okales. Merkſprüche. Nüchterer Mund, hält Leib und Seel geſund Spare in der Zeit, ſo haſt du in der Not Vieles Klagen zerſtreut keine Not * 1* * Schmierſinken. Die Sporthalle der Deutſchen Jugendkraft wurde mit kommuniſtiſchen Sudeleien verſehen, um ſo zu zeigen, wie„hübſch“ die Welt im kommuniſtiſchen Paradies ausſehen wird. Wir wundern uns darüber nicht. Denn bei den beiden radikalen Flügelparteien, bei Kommuniſten und Nazi, ſind ja Schmierfinkentum, Maulhelden⸗ tum, Mord und Totſchlag alltäglich Propaganda⸗ mittel. Sichel und Hakenkreuz„zieren“ ja alle möglichen und unmöglichen Gegenſtände. Wir werden die Sudeleien an unſerer Sporthalle bis nach der Reichstagswahl ſtehen laſſen. Alle, die an derar⸗ tigen Schmierereien ihre Freude haben, mögen kommuniſtiſch oder nationalſozialiſtiſch wählen. Wer ſich aber den Sinn für Sauberkeit, Ordnung und Reinlichkeit bewahrt hat, der wählt Zentrum, Liſte 41 » Einen Spargelmarkt will Lampert⸗ heim im kommenden Jahr errichten. Die„L. Ztg.“ ſchreibt hierzu u. A. folgendes: Es ſoll damit er⸗ reicht werden, daß man für die Produkte höhere Preiſe erzielt. Eine an Hand von Marktberichten aufgeſtellte Vergleichstabelle zeigt, daß durch die bereits beſtehenden Spargelmärkte in Schwetzingen und Schifferſtadt viel höhere Preiſe erzielt wurden und weiterhin dadurch eine ſchnelle Bewertung der gelieferten Spargel ſtattfand, d. h. man konnte täg⸗ lich ſehen, was man für die gelieferten Spargel er⸗ zielt hat. Die in dieſem Jahr erzielten Erzeuger ⸗ preiſe ſtehen in keinem Verhältnis zu den Geſtehungs⸗ koſten, Steuern etc. Dieſer Umſtand hat verſchiedene Spargelpflanzer veranlaßt, der Idee eines eigenen Spargelmarktes näher zu treten. Zu dieſem Zwecke waren geſtern eine Anzahl Produzenten zu einer Vorbeſprechung in das Gaſthaus zur Rheinperle ein⸗ geladen. Man war der Einladung ſeitens der Spargelpflanzer recht zahlreich gefolgt und ergab die Ausſprache, daß allgemein gewünſcht wird, einen Spargelmarkt in Lampertheim ins Leben zu rufen. „ Schloßbeleuchtung. Die nächſte Heidelberger Schloßbeleuchtung findet am Abend des 25. Juli ſtatt. * Die Schweizerriege des T. V. von 1846 Mannheim, die während des Gauturn⸗ feſtes hier ihr glänzendes Können zeigte, hat bei, dem eidgen. Turnfeſt in Aarau(Schweiz) ſehr gut abgeſchnitten. Die Riege wurde mit dem Lorbeer⸗ kranz 1. Klaſſe ausgezeichnet, obwohl ſich Turner Stix bereits am Samstag beim Einzelwetturnen die Hand brach, wodurch die Riege nicht die vor⸗ geſehenen ſelbſtgewählten Uebungen turnen konnte. Auch im Einzel wettt heimern gute Plätze belegt. thiſche zu dieſen ſchönen Erfolgen iches„Gut Heil“ * Pilzſammler aufgepaßt! In der Zeit der Pilzernte werden alljährlich zahlreiche Er⸗ krankungen und Todesfälle durch den Genuß gifti⸗ ger Pilze verurſacht. Dabei handelt es ſich in den meiſten Fällen um den Genuß ſelbſtgeſuchter Pilze. Jedem Pilzſammler kann nicht dringend genug empfohlen werden, nur Pilzarten zu verwenden, die ihm zweifellos als eßbar bekannt ſind. Einen Ueberblick über die wichtigſten eßbaren und ſchäd⸗ lichen Pilze gibt das im Reichsgeſundheitsamt be⸗ arbeitete Pilzmerkblatt, das im Jahre 1924 in neuer, erweiterter Ausgabe im Verlage von Julius Springer⸗Berlin W. 9, Linkſtraße erſchienen iſt und von dort im Wege des Buchhandels bezogen werden kann. Der Preis für 1 Stück beträgt 30 Pfg. leinſchließlich Porto 33 Pfg.), für 100 Stück 27. RM. für 1000 Stück 220.— RM. zuzüglich Porto. farbige Tafel mit 34 Abbildunden ſowie eine Reihe von Belehrungen über das Sammeln von Pilzen und Behandlung von Pilzvergiftungen. Außerdem haben ſich die Herren Lehrer Dr. Müller in Neckarſteinach, Förſter Winkenbach in Siedelsbrunn, Rektor i. Rn. Mayr in Viern⸗ heim, Lehrer Beſſing in Fahrenbach ſowie die Lehrerſchaft in Siedelsbrunn bereit erklärt, die Pilzſammler auf Erſuchen mit Rat und Auskunft zur Seite zu ſtehen. Kath. Jugend Viernheim ochenplan Montag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde ½8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen⸗ kongregation. 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5—/ 7 Uhr 3. Abteilung der Schüler⸗ rinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 8 Uhr ab Uebungsſtunde der Fechtabteilung. 8 Uhr ab Training der Leichtathletik. Mittwoch: 7 Uhr Platz⸗Training der 2. Jugend⸗ fußballm. 2 Uhr ab Platz⸗Training des Schüler⸗Fußball Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften und Leichtathletik 8 Uhr Uebungsſtunde der Fechtabteilung. Freitag: 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnab⸗ teilung. ½9 Spielerverſammlung Die Uebungsſtunden der Abtl. der Jungfrauen⸗ kongregation fallen von Freitag 24. 7. 32 bis zur nächſten Bekanntgabe aus. Dienstag und Freitag: Platz⸗Training. Jugend kraftler, vergeßt nicht Euere Päſſe bis zu den Verbandsſpieleu in Ordnung zu bringen. (Bei Paſſwart: Effler) Zu allen Uebungs⸗ und Trainings Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. In der Neuausgabe des Pilzmerkblattes werden 42 Pilzarten beſchrieben, es enhält eine Die große polltiſche Preſſe ſchreibt⸗ Eine politiſche Verſammlung in dieſem gewal⸗ tigen Ausmaß hat die Mannheim ⸗ Ludwigshafener Gegend noch nie geſehen. Zunächſt der endloſe Ein⸗ marſch der Windhorſtbündler, Pfalzwacht, Baden⸗ wacht, Heſſenwacht, zahlloſe Muſik⸗ und Trommler⸗ korps, darunter an 2. Stelle ſchon das ſtramme Viernheimer Trommlerkorps. Eine mehrere Hundert Mann ſtarke Abordnung aus dem Saargebiet. Unter der Pfalzwacht fallen beſonders etwa 500 Mann auf, die bereits in orangegrüner Uniform auftreten. Hunderte von Fahnen und Wimpeln. Faſt eine Stunde dauerte der Einmarſch in den Ebertpark. Die große Feſthalle und 5 gewaltige anein⸗ andergereihte Zelte, die das geſamte Fußball⸗Spiel⸗ feld bedeckten, überfüllt von freudig begeiſterten Menſchen. Nicht endenwollender Jubel, als Brüning in Zelt und Feſthalle erſcheint und mitten durch die Menge ſchreitet. Immer wieder wird ſeine Rede von Beifall unterbrochen. Ein herzliches, befreiendes Lachen geht durch die Verſammlung, als Brüning erklärt, daß die Nationalſozialiſten nicht darum herum kommen werden, ihre großartigen Verſprechungen wenigſtens zu 5% zu erfüllen. Nach der Rede Brünings ſang die gewaltige Menſchenmenge ſtehend das Deutſchlandlied, die Schwurhand zum Gelöbnis erhoben:„Einigkeit und Recht und Frei⸗ heit... darnach laßt uns alle ſtreben!“ Kurz danach ſtrömt alles ins Freie, um dort nochmals Brüning zuzujubeln, dem großen Kanzler, der uns das Tor zur außenpolitiſchen Freiheit öffnete und Deutſchland in ſchwerſter Stunde vor dem Untergang rettete, der aber nicht gewillt war, das deutſche Volk dem oſtelbiſchen Junkertum auszu⸗ liefern. Die Kundgebung ließ klar erkennen, daß das Zentrum unbeſiegbar iſt, daß es aus dem jetzigen Kampf geſtärkt hervorgehen wird, weil es der Hort der deutſchen Freiheit iſt und tren zum Volke ſteht. Sie zeigte, daß Tauſende und und ſeiner Partei die St im Wer Wahrheit, Recht und Freiheit liebt, b Brüning ſeine Stimme gibt. Drum merke Dir: Wähl Liſte 4! Der zähe Koloradokäfer Mit einiger Sorge hört die Landwirtſchaft zon dem vornehmlich die Kartoffelfelder be⸗ drohenden Vordringen des aus Ametika in 10 ö die Alte Welt herübergekommenen Kolorado⸗ 95 Käfers, der in Frankreich bereits erheblichen Schaden angerichtet hat. Mit welch einem jähen Geſellen man es dabei zu tun hat, ba⸗ 1 weiſen Verſuche, die der franzöſiſche Forſcher Bruneteau kürzlich mit den Tieren angeſtellt hat. Käfer, die ununterbrochen 24 Stunden in Süßwaſſer oder 19 Stunden in Salzwaſſer 1 untergetaucht worden waren, erholten ſich ſehr ſchnell und waren bereits nach zwei Stunden g wieder friſch und munter. Die Larven ſtarben dagegen beim Untertauchen verhältnismäßig raſch. In der Natur können die Käfer gerau⸗ me Zeit im Waſſer treiben, ohne zu ertrin⸗ ken, da ſie ſich in einer Lage zu halten vermö⸗ gen, bei der das feuchte Element ihre am Anterleibe ſitzenden Atmungsorgane nicht er⸗ reichen kann. In der Dordogne und Gironde würden einzelne Käfer, die den ganzen Win⸗ 0 ter über in einem völlig überſchwemmten! Gebiet zugebracht hatten, noch lebend aufge⸗ funden. Man kann ſich dieſe Lebenszähigkeit nur ſo erklären, daß ſich in den unterirdiſchen Zufluchtsorten noch kleine Mengen Luft ein geſchloſſen fanden, die trotz ihrer Geringſu⸗ gigkeit für die genügſamen Käfer doch au: reichten. 5 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieber⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß Sojaſchrot das Pfund 7 Pfg. bei Kolege Alex Müller, Molitorſtr. Säckchen mitbringen! 7 abgeholt werden kann. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Heute Dienstag abend ½9 Uhr 0 vollzählige Turnſtunde für alle Turner im Lokal. Donnerstags ab 6 Uhr Training ſämtlicher Sportler auf dem Sportplatz. Um pünktliches Erſcheinen aller bittet Die Turnleitung. Sünger⸗Einheit. Mittwoch abend 8 ½ Uhr Sing⸗ ſtunde. Pünktliches und reſtloſes Erſcheinen er⸗ wartet. Der Vorſtand. Die Beratungsſtunde für Lungenkranke fällt wegen Erkrankung des Arztes bis auf weiteres aus. Bekanntmachung. Abänderung der Straßen⸗ und Bauflucht⸗ linie in der Hügel⸗ und Heinrichſtraße. Die genehmigten Straßen⸗ und Bauflucht-⸗ linien in der oberen Hügel⸗ und Heinrichſtraße ſind durch Beſchluß des Bauausſchuſſes vom 24. Mai aufgehoben worden. Der Plan mit den neuen Straßen⸗Baufluchtlinien liegt 14 Tage auf dem Büro des Gemeindebaumeiſters offen, woſelbſt et⸗ waige Einwendungen erhoben werden können. Viernheim, den 18. Juli 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Obſtgroßmarlt Weinheim vom 18. Juli 1932. Sauerkirſchen 25—27 Pfg., Johannisbeeren rot 9—12 Pfg., ſchwarz 13 Pfg., Stachelbeeren 716,0, Himbeeren 16— 20%, Pfirfiſche 23 bis 31 J., Birnen 18— 25, Aepfel 210, Fall- äpfel 6 J, Früh⸗Mirabellen 32, Bohnen 3 bis 5. Anfuhr ſchwach, Nachfrage rege. Nächſte Verſteigerung am 19. Juli 1932, 4 Uhr Volkschor Angned des Deutschen Arbeltarsängerbundeg Betr.: 9. Aober: Herbstkonzert Heute Dienstag abend 3/9 Uhr Singſtunde für die Tenöre Bekanntmachung. Betr.: Bekämpfung des Kartoffelkäſers. Der gefürchtete Kartoffelkäfer bedroht von Frankreich auch unſer Gebiet. Wir haben das vom Kreisamt Heppenheim überſandte Material an die Schulen, dem Bauernverein und an das Feldſchutz⸗ perſonal verteilt. Ein Merkblatt iſt im Rathaus ausgehängt. Der Kartoffelkäfer iſt ebenſo wie ſeine Larve leicht zu erkennen. Er iſt durchſchnittlich 1 em laug, oval, oben gewölbt, unten glatt. Seine Unter⸗ ſeite iſt rotgelb. Am auffallendſten ſind ſeine hell⸗ gelben Flügeldecken, die 10 ſchwarze Längsſtreifen zeigen. Die häutigen Flügel ſind lebhaft roſenrot, in der Ruhe nicht ſichtbar. Auffallend iſt auch die Zeichnung am Halsſchild, die 11 ſchwarze Flecken auf hellrötlich gelbem Grunde zeigt. Der mittelſte iſt größer und hat die Form einer römiſchen V. Die Augen ſind ſchwarz. Die Larve wird ausgewachſen 1,5 em lang und hat einen auffallend dicken Hinterleia, der ſich nach hinten verjüngt und iſt anfänglich rot, ſpäter orangegelb gefärbt. Nur der Kopf und das Rücken⸗ ſchild des 1. Bruſtringes, ſowie eine doppelte Reihe von Wärzchen auf jeder Seite des Körpers ſind ſchwarz. Wir erſuchen unſere Mitbürger, ſich das Merk⸗ blatt anzuſehen und, falls der Käfer oder Larve feſtgeſtellt werden ſollten, ſofort Meldung bei uns zu erſtatten. Betr.: Den Feldſchutz. Das Ueberhandnehmen ſchwerer Felddieb⸗ ſtähle zwingt uns zu beſonderen Gegenmaßnahmen. Auf Grund des Beſchluſſes des Ortsbürgernutzungs⸗ ausſchuſſes vom 14. ds. Ms. ordnen wir deshalb an, daß die Feldgemarkung in der Zeit von 18. Juli bis 1. Oktober ds. Is. von abends 9 Uhr bis morgens 5 Uhr geſchloſſen bleibt. Hiernach iſt in der angegebenen Zeit das Betreten der Felder einſchl. der Feldwege für alle Perſonen verboten. Das Feldſchutzperſonal iſt ſtreng ange⸗ gewieſen, Uebertretungen unnachfichtlich zur Anzeige zu bringen. 1 g 5 Unſere Anordnung über das Verbot des ſogen. Krautens in den bereits früher bekanntgebe⸗ nen Zeiten bleibt gleichfalls beſtehen. N Viernheim, den 15. Juli 1932. Fgeſucht Heſſ. Bürgermeiſterei Biernheim. Lamber tb.“ Starke Einleg- 4 und billige Läufer- Schweine zu verkaufen bei Harl Dewald „zum ſchwarzen Peter“ ſowie Frucht⸗ abmachen wird hier angenommen. Geſucht A. 2000. als 1. Hypothek auf hie⸗ ſiges Anweſen. Gefl. Offerten unter. W. an die Exp. ds. Blattes. Eine faſt neue Ulmer 0 chwerſtes Fabrikat zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. 1 Zimmer u. Küche per ſofort zu vermieten. Alexanderſtraße 8. Pfälzer Kartoffel zu den billigſten Gelbe Kartoffel 10 Pfd. 35 Pfg. Bohnen, Erbſen und Gelberüben zu verkaufen. Ad. Weidner 12 Repsgaſſe 6, Hinterhaus neemt nimma menmmmüummmne/ Bereite mit Opekta in 10 Minuten Marmeladen u. Gelees. Beutel% Fl. 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Die den vermißt und man befürchtet daß ſie nfalls ums Leben gekommen ſind. 1 0 Todesopfer des Flugzeugabſturzes in den 190 Kordilleren. be wtb Valparaiſo, 20. Juli. Hung Otto Brauns übernommen, at heimer inzeiger ſernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Hr. 167 etzte Re dlsmeldungen * Zollbeamte Stief von einem Schmugglei erſchoſſen. wtb Düſſeldorf, 20. Juli. Der Zollbeamte ef von der Zollſtelle Auwel, der geſtern in Nähe von Straelen tot aufgefunden wurde, wie ſich jetzt herausſtellte, von dem 60 9 5 1 hſſen worden. Der Mörder iſt flüchtig. Dynamit auf einem Boot. Ein Bool Dynamitexploſion Zwei Mann der Beſatzung 11 anderen Das Flugzeug an Joſe“, der Panamerikaniſchen Luftver⸗ esgeſellſchaft, das am Sonnabend auf dem ge von Santiago de Chile nach Buenos hes verſchollen war, iſt in der Nähe der ein⸗ 1 gelegenen chileniſchen Farm Santa Roſa Las Condastal völlig zerſtört graben aufgefunden worden. Alle 10 Inſaſ⸗ im Schnee ſind tot. Man aimmt an, daß die Maſchi⸗ gegen einen Sturm in den Kordilleren an⸗ ümpfen hatte und daß ſie von der Laſt der und Schneemaſſen niedergedrückt wurde. E Maſchine dürfte, als der Pilot nach einem kgneten Landungsplatz ſuchte, auf den Bo⸗ geprallt und zerſchellt ſein. eußen erhält nun ooch inen Staatskommiſſar Berlin, 20. Juli. Das„Darmſtädter Ta⸗ att“ läßt ſich hierzu noch aus Berlin mel⸗ n der Kabinettſitzung der Reichsregierung Mittwoch wird, wie wir erfahren, die Fra⸗ der Einſetzung eines Reichskommiſſars in en eine große Rolle ſpielen. Ob dieſer niſſar ſchon am Donnerstag in Erſchei⸗ tritt, läßt ſich im Augenblick noch nicht Die Anſichten darüber ſind in politiſchen iſen geteilt. N s läßt ſich aber nicht beſtreiten, daß die Reichsregierung ſeſt entſchloſſen iſt, einen ertrauensmann nach Preußen zu entſen⸗ n, der etwa den Poſten des in Urlaub be⸗ findlichen Miniſterpräſidenten zu überneh⸗ men hätte und deſſen erſte Aufgabe darin beſtehen würde, die Anweiſungen der eichsregierung auf polizeilichem und juri⸗ ſchem Gebiet auszuführen, darüber durch tſprechenden Einſatz der Sicherheitskräfte afür zu ſorgen, daß Deutſchland allmählich zus dieſem Zeitabſchnitt ds täglichen Bru; ermordes wieder herauskommm. Man darf ſich natürlich keiner Täuſchung Über hingeben, daß auch ein Reichskommiſ⸗ icht im Augenblick geordnete Verhältniſſe ellen kann. Zunächſt dreht ſich aber für Reichsregierung noch alles darum, den skommiſſar in rechtlich einwandfreier em einzusetzen. Herr Hirtſiefer, der die Ver⸗ hat vor gen Tagen bereits erklärt, er werde die ſetzung eines Reichskommiſſars verhindern. kann damit nur gemeint haben, daß er den sgerichtshof anruft und den Nachweis ingen wird, daß in Preußen abſolut keine löfung herrſcht und daß alles geſchehen iſt, das Staatsgefüge zu erhalten. rklärung der Reichs⸗ egierung im Rundfunk in, 20. Juli. In dem über die r geſtern abend abgegebenen er D wurde folgende en Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Mittwoch, den 20. Juli 1932. politiſche Ausſchreitungen vom 14. Juni 1932, die weitgehende Milderungen gegenüber den bis dahin beſtehenden Maßnahmevorſchriften brachte, hatte der Herr Reichspräſident in ei⸗ nem Brief an den Reichsminiſter des Innern, der ſeinerzeit auch der Oeffentlichkeit bekannt⸗ gegeben worden iſt, der Erwartung Ausdruck gegeben, daß der politiſche Meinungskampf in Deutſchland ſich künftig in ruhigeren Formen bſpielen werde und daß Gewalttätiakeiten un⸗ terbleiben würden. Ver Herr Reichspraäſident hatte hinzugefügt, daß er, falls ſich dieſe Er⸗ wartung nicht erfüllen ſollte, entſchloſſen ſei, mit allen ihm verfaſſungsmäßig zuſtehenden Mitteln gegen Ausſchreitungen jeder Art vor⸗ zugehen. Leider haben ſich jedoch die politiſchen Zu⸗ ſammenſtöße und Ueberfälle namentlich in letzter Zeit dauernd vermehrt, und die Zahl der Toten und Verletzten. die das Opfer von Die amtlich zugelassenen Reichstagswahlvorschläge: 2 Parteien marſchieren auf Berlin, 19. 7. Der Reichswahlausſchuß trat heute unter dem Vorſitz des Reichswahlleiters Prof. Dr. Wagemann zur Prüfung und Zulaſ⸗ ſung der eingereichten Reichswahlvorſchläge zu⸗ ſammen. Es wurden, wie amtlich mitgeteilt wird, folgende 21 Reichswahlvorſchläge für gül⸗ tig erklärt und zugelaſſen: 1. Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands, 2. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpar⸗ tei(Hitlerbewegung), 3. Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands, Deutſche Zentrumspartei, Deutſchnationale Volkspartei, . Deutſche Staatspartei, 9. Bayeriſche Volkspartei, 1. Chriſtlich⸗Sozialer Volksdi ſche Bewegung), 12. Deutſche Bauernpartei, 4. Landbund, 15. Deutſch⸗Hannoverſche Partei, 18. Höchſtgehalt der Beamten 5000 RM für die Arbeitsloſen und bis jetzt abgewieſenen Kriegsbeſchädigten, Fangeli⸗ 19. Deutſche Einheitspartei für wahre Volks⸗ wirtſchaft, Unterſtützungsempfängerpartei Deutſchlands, Deutſche Sozialiſtiſche Kampfbewegung, Nationale Minderheiten in Deutſchland, Nationale Mitte, Großdeutſche Freiheits⸗ bewegung gegen Faſchis⸗ u. Unſozialismus . Schickſalsgemeinſchaft deutſcher Erwerbslo⸗ ſer(Erwerbsloſenfront), Kampfgemeinſchaft der Arbeiter und Bau⸗ ern, „Freiwirtſchaftliche Partei Deutſchlands (Partei für kriſenfreie Vollswirtſchaft), 26. Gerechtigkeitsbewegung fürParteienverbot, gegen Lohn⸗, Gehalts⸗ und Rentenkürzun⸗ gen, für Arbeitsbeſchaffung, 27. Deutſche Volksgemeinſchaft. Dieſe Reichswahlvorſchläge ſind für gültig erklärt und zugelaſſen unter der Vorausſetzung, daß an dieſe Reichswahlvorſchläge angeſchloſſe⸗ ne Kreiswahlvorſchläge eingereicht und zuge⸗ laſſen worden ſind, andernfalls die zugelaſſe⸗ nen Reichswahlliſten nachträglich wieder geſtri— chen werden. ——————...——————ů— Nach dem Demonſtrationsverbot Beſprechungen von Papens mit Hirtſie fer und zevering— die weiteren innerpoliliſchen Maßnahmen— Um den Reichskommiſſar für Preußen Berlin, 19. 7. Der für morgen anberaumten Beſprechung des Reichskanzlers von Papen mit dem preußiſchen Miniſtern Hirtſiefer und Severing wird allenthalben mit größter Span⸗ nung entgegengeſehen, umſo mehr, als ſich die Oeffentlichkeit jetzt mit beſonderem Intereſſe mit den weiteren innerpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung beſchäftigt. Wie wir dazu aus gut unterrichteter Quelle erfahren, hält die Reichsregierung nach wie vor an der Ab⸗ ſicht feſt, zunächſt die Auswirkungen des De⸗ monſtrationsverbotes abzuwarten. In der morgigen Konferenz dürfte es ſich daher auch lediglich darum handeln, die Situation mit den Herren der Preuſtenregierung zu beſpre⸗ chen. tele o ene cee In der Abendpreſſe ſpricht man allerdings mit großer Beſtimmtheit davon, daß ſich die Reichsregierung mit der Abſicht trage, für Preußen einen Reichskommiſſar zu beſtellen, was nach dieſen Nachrichten noch in dieſer Woche geſchehen ſoll. Es wird davon geſpro⸗ chen, daß ein Zivilkommiſſar des Reiches für Preußen eingeſetzt werden ſoll, dem dann die geſamte preußiſche Verwaltung unterſtehen würde. Maßnahmen anderer Art wären einſt⸗ weilen nicht beabſichtigt. Man meint, daß hier⸗ für eine rechtsſtehende Perſönlichkeit ohne aus⸗ geſprochenen parteimäßigen Charakter, etwa ein Oberbürgermeiſter oder ein höherer Ver⸗ waltungsbeamter auserſehen werden ſoll. Hierzu iſt zu ſagen, daß die Reichsregierung ſchon einmal angekündigt hat, eventuell die Strafbeſtimmungen im Schuß waffengeſetz zu verſchürfen. Darüber hinaus ſind auch die Möglichkeiten der Einſetzung eines Reichs⸗ kommiſſars in Preußen und Verhängung des Ausnahmezuſtandes gegeben. Es muß aber, ſo wird ausdrücklich verſichert, hervorgehoben werden, daß ſeitens der Reichsregierung nach dieſer Richtung hin noch keinerlei Beſchlüſſe faßt worden ſind. VVV Adö5b dex. rung angekündigte Verſchärfung des Waffen— geſetzes, die unter Umſtänden ſogar die Ver— hängung der Todesſtrafe ermöglichen ſoll, auf ihre juriſtiſche Durchführbarkeit im einzelnen unterſucht, wobei auch mit den Ländern auf inoffiziellem Wege Fühlung genommen wird. Eine beſondere Länderkonferenz iſt für dieſen Zweck nicht in Ausſicht genommen. Man er⸗ wartet, daß die endgültige Entſcheidung über dieſe Frage ſpäteſtens in der zweiten Hälfte dieſer Woche fällt. Die 5d Ap. zum demonſtrations⸗ verbol des Kabinetts v. Papen München, 19. 7. Zum Demonſtrationsverbot des Kabinetts v. Papen ſchreibt die National- ſozialiſtiſche Korreſpondenz u. a.: Es unter⸗ liegt wohl keinem Zweifel, daß gerade der vor— bildlich diſziplinierte Verlauf der nationalſozi⸗ aliſtiſchen Veranſtaltungen bewieſen hat, in welch hohem Grade die in der neuen Notver⸗ ordnung verlangte Sicherung der Ordnung in⸗ nerhalb der Zuhörermaſſen vorhanden iſt. Ins⸗ beſondere ſind ſämtliche in Oſtpreußen unter freiem Himmel abgehaltenen Maſſenverſamm⸗ lungen der NSDAP., auf denen Adolf Hitler ſprach, reibungslos und glatt verlaufen. Wir Nationalſozialiſten haben alſo keine Urſache, die Beſtimmungen der neuen Notverordnung etwa als gegen uns gemünzt anzuſehen. Wir werden dafür ſorgen, daß auch die letzten 14 Tage des Wahlkampfes das Bild der diſzipli⸗ nierten nationalſozialiſtiſchen Maſſen ſehen werden. Sollte allerdings die Maßnahme des Kabinetts v. Papen dazu beſtimmt oder geeig⸗ net ſein, den ſozialdemokratiſchen Polizeipräſi⸗ denten der ſchwarz⸗roten Länder eine Handhabe zu geben, die von uns mühſam erkämpfte Pro⸗ pagandafreiheit erneut zu ſabotieren, ſo wird die jetzige Reichsregierung ſich klar darüber . 00 a es dann für di 7 49. Jahrgang Ueberfällen geworden ſind, ſind erſchreckend ge⸗ ſtiegen. Die Polizeigewalt hat offenſichtlich nicht überall ausgereicht, ſolche Zuſammenſtöße und Aeberfälle zu verhindern. Der Reichsminiſter des Innern hat bei dieſer Sachlage von der ihm durch die Verord⸗ nung des Reichspräſidenten vom 28. Juni 1932 erteilten Befugnis, Verſammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge wieder zu ver⸗ bieten, Gebrauch gemacht. Nachdem am Sonn⸗ tag vor acht Tegen in Ohlau am letzten Sonn⸗ tag in Altona ſich die bekannten blutigen Vor⸗ fälle ereignet hatten, mußte es der Reichsmi⸗ niſter des Innern in Uebereinſtimmung mit dem Kabinett als ſeine Pflicht anſehen, zunächſt dieſe Maßnahme zu treffen. Es iſt aber verſtändlich und von der Reichs⸗ regierung auch bereits vorgeſtern angekündigt worden, daß das Demonſtrationsverbot nur ein erſter Schritt iſt. Die Länderregierungen ſind erſucht worden, ie aus dem Verbot von Verſammlungen unter freiem Himmel und Aufzügen ſich ergebende Entlaſtung der Poli⸗ zei dazu auszunutzen, um die Schlupfwinkel und Waſſenlager der Kommuniſten, deren Vor⸗ handenſein durch die Altonaer Vorgänge er⸗ wieſen iſt, nachdrücklichſt auszuheben und da⸗ mit die Grundlage für eine künftige ruhige Geſtaltung öffentlicher Veranſtaltungen zu ſchaffen. Die Reichsregierung wird dem Herrn Reichspräſidenten nötigenfalls weitere Maß⸗ nahmen gegen diejenigen vorſchlagen, die künf⸗ tig den politiſchen Kampf mit der Waffe in der Hand oder gar unter verbrecheriſcher Verwen⸗ dung von Sprengſtoff führen ſollten. Das deutſche Volk kann darauf vertrauen, daß die Reichsregierung durchgreifen wird. Nodesopfer in Altons wib Altona, 19. Juli. Von den Schwer⸗ verletzten der Unruhen am Sonntag iſt heute ein weiterer ſeinen Perletzungen erlegen, ſo⸗ 1 2**. 1—— 1* daß ſich die Zahl der Todesopfer auf insgeſamt * 16 erhöht, Ein„Uebereinkommen“ auf der Abrüſtungs konferenz Bombenabwurf„ganz“ oder„teilweiſe“ ver⸗ boten.—„Formulierungen“ werden geſucht. Man will noch eine 2. Konferenz(Theater⸗ vorſtellung) aufziehen! Genf, 18. 7. Aus franzöſiſchen Delegations⸗ kreiſen verlautet über die heutigen Beſprechun⸗ gen zwiſchen der amerikaniſchen, engliſchen, ranzöſiſchen und italieniſchen Delegation, daß man ſich auf die in der Präambel des Reſolu⸗ lionsentwurfes Beneſchs enthaltenen Grund⸗ ſätze geeinigt habe. Danach ſolle die Konferenz ſich für eine weſentliche Herabſetzung der Rüſtungen u. für eine Verringerung des ſchweren Angriffsmaterials aus⸗ ſprechen. Ferner habe ſich Uebereinſtimmung ergeben, daß die Tonnage der Tanks begrenzt werden ſolle, daß der chemiſche und der bakteriologiſche Krieg ſowie die Flammenwerfer verboten wer⸗ den ſollen und daß eine ſtändige Abrüſtungs⸗ kontrolle eingerichtet werden ſolle. Ungeklärt ſei noch die Frage der Luftbombardemente, des Regimes für die Zivilluftfahrt und die Frage der Behandlung der ſchweren Artillerie. Bezüglich des Luftbombenkrieges gingen die Meinungen auseinander, ob der Bombenab⸗ wurf ganz oder nur teilweiſe verboten wer⸗ den ſoll. Weiter verlautet aus franzöſiſchen Kreiſen, daß man übereingekommen ſei, für die Frage der Effektivſtärke und der Heeresbudgetbegren⸗ zungen Formulierungen zu ſuchen, um nach der Vertagung der Konferenz eine Erledigung dieſer Fragen im zweiten Konferenzabſchnitt ſicher zu ſtellen. Zu dem Programm, das wäh⸗ rend der Vertagung gefördert werden ſoll, ge⸗ höre auch die Frage der Waffenherſtellung und des Waffenhandels. Mit der Prüfung dieſer Frage ſolle ein Sonderausſchuß befaßt wer⸗ den, um der Konferenz nach ihrem Wiederzu⸗ ſammentritt konkrete Vorſchläge zu machen. Herxiot hat, wie verlautet, die Abſint, u 2 Gerichte gehen um.. Es gibt Leute, die ein Intereſſe daran ha⸗ ben, ihre Umwelt in Aufregung zu verſetzen; es gibt auch ſolche, die gern ſchlauer erſcheinen wollen als ihre Umgebung, die ſich wichtig machen wollen. Sie alle miſchen— abſichtlich oder unabſichtlich— Wahres mit Falſchem u. bringen es mit ihren Reden, Schriften und ſonſtigen Aeußerungen in Umlauf. So ent⸗ ſtehen die vielen falſchen Gerüchte, die gerade in der Gegenwart einen guten Boden haben, denn leichter als bei ausgeglichenen Verhält⸗ niſſen ſind die Menſchen in Zeiten der Not zu beunruhigen; ſie ſind empfänglich für Ge⸗ rüchte, aufregende Nachrichten und geheimnis⸗ volle Flüſtereien und Andeutungen. Falſche Gerüchte ſind hartnäckig, ihr Inhalt mag noch ſo falſch und dumm ſein. Aber ſie haben glücklicherweiſe einen Feind, gegen den ſie immer verlieren: die Sprache der Erfah⸗ rung und der Tatſachen. Das gilt auch für Ge⸗ rüchte über die Währung. Falſche Ge⸗ rüchte hinſichtlich der deutſchen Währung ſind eigentlich im Umlauf ſolange wir unſere ſta⸗ biliſierte Währung haben, alſo ſeit bald zehn Jahren. Wie zahlreich und eindringlich ind Gerüchte über die Währung insbeſondere im vorigen Jahr geweſen. Die Währung aber iſt allen Gerüchtemachern und falſchen Propheten zum Trotz ſtabil geblieben. Diejenigen waren die Dummen, die ſich zur„Flucht in die Sach⸗ werte“ und anderen Fehlern haben beeinfluſ⸗ ſen laſſen. Erfreulicherweiſe hat das Publi⸗ kum doch aus der Vergangenheit gelernt und verhält ſich jetzt abkehnender gegen Währungs⸗ gerüchte und ſonſtige Redereien. Aber da immer noch hier und da Zweifel beſtehen und Gerüchte verbreitet ſind, ſo iſt es erfreulich, daß die verantwortlichen Stellen in letzter Zeit wieder ausdrücklich betont haben, daß ſie jedes Währungsexperiment und jede Inflationspolitik ablehnen. Sowohl die Reichs⸗ regierung wie auch die für die deutſche Wäh⸗ rungspolitik verantwortliche Reichsbank haben ſolche Erklärungen abgegeben. Und auch der frühere Reichsbankpräſident Dr. Schacht, hat kürzlich in einer Rede ausdrücklich erklärt, daß die deutſche Währung ſtabil ſei. Rah und Jern Eltville a. Rh.(Schwerer Unfall.) An einer Straßenkreuzung kam es zwiſchen dem von Regierungsrat Markloff aus Diez geſteuerten Perſonenauto und dem Motorrad des Ludwig Hainz aus Mainz zu einem Zuſammenſtoß. Die Soziusfahrerin Anna Ochs-Mainz erlitt ſchwere Schnittwunden, von den Autoinſaſſen zogen ſich der Führer, deſſen Frau und eine Frl. Göttingen aus Gladenbach Schnittver— letzungen zu. Zwei der Verletzten kamen ins Krankenhaus. Beide Fahrzeuge wurden be— ſchädigt. b Bingen.(Zuſammenſtoß.) Ecke Grabenſtraße— Vorſtadt kam es zwiſchen einem Braunſchwei⸗ ger Laſtzug und einem Perſonenkraftwagen zu einem Zuſammenſtoß. Der Perſonenwagen wurde erheblich beſchädigt. Leicht verletzt wurde der Führer Oberingenieur Joh. Röſſig aus Hamburg, ſeine Frau erlitt einen Nerven- ſchock, während die im Hinterfond ſitzende Tochter unverletzt blieb. Der Laſtkraftwagen iſt nur gering beſchädigt worden. St. Goar.(Folgenſchwerer Zuſammenſtoß.) Zwiſchen einem Perſonenkraftwagen u. einem Motorrad kam es auf der Landſtraße bei einem Bahnübergang zu einem Zuſammenſtoß. Der Motorradfahrer und auch ſein Soziusfahrer wurden verletzt und fanden Aufnahme im Krankenhaus. Bitburg(Bezirk Trier).(Todesſchuß durch die Tür.) In ſchweres Leid wurde die Witwe Thielgen, die vor Jahren ihren Mann durch einen tödlichen Unfall verletzt, erneut gebracht. Ihr 24jähriger Sohn hantierte auf einer zum Hof führenden Treppe mit einer geladenen; Browningpiſtole. Plötzlich ging ein Schuß los und durchſchlug die Tür des einige Meter entfernten Aborts. Dort befand ſich der zwei Jahre ältere Bruder. Ihm drang die Kugel in! die Stirn. Der junge Mann iſt am nächſten Seltenheit auf dieſem Gebiete iſt wohl die Schülerzuſammenſetzung einer Volksſchule in Jeddeloh miniſterium hat mit Entſchließung vom 1. Juli Tage den ſchweren Verletzungen erlegen. Karlsruhe.(Lebens rettung.) Das Staats⸗ 1932 Nr. 7550 dem Reichswehrſoldaten Kurt Ries beim 14. Reichswehr⸗Infanterie⸗Regiment tungsmedaille verliehen. Heidelberg.(Ertrunken.) Bei der Ziegel⸗ häuſerbrücke iſt ein Badender im Neckar er⸗ trunken. Die Leiche wurde geländet. Heidelberg.(Selbſtmord.) Ein geſchiedener Maler hat im Stadtwald durch Erhängen einem Leben ein Ende gemacht. Der Beweg— grund iſt unbekannt. Karlsruhe.(Polizeibeamte tätlich ange⸗ griffen.) Vergangene Nacht kam es in der Alt⸗ ſtadt wiederholt zu Ruheſtörungen durch An⸗ getrunkene, wobei auch Polizeibeamte tätlich angegriffen wurden. Die Polizei war ver⸗ ſchiedene Male gezwungen, vom Gummiknüppel Gebrauch zu machen; mehrere Perſonen wur— den feſtgenommen. Bad⸗Dürkheim.(Gegen einen Baum ge— rannt.) In der Nähe der Harzmühle trat am Lieferauto eines hieſigen Weinhändlers plötz⸗ lich ein Steuerungsdefekt auf. Der Lenker ver⸗ lor dadurch die Herrſchaft über den Wagen, der gegen einen Baum rannte. Durch den heftigen Anprall riß der hintere Wagenteil ab. Das Auto war mit leeren Weinflaſchen be— laden, die größtenteils in Trümmer gingen. Der Lenker kam durch rechtzeitiges Abſprin⸗ gen mit heiler Haut davon. Der Sachſchaden iſt erheblich. Daten für den 20. Juli: Sonnenaufgang 4.06 Uhr, Sonnenuntergang 20.05 Uhr. Mondaufgang 21.31 Uhr, Mond⸗ untergang 6.53 Uhr.— 1847: Der Maler Max Liebermann in Berlin geboren.— 1880: Der Philoſoph Herm. Graf Keyſerling in Koenno in Livland geboren. Lokales Acht Zwillingspaare in einer Schule. Eine in Oldenburg. Dieſe zweiklaſſige Schule wird beſucht von acht Zwillingspaaren, die ſämtlich in demſelben Ort, nämlich in Jed⸗ delob. geboren ſind. Außerdem lebt dort noch 16. Kompagnie in Villingen die badiſche Ret⸗ ein weiteres Zwillingspaar, das aber erſt in drei Jahren ſchulpflichtig wird. 5 dber dee boſläſchen zuſammenſlöe Berlin, 19. 7. In einem Schreiben an den Reichspräſidenten hat der frühere Mecklen⸗ burgiſche Miniſter Möller auf Aeußerungen Hitlers in Weimar verwieſen. die beſagten, daß hinter der„bürgerlichen Parole der Ruhe und Ordnung die Feigheit, Halbheit und Schwäche“ ſich verberge. Gegenüber dieſen Aeußerungen erklärt Möller. es zei unerträg⸗ lich, wenn man den Wunſch nach innerer Ruhe und ſtaatlicher Ordnung für„feig“ erkläre. Der Neichspräſident hat nach der Voß. Zef⸗ gung auf dieſes Schreiben erwidert, er wür⸗ dige die vaterländiſchen Beweggründe. die Möller zu ſeinen Darlegungen veranlaßt ha⸗ ben. Im einzelnen lägen die Dinife vielfach anders, als ſie in den Zeitungen geſchildert würden. Er werde aber, ſo ſchließt die Erklä⸗ dung Hindenburgs„die weitere Entwicklung auch fernerhin ſorgfältig prüfen und, wenn ctatſächlich dieſe polftiſchen Zuſammenſtöße ei⸗ nen weiteren Umfang annehmen, und zur Ge⸗ wohnheit werden, nicht zögern, mit geignet orſcheinenden Maßnahmen einzugreifen“. Affen gehören nicht auf die Hochzeilsreiſen Eine unliebſame Ueberraſchung war einem jung verheirateten Paare beſchieden, das im Auto eine Hochzeitsreiſe von Johannisburg nach Bulawayo unternahm und ſeinen Wa⸗ gen für eine Weile verlaſſen hatte, um ſich auf dem Waterberge an der ſchönen Ausſicht zu erquicken. Selbſt ein naturfremdes Gemüt vermag ja ſolchen Dingen Geſchmack abzuge⸗ winnen, wenn es verliebt iſt. Weniger roman⸗ tiſch aber war ein Affenpärchen geſtimmt, das die Gelegenheit benutzt hatte, es ſich in dem ſchönen Auto bequem zu wachen, die Eß⸗ waren zu vertilgen, den Flaſchen den Hals zu brechen und auch die Koffer einer ausgiebi⸗ gen Unterſuchung zu würdigen. Mit der ſchö⸗ nen Wäſche konnten die rauhhaarigen Vier⸗ händer nichts anfaugen, aber die Polſterung des Wagens zogen ſie ſich reſtlos zu Gemüte, und das Feuerwaſſer verlieh ihwen Kraft, das Innere der gaſtlichen Stätte gründlich zu zer⸗ ſtören. Es wird eben dem Gegenwartsmemſchen vecht ſchwer gemacht, in„des Ideales Reich“ zu wandel. Der ſtels verhinderle Bräuligam Daß ein Bräutigam noch im letzten Augen⸗ blick vor der Trauung davonläuft, weil er plötzlich den Mut zum Heiraten verloren hat, iſt ſchon mehrfach vorgekommen. Doch das Pech des armen Roy Barmard dürfte in dieſer Hinſicht einzigartig ſein; denn der Mann hat den guten Willen, mit ſeiner Braut vor den Altar zu treten, iſt aber bisher immer im letzten Augenblick noch daran gehindert wor⸗ den. Das erſte Mal war die Trauung in der Kirche zu Blackmoor(England) angeſetzt, und mit der Braut ſtanden alle Hochzeitsgäſte ſchon vor dem Gotteshaus. Nur der Bräuti⸗ gam fehlte. Es war Winter und bitter kalt; Trotzdem hielten die Verſammelten eine Stun⸗ de aus. Als die meiſten ſchon die Abſicht äu⸗ berten, nach Hauſe zu gehen, traf endlich— ein Telegramm vom Bräutigam ein:„Kann nicht kommen. weil mir Stellung angeboten.“ Enttäuſcht und doch wieder durch das Glüch des lange Zeit arbeitsloſen Bräutigams ver⸗ ſöhnt, kehrte man heim, mit der löblichen Ab⸗ licht, ſich bald wieder in der Kirche zur Trau⸗ ung zu verſammeln. Leider wurde nichts da⸗ raus. Der Bräutioam hafte inzwiſchen ſeiner b erſchlaffen den Körper beſonders beim i ind Wandern. Eine kräftige Mundspülung mit dem 9 1 ſchenden Uhlordden Mauna und eine gründliche Zahnreinigung mit Thlorodont⸗Jahnpaſte wirken wohltuen 680 en das Gefühl der Sauberleit u. immer schöne weile Zähne — 10. Stellung wegen den Wohnort gewech⸗ kt, und dort waren alle Vorbereitungen Trauung getroffen. Wieder verſammelte man Mann nicht. Dagegen konnte man den Trau⸗ kigam unterzeichnen zu laſſen, doch dem bra⸗ ven Mann war wohl entfallen, daß er an dem für die Trauung vorgeſehenen Tag in Urlaub gehen wollte. In ſeiner Vergeßlichkeit hatte er den Trauſchein mitgenommen. So mußte die feierliche Handlung wieder verſchoben wer⸗ weit zu ſein, daß der Pfarrer den Bund der beiden jungen Menſchen ſegnen konnte. Der Trauſchein war da, und der Bräutigam wur⸗ war eben dieſer junger Mann. Er ließ übder⸗ haupt nichts von ſich hören, die Verlobte in Tränen. und ſchließlich ging die enttänuchtg Hochzeitsgeſellſchaft zum Frilten Male unver, richteter Dinge nach Hauſe. Am mächſten Tag erſt meldete ſich der Bräutigam. Er hatte Unglück ſeine Trauung und die Braut ganz 7 und wan nach Londom gefahren, um 17 Wahlvorschläge in Heſſen Namen tragen. Bekanntmachung. Betr.: Erntearbeiten an Sonntagen. ungen der Art 224 des heſſ. Polizeiſtrafgeſetzes Sonn- und Feſttagen gänzlich unterſagt. nommen ſind dringende Arbeiten z. B. Ernte⸗ igung durch das Kreisamt Heppenheim von un genehmigt werden. diesbezügliche Beſcheinigung zu erwirken. Viernheim, den 18. Juli 1932. Heſſiſches Polizeiamt: Oechler. Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 48. Fortſetzung. Aber er konnte andere Pläne haben, die Paxzellierung und der Waldverkauf konnten ihm noch im Kopf ſtecken! Juſtizrat Bornemann hatte davon erzählt. Sorge und Unruhe brachte die Unſicherheit doch mehr, als einer dem anderen zeigen wollte. Marthe litt unſagbar. Sie war blaß und ſchmal geworden und oft ſchreckte ſie nervös zuſammen. Günther tat ſie leid, weil er den Grund wußte. Oft ſtret⸗ chelte er ihre kleine ſchmale Hand, dann ſchlug ihr Herz laut. Immer ſtark ſein,— immer ſchweigen!— Es iſt ſo ſchwer,— ſo ſchwer!— Oft ſtand ſie die halbe Nacht am Fenſter ihres Zimmers. Sie hielt dann ihr Tüchlein in den Händen und trocknete dann und wann die naſſen Augen.— Was mußte Günther denken und ſein Vater! Mußten ſie nicht glauben, daß ſie ſich hier ein⸗ geſchlichen hatte wie ihr Vater?— Ohne ein Recht zu haben!— Sie hatte ſo wenig ein Recht an Günther, wie ihr Vater ein Recht an Schloß Ried hatte!— Es war furchtbar!— Sie ſah hinunter ins Tal, wo im Dorf ein Lichtlein nach dem andern erloſch.— Aber die Millionen Lichter da oben, die blieben ſtehen am nacht⸗ dunklen Himmel. Marthe wandte den Blick nach oben.— „So hilf doch, du da oben, hilf mir doch! Ich habe alles getan was ich konnte!— Die Liebe iſt größer als der Egoismus geweſen! Ich bin tapfer geblieben und ich habe ihn doch ſo lieb! beiße die Zähne zuſammen Ri 0% rken!“ Sie weinte und quälte ſich und war ſo rat⸗ los.— Was tun— was tun?— Sie fror plötzlich in ihrem dünnen Na ht⸗ kleidchen und ſchloß das Fenſter.— Da klopfte es leiſe an die Tür.: Marthe ging hin und öffnete.— War der alte Freiherr vielleicht wieder krank?— Sie zitterte und ihre Zähne ſchlugen aufeinander. Da ſtand Günther in ſeinem Schlafanzug. Er drehte das Licht an, das hell über Marthes blaſſe zitternde Geſtalt fiel. „Haſt du Sorge um Vater?“ „Nein, mein Kind, ich habe Sorge um dich! Ich habe das Fenſter ſchließen hören, und ich ſtand ſchon oftmals nachts vor deiner Tür, weil ich merkte, daß du nicht ſchläfſt!— Und mor⸗ gen kommſt du herunter mit dunkien Schatten unter den Augen, tuſt alle die kleinen täglichen Pflichten, die du dir ſelbſt gewählt haſt und wirſt täglich elender! Das kann ich nicht länger mit anſehen!“ Er ſchloß die Tür hinter ſich und nahm ſie an der Hand. Marthes Zöpfe fielen lang über die Schul⸗ tern, herab, ſie ſah kindhaft jung aus und eine tiefe Röte ſtieg in ihr eben noch ſo blaſſes Ge⸗ t „Was zitterſt du denn, du armes Kind!— Du brauchſt deine guten reinen Augen nicht niederzuſchlagen, weil du nur das weiße Nacht⸗ kleidchen anhaſt! Ich tue dir gewiß nichts, was du nicht willſt.“ g „Günther!“ ſtammelte Marthe.„Ich ſchäme mich ſo vor euch!“ 5 a „Du biſt ja ganz kalt, Kleines!“ Gür ed nahm die we Marthe an den Seſſel, der dort ſtand, nahm ſie auf den Schoß, legte die Decke um ſie und drückte ſie warm an ſich. „So, meine kleine Frau, nun wärme dich, und dann ſprich dich aus! Was quält dich ſo? Ich ahne es und habe dich immer nicht fragen mögen! Aber es iſt doch beſſer, ich weiß alles u. kann mit dir beraten, denn du wirſt mir doch alle Tage elender!— Sieh, was ſpäter wird, weiß ich nicht, und ich werde dich wahrhaftig nicht halten, wenn du von mir fort willſt.— Aber jetzt biſt du meine kleine Frau, und ich habe auch die Verantwortung für dich, da ich dein großes Opfer angenommen habe!“ „Opfer, ach Günther——. e Marthe ſaß ſtill wie ein Mäuschen. Sein Arm lag ruhig und zärtlich um ihren jungen Leib, ſeine Stimme klang ſo gut, ſo beruhigend und doch rannen ihr leiſe Tränen über die Wangen. Sie ſah ſo hilflos zu ihm auf. Verach⸗ tete er ſie nicht. Wirklich nicht, daß ſie bis heute hatte nicht Wort halten können? Er verſtand ihren Blick nicht ganz, aber ſie kam ihm ſo unſagbar rührend vor. Da hob er ihr Geſicht zu ſich empor und küßte ſie auf den Mund. f Marthe war wie im Traum.„Du biſt mir nicht böſe, wirklich nicht, Günther?“ „Ach du, Dummchen, du!“ Er küßte ſie im⸗ mer wieder, und ſie hielt ganz ſtill. „Eigentlich iſt das toll!“ ſagte er lächelnd. „Seit vier Monaten habe ich eine hübſche kleine Frau, und heute bekomme ich den erſten Kuß.“ das iſt eigentlich unrecht!— Ich habe 50 len bitte ich dich! Wir wollen ihr treu ſein!“ ſenkrechte Falte, er ſah finſter aus. ſei! dieſelbe nie, nie kränken würde!— grenzenloſen Glück, daß Günther bei ihr war u. und tröſtete ſie ſo gut er konnte. auf und ſah ihm in die Augen. „Weißt du, nas ich tue, Günther?— Joh fahre morgen nach Berlin und verlange von überſchreibt!“ „Wenn du meinſt, daß das gut iſt, Kind— dann tu es! Und nun ſei ruhig und geh ſchla⸗ es tut dir not!— Komm, leg dich hin, ich 0 lich, und dieſes Mal fehlte auch der inge ſchein nicht finden. Der Küſter hatte ihn zu ſich genommen, um ihn von Braut und Bräu. den. Dieſer Tage ſchien es aber endlich ſo de ſtündlich erwartet. Wer wieder nicht kan, Schleier und weißem Kleid weinte bitterſte plötzlich ſeine Stellung verloren, über dieſen ſich nach Arbeit umzuſehen. Erſt vierund⸗ zwanzig Stunden ſpäter ſiel im ſiedend heiß ein, daß er ſeine eigene Trauung verſäum hatte. Jetzt ſieht es erſt recht nicht danach! aus, als würde die Hochzeit bald ſtattfinden Darmſtadt, 18. 7. Im Wahlkreis 33 Heſſen— Darmſtadt ſind beim Landeswahlleiter 7 Wahlliſten eingereicht worden. Außer den 4 großen Parteien(NSDAP., SPD., Zentrum und Kommuniſten) und ſechs kleineren bishe rigen Parteien tauchen ſieben neue Splitter gruppen auf, die teilweiſe oft recht unklare Wir haben Veranlaſſung, auf die Beſtimm⸗ hinzuweiſen. Darnach ſind öffentliche oder geräuſch⸗ 4 volle Hantierungen und Arbeiten der Landwirte Handwerker und ſonſtigen Gewerbetreibenden au Ausge arbeiten bei ungünſtiger Witterung; dieſe können. falls ihre Dringlichkeit anzuerkennen iſt, in Ermächt Mit Rückſicht hierauf empfehlen wir ale Intereſſenten, vor Ausführung ſolcher Arbeiten be uns Antrag auf Genehmigung zu ſtellen und ein „Hör auf, Günther!“ ſagte Marthe und 1 machte ein ſtrenges Geſicht.„Um Herthas wil, Da ließ er ihr Geſichtchen los, aber den Arn hielt er noch feſt um ihre Geſtalt. Er griff nan der Decke, die ein wenig herabgeglitten war hüllte ſie wieder ein. Seine Stirn bekam ene Marthe ſah tief auf. Dann fing ſie an zu erzählen, wie ſie geharrt habe Tag um Tag, das Papier ſollte kommen vom Grundbuchamt, ba- mit ſie nicht als Betrügerin vor ihnen ſtehe, vorn Günther und ſeinem Vater, wie ſie immer ban ger geworden war und ſich ſchon ſeit vielen wo⸗ chen ſchäme, an ihrem Tiſch zu ſitzen, und daß ſie ſchon längſt fortgelaufen wäre, wenn nicht der Gedanke ſie abhielt, daß dann alles verloren Denn dann würde der Vater ſofort rück ſichtslos werden!— Dan ſprachen ſie von Her tha, die in der Penſion ſo rührend gut zu ihr geweſen war, der ſie ſo viel verdanke, daß ſie Sie fror und zitterte wieder vor Scham u. Aufregung, und doch erfüllte es ſie mit einem ſie ſo feſt in ſeinem Arm hielt. Er ſtreichelte Da richtete ſich Marthe plötzlich entſchloſſen Vater, daß er ſein Wort hält und uns das Gut. brüistungsbegrübnis Mau ſucht wieder eine Zackgaſſe für Deulſchland, um ſich dann—zu verklagen Unannehmbar Große Gefahren ziehen auf der Genfer Ab⸗ rüſtungskonferenz herauf. Der Bericht Beneſchs zeigt uns klar, daß man Genf vertagen will, ohne eine poſitive Entſchließung zu fällen, ſondern mit einem dehn- und auslegbaren „Bericht“. Warum dieſer Weg? Er ſoll der deutſchen Delegation in den Schlußſtunden in Genf jede Möglichteit verbauen, um die Forderung nach Gleichberechtigung u. gleicher Sicherheit noch⸗ mals zu ſtellen. Denn dieſe Fragen werden in dem Bericht in ganz geriſſener Form ſo behandelt, daß man ihre Beantwortung einer ſpäteren Zeit überläßt, daß man alles wie in den ganzen langen Jahren der Abrüſtungs⸗ kämpfe wieder einmal„offen läßt“. Auch ſonſt iſt der Bericht einfach unannehm⸗ bar, für Deutſchland. Vom Hoover-Plan iſt ſo gut wie gar nicht mehr die Rede, die einzigen praktiſchen Vorſchläge bleiben unberückſichtigt, weitergehendere Abrüſtungspläne wie der deutſche finden überhaupt keine Erwähnung. Es ſoll ſo ziemlich alles beim alten bleiben, abgeſehen von ganz geringfügigen Abrü⸗ ſtungsbeſtimmungen, die für Deutſchland nicht den geringſten Wert haben. Doch bei der Zivil⸗ Luftfahrt, da hat man an Deutſchland gedacht, weil man neue Unterdrückungsbeſtimmungen feſtlegen will, nämlich öffentliche Kontrolle, Feſtlegung einer Höchſttonnage für Zeppeline. Nun könnte eingewandt werden, daß es ſich ja nur um einen Bericht und nicht um eine Entſchließung handele, alſo mehr um Vor⸗ ſchläge, als um Maßnahmen. Aber auch dieſer Bericht ſchließt in ſich für die Auswirkung bindende Verpflichtungen ein, ſodaß er in die⸗ ſer Form einer Entſchließung gleichgeſetzt wer⸗ den muß. Wir erwarten von der Reichsregierung, daß ſie entſchieden und klar wenigſtens jetzt in Genf ein deutliches Nein ſpricht, unbekümmert darum, was dann mit der Abrüſtungskonfe⸗ renz weiter geſchehen wird. Die Revolution in Brasilien Braſilianiſche Regierung zum Außerſten enlſchloſſen— 40 000 Mann negierungstruppen gegen die Aufſtändiſchen aufgebolen Rio de Janeiro, 19. 7. Wie die Blätter mel⸗ den, ſoll die braſilianiſche Regierung beſchloſ— ſen haben, eine Offenſive größeren Stils mit 40 000 Mann Regierungstruppen gegen die Aufſtändiſchen des Staates Sao Paulo ein⸗ zuleiten. Kriegsſchiffe ſollen längs der Küſte von Sao Paulo patrouillieren, damit die Re⸗ bellen weder Nahrungsmittel noch Munition erhalten können Angeblich haben die Regie— rungstruppen einige Erfolge erzielt. Flugzeu— ge ſollen den Flughafen von Sao Paulo mit Bomben belegt haben. Die Revolutionäre drucken eigenes Papiergeld Paris, 19. 7.„Chicago Tribune“ will aus Rio de Janeiro melden können, daß die auf⸗ ſtändiſche Regierung des braſilianiſchen Staa⸗ tes Sao Paulo Papiergeld für den örtlichen Gebrauch drucken zu laſſen beabſichtige. Meulerei in einer peruaniſchen Flad Lima, 19. 7. In Huara brach heute abend eine Meuterei aus. Aufrührer unter Führung des Majors Lopez Mindreau bemächtigten ſich der Stadt. Regierungstreue Truppen war— fen aber die Angreifer wieder aus der Stadt und trieben ſie in die Flucht. Maſſenflucht deutſcher Wiſſenſchafkler aus Rußland Die Gründe: plötzliche Kürzung der verkraglich zugeſicherlen Gehäller bei unerlräglich erhöhten Lebenshaltungskoſlen— Rückſichtsloſe Mißachtung der Kontrakte durch die Lowjelregierung In der letzten Zeit hat eine größere Anzahl tüchtiger deutſcher Fachgelehrter und Spezia⸗ liſten Rußland fluchtartig verlaſſen. Die ſchwer enttäuſchten deutſchen Wiſſenſchaftler haben die Gründe, die ſie zu der unvermittel⸗ ten Abwanderung zwangen, natürlich nicht ge⸗ heim gehalten: plötzliche Kürzung der ver⸗ traglich zugeſicherten Gehälter, unerträgliche Lebens bedingungen und die Unmöglichkeit, den Unterhalt zu friſten. Die Auslandabteilung des Vol!skommiſſariats für Schwerinduſtrie hat zwar verſucht, die unliebſames Aufſehen erregenden Vorkommniſſe zu beſchönigen. Ihre verlegenen Entſchuldigungsverſuche ſind aber ſofort von berufener Seite widerlegt worden. Ein führendes wiſſenſchaftliches Fachblatt, di: Köthener„Chemiker⸗Zeitung“, veröffentlicht an leitender Stelle ſenſationelle Enthüllungen über die Behandlung der deutſchen Speziali⸗ ſten in Rußland, die in den Appell ausklin⸗ gen:„Es muß unbedingt verhindert werden, daß deutſche Arbeiter und Fachleute auf ge⸗ radezu bauernfängeriſche Weiſe nach Rußland gelockt werden und ſich dort einer Situation gegenüber ſehen, die ſie nie erwartet hatten“. Der ruſſiſche Feldzug gegen die deutſchen Spezialiſten begann mit der plötzlichen, rück⸗ ſichtsloſen Streichung der auslündiſchen Va⸗ lutenzahlungen, die in den Verträgen der mei⸗ ſten Spezialisten feſtgeſtellt ſind. Die Ruſſen erklärten einfach:„Es tut uns leid, wir können nicht mehr zahlen. Wenn Sie nicht damit ein⸗ verſtanden ſind, dürfen Sie abreiſen“. Und über 200 deutſche Fachleute machten freudig von dieſer Erlaubnis Gebrauch und reiſten ab. Beſtimmend war hiebei auch, daß die Preiſe in Rußland ſeit September 1931 um 50100 Prozent geſtiegen ſind, ohne daß ſich in den Löhnen und Ge⸗ hältern der Spezialiſten das geeingſte geändert hätte. Auch die den deutſchen Spezialiſten gebotenen Unterkünfte ſind von weſteuropäiſchen Ver⸗ hältniſſen oft weit entfernt und die relativ hohen Gehälter reichen für das Leben einer Familie kaum aus. Die Abwanderung der 200 ausländiſchen Fachleute aus Rußland legt ein beredtes Zeugnis für die beſtehenden Mißſtän⸗ de dar. Denn die meiſten unter ihnen gehen gehen lieber in unſichere Verhältniſſe zurück, als daß ſie weiter unter ſolchen Bedingungen n in Valuten ber ungehe 5 ſo wären ſicherlich alle deutſchen Spezialiſten aus Rußland ſchon zurückgekehrt. So urteilt ein angeſehenes deutſches Fach⸗ blatt, das nichts mit Politik zu tun hat, viel⸗ mehr ſtreng wiſſenſchaftlichen Themen gewid⸗ met iſt, über die wahren Hintergründe der Spezialiſtenflucht aus Rußland und über die Lebensverhältniſſe, die den nach Rußland aus⸗ wandernden deutſchen Fachleuten bevorſtehen. Die briliſche Reichskonferenz Ankunft der britiſchen Delegation in Quebec Quebec, 19. 7. Die britiſchen Delegierten zur Reichskonferenz in Ottawa wurden bei ih⸗ die Angaben des Freiwilligen Arbeitsdienſtes Reichsarbeilsdienſtgommiſſar Dr. Zyrup vor der Preſſe— Einführung einer Dienſtpflicht behält er weiter im Auge Berlin, 19. 7. Der zum Reichskommiſſar für den Arbeitsdienſt ernannte Präſident Dr. Sy⸗ rup erläuterte vor Vertretern der Peſſe die Aufgaben des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, der künftig die jungen Deutſchen allgemein ohne Unterſchied der Herkunft, der Berufsbildung u. der Weltanſchauung zuſammenfaſſen ſoll zu gemeinſamer nutzbringender Arbeit. Für die Volksgemeinſchaft. Innerhalb dieſes erweiter— ten Perſonenkreiſes müſſe die arbeitsloſe Ju— gend wie bisher eine beſondere Berückſichti— gung erfahren. Eine weitere weſentliche Aenderung beſtehe darin, daß künftig allgemein bei volkswirt— ſchaftlich wertvollen Maßnahmen die Höchſt— dauer für die der einzelne Arbeitsfreiwillige gefördert werden kann, von bisher 20 Wochen auf 40 Wochen ausgedehnt worden iſt. Im Mittelpunkt des Arbeitsdienſtes müſſe die ernſthafte Arbeit ſtehen. Entſcheidend für das Gelingen dieſer hochgeſteckten Ziele ſei die Löſung der Führerfrage. Schematismus u. Bürokratismus jeder Art ſeien gerade auf die— ſem Gebiet von Uebel. Man könne bereits be— obachten, daß Führertypen beſonderer Prä— gung ſich herauszubilden beginnen. Ich halte es, betonte Dr. Syrup, für meine Aufgabe, dieſe Entwicklung mit Nachdruck zu unterſtüt⸗ zen. Die 55 Millionen Mark, die bisher für gung ſtehen, ermöglichen bei einer Förderung bis zu zwei Reichsmark je Kopf und Arbeits⸗ tag etwa 30 Millionen Tagewerke in Freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſt auszuführen. Trotz dieſer begrüßenswerten Ausdehnung des Arbeits— dienſtes wird ſich die breite Oeffentlichkeit da— rüber klar ſein müſſen, daß die Not des kom- menden Winters noch darüber hinaus Gegen— ſtand ernſter Anſtrengungen u. lebhafter Sorge ſein muß. Dr. Syrup ſchloß: Aufgrund der Erfahrungen der nächſten Monate werde ich der Reichsre— gierung das gewünſchte Gutachten darüber er— ſtatten, ob und unter welchen Vorausſetzungen die Einführung einer Arbeitsdienſtpflicht in Deutſchland geboten iſt. In Ergänzung der Ausführungen des Reichskommiſſars für den Freiwilligen Ar— beitsdienſt erfahren wir, daß ſchon aufgrund der erſten Veröffentlichungen über den Frei— willigen Arbeitsdienſt den beteiligten Stellen eine ſolche Unzahl von Angeboten aller Art, ſowohl an Menſchen, wie auch an Material, gemacht worden iſt, daß deren Bearbeitung die Arbeitskräfte der beteiligten Stellen faſt vollkommen lahm legen würde. Da aber erſt der Verwaltungsapparat für den Freiwilligen Arbeitsdienſt ſo klein und billig wie möglich gehalten werden muß, dient es nur der Sache, die Zeit bis zum 31. März 1933 zur Verfü- l wenn ſolche Angebote ſich nicht wiederholen. Konferenz der deukſe Landwirkſchaftsn 7 7 en iniſter Agrarfragen werden beralen München, 19. 7. Unter Vorſitz des Reichser⸗ nährungsminiſters Freiherrn v. Braun be— gann heute hier die Konferenz der deutſchen Landwirtſchaftsminiſter, auf der brennende Tagesfragen der Landwirtſchaft behandelt werden ſollen, und zwar vor allem die Fra— gen der Erntebergung und Erntefinanzierung, die Kreditzinsfragen, der Förderung des Ab— ſatzes und des Schutzes der Erzeugniſſe der Milch⸗ und Molkereiwirtſchaft, des Obſt- und Gartenbaues und der Viehzucht. Reichsernährungsminiſter v. Braun ſtattete heute mittag dem Miniſterpräſidenten Dr. Held einen Beſuch ab. Abends fand in den Räumen des Staatsminiſteriums des Innern ein Emp⸗ fang ſtatt, den Staatsminiſter Dr. Stützel in Form eines Bierabends veranſtaltete. Das Präſidium der Bayeriſchen Bauern- landeskammer unter Führung des Präſidenten Geheimrat Prieger und des geſchäftsführenden Direktors Dr. Horlacher wird vom Reichser— nährungsminiſter zur Beſprechung eine Reihe wichtiger Fragen der bayeriſchen Landwirt- ſchaft empfangen werden. ..— rer Ankunft in Quebec von der Bevölkerung ſtürmiſch begrüßt. Baldwin erklärte, daß be— reits unterwegs von den Delegationen ver— ſchiedener Dominions gute Vorarbeit gelei— ſtet worden ſei. v. Gronau ſtarkbereit zum Amerikaflug Liſt auf Sylt, 19. 7. Der Dornierwal Wolf⸗ gang v. Gronaus liegt ſtartbereit in Liſt. Der neue Amerikaflug ſoll erfolgen, ſobald gute meteorologiſche Vorbedingungen gegeben ſchei⸗ nen. Neben v. Gronau werden Funker Albrecht Maſchiniſt Hak und(ſtatt des Piloten Zim⸗ mer) der zweite Pilot Roth an dem Fluge teilnehmen. der Aand der landwirkſchaftlichen Verſchuldung Der Zinſenſtand im Wirtſchaftsjahr 1930 31. Die Verſchuldung der deutſchen Landwirtſchaft hat im Jahre 1930/31 bei allen Betriebs⸗ größen und allen Wirtſchaftsgebieten weiter zugenommen. Mit Ausnahme der Größen⸗ klaſſe von 5 bis 20 ha iſt die Verſchuldung in Weſtdeutſchland in allen Größenklaſſen ſtärker geſtiegen als in Oſtdeutſchland. Bis zum Wirtſchaftsjahr 1928/29 war die Zunahme der Schulden im Oſten größer als im Weſten. 1929/0 brachte eine größere Zunahme im We⸗ ſten; dies hat ſich 1931 fortgeſetzt. Der Zinſendienſt iſt bei ſteigender Verſchuldung und im allgemeinen gleichbleibenden Zinſen größer geworden. Die Berechnungen über Reinertrag und Zinſendienſt ergeben, daß im Oſten 70% und im Weſten 65 90 der Betriebe die Zinſen nicht mehr aus dem Reinertrag bezahlen können. Nur ein Drittel der landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe hat die Zinſen für das Leihkapital auf gebracht un emen Tei 288. rüber hinaus Kleine Tagesumſchau Reichskanzler von Papen hat für Mittwoch die preußiſchen Miniſter Hirtſiefer und Seve— ring zu einer Beſprechung gebeten. 0 Kardinal Bertram hat im Namen der in der Fuldaer Biſchofskonferenz vereinigten Ober⸗ hirten den Reichskanzler und den Reichsinnen⸗ miniſter dringend erſucht, gegen den über⸗ hand nehmenden Terror der radikalen Par— teien mit aller Strenge vorzugehen. 9 Zu Meldungen über angebliches Auftreten des gefürchteten Kartoffelkäfers in Deutſch⸗ land wird amtlich mitgeteilt, daß dieſer Käfer zur Zeit nirgends in Deutſchland feſtgeſtellt worden iſt. 8 Vom Reichswahlausſchuß ſind 21 Reichs- wahlvorſchläge für gültig erklärt und zugelaſ— ſen worden. *. Auf der Waſſerkuppe iſt der Breslauer Se⸗ gelflieger Rüdiger mit ſeinem Apparat„Der Senator“ tödlich abgeſtürzt. * Im Prozeß gegen die Attentäter auf Reichs⸗ bankpräſident Dr. Luther wurde Dr. Luther am Dienstag als Zeuge vernommen. Unter Vorſitz des Reichsernährungsmini⸗ ſters begann in München die Konferenz der deutſchen Landwirtſchaftsminiſter. * Der Staatsanwalt ſtellte im Devaheim-Pro⸗ zeß folgende Strafanträge: gegen Dr. Cremer und Clauſſen drei Jahre Gefängnis, gegen Jeppel zweieinhalb Jahre, gegen E. W. Cre⸗ mer acht Monate Gefängnis. * Der deutſche Geſchäftsträger Graf Vern⸗ ſtorff hat im Auftrage der deutſchen Regierung im Forreign Office eingehende Informationen über das engliſch⸗franzöſiſche Vertrauensab⸗ kommen eingeholt. 10 Kaiſerslautern.(Mit Gas vergiftet.) Am Sonntag abend hat ſich ein in der Welmar⸗ ſtraße wohnhafter 58 Jahre alter Mann mit Leuchtgas vergiftet. Als Beweggrund gun