Zentruns. am Samstag, den 23. 7. abends 9 Uhr Im Freischütz UUUEUUUUPUVUVVVVPVVVVVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTCTVTCT(TVTVTVTTT elner: Moll u. Moaner, Darmstedl Alle Zentrumsanhänger und Freunde Brünings sind hierzu eingeladen! Mehrt uch gegen die Melverordnung der Hlitler-Barone Meg mit nationalsoriallstischer u. kommunistischer Tyrannei und Mirchenfeindlichkeit! Der Vorstand der Zentrumspartei. Dalerſparke, g lehen von Hk. 200 dür alle zwecke gegen Sicherheit bei niedr. Spar⸗ und Tilgungsraten und kurz. Wartezeit. gibt, ſucht überall Dolirs- aun fisher uu Anfr. a. d. Gen.⸗Agt. „Fides“ Zweckſpar A. G., Darmſtadkt, Kiesſtr. 67. Iulizutellung nach kaum 2 Mon. Wartezelt. dobnard weber 4 db. NH. auer. Telefon 51. Kraftfuhr- Betrieb VIER NEHEIM Wir übernehmen Arbeiten (Umzüge, Transporte) zu den billigsten Preisen Zur Einmachzeit empfehle: Einmachzucker zum billigſten Tagespreis Einmacheſſige— Stangenſchwefel Pergamentpapier u. 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Konnte doch der Schmierfink noch nicht ein⸗ mal das Wort„Religion“ richtig ſchreiben. Und ein ſolcher Held will andere Leute„aufklären“. Der Mann weiß beſtimmt auch nicht, was„Opium“ iſt: ein Mittel, das die Menſchen in„ſüße Träume“ lullt, auf die aber ein ſchwerer Katzenjammer folgt. So wirken z. B. kommuniſtiſche und nationalſozia⸗ liſtiſche Phraſen und Verſprechungen auf manche Leute wie Opium: Sie gaukeln dieſen Leuten ſüße Träume von einem kommuniſtiſchen Paradies, von einem herrlichen Dritten Reich vor. Aber der Katzenjammer hat ſich ſchon bei vielen Anhängern dieſer Parteien eingeſtellt oder wird ſich noch ein⸗ ſtellen, während ſich die ſachlich u. vernünftitz denkenden Leute immer mehr um Brüning ſcharen. Wie hat man doch von Seiten dieſer Parteien Brüning wegen ſeiner Notverordnungen beſchimpft. Heute regieren die Barone, die nur durch die Tole⸗ rierung ſeitens der Hitlerpartei ans Ruder kamen. So wurde die Notverordnung möglich, durch welche die Erwerbsloſen in unerträglichem Maße belaſtet wurden und die den Kleinbauern und Kleingewerbetreibenden die Wiedereinführung der Umſatzſteuer(in 3⸗facher Höhe) bringt, die Brun Zurück zu Brüning! Das Erwachen der durch die nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Phenſen betörten Wähler hat begonnen. Das Wolt hat keine Lust, ſich den nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Hen kersknechten auszuliefern, die alle Andersdenkenden„vernich⸗ ten“ wollen! Es nimmt den Kampf gegen dieſe Parteien, welche die Tyrannei aufrichten wollen, auf. Der Vorbereitung dieſes Kampfes dient auch die Zentrumsverſammlung, die am nächſten Sams⸗ tag im Freiſchütz 4 wird. Alle Zentrums⸗ auhünger und Freunde Brünings, die auch weiter⸗ hin als freie dentſche ner leben wollen, die dc den Siun für Ordnang, ſeziale Gereczti abgeſchaſſt hatte. Und ſchon erhebt ſich nur in Zentrumskreiſen— der Ruf! ö allemal keinen Zutritt * Schmierfinkentum. Dazu wird uns vom Einſender der Notitz geſchrieben: Wer Deutſch verſteht, der konnte in der Notitz klipp und klar leſen, daß die Sporthalle mit„kommuniſtiſchen Sudeleien“ verſehen wurde. Mit keinem Wort wurden die Nazi beſchuldigt, an dem Unfug be⸗ teiligt geweſen zu ſein, ſo daß eine diesbezügliche „Berichtigung“ offene Türen einſtößt. Daß frei⸗ lich die Nazi ebenſo wie die Kommuniſten bisher Schmierereien als Propagandamittel benutzten, wer⸗ den ſie ſelbſt wohl kaum beſtreiten wollen. Und wenn ſie es beſtritten, ſo würde heute noch manche Mauer gegen ſie zeugen. Gerne ſei, anerkannt, daß ſie ſich in der letzten Zeit weniger an dem Schmier-Unfug beteiligten. Hoffentlich beruht dieſe Beſſerung auch auf beſſerer Einſicht! Dann ſteht zu hoffen, daß ſie auch in anderen Punkten, in denen ſie heute noch kaum von den Kommuniſten zu unterſcheiden ſind, den Weg der Beſſerung be⸗ ſchreiten, ſo daß ſie nicht mehr mit den Kommu⸗ niſten in einem Atem genannt werden können! Obſtgroßmarkt Weinheim vom 20, Juli 1932. Sauerkirſchen 25—27 Pfg., Johannisbeeren rot 9— 10,5 Pfg., ſchwarz 14—16, Stachelbeeren 615%, Himbeeren 22— 29%, Pfirſiche 20 bis 32, Birnen 18— 28), Aepfel 19— 21K, Früh⸗Mirabellen 20— 28, Bohnen 5, Pilze (Pfifferling) 20. Anfuhr gut. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung am 21. Juli 1932, 4 Uhr Bekanntmachung. Betr.: Ausführung des Feldſtrafgeſetzes. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt nis, 5 gemäß Beſchluß des Ortsbürgernutzungs⸗ Ausſchuſſes vom 17. ds. Mis. 12 Hilfsfeldſchützen ernannt und verpflichtet wurden, die ihren Dienſt bereits angetreten haben. Für die Zeit ihrer Tätigkeit haben die Hilfsſchützen die Eigenſchaft von Feldpolizeibeamten mit allen ihnen durch das Feld⸗ rasgeſcg, zuſtehenden Befugniſſen. N 0 ir warnen dringend vor Begehung von Felddiebſtählen, da die Felder ſowohl bei Tag, als auch bei Nachtzeit bewacht und alle Frevler unnac ſichtlich zur gebracht werden. Außerdem 1 2 werden ſämtliche Frevler in der Zeitung veröffent⸗ . * N Regenbogen Du biſt die Brücke, Darüber betend meine Wünsche geh'n Nach einem fernen Glücke. Du Straße längs den Sternen Zu weiten unbegrenzten Fernen, Du Gottestraum, den wir erfüllet ſehen. Wo ſind deine Anfänge, wo ſind deine ö e ,, Enden? Ein Kreis, ein immer Wiederlehren iſt eee, e, dein Los, Und wärſt du ſchön und wie der Himmel, 48 J. eM a 0 groß, Du ruhſt wie wir in Gottes ſtarken Händen. Vereinsanzeiger. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß Sojaſchrot das Pfund 7 Pfg. bei Kollege Alex Müller, Molitorſtr. 7 abgeholt werden kann. Säckchen mitbringen! Der Vorſtand. Turnverein 1893.(Turnerinnen⸗Abtl.) Heute Donnerstag abend ½8 Uhr vollzählige Turn⸗ ſtunde. Alle wollen pünktlich und vollzählig erſcheinen.— Heute Donnerstag abend 8 Uhr vollzählige Turnſtunde aller Turnerinnen auf dem Waldſportplatz. Die Turnleitung. Alle Turner, die ſich am Vereinswetturnen, alle Einzelturner, alle Turnerinnen, alle Ausſchuß⸗ mitglieder, ſewte alle, Aer den Arbeite 102 e den 28. i ½19 Uhr, zu einem Glas Freibier ins Feeſchld heruc algekaden.. 90 8 Lol Der Vorſthende Reichs bund der 9 7 0 23. d. Mis, abends 9 im„Eichbaum Reichs banner Schw teilung.) rainin amstag Heute der ten. Samstag den] Warum mußte Brüning gehen? Unter der Ueberſchrift„Warum Brüning zehen mußte“ veröffentlicht die„Deutſche Allge⸗ meine Zeitung“, die bekanntlich publitziſtiſch den Sturz Brünings mitvorbereiten half, Ausführun⸗ gen von Dr. Schwellenbach. Man muß die⸗ ſem Herrn dankbar ſein, daß er einmal vielleicht die Haupturſache des Sturzes Brünings offen zugibt und man muß der Dag. dankbar ſein, daß dieſes Blatt, deſſen Leitung infolge der Ver⸗ bundenheit mit den Kreiſen der Brüning ⸗Stürzer, ſehr genau um die Urſachen dieſes Sturzes Be⸗ ſcheid weiß, den folgenden aufſchlußreichen Aus⸗ führungen dieſes Herrn Dr. Schwellenbach in Nr. 315/316 vom 9. Juli 1932 Raum gibt: „Brünings perſönliche Tüchtigkeit und Lau⸗ terkeit“, ſo leſen wir in der DA8.,„iſt über jeden Zweifel erhaben. Seine ungeheure Ar⸗ beitskraft zwingt zur Bewunderung... Seine Charakterfeſtigkeit wird von keinem politiſchen Gegner beſtritten. Er iſt ein Märtyrer ſeiner Ueberzeugung. Warum aber mußte er gehen? Vor allem kann in dem überwiegend evan⸗ geliſchen deutſchen Volke unmöglich eine katho⸗ liſche Partei die chriſtliche Demokratie ſchaf⸗ fen, nach der ſich auch unzählige Proteſtanten im Gegenſatz zur Herrſchaft des Marxismus von Herzen ſehnen.“ r G der deutſchen ſein, bei den Wahlen aus der ge die unabweisbaren Konſequen⸗ r die deutſchen Katholiken heißt „ weil ſie 1 einfach in Miniſterpräſidenlen der 0 Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 169 geichskanzler von Papen beruft die Tünder zu einer Konferenz nach Skulkgark SEtuttgart, 21. 7. Von zuſtändiger Seite wird Pitgeteilt: Reichskanzler von Papen hat die iniſterpräſidenten der deutſchen Länder auf amstag, den 30. Juli zu einer Beſprechung das Württembergiſche Staatsminiſterium 1 ach Stuttgart eingeladen. 0 Eine Verordnung über Vaffenbeſitz 10 Berlin, 21. 7. Der Inhaber der vollziehenden bewalt erläßt folgende Verordnung: Aufgrund der Notverordnung vom 20. Juli 9932 wird folgendes verordnet: § 1. Wer hinreichend verdächtig iſt, eine ſtrafbare andlung mittels einer Waffe begangen oder ne Waffe unbefugt geführt zu haben, oder er gemeinſam mit anderen an öffentlichen rten bewaffnet erſchienen iſt wird— unbe⸗ hadet der ſtrafrechtlichen Verfolgung— in aft genommen. § 2. Wer bei einer Waffendurchſuchung gegenüber r beſtellten Macht oder der Polizei auf Be⸗ agen den Veſitz von Waffen oder Munition er andere ihm bekannte Beſtände an Waffen per Munition verheimlicht, wird— unbeſcha⸗ let der ſtrafrechtlichen Verfolgung— in Haft nommen. 8 3. hie Haftanordnung unterliegt keiner Anfech⸗ 8 4. hieſe Verordnung tritt ſofort in Kraft. uſſiſche Holzinduſtrie in Ichwierigkeilen eugung blieb um 30 Prozent hinter dem Han zurück.— Zahlreiche leitende Beamte abgeſetzt. Moskau, 21. 7. Die Nichterfüllung des vor⸗ ehenen Planes der ruſſiſchen Holzinduſtrie At, wie jetzt bekannt geworden iſt, bereits zur pſetzung vieler leitender Beamten geführt, ußerdem ſind die gegen ſie erhobenen Vor— rfe öffentlich bekanntgegeben worden. Trotz⸗ n die Holzinduſtrie auf das weiteſtgehende t Maſchinen verſehen und auch viel Kapita! ſie hineingeſteckt worden iſt, blieb ihre Er⸗ gung auf dem vorjährigen Stand ſtehen d damit um 30 Prozent hinter dem für ſie ſetzten Plan zurück. Die Zentralbehörden en im übrigen den Bezirksverwaltungen Holzinduſtrie vor, daß ſie ſich zu wenig die Erſorderniſſe der Arbeiter gekümmert d dadurch ein Nachlaſſen der Holzgewinnung beigeführt hätten. Es ſei weiter nicht zu ſtehen, daß man in Gegenden, in denen Ar⸗ termangel herrſchte, nicht durch ſofortige aßnahmen in Zuſammenarbeit mit der zuernſchaft die Mißſtände beſeitigt hätte, zu Führern der Holzinduſtrie werden weitere ſfrafen angedroht, wenn die im Plan vorge⸗ genen Mengen nicht eingehalten würden. Loevering über den Verlauf der Kanzlerbeſprechung Verlin, 20. 7. Von ſeiten des Miniſters wering wird folgende Darſtellung der Unter⸗ dung zwiſchen den preußiſchen Miniſtern und 1 Reichskanzler gegeben: Der Reichskanzler hatte die Miniſter Klep⸗ k, Hirtſiefer und Severing zu ſich gebeten. Es ar eine Beſprechung ohne Tagesordnung. r Reichskanzler verlas die bereits vorlie⸗ nde Notverordnung. Der preußiſche Innen⸗ miſter Severing als Wortführer beſtrilt zu⸗ chſt die von ſeiten der Reichsregierung ge⸗ chte Unterſtellung bezüglich der Pflichtver⸗ r inobjektiven Einſtellung der jraph 48 wäre keine Rechts⸗ hätte ſich gegen die Reichsgeſetze gewandt In Preußen lägen größere Gefahrenzonen als in den übrigen Reichsgebieten. Er wüßte, daß in dieſen Tagen Weltgeſchichte geſchrieben würde und ein republikaniſcher Miniſter könnte in dieſen Tagen nicht deſertieren. Der Reichskanzler verſuchte demgegenüber, zu einer friedlichen Verabredung zu gelangen. Severing lehnte das ab, weil Verabreoangen nur zwiſchen gleichen Partnern möglich ſeien. Die preußiſchen Miniſter wären aber zu einem Appell befohlen worden. Der Reichskanzler ver⸗ ſuchte noch einmal auf Severing einzuwirken, indem er ihn ſeiner verſönlichen Hoch ichtun⸗ Zeitung Anzeigenpreiſe: hiernheimer A zeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) nzei Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 8. Freitag, den 22. Juli 1932. vor ſeiner anſtandigen Geftunung berſichelte. 2 Severing erwiderte darauf, daß ſein vater⸗ ländiſches Pflichtgefühl es ihm verbiete, hier nachzugeben, er wäre acht Jahre Polizeimini⸗ ſter geweſen, und nach acht Jahren polizei— licher Pflichterfüllung müßte er über vater— ländiſches Pflichtbewußtſein beſſer uiteilen zönnen, als ein Mann, der ſich erſt in ſein Amt einarbeiten müßte. Severing könge ſich außerdem auf ſeine Reſſorts verlaſſen. Er müſſe aus ſachlichen Motiven, nicht aus per⸗ ſönlichen Preſtigeſorgen, ſo handeln. Die jetzige Art des Vorgehens wäre ungewöhnlich und in der Geſchichte ohne Beiſpiel. Anderen Betcilia⸗ Der Krach Reich/ Preußen de. Bracht im Amt— Widerſtaud det beamlenſchaft gegen die Reichs⸗ vormundſchaft— 3wangsbeurlaubungen weilerer Beamter— Lerordnung über Waffenmißbrauch— Länderminiſterkonferenz bevorſtehend der preußiſche Ankrag 1 N die Weigerung der preußiſch. Miniſter vor dem Slaalsgerichtshef und höheren Beamten gegen die Leipzig, 21. 7. Wie der Reichsgerichtsdienſt des WTB e von zuſtändiger Stelle erfährt, lau⸗ tet der vom bisherigen preußiſchen Staatsmini— 0 Maßnahmen der Reichsregierung Berlin, 21. 7. Wie wir von zuſtändiger Stel- ſterium unter Bezugnahme auf die gleichzeitig ſe erfahren, bezei in groen e dee eee 5„bezeichnet man es in Kreiſen der damit beim Staatsgerichtshof für das Deut- Reichsregierung als völlig Unberſtändlich, daß ſche Reich eingereichte Klage geſtellte Antrag eine Reihe preußiſcher Miniſter und höherer dahin: Im Wege d einſtweiligen Verfügung anzu⸗ ordnen, daß ſich der durch die Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. Juli für das Land Preußen eingeſetzte Reichskommiſſar einſtweilen jeder Dienſtausübung zu enthalten hat. Vom Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich iſt Verhandlungstermin über den Antrag des bisherigen preußiſchen Staatsminiſteriums auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung auf Samstagvormittag 10 Uhr anberaumt worden. Den Porſitz wird in Vertretung des beurlaub— ten Reichsgerichtspräſidenten Dr. Bumke Se— natspräſident Oegg führen. Dr. Bracht im Amt Berlin, 21. 7. Der kommiſſariſche preußiſche Miniſter des Innern hat heute die Amts⸗ geſchäfte übernommen. Er hat Herrn Staats⸗ ſekretär Dr. Abegg mit ſofortiger Wirkung ſei⸗ ner Dienſtgeſchäfte enthoben und beurlaubt. Die Preſſeſtelle des preußiſchen Miniſteriums des Innern ſtellt bis auf weiteres ihre Tätig⸗ keit ein. Der Leiter Miniſterialrat Dr. Hirſch⸗ ſeld iſt beurlaubt und von ſeinen Dienſtgeſchäf⸗ ten entbunden. Die politiſchen Mitteilungen der preußiſchen Staatsregierung, insbeſondere des preußiſchen Miniſters des Innern, werden von der Preſſe⸗ abteilung der Reichsregierung ausgegeben. Ilrafanzeige gegen Gtzeſinſki, Weiß und heimannsberg Berlin, 21. 7. Der Militärbefehlshaber für Groß-Berlin und die Provinz Brandenburg hat an den Generalſtaatsanwalt beim Land⸗ gericht 1 Berlin folgenden Brief gerichtet: Der bisherige Polizeipräſident Grzeſinſki, der bisherige Vizepräſident Weiß und der bis⸗ herige Kommandeur der Schutzpolizei Hei⸗ mannsberg in Berlin haben der von mir als Inhaber der vollziehenden Gewalt an ſie ge— richteten Aufforderung, ſich jeder dienſtlichen Tätigkeit zu enthalten, keine Folge geleiſtet und dadurch gegen§ 3 der Verord- weiteren Beamter die Rechtsgrundlage der Maßnahmen der Reichsregierung in Zweifel gezogen habe. Dieſe Maßnahmen der Reichsregierung ſind aufgrund einer Notverordnung des Reichs— präſidenten erfolgt und daher durchaus rechts— gültig in Kraft. Es ſteht jedem die Möglich— keit offen, gegen die Notverordnung den ge— ſetzlich feſtgelegten Rechtsweg zu beſchreiten. Dieſe Möglichkeit kann aber niemanden ent— binden von der Verpflichtung, zunächſt den Be— ſtimmungen der Notverordnung Folge zu lei— ſten. Daher mußten die Anordnungen der Reichsregierung unbedingt durchgeführt wer— den. 8 In dieſem Zuſammenhange wird von amt— licher Seite erneut betont, daß das Vorgehen der Reichsregierung unbedingt notwendig war zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in Preußen. Der Reichskanzler appelliert ein— dringlich an die Oeffentlichkeit, Ruhe zu be— wahren. Berſetzungen in den einſtweiligen Ruheſland in Preußen Berlin, 21. 7. Aufgrund des§ 3 der Verord— nung betr. die einſtweilige Verſetzung der un— mittelbaren Staatsbeamten in den Ruheſtand vom 26. Februar 1929 werden ſofort einſtwei— len in den Ruheſtand verſetzt: Der Staatsſekretär im Miniſterium des In⸗ nern Dr. Abegg, der Miniſterialdirektor im Miniſterium des des Innern Dr. Badt, Staatsſekretär im Miniſterium für Handel und Gewerbe Dr. Staudinger, Staatsſekretär im Miniſterium für Land- wirtſchaft, Domänen u. Forſten Krüger, Oberpräſidenten der Provinz Niederſchleſien, Sachſen, Schleswig-Holſtein und Heſſen-Naſſau, die Regierungspräſidenten in Frankfurt a. d. O., Liegnitz, Magde⸗ burg, Merſeburg, Lüneburg und Mün⸗ ſter i. W., der der die nung des Reichspräſidenten vom 20. Juli 1932 die Polizeipräſidenten zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung in Groß-Berlin und der Provinz Brandenburg verſtoßen. Ich erſuche, gegen die Genannten ſtrafrecht⸗ lich einzuſchreiten und mir von dem Ausgang des Verfahrens Kenntnis zu geben. Die Tatſache, daß ſie nach erfolgter Verhaf⸗ N in Königsberg, Kiel, Köln, Elbing, Ha⸗ gen i. W., Kaſſel, Oppeln, Altona, die Polizeidirektoren Nei in Wilhelmshaven, Dr. Thiemann in Schneidemühl. Soweit eine Neubeſetzung der freigeworde⸗ tung meiner Aufforderung nachgekommen ſind, nen Stellen erfolgt, wird dabei vorzugsweiſe ändert daran, daß ſie ſich haben, nichts. a Der 4 7085. 8 3 Hez. D. Al Noſteb“ ſtrafbar gemacht auf Warteſtandsbeamten zurückgegriffen wer⸗ den. Soweit die Stellen durch aktive Beamte Militärbefehlshaber neu beſetzt werden, werden entſprechende Stel⸗ eneinſparungen vorgenomme! preußiſche 49. Jahrgang ten ware tagelang vorher ſchon Kenntnis über die Abſichten der Reichsregierung gegeben wor⸗ den. Er könne gegen derartige Methoden nur energiſch proteſtieren. Der Reichskanzler betonte ein letztes Mal, daß er eine gütliche Regelung vorzieht, aber bei aller Hochachtung vor Severing ſprächen „Gründe der Staatsräſon“ für einen Reichs⸗ kommiſſar. Der preußiſche Innenminiſter ant⸗ wortete darauf ſofort, daß dieſe Erklärung für ihn ſehr wichtig ſei, denn es ſeien alſo Gründe der Staatsräſon u. nicht Pflichtverletzung der preußiſchen Staatsregierung für die Reichs⸗ regierung maßgebend geweſen. Unerwarkeler Ausgang Der vorbeſtrafte 25jährige Drogiſt Kurt Rit⸗ ter aus Baalberg, wohnhaft zuletzt in Bingen fand im September 1930 auf einem Rhein⸗ dampfer einen augenſcheinlich herrenloſen Fo— toapparat. Er nahm den Apparat an ſich unter⸗ ließ es aber denſelben bei der Polizei abzulie⸗ fern. Wegen Fundunterſchlagung wurde er mit einem Strafbefehl in Höhe von 2 Wochen Ge— fängnis bedacht. Sein Einſpruch dagegen wurde vom Amtsgericht in Bingen als unbegründet koſtenfällig abgewieſen. Er legte Berufung ein mit dem unerwarteten Erfolg, daß die erſte Kleine Strafkammer die Strafe auf 4 Wochen Gefängnis erhöhte. die Preſſe zu den Ereigniſſen in Preußen Berlin, 21. 7. In den Morgendlättern bil⸗ den die Ereigniſſe in Preußen das Haupt⸗ thema. Verſchiedene Zeitungen berichten. daß auch Staatsſekretär Abegg ſeines Amtes ent— hoben worden ſei. Die Blätter beſchäftigen ſich erneut in langen Kommentaren mit der Aus⸗ wirkung der geſtrigen Vorgäng. Der Tag ſagt, es iſt gekommen, was unbe⸗ dingt kommen mußte, was man ſchon hätte durchführen können, als der nunmehr abg⸗ſetzte Innenminiſter Severing leinen Glückwunſch an den Vorwärts ſchrieb u ſeine Klaſſenkampfrede vor der Eiſernen Front hielt. Der Lokalanzeiger meint, es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß einer auf die Gnade der Kommuniſten angewieſenen preußiſchen Re— gierung die innere Unabhängigkeit fehſte. Die D. A. Z. führt aus, zwei Dinge ſeien bei der Reichsexecution immer wieder zu be— tonen: Einmal, daß es ſich um ein ſtreng ver⸗ faſſungsmäßiges Vorgehen nach der Reichs— verfaſſung handelt. Der zweite Faktor iſt der vorübergehende Charakter der Notmaßregeln. De Börſenkurier nennt es bedauerlich, daß die höchſten Beamten eines Landes einer Ver⸗ ordnung des höchſten Reichsbeamten nicht Fol⸗ gen leiſten wollten, weil ſie ſie nicht als ver⸗ faſſungsmäßig anerkennen. Die Ueberlegenheit des Reichsrechts über das Landrecht ſtehe außer Frage und alle ſtaatliche Autorität gehe etzten Ende von dem aus der Wahl des deutſchen Volkes hervorgegangenen deutſchen Reichs— präſidenten aus. Die Germania ſpricht von einem der ſchwär⸗ zeſten Tage der deutſchen Geſchichte u. vrophe⸗ zeit„die ſchärfſten Proteſte im Namen unge⸗ zählter Millionen verfaſſungstreuer und ord⸗ nungswilliger deutſcher Staatsbürger gegen das Vorgehen der Reichsregierung. Die Be⸗ gründung der„unabſehbaren Reichsexecution“ gegen Preußen trage Wort für Wort das Zei⸗ chen politiſcher Zweckhaftigkeit an ſich und habe mit den wirklichen Realitäten, wie he im Lande vorhanden ſeien nichts zu tun. Aufruf der Gewerkschaften Berlin, 20. 7. Von den unterzeichneten Gewerkſchaftsverbänden wird folgender Auf⸗ ruf verbreitet: „Die neueſten politiſchen Vorgänge gaben die deutſchen Arbeiter, Angeſtellten und Be⸗ amten in große Erregung verſetzt. Sie müſſen trotzdem ihre Beſonnenheit bewahren. Noch iſt die Lage in Preußen nicht endgültig entſchie⸗ den. Der Staatsgerichtshof iſt angerufen. 5 Antwort Wix Die 7 dend. 1 Die 8 Riſchetden! 2 ngeymerſchaft, am 31. Jun geven. Es iſt die Pflicht aller gewerkſchaftlichen Organiſationen und aller Volksſchichten, die auf dem Boden der Verfaſſung und des Rechtes ſtehen, mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln dafür zu ſorgen, daß dieſe Reichstagswahl ſtatt⸗ findet. Weder Terror der Straße noch irgend⸗ eine verfaſſungswidrige Diktatur darf ver⸗ hinden, daß am 31. Juli das Volk von einem höchſten Rechte Gebrauch macht. Der Aufruf iſt von folgenden Ver händen unters Inet: Allgemeiner Deutſcher Gewerk⸗ ſchaftsbund, Allgemeiner Freier Angeſtellten⸗ bund, Geſamtverband deutſcher Verkehrs- und Staatsbedienſteter, Gewerkſchaftsring deutſcher Arbeiter-, Angeſtellten und Beamtenverbände, Allgemeiner Deutſcher Beamtenbund, Deutſch. Beamtenbund. In Berlin vollkommen Ruhe Berlin, 20. 7. Um 10 Uhr abends war die Reichshauptſtadt noch vollkommen ruhig. Der um 10 Uhr ausgegebene Polizeibericht weiß nur von geringfügigen Zwiſchenfällen in der Wilhelmſtraße zu melden, wo Hoch und Nieder rufende Paſſanten von Poliziſten vertrieben wurden. Von den Kommuniſten wurde in vie- len hunderttauſend Exemplaren am Nachmittag ein Flugblatt verbreitet, das zum Maſſenſtreik aufforderte. In den Betrieben erſchienen kurz vor Schluß Funktionäre der radikalen Gewerk— ſchaftsoppoſition und verſuchten dort ebenfalls Stimmung für den Streik zu machen. Heute abend ſteht feſt, daß die Kommuniſtiſche Partei die Abſicht hat, einen wilden Streik anzuzetteln, ohne aber öffentlich die Verantwortung für deſſen Folgen zu übernehmen. Die Eiſerne Front, die in den letzten Wochen eine außer⸗ ordentliche rege Propaganda für ſich entfaltet hatte, läßt heute abend nach einer Vorſtands— und Funktionär-Sitzung erklären, daß ſie ihre Anhänger zu abſoluter Diſziplin aufgefordert hat. Alle im Laufe des heutigen Tages unter dem Namen der Eiſernen Front abgegebenen Streilparolen ſtammen von Provokateuren. Was die Gewerkſchaften tun werden, wird ſich erſt morgen entſcheiden. Einen Generalſtreik hält man für unwahrſcheinlich. „Rote Fahne“ nicht erſchienen. Berlin, 21. 7. Die„Rote Fahne“ iſt heute früh nicht erſchienen, da die Druckerei der Zeitung wegen Druckens eines verbotenen Flugblattes geſchloſſen worden iſt. Umfangreiche Verhaflungen von Kommuniſten Gießen, 21. 7. Wegen des kommuniſtiſchen Ueberfalls auf SA-Leute von Alsfeld bei den nächtlichen Unruhen in der Nähe von Homberg in der Nacht zum Sonntag hat das Amtsgeri ht in Homberg geſtern Haftbefehl gegen weitere 20 Kommuniſten aus Homberg und Umgegend erlaſſen. Bis jetzt ſind von der heſſiſchen Gen— darmerie wegen dieſer Vorgänge insgeſa n. 27 Kommuniſten hinter Schloß und Riegel ge⸗ bracht worden. Die Leute kamen zum Teil nach Gießen, zum Teil nach Butzbach ins Gefängnis. Außerdem hat die preußiſche Gendarmerie in ihrem Bezirk weitere Verhaftungen wegen die— ſer Sache vorgenommen und die Feſtgenomme— nen dem Amtsgerichtsgefängnis in Kirchhain zugeführt. Die Unterſuchung iſt noch im Gange und dürfte vorausſichtlich weitere Verhaftun⸗ gen bringen. äftsfü i ini äſi inks) und der geſchäftsführende er geſchäftsführende preußiſche Miniſterpräſident Braun(in a b pinie Innenminiſter Severing(rechts) ſind abgeſetzt worden. g Am Vorabend des 11. Deulſchen Cüngerbundesfeſts in Frankfurt g. M. Das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt in Frank⸗ furt a. M.(21. bis 24. Juli) ſteht vor dem Herzen der deutſchen Sängerſchaft wie ein ver— hülltes Ehrenmal, deſſen Hülle am 21. Juli fallen ſoll. In Deutſchlands harten Schickſals⸗ tagen wird dieſes deutſche Geſangfeſt ſtattfin⸗ den, nachdem in zahlreichen Beratungen ſchwere Bedenken und Zweifel überwunden werden mußten, nachdem von der Feſtleitung mit ſel⸗ tener Glaubensfreudigkeit eine Rieſenarbeit der Vorbereitung geleiſtet worden iſt. Dieſes Ehrenmal wird die Züge Goethes tragen, dem Genius deutſcher Dichtkunſt und Lebensweis— heit. Um ſeinen Sockel werden die Hymnen deutſcher Söhne und Töchter aus aller Welt erklingen. Und die Inſchrift wird lauten: „Deutſche Liederſeele, aus Deutſchlands dunkel— ſten Tagen fliege empor zu den Sonnenhöhen deutſcher Kunſt!“ So iſt das Feſtplakat mit der ſonnenwärts fliegenden Lerche zu deuten, ſo empfindet Deutſchlands Sängerſchaft den Sinn der kom— menden Liedertage. Nun rüſtet die altehrwür⸗ dige Reichsſtadt mit fieberhafter Tätigkeit, um ihre Gäſte mit fliegenden Fahnen und offenen Herzen zu empfangen. Das Feſt wird folgende Veranſtaltungen aufweiſen: Uebergabe des Deutſchen Bundesbanners auf dem Römerberg, Vaterländiſche Feier in der Paulskirche, Volks— deutſche Weiheſtunde in der Feſthalle, Begrü— ßungskonzert und drei Hauptaufführungen in der Feſthalle, Kundgebung im Stadion, 25 Sonderkonzerte von Bünden und Vereinen u. einen abſchließenden Feſtzug. Als Feſtdirigen— ten ſind auserſehen: Dr. Rudolf Werner und Prof. Fritz Gambke, Frankfurt; Muſikdirektor Rudolf Hoffmann, Bochum; Staatslkapell— meiſter Dr. Robert Laugs, Kaſſel; Prof. Vik⸗ tor Keldorfer, Wien. Nach der Volksdeutſchen Weiheſtunde erfolgt die Uraufführung der ſtaatspreisgekrönten Kandate„Von deutſcher Not“ von Nellius. Zur Kundgebung im Sta⸗ dion ſingen alle Feſtteilnehmer— 30 000 bis 40 000 Sänger— drei Chöre gemeinſam: „Sanctus“ von Schubert,„Bundeslied“ von Zelter und„Heimatgebet“ von Kaun. Hier wird der Vorſitzende des Deutſchen! Sängerbundes, Geheimrat Dr. Hammerſchmidt, das Wort ergreifen. Auch Dr. Hermann, der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, ſowie Sänger— führer Oeſterreichs und Nordamerikas werden die geſchichtliche, vaterländiſche und künſtleri⸗ ſche Bedeutung dieſes Feſtes würdigen. Bun⸗ desgeſchichtlich iſt Frankfurt bedeutſam, weil es die Krönung einer 70jährigen Kulturarbeit des Deutſchen Sängerbundes darſtellt; denn der Bund wurde vor 70 Jahren, am 21. Sep⸗ tember 1862 in Koburg, gegründet— vater⸗ ländiſch, weil ſich in ſchwerſter Zeit deutſche Brüder und Schweſtern aus aller Welt zuſam⸗ menfinden, um ſich im deutſchen Liede zum deutſchen Volkstum zu bekennen— künſtleriſch, weil das Liederfeſt Frankfurts größtem Sohne Wolfgoßig von Goethe geweiht iſt und außer⸗ dem Neugeſtaltung und Fortſchritte in unſerer Chorbewegung darſtellen wird. Es werden 320 Chöre zum Vortrag kommen, darunter etwa 80 Uraufführungen. Alle For⸗ men der Vertonung ſind vertreten, vom ein— fachſten Volkslied bis zum großen Oratorium mit Orcheſter und Soliſten. Auch Gemiſchte Chöre wird man hören. Dreiviertel aller Wer— ke ſtammen von Zeitgenoſſen, die meiſten von Lendvai, Kaun, Buck und Rein. Aber auch Meiſter des vorigen Jahrhunderts wie Schu— bert, Schumann, Mendelsſohn, werden berück— ſichtigt. Eine beſondere Eigenart zeigt dieſes deutſche Geſangfeſt aber auch deshalb, weil es diesmal keinem Fürſten der Töne— wie Franz Schubert in Wien— ſondern Deutſch— lands größtem Künſtler des Wortes huldigt und eine ganze Reihe von Goethe-Terten— vom„Heidenröslein“ bis zur tiefſten Lebens⸗ weisheit— klingen laſſen wird. So fliegt ſchon heute die Sehnſucht der deut— ſchen Liederſeele nach der alten Kaiſerſtadt am Main und in die lachenden Gefilde des freien deutſchen Rheins, und, je näher die Feſttage kommen, um ſo lauter wird ihr Ruf: Werde Stimme, Stadt am Main! Brauſe auf im Liederchor! Deutſcher Geiſt am freien Rhein, Hebe neu dein Volk empor! Erich Langer. Das„8 Uhr⸗Abendblatt 905 e ten ö 5 wib Berlin, 22. Juß,. 15 eſeh haber für Groß Berlin und die Pr inz Bray denburg hat auf Grund der 88 1 und 9 d. Verordnung des Reichsprüſidenten zur Wie derherſtellung der öffentlichen 65 0 un Ordnung das Erſcheinen des„8 Uhr⸗Abend blatt“ auf die Dauer von 4 Tagen, und zwaß für die Zeit vom 22. bis 25. Juli 1932 verboten Dieſes Verbot gilt auch für jede Zeitung, 9. als Erſatz für die verbotene neu herausgegebes oder ihren Beziehern zugeſtellt wird. Wie WW. dazu erfährt, liegen die Grün de für das Verbot in einer Karrikatur, die den Reichskanzler an einer beſetzten Tafel darſtel Wein trinkend und dabei Notverordnunge herausgebend. Mannheimer Richter in den Alpen tödlich abgeſtürzt.. old Mannheim, 21. Juli. Heute wollten drei Touriſten von der Finſteragarhornhütte auß das Finſteraarhorn beſteigen. Ungefähr auf halber Höhe zwiſchen Hütte und Sugi⸗Satti ſtürzte einer der Touriſten, Amtsgerichtsrn Wirthwein aus Mannheim, in eine tiefe Glen ſcherſpalte, aus der ihn ſeine Kameraden nich zur Hilfſeleiſtun herbeigerufene Hüttenwart der Finſteraarhon hütte befürchtet, daß der Verunglückte tot un ſeine Bergung ſehr ſchwierig ſei. Vom Jung franjoch iſt ſofort eine Bergungskolonne abge⸗ zu retten vermochten. Der gangen. hat ihn der Tod doch ereilt. Ein Schuß auf den D⸗Zug Hannover Berlin. Auf den 9 Zug 39 Hannover⸗Berlin wurde geſtern mittag auf der Station Königslutter von einem unbe kannten Täter ein Schuß abgegeben. Das Ge. witb Braunſchweig, 22. Juli. ſchoß zertrümmerte ein Fenſter des Speiſewa gens. Reiſende wurden nicht verletzt. Aufruf des preußiſc en Beamtenbundes vdz Berlin, 21. Juli. Der preußiſche Bean tenbund hat, wie das Vdz⸗Büro hört, eine Aufruf an die preußiſche Beamtenſchaft erla ſen, in dem es heißt, ohne zu der politiſ Seite der Vorgänge, für die die Reichsregit rung eine Verantwortung trage, Stellung z nehmen, appelliere der preußiſche Beamter bund an die preußiſche Beamtenſchaft, unbeirn ihren dienſtlichen Pflichten nachzukommen und für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Orb nung zu ſorgen. Da das bisherige preußiſch Kabinett den Staatsgerichtshof angerufen h be, ſeien die rechtlichen Garantien für d Wahrung der Verfaſſung gegeben. Das Ergebnis der amtlichen Unterſuchung über Batas Tod enb Prag, 21. Juli. Die Kommiſſion d Miniſteriums für öffentliche Arbeiten hat da Ergebnis ihrer Unterſuchung über die Flu zeugkataſtrophe veröffentlicht, bei der Thom Bata ums Leben kam. Auch die Kommi hatte die Urſache des rätſelhaften Unfalls nich Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 50. Fortſetzung. Da ſtand Marthe wie eine Erſcheinung mit⸗ ten im Zimmer, ſie hatte ſich angekleidet und wollte verſuchen, ihr Krankſein zu überwinden. Sie hatte ſich nach dem heißen Kaffee wohler gefühlt und die baldige Ausführung der bevor⸗ ſteheanden Reiſe ließ ihr keine Ruhe. Als ſie die Tür öffnete, in ihrer leiſen Art, hatte ſie die lauten Stimmen der beiden Männer gehört und war erſchrocken ſtehengeblieben. So hatte ſie ſaſt alles mitangehört. „Nein!“ rief ſie laut und angſtvoll.„Nein! Das wirſt du nicht tun, Günther!— Du wirft Hertha dein Wort halten!— Vater, ſagen Sie es ihm, daß er ſein Wort halten muß.“ Sie faßte flehend die Hand des alten Frel⸗ herrn. Der ſah ſie mitleidig an.„Das weiß mein Sohn von ſelbſt, kleine Frau Marthe, und be⸗ darf nicht meines Gebots!“ „Ihr ſeid mir nichts ſchuldig!“ ſagte Marthe ſchluchzend.„Nichts!— Jetzt nicht und wenn es glücken ſollte, auch dann nicht. Ich habe ſolch einen wunderſchönen Sommer bei euch gehabt! — So ſchön!— Und ihr habt mir euren Namen gegeben!— Iſt das alles nichts?“ „Den Namen?— Ha!— Wir wollen uns nicht mit Dingen herausputzen, die nichts be⸗ deuten! Da ſchau mal her, kleine Frau, wie ſeil jetzt ſolch edler Titel iſt! Er zeigte auf ein In⸗ ſetat, wo ein Grafentitel gegen entſprechende Kapitalabfindung zu haben 2 Für d ür Da junge nen, kleine Marthe!“ Der alte Herr aufgeregt. Da rollte der Wagen heran, und der Arzt aus dem Nachbardorfe wurde gemeldet. Gün⸗ ther rief ihn raſch herein, denn Marthe ſah tod⸗ elend aus und die Situation war ſo peinlich,— „Die Frau Baronin fiebert heftig und muß ſofort ins Bett! Ich komme dann zur Unterſu⸗ chung!“ entſchied der Arzt. Günther nahm ſeine Frau, ohne ein Wort zu ſagen, auf den Arm und trug ſie hinauf in ihr Zimmer. Ein heftige Grippe brach aus und feſſelte Marthe ans Bett. Die ganze Woche lang.— Günther und der Vater beſuchten ſie treulich.— Marie pflegte ganz gut. Nur die Kranke war ſehr ungeduldig. Sie wollte nach Berlin. So⸗ gar in ihren Fieberſtunden phantaſierte ſie da— von. Und daß Günther ſein Wort halten müſſe. —„Still doch, Kind! Ich tue ja alles was du willſt!“ bat er und ſtreichelte ſie. Da wurde ſie ruhiger und ſchlief ein. Am andern Morgen fiel das Fieber und kam nicht wieder. Es wurde beſſer. Nur das Reiſen hatte der Arzt noch ſtreng verboten. Für einige Zeit noch.— 33. Rechtsanwalt Bernowſfti blätterte in einem Paket Briefſchaften, die alle an das Detektio⸗ bureau„Fackel der Wahrheit“ gerichtet waren. Ihm gegenüber ſaß Karl Eduard Sauerbier. Er war älter geworden in den vier Monaten, da ſeine Tochter von ihm fort war, älter und träger. Er ſchielte nicht mehr ſo intenſiv, ſeine Augen ſahen oft ins 1 auch ſeine Daumen drehte er wie früher. Wenn er e und Verkäufe, ſtudierte eifrig die Börſenberichte und die Exportzeitungen und machte nach wie vor ſeine gewandten Geſchäfte und großen Ge⸗ winne aus Gewohnheit. Er gönnte ſich nichts mehr, er wurde geizig, er aß nicht mehr ſo gut deſto mehr ſchätzte er die ſchweren Weine und den Kognak. Er vertrug merkwürdig viel da⸗ von. b Marthe hatte ihn mehrmals ſchriftlich ge⸗ beten, gelegentlich einmal nach Ried zu kom⸗ men, ſie möchte mit ihm ſprechen, aber gerade, daß ſie mit ihm zu ſprechen hatte, hielt ihn davon ab. 18 „Nun wird es irgendwie ein bißchen ſchnap⸗ pen, Herr Bernowſti! ſagte er; meine Tochter hat ſich angemeldet und ber Herr Schwieger⸗ ſohn!“— 10 „Ah!“ machte der Rechtsanwalt pfiffig. „Man will gewiß an die Ausführung Leicht⸗ ſinnig gegebener Verſprechen erinnern! Nun heißt es die Ohren ſteif halten, Herr Sauer⸗ bier!“ 90 Sauerbier machte eine abwehrende Hand⸗ bewegung.„Beruhigen Sie ſich, Herr Bernowfki mir kan keener!— Ich wollte man ſagen, daß Sie wieder mit ihre Fackel'n bißchen aufpaſſen ſollen, was da paſſiert, wovon ich nichts weiß! — Sie kommen am Montag an, und denn iſt da keen andrer Zug möglich wie der um achte! Denn von der Jejend kommt keener weiter!— Vor allem paſſen Sie uff, ob er noch wat mit det kleene Fräulein von Loja hat!— Denn dann paſſiert was!“ Bernowſfki blätterte wieder in ſeinen Brief⸗ schaften. „Das Freifräulein von Loja befindet ſich z 6* 1 Hei⸗ ſellſchafterin ſie zu ſein ſcheint!— Aber maß kann ja nicht wiſſen, die Nachricht datiert u. voriger Woche.“ „Na, wenn ſie ſo lange weg is, und er ſit bei meiner Marthe uff ſein Gut und hat ſeine Ernte fleißig geſchafft, na— denn kann das mi der Baronin lange vorbei ſein und allens rich tig! Ueberall können Sie mit Ihre Fackel nicht reinleuchten!'s koſtet immer bloß ville Jeld!“ „Begreifen Sie denn nicht, was mich der ganze Apparat koſtet, Herr Sauerbier? Hätte ich damals nicht den jungen Schreiber von Juſtizrat Bornemann da wegengagiert, wären wir nie hinter die Schliche des Herrn Ba col gekommen. Das war aber eine teure Geſchichle, Herr Sauerbier! Der Bengel wollte durch nicht da fort, er hat mich goldene Berge ge ſtet! Aber da er die Vollmacht Ihrer Frau Tochter getippt hatte, mußten wir ihn unbe⸗ dingt haben! Er eignet ſich jetzt wenigſtens ein biß hen zum Beobachtungsdienſt. Er ſieht ſo ſa belhaft jung aus, daß ihm niemand mißtraut, und dabei iſt er ſchon ziemlich geriſſen. Butter mann, kommen Sie einmal herüber!“ rief et ins Nebenzimmer, wo einige Schreibmaſchinen ihre geräuſchvolle Arbeit taten. Ein ganz junger Menſch trat ein. „Alſo Buttermann, paſſen Sie einmal auf! Der Herr und die Dame, die damals bei Herrn Juſtizrat Bornemann waren gelegentlich jener Vollmacht, die kommen am Montag abend 9 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof an. Folgen Sie ihnen unauffällig.“ ö f Rrungsdefekt an. In dieſem Unglücksfall liegt eine beſonden Tragik, weil der Verunglückte im vergangene Jahr mit den beiden am Finſteraarhorn ab“ geſtürzten Touriſten Kahlig und Hentſchel zu ſammen das Finſteraarhorn beſteigen wollte daran aber verhindert worden war und da; durch damals dem ſicheren Tode entrann. Nu würtige italieniſche Votſchafter Staatsgerichtshofes Die hat die Annahme, . e für in Frage kommen könnten. rößte Wahrſcheinlichkeit g daß der Pilot im dichten Nebel jede Orien⸗ tierung verloren hat. Bei dem Verſuch, ſich dem Erdboden zu nähern, hat er dann im Ne⸗ bel die Höhenlage ſeines Apparates falſch ei. geſchätzt und iſt mit Vollgas gegen die Erde ge⸗ raſt. Als zweite Möglichkeit für die Urſache des Unfalles gibt der Bericht einen Steue⸗ Bata hatte beim Start zum Todesfluge neben dem Pilot Platz genommen. Der Bericht hebt hervor, daß dies zwar nie Batas Gepflogenheit geweſen war, vielmehr habe er ſtets den für den Fluggaſt beſtimmten Platz eingenommen. Verfchürfung des Konflikts zwiſchen Bolivien und Paraguay. wib Paris, 22. Juli. Nach einer Havas⸗ Meldung aus La Paz hat die bolivianiſche Re⸗ gerung ds Angebot Columbiens, im Konflikt mit Paraguay zu vermitteln, abgelehnt. Wie erklärt wird„hat ſich bei der bolivianiſchen Regierung die Ueberzeugung durchgeſetzt, daß die Ereigniſſe eine gütige Regelung des Kon⸗ flilts ausgeſchloſſen erſcheinen laſſen. Einer weiteren Meldung aus La Paz zufolge, iſt der bolivianiſche Außenminiſter Waſhington abgereiſt. inzwiſchen nach Grandi zum Botſchafter in London ernannt. wtb Rom, 22. Juli Der bisherige italie⸗ niſche Außenminiſter Grandi iſt zum Botſchaf⸗ Der gegen⸗ in Amerika, Baron Aloiſi, wurde zum Kabinettschef Mui⸗ ſolinis im Auswärtigen Amt ernannt. Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke leitet die Verhandlungen des Staatsgerichtshofes. wtb Leipzig, 22. Juli. Der Vorſitzende des für das Deutſche Reich, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke, der zurzeit ter in London ernannt worden. auf Urlaub in Oberbayern weilt, wird ſeinen Urlaub unterbrechen, um die Verhandlungen des Staatsgerichtshofes am Sonnabend zu lei⸗ ten. Dr. Bumke wird im Laufe des Freitags in Leipzig eintreffen. Verbot der Aufforderung zum Generalſtreik witb Berlin, 21. Juli. Der Militärbefehls⸗ haber für Groß⸗Berlin und Provinz Branden⸗ burg gibt bekannt: Verordnung: 1. Aufgrund der Verordnung des Reichsprä⸗ identen vom 20. Juli 1932 verbiete ich jegliche Art der Aufforderung zum Generalſtreik durch Wort oder Schrift einſchließlich der Herſtellung und Verbreitung von Druckſchriften, die derar⸗ tige Aufforderungen enthalten. 2. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 3 der obigen Verordnung des Reichspräſidenten beſtraft. 3. Die Verordnung tritt mit der Verkündi⸗ gung in Kraft. Der Militärbefehlshaber: gez. von Rundſtedt, Generalleutnant. Einberufung der Leitung der Zentrumspartei enb Köln, 21. Juli. Vorſtand und Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Zentrumspartei ſo⸗ ie der geſchäftsführende Reichsparteivorſtand d nach einer Mitteilung des geſchäftsfüh⸗ nden Vorſitzenden der Partei, des Reichstags⸗ geordneten Joos einberufen worden, um ei⸗ e definitive Stellungnahme der Partei zu den Vorgängen in Preußen herbeizuführen. In⸗ iſchen hat Abgeordneter Joos eine Erklä⸗ ng erlaſſen, in der er mit ſcharſen Worten den Gegenſatz zwiſchen den Maßnahmen der Reichsregierung und der Auffaſſung des Zen⸗ trums über die Möglichkeiten der Anwendung pes Artikels 48 der Reichsverfaſſung hervor⸗ hebt. Grauſige Bluftat Sohn erſchießt den eigenen Vater Frankfurt a. M., 21. 7. In der Hallgarten⸗ fraße 55 ereignete ſich geſtern nachmittag eine ſhwere Bluttat. Der 33jährige Adolf Schäfer hekam mit ſeinem Vater Differenzen, weil er inen ihm von ſeinem Vater gegebenen Auftrag icht ausführen wollte. Der Krach zwiſchen den iden Männern ſetzte ſich ſpäter oben in der Ranſarde fort, wo Schäfer jun. eine Piſtole og und ſeinen Vater durch einen Kopfſchuß ederſtreckte. Darauf ſchoß er noch mehrmals uf den am Boden liegenden ſchwerverletzten zater. Schäfer ſen. iſt in der Nacht ſeinen ſchwe⸗ en Verletzungen erlegen. Der Täter ſtellte ſich ger Polizei. Tödlicher Mokorradunfall Ein lebensgefährlich Verletzter Manudach. Hier ereignete ſich in unmittelbarer zähe des Lokalbahnhofes ein folgenſchwerer l. Mit dem Motorrad 3 zwei jung ö erſ oſch u er am Urſache für die Ku. er an, wovei der Motorraplenker die Steuerung verlor. Das Motorrad ſauſte gegen ein vorbeikommendes Laſtauto. Froſch war auf der Stelle tot, Binder, der Soziusfahrer, wurde lebensgefährlich verletzt. Mit dem Schrubber kolgeſchlagen Matroſenrache im Duisburger Hafen. Duisburg. Der Sohn des auf dem Schiff „Aſoſan“ beſchäftigten Schiffsführers Leh⸗ mann, der als Matroſe auf dem gleichen Schiff tätig iſt, glaubte gehört zu haben, daß der Matroſe Snoodyk gerade nichts Gutes über ihn erzählte. In der Wut hierüber ergriff er einen Schrubber und ſchlug S. verſchiedene Male über den Kopf. Der Mann brach bewußt⸗ los zuſammen und ſtarb kurz nach der Einlie⸗ ferung ins Krankenhaus, ohne das Bewußt— ſein wiedererlangt zu haben. Der rabiate Tä⸗ ter wurde feſtgenommen. Im Banne des Morph tums Zahntechniker muß ins Gefängnis wandern. Köln. Ein morphiumſüchtiger Zahntechniker reiſte in rheiniſchen und weſtfäliſchen Städten umher und wußte ſich durch kleine Darlehen Geld zu verſchaffen, das er ſpäter aber nicht zurückgab. Den Aerzten entwendete er Blan— korezepte, wo er nur konnte, fälſchte Unter— ſchriften und beſchaffte ſich auf dieſe Weiſe Morphium. Er war ſo weit gekommen, daß er täglich das 15fache der Tagesdoſis zu ſich nahm(rund 1½ Gramm). Er wurde jetzt in Köln vor dem Erweiterten Schöffengericht an— geklagt, Urkundenfälſchung, Diebſtahl und Be— trug begangen zu haben. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn 1½ Jahre Zuchthaus Das Gericht billigte ihm nochmals mildernde Umſtände zu und verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. Jubmiſſionsblüten Die Reichsbahndirektion Mainz vergab kürz— lich im Submiſſionsweg die Erd- und Beton— arbeiten für die beiden Widerlager der Wald— hofſtraßenunterführung der Strecke Mannheim— Neckarſtadt und Wahnheim-Waldhof. Der Neu⸗ bau des öſtlichen und Umbau des weſtlichen Widerlagers umfaßt 1100 ebm Erdaushub und 745 ebm Beton. Die eingelaufenen Angebote enthielten ein Mindeſtangebot von 15 665 Mk. und ein Höchſtangebot von 35699 Mk. Der Un⸗ terſchied betrug demnach nur 20 034 Mk. nah und Jern Darmſtadt.(Zunahme der Tuberkuloſener— krankungen in Heſſen.) Wie aus dem Jahres— bericht des Heſſiſchen Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe(Heſſ. Heilſtät— tenverein) für das Jahr 1931 zu entnehmen iſt, ſtarben in Heſſen im Jahre 1931 im ganzen 1674 Perſonen gegen 1596 in 1930 an Tuber— kuloſe. Von dieſen entfallen in 1931— 934 ge⸗ gen 894 in 1930 auf Tuberkuloſe aller Formen und 740 gegen 702 in 1930 auf Lungentuber⸗ kuloſe. Daraus iſt erſichtlich, daß die Tuber— kuloſeſterblichkeit gegen das Vorjahr wieder zugenommen hat. Rüſſelsheim.(Selbſtmord infolge Geiſtes— umnachtung). Die 54jährige Frau des Schloſ— ſers Friedrich Greif wurde hier unterhalb der Opelbrücke als Leiche aus dem Main geländet Die Frau zeigte ſeit Jahren Spuren von Gei— ſtesſtörung, die auf das tragiſche Ableben ei— nes dreijährigen Enkelkindes durch Fallen in heißes Waſſer zurückzuführen ſind und ſich durch die ſchwere Erkrankung ihres Mannes verſchlimmerten. Es liegt Freitod infolge Gei— ſtesumnachtung vor. * Lampertheim.(Rechtsanwalt vermißt.— Konkurs über ſein Vermögen.) Seit etwa drei Wochen iſt der ſeit ca. 10 Jahren hier an⸗ ſäſſige Rechtsanwalt Weſtheimer abgängig. Näheres über die Gründe ſeines Wegganges iſt unbekannt, ebenſo über ſeinen derzeitigen Aufenthalt. In der Gemeinde hat das ein ge⸗ wiſſes Aufſehen erregt, umſomehr als Weſt⸗ heimer immer über eine gute Praxis verfügte und allgemein Anſehen genoß. Jetzt wird nun die öffentliche Erklärung des hieſigen Amts⸗ gerichts über Eröffnung des Konkursverfah⸗ rens über das Vermögen des Genannten ver— kündet. Mannheim.(Beim Baden ertrunken.) Der 20 Jahre alte Glaſer Ernſt Trautvetter aus Erfurt, der ſich mit 2 Kollegen auf einer Wan— dertour befand, iſt beim Baden im Neckar un— terhalb der Feudenheimer Fähre ertrunken. Bad Kreuznach.(Jagdſchloß durch Blitz⸗ ſchlag vernichtet.) Der Blitz hat im Nahe⸗ Hunsrückgebiet an verſchiedenen Stellen Un— heil angerichtet. In Kempfeld ſchlug er in das Jagdſchloß Haniel, das ſchnell ein Raub der Flammen wurde. Das wertvolle Mobiliar wurde vernichtet. Der Jagdhüter Göbel, der mit ſeiner Familie in dem Schloß wohnte, konnte mit knapper Not das nackte Leben ret— ten.— In Losheim wurde ein auf dem Felde arbeitender Landwirt vom Blitz getroffen und! auf der Stelle getötet.— Eigenartiger Weiſe wurde um dieſelbe Zeit an einer entfernten Stelle bei Wahlen die Frau dieſes Landwirtes ebenfalls von einem Blitz getroffen und ge— lähmt. Hanau.(Drei Verletzte bei einem Autoun— fall.) Ein Aſchaffenburger Autobeſitzer, der mit ſeinem Kraftwagen zwei Amerikanerinnen an den hieſigen Hauptbahnhof bringen wollte, rannte in einer Kurve in vollem Tempo auf einen Baum auf. Dabei wurde der Kühler des Wagens völlig eingedrückt und das Auto ſtark beſchädigt. Der Fahrer erlitt eine erhebliche Verletzung an der linken Hand. Die beiden im Wagen ſitzenden Damen wurden von ihren Sitzen geſchleudert und trugen gleichfalls nicht unerhebliche Verletzungen davon. i Karlsruhe.(Eine dunkle Geſchichte.) Die „Badiſche Preſſe“ läßt ſich aus Neuſatz bei Herrenalb melden, daß ein Beerenſammler im Walde zwei menſchliche Skelette mit verwitter— ten Kleidungsſtücken gefunden habe. Anſchei— nend handelt es ſich um einen Mann und eine Frau. Unteröwisheim(Amt Bruchſal). Ungetreuer Ratſchreiber.) Freiwillig dem Gericht geſtellt hat ſich der Ratſchreiber W. Oberſt. Dem in Unterſuchungshaft Genommenen werden eine Reihe von Amtsvergehen zur Laſt gelegt, wie Unterſchlagung, Verdunkelung von Kaufver— trägen beim Grundbuchamt uſw. Landau.(Feuerwehemann zündet Scheune zn.) In Wörth legte der 25jährige Londwirt Auguſt Karcher, nachdem er von einer am Sonntagmorgen um 6 Uhr angeſetzten Feuer⸗ wehrübung heimgekehet war, in der Scheune ſeines Großvaters einen Brand an, weil ihm ſein Sonntagsgeld gegeben wurde. Er hatte ſich nun vor dem Schöffengericht Landau we⸗ gen Brandſtiftung zu verantworten. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn wegen verſuchter Brand⸗ ſtiftung zu 3 Monaten Gefängnis. Wehr.(Ertrunken.) Unterhalb Enkendorf fiel ein dreijähriges Mädchen in die Jura und ertrank. Hornberg.(Hoteldiebin gefaßt.) In Horn⸗ berg wurde die 32 Jahre alte Berta Miller von Stuttgart, die wegen Hotelbetrügereien in Schramberg, Villingen, Bad Dürrheim, Stutt⸗ gart, Tübingen uſw., geſucht wurde, auf fri⸗ ſcher Tat gefaßt. Sie wurde ins Amtsgefäng⸗ nis Wolfach eingeliefert. Von der Landwirtschafts Konferenz in München Unter dem Vorſitz des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, Freiherrn von Braun, fand in München eine Konferenz der Ernährungs- und Landwirtſchafts⸗ miniſter der deutſchen Länder ſtatt.— Unſer Bild zeigt die Teilnehmer an der Konfe⸗ renz; in der erſten Reihe von links: Staats miniſter Dr. Maier⸗Württemberg, Staats⸗ 1 miniſter Dr. Hedrich⸗Sach iniſt. ſen, Staatsminiſter Dr. Ste unas⸗ Dalen für den 22. Juli 1932 Sonnenaufgang 4,35 Uhr, Sonnenunterganz 20,27 Uhr, Mondaufgang 22,21 Uhr, Mondun⸗ tergang 9.41 Uhr.— 1872: Der Staatsmann Karl Helfferich in Neuſtadt a. d. H. geb.— 1909: Der Dichter Detlev v. Lilieneron in Alt⸗ Rahlſtedt bei Hamburg geſt. Lokales Auf„goldenen Kiſſen“ verhungert. Eine alte Frau in Manſura bei Cairo, die ſeit 30 Jah⸗ ren völlig abgeſchloſſen von der Außenwelt da⸗ hinlebte, ſtarb an Hunger und Entkräftung. Als die Polizei ihr Zimmer durchſuchte, fand ſie, daß das Kiſſen, auf dem die alte Frau geſchlafen hatte, eine Menge Goldmünzen ent⸗ hielt. Merkſprüche. Was ſich ſoll klären, das muß erſt gären ** Der Klügſte gibt nach Leiden ſind Lehren Handel, Jnduſtrie, Börſe Mannheimer Viehmarkt. Naunheim, 21. 7. Zufuhr und Preiſe: 76 Kälber 20—40, 45 Schafe 22—30, 99 Schweine nicht notiert; 1029 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 6—8, Ferkel über vier Wochen 10—11, Läufer 14—17. Marktverlauf: Kälber fbi langſam geräumt, Ferkel und Läufer ruhig. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 21. 7. Inlandsweizen, gut, ge⸗ ſund und trocken, 75—76 Kilo, 26,25—26,75, Inlandsroggen, gut geſund und trocken, 21,75 22, Inlandshafer 17—19, inl. Sommergerſte nominell, 20— 20,25, Futtergerſte 18,25— 18.50, gelber La-Plata-Mais 18, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null mit Auslandsweizen per Juli— Auguſt 38,30, desgl. per 16. September bis Oktober 35,15, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null ohne Auslandsweizen per 16. September—Ok— tober 34,15, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 42,80 bezw. 39,15 bzw. 38,15, ſüdd. Weizenbrotmehl gleiche Mahlart und Lieferzeit 3080, bezw. 27,15 bezw. 26,15, Roggenmehl je nach Fabrikat 28,25—29, feine Weizenkleie 9,25, inl. Biertreber 10.75, ausl. 10,75—11, Erdnußkuchen 12,50—12,75. Die kleinen Anzeigen im Viernheimer Anzeiger haben großen Erfolg, weil ſie weit und breit geleſen werden. Geſucht A. 2000. als 1. Hypothek auf hie⸗ ſiges Anweſen. Gefl. Offerten unter J. M. an die Exp. ds. Blattes. Ist das möglich? Auchenschräntze v. fl. 10- an. Hlelderschränke,, bomml. Hüchen„, aschkommode, Chalselongue Dan U. Bolten 15 Rachtuscgne„„ 5 Verluko%. Schlasfummer nei elehe I. Marmor und dlur. 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