Lokales N Merkſprüche. N Dem Böſewicht wird alles ſchwer Nüchterner Mund, hält Leib und Seel geſund Was heute alt iſt, war einſt neu ** * Beerdigung. An der Beerdigung von Frau Kühlwein am Haltepunkt wollen die Kinder der Klaſſe Frl. Krimmel teilnehmen. Die Eltern ſind freundlichſt gebeten ihre Kinder darauf aufmerkſam zu machen. KKVer und Jungmänner! Seid heute abend alle zur Stelle! Bereitet dem Herrn Verbands Sekretär und der Vereinsleitung keine Enttäuſchung. Aufhebung des 11. Auguſt als geſetzlicher Feiertag. Im Heſſiſchen Regie⸗ rungsblatt Nr. 12 vom 1. Auguſt 1932 iſt das Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über den Ver- faſſungstag vom 20. Juni 1929 veröffentlicht, dem⸗ zufolge der Artikel 1 des Geſetzes über den Ver- faſſungstag vom 20. Juni 1929, wonach der Ver⸗ faſſungstag als ſtaatlich anerkannter Feiertag und Feſttag im Sinne des Artikels 139 der Reichsver- faſſung, ſowie der ſonſtigen reichs⸗ und landesrecht⸗ lichen Vorſchriften feſtgelegt war, mit Wirkung vom 23. Juli 1932 aufgehoben. Der 11. Auguſt iſt demnach kein geſetzlicher Feiertag mehr und die Beſtimmungen über die Arbeitsruhe und den Ladenſchluß finden alſo keine Anwendung. Konzert im Karpfen. Am kommen- den Sonntag, den 7. Auguſt wird in Viernheim im Saale zum Karpfen, zum erſtenmale ein künſt⸗ leriſches Ereignis erſten Ranges vor ſich gehen. „Erwin Schnieder mit ſeinen 12 Soliſten“ beehrt ſich vorzuſtellen. Dieſes Orcheſter dem beſten Ruf voraneilt, beſitzt nicht nur die Fähigkeit mit einer hervorragenden Tanzmuſik aufzuwarten, ſondern was dieſem Orcheſter vor allem zu eigen iſt, es bringt ein eigenes kabarettiſtiſches Programm mit. Nicht zuletzt iſt es Schnieder allein, ſeine Soliſten von denen jeder einzelne ein Meiſter ſeines In- ſtrumentes iſt, die das Publikum in fortwährender atemloſer Spannung halten. Als Clou des Abend's dürfen wohl die in Süddeutſchland bekannten Jazz- Sänger„The happy ſong's“ erſcheinen. Walter Jourdan in ſeinem Grotesk-Stepp-Tanz und Mar⸗ tin Dingeldein der Sopran⸗Sänger gelten als Lieb- maligen Gaſtſpiel mit ge und ſind von einem große Viernheim überzeugt. Zur Arbeitslosigkeit in Viernheim 1517 Unterſtützungsempfänger. Nach der neuen amtlichen Zählung vom 30. Juli ſind in unſerer Gemeinde 1517 Unterſtützungs⸗ empfänger. Hiervon beziehen 1028 Perſonen Wohlfahrtsunterſtützung; 367 Perſonen Kriſenunter⸗ ſtützung und 122 Perſonen Arbeitsloſenunterſtützung. Aus dieſen Zahlen iſt zu erſehen, daß ſich die 5 Zahl der Unterſtützungsempfänger keineswegs ver⸗ ringert, ſondern ſich das Verhältnis lediglich zu Ungunſten der Gemeinde, die die Wohlfahrtslaſten und einen Teil der Kriſenunterſtützung zu tragen hat, verſchiebt. 70 Perſonen ſind im Freiw. Ar⸗ beitsdienſt, Herſtellung von Sportplätzen, bei der Sportvereinigung, D. J. K. und Turnverein beſchäf⸗ tigt. An all dieſe Unterſtützungsempfänger wurden in der letzten Woche 16600 Mk. zur Auszahlung gebracht. Davon entfallen 10 600 Mk. auf die Gemeinde und 6000 Mk. auf das Arbeitsamt. Steuertermin⸗Kalender für den Monat Auguſt 1932. 5. Lohnſteuer für die Zeit v. 16.— 31. 7. ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Ge⸗ ſamtſumme der im Monat Juli einbehal⸗ tenen Lohnſteuerbeträge und Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht Pflichtverſicher⸗ ten Perſonen. Keine Schonfriſt. Umſatzſteuervoranmeldung und Voraus- zahlung der Monatszahler für Monat Juli. Schonfriſt bis 17. Auguſt. Vermögensſteuer- Vorauszahlung(ausge⸗ nommen Landwirte) für das 2. Kalender- vierteljahr 1932 in Höhe von einem Vier- tel der im letzten Steuerbeſcheid feſtge⸗ ſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 1. Teilbetrag der Aufbringungsumlage für das Rechnungsjahr 1932 nach dem in den nächſten Tagen zugehenden Voraus- zahlungsbeſcheid. Keine Schonfriſt. 2. Ziel Kirchenſteuer(Kultusſteuer) bezw. 1. und 2. Ziel lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt ſofern der Steuerabzug den Be— am 25. a ora 18. zahlungsbeſcheid über heſſ. Staatsſteuern für das Ri. 1932. Schonfriſt bis 5. September. Sport und Spiel Das erſte Meiſterſchaftsſpiel auf dem Wald⸗ ſportplatz! Grün gegen Schwarzweiß! Wir haben ſchon einmal an dieſer Stelle auf die Wichtigkeit dieſes Spieles hingewieſen. Die Fachzeitungen ſchreiben, es wäre ehrenvoll für Sand⸗ hofen wenn es einen Punkt aus Viernheim mit⸗ nehmen würde. Dies iſt durchaus möglich. Das letztjährige Verbandsſpiel bewies es, dazumal hing der Ausgleich für Sandhofen nur ſo an einem Faden. Im Tor von Sandhofen wird jedenfalls Wittemann ſpielen, wenn nicht, ſo iſt der Erſatz Matyſek auch hervorragend. Leonhard und Streib, die beiden Verteidiger find hart und maſſiv, decken gut und haben befreiende Schläge. Der Mittel- länfer Beyer ſoll nach Lampertheim zur Olympia ausgewandert ſein,(ob's war iſt 2) dafür ſoll Wittemann 2, der ſeither auf halblinks ſtürmte, das Erbe übernehmen, wobei er von Ignor auf dem rechten und Dörr auf dem linken Läuferpoſten unterſtützt wird. Im Sturm wird der Halbrechte Barth der gefährlichſte ſein. Baier 2 auf Halb⸗ links nicht weniger, ebenſo der kleine flinke Rechts- außen Weiß. Es iſt alſo beſonders Augenmerk auf Barth zu legen und ihn abſolut nicht zu einem Torſchuß kommen zu laſſen. Wir haben alſo die Sandhöfer ausführlich vorgeſtellt und wir hoffen aber auch, daß ſich die Grünen am Sonntag einem Elan ins Zeug gehen, der ſich ſehen laſſen kann. Nicht allein das Können an für ſich ſpielt eine Rolle, ſondern der Zuſammenhalt und das gegenſeitige Verſtändnis innerhalb der Mannſchaft iſt die erſte und unbedingt erforderliche Grundlage für einen Sieg. Wir müſſen ſiegen, die Punkte ſind dringend notwendig— ſiehe voriges Jahr gegen Sandhauſen 1:1. Das war eine bittere Lehre. Hoffentlich wird der Nutzen daraus ge⸗ zogen und mit Volldampf in die Verbandsſpiele hineingeſtiegen.— Erwerbsloſe erhalten Karten am Schalter und zwar zu 35 Pfg., dagegen gibt es Karten für allgemeiner Stehplatz im Vorver⸗ kauf zu 50 Pfg. anſtatt zu 60 Pfg. an der Platz⸗ kaſſe. Sonſt ſiehe Inſerat! ter dieser Rubrik erſchetner 1 ae 5 Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia,(Schützen, abteilung.) Kameraden, die am Sonntag zun 60jährigen Stiſtungsfeſt nach Auerbach fahren wollen, haben ſich bis Freitag beim 1. Vor⸗ ſitzenden zu melden. Bei genügender Beteiligung Fahrt mit den Auto mit Vereinszuſchuß. Nächſten Sonntag auf dem hieſigen Stand letztes Vor⸗ bereitungsſchießen für das Landesſchießen in Weinheim. Die beiden kommenden Sonntage ſind alſo freigehalten. Die Bedingungen fir das Landesſchießen wurden in der geſtrigen Führerbeſprechung in Mannheim reſtlos geklärt. Auskunft hierüber am Sonntag auf dem Schieß. ſtand. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams. tag, den 6. Auguſt, abends 8¼ Uhr im Ver⸗ einslokal, Gaſthaus zum Kaiſerhof, Monatsver⸗ ſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen. Die Vorſtände mögen ſich etwas früher einfinden. Tiere zur Tiſchbe⸗ wertung mitbringen. Der Vorſtand. Sportplatz im Wald mit V Ep. e Reſt.„Jur Waldſchenker Sonntag, den 7. Auguſt 1932, nachmittags 4 Uhr: . Bezirksliga-MWerbandsspiel gegen Spfielvergg. Sandhofen Vorher: 9 Uhr 3. Mannſchaften; 10,30 Uhr 4. Mannſchaften; 2,15 Uhr 2. Mannſchaften. Eintrittspreiſe: Stehplatz an der Platzkaſſe 60 Pfg. Stehplatz im Vorverkauf 50 Pfg. Sitzplatz 80 Pfg. 35 Pfg. Amicitia 09 E. V. V'heim. Stehplatz für Erwerbsloſe (nur an der Platzkaſſe) Mitglieder und Schüler Damen 35 Pfg. Der Vorſtand. NB. Sämtliche Spieler der 5. Mannſchaft haben bis ſpäteſtens Freitag die Trikots in der Geſchäfts⸗ ſtelle abzuliefern. 1 5 1 8 kaufen Sie vorteilhaft nur bei Karl Steiert Schulstraße 6 Schlosser-Inzüge 9.50 6.90 3.50 Tüncher-Anzüge 7.90 6.20 Beruismäntel 5.50 4.50 3.50 Melzgeriacken prima fusführung Bäckerhosen 6.50 4. 90 Proſle uswahl in Hosen jeder Preislage. — Bitte Schaufenster beachten.— 7 Zwangs⸗Verſteigerung. Morgen Freitag, den 5. Auguſt 1932 verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige⸗ rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent- lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs- und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, darunter insbeſondere 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Nähmaſchine, 1 Standuhr, 1 Mehlkaſten, 1 Grammophon, 1 Radio⸗Anlage, 1 Kraftrad Herkules, 1 Partie Textilwaren, Kleiderſtoffe, Trikotagen, Anzugsſtoffe, Vorhangſtoffe uſw. 1 Pferd., mehrere Schweine, ſowie anſchließend die Haferernte von etwa 2500 qm. Acker am Heddesheimer Weg links. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 4. Auguſt 1932. Köhler, N Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Ein Schlager! Arbelsanzüge 4) ven g. 0 Tuncheranzüge(Köper) 5.00 Seorg Martin Kiesſtraße 2. Bekanntmachung. Betr.: Unterhaltung des Faſelſtalles; hier: Ver⸗ ſteigerung des Faſeldunges. Der Dung im Faſelſtall wird am Samgtag, den 6. Auguſt 1932, vormittags 11 Uhr, auf dem Rathaus in verſchiedenen Loſen an die Meiſtbietenden verſteigert.— Anſchließend wird der Schloth Nr. 18 und Schloth Nr. 127 verſteigert. Viernheim, den 3. Auguſt 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vekanntmachung. Betr.: Gewährung von Rezeßbauvergütungen. Bezugsberechtigte Ortsbürger und Ortsbürger⸗ witwen, welche Anſpruch an Bau- und Reparatur- holz bezw. Vergütung dafür pro 1933 ſtellen zu können glauben, wollen ihren Anſpruch in der Zeit vom 2. bis einſchl. 14. Auguſt ds. Is. auf dem Baubüro anmelden. Soweit Neubauten Pläne vorzulegen, worin ſtärken eingetragen ſind. Bisher angemeldete und nicht vergütete Neu- bauten und Reparaturen müſſen erneut angemeldet werden. Wir fügen noch an, daß nur größere Reparaturen zur Vergütung gelangen. Viernheim, den 1. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Saflfladen 2. grünen Laub 17 in Frage kommen, ſind die Mauer- und Holz Empfehle das ſehr gut gekühlte. und prima gepflegte Aungarier Molorau An Deshalb muß die Parole ſein: Ein jeder kehrt im Saftladen ein. fagnnauammkmunuhmmunmnumungunmum uml/ Denn die dure in meinem gebrauchsfertigen 1a Spezial⸗Kräutereſſig einlegen, ſo 1 N u. Geld Ltr. 30 Pfg.,( be und die Gurken bleiben tadellos hart u. friſch. Garantiert reiner Weineſſig(Doppelſtart) Ltr, 50 8 Einmacheſſig loben air, 24. Gurkengewürz v 10, Rathaus Droger * fab ul kadinnunmnumunmnmumnnlnminminn int tine Leet N darunter Marke Salamander- Spangen- und Schnür-Nalbschuhe Nr. 34 37 per Paar 3 30 bis 4. Turnschuhe in allen Größen, jetzt 50 u. 60 fra dan. Moon wa Schuhgeschäft Lampertheimersirasse Nr. 1 Marian. Jünglingsſodalität Deutſche Jugendhkraft. Wir beteiligen uns am kommenden Sonntag (7. Auguſt ds. Is.) an der Feier des 10jährigen Stiftungsfeſtes unſeres Nachbarvereins Lampertheim. Verbunden iſt hiermit der diesjährige Bezirksturntag des Südheſſen⸗ Bezirks.— Wir rufen die geſamte Mitgliedſchaft auf, durch eine ſtattliche Beteiligung die D. J. K. Viernheim würdig vertreten zu helfen. Letzter Appell und drin⸗ gender Mahnruf! Auf uach Lampertheim a. Rh. Feſtordnung! Die Sportleitung. 9Uhr: Aufſtellung zum Feſtgottesdienſt. 10,30 Uhr: Turnen der Ober- und Unterſtufe. 13,30 Uhr: Auf⸗ ſtellung des Feſtzuges am Lokal„Zum Schwanen“. 14 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges durch verſchiedene Straßen zum Sportplatz. Dortſelbſt: Anſprache; Freiübungen der Schüler u. Aktiven; Muſterturnen; leichtathletiſche Wettkämpfe; Städtewettkampf. Handball⸗Merbe-gpiel zwiſchen der Auswahlelf des Gaues Mannheiſn und der Auswahlelf des Be⸗ zirkes Südheſſen. 18,00 Uhr: Siegerehrung. Wichtig! Abfahrtszeiten: Wichtig! Turner und Leichtathleten fahren um 9,15 Uhr ab Dreſchhalle am Sandhöferweg. Alle übrigen Teil⸗ 101 5(per Rad) 12,00 Uhr ab Drehſcheibe. Vahn⸗ fahrer 1,25 Uhr ab Staatsbahn. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 6. Auguſt D'worim Perek 2 4. Av. Sabatt⸗Anfang 7,25 Uhr „ Morgen 8,00„ 0 ⸗Nachm. 4,00„ „ Ausgang 8755 Wochentag⸗Abend 8,00„ „ Morgen 6,30„ Donnerstag iſt Tiſcho⸗b'av. alte Zeitungen 0 nschlage 9 11 Harnstolf Doſe 1.05! ö Jo zlaldungern 5 ur Garfengesacnse eee eee Fliogentänger 0 25 10 Stück „lool“-Moftenmmitel Beutel 20 Raphtaun in Schuppen Pfund 40 „Cupren“ vorzüglich wirkendes Mittel geg. Ungeziefer Glas 1.15 Insekten- Veortilgungs mittel Flit ½ Lt. Blechkanne 9 35 Lt. Blechkanne 2.28 Handzerſtäuber ſ 50 Ohlorkhaln Paket 16 Waschbenzin Pfd.„50 Terpentindi- Terneniin⸗ Bratz K. K. V. Donnerstag, den 4. ds. Mts. abends 8.15 Uhr im Ketteler⸗Sälchen Jorsammlung mit Verein Weinheim. Vortrag des Herrn Verbands⸗Sekretär Strauf von Eſſen. Erſcheinen aller Mitglieder iſt Ehrenſache. Der Vorſtand des K. KV. und Jung⸗ K. K. V. mi oder anne Host zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. Und Topfpſſanzen. 2 Zimmer u. Küche 5% Nabaft mit Zubehör zu vermieten Bertnoldus Pfenningnsir. 19 0 1 8 hell dunkle Decke vor ca 3 Wochen entlaufen. Wiederbringer erhält Mk. 10 Belohnung Zu erfragen im Verlag. Weißen gas und Butter zu haben bei Martin Alter Milch handlung Waſſerſtraße r igen debate empfehle ich meinen gebrauchsfertigen Ia Haller r88 9 Liter 30 Pig. zum Einlegen von Gurken. Braucht nicht gekocht zu werden. 1a Tafeleſſig beſte Gärung ltr. 240, Speiſeeſſig„ 2000 Gurkengewürz fix u. fertig 1 P. 1000 5% Rabatt. Lebensmittelgeschäft 25 Pfg. meinſamkeit Senden Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſ. täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 10 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 181 Kleine Tagesumſchau In einer dreiſtündigen Miniſterbeſprechung unter dem Vorſitz des Reichsinnenminiſters v. Gayl wurden die grundſätzlichen Maßnahmen i e ie Terrorakte getroffen eſtgeſtellt, die gegen die Te 1 14 10 ſollen, wenn die Lage dazu zwingt. * Der Reichskanzler hat in einem Schreiben an Dr. Bracht den beſonderen Dank der Reichs⸗ regierung an die preußiſche Polizei für deren angeſtrengte Tätigkeit in den letzten Wochen ausgeſprochen. Im Brunnenſchacht auf dem Grundſtück ei⸗ 0 nes kürzlich verſtorbenen Sprengmeiſters in Wilhelmshorſt bei Potsdam wurden 30 000 Zprengpatronen gefunden. 2 Bei einem Feuergefecht zwiſch en einem flüch⸗ tenden Verbrecher und einem Ueberfallkom⸗ mando in Stettin wurde der Verbrecher erſchoſ⸗ ſen. Fünf Perſonen wurden ſchwer verletzt. * Scharfe Polemik des„Angriff“ gegen die Regierung Berlin, 4. 8. Der„Angriff“ bringt in großer [Aufmachung auf der erſten Seite eine ſcharfe Polemik gegen die Reichsregierung und ins⸗ beſondere gegen den Reichsinnenminiſter Frei— herrn v. Gayl. Das Blatt macht der Regierung den Vorwurf, daß ſie nicht mit der notwendi⸗ gen Schärfe gegen die Kommuniſten vorgehe und daß bei ihr immer wieder„jene unſelige Gleichſtellung vertierter Bluthunde und natio⸗ naler Deutſcher“ zu finden ſei, die„ſo bezeich— nend für das Syſtem Brüning“ geweſen ſei Erſt möge man mit dem„roten Mordgeſindel“ reſtlos aufräumen und dafür ſorgen, daß nicht jeder Nationalſozialiſt ſtündlich darauf gefaßt ſein müſſe, plötzlich aus dem Hinterhalt eine Kugel durch den Kopf gejagt zu bekommen, dann werde die SA ſelbſt daran denken können, auf Mittel zur Notwehr zu verzichten. Es ver⸗ laute ſogar gerüchtweiſe, daß Herr v. Gayl ſich mit dem Gedanken trage, örtliche SA-Verbote durchzuführen. Ein ſolches Vorgehen wäre ge— radezu ein Spiel mit dem Feuer und würde der Nationalſozialiſtiſchen Partei das Aufrecht⸗ erhalten der Diſziplin, das durch das unver⸗ ſtändliche Verhalten der Regierung ohnedies ſchwer genug iſt, einfach unmöglich machen. Ein Vorgehen gegen die Nationalſozialiſtiſche Par⸗ ei oder gegen die SA würde eine Verſchär⸗ fung der Kriſe bedeuten, vor der wir nicht ein⸗ dringlich genug warnen können. g der„Völkiſche Beobachter“ über die innerpolitiſche Eulwicklung München, 4. 8. Der„Völkiſche Beobachter“ Ichreibt in einem Leitartikel betitelt„Entſchei⸗ f dende Wochen“ u. a., ſeit Jahren ſei es das Ziel Brünings geweſen, die Nationalſoziali⸗ ſten auszuſchalten. Nur deshalb ſei Brüning von der SPD toleriert worden, Dieſe Taktik ſei nun zu Ende, und man gehe in holder Ge— dahin, die Nationalſozialiſten teilnehmen zu laſſen an der Regierung. Dieſe Leute gäben ſich noch immer den Anſchein, als glaubten ſie,„es bei uns mit ungefährlichen deutſchnationalen Bürgern“ zu tun zu haben, „dabei iſt doch klar, daß wir gar nicht daran denken, irgendwo teilzunehmen, ſondern wir werden uns freihalten wie bisher oder die umſtrittene Führung übernehmen und es ande⸗ ken überlaſſen, ob ſie dieſe anerkennen wollen oder nicht!„Wenn man theoretiſch eine jetzt bielberedete Koalition mit dem Zentrum be⸗ handeln wolle, ſo ſtehe zunächſt feſt, daß die dal. dreimal ſtärker ſei als dieſe Partei. Maßnahmen zur Wiederherſtellung der gicherheit und ordnung Neichsmindſterbeſprechung über die Lage im Reich Berlin, 4. 8. Heute vormittag ſand in etlin unter Vorſitz von Reichsinnenminiſter von Ganl eine Reichsminiſter beſpre⸗ Freitag, den chung ſtatt. In dieſer Beſprechung wurde auf⸗ grund der eingegangenen Berichte eingehend vie innenpolitiſche Lage behandelt. Man kam überein, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit die beſtehenden Straf⸗ beſtimmungen weſentlich zu verſchärfen.= welcher Form die beabſichtigten Maßnahmen getroffen werden ſollen, iſt noch nicht beſtimmt, da nan die weiteren Ermittlungen abwarten will. Die Reichsregierung iſt jedoch feſt ent ſchloſſen, wenn die Lage ſie dazu zwing! ſchärfſte Maßnahmen zu ere eifen. aller .. 22 Unruhige Nacht in München München, 4. 8. Die heutige Nacht brachte eine Reihe politiſcher Zuſammenſtöße u. Zwi— ſchenfälle, die allein an einer Stelle der Stadt ein dreimaliges Ausrücken des Ueberfalllom— mandos notwendig machten. Hier waren Na— tionalſozialiſten mit Kommuniſten heftig an— einander geraten. Ein 25jähriger Bäcker iſt bei dieſer Gelegenheit durch einen Bruſtſchuß ſchwer verletzt worden. Der Täter ſoll ein Kommuniſt ſein. Noch unbekannte Täter fuhren gegen 3 Uhr früh bei zwei Kaufhäuſern, Uhlfelder und Epa, vor und warfen durch ein großes Schaufenſter Brandbomben in das Innere. Glücklicherweiſe entzündeten ſich die Bomben nicht, wodurch unabſehbare Folgen vermieden wurden. Die Täter ſind unerkannt entkommen. An einer anderen Stelle der Stadt, im Dan— teſtadion, geriet das Bierzelt der Löwenbraue— rei in Brand. Man vermutet auch hier politi— ſche Hintergründe. In einem unweit des Danteſtadions ge— legenen Jugendheim der Sozialdemokratiſchen Partei gerieten, wie es heißt, nach einer hefti— gen Detonation Einrichtungsgegenſtände in Brand. Tiſche. Stühle und Holzbänke wurden Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht Auguſt 1932. dom Feuer ergriffen, das von der Wehr bald gelöſcht werden konnte. Wie der„Völkiſche Beobachter“ zu den heu— tigen politiſchen Zuſammenſtößen in München mitteilt, iſt dabei der SA-Mann Hans Kiefer, der auf dem Heimweg von Kommuniſten be— ſchoſſen worden ſei, ſchwer verletzt worden. hußerdem ſei der Truppführer Simon Meier mit ſeiner Begleitung von 20—25 Kommuni— ſten beſchoſſen worden, die nach Abgabe einer Salve geflüchtet ſeien. Rieſiger Bandenſchmuggel Gewaltſamer Grenzübertritt von mehrere: hundert Schmugglern Aachen, 4. 8. In der vergangenen Nacht Jer ſperrten an der deutſch-belgiſchen Grenze Zoll— beamte mehreren hundert Schmugglern den Weg zum deutſchen Reichsgebiet. Um gewaltſa— me Uebertritte dieſer rieſigen Gruppen zu ver— hindern, wurden verſchiedene Schreckſchüſſe ab— gefeuert. Da aber die Schmuggler durch ein Signal zum Vormarſch aufforderten, mußte ſcharf geſchoſſen werden, wodurch 2 Schmuggler verwundet worden ſind. Die Situation für die Zollbeamten wurde immer bedrohlicher, ſo daß ein Ueberfallkommando herbeigerufen werden mußte, mit deſſen Hilfe die Banden um Teil unter Zurücklaſſung des Schmuggelgutes zu rückgedrängt wurden. Exnloſion in einer Helrafſinerie Zehn Verletzte Hannover, 4. 8. Im Kompreſſorgebäude der Deutſchen Erdölraffinerie in Misburg ex⸗ plodierte heute früh beim Reinigen ein Benzin⸗ Gaskompreſſor. Durch Stichflammen erlitten zehn Werkangehörige Verletzungen: zwei muß⸗ ten ins Krankenhaus gebracht werden. Lebens⸗ gefahr beſteht jedoch nicht. Vor einer neuen Terror⸗ Notverordnung Entgegen den ursprunglichen Erwartungen zu denen man auf Grund der ſehr ernſten Be urteilung der innenpolitiſchen Lage beſonders in Preußen durch maßgebende Kreiſe der Reichsregierung berechtigt ſein durfte, hat das Reichskabinett nach einer längeren Beſpre⸗ chung, an der auch der kommiſſariſche preußi⸗ ſche Polizeiminiſter Dr. Bracht teilnahm, kei nerlei Beſchlüſſe veröffentlicht, geſchweige denn verſchärfte Maßnahmen zur Bekämpfung des politiſchen Terrors mit ſofortiger Wirkung in Kraft geſetzt. Gerechterweiſe wird man aber die Gründe würdigen müſſen, die die Reichs regierung offenkundig veranlaßt haben, für eine zeitlich ſicherlich äußerſt kurz bemeſſene Friſt mit der Bekanntgabe ganz beſtimmter in Ausſicht genommener Beſchlüſſe, die übri⸗ gens in der Form von Eventualbeſchlüſſen der Reichsregierung bereits vorliegen mögen, zu.“ rückzuhalten. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt — und darauf wird von unterrichteter Seite mit Nachdruck verwieſen— daß die neuen Maßnahmen, die in erſter Linie auf dem Gebiete der Juſtiz liegen nicht auf dem Wege einer einfachen Regie⸗ rungsverordnung, ſondern nur durch eine neue Notverordnung des Herrn Reichspräſidenten auf Grund Artikels 48 der Reichsverfaſſung in Kraft geſetzt werden können. Die eingetretene Verzögerung iſt alſo inſo⸗ fern rein formaler Natur als die zuſtändigen Reſſorts— das Reichsjuſtiz⸗ und das Reichs, innenminiſterium— eine beſtimmte Zeitſpan, ne brauchen, um die nötigen Vorarbeiten zu leiſten, insbeſondere die juriſtiſchen Voraus⸗ ſetzungen der neuen Maßnahmen zu klären u feſtzulegen. Inſofern wird man alſo del Reichsregierung keinen Vorwurf machen kön nen. Auf der anderen Seite mutet es aller; inas etwas ſeltſa . renne noch über die jetzigen Eventualbeſchlüſſe benden Kreiſen gleichzeitig der Auffaſſung iſt die Ankündigungen der Verſchärfung gelten— der Beſtimmungen werde geeignet ſein, in letzter Stunde radikale aktiviſtiſche Elemente die ſich durch ihre verbrecheriſchen Taten an der Nation verſündigen, zur Beſinnung zu brigen. So ſehr wir wünſchen, daß die Reichs, regierung mit dieſer Erwartung recht behält ſo bleiben wir doch grundſätzlich der Auffaſſung daß mit der Taktik des Zauderns wirklich nichts zu erreichen iſt. Schon bei früheren Fällen, die zeitlich gar nicht ſo weit zurückliegen, hat ſich erwieſen, daß ſich die Staatsgewalt auf die Dau⸗ er gegenüber derartigen deſtruk⸗ tiven Elementen nur mit der An⸗ wendung drakoniſcher Strafen durchſegt. Kein Zweifel kann darüber beſtehen, daß die Reichsregierung, wenn keine Entſpannung der Situation eintritt, unter Umſtänden fee hin: ausgehen muß. Man ſieht in dieſen Beſchlüſſen bewußt die Ausſchöpfung der letzten Möglich⸗ keiten zur Bereinigung der innenpolitiſchen Atmoſphäre. Die in der Kabinettſitzung am Donnerstag erörterten Maßnahmen, die am ſpäten Nachmittag noch Gegenſtand von Be⸗ ratungen der kommiſſariſchen Preußenregie⸗ rung waren, ſehen in erſter Linie die Ver⸗ ſchärſung der Beſtimmungen bei der Ahndung non Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates und den Schutz des friedlichen Bür⸗ gers vor. Wenn die Verhältniſſe nicht bin. nen kurzem— wie es ſcheint, will auch d' Preußenregierung noch einmal 24 Stunden abwarten— eine Wendung zum Beſſeren neh⸗ men. jo denkt man an die Einſetzung von Son übernommen werden eee 49. Jahrgang PPCCVVVVTVTVTVTVTVTVTbTTT derkammern bei den Landgerichten, zu deren Vorſitzenden ein Landgerichtsdirektor beſtimmt wird, und die vorausſichtlich nur Berufsrichter als Beiſitzer haben ſollen. Als Reviſionsin⸗ ſtanz würde das Reichsgericht in Frage kom— men. Man denkt weiter an eine Abkürzung des gerichtlichen Verfahrens gegen alle an Terrorakten beteiligten Perſonen, alſo an ein ausgeſprochenes Schnellverfahren. wie es bisher für geringfügige Vergehen zur Entlaſtung der Organe der Rechtsſprechung ſchon beſteht. In dieſem Schnellverfahren doll u. a. die Staatsanwaltſchaft befugt ſein, auf ſchriftliche Anklageerhebung zu verzichten Selbſtverſtändlich ſoll daneben gleichzeitig eine Strafverſcharfung intreten. Ebenſo ſollen Dig Srrafbeſtimmungen über unbefugtes Waffen, tragen verſchärft und die Möglichkeit zur Waf— fenbeſchlagnahme erweitert werden. Dageger ſcheint die Androhung der Todesſtrafe für die Fälle gröbſter und hinterhältigſter Terror akte noch immer nicht bevorzuſtehen. Vie die Jrauen wähllen Wiesbaden, 4. 8. In Wiesbaden haben der Reichstagswahl Männer und Frauen ge— rennt abgeſtimmt. Intereſſant iſt, daß nur bei Sozialdemokraten und Kommuniſten die Zahl der männlichen Stimmen größer iſt als die der weiblichen, bei den anderen Parteien überwie— gen dagegen die Wählerinnen. Ihre Zahl iſt am größten beim Zentrum, für das 65,5 Proz. weibliche Stimmen und 34,5 Proz. männlich Stimmen abgegeben wurden. Dann folgen di. Deutſchnationalen mit 56,4 Prozent und 43,6 Prozent Männerſtimmen. Bei der Deutſchen Volkspartei iſt das Verhältnis von Frauen- zu Männerſtimmen 54,8 zu 45,2. Auch bei den Na⸗ tionalſozialiſten überwiegen die Wählerinnen, bei ſie ſtellten 53 Prozent. Bei den Sozialdemo— N kraten entfielen 50,5 Prozent der Stimmen auf die Männer, bei den Kommuniſten gar 59. „Graf Jeppelin“ fährt vorläufig nicht nach Füdamerikg Friedrichshafen, 4. 8. Wie der Luftſchiffbau Zeppelin mitteilt, wird auf ausdrückliches An— raten der ſüdamerikaniſchen Gewährsleute des Luftſchiffbaues, die auf den 15. ds. Mts. ange⸗ ſetzte 5. Südamerikareiſe wegen der dortigen politiſchen Wirren aufgegeben. Es ſoll zunächſt die weitere Entwicklung in Südamerika abge— wartet werden. Die Fahrt wird dann ge— gebenenfalls Ende Oktober oder ſpäter nach— geholt. Rieſige Belrügerelen E. 1 einer Transporkfirma Paris, 4. 8. Einem Millionenbetrug ſind die Behörden auf die Spur gekommen. Die großen franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften haben die Gepflogenheit, den konzeſſionierten Transport- geſellſchaften bei Warentransporten gewiſſe Tarifnachläſſe, teilweiſe bis zu 25 Prozent, zu gewähren. Dies hat, wie„Matin“ berichtet, eine Pariſer Transportfirma ausgenutzt, um ſich bedeutende Gewinne durch falſche Deklara— tionen und unrichtige Gewichtsangaben zu ver— ſchaffen. Die Betrügereien ſollen mehrere Mil— lionen Francs betragen. Tetzte Radiomeldungen Direktor Gläſſel vom Norddeutſchen Lloyd zurückgetreten. wib Bremen, 5. Aug. Direktor Ernſt Gläſ⸗ ſel iſt auf ſeinen Wunſch von ſeinem Amt als Vorſtandsmitglied des Norddeutſchen Lloyd entbunden worden. Der bisherige ſtellvertre⸗ Rechtsabteilung ernannt worden. Artilleriekampf an der Grenze von Paraguay und Volivien. wib Buenos Aires, 5. Aug. Die Zeitung „La Nacion“ veröffentlicht ein amtliches boli⸗ vianiſches Kommunique, wonach im Pilco⸗ mayo ⸗Abſchnitt in der Gegend des Gran Chaco ein ſtarles Artilleriebombardement eingeſetzt tende Direktor Anton Brötje iſt zum Leiter der * rn eimer Anzeiger Viernheimer Aus heſſen Mainz.(Todesſturz von der Treppe.) In der Nacht zum Sonntag ſtürzte der 53jährige Maler Bruno Bender aus Freudenſtadt in der Margarethenſtraße durch einen Fehltritt die Treppe in dem Gaſthaus, in dem er logierte, herab und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der Verunglückte ſtarb bald nach der Ver- bringung ins Krankenhaus. Lampertheim.(Fünf Lampertheimer pad— deln ans Meer.) Fünf junge Lampertheimer Sportler mit Paddelbooten verließen den Altrhein, um auf einige Wochen eine Probe— fahrt mit ſelbſtgebauten kleinen Fahrzeugen durchzuführen. Die jungen Leute ſind ſämtlich arbeitslos und verſuchen ihr Wanderglück auf dem Waſſerweg. Nachdem einigen von ihnen kürzlich durch ruchloſe Brandſtiftung ihre ſchö— nen Boote verbrannten, ſchafften ſie Erſatz mit primitivſtem Material. Sie fahren den Rhein hinab, zweigen am Niederrhein in den We— ſerkanal, bis Bremen, von hier nach Ham— burg, Nord-Oſtſee-Kanal bis Kel und zurück. Weroth.(Blitz tötet ſechs Schafe.) Bei ei— nem dieſer Tage niedergehenden ſchweren Ge— witter ſchlug der Blitz in eine in der hieſigen Gemarkung weidende Schafherde ein. Sechs Tiere, die unter einer Eiche Schutz geſucht hat— ten, wurden getötet. Meiſenheim.(Der Kreis Meiſenheim will nicht zu Kreuznach.) Heftige Proteſte werden laut aegen die gevlante Zuſammenleaung des Kreiſes Meiſenheim mit dem Kreis Kreuznach. Die preußiſche Regierung beabſichtigt die Zu⸗ ſammenlegung der beiden Kreiſe im Herbſt, um die Verwaltung zu vereinfachen. In einer überfüllten Bürgerverſammlung wurde ver⸗ langt, daß der ſchuldenfrei Kreis Meiſenheim nicht durch den Zuſammenſchluß mit dem ſtark verſchuldeten Kreis Kreuznach wirtſchaftlich ruiniert werden ſoll. Meiſenheim will ſeine Selbſtändigkeit behalten. Nach der Einverlei⸗ bung würde die Kreisumlage ſich von 22 Pro⸗ zent auf 80 Prozent erhöhen. Gießen.(Von der Heſſ. Landesuniverſität.) Zu außerplanmäßigen außerordentlichen Pro— feſſoren an unſerer Univerſität wurden ernannt in der Theologiſchen Fakultät: der Privat⸗ dozent für praktiſche Theologie Dr. Adolf All- wohn, in der Philoſophiſchen Fakultät, 2. Ab⸗ teilung, die Privatdozenten Profeſſor Dr. L. Dede(anorganiſche Chemie), Dr. O. Behagel (Chemie). Aus Baden Mannheim.(Selbſtmord.) Ein 66 Jahre al- ter verwitweter Gärtner, zuletzt auf dem Wald— hof wohnhaft, hat in den letzten Tagen eine größere Menge gifthaltiger Tabletten einge— nommen. Der Mann iſt im Krankenhaus ge— ſtorben. Ein unheilbares Leiden dürfte die Urſache der Tat ſein. Walldürn.(Tödlicher Motorradunfall.) Sattlermeiſter Wilhelm Baumann von hier nahm auf dem Sogiusſitz ſeines Motorrades Grabe der Niobe“ Jelbſtmordverſuch einer Muller— ei ſinken ins Meer— Erſchülternde zenen Hamburg, 4. 8. Während des größten Teils des Tages über die Bergungsdampfer der Hamburger Spezialfirma an der Unglücksſtelle in der Oſtſee beſchäftigt ſind, um die„Niobe“ abſchleppen zu können, ſpielen ſich in der Nähe oder in den arbeitsfreien Stunden auch direkt oberhalb der Stelle, wo die„Niobe“ liegt, er— ſchütternde Szenen ab. Mütter, Bräute, junge Frauen, Väter und Brüder kommen, um an der Unglücksſtelle einen Kranz zu verſenken. Eine Tragödie ſpielte ſich ab, als die Mutter eines Offiziersanwärters aus Pommern ſich zu der Unglücksſtelle rudern ließ. Sie hatte ei— nem Fiſcher in der Nähe von Burgſtaaken eine hohe Summe angeboten, wenn er ſie unbemerkt zu der Unglücksſtelle rudern werde. Der Fiſcher erkundigte ſich, wann die Bergungsdampfer das Feld räumten und fuhr dann die Frau, die einen ſehr ruhigen Eindruck machte und einen Kranz mit in das Boot brachte, hinaus. Als man die durch eine Boje gekennzeichnete Un— glücksſtelle erreicht hatte, ließ ſie den Kranz ver— ſenken. Während der Fiſcher noch damit be— ſchäftigt war, fiel die Frau in Schreikrämpfe und wollte über Bord ſpringen. Sie rief ſchrei— end den Namen ihres Sohnes und ſchlug wie eine Raſende um ſich. Es bedurfte größter An— ſtrengungen, um die Unglückliche an ihrem Vorhaben zu hindern. Die Unglückliche fiel dann in Ohnmacht. Auf Grund dieſes Vorfalles, der beinahe ein Todesopfer gefordert hätte, iſt die Anordnung ergangen, daß Angehörige der Beſatzung der untergegangenen„Niobe“ nur unter Aufſicht zu der Unglücksſtelle hinausgefahren werden dür— fen. Man befürchtet, daß noch weitere Selbſt— mordverſuche geplant werden. Täglich kommen Familienmitglieder in Kiel oder Fehmarn an, die nicht eher weggehen wollen, bis ſie ihren toten Anverwandten mitnehmen können. In den Küſtengebieten iſt erneut darauf hingewie— ſen worden, den Strand nach angeſchwemm— tem Material von der„Niobe“ ſorgfältig abzu— ſuchen und von jedem Fund den Marinedienſt— ſtellen ſofort Mitteilung zu machen. ſeinen Ontel nach Waldſtetten zu einer Be⸗ erdigung mit. Auf der Rückfahrt ſtürzte aus ungeklärter Urſache der Beifahrer ab, blieb bewußtlos auf der Straße liegen und ſtarb alsbald im Krankenhaus. Baden⸗Baden.(Faſt 35 000 Kurgäſte.) Bis 28. Juli wurden in unſerer Bäderſtadt 34 697 Kurgäſte gezählt, davon 27332 Deutſche und 7365 Ausländer. Waldangelloch.(Seltene Familienfeier.) Das Feſt der diamantenen Hochzeit konnten hier die Eheleute Forſtwart a. D. Ludwig Hoff⸗ mann und Frau begehen. Konſtanz.(Vor den Augen der Eltern er⸗ trunken.) Im Strandbad Horn ertrank der 12 Jahre alte Sohn des Graveurs Theodor Hil- gers vor den Augen ſeiner Eltern. Die Leiche konnte nach längeren Bemühungen geborgen werden. Pforzheim.(Wegen Landfriedensbruchs ver⸗ urteilt.) Der Pforzheimer Pflichtarbeiterſtreik im Juni fand ein gerichtliches Nachſpiel vor dem hieſigen Schöffengericht. Es wurden zwei Angeklagte wegen einfachen Landfriedens— bruchs zu je drei Monaten Gefängnis und ei— ner wegen erſchwerten Landfriedensbruchs zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Alle 3 kamen auf freien Fuß. Pforzheim.(Heulager abgebrannt.) Ver— mutlich infolge Selbſtentzündung iſt das Heu— lager auf dem Karlshäuſer Hof bei Dürrn in Flammen aufgegangen. Etwa 4000 Zent⸗ ner peu ſind verorannr. De Sachſchaden beträgt etwa 20 000 durch Verſicherung gedeckt. Aus der Pfalz Ludwigshafen.(Körperverletzung u. Haus⸗ friedensbruch.) Wegen gemeinſchaftlicher Kör⸗ perverletzung und Hausfriedensbruchs wurden die beiden 22 Jahre alten und mehrfach vor⸗ beſtraften Taglöhner Kaſpar Glück und David Abel aus Ludwigshafen zu je drei Monaten und 10 Tagen Gefängnis verurteilt. In der ihnen von der Wirtin verbotenen Wirtſchaft zur Mühlau hatten ſie Streit angefangen, weil ihnen das Bier verweigert worden war, wo— bei die beiden Schwiegerſöhne der Wirtin durch Meſſerſtiche leicht verletzt wurden. Aſſelheim.(Hühnerhaus ausgeplündert.) Nachts wurden dem hieſigen Landwirt Frie⸗ drich Gaul ſämtliche 20 Hühner u. ein Hahn von unbekannten Tätern durch Einbruch ge⸗ ſtohlen. Es handelt ſich um Italienerhühner drei verſchiedener Jahrgänge. Die Täter ſchei⸗ nen die gleichen zu ſein, die ähnliche Dieb⸗ ſtähle in der Umgebung bereits durchgeführt haben und ihre Beute vermutlich immer ſofort auf den Markt bringen. Bad Dürkheim.(Dürkheimer Wurſtmarkt 1932.) Der Wurſtmarktausſchuß hat mit den Vorberatungen für den diesjährigen Wurſt— markt begonnen. In der jüngſten Sitzung wur⸗ den insbeſondere das neue Wurſtmarktplakat, die Vergebung von Plätzen. Feſtſetzung der ( ³·¹ A ² A Entweder: Die Welt rüſtel ab Deulſchland rüſtel auf Leon Blum über die Notwendigkeit der Ab⸗ rüſtung. oder: Paris, 4. 8. Im„Populaire“ ſchreibt Leon Blum zur Abrüſtungsfrage: Alle Nationen ha— ben ein gleiches Recht auf Sicherheit, keine kann zu ewiger Unſicherheit verurteilt werden. Wenn wirklich die Sicherheit von den Rüſtun⸗ gen abhängt, wie will man dann andauernd . ²˙¹ mam ͤ ͤmö—v. ˙¹ü— ü 1 Bundeskanzler Seipel auf dem Tolenbell Der im Alter von 56 Jahren verſtorbene ehemalige Bundeskanzler von Oeſterreich, Dr. Ignaz Seipel, auf dem Totenbett. P ³Üw• ͤu b ³-.—— lionen Deutſchland das Recht verweigern, ſich ebenſo zu bewaffnen, wie die anderen Nationen? Das hieße doch, Deutſchland das Recht auf Sicher— heit, auf Leben abſprechen. Man muß eben ab— rüſten, und wäre es nur, um Deutſchland zu verhindern, im Verſailler Vertrag ſelbſt die juriſtiſche u. politiſche Rechtfertigung für neue Rüſtungen zu ſuchen und um Hitler und Schlei⸗ cher das gefährlichſte innen- und außerpoliti⸗ ſche Propagandainſtrument in den Händen zu zerbrechen. Es gibt nur die Alternative: Ent⸗ weder die Welt rüſtet ab, oder Deutſchland rüſtet auf. ———— K——ͤ— Der glraloſphärenflug Prof. Piccards Bern, 4. 8. Der Start Profeſſor Piccards zu ſeinen Stratoſphärenflug wird früheſtens Ende nächſter Woche erfolgen, da vor dem Abflug alle Inſtrumente noch einmal genau nachgeſe⸗ hen werden müſſen. Rieſige Belrügereien einer Transportffirma Paris, 4. 8. Einem Millionenbetrug ſind die Behörden auf die Spur gekommen. Die großen franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften haben die Gepflogenheit, den konzeſſionierten Transport— geſellſchaften bei Warentransporten gewiſſe Tarifnachläſſe, teilweiſe bis zu 25 Prozent, zu gewähren. Dies hat, wie„Matin“ berichtet, eine Pariſer Transportfirma ausgenutzt, um ſich bedeutende Gewinne durch falſche Deklara⸗ tionen und unrichtige Gewichtsangaben zu ver⸗ ſchaffen. Die Betrügereien ſollen mehrere Mil⸗ Franes betragen. Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 62. Fortſetzung. Marthe ging unruhig im Zimmer auf und ab. Wenn nun— wenn ſie ſtürbe?— Dann wäre Günther ihr Witwer, ihr Erbe— von ihr geſchieden in dem Sinne, und dann könnte ihm keiner ſeine Heimat nehmen. Sie wollte morgen ganz früh zu Juſtizrat Bornemann fahren— ach nein, dort waren ſie ja belauſcht worden!— Sie ſaß wieder ratlos.— Viel- leicht— vielleicht wußte Doktor Fahrenberg eine Ausweg— der war ſo klug und gut!— Günther durfte das Teſtament nie leſen!— Nie! Sie wollte nicht wie ein läſtiges Gewicht an ſeinem Leben hängen.— Nein, das wollte ſie nicht!— Sie wußte, daß er ſie gern hatte, daß ſie ihm ein ganz angenehmer, lieber Ka⸗ merad geweſen war, aber ſeine Liebe gehörte doch Hertha von Loja, ſo mußte dieſer auch ſein Leben gehören. Marthe ging wieder hinüber zu ihrem Va⸗ ter. Er ſah nicht mehr ſo ſtarr aus und ſchien ſie zu erkennen. „Papa!“ ſagte ſie leiſe.„Wie geht es Dir?“ Er verſuchte zu lächeln. Das rührte Marthe unſäglich, Sie ſtreichelte ſeine Hände. Plötzlich ſah er ſie mit ganz bewußten Blicken an. „Marthe!“ ſagte er deutlich. „O Papa, du ſprichſt,— wie gut!“ Marthe ſah ganz froh aus.„Papa, das Teſtament iſt hier, willſt du es ändern?“ „Wo iſt dein Mann?“ fragte Sauerbier. 8 in Ried. Er konnte doch ichts „Ihr ſeid nicht— nicht auseinander?“ frag⸗ te er mühſam. „Noch nicht!“ hätte Marthe beinahe geſagt, aber ſie beſann ſich. „Nein, Papa!“ ſagte ſie meinſt du?“ Der kranke Mann ſah die Tochter forſchend an und dann auf die Pflegerin, die ſich dis⸗ kret zurückzog. „Iſt er mit dir nett?“ fragte Sauerbier. „So gut, wie nur je ein Menſch zu mir geweſen iſt. Papa!“ „Aber du ſiehſt nicht gut aus“, ſtellte er feſt. „Ich war krank! Wir erzählten es dir ſchon!— Du haſt es wohl vergeſſen!— Aber wie gut haben ſie mich gepflegt! Auch der alte Papa Ried ſaß oft an meinem Bett.“ „Na, dann kann ja alles ſo bleiben!“ ſagte Sauerbier. Marthes Herz klopfte laut. Sie wußte nicht, was ſie tun ſollte. Ihr war, als müßte ſie flehen:„Laß ihn frei!“ Aber ſie brachte kein Wort über die Lippen. Sauerbier aber ſprach ruhig, wenn auch abgeriſſen. Marthe, daß ich nicht mehr lange lebe, das weiß ich.“ Da ſchob Marthe ihren Arm unter ſeinen Kopf.„Lieber Vater!“ Die Kindesliebe war in dieſer Stunde des Abſchieds größer als die Anklage. „Ja Kind, das is nu ſo.— Es iſt hübſch von deinem Mann, daß er dich ſo lange noch bei mir läßt.— Weißte, ich hab' ja manches nicht jut jemacht. Aber wenn's Schlechtigkeit war, war der Bernowſki der Schlimmſte!— Der hat mir zu vielem gebracht, was ich ſonſt doch nicht jemacht hätte!— Auch das mit Ried und de laut.„Warum I Hälfte d „O lieber Papa, wie bin ich froh, daß du gutmachen willſt.“ „Ja, mach gut, mein Kind! Für dich hab' ich's gemacht!— Du ſollteſt'ne feine Frau werden! Dich ſollte keiner ſchief anſehen!“ „Papa, lieber, guter Papa, bitte tu mir eins! Marthe ſah ihn flehend an. Dann lief ſie in ihr Zimmer und holte das Teſtament. „Bitte, mach das ungültig! Bitte, lieber Papa. wenn du mich lieb haſt!— Denn da ſteht was drin, was mich unglücklich macht.“ „Na, na!“ ſagte er ſanft. Der Arzt trat leiſe ein. „Bitte, bitte, lieber Papa!“ flehte Marthe und ſtreichelte und küßte ihn. „Na, wenn du denn durchaus willſt!“ Er griff nach dem Papier, aber er hatte ja nur eine Hand, die andere lag lahm und leblos neben ihm. Da trat Doktor Fahrenberg auf ihn zu. „Soll ich Ihnen helfen. Herr Sauerbier?“ Er hatte Marthes Flehen gehört und glaubte etwas wie Zuſtimmung im Blicke des Kran⸗ ken zu ſehen. Er faßte das Papier von der andern Seite und riß es mitten durch. „So wollten Sie doch, nicht wahr?“ „Ja, Marthe wollte wohl ſo!“ lallte der Kranke. „Papa, Papa, ich danke dir.“ „Schweſter Sofie!“ rief Doktor Fahrenberg laut. Die Schweſter trat ein. „Ich glaube, daß es ſehr wichtig für die Frau Baronin iſt, Zeugen zu haben, daß Herr Sauerbier ſelbſt das Teſtament vernichtet hat. Ueberzeugen Sie ſich bitte!“ Die Pflegerin ſah, hes Teſtament er daß Sauerbier die eine „So wollen wir vollenden, wozu Herr Sauerbier nicht mehr die Kraft hat! Gnädigſte Frau Baronin, darf ich um Feuer bitten!“ Marthe holte ihre ſilberne Siegellampe und zündete ſie an. Doktor Fahrenberg hielt die Schriftſtückes darüber. nin?“ Sie nickte, dann nahm ſie wieder Platz ne⸗ ben ihres Vaters Lager, ſtreichelte ſeine Hände Hälfte des „Soll ich, Frau Baro⸗ und ſein Geſicht. „Papa, wenn du doch wieder beſſer würdeſt, ich möchte dir ſo viel liebes tun, für dieſe Tat!“ Er ſah ſie freundlich an.„Kleene“, ſagte er zärtlich, wie früher, als ſie noch ein Kind war. „Papa, lieber, alter Papa!“ „Ich hätte gerne, gerne noch kleene Baron: jeſehen!“ bedauerte er und lächelte. Es ging wie Sonnenlicht über das alte, ſonſt ſo wenig angenehme Geſicht. Dann drehte er den Kopf auf die Seite und ſchloß die Augen. Marthe ſtreichelte mit ihrer kleinen, weichen Hand das graue, ſträh⸗ nige Haar. g Es wurde immer ſtiller. Der Arzt nahm die Hand des alten Herrn, die noch immer krampfhaft das eine Stück Papier hielt. Auf der Marmorplatte des Nachtiſches krümmten ſich die ſchwarzverkohlten Reſte des verbrannten zerriſſenen. Die Uhr ſchlug. Die Atemzüge des Kranken wurden immer leiſer, immer lang⸗ ſamer. e mäßig gut. den 4. Platz und Sievert den 6. Platz belegen durch Metzner, Büchner und Raſtatter Nehb ſchied bereits in den Vorläufen Nur dann und wann noch einer, wie ein kaum hörbares Wehen. Doktor Fahren⸗ 28 legte die Hand mit dem Papier auf die ruſt des Ma 4 Jahre 8 Plätzen auf dem Feſtmarkt hat bereits eine lebhafte Nachfrage der Schauſteller eingeſetzt. Muß bach.(Schüſſe auf die Ehefrau.) Im Verlauf von Familienſtreitigkeiten ſchoß der Gaſtwirt Karl Henninger mit einem Jagdge⸗ wehr auf ſeine Frau. Sie mußte mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus Hetzelſtift Neuſtadt eingeliefert werden. Landau.(Hohe Strafen für Fahrraddieb⸗ ſtahl.) Vor dem Amtsgericht hatten ſich zwei Erwerbsloſe, die ſich auf Wanderſchaft fremde Fahrräder angeeignet hatten, wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten. Der eine, der Gärtner L. Deffner aus Ludwigshafen, hatte in Speyer und in Landau je ein Fahrrad ge⸗ ſtohlen, der andere, Schneider Hans Zwerger aus Kaiſerslautern, eines in Landau. D. er⸗ hielt 1½ Jahre, Z. 1 Jahr Gefängnis. So⸗ fortige Strafverbüßung wurde angeordnet. von der Olympiade Weltrekord im Stabhochſpringen. Im Stabhochſprung kamen 5 Teilnehmer über die 4 Metergrenze. Deutſchland iſt in dieſem Wettbewerb nicht vertreten. Mit einer Leiſtung bon 4,315 Meter wurde der Amerikaner Miller Olhmpiaſieger. 2. Niſhida⸗Japan 4,30 Meter, 8. Jefferſon⸗US A. 4,20 Meter, 4. Graber⸗USA. 4,15 Meter. Dreimal Olympiarekord im Diskuswerfen. Im Diskuswerfen kamen die Amerikaner er⸗ neut zu Erfolgen. Mit dem Olympiſchen Rekord bon 49,49 Meter wurde Anderſon-US A. Olym⸗ biaſieger, 2. Laborde⸗US A. 48,47 Meter, 38. Win⸗ ker⸗Frankreich 47,85 Meter, 4. Noel-Frankreich 47,74 Meter.— Sievert und Hirſchfeld konnten ſich mit Würfen über 44,52 Meter und 42,42 Me⸗ ter nicht plazieren. Hähnel und Sievert auf den Plätzen. Das 50 Klm.⸗Gehen hatte ſehr unter der hei— ßen Witterung zu leiden. Unſere beiden Vertreter Hähnel und Sievert hielten ſich noch verhältnis, Hähnel konnte in 5:06,6 Stunden Einen erbitterten Endkampf lieferten ſich die dre Erſten, den ſchließlich Grenn-England in 4:50,16 Stunden für ſich entſchied. 2. Dahlin-Lettland 3. Frigerio⸗Italien. Von den Kämpfen am Donnerstag. Nur Büchner in der Vorentſcheidung. Im Vordergrund der leichtathletiſchen Kämpfe Im Donnerstag ſtanden geſtern die 400 Meter Vor⸗ und Zwiſchenläufe. Deutſchland war hier ſehb vertreten. Der aus. Metzner gewann ſeinen Vorlauf, während Büchner hinter dem Amerikaner Carr Zweiter bpurde. Im Zwiſchenlauf erlebten die Deutſchen eine große Enttäuſchung. Der deutſche Meiſter Metz— ner konnte in ſeinem Lauf nur Letzter werden und ſchied aus. ſcchend gut und konnte ſich mit einem dritten überra⸗ Plat Dagegen hielt ſich Büchner für die Vorenkſcheidung qualifizieren. Handel und Verkehr. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 4. 8. Zufuhr und Preiſe: 183 dgälber 30—40, 19 Schafe 2230, 91 Schweine nicht notiert, 855 Ferkel und Läufer, Ferkel bis bier Wochen 7—11, Ferkel über vier Wochen 12-15, Läufer 16—19, Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt, Ferkel und Läufer lebhaft. Mannheimer Produkienbörſe. Mannheim, 4. 8. Weizen inl. 75— 76 Kg. gut, geſund und trocken, neuer 25—25,25, Roggen inl. gut, geſund und trocken 19,50, Hafer inl. 1719, Futtergerſte 17,5018, Mais La Plata 18, Weizenmehl Spezial Null, per Auguſt bis 15. September 38,20, per 16. September bis Oktober 34, mit Auslandsweizen 35, Weizen auszugsmehl, ſüdd. per Auguſt bis 15. Sep. tember 42,20, per 16. September bis Oktober 38, mit Auslandsweizen 39, Brotmehl, ſüdd. per Auguſt bis 15. September 30,20, per 16, September bis Oktober 26, mit Auslandswei⸗ zen 27, Roggenmehl 0 bis 70% ige Ausmah⸗ lung je nach Fabrikat 28— 29, feine Weizen⸗ kleie 8,75—9, Biertreber, in⸗ und ausl. 10,50 1, Erdnußkuchen 12,50— 12,75. — —— ——————— nah und Jern 0 Darmſtadt.(Von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt.) Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben dem Profeſſor Dr. phil. Dr. Ing. ehr. Alexander vom Brill in Tübingen in dankbarer Erinnerung an die großen Verdienſte, die ſich der berühmte For⸗ ſcher und hervorragende Lehrer vor 6 Jah zehnten während ſeines Wirkens an der Tech— niſchen Hochſchule ſeiner Vaterſtadt Darmſtadt erworben hat, die Würde eines Ehrenſenators erteilt. Dem Betriebsdirektor der Main⸗Gas. werke A. G. Dr. Ing. Emmerich Czako zu Frankfurt a. M. wurde die venia legendi für „Gasinduſtrie und Brennſtofftechnik“ an dei Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt. Bensheim.(Das Bergſträßer Winzerfeſt) findet auch dieſes Jahr und zwar vom 17.— 20. September ſtatt. Das Feſt verſpricht einen noch größeren Umfang als ſeither an⸗ zunehmen, da zu gleicher Zeit die Jubiläums⸗ tagung der Bensheimer Scholaren, d. i. die früheren Beſucher des hieſigen Gymnaſiums, ſtattfindet. Außerdem werden die auswärtigen Bensheimer es ſich nicht nehmen laſſen, a dieſen Tagen ihre Vaterſtadt zu beſuchen und die Gelegenheit zu benützen, alte Freunde und Bekannte wieder zu ſehen. Der ſtattfindende Winzerfeſtzug wird ſein beſonderes Gepräge dadurch erhalten, daß zur Ehrung der neu ins Leben gerufenen Bensheimer Bürgerwehr ver— ſchiedene alte Bürgerwehren, beſonders aus Baden, ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Handwerk in Not! Bericht über die wirlſchaftliche Lage des handwerks im Monat Juli 1932 Vom Reichsverband des deutſchen Hand— werks wird uns geſchrieben: Sind bereits in normalen Zeiten die Monate Juli und Auguſt, die ſogenannten Hauptreiſe— monate, überwiegend geſchäftsſtille Zeiten für das Handwerk, da mit einer längeren Abwe— ſenheit des zahlungskräftigen Publikums ge— rechnet werden muß, ſo geſtaltete ſich in dieſem Jahre unter dem Druck der allgemeinen anhal— tenden wirtſchaftlichen Depreſſion die Ge— ſchäftslage im Handwerk geradezu kataſtrophal. Die beſtehende Kriſe hat ſich im Berichtsmonat noch weiter verſchärft und keine Ausſichten auf baldige Beſſerung aufkommen laſſen. Ob dies zum Teil auf die ungeklärten politiſchen Ver— hältniſſe zurückzuführen iſt, die die Entſchluß— kraft des freien Unternehmertums lähmend be— einfluſſen, ob ſich für beſtimmte Berufe die zur zeit ſtattfindenden Saiſonausverkäufe ungün— ſtig auswirken, ob und inwieweit auch die Witterung einer Beſſerung der Geſchäftslage im Wege ſteht, läßt ſich ſehr ſchwer ſagen. We— nigſtens berichten ſelbſt die Handwerksberufe, auf die die Reiſezeit ſonſt belebend einzuwirken pflegt, dieſes Mal, daß das Geſchäſt nahezu völlig ſtill liegt. Im Schneiderhandwerk ſind die ſonſt üblichen Aufträge für Reiſekleidung beinahe gänzlich ausgeblieben. Auch im Satt— lerhandwerk, deſſen Umſätze durch den Ver— kauf von Reiſeartikeln im Juli für gewöhnlich eine Steigerung erfahren, blieb dieſes Mal die erwartete Geſchäftsbelebung aus. Die übrigen leder- und papierverarbeitenden Handwerks— berufe wieſen durchweg eine Verſchlechterung ihres Geſchäftsganges auf. Die Nahrungsmit— telhandwerke hatten ebenfalls unter der Reiſe— zeit ſowie der zeitweiſen warmen Witterung zu leiden. Der Abſatz zeigte hier, auch beeinflußt durch das vermehrte Angebot von jungem Ge— müſe, Kartoffeln und Obſt, ſtark rückläufige Tendenz auf. Eine geringe Belebung wird le— diglich von den metallverarbeitenden Hand— werksberufen in ländlichen Gebieten gemeldet, die infolge der Erntearbeiten vermehrte Auf— träge für Reparaturen aufzuweiſen hatten. Je- doch hielt ſich infolge der ſchlechten Lage der Landwirtſchaft die Auftragserteilung in unge— wöhnlich engen Grenzen. Sehr gering blieb auch die Bautätigkeit, die ſich faſt ausſchließlich auf Kleinwohnungen, Siedlungsbauten u. Re— paraturarbeiten beſchränkte. Infolge der ſtarken Konkurrenz der Schwarzarbeiter blieben jedoch dieſe Aufträge, die ohnehin nur einen geringen Umfang erreichten, für die geſamte Lage des Bauhandwerks völlig bedeutungslos. Von der Handwerkskammer Nürnberg wird noch beſon— ders darauf hingewieſen, daß das Betäti— gungsgebiet einer Reihe von Handwerksberu— fen neuerdings auch eine ſtarke Beeinträchti— gung durch die produktive Beſchäftigung von Wohlfahrtserwerbsloſen durch die Wohlfahrts- ämter erfährt. Verſchiedentlich mußten auch ſchon Angriffe des freiwilligen Arbeitsdienſtes auf Arbeiten des ſelbſtändigen Handwerks ab— gewieſen werden. Die anhaltende Wirtſchaftskriſe machte ſich naturgemäß in einem immer ſtärkeren Druck auf die Preisgeſtaltung bemerkbar. Zu einer weiteren Gefährdung der Handwerksbetriebe werden auch neben der drückenden ſteuerlichen und ſozialen Belaſtung in immer größerem Umfange die Verluſte durch Konkurſe und Zwangsverſteigerungen der Schuldner des Handwerks. In die Falle gegangen Ungetreuer Poſtaushelfer erhält Zuchthausſtrafe Frankfurt a. M., 4. 8. Verſchiedene Beſchwer— den beim Poſtamt Fechenheim ließen keinen Zweifel, daß hier Briefe und Päckchen beraubt wurden; es fragte ſich nur, wo der Täter zu finden ſei. Der Verdacht lenkte ſich auf den Poſtaushelfer Otto K., den man auf die Probe ſtellte. Er war abwechſelnd mit Briefbeſtellung, Paketannahme oder Kaſtenleerung beſchäftigt. Zunächſt wurde ein Amerikabrief auf ein Bund Briefe gelegt und beobachtet, ob der Brief noch dortlag, nachdem K. den Raum betreten und wieder verlaſſen hatte. Als man nachſchaute, lag der Brief nicht mehr an jener Stelle und man erlangte die Gewißheit, daß ſich K. für Dinge intereſſiert, die ihn nichts angingen. Um ihn aber vollends zu überführen, würde unter die eingegangene Beſtellpoſt ein Brief en„rau Lieſelotte Breuer in der Bachfeldſtraße geſcho— ben, der ſchon durch ſeinen ſtattlichen Umfang auffiel und zwei Zehnmarkſcheine u. ein Fünf— markſtück enthielt. Als K. des Briefes anſichtig wurde, nahm er ihn zur Beſtellung an ſich, ob— wohl es in ganz Fechenheim keine Bachfeld⸗ ſtraße gibt. Mit dem Brief begab er ſich in den zweiten Stock eines Privathauſes, wo er auf dem Kloſett ſich das Geld aneignete, die Schrei— ben in dem Umſchlag vernichtete und! ttwarf. Die Freude war kurz, denn gleich darauf wur⸗ de er angehalten und ihm geſagt, als er leug— nen wollte, daß es ſich um einen Fangbrief handelte. Da gab er alles verloren und geſtand, auch andere Sendungen vernichtet bezw. be— raubt zu haben. So hat er beim Abſtempeln von Päckchen und bei der Kaſtenleerung oder beim Vorſortieren mancherlei verſchwinden laſſen. Beſonders intereſſierten ihn fehlgeleitete Briefe. Als er wieder einmal einen ſchweren Brief vor ſich hatte und glaubte, er enthalte ein Fünfmarkſtück, nahm er den Brief an ſich, mußte aber entdecken, daß ſtatt des Geldes eine Autoplakette in dem Schreiben lag. Dieſe Pla— kette hat ſich dann am Abſchluß ſeines Kloſetts gefunden. K. iſt verheiratet und hat vier Kin— der. Er hatte Schulden beim Fürſorgeamt, das ihn aber nicht drängte, und Waren auf Abzah— lung gekauft. Das mochte er als drückende Laſt empfinden und ſo mag es zu den Verfehlun— gen gekommen ſein. Der Staatsanwalt bean— tragte ein Jahr neun Monate Zuchthaus, das Kleine Schöffengericht verurteilte K. wegen Amtsverbrechens zu einem Jahr Zuchthaus und Aberkennung der Fähigkeit ein öffentliches Amt hekleiden zu können auf die Dauer von fünf Jahren. Jicherung der Ruhegehalle der Gemeindebeamten Eine Mahnung des Landgemeindetages Der Vorſtand des heſſ. Landgemeindetages befaßte ſich in ſeiner letzten Vorſtandsſitzung mit wiederholten Klagen von Mitgliedsge⸗ meinden über die angedrohte und teilweiſe durchgeführte Maßnahme der Heſſiſchen Ver⸗ ſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamten welche dahin geht, daß den im Ruheſtand be⸗ findlichen Beamten der Gemeinden und ihrer Hinterbliebenen beim Ausbleiben der fälligen Umlagen und Beiträge die Zuweiſung ihrer Bezüge geſperrt und ſie an ihre ehemaligen Anſtellungskörperſchaften verwieſen werden ſollen. Obwohl dem Vorſtand die verzweifelte Finanzlage der Gemeinden nicht unbekannt iſt, konnte er das Vorgehen der Verſicher⸗ ungsanſtalt nicht billigen. Er beſchloß deshalb, an alle Mitgliedsgemeinden das dringende Erſuchen zu richten, die Schuldigkeiten der Verſicherungsanſtalt gegenüber ſtets als vor⸗ dringlich zu behandeln und zum mindeſten regelmäßige Abſchlagszahlungen zu leiſten, um die Durchführung der angedrohten Maßnah⸗ men abzuwenden. Daken für den 5. Auguſt: Sonnenaufgang 4.55 Uhr, Sonnenuntergang 20.06 Uhr, Mondaufgang 8.36 Uhr, Mondun— ergang 21.08 Uhr.— 1772: Erſte Teilung Po⸗ ens.— 1850: Der franzöſiſche Schriftſteller Buy de Maupaſſant auf Schloß Miromesnil geb.— 1809: Die Tiroler unter Speckbacher ſiegen am Stilfſer Joch und bei Brixen über die Franzoſen und Bayern.— 1895: Der So— zialiſt Friedrich Engels in London geſt. Lokales Bilanz der Funkhilfen. Die von der Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft im Jahre 1931 eingerich— teten Funkhilfen, deren Aufgabe es iſt, Stö— rungsquellen zu ermitteln und zu beſeitigen, gibt erſtmalig einen Bericht über ihre bisheri— gen Erfolge heraus. Im Jahre 1931 wurde die Funkhilſe mit 125 000 Störfällen befaßt, im erſten Halbjahr 1932 mit 53 000 Fällen. Die Entſtörung ſelbſt fand in rund 33000 Fällen ſtatt und wurde durch Maßnahmen an den ſtö— renden Geräten durchgeführt. Nicht in allen Fällen war es notwendig, beſondere Stör— ſchutzmittel einzubauen, ſondern durch Beſei— tigung ſchlechter Kontakte uſw. konnte bereits vielfach Abhilfe geſchaffen werden. Theologie⸗Studenten als Siedler. Da auf den gegenwärtig noch vorhandenen Pfarrer— nangel angeſichts des ſtarken Zudranges vor allem zum Theologieſtudium mit einem bal— digen Ueberfluß an Pfarramtsanwärtern zu rechnen iſt, ä erwägt man jetzt die Heranfüh⸗ cung der Theologie-Studenten an die prakti— ſche Löſung des Siedlungsproblems. Die jun⸗ gen Leute ſollen dann zunächſt ihre materielle Eriſtenz ſicherſtellen und ſich darüber hinaus als„Siedlungstheologen“ vor allem in Oſt— preußen auch ſeelſorgeriſch u. pfarramtlich be— lätigen. In einzelnen Fällen hofft man meh⸗ dere Siedler zu einer Gruppe zuſammenzufaſ⸗ ſen, die dann ähnlich wie es in den Klöſtern des Mittelalters der Fall war, zuſammen ar⸗ beiten könnte. Zum Zwecke der Vorbereitung werden beſondere Kurſe erwogen, in denen im Sommer die Landwirtſchaft und im Wintei Theologie gelehrt werden würde. Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Juli 1932. Nach der Statiſtik des Reichsver— bandes der deutſchen landwirtſchaftlichen Ge— noſſenſchaften—Raiſſeiſen waren am 1. Auguſt 1932 insgeſamt 40 400 landwirtſchaftliche Ge— noſſenſchaften vorhenden. Auch der Monat Juli muß die Bewegung im landwirtſchaftli— chen Genoſſenſchaftsweſen mit einem Be⸗ ſtandsrückgang(minus 48) abſchließen. Die Neugründungstätigleit iſt in dieſem Jahre faſt zum Stillſtand gekommen. Wenn man von den 27 neu gegründeten Molkereigenoſſenſchaf— ten abſieht, betragen in allen übrigen(late gorien die Neugründungen nur noch 1d Ge noſſenſchaften. Das unverminderte Fortſchrei⸗ n der Finanz⸗ und Kreditkriſe werd durch den Abgang von 44 Spar- und Darlebenskaſ⸗ ſen erneut deutlich, dem nicht eine Neugrün⸗ dung gegenüberſteht. des iel dle Salem abr ist für neue Zigaretten nicht schwer. Ader sich an der Spitze halten, jahraus, jahrein, ist nur durch Qualitat möglich. immer ist Salem die führende, moderne Zigarettenfabrik, dank der milden SAT EMSA