ORa es. Merkſprüche. Beſſer, Lob verdienen als Lob erhalten Vieles Klagen zerſtreut keine Not 1 5 Wer lügt— der ſtiehlt *.*. * * Sonntagrückfahrkarten zu Maria Himmelfahrt. Zu Maria Himmelfahrt(15. Auguſt) werden im Reichsbahndirektionsbezirk Mainz Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben. Da dieſer Feſt⸗ tag in dieſem Jahre auf einen Montag fällt, gelten die Sonntagsrückfahrkarten von Samstag, den 13. Auguſt, 12 Uhr ab bis zum Dienstag, den 16. Auguſt, 9 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). * An Blutvergiftung geſtorben iſt in Lampertheim ein Mann, der ſich an den Hühner- augen herumgeſchnitten hat. Wieder eine Warnung! 78jähriger Invalide erbt 10 000 Mark. Ein 73,jähriger Invalide aus Arms⸗ heim(Rhh.) gelangte in den Beſitz einer amerika⸗ niſchen Erbſchaft in der Höhe von etwa 10 000 Mk. Ein Teil des Betrages wurde dem Glücklichen be⸗ reits durch ſeinen Rechtsanwalt ausgehändigt. * Sport⸗ und Spielfeſt. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, hält der Verein für Sport- und Körperpflege ein Sportfeſt anf ſeinem Sportplatz an der Goetheſtraße ab. Der Verein, der über beachtliche ſportliche Kräfte verfügt, um dem Publikum Beſonderes zu bieten. Mehrere hundert auswärtige Teilnehmer haben bereits zuge⸗ ſagt, ſodaß mit ſpannenden Kämpfen in allen Sport- arten gerechnet werden kann. Eine beſondere Dar- bietung wird das Auftreten einer Artiſtengruppe ſein, darunter einige noch nicht ſchulpflichtige Knirpſe, die mit ihren waghalſigen Attraktionen den Beifall der Zuſchauer finden werden. Für Freunde des Schachſpiels iſt ab 10 Uhr Gelegenheit, in dem gewöhnliches, abwechs i ur epeten wird. Da für Speiſen und Getränke beſtens ge⸗ ſorgt iſt und vor allem billige Preiſe geſetzt ſind, iſt ein Beſuch nur zu empfehlen. Samstag und Sonntag muß deshalb ſein: Auf zum Sportplatz an der Goetheſtraße. »Ein Opfer der Wirtſchaftskriſe. Maſchinenfabrik R. Hartmann in Chemnitz, die jahrzehntelang jährlich für viele Millionen Mk. Maſchinen und Lokomotiven ins Ausland ſchicken konnte, iſt ſchon ſeit Jahren ſtillgelegt. In ihrer Blütezeit beſchäftigte ſie 800 Angeſtellte und 6000 Arbeiter. Jetzt wird der Komplex, der nicht nicht weniger als 116 Gebäude umfaßte, dem Erdboden gleich gemacht. Eine rieſige Grünfläche wird die Stelle bezeichnen an der einſt deutſcher Fleiß und deutſcher Ingenieurgeiſt am Werke war. Viernheimer Tonfilmſchau. Das Lied der Nationen. Großtonfilm. Das brennende Schiff und Luſtſpiel. Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Ein wunderbarer Tonfilm iſt„Das Lied der Nationen“ ein Tonfilmwerk von gewaltiger Spann⸗ ung und fabelhafter Ausſtattung. Bei einem inter- nationalen Preisausſchreiben— 50000 Frs. für das ſchönſte Lied— 50000 Frs. für die ſchönſte Stimme Europas, iſt das deutſche Lied„Du biſt meine ganze Welt“ preisgekrönt worden. Das Lied der Liebe gewinnt naturgemäß den erſten Preis. Es iſt der Tonfilm der Muſik, des Ge⸗ ſangs und der Liebe. In den Hauptrolle Camilla Horn, Betty Amann, Erna Morena, Igo Sym und der Weiß Ferdl. Dieſen Tonfilm muß man geſehen und gehört haben. Außer dieſem Tonfilm⸗ ſchlager kommt noch das reichhaltige ſtumme Pro⸗ gramm zur Aufführung. Iſt doch ein Beſuch des Central⸗Film⸗Palaſtes die ſchönſte und billigſte Abendunterhaltung. Kühler Aufenthalt, angenehme Sitzgelegenheit, erſtkl. Tonfilme und billige Preiſe Die Parole am 1 Glaßabſchluß“ verſchiedene Türen und e Feen sten 3 Zimmeröfen ſowie einen Kaſtenwagen und eine Rolle alles noch ſehr gut erhalten Käfertal, Kurze Mannheimerſtr. 33 4-5 Zimmer- Wohnung parterre in zentraler La; ge geſucht. Angebote an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Ober matratzen Stahlmatratzen Schonerdecken geg. Kasse zu Fabrikpreisen Preislisten verlangen. Matratzen-Burk Ludwigshafen a. Rh. Hagenstraße 19 Sabnard ober lid. H. Bader l. Telefon 51. Kraftfuhr- Betrieb VIERNHEIM Wir übernehmen Arbeiten (Umzüge, Transporte) Feſtzelt ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Alles! machen jedem einen Beſuch möglich. zu den billigsten Preisen Achtung. Der gewaltige Brofltonfilm. Ein Tonfilm, der die Massen aller 0* Central Fun Palas a Länder der Erde in seinen Bann zwingt. 50000 Fr's für die schönste Stimme der Welt und 50000 Fr's für das schönste Lied— f 2 f , — N Moden 4 eee e ganze Welt So heißt das preisgekrönte deutsche Lied. gewinnt naturgemäß den ersten Preis. In den Hauptrollen: Camilla Horn, Betty Amann, Erna Morena, Igo Sym und der best- bekannte Münchner Komiker Weiss Ferdl.— Diesen ausgezeich- neten Tonfilm muß man gesehen und gehört haben.— Im 2. Teil: Das brennende Schiff. Ein ungemein schönes und spannendes Filmwerk in 7 fesselnden Akten. In der Hauptrolle: Eric Barcley, Käthe v. Nagy und Mary Kid. 3. Der Lustsplielschlager der Woche. Ein Besuch dieses Programms kann allen Filmfreunden bestens empfohlen werden. Anfang an allen Tagen 8 Uhr, ab 9% Uhr nochmals alles zu sehen. Sonntag Mittag: Groſle lugend- und Kinder-Vorstellang. Minder 10 Pig. Das Lied der Liebe Bekanntmachung. Betr.: Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen. Maßnahme kommt. Trotzdem ſchon wiederholt darauf hingewieſen worden iſt, daß die Auszahlung der Wohlfahrts- unterſtützung erſt Freitags vorgenommen werden könne, da das hierzu notwendige Geld vorher nicht beſchafft werden kann, nehmen die Anträge auf frühere Auszahlung ſchon Mittwochs und Donners— tags in der Woche wieder derart zu, daß wir keinen [Ausweg mehr wiſſen, um denſelben Rechnung zu tragen. Wenn ſchon bekannt iſt, daß in ganz Heſſen die Auszahlung erſt Samstags erfolgt, dann kann man nicht begreifen, daß ſich die Wohlfahrtsunter⸗ ſtützungsempfänger nicht an Ordnung gewöhnen wollen. Durch das ſinnloſe, durchaus unberechtigte Verlangen der Unterſtützungsempfänger kommt es ſoweit, daß behördlicherſeits angeordnet wird, daß die Unterſtützungen erſt Samstags zu bezahlen ſind. Die übrigen Unterſtützungsempfänger mögen ſich dann bei den Renitenten, die frühere Auszahlung erzwingen wollen, bedanken, wenn dieſe behördliche Bereits in der vorigen Woche, als auch heute, glaubten mehrere Wohlfahrtsunter- ſtützungsempfänger ihren Kopf auf frühere Auszah⸗ — ͤ ͤ Einladung an die Viernbheimer Einwohnerschaft! Der Verein für Sport⸗ und Körperpflege 1896 in Viernheim hält am Samstag, den 6. u. Sonntag, den 7. ds. ts. ein großes Sport- und Spielfest auf dem Pportplatz an der Goetheſtraſßſe ab. Program m: Samstag, den 6. Augnſt: Beginnend ab 4 Uhr Fußballſpiele ver⸗ ſchiedener auswärtiger Mannſchaften. abends 8 Uhr im Feſtzelt: Ringkämpfe, Darbietungen v. Kunſtfahrern und Geſangsvorträge. Sonntag, den 7 Auguſt: vorm. 9 Uhr: Beginn der leichtathletiſchen Wettkämpfe für Frauen und Männer. Handballſpiele, Fußballſpiele und Stemmen. Im Feſtzelt Schachſpiele. nachm. 2 Uhr: Aufmarſch der Sportler u. Sportlerinnen auf dem Sportplatz. Fortſetzung der Spiele, Entſchei⸗ dungskämpfe im 100, 400 und 1000 Meter Lauf. Ringen und Boxen. Auftreten einer Artiſtengruppe. abends 8 Uhr: Darbietungen verſchiedener Art im Feſtzelt. Zu dieſer Veranſtaltung laden wir die geſamte ſportliebende Be⸗ völkerung, insbeſondere Freunde und Gönner unſeres Vereins, ſowie der Arbeiter⸗Sportbewegung höfl. ein. nir in manehen in ee lung dadurch durchſetzen zu ſollen, daß ſie die Unterſchrift des Unterzeichneten auf der Stempel— karte gefälſcht haben, um ſich frühzeitiger in den Beſitz des Geldes zu ſetzen. Eine ſolche Handlungs⸗ weiſe überſteigt denn doch die Grenzen alles Erlaubten. Wir behalten uns gegen die Betreffenden ausdrück⸗ lich vor, Strafantrag wegen Urkundenfälſchung zu ſtellen. Im übrigen bemerken wir nochmals, daß [an dem Auszahlungstag feſtgehalten wird und daß Anträge auf frühere Auszahlung nur in den drin⸗ gendſten Fällen, wie Krankheit, Niederkunft, was ärztlicherſeits zu beſcheinigen iſt, berückſichtigt werden. Betr.: Die Krankenbehondlung. Die hieſigen Aerzte haben bei uns Klage da⸗ rüber geführt, daß die Anträge von Wohlfahrts- und Erwerbsloſenunterſtützungsempfängern auf Ein⸗ weiſung in auswärtige Krankenhäuſer ſich derart häufen, daß denſelben nicht ohne die größten Be⸗ denken, ſchon mit Rückſicht auf die finanzielle Be⸗ laſtung, die der Gemeinde dadurch entſteht, für die Folge ſtattgegeben werden kann. Im rein finanzi⸗ ellen Intereſſe der Gemeinde und deren Steuer- zahler, die doch alle dieſe Mehrkoſten aufbringen müſſen, bitten wir die in Frage kommenden Per⸗ ſonen, ihre Anſprüche auf das zuläſſige Maß her⸗ abzumindern, und die Herren Aerzte mit hochge⸗ ſtellten und mit großen Unkoſten verbundenen An⸗ trägen verſchonen zu wollen. Nur in den aller⸗ dringendſten Fällen, bei denen es ſich um Vornahme großer Operationen oder fachärztliche Behandlungen handelt, kann Berückſichtigung erfolgen. Viernheim, den 4. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. e e ganz vorzüglich! Aus friſcher Röſtung kräftiger Geſchmack, feines Aroma 357 Pfd. 95, 1.30 1.60, 1.90 80 an kfagung. Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme bei dem ſo ſchmerzlichen, allzufrühen Hinſcheiden meiner guten, lieben Gattin, meiner lieben Mutter, unſerer herzensguten Tochter, Schwieger⸗ tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Anna NRiebler geb. Plößer ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die Kranz⸗ u. Blumenſpenden ſagen wir hierdurch unſeren tiefgefühlteſten Dank. Ganz beſonderen Dank den Schulkameradinnen ihrer Heimat⸗ gemeinde Heppenheim a. d. B. für die erwieſene letzte Ehre u. Kranz⸗ ſpende und für die Stiftung von Seelenmeſſen. f Viernheim, Heppenheim, den 5. Auguſt 1932. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 1 Schlakuümmer eichen, neu, mit nußbaum, pol. Geſims, Röſten und Schonern zuſ. für Mark 240.— leiderſchränke ſowie inzelbetten von Mark 10.— an und ſonſt ver⸗ ſchiedene Einzelmöbel ſpottbillig abzugeben. Maaannolm an 5, 18 ödelegernaus üüntner Wer etwas zu kaufen etwas zu verkaufen etwas zu mieten ſucht etwas zu vermieten hat der inſeriert mit Erfolg im a Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag, den 6. Auguſt, abends 8½ Uhr im Ver⸗ ſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen. Die Vorſtände mögen ſich etwas früher einfinden. Tiere zur Tiſchbe⸗ wertung mitbringen. Der Vorſtand. Süänger⸗Einheit. Sams tag abend 8 ½ Uhr Sing⸗ ſtunde. Von den Sängern wird zahlreiches und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Schutzſportab⸗ teilung.) Samstag abend ½9 Uhr Verſamm⸗ lung im Lokal. Betr. Stellungnahme zur Nach- runde der Serienſpiele hat die 1. Mannſchaft vollzählig zu erſcheinen. Wer unentſchuldigt fehlt, ſcheidet aus.— Sämtliche Trikots ſind abzu⸗ liefern, beſonders wird an De 1 farken Eindruck gemacht. die Jugendtrikots er⸗ i(Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) eimer inzeiger Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1% Mek. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 182 An die deutſchen Wind horſtbunde! Der Wahlkampf iſt ausgekämpft. Die Deutſche Zentrumspartei hat zuſammen mit ihrer Bayeriſchen Schweſterpartei einen großen Sieg errungen. Das deutſche Volk will keine Diktatur der Nationalſozialiſten. Das deutſche Volk ſteht zum deutſchen Volksſtaat. Es iſt die Pflicht des Reichsbundesführers, allen Windthorſtbunden und allen Bundes⸗ freunden Anerkennung und Dank auszuſpre⸗ chen. Immer mehr ſind wir in die vorderſte Linie der Kampfarbeit eingerückt. Die aktivſte Gruppe in dieſer Wahlſchlacht war die Jugend. Das war unſere Pflicht. Wir haben ſie erfüllt. Leider hat dieſer Wahlkampf auch ein Todesopfer aus unſeren Reihen gefor⸗ dert. Mein nächſter Mitarbeiter, unſer aller Freund, der Reichsgeſchäftsführer der Deut— ſchen Windthorſtbunde, Gerhard Ziganke, iſt am Tage vor der Wahl bei einem Propa⸗ gandaflug tödlich abgeſtürzt. Vor drei Jahren iſt der Verſtorbene in das Reichsgeneralſekretariat der Deutſchen Zen— trumspartei eingetreten und hat dort bald das Amt des Reichsgeſchäftsführers der Windt⸗ horſtbhunde übernommen. Ein Menſch von hoher ſittlicher Zielſetzung, von größter Anforderung an ſich ſelber, voll Sorge ſtets um das politiſche und wirtſchaft⸗ liche Schickſal der Aermſten unſeres Volkes. Ein gerader Menſch, ein Charakter, der lei⸗ denſchaftlich jeder Ungerechtigkeit den Kampf anſagte, ein Streiter und Kämpfer für eine zielklare, kompromißloſe, aus letzter Verant⸗ wortung vor Gott entſtammende Politik. Widmet dem toten Freunde beim nächſten Bundesabend eine Gedächtnisſtunde. Gedenkt ſeiner im Gebete. So können wir ihm danken für das, was er uns war. Dr. Heinrich Krone. Ein letzter Gruß an den Reichsgeſchäftsführer der Deutſchen Windthorſtbunde. Gerhard Ziganke wurde am 29. März 1905 in Danzig geboren. Bereits in ſeiner frühen igendzeit kam er nach Berlin und beſuchte bis zu em 14. Lebensjahre die katholiſche Volksſchule In Berlin⸗Plankow. Von ſeinen Lehrern wird er ein fleißiger und ſehr aufnahmebereiter Menſch ildert. Schon als junger Menſch war er an politiſchen Fragen intereſſiert. Mit lebhafter merkſamkeit verfolgte er bereits damals die ſchen Tageszeitungen. Der Beginn des lkrieges hat auf den damals 10jährigen einen Oft erzählte er uns abon, wie er von dem Grauen des Krieges und ler Opfer gepackt und bereits damals zu einem npfer für die katholiſche Friedens⸗ eie wurde. Sein ſtarkes Intereſſe für die volks⸗ irtſchaftlichen und ſtaatspolitiſchen Fragen führte Ihn nach ſeiner Schulzeit und während der Lehre u einem Förderkurs an der Städt. Höheren Han⸗ Pelsſchule in Berlin. Nach Abſchluß ſeiner Lehr⸗ Neit als kaufmänniſcher Angeſtellter hoffte er ſich hem Studium hingeben zu können. Er wollte das cſchlußzeugnis einer höheren Schule erwerben. Aber die außerordentlich ſchwierigen wirtſchaftli⸗ en Verhältniſſe ſeines Elternhauſes hielten ihn Pabon ab. In ſeiner Mußezeit bemüht er ſich edge 1 1 10 5 7 edoch um ſeine Weiterbildung und eigene innere N ervollkommnung. Bald wurde er arbeitslos und ider Zwiſchenzeit bis zum Beitritt in das Reichs. heneralſekretariat der Deutſchen Zentrumspartei erdiente er ſich ſein Brot als Poſtaushelfer. einslokal, Gaſthaus zum Kaiſerhof, Monatsver- 1 Am 15. Mai 1922 wurde der Windthorſtbund Perlin⸗Pankow gegründet. Ziganke war Mitbe⸗ ftünder. Seitdem iſt er in der Berliner Windt⸗ porſtarbeit einer unſerer Regſten geweſen. Er ertrat den Windthorſtbund im Provinzverband Per Windthorſtbunde Brandenburgs und gewann o Einfluß auf die Leitung der Berliner Windt⸗ orſtbunde. Im Februar 1929 trat Gerhard Zi⸗ hanke in das Reichsgeneralſekretariat der Deut⸗ chen Zentrumspartei ein und arbeitete ſeit dieſer eit als Mitarbeiter des Reichsbundesführers Dr. Krone und als Geſchäftsführer des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Windthorſthunde. In dieſer Tätigkeit war er Herausgeber der et berbands⸗ eitſchrift„Das junge Zentrum“ und Leiter der organiſgtionsarbeit im Reiche. In ſeiner Ber⸗ nner Tätigkeit leitete er als Vorſitzender den Preſ⸗ Fausſ n und n keit, Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 6. Auguſt 1032. Windthorſtbunde. Eine Zeit lang gab er als Schriftleiter die Beilage„Der Jungkatholik im Volksſtaat“ in der„Märkiſchen Volkszeitung“ her— aus. Sein Verdienſt iſt es, daß auf dieſem Wege die Berliner Windthorſtbunde ein Ausſpracheor⸗ gan gewannen und ſich den Einfluß in der örtli— chen Parteipreſſe ſicherten. Damit war ſeine jour— naliſtiſche Tätigkeit nicht abgeſchloſſen. Seit Be— ginn ſeiner Tätigkeit im Reichsgeneralſekretaxiat arbeitete er hervorragend an der Zeitſchrift„Der Weckruf“ mit. Gibt es einen Landes-, Provinz- oder Gau— verband, dem Gerhard Ziganke als Reichsgeſchäfts— führer der Windthorſtbunde und auch perſönlich als Menſch und Freund nicht nahegeſtanden hätte! Er iſt es geweſen, der in unſerem großen Reichs— verband die Aufgabe der organiſatoriſchen Durch— gliederung und ſtraffen Erfaſſung auch des letzten Bundes in die Hand genommen hatte. Er war es der ſich um die innere Ausgeſtaltung, um die neue Form der politiſchen Jugendarbeit in unſeren Reihen unermüdlich ſorgte. Die Durchführung der großen Kundgebungen gegen den politiſchen Ra— dikalismus, das machtvolle Auftreten der politi— ſchen katholiſchen Jugend in Form eigener Mani— feſtationen lag ihm am Herzen, wie kaum einem unter uns. Der Reichsverband der Deutſchen Windthorſtbunde hat in Gerhard Ziganke eine beſte Kraft verloren. Noch Freitag Abend vor der Wahl nahm er an der machtvollen Brüning-Kundgebung der Berli— ner Partei im Sportpalaſt teil. Voller Begeiſte— rung für die junge Front Brünings wollte er auch am Sonnabend, den 30. Juli, dem letzten Tage vor der Wahl, ſeine ganze Kraft der Wahl opfern. Immer froh, wie er war, verließ er mittags ſeine Arbeitsſtätte, um an einem Propagandaflug für die Zentrumspartei teilzunebmen. Kurs nach Volitiſcher Wochenrlckblitk Bilanz der Reichstagswahl— der innerpoliliſche Bruderkrieg— Geſchüz⸗ donner auf dem ſüdamerikaniſchen Konkinenk— neue Brandfackeln im Jernen Oſten Die Wahlen zum Deutſchen Reichstag ſind wieder einmal überſtanden. Und damit fürs erſte die Aufregung und Hetzjagd eines Wahl— kampfes, eines Wahlkampfes, wie wir ihn in Deutſchland noch kaum je erlebt haben. Mit un⸗ geahnter Intenſität hatten die Parteien ihre Wählermaſſen bearbeitet und weiteſte Volks- kreiſe aktiviert, die bei früheren Stimmabgaben zur Maſſe der Indolenten und Unintereſſierten gehört haben. Das Ergebnis der Wahlen inbe— zug auf ſeine Bedeutung für die zukünftige Ge— ſtaltung der deutſchen Politik im Innern und nach außen iſt reichlich dürftig. Eine arbeits⸗ fähige Mehrheit wurde nicht erreicht. Was von dieſem Ergebnis Poſitives zuſammengebaſtelt werden ſoll, darüber vermögen erſt die nächſten Wochen Aufſchluß zu geben. E Wer am Wahlabend beruhigt aufgeatmet hat, daß die Wahlen und ihre häßlichen Be— gleiterſcheinungen nunmehr der Vergangenheit angehören, der konnte ſich dem Gefühl des Be— ruhigtſeins nicht allzu lange hingeben. In vie— len Teilen des Landes ertönten erneut Alarm⸗ rufe: Trotz des von der Reichsregierung ver— kündeten Burgfriedens ging und geht der in— nerpolitiſche Kampf weiter, und er hat For⸗ men angenommen, die niemand gutheißen kann, dem das Wohl ſeines Vaterlandes am Herzen liegt. Eine außerordentlich trübe und ſchmerzliche Bilanz muß über die letzten Tage gezogen werden: Der innerdeutſche Vruder⸗ kampf tobt heftiger denn je, Mord- und andere Schreckenstaten ſind an der Tagesordnung, na— menloſes Unglück hält in zahlreichen Familien Einkehr! Das kann und darf nicht ſo weiter- gehen! Ruhe und Ordnung müſſen in Deutſch⸗ land geſichert werden gegen Angriffe, woher ſie auch immer kommen mögen. Glücklicherweiſe hat ſich nunmehr die Reichsregierung entſchloſ— ſen, Maßnahmen gegen daß weitere Wüten des Terrors zu ergreifen. Wie es heißt, ſollen dieſe Maßnahmen, die drakoniſche Strafen für Zu⸗ widerhandlungen androhen, durch eine neue Notverordnung des Reichspräſidenten auf— grund des Artikels 48,2 der Reichsverfaſſung in Kraft geſetzt werden. Größte Eile bei der Regierungshandlung iſt auf alle Fälle geboten. * In Genf iſt man auf der Abrüſtungslonfe⸗ renz reſultatlos auseinandergegangen. Die fremden Militärs wollen keinen Frieden, leh— nen jede Abrüſtung ab. Viele Diplomaten wol⸗ len auch heute noch in den Rüſtungswettbe⸗ werb die einzige Sicherheit ihres Landes ſehen. Man vertraut auf Abkommen und Palkte, auf einen friedlichen Sinn der Bevölkerung ſelbſt. Das ſind verheerende Täuſchungen. Denn gerade jetzt wieder reden die Geſchütze. Gleichſam zur ironiſchen Illuſtrierung der pa⸗ pierenen Genfer Diskuſſionen. Zwiſchen Bolivien und Paraguay iſt ein Verzweiflungskampf entbrannt. Denn gerade Bolivien kämpft wieder um ſeine Unabhängig⸗ dem es ſchon vor auderthalb Jahr hunderten gleiche Kämpfe gegen Argentinien und Braſilien ausfechten mußte, ſchwerſte Op⸗ fer brachte, beſonders während des langjähri— gen„Salpeterkrieges“ nahezu ausgerottet wurde. Es geht einzig und allein in dieſem Kampfe, genau wie vor drei Jahren, um die Grenz— ziehung in den weiten Einöden des Gran Chaco. Bereits im Jahre 1928 war zur Not noch ein Krieg abgewehrt worden. Bolivien beanſpruchte das Gebiet des Gran Chaco zwi— ſchen den beiden Strömen des Pilcamayo und Paraguay, während Paraguay wiederum Bo— livien vom Paraguay-Fluß aoſchneiden wollte. Es gelang aber durch eine internattonale Ver- mittlungskommiſſion den Streit zu ſchlichten. Wenigſtens äußerlich. Seit jenem Jahre aber waren die diplomatiſchen Beziehungen zwi— ſchen den beiden Republiken ſo gut wie abge— brochen, und jetzt genügte ein Grenzübertritt von Truppen Boliviens, um das Feuer zu er— öffnen. Vermittlungsverſuche waren bisher vollkommen erfolglos. Bis der Völkerbund ſich ſchließlich entſchie— den haben würde, iſt unter Umſtänden der Krieg ſchon lange wieder zu Ende. Ein neuer Wetterwinkel in der Welt iſt offengelegt. de Als mit Mühe und Not der Konflikt in der Mandſchurei beigelegt werden konnte, war es für die Kenner der dortigen Verhältniſſe klar, daß alle die Gefahren weiter beſtehen bleiben. Nun kommen Nachrichtten aus der Mandſchu— rei, die ein Wiederaufleben des alten Kamp— fes ankündigen. Japan, das in Schanghai den weitaus größten Erfolg davongetragen hat, war ſofort nach dem Abſchluß der Kampfhand— lungen daran, ſeine Poſition in der Mandſchu— rei ſo ſtark wie möglich auszubauen und die neue Republik in japaniſchem Sinne zu fe— ſtigen. Die Regierung dieſer neuen Republik be— ſchlagnahmte die mandſchuriſchen Seezölle, brachte es in kurzer Zeit fertig daß von ihr das geſamte ruſſiſche Bahngebtet mit Unter— ſtützung der Japaner kontrolliert wurde. Aber man hatte nicht mit den chineſiſchen Freiſcha— ren gerechnet, welche einen Guerilla-Krieg wei- terführen, bei dem angeblich General Ma ge— fallen ſein ſoll. Chineſiſche Freiſchärler dran— gen in die Mandſchurei ein, und an der Art ihres Vorſtoßes läßt ſich deutlich erkennen, daß es ſich nicht um lokaliſierte Kämpfe han⸗ deln kann, ſondern daß zum mindeſten die chine⸗ ſiſche Regierung, aber auch Sowjet-Rußland nicht unbeteiligt ſind. Würde dieſer Zuſtand anhalten, dann dürfte es nur eine Frage von Tagen ſein, daß auch die Japaner wieder vorſtoßen, um die chineſi⸗ ſchen Freiſchärler niederzuringen. Auch das geſchieht wieder alles ungeachtet der Sonder⸗ abkommen, ohne Rückſicht auf internationale Verträge und Pakte. Und gerade das Wieder⸗ aufleben des Streites in der Man dſchurei läßt ſchwerſte . 5 3 internationale Verwicklungen be⸗ fürchten. 49. Jahrgang zwei Uhr ſtartete das Flugzeug der Verumer Par⸗ tei, um wenige Sekunden ſpäter, noch über dem Flugplatz, jäh abzuſtürzen. Auf dem Wege zum. St. Joſefskrankenhaus ſtarb Gerhard Ziganke. Ein treuer Freund, ein begeiſterter Mitarbei— rer und Kämpfer für unſere Sache! Mitten in ſeiner Arbeit iſt er aus dem Leben geſchieden. Er iſt unſer über den Tod hinaus. Sein Tod iſt für jeden Bundesbruder eine heilige Verpflichtung, es ihm in der Arbeit für unſere große Sache gleich⸗ zutun. Unſere Dankbarkeit für unſeren lieben verſtorbenen Freund und Reichsgeſchäftsführer ſoll in einem innigen Gebet zum Herrſcher über Leben und Tod Ausdruck finden, daß ihm des Himmels Ruhe und Frieden nach einem Leben des Kampfes beſchieden ſei. Wann Eingreifen der Reichsregierung? Berlin, 5. Aug. Die zuſtändigen Neſſorts der Reichsregierung haben in Zuſammenarbeit mit den preußiſchen Inſtanzen— Innen⸗ und Juſtizminiſterium— den Entwurf der vom Reichskabinett am Donnerstag beratenen Not⸗ verordnung, die exemplariſche Maßnahmen zur Bekämpfung des politiſchen Terrors ent⸗ halten ſoll, ſo gut wie fertig geſtellt. Es iſt anzunehmen, daß der Inhalt der Notverord⸗ nung bereits auf dem Wege zum Reichspräſi⸗ denten iſt. Offen iſt nur die Frage, wann die neuen Maßnahmen in Kraft geſetzt werden ſollen. Wie uns verſichert wird, iſt mit dem Inkrafttreten der neuen Notverordnung frü⸗ heſtens für Samstag zu rechnen, beſtimmt aber in dem Augenblick, da keine Entſpannung der innenpolitiſchen Lage feſtgeſtellt werden muß. Es bleibt abzuwarten, inwieweit ſich die Erwartungen der Reichsregierung als gerecht⸗ fertigt erweiſen, daß die nun allerletzte Be⸗ währungsfriſt in Verbindung mit der Ankün⸗ digung der ſchärfſten Maßnahmen zu einem Abebben der Terrorwelle führt. Die Vorgän⸗ ge der letzten Nacht haben jedenfalls die Hoff⸗ nungen des Reichsinnenminiſteriums nicht er⸗ füllt. Neue blutige Opfer ſind zu verzeichnen. Handgranatenanſchlag auf den Vorſitzenden der Sozialiſtiſchen Arbeiter⸗Partei wib Breslau, 6. Auguſt. Heute Nacht ge⸗ gen 1 Uhr wurde auf den Vorſitzenden der Sozialiſtiſchen Arbeiter⸗Partei, Rechtsanwalt Dr. Eckſtein⸗Breslau, ein Attentatsverſuch un⸗ ternommen. Von einem vorbeifahrenden Auto wurde in das Schlafgemach Dr. Eckſteins eine Handgranate geworfen. Nur einem Zu⸗ fall iſt es zu verdanken, daß Dr. Eckſtein nicht nerletzt wurde. Jedoch ſind im Zimmer ſtarke Verwüſtungen angerichtet worden. Da in den letzten Tagen Drohungen gegen Dr. Eckſtein bei dieſem einliefen und ſeine Fenſter mit Ha⸗ kenkreuzen bemalt wurden, vermutet Dr. Eck⸗ ſtein, daß der Anſchlag von rechtsradikaler Sei⸗ te herrührt. Die Polizei iſt zur Zeit an Ort und Stelle, um nähere Ermittlungen anzu⸗ ſtellen. Erlaß des Königsberger Generalſtaatsanwaltes gegen unbefugtes Waffentragen. wib. Königsberg, 6. Aug. Der Generalſtaats⸗ inwalt hat an die oſtpreußiſchen Staatsanwalt⸗ chaften folgende Anweiſung erlaſſen: Trotz wie⸗ berholten Verbots des Waffentragens, trotz ein— bringlichſter Warnung auch von höchſten Regie— rungsſtellen werden immer wieder junge Leute im Beſitz von Schußwaffen, Dolchen u. dergl. betrof⸗ fen. Wohin dieſe Zuſtände führen, haben die Ereigniſſe der letzten Zeit zur Genüge gezeigt. Jedermann weiß heute, daß das Mitſichführen von Schußwaffen, Dolchen u. dergl. verboten iſt. Wer in dieſer aufgeregten Zeit dieſes Verbot über⸗ tritt, tut dies nur in der Abſicht, bei ſich bietender Gelegenheit von ſeiner Waffe Gebrauch zu ma⸗ chen. Der Schutz der Bevölkerung iſt aber Sache der Polizei, nicht des einzelnen Bürgers, vor alle nicht der jungen radaulnſtigen Elemente. Gegen dieſe rückſichtslos einzuſchreiten, iſt das Gebot der Stunde. Ich erſuche daher die mir unterſtellten Staatsanwaltſchaften, dieſe Geſichtspunkte bei Ge⸗ richt maßgeblich zur Geltung zu bringen und ge⸗ gen die Täter je nach Lage des Falles empfind⸗ liche Strafen zu beantragen. Gelinde Geldſtra⸗ fen können in der jetzigen Zeit als ausreichende Sühne nicht angeſehen werden.