— Todes-Anzeige. Nach Gottes heiligem Willen verſchied geſtern Nachmittag 5 Uhr mein innigſtgeliebter Gatte, unſer herzensguter, treubeſorgter Vater, Bruder, Schwager und Onkel ner Heinrich Effler 2. Snenglermeister nach nur 2tägiger Krankheit, raſch und unerwartet, wohlvorbereitet durch ein echt chriſtliches Leben und verſehen mit den hlg. Sterbe— ſakramenten, im 67. Lebensjahre. Um ſtille Teilnahme bitten Viernheim, den 6. Auguſt 1932. Die tieftrauernden Minterbliehenen. Die Beerdigung findet am Sonntag, nach der Andacht, vom Trauerhauſe, Rathausſtraße 61 aus, ſtatt. Manner-Aesang-Vereln 10d. Unſern Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unſer wertes Mitglied, Herr elar len Filer 2. nach kurzem Leiden geſtorben iſt. Die Beerdigung findet morgen nach— mittag, nach der Andacht ſtatt, woran wir uns vollzählig beteiligen. Die Sänger treffen ſich ½ Stunde zuvor im Lokal. Der Vorſtand. Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit Gp. 0. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 7. Auguſt 1932, nachmittags 4 Uhr: I. Bezirksliga-VMerbandsspiel gegen Spielvergg. Sandhofen Vorher: 9 Uhr 3. Mannſchaften; 10,30 Uhr 4. Mannſchaften; 2,15 Uhr 2. Mannſchaften. Eintrittspreiſe: Stehplatz an der Platzkaſſe 60 Pfg. Stehplatz im Vorverkauf 50 Pfg. Sitzplatz 80 Pfg. Stehplatz für Erwerbsloſe 35 Pfg. (nur an der Platzkaſſe) Mitglieder und Schüler 25 Pfg. 35 Pfg. Der Vorſtand. Damen Unſere Spieler der 4. und 5. Mannſchaften, die das Trikot noch nicht abgeliefert haben, werden hiermit dringend erſucht, dies bis 6 Uhr heute Abend nachzuholen, andernfalls wir ſtrengſte Be— ſtrafung erlaſſen werden. 4-5 Zimmer- Wohnung parterre in zentraler La⸗ ge geſucht. Angebote an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1 cnlatummer eichen, neu, mit nußbaum, pol. Geſims, Röſten und Schonern zuſ. für Mark 240.— Kleiderſchränke ſowie Einzelbetten von Mark 10.— an und ſonſt ver⸗ ſchiedene Einzelmöbel ſpottbillig abzugeben. Mannheim du 5. 10 mlöhelagernaus Günther Zum sennelden Von Breunnolz bringe meine fahrbare Holzschede Tasche bel bilhgster Berechnung In empfehlende Frinnerung. Harl Wundlerle Hlexanderstrafe 3 NB. Beſtellungen können auch Rathausſtraße 70 und Holzſtraße 31 ge— macht werden. Zum Gport⸗ und Gypielfeſte Um geneigten Zuſpruch bittet Auto⸗Karuſſell auf dem Sportplatz an der Goetheſtraße Münch's u. Schiffſchaukel] a eingetroffen und hält ſich der geſchätzten Einwohnerſchaft heute 5 Samstag und morgen Sonntag beſtens empfohlen. Georg Münch-Hannbelm PFVFVFFFVFFCCCCCGGGG Einladung an dle Viernbeimer Einwehnerschaft! Der Verein für Sport- und Körperpflege 1896 in Viernheim, hält am Famstag, den 6. u. Bonntag, den 7. ds. Mts. ein großes Sport- und Spielfest auf dem Sportplatz an der Goetheſtraße ab. Program m: Samstag, den 6. Augnſt: Beginnend ab 4 Uhr Fußballſpiele ver⸗ ſchiedener auswärtiger Mannſchaften. abends 8 Uhr im Feſtzelt: Ringkämpfe, Darbietungen v. Kunſtfahrern und Geſangsvorträge. Honntag, den 7. Auguſt: vorm. 9 Uhr: Beginn der leichtathletiſchen Wettkämpfe für Frauen und Fußballſpiele und Stemmen. Männer. Im Feſtzelt Schachſpiele. Handballſpiele, nachm. 2 Uhr: Aufmarſch der Sportler u. Sportlerinnen auf dem Sportplatz. Fortſetzung der Spiele, Entſchei⸗ dungskämpfe im 100, 400 und 1000 Meter Lauf. Ringen und Boxen. Auftreten einer Artiſtengruppe. abends 8 Uhr: Darbietungen verſchiedener Art im Feſtzelt. Zu dieſer Veranſtaltung laden wir die geſamte ſportliebende Be⸗ pölterung, insbeſondere Freunde und Gönner unſeres Vereins, ſowie der Arbeiter⸗Sportbewegung höfl. ein. * Ac 115 1 4 0. E— 1 0 9 „Morgen Sonntag ab nachm. großer Schönste Tanz gelegenheit Für angenehme Unterhaltung ſorgt: Der Wirt: Die Kapelle: E. fleger Schwarz-Wein Taslhaus 1. Geulschon nabser — Sonntag nachm. ab große öffentliche f Schönſter Aufenthalt. Beſte Tanzgelegenheit. Bier- u. Weinausſchank. Es ladet freundlichſt ein Stimmungs⸗Kapelle: Jakob Hanf. ſtwirt: Karl Lamberth „Jallladen Zum Prunea Laun. 2 N Morgen Sonntag ab 7 Uhr Lan- Mus l faggagaaaanggganagaag Feenhafte Beleuchtung. Beſter Tanzboden. Getränke nach Belieben. Wir laden ſrdl. ein: Der Wirt: Math. Träger. Kapelle Lenz— grün⸗rot.— Weltereignis! im Union-Film- Palast. Ab heute Samstag u. morgen Sonntag Nur 2 Tage. dem Gedenken der deutschen flotte Das Enrenmal der deutschen marine Die Flolle sinkt, aber sie erOIht sieh nent Wir zeigen das gewaltigſte Weltecho aller Zeiten Scapa- Flo Das Heldengrab der deutschen Flotie. Jeder Deutſche muß dieſes Meiſterwerk ſehen Halt! Ich, Slegiried anro, bin da in meiner beſten Bomben-Lachkonone. Mir halten fest und treu zusammen So, habt ihr noch nie gelacht über mich. J. Dar Wochenlaehschlager Anfang je ½8, ab 9¼ Uhr nochmals (Unſer Preis u Pig.) Verſäume niemand den Großſpielplan. Achtung! Sonntag Große lugend vorstellung Zur Aufführung: Das Heldengrab der deutſchen Flotte.— Eintritt 10 Pig. bödir a Füm. Palas. Achtung. Der dewaltine Brolltonfilm. Ein Tonfilm, der die Massen aller Länder der Erde in seinen Bann zwingt. 50000 Fr's für die schönste Stimme der Welt und 50000 Fr's für das schönste Lied— für N El 8 miliag ſlarn ely Amann. nd Hrena 7 7 ,?. ein Fe, ede luce none Sone unh Du bist meine ganze Welt So heißt das preisgekrönte deutsche Lied. gewinnt naturgemäß den ersten Preis.— Das Lied der Liebe In den Hauptrollen: Camilla Horn, Betty Amann, Erna Morena, Igo Sym und der best- bekannte Münchner Komiker Weiss Ferdl.— Diesen ausgezeich- neten Tonfilm muß man gesehen und gehört haben.— Im 2. Teil: Das brennende Schiff. fesselnden Akten. und Mary Kid. Ein ungemein schönes und spannendes Filmwerk in 7 In der Hauptrolle: Eric Barcley, Käthe v. Nagy 3. Der Lustspielschlager der Woche. Ein Besuch dieses Programms kann allen Filmfreunden bestens empfohlen werden. Anfang an allen Tagen 8 Uhr, ab 9¾ Uhr nochmals alles zu sehen. Sonntag Mittag: Groſſe lugend- und Kinder-Vorstellung. Hinder 10 Pig. Weißen Käs und Butter zu haben bei Martin Alter Milch handlung Waſſerſtraße e h lan k ohne Diät! In kurzer Zeit 20 Pfd. leichter durch mein ein⸗ faches Mittel. Auskunft koſtenlos: Salvina, Hamburg 24 Ur. B 81. 1 1 tücht. Herren m. Büro bei ca. 500— 800 RM, mon. gesucht. Angebote unter U. C. 999 Efsenach, Postlagernd. kleinen Anzeigen im Viernheimer Anzeiger haben großen Erfolg, weil ſie weit und breit geleſen werden. Allen getreuen Nachbarn, lieben Freunden und Bekannten, die unserer lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen und allen, die uns auf irgend eine Weise ihre aufrichtige Teilnahme an unserem schweren Verluste bezeugten, sei auf diesem Wege von ganzem Herzen gedankt. Viernheim, Mannheim, den 6. August 1932. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Fanny Winkenbach m Jannhäauser“ Heute Samstag abd. ab 8 Uhr jtalienische Nacht mit TAN 2 Es ladet recht freundlichſt ein Der Wirt: Die Kapelle: Jean Haas Frei ⸗Rau Marian. Jünglingsſodalität Deutſche Jugendhraft. Wir beteiligen uns am kommenden Sonntag (7. Auguſt ds. Is.) an der Feier des 10jährigen Stiftungsfeſtes unſeres Nachbarvereins Lampertheim. Verbunden iſt hiermit der diesjährige Bezirksturntag des Südheſſen⸗ Bezirks.— Wir rufen die geſamte Mitgliedſchaft auf, durch eine ſtattliche Beteiligung die D. J. K. Viernheim würdig vertreten zu helfen. Letzter Appell und drin⸗ gender Mahnruf! Auf uach Lampertheim a. Nh. Feſtordnung! Die Sportleitung. 9 Uhr: Aufſtellung zum Feſtgottesdienſt. 10,30 Uhr: Turnen der Ober- und Unterſtufe. 13,30 Uhr: Auf⸗ ſtellung des Feſtzuges am Lokal„Zum Schwanen“. 14 Uhr: Abmarſch des Feſtzuges durch verſchiedene Straßen zum Sportplatz. Dortſelbſt: Anſprache; Freiübungen der Schüler u. Aktiven; Muſterturnen; leichtathletiſche Wettkämpfe; Städtewettkampf. 5 Handball-⸗Werbe-Spiel zwiſchen der Auswahlelf des Gaues Mannheim und der Auswahlelf des Be⸗ zirkes Südheſſen. 18,00 Uhr: Siegerehrung. Wichtig! Abfahrtszeiten: Wichtig! Turner und Leichtathleten fahren um 9,15 Uhr ab Dreſchhalle am Sandhöferweg. Alle übrigen Teil⸗ nehmer(per Rad) 12,00 Uhr ab Drehſcheibe. Vahn⸗ fahrer 1,25 Uhr ab Staatsbahn. L Sensation UIERNMHEE IR Schmieier mit seinen 12 Solisten bringt am Sonntag, den 7. Augast 1932, im Saale des Gasthauses zum„Karpfen“ seine BünNEM-Se Had de Jazzsänger IH HPI Sons. W. Jourden in seinem Bre 7 Tanz. M. Oingeldeln der Sepran- Sänger. Anschließend spleſt Schmieder 6 lt seinem Orchester zum Tanz iernheimer nz eiger (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Bezugspreis monatl. 170 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 183 CTC Kleine Tagesumſchau Das Braune Haus und eine NSDAP⸗Unter⸗ kunft in Liegnitz wurden in der Nacht zum Sonnabend beſchoſſen. 4 In eine Gaſtwirtſchaft in Ortels burg wurde in der Nacht zum Sonnabend eine Brand— bombe geworfen. Eine vor dem Finanzamt niedergelegte Bombe erplodierte nicht. An der Nebenſtelle des Arbeitsamtes in Mühlheim wurde in der Nacht zum Sonn— abend ein Syrengkörper zur Exploſion ge— bracht. EN In Hindenburg verſuchten Kommuniſten, das OA⸗Heim zu überfallen. E Im Groß Neudorf bei Brieg und in Moſe— lache wurden Piſtolenſchüſſe gegen die Woh— nungen von Sozialdemokraten abgegeben. Wegen der Sprengſioffanſchläge in Schles— wig-Holſtein ſind vier Perſonen verhaftet worden. 7 Zur Unterſuchung der Suhler Waffenſchie— bungsangelegenheit hat Dr. Bracht einen be— ſonderen Unterſuchungskommiſſar nach Suh! entſandt. Wegen der politiſchen Hochspannung hat das thüringiſche Innenminiſterium angeordnet daß bis auf weiteres jede Beflaggung öffent— licher Gebäude mit anderen als Reichs-, Lan⸗ des- und Gemeindeflaggen zu verhindern iſt. WVratk der Niobe“ aufgerichtet Kiol. 6. 8. Ueber den Fortgang der Ber— gungsarbeiten an dem Schulſchiff„Niobe“ iſt zu berichten, daß ſich das Wrack nach Entfer— nung der geſamten Takellage nunmehr auf— gerichtet hat und mit einer Neigung von 30 Grad auf dem Kiel liegt. * der erſie Tole der„Niobe“ geborgen Kiel, 6. 8. Wie die Oſtſeeſtation mitteilt, haben geſtern nachmittag Taucher an der Un⸗ fallſtelle im Fehmarn⸗Belt den Matroſen Hans Joachim Leiſewitz aus Allenſtein geborgen. Es iſt dies das erſte Todesopfer, das ſeit dem Un⸗ tergang der„Niobe“ geborgen werden konnte. Die Leiche wurde in der Nacht von Marinefahr⸗ zeugen nach Kiel gebracht. Bluliges Eiferſuchtsdrama Kaſſel, 6. 8. Geſtern vormittag hat der Ar⸗ beiter Paul Naß den Arbeiter Jakob Tripp in dem Gartengelände an der Maybachſtraße durch einen Schrotſchuß aus einem 9g mm- Teſching im Geſicht verletzt. Der Täter ſtellte lich ſelbſt der Polizei. Der Verletzte wurde dem Landeskrankenhaus zugeführt. kein Abbau des Tarif⸗ und Schlichlungsweſens Bo elin, 6. 8. Die Meldung über einen Abbau des Tarif- und Schlichtungsweſens, die in den letzten Tagen in der Berliner Preſſe umlief, trifft, wie wir vom Reichsarbeitsminiſterium erfahren, nicht zu. Irgendwelche Aenderungen des Tarif- und Schlichtungsweſeus auf geſetz⸗ lichem Wege ſind nicht geplant. Richtig iſt le⸗ diglich, daß eine elaſtiſchere Geſtaltung der Berbindlichkeitserklärungen in der Richtung er— ſolgen ſoll, daß ſolche Verbindlichkeitserklärun— gen nur unumgänglich notwendigenfalls aus⸗ geſprochen werden ſollen. Dieſe Zurückhaltung bei Verbindlichkeitserklärungen lag auch ſchon in der Linie der alten Regierung und entſprach auch dem Standpunkt des früheren Reichs arbeitsminiſters Stegerwald. Es kommt im mer zuerſt darauf a nes Betrlebes zi Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pf bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 50 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 8. Auguſt 1932. Am Grabe der 400 000 Gefallenen. Paris, 7. Auguſt. Das rieſige Totenhaus von Doaumont bei Verdun, das zur Erinne- rung an 400 000 Gefallene aus den Schlachten um Verdun errichtet worden iſt, wurde heute unter größtem Pomp eingeweiht. Der Präſi⸗ dent der Republik, Kriegsminiſter Paul-Bon⸗ cour, Marſchall Petain und zahlreiche politi— ſche und militäriſche Perſönlichkeiten hatten ſich neben einigen Mitgliedern des diploma⸗ tiſchen Korps und einer Reihe ausländiſcher Militärvertreter zur Feierlichkeit eingefunden. Die Anſprachen waren alle auf„Frieden und Sicherheit“ abgeſtimmt., Der Freiw. Arbeitsdienst in Anhalt Deſſau, 6. 8. Das anhaltiſche Staatsminiſte— rium erklärt heute, daß der ſtaatliche Freiw. Arbeitsdienſt in Anhalt, der erſte dieſer Art, in Deutſchland, ſich ausgezeichnet bewährt ha— be. Es werden Angehörige aller politiſchen Parteirichtungen eingeſtellt. Der Arbeitsdienſt wurde jedoch auf einer geſunden nationalen Grundlage durchgeführt. Nicht nur aus An— halt, ſondern aus dem ganzen Reiche gingen täglich Anmeldungen ein, ſo daß ſich das Mi— niſterium zu einer Erweiterung des Arbeits— dienſtes entſchloſſen habe. Fett aber Schluß mit dem Bruderkrieg!! Täglich neue Allenkale und Ueberfälle Sprengſloffanſchlag in Mülheim a. M. Mühlheim a. Main, 6. 8. In der vergange— nen Nacht gegen 3 Uhr wurde auf einem Fen— ſter der Nebenſtelle des Arbeitsamtes in Mühl— heim ein Sprengkörper zur Exploſion gebracht. Das Fenſter wurde zertrümmert und an dem Gebäude unerheblicher Schaden angerichtet. Teile des Sprengſtoffkörpers wurden in einem Umkreiſe von 150 Metern aufgefunden. Perſo⸗ dem Ueberfall wurde auch eine Anzahl von nen ſind nicht verletzt worden. Die Unterſu— chung iſt noch imgange. Bombenexplosion in Braunſchweig Braunſchweig, 6. 8. In der vorwiegend von Arbeitern bewohnten Langeſtraße explodierte in den frühen Morgenſtunden ein Sprengkör— über den Vorfall war nicht zu erlangen. Das ſozialdemokratiſche Organ„Der Volksfreund“ berichtet, daß die Exploſion große Verwüſtun— gen angerichtet habe. An etwa 21 Häuſern ſei— en bis an die oberen Stockwerke hinauf viele Fenſterſcheiben— das Blatt ſpricht von eini⸗ gen hundert— zertrümmert worden. Beſon— ders in Mitleidenſchaft ſollen die in unmittel— barer Nähe der Exploſion gelegenen Parterre— wohnungen gezogen worden ſein, in denen ſogar die Fenſterkreuze zerſtört und Möbel beſchädigt ſeien. In den Möbeln habe man Teile von Patronenhülſen und andere Sprengſtücke gefunden. Mehrere Bewohner der Straße haben durch Glasſplitter leichte Ver— letzungen erlitten. Die Sprengwirkung ſoll un— gleich größer geweſen ſein, als die des vor eini— gen Tagen verübten Anſchlages. Ueber die Tä— ter verlautet noch nichts. Die Polizei hat drei Verhaftungen vorgenommen. Bombenanſchlag auf das Kaufhaus Karſtadt in Kiel Kiel, 6. 8. Auf das Kaufhaus Karſtadt wurde heute früh von unbekannt gebliebenen Tätern ein Bombenanſchlag verübt. An einem Ein⸗ gang des Warenhauſes, der in der verkehrsſtil— len Pfaffenſtraße liegt, wurde eine Bombe zur Exploſion gebracht, die das ſchwere Eiſengitter zerſtörte und eine der großen Schaufenſter⸗ ſcheiben eindrückte. Die Exploſion war ſo hef⸗ tig, daß auch an einer dem Warenhaus gegen- überliegenden Gaſtpzirtſcha't faſt Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Bombenanſchläge in Yrkelsburg Ortelsburg, 6. 8. In die Gaſtwirtſchaft Litt⸗ wack wurde heute nacht eine Brandbombe ge— ſämtliche worfen, die beim Erxplodieren die Schaufen⸗ ſter zertrümmerte. Um die gleiche Zeit legten de 15 tr. 0 mit allen Kräften tätig, eine innere Kriegs- Unbekannte vor dem Finanzamt eine Bombe nieder, die jedoch nicht explodierte. gleinwürfe in chwerin Schwerin, 6. 8. Wie ſchon vor ein'ger Zeit wurden auch heute früh wieder ſämtliche Schauf oitun g Gas bie Mort“ molratiſe eitung„Das Freie Wort Unter enſter des Geſchäftshauſes der ſozial⸗ trümmert, ebenſo die Türen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Rommuniſten verſuchen, ein JA-Heim zu überfallen Hindenburg, 6. 8. Etwa zehn Kommuniſten verſuchten heute in der Morgenfrühe einen Ueberfall auf das hieſige SA-Heim. Dabei wurden durch Steinwürfe mehrere Scheiben zertrümmert und ein SA.⸗Mann verletzt. Bei Schüſſen abgegeben. Beim Eintreffen der durch das Schießen alarmierten Polizei flüchteten die Kommuniſten. Iwiſchenfälle in Oſtpreußen Königsberg, 6. 8. Der Polizeibericht meidet 2 n* 2 2 2 heute N H ojno 27 F 2 mei MNeli⸗ per mit ſtarkem Knall. Eine amtliche Auskunft! von heute Nacht einen Ueberfall auf zwei Poli zeibeamte in Zivil durch Linksradiklale, die durch Zuzug aus einer Gaſtwirtſchaft und an— liegenden Häuſern auf 90 Mann verſtärkt wur— den, aber durch die bewaffneten Beamten abge— wehrt werden konnten. Eine Durchſuchung von 15 Linksradikalen förderte drei Piſtolen ſowie vier Büchſen u. 100 Schuß Munition, ein Seitengewehr, einen Dolch, fünf Gummiknüppel und einen Schlagring zutage. Die Waffenbeſitzer wurden verhaftet. Der Polizeibericht bezeichnet als aufgeklärte Terrorakte: Drei Tankſtellenzerſtörungen, 5 Brandſtiftungen. 31 Täter ſeien geſtändig und gäben an, der SA anzugehören. Unter ihnen ſind ſechs in unterer Führerſtellung. In verſchiedenen Orten der Provinz gab es geſtern und heute nacht politiſche Zufammen⸗ ſtöße u. Zwiſchenfälle. In Roſenberg in Weſt⸗ preußen wurden durch das Fenſter in die Woh— nung eines Kommuniſten drei ſcharfe Schüſſe abgegeben, die jedoch fehlgingen. Hier verun— glückte ein Motorradfahrer in raſender Fahrt. Man fand bei ihm zwei Piſtolen und 53 Schuß Munition. Er wurde verhaftet. In Allenburg bei Wehlau wurden die Schau— fenſter eines Kaufhauſes zerſtört, in Raſten— burg zwei Nationalſozialiſten auf dem Nach— hauſeweg beſchoſſen, ohne getroffen zu wer— den. Bei Gerdauen wurden 16 Mitglieder der Hitlerjugend durch einen Trupp palitiſcher Gegner überfallen und mißhandelt. Die goſfliſchen Iwiſchenfälle und der„Völkiſche Beobachter“ Mi. ben, 6. 8. Ein Artikel Alfred Roſen⸗ bergs, den der heutige„Völkiſche Beobachter“ der Ueberſchrift„Die innere Kriegs— ſchuldlüge“ veröffentlicht, nimmt die politiſchen Zwiſchenfälle der letzten Tage zum Anlaß, um dargus die Forderungen der Nationalſoziali⸗ ſten zu entwickeln. Roſenberg erklärt, Sozial⸗ demokraten und Zentrum ſeien augenblicklich ſchuldlüge— ganz nach dem Vorbild der Kriegsentente— zu fabrizieren. Die 14000 na⸗ tionalſozialiſtiſchen Opfer der letzten 1% Jah⸗ ren gälten jedoch nicht Früher ſei es ganz in Ordnung erſchienen, wenn die SA. gemordet wurde und nicht zur Notwehr ſchritt— nun da der Geduldsfaden ge⸗ aber, da hie und nen ſo 1 1 n dach 0 Atlona vorgenommene FFF 49. Jahrgang liſtiſche Bewegung des Maſſenzerrors. Roſen⸗ berg kommt zum Schluß, daß jetzt der Zeit⸗ punkt gekommen ſei, da„der blutrünſtige Kum— pan von ſchwarz und rot nicht mehr als poli— tiſche Partei angeſehen, ſondern als Verbre— cherorganiſation bewertet“ und bald ganz le⸗ gal entſprechend behandelt werde.„Das er— wachte Deutſchland muß aber die Dolchſtößler vom Zentrum und der Sozialdemokratie aus ihrer politiſchen Wirkſamkeit ausſchalten, ſoll die deutſche Nation nicht wieder einen 9. No⸗ vember 1918 erleben“. Jeuerüberfall in Anklam Anklam, 6. 8. Auf die Wohnung eines na⸗ tionalſozialiſtiſchen Führers wurde in der ver— gangenen Nacht ein Feuerüberfall verübt. Un⸗ bekannt gebliebene Täter gaben fünf bis ſechs Schüſſe ab, die jedoch nicht die Wohnung des Nationalſozialiſten trafen, ſondern in die Woh⸗ nung eines SPD-Mannes gingen. Der 11 jährige Sohn des Sozialdemokraten erhielt ei— nen Schenkelſchuß, ſeine Tochter wurde durch Glasſplitter verletzt. Die im gleichen Zimmer ſchlafenden Großeltern wurden ebenfalls ver— letzt. Die Polizei hat einen Kommuniſten feoſt⸗ ll. der an dem Ueberfall beteiligt ſein ſoll. Jeuer L erfall auf Jührer linksſtehender Verbände Stalp, 6. 8. Gegen die Wohnungen des Kreis⸗ vorſitzenden des Reichsbanners Bonnke und des kommuniſtiſchen Führers Meier wurden heute früh gegen 3 Uhr mehrere Schüſſe abge— geben. Verletzt wurde niemand. Nach dem Feuerüberfall wurde ein Motorradfahrer be— obachtet, der in ſchnellem Tempo davonfuhr. gc iſſe auf die Wohnung eines Reichsbannerfunklionärs Brieg, 6. 8. Heute früh wurden in Groß— Neudorf auf die Wohnung des SPD-Mitglie⸗ des und Reichsbannerfunktionärs Wenzel meh— rere Piſtolenſchüſſe abgegeben. Die Kugeln gingen in die Wand: verletzt wurde niemand Kurz vorher war in Moſelache in die Woh— nung des SPD-Mitgliedes Kalle mit Piſtolen geſchoſſen worden. Auch hier wurde niemand verletzt. Man vermutet, des es iich bei beider Anſchlägen um dieſelben Te.„andelt. ichlagwellerexploſion 57 japaniſche Bergleute getötet Tokio, 6. 8. Eine ſchwere Schlagwetterexplo— ſion hat ſich in einer Kohlengrube des Ortes Soratſchi auf der Inſel Hokkaido ereignet. Zur⸗ zeit des Unglücks befanden ſich 59 Bergarbeiter in der Grube. Nur zwei Arbeiter konnten le bend geborgen werden, 36 andere dagegen nur als Leichen. Es beſteht ſo gut wie keine Hoff— nung mehr, die übrigen 21 Bergleute noch le— bend an die Erdoberfläche zu bringen. lein Geheimabkommen zwiſchen General v. Schleicher und hitler Berlin, 6. 8. In einer politiſchen Wochen— ſchrift iſt von einem Geheimabkommen zwiſchen General v. Schleicher und Hitler die Rede, wonach die Reichsregierung enge Verpflichtun— gen den Nationalſozialiſten gegenüber einge— gangen ſei. Vom Reichswehrminiſter wird da— zu erklärt, daß an dieſer Nachricht kein wahres Wort iſt. 21. deulſcher Jeuerwe hriag Karlsruhe, 6. 8. Der 21. Deutſche Feuerwehr⸗ tag hielt heute hier ſeine Hauptverſammlung ab. Nach Begrüßungsworten des Präſidenten Ecker⸗München ſprach der 1. Präſident des Ständigen Büros des Internationalen Komi⸗ tees für Feuerſchutz und Feuerbekämpfung Oberſt Pordereaux⸗Paris, der eine enge deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit forderte. An Reichspräſident v. Hindenburg wurde ein Huldigungstelegramm geſandt. Der nächſte A eee e e e die Zuſammenarbeil zwiſchen Reich und Preußen Berlin, 6. 8. Zu den von einem Berliner Morgenblatt gebrachten Ausführungen, wo⸗ nach zwiſchen dem Bevollmächtigten des Reichskommiſſars für Preußen Dr. Bracht und der Reichsregierung Meinungsverſchiedenhei⸗ ten über die Wege zur Abwehr der rechtsradi— kalen Terrorakte entſtanden ſein ſollen, erklärt Dr. Bracht, daß dieſe Mitteilungen frei erfun⸗ den ſind. Durch tägliche perſönliche Fühlungnahme wird im Gegenteil völlige Uebereinſtimmung mit dem federführenden Reichsinnenminiſter v. Gayl gewährleiſtet. Auch durch die ſtändige Zu⸗ ſammenarbeit der Sachberater des kommiſſari⸗ ſchen preußiſchen Innenminiſters mit denen der Reichsregierung wird das ſtändige Einverneh— men bewirkt und geſichert. Jeſtnahme eines Belrügeis Frankfurt a. M., 6. 3. Der Kaufmann Wil⸗ helm Kahn war der Polizei ſchon ſeit längerer Zeit bekannt, da er gerne kleine Betrügereien berübte, die ihm aber durch ihre Zroße Anzahl doch ein ganz ſchönes Stückchen Geld einbrach⸗ zen. Jetzt wurde er wegen zahlreicher kleinerer delikte wiederum feſtgenommen. Er hatte ſich in der letzten Zeit an Hausbeſitzer heran— zemacht, von denen er in Erfahrung gebracht hatte, daß es ihnen nicht gerade am beſten ging. Er ſuchte ſie auf. ſtellte ſich als Steuerberater vor und veranlaßte ſie, ihm Aufträge zur Nach⸗ prüfung ihrer Steuern und eventueller Steuer⸗ erleichterungen zu erteilen. Es kam ihm hierbei jedoch nur auf die vorgeſchoſſenen„Gebühren“ an, an eine Ausführung der Aufträge dachte er gar nicht. Jetzt hat die Kriminalpolizei ſeinem unlauteren Treiben ein Ende gemacht. Ein Eſel, der aus der Rolle fiel Würzburg, 6. 8. Als der Hausverwalter des Schloſſes Krautheim einen Eſel füttern wollte, wurde das Tier plötzlich ſtörriſch und biß dem Verwalter den rechten Arm ab. Durch den Schrecken war der Verwalter wie gelähmt und ſtürzte zu Boden. Der Eſel trampelte mit ſei— nen Hufen auf dem Unglücklichen herum und biß ihn ins Genick. Schwer verletzt wurde der! Mann ins Krankenhaus eingeliefert. Bechſel beim Norddeulſchen Lloyd Direktor Anton Brötje, der als Nachfolger des ausſcheidenden Gene— raldirektors Glaeſſel zum ſtellvertretenden Vor— ſtandsmitglied des Norddeutſchen Lloyd ernannt wurde. 1 2 hoch keine ausreichenden Mög achkeiten für die Besserung des Wirkſchaftslebens Verſchiedene Vorgänge in mannigfachen Zweigen der Wirtſchaft haben in letzter Zeit zuweilen zu der Annahme geführt, daß wir am Beginn einer Beſſerungsepoche für das deutſche Wirtſchaftsleben ſtänden. Es iſt aber, wenn man den gegenwärtigen Zuſtand des Geſamt⸗ organismus betrachtet, nicht ſo. Soweit, was ja offenſichtlich iſt, hie und da einige Beſſerungs⸗ erſcheinungen vorliegen, ſind ſie lediglich be— dingt durch ſaiſonmüßige Vorausſetzungen, ei⸗ ne die geſamte Konjunktur entſcheidend beein⸗ fluſſende Beſſerung liegt jedoch nicht vor. Das iſt auch die Feſtſtellung, die in bemer⸗ kenswerten Ausführungen der jüngſte Wochen⸗ bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung macht. Ueber die Geſamtſituation, namentlich auf dem kreditwirtſchaſtlichen Gebiete als der Vorbedingung für die Beſſerung des Wirt— ſchaftslebens, finden ſich dort nachſtehende Aus— führungen, die zwar nicht allenthalben einheit— liche Billigung und Zuſtimung finden werden, die aver doch ein charakteriſtiſches Bild der ge— genwärtigen Lage, gleichzeitig auch wichtiges Material für die Beurteilung der künftigen Konjunkturentwicklung bieten. Bevor nicht die Kreditmärkte der Unterneh— mungstätigkeit einen größeren Spielraum ge— ben, kann, wie zutreffend ausgeführt wird, auch keine entſcheidende Wendung des Konjunkturverlaufs erwartet werden. Wichtig iſt vor allem die Verflüſſigung der Kapital⸗ märkte, weil nur ſo die Unternehmungen in die Lage verſetzt werden, kurzfriſtige Schulden zu konſolidieren und Langkredite zu konvertieren. An den internationalen Kreditmärkten hat ſich der Kreditüberfluß bisher im weſentlichen auf die Geldmärkte beſchränkt. Seit einiger Zeit greifen die Verflüſſigungstendenzen aber auf die Kapitalmärkte über. Bleiben vor allem die angelſächſiſchen Regierungen bei ihrer jetzigen Wirtſchafts⸗ und Währungspolitik, ſo würde die Kapitalumlagerung von Geld- und Renten— markt zunehmend größeren Umfang annehmen müſſen. Wir ſtänden dann am Anfang einer Entwickelung, in deren Verlauf das internatio⸗ nale Kapitalzinsniveau vermutlich raſch ſinken dürfte. Die Zahl der geſchäftlichen Zuſammenbrüche in Deutſchland hat ſeit Oktober vorigen Jahres von Monat zu Monat abgenommen. Im Juli wurden nur noch 24 Konkurſe je Arbeitstag eröffnet. Das iſt die niedrigſte Konkursziffer ſeit Ende 1928. Die Zahl der Vergleichsverfah⸗ ren iſt mit 18 arbeitstäglich auf den Stand der Jahreswende 1929—30 zurückgegangen. Die Inſolvenzziffern ſind damit gegen⸗ wärtig nicht mehr viel höher als zu Be⸗ ginn der konjunkturellen Schwierig⸗ keiten. Die Tatſache der ſtark ſinkenden Konkurszah⸗ len könnte man als ein zunächſt äußeres An⸗ zeichen einer gewiſſen Klärung betrachten. Da⸗ bei darf man ſich jedoch, wie im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung betont wird, keinen allzu großen Hoffnungen hingeben. Der Deflationsprozeß, den die Wirtſchaft durchmacht, zwingt dazu, die Abnahme der Konkurſe mit anderen Maßſtäben zu meſſen, als man es aus der Vergangenheit gewohnt iſt— Es läßt ſich immer wieder beobachten, daß Gläubiger und Schuldner zu gütlichen Vereinbarungen kommen, die eine Schul⸗ dentilgung bei einer Beſſerung der Ver⸗ hältniſſe vorſehen. Durch das Stillhalten der Gläubiger wird ſo zwar der Nominalwert der Forderungen auf— rechterhalten; aber unter der ſcheinbar ruhigen Oberfläche ballen ſich die eingefrorenen Forde— rungen zu immer größeren Summen zuſam⸗ men. Bereits jetzt dürfte der Bedarf an Umſchuldungskrediten der privaten Wirtſchaft ſo groß ſein, daß es viele Monate flüſſiger Kreditmarktlage bedarf, ehe Verhältniſſe geſchaffen wer⸗ den, die einen neuen Aufſchwung geſtat⸗ ten. Die Abnahme der(ſichtbar gewordenen) Inſol— venzen iſt zum großen Teile wohl nichts ande— res als die Hoffnung Jarauf, in künftigen Zei— ten die eingefrorenen Forderungen doch noch mobiliſieren zu können. Die„Beſſerung“ der Kreditſicherheit iſt eine reine Oberflächenerſcheinnug. Die ſcheinbar beginnende„Konſolidierung“ bedeutet in Wirklichkeit fortſchreitende Erſtarrung des Wirtſchaftslebens. Damit ergibt ſich für eine kommende Belebung der Wirtſchaft ein ſchwerer Hemmſchuh. Der Schlußakk einer Tragödie Frankfurt a. M., 6. 8. Vor der Großen Strafkammer wurde nochmals der Fall Plam⸗ beck zur Sprache gebracht, der ſeinerzeit erheb— liches Aufſehen erregte, da der Optiker Plam— beck aus Altona nach ſeiner Verurteilung vom Kleinen Schöffengericht Selbſtmord durch Er— hängen in der Zelle des Unterſuchungsgefäng— niſſes begangen hatte. Plambeck und ſeine Frau waren des Deviſenvergehens beſchuldigt. Die Eheleute hatten eine Reiſe nach Baſel anternommen. Dort kauften ſie für 19000 RM J. G. Farbenaktien, die ſie mit Gewinn in Frankfurt veräußern wollten, wobei man ſie anhielt. Das Gericht verurteilte die Gatten; zu je drei Monaten Gefängnis und je 12 000 RM Geldſtrafe unter Beſchlagnahme der Ak⸗ tien im Nominalwert von 29000 RM. Gegen den Ehemann wurde Haftbefehl erlaſſen, die Frau wurde aus der Haft entlaſſen. Nach dent Tode des Gatten legte die Frav Berufung ein. In der Verlpendlung vor der Sirafkam⸗ mer trug der Altonaer Anwalt der vom Er⸗ ſcheinen entbundenen Ehefrau den Sachverhalt nochmals ausführlich vor, wobei er betonte, daß der Fall nach Menſchlichkeit ſchreic. Die Angeklagte habe von den Vorbereitungen der ganzen Sache keine Ahnung gehabt und nach den Angaben des Mannes gehandelt. Der A walt beantragte ein milderes Urteil. Staatsanwalt forderte Verwerfung der Bern⸗ fung, es müſſe eine exemplariſche Beſtrafung eintreten, weil diejenigen, die ſich gegen das Deviſengeſetz vergingen, ſo ſchwer zu faſien ſeien. Das Gericht ermäßigte die Freiheils⸗ ſtrafe auf 6 Wachen Gefapgnis, beließ es im übrigen aber bei der Geldütrafe. Je Mer Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 64. Fortſetzung. Leiſe ging er hinüber, wo Marthe noch in feſtem Schlafe lag. Sie hatte die Hände unter die Wange gelegt, wie Kinder tun! Günther mußte an ſich halten, daß er ſich nicht nieder⸗ beugte, ſie zu küſſen. Er ſetzte ſich ſtill in den großen Lehnſtuhl, der am Fenſter ſtand. Der Tag war trüb und grau. Novembernebel ſpannen ihn ein. Dann und wann warf er einen Blick zu ihr hinüber. Schläfſt du noch, liebe kleine Frau? Er mochte wohl faſt eine Stunde ſo ſtill ge⸗ ſeſſen haben, da rührte ſich Marthe und jah verträumt umher. Allmählich kam ihr die Er⸗ innerung an alles Vorgefallene. Sie richtete ſich auf und ſtüzte den Kopf. Sie nahm ihr feines Tüchlein vom Nachttiſch und fing leiſe an zu weinen. Es war doch ihr Vater, der da geſtorben war,— von ihr gegangen war, und der bei allen Verirrungen ſeines Charakters in inem immer groß geweſen war, in der Liebe zu ſei⸗ nem einzigen Kinde. Sein Schaffen und Raf⸗ fen galt ihr, und was er für ſich nicht mehr erreichen, nicht mehr nützen konnte, einen guten Namen, eine gute Erziehung,— ſeinem Kinde hatte er es gegeben. Er empfand das Höher⸗ ö ſteht und für jeden Menſchen mit natürlichen und einfachen Mitteln zu haben iſt! „Schlaf wohl, Vater! Mir warſt du ein guter Vater! Und was du auch geſündigt haſt, du gabſt mir mit deiner letzten Tat die Mög⸗ lichkeit, alles wieder gut zu machen!— Ich bin froh, daß du in Frieden ſchlafen kannſt und daß alle Schuld gefühnt werden kann!“ Ihre Tränen floſſen langſamer, es war ihr ein ſchöner Troſt, daß ihr nun ſo viel Macht gegeben war, gutzumachen, zu erlöſen von Not und Armut. Sie horchte auf und erblickte Günther, der hinter ihr geſeſſen hatte und ſich nun erhob. „Biſt du wach, kleine Marthe? Es ſcheint, du haſt gut geſchlafen!“ „Günther!“ ſagte Marthe glücklich, und ein leuchtender Schimmer verklärte die noch feuch⸗ ten Augen. Er küßte ihr die Hand. Sie ſah ihn an, und das eben noch ſo ſonnige Geſichtchen hatte wieder den ernſten weichen Zug der Trauer. „Vater iſt tot!“ „Ich weiß, mein Kind! Und ich bin ge⸗ kommen, ihm die letzte Ehre zu geben!“ „Ich danke dir!“ Sie griff nach ſeiner Hand und bat ihn, ihrem Vater zu verzeihen! Er habe alles gut gemacht, indem er ihr die Möglichkeit gab, gut zu machen. „Ich bin ſehr reich geworden!“ ſagte ſie lächelnd.„Und ich kann mit dem vielen Geld viel Schönes tun!“ „Was denn zum Beiſpiel?“ „Das überlege ich mir nachher! Zu i 1 Kleinkinderheim auf einem dazu noch keine Zeit! Ich hahe ſehr viel zu tun, um nach Vaters Wunſch alles wieder gut zu machen!— Zuerſt kommt Ihr dran, Günther! — Sowie ich das Erbe angetreten habe, über⸗ ſchreibe ich Ried wieder dir und deinem Vater und dann biſt du frei!“ „Es eilt nicht ſo, Marthe!— Wir bringen erſt deinen Vater zur Ruhe. Und wenn du dann dein ſchönes Werk an uns vollenden willſt,— wir können's dir nicht danken, doch auch nie vergeſſen!“ Er ſah ſie gerührt an. „Ich reiſe dann nach Italien und erhole mich!“ erzählte Marthe weiter.„Doktor Fah⸗ renberg meint, es wäre nötig. Ich wäre noch nicht ganz hergeſtellt und die Grippe hätte ſich etwas verſchleppt!“ Günther ſah traurig vor ſich hin. Es ſchien, als hätte ſie alles ſchon überlegt, alles ſchon genau geplant— ſie würde nun unver⸗ züglich von ihm loszukommen ſuchen. Ihr gro⸗ ßer Reichtum geſtattete ihr ja alles.— Viel⸗ leicht hatte ſie ſchon irgend jemanden lieb— er wußte es nur nicht!— Er hatte auch kein Recht, zu fragen. Denn ſo lange ſie ſeine Frau war, war nicht der Schatten irgend wel⸗ cher Beziehungen zu einem anderen Mann auf ſie gefallen.— Sie hatte ſeinen Namen rein gehalten!— „Bitte, geh jetzt! Ich will aufſtehen! Es iſt doch noch manches zu tun!“ bat Marthe. Da ging er ſchweigend hinaus. 39. Kapitel. Die Tage bis zur Beiſetzung gingen in ſtillem eifrigen Tun der nötigen Geſchäfte, wie Tage meiſt zu gehen pflegen. Gü Schweres Klute Achtzehn Berl te. wtb Darmſtadt, 8. 0 dem Od valdbad König ereignete ſich geſtern a in ſchwerer Autounfall. Ein mit beſetzter ſechsſitziger Kraftwagen fuhr in der Nähe des Geſundbrunnens in die dort ſtehen⸗ de Meaſchenmenge; dadurch wurden 18 Pers. nen verletzt. Zwei davon ſchwer. Die Verletzten ſtammen faſt alle aus König ſelbſt. Ein⸗ Frau mußte in ſchwer verletztem Zuſtande in das Krankenhaus nach Darmſtadt überführ! werden. Die Inſaſſen des Kraftwagens kamen mit dem Schrecken davon. Die Arſache des Unfalls wird zurzeit von der Polizei unter⸗ ſucht. Immer wieder neue Zuſammenſtöße Politiſche Zwiſchenfälle in Bunzlau. wib Bunzlau, 8. Auguſt. Auf das SA. Heim in der Gartenſtraße wurden geſtern früh kurz nach zwei Uhr mehrere Revolverſchüſſe abgegeben, ohne jedoch jemand zu treffen. Et⸗ wa eine halbe Sunde ſpäter wurde in un⸗ mittelbarer Nähe des Heims ein SS-Mann überfallen. Es entwickelte ſich ein Handge⸗ menge, in deſſen Verlauf der Täter zwei Pi⸗ ſtolenſchüſſe abgab. Der überfallene Natio⸗ nalſozialiſt erlitt eine Schußverletzung am Hals. Unter dem Verdacht der Täterſchaft verhaftete geſtern vormittag die Polizei einen ehemaligen Ruſſen, namens Waſilef Baranoff, der zwei Revolver bei ſich hatte. Der Verhaf⸗ tete war im Beſitze eines Ausweiſes, aus dem hervorgeht, daß er bereits vor einigen Jahren die ruſſiſche Staatsangehörigkeit verloren hat. Politiſche Schießerei in Gleiwitz. witb Gleiwitz, 8. Aug. Im Stadtteil Sos⸗ nitza wurden in der vergangenen Nacht etwa 14 Schüſſe abgegeben. Die Ermittlungen nach den Tätern ſind noch nicht abgeſchloſſen. Ver⸗ letzte haben ſich nicht gemeldet. In der gleichen Nacht wurden zwei Fen⸗ ſterſcheiben der Wohnung des ſozialdemokrati⸗ ſchen Stadtverordneten Ochmann durch Stein⸗ würfe zertrümmert. Als dieſer ſich am Fen⸗ ſter zeigte, wurde nach ihm geſchoſſen. Er gab darauf einige Piſtolenſchüſſe ab. Nach den Tätern wird gleichfalls gefahndet. Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und Eiſerner Front. 5 witb Kaſſel, 8. Auguſt. Zwiſchen Anhän⸗ gern der KPD. und der Eiſernen Front kam es anläßlich einer Feierlichkeit der Arbeiter⸗ ſportvereins„Eintracht“ zu einer ſchweren Schlägerei, bei der zwei Teilnehmer ſchwer verletzt wurden. Sie fanden Aufnahme im Krankenhaus. Drei Perſonen wurden leicht verletzt und in Polizeigewahrſam genommen. Eine Durchſuchung der Beteiligten nach Waf⸗ fen blieb erfolglos. Schwere Schießerei bei einem Schützenfeſt 10 Verletzte. wib Fröndenberg(Weſtfalen), 8. Aug. Ei⸗ nen tragiſchen Ausgang nahm hier in der Nacht zum Sonntag ein Schützenfeſt. Als Po⸗ lizeibeamte Feierabend boten, wurde ihnen Widerſtand geleiſtet. Sie konnten mit dem Gummiknüppel die Ruhe nicht wieder herſtel⸗ len und mußten von der Schußwaffe Gebrauch machen. Dabei wurden ſieben Perſonen ver⸗ digen Gänge ab, begleitete ſie, als ſie in ein Modenhaus fahren mußte, um Trauerkleidung zu kaufen und bewunderte ehrlich ihre vor⸗ nehme Schlichtheit in dem ſchlanken, ſchwarzen Kleide. Günther war auch im Hauſe bemüht, Marthe zu umſorgen, ſie aß mehr auf ſein Zu⸗ reden, ſie trank Milch und ſtärkenden Wein auf ſein Bitten, und ſo tat er ihr wohl. Was die Zukunft bringen ſollte, wußten ſie beide, und darum berührten ſie dieſe Dinge nicht wei⸗ ter, obwohl jeder ſchwer daran trug und die bevorſtehende Trennung als etwas Anabänder⸗ liches hinnahm, als etwas längſt Vorausge⸗ ſehenes. Jeder wollte tapfer ſein, um dem anderen nicht zu zeigen, wie ſchwer ihm die Trennung wurde. Merkwürdig war es, daß Hertha von Loja, Günthers einſt ſo ſtürmiſch geliebte Braut, Marthes verehrteſte und ge⸗ liebte Freundin, in beider Gedanken nur noch ganz verſchwindend wenig Raum hatte. Gün⸗ ther dachte nar an Marthe, und Marthe nur an ihn!— Um ſeinetwillen tat ſie alles, was ſie einſt um der Freundin willen hatte tun wollen, und er hatte ſich ſo an Marthes ſtiſle Art gewöhnt, daß er ſich die luſtige, ſprudelnde, ſchöne Hertha kaum noch als Herrin auf Nied vorſtellen konnte.— Gewiß— ſie war ein ent, zückendes, liebreizendes Geſchöpf! Aber wie feſt hatte ſich die ſtille, beſcheidene, ſüße Weiblich, keit der kleinen Marthe in ſein Herz geſchlichen! Ihre lieve Art, ihr ſtilles, reiches Geben von tauſend kleinen, feinen taktvollen Freund- lichkeiten, ihre Treue in allem, hatten ſich fe— ſter und ſanfter um ſein Herz gelegt, als ihre ch als ſolche abtal Pohnung feſtgenommen werden. Moers) wurde geſtern Pienſtmädchen Köhnen der Metzgerleute Haaſe in ihrer Kammer mit durchſchnittener Feldmark Hinterbollhagen bei Doberan wurde geſtern nachmittag beim Mähen eines Getrei⸗ pefeldes eine ſtark in Verweſung übergegange⸗ ge weibliche Leiche aufgefunden. bwurde von der Gerichtskommiſſion als die ſeit dem 3. Juli vermißte Apothekergehilfin Elli Schröer, die zuletzt in der Neubukower Apothe⸗ ches Kriegsflugzeug wurde, paraguayiſchen Hauptquartier gemedelt wird, pon der Garniſon des Forts Aquino abge⸗ gchoſſen. fangen genommen; Trümmer. die Auloſtraße Bonn—Köln eröffnel Köln, 6. 8. Die erſte Nur⸗Autolandſtraße in Deutſchland auf der Strecke Bonn— Köln wur⸗ e heute mit einem Feſtakt im Hanſaſaal des fathauſes, dem die Spitzen Staats⸗ und Kommunalbehörden beiwohnten, eierlich eröffnet. Der Landeshauptmann der bt. Außerdem trugen drei Polizeibeamte erletzungen davon. 5 euergeſecht bei einer Verhaftung enb Berlin, 7. Aug. Ein aufregender und lutiger Zwiſchenfall ſpielte ſich heute abend Lichtenbergen ab. Dort ſollte gegen halb Uhr ein 29jähriger Arbeiter aufgrund eines aftbefehls durch Polizeibeamte in ſeiner Beim Er⸗ heinen der Beamten ſchlug der Arbeiter die Pohnungstür zu, verbarrikadierte den Ein⸗ ang und gab durch die Tür auf die Polizei⸗ eamten zahlreiche Schüſſe ab. Auch als meh⸗ lere herbeigerufene Ueberfallkommandos er- hienen, gab der Widerſpenſtige ſich nicht ver⸗ hren, ſondern beſchoß nunmehr die Polizei uch durch die Fenſter ſeiner Wohnung, ſodaß jele Schüſſe auf die Straße gingen. Zwei baſſanten wurden getroffen. Wie wir weiter erfahren, hat ſich der Ar⸗ eiter inzwiſchen in ſeiner Wohnung erſchoſſen. uch ſeine Frau, die ſich bei ihm in der Woh ung aufhielt, ſoll tot ſein. etzte Radiomeldungen Erdſtöße in Peru. Lime, 8. Aug. In Arequipa wurden ver⸗ chiedene heftige Erdſtöße verſpürt. Die Be⸗ ölkerung flüchtete panikartig auf das flache and. 18jähriger Lehrling erſticht 17jähriges Dienſtmädchen. wib Düſſeldorf, 8. Aug. In Baerl(Kreis früh das 17jährige Kehle ot aufgefunden. Als Täter wurde der 18⸗ ährige Lehrling Auguſt Deutſch ermittelt, der hach dem Mord zunächſt geflüchtet war, ſich hann aber in Duisburg der Polizei ſtellte. Peutſch hatte noch in der Nacht zum Sonntag inem Freunde geäußert, er werde dem Mäd⸗ en den Hals durchſchneiden. Kurz darauf hat er das Mädchen nach verzweifelter Gegen⸗ 5 1 ehr umgebracht. Aufdeckung eines Kapitalverbrechens. wtb Bad⸗Doberan, 8. Auguſt. Auf der Die Tote beſchäftigt war, an Hand ihrer Kleidung identifiziert. Nach Annahme des Gerichts liegt in Napitalverbrechen vor. pird erſchwert durch den Umſtand, daß ſeit der Die Unterſuchung Tat bereits fünf Wochen verſtrichen ſind. Der Pberſtaatsanwalt in Noſtock hat für die Er⸗ gbreifung des Täters eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. * Bolivianiſches Flugzeug abgeſchoſſen. witb Aſuncion, 8. Auguſt. Ein boliviani⸗ wie aus dem Pilot und Beobachter wurden ge⸗ die Maſchine ging in der Reichs-, heinprovinz Dr. Horlon ſprach für die rheini— che Provinzialverwaltung und wies darauf in, daß der Bau der Straße eine unbedingte Notwendigkeit geweſen ſei. Oberbürgermeiſter Pr. Adenauer wies darauf hin, daß es nun⸗ mehr auch gelte, den Laſtkraftwagenverkehr n geeignete Bahnen zu bringen, da er in der etzigen Form die Kunſtdenkmäler vollſtändig hu ruinieren drohe. Dauerflug mit unbekannlem Jiel Williams und Frau Kalep vor der Landkarte. Der bekannte amerikaniſche Flieger Alford J. Williams iſt in Begleitung der eſtniſchen Fliegerin Elvine Kalep von Neuyork zu einem Langſtreckenflug mit unbekanntem Ziel ge— ſtartet. Man glaubt, daß das Ziel der Flieger Europa iſt. Der 2. Rekordverſuch der Flieg erin Bruce abermals geſcheilert London, 6. 8. Dichter Nebel zwang die eng— liſche Fliegerin Miß Bruce, die geſtern ihren ſchon einmal mißglückten Verſuch, den Dauer— flugrekord zu brechen, wiederholt hatte, nach mehr als 15ſtündigem Flug wieder zur Erde niederzugehen. Sie landete auf der Inſel Wight. Wie ſie angibt, iſt der Tank der Ma— ſchine undicht geweſen, ſo daß der Brenn— ſtoff ausrann. Außerdem hatte der Funkap— parat nicht funktioniert. Die Fliegerin hofft, daß es ihr gelingen wird, die Schäden raſch zu beheben, um in Kürze einen dritten Ver— ſuch zu wagen. Jeuerkampf mit Polizeilbeamlen Marl. Nachts wurde auf der Kampſtraße eine Polizeiſtreife von einer Gruppe von etwa drei— ßig Mann beſchoſſen, und zwar wurden auf die Beamten etwa acht bis zehn Schüſſe abgegeben. Als die Polizeibeamten das Feuer erwiderten, flüchteten die Angreifer in Richtung Hüls. Ob jemand von ihnen verletzt worden iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.„ Ipinale Kinderlähmung Waldenburg, 5. 8. In Nieder-Salzbrunn mußte auf Anordnung, des Kreismedizinal— rates die Schule am Tage des Schulbeginns nach den Sommerferien ſofort wieder geſchloſ— ſen werden wegen Erkrankung mehrerer Schul— kinder. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um ſpi⸗ nale Kinderlähmung handelt. Berkehrsunglück in Frankreich 13 Verletzte Paris, 6. 8. Zwiſchen Toulon und Hyeres ſtießen geſtern ein mit Touriſten voll beſetztes Ausflugsauto und ein Autobus zuſammen. Hierbei wurden 13 Perſonen verletzt. Erdbeben auf den Azoren Ponta Delgada(Azoren), 6. 8. Hier wurde ein drei Sekunden währendes Erdbeben ver— ſpürt. Schwere Jxploſion bei eirem Aelher⸗Trinkgelage Rybnik, 5 8. In Klein-Gorſchütz hielt eine Anzahl Bauern mit dem im dortigen Kreis als alkoholiſchem Getränk beliebten Aether ein Trinkgelage ab. Durch einen unglücklichen Zu— fall explodierte plötzlich die auf dem Tiſche ſte— hende Flaſche. Vier der Teilnehmer erlitten ſchwere Brandwunden, ſo daß ſie ins Kranken⸗ haus gebracht werden mußten. Einige weitere Zechgenoſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Da Aether in Polen im freien Verkauf nicht zu haben iſt, herrſcht ein blühender Schmuggel mit dieſem Betäu baus mittel aus der Tſchechoſlowakei in Oſtsberſchleſten. Reſultate Fußball. Süddeutſchlaund: Verbandsſpiele: Gruppe Main: FSV. Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt 6: Hanau 1893— Rotweiß Frankfurt Germania Bieber— Kickers Offenbach VfB. Friedberg— Union Niederrad Gruppe Heſſen: Vfg. Bürſtadt— FSV. Mainz 05 FVgg. 06 Kaſtel— FVgg. 03 Mombach Alem./ Olyhm. Worms— 1. FC. Langen SV. Wiesbaden— Olympia Lorſch Vikt. Urberach— Wormatia Worms — 7 25 Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg— Germ. Nürnberg(Sa.) 2: SpVgg. Fürth— SpVgg. Erlangen(Sa.) ASV. Nürnberg— Würzburger Kickers VfR. Fürth— 1. FC. Bayreuth Würzburg 04— Schweinfurt 05 Gruppe Südbayern: Teutonia München— Ulmer FV. 94. Wacker München— Schwaben Augsburg SpVgg. Landshut— Bayern München Jahn Regensburg— DSV. München SSV. Ulm— 1860 München Gruppe Württemberg: FC. Pforzheim— Stuttgarter SC.(Sa.) Germ. Brötzingen— SV. Feuerbach Stuttgarter Kickers— Normannia Gmünd 12: Union Böckingen— FC. Birkenfeld 2 2 2823 88* SV. 7 S i do S Gruppe Baden: Frank. Karlsruhe— FC. Mühlburg(Sa.) Karlsruher FV.— SpVgg. Schramberg Phönix Karlsruhe— Freiburger JC. FV. Raſtatt— VfB. Karlsruhe SC. Freiburg— FV. Offenburg Gruppe Rhein: Spogg. Mundenheim— VfR. Mannheim 2: FC. Mannheim 08— SVV. Waldhof 27 Germ. Friedrichsfeld— Phönix Ludwigshafen 3 VfR. Kaiſerslautern— Pf. Neckarau 15 Amicitia Viernheim— SpVgg. Sandhofen 6: Gruppe Saar: SV. Völklingen— FC. Kaiſerslautern Bor. Neunkirchen— Saar Saarbrücken FC. Saarbrücken— SV. Saarbrücken 1. FC. Idar— SpFr. Saarbrücken Süodeutſche Vereine auf Reiſen: Hertha/ BSC.— Eintracht Frankfurt Handball. Verbandsſpiele. Gruppe Heſſen. 98 Darmſtadt— RW. Darmſtadt TSV. Braunshardt— Polizei TDarnadt Wormatia Worms— Polizei Worms S d de i Aufſtiegsentſcheidung: Sycgg. Arheilgen— Olympia Biebesheim 6:0 — d n Lokales. Schweigen und denken, kann niemand kränken 1. Der Menſch lernt nie aus * Grobheit iſt oft Wahrheit * a. * Das Vermögen in der Flaſche. Zu einem kleinen Vermögen iſt kürzlich ein armer Bauer beim Baden in Gijon gekommen. Beim Tau— chen ſtieß er plötzlich auf eine wohlverkorlkte Flaſche, die ſtatt des urſprünglich erhofften guten Tropfens einen Brief enthielt. Da er ſelbſt weder ſchreiben noch leſen konnte, brachte er die Flaſche zur nächſten Polizeiwache, auf der zu ſeiner freudigen Ueberraſchung folgen— des entziffert wurde:„Eine unheilbare Krank— heit treibt mich in den Tod. Meine Erſpar⸗ niſſe in Höhe von 27000 Peſeten und einige Staatspapiere liegen auf der Beak. Der Fin— der meines Briefes iſt mir als Erbe willkom— men, und ich wünſche ihm eine beſſere Ge⸗ ſundheit, um ſich des Fundes zu erfreuen, als ſie mir vergönnt war“. Starke Beſchickung der Berliner Funkaus⸗ ſtellung. Die Zahl der Ausſteller auf der„Gro— zen Deutſchen Funkausſtellung Berlin 1932“ iſt faſt ebenſo ſtark wie im Vorjahre. Anfra— gen aus allen europäiſchen und außereuropäi— ſchen Staaten laſſen auch auf einen ſtarken luslandsbeſuch ſchließen. 12jähriger rettet Brautpaar vor dem Tod Ertrinkens. In dem thüringiſchen Ort Frantenroda geriet ein badendes Brautpaar in einen Strudel und drohte in den Fluten der Werra zu verſinken. Den Vorfall bemerkte zufällig der 12jährige Hans Joachim Wittauer aus Eiſenach, der ſofort in einen Kahn ſprang und dem Brautpaar entgegenfuhr. Es gelang dem tapferen Jungen, das Brautpaar vom Tode des Ertrinkens zu retten. Vier Wochen totgeglaubt, in Berlin als Bettler feſtgeſtellt. Ein vor vier Wochen als ertrunken gemeldeter Buchdrucker aus Loſſow bei Frankfurt a. d. O. iſt jetzt als Bettler in Berlin aufgegriffen und einer Irrenanſtalt zur Beobachtung überwieſen worden. Er hatte ſei— nerzeit an einer Badeſtelle Fahrrad und Klei— dung niedergelegt, um einen Unglücksfall vor— zutäuſchen. Bereifung von Kraftfahrzeugen. Wie aus der Sitzung des Beirats für das Kraftfahr— weſen vom 14. Juni zu entnehmen iſt, wird von den Wegeunterhaltungspflichtigen nach— drücklichſt Klage über die Ueberladung der Laſtkraftwagen geführt und u. a. gefordert, auch die Gewichtsbeſtimmungen zu verſchärfen. Es kam zur Sprache, daß ſich Kraftfahrzeug— halter vielfach auch durch Strafen nicht von dem Ueberladen abhalten laſſen und ſogar teil— weiſe bereits bis 40mal beſtraft worden ſind. Die ſchwierige Lage der Wegeunterhaltungs— pflichtigen wurde eingehend dargelegt. Da die Schädigung der Wege durch überladene Laſt— kraftwagen und Anhänger ſowie nicht vor- ſchriftsmäßige Bereifungen in derſelben Weiſe wie bisher nicht ihren Fortgang nehmen kann, muß Vorſorge getroffen werden, daß künftig die beſtehenden Gewichts- und Bereifungsvor— ſchriften für Kraftfahrzeuge eingehalten wer— den. Dieſe Notwendigkeit wurde auch allge— mein im Beirat anerkannt. Für eine Aende— rung dieſer Vorſchriften möchte ſich der Reichs— verkehrsminiſter, abgeſehen davon, daß die Ab— fahrgrenzen der hochelaſtiſchen Vollgummirei— fen kenntlich gemacht werden ſollen, jetzt nicht einſetzen. Er müſſe aber dringend um eine ſtrenge Beachtung der beſtehenden Gewichts— und Bereifungsvorſchriften für Kraftfahrzeuge erſuchen. Andernfalls würde der Reichsver— kehrsminiſter, nicht zuletzt im eigenen Intereſſe der Kraftfahrzeughalter, die auf die Straßen angewieſen ſind, ſich genötigt ſehen, eine Aen⸗ derung der Kraftfahrzeugverordnung in Er— wägung zu ziehen. 5 Daten für den 8. Auguſt: Sonnenaufgang 5.00 Uhr, Sonnenuntergang 20.00 Uhr, Mondaufgang 12,53 Uhr, Mondun⸗ tergang 21.50 Uhr.— 1867: Die Radiererin Käthe Kollwitz in Königsberg i. Pr. geb. —— haben Salem- Zigaretten das Vertrauen der Raucher. Ganz Deutschland weis seit vielen Jahren, daß diese Zigarette unverändert gut und mild geblieben ist.