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Das Kommando. „Di K.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ klauſe“ und 3 Spielplätze“. D. J. K. n SMA. Am Sonntag, den 14. Auguſt bei dem Sport- I em Coe Luut 1 5 4 tag der D. J. K. Doſſenheim Nobels flit ne Ul... Mernneim l. 3˙¹¹ eee G eee, F. U. 1010 Dossenneim l.— Abfahrt der 1. Fußballmannſchaft und Anhänger cSA RRS N FORST SADEN 12 Uhr ab Drehſcheibe per Rad. 15. Auguſt(Maria Himmelfahrt). In Bürſtadt: Fußball Bürſtadt 2.— Viernheim 3. In Viernheim: Handball Viernheim 2.— Bürſtadt 2. Fußball: Viernheim Schüler— Bürſtadt Schüler Die Sportleitung. Sturmſcharfahrt nach siebersbach und Sonderbach, 2½ Tage. Abfahrt der 1. Gruppe 258 Uhr, der 2. Gruppe 6 Uhr O. E. G. „S af Ttla d e nt. Morgen Sonntag ab 7 Uhr Tanz-Musik Feenhafte Beleuchtung. Beſter Tanzboden. Getränke nach Belieben. Wir laden ſrdl. ein: Der Wirt: Math. Träger. Kapelle Lenz: grün⸗rot. 3 Uhr 3½ Uhr ſagpgagagggamanggdſm Nedegewandle tücht. Herren m. Buro bei 65. 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Die Sänger müſſen unbe⸗ dingt vollzählig er 8 0 blatt“ in Stuttgart, das führende bergiſche Zentrumsorgan, macht Mitteilungen über die Auffaſſung maßgebender Zentrums⸗ kreiſe von der durch das Scheitern der Ver⸗ handlungen des Kabinetts Papen mit Hitler Jgeſchaffenen Lage. 9 jernheimer Anzeiger W täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 170 f k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 189 Jür eilige Leſer Die Verhandlungen um die Umbildung des Reichskabinetts ſind ſeit dem Scheitern der Be⸗ er gediehen. Greifbare Ergebniſſe ſcheinen auch zunächſt nicht bevorzuſtehen. * In Genf trat am Samstag der Jüdiſche Welt⸗ longreß zuſammen. * Das Wrack der„Niobe“ iſt um ein ganz be⸗ achtliches Stück von der Unglücksſtelle fort⸗ geſchafft wodden, ſo daß mit baldiger Ankunſt im Kieler Hafen zu rechnen iſt. * In verſchiedenen Teilen des Reiches gingen ſchwere Unwetter nieder, die großen Schaben anrichteten. Im Kreiſe Düren wurde ein gan⸗ zes Dorf tief unter Waſſer geſetzt. . Bei politiſchen Streitereien wurden in einem orte bei Inſterburg zwei Perſonen erſchoſſen. — In München erlitten zwei Perſonen bei 1 einem politiſchen Zuſammenſtoß ſchwere Ver⸗ letzungen. * Piccards Start in die Stratoſphäre iſt nicht vor Mittwoch zu erwarten. *. Ein Wirbelſturm in Oſttexas forderte eine Anzahl Menſchenleben u. richtete großen Scha⸗ den an. dl. Die Olympiade in Los Angeles fand am Sonntag ihren Abſchluß. Das Sentrum und die Negierungsbildung in Reich und Preußen. enb Berlin, 16. Aug. Das„Deutſche Volks⸗ württem⸗ Das Blatt erinnert daran, daß die preußi⸗ che Zentrumsfraktion am Donnerstag die Na⸗ bonalſozialiſten und die Deutſchnationalen zu Verhandlungen über die Frage der preußiſchen Regierungsbildung Iſchreibt dazu: etzt nicht ſtattgefunden. Man ſollte alles auf⸗ bieten, um dieſe Verhandlungen poſitiv zu ge⸗ ſtalten. Dann kann es nach der Auffaſſung des Zen⸗ trums nicht ausbleiben, daß die Löſung der Re⸗ gierungsfrage in Preußen auch eine Klärung Im Reiche nach ſich zieht. das Zentrum weiſt, zu einem Ziele führt, kann gewiß ſehr bezweifelt werden. das Zentrum nach den Vorgängen am Sams⸗ tag unendlich ſchwer, an die Möglichkeit einer dauerhaften Einigung und einer Zuſammen⸗ arbeit mit den Nationalſozialiſten zu glauben. Aber wer ſich nicht von vornherein damit ab⸗ findet, ſo erklärt das Blatt zum Schluß, daß die Gefahr ſchwerſter Verwicklungen herauf be⸗ Volkschor eingeladen hatte, und Die Verhandlungen haben bis Werde ein ſolches Ergebnis erzielt, Ob der Weg, den Und es iſt für ſchworen werde, der müßte den Verſuch machen, einen Weg zu gehen, der uns ſchließlich wei⸗ ſer führt. Eine Stellungnahme der Deutſchnationalen Im„Tag“ nimmt der deutſchnationale Landtagsabgeordnete Borck zu der durch die Abſage der NSDAP. geſchaffenen Lage unter der Ueberſchrift„Klärung?“ in einem Arti, el Stellung, der in einer Vorbemerkung als die Stellungnahme der DNVP. bezeichne wird. Es heißt darin u. a.: Die Regierung bapen wird ſich jetzt klar werden müſſen, daß es für ſie keine Stützung auf parlamentari⸗ ſcem Gebiete mehr gibt. Von allen Fraktio u des Reichstages fände ſie nur noch be 1 0 Na nter Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 16. Auguſt 1932. tzung, wenn ſie wirklich gewillt iſt, aue Kon⸗ ſequenzen aus der Lage zu ziehen. Weder die⸗ ſer Reichstag, noch ein neuer, weder der Prer. ßiſche Landag, noch ein neuer, bringen ihr Mehrheiten. Nachdem die größte nationale Partei ſich der poſitiven Mitarbeit an de Befreiung vom Parlamentarismus verſag hat, muß die Regierung, geſtützt auf ihre eig ne Verantwortung, auch vor der Revoution von oben nicht zurückſchrecken. Dazu wird es aber notwendig ſein, daß jetzt alle hemmen— den Kräfte, die noch in den Regierungsſtellen vorhanden ſind, rückſichtslos aufgezeichnet werden. Es iſt unmöglich, daß alle die Hal⸗ ben und Lauen jetzt herandrängen, weil„Ob⸗ jektivität“ der Grundſatz einer überparteiiſchen Regierung ſei. Nur rückſichtsloſes Zupacken und Tatmenſchen paſſen in dieſe Zeit. For⸗ malien dürfen keine Hinderungsgründe ſein, um Deutſchland zu retten. Der Kanzler, der heute eine ſo große Macht hat, wird, wenn er zeigt, daß er ſie allen zum Trotz halten will, die Menſchen, denen Partei nichts iſt, Deutſch— land aber alles iſt, hinter ſich haben. Will di Reichsregierung ſo handeln, dann iſt eine Klärung erfolgt. Einführung der Schlachlſteuer in heſſen kaum zu erwarken Darmſtadt, 15. 8. Zu der Mitteilung, daß die preußiſche Regierung im Hinblick auf den regen Grenzverkehr, der an der preußiſchzheſſiſchen Grenze nach Einführung der Schlachtſteuer in reußen nach dem ſchlachtſteuerfreien Heſſen eingeſetzt hat, der heſſiſchen Regierung nahe— gelegt habe, ebenfalls die Schlachtſteuer einzu— führen, wird darauf aufmerkſam gemacht, daß dies ohne den Landtag nicht möglich iſt. Der hefſiſche Landtag dürfte aber auf keinen Fall Nach Hillers Ab geneigt ſein, einem ſoichen Wunſch der heſſt— ſchen Regierung— falls er tatſächlich vorlie— gen ſollte— zu entſprechen, da die heſſiſche Be- völkerung und insbeſondere auch das heſſiſche Metzgergewerbe eine ſolche erneute ſteuerliche Belaſtung durchaus ablehnen würden. Es han⸗ delt ſich hier alſo anſcheinend um einen Ver— ſuchsballon; reale Möglichkeiten ſind kaum ge⸗ geben. ö FJlugzeugabſturz Prag, 15. 8. Im Elbetal bei Loboſitz iſt wäh⸗ rend eines Vergnügungsfluges ein Flugzeug der Maſerik-Fluglinie in einen Luftwirbel ge⸗ raten d und abgeſtürzt. Vier Perſonen waren ſo— fort tot, während der Pilot ſo ſchwer verletzt wurde, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Liebes kragödie Wiesbaden, 15. 8. Aus verſchmähter Liebe verübte geſtern nachmittag ein 28jähriger Ar— beiter einen Totſchlagsverſuch. Er unterhielt mit einem 21jährigen Mädchen ein Verhältnis, das dieſes jetzt löſen wollte. Als bei einer nun— mehr ſtattgefundenen Ausſprache das Mädchen es ablehnte, die Beziehungen aufrechtzuerhal— ten, ſtach er ihm mit einem Meſſer dreimal in die Bruſt. Auch ſich ſelbſt verſetzte er mehrere Meſſerſtiche, ſo daß beide mit lebensgefährli— chen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Schwere Verkehrsunfälle Vier Todesopfer Breslau, 15. 8. Bei Sagan creignete ſich am Sonntag nachmittag ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Penfonenauto aus Sagan ſtieß mit lige Die Einberufung des Reichslages— Vorerſt noch ſehr verwirrle Lage Berlin, 15. 8. Zu den Vorgängen, die ſich in den Unterredungen des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers mit Hitler am Samstag ab— geſpielt haben, erfahren wir von unterrichteter Seite, es ſei bedauert worden, daß die Natio— nalſozialiſtiſche Partei ſich nicht zur Verfügung geſtellt habe, obwohl ſie von der Reichsregie— rung genug Entgegenkommen erfahren habe. Herr Hitler habe nicht nur die Führung der Reichsregierung, ſondern auch die geſamte Staatsgewalt für ſich in Anſpruch nehmen wol— len. Der Reichspräſident hat ihm daraufhin er⸗ klärt, daß er nicht gewillt und in der Lage ſei, die Staatsgewalt einer beſtimmten Partei zu überlaſſen. Es iſt ſchon vor den Unterredungen erklärt worden, daß der Reichspräſident die Linie einer autoritären Regierung, unabhängig von jeder Partei, ſtriktens innehalten wird. Daß die Nationalſozialiſten ſich nicht darauf eingelaſſen haben, ſei außerordentlich bedauer— lich. Wie wir weiter von unterrichteter Seite erfahren, hat Hitler wörtlich erklärt, er werde die Stellung für ſich in Anſpruch nehmen, die Muſſolini nach dem Marſch auf Rom einge— nommen habe. Das Gerücht, als ſei die Regierung nicht be— reit, den Reichstag einzuberufen, geht, wie von unterrichteter Seite erklärt wird, auf eine miß⸗ verſtändliche Darſtellung der Unterredung des Reichskanzlers mit den Zentrumsführern Joos und Bolz zurück. Es wird uns ausdrücklich er⸗ klärt, daß die Regierung ſelbſtverſtändlich vor den Reichstag treten wird. der„Angriff“ über das negalive Ergebnis Berlin, 15. 8. Reichstagsabgeordneter Dr. Joſ. Goebbels ſagt im„Angriff“ in einem Ar- tikel„Die Macht an Hitler!“ u. a.: Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung und ihre Führer verfochten nur ihr gutes Recht, wenn ſie bei der Belaſtung mit einer ungeheuren geſchichtlichen Verantwortung, die ſie für die kommende deut⸗ che Politik zu übernehme: k hatten, nun auch die Forderung aufſtellten, daß man ihnen in ein— deutiger Weiſe die Führung der Regierungs— geſchäfte anvertraue und ihnen dadurch die Möglichkeit gäbe, ianere Reformen durchzufüh— ren, die ſie für die Wiedergeburt der Nation und für die Reinigung des öffentlichen Lebens in Deutſchland für unerläßlich notwendig hiel— ten. Man hat unſerer Bewegung in der Ver— gangenheit oft den Vorwurf gemacht, ſie treibe eine Desperadopolitik, und wenn man ſie vor die Verantwortung ſtelle, dann drücke ſie ſich ſcheu beiſeite. Hier war zum erſten Mal die Gelegenheit geboten, der nationalſozialiſtiſchen Bewegung die Chance der Oppoſition zu neh— men und ſie mit der ganzen Würde und Laſt der Verantwortung zu beladen. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung dafür aber mußte ſein, daß man ihrem Führer und ſeinen Mitarbeitern freie Hand gab, da ohne dies eine Uebernahme der Verantwortung vollkommen widerſinnig war. Was haben die hohen Herren in der Wilhelm— ſtraße ſich eigentlich dabei gedacht, als ſie Adolf Hitler aufforderten, im Kabinett Papen die Vizekanzlerſchaft zu übernehmen? Glaubte man dort in der Tat, daß die nationalſozialiſti— ſche Bewegung ſich eine beleidigende und krän— kelnde Behandlung gefallen ließe, die man in der Vergangenheit nicht einmal der Sozial— demokratie zumutete? Darüber aber ſoll kein Zweifel beſtehen: In Zwielicht bleiben wir nicht. Entweder gibt man uns die Macht, dann tragen wir die Verantwortung, oder man ver— weigert uns die Macht, dann ſtehen wir in der Oppoſition und fechten. Es wird dann ſo ſein, daß jene Regierung, die ſich bei ihrem Beginn etwas voreilig mit dem ſchmückenden Beiwort der„nationalen Konzentration“ ausſtattete auf den erbitterten Widerſtand des geſamten nati⸗ onalen Deutſchlands das heute unter unſerer Führung ſteht, ſtößt. Ueber den Ausgang die⸗ ſes Kampfes braucht uns nicht bange zu ſein. Was man uns heute verweigert, das wird man uns orgen geben müſſen. In ruhiger u. ſicherer Entſchloſſenheit tritt die Bewegung an. Ihr Ziel iſt unverändert wie immer: Die Macht an e ler! ieee 49. Jahrgang einem Motorrad zuſammen. Das Auto wurde über den Straßengraben geſchleudert und über— ſchlug ſich mehrmals. Der Chauffeur erlitt einen Bruch der Wirbelſäule und ſtarb bei der Ueberführung ins Krankenhaus. Die beiden Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen da⸗ von. Der Motorradfahrer erlitt einen Schädel⸗ bruch und ſtarb nach kurzer Zeit. In Sprottau kam bei einem Motorradzuſam⸗ menſtoß der Reichswehrſoldat Kurt Lehmann aus Sprottau ums Leben. In Breslau wurde der Muſiklehrer Kloſe von einem Motorradfahrer überfahren und tödlich verletzt. Wirbelſturm in Oſtlexas Neuyork, 15. 8. Ein Wirbelſturm hat in Houston(Texas) ſchwere Verheerungen ange— richtet. Daß nur 13 Menſchenleben dem Sturm zum Opfer gefallen ſind, iſt der Tatſache zu ver— danken, daß vor Ausbruch des Tornados das flache Land geräumt wurde und man auch ſonſt alle zu Gebote ſtehenden Vorſichtsmaßnahmen ergriffen hatte.— Die Hafenſtadt Galveſton, die auf einer ſchmalen Halbinſel gelegen iſt, hat keine Verbindung mehr mit dem Feſtland, da die Leitungen zerſtört ſind; es herrſcht völlige Dunkelheit in der Stadt. Galveſton iſt der be— deutendſte Baumwollausfuhrhafen Amerikas u. ſteht an zweiter Stelle der Ausfuhrhäfen nach Neuyork. Deulſcher Dampfer in der Galveſton-Bal aufgelaufen Galveſton(Texas), 15. 8. Der deutſche Dampfer„Ditmarköl“ iſt nachdem er das Dock verlaſſen hatte, geſtern ſpät abends während eines Orkans in der Einfahrt in die Galveſton— Bai aufgelaufen. Der Dampfer gehört der Han— ſeatiſchen Reederei A.-G. Er iſt im Jahre 1915 gebaut und hat 5088 Bruttoregiſtertonnen In— halt. Der Komposthaufen als Brukapparat Eine Geflügelzüchterin in Steimbke in Han— nover hatte vor einigen Tagen die nicht von der Glucke ausgebrüteten Eier in der Meinung, daß ſie wertlos ſeien, auf den Kompoſthaufen ge— worfen. Zu ihrem größten Erſtaunen mußte ſie nun aber am andern Tage feſtſtellen, daß aus dieſen Eiern noch Kücken entſchlüpft waren. Die warme Temperatur der ſich von ſelbſt erhit— zenden Abfälle des Haufens hatte die etwas zu früh abgebrochene Brutarbeit der Glucke be— endigt. Munter und geſund tummeln ſich nun auch dieſe kleinen Küken unter der Obhut der Rind überfahren und gelö let Achern, 15. 8. Hier lief das dreijährige Söhn— hen des Hilfsarbeiters Hermann Linderer in der Eiſenbahnſtraße ſeinem Ball nach und ge— riet dabei unter einen Lieferwagen, ſodaß der Junge auf der Stelle getötet wurde. Den Wa— zenlenker ſoll keine Schuld treffen. Juſammenſtoß zwiſchen Aulo und Pferdefuhrwerk Der Lenker des Fuhrwerks erhängt ſich Karlsruhe, 15. 8. Auf der Landſtraße zwiſchen Durlach und Wolfartsweier ſtieß ein Hambur⸗ ger Perſonenkraftwagen auf ein Pferdefuhr⸗ werk. Das Pferd wurde hierbei derart verletzt, daß es getötet werden mußte. Die Inſaſſen des raftwagens kamen mit dem Schrecken davon; hingegen nahm ſich der Fuhrmann, ein 55 Jah⸗ re alter Landwirt aus Durlach-Aue, den Vor⸗ fall ſo zu Herzen, daß er ſich in einem nahe— liegenden Wald erhängte. Aulounglück am gt. Gollhard⸗-Paß Andermatt, 15. 8. Am Sonntag ereignete ſich am Gotthard⸗Paß ein ſchweres Autounglück. Ein mit ſechs Perſonen beſetzter Wagen ſtürzte 30 Meter in die Tiefe. Eine Perſon war ſofort tot, die anderen mußten mit mehr oder weniger ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus einge⸗ liefert werden Der Jubrer des Wagens liegt Eſſen, 15. 8. Die Polizei teilt mit: Am Sonn⸗ tag gegen 5 Uhr wurde ein gewiſſer Hermann Bortz von einem Mann auf den Kurierplatz nie⸗ dergeſtochen und lebensgefährlich verletzt. Der Verletzte, der u. a. einen Stich in der rechten Schläfengegend erhalten hatte, wurde dem ſtäd⸗ tiſchen Krankenhaus zugeführt. Als Täter wur⸗ de im Laufe des Tages der 34jährige Schloſſer Fritz Lang aus Alteneſſen ermittelt und feſt⸗ genommen. Lang iſt geſtändig, die Stiche nach einem voraufgegangenen Wortwechſel ausge⸗ führt zu haben. Drei Verletzte durch umſtürzenden Holzſtoß Wimpfen, 15. 8. Hier ereignete ſich ein Unfall, durch den drei Perſonen ſchwer verletzt wur— den. Vor dem Hauſe des Küfermeiſters Pfeiffer lagerten zwei hohe Beigen mit Faßdauben. Der Sohn des Landwirts Ernſt Klenk fuhr mit ei⸗ nem Getreidewagen den Wormſer Hof herunter und ſtreifte dabei die Beigen und warf ſie ſo über die daneben auf einer Bank mit ihren Kindern ſitzenden Frauen. Schwerverletzt und blutüberſtrömt wurden die Frauen und Kin⸗ der unter den Holzſtößen hervorgeholt. Ins⸗ geſamt wurden drei Perſonen ſchwer und zwei leichter verletzt. Abſturz in den Bergen Zwei Tote München, 15. 8. Am Wilden Kaiſer bei Kuf⸗ ſtein ſtürzten am Sonntag zwei Bergſteiger ab, von denen ein kaufmänniſcher Angeſtellter aus München ſpäter tot aufgefunden wurde. Sein Begleiter, Graf Luxburg, iſt auf dem Trans— port ins Krankenhaus geſtorben. — denkmalsweihe der 118er in Worms am 20. und 21. Auguſt Worms, 15. 8. Der Verein der ehemaligen 118er hat in dankbarer Verehrung ſeiner ge— fallenen Kameraden ein Ehrenmal geſtiftet, deſſen Bau nach den Plänen des Berliner Bildhauers Paul Birr ſoeben vollendet wor— den iſt. Ein erhebendes, ſchönes Werk, wie es kaum ein zweites Regiment aufzuweiſen hat. Zur feierlichen Weihe iſt der 21. Auguſt beſtimmt, der 118er-Ehrentag von Maiſſin. Würdige Veranſtaltungen füllen den 20. und 21. Auguſt. Begrüßungsabend, großer Zapfen— ſtreich, Weckruf, Regimentsgottesdienſt, Gene— ralappell auf dem Kaſernenhof, feierliche Weihe des Ehrenmals. Das gaſtfreie Worms ruft ſchon heute allen alten Regimentskameraden ein herzliches Willkommen zu. Das Infanterie⸗ Regiment 118 Worms ſtellte folgende Forma— tionen in Worms auf: J. Rgt. 118 und Erſatz⸗ bataillone, Infanterie-Regim. 625(7. Komp.), Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 118, Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 88(2. Btl.), Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 221(2. Batl.), Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 224(7. bis 12. Komp.), Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 254 (1. Komp.), Landwehr-Inf.-Rgt. 118, Brigade Erſatzbatl. 50, Landſturm 1. Batl. 18/18, 18/39, 18/43, Landſturm 1. Batl. 18/0, Maſchinenge⸗ wehr⸗Scharfſchützenabteilung 55, Maſchinenge⸗ wehr⸗Scharfſchützenabteilung 59, Armierung? bataillon 87, Armierungsbatl. 108, Armin rungsbatl. 188. Alles Nähere iſt zu erfahren durch das Geſchäftszimmer der 118er Worms, Kaiſer⸗Wilhelmſtraße 20, Möbelhaus Friedrich Quartiermeldung an Wohnungsausſchuß Wil— helm Selbſt, Worms, Gauſtraße 22. 9 1 1 des Landgerichts Offenburg f aus Gengenbach, zuletzt in Kehl bezw. Straß⸗ burg wohnhaft, wegen Münzverbrechens zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. gen Beihilfe 9 Monate Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft, die Ehefrau Pau⸗ line Nehmet wegen Begünſtigung 4 Monate Gefängnis. Buhmann hatte in Straßburg eine Falſchmünzerwerkſtätte eingerichtet und Fünf⸗ markſtücke aus Meſſing hergeſtellt, die er auf galvaniſchem Wege verſilberte. Die Falſchſtücke waren in Kehl bereits in wenigen Exemplaren in Verkehr gebracht worden, als man in Straß⸗ burg die Falſchmünzerwerkſtätte aushob. Noth lein Ende der politiſchen zuſammenſtöße Zwei kommuniſtiſche Arbeiter erſchoſſen. Inſterburg, 15. 8. Der Beſitzer Hinz und einige kommuniſtiſche Drainagearbeiter gerie⸗ ten im Gaſthaus Jableau in Tommoviſchken bei Inſterburg am Samstag beim Zechen in Streit. Hinz fuhr nach Hauſe, um ſich eine Piſtole zu beſorgen, während die Arbeiter auf der Chauſſee nach Inſterburg gingen. Hinz holte ſie ein und gab etwa 10—12 Schüſſe ab. Hierbei erhielt der Arbeiter Karl Groß aus Inſterburg einen Bruſtſchuß, der ihn auf der Stelle tötete. Der Arbeiter Werner aus Ber⸗ gental wurde von etwa 5 Schüſſen am Kopf, am Hals und in der Hüfte tödlich getroffen. Der dritte Arbeiter konnte ſich retten. Nach⸗ dem ſich Hinz nach Hauſe begeben hatte, um⸗ ſtellt die Polizei ſein Haus. Dabei kam es zwiſchen ihm und der Polizei zu Schießereien. Schließlich konnte er in einem Roggenfeld feſtgenommen werden. Zwei Feſtnahmen in Holſtein. Flensburg, 15. 8. Flensburger Kriminal⸗ beamte, die von einem Schupobeamten beglei— tet waren, haben heute im Zuſammenhang mit den jüngſten Handgranatenanſchlägen in Hol— ſtein zwei Verhaftungen vorgenommen. Feſt⸗ genommen wurden der Kaufmann Otto Hoelck in Wrohn und der Dentiſt Beſtmann in Hohn bei Hennſtedt. Beſtmann iſt ſeiner Zeit in die Bombenanſchlagsaffäre in Holſtein verwickelt geweſen. Politiſcher Zuſammenſtoß in München. Zwei Verletzte. München, 15. 8. Zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten entſtand in der vergangenen Nacht in der Nymphenburgerſtraße ein Wort⸗ wechſel, in deſſen Verlauf ein Sturmführer der Nationalſozialiſten zwei Kommuniſten durch Meſſerſtiche ſo erheblich verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Täter wurde feſtgenommen. 608— nicht 607 Die endgültige Verteilung der Reichstagsſitze. Berlin, 15. 8. Der Reichswahlleiter teilt mit: Heute vormittag 10,30 Uhr, fand die Sitzung des Reichswahlausſchuſſes ſtatt, in der die Feſtſtellung über die den Parteien zugefalle⸗ nen Verbandsſitze getroffen wurde. Der Reichswahlausſchuß ſtellte feſt, daß insgeſamt 42 ſogenannte Verbandsſitze und 66 Sitze auf heren Homöopathen Hans Jakob Buhmann ſche Die Ehefrau Joſef Kohler aus Kehl erhielt we⸗ Nürnberg, 15. 8 Allgemeine De chuhmachertag, verbunden mit der deu ſchen Maß⸗Schuh⸗ und Orthopädie⸗Ausſtellun (12. bis 15. Auguſt) verſammelte Vertreter des Handwerks, berufsſtändiſcher Organiſa⸗ tionen u. Teilnehmer aus dem ganzen Reichs⸗ gebiet ſowie aus Holland, der Schweiz und Oeſterreich in Nürnberg. Die internen Sit⸗ zungen haben am Freitag begonnen. Am Samstag folgte der offizielle Empfang der Be⸗ hörden⸗, Fach⸗ und Preſſevertreter ſowie die Eröffnung der Ausſtellung. Syndikus Dr. Schild⸗Hannover erläuterte in einem Referat die Bedeutung der Tagung und die Ziele der handwerklichen Beſtrebungen, ſowie die Forderungen des Schuhmacherhandwerkes im beſonderen an die Reaieruna. Die Ausländer CCC Reichswahlvorſchlägen den Parteien zufallen. Einſchließlich der 500 Kreisſitze ſtellt ſich die Geſamtzahl der Sitze nunmehr auf 608. Die Zahl der Mandate iſt alſo um 1 höher als nach der vorläufigen Feſtſtellung. Dieſes eine Mandat iſt dem Reichswahlvorſchlag der Bayeriſchen Volkspartei zugefallen. Bei Be⸗ rückſichtigung des Abkommens zwiſchen Baye⸗ riſcher Volkspartei und Wirtſchaftspartei darf damit gerechnet werden, daß dieſes Mandat der Wirtſchaftspartei zugeſtanden wird. Es wird dem Bewerber Mollath zugewieſen werden. Die Stärke der einzelnen Parteien ſtellt ſich jetzt folgendermaßen: Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands 133 Nationalſozialiſt. Deutſche Arbeiterpartei 230 Kommuniſten 89 Zentrum 75 Deutſchnationale Volkspartei 37 Deutſche Volkspartei Deutſches Landvolk Bayeriſche Volkspartei Wirtſchaftspartei Deutſche Staatspartei Chriſtlich⸗Sozialer Volksdienſt Deutſche Bauernpartei Württembergiſcher Bauern- und Wein⸗ gärtnerbund(Landbund) zuſammen 608 4 6 Zur Mehrheitsbildung werden alſo im neuen Reichstag 305 Stimmen erforderlich ſein, bei Verfaſſungsänderungen 406 Stimmen (Zweidrittelmehrheit.) Ein ganzes Dorf unker Waſſer Düren, 15. 8. Die Unwetterſchäden im Kreiſe Düren durch eine Gewitterkataſtrophe am Samstag ſind bedeutend umfangreicher als es im erſten Augenblick den Anſchein hatte. Im Dorfe Wollersheim waren ſo große Waſſermen⸗ Minuten vollſtändig unter Waſſer ſtand. Auf den Straßen der Ortſchaft ſtand das Waſſer einen Meter hoch. „miobe“ auf dem Wege nach Kiel Kiel, 15. 8. Wie der Leiter der Bergungs⸗ arbeiten mitteilt, hat der Transport des Wracks der„Niobe“ eine Stelle 14 Seemeilen öſtlich vom Bülker Leuchturm erreicht. Das Wrack iſt bereits auf 16 Meter Waſſertiefe gehoben. Mit der Ankunft im Kieler Hafen iſt demnach in Kürze zu rechnen. gen niedergegangen, daß das Dorf in wenigen voraus am Samstag die iptver⸗ ſchen Schuhmachermeiſter Deutſchlands e. V, der 24. bayeriſche Schuhmacherbundestag und eine große Hans⸗Sachs⸗Feier in der Meiſter⸗ ſingerkirche und am Denkmal des Schuh ma⸗ cherpoeten am Sonntag. Ein Lichtblick in der Arbeilsloſennol Belebung des Photogeſchäfts. Ein kleiner Lichtblick in unſerer Arbeitsloſen⸗ not iſt es, daß wenigſtens einige Werke wie Oaſen aus der Kriſe herausragen und in der Lage ſind, der übrigen Wirtſchaft gewiſſe An—⸗ regungen zu geben. So konnte das Kamera⸗ werk in München, das die bekannte Box⸗Ka⸗ mera herſtellt, in kurzer Zeit ſeine Belegſchaft verdoppeln. Man rechnet bis auf 800 Neuein⸗ ſtellungen zu kommen. Z. Zt. liegen Aufträge für mehr als 34 Millionen Kameras vor, die in kurzer Zeit erledigt werden ſollen. Erfreu— lich iſt, daß dieſe Geſchäftsbelebung bereits auf das geſamte deutſche Photogeſchäft überge⸗ griffen hat. Alte Unſille hal den Tod eines Jungen zur Jolge Frantfurt a. M., 15. 8. Zwei elfjährige Jun. gen badeten im Main an der verlängerten Gut leutſtraße. Der eine der beiden, der Schülen Hellmuth Neumann aus der Uhlandſtraße wur de dabei von ſeinem Mitſchüler, der der An nahme war, daß Neumann ſchwimmen könne aus Spaß in den Main geſtoßen. Der Junge ging ſofort unter und ertrank. Die Leiche wur de ſpäter bei Niederrad geländet. Reſultate Fuß ball. Süddeutſchland. Verbandsſpiele: Gruppe Main: Eintracht Frankfurt— VfB. Friedberg Kickers Offenbach— Sportfr. Frankfurt Union Niederrad— FSV. Frankfurt Rotweiß Frankfurt— Germania Bieber Vfe. Neu⸗Iſenburg— 1. FC. Hanau 93 Gruppe Heſſen. 1. FC. Langen— Vfg. Bürſtadt FVgg. Mombach— SpV. Wiesbaden Wormatia Worms— FVgg. 06 Kaſtel FSV. Mainz 05— Viktoria Urberach Olympia Lorſch— Alem.⸗Olym. Worms Gruppe Nordbayern: SpVgg. Fürth— FV. 04 Würzburg Germania Nürnberg— 1. FC. Bayreuth Würzburger Kickers— SpVgg. Erlangen FC. Schweinfurt— ASV. Nürnberg Gruppe Südbayern: DSV. München— Bayern München Wacker München— SSV. Ulm Schwaben Augsburg— Ulmer FV. 94 Gruppe Württemberg: SV. Feuerbach— VfB. Stuttgart SpFr. Eßlingen— Germ. Brötzingen Stuttgarter SC.— Union Böckingen FC. Birkenfeld— Kickers Stuttgart O 0 e S Her Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. (70. Fortſetzung.; „Im Vertrauen— nein, gnädiges Fräulein! Ich hätte darauf ſchwören mögen, daß ſich das junge Paar ſehr lieb hat!— Ich begreife es nicht!“ „Ich begreife es auch nicht und werde mei⸗ nem Vetter ſchon die Leviten leſen!— Grüßen Sie die Frau Baronin! Ich will laufen, ſonſt macht man mir das Poſtamt zu. Guten Abend, Sofie! Sorgen Sie mir gut für meine Marthe!“ Damit lief ſie leichtfüßig hinaus. Schweſter So⸗ fie ſah ihr wohlwollend nach. Marthe wurde wach.„Ich will etwas eſſen, Schweſter Sofie! Der Doktor will es!“ „das iſt brav, Frau Baronin!“ Hertha von Loja ging unterdeſſen eilig die Wege hinunter, die nach der Stadt führten. An der Ponte vecchio lief ſie faſt an dem Fürſten Joachim vorbei, der ihr ſchnell den Weg ver⸗ trat. „Holla meine Gnädigſte, wohin ſo eilig?“— „Zum Telegraphenamt, Durchlaucht! Günther muß kommen. Die ſüße, kleine Frau iſt krank!“ „Der Vetter, Baroneß?“ „Ja, der Hallodri, meine erſte Liebe! und wenn er nun noch ſo graufam iſt und ſich von dem Engel da oben ſcheiden läßt, um mich treu⸗ loſen Flumki zu heiraten, dann ziehe ich ihm die Ohren lang!“ „Hertha?—“ Der Fürſt legt den Arm un ihre Hüfte. Er ſtrahlte.„Ich muß jetzt einen Kuß ha— ben.“ „Aber erſt nach dem Telegraphenamt, bitte!“ „Nein, jetzt! Keine Minute warte ich län⸗ ger, du ſüßes, wildes prachtvolles Mädel, du! Lange genug habe ich warten müſſen und mich beherrſchen!“ „Das Beherrſchen beſorge ich künftig!“ neckte Hertha. „Abwarten!“ meinte der Fürſt und küßte ſie auf den Mund. 42. Kapitel. „Marthe krank. Bitte ſofort kommen. Hertha.“ So lautete das Telegramm, das Günther mit dem Nord⸗Süd⸗Expreß nach San Remo ei⸗ len ließ. Schneckengleich kroch ihm der Zug, u. jagte unentwegt dem Cüden zu. Die Stunde Aufenthalt in Mailand brachte ihn bald zur Verzweiflung. „Marthe, liebe kleine Marthe, wäre ich doch erſt bei dir!“ Ried war ihm wieder geſchenkt. Sein ge⸗ liebter alter Herr ging wieder mit Intereſſe im landwirtſchaftlichen Betrieb umher. Er lebte förmlich auf, nur der Gedanke an Mar⸗ the, die er ſo lieb gewonnen, ließ ihn oft ſtumm vor ſich hinbrüten. Als nun die Depeſche kam, war der alte Herr ebenſo unruhig wie Günther und tat, als müſſe er deſſen Abreiſe beſchleunigen.— Als Günther ihm die Hand reichte, ſagte der Alte:„Fahr' mit Gott, mein Sohn! Und wenn du ſie uns wiederbringen könnteſt, wie froh wäre ich dann!“ Endlich— endlich rollte der Zug in San Remo ein.„ Auf dem Bahnſteig ſtand Hertha von Loza und erwartete ihn. Etwas betreten begrüßte Günther das ſchöne Mädchen, das einſtmals ſeine Braut geweſen war. Dann fragte er haſtig, wie es Marthe ginge. „Es iſt etwas beſſer mit ihr!“ Aber tun mußt du behutſamer mit ihr umgehen, du! Komm, mache dich ein wenig friſch in unſerem Hotel, und dann muß ich dich ſprechen.“ Der Concierge wies ihm ein Zimmer an; er befreite ſich vom Reiſeſtaub, kleidete ſich um, und ließ ſich bei Hertha melden. Vie hatte ihm einen Kaffee und einen Im⸗ biß beſtellt, der auf dem Tiſchchen des Balkons ſtand. „Ich danke dir vor allem für die Nachricht, Hertha!“ ſagte er. Eine gewiſſe Verlegenheit war noch über ſeinem ſonſt ſo friſchen, natür⸗ lichen Weſen, weil er nicht wußte wie er zu Hertha ſtand. „Ich dachte, in ſolchem Falle gehörſt du un⸗ ter allen Umſtänden an Marthes Seite, nach⸗ dem ſie ſo viel für dich getan hat! Wir kön⸗ nen das arme Ding doch unmöglich ſo ganz ver⸗ laſſen und krank in der Fremde ſein laſſen!“ „Nein, du haſt recht! In dieſem Falle ruft die Pflicht.“ „Sie hätte es wohl verdient, daß dein Herz riefe, mein Junge!“ „Hertha was würdeſt du ſagen, wenn mein Herz mich zu ihr riefe?“ „Was ich ſagen würde? Gott ſei Dank! würde ich ſagen, daß der Günther ſolch ein an⸗ ſtändiger Kerl iſt!“ ö „Liebe Hertha, das wäre ſehr großzügig ge⸗ Marthe hat ihr mögl dacht von dir. Aber 2 ſtes getan, die Scheidung, ſo ſchnell ſie konnte, zu veranlaſſen.“ 1 „Ja, aus Pflichtgefühl! Aus ihrer großen Ehrlichkeit heraus!— Taxierſt du denn über⸗ haupt deine kleine vornehme Frau?— Oder iſt es dir wichtiger, was ihr Urgroßvater ge⸗ weſen iſt?— Ob der nun eine Eiſenrüſtung angehabt hat oder ſamtmancheſterne Büren, wenn die Marthel nach ihm geraten iſt, dann war er ein edler Menſch.— Da— ich habe dir etwas mitgebracht, das lies mal aufmerk, 5 ſam durch, und dann wollen wir zu ihr gehen! Günther nahm Marthes Tagebuch. Die erſten Seiten blätterte er nur flüchtig durch ihm fehlte die Ruhe. Als aber die Aufzeich⸗ nungen kamen um die Zeit von ihres Vaters Tode, ihre Angſt und Verzweiflung, daß ſie ihm, Günther nicht helfen könne, und dann iht Kampf: Nun muß ich ihn hergeben, und die ſtille Ergebung: Nun habe ich alles getan, da⸗ mit er glücklich wird!— Da kam er ſich vor wie ein erbärmlicher Egoiſt, als ein gedanken. loſer Menſch, der alles genommen hatte, ohne die Größe der Opfergabe zu erkennen. „Hertha,“ bat er mit einem innigen bitten⸗ den Ausdruck in ſeinem hübſchem Knabenge ſicht.„Dein ganzes Weſen ſagt mir, daß du mich verſtehſt, wenn ich dich bitte: Gib mich 5 0 Marthe, wie ſie mich freigab füt dich!“ 5 „Nein, Günther, mein alter Junge— 0 wie ſie nicht! Denn ſie tat es unter Selbſtver leugnung mit blutendem Herzen— und ich „Nun, du, liebe Hertha?“ Günther ſah ſe erwartend und hoffend an. ſammlung des Reichsbundes der Orthopädl Kopf t cklichen Brandwunden bedecki ſofort tot zu Boden. Karlsruhe.(Der badiſche Innenminiſter Maier geſtorben.) Aus Freudenſtadt kam die Meldung von dem Ableben des badiſchen In: nenminiſters Emil Maier. Der Miniſter iſt dort„wo er etwa ſechs Wochen zur Kur weilte, geſtern vormittag 10,30 Uhr nach län⸗ gerem, ſchweren Leiden geſtorben. Brand kalaſtrophe in Manila Manila, 15. 8. In der maleriſchen noch von ihrer Mauer umgebenen Altſtadt ſind heute drei ganze Blocks durch einen gewaltigen Brand zerſtört worden. In Flammen ſind u. a. zwei katholiſche Hochſchulen ſowie das Ateneo Muſe⸗ um aufgegangen. Alle Gebäude ſtammten noch aus der Zeit der erſten ſpaniſchen Koloniſaliti⸗ on auf den Philippinen. Der Brandſchaden wird auf 5 Millionen Dollars geſchätzt. Blitz ſchlägt in eine Sporlgruppe ein Zwei Sportler getötet— Sechs ſchwer verletzt Lemgo(Lippe), 15. 8. Ein furchtbares Un⸗ glück ereignete ſich heute nachmittag während einer Sportveranſtaltung der Freien Sport— verbände Lippe auf dem hieſigen ſtädtiſchen Sportplatz. Der erſte Blitzſchlag eines heftigen 0 Gewitters traf in eine Gruppe von Fußballſpie⸗ lern, von denen zwei ſofort getötet und ſechs erheblich verletzt wurden. der jüdiſche wellkongreß in Genf Genf, 15. 8. Der jüdiſche Weltkongreß trat am Sonntagabend zu einer Sitzung zuſam⸗ men. Profeſſor Manley Hudſon von der Ha⸗ vbard⸗Univerſität, erläuterte gewiſſe Tätigkeits⸗ gebiete des Völkerbundes, wie die Mandats— und die Minderheitenfrage, die für die Ju⸗ den von unmittelbarem Intereſſe ſeien. Hierauf wurde mitgeteilt, daß die Wahl des Konfe⸗ 5 renzvorſitzenden erſt am Montag erfolgen werde. Im Verlauf der Sitzung gab Dr. Marenski— Deutſchland eine Schilderung von der Lage der Juden in Deutſchland. Er erklärte u. a., 14 auf ihre Fahne geſchrieben. Sicher ſeien nicht alle Antiſemiten, aber man könne nicht wiſſen, welche Richtung in einigen Monaten in Deutſchland die Ober⸗ hand gewinnen werde. Es erhebe ſich die Frage, was die Juden üüberbaupt in einer ſo Millionen. Dr. Joſeph Tannenbaum, Präſi⸗ In Deutſchland 8 einer Geſamtbevölkerung von rund 60 dent des Vorſtandes des American Jewis“ Congreß, gab einen hiſtoriſchen Ueberblu— über den Antiſemitismus. Robert Stricker⸗ Oeſterreich erklärte, das Hauptziel müſſe ſein, das jüdiſche Volk erneut zuſammenzuführen. Die nächſte Sitzung findet am Montag vor⸗ mittag ſtatt. 1100 ⸗Jahrfeier der Gemeinde Biblis Biblis(Ried), 15. 8. Die 1 100⸗Jahrfeier der Gemeinde Biblis und die gleichzeitige Jubilä⸗ umsfeier der Bibliſer Feuerwehr geſtalteten die hieſige Einwohnerſchaft und die zahlreichen Feſtbeſucher zu einer Feierlichkeit großen Stils. Das Feſt wurde am Samstag abend durch e nen impoſanten Fackelzug eingeleitet, dem ein Feſtkommers folgte. Höhepunkt des Feſtſonn⸗ tags war ein großartiger hiſtoriſcher Feſtzug, der ſich ſtundenlang durch die geſchmückten Ortsſtraßen nach dem Feſtplatz bewegte. Tau— ſende von Feſtbeſuchern bildeten Spalier in den Ortsſtraßen und bewunderten die einzelnen hi— ſtoriſchen Gruppen, die dem Zug ein impoſan⸗ 9 25 5 Schluß des gewaltigen Zuges. Am Ehrenmal legte Bürgermeiſter Kärcher im Namen der Ge⸗ meinde einen Kranz nieder. Alsdann begannen die Feierlichkeiten auf dem Feſtplatz. Bürger⸗ meiſter A. Kärcher begrüßte hier die zahlreichen Feſtbeſucher. Der Verfaſſer der Bibliſer Chro⸗ nik, Valt. Häuſer⸗Darmſtadt, ein geborener Bibliſer, hielt die Feſtrede. Er und Feuerwehr⸗ kommandant Seibert wurden zu Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt. Ein Feſtball in den überfüllten Sälen des Ortes bildete den Ab— ſchluß des wohlgelungenen Feſtes. gechs Anweſen niedergebrannt Hechingen(Hohenzollern), 15. 8. Am Sonn⸗ tagfrüh wurde im Nachbarort Weilheim ein ganzer Häuſerbloc, beſtehend aus den Anwe— ſen von ſechs Landwirten, durch Feuer vernich— tet. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Das Großvieh wurde gerettet, doch iſt einiges Klein— vieh in den Flammen umgekommen und auch ein großer Teil des Mobiliars iſt mitverbrannt. Man vermutet Brandſtiftung. Der Schaden dürfte 80 bis 90000 RM betragen. der naſſe So Der Waſſerſpork forderk ſeine Opfer Mannheim, 15. 8. Geſtern vormittag iſt der hier wohnhafte 32 Jahre alte verheiratete Kaufmann Robert Zarnicer beim Baden im Strandbad unbemerkt ertrunken. Er iſt vom Baden nicht zurückgekehrt. Seine Leiche konnte noch nicht gefunden werden. Breiſach, 15. 8. Beim Baden im offenen Rhein, der zur Zeit ziemlich ſtarke Strömun— gen aufweiſt, iſt am Freitag ein junger Mann, deſſen Perſonalien noch nicht bekannt ſind, er— trunken. Die Leiche konnte noch nicht gebor— gen werden. Düſſeldorf, 15. 8. Der rieſige Badebetrieb am geſtrigen Sonntag hat nicht weniger als ſieben Todesopfer gefordert. Am Leuchten— berger Ort ertrank morgens ein junger Mann. Wenige Zeit ſpäter ereilte ein junges Mäd— chen das gleiche Los, das einen Schleppkahn beſteigen wollte. Auch bei Möchenwerth fan— den beim Baden ein 15jähriger Junge, ein Maler und ein anderer Mann den Tod in den Wellen. In der Nähe des Pappenwäldchens erholte. 95 7 an III y* kenterte kurz vor Ausbruch des Gewitters ein Paddelboot, in dem ſich zwei Damen befan— den. Ein Spaziergänger ſprang den beiden Frauen nach, brachte ſie auch ans Ufer. Als er dann verſuchte, auch das Paddelboot zu bergen, ging er unter. Schließlich ertrank noch bei Kaieſerswerth ein 27jähriger junger Mann. In der Nähe von Hamm ſind zwei junge Leute beim Baden ertrunken. Ihre Leichen konnten geborgen werden. Frankenthal, 15. 8. Am Samstag nachmittag iſt beim Baden unterhalb des Frankenthaler Kanals der 40 Jahre alte Kaufmann Karl Deſenz von hier ertrunken. Die Leiche wurde bis jetzt noch nicht geländet. Mannheim, 15. 8. Im Strandbad geriet ge— ſtern mittag eine des Schwimmens unkundige Kontoriſtin in die Gefahr des Ertrinkens. Sie wurde von drei zu Hilfe eilenden Badegäſten an Land und nach der Sanitätswache ver— bracht, wo ſie ſich nach einiger Zeit wieder Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. (Schluß.) „Ich bin froh, daß ich dich los bin!“ ſagte ſde, lachte mit blitzenden Augen und gab ihm einen Kuß:„And weil du jo verſtändig biſt, ſollſt du auch noch fix etwas ganz Schönes le⸗ ſen!“ Sie nahm das Tagebuch und ſchlug das kleine Gedicht auf: „Ich wollte', ich hätt' einen kleinen Knaben.“ Er las es, aber er ſchwieg. Dann ſteckte er das kleine Buch in die Bruſttaſche. „Ich danke dir von ganzem Herzen, liebe Hertha, aber nun will ich zu meiner Frau!“ „Ich komme mit, ſelbſt auf die Geſahr hin, euch läſtig zu ſein!“ In der Villa Correggio lag golden die Nachmittagsſonne. Die junge Frau auf dem Nuhebett ſah mit verträumten Augen in die Zitronenbüſche hinaus. „Geben Sie mir doch das Bild von meinem Mann, Schweſter!“ „Und ſo was will ſich ſcheiden laſſen“, dachte kopfſchüttelnd Schweſter Sofie. „Laß mich zuerſt hinein, damit ſie nicht er⸗ ſchrickt, denn Ihr Männer ſeid zu tapſig!“ ſagte Hertha zu Günther von Ried. Er blieb gehor⸗ ſam zurück. „Guten Tag, Liebes, wie geht's dir heut“?“ fragte Hertha. „Beſſer, Hertha!“ „And was machſt du da?“ Hertha zeigte auf das Bild.„Treibſt du Götzendienſt mit dielem gräßlichen Bengel?“ —— „Aber Hertha— was ſprichſt du da!“ ſagt, Marthe ganz beleidigt. 8 Hertha tätſchelte ihre blaſſen Wangen. „Sag' mal, Kleines, möchteſt du ihn wieder— ſehn?“ „Will er dich holen?“ fragte Marthe trau— rig.„Iſt er gekommen?“ „Ja, gekommen iſt er, aber holen will er mich nicht, Marthe!“ Marthe ſah die Freundin ungläubig an. „Er iſt da, Marthe, weil er dich lieb hat!“ flüſterte ſie ihr ins Ohr.„Und nun will ich gehen!“ „And du— du, Hertha, das erträgſt du doch nicht?“ Marthe konnte nicht faſſen, daß man einen Günther von Ried ſchmerzlos her geben konnte. i „Ich Kleine:?— Ich vertrag das ausge zeichnet! Ich verlobe mich heute abend noch mit Fürſt Joachim von Pleſſen, und darum habe ich gar keine Zeit mehr! Werde nur recht bald geſund!“ Und ſchon ſchlüpfte ſie hinaus. Vor dem Bett Marthes kniete Günther von Ried, und ſein Geſicht lag auf ihren blaſſen Händen. „Iſt es wahr, Günther, iſt es wirklich wahr? Haſt du mich lieb?“ „Ich hab' dich lieber, als ich es dir ſagen kann, du mein ſüßes Weib!“ Da ſchlang Marthe die Arme um ihres Mannes Hals und bat:„Bleib' lieber, lieber Günther— bleib' bei mir!“ Er küßte ihre Lippen und ihre Hände. „Glaubſt du, Marthe von Ried, glaubſt du. ich könnte wieder von dir gehen?“— Lokales Gegen die Privatiſierung von Poſt und Eiſenbahn. Die Organiſationen der Poſt⸗ und der Eiſenbahnbeamten haben in einer gemein— ſamen Kundgebung gegen die Denkſchrift des Induſtrie- und Handelstages„Poſt und Eiſen⸗ bahn“ Stellung genommen. Sie lehnen di Ueberführung des Unternehmens Deutſch Reichspoſt in eine nach privatwirtſchaftlichen Grundſätzen betriebene Geſellſchaftsform abu. fordern, das nach Wegfall der außenpolitiſchen Hinderniſſe die Reichsbahn alsbald wieder unter die volle Verfügungsgewalt des Reiches zurückgeführt wird. Pferd mit hörnern Auf einem der letzten Märkte wurde einem Bauern übel mitgeſpielt. Ihm gefiel ein ſchö— nes Fohlen und der Kauf wurde auch bald per— fekt, obwohl der Preis ziemlich hoch war. Der Verkäufer überreichte ihm den Kaufvertrag mit der Weiſung, er möge aufs Gemeindehaus ge— hen und das Pferd auf ſeinen eigenen Namen überſchreiben laſſen, wie dies üblich iſt. Nach Erledigung der Formalitäten kehrte der Bauer zum Markt zurück, um das Fohlen als ſein rechtmäßiges Eigentum in Empfang zu neh— men. Zu ſeinem größten Erſtaunen fand er nur eine alte Kuh vor. Auf ſeine Frage, wo denn das Fohlen nun ſei, erhielt er die lakoniſche Antwort:„Sie meinen wohl Ihre Kuh? Sehen Sie ſich nur Ihren Kaufvertrag genau an“, der in der Tat auf eine Kuh lautete. Der Geprellte erſtattete zwar ſofort Anzeige, doch wird es ihm ſchwer fallen nachzuweiſen, daß er tat ſächlich das Fohlen hatte erwerben wollen. Dienstag: Wollig bis heiter, Nachlaſſen der Gewitterneigung, bei meiſt nördlichen und öſt⸗ lichen Winden tagsüber recht warm. Mitt woch: Wieder meiſt heiter und trocken. Dalen für den 16. Anguſt: Sonnenaufgang 5.13 Uhr, Sonnenunter⸗ gang 19.21 Uhr, Mondaufgang 20.04 Uhr, Monduntergang 4.46 Uhr.— 1717: Sieg des Prinzen Eugen über die Türken bei Belgrad. — 1832: Der Philoſoph Wilhelm Wundt in Neckarau geb.— 1899: Der Chemiker Robert Bunſen in Heidelberg geſt.— 1919: Der ruſſi⸗ ſche Diplomat Alexander Petrowitſch von Iſwolſki in Paris geſt. Cetzte Radiomeldungen Feuer durch Blitzſchlag bei Thyſſen. wtb. Mülheim, 16. Aug. Während des geſtern über Müdheim niedergegangenen Gewit⸗ ters ſetzte plötzlich ein Blitz das Dach der Thyſſener Röhren-Wreke in Brand. Das Feuer fand in dem mit Teerpappe bedeckten Dach reiche Nahrung und in kurzer Zeit ſchlugen die Flammen hoch empor. Der Werk- und der ſtädtiſchen Feuerwehr gelang es nach angeſtrengter Tätigkeit, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Das Dach iſt in einer Länge von etwa 70 Metern dem Brande zum Opfer gefallen. Der Sachſchaden ſoll nicht be— trüchtlich ſein. Streikdrohung in der nordengliſchen Textil⸗ induſtrie. wtb. London, 16. Aug. Der Zentralaus⸗ ſchuß des Verbandes für die Textilinduſtrie in den nördlichen Grafſchaften hat heute nachmittag in Blackburn beſchloſſen, die dem Verband angehöri⸗ gen Weber aufzufordern, am 27. Auguſt die Ar⸗ beit niederzulegen, wenn ſich die Lage bis ſpäte⸗ ſtens 20. Auguſt nicht geändert hat. In dieſem Falle würden 250 000 Textilarbeiter feiern. Die Baumwollinduſtrie wird von dieſem Beſchluß nicht berührt. Zwei weitere Todesopfer der Berge. wtb. München, 16. Aug. An der Dreitor⸗ Spitze im Wetterſteingebirge ſtürzte geſtern der Augsburger Touriſt Koluch tödlich ab. Im Karwendel⸗Gebirge verunglückte der Mün⸗ chener Rappold gleichfalls tödlich. Da außerdem— wie gemeldet— im Wilden Kaiſer und an der Campenwand vier Bergſteiger abgeſtürzt ſind, hat ſich die Zahl der in den letzten Tagen bei Bergbeſteigungen tödlich Verunglückten auf ſechs erhöht. Handelsteil Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 15. 8. Weizen inl. neuer 75—76 Kg., gut, geſund und trocken 22,75— 23,25, Roggen inl., neuer, gut, geſund und trocken, 17,75—18, Hafer inl. 16,75—18,75, Sommer⸗ gerſte, inl. 18,50—19,50, Futtergerſte 17— 17,50, La⸗-Plata-Mais gelber mit Sack 17,75 — 18, ſüdd. Weizenmehl Spez. Null, per Aug., bis 15. September 36,60, desgl. per 16. Sept. bis einſchl. Oktober 33,85; desgl. mit Aus⸗ landsweizen 34,85, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit 39,60 bzw. 36,85 bezw. 37,85, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 28,60 bezw. 25,85 bezw. 26,85, Roggenmehl, je nach Fabrikat, 26,75— 27,75, Weizenkleie, feine, 9— 9,25, Bier⸗ treber 10,50—11, und Erdnußkuchen 12,75— 13,00. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 15. 8. Zufuhr und Preiſe: 183 Ochſen 26—36, 192 Bullen 18—27, 222 Kühe 11—27, 362 Färſen 24—37, 587 Kälber 28. 45, 21 Schafe 22—30, 3162 Schweine 46-53, 8 Ziegen 10-5. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber lebhft, geräumt; Schweine mittel, Ue⸗ berſtand. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 365 Stück Verkauft: 221 Stück Milchſchweine das Stück 6—10 Mk. Läufer das Stück von 13—30 Mk. Marktverlauf mäßig. 110 Fr lings vn loi: U