Bettwösche Kissenbezüge gleſt 9 85 65 90 Kissenbezüge bestickt Kissenbezüge festoniert 1.30 95 78 0 Damastbezüge gestreift terd Mk. 3.50 2.75 amast bezüge 0 e 0 Mk. 5.50 4.50 3.55 Oberbettücher 2 9 5 tesloniert. Mk. 4.50 3.75 2. Bettücher 220 cm lang, aus 1 90 qutem Haustuch Mü. 4.25 3.30 2.50 Haradekissen mit Köppel- 1 35 einsath u. Spihe NM. 3.30 2.50 1.75. Paradekissen mit Stickerel- 2 2 8 einsatz und Spie.. Mk. 3.25 2.75 4 Bettgarnituren in großer geschmeckv. Aus wah zu wirkl. billigen Preisen Frottier handtücher 25 75 59 39 3 Küchenhandtücher 18 0 gesdumt. 55 35 25 Weile Nandtücher 20 90 Gläsertücher 38 23 18 14 93 gesdumt 995 75 55 35 Bettfedern Graue Bettfedern 1.25 95 30 . per Pfund Mk. 2.20 Weine Bettfedern 1150 953 4.50 per Pfund Mk. 4.— 3.15 Weide Halbdaunen . per Pfund Mk. 6.90 6.40 5.65 Weigswaren Nemdentuch 80 cm, kröftige 75 5 5 Memdentuch feine Were 85 65 45 24 353 130 cm, gestreift Damast 130 cm, ge blunt 1.25 1.10 88 f 2 8 a a ada 1454.25 n reifte Damaste Bunt ges 0 90, 130 m 1 68 0 Maustuch 140 m Haustuch 150 Ww. 1.95 1.75 150 1.25 Bettuch-Nessel 48 154 cm, kräftige Quslitöät.. 95 65 0 Farbige Wäschebatiste, 45 5 indanthren, 80 cm 6 Farbige Nemdenzefir wis 1.35 95 75 0 Windelbiber 29 5 Bettbarchent ö rot und federdichi 80 cm, echtro 1 eder di 9 15 95 k. 2.— 1.50 130 cm, echtrot und federdicht e 15 1.35 farbige Daunenköper N 8 80 cm 2.50 1.95 1.50 125 i Ml. 3.25 2.50 130 cn 395 3.— 2.50 1.95 f 2 5 4.2 14 12 8 bee dee bern 1 1, 18 H 1.14 Aussteuer-Artikel Jungbauern⸗Verein Mittwoch, den 17. Auguſt, abends /09 Uhr findet im Gaſthaus„zum Roſengarten“ eine Wichtige Versammlung ſtatt. Sämtliche Mitglieder werden hierzu dringend eingeladen. Der Vorſtand. Tabakbau- Verein 111 (Trauben) Unſern Mitgliedern zur Nachricht, daß die Zeit zur Sandblattvorbruch⸗Ernte gekommen iſt. Wir weiſen darauf hin, daß das Vorleſen von Sandblatt, oder das Ernten von Tabak beim Zoll⸗ amt zuerſt angemeldet ſein muß. Wir bitten etwa befallene oder teilweiſe fleckige Blätter beim Ein- fädeln zu ſortieren, um beſſere Qualität die Mög⸗ lichkeit zu geben. Für den Vorſtand: Martin. tücht. Herren m. Büro bei ca. 500 800 RM, mon. gesucht. Angebote unter U. C. 999 Eisenach, Postlagernd. Gärtnerei Fiſcher⸗Seabell Mammerlüger Mahrun, ſtaatlich ge⸗ prüfter Desinfektor, iſt in Viernheim und Umge⸗ gend und vertilgt Wanzen, Schwaben, Hatten u. aller Urt Ungeziefer nach neuestem Verlahren. Schriftliche Garantie auf ein Jahr. Offert. erbet. an die Geſchäftsſt. d. Bl. u. Nr. 11 Erſtklaſſige Eule n Eünlegschweine billig zu verkaufen bei Karl Dewald im„ſchwarzen Peter“, Sony prelswerl: la 20 PSlangen- Nase ſchöne viertelreife Ware Pfd. 380 a Elamer- Mäsb % Pfd. 12 lo lneraiputter ½ Pfd. 359 Reiner Apfelwein Liter 28, mit Zubehör bis 1. Sept. zu vermieten. Neuhäuſerſtr. 26. 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. Obermatratzen Stahlmatratzen Schoner decken geg. Kasse zu Fabrikpreisen Preislisten verlangen. 5% Rabatt! Matratze n-Burk Ludwigshafen a. Rh. Hagenstraße 19 Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Ohmetgras. Am Mittwoch, den 17. ds. Mts., vormit⸗ tags 10 Uhr, wird auf dem Rathaus, Zimmer 16, das Ohmetgras am oberen Landgraben(von der Grenze bis Wieſenanfang) in verſchiedenen Loſen an die Meiſtbietenden verſteigert. Betr.: Verſteigerung von Frühzwetſchen. Am Mittwoch, den 17. Auguſt 1932, vor- mittags 10 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes einige Loſe Frühzwetſchen am Wieſen⸗ weg, Reineklauden in den Erlen und Oberbruch-⸗ weide, Eierzwetſchen im Brunnenfeld, Sauwaſen und Oberbruchweide öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 16. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. , Gothaer I Feuerversicherungsbank auf Gegenseitigkeit. Unsere Agentur Viernheim ist neu zu besetzen. Herren, die in der Lage sind, den vorhandenen Bestand zu ver- walten nnd weiter auszubauen, wollen sich bewerben bei der General- Agentur Darmstadt, Waldstr. 30. e Ius einer Konkursmasse Sommerzonpen 2.00 u. Tpüchlenhosen 259 1.90 un. Georg Martin Kiesſtraße 2 ban 2 Zimmer u. Küche r. nini H fl Freitag abend ½9 Uhr Desaml-Vorsandss zung in der Sporthalle. Tagesordnung: 1. Bezirksjugendwettkämpfe 2. Lichtanlage auf dem Platz 3. Verſchiedenes. Weil, Präſes. Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde ½8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen- kongregation. 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5— 7/7 Uhr 3. Abteilung der Schüler- rinnen der Jungfrauenkongregation. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 6 Uhr ab Training der Leichtathletik. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde. Mittwoch: ¼9 Uhr Hallentraining ſämtl. Fußball⸗ und Handballmannſchaften. 0 2 Uhr ab Platz⸗Training für Schüler. 7 Uhr ab Uebungsſtunde für ſämtl. Aktiven für die Freiübungen(4. Sept.) Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften und Leichtathletik. 810 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde. ½9 Uhr Spielausſchußfitzung(Harmonie). Freitag: 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabtlg. 1/9 Uhr Spielerverſammlung. 4— ½¼ß66 Uhr 2. Abteilung Schülerinnen der Jungfrauenkongregation. J 26—7 Uhr 1. Abteilung Schülerinnen der Jungfrauenkongregation. 7 Uhr ab Uebungsſtunde ſämtl. Aktiven(Freiübung.) Dienstag und Freitag: Platz-Training. Zu den Freiübungen wird es jedem Aktiven(Turner, Fußball, Handball, Fauſtball und Leichtathleten) zur Pflicht gemacht, daran teilzunehmen. Zu allen Uebungs⸗ und Trainings Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Kschor Mitglied des Deutschen Arbeltersängerhundee * a 9. OMtober: Herbstwonzert Heute Dienstag Abend a 3/49 Uhr Frauenchor⸗ Singſtunde Vollzählig und pünktlich erſcheinen. Der Vorſtand. Lokales. Merkſprüche. Man muß die Feſte feiern, wie ſie fallen * Der ſchnellſte Reiter iſt der Tod * Tugend iſt Schönheit * ** » Jünglingsſodalität und D. J. K. Vorſtandsmitglieder der Kath. Jugend wollen die Anzeige beachten. * Provinzialausſchuß. Dem Inhaber des Schillerkaffees, Herrn Johannes Klee 10. wurde am Samstag von dem Provinzialausſchuß die Ge⸗ nehmigung zum Ausſchank von Wein in ſeiner Kaffeewirtſchaft erteilt. Das Geſuch war vom Kreisamt abgelehnt worden und hat Herr Klee lage beim Provinzialausſchuß erhoben. * Der Polizeibericht der letzten Woche hat kein Vergehen gegen Recht und Geſetz zu melden. Ein Sonntag und ein Feiertag im Auguſt. Der Sonntag wurde nach einem ungewöhnlich heißen Samstag in der Nacht durch ein heftiges Gewitter eingeleitet. Hellzuckende Blitze und krachen⸗ des Donnerrollen riß die Schläfer aus ihrer nächt⸗ lichen Ruhe. Praſſelnd ging der Regen nieder. In einem Hauſe des Oberdorfes ſoll ein zum Schlachten vorgeſehener Haſe vom Blitze erſchlagen worden ſein. Von einem weiteren Schaden wurde e Ernte iſt endgültig unter 14 in den Bauerngehöften Aufſtellung genommen. Die Kreszenſen im Felde ſind alle gut geraten. Mit dem Leſen der Sandblätter wurde bereits begonnen. Der früh geſetzte Tabak ſteht ſehr gut, hingegen der ſpäte macht zum Teil einen ſehr dürftigen Eindruck. Die Obſtbäume ſind faſt alle überladen, ſodaß von einem guten Obſtjahr geſprochen werden kann.— Das Wetter am Sonntag und am Feiertag Maria Himmelfahrt war ſehr ſchön. Viele ſtöhnen zwar unter der Hitze, aber laſſen wir der lieben Sonne nur ihr Vergnügen; lange genug hat ſie uns auf die ſommerliche Hitze warten laſſen. Im Sommer heiß und im Winter kalt, ſo bedingt es das Geſetz der Natur.— Am Sonntag nachmittag ſpielte die 2. Mannſchaft der„Grünen“ auf dem Waldſport- platz gegen die 1. Mannſchaft vom Turnverein und ſiegte 8:0. Viele Sportfreunde hatten ſich einge⸗ funden, um ſich dieſes Lokalderby anzuſehen. Sonſt hatten wir hier keine Veranſtaltung. Viele hatten ſich die zwei Feiertage zu Nutze gemacht, um eine größere Fuß⸗ oder Radtour zu unternehmen. Auch die Kirchweihen in Käfertal und Weinheim wurden von Viernheim gut beſucht. Der Feiertag beſcheerte uns auch prächtiges Wetter, ſodaß jeder nach ſeinem Gutdünken ſich im Freien amüſieren konnte. Der Drang zum Waſſer war beſonders groß. Zum Mannheimer Strandbad und nach Lampertheim an den Rhein hatten ſich viele Viernheimer begeben, um zu baden und ſich von der Sonne braun brennen zu laſſen. Einige badeten auch in der Lache und wie wir vom Hören ſagen können, ſoll das Baden dort recht angenehm ſein und gut bekommen. Sport und Spiel. okal⸗Derby zwiſchen Sportvergg. 09 und Turuverein 93. Geſamtreſultat 273. Sportvergg. 2. M.— XV. 7 Von dem Spiel der Erſatzliga gegen den TV. 93 war man eigentlich etwas enttäuſcht. Man er⸗ wartete ein raſſiges Lokalderby. Ein ſolches konn- te auch nicht kommen, denn dafür fehlten eben die Vorausſetzungen, zumal die Rotweißen mit drei Mann antreten mußten, die bereits in der zweiten Mannſchaft geſpielt haben. Man ſieht daher beſſer von einer Kritik ab; ſoviel kann man ſagen, daß die Grünen weitaus beſſer waren und die Turner ſehr eifrig ſind. Die 3. Mannſchaft der Sportvergg. fand natürlich keinen Gegner. Es iſt keine Schande für die DT⸗Leute ſo hoch zu verlieren. Andere und beſſere Gegner wurden ſchon ſchwer beladen nach Hauſe geſchickt. Die Jugendmannſchaften abſolvier⸗ ten Trainingsſpiele. Die 2. Jugend der Spvergg. holte ein mageres 2:2 heraus. Dafür legte ſich die 1. Jugend gehörig ins Zeug und ſiegte auch hoch 7:0. Luwinka. Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag Abend 6 Uhr: Training der 1. Mſchft. mit Erſatz. f Mittwoch Abend 6 Uhr: 2. M. gegen 3. M. 9 Uhr: Spielausſchuß im Verwaltungszimmer. Donnerstag Abend 6 Uhr: Training der 1. M. 7 Uhr: Training der 4. und 5. Mannſchaften. Freitag Abend 6 Uhr: Training der Jugend und Schüler. 5 Vorſchau für den 21. Auguſt 1932: 1. Großkampf auf dem VfR.⸗Platz! Sportvergg. 09— VfR Mannheim! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden ſitzung beim 1. Vorſitzenden. Es iſt Pflicht daß alle Vorſtandsmitglieder reſtlos erſcheinen. Der Vorſitzende. Turnverein 1893. Morgen Mittwoch abend 29 Uhr Turnausſchußſitzung bei Turnwart Roſchauer. Dienstag abend 6 Uhr Training der Leichtathleten auf dem Walbdſportplatz. Donnerstag abend 6 Uhr Training der Leicht⸗ athleten auf dem Sportplatz 1. Die Turnleitung. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag abend 8½ Uhr findet im Lokal zum gold. Stern unſere Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Tagesord⸗ nung wird im Lokal bekannt gegeben. Wegen Wichtigkeit der Sache iſt pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Wochenplan des Turnvereins 1893 Montag: ½8 Uhr Turnerinnen auf dem Waldſportpl. Dienstag: 5 Uhr Schüler auf Sportplatz 1. 5 Uhr Leichtathl. u. Handballſpieler auf Sportpl.! 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner im Lokal. Mittwoch: 4 Uhr Schülerinnen auf dem Waldſportpl. 7/9 Uhr Mandolinenabteilung im Lokal. 6 Uhr 1. u. 2. Fußballjugend auf Sportplatz 1.1 Donnerstag: 6 Uhr 1. u. 2. Fußballmannſchaft auf Sportplatz 1. ½8 Uhr Turnerinnen auf dem Waldſportplatz. Freitag: 5 Uhr Schüler auf Sportplatz 1. 5 Uhr Leichtathleten auf Sportplatz 1. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner, Sportler und Männerriege im Lokal. Fechter jeden Montag und Donnerstag im Lokal. Zu allen Uebungsſtunden iſt nur im Sport zu erſcheinen Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke 8 n hr . Im„Völk. Beob.“ wird ein Aufruf Röhms bſchüſſige Landſtraße Erſ 1% Mk. Sonntagsblatt„Sterne und B Ar. 190 Jür eilige Leſer Die deutſche Außenhandelsbilanz ſchließt zim Juli mit einem Ueberſchuß von 66 Mill. Reichsmark ab. 5* In einer Unterredung mit einem Vertreter der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ hat Hit⸗ ler Aeußerungen über ſeine Haltung zur Re⸗ gierung von Papen gemacht. 4* an die SA. und SS. veröffentlicht, in dem es heißt, daß für die SA. und SS. nunmehr eine kurze Kampfpauſe eintrete. In der Heikendorfer Bucht iſt am Dienstag das Wrack des Segelſchulſchiffes„Niobe“ ein⸗ getroffen, wo mit den Hebungsarbeiten be⸗ gonnen werden ſoll. Staatsrat Minn in Hamburg iſt zum Staatskommiſſar der Nordiſchen Rundfunk⸗ A.⸗G. ernannt worden. 15 5 Im Kreiſe Flatow wurden bei einer Schlä— gerei zwiſchen SA. Leuten und Polen mehrere pPerſonen verletzt. Radie meldungen Kirchenempore eingeſtürzt. wtb. Lin z, 17. Aug. In der im zehnten Pahrhundert im romaniſchen Stil erbauten Pfarr⸗ 1 kirche in Raab iſt der rechte Teil der Empore mit hier Kirchenſtühlen in das Schiff der Kirche ein⸗ geſtürzt. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekom⸗ Fetzte Men. Möbellaſtzug verunglückt.— Eine Tote, drei Verletzte. wtb. Eſſen, 17. Aug. Auf der Landſtraße Pbach— Langenberg geriet geſtern ein Möbelwa⸗ ben ins Schleudern und raſte etwa 150 Meter die hinab gegen einen Hoch⸗ annungsmaſt, wobei der Anhänger des Laſtwa⸗ ens umkippte. Von den Inſaſſen wurde die 35. ährige Kaufmannsfrau Erdmann aus Barmen üblich, der Sohn des Spediteurs und zwei Packer icht verletzt. Auch ein ſchweres Flugzeugunglück in Mähren. wb. Pra g, 17. Aug. Wie die Blätter mel⸗ en, ereignete ſich am vergangenen Sonntag außer em ſchweren Flugzeugunglück bei Loboſitz(Böh⸗ he), das vier Todesopfer forderte, noch ein zwei⸗ ee ſchweres Flugzeugunglück. Bei einem Propa⸗ andaflug ſtürzte bei der Gemeinde Jemnitz(Mäh⸗ b 1 n) ein Flugzeug des Mähriſch⸗Böhmiſchen Aerv⸗ ubs ab. Zwei Paſſagiere fanden in den Trüm⸗ ern des Flugzeuges den Tod, ein dritter wurde wer verletzt und ſtarb bei der Ueberführung ins Frankenhaus. Dem Piloten mußten beide Beine ö 0 mputiert werden. Fürſt Lubomirſti geſtorben. witb. Karlsbad, 17. Aug. Am Dienstag ermitttag iſt Fürſt Stanislaus Lubomirſki, der g ls Gaſt zum Kurgebrauch in Karlsbad weilte, an Inem Herzſchlag geſtorben. Fürſt Lubomirſki, der 59. Lebensjahr ſtand, ſpielte in der polniſchen inanz⸗ und Induſtriewelt eine hervorragende Rolle. Was wird nun in Preußen? Wahrſcheinlich Regierungsverhandlungen g Ende der Woche. Berlin, 16. Aug. In unterrichteten par⸗ amentariſchen Kreiſen wird dem tee üro des Voz. erklärt, daß man verm. 19 nde dieſer Woche bereits klarer ſehen% ber die Neubildung der preußiſchen Regie ung. Man iſt in dieſen parlamentariſchen eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ei ins Haus Au— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte men“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. zugefügt werden muß, daß im Korridorgebiet N ls eine Volksabſti Mittwoch, den 17. Auguſt 1932. bekommen von Regterungsvildungsvergano⸗ lungen zwiſchen den Nationalſozialiſten und dem Zentrum. Bis vor den Reichstagswahlen hätten ſolche Verhandlungen immer unter be— ſonderen Schwierigkeiten geſtanden, da, das Zentrum nicht geneigt ſchien, den National- ſozialiſten die Poſition des preußiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten zuzugeſtehen. Für dieſe Hal⸗ tung des Zentrums ſei nicht bis zuletzt beſtim— mend geweſen, daß in einem ſolchen Falle die Nationalſozialiſten die Mehrheit im Dreimän⸗ nerkollegium erhalten würden und dann jeder⸗ zeit in der Lage wären, den Landtag aufzu⸗ löſen. Jetzt hört man in maßgebenden Zen⸗ trumskreiſen, daß an der Frage des Dreimän— nerkollegiums jedenfalls nicht die Regierungs— verhandlungen als ſolche dauernd ſcheitern dürften. Unabhängig davon, wie der Aus⸗ gang ſolcher Verhandlungen ſein werde, könne man nach dem Ergebnis der Reichstagswahlen Aus der Arbeit der Reichsregierung Die Arbeiten an dem Programm, mit dem die Regierung vor den Reichslag krelen will— Erneut vor bedeulenden Enkſcheidungen Berlin, 15. 8. Wie wir erfahren, iſt das Reichskabinett heute nachmittag um 16.30 Uhr zu einer Miniſterbeſprechung zuſammengetre⸗ ten, in der in erſter Linie die Situation be⸗ handelt wird, die ſich aus dem Ergebnis der Verhandlungen vom Samstag für die Reichs- ren wird, iſt ſchwer zu beurteilen in einem politik ergibt. Die Reichsregierung hat, wie Augenblick, in dem die Beratungen der Reichs- bereits angekündigt wurde, die Abſicht, nun mit regierung erſt beginnen. aller Energie an die wirtſchaftlichen Aufga⸗ 5 5 ben heranzugehen, damit den Gefahren der Reichsbank und Arbeilsbeſchaffung Arbeitsloſigkeit nach Kräften begegnet wird, Berlin, 15. 8. Es wurde bereits berichtet, Dieſe wirtſchaftlichen Probleme ſpielen in die daß zwiſchen der Reichsbank und der Reichs⸗ heutige Miniſterbeſprechung hinein. Man kann regierung in der Frage der Finanzierung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms gewiſſe Mei— annehmen, daß ſchon heute in großen Zügen Ich 5 0 5 nungsverſchiedenheiten beſtehen. Dazu wird von das Programm feſtgelegt wird, das in den[u 0 N nächſten 14 Tagen vollſtändig ausgearbeitet einer der Reichsbank naheſtehenden Seite er⸗ werden ſoll, damit die Reichsregierung mit ihm klärt, daß die Reichsbank nach wie vor bereit vor den Reichstag treten kann. ſei, jeden reichsbankfähigen Wechſel, der ihr f 5 präſentiert werde, zu diskontieren. Gegen⸗ Was nach dem Reichstagszuſammentritt were ſtand der kommenden Verhandlungen zwiſchen den wird, liegt heute im Dunkeln. Sicher iſt Reichsregierung und dem Noteninſtitut werde nur, daß die Reichsregierung unter allen Um⸗ alſo lediglich ſein, einen Weg zu finden, ent⸗ ſtänden dafür ſorgen wird, daß die öffent⸗ ſprechendes Wechſelmaterial zu beſchaffen. Es liche Sicherheit und Ordnung aufrecht erhalten müßten alſo demnach zwiſchen die Organe, de⸗ wird. Dau gehört auch die Sicherung des nen die Arbeitsbeſchaffung obliegt, und die Rechtszuſtandes, wie er durch die geltenden Ge- Reichsbank Inſtitute eingeſchaltet werden, ſetze und Notverordnungen gegeben iſt. durch deren Unterſchrift die Wechſel diskontfä⸗ Bekanntlich ſind bereits Anträge angekün-hig würden. Im Sommer des vergangenen digt, die auf eine Aufhebung der Notverord⸗ Jahres iſt dieſer Weg gelegentlich der Banken⸗ nungen abzielen. In politiſchen Kreiſen wird kriſe durch Gründung der Akzept- und Garan⸗ als ſicher angenommen, daß die Bemühungen tiebank bereits erfolgreich beſchritten worden. οπ.²jν̊r— Korridorfrage beunruhigt die ganze Welt Eine bemerkenswerte Neuyorker Preſſeſtimme— Polen wird empfohlen, Eulgegenkommen zu zeigen hat, daß alſo eine derartige polniſche Betrach— Bedrohung des Jriedens tungsweiſe jeglicher Grundlage entbehrt. Neu⸗ Neuyork, 16. 8. Die Erörterung des Korri⸗ vork Times geht hierauf nicht ein, ſagt aber. dorproblems im Inſtitute of polities in Wil- daß der Grundſatz der Selbſtbeſtimmung heute liamstown und insbeſondere der Vortrag des nicht mehr ſo guten Ruf genieße, wie vor 15 Londoner Profeſſors Toynbee geben der Neu⸗ Jahren, da man ſich heute des hohen Preiſes 3 R der wirtſchaftlichen Desorganiſation bewußt vort Times Veranlaſſung, ſich in einem Leit⸗ e 11 155 artikel auch ihrerſeits mit der Frage des iſt. Man iſt, ſo ſagt das Blatt, ſich auch der Bedrohung des europäiſchen Friedens bewußt, Weichſelkorridors zu beſchäftigen. Das Blatt angeſichts der deutſchen Unzufriedenheit mit meint, Polen betrachte den Korridor als einen der Iſolierung Oſtpreußens. Die ganze Welt Landesteil, der ihm auf Grund des Prinzips ſei heute durch die Korridorfrage beunruhigt. der nationalen Selbſtbeſtimmung rechtmäßig übergeben worden ſei, wobei allerdings hin⸗ innehmen, daß die nationalſozialiſtiſche Mehr⸗ zeit im Dreimännerkollegium nicht mehr ſo intſchieden für eine baldige Wiederauflöſung des Parlaments eintreten würde. Ob die zu erwartenden Regierungsverhandlungen einen zoſitiven Ausgang nehmen, vermöge jetzt noch niemand zu ſagen. Der Verſuch ihrer Durch- führung müſſe von verantwortlichen Politi⸗ lern ſofort unternommen werden. Aus dieſer Meinung ſcheint ſich zu ergeben, daß das Zentrum jetzt geneigter iſt, den Nationalſozia⸗ ſiſten die Poſition des preußiſchen Miniſter⸗ sräſidenten zuzugeſtehen. Das Zentrum würde wahrſcheinlich bereit ſein, als preußiſchen In⸗ nenminiſter den jetzigen ſtellvertretenden Reichskommiſſar Dr. Bracht zu aczeptieren. Nöhm bei Schleicher. cnb Berlin. 17. Aug. Reichswehrminiſter der Reichsregierung in den nächſten Wochen auch dieſer weſentlichen Frage gelten werden. Ob die Entwicklung ſchließlich zur Auflö— ſung des gegenwärtigen Reichstages und zur Einberufung einer Nationalverſammlung ſüh— Polen ſollte, da es ja durch die Locarnover⸗ träge geſchützt ſei, in der Korridorfrage den Wünſchen der gemäßigten Deutſchen entge⸗ genkommen. 2 1 0 ng ſtattgefunden rr Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden FFF 49. Jahrgang oon Scheicher hat— wie der„DAZ“ aus po⸗ litiſchen Kreiſen berichtet wird— den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Stabschef Röhm am Mon⸗ tag empfangen. Waffenfabrik in die Suhler Waffen⸗ ſchiebung verwickelt witb Suhl, 17. Aug. Die Ermittlungen wegen der durch zwei Suhler Waffenhändler erfolgten geſetzwidrigen Abgaben von Schuß⸗ waffen und Munition an Mitglieder des Reichsbanners in Sachſen ergaben jetzt, daß auch ein Suhler Waffenfabrikant unter Um⸗ gehung waffengeſetzlicher Vorſchriften Schuß⸗ waffen geliefert hat. Er hat vor allem die an die Feſtgenommenen geſetzwidrig gelie⸗ ferten Waffen in ſeinem Waffenhandelsbuch als Auslandslieferungen geführt. Die ſeiner⸗ zeit gemeldete Menge von 450 bis 500 Piſtolen dürfte ſich um etwa 200 Stück erhöhen. Gegen den Waffenfabrikanten wurde Anzeige erſtat⸗ ket. Weiter waren durch Einbruch in den Schießſtand einer Suhler Fabrik vor einiger Zeit 35 Piſtolen geſtohlen worden. Der größte Teil dieſer Waffen konnte in Berlin wieder herbeigeſchafft werden. Zum Teil waren ſie bereits an Mitglieder einer politiſchen Gruppe (NSDAP) veräußert. Die Hehler bezw. die Abnehmer wurden feſtgenommen. Politiſche Zuſammenſtöße in Berlin enb Berlin, 16. Aug. Im Laufe des heu⸗ tigen Nachmittags kam es an verſchiedenen Stellen der Stadt zu politiſchen Zuſammen⸗ ſtößen. In den meiſten Fällen konnten die Anſammlungen im Keime erſtickt werden, ohne daß die Beamten von der Schußwaffe Ge⸗ brauch machen mußten. Nur in einem Falle iſt ein Verletzter zu verzeichnen.— Ein Poli⸗ zeibeamter, der von mehreren Zivilperſonen tätlich angegriffen wurde, wurde bei der Ver⸗ folgung der Täter aus der Menge beſchoſſen. Darauf machte er von ſeiner Schußwaffe Ge⸗ brauch. Bei dem Zuſammenſtoß wurde ein Mann durch einen Oberſchenkelſchuß verletzt. Doch konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, ob durch den Schuß des Beamten oder durch ei— nen der Schüſſe, die aus der Menge abgegeben wurden. Bei den Zuſammenſtößen in den verſchiede⸗ 1 Stadtteilen wurden insgeſamt 18 Perſo⸗ an feſtgenommen. Ein Aufruf Roehms an die SA. München, 16. 8. Im„Völkiſchen Beobachter“ veröffentlicht Stabschef Roehm einen Aufruf an die SA.⸗ und SS.⸗Männer. Darin heißt es u. a.: Der Führe hat am 13. Auguſt ein An⸗ innen, das hinzunehmen ihm Volk und Würde und die Anerkennung eurer Kämpfe und Opfer verbieten, zurückgewieſen. Der weitere Weg iſt damit vorgezeichnet. Politiſche Einſichten däm⸗ mern ſangſam. Die Macht der Verhältniſſe wird jedoch das Tempo beſchleunigen. Die Fronten ſtehen klar: Hier NSDAP., dort alle übrigen Parteien und Verbände. Wir kämpfen allein, und dieſe ſtolze Erkenntnis kann unſeren Kampfesmut nur ſtärken. Nach entſchloſſener wird unſer Wille, unſere Bedingungen werden härter, die Einſätze und Opfer ſich erhöhen. In berechtigter Abwehr der marxxiſtiſchen Bluttaten iſt in einigen beſonders bedrohten und heim⸗ geſuchten Gebieten ſcharfe Notwehr und Ver⸗ geltung erfolgt. Ich ſehe es als eine Ehren⸗ pflicht an, den Männern, die in Ausübung ihres Notwehrrechts gehandelt und dauernd unter Verfolgung und Strafe geſtellt wurden, in jeglicher Weiſe beizuſtehen. Für die SA. und SS. tritt nunmehr eine kurze Kampfpauſe ein. Einige organiſatoriſche Maßnahmen werden in dieſer Zeit durchgeführt. Nach dieſer wohlver⸗ dienten Ruhe ſtehen auf neuen Befehl SA. und SS. wieder ausgeruht u. neu geſtärkt auf ih⸗ rem Platz, bere die Aufgabe, die ihne 18 Aenderung in der Leitung der Preſſeabteilung der Reichsregierung Berlin, 16. 8. Der Leiter der Preſſeabtei⸗ lung der Reichsregierung, Miniſterialdirektor Dr. v. Kaufmann, wird auf ſeinen eigenen Wunſch wieder in den auswärtigen Dienſt zurückkehren und demnächſt einen Auslands⸗ poſten übernehmen. Der Reichskanzler hat dem Herrn Reichspräſidenten als künftigen Leiter der Preſſeabteilung den bisherigen Preſſere⸗ ferenten des Reichswehrminiſteriums, Major Marcks, in Vorſchlag gebracht. Er hat dem ausſcheidenden Preſſechef in nachſtehendem Brief die Anerkennung der Reichsregierung für ſeine verdienſtvolle Tä⸗ tigkeit ausgeſprochen: „Lieber Herr v. Kaufmann! Sie haben mir häufig zum Ausdruck ge— bracht, daß es Ihr begreiflicher Wunſch iſt, nach langen Jahren anſtrengendſter dienſtlicher Tätigkeit in der Zentrale wieder auf einen Poſten im Ausland zurückzukehren, um an einer Stelle wirken zu können, die ihren Nei⸗ gungen beſonders entſpricht. Da ich mit dem Herrn Reichsminiſter des Auswärtigen der Anſicht bin, daß den Beamten des auswärti— gen Dienſtes regelmäßig wieder Gelegenheit gegeben werden muß, ihre Fähigkeiten auch im Auslande zu verwerten, habe ich mich dazu entſchloſſen, Ihrem Wunſche zu entſprechen. Auf Ihren neuen Poſten, den Sie bald an— treten werden, begleiten Sie meine beſten Wünſche, und es iſt mir ein Bedürfnis, Ihnen in dieſer Stunde für die ausgezeichneten Dien— ſte, die Sie der Reichsregierung als langjäh— riger Dirigent der Preſſeabteilung wie auch als Chef dieſer Abteilung geleiſtet haben, mei— nen aufrichtigen Dank auzuſprechen. Ich werde mich beſonders gern unſerer Zuſammenarbeit auf der Konferenz in Lauſanne erinnern, wo Sie mir mit Ihrer Kenntnis des in- und aus⸗ ländiſchen Preſſeweſens eine wertvolle Hilfe geweſen ſind. Mit freundlichen Grüßen Ihr ſehr ergebener (gez.) v. Papen“ CC y Beſlialiſche Bluttat Saarbrücken, 16. 8. Die Saarbrückener Zei— tung berichtet aus Ottweiler über eine beſtiali— ſche Bluttat. Im Verlauf alter Zwiſtigkeiten kam es geſtern Nacht zwiſchen einem gewiſſen Keßler und einem gewiſſen Wickelmann zu ei— ner Schlägerei, wobei Keßler ſeinen Gegner mit einer Axt bedrohte. Im Verlaufe des Hand— gemenges entriß Wickelmann dem Keßler die Axt und verſetzte ihm mehrere wuchtige Schläge ber den Kopf, ſodaß der Schädel völlig ꝛer— trümmert wurde und das Gehirn zutage trat. Außerdem hackte der ſcheinbar von einer Art Blutrauſch ergriffene Täter ſeinem Opfer eine Hand ab und verletzte durch Axthiebe noch wei— ter ſchwer die andere Hand ſowie den Ober— ſchenkel. Der tödlich Lerletzte wurde ins Kran— kenhaus gebracht, der Täter verhaftet. * An unſere Leſer! Wir machen da⸗ rauf aufmerkſam, daß in heutiger Nummer ein überaus ſpannender Roman ſeinen Anfang nimmt. Neu hinzutretenden Abonnen⸗ ten wird der Roman gratis nachgeliefert. Heinzich von Gristede Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman-⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 Der letzte Herr von Griſtede auf Meer— warfen war an einem nebelſchweren Vorfrüh— lingsmorgen zur Ruhe beſtattet. Wie ein Hünengrab mit rieſigen Quadern am Eingang lag die uralte Familiengruft der Griſtedes, die von oſtfrieſiſchen Häuptlingen abzuſtammen meinten. Unter vier mächtigen Rieſeneichen lag ſie, die wie Beſchützer eines Heiligtums in dem flachen Lande ſtanden, umweht und um⸗ brauſt von dem Winde des Meeres, der an Sturmtagen wie eine Rieſenorgel aus ihren Zweigen widertönte. Der alte Herr von Griſtede hatte viel Leid des Lebens tragen müſſen. Seine Gattin war in geiſtiger Umnachtung geſtorben. Seine Söhne kaum lebensfähig, mit endloſen Mühen künſtlich am Daſein gehalten, in zartem Alter hingewelkt. Nun fiel nach ſeinem Teſtament der nordiſche Beſitz an eine ſüddeutſche Linie, an die Erben eines Griſtede, der vor zwei Menſchenaltern im Gefolge einer nach Bayern verheirateten Für⸗ ſtentochter des Landes in den deutſchen Süden verſchlagen war. Die bayriſche Linie ſtand auf zwei Augen, auf den Augen Heinrichs von Griſtede, der als bayriſcher Rittmeiſter mit dem Prinzen Otto auf das griechiſche Abenteuer ausgezogen war, das in der Zeit, als der alte Herr vo „von Eſſen, 16. 8. Im Verlaufe einer Unterredung mit einem Vertreter der„Rheiniſch-Weſtfäli⸗ ſchen Zeitung“ über ſeine Berliner Beſpre⸗ chungen äußerte Adolf Hitler zur Frage ſeiner Haltung zur Regierung v. Papen u. a.: Er, Hitler, wiſſe, wie er und ſeine Bewegung weiter kämpfen werden. Er trete der Regierung v. Papen, deren Männer er ja überhaupt zum größten Teil nicht kenne, ſo entgegen, wie er jeder ſich national nennenden Regierung bisher entgegengetreten ſei und entgegentreten werde. Er unterſtütze oder dulde die Regierung ſolange, als er durch ihre Regierungs⸗ tätigkeit eine Stärkung der nationalen und eine Schwächung der marxiſtiſchen Front erkennen könne. Im Augenblick, da durch die Maßnahmen einer Regierung auf der nationalen Seite eine Stok— kung, auf der internationalen Seite aber eine Belebung eintrete, werde ſie von ihm abge— lehnt, ganz gleich, wer immer ihre Männer ſein mögen. Grundſätzlich ſei er der Ueberzeugung, daß jede Regierung ſcheitern müſſe und ſchei⸗ tern werde, die nicht eine feſte weltanſchauliche Verankerung in einer nationalen Bildung ih— res Volkes habe. Auf die Frage, ob er ſchärfſte Oppoſition der NSDAP gegen die Regierung v. Papen ange— kündigt habe, äußerte Hitler, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung ge⸗ genüber der jetzigen Reichsregierung in die Opppſition trete. Die Schärfe dieſer Oppoſition werde beſtimmt durch die Größe des Schadens, der durch das Unterbleiben einer Oppoſition entſtehen würde. Die Wahlen vom 31. Juli hätten in dieſer Richtung bereits klar erwieſen, wohin die Re⸗ gierung von Papen mit ihren heutigen Män⸗ nern führen werde und führen müſſe. Denn 980 Ah. und Regierung Papen Eine Erklärung hillers— Grundſätliches über die weitere hallung der Nationalſozialiſten zum deze W— Tolerierung all zu Ja auch Aufruf des Berliner Gruppenführers Graf helldorf an die 5A. Berlin, 16. 8. Der Berliner Gruppenführer der SA. Graf Helldorf hat an die ihm unter⸗ ſtellten Mannſchaften anläßlich der durch die Unterredungen Hitlers vom Samstag geſchaf— fenen Lage einen Aufruf gerichtet, in dem er ſie daran erinnert, daß die SA. nur dazu ge⸗ ſchaffen ſei, die Politik des Führers zu unter⸗ ſtützen. Eigene politiſche Wünſche hätten zu⸗ rückzuſtehen. Es habe ſich nichts an den Auf⸗ gaben geändert. Lediglich ſei der Zeitpunkt ver⸗ ſchoben, an dem die NSDaA die Macht über⸗ nehmen werde. Er nehme an, daß bereits in den nächſten Wochen die politiſchen Voraus⸗ ſetzungen dafür geſchaffen ſein würden.— Weiter teilt Graf Helldorf mit, daß bis zum 28. Auguſt der SA. weiteſtgehend Urlaub zu gewähren ſei. Ab 28. Auguſt trete Urlaubs⸗ ſperre ein. W eine Diktatur ſei nur denkbar, wenn ſie der Träger eines Volkswillens ſei oder ſicherſte Ausſichten habe, in kurzer und abſehbarer Zeit als ſolcher Träger des Volkswillens erkämpft zu werden. Er kenne aber keine Diktatur der Weltgeſchichte, die ſich endgültig in eine neue und anerkannte Staatsform umſetzen konnte, die nicht aus einer Volksbewegung herausgewachſen wäre. Auf die Frage, ob es für die NSDAP. möglich geweſen wäre, den Spatzen in der Hand zu haben, ſtatt die Taube auf dem Dach, erklärte Hitler: Nein, ich werde niemals für ein Linſen⸗ gericht die Erſtgeburt verkaufen. In grundſätzlichen Dingen nehme ich lieber jeden Kampf und jede Verfolgung auf mich, als daß ich mir oder der Bewe⸗ gung jemals untreu würde. Auf die weitere Frage, wie die in Berlin mit Hitler anweſenden Führer ſeine Entſchei⸗ dung aufgenommen haben, erklärte Hitler: Meine Führer würden mich nie verſtanden haben, hätte ich anders gehandelt. Wenn ich mich hundertmal ſachlich irren ſollte, ſo wür— den ſie mir leichter verzeihen, als wenn ich auch nur einmal die Ehre der Bewegung oder die Grundſätze unſeres Kampfes verleug— nen wollte. Sie ſtehen heute mehr denn je zuvor wie ein Mann hinter mir. Am Schluß der Ausſprache äußerte Hitler auf die Frage, was die Bewegung gegen die politiſchen Terrorakte zu tun gedenke, es gäbe eine Recht der Notwehr, das wir uns auch auf die Dauer nicht abſchwächen laſſen durch die dummen Phraſen von„Ruhe und Ordnung“. Die Partei kämpfe um die Macht und ihr Weg werde beſtimmt durch die Me⸗ thoden der Gegner. FCC ³˙·¹ W Politiſche Schlägerei in Duisburg Duisburg⸗Hamborn, 16. 8. Zwiſchen Ange— hörige der KPD und NSDaAP kam es heute gegen 2 Uhr früh zu einem Zuſammenſtoß, bei dem es mehrere Verletzte gab. Als zwei Poli⸗ zeibeamte einſchreiten wollten, wurden ſie be— droht, ſo daß einer von ihnen gezwungen war, zweimal zu feuern. Sechs Perſonen, die an der Schlägerei beteiligt waren, wurden feſtgenom— men und ins Polizeigefängnis eingeliefert. Sie werden ſich vor dem Sondergericht zu verant⸗ worten haben. Einberufung des Preußiſch. Laublags zum 25. Auguſt Berlin, 16. 8. Wie wir von unterrichtete Seite hören, ſind Beſtrebungen im Gange, den Preußiſchen Landtag für den 25. Auguſt zu⸗ ſammenzuberufen. Landtagspräſident Kerrl ſoll auch bereits ſeine Zuſtimmung gegeben haben. noch in der glanzenden Periode ſeiner kurzen Blüte ſtand. Langſam ſickerten damals die Familiennach⸗ richten durch tauſend Unſicherheiten an ihr Ziel in einer Welt, die noch vor all den um⸗ wälzenden Erfindungen ſtand, welche ihr nun⸗ mehr den Stempel geben. Niemand von den getreuen Hütern des herrenloſen Meerwarfen ahnte, wann der neue Herr eintreffen und ſein reiches Erbe über⸗ nehmen werde. Nach Wochen erſt kam ein Brief von ihm aus Trieſt— und an einem Frühlingsabend, als die Marſchen in lichtem Grün ſtanden und die Windmühlenflügel blank und hell im Lichte glänzten, kam er ſelbſt. Heinrich von Griſtede mußte die hohe, ſchlanke Geſtalt etwas neigen, als er die Hauspforte durchſchritt. Er ſah ruhig abwartend mit kühlblauen Augen um ſich. Die Dienerſchaft, aufgeſchreckt durch die plötzliche Nachricht von ſeinem Erſcheinen, lief zuſammen, ängſtlich geſpannt, war doch der neue Herr ihrer aller Schickſal. Der alte Kamerdiener des Verſtorbenen führte das Wort. „Ich weiß“, ſagte Griſtede,„wie treu mein Onkel gepflegt wurde. In jedem ſeiner Briefe, die ich nach Athen bekam, hat er es gerühmt. Es war ein großer Troſt für meine Mutter, denn ſie litt ſehr darunter, daß ſeit langen Jahren auch für ſie das Reiſen unmöglich war in dies ſo weit abgelegene Land.“ „Es war oft einſam für den gnädigen Herrn“, ſagte der Alte.„B Jugendlicher Balerm 18jähriger erſticht ſeinen Vater N N mit dem Küche nmeſſer Königshütte, 16. 8. Zwiſchen dem 18 jährigen Arbeiter Hugo Bombke und ſeinem 63 Jahre alten Vater, der dem Sohne Vorhalte machte, kam es zu einer Auseinanderſetzung. Im Laufe des Streites erſtach der Sohn ſeinen Vater mit einem Küchenmeſſer. Der Täter wurde verhaf— tet. Ichwere Flrafen für politiſchen Ueberfal Roſtock, 16. 8. Das Schwurgericht in Roſtoc verurteilte heute einen Reichsbannermann we⸗ gen ſchwerer Körperverletzung zu 10 Monaten Gefängnis und einen weiteren Reichsbanner⸗ mann zu 9 Monaten. Die Angeklagten hatten am 7. Auguſt einen der NSDAP angehörenden Arbeiter überfallen und ſchwer verletzt. Erdbeben in Argenkinien Buenos Aires, 16. 8. Ein heftiges Erdbeben wird aus San Juan in der Provinz Mendoza gemeldet. Bisher liegen keine Einzelheiten über die Zahl der Opfer vor. die Bergungsarbeiten an der„Mobe“ Kiel, 16. 8. Wie bereits gemeldet, iſt geſtern abend der Schlepper Simſon mit dem Wrack des Segelſchulſchiffes„Niobe“ im hieſigen Ha⸗ fen angekommen. Das Wrack wurde in der Hei⸗ kendorfer Bucht in etwa 14 Meter Waſſertiefe auf Grund geſetzt und ſoll nach dem Eintreffen weiterer Hebeſchiffe aus Hamburg, die heute hier erwartet werden, gehoben und auf Land geſetzt werden. Auf Erſuchen des Chefs der Marineleitung wurde ein Polizeiboot für die Abſperrung der Bergeſtelle eingeſetzt. 1. JC. Nürnberg ſiegk in Berlin Moment vor dem Nürnberger Tor beim Spiel gegen„Hertha⸗BSC.“ Der gorjährige deutſche Meiſter„Hertha⸗BSC.“ unterlae am Sonntag in Berlin dem ſüddeut⸗ ſchen Spitzenklub 011. ger krank wurde, war auch das nicht mehr. Nur die junge Gräfin kam noch oft und hat dem gnädigen Herrn vorgeleſen.“ „Die Damen Holger ſind ja auch die näch⸗ ſten Nachbarn—“ „Eine Stunde knapp. Man ſieht den Turm von den Deichen. Die anderen Herrſchaften ſind alle zu weit zum Verkehr.“ „Mein Onkel hat es oft beklagt, daß er ſeine nahen Freunde von früher eigentlich nur noch bei den Hoffeſten in der Reſidenz ſah— und wie ſelten entſchloß er ſich zur Teilnahme an einem Feſt!“ „Ja, aber Herzog ließ immer bei uns hal⸗ ten“, erklärte der Alte ſtolz und redſelig,„im⸗ mer, wenn er eine Fahrt durchs Land machte, um neue Deichbauten oder neue Landſtraßen zu beſehen. Und zuweilen tafelte er auch bei uns. Und dann war alles faſt wie bei Hofe, und alles Silber und die Kriſtalle mußten her⸗ aus. Und Hoheit lobten unſere Weine immer, die mein gnädiger Herr direkt von Portugal bezog, weil doch hier in der Nähe oft genug Weinſchiffe abgehen. Segler, gleich bis Oporto hin. Die bringen Wein in großen Fäſſern mit, und wir zogen ſie ſelber ab, Weine, wie ſonſt niemand hierzulande ſie bekam.“ „Ja, ja“, zum erſtenmal lächelte der neue Herr, und es war ſeltſam, wie das Lächeln die ſtrengen Züge verjüngte und einen menſch⸗ lich warmen Zauber über ſie ausgoß. „Ich höre alles ſo gern. Ich möchte ſo vieles erzählt haben. Er ſchrieb ſo manches Mal von einen Pferden und Deichen, und ſo weit in der Ferne ſchien mir alles, wie eine ſo ſichere, ru⸗ e e eee e een dige möchte ich in die Stadt reiten, zu Paſtor Bar⸗ denwiek, von dem er ſo oft ſchrieb und dem er auch im letzten Jahre manchmal die Briefe an mich diktierte, als ihm das Schreiben ſchwer ward. Aber ich mag nicht unangemeldet kom⸗ men. Schickt alſo einen Boten voraus.“ Der alte Diener führte den neuen Herrn über die ſmaragdgrünen Wieſenwege durch ein' hohe Buchenallee hinein zu der einſamen, von keinem Lebenston geſtörten Gruft. Mit aufmerkſamen Blick ſah der Fremde über die weite Landſchaft, die ſo plötzlich ſein Grund und Boden geworden war. Er ſog mit langen Zügen die herbe, kühle Luft ein, dieſe ſeltſame, aus Moorgeruch und feuchtem Wind und ſalzigem Atem der See gemiſchte Luft— betrachtete die rieſigen Wolkengebirge, die ſich phantaſtiſch vor dem Himmelsblau türmten, u. ſah verſonnen vor ſich hin, wenn der Alte red⸗ ſelig von den letzten Tagen des Verſtorbenen ſprach. Auf ſeiner hoch und edel gewölbten Stirn lag ein Zug von ſchwerem Ernſt und grübleriſchem Sinnen, wie auf den Stirnen derjenigen, die ſchon in Jugendtagen ſchwieri⸗ ge Lebenspfade gegangen ſind. „Ja, ja, ſo das richtige Hellblond der Gri⸗ ſtede“, dachte der Alte, der kein Auge von dem neuen Herrn ließ, blondes Haar und ganz helle Haut, wie ſie alle es hatten und wie es ſ ſchön bei den Damen des Hauſes ausſah, als ſie jung und glücklich geweſen. Denn die Mut⸗ ter des neuen Herrn war ja auch eine Griſtede, eine Kuſine ihres Gatten geweſen— die ver ſtorbene Gnädige, deren edelſteinbeſetztes Mi⸗ niaturbild immer auf dem Schreitiſch des ver? ſtorbenen Herrn geſtanden.“ rtſetzung fol usſchreilungen gegen erichtsvollzieher und Polizei Lauenburg, 16. 8. Ein Gerichtsvollzieher, der heute früh unter dem Schutz mehrerer Polizei⸗ beamter die Wohnung eines Kommuniſten zwangsweiſe räumen wollte, wurde mit ſamt den Poliziſten von einer kommuniſtiſchen Men⸗ ge angegriffen. Aus dem Hauſe wurde kochen⸗ des Waſſer auf die Beamten gegoſſen. Die Be⸗ amten wurden mit Steinen und Knüppeln miß⸗ handelt. Die Räumung konnte durchgeführt werden. In den Getreidebinder geraten. Wetter, 16. 8. Im benachbarten Dorfe Amö— nau gerieten der 53jährige Landwirt Hampel ſowie der 35jährige Landwirt Fett dadurch, daß bei der Erntearbeit unvermuteterweiſe die Pferde anzogen, in einen Getreidebinder. Mit Rippenbrüchen, Hand⸗ und Beinverletzungen wurden die beiden Verunglückten in die Mar⸗ burger Klinik gebracht. Schwerer Mokorradunfall Vater tot, vier Kinder verletzt Niederſtetten(Oberamt Gerabronn), 16. 8. Der in Stuttgart anſäſſige Mühlenbauer K. Limbacher verunglückte in der Nähe von Schroz— berg mit dem Motorrad, in deſſen Beiwagen fünf Kinder ſaßen. Limbacher und die Kinder mußten ins Krankenhaus gebracht werden, wo Limbacher inzwiſchen ſeinen Verletzungen erle— gen iſt. Bom Blitz fätowierk Eigenartiger Unglücksfall auf dem Rheine Wiesbaden. Ein eigenartiger Unglücksfall hat ſich auf dem Rhein bei Budenheim zugetragen. Während eines Gewitters geriet ein mit zwei Wiesbadenern beſetztes Boot in den Bereich eines Blitzes. Dieſer iſt vermutlich durch eine Metallhalskette der Dame angezogen worden, denn er umlief die Kette. Der Hals der Dame trug nach dem Unglücksfall das Abbild der Kette, genau ſo als ob man eine Tätowierung angebracht hätte. Außerdem war die Paddlerin längere Zeit gelähmt. Ihr Partner wurde durch den Blitz in hohem Bogen aus dem Boot geworfen, kam aber ſonſt heil davon. Nolſtand arbeiten am Rhein Darmſtadt, 16. 8. Im Rahmen des Arbeits— beſchaffungsprogramms der Reichswaſſerſtra— ßenverwaltung ſind auf Antrag der heſſiſchen Waſſerbauverwaltung die Bauarbeiten zur Verbeſſerung der Hochwaſſer- und Eisverhält⸗ niſſe am Rhein unterhalb Gernsheims von dem Präſidenten der Reichsverſicherungsanſtalt als Notſtandsarbeit anerkannt und die erforderli— chen Mittel in Höhe von 600 000 RM ebereit⸗ geſtellt worden. Die Arbeiten werden in dieſen . Tagen in Angriff genommen. Die vorgeſehenen Baumaßnahmen ſtellen einen Teil eines Ge ſamtentwurfs zur Verbeſſerung der Fahre waſſerverhältniſſe und der Vorflut in der Stromwende des Rheines am ſogenannten „Schwarzen Ort“ unterhalb Gernsheims dar. Die von den Notſtandsarbeitern vorausſichtlich zu leiſtenden Tagewerke betragen rund 75 000, ſo daß bei der vorgeſehenen Bauzeit von 40 Jochen die Zahl der durchſchnittlich zu beſchäf— genden Arbeitsloſen 375 betragen wird. Wozu ein Bierpfennigſtück gul iſt Nicht nur bei der Kleinbahn können die be⸗ kannten„Idylle“ vorkommen, ſondern auch bei ihrer ſchnaubenden großen Schweſter, der Reichsbahn. In Roſenberg in Bayern konnte dieſer Tage ein Zug plötzlich nicht mehr weiter— fahren, da ſich an der Maſchine ein kleiner De⸗ fekt herausgeſtellt hatte. Die Fahrgäſte mußten ausſteigen und den Weg teilweiſe zu Fuß fort⸗ ſetzen. Einige Neugierige begaben ſich zur Loko⸗ motive und erfuhren vom Lokomotivführer, do“ ein einziges Vierpfennigſtück genügen würde, um die Fahrt fortſetzen zu können. Ein Fahr⸗ gaſt hatte auch glücklicherweiſe eine ſolche Mün⸗ ze zur Hand, die flugs zurecht geklopft wurde und bald darauf als Deckel eines beſchädigten Ventils in Funktion trat. Die Lokomotive ließ ſich dann auch nicht mehr lange bitten und ſetzte ihren Weg mit beſchleunigter Geſchwindigkeit ort. —— ——— Die Mannheimer„Amieiten“(von links): Mayer, Flinſch, Gabe, Dr. Aletter(Schlag). Am Schlußtag der Olympiſchen Spiele in Los Angeles errang der deutſche Ruderſport zwei wertvolle ſilberne Medaillen im Vierer ohne und im Doppel-Zweier. Den Wettkämpfen wohnten 70 000 Menſchen bei, die größte Zuſchauermenge, die man jemals bei einer Regatta geſehen hat. CCT Der Rappe Von Der Rappe war der beſte Kamerad ſeines Bauern und kannte ihn auch am beſten. Er vußte um den Sinn der halblauten Koſeworte, die ihm galten als Anerkennung nach ſchwerer Tagesarbeit. Er wußte aber auch um die Peit— ſche, die er einige Male geſpürt hatte, als ihn der Haber ſtach. Zehn Mal ſchon hatte der Rappe Chriſtian Rohwedders ſtilles Gebet geſehen, wenn ſie im Frühling draußen auf den ſonnigen Kop— peln die Saat beendet hatten. Der Rappe allein wußte, daß ſein Bauer beten konnte. Die Men— ſchen gingen das ja auch nichts an! Frau Rohwedder ſah zuweilen durch die Futterluke, daß der Rappe von ihm geſtreichelt wurde. Halb unbewußt keimte es dann wie ein ſtiller Neid in ihr auf; denn ihr und den Kin— dern gegenüber war Chriſtian Rohwedder trotz aller Liebe, die in ihm wohnte, nie zärtlich. Durch die Liebe ihres Mannes wurde das Pferd auch ihr lieb und teuer. So kam es, daß Anna Rohwedder dem Rap— pen jeden Morgen ein Stück Brot durch die Futterklappe reichte, wenn ſie in den Stall kam. Er dankte es ihr im voraus, indem er ihr, wenn ſie über die große Lohdiele ſchritt, mit einem kurzen Wiehern den Gutenmorgen— gruß, den einzigen des Hauſes, bot. Nun mußte Chriſtian den Rappen mitten in der Woche vor den leichten Federwagen ſpan— nen, den er ſeiner Frau gekauft hatte, als ſie vor Jahresfriſt Silberhochzeit hatten. Anna war krank und mußte ins Krankenhaus ge— bracht werden.— Was das nur war mit dem Bauern, daß er ſolange an dem ſonntäglichen Geſchirr herumhantierte! Er putzte noch da— ran herum, als länaſt die letzten Spuren von Staub und Schimmel verschwunden waren. Und brummig kam er in den Stall und ſtieß dem Rappen in die Seite, als er auf ſeinem ſchmalen Stand nicht gleich zur Seite trat. Der Rappe kannte dieſen Ton. Er wußte, daß das nicht ſo gemeint war. Er hätte auch die Er— klärung geben können für die Herumputzerei am Geſchirr, die ſonſt garnicht ſeines Bauern Art war. Nun ja, der Bauer ſollte ſich doch zum erſten Male von ſeiner Frau trennen nach ſechsundzwanzig Jahren gemeinſamer Häuslichkeit. In dicken Betten wurde Frau Anna zur Kreisſtadt gefahren. Der Rappe ging vorſichtig an der Seite der Straße, damit der weiche Sand wenigſtens auf einer Seite Erſchütterun—⸗ gen verhindere. Frau Anna war im Krankenhaus verſchwun— den. Langſam kehrte der Bauer zurück. Allein. Setzte ſich umſtändlich auf dem Wagen zurecht. Der Rappe wieherte, als ſein Herr die Leine nahm und wandte den Kopf, als wolle er etwas ſagen, nach ſeiner Bäuerin fragen. Da wurde es Chriſtian Rohwedder doch gar zu arg, und ſein Plerd bekam einen Schlag mit der Peitſche, daß Hofe trabte. es bie ganze Stunde bis 2m z Um Vom nächſten Morgen ab wieherte der Rappe nicht mehr. Wochen gingen ins Land. Chriſtian Roh wedder ſpannte wieder ſeinen Rappen vor den Federwagen.— Bis zum nächſten Dorf ging das Pferd in ſeinem gewohnten, ganz leichten, faſt nachläſſigen Trab, da er von ſeinem Herrn eine andere Weiſung nicht erhielt. Als es an die Straßenkreuzung kam, an der ſich die Chauſ— ſeen nach der Geeſt und der Kreisſtadt trenn— ten, wäre es, da es ohne Führung blieb, faſt ſtehen geblieben. Der Bauer zürnte; denn ſol che Unacten des Pferdes treffen auch den Fuhr— mann. Aber Chriſtian Rohwedder wollte heute nicht auf die Geeſt, wo ſeine Brüder wohnten. Hart riß er den Rappen herum. Der Rappe warf den Kopf hoch. Aber nicht allein um des Schmerzes willen. Er ſteckte den Kopf tief zwiſchen die Vorderbeine und ſchlug ihn dann hoch in den Nacken, daß ſein Herr faſt die Leine verloren hätte, wieherte kurz auf, und in raſendem Tempo rannte das Tier der Kreis— ſtadt zu, nahm gefährlich kurz alle Ecken und— — ſtand unaufgefordert vor dem Tore Krankenhauſes ſtill. Anna Rohwedder brauchte nicht mehr in Bet ten gepackt zu werden. Sie konnte ſich wieder neben ihren Mann auf die vorderen Sitze ſet— zen. Der Rappe drehte den Kopf herum, als die geliebte Herrin langſam auf den Wagen zu— ſchritt. Chriſtian wollte nach der Leine greifen, aber es war nicht notwendig. Der Rappe ſtand, aber er wieherte hell auf, ſchlug mit einem Vorderfuß das Pflaſter, daß die Funken flogen. „Hü!“, ſagte der Bauer.— Mit einem Ruck zog der Rappe an und rannte davon, als wolle er ſich ſo die Laſt des leichten Wagens, die ihm Morgen um Morgen Brot durch die Luke reich— te, für ſich ſichern. Die Leute blieben auf der Straße ſtehen, als ſie die kurzen harten Schläge eines Pferdes in das Straßenpflaſter hörten, das hart am Galopptempo durch die Straßen jagte. Man ſah dem Geſpann nach, und irgend einer ſagte: „Na, für Brautleute ſind die doch wohl zu alt!“ Viel ſchneller als ſonſt brachte der Rappe ſeinen Bauern und ſeine Bäuerin wieder nack Haus. Unter dem Geſchirr quoll weiß der Schaum hervor. Als Chriſtian Rohwedder ſeinen Rappen ir den Stall brachte, verweilte er bei ihm. klopfte ihm den Hals und ſtrich ihm die naße Mahne glatt. Am nächſten Morgen und fortab wieherte der Rappe wieder. Als er alt geworden war, erſchien eines Ta— ges bei Chriſtian Rohwedder ein Pferdemetzger und bot 150 Mark für das Tier.„Nee, min Swatten geew ick ni her!“ Damit ließ er den Händler ſtehen und hat ſein Pferd auch nie verkauft. Der Rappe hat bei ihm das Gnaden— brot gefreſſen und iſt 28 Jahre alt geworden. des 1 Lokales. Die Heimat. Was iſt die Heimat? Iſt's die Scholle, Drauf deines Vaters Haus gebaut? Iſt's jener Ort, wo du die Sonne, Das Licht der Welt zuerſt geſchaut? O nein, o nein, das iſt ſie nimmer! Nicht iſt's die Heimat, heiß geliebt, Du wirſt nur da die Heimat finden, Wo's gleichgeſtimmte Herzen gibt. Die Heimat iſt, wo man dich gerne Erſcheinen, ungern wandern ſieht. Sie iſt's ob auch in weiter Ferne Die Mutter ſang dein Wiegenlied. Daken für den 17. Auguſt: Sonnenaufgang 5.14 Uhr, Sonnenuntergang 19,43 Uhr, Mondaufgang 20.18 Uhr, Mond- untergang 6.06 Uhr.— 1786: Friedrich der Große im Schloß Sansſouei bei Potsdam ge— ſtorben. * 9 1 ö ö Eine Mahnung zur Erntezeit Auf den Feldern ſtehen die Getreidegarben. Nach und nach füllen ſich die Scheunen mit dem Segen der Ernte. Dieſer Segen kann aber leicht zum Unſegen werden, wenn der Landwirt nicht dafür Sorge trägt, daß die Gefahren der Erntezeit abgewendet werden. Man prüfe daher etwa vorhandene Kamine auf ihre Dichtigkeit, prüfe auch, ob die Schie— ber in Ordnung ſind. Ebenſo wichtig iſt es, die elektriſchen Starkſtromanlagen in der Scheu— ne, im Stall und auf dem Boden von einem Fachmann nachprüfen zu laſſen. Iſt ſo nach dieſer Seite alles getan, um einen Brand— ſchaden zu verhüten, dann kommt die perſön— liche Vorſicht hinzu. Bleibt mit offenem Lich— te aus Scheunen, Stall und vom Boden! Werft keine brennenden oder glimmenden Streichhöl— zer weg! Unterlaßt das Rauchen in dieſen Räumen! Schützt die Gebäude durch Blitzab— leiter! Verſchließt nach der Ernte die Scheune, damit nicht fahrende Leute ungefragt dort übernachten und durch Fahrläſſigkeit Brand anlegen! Beim Dreſchen mit Dampfmaſchinen achtet auf die Windrichtung, damit das An— weſen nicht durch Funkenflug Feuer fängt! Stapelt an den Außenwänden dieſer Gebäude keine leicht brennbaren Stoffe(Heu, Stroh, Torf uſw.) auf! Jeder Landwirt bedenke, daß ein Scheunenbrand, ſelbſt wenn das Objekt verſichert iſt, ihm großen Schaden zufügt, ab— geſehen davon geht die wertvolle Ernte ver— loren und erleidet das Volksvermögen durch den Brand eine neue Einbuße, die an ſich unerſetzlich iſt. Auch ſei darauf hingewieſen, daß ein Scheunenbrand leicht zum verheeren— den Ortsbrand werden kann. Landwirte, denkt an dieſes alles, wenn ihr jetzt daran geht, den Segen der Felder zu bergen! * Vorſicht, Weſpenneſter! Der Wald ladet zur Himbeerernte ein. Die grünen Stauden hängen voll roter ſüßer Beeren. Arbeitsloſe, Frauen und Kinder ernten den Schatz des deutſchen Buſchwaldes. Aber nicht immer geht das Ein⸗ ſammeln der Himbeeren ohne Gefahr vonſtat— ten. Vom Geäſt der halbwüchſigen Tanne über⸗ deckt hat die Weſpe zwiſchen Baum u. Strauch ihr kugeliges, wabenreiches Neſt gebaut. Wer ſorglos, allzu ſorglos Himbeeren pflückt, muß gewärtig ſein, von dem eiferſüchtig ſeine Brut verteidigenden Weſpenvolk überfallen und bös verſtochen zu werden. Die Warnung:„Vor⸗ ſicht, Weſpenneſter!“ iſt darum ſehr am Platze mund ſollte von jedem Waldſpaziergänger und Beerenſucher beachtet werden. Weklervorherſage Mittwoch: Vielfach heiter, trocken, bei meiſt öſtlichen Winden tagsüber recht heiß. Donnerstag: Fortdauer des ſchönen und heißen Wetters. ist es mit der Treue beim Kaufen, Da beweist man Tradition. Das Musterbeispiel ist der jahrelange treue Salem-Raucher. Er schwört auf 8 e