Eine Raturſeltenheit. Im Garten der Familie J. Hanf, Rathausſtraße Nr. 12, ſteht zur Zeit ein Birnbaum zum 3. Mal in dieſem Jahre in voller Blüte und iſt gleichzeitig mit ſchönen, großen Früchten behangen. » Balalaika⸗Konzert. Morgen Frei⸗ tag abend um 9 Uhr wird im Karpfenſaale das hier beſtbekannte Ruſſiſche Balalaika⸗Orcheſter wieder ein Konzert veranſtalten, in welchem Muſik, Geſang und Tanz des ruſſiſchen Volkes gezeigt wird. Ein⸗ tritt im Vorverkauf 20 Pfg. und an der Abend- kaſſe 30 Pfg.(Siehe Inſerat!) Der Großkampf auf dem V. f. N.⸗Platz! V. f. R.— Amieitia Viernheim Nach dem ausgezeichneten Abſchneiden der Rhein⸗Saar-Mannſchaft in Norddeutſchland gehen die Verbandsſpiele in der Gruppe Rhein wieder weiter. Als erſter Großkampf, der das Intereſſe der Fußballanhänger in Anſpruch nimmt, wird das Treffen auf dem V. f. R. ⸗Platz genannt. Und das umſomehr, als Mannheim auf das Auftreten der Viernheimer, die Sandhofen ſo überraſchend hoch mit 6:1 geſchlagen haben, ſehr neugierig ſind. Wie ſind nun die Chancen für die Viernheimer? Wir ſagen, daß die Grünen gewinnen können, wenn ſie auf dem Damm find, d. h. als geſchloſſene, ein- heitliche Elf den Kampf mit den Raſenſpielern auf- nehmen. Die Verteidigung mit dem Torwart muß ſtets darauf bedacht ſein, die Gefahrzone unverzüg⸗ lich zu ſäubern, denn die V.f.V.⸗ Stürmer nützen jede Gelegenheit aus. Die Läufer müſſen die Flü⸗ gelſtürmer der Blauweißen nicht aus den Augen laſſen. Was der Sturm zu tun hat, wird er wohl ſelbſt wiſſen. Schüſſe wollen die Viernheimer ſehen. Das Viernheimer Publikum, das die grüne Elf in Scharen begleiten und der Mannſchaft den nötigen Rückhalt geben wird, verlangt von den Grünen Ein- ſatz bis zum Letzten. Die Punkte müſſen nach Viernheim! Die Schwerathletikabteilung wird im Laufe — der nächſten Woche das Training aufnehmen. heres folgt.. Deutſche Jugend kraft. Alle Sportſchauluſtigen werden mit neuer Be⸗ geiſterung und wachſendem Intereſſe gerade in dieſem Verbandsſpieljahre den Spielen der Deutſchen Ju⸗ gendkraft entgegentreten. Die allgemeine Spielſperre befindet ſich im Reiche der Vergangenheit und mit einem großzügigen Spielplane wartet die hieſige Abteilung wieder auf. Nennen wir in der Fußball⸗ vertretung die 1. Mannſchaft Neuſtadt's, erſtmals in unſeren Mauern zu Gaſt. Ihr Streben geht dahinaus, den Freunden der D. J. K. einen ſchönen und fairen Kampf vorzutragen und wünſchen, daß eine ſtattliche Zahl Anhänger Viernheims ihrer Spielweiſe entſprechende Beachtung ſchenkt. Ein ganz gewaltiges Augenmerk wird man auf den Großkampf in der Handballkunſt unſerer 1. Mannſchaft gegen die gleiche des hieſigen Turnver⸗ eins von 1893 lenken. Hoffen und wünſchen wir, daß dieſes Spiel recht viele Neuintereſſenten der ſchönen deutſchen Sportart zuführt. Beide Mann- ſchaften, welche Viernheims Farben außerhalb unſerer Gemeinde vertreten, ſollen und müſſen den guten Vorſatz faſſen, einen beachtenswerten und leiſtungs⸗ verſprechenden Kampf vom Stapel laufen zu laſſen. Wenn gewonnen wird, einerlei ob hier oder dort, dann iſt es immer nur Viernheim. Ein dringender Appell ſei daher an alle Sport⸗ freunde gerichtet, dieſer Begegnung ein ſtattliches Intereſſe zu bekunden. Beide Mannſchaften werden hieran die gleiche Freude haben.— Dieſen beiden Hauptſpielen gehen intereſſante Vorſpiele unterer Mannſchaften voraus und wir verweiſen nicht zu— letzt auf das Inſerat. Treffpunkt aller idealgeſinnten Viernhei⸗ heimer Sportfreunde iſt das D. J. K. Stadion. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Zwetſchen. Am Samstag, den 20. Auguſt 1932, vor⸗ mittag 10 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rat⸗ hauſes die Zwetſchen am Berlichgraben verſteigert. Anſchließend werden einige Allmendgrundſtücke, Schloth Nr. 18, Schloth Nr. 22, Schloth Nr. 127 und Oberlück 2. Gewann Nr. 3 verſteigert. Viernheim, den 18. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sportplatz im Wald mit V Fr Gh. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Samstag, den 20. Auguſt 1932 nachm. 6 Uhr: V. f. R. Mannheim A. H.— Viernheim A. H. auf dem VfR-Platz. Abf. ½5 Uhr ab Geſchäftſt. Sonntag, den 21. Auguſt 1932 Verbands ⸗Spiele gegen VfR. Mannheim in Mannheim. Liga Beginn 4 Uhr Abfahrt 2,16 O. E. G. Erſ. Liga Beginn 2,15 Uhr Abfahrt 1,16 Oé&cG. Treffpunkt halb 1 Uhr im Lokal. 3. M. Beginn 9 Uhr Abf. 7,30 per Rad ab Lokal. 4. M. Beginn 10,45 Abf. 9,30 per Rad ab Lokal. In Viernheim vormittags 10,15 Uhr: Viernheim 2. Igd.— Phönix Mhm. 2. Jugend In Mannheim 2 Uhr: Phönix Mhm. Privat Viernheim 1. Jugend Abfahrt/ Uhr ab Drehſcheibe per Rad. Betreff Kartenvorverkauf wie üblich Sonntag vor- mittag in der Geſchäftsſtelle und im Vereinslokal. Der Vorſtand. NB. Nach dem VfR Spiel treffen ſich unſere Mitglieder bei unſerem langjährigen Spielausſchuß⸗ vorſitzenden Herrn Klee gelegentlich der Eröffnung ſeines Weinreſtaurants. Amicitia 09 E. V. V'heim. klauſe“ und Die Spiele am 21. Auguſt 1932 Fußball: a Hernneim I.—-Heustaal/ Mart l. br Fürth i. O. 1.— Viernheim 2.(Anſt Zt. ſ. S.⸗Nr.) Viernheim 3. Seckenheim 1. 3 Uhr Platz z 1 4.— Bensheim 2. 1 Uhr Platz „ Priv.— Seckenheim 2. 12½ Uhr Pl. 1 „ Jug.— Bensheim Jug. 12 ½ Uhr Pl. Handball: Viernheim 1.— Tv. v. 1893 1. 3 Uhr Pl. 1 Herrnsheim 1.— Viernheim 1.(Anſt Zt. ſ.S.⸗Nr.) Viernheim Jug.— Ty. v. 1893 Jug. 1 Uhr Pl. 1 Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenann⸗ ten Vereine ſtatt. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet froͤlſt. ein Die Sportleitung. NB. Freitag Abend Spielerzuſammenkunft in ge⸗ wohnter Weiſe im Lokale„zur Harmonie.“ Samstag, den 20. Auguſt 1932 zur Eröffnung des Sportwerbetages der dortigen Abteilung in Heddesheim Heddesheim 1.— Viernheim 3. Mannſchaft Anſtoßzeit ſ. am Freitag oder Samstag im Aus- hängekaſten an der Drehſcheibe. Saftladen 2. grünen Laub Empfehle das ſehr gut gekühlte und prima gepflegte Alullgarter Roba Deshalb muß die Parole ſein: Ein jeder kehrt im Saftladen ein. Puddingpulver Brief ab 8 Pfg. Maizena, Mondamin, Guſtin Rote Grütze Paket 34 Pfg. Speiſereis in beſten Qualitäten Pfd. 15, 19, 23, 30, 37, 44 Pfg. Weißer Grieß Pfd. 28 Pfg. Hartweizengrieß Pfd. 26, 28 Pfg. Zpefialſfat in Teigwaren Makkaroni Pfund ab 36 Pfg. Nudeln Spaghetti. guppenteig Apfelmus 2 Pfd. Doſe 52 Pfg. Himbeerſaft offen Pfd. 60 Pfg. Eispulver— Eiswaffeln Erfriſchungsgetränke: Citronade— Orangeade Limonade— Sodawaſſer Quellfriſche Mineralwaſſer 1a Apfelwein Liter 28 Pfg. 5 Prozent Nabatt! ** Sporthemden batte Mk. 4.50, 3.50, 2.50 Sport-Mätzen Mk. 2.50, 1.50, 0.95 Herren-Socken Mk. 1.—, 0.75, 0.45 Sport-Gürtel Mk. 0.75, 0.60, 0.50 Karl Steiert Herren-Moden, Berufskleidung Schulstraße 6. Tel. 112 Ctoppelſaatgut empfehle nur beſterprobtes, ertragreichſtes, hoch- keimfähiges Markenſaatgut deutſcher Züchter. weißrübenſamen verſchiedene Sorten Rönigsberger Saatwicken u. Erbſen Winterwicken, Frühkleeſamen letzt. Ernte Deutſcher und ewiger Kleeſamen Saatſenf, Grasſamen, echter Sommer- und Winter⸗Reps, ſowie alle zur Herbſt⸗ ausſaat nötigen Gartenſämereien. Ferner empfehle: Alle zur Bedarfszeit nötigen Düngemittel, Schädlingsbekämpfungs⸗ mittel, Blumendünger, Torfmull Ernteſtricke Kaufe jede Art von Frucht zum Tagespreis. Gkasberſteigerung. Die Stadt Weinheim läßt am Freitag, den 19. Auguſt, nachm. /6 Uhr, im Nebenzimmer des Gaſthauſes zum„Goldenen Bock“ in Weinheim das Graserträgnis(2. Schnitt) der Loſe 28— 60 der Wieſenneuanlage im Gewann Allmendkuhweid öffentlich verſteigern. Auswärtige Steigerer ſind zugelaſſen. Weinheim, den 17. Auguſt 1932. Der Bürgermeiſter. Frpftöln. Feuerwenr Mernpeim i Am Donnerstag, den 18. 8 n . Auguſt 1932, nachm. 7 Uhr 8 8 5 findet eine Uebung der „22 freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft der Jahr- gänge 1907 und 1908 ſtatt. Signal um ½7 Uhr. Es wird reſtloſes Erſchei— nen erwartet, da eine Neueinteilung der Geräte und Mannſchaften und zugleich ein Appell der Uni⸗ formſtücke ſtattfindet. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt und ohne dringenden Grund fehlt, wird zur An— zeige gebracht. Empfehle: Liter 44 und 50 Pfg. „ 60 und 80„ Pfd. 52 Pfg. Salatöl Tafelöl Schweineſchmalz Cocosfett Pfd. von 30 Pfg. an Margarine Pfd. von 30 Pfg. an allerfeinſte Süßrahmtafelbutter ſtets friſch Neue Grünekern, ganz und gemahlen, ¼ Pfd. 10 Friſche Eier Stück von 7 Pfg. an Oelſardinen Doſe von 18 Pfg. an Allgäues Stangenkäſe, ſchöne Ware Hart⸗ und Weichkäſe in vielen Sorten. Eisgekühltes Flaſchenbier 5 Prozent Rabatt. Alois Walter. lestpaare .... beute billig! darunter Marke Salamander- Spangen- und Schnür-Halhbschune Nr. 34—37 per Paar 3 50 bis 4. Turnschuhe in allen Größen, jetzt 50 u. 80 0 Frau Jak. Hoch dh. Senunge scha lampertneimers r. 1 K. K. U. Donnerstag Unternautungsabena in der Vorſtadt, wozu freundlichſt einladet Der Vorſtand. Uchtung Landwirte! Nehme jedes Quantum Obst zum Tagespreis an. Waldſtraße 39 zu erwerben. Eintritt: im Vorverkauf 20 Pfg. —+ Die Russen kommen noch einmal! en einmal! Morgen Freitag abend um 9 Uhr im„Karpfenſaale“ nochmals Balalaika-Nonzert der bekannten Russischen-Studenten-Kapelle! Der gewaltige Erfolg der beiden letzten Konzertabende wir 1 wirbt. für dieſen Abend, weshalb empfohlen wird, bereits 25 Vorberkauf nen An der Abendkaſſe 30 Pfg. Rote-Hilfe Viernheim. AAAebadadadaddadddadaddadaddddcadladd Wenn de Gurken in meinem gebrauchsfertigen la Spezial ⸗Kräutereſſig einlegen, ſo ſparen Sie Zeit u. Geld Ltr. 30 Pfg., braucht nicht den kocht zu werden und die Gurken bleiben tadellos hart u. friſch. Garantiert reiner Weineſſig(Doppelſtark) Ltr. 50% Einmacheſſig( dan) e 24. Gurkengewürz par 10. Rathaus⸗ Drogerie Peter Moskopp Amadea adam uanaaddddddddddaddddddddaddadaadaddadddddaddaddddd Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 20. Auguſt Ekev Perek 4 18. Av. Sabatt⸗Anfang 7,10 „ Morgen 8,00 15 Nachm. 4,00 „ Ausgang 8,25 Wochentag⸗Abend 8,00 5-Morgen 6,30 eee eee eee eee Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalberſammlungen u. Singſtunden PP Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag abend 8 ¼ Uhr findet im Lokal zum gold. Stern unſere Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Tagesord⸗ nung wird im Lokal bekannt gegeben. Wegen Wichtigkeit der Sache iſt pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abd. halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. U FC in gangbaren Farben als Schutz gegen Sonne Staub und Fliegen. Vorrätig in Breiten von 50 u. 100 em. Das lid. Meter zu 40, 60 und 60 Pig. Buntglaspapier in diverſen Muſter zum bekleben der Fenſter Das lid. Meter zu 60, 70 und 80 Pig, Schrankauslegepapler mit Sternchen. Die Rolle zu 25 Pig. Cioseit-Papiere Die groe Rolle zu 15 und 20 Pig. Closeit-Papier-Halter Das Stück zu 50 und 60 Pig. zu haben bei oh. Schw-eikart Taaddddddddddddddddddddddddad 3 8 2 2 — — — fllt unmmmnniaanalnnnnmunnmnennnuntn nta ſchnell u. billigt Viernh. Anzeiger D ruck ſachen e e empfehle ich meinen gebrauchsfertigen la Aallere8809 Liter 30 Pig. zum Einlegen von Gurken. Braucht nicht gekocht zu werden. 1a Tafeleſſig beſte Gärung ltr. 24%, Speiſeeſſig„ 20,00 Gurkengewürz fix u. fertig 1 P. 10% 5 Nabatt. Lebensmittelgeschäft johann König 1 Zur jelzisen Redarsszel e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 775 ei ins Haus gebracht.— Gratisbeil mtagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjäh aich wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte i einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fran Ar. 192 F Jür eilige Leſer Prof. Piccard iſt nach einem glänzend ver⸗ laufenen Fluge in die Stratoſphäre mit ſei⸗ nem Ballon am Donnerstag nachmittag etwa 17 Uhr in der Nähe von Verona am oberen Gardaſee glatt gelandet. Die erreichte Höhe liegt über 16 000 Meter. Reichstagspräſident Löbe hat nach einer Rückſprache mit dem Reichskanzler den neuen Reichstag auf Dienstag, den 30. Auguſt, nach⸗ mittags 3 Uhr zu ſeiner erſten Sitzung ein⸗ berufen. Ende Juni 1832 beläuft ſich das Geſamtde⸗ fizit beider Reichshaushalte einſchließlich der aus dem Vorjahr übernommenen Fehlbeträge auf 1293,9 Millionen Reichsmark. Die Hebung des Wracks der„Niobe“ iſt ſoweit fortgeſchritten, daß der Schiffskörper nur noch zwei Meter unter Waſſer liegt. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung wird eine genaue Nachprüfung der Kleinhan⸗ delspreiſe für Fleiſch vornehmen. In Schwetzingen ſtürzten vier Seiltänzer von einem 12 Meter hohen Seil ab. Zwei Kin⸗ der der Seiltänzerfamilie ſind ihren Verlet⸗ zungen erlegen. koehm zum Weſen der nakionalſozialiſtiſchen Bewegung München, 18. 8. In der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Korreſpondenz nimmt Stabschef Roehm zum Weſen der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung und insbeſondere der Aufgabe des SA. Mannes Stellung und ſchreibt u. a.: Die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung iſt ihrem Ur⸗ ſprung und ihrem Ziel nach eine revolutionäre Bewegung ſie erſtrebt eine grundlegende Neu⸗ geſtaltung des Staates nach Weſen und In⸗ halt. Das bedeutet Revolution. Der Träger dieſes revolutionären Gedankens kann nur der SA.⸗Mann ſein. Der Soldat, der draußen an den Fronten focht, wird es dieſem Staats⸗ ſyſtem nie vergeſſen, daß es ſeiner Opfer nicht wert war. Die Träger und Vertreter des no⸗ bemberlichen Deutſchlands haben die Prüfung des Schickſals nicht beſtanden und in der Stun⸗ de der Not vollkommen verſagt. Dem Novem⸗ berſyſtem hat das Schickſal die gleiche Prü⸗ fung aufgelegt; auch hier iſt das Ergebnis ein Scherben⸗ und Trümmerhaufen. Nun pocht das junge Deutſchland an die Tore der Macht. Es will und wird den Nachweis ſeines Kön⸗ nens erbringen. Wir kennen keine Parität, kei⸗ ne Objektivität zwiſchen deutſchen Männern und volksfremden Geſindel. Wir kennen kein Kompromiß, wir wollen ein neues Deutſch⸗ land, ein Vaterland der Ehre, der Freiheit und der Größe, ein Volk gleicher ſtarker Ge⸗ ſinnung, einen Staat der Helden und nicht Händler. e eee Nee gühung des Preußischen Landtages am 25. Auguſt Berlin, 18. 8. Dem„Angriff“ zufolge ſteht die Tagesordnung für die Landtagsſitzung am 25. Auguſt noch nicht feſt, insbeſondere iſt noch unbeſtimmt, wann die Wahl des Miniſterprä⸗ ſidenten auf die Tagesordnung geſetzt wird. Der Landtagspräſident Kerrl hat ſich, nach der gleichen Quelle, zur Berichterſtattung und In⸗ formation über das preußiſche Regierungspro⸗ blem nach München zum Führer der NS DA. begeben, von wo ſeine Rückkehr für morgen er⸗ wartet wird. Von dem Ergebnis dieſer Unter⸗ redung ſind, wie der„Angriff“ meldet, die wei⸗ teren Maßnahmen abhängig. ö agkgkommiſſare für preußische Gemeinden f 1 1 18. 8. Der Erlaß, durch den Staats⸗ miſſare für verſchiedene preußiſche 5 ſetz ollen, iſt, wie wir von wi a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Freitag, den 1 ten. An eine Verordnung iſt dabei nicht gedacht. Es handelt ſich darum, Maßnahmen zu treffen, die die Hereinholung der rückſtändigen Steu⸗ ern ſicherſtellen ſollen. Wenn keine Anweiſung kommt, daß in einzelne Gemeinden ein Staats⸗ kommiſſar entſandt werden ſoll, wird dies auf dem Verwaltungswege geſchehen. Die Beſprechungen zwiſchen dem Reichskanzler und dem Reichsbank ⸗ präſidenken Berlin, 18. 8. Zu den Gerüchten über Zwiſtig⸗ keiten zwiſchen dem Reichskanzler und dem Reichsbankpräſidenten in der Frage der Finan⸗ zierung der Arbeitsbeſchaffung erfahren wir, daß in den Beſprechungen zwiſchen den beiden Herren von geſtern ſich die gegenſeitigen Stand⸗ punkte genähert haben. Von einem Konflikt zwiſchen ihnen kann nicht die Rede ſein. Zeitung enheimer finzeſger Serkerkerttn-- Wees: Viernheimer (Viernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 9. Auguſt 1932. Einberufung des Reichskages Berlin, 18. 8. Der Präſident des Reichstages hat nach einer Rückſprache, die er heute mit dem Reichskanzler hatte, den Reichstag auf Diens⸗ tag, 30. Auguſt, nachm. 3 Uhr, einberufen. * die Vorbereikungen für die erſte Reichslagsſitzung Die Vertreter der Fraktionen des neuen Reichstages werden am Samstag zum erſten Male zuſammen kommen zu einer rein geſchäft⸗ lichen Beſprechung über die Verteilung der Fraktionszimmer, der Sitze im Plenarſaal und andere techniſche Fragen. Die Politik ſpielt aber hier keine Rolle. Außerdem kann und wird die Frage des Altersvorſitzes bis zur Wahl des Der Stratosphärenflug glänzend gelungen Neuer Löhenrekord Pittards 17-18 000 meter höhe erreicht— nach Ueberfliegung der Alpen bei Verona am oberen Gardaſee gelandet 12 Stunden in der Luft Verona, 18. 8. Der Stratoſphärenballo n Prof. Piccards, der heute vormittag 5 Uhr in die Stratoſphäre aufgeſtiegen iſt, iſt heute nach mittag um etwa 17.10 Uhr bei Monzembauo in der Nähe von Verona am Oberen Gardaſee(Provinz Mantua) glatt gelandet. Der Ballon hat auf ſeinem Fluge eine Höhe erreicht, die die beim vorjährigen Flug erreichte Höhe um ein Beträchtliches überſchreitet. Doer Verlauf des Stratofphärenfluges Piccards Ballon über Graubünden Zürich, 18. 8. Nach einer Meldung eines der den Ballon verfolgenden Kraftfahrer befand ſich Piecards Ballon um 8.30 Uhr über Sar— gans(Kanton Graubünden) in einer Höhe von etwa 14—16 000 Meter. Er bewegte ſich mit einer Geſchwindigkeit von etwa 40 Km in ſüd— licher Richtung. Junkſprüche vom Ballon Piccards Bern, 18. 8. Aus der Gondel Piccards wurde um 9.40 Uhr folgende Funkmeldung abgeſandt: „Fliegen gegen Meran, ſind auf halber Diſtanz. Ein weiterer Funkſpruch aus der Gondel lautet:„Hier alles gut. Meſſungen gut. Höhe 14—15 000 Meter.“ ſüdwärts über den Hohen Riffler in der Rich tung gegen Galltür im Paznautal. Hier wurde er auch von Iſchgel aus geſichtet und trieb nach einer Meldung aus Iſchgel um ca. 10.10 Uhr weiter ſüdwärts oberhalb von Pfunds und Nauders im oberſten beſterreichiſchen Inntal. Eine Nekordhöhe Zürich, 18. 8. Als der Ballon Profeſſor Piccards ſich über dem St. Bernhard⸗Paß be⸗ fand, wurde ſeine Höhe mit dem Megßinſtru⸗ ment auf 17—18 000 Meter geſchätzt. Danach würde Prof. Piccard einen neuen Höhenrekord aufgeſtellt haben. Die Landung Mailand, 18. 8. Die Kunde vom Flug des Prof. Piccard hatte ſich raſch in dem Gebiet des Gardaſees verbreitet. Tauſende von Perſonen Um 9.08 Uhr wurde der Ballon von St. An⸗ ton am Arlberg aus über den Hohen Riffler geſichtet. 16 500 Meter höhe, ſehr kalt Bern, 18. 8. Um 11.31 Uhr ſandte Profeſſor Piccard folgenden Funkſpruch:„Haben Enga— din und Samaden überflogen Höhe 16 500 m. Hier alles in Ordnung, aber ſehr kalt.“ Weiter meldet Profeſſor Piccard:„Werden bald niedergehen, um Adriatiſches Meer zu vermeiden, Gardaſee in Sicht. Wie aus Sulden berichtet wird, iſt ſeit 11.15 Uhr der Ballon vom Ortler aus zu ſehen. Er ſteht in ſehr großer Höhe und ziemlich unbeweg— lich. St. Moritz, 18. 8.(11.30 Uhr). Der Ballon Piccards iſt hinter dem Piz Roſatſch den Blik⸗ ken in ſüdöſtlicher Richtung entſchwunden. Auf der Berninapaßhöhe glaubt man, ihn direkt über ſich zu ſehen. In Piſchianvio(Schweiz) zeigt er ſich in Richtung gegen Bormio(Ita⸗ lien). Landeck, A* ub ere* 18. 8. Der Ballon Piccards war der Paſſeier Spitze zu ſehen. E log verfolgten mit lebhaftem Intereſſe den langſa men Flug des Ballons. Um 14 Uhr war Prof. Piccard bis auf eine Höhe von 1000 Meter her abgeſtiegen und überflog Deſenzano zweiein halb Stunden lang. Von hier aus nahm er Kurs gegen Caſtiglione della Steviere und lan dete dann, wie gemeldet, in der Nähe von Mon— zembano. Eine zahlreiche Zuſchauermenge zoll— te den mutigen Fliegern begeiſterten Beifall. Prof. Piccard verließ gleich nach der Landung die Gondel und begab ſich im Auto nach Mon— zembano, während Coſyns an der Landungs— ſtelle blieb. Wie weiter gemeldet wird, hat Prof. Piccard ſeinen Flug in ausgezeichneter geſundheitlicher Verfaſſung beendet. Das italieniſche Luftfahrt⸗ miniſterien, das ſchon vorher von der Möglich— keit einer Landung im Gebiet von Mantua in⸗ formiert worden war, hatte den Offizieren und Soldaten der Fliegergruppe den Befehl er⸗ teilt, ſich für alle Fälle bereit zu halten. Von Verona, Monzembano und Varrare waren Flugzeuge aufgeſtiegen, um bei der Landung und bei der Bergung der wiſſenſchaftlichen In⸗ ſtrumente behilflich zu ſein. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat an Prof. N PPP 49. Jahrgang Reichstag am 30. Auguſt neuen Reichstagspräſidenten nicht den Gegen— ſtand einer ſolchen Beſprechung bilden. Bekanntlich iſt die kommuniſtiſche Abgeordne— te Frau Zetkin die älteſte Volksvertreterin. Sie hat auch telegrafiſch mitteilen laſſen, daß ſie zur Eröffnungsſitzung erſcheinen und von ih— rem Rechte, den Altersvorſitz zu übernehmen, Gebrauch machen wird. In parlamentariſchen Kreiſen verlautet nun, daß ſogar die Kommuni- ſten wegen des ſchlechten körperlichen Zuſtandes der Abgeordneten Zetkin beſorgt ſind, ob ſie überhaupt in der Lage wäre, den Altersvorſitz zu übernehmen und eine, wie anzunehmen iſt, turbulente Sitzung zu leiten. Es iſt daher nicht ausgeſchloſſen, daß anſtelle der Abgeordneten Zetkin der nächſtälteſte Abgeordnete Johannes Blum, welcher der Zentrumsfraktion angehört, den Altersvorſitz übernehmen wird. Die politiſche Schießerei in Eſſen⸗Altendorf witb Eſſen. 19. Aug. Zu der Shießerei zwiſchen Kommuneſten und Nationalſozialiſten am 14. Auguſt in Eſſen⸗Altendorf teilt das Polizeipräſidium u. a. folgendes mit: Die Behauptung des einen der beiden Schützen, daß zuerſt von einem SaA-Mann Schüſſe abgegeben worden ſeien, hat ſich nicht beſtätigt. Der an der Gedächtnisfeier zu Ehren des SA-Mannes Schroen nach Eſſen-Borbeck gehende SA-Trupp iſt vielmehr erſtmalig von dem 17jährigen Arbeiter Lodenkaemper mehr- mals beſchoſſen worden. Als die Angegriffe⸗ nen daraufhin den Schützen und ſeinen Be— gleiter Kaefer verfolgten, zog letzterer eine Piſtole und gab auf ſeine Verfolger ſechs Schüſſe ab. Hierbei wurde der Sa-Mann Siegel und der Vater des Kaefer ſchwer ver— letzt. Kaefer wird vom Sondergericht abge— urteilt werden. Der Arbeiter Lodenkaeper iſt nach der Tat geflüchtet und konnte bisher nicht ermittelt werden. Seierliche Enthüllung des Hindenburg⸗ Porträts in Ungarn wib Stuhlweißenburg, 19. Aug. Bei dem Regimentstag des Königlich-Ungariſchen Hon⸗ ved⸗Infanterieregiments Nr. 5 St. Stephan wurde hier geſtern das vom Regimentsinha— ber Generalfeldmarſchall von Hindenburg dem Regiment gewidmete Porträt im Rahmen ei ner feierlichen Veranſtaltung enthüllt. Zur gehörigen gemiſchten Brigade V. Piccard ein Glückwunſchtele gramm geſandt. Feier hatte ſich auch der Kommandant der zu⸗ 3. Modly eingefunden. Der auf Urlaub befindliche deutſche Geſandte in Budapeſt, Frhr. v. Schön, war durch den Geſandtſchaftsrat Dr. Schim⸗ pert vertreten. Oberſt Otto Bekey-Koos be— grüßte die Gäſte und würdigte die Bedeutung des Regimentstages. Feldmarſchalleutnant Modly gab dann das Zeichen für die Enthül— lung. Als die Hülle fiel, wurde das ausge⸗ zeichnete lebensgroße Porträt des Generaffeld⸗ marſchalls in ungariſcher Oberſtuniform ſicht⸗ bar. Das Gemälde iſt ein Werk des Beeliner Malers Koſſuth. Das Porträt wird im großen Saale des Offizierskaſinos neben den Vildern des Königs Stephan des Heiligen und des Reichsverweiers von Hocthy untergebracht erden. Tagesnachrichten Spitzengewerkſchaften beim Reichsarbeitsminiſter. enb. Berlin, 19. Aug. Der Reichsarbeitsmini⸗ ſter hat— wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, die Vertreter der Spitzengewerkſchaften zu einer Beſprechung am Freitag in das Reichsarbeitsmink⸗ ſterium geladen. Das Blatt nimmmt an, daß dieſe Beſprechung einem Meinungsaustauſch über die Pläne für eine „Auflockerung“ des Tarifs⸗ u. Schlichtungsweſens dienen ſoll. Auch Mecklenburg⸗Schwerin ordnet ausſchließliche Beflaggung in den Landesfarben an. eitung“ aus Schwerin gemeldet wiro, har vie Regierung von Mecklenburg⸗Schwerin in einer Verordnung vom 11. Auguſt beſtimmt, daß ſtaat⸗ liche Gebäude nur noch auf Anordnung des Mini⸗ ſteriums und in den Landesfarben flaggen dürfen. Das gilt auch für Dienſtwohnungen von Beamten, ſoweit ſie ſich in ſtaatlichen Gebäuden befinden. Eine ähnliche Verordnung wurde kürzlich in An⸗ halt erlaſſen. Schwere Kämpfe in Braſilien. 15 wtb. Rio de Janeiro, 19. Aug. Die Auf ſtändiſchen haben in der Gegend der Mantequiera⸗ Berge eine heftige Offenſive eröffnet, die jedoch von den Regierungstruppen erfolgreich abgewieſen werden konnte. Die Aufſtändiſchen erlitten bei itrem Angriff, der nach einer Verlautbarung des peaſilianiſchen Kriegsminiſteriums die ſchwerſte Kampfhandlung ſeit Beginn des Aufſtandes dar⸗ ſtellt. bedeutende Verluſte. Die Landung Piccards wtb Volta Mantovana, 19. Aug. Gegen 17 Uhr ſahen geſtern die Einwohner von Vol⸗ ta Mantovana am Himmel Piccards Ballon, den ſie ſogleich an der charakteriſtiſchen kugel⸗ förmigen Gondel erkannten. Um 17730 Uhr landete der Ballon 3 km von Volta Mantova⸗ na, wobei die Gondel gegen einen Hügel ſtieß. Bei dieſem Stoß fielen die Bordinſtrumente um. Piccard verließ die Gondel, während die Automobile die dem Ballon gefolgt waren, von allen Seiten am Landungsplatz eintrafen. Kurz darauf gingen Landleute unter der Lei⸗ tung des Begleiters des Profeſſors Piccard, Coſins, an die Abmontierung des Ballons. Piccard lehnte es ab, ſich über die techniſchen Ergebniſſe des Fluges zu äußern, bevor er die Bordinſtrumente geprüft habe. Er erzählte, daß er nach ſeinem Start in Zürich innerhalb von drei Stunden eine Höhe von 16500 Me⸗ tern erreicht habe, wo der Himmel ſehr dun- kel geweſen und eine ſehr ſtarke Kälte ge— herrſcht habe. Zur Orientierung hätten ihm die Seen gedient, die ſehr klar geweſen ſeien. Am Mittag habe er ſich über den Alpen be— funden, wobei er St. Moritz überflogen und bald darauf den Gardaſee erkannt habe, über dem er bis auf 3000 Meter niedergegangen ſei. Da vollſtändige Windſtille herrſchte, ſei er mehrere Stunden über dem See geblieben und habe ſich dann der Erde genähert, wobei er nach einem für die Landung geeigneten Platz Ausſchau gehalten habe. Der Flug ſei ſehr gut verlaufen und die Inſtrumente hätten glänzend gearbeitet. Profeſſor Piccard war ſehr ermüdet, ja faſt erſchöpft, beſonders infolge des außeror— dentlichen Temperaturunterſchiedes zwiſchen der eiſigen Kälte der Stratoſphäre und der auf der Erde herrſchende Hitze. Bald nach der Landung trafen eine Truppenabteilung und mehrere Fliegergeſchwader an Ort und Stelle ein, die die Verladung der Gondel und der Ballonhülle vornahmen. Auch der Präfekt von Mantou und der faſchiſtiſche Parteiſekre⸗ tär fanden ſich zum Empfange Piccards ein, der für die Begrüßungsworte dankte. Piccard bei der Prüfung der Vordinſtrumente wtb Maiand, 19. Auguſt. Profeſſor Pic⸗ card und ſein Aſſiſtent Coſyns befinden ſich noch immer in Monzambano, wo ſie, von Of— fizieren und Soldaten der Fliegergruppe un⸗ terſtützt, die Zuſammenlegung der Ballonhülle überwachen. Sie befaßten ſich vor allem mit der Ordnung und Prüfung der Bordinſtru— mente, was ſie noch längere Zeit in Anſpruch nehmen wird. Nach Beendigung dieſer Ar— beiten wird ſich Profeſſor Piccard, einer Ein— ladung des Fliegerkorps Folge leiſten, nach Deſenzano begeben, wo er Gaſt der italieni— ſchen Flieger ſein wird. Mord un Prim Ebnur von Vourbon gchwindler oder sohn Kaiſer Franz Joſephs?— Vor ſenſakſonellen Enthüllungen— das Geſländnis einer Spanierin Paris, 18. 8. In einem Pariſer Hotel wurde ein Mann aufgefunden, dem die Kehle durchſchnitten war. Aus Ausweiſen wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Ermordete der am 19. Novem⸗ ber 1870 geborene Prinz Edgar von Bourbon iſt. Inzwiſchen hat ſich bei der Polizei eine Spanierin namens Candaleria Branſoler ge⸗ meldet, die erklärt, den Prinzen umgebracht zu haben. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Prinz, der von ſeiner Frau, einer Amerikanerin, verlaſſen wor⸗ den war, ſeit mehreren Jahren in ärmlichen Verhältniſſen in Paris lebte. Er machte dort die Bekanntſchaft der Spanierin Branſoler, die ſich ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf ſelbſthergeſtellter Schönheitsmittel verdiente. Es kam bald zu engeren Beziehungen zwiſchen den beiden und der Prinz forderte, daß ſeine Geliebte zu ihm ziehe. Als die Spanierin ſich weigerte, geriet der Prinz mehrfach in heftige Erregung, und es kam zu Streitigkeiten. Am Dienstag dieſer Woche war es wieder aus dem gleichen Grunde zu einer Auseinanderſetzung gekommen, in deren Verlauf ſich der Prinz ſo aufregte, daß er, wie ſeine Geliebte ausſagt, dieſe angriff. Sie ſetzte ſich mit einem Meſſer zur Wehr und ſchnitt ſchließlich dem Prinzen die Kehle durch. Zu der ſenſationellen Mordaffäre erfährt der „Mittag“ folgende Einzelheiten: Paris hat in den letzten Tagen viele ſenſatio— nelle Liebesdramen erlebt. Beim erſten war die bekannte Schauſpielerin Alice Cocea die Heldin und das Opfer der Adoptivſohn des General- ſekretärs im Außenminiſterium Berthelot. Das zweite hatte als Helden einen Grafen Pourta⸗ les, das Opfer war eine kleine Pariſer Schnei⸗ derin. Das dritte, das jetzt die Oeffentlichkeit ſtark beſchäftigt, hat zum Opfer den Prinzen Edgar von Bourbon(öſterreichiſche Linie). Die Täterin iſt eine Spanierin, die ihren Lebens⸗ unterhalt mit dem Verkauf ſelbſtgefertigter Schönheitsmittel verdient hat. Dienstag früh ſpiele ſich das Drama in einem kleinen Pariſer Hotel ab. Der Beſitzer des Hotels fand den Prinzen mit durchſchnittener Kehle auf. Bald darauf meldete ſich bei der Polizei eine 39jähri⸗ ge Spanierin, die ſich der Tat bezichtigte und angab, daß ſie den Prinzen vor Jahren in Spa⸗ nien kennengelernt habe und ihm gefolgt ſei. Jeuergefechl zwiſchen däniſchen Jollbeamlen und Spritſchmugglern Kopenhagen, 18. 8. Vor der Inſel Moen be⸗ gegnete ein däniſcher Zollkutter einem Motor⸗ boot, in dem ſich ein den Beamten bekannter dä⸗ niſcher Spritſchmuggler und ein Pole befanden. Zwiſchen den Schmugglern und den Beamten entwickelte ſich eine ſtundenlange Schießerei, bei der jedoch niemand verletzt wurde. Als der Zollkutter das Schmuggelfahrzeug abſchleppen wollte, riß die Schlepptroſſe. Der Kutter mußte ſchließlich wegen Maſchinenſchadens die Ver⸗ folgung aufgeben. Die Schmuggler ſind mit ih⸗ rem Boot in Richtung auf die deutſche Küſte entkommen. Sie habe Mann und Kind im Stich gelaſ⸗ ſen und ihren ganzen Beſitz, der ſich auf 400 000 Peſeten bezifferte, dem Prinzen zur Verfügung geſtellt. Im Laufe der Jahre ſei das Geld verbraucht worden. Während der letzten zwei Jahre habe ſie ihren Freund vollkommen unterhalten müſ⸗ ſen. Sie habe die Tat begangen, weil der Prinz gewiſſe Forderungen an ſie geſtellt und ſie be⸗ droht habe. Sie habe aus Notwehr gehandelt. Ueber die Perſönlichkeit des Prinzen Edgar von Bourbon ſind die ſeltſamſten Gerüchte im Umlauf, und die Nachforſchungen der Polizei können noch ſenſationelle Enthüllungen bringen. So wird allen Ernſtes behauptet, daß der Prinz, der 1870 in Oeſterreich geboren ſein ſoll, ein unehelicher Sohn des verſtorbenen Kaiſers Franz Joſeph ſei. In ſeinem Perſonalausweis wird ſeine Mutter als Alice von Bourbon an⸗ gegeben. Dieſe hat tatſächlich in dem öſterreichi⸗ ſchen Zweige der Bourbonen eine gewiſſe Rolle geſpielt. Auffällig iſt allerdings, daß als Ge⸗ burtsort der öſterreichiſche Flecken Runkelſtein angegeben wird, der, wie die hieſige öſterreichi⸗ ſche Geſandtſchaft erklärt, überhaupt nicht exi⸗ ſtiert. Es gäbe in Oeſterreich nur einen Berg Runkelſtein. Die öſterreichiſche Geſandſchaft iſt der Anſicht, daß es ſich bei dem Prinzen um einen Schwindler handelt, der vor Jahren bereits an der Adria ſein Un⸗ weſen getrieben habe. Von anderer Seite erfährt man über die Mitteilungen der öſterreichiſchen Geſandtſchaft in Paris noch folgendes: Im Jahre 1910 iſt ein angeblicher Edgar von Bourbon, der ſich als Rentner aus Neuyork ausgab, in Wien zum erſten und letzten Male aufgetaucht. Trotz ſeinem kurzen Wiener Aufenthalt hat er die Aufmerkſamkeit der Poli⸗ zei dadurch auf ſich gelenkt, daß er ſich als ver⸗ wandt mit dem Hauſe Habsburg bzw. dem Hauſe Parma ausgab. Erſt 1913 fand man die Spuren des„Prinzen“ in Trieſt und Fiume wieder. Dort ſoll er verſchiedene Betrügereien begangen haben. Seine legitime oder illegitime Verwandtſchaft mit dem Hauſe Bourbon ſcheint völlig unbegründet zu ſein. Schwere Blultat Ein Toter Eckartsweier(A. Kehl), 18. 8. Eine furchtbare Bluttat ereignete ſich am Dienstag abend in Eckartsweier. Zwiſchen dem 37 Jahre alten le⸗ digen Schuhmacher Karl Strebel und dem 33 Jahre alten verheirateten Kirchendiener Georg Göpper, die ſeit längerer Zeit ſchon verfeindet waren, kam es vorgeſtern abend zu einer hefti⸗ gen Auseinanderſetzung. Im Verlaufe dieſes Wortwechſels brachte Strebel ſeinem Gegner mehrere Stiche in den Hals und in die Bruſt bei, die den alsbaldigen Tod Göppers herbei⸗ führten. Der Täter wurde verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Kehl eingeliefert. Heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 2. Fortſetzung. „Das ahnen Sie gar nicht, Herr von Gri⸗ ſtede“ rief der Paſtor begeiſtert„was Ihre Briefe für uns geweſen ſind! Wie ſie von Hand zu Hand gingen, wie ſtolz Ihr Onkel auf den klugen Neffen war, der mit ſo offenen Augen in einem ſo intereſſanten Stück Geſchichte lebte. Und dann dieſe größte Märchenwelt für uns alle! Die Ausgrabungen und was an Säulen und Göttern alles ans Licht kam. Oh, wir ſuchen ja auch eifrig in unſeren Mooren— und viel Seltſames gibt die Erde heraus. Sie aber ſahen das Herrlichſte, und keiner könnte Ihnen verdenken, wenn Sie zurückſtreben ſobald als möglich! Und doch lebt in uns allen die Hoff⸗ nung, daß Sie bleiben, daß Meerwarfen wieder einen Herrn hat, daß dies alte Geſchlecht nicht ausſtirbt und wieder Leben und Jugend das ſtille Haus erfüllt! Daß ein kluger Mann mit feſter Hand, der kundig und erfahren iſt, unſere Angelegenheit in Herz und Hirn miterwägt und fördert und uns hilft!“ Paſtor Bardenwiek legte ſich geſpannt in den geſchnitzten Armſtuhl zurück. „Ich weiß es heute noch nicht“, ſagte Gri⸗ ſtede zögernd. Ich kam mit keinem feſten an. Man hält mir in Athen meine Stellung wenn man plötzlich an einem Kreuzweg im Le— ben ſteht und die Weiſer nach ſo verſchiedenen Polen weiſen. Ich habe Pflichten anderswo. Einen kranken Freund, der auf meine Nähe rechnet.“ Er ſah gedankenvoll aus dem großen Fen⸗ ſter, vor dem eine Blutbuchenkrone leuchtend wie hellroter Wein über blühenden Weißdorn⸗ hecken ragte. „Ich kann nicht leugnen, daß dies Land ſchon in den erſten Stunden einen großen Reiß auf mich ausübte. Es iſt etwas ſeltſames in der Luft. Dieſe Scholle hat magiſche Kraft.“ „Natürlich, wie immer die Scholle der Vä⸗ ter! Es iſt doch Ihr Ur-Ur, Großvater, der als Erſter in der Gruft unter den Eichen liegt und deſſen Bild über dem Kamin des Eßſaales hängt.“ „Ja“, ſagte Griſtede.„Heinrich Griſtede, der mit einer Holger aus Seeland verheiratet war. Damals kam das Wappen in unſeren Stamm⸗ baum. Die Holgerſche Lilie auf dem blauen Feld. Es iſt mir ſo bekannt von den Brief⸗ ſiegeln der Gräfin Holger, die ja ſeit ihren Mädchentagen mit meiner Mutter korreſpon⸗ diert hat.“ „Wie ſich Ihr Onkel gefreut hätte, über ſolch genaue Kenntnis des Stammbaumes!“ Griſtede erhob ſich. „Ich will noch zum alten Siebaths reiten. Dann habe ich die nächſten Getreuen meines Onkels gleich an meinem erſten Tage begrüßt. Auf gute Nachbarſchaft ſolange es für mich dauert!“ a ö N eindringlich.„Es ſind ja nicht wirtſchaftliche Die Zeiten ſind ſchlecht. In den Kaufleute iſt nichts zu tun. „Wie geht es bei Ihnen?“ fragte may Buſſe. 5 Buſſe berichtete: g „Sie können es ſich denken, wenn ich Ihnen erzähle, daß bei uns im Kontor bereits jede Fliege einen Familfennamen und drei Vorna⸗ men hat.“ g Aus Baden Mannheim.(Rettung vom Tode des Er⸗ trinkens.) Im Laufe des Mittwoch gerieten im Strandbad acht des Schwimmens unkundig⸗ Perſonen in die Gefahr des Ertrinkens, da⸗ runter 5 Frauen, ein Mädchen, ein 58 Jahre alter Direktor aus Bad Dürkheim und ein 12 Jahre alter Realſchüler von hier. Der Schü⸗ ler wurde von einem 27 Jahre alten Schloſſer unter eigener Lebensgefahr gerettet. Die üb⸗ rigen Perſonen wurden ebenfalls von zu Hilſe eilenden Badegäſten an Land gebracht, wo ſie zum Teil erſt nach längerer Zeit wieder ſich erholten. Mannheim. folge von Schwermut hat eine in der Neckar⸗ ſtadt wohnhafte 82 Jahre alte Witwe den Gashahnen in ihrer Wohnung geöffnet. Die Frau wurde tot in ihrer Küche aufge unden. Heidelberg.(Todesopfer des Straßenver⸗ kehrs.) Während der letzten Schloßbeleuchtung wurde hier die 24 Jahre alte zum Beſuch aus Worms herübergezommene Frau Alma Reinhardt von einem Auto angefahren und ſchwer verletzt. Sie iſt im Akademiſchen Kran kenhaus geſtorben. Lokomolivaufträge der Reichsbahn für 1933 In Ausführung des im Jahre 1931 mit der Deutſchen Lokomotiv⸗Induſtrie abgeſchloſſenen Zjährigen Lokomotivlieferungsvertrages beab⸗ ſichtigt die Reichsbahn, für 1933 eine größere Anzahl Lokomotiven in Auftrag zu geben. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß 12 Schmal⸗ ſpur⸗Lokomotiven ihrem Auftragswert nach nur etwa 6 Vollſpur⸗Lokomotiven gleichzuſtellen ſind. In dieſem Auftrag iſt ein außerdem be⸗ reits erteilter Auftrag von 6 Vollſpur⸗Loko⸗ motiven an die Firma Hentſchel noch nicht enthalten. Ferner ſind für die ſüddeutſchen Lokomotipfabriken Krauß⸗Maffei und Maſchi⸗ nenfabrik Eßlingen, ſowie für die außerhalb des Lokomotivvertrages ſtehenden beiden Wer⸗ ke Jung in Siegen und Ohrenſtein u. Koppel einige weitere Lokomotivaufträge vorgeſehen. Die Geſamtzahl der hiernach zu beſchaffenden Dampflokomotiven beläuft ſich einſchließl. der 6 Stück bei Hentſchel bereits beſtellten ſowie der 12 Schmalſpur-Lokomotiven auf 122 Stück. Die Aufträge werden ſich auf die einzelnen Werke wie folgt verteilen: Borſig 8 Schnell- zug⸗ und 9 Güterzugitenderlokomotiven; Hent⸗ ſchel 10 Schnellzug⸗ und 26 Perſonenzugten⸗ derlokomotiven; Krupp 8 Schnellzug⸗ und 10 Perſonenzugtenderlokomotiven; Schichau 12 Güterzugtenderlokomotiven; Schwartzkopff 7 Güterzugtenderlokomotiven und 12 Schmal⸗ ſpurlokomotiven; Krauß⸗Maffei 8 Lokalbahn⸗ Lokomotiven; Eßlingen 2 Güterzuglokomoti⸗ ven; Jung 5 Perſonenzugtenderlokomotiven; Ohrenſtein u. Koppel gleichfalls 5 Perſonen⸗ zugtenderlokomotiven.— Der Geſamtwert die⸗ ſer Aufträge beläuft ſich auf 16,2 Millionen Mark. ö Dinge allein, um die es geht— dann würde ein Muſterinſpektor ja ausreichen. Es muß aber Kraft und Jugend an dieſe Waterkant. Denn es war zu vieles, was einzudämmern be⸗ gann. Niemand konnte Ihrem Herrn Onkel verargen, wenn er nichts hören wollte von neuen Strömungen, die ſo im Lande umgehen! Sich damit auseinanderzuſetzen, iſt ja auch die Jugend da. Aber die Kraft eines jeden, dem eine Scholle gehört, muß jetzt auch für die Scholle da ſein. Es wird zu viel hingeträumt hier an unſerer Ecke. Die alte Gräfin Holger lebt im Rollſtuhl und denkt lediglich an vergan⸗ gene Zeiten und an die Prozeſſe, die ſie mit däniſchen Vettern um den großen Familienbe⸗ ſitz auf Seeland kämpft. Die Enkelin lebt zwi⸗ ſchen der Großmutter und der Herzogin Frie⸗ derike hin und her, und keiner nimmt ſich ihrer richtig an, ſeit Ihr Herr Onkel tot iſt. Sie war ſein Liebling und oft genug, wenn ich kam. fand ich ſie leſend bei ihm und mit ſeinen Hun⸗ den ſpielend. Aber der Holgerſche Beſitz iſt ſchlecht verwaltet. Es kümmert ſich niemand recht um Flur und Deiche. Wer nutzbringend hier leben will und Freude am energiſchen Zu⸗ faſſen hat, findet vollauf Befriedigung.“ „Ich bin nicht ſo frei, als ich ſein möchte.“ „Letzten Endes verfügt jeder Menſch doch mit gutem Recht über ſich ſelbſt!“ rief Barden⸗ wiek.„Jedenfalls iſt eigene Scholle immer die nächſte Pflicht. Ich ſpreche wie edn Marſchbauer — aber freilich, das iſt der eine Geſichtswinkei. Und der andere iſt die große, weite Welt. Ach, ich 18 und er ſah Griſtede kummerr * Am Abend— die Sonne war glühend rot hinter fernen Mooren verſunken— öffnete Griſtede zögernd mit gefalteten Brauen ſeines Oheims Schreibtiſch. In ſamtenem Futteral ſah er eln Bild lie⸗ gen, das Bildnis ſeiner Mutter. Ueberzart und blaublütig; geringelte gol⸗ dene Locken über dem weiten Hofausſchnitt— jenen berühmten Schönheiten ähnlich, die ein die Kunſt und die Frauen liebender König für die Münchener Pinakothek porträtieren ließ, um der Nachwelt ihre flüchtigen Reize zu ſi⸗ chern—, ſo ſah Frau von Griſtede mit ſchmerz⸗ lich ſüßem Lächeln aus dem koſtbaren Rahmen, ſah zu ihm auf wie aus unendlicher Ferne. Er nahm die Lupe, die neben dem Futte⸗ ral lag. Lebenswahr, wie zum Atmen erwacht, von Blut durchpulſt ſchien ihm das reizende Oval in ſeiner blonden Zartheit plötzlich durch das ſcharfe Glas wie zum Greifen nahe, ſo als wür⸗ den die Lippen ſich öffnen und Worte ſprechen. Welche Worte? 6 Ein Schatten ging über ſeine Stirn. Er ver ſchloß das Bild und erhob ſich haſtig. Das fremde Gemach mit den Schatten un⸗ zähliger Geweihe auf den ſchwach erhellten Wänden wurde ihm zu eng. Er ging über den mondſcheinüberfloſſenen Hof zu den Pferdeſtällen hinüber und ritt hin- aus in die fremde, (Selbſtmord.) Vermutlich in⸗ 16,50 17,75, totenſtille Nacht zwiſchen heim hat zu Beg W er Schätzung der diesjährigen Ta gonnen. Soweit bis jetzt feſt⸗ ſteht, iſt der zuerſt geſetzte Tabak in der Haupt⸗ ſache gut ausgefallen. Der ſpäter gepflanzte Tabak dagegen kam zu ſehr in die Trockenheit. —— Opfer des Badens Mannheim, 17. 8. Der Badebetrieb im Mann⸗ heimer Strandbad hat nun ſeit Sonntag ſein drittes Todesopfer gefordert. Am Mittwoch nachmittag gegen 2 Uhr ertrank der Steuer⸗ aſſiſtent Joſeph Braunagel aus Neckarau. Der gjährige Sohn, der den Vater begleitet hattet, teilte der Polizei das Verſchwinden des Va⸗ ters mit, ſofort vorgenommene Nachforſchun⸗ gen führten bisher zu keinem Ergebnis. a. Geinsheim, 18. 8. Beim Baden im Rhein er⸗ trank in der Nähe des Kornſandes bei Nier⸗ ſtein der in den 50er Jahren ſtehende Anton Berg von hier. Die Leiche wurde alsbald ge⸗ borgen. Vermutlich hat Berg einen Herzſchlag erlitten. Aus der Pfalz Frankenthal.(Leichenländung.) Die Leiche bes 39 jährigen verheirateten Kaufmanns Karl Deſenz, der am Samstag beim Baden im Frankenthaler Kanal ertrunken iſt, wurde am Dienstag bei Worms geländet. Speyer.(Schwerer Unfall an der Dreſch— maſchine.) An der Dreſchmaſchine auf dem Ludwigshof ereignete ſich ein ſchwerer Un— fall. Der Saiſonarbeiter Mathäus Schnell ge— riet in den Treibriemen der Maſchine, wo⸗ durch ihm der linke Unterarm im Gelenk nahe- zu abgeriſſen wurde. Der Schwerverletzte wur— de in das Stiftungskrankenhaus gebracht. Die Verletzung iſt trotz der Schwere nicht lebens- gefährlich. Harnclelsteil Berliner Produktennotierungen. Berlin, 18. 8. Weizen märk. neue Ernte 202 204, do. Sept. 217,75—219, do. Okt. 218,75 219,50, do. Dez. 220— 220,25, Roggen märk. 156158, do. Sept. 169,25 169,50, do. Okt. 171, do. Dez. 173,75—173,50, Braugerſte märk. —,Futtergerſte 157—165, Hafer märk. neue 1384145, Weizenmehl 26,75 30,75, Roggen— mehl 22—24, Weizenkleie 10,70—11, Roggen⸗ kleie 8,80— 9.20, Viktoriaerbſen 21—25, Kleine Speiſeerbſen—, Futtererbſen 14—17, Wicken 17-20, Leinkuchen 10,50 10,70, Erdnußkuchen 50% ab Hamburg 11,60, Erdnußkuchenmehl 50 Prozent ab Hamburg 11,90, Trockenſchnitzel 9,20—9,60, Soyabohnenſchrot 467 ab Hamburg 11,10, 46% ab Stettin 11,70, Speiſekartoffeln weiß 1,60—1,80, Odenwälder blaue 1,70—1,80 gelbe 1,90—2, neue lange 2,10— 2,30. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 18. 8. Inlandsweizen, neuer, gut, geſund und trocken 21,75—22, Inlands⸗ roggen neuer 1717,25, Inlandshafer alter desgleichen neuer 1515,50; Sommergerſte 17—19, Futtergerſte 16,5017, La⸗Plata⸗Mais gelbes m. S. 17,75, ſüdd. Wei⸗ zenmehl Spezial Null Auguſt bis 15. Sep⸗ tember 35,45, desgl. 16. September bis Oktober 33,45, desgl. mit Auslandsweizen 34,45, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lie⸗ ferzeit 38,45, desgl. 36,45, desgl. 37,45, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart und Liefer⸗ zeit 27,45, bezw. 25,45, bezw. 26,45, Roggen⸗ mehl 60 70% ige Ausmahlung je nach Fabri⸗ kat 25,75— 26,75, feine Weizenkleie 8,75—9, Biertreber 10,50 10,75 12.75. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 18. 8. Zufuhr und Preiſe: 110 Kälber 2842, 30 Schafe 23— 30, 83 Schweine nicht notiert, 766 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 710, über 4 Wochen 12-14, Läufer 15—18 RM. 2 5 Wellervorherſage Freitag: Heiter, trocken, tagsüber heiß, ſchwache, in Richtung veränderliche Winde. Samstag: Fortdauer des beſtehenden Wit⸗ terungscharakters. — und Erdnußkuchen Keine neuen Landkreiszuſammenlegungen Berlin, 17. 8. Gegenüber anderslautenden Gerüchten kann nunmehr feſtgeſtellt werden, daß das Staatsminiſterium eine weitere Zu⸗ ſammenlegung von Landkreiſen und einen wei⸗ teren Abbau von Amtsgerichten in Preußen nicht beabſichtigt, ſondern die Aktion mit der letzten Verordnung als abgeſchloſſen betrachtet. Amerika bleibl feſt Waſhington, 17. 8. Im amerikaniſchen Schatz⸗ amt wird erklärt, die amerikaniſche Regierung rechne beſtimmt mit der Bezahlung der am 15. Dezember fällig werdenden Kriegsſchulden⸗ Raten, die ſich auf 270 Millionen Dollar belau⸗ fen, durch die Schuldnerländer. Die amerikani- ſche Regierung ſei keineswegs geneigt, irgend— welche Bitten um die Gewährung eines neuen Moratoriums in Erwägung zu ziehen. werde jedoch jede Bitte um die Ermäßigung der Zahlungen prüfen, unter der Bedingung, daß es ſich um den Schritt eines Schuldnerlandes und nicht um einen Kollektiv— ſchritt der europäiſchen Schuldner handle. ——— neues in Kürze Die Bergungsarbeiten an der Niobe ſind ſo⸗ weit gediehen, daß der Bug und ein Teil des Vorderſchiffes an der Waſſeroberflüche erſchie— nen. * Zu Gerüchten über die vermutliche Rückkehr des ehemaligen deutſchen Kaiſers von Holland nach Deutſchland, erklärte der holländiſche Mi⸗ niſterpräſident, die Regierung werde, wie ſie bereits mehrmals verſichert habe, mit größter Aufmerkſamkeit darauf achten, daß für Holland aus der dem früheren Kaiſer gewährten Gaſt⸗ freiheit keine Nachteile entſtehen. In Madrid wurden bis jetzt 4000 Putſchiſten feſtgenommen. Sie einzelnen Vorerſt keine Atbeitsdienſipflicht Berlin, 17. 8. Zu den Meldungen einiger Zeitungen, die Reichsregierung beabſichtige, den Freiwilligen Arbeitsdienſt in die Arbeits⸗ ten, hören wir von unterrichteter Seite, daß im Reichsarbeitsminiſterium von einer ſolchen Ab⸗ ſicht nichts bekannt ſei. In der Verordnung über den Freiwilligen Arbeitsdienſt habe die Reichsregierung erklärt, daß ſie ihre Aufmer' ſamkeit der Entwicklung des Arbeitsdienſtes widmen werde. Bisher könne jedenfalls ein außerordentlicher Erfolg des Arbeitsdienſtes feſtgeſtellt werden. Weiter habe die Reichsregie— rung den Reichskommiſſar für den Arbeitsdienſt aufgefordert, ein Gutachten über die Entwick⸗ lungsmöglichkeiten im Arbeitsdienſt vorzule— gen. Dieſes Gutachten liege aber bisher noch nicht vor. Wie der Arbeitsdienſt weiter ausge— dehnt werde, könne daher heute noch nicht ge⸗ ſaigt werden. g Wie lief iſt der Izean? Dieſe Frage konnte noch vor etwa 100 Jah⸗ ren Alexander von Humboldt nicht beantwor⸗ ten. Erſt neuerdings, ſeit das Echolot erfunden und auf Expeditionen angewendet worden iſt, haben wir eine ſichere Kenntnis der Meeres- tiefe. Mit dem Echolot fand der„Meteor“ mit 8250 Meter die größte Tiefe des Südatlanti⸗ ſchen Ozeans am Rande des Südpolarmeeres unweit der Südſandwichinſeln. Und mit dem Echolot glückte es dem deutſchen Kreuzer„Em— den“, im Stillen Ozean die größte Meerestiefe überhaupt zu finden: Unweit der Philippinen wurde die gewaltige Tiefe von 10790 Meter librod Snellius“ hat im Mai 1930 in unmittel- barer Nähe dieſer Emdentieſe mit dem Draht— lot 10 030 Meter ind dicht dabei mit dem Echo— lot 10 160 Meter gelotet. Die kürzeſte Antwort auf die Frage nach der Meerestiefe lautet da— her: Die mittlere Tiefe des Weltmeeres iſt nach den bisherigen Feſtſtellungen 3800 Meter, die größte Tiefe rund 10800 Meter. Jurchtbares Artiſtenunglünk geillänzerfamilie vom hohen geil abg eſtürzt— Iwei Kinder kol— valer muß dem Abſturz ſeiner Kinder hilflos zufehen Schwetzigen, 18. 8. Bei der Abſchiedsvorſtel— lung der Seiltänzerfamilie Albert Frank, die ſeit ſechs Tagen guf dem Sportplatz in Schwet⸗ zingen gaſtierte, ereigneie ſich geſtern abend ein ſchweres Unglück. Infolge eines Materialfeh— lers, verbunden mit der Unvorſichtigkeit eines Angeſtellten, ſtürzte die eine Gerüſtſtange ein und die auf dem 12 Meter hohen Seil arbeiten⸗ den vier Perſonen ſtürzten in die Tiefe. Wäh⸗ rend der Beſitzer ohne Verletzungen davonkam, ſtürzten die drei übrigen, die 12 Jahre alte Tochter des Beſitzers, Ingeborg, der 11 Jahre alte Sohn Horſt und der 16 Jahre alte Artiſten⸗ lehrling Hans Neuner ſo folgenſchwer, daß ſie blutüberſtrömt vom Platze getragen werden mußten. Im Städtiſchen Krankenhaus ſind im Laufe der Nacht die beiden Kinder ihren ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen, Hans Neuner liegt mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen noch ſchwer darnieder. PPP Zur Eröffnung der Berliner Junkausſtellung Die Ausſtellungshallen im Zeichen der Funkausſtellung In der Zeit vom 19. bis 28. Auguſt findet die„Große Deutſche Funkausſtellung Berlin 1932“ auf dem Meſſegelände in Berlin ſtatt. dos ist dis Soſem · fabrik dienſtpflicht beſtimmter Jahrgänge überzulei⸗ gelotet. Das holländiſche Forſchungsſchiff„Wil— ö Lokales. Merkſprüche. „Heil der Arbeit!— Träges Leben Gibt uns kein erheiternd' Los! Nie wird rühmlich ſich erheben, Der die Hand legt in den Schoß.“ * 1.* Reform bei der Preußiſch-Jüddeulſch. Klaſſenlolterie Die Direktion der Preußiſch— Süddeutſchen Klaſſenlotterie hat beſchloſſen, von der 41. Ziehung ab, d. h. im April 1933, eine Reform des bisherigen Spielſyſtems bei der Preußiſch-Süddeutſchen Klaſſenlotterie in der Weiſe durchzuführen, daß die Loszahl, die bisher 800 000 beträgt, auf 500 000 herabge⸗ ſetzt wird. Die Preußiſch-Süddeutſche Klaſſen— lotterie ſpielt bekanntlich, um überhaupt die Ziehung durchführen zu können, in zwei Ab— teilungen. Ab April 1933 wird die Preußiſch— Süddeutſche Klaſſenlotterie keine Doppelloſe führen und nur in einer Abteilung ſpielen. Während der Lospreis unverändert bleiben ſoll, wird der Gewinnplan entſprechend der Verminderung der Loszahl geändert. Vom Weizen. Als die Urheimat des Weizens haben die Naturforſcher Aſien feſtgeſtellt. Ueber das Alter des Weizenbaues geben Aufſchluß die Bauten der Aegypter, die Dichtungen der Griechen und die Geſchichtsſchreibung der Rö— mer. So wurden Weizenkörner in den Ziegeln der über 5000 Jahre alten Pyramide von Dahſchur bei Sakkara gefunden. Ebenſo er— zählen Ilias und Odyſſee, die beiden großen Nationalepen Alt-Griechenlands, vom Anbau des Weizens in Oberägypten und im Nildelta. Für Alt⸗Rom bezeugen Verrius und Plinius den Anbau von Spelz. Für China verordnete der Kaiſer Chennung 2800 v. Chr. göttliche Verehrung des Weizens und nahm ihn unter die fünf heiligen Pflanzen auf. Zahlreiche Funde in Mitteleuropa beweiſen den Weizen— anbau in der jüngeren Steinzeit. Der Name Weizen kommt von dem gotiſchen Worte hwai— teis, findet ſich im alt-engliſchen hwaete und im waltnordiſchen hweite und ſpricht aus dem alt⸗ hochdeutſchen weizzi. Das Weizenkorn wird neben der Mehlbereitung zur Gewinnung von Stärke, zu Kornbranntwein und in Nordame— rika häufig zu Bauzwecken verwendet. Die, Körner von Hartweizen dienen vornehmlich zur Fabrikation von Makkoroni und ähnlichen Teigwaren. Die wichtigſten Weizenländer Eu— ropas ſind neben Rußland Frankreich, Ungarn und Rumänien. In Deutſchland nimmt in letz⸗ ter Zeit der Weizenanbau zu. In Ueberſee ſind die wichtigſten Weizenländer die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Kanada und Ar⸗— gentienien, auch Indien und Auſtralien. Eine koſtbare Bibel. Eine Bibel, die im Jahre 1700 in Nürnberg gedruckt worden iſt, wurde i Adelaide zum Preiſe von 20000 engliſchen Pfund, alſo rund 300 000 Mark zum Kauf angeboten. 20 Pfennig Schadenerſatz In einer Scheldungsklage vor einem Pariſer Gericht verlangte der Kläger von ſeiner Ehefrau ei⸗ nen Schadenerſatz von rund 8400 Mark. Das Gericht billigte ihm nach Prüfung des Sach⸗ verhaltes eine Entſchädigung zu, die nach un⸗ ſerem Gelde etwa 20 Pfennig beträgt. Das große Los gezogen. In der Donners— tag-Vormittagsziehung der Preußiſch-Süd⸗ deut hen Klaſſenlotterie wurde das große Los im Betrage von 500 000 auf die Nummer 246 518 gezogen. Der Gewinn iſt in beiden Abteilungen nach Niederſchleſien gefallen. —.—. Daken für den 19. Auguſt: Sonnenaufgang 5.18 Uhr, Sonnenuntergang 19.14 Uhr; Mondaufgang 20.38 Uhr, Mond⸗ untergang 8.35 Uhr.— 14 v. Chr.: Der römi⸗ ſche Kaiſer Auguſtus in Nola geſtorben. 1662: Der franzöſiſche Philoſoph Blaiſe Paſcal in Paris geſt. 1780: Der Dichter Jean Pierre in Paris geb. 1819: James Watt, der Verbeſſerer der Dampfmaſchine in Heathfield geſt. 1917: Der Führer der Altkatholiſchen Johann Fried⸗ rich in München geſtorben. Es will etwas heiſten, wenn eine Zigarette die meistgerauchte Deutschlands ist, wie Lide SAE s Ein Vol ksentscheid ist wahrhaftig der über ganz Deutschland gehen- n