Lokales Merkſprüche. Im Weinen liegt eine gewiſſe Wonne Im Arm der Liebe ruht ſich's wohl Jeder Tag hat neue Aufgaben * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags⸗ dienſt Herr Dr. med. Kienle. »»Beſtandene Prüfung. Herr Hans Knapp, Sohn von Herrn Adam Knapp zur Ger- mania, hat am Pädagogiſchen Inſtitut in Mainz die Prüfung für das Lehramt an den Volksſchulen in Heſſen mit„Sehr gut“ beſtanden. Wir gratu⸗ lieren dem ſtrebſamen jungen Manne und wünſchen ihm auf ſeinem weiteren Lebenswege viel Glück und Erfolg. *Viernheimer Creditverein. Mor⸗ gen Sonntag nachmittag/ 4 Uhr im Freiſchütz außer⸗ ordentliche General⸗Verſammlung mit wichtiger Ta⸗ gesordnung, weshalb es Pflicht der Mitglieder iſt, vollzählig zu erſcheinen.(Siehe Inſerat). * 118er Denkmals⸗Weihe Worms. Wir werden gebeten mitzuteilen, daß die Kameraden des 2. Batl. R. J. R. 221 vollzählig zur Feier erwartet werden und es als Ehrenpflicht zu be⸗ trachten haben an der Weihefeier teilzunehmen. Die Kameraden treffen ſich Wollſtr. 52 bei Lutzi. Der Wanderpreis für Jung⸗ ſchützen des Krieger- u. Soldaten⸗Vereins„Teu⸗ tonia“ iſt für einige Tage im Schaufenſter des Kam. Nikl. Brechtel 5. gegenüber der Kirche ausgeſtellt. * Klub der Gemütlichen. Morgen Sonntag im Lokal zum Anker Familienabend, wo— zu Mitglieder nebſt Angehörige, ſowie Freunde und Gönner freundlichſt eingeladen ſind.(Siehe Inſ.) »Zur Nachkirchweihe in Käfertal ſpielt morgen Sonntag nochmals im Lokal zur Pfalz bei Herrn Wilhelm Adler die beliebte hieſige Künſtler⸗Kapelle Hanf-Blank zum Kirchweihkonzert. (Siehe Inſerat). * Sänger⸗Einheit. Wie wir bereits ſchon früher angedeutet haben, feiert die Sänger— Einheit in dieſem Jahre ihr 60jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß hat der Vorſtand des Vereins eine ſehr begrüßenswerte Maßnahme beſchloſſen, die ſolchen eine günſtige Gelegengeit bietet, die dem Verein als aktives oder paſſives Mitglied beizu— treten die Abſicht haben. Der Verein erhebt von den bis zum Schluſſe des Jahres 1932 hinzutre- tenden Mitgliedern keine Aufnahmegebühr, die ſonſt 1,50 Mk. beträgt. Das neue Mitglied hat ledig⸗ lich den Mitgliedsbeitrag zu zahlen, der ſehr nied⸗ rig gehalten iſt und für die in Arbeit ſtehende Mitglieder monatlich 40 Pfg. und für arbeitsloſe Mitglieder nur 20 Pfg. beträgt. Die Sänger⸗ Einheit, die nun ſchon 60 Jahre im Dienſte des deutſchen Männergeſanges ſteht, hat, ſtets das Ziel im Auge, das deutſche Lied zu hegen und zu pflegen und auch das geſellige Leben zu fördern, ſich von kleinen Anfängen heraus zu beachtlicher Höhe emporgeſchwungen. Der Verein war ſich auch ſtets ſeiner Aufgabe bewußt, die ihm als Träger deutſcher Kultur obliegt, und hat ſich auch allezeit bei gegebenen Anläſſen in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt. Gerade die Geſangvereine ſind es, die eine nicht zu unterſchätzende erzieheriſche Tätigkeit entfalten, und auch, frei von allem Par- teihader, über allem Wechſel der Zeit den Einig⸗ keitsgedanken ſtärken, der uns gerade in der heu— tigen Zeit ſo ſehr vonnöten iſt. Die Geſangvereine verdienen daher auch weitgehendſte Unterſtützung. An Alle, die Luſt und Liebe zum Geſang haben, und noch fernſtehen, richten wir die Bitte, die gün⸗ ſtige Gelegenheit auszunutzen und der Sänger— Einheit beizutreten. * Die beliebte Tanzſtäütte zum „Gold. Karpfen“ wird am kommenden Sonn— tag, ab ¼5 Uhr, nach längerer Pauſe ihre aner- kannt guten Tanzlokalitäten der Viernheimer Be— völkerung, insbeſonders aber die tanzluſtige Ju- gend zur Verfügung ſtellen. Als Orcheſter iſt das beſtens bekannte Saxophon⸗Jazz⸗Orcheſter Schmieder- Mannheim, das kürzlich mit großem Erfolg auch hier gaſtierte, gewonnen. Neben den mo— dernſten Tänzen der Neuzeit ſind u. a auch Ein- tänze und ſoliſtiſche Darbietungen in Ausſicht ge— ſtellt. Der leider ſo früh verſtorbene Tanz— lehrer Geißler-Mannheim hat ſchon in früheren Jahren den Karpfenſaal als einen der ſchönſten Tanzſäle der Umgegend bezeichnet, was ſich auch in den Vorkriegsjahren durch die immer ſehr har— moniſch verlaufenen Tanzausflüge auswirkte. Daß dies wieder ſo werden ſoll, dafür will ſich das Orcheſter Schmieder mit ſeinem ganzen Können einſetzen. Der Eintritt beträgt für Herren 20 Pfg. und für Damen 10 Pfg. Das Tanzen iſt frei. Der Wirt und das Orcheſter laden hierzu recht freundlich ein. Großes Hand balltreſfen auf dem D. J. K. ⸗Platz! D. J. K. Viernheim 1.— Turnverein 1893 V'heim 1. Umſtändehalber mußte das Fußballſpiel gegen Neuſtadt abgeſetzt werden, ſodaß das Handballſpiel, als Hauptſchlager, jetzt um eine Stunde, alſo auf 4 Uhr verlegt wurde. Dieſe erſtmalige Begegnung beider Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung wird mit allſeitigem Intereſſe und großer Spannung er- wartet. Wir hoffen und wünſchen, daß ſich ſämt⸗ liche Spieler bemühen, einen wirklich erſtklaſſigen Sport zu bieten, damit die Beſucher des D. J. K. Platzes begeiſtert den Kampf von Anfang bis Ende verfolgen können. Im Vorſpiel treten die Jugend- mannſchaften beider Vereine auf den Plan. Im n 5 5 en Begegnunge cht n Oegeguün ö Ein Notruf der Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim. Die Not- und Urbeitsgemeinſchaft der Bürger⸗ meiſter des Kreiſes Heppenheim, deſſen Vorſitzender Herr Bürgermeiſter Lamberth iſt, haben auf ihrer letzten Tagung in Weinheim nachſtehendes geharniſchtes Proteſtſchreiben an das Kreiswohlfahrts⸗ amt Heppenheim gerichtet. Durch dieſen Notruf bezw. Proteſtaktion ſoll erreicht werden, daß die ge⸗ kürzten Unterſtützungsſätze für Wohlfahrtsempfänger, weil menſchenunwürdig, aufgehoben werden und die Auszahlung wieder in alter Höhe geſchieht. Weinheim, den 12. Auguſt 1932. Not- und Arbeitsgemeinſchaft der Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim. Betr.: Richtſätze für die Unterſtützung Hilfsbedürftiger im Kreis Hep⸗ penheim. An das Kreiswohlfahrtsamt z. H. des Herrn Kreisdirektor Pfeiffer Heppenheim. Die Not- und Arbeitsgemeinſchaft der Bürger- meiſter des Kreiſes Heppenheim erhebt gegen die vom Kreiswohlfahrtsamt feſtgeſetzten Richtſätze flam- menden Proteſt unter der Begründung, daß dieſelben bei Weitem nicht auch unter den allerbeſcheidenſten Verhältniſſen ein Exiſtenzminimum darſtellen und keineswegs das nackte Leben zu friſten geeignet ſind. Die feſtgeſetzten Richtſätze müſſen als menſchen⸗ unwürdig bezeichnet und daher als ſolche abgelehnt werden. Wir bitten um ſofortige Ueberprüfung der Richtſätze und Wiederherſtellung der alten Sätze, mit welchen die Ausgeſteuerten auch nicht auf Roſen gebettet waren und ein ſorgenloſes Daſein friſten konnten. Was den Leuten heute alle fehlt, iſt Kleidung, Wäſche und Schuhe. Mit den Notgroſchen, die ſie allwöchentlich erhalten, iſt keine Möglichkeit gegeben, dieſe dringenden Anſchaffungen zu tätigen. Schließlich wird noch darauf hingewieſen, daß die Gemeinden ſelbſt unter dieſen Richtſätzen in finanzieller Hinſicht am meiſten zu leiden haben, da die Ausgeſteuerten ihren Verpflichtungen, der Gemeinde gegenüber hinſichtlich der Begleichung ihrer Gas⸗, Waſſer⸗, Licht⸗Rechnung und Holzſchuld ete. nicht mehr nachkommen. Das gleiche gilt für Mieten in gemeinheitlichen Wohnungen. Unter dieſen Ver- hältniſſen werden die ohnedies in den Gemeinden vorhandenen Kaſſenſchwierigkeiten noch weſentlich ver- ſchlechtert, was keine verantwortungsbewußte Staats- behörde wollen kann. Unſer eingangs geſtellter Antrag iſt deshalb mehr wie berechtigt. Um die Leiſtungsfähigkeit der Gemeinden nicht noch weiter in Frage zu ſtellen, ja direkt zu unter- graben, iſt es eiſerne Pflicht, daß die ſtaatlicherſeits zu gewährenden wöchentlichen Zuſchüſſe weſentlich erhöht werden, damit die Gemeinden einigermaßen inſtand geſetzt werden, ihren Verpflichtungen auch auf anderen Gebieten heute halbwegs gerecht zu werden. Sollte dies aus unerfindlichen Gründen nicht möglich gemacht werden können, muß die betrübliche Tatſache der Illiquidität in den Vordergrund ge— ſtellt werden. 5 Die Gemeindevertreter wiſſen ſich bei Eintritt dieſes Zuſtandes frei von jeder Schuld und lehnen jede Verantwortung hierfür energiſch ab. Wir halten es mehr wie je für dringend ge— boten, daß das Kreisamt ſich mit uns zu einer ge— meinſamen Beſprechung mit den hüchſten Staats- ſtellen zuſammenfindet, um das Schlimmſte, was zu erwarten iſt, abzuwenden. Mit vorzüglicher Hochachtung! Der Vorſitzende: Lamberth, Bürgermeiſter. Viernheimer Tonfilmſchau. 1. Menſchen hinter Gitteru. 2. Der maskierte Spion. 3. Das Luſtſpiel der Woche. Wieder wartet man dieſe Woche dem Viern⸗ heimer Publikum im Central-⸗Film⸗Palaſt mit einem großen und gewaltigen Tonfilm auf, der ſicher wieder alle Beſucher begeiſtern wird. Es handelt ſich hier um den Aufſehen erregenden Heinrich George-Großfilm„Menſchen hinter Gittern“. Die⸗ ſes Leben hinter Gittern, wo gerade heute viele ſchuldig oder durch andere Schuld erleben, ſollte für uns alle von großem Intereſſe ſein. Nicht alle Menſchen ſind ſchlecht, die hinter Gittern leben. Man beſuche dieſes ausgezeichnete Großtonfilmwerk mit Heinrich George, Guſtav Dieſel, Karl Etlinger und Dita Parlo. Für alle liegt hier was drin. Hat dieſer Großtonfilm überall ſehr gut gefallen, ſo wird er auch dem hieſigen Publikum gut ge- fallen. Es handelt ſich hier wirklich um einen ausgezeichneten Großtonfilm von 12 überaus ſpan⸗ nenden Akten. Zu all dieſem kommt noch das übliche ſtumme Programm das diesmal auch wieder ſehenswert und reichhaltig iſt. Hier bekommt man für ſein Geld was geboten. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central⸗Film⸗Palaſt, das Haus der erſtkl. Tonfilme. Neues aus der Sportnergg. Amicitia 09 Morgen Großkampf auf dem BfR⸗Platz. Morgen Vormittag Stemmertraining. Das intereſſanteſte Punkteſpiel in der Gruppe Rhein findet morgen auf dem VfR⸗Platz zwiſchen tel ißen den blauweißen Raſenſpielern und den grünwe Ahetn Delikateſſe und wir orgen w es au wie Unſere einheimiſche Mannſchaft wollen wir mit auf den Weg geben, fair zu ſpielen und doch die d Kraft einzuſetzen bis zum letzten Moment. Die Zuſchauer und die Spieler fahren um 2,16 mit der OEG. Benützt den Kartenverkauf für Nicht⸗ erwerbsloſe! Morgen früh auf dem Waldſport⸗ platz nehmen die Stemmer das Training auf, nach⸗ dem in der Zwiſchenzeit die Hantel eingetroffen iſt. Wir fordern hiermit alle Intereſſenten am Stemmerſport auf, ſich zum Training einzufinden. Die anderen Geräte treffen im Laufe der kommen⸗ den Woche ein und wird dann das geſamte Trai⸗ ning durchgeführt werden. Alle Viernheimer Schwer⸗ athleten machen wir ſchon heute auf die am kom⸗ menden Freitag ſtattfindende Verſammlung der Schwerathletik⸗Abteilung aufmerkſam. 40 Wieder eine große Volks⸗Aufführung 40% „Kinderſeelen klagen euch an“ im Union⸗Film⸗Palaſt. Ab heute geht wieder eine Sehenswürdigkeit über die weiße Wand, die zweifellos eine Pracht⸗ aufführung für Viernheim bedeutet, eine Glanz⸗ leiſtung allererſten Ranges, das Meiſterwerk von erſter Qualität„Kinderſeelen klagen euch an“. Telegramm! Extrablätter! Trompetengeſchmetter durchjagen die Welt„Krieg“! das grauſige Wort erſchallt, alles nimmt Abſchied, Krieg greift ein in die Schickſale der Menſchen. Auch der einzige Sohn einer Familie muß Abſchied nehmen von Vater und Mutter und von ſeiner Geliebten um ſie dort draußen zu beſchützen. Sein Vater, ein harter Menſch, wirft die Geliebte auf die Straße, während ſein Sohn im Trommelfeuer auf dem Felde der Ehre gefallen iſt. Die Mutter ſtirbt vor Kummer, der Vater bricht beſinnungslos zu⸗ ſammen. Alles weitere im Film. Ein Weltdoku⸗ ment, das aufſchreit. Ein jeder muß dieſes einzig⸗ artige Werk ſehen. Zwei Schlager„Fairbanks, der Detektiv aus Liebe“. Auf, ins billigſte Kino am Platze. Sportplatz im Wald mit Gp. e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Samstag, den 20. Auguſt 1932 nachm. 6 Uhr: V. f. R. Mannheim A. H.— Viernheim A. H. auf dem VfR Platz. Abf. /5 Uhr ab Geſchäftſt. Sonntag, den 21. Auguſt 1932 Verbands⸗Spiele gegen VfR. Mannheim in Mannheim. Liga Beginn 4 Uhr Abfahrt 2,16 O. E. G. Erſ. Liga Beginn 2,15 Uhr Abfahrt 1,16 OCG. Treffpunkt halb 1 Uhr im Lokal. 3. M. Beginn 9 Uhr Abf. 7,30 per Rad ab Lokal. 4. M. Beginn 10,45 Abf. 9,30 per Rad ab Lokal. In Viernheim vormittags 10,15 Uhr: Viernheim 2. Igd.— Phönix Mhm. 2. Jugend Phönix Mhm. Privat Viernheim 1. Jugend fällt aus. Betreff Kartenvorverkauf wie üblich Sonntag vor- mittag in der Geſchäftsſtelle und im Vereinslokal. Der Vorſtand. NB. Nach dem VfR-⸗Spiel treffen ſich unſere Mitglieder bei unſerem langjährigen Spielausſchuß⸗ vorſitzenden Herrn Klee gelegentlich der Eröffnung ſeines Weinreſtaurants. Sonntag Vormittag halb 10 Uhr: Stemmer⸗Training wozu wir alle Intereſſen⸗ ten einladen. 9 3 K Roſtaurant„zur Sportler⸗ 0 0 klauſe“ und 3 Spielplätze“. Die Spiele am 21. Auguſt 1932 Fußball: Sonntag, den 21. Auguſt, /4 Uhr in Edingen: Friedrichsfeld 1.— Viernheim 1. Abf. der Mannſch. 1 Uhr ab Drehſcheibe per Rad. Fürth i. O. 1.— Viernheim 2.(Anſt Zt. ſ. S.⸗Nr.) Viernheim 3.— Seckenheim 1. 3 Uhr Platz 3 0 4.— Bensheim 2. 1½ Uhr Platz 3 „ Priv.— Seckenheim 2. 12½ Uhr Pl. 1 „ Jug.— Bensheim Jug. 2 Uhr Pl. 1 Handball: Viernheim 1.— Tv. v. 1893 1. 4 Uhr Pl. 1 Herrnsheim 1.— Viernheim 1.(Anſt Zt.. S.⸗Nr.) Viernheim Jug.— Tv. v. 1893 Jug. 3 Uhr Pl. 1 Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenann⸗ ten Vereine ſtatt. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet frdlſt. ein Die Sportleitung. Samstag, den 20. Auguſt 1932 zur Eröffnung des Sportwerbetages der dortigen Abteilung in Heddesheim Heddesheim 1.— Viernheim 3. Mannſchaft Beginn 6 Uhr. Heddesheim Jug.— Viernheim Jug(ehem. 2 Igd) Beginn 5 Uhr. Abfahrtzeiten per Rad ab Drehſcheibe: Jugend 4 Uhr.— Junioren 57½ Uhr. Amicitia 09 E. V. V'heim. „D K.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Turnverein von 1893 Abteilung Handball. Sonntag, den 21. Auguſt 1932 im DK. Stadion großes Freundſchaftstreffen DJK. 1.— Turnverein 93 1. Anfang 3 Uhr. verein Jug. nt 0 Anf. 1,45 Uhr 14. Sonntag nach Pfingſten. 1/7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe 10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung de chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Adam Babylon Bruder Joh. und Angehörige. 8 37 Uhr beſt. Amt für Chriſtian Babylon un Angehörige. Dienstag: 7 Uhr 1., ¾7 Uhr 2. S.⸗A. fi Mich. Mandel 6. Mittwoch:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Lehrer Peter Joachim Kalt, Ehefrau Eliſab. geb. Elzer und ledig f Tochter Magdalena. 6 eis . l täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 77 a ei ins Haus 129— Gratisbeilagen: wöchentl. das a Blumen“, halbjährlich kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte Sonntagsblatt„Sterne und 1 0 illuſtrierte einen 100 1 owie einen Wand⸗ e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim,— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 193 5/7 Uhr beſt. E.-A. für Sebaſtian Müller uu! Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Micha Mandel 6. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Gg. Mich. Bauer, Eltern, Schwiegereltern und Anverwandte. Freitag:/ 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Joh. Jaloh Butſch, Ehefrau Apoll. geb. Hoock und beider ſeitige Eltern. 3/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Seb. Mandel 1, Ehefrau Eliſe geb. Brechtel, Sohn Peter und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Georg Bähr, Eltern und Schwiegermutter Marg. Lammer geb. Weidner. 3/7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. 4. für Joh. Hofmann 9., Tochter Marg. geehl Klee, Schwiegertochter A. M. geb. Schalk und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Samstag gemeinſchaftliche heil Kommunion der diesjährigen Erſtkommunikanten, Die Knaben beichten Freitag 5 Uhr, die Mädchen 6 Uhr. Am Samstag möge man 8 Bänke auff beiden Seiten frei laſſen. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl Kommunion der Schüler von Herrn Rektor Beller und Herrn Lehrer Mohr. Beicht Samstag 2 Uhr, Dienstag Abend 9 Uhr Verſammlung der Oberabt. in der„Harmonie.“ ſammlung der 2. Abt. Jahrgang 1931, 30 in der Harmonie. Am Donnerstag von 2— 5 Uhr Sprechſtundt 0 des Arb.⸗Sekr. im„Freiſchütz.“ Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 21. Auguſt 1932. 13. S. u. Tt. 200jähr. Miſſionsjubiläum der Brüdergemeinde Vormittags 9½, Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Spiel- und Turnſtunde. Bekanntmachung. Betr.: Erhebung der Gas- Strom- und Waſſer, gelder. Die Erheber Mandel und Gutperle haben bereits mit dem Kaſſieren der Gas-, Strom- ul Waſſerrechnungen für Monat Juli begonnen. Al machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß be Zahlungsverzug Einſtellung der Belieferung erfolg. Viernheim, den 20. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert! Uunüw. Cell u. Mrengenossensc hal (üauernverein) Wiernhelm. Stoppelſaaten Der Vorſtand. — eingetroffen. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Klub der Gemütlichen 1915. Samstag Abend 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal zum Anke Wegen wichtiger Beſprechung wird um vollzählige⸗ Erſcheinen dringend gebeten. Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schütze abteilung). Morgen Sonntag, von 4—6 Uh, auf dem Stand Uebungs⸗ u. Ehrenſcheibenſchießel Es iſt Pflicht für alle zum Landesverband ſchießen Zugelaſſenen, daß ſie keine Uebungsſtunde mehr verſäumen. Der Wanderpreis der Jung ſchützen iſt für einige Tage im Schaufenſter de⸗ Kameraden Nikl. Brechtel 5., gegenüber der Kirch. ausgeſtellt. Der Vorſtand. Sünger⸗Einheit. Samstag abend pünktlich un agſtunde. Pünktliches und N Die beiden Fliegerinnen lord mit Brennſtoffergänzung 5 Fluges zu brechen, haben geſtern nachmittag um 5 Uhr 124 Flugſtunden zurückgelegt. Durch bdieſe Leiſtung haben ſie den beſtehenden Re⸗ Mai 1922. Jür eilige Leſer . Der ehemalige Chef der Marineleitung, Ad⸗ miral Zenker, iſt in Göttingen geſtorben. * Die Urteilsverfündung im Ohlauer Auf⸗ ruhrprozeß wird vorausſichtlich am Sonn⸗ abend erfolgen. * In einer Unterredung mit einem Vertreter der Aſſociated Preß hat Hitler erklärt, ſeine Sturmtruppen würden keinen illegalen Marſch perſuchen. * Bei Gäbersberg hat eine Ehefrau am Don⸗ nerstag ihre zwei kleinen Kinder in einen Teich geworfen; beide Kinder ertranken. * Ein Irrſinniger in Ettlingen überfiel zwei Knaben und ſchlug einen von ihnen tot. * Der öſterreichiſche Bundesrat hat gegen das Lauſanner Protokoll Einſpruch erhoben; es wird nun an den Nationalrat zurückgehen. * Der Transozeanflieger Molliſon hat Hali⸗ tax erreicht. Donnerstag Ver⸗ 5 Letzte Radiomeldungen Ein Schmuggler erſchoſſen. witb Roſenberg(Oberſchleſien), 20. Aug Beim Schmuggeln von mehreren Wagen Ge, treide aus Polen nach Deutſchland wurde der polniſche Schmuggler Myſzur und ein Helfers, helfer bei Jaſtrzigowitz von Zollbeamten über, Vraſcht, worauf die Schmuggler flüchteten. Do ſie auf Anruf nicht ſtehen blieben, gab der Zollbeamte Thomalla einen Schuß auf Myſzur Fab, durch den dieſer getötet wurde. Der Zoll beamte Thomalla hat vor einigen Jahren den Raubmörder Pixa aus Leſchna erſchoſſen. Der Dauerflugrekord für Frauen überboten. wib Valleyſtrean(Long Island), 20. Aug Frances Marſalis und Louiſe Thaden, die vor fünf Tagen auf⸗ geſtiegen waren, um den Frauendauerflugre— während des kord um eine Stunde überboten. Die beiden liegerinnen beabſichtigen noch weiter zu flie, Ig. Bundeskanzler a. D. Schober 7 wib Wien, 20. Auguſt. Der ehemalig Bundeskanzler und Polizeipräſident Dr. Schober iſt am Freitag abend um 22 Uhr geſtorben. Schober wurde 1874 in Kerg geboren. Im Juni 1918 wurde er Polizeipräſident von Wien. Schober hat die Wiener Polizei in der Nachkriegszeit vollkommen reorganiſtert. Der erſte Kanzlerpoſten dauerte vom Juni 1921 bis Die zweite Kanzlerſchaft vom September 1929 bis September 1930. Unter der Kanzlerſchaft Schobers wurde die Verfaſ⸗ ſungsreform und das Haager Abkommen durchgebracht. Unter ſeiner Kanzlerſchaft wurde Oeſterreich von den Reparationen be— freit und wurde die Auflegung der internatio⸗ nalen Bundesanleihe 1930 durchgführt. Vom Dezember 1930 bis Januar 1932 war Schober öſterreichiſcher Anßenminiſter. Dr. Schober galt als erſte Autorität auf dem Gebiete des Polizeiweſens. Er war Ehrendoktor der Uni verſitäten Graz und Wien. Schober trat 1913 als Mitglied der Großdeutſchen Partei und doo deter des Nationalrates ins politiſche eben. a Samstag, den zer erfährt die„Neue Freie Preſſe“ aus dem Sanatorium Gutenbrunn: Dr. Schober fühlte ſich in letzter Zeit woh⸗ ler. Zeitweiſe war ſein Zuſtand ſo gut, daß ihm die Aerzte geſtatten konnten, in den Gar⸗ ten zu gehen. Auch am Freitag war ſein Be— finden den Verhältniſſen entſprechend günſtig. Das Ende kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Dr. Schober lag zwar im Bett, fühlte ſich im allgemeinen aber wohl und unterhielt ſich mit ſeiner Frau. Nach 8,39 Uhr beſuchte ihn der Chefarzt des Sanatoriums und Dr. Schober plauderte auch mit ihm. Er klagt nur über Magenſchmerzen. Plötzlich bekam er einen Brechreiz. Der Arzt hielt ihm den Zeitung ernheimer Anzeiger berenaeen-mee Viernheimer 2 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 20. Auguſt 1932. Kopf; doch ſank Dr. Schober zuſammen und verſchied faſt im ſelben Augenblick. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende ge— macht. Die Krankheit Schobers beſtand in einer chroniſchen Herzmuskelentartung. Die Nachricht von ſeinem Tode verbreitete ſich in Wien wie ein Lauffeuer und rief überall größte Teilnahme hervor. Brüning bei Schleicher enb Berlin, 20. Auguſt. Wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ zu berichten weiß, hat der frühere Reichskanzler Dr. Brüning dieſer Tage eine Ausſprache mit Reichswehrminiſter Die Beratungen des Reichskabinetts Berlin, 19. 8. Die Sitzung des Reichskabi— netts dauerte heute abend zwei Stunden. Im weſentlichen handelte es ſich darum, die Frage der vom Kabinett ſeit längerer Zeit beabſichtig— ten Globalaſtriche am Etat zu erledigen, und zwar ſollen dieſe Kürzungen 110 Millionen RM betragen. Ueber 75 Millionen davon war ſchon früher eine Verſtändigung erzielt worden, über die Frage, wie die Kürzung der reſtlichen 35 Millionen auf die einzelnen Reſſorts zu ver— teilen iſt, wurden heute abend vom Kabinett Beſchlüſſe gefaßt. Außerdem hat das Kabinett eine Reihe wirtſchaftlicher Einzelmaßnahmen beraten und ſich auch ſchließlich mit der Arbeits- beſchaffung befaßt. Im Anſchluß an die Kabi⸗ nettsberatungen begannen die Beſprechungen des Reichskanzlers, des Reichsfinanzminiſters und des Reichswirtſchaftsminiſters mit dem Reichsbankpräſidenten Dr. Luther. Hierbet dreht es ſich bekanntlich um die Frage der tech— niſchen Durchführung der Finanzierungsmoß— nahmen zur Arbeitsbeſchaffung. Kein illegaler Marſch der SA Eine Unkerredung hillers mit dem Be rkreler der Aſſocialed Preß Neuyork, 19. 8. Die Blätter bringen eine Unterredung des Berliner Chefkorreſponden— ten der Aſſociated Preß mit Adolf Hitler, die in den bayeriſchen Bergen ſtattgefunden hat. Hitler hat ſich bei dieſer Unterredung zunächſt über die Frage einer Teilnahme an der Re— gierung ausgeſprochen. Zur Uebernahme der Macht in einer Demokratie gehörten 51 Proz. Ueber dieſe verfüge er zwar nicht, aber er verfüge über 37 Prozent. Das wären ungefähr 75 Prozent jener 51 Prozent, die zur Regie— rungsübernahme erforderlich ſeien. Ohne die Nationalſozialiſten wäre eine legale Regie— rung in Deutſchland nicht länger möglich. Er könne von einer ſicheren Poſition aus die weitere Entwicklung abwarten. Auf die Bemerkung des Vertreters der Aſ— ſociated Preß, daß die Regierung v. Papen von ihm behauptete, er habe für ſich die gan— ze Macht verlangt, wie Muſſolini ſie ausübe, und daß er verſprochen habe, die gegenwärtige Regierung gerade nach den Reichstagswahlen zu unterſtützen, antwortete Hitler, der Hin— weis auf Muſſolini ſei niemals in dieſem Zuſammenhang gefallen und ſei vollkommen falſch wiedergegeben worden. Daß die Natio— nalſozialiſten die ganze Macht niemals ver— langt hätten, gehe aus der Tatſache hervor, daß ſie das Reichswehrminiſterium niemals gefordert hätten. Dies ließe gewiß einen gro— ßen Machtfaktor in den Händen der Exekutive. Was die Tolerierung der gegenwärtigen Re— gierung anbetreffe, ſo habe er lediglich ver— ſprochen, die Regierung ſolange zu unterſtüt— zen, als die Nationalſozialiſten deren innere und auswärtige Politik würden billigen kön— nen. Wenn zum Beſpiel in Lauſanne die Re— gierung ein klares Nein ausgeſprochen hätte, ſelbſt auf die Gefahr hin, die Konferenz zu ſprengen, ſo hätte unſere Haltung eine andere ſein können. Eine Verſtändigung mit Frank reich ſei unmöglich, ſolange Frankreich Deutſch land behandele wie es jetzt geſchehe. Hitler Wieder Tränengas gegen Warenhäuſer Wuppertal, 19. 8. Verſchiedene Wuppertaler Warenhäuſer wurden heute nachmittag von un⸗ bekannten Perſonen mit Tränengasbomben be⸗ legt. Wie aus den Meldungen an die Polizei hervorgeht, haben die Täter faſt zur gleichen Stunde in vier Geſchäftshäuſern— zwei in armen. 7 U Elb wies mit einem ungeduldigen Lächeln und einer verneinenden Geſte die Idee des Mar— ſches auf Berlin von ſich ab.„Warum ſoll ich auf Berlin marſchieren? Ich bin ja ſchon dort. Die Frage iſt nicht, wer auf Berlin marſchie— ren wird, ſondern vielmehr, wer aus Berlin herauszumarſchieren haben wird. Meine Sturmtruppen ſind die denkbar beſtdiſzipli⸗ nierten Truppen, die es gibt, und ſie werden nicht einen illegalen Marſch verſuchen“. keine Anhallspunkke für rechtsradikale Pulſchabſichten Berlin, 19. 8. Major a. D. v. Stephani hat geſtern in dem Berliner Organ des Stahlhelm Mitteilungen über einen angeblich geplant ge— weſenen Putſch der Nationalſozialiſten ver— öffentlicht, die heute auch in anderen Berliner Zeitungen erörtert worden ſind. Dazu er— fahren wir von zuſtändiger Stelle, daß den Behauptungen des Majors v. Stephani von den zuſtändigen preußiſchen und Reichsſtellen nachgegangen worden iſt, ohne daß ſich Be— weiſe für die Richtigkeit der Darſtellungen von Stephani ergaben. Von unterrichteter Seite wird davor ge— warnt, Meldungen der Nachrichtenſtellen der Verbände, wie der Nationalſozialiſten, des Stahlhelms, des Reichsbanners uſw., beſon— dere Glaubwürdigkeit zu geben. Da ſich die Verbände feindlich gegenüber— ſtänden, ſeien die von ihnen ausgegebenen Mel— dungen gewöhnlich von Liebe oder Haß dik— tiert und derartig zu bewerten. In en unrubigen Zeiten vor den Wahlen ſind ſolche Meldungen in Maſſe in die Oeffent— lichkeit gegangen, ohne daß ſich das geringſte der darin behaupteten Dinge als wahr hätte nachweiſen laſſen. Den konkreten Behauptungen des Major v. Stephani wird von den preußi— ſchen zuſtändigen Stellen übrigens noch weiter nachgegangen. Hauptgeſchäftszeit die Gaskapſeln geworfen. Nach den Anſchlägen verließ das Publikum fluchtartig die Räume. Zwei Geſchäfte mußten geſchloſſen werden. Großer Sprengſtoffdiebſtahl bei Trier Trier, 19. 8, Bei Zemmer ſind aus dem La⸗ ger d. Generalvertreters einer Eſſener Spreng⸗ ſtoffabrik 62 Kilogramm Ammonit und 52 Kilo⸗ 49. Jahrgang don Schleicher gehabt. Dr. Bruning hat ſich im Anſchluß an dieſe Beſprechung nach Rom zegeben, um dort mit dem Vorſitzenden der Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, wegen der innerpolitiſchen Entwicklung in Deutſchland Fühlung zu nehmen. Einſpruch des öſter⸗ reichiſchen Bundesrates Wien, 19. Auguſt. Am Freitag nachmittag beſchloß der Bundes⸗ rat Einſpruch gegen die Annahme des Lauſanner Protokolls im Na⸗ tional rat zu erheben. Der Bundesratsbeſchluß kam mit den Stimmen der Nationalſozialiſten, des Bundesrats Tanzmeiſter, des Großdeutſchen Bun— desrats und der Sozialdemokratie zuſtande. Die Gründe für den Einſpruch ſind folgende: 1. Weil durch dieſes Protokoll die außen- pplitiſche Handlungsfreiheit der Republik, insbeſondere auch im Hinblick auf eine engere politiſche und ſogar wirtſchaftliche Ge— meinſchaft mit dem Deutſchen Reich für eine Dauer his zu 20 Jahren weſentlich beeinträchtigt wird. 2. Weil durch dieſes Protokoll Oeſter⸗ reich neuerlich einer drückenden Auslands kontrolle unterworfen wird. 3. Weil in dieſem Protokoll wirtſchafts⸗ politiſche Beſtim mungen gefähr⸗ lich ſter Art enthalten ſind und 4. weil Beſtimmungen dieſes Protokolls geeig— net ſind, wichtige ſozialpolitiſche Errungenſchaften breiter Schichten arbeitender Menſchen zu gefähr— den. Vor der Abſtimmung war es noch im Zuſam— menhang mit einem Antrag auf Schluß der Aus- ſprache zu minutenlangem Lärm gekommen. Der Antrag auf Schluß der Ausſprache war von den Regierungsparteien geſtellt worden, da außer dem Berichterſtatter ſeit Beginn der Sitzung um 10 Uhr vormittags nur drei nationalſozialiſtiſche Redner zu Worte gekommen waren. Der Antrag auf Schluß der Ausſprache wurde mit Hilfe der Sozialdemokraten angenommen. Nach der Abſtimmung über den Einſpruch ge⸗ gen den Nationalratsbeſchluß wurde die Sitzung für eine halbe Stunde unterbrochen. Ozeanüberquerung mit leichtem Eindecker wib Newyork, 19. Aug. Der amerikaniſche Flieger Molliſon, der heute nachmittag in Pennfieldbridge bei St. Johns in Neubraun⸗ ſchweig landete, hat die rund 4023 km lange Strecke Dublin⸗Halifar in 24 Stunden 10 Mi⸗ nuten zurückgelegt. Sein Flug iſt inſofern be⸗ merkenswert, als er die erſte Ueberfliegung des Atlantiſchen Ozeans durch einen leichten Eindecker darſtellt. Eröffnung der deulſchen Junkausſtellung in Berlin Berlin, 19. 8. Die„Große Deutſche Funkaus⸗ ſtellung Berlin 1932“ wurde heute vormittag 10 Uhr vor mehr als 2000 geladenen Ehren— gäſten ſeierlich eröffnet. Blitz ſchlägt in eine Moſchee Drei Tote, viele Verletzte Belgrad, 19. 8. Ein heftiges Gewitter, das ſich geſtern abend über Oec, einer in der Nähe der albaniſchen Grenze gelegenen Stadt entlud, richtete durch das Zuſammentreffen mehrerer unglücklicher Umſtände heftige Zerſtörungen an. Ein Blitz ſchlug in das Minarett gerade in dem Augenblick, als der Muezzin die Gläubigen zum Gebete rief. Der Muezzin war auf der Stelle tot, ein zweiter Blitz, der dem erſten un— mittelbar folgte, ſchlug in das Dach der dane⸗ ben liegenden Moſchee und ſchmolz die Blei⸗ ausgießungen der Dachziegel. Die Folge davon war, daß die Moſcheekuppel einſtürzte und zahl⸗ ceiche Gläubige unter ſich begrub. Drei Cote und viele Schwerverwundete wurden aus den Vor der Neichstagseröffnung Erſter Mißtrauensantrag gegen das Kabinelt von Papen Berlin, 19. 8. Wie das Nachrichtenbüro des Vo Z. zu der heutigen Sitzung der ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsfraktion berichtet, hat die Fraktion beſchloſſen, ſofort einen Mißtrauens⸗ antrag gegen das Kabinett von Papen einzu— bringen. Ein beſonderer anderer Antrag ver— langt, daß durch Reichstagsbeſchluß ſämtliche Notverordnungen aufgehoben werden, die die Regierung von Papen erlaſſen hat. gchwere Erkrankung Klara Jelkins Berlin, 19. 8. Klara Zetkin, die vorausſicht— lich die erſte Sitzung des Reichstages als Al— terspräſidentin eröffnen ſoll, iſt, wie die kom— muniſtiſchen Blätter melden, in ihrem ruſſiſcher Aufenthaltsort erneut ſchwer erkrankt. Drei Ta— ge lang konnte ſie keine Nahrung zu ſich neh— men. Es beſtehe die Befürchtung, daß ſie ir nächſter Zeit nicht reiſefähig ſein könnte. Sie ſelbſt habe allerdings ihren Wunſch, die Eröff— nung des Reichstages durchzuführen, noch nicht aufgegeben. Nach Meldungen der kommuniſti— ſchen Preſſe hoffe ſie, ſich in der nächſten Woche ſo zu erholen, daß ſie nach Deutſchland reiſe— kann. gchweres Aulounglück Schreckensſzenen auf der Landſtraße Langenberg(Rhld.), 19. 8. Auf der Land ſtraße Ibach Langenberg ereignete ſich ein fol genſchweres Unglück. Der Chauffeur Franz S. aus Gelſenkirchen befand ſich mit einem Möbel— transport-Laſtwagen nebſt Anhänger auf der Fahrt von Bremen nach Gelſenkirchen. Plötzlich verlor er die Gewalt über ſein Fahrzeug. Der Laſtwagen geriet ins Schleudern und ſauſte et— wa 150 Meter die abſchüſſige Landſtraße hinab. Der Anhänger kippte um, während der Laſt— wagen an einem Hochſpannungsmaſt zum Ste— hen kam. In dem geräumigen Laſtwagen befan— den ſich außer mehreren Packern— die zum Teil auch in dem Anhänger untergebracht wa— ren— die 35jährige Frau des Kaufmanns E. aus Barmen, deren Angeſtellte ſowie der Chauffeur und der Sohn des Spediteurs. Zwei Packer ſprangen während der raſenden Fahrt ab und wurden leicht verletzt. Die Ehefrau E dagegen wurde beim Herausſpringen aus der Kabine von dem umkippenden Möbelwagen ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß ſie bald darauf verſtarb. Ihre Angeſtellte, die mit vier Packern und dem Chauffeur in der Kabine ſitzen blieb, wurde nicht verletzt, während der Sohn des Chauffeurs einen Nervenſchock erlitt. Zu allem Unglück geriet der Laſtwagen auch noch Brand. Die alarmierte Feuerwehr konnte von dem Wagen und den Möbeln nur wenig retten. Von der Polizei wurde die Unglücksſtätte in weitem Umfange über drei Stunden abgeſperrt, damit die nötigen Ermittlungen durchgeführt werden konnten. Aus Nah und Jern Ludwigshafen.(Feldhüter wegen fahrläſſi⸗ ger Tötung angeklagt.) Ende Juni dieſes Is. nachts 2“ Uhr, hielt ſich der 56jährige Feld— hüter Jakob E. aus Ruchheim in einem Wei— zenacker ſeiner Gemarkung auf, um angeſichts des ſtark überhandnehmenden Feldfrevels auf etwaige Täter aufzupaſſen. In ſeiner Bealei— heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 3. Fortſetzung. Wie ſeltſam war ſolch ein plötzlicher uner— warteter Beſitz am fremden nordiſchen Meere! Ihm, der jahrelang die Linken und die Sonne der griechiſchen Landſchaft gewöhnt ge— weſen, ſchien zuweilen dies braune Land mit den tobenden Frühlingsſtürmen barbariſch, die Farben waren dunkel und Herb; rieſige Wol⸗ kengebilde ſegelten durch die Luft, wenn der Himmel kaltklar blaute. Sein Gebiet ſtieß bis ans Meer. Da lagen die Deiche, die erſte Wich— tigkeit dieſes Landes deren Erhaltung und Ueberwachung Hauptgebot war für den Herrn jedes Beſitzes. Die Deiche, die großen Seebur⸗ gen dieſer Marſchen, die man von alters her wegen ihrer Koſtbarkeit den„goldenen Hag“ genannt, koſtbar wie das fruchtbare Land, das ſie ſchützen. Ohne Deich kann kein Land ſein, denn das Meer frißt das Land. Immer liegt es auf der Lauer hinter den Seewällen, und alle paar Jahrhunderte kommen die großen Fluten und brechen die Deiche und ſtürmen ins Land. Eine furchtbare Gefahr, wie kein Bin⸗ nenländer ſie ahnt, liegt dauernd auf der Lau⸗ er in dem Menſchendaſein der Waſſerküſten. Unter den Sielen an den Griſteder Deichen gab es breite Siele mit feſten Fluttürmen— Nordſiel, ein Außentief, das wie ein ſicherer e iſt. 1 tung vefand ſich ein jungerer J Häuſer ſtehen am Siel, waghalſig, auch bald 5 Leute, die auf einem angrenzen⸗ den Kartoffelacker gingen, der etwa zur Hälf⸗ te abgeerntet war. Als E. die Leute ſofort anrief, flüchteten ſie. Hierauf fiel ein Schuß, durch den zwei der Fliehenden durch Schrot⸗ körner verletzt wurden. Durch einen gleich da⸗ rauffolgenden Schuß wurden 2 weitere Per⸗ ſonen verletzt. Die Verletzten ſtellten Strafan⸗ trag gegen E., der vor dem Amtsgericht Lud⸗ wigshafen wegen erſchwerter fahrläſſiger Kör⸗ perverletzung zu insgeſamt 120 Mark Geld⸗ ſtrafe, da er vorſichtiger hätte ſein müſſen und fahrläſſig gehandelt habe. Mildernde Um⸗ ſtände wurden darin erblickt, daß der Feldfre⸗ vel zunimmt und E. ſich in einer gewiſſen Er⸗ regung befunden hat.„ Haßloch.(Aus Wirtſchaftsſorgen erhängt.) Der 56 Jahre alte hieſige Maurermeiſter Jakob Handrich erhängte ſich heute früh 5.3 Uhr in ſeinem Anweſen. Schwierige wirtſchaftliche Verhältniſſe ſcheinen den fleißigen, ruhigen Mann zu der Tat getrieben zu haben. Sondernheim.(Leichenländung.) Hier wurde eine männliche Leiche ohne Hände u. Füße ge⸗ ländet. Man nimmt an, daß die Leiche ſchor ſehr lange im Waſſer gelegen und durch Fäul— nis die Gliedmaßen verloren hat. Dillenburg.(Spinale Kinderlühmung im Dillkreis) Wie der Kreisarzt des Dillkreiſes ges Mädchen a derſcheld bei Dillenburg iſt nach kurzem Krankſein geſtorben. Die beiden anderen Kin⸗ der befinden ſich außer Lebensgefahr. J Kreiſe Biedenkopf ſind zwei Fälle von ſpinaler Kinderlähmung bekannt geworden. Die Kin⸗ der befinden ſich außer Lebensgefahr. Die Kreisärzte beider Kreiſe haben alle Vorſichts⸗ müßnahmen ergriffen, um eine Weiterverbrei⸗ tung der Krankheit zu verhindern. Bad Orb.(Die Stadtväter von Bad Orb lehnen den Etat ab.) Die Stadtverordneten haben den ſtädtiſchen Etat, der mit einem De⸗ fizit von 84900 Mark abſchließt, nach länge⸗ rer Beratung abgelehnt. Kaſſel.(Folgen der Hitze.) Ein 28 jähriger Schuhmacher bekam unter den Einwirkungen der Hitze einen Tobſuchtsanfall und begann wild um ſich zu ſchlagen, wobei er ſich bei der Zertrümmerung einer Glasſcheibe im Kü⸗ chenſchrank die Schlagader verletzte. Sanitä⸗ tar mußten ihm den Arm verbinden und ihn ins Krankenhaus ſchafſen. Auch im Stadtteil Rothenditmold bekam ein Mann einen Tob⸗ ſuchtsanfall. Er zertrümmerte einen Teil der Wohnungseinrichtung und wurde tätlich gegen eine Angehörigen. Politischer Wothenrlickblitk Junerpoliliſcher ſchwebezuſtand— Slillſtand in der Weltpolilik Der neugewählte Reichstag iſt nunmehr auf den 30. Auguſt zuſammenberufen worden, alſo auf den äußerſten Termin, den die Verfaſſung zuläßt. Die alleinige Funktion des Hauſes in dieſer Eröffnungsſitzung iſt die Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit und die Einſetzung des vorläufigen Büros. Die nächſte Sitzung mit der Tagesordnung der Wahl des eigentlichen Prä— ſidiums wird für einen ſpäteren Termin zu⸗ rückgeſtellt werden. Unklar iſt es auch heute noch, ob der neue Reichstag eine längere Le— bensdauer haben wird. Das Reichskabinett iſt offenbar entſchloſſen, den Reichstag aufzulöſen, ſobald es den Eindruck gewinnt, daß Anträge auf Aufhebung von Notverordnungen ange— nommen werden können. Eine klare Perſpektive in dieſer Richtung iſt jedoch nach der gegenwär— tigen verworrenen Situation noch ſo gut wie unmöglich. Auch hinſichtlich der Koalitionsmög— lichkeiten ſieht man nach wie vor reichlich un⸗ klar. Nachdem die Nationalſozialiſten jede Mitver⸗ antwortung im Reiche abgelehnt haben, bleibt Deutſchland vorläufig in innerpolit. Schwebe— zuſtand. Die gegenwärtige Reichsregierung glaubt zwar, ſie werde ſich noch auf lange Zeit halten können. Auf welche Vorausſetzungen ſie ſich dabei ſtützt, iſt uns unklar, wenn ſie näm— lich verfaſſungsmäßig regieren will. Die Ent⸗ ſcheidung darüber wird wohl im neuen Reichs— tag fallen, und allem Anſchein nach gehen wir ernſteſten Zeiten entgegen. Ernſt auch deshalb, weil der Herbſt nahe iſt, ohne daß bis jetzt in der Frage der Arbeitsbeſchaffung und der Siedlung etwas Raumgreifendes und Poſitives geſchaffen wurde. Dann kommt der Winter mit dem Millionenheer der Arbeitsloſen. Dazu die immer ſtärker werdende Erregung in der Bevölkerung. Dieſe Verhältniſſe kann nur eine Regierung meiſtern, welche ſich von allen Expe⸗ rimenten freihält und feſt im Volke wurzelt. Kann ſie gefunden und gebildet werden? Die Regierung der einzelnen Länder ſind im geheimen wohl inmitten umfaſſender Vorberei⸗ tungen für die neuen kommenden Entſcheidun⸗ gen in der Schuldenfrage, in der Frage der Ab⸗ rüſtung, der Löſung der Weltwirtſchaftskriſe. Aber keine Regierung gibt ihre wirklichen Plä⸗ ne bekannt, ſondern ſie alle täuſchen mehr oder minder einen gewiſſen Stillſtand vor, um nicht zu Entſcheidungen veranlaßt zu erden, bevor das Ergebnis der amerikaniſchen Präſident⸗ ſchaftswahlen vorliegt. Wir werden darum vor Dezember kaum Entſcheidendes in der Weltpo⸗ litik erwarten dürfen, auch nicht in der Wirt⸗ ſchaftspolitik, da die urſprünglich für London geplante Weltwirtſchaftskonferenz nicht mehr vor dem 4. Dezember zuſammentreten wird. Bei der Ueberlegung dieſer Tatſachen ergibt ſich von ſelbſt die Frage, ob denn tatſächlich Amerika die ihm zugeſprochene Schlüſſelſtel⸗ lung in der Weltpolitik hat. Dieſe Frage iſt nicht ohne weiteres mit einem vollen Ja zu beantworten. Trotzdem ſagt ums die Wirklich⸗ keit, daß es kaum eine andere Regierung ſo gut verſteht, ihren Einfluß auf die weltpoliti⸗ ſche Geſtaltung in entſcheidendſten Stadien aus⸗ zuüben, wie die amerikaniſche unter dem ge⸗ genwärtigen Präſidenten Hoover. Gerade wenn man von einer amerikaniſchen Zurückhaltung ſprechen zu ſollen glaubt, werden wir immer durch einen überraſchenden Vorſtoß eines an⸗ deren belehrt, wie die letzte Programmrede Hoovers deutlich bewies. Allein hier wird die Wirkung der Programmrede ganz davon ab⸗ hängen, ob Präſident Hoover noch einmal ge⸗ wählt wird, oder ob ſein Gegenkandidat ans Ruder kommt. Eines aber bleibt ſicher, daß Amerika, welches auf wirtſchaftlichem Gebiet eine aufſehenerregende Umformung erlebt, ſich in den Fragen die Führung nicht mehr ent⸗ reißen laſſen wird, die eng mit amerikaniſchen Intereſſen verknüpft ſind. armſtadt.(3 haufen) Bei den Ermittlungen ber den Gb dertshauſener Raubüberfall ergab ſich, daß dreiviertel Stunden vorher in einer Wirtſchaſl in Münſter bei Dieburg ein Diebſtahl unte gleichen Umſtänden wie in Eppertshauſen ver übt wurde., bei dem dem Täter drei Mark ig die Hände fielen. Vermutlich handelt es ſih um den gleichen Dieb. Bei dem Eppertshauſe ner Raubüberfall erbeutete der Täter fünf biz ſechs Mark in Silber. Die Nachforſchungen werden fortgeſetzt. Frankfurt a. M.(Schwerer Unfall.) Ei ſchwerer Unfall ereignete ſich am Kurfürſten⸗ platz Ecke Schloßſtraße. Die 22jährige Radfah⸗ rerin Sp. beging den Unfug, den viele Rad fahrer machen, ſich zwiſchen einem Straßen— bahnzug und einem Wagen noch hindurch drängen zu wollen. Das Mädchen wurde von der Straßenbahn erfaßt und ſchwer verletzt Frankfurt a. M.(Opfer des Verkehrs.) An 16. Auguſt wurde der 72jährige Arbeiter Fit Gattner in der Schloßſtraße von einem Stra zenbahnzug der Linie 19 überfahren und ſchwer verletzt. Im Eliſabethenkrankenhaus iſt er mn ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Frankfurt a. M.(Mit geſtohlenem Auto ei nen Leitungsmaſt umgefahren.) Auf der Oben! urſeler Chauſſee fuhr ein Perſonenkraftwagen, der von den Inſaſſen geſtohlen worden was, einen Leitungsmaſt der Straßenbahn um. Die Inſaſſen des Wagens ließen darauf ihr Fahr zeug im Stich und riſſen aus, nachdem ſie vor her das Erkennungsſchild und andere Merkzei— chen an dem Auto entfernt hatten. Bad Ems.(Kraftwagen in die Lahn ge— ſchleudert.) Auf der Landſtraße nach Bad Ems wurde ein Naſſauer Mietauto von dem Kraft wagen eines Kölner Kriminalbeamten Ueberholen mit ſolcher Wucht angerannt, daß der Mietwagen über die Straße hinweg in hohem Bogen in die Lahn geſchleudert wurde. Ein Naſſauer Mittelſchüler, der zufällig an der Unfallſtelle weilte, konnte unter eigener Lebens gefahr den Führer des Mietautos aus den Fluten ziehen, während der Wagen vollkommen zertrümmert wurde. Bad Homburg.(Auch Bad Homburg meldet guten Beſuch). Die Frequenz im Auguſt is ſehr zufriedenſtellend. Der internationale Ruf Homburgs als Magen- und Darmbad und ſeines unvergleichlich ſchönen und rieſenhaß— ten Kurparks zieht von Jahr zu Jahr wieder mehr Ausländer an. Augenblicklich ſind fa alle Nationen, darunter Perſer und Inder, vertreten. Beſonders erfreulich iſt die ſtarle Inanſpruchnahme der kohlenſauren Mineral bäder und der Tonſchlammpackungen, einer Spezialität Homburgs bei Magen- und Darm— erkrankungen. Marburg.(Schwere Unfälle bei der Ernte. In Rüdigheim bei Kirchhain ſtürzte der Land wirt Bornträger ſo unglücklich auf die Scheu nentenne, daß er beide Arme brach.— Der hochbetagte Landwirt Drebes in Dainrode (Kreis Frankenberg) fiel bei der Erntearbei von der Mähmaſchine, wobei er neben erhebe lichen Kopfverletzungen einen Beckenbruch da— vontrug. Beide Verunglückte fanden Aufnah⸗ me in der Marburger Klinik. Weltervorherſage Samstag: Heiter, trocken, tagsüber heiß, meiſt öſtliche und ſüdliche Winde. Sonntag: Fortdauer der heiteren Witte tung. a ganz ohne Schutz, wenn Springflut oder Waſſernot kommt. Die Menſchen hier laſſen nicht vom Meer, kön⸗ nen ſich nicht nahe genug an den großen Feind und Verderber drängen. Sie ſind ihm verhaftet von ihrer erſten Lebensſtunde an. Bei Sturm⸗ wind geboren, auf dem Daich gewiegt. Der neue Herr ging ſinnend über die Dei⸗ che. Ein Segler im Hafen trug ſeinen Namen. „Griſtedes Glück“— in roten Lettern ſtanden die Silben am Bug. Zwei Monate war es her, da hatte er in Nauplia geſtanden. Blauviolett ſchimmerte die Flut. Der Winter war kaum vorbei. Die hohen Berge des Peloponnes trugen noch Schnee. Aber ſüdlich-warmes Leuchten war überall und Duft früher Narziſſen; eine heroiſche Landſchaft voll Zauber und Schönheit. Was ſoll er hier an der nordiſchen See? Der Inſpektor erklärte ihm alles. Tammer Siebaths hieß er, wie alle ſeines Geſchlechts, die immer ſchon Griſtedes gedient. Er ſprach von der großen Allerheiligenflut, als hunderttauſend Menſchen umkamen; von der wilden Springflut, die einfach ſieben Kirch⸗ dörfer vom feſten Boden riß und unter ſich be⸗ grub. Die ewigen Geſetze von Ebbe und Flut regieren das Daſein der ſchweigſamen Män⸗ ner, die, wenn ſie ſie nicht befahren. Die Schleuſen der Griſtedeſchen Deiche wa⸗ ren gut und ſtark. Der ſelige Herr hatte die Hälfte ſeiner Einnahmen hineingeſteckt. Ruhig konnten die Dorfbewohner hinter ihren Wällen wohnen. Das war nicht wie nebenan bei dem Holgerſchen Damm 5 kel verſt 25 Die einzig erreichbare Nachbarſchaft— Men⸗ ſchen, die aufeinander angewieſen waren, dieſe Griſtedes und dieſe Holgers. Er runzelte die Brauen. Er ritt mit dem Inſpektor zurück an den Pferdekoppeln vorbei, ſah die prachtvollen Hengſte, die ſein Reiterherz entzückten, kraft⸗ volle, edel gebaute Tiere mit langen Stamm⸗ tafeln, die der alte Siebaths ſo genau auswen⸗ dig wußte, als wären es die Propheten des alten Bundes oder die Monate des Jahres. Und dann, ſchwermütig dunkel, aber von ſeltſamem Lärm erfüllt, kam der Reiherwald. Hoch in den Kronen der Buchen hatten ſie ihre Horſte, und die lauten, boshaften Vögel mit ihrem heiſeren Geſchrei zeterten wie in ewigem Gezänk in den Lüften, ſonderbarer Lärm im ſtillen Frieden der weiten Landſchaft, der nur aufhörte, wenn die Vögel im Herbſt dem Lauf der großen Flüſſe nach gen Aegypten und Nu⸗ bien zogen. * Und ganz unzuſammenhängend mit dem Stil dieſer Landſchaft jagte mit raſchen Pferden, einem Kutſcher mit roter Kokarde am Hut, eine ſehr elegante Equipage über den Fahrdamm, ſcharf abgezeichnet gegen die blaugraue Luft. Griſtede ſah erſtaunt hinüber. „Die Herzogin Friedericke läßt die junge Gräfin Holger in die Reſidenz holen. Es iſt eine weite Fahrt. Aber der Herzog hat einen große Marſtall, und die Pferde müſſen ja de⸗ 705 8 wegt werden. Manche fabeln, auch hier käme gen. Es nimmt uns die Ruhe weg. Und Ruhe iſt beſſer als Geld, ſagte Ihr Onkel.“ Griſtede beſchloß, heute ſeinen Nachbarſchaftz⸗ beſuch bei der Gräfin Holger zu machen. Die Enkelin war fort, und die Großmutter würde ihn bei ihrem Zuſtand gewiß nicht annehmen Dann war er Pflicht genügt. Es ſtörte ihn etwas an dieſen Holgers, Ein jeder ſprach von ihnen, und ein jede brachte ſie in Beziehung zu ihm. Ganz natül lich. Man erbt nicht nur Grund und Boden, Haus und Pferdekoppeln, man erbt auch ace weitverzweigten, langgeſponnenen menſchliche Verhältniſſe eines dahingegangenen Lebens Man muß ſich auseinanderſetzen mit den Reh ten anderer, genau erwägen, wieviel man ih nen zubilligen will. i ö Dieſe junge Karen Holger hatte mit z Meerwarfen gehört. Sie war aus und ein ge gangen, wie ein Kind vom Haus, über ſeines Onkels Schwelle. Er hatte ſie im Stadthaus wohnen laſſen, das den Griſtedes in der Neſ⸗ denz gehörte— ſie hatte wie die nächſte Leid⸗ tragende an ſeinem Sarge geſtanden, weil del Erbe fern war. Er mußte ihr begegnen, frühel oder ſpäter. Und immer würde dann das Störende ſeinen Gedanken ſein, das, was ihn belaſtel dieſen einſamen Frauen gegenüber: die Klau ſel in des Onkels Teſtament, daß, falls Heil rich von Griſtede kinderlos ſtürbe, der gan Beſitz an Karen Holger fallen ſollte, deren Ut großmutter eine Griſtede geweſen. per beim! heimer Rheinſtrand⸗ aunhei a bad iſt am Donnerstag wiederum ein des Schwimmens nur mangelhaft kundiger Mann ertrunken. Es handelt ſich um einen 35jähri⸗ gen verheirateten Former aus Mannheim. Mannheim, 19.8. In den geſtrigen Nach⸗ mittagsſtunden ertrank die 10 Jahre alte Schü⸗ lerin Annelieſe Herkel von hier, die in Anwe⸗ ſenheit ihrer Eltern beim Schnickenloch im Rhein gebadet hat. Mannheim.(Rettung vom Tode des Er⸗ trinkens.) Im Strandbad gerieten geſtern eine des Schwimmens kundige u. zwei des Schwim⸗ mens unkundige Perſonen in die Gefahr des Ertrinkens. Alle drei wurden von zu Hilfe eilenden Badegäſten an Land gebracht, wo ſie ſich bald wieder erholten. Offenburg, 19.8. Die 12 Jahre alte Toch⸗ ter Margaretha des Kaufmanns Schabinger wollte im Frauenbad im Mühlbach nach einem Ball tauchen; ſie geriet in eine Baggerſtelle und ertrank. Radolfzell, 19.8. Im Mädchenſchwimmbad auf der Mettnau ertrank die elfeinhalbjähr. Paula Rehm von hier. Man nimmt an, daß das Mädchen einen Herzſchlag erlitten hat. Breiſach, 19.8. Am Mittwoch abend geriet auf elſäſſiſcher Seite die 19 Jahre alte Luiſe Müller von Neubreiſach beim Baden in Le⸗ bensgefahr. Der 26 Jahre alte Ernſt Kaiſer von Kenzingen, der als Mechaniker in Neu⸗ breiſach beſchäftigt iſt, verſuchte das junge Mädchen zu retten. Dieſe umklammerte jedoch den Hals des jungen Mannes, ſodaß beide in den Fluten verſanken und ertranken. Die Lei⸗ chen. konnten geborgen werden. Schramberg.(Tod durch Verbrühung.) Da, drei Jahre alte Söhnchen des Sattlers Kar Staiger ſtürzte in einen Zuber mit heißer Waſchbrühe und erlitt tödliche Verbrühungen Wiesloch.(Mit dem Auto verunglückt.) Al⸗ Architekt Rudolf Menges nachts nach Hau fuhr, wurde er ober Mühlhauſen vom Lich eines entgegenkommenden Autos geblendet, fuhr die Böſchung hinunter gegen einen Baun und erlitt ſchwere Verletzungen Beim Baden ertrunken Trier, 18.8. Ein junger Mann, der bei St. Marien in der Moſel badete und dabei tauchte, brachte aus der Mitte des Fluſſes die Leiche eines 11jährigen Knabens mit an die Oberfläche— Bei Nennig(Obermoſel) auf luxemburgiſchem Gebiet badeten vier junge Leute aus Luxemburg in der Moſel. Zwei verſuchten an das jenfſeitige Ufer zu waten, wobei einer von der Strönming mitgeriſſen und ehe ihm Hilfe gebracht wurde, in den Fluten ertrank.— In der Saar bei Filzen ertrank ein 8jähriger Schuljunge aus Cönen. Leipzig, 18.8. Der Kraftwagen führer Ma⸗ zed wurde heute beim Baden in der Elſter von einem Schwächeanfall betroffen. Sein Schwa⸗ ger Mentzel, der auf die Hilferufe Mazeds herbeieilte, wurde von dieſem in der Todes⸗ angſt umklammert und mit in die Tiefe geriſ⸗ ſen. Beide Männer ertranken. Aus heſſen⸗Naſſau Frankfurt a. M.(Ein neuer Favag-Prozeß.) Gegen die Beſchlüſſe der vor kurzem abgehalte— nen Generalverſammlung der Favag hat Rechtsanwalt Dr. Roſenburg-Frankfurt a. M. Anfechtungsklage beim hieſigen Landgericht er⸗ hoben. Bekanntlich war in der Generalver— ſammlung Aufſichtsrat und Vorſtand Entla⸗ ſtung erteilt worden. Wiesbaden.(Selbſtmord.) Ein Angeſtellter der Wiesbadener Autoverkehrsgeſellſchaft hat ſich mit Gas vergiftet. Ueber die Motive die⸗ ſes Selbſtmordes ſind verſchiedene Gerüchte im Umlauf. Hadamar.(Weſpen auf der Zunge.) Ein nicht alltäglicher Unfall paſſierte einer hieſigen Hebamme. Bei der Hitze trank ſie eilig ein Glas Waſſer, ohne zu bemerken, daß in das Glas zwei Weſpen gefallen waren. Die Tiere brachten ihr zwei Stiche auf die Zunge bei, die ſofort derartig anſchwoll, daß die Frau nicht mehr ſprechen konnte und auch bald die Atmung verſagte. Glücklicherweiſe war ein Arzt in der Nähe. der ſofort einen Lu'fröhren⸗ chnitt vornahſft ir dadurch die Frau vo: dem Tode des Erſteckens rettete. Trier.(Zugunfall in der Eifel.) Im Bahn⸗ hof Densborn(Eifel) entgleiſte ein unbeladener Schienenwagen aus einem rangierenden Güter⸗ zug. Da Hierdurch beide Geleiſe verſperrt waren, erlikten der Perſonenzug Trier— Köln und der D⸗Zug Köln— Trier Verſpätungen. Die ſofort aufgenommenen Aufräumungsar, beiten nahmen etwa eine Stunde in Anſpruch. Aus heſſen Worms, 18.8. Beim Baden im Rhein er⸗ trank in unmittelbarer Nähe des Strandbades der 29jährige Arbeiter Oskar Fuchs, zuletzt wohnhaft in Worms, Mönchſtraße 12. Bingen a. Rh.(Vom Pferd zu Tode ge⸗ ſchleift.) Einem tragiſchen Unfall fiel der 87 Jahre alte Landwirt Vöſſing zum Opfer. Der Landwirt befand ſich mit einem Pſferderechen auf dem Heimweg, als das Pferd plötzlich ſcheuet und durchging. Vöſſing wurde eine Strecke geſchleift und als man den Bedauerns⸗ werten fand, war der Tod bereits eingetreten. Weil a. Rh., 19. 8. Der 17 Jahre alte Bäk⸗ kerlehrling Joſeph Rebmann, der des Schwim— mens unkundig war und gu' einem au'gepump⸗ ten Autoſchlauch über den Rhein paddeln wollte, rutſchte von dieſem Schlauch herunter und wurde von den Fluten weggerſſſen. Er ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. Aus der Pfalz Kaiſerslautern.(Radfahrer tödlich verun⸗ glückt.) Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich Ecke Pariſer- und Kennelſtraße. Dort kam der 18jährige Hermann Hecker mit ſeinem Fahrrad in die Kennelſtraße herab und wollte die Pariſer Straße überqueren. In dieſem Augenblick pas ierte das Auto eines hieſigen Metzgers die Straße. Hecker konnte nicht mehr ausweichen und rannte auf den Wagen au. Er ſtürzte zu Boden und wurde noch über⸗ fahren. Mit ſchweren inneren und Kopfver— letzungen wurde er ins Krankenhaus verbracht, wo er gegen Abend geſtorben iſt. Neuhofen.(Tödl. Sturz von der Tenne.) Landwirt Ka! Strie iige: ſtür te ei F uch ⸗ ſetzen von der Obertenne. Er wurde ins Kran— renhaus Ludwigshafen eingenefert, wo er ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Buſchweiler(Amt Pfullendorf.)(Tödlicher Unfall.) Die 52 Jahre alte Landwirtin Mat⸗ hilde Hansler ſtürzte beim Garbenabladen von der Obertenne auf die Untertenne und erliti einen Bluterguß, der ihren Tod zur Folge hatte. Frankenthal.(Notwendiger Selbſtſchutz.) Um den Felddiebſtählen wirkſamer entgegentreten zu können, ind in der Stad! und den Voro ten die Landwirte zur Aufſtellung von Ehrenſeld⸗ hütern geſchritten, die mit Schußwaffen ausge⸗ rüſtet ſind und deren Zahl in Frankenthal⸗ Stadt 25, in Fomersheim 10, in Studernheim 17 und in Mörſch 12 beträgt. Vom Mittelrhein, 18.8. In Vallendar er⸗ trank ein Familienvoter vor den Augen ſeſner Kinder.— In St. Sebaſtian ertrank das 10jährige einzige Kind der Familie Händler Adolf Kreutz.— Bei Pſaffendorf wurde eine Kindesleiche geländet. Es handelt ſich um einen Jungen von etwa 4 Jahren. Walldorf.(Die Hand in der Futterſchneide⸗ maſchine.) Der 15jährige Heinrich Schell brach⸗ te beim Futterſchneiden eine Hand in die Häck⸗ ſelmaſchine. Die Hand wurde vollſtändig vom Arm getrennt. Geheimnisvolle Klopfzeichen Liedberg i. Weſtf., 19. 8. Die Bevölkerung von Liedberg u. Umgebung(Weſtfalen) wird durch einen Brandſtifter in Unruhe verſetzt. In einem Falle wurde eine Jagdhütte unter Zuhilfenahme von Stroh in Brand verſetzt. in der an dieſem Tage der Beſitzer mit ſeinen zwei Kindern übernachtete. Kurz nach Anle— gung des Brandes wurden die Bewohner durch Klopfzeichen geweckt. Dann fielen dem nahen Walde mehrere Schüſſe. Unter den— ſelben ſonderbaren Umſtänden ſpielte ſich eine zweite Brandſtiftung ab, der Scheune und Ne— bengebäude des Herz-Jeſu-Kloſters in Lied— berg zum Opfer fielen. Auch hier wurden die Bewohner des Kloſters durch laute Klopfzei— chen am Hoftor aus dem Schlafe geweckt und ſo auf den Brand aufmerkſam gemacht. —— Daken für den 20. Auguſt: Sonnenaufgang 5.19 Uhr, Sonnenuntergang 19.36 Uhr, Mondaufgang 20.48 Uhr, Mond— untergang 9.47 Uhr.— 1153: Der Kirchenleh- rer Bernhard von Clairvaux in Clairvaux ge— ſtorben.— 1914: Papſt Pius 10. in Rom geſt. Dalen für den 21. Auguſt: Sonnenaufgang 5.21 Uhr, Sonnenuntergang 19.34 Uhr, Mondaufgang 20.59 Uhr, Mond untergang 10.59 Uhr.— 1820: Der Phyſiker John Tyndall in Leighlin geb.— 1838: Dichter Adalbert v. Chamiſſo in Berlin geſt. — 1914: Siea der Deutſchen bei Metz. Der Der Waſſertod hält Ernte Tokenliſte der Badeopfer eines einzigen Tages— Ein eindringliches Warnungsfanal gegen Gleichgültigkeit und Leichtferkigkeit vieler Badenden Offenburg, 19.8. Die 12 Jahre alte Toch— ter Margaretha des Kaufmanns Schabinger wollte im Frauenbad im Mühlbach nach einem Ball tauchen; ſie geriet in eine Baggerſtelle und ertrank. Radolfzell, 19.8. Im Mädchenſchwimmbad auf der Mettnau ertrank die elfeinhalbjähr. Paula Rehm von hier. Man nimmt an, daß das Mädchen einen Herzſchlag erlitten hat. Breiſach, 19.8. Am Mittwoch abend geriet auf elſäſſiſcher Seite die 19 Jahre alte Luiſe Müller von Neubreiſach beim Baden in Le— bensgefahr. Der 26 Jahre alte Ernſt Kadſer von Kenzingen, der als Mechaniker in Neu- breiſach beſchäftigt iſt, verſuchte das junge Mädchen zu retten. Dieſe umklammerte jedoch den Hals des jungen Mannes, ſodaß beide in den Fluten verſanken und ertranken. Die Lei— chen konnten geborgen werden. Mannheim. Im Mannheimer Rheinſtrand— bad iſt am Donnerstag wiederum ein des Schwimmens nur mangelhaft kundiger Mann ertrunken. Es handelt ſich um einen 385 jähri⸗ gen verheirateten Former aus Mannheim. Mannheim, 19.8. In den geſtrigen Nach- mittagsſtunden ertrank die 10 Jahre alte Schü— lerin Annelieſe Herkel von hier, die in Anwe⸗ 1 ſenheit ihrer Eltern Rhein gebadet hat. Vom Mittelrhein, 18.8. In Vallendar er⸗ trank ein Familienvater vor den Augen ſeiner Kinder.— In St. Sebaſtian ertrank das 10jährige einzige Kind der Familie Händler N Adolf Kreutz.— Bei Pſaffendorf wurde eine Kindesleiche geländet. Es handelt ſich um einen Jungen von etwa 4 Jahren. Trier, 18.8. Ein junger Mann, der bei St. Marien in der Moſel badete und dabei tauchte, brachte aus der Mitte des Fluſſes die Leiche eines 11jährigen Knabens mit an die Oberfläche— Bei Nennig(Obermoſel) auf luxemburgiſchem Gebiet badelen vier junge Leute aus Luxemburg in der Moſel. Zwei verſuchten an das jenfeitige Ufer zu waten, wobei einer von der Strömung mitgeriſſen und ehe ihm Hilfe gebracht wurde, in den Fluten ertrank.— In der Saar bei Filzen ertrank ein 8jähriger Schuljunge aus Cönen. Leipzig, 18.8. Der Kraftwagenführer Ma⸗ zed wurde heute beim Baden in der Elſter von einem Schwächeanfall betro fen. Sein Schwa— ger Mentzel, der auf die Hilſerufe Mazeds herbeieilte, wurde von dieſem in der Todes— N 8 5 5 0 ren als Anzeichen enes kalten Winters ge— angſt umklammert und mit in die Tiefe gerif— ſen. Beide Männer ertranken. Das ist die Salem- Fabrik Lokales. Die letzle Garbe Ueber die Stoppeln fegt der Abendwind und kündet den Herbſt an. Die letzten Korn⸗ fuder ächzen den Scheunen zu, von denen das Surren der Dreſchmaſchine in die ewig gleich⸗ bleibende Natur hineinbrummt. Nur noch we⸗ nige Hocken ſtehen hier und da einſam und windzerſauſt. Es ſind die letzten Garben, die ſich geſpenſterhaft vom Abendhimmel abheben. Es ſcheint, als würden ſie ein uralt Geheim⸗ nis hegen und es all denen zuraunen, die mit dem nötigen Naturverſtehen ſich an ſie wen⸗ den. Großmutter hat es ſchon erzählt und ſie weiß es von ihren Ahnen, daß in den letzten Garbenhaufen der Korngeiſt wohnt, der ſich von Hocke zu Hocke, von Garbe zu Garbe vor den Mähern flüchtet. Iſt aber erſt die letzte Garbe vom Felde genommen, ſo iſt auch er unſchädlich. Der Volksmund hat ſich immer lebhaft mit dem Korngeiſt beſchäftigt und ihm Zugeſtändniſſe gemacht. Man ließ früher ein Büſchel Halme auf dem Felde ſtehen, um ſo dem Korngeiſt einen Tribut zu zollen. Aber auch die letzte Garbe, in der er am längſten wohnt und aus der man ihn ausgetrieben hat, wird gefeiert in der Volkspoeſie. Sie iſt oft größer oder kleiner als die übrigen und wird doppelt gebunden. Man ſchmückt ſie noch heute in den verſchiedenſten Gegenden Nord— deutſchlands mit grünen Zweigen und Blu— men. Kornmutter, Roggenmutter, Kornmuhme, die Alte heißt ſie in den verſchiedenen Gegen— den. Man umtanzte ſie auch vielfach, machte eine Figur aus ihr, die den feierlichen Ernte— zug durchs Dorf anführte, die dreimal um die Scheune gewälzt wurde, der man z. B. in Weſtfalen beim Ernteſchmaus Speiſe und Trank vorſetzte. In alten Zeiten wurde die— ſer Kult mit der letzten Garbe derart über— trieben, daß Geiſtlichkeit und Behörden da⸗ gegen einſchritten. So erzählt eine Urkunde von 1249, daß Bewohner einiger preußiſcher Landſchaften dem päpſtlichen Legaten Jakob von Lüttich geloben mußten, dem Götzenbild „Die Alte“ nicht mehr zu opfern. Iſt aber die Ernte ſchlechter ausgefallen als man erhoffte, dann iſt man auch der letzten Garbe gegen— über unfreundlich. In der Mark Brandenburg kennt man daher Bezeichnungen wie„Lügen— garbe“ oder„Heuchelgarbe“. Was gibt es auf dem Gemüſe⸗ und Obſt⸗ markt? Auf dem Gemüſemarkt ſind reiche An⸗ lieferungen in Blumenkohl, Kohlrabi, Weiß⸗ kraut, Rotkraut, Wirzing, Rettich, Kopfſalat, Gelbe Rüben, Rote Rüben, Einmachgurken, Salatgurken, Bohnen und Spinat zu erwar⸗ ten. Außer dem Beerenobſt werden Frühbir⸗ nen, Spätäpfel, Pfirſiche und Pflaumen großen Mengen angeboten. Die Anlieferung von deutſchem Obſt und Gemüſe iſt eine reiche. Die Preiſe ſind angemeſſen. 8 Obſt und Gemüſe iſt ſtets friſch und ſaftig. beim Schnickenloch im Das deutſche Deshalb kann das fremde Obſt und Gemüſe entbehrt werden.— Kauft deutſche Ware! Reiche Brombeerernte in Ausſicht. Der rege Wechſel von Regen und Sonnenſchein in der zweiten Julihälfte und das viele Naß der erſten Auguſtwoche mit dem nachfolgenden prächtigen Erntewetter haben Brombeerblüte und Fruchtanſatz mächtig gefördert. Ueberall an Hecken und im Buſchwald hängen die mäch— tig langen Ranken voll großer grüner, teil— weiſe ſchon roter, ja erſter blauſchwarzer Bee— ren. Dabei öffnen die hochgeſtielten Knoſpen noch täglich neue Blüten. Nach all dieſen Vor— zeichen haben wir ſomit dieſes Jahr mit einer Vollernte in Brombeeren zu rechnen. Brom— beeren, das Volk ſagt„Brumbeer“, auch „Braunbeer“ geben ein gutes Geſäls, ein ſü— ßes Gelee und für den Liebhaber einen köſtli— chen Schnaps, den Brombeergeiſt. In Erla— heim(Oberamt Balingen) ſagen die Leute: „Wenn der Fuchs die erſte reife Brombeere ſieht, ſpringt er vor Schrecken ſechs Schritte zurück; denn dann beginnt die Jagd“.— In Gmünd werden nach dem Schwäbiſchen Wör— terbuch von Hermann Fiſcher viele Brombee— deutet. von der Zigarette im Grunde genommen mur eins: Dan sie überaus mild ist. Denn nur dann schmeckt sie. Dies ertülit die milde SarEBM ss, Mittag Von Tbeodar Fontane Am Waldesſaume träumt die Föhre, Ain Himmel weiße Wölkchen nur: Es iſt ſo ſtill, daß ich ſie höre, Die tiefe Stille der Natur. Rings Sonnenſchein auf Wies und Wegen. Die Wipfel ſtumm, kein Lüftchen wach, Und doch, es klingt, als ſtröm' ein Regen Leis tönend auf das Blätterdach. der Paradiesvogel Skizze von Alfred Brieger Mühlenau iſt ein kleines Städtchen, liegt in der Talmulde und ſieht wunderhübſch aus. Die Einwohner ſind ebenſo neugterig, miß⸗ günſtig und boshaft wie Großſtädter. Für die Mühlenauer, die nichts zu tun haben und etwas auf ſich halten— und deren ſind nicht wenige— gehört es zum guten Ton, an Spätnachmittagen des Mittwochs und Sonnabends des Bahnhofsgebäudes und deſſen Umgebung aufzuſuchen. Um dieſe Zeit durchfährt allwöchentlich zweimal mit blitz⸗ artiger Geſchwindigkeit und donnerähnlichem Getöſe der Luxuszug das Städtchen. Eines Sonnabendnachmittags aber hatte der Luxuszug ſeine ſinnbetörende Schnelligkeit offenbar ganz außer acht gelaſſen. Er fuhr ſehr langſam. Nein, er kroch. Und— wirk⸗ lich und wahrhaftig— ſchließlich blieb er N ſtehen. Unter den Bahnhofsbeſuchern entſtand eine unbeſchreibliche Aufregung. Man durchbrach die ohnedies nicht ſehr ſtrenge Sperre. Man ſtürzte auf den Bahnſteig, um das lindwurm⸗ artige Fabelweſen und ſeine Inſaſſen leibhaf⸗ tig betrachten zu können. Nur Herr Hans Rös⸗ ner begnügte ſich damit, ſich innerhalb der Sperre aufs Geländer zu lehnen und das bewegte Treiben nicht ohne Beluſtigung zu verfolgen. Seine künftige Verlobte, Fräulein Klärchen Finck, hatte ſich längſt mit ihren Eltern zum Bahnſteig hinausgedrängt. Die Tür des dritten Wagens, der gerade vor dem Stationsgebäude hielt, öffnete ſich. Leichtfüßig, ohne das Trittbrett zu benutzen, entſprang ihm ein Etwas: in einen Pelzmantel gehüllt, mit einem friſchen, übermütig lachen⸗ den Geſicht; mit großen, dunkelblauen Augen und aſchblonden, von keinem Hut bedecktem Bubenkopf. „Endlich!“ rief dieſes Etwas.„Friſche Luft! Man erſtickt ja in dem Bummelzug“. Ein ältlicher, nervöſer Herr folgte ihr.„Ma⸗ chen Sie keine Witze, meine Beſte!“ brüllte er. „So zu ſpringen! Jedes Ihrer Beine iſt eine Million wert. Und marſch zurück in den warmen Wagen! Wenn Sie heute abend heiſer ſind, koſtet mich das zehntauſend Mark.“ „Unintereſſant, Strabinſki, paratur an der Maſchine dauert.“ „Weiß ich ſchon. Der Zugführer ſagt, min⸗ deſtens eine Stunde“.—„Alſo zwei Stunden Ich werde die Zeit nützen. Ich werde mir dies reizende Städtchen anſehen. Holen Sie meine Jungfer. Sie hat mein Neceſſaire mit dem Schmuck. Wir wollen ſie nicht allein laſſen.“ Strabinſki zögerte und verſuchte einen Ein⸗ wand. Sie ſtampfte unwillig mit dem Fuße. Und als er ſich mürriſch in Bewegung ſetzte ſchritt ſie bereits der Sperre zu. Sie fing den Blick zweier Augen auf, die ihre ganze Geſtalt in ſich aufzuſaugen ſchie nen. Sie war es gewohnt, angeſtarrt zu wer⸗ den. Im Ausdruck dieſer Augen aber lag mehr als Schwärmerei oder Bewunderung. Sie wa⸗ ren ſtarr, geblendet. Dieſem Zwange folgte das Etwas unwillkürlich. Es ſprach Herrn Rösner an:„Was gibt es hier zu ſehen, in— wie heißt es doch— in Mühlenau?“ „Für Vera Valten wohl nichts.“ Sie ſtutzte.„Sie kennen mich?“ „Gibt es einen Menſchen der die Sonne nicht kennt?“ „Aha, Sie ſind ein Poet“. Vera Valten lächelte. für die Unterhaltungsbeilage des Mühlenauer Intelligenzblattes?“ „Da es keines gibt, ruht kein ſolcher Makel auf mir. Ich bin Bankbeamter“. „Als ſolcher ſind Sie weniger langweilig als die Dichter. Erweiſen Sie mir die Ehre Ihrer Begleitung bei einem Rundgang über die altertümlichen Befeſtigungen des Städtchens — wie heißt es doch?“ „Mühlenau“. Rösner ſagte es ehrerbietig, unbeleidigt, und der Rundgang nahm ſeinen Anfang. Sie ſchritten ſchweigend eine Weile neben⸗ einander her. Bis Vera Valten begann: „Wirke ich beängſtigend? Wo waren wir doch in unſerer angeregten Unterhaltung ſtehenge⸗ blieben? Ja, richtig— bei Mühlenau. Genau wie der Zug— der blieb auch hier ſtehen.“ „Und ich auch. Der Zug und ich, wir beide nicht weiter— ich weder mit mum unintereſſant! Erkundigen Sie ſich lieber, wie lange die Re⸗ „Schreiben Sie lyriſche Gedichte ratur noch mit der Beſchaffung der norigſten Nahrungsmittel.“ Sie ſah verwundert auf.„Wie ſoll man das verſtehen?“ 5 „Erſtens, wie es geſagt iſt! Und zweitens — und zweitens——“ Er ſtockte.—„Weiter ter!“ forderte Vera. — und zweitens——“ Er ſtockte.—„Wei⸗ ter!“ fordert Vera. „Wie Sie befehlen. Ich will's verſuchen. Die Wünſche und Hoffnungen, das Streben und der Ehrgeiz, die Seelenträume ſteigen über den Regenbogen der Ideale in die Un⸗ endlichkeit. Eine reale Schraube lockert ſich. Das Rad des Schickſals ſteht ſtill— und—“ „Und?“— „Und alles endet in Mühlenau“. Vera war empfindſam von Natur. Sie verſuchte ihre Bewegung zu verbergen. Sie ſpöttelte.„Sprechen Sie in dieſem nicht mehr ganz modernen Pathos, um ſich mir, der Schauſpielerin, verſtändlicher zu machen?“ Rösner errötete.„Verzeihen Sie, es kam von Herzen, aber es war albern.“ „Was wirklich von Herzen kommt iſt nie albern“, widerſprach ſie. Ihre Stimme war einſchmeichelnd.„Ich nehme an, Sie wünſchten feſtzuſtellen, daß Sie nicht ganz abſichtlich hier endeten, um nunmehr in Mühlenau Ihr Le⸗ ben zu genießen.“ Hans Römer lachte hell auf:„Ich genieße als Bankbeamter das Vertrauen meiner Vor⸗ geſetzten.“ „Und Ihr Leben?“ „Ich habe keins mehr, das für Vera Val⸗ ten irgendwie von Belang ſein könnte.“ „Oh!“ mit ungekünſtelter Verwunderung rief ſie es.„Sie ſind noch jung. Sie ſehen— nehmen Sie's mir nicht übel— ungewöhnlich gut aus. Da ſtimmt etwas nicht. Was Sie ſoeben ſagten, haben mir in hundertfältiger Variation ſchon Hunderte von Männern ge⸗ ſagt. Und zwar, um mir damit zu Gemüte zu führen, daß ich ihr Schickſal ſei. Da dies bei Ihnen nicht der Fall ſein kann, handelt es ſich für Sie wohl in irgendeiner anderen Form um eine Frau?“ Plötzlich wurde Rösner ſchroff.„Nein, auch bei mir handelt es ſich um Sie. Ich habe Sie nur einmal geſehen. Ein einziges Mal auf der Bühne. In Berlin. Und da ich von je— her Stücke ſchrieb, bin ich ſeitdem für das Leben nicht mehr zu gebrauchen“. „Warum nicht? Beſonders, da Sie doch als Bankbeamter wenig Gelegenheit zur Fort⸗ ſetzung Ihrer alten Untugend ſinden werden— nicht wahr?“ „Sie irren, Sie große Künſtlerin und Le⸗ benskünſtlerin. Ich habe keine Untugend die⸗ ſer Art. Ich leide an einem unheilbaren La⸗ ſter. Sie ſcheinen das Weſen der reellen, ge⸗ wiſſenhaften Fabrikanten der von Ihnen faſt allabendlich vor der Rampe konfumier en Ware nur oberflächlich zu kennen.“ i „Offen geſtanden gar nicht. Ich komme mit den Vertretern diefer Branche nur wenig in Berührung. Ich habe ausſchließlich genug da⸗ mit zu tun, meine Verehrer abzuwehren. Da⸗ von abgeſehen, mich fängt an zu frieren, ich habe Hunger und ich möchte etwas Warmes trinken. Sie wiſſen in Mühlenau hoffentlich beſſer Beſcheid als im Leben. Führen Sie mich in einen Gaſthof.“ So wenig Teilnahme das luſtwandelnde Paar, ganz mit ſich ſelbſt beſchäftigt, ſeiner Umgebung entgegenbrachte, ſo viel Aufſehen erregte es bei ſeinem Rundgang. Ebenſo rät⸗ ſelhaft erſchienen zwei eigenartige Perſönlich⸗ keiten, die mit allen Anzeichen verzweiflungs⸗ voller Ratloſigkeit, offenbar auf der Suche nach irgend etwas, einzeln durch verſchiedene Straßen irrten: ein ältlicher, beleibter, ſehr modiſch gekleideter Herr und ein zierliches jun⸗ ges Mädchen, das ein kleines Köfferchen aus Schlangenleder ängſtlich mit beiden Händen an die Bruſt preßte. In logiſcher Folge dieſer Umſtände wurden die beiden Perſönlichkeiten von den bereits ausgiebig unterrichteten Müh⸗ lenauern zum„Hirſch“ gewieſen. „Meine Gnädigte, meine Gnädigſte!“ ſchrie Strabinſki hereinſtürzend.„Haben Sie denn den Verſtand verloren? Der Zug iſt lange fort.“ „Sie meinen alſo, er iſt fort. Das hab ich mir gedacht!“ Der Impreſario jammerte weiter. „Ich unglücklicher! Ich bin ruiniert. Was ſoll heute abend werden? Das Theater iſt ausverkauft.“ „Das iſt es bei mir immer!“ Vera zuckte gleichgültig mit den Achſeln.„Warum erzählen Sie mir dies? Telegraphieren Sie lieber gleich, daß ich nicht komme, damit die Leute noch et⸗ was anderes anſetzen können. Beſtellen Sie telegraphiſch einen Extrazug für morgen mit⸗ tag und hier Zimmer für uns. Und dann ver⸗ ſchwinden Sie gefälligſt und laſſen mich in Ruhe. Ich intereſſiere mich unbändig für die⸗ ſen Herrn. Erſchrecken Sie nicht ſo! Beruflich natürlich!“ Sie wandte ſich wieder Hans Rösner zu und kümmerte ſich nicht mehr um Strabinſki noch um ihre Jungfer. Die bein * redeten und vergaßen alles um ſich her. Und dann wollten ſie das Beſte zu eſſen haben und tranken vom beſten Wein. Nach und nach füllte ſich das Gaſtzimmer mit mehr und mehr ſorgfältig gekleideten Vertretern der Mühlenauer oberen Schichten. Plötzlich öffnete der Wirt die Tür und ließ mit ſichtlicher Befürchtung eine Dame ein. Es war Frau Avothekenbeſitzer Finck, die Mutter von Hans Rösners vorausſichtlich zu⸗ künftiger Braut. Sie erachtete es augenſcheinlicd unter ihrer Würde, Platz zu nehmen. Sie he⸗ ſchränkte ſich darauf, mit Falkenaugen ihren Gatten herauszufinden. Sie winkte ihm mit dem Finger. Er erhob ſich kleinlaut und ward nicht mehr geſehen. Da erhob ſich auch der Paradiesvogel und fuhr ſich mit allen zehn Fingern und mit allen Ringen durch die wuſcheligen aſchblonden Lok⸗ ken. Vera vermochte ſich vor Vergnügtheit und Lachen kaum zu faſſen. Und dann ſetzte ſie eine entzückend liebenswürdige Miene auf und ſagte, ſie wolle den Herren keine Ungele⸗ genheiten bereiten, um den ſchönen Abend nicht mit einem Mißton enden zu laſſen. Sie bat Rösner, ſie zu begleiten, und ging hinaus. Die Mühlenauer ſtaunten. Rösner, dieſer unbedeutende, ſubalterne Menſch, verließ zu nachtſchlafener Zeit das Gaſtzimmer mit einer berühmten Frau, der ſelbſt die böswillige Ge⸗ häſſigkeit ihre ungewöhnliche Schönheit nicht abſprechen konnte. Die fröhliche Stimmung im Raum war in helle Empörung umgeſchlagen. Man blieb noch einige Zeit beiſammen und be⸗ leuchtete den ſkandalöſen Vorfall von allen Seiten. Rösner erhielt am folgenden Vormittage gegen zehn, nachdem er Vera ſeine Morgen⸗ aufwartung gemacht und mit ihr ein wohl⸗ tuendes und ſehr geſprächsreiches Frühſtück eingenommen hatte, in ſeine Behauſung zwei Briefe die durch Boten abgegeben worden wa⸗ ren: einen Abſagebrief von Herrn Apotheken⸗ beſitzer Finck und ein Schreiben von der Bank, das ihn vom Dienſt ſuſpendierte. Die Abfahrt des erſten Extrazuges aus Mühlenau war mehr als eine Senſation. Und doch war niemand in der Nähe des Bahnhofs ſichtbar. Der Platz vor dem Stationsgebäude ſchien wie ausgeſtorben. Vera ſtand im Ein⸗ gangstor. Sie war nervös. Geſpannt ſah ſie die Zufahrtsſtraße entlang. Dann erhellten ſich ihre Züge. Sie lachte freudig auf. Herr Rösner kam mit ſeinem Handofffer eilig daher. Sie lief ihm entgegen. „Alſo doch?“ rief ſie.„Haben Sie ſich ent⸗ ſchloſſen?“ „Das Rad des Schickſals rollt wieder!“ entgegnete er. Sie lachte ihn aus.„Unſinn! Sie ſind frei.“ Und dann umſchlang ſie ihn, küßte ihn und tanzte mit ihm vor dem Stationsgebäude in Mühlenau umher. „Sie dürfen ſich nicht zu viel auf den Kuß einbilden!“ erklärte Vera dann ernſt, als ſie gemeinſam zum Zuge ſchritten.„Das war ein Mu enkuß. Ich wollte die Mühlenauer ärgern.“ Als der Extrazug ſich in Bewegung ſetzte, ließ Vera das Fenſter herunter und winkte lachend nach allen Seiten. Hans Rösner kauerte in einer Ecke. Das Herz ſchlug ihm zum Zerſpringen. Er wußte, daß er dem Glück des Lebens entgegenfuhr. Daß auch dem Glück der Liebe, wußte nur Vera. Ein Abſchied Skizze von Armin v. Horſten. Nicht immer trugen die deutſchen Städte himmelanſtrebende Häuſer, waren nicht immer Steinwüſten, die ein dem Natürlichen und Starken entfremdetes Geſchlecht trugen. Zu je⸗ ner Zeit, da die Städte jung waren u. mauer⸗ und wallumwehrt in ihrem ſtrotzenden Früh⸗ ling erblühten, warf ein Graf von Hennegau das erſchreckende und beſeligende Unmaß ſei⸗ ner Liebe auf die engelsſchöne Tochter eines reichen Brüſſeler Patriziers. So gewaltig war bieſe Liebe, daß ſie recht in den Harfenſchlag der alten Dichter gepaßt hätte. Um ſo weniger mochte ſie in den Kaſſetten, Speichern u. Fak⸗ toreien des Handelsherrn und ſeiner geſeg⸗ neten Sippe Gült und Klang gewinnen. Denn hinter dieſer Liebe des jungen Ritters barg ſich nichts als ein bröckliges Burggebräu am Felshang der Sambre, als unwirtliche Wal⸗ dung, in der der Wolf bellte und das Raub⸗ zeug ſiedelte, als ein hungriges Dorf oder ein elender Weiler. Und das menſchliche Adeltum des Edelmannes ließ ſich noch weniger prägen und münzen als der nothafte Beſitz. 5 So zeigte denn auch die Tochter des Kauſ⸗ herrn, die himmliſche Venus und Madonna, dem Liebesbeſeſſenen ein befremdliches Ge— ſicht. Der patriziſchen jungen Dame war der nüchterne Familienkreis längſt zum ange⸗ ſtammten Weltkreis geworden. Des Ritters tollverſchwärmtes Weſen, das ſich um ſie in mancherlei Fehden, Kampfſpielen und Narre⸗ teien kundtat, ergötzte ſie faſt kindlich. Und da ſie noch nichts von der Luſt zum Manne ver⸗ ſpürt hatte, lenkten ſich ihre Gedanken folgſam 51 zünftigen Gatten zu, einem ehelich zwiefach er⸗ probten und geruhigen Herrn mit florierender Handelſchaft. Was vermochte der arme Teufel von Henne⸗ gau trotz aller glühenden Liebesritterlichkeit gegen ſolche rechneriſch unantaſtbare Kopula⸗ tion auszurichten, die dazu noch— o Marter⸗ fülle der Liebe!— die herzliche Duldung der Geliebten zu finden ſchien? Er beſorgte ſich ſchließlich die ihm gebührende Abfuhr u. zum Ueberfluß noch den beſchämenden Hohn: man würde inkünftig die bedrohte Tochter u. Braut vor ihm zu ſchützen wiſſen u. ſollte man auch eine Horde Stadtbüttel in Dienſten nehmen. Damit war dem Unglücklichen das Tor zum Garten Eden vor der Naſe zugeſchlagen. Kei⸗ nen andern Troſt erhoffte er mehr als die letzte Segnung zum Abſchied, Gruß, Blick und ſcheidende Hand. Schon wurde die Zeit knapp, denn ber Winter verſchied im Schlackſchnee des Märzen, die tanzfrohen Schmäuſe, Gaſtereien und Spielnächte rauſchten zu Ende, und der Hochzeitstag der Geliebten würde mit dem holden Mai erſcheinen. Aber mitten im Geſchwärm eines Feſtes er⸗ haſchte der Leidensritter ſein Glück noch. Er ſtellte ſich verzweifelt der zornigen Mutter in den Weg, der Hüterin ſeines Kleinods, ſie möchte ihm um der bitteren Trennung willen einen alterlebten Tanz mit der Erwählten u. ewig Verlorenen geſtatten. Die Worte blieben taub und tot— ſie rührten nicht einmal an das ſpöttiſche Lächeln der ehrenhaften Matro⸗ ne. So möchte ſie ihm denn gewähren, daß er noch einmal zu ihr ſpräche, die das Wunder der Heiligung über ihn vollbracht hätte— 12 Worte nur— 121— oder wenn es denn nicht ſein könnte— ſieben Worte nur! nur ſieben!— o ſteinerne irdiſche Barmherzigkeit! — drei Worte nur— drei armſelige hinſter— bende Seufzer—! Das dreifältige Nein der Alten ſchnitt ihm wie ein dreigeſpitztes Meſſer durchs Herz. Und im Abwenden nun— wie er ohne Sinn und Gefühl daſtand— ſank ſein Blick zuſeiten in die geſchichteten glühenden Scheite des Ka— mins und ſtreckte ſich ſeine Hand gegen die Glut. O Gnade aller Kreatur! ſo möchte ſie denn ihren grauſamen Willen dreingeben, daß er das reine Geſtirn ſeines Lebens noch ein— mal anſähe, daß er ſchweigend im blauen Licht ihrer Augen verſänke, ſolange er eine glühende Kohle dort— groß wie ſeine Fauſt— ſolange er dieſe brennende Glut in der bloßen Hand tragen könnte. Das Antlitz der erhabenen Mutter ſchien unterm Widerglanz von Sitte und Recht mas⸗ kenhaft zu erſtarren— aber dann öffneten ſich ihre Lippen zu einem grauſam⸗gütigen Ja. In dieſem Augenblick war es, als ob eine erſchrok— kene Stille zwiſchen den Wänden aufwuchs. die allmählich wie ein bannender Zauber die Menſchen zu innerſt anrührte. Während man die ſchöne geſchmückte Tochter heranbrachte— der wohlgefällige Bräutigam führte ſie zier⸗ lich— ſtieß der junge Ritter mit dem Schwert ein fauſtſchweres Stück von einem glühenden Scheit. Und jetzt packte er mit der rechten Hand die ſprühende Kohle— und ſchritt ſo der Gelieb— ten entgegen. das Geſicht ſchmerzerſtarrt, aber leuchtend erhöht, die Augen voll gewaltigen zündenden Lichts— ſchritt der erzitternden, ſchwankenden Geliebten entgegen— vor ſich die ſchwalchende Kohle mit klammernden Fin⸗ gern erhoben— die ſchwelende, brennende Hand ausgeſtreckt über ſich, daß die Menſchen ringsum erſchauerten und zurückwichen— und ſtand ſo wie ein Erzbild, die Glut ſeiner bren— nenden Liebe in die aufgeſperrten. flackernden Blicke der Auserloſten ſenkend, bis ſie hilflos zufſchrie und erbleichend die Lider ſchloß und ohnmächtig zurückſank. Dann neigte er ſich tief zum Abſchied, ſchleuderte die erlöſchende Kohle in den Kamin und ging hart und furcht⸗ bar durch den erſtorbenen Saal hinaus. Im Geleit der Schmerzen war er heimge— kehrt und horſtete nun, geborgen vom alten Gemäuer, für immer dem einſamen Leben ver⸗ ſchworen, überm Waldtal der Sambre. Da. ge⸗ ſchah es mit dem zaubernden Mai, daß eines Tages die Erde in lauter Blüte und Duft lag, daß ſie ſich durch die Muſik der Vögel und göttlichen Harfenſchläger wiegte und der Him⸗ mel darüber in all ſeiner Herrlichkeit aufriß: denn die Geliebte, die einzige Venus und Ma⸗ donna, ſtand rufend am Tor und ſchritt nun dem Geliebten entgegen— ſtürzte ihm wei⸗ nend und lachend ans Herz. Aufglühend war ſie aus ihrem Weltkreis geflüchtet, eine Ver⸗ lorene des ungeliebten Lebens allzelt, u. dem Mirakel nachgeirrt, eine Erlöſte endlos zum Schickſal der Liebe. Die Roſenlaube aber, un⸗ ter der die Beiden Leben um Leben tauſchten, iſt nie verblüht. 0 Der kluge Sohn. „Muttchen, iſt es ſchlimmer, wenn man vom Auto überfahren wird oder wenn man ſich ein Loch in die Hoſe reißt?“ „Aber Junge, wie kannſt du ſo etwas fragen, natürlich, iſt das Ueberfahrenwerden viel schlimmer!“ 7 N Königswusterhausen Sonntag, den 21. Auguſt 1932: 6,20: Bremer Hafenkonzert; 7.00: Europa⸗ Rundflug(Start); 7,15: Hafenkonzert; 8,00: Für den Landwirt; 8,55: Morgenfeier; anſchl. Glockengeläute des Berliner Doms; 11,00: Aus der Funkausſtellung; 12,00: Zehn Minuten Lyrik; 12,10: Mittagskonzert; 14,00: Elternſtunde; 14,30 Oichterſtunde; 15.00: Kindertheater auf Schall⸗ platten; 15,30: Straßen der Welt; 16,00: Bun⸗ ter Nachmittag; 18,00: Der Wald rächt ſich, 18,30: Menſchen im Beruf: Der Landjäger; 19,00: Schwimmeiſterſchaften der deutſchen Tur⸗ nerſchaft; 19,20:„Bayeriſcher Bauerakalender“, 20,30: Großer Zapfenſtreich; 21,30„Brüder lein fein“, Singſpiel; 22,15: Tages- und Sport⸗ nachrichten; 22,30: Enrico Caruſo ſingt; 23,00 bis 24,00: Nachtmuſik. Montag, den 22. Auguſt 1932: 5,45: Wetterbericht; 6,00: Junkgymnaſtik; 6,15: Wetterbericht; anſchl. Frühkonzert; 9,30: Wege aus der Not; 10,00: Neueſte Nachrichten: 10,10: Schulfunk; 12,00: Wetterbericht; 12,05: Schulfunk; anſchl. Schallplattenkonzert; anſchl.: Wetterbericht; 12,55: Nauener Zeitzeichen; Neueſte Nachrichten; 14,00: Konzert; 15,00: Kurzge⸗ ſchichten; 15,30: Wetter- und Börſenberichte; 15,40: Stunde für die reifere Jugend; 16,00: Pädagogiſcher Funk; 16,30: Nachmittagskon⸗ zert; 17,30: Die Auswanderung als Kulturfrage: 18,00: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern: 18,30: Spaniſch für Anfänger: 78,45: Wetterbe— richt; 19,00: Aktuelle Stunde; 19,30: Stunde des Landwirts; anſchl. Wetterbericht; 20,00: Konzert; 21,00: Tages- und Sportnachrichten; 21,10:„Was ihr wollt“, Komödie: anſchließ.: Tages⸗ und Sportnachrichten; 22,50: bis 24,00: Unterhaltungsmuſik. Frankfur! Sonntag, den 21. Auguſt 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,00: Choralblaſen; 38,15: Evangel. Morgenfeier; 9,15: Stunde des Chor— goſangs; 10,00: ADAC-Bergrekord; 10,40: Hei⸗ tere Moſelfahrt; 11,00: Stunde der Bühne; 11,35: ADAC-⸗Bergrekord; 11,50: Mittagskonzert; 12.50 AD AC-Bergrekord; 13,05: Schallplattenkonzert; 14,00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskam— mer Wiesbaden; 14,10: Endergebnis vom Inter- nationalen Rennen um den ADAC- Bergrehord; 14,30: Stunde des Landes; 15,00: Stunde der Jugend; 16,00: Bunter Nachmittag; 18,00: Vor einer großen Wanderung; 18,25: Dreißig bunte Minuten; 19,00: Schwimm-Meiſterſchaften der DTH 19,30: Kleine Stüche für Cello und Kla⸗ vier; 20,10:, Bunter Abend; 22,45: Deutſche Waſ— ſerballmeiſterſchaft des Arbeiter-Turn- u. Sport⸗ bundes; 23,00— 24,00: Nachtmuſik. Montag, den 22. Auguſt 1932: 6,00: Wettermeldung; anſchl. Morgengymnaſtik; 7,00: Wetterbericht; anſchl. Frühkonzert; 12,00: Unterhaltungskonzert; 13,30: Konzert auf Schall— platten; 15,20: Ein rheiniſcher Weberjunge er— zählt; 17,00: Nachmittagskonzert; 18,25: Stun- de der Arbeit; 18,50: Engl. Sprachunterricht: 19,30: Mandolinenkonzert; 20,15: Feierabend; 21,15: Kammermuſik für Bläſer; 22,45— 24,00: Nachtmufin. München Sonntag, den 21. Auguſt 1932: 10,00, Katholiſche Morgenfeier; 10,45: Glon⸗ kenläuten von der Münchener Frauenkirche; 11,00: Konzert; 13,35: Schallplatten; funk; 15,15: Konzertſtunde; 16,00: Für die Kin⸗ der; 16,20: Konzertſtunde; 16,40: Ein oberbay⸗ riſcher Ausflug; 17,05: Unterhaltungskonzert; um 18,35: Konzertſtunde; 19,10: Sport; 19,20: Bay⸗ riſcher Bauernkalender; 20,30: Großer Zapfen⸗ ſtreich; 21,30: Konzert; 22,45: Deutſche Waſſer⸗ ballmeiſterſchaft des Arbeiter- Turn⸗ u. Sport⸗ bundes; 23,00— 24,00: Nachtmuſik. Montag, den 22. Auguſt 1932: 12,00: Konzert; 13,15: Schallplattenkonzert; 15,00: Kinderferienſtunde; 15,25: Der Autor lleſt; 16,05: Konzertſtunde; 16,40: Neues aus Zeit⸗ ſchriften; 17,00: Veſperkonzert; 18,15: Das Werk eines Fluſſes; 18,35: Stunde der Arbeit; 19,05: Konzertſtunde; 10,40: Verserzählungen: 20,10: „Die ſchöne Riſette“, Operette; 22,20: Nachrich⸗ tendienſt; 22,45— 24,00: Nacht muſik. Stuttgart Sonntag, den 21. Auguſt 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,30: Orgelkonzert; 10,00 ADAC⸗Bergrekord 1932; 10,15: Muſik für Cem⸗ balo; 10,40: Evangel. Morgenfeier; 11,35: Auto rennen; 11,50: Mittagskonzert; 12,50: Autoren: nen; 13,05: Kleines Kapitel der Zeit; 13,20, Sterne am Filmhimmel; 14,10: Enderoebnis vom Autorennen am Schauinsland; 14,30: Das Weid— mannquartett ſingt; 15,00: Bunte Kinderſtunde; 16,00: Bunter Nachmittag; 18,00: Autorenſtunde; 18,25: Korfiz Holm zu ſeinem 60. Geburtstag; 19,00: Schwimm⸗Meiſterſchaften der DT; 19 30: Kleine Stücke für Violincello und Klavier; 20,10: Bunter Abend; 22,20: Nachrichten: 22,45: Deut- ſche Waſſerballmeiſterſchaften des Arbeiter-Turn⸗ und Sportbundes; 23,00— 24,00: Nachtmuſik. Montag, den 22. Auguſt 1932: 7,05: Frühkonzert; 10,00: Franzöſiſche Sa⸗ lonmuſik; 10,20: Klaviertrios; 12,00: Unterhal— tungskonzert; 13,30: Blasmuſik; 17.00: Nach⸗ mittagskonzert; 18,25: Blumen und Inſekten;: 18,50: Engl. Sprachunterricht; 19,30: Mandoli⸗ nenkonzert; 20,15: Feierabend; 21,15: Kammer— muſik; 22,20: Wetterbericht; 22,40: Schachfunk; 23,05: Nachtmuſik. Mobenſchau Dyons illuſtrierte Zeitſchrift für Heim und Geſellſchaft N Erſcheint monatlich in eleganter. mehrfarbiger Ausffattung im Umfange von 64 Seiten 334 Seiten Mode 30 Seiten Unterhaltung. 150 neue Modelle in jedem Beft Preis 2 Pfennig Unentbehrlich für Schneideret Zu baben in alten Buchhandlungen. 3.2254. 47.„. J„„„„..„„„„„4„ꝙé„ é„„.— *** * (•ꝗ—!!n)n/˖n 33„ 2 14,30: Schach⸗ . Sport und Spiel. Gruppe Main: SC. Rotweiß Frankfurt— Eintr. Frankfurt FS. Frankfurt— VfL. Neu⸗Iſenburg Kickers Offenbach— VfB. Friedberg Spfr. Frankfura— Germania Bieber Union Niederrad— FC. Hanau. Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg— Germ. Nürnberg(Sa.) 1. FC. Nürnberg— FC. Schweinfurt 05 VfR. Fürth— Würzburger Kickers 1. FC. Bahreuth— SpVgg. Fürth SpVgg. Erlangen— Würzburg 04. Gruppe Südbayern: SV. 1860 München— Teut. München(Sa., Bayern München— Schwaben Augsburg DSV. München— SpVgg. Landshut Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers— Stuttgarter SC.(Sa.) VfB. Stuttgart— FC. Birkenfeld Germania Brötzingen— FC. Pforzheim Union Böckingen— Spfr. Eßlingen SV. Feuerbach— Normannia Gmünd Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe— FC. Mühlburg Frankonia Karlsruhe— Spogg. Schra Karlsruher FC.— FV. Offenburg. Gruppe Saar: SV. 05 Saarbrücken— F. Pirmaſens Bor. Neunkirchen— 1. FC. Kaiſerslautern Eintracht Trier— FV. Saarbrücken Saar 05 Saarbrücken— SpFr. Saarbrücken SV. Völklingen— FC. Idar. Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen— FC. Mannheim VfR. Kaiſerslautern— Mundenheim VfR. Mannheim— Amicitia Viernheim SpVgg. Sandhofen— Vf. Neckarau SV. Waldhof— Germania Friedrichsfeld Max Schmeling wieder nach USA. Am 19. September in Newyork gegen Walker. 1 Der entthronte deutſche Weltmeiſter Max (Schmeling kann nach ſeiner allerdings ſehr zwei— felhaften Niederlage durch Jack Sharkey nicht mehr ſo lange pauſieren wie zu den Zeiten, als er noch die Krone trug. Der Deutſche nimmt jetzt jede Gelegenheit wahr, ſich wieder nach vorn zu arbei— ten, um zu einem neuen Titelkampf zu kommen. Bereits am Donnerstag tritt Max Schmeling wieder die Ueberfahrt nach Amerika an. Es bleibt ihm nicht allzuviel Zeit, um ſich auf ſeinen neuen Kampf vorzubereiten, denn ſchon am 19. Septem- ber ſoll er im Newyorker Madiſon Square Garden gegen den früheren Mittelgewichts-Weltmeiſter Mickey Walker kämpfen. Dem Sieger dieſes Tref— fens wird dann die Berechtiaung eingeräumt, im Juni 1936 gegen Jack Sharrey um den Welt⸗ meiſtertitel zu kämpfen. Die deutſchen Olympiakämpfer in San Franzisko. Die deutſche Olympia⸗Mannſchaft iſt auf der Heimreiſe programmäßig in San Franzisko ein⸗ getroffen, wo ihr am Bahnhof und ſpäter im Hauſe des deutſchen Geſangvereins ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Die Deutſchen werden ſich bis Mittwoch in San Franzisko aufhalten und haben nach der Stadtbeſichtigung wieder eine Reihe geſellſchaftlicher Verpflichtungen zu erfüllen. Was ein Olympiaſieg einbringt. In Anerkennung ihrer großartigen Leiſtung in Los Angeles wurde Stella Malaſiewicz, der polniſchen Siegerin im 100 Meter Lauf, ein Sti⸗ pendium für ein dreijähriges Studium an der Univerſität Warſchau gegeben. Die Weltrekord⸗ lerin hielt ihrem Vaterlande doch die Treue, nach— dem ihr die amerikaniſche Staatsbürgerſchaft an⸗ geboten worden war. Campe erkrankt. Der deutſche Weltergewichtsmeiſter Erich Campe Berlin iſt in Los Angeles plötzlich er⸗ krankt, ſodaß er das Bett hüten muß. Der Vor— ſitzende des Deutſchen Reichsverbandes für Ama⸗ teurboxen iſt bei ihm geblieben. Beide werden zu— ſammen nach Campes Geneſung ebenfalls die Heimreiſe antreten. Man hofft aber, daß der Berliner den Länderkampf gegen Amerika in Mil⸗ waukee doch beſtreiten kann. Sieronſki ſiegt in Marſeille-Lyon. Der Deutſche gewinnt mit ſieben Minuten Vorſprung. Mit einem überlegenen deutſchen Sieg endete die am Montag ausgefahrene 18. Radfernfahrt Marſeille— Lyon über 345 Kilometer, an der einige der beſten ausländiſchen Berufsfahrer teilnahmen Der Berliner Herbert Sieronſki nahm in dieſem klaſſiſchen Wettbewerb von vornherein eine Favo⸗ ritenſtellung ein und legte einen neuen Beweis ſeiner großen Fähigkeiten ab. Schon auf halbem Wege machte ſich der Ber⸗ liner mit dem Schweinfurter Geyer von der Spitzengruppe frei, und nach abwechſelnder Füh⸗ rung konnte die beiden Ausreißer den Vorſprung bis zum Ziel auf ſieben Minuten ausdehnen. Im Endſpurt mußte Geyer nach einer Fahrzeit von 9:13,00 Stunden dem Berliner mit einer 84 Länge den Vortritt laſſen. Die Franzoſen Aimar und Fichot erreichten in 9:20,00 Stunden als Nächſte das Ziel, während drei Minuten ſpäter der Belgier R. Ghiſſels, der Italiener Pancera, De⸗ croix⸗Belgien und der Pariſer Neuhardt eintrafen. Recht gut hielt ſich auch der Berliner Kutſchbach ait ſeinem 9. Platz in 9,35 Stunden. U 2— Liter 48 Pfg. Slss-wWelnm von an Rotwein Liter von 55 Pfg. an Flaschen- Weine zu den niedrigſten Preiſen Süd- und Krankenweine ö in beſter Qualität. ALOIS WALTER. Achtung! Statt. 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