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Die kleinen Anzeigen im Viernheimer Anzeiger haben großen Erfolg, weil ſie weit und breit geleſen werden. Der Wirt.— Die Kapelle. Viernheimer Kreditperein e. G. m. b. H. Einladung. Unſere Mätglieder werden hiermit zu der am Sonntag, den 21. Auguſt 1932, nach⸗ mittags 4 Uhr, im„Freiſchütz“ ſtattfindenden außerordentlichen General⸗Verſammlung höflichſt eingeladen. Tagesordnung: , d 7 5 Henko . . gnocms dus ¶ Vsser urid, Henko er egenglacn 1. Statutenänderung. 2. Erſatzwahl für den zurückgetretenen Kontrol⸗ leur Franz Lahres 1. 3. Verſchiedenes. Viernheim, den 13. Auguſt 1932. Der Aufſichtsrat des Viernheimer Kreditvereins e. G. m. b. H. Schmuck, Vorfitzender. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands Ortsgruppe Viernheim. Morgen Sonntag, den 21. 8., nachmittags 2 Uhr, findet in der Goetheſchule unſere Mitglieder⸗-Perſammlung ſtatt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß unſer Koll. Adler hierbei uns einen Bericht, über den in Breslau ſtatt⸗ gefundenen Verbandstags, geben wird. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand: Mandel. . 7 2e * 21e 8 NK age NSS ed Sfr fer gggaggagggaggggggggggggggggagggggggagggagggg de, ungen MOZeit%, Maushal Dementsprechend müssen auch Ihre Möbel seln. Einfach gut- billigl Beachten Sie meine Musterzimmer u. Küchen am Schaufenster. Dies darf ihnen nicht genügen. Besichtigen Sie mein Lager im oheren Stockwerk ohne jede Ver- bindlichkelt. Georg FriedrichKleel. Bau- und Möbelschreinerei entsprechend zu gestalten& nee Herr Landwirt Arnold aus Oberndorf am Bodensee schrieb uns am 20 Januar 1930: Das hlllige und gute Edelueſdrad ist wahrhaftig ein Rad des arg darniederlſegenden Mittel. und Arbeſterstandes, Alle 18 Edelwelbräder und eine Nähmaschine sind gut ausgefallen. 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Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ ois zum Ende dieſes Monats G RAT 1s! dhe Schnaken tötet radikal angenehm im Geruch — 7. Liter—.9 5 710 Liter„400 175 ee h 8 U führung unter der ſteigenden Hitze ſtändig zerſtört. ahrzeugen vollkommen aufgerichtet mit noch geringer Backborb⸗Schlagſeite. Uhr des Sonntags ſind alle Räume, in denen man Perſonal vermutete, durchſucht wurden. borgen worden: b Erich, Wilmersdorf. Freuygang, ungen, Geiger fag ſeimer Anzeiger 550 Nl. täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 37 ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 194 borführung von Raketen⸗ flugzeugmodellen durch Tiling witb Osnabrück, 22. Aug. Auf der Atter⸗ eide bei Osnabrück fand geſtern in Anweſen⸗ heit der Spitzen der Behörden und vor etwa 4000 Zuſchauern der erſte Raketenflugtag Deutſchlands ſtatt. Der bekannte Osnabrücker Ingenieur Tiling führte ſeine Raketenflug⸗ zeugmodelle vod. Regierungspräſident Son- nenſchein eröffnete die Veranſtaltung mit ei⸗ ner kurzen Anſprache, in der er auf die Bedeu⸗ tung der Veranſtaltung und die Bedeutung der Tilingſchen Forſchungen hinwies. Dann nahm Tiling ſelbſt das Wort, um darzulegen, daß das Grundprinzip ſeiner Forſchungen da⸗ rin beſtehe, bei langſam ſteigender Auslöſung der Flügel im Gipfelpunkt den Raketenflug des Menſchen möglich zu machen. Er führte ſechs Modelle vor, die eine Höhe von etwa 1500 Metern erreichten. Leider litt die Vor⸗ ſo explo⸗ dierte eine Rakete kurz nach dem Abſchuß Trotzdem fand die Vorführung allſeitig Beifall, Vor allen Dingen erregte die Erfindung Ti; lings Bewunderung, nachdem ſich die Rakete in 1500 Meter Höhe zum Flugzeug verändert Letzte Radiomeldungen Starke Unwetterſchäden in der Umgebung Hamburgs. wtb Hamburg, 22. Aug. In Schleswig⸗ Holſtein und im Elbegebiet ging geſtern nach⸗ mittag ein ſehr ſchweres Unwetter nieder. Da⸗ bei entwickelte ſich auch eine Windbhoſe. In den von ihr betroffenen Ortſchaften und ihrer Um⸗ gebung wurden vielfach Gebände beinahe voll Allein in Hitfeld ſind nach privaten Berichten 40 Wohnhäuſer durch die Windhoſe vollkommen abgedeckt und haben auch ſonſt ſchweren Schaden genommen, Die„Niobe“ bereits ſchwimmfähig um Sonntag 30 Tote des geſunkenen deutſchen Schulichiffes geborgen. wib Kiel, 22. Aug. Wie die Nachrichten. abteilung der Marineſtation der Oſtſee mit⸗ teilt, ſind heute große Fortſchritte bei den Bergungsarbeiten der„Niobe“ gewacht wor⸗ . den. Gegen 9 Uhr verlor die„Niobe“ erheblich lan Schlagſeite. Um 9,30 Uhr wurden die Hebe— rroſſen, die bisher die„Niobe“ hielten, abge— nommen, ſodaß der Schiffkörper nach Leerpum⸗ ben verſchiedener Abteile durch ſeinen Auf trieb ſchwimmfähig wurde. Wtb Kiel, 22. Aug. Dem Lagebericht über eie Bergungsarbeiten entnehmen wir folgen⸗ Einzelheiten: Das Schiff iſt zwiſchen den beiden Hebe⸗ nur Am 17 Im Laufe des Sonntag ſind folgende Tote ge— Seeoffiziersanwärter die atroſen Anderſen, Hans, Hannover, Buß, Hans. Göt⸗ Hellmuth, Stettin, Gerlach, Kail, Berlin, Meiſenbach, Ernſt, Opladen, Lüdke, Karl, Stettin, Ruddloff, Herald, Vege⸗ ac, Schlagefeld, Kurt, Mörs, Schmidt, Pots⸗ dam, Schwelve, Fritz, Georg, Eranz,(Oſtpreu⸗ ßen), Schulz, Werner, Berlin⸗Wilmersdorf, Richard, Rheingau⸗Friemersheim, v. Türcke, Peter, Rheingau⸗Friemersheim, Vogler, Her⸗ bert, Bad Olſeeee, Meißmüller, Ootto, Han⸗ nover, Funkgefreiter Heuer, Otto, Lüneburg, Oberbootsmannsmaat Poltzki, Kurt, Rends— burg, Bauanwärter Matroſe Goering, Man fred, Wilhelmshaven, Oberleutnannt zur See Reinhard, München, Marine ⸗Sanitätsofft⸗ zier⸗Anwärter Matroſe v. Albedyhill, Pots dam, Gehlhaar, Erich, Frankfurt a. M., Gut; jahr, Georg, Berlin, Kruſe, Wilhelm, Flens, burg, Oſtſeeperſonal: Oberverwaltungsgaſt ere mae Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 22. Auguſt 1932. find, iſt von der Gruppe des Noroſeeperſonats Unteroffiziersanwärter: Signalgefreiter Krau— ſe, Arnoldsweiler(Rhl.), Gück, Kaſſel, Signalgefreiter Rothe, burg(Weſtf.). Während die meiſten der bisher Geborge— nen den Seeoffiziersanwärtern zuzuzählen ſind, iſt von der Gruppe des Oſtſeeperſonals noch kein Mann(Stamm), von der Gruppe des Oſtſeeperſonals erſt vier Mann geborgen. Sittlichkeitsverbrechen an einem Knaben enb. Berlin, 21. Aug. Am Sonntag mittag gegen 12,45 Uhr wurde von Spaziergängern in der Gemarkung Falkenſee ein furchtbarer Fund gemacht. Dort wurde die Leiche eines Knaben im Laubwald aufgefunden. Der Tote, der bisher noch völlig unbekannt iſt, wies am Kopfe Verletzungen und Blutgerinſel auf. Die Leiche lag bäuchlings im Graſe und war unbekleidet. Die Ermittlun— gen der Mordkommiſſion haben einwandfrei erge— hen, daß es ſich um einen 16jährigen Knaben han— delt, der einem Sittlichkeitsverbrechen zum Opfer gefallen iſt. Leiche weiſt am Hals tiefe Schnittwunden und am Kopfe weitere furchtbare Verletzungen auf, die offenbar mit einem Schläch— termeſſer ausgeführt wurden. Die Suche nach dem Mörder dauert an. Schwerer Unfall eines Ueberfalllkommandos Ein Toter— Führer unternimmt Selbſtmerd verſuch. Geocks⸗ Die wib Herford, 22. Aug. Geſtern früh ver unglückte der Ueberfallpbagen der Herforder Polizei bei der Rückfahrt von einer Streife; wahrſcheinlich durch Platzen des rechten Vor derreifens geriet der Wagen auf der abſchüſs ſigen Straße ins Schleudern und fuhr geger einen Baum. Alle Inſaſſen wurden herausge ſchleudert. Ein Polizeihauptmann erlitt einer Schädelbruch und war ſofort tot. Vier Poli zeibeamte wurden teils ſchwer, teils leicht ver letzt. Der Führer des Wagens, der nur leicht Verletzungen erlitten hatte, ſchoß ſich im Ho der Polizeiwache in der Aufregung mit einen Dienſtpiſtole eine Kugel in den Kopf. Er lieg, hoffnungslos darnieder. 1* Signalgefreiter Das Ueberfallkommando war von politt⸗ ſcher Seite aus angerufen worden, da in der Mindener Straße eine ſchwere Schlägerei po⸗ litiſcher Gegner im Gange ſei. Auf der Rück⸗ fahrt von der ergebnislos verlaufenen Suche trat dann das Unglück ein. Schon zweimal vorher war das Ueberfallkommando unnötiger Weiſe alarmiert worden. Der Rundfunkkommiſſar für Frankfurk a. M. Frankfurt a. M., 20. 8. Wie wir erfahren, ſol⸗ len in dieſen Tagen die politiſchen Rundfunk- kommiſſare für die einzelnen Sender durch die Landesregierungen ernannt werden. Für den Südweſtdeutſchen Rundfunk in Frankfurt a. M. wird Oberregierungsrat Dr. Hammacher vom Regierungspräſidium in Wiesbaden als preu— ßiſcher Kommiſſar ernannt werden. dreſchmaſchine verursacht Gehöftbrand Homberg(Oberheſſen), 20. 8. Bei der Dreſch— arbeit auf dem Grundſtück des Landwirtes Friedrich in dem benachbarten Dorfe Erben— hauſen entſtand plötzlich in der Scheuer, in der die Strohpreſſe der Dreſchmaſchine arbeitete, Feuer. Die Flammen bereiteten ſich trotz An— ſtrengungen der Feuerwehren aus Erbenhauſen und der Umgegend mit großer Schnelligkeit aus und legten die große Scheune mit dem Stroh— und Weizenvorrat, die Strohpreſſe und die Dreſchmaſchine, das umliegende Getreide und die Stallungen des Grundſtückes völlig in Aſche. Bis auf ein Schwein, das in den Flam— men umgekommen iſt, konnte zum Glück der Viehbeſtand geborgen werden. Der Brandſcha— den iſt ſowohl für den betroffenen Landwirt, wie auch für die Dreſchgenoſſenſchaft Erben— hauſen als Eigentümerin der Dreſchapparate ſehr groß. Das Feuer ſoll auf Heißlaufen eines Maſchinenteils an der Strohpreſſe zurückzufüh— ren ſein. Rekordbeſuch der Rheinbädet Todesopfer des Rheins im Auguſt Karlsruhe, 20. 8. Die Rheinſtrandbäder Rap⸗ penwört, Maxau, Leopoldshafen, Neuburgwei— er und Au wurden binnen einer Woche von zu— ſammen 70000 Perſonen beſucht. In der zwei⸗ ten und dritten Auguſtwoche ſind im Oberrhein— gebiet 15 Verſonen ertrunken. davon S allein man glaubt, daß eine abermalige Reichstagsauflöſung nicht in Frage kommt — Kann von Papen eine ganze Legislalurperiode ohne Vertrauen des Reichskages regieren? Berlin, 19. 8. In dem Interview, das Reichskanzler von Papen einem Vertreter des engliſchen Reuter-Büros gewährte, hat am meiſten die Stelle Beachtung gefunden, an der der Reichskanzler erklärte, ſein Kabinett werde noch lange im Amte bleiben. In parlamentari⸗ ſchen Kreiſen des neuen Reichstages wird dem Voz.⸗Büro hierzu erklärt, daß an ſich kaum ein Zweifel an der Annahme eines Mißtrau⸗ ensvotums gegen das Kabinett Papen beſtehe. Es könne ſich dann nämlich ergeben, daß der Reichspräſident es als die Hauptaufgabe des Reichstages erkläre, eine arbeitsfähige Regie- rung d. h. eine ſolche zu bilden, die ſich auf eine Mehrheit im Parlament ſtützen kann. Solange der Reichstag hierzu ſich nicht im⸗ ſtande zeige, habe der Reichspräſident die Mög⸗ lichkeit, 4 auch bei Annahme eines Mißtrauens⸗ votums gegen das Kabinett von Papen, dieſe Reichsregierung als Regierung ſeines Vertrauens mit der geſchüfts⸗ führenden Wahrnehmung der Regie⸗ rungsgeſchäfte ſolange zu betrauen, bis ein Mehrheitskabinett zuſtandegekommen ſei. Sollten die Fraktionen nicht imſtande ſein, eine von einer Mehrheit geſtützte Regierung zu bilden, dann würde unter Umſtänden das Kabinett von Papen während der ganzen Dauer der Legislaturperiode des Reichstags geſchäftsführend amtieren können. Mit Hin⸗ weis hierauf hält man es in parlamentariſchen Kreiſen nicht für wahrſcheinlich, daß bei An⸗ nahme eines Mißtrauensvotums gegen die Regierung von Papen die abermalige Auf löſung des Reichstages in Betracht käme. Man argumentiert ſo, daß nach einer eventuellen Koalitionsverſtändigung zwiſchen Zentrum u. NSDAP. in Preußen neue Möglichkeiten für die Herbeiführung einer Mehrheitskoalition im Reich gegeben wären, wozu einſtweilen zu bemerken iſt, daß der preußiſche Landtags- präſident Kerrl, der am Freitag aus München zurückkam, ſich nicht unmittelbar mit dem Zen⸗ trum in Verbindung ſetzte und auch einen Ter⸗ min für die nächſte Plenarſitzung des Land⸗ tages bekanntzugeben hat. Bisher ſteht ledig⸗ lich feſt, daß der preußiſche Fraktionsvorſtand der NSDAP. noch vor dem 25. Auguſt, dem bisher gedachten Termin für die Landtags⸗ tagung, zuſammentreten ſolle. 49. Jahrgang im Mannheimer und Kehler Stromgebiet, die übrigen auf der pfälziſchen und elſäſſiſchen Sei— te. Nach einer Mitteilung des Badiſchen Lan— despolizeiamtes ſind etwa 50 Leichen von Per- ſonen nicht geborgen worden, die im letzten Jahrzehnt das Opfer der Fluten des Rheines geworden ſind. Wiederbeginn der Jüdamerikafahrlen des„Graf Zeppelin“ Friedrichshafen, 20. 8. In der Preſſe, na— mentlich in ausländiſchen Blättern, war in letz⸗ ter Zeit verſchiedentlich eine Nachricht verbrei— tet, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſeinen Südamerika-Dienſt für dieſen Herbſt infolge wirtſchaftlicher Schwierigkeiten eingeſtellt habe. Wie der Luftſchiffbau Zeppelin hierzu mitteilt, iſt dieſe Nachricht durchaus falſch. Tatſache iſt, daß nur der Anfang der Herbſtfahrten, der für den 15. 8. feſtgeſetzt war, um 14 Tage ver⸗ ſchoben wurde, weil der Flugzeuganſchlußdienſt von Pernambuco wegen der ſüdamerikaniſchen politiſchen Wirren nicht ſichergeſtellt erſchien. Die Fahrten beginnen demnach am 29. 8. und ſollen in der programmäßig vorgeſehenen 14tä⸗ gigen Folge durchgeführt werden. Chileuiſches Pulverlager explodiert Paris, 20. 8. Bei einer Exploſion im Pulver⸗ lager von Potrerillos kamen, wie Havas aus Santiago de Chile meldet, ein Ingenieur und vier Arbeiter ums Leben. Viele Perſonen ſind verletzt worden. 12 2 Brüning bei Schleicher Berlin, 20. 8, Wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ zu berichten weiß hat der frühere Reichskanzler Dr. Brüning dieſer Tage eine Ausſprache mit Reichswehrminiſter v. Schlei— cher gehabt. Dr. Brüning habe ſich im Anſchluß an dieſe Beſprechung nach Rom begeben, um dort mit dem Vorſitzenden der Zentrumspartei, Prälaten Dr. Kaas, wegen der innenpolitiſchen Entwicklung in Deutſchland Fühlung zu neh— men. Ilugzeugabſturz bei Leipzig Pilot und Monteur tot Leipzig, 20. 8. Auf dem Flugplatz Leipzig⸗ Mockau ſtürzte heute mittag das Reklameflug— zeug einer Zwickauer Strickwarenfirma ab. Beim Aufſchlagen auf den Boden geriet die Maſchine in Brand. Der Pilot Bader und ein Monteur, deſſen Name noch nicht bekannt iſt, kamen dabei ums Leben. Gendarmeriekommiſſar ermordet Feldkirch(Tirol), 20. 8. In Rankweil wurde der Kommandant des Gendarmeriepoſtens Gmeiner, als er im Hauſe des Frachtführers Dobler die Herausgabe eines Revolvers, mit dem Dobler während der Nacht herumgeſchoſſen hatte, verlangte, von dieſem mit drei Schüſſen ſchwer verletzt. Der Gendarmeriekommandant verſchied kurz darauf im Spital in Feldkirch, Der Mörder, der ein ſtarker Alkoholiker war, flüchtete nach der Tat in einen nahe gelegenen Wald und erhängte ſich an einem Baum. In die Schrolmühle geralen Arm abgeriſſen Groß-Zimmern, 20. 8. Der 15jährige Arbeiter Wörthge, der in dem landwirtſchaftlichen Be— trieb von Dreſſel arbeitete, geriet mit dem lin— ken Arm in die Schrotmühle. Dem Unglücklichen wurde der ganze linke Arm vom Rumpfe geriſ— ſen. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen benachbarten Arzt kam W. in das Rochus⸗ hoſpital nach Dieburg. Nordlandexpedilion enkdecht unbekannte Inſeln Moskau, 20. 8.(Telegraphenagentur der Sowjetunion). Die Funkſtation des Eisbre⸗ chers„Ruſſanoff“ meldet daß die ſowjetruſſiſche Nordlandexpedition in der Gegend 75 Grad 48 Minuten nördlicher Breite und 81 Grad 20 Mi⸗ nuten öſtlicher Länge bisher unbekannte Inſeln entdeckt habe. ö Motorradfahrer fährl in eine Gruppe Bergarbeiter Hamm i. W., 20. 8. Auf der Straße Heeren⸗ Hamm fuhr in der vergangenen Nacht ein Mo⸗ torradfahrer in eine Gruppe Bergarbeiter, die ſich auf dem Wege von der Arbeit nach Hauſe befand. Ein Bergmann war auf der Stelle tot, zwei andere erlitten Arm- und Beinbrüche. Der Motorradfahrer wurde ſchwer im Geſicht ver⸗ letzt. den Ehemann erſchlagen Waldenburg, 20. 8. Der Bahnwärter Lehrig in Rudolfswaldau wurde geſtern abend von ſeiner Frau erſchlagen. Frau Lehrig erklärte, daß ſie von ihrem betrunkenen Mann mißhan⸗ delt worden ſei. Wie General dawes addieren lernte Daß es jemals beim General Dawes, dem be— kannten amerikaniſchen Finanzexperten, nach deſſen Namen der Reparationsplan benannt iſt, mit der Mathematik hätte hapern können, mutet wie ein ſchlechter Witz an. Und doch iſt es— oder war es zumindeſt einmal ſo. Es ſtand ſo⸗ gar in der Schule ſo faul um die Rechenkunſt des ſpäteren Botſchafters, der dann mit den Milliarden nur ſo zu jonglieren gewohnt war, daß ihm ein junger Student die elementarſten Grundlagen der Algreba erſt beibringen mußte Der halbe Erdball hat ſpäter ſeine Zahlenexpe— rimente geſpannt verfolgt und hätte auch auf ihre Richtigkeit geſchworen, die dann— wie einſt auf dem Pennal— doch nicht reſtlos auf— gingen. — Arkiſtenlos Das Seiltänzerunglück in Schwetzingen Schwetzingen, 20. 8. Der Verkehrsverein und die„Schwetzinger Zeitung“ haben die Bevölke— rung aufgerufen der Artiſtenfamilie Albert Frank mit Geldſpenden zu Hilfe zu kommen. Sie iſt nicht nur menſchlich auf das härteſte ge— troffen, ſondern auch in ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz aufs ſchwerſte bedroht. Die Familie Frank iſt neben Knie die älteſte Seiltänzerfami— lie Süddeutſchlands. Der Vater der verunglück— ten Kinder, die die erklärten Lieblinge des Publikums waren, hatte ſie ſelbſt ſorgfältig ausgebildet und konnte hoffen, daß ſie in eini— gen Jahren ſelbſtändig arbeiten und als fertige Artiſten ihr Brot verdienen könnten. Die Bei— ſetzung der beiden Kinder wird in Steinsfurt bei Sinsheim, dem Heimatort der Familie, ſtattfinden. Bürgermeiſter Dr. Trautmann hat den ſchwerbetroffenen Eltern die herzliche An— teilnahme der Stadtgemeinde ausſprechen und zwei Blumengebinde überreichen laſſen. Gegenwärtig gaſtiert in Heidelberg die Seil— tänzerfamilie Artur Frank, eines Bruders von Albert Frank. Im Publikum waren Beſchwer— den darüber laut geworden, daß trotz des ſchwe— ren Schwetzinger Unglücks in Heidelberg wei— tergeſpielt wird. Die Truppe iſt aber genötigt, weiterzuſpielen, weil ſie ſonſt finanziell am Ruin wäre. Das iſt eben hartes Artiſtenſchick— ſal! Ein hoffnungsvoller junger Mann Limburg(Lahn), 20. 8. Ein hoffnungsvoller junger Mann aus dem Dorfe Oberbrechen hat— te ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht Limburg wegen einer Reihe Einbrüche zu ver— antworten. Er iſt 21 Jahre alt, aber ſchon im Beſitze von 10 Vorſtrafen, die erſchwerend ins Gewicht fallen. Mit 17 Jahren verübte er ſei⸗ nen erſten Einbruch und brannte zu Hauſe Hitzſchlag. Donnerstag früh wieder und arbeitete trotz Abratens des Arbeitgebers. Um 11 Uhr er⸗ hielt er erneut einen Hitzſchlag und mußte nach lung mitkoryphäen der Unterwelt ſtand, die ihn in das Weſen der Einbrüche und ihre verſchie⸗ denen Syſteme einführten. Drei Einbrüche konnte er in Oberbrechen und in der näheren und weiteren Umgebung ausführen, dann hatte man ihn wieder. Die Strafe fiel für den jungen Mann ſehr ſchwer aus. Das Gericht ſchickte ihn für 2½ Jahre ins Zuchthaus wegen ſchweren Einbruchs im Rückfalle und war der Anſicht, daß die entehrende Zuchthausſtrafe für den An⸗ geklagten am Platze ſei, da er ſich ſelbſt ehrlos gemacht habe. nah und Jern Grafenhauſen.(Zwei Wohnhäuſer einge⸗ äſchert.) Das an der Winterhalde gelegene Haus des Landwirts Johann Pfiſter wurde ein Raub der Flammen. Auch das Nachbar⸗ haus des Landwirts Karl Morath 1. fiel dem Feuer zum Opfer. Da alles auf dem Felde war, konnte das Feuer ſich ungehindert aus⸗ breiten. Von dem toten Inventar konnte nichts gerettet werden. Niederlauterbach.(Schießende Felddiebe.) Einem Landwirt von Lauterbach wurde nachts von unbekannten Dieben auf dem Ak⸗ ker über 200 Korngarben der Aehren beraubt. In einer der letzten Nächte bemerkten Nach- barn auf dem fraglichen Acker einige Burſchen, die wieder die Aehren von den aufgeſetzten Garben abſchnitten. Die Spitzbuben ſahen je— doch rechtzeitig den alarmierten Landwirt mit ſeinen Knechten und flohen in einen angren— zenden Hopfengarten. Von dort aus beſchoſſen ſie die Verfolger, doch wurde glücklicherweiſe niemand verletzt. Kirchheimbolanden.(Tod durch Hitzſchlag.) Der Arbeiter Valentin Schwenck aus Orbis, der dem Landwirt Hermann Schilling beim Fruchtabmachen half, erlitt am Mittwoch einen Der arbeitſame Mann erſchien Hauſe verbracht werden. Die herbeigerufenen Aerzte konnten keine Rettung mehr bringen. Landau.(Steckbrief gegen einen früheren Separatiſten.) Die Polizei fahndet aeaenwär— gege eckbrief weg jetrüg en gegen ihn erlaſſen worden. Oblode war führend in der Freien Pfalzbewegung tätig, gus dem Rhein⸗ land 1919 nach Landau gekommen und ein in⸗ timer Freund von Haas und Eichhorn. Er kaufte eine Druckerei und druckte und gerlegte die ſeparatiſtiſche Zeitung„Die freie Pfalz“. Der Geſuchte war zuletzt Kinopächter, 8 Mannheim.(Schlägereien.) Nachts entſtand auf der Straße zwiſchen K 3 und 4 eine Schlägerei, wobei ein Mühlenarbeiter von einem Kaufmann durch einen Schlag mit ei⸗ nem Waſſerhahnen in das Geſicht erheblich verletzt wurde. Von dem alarmierten Not⸗ rufkommando wurden dabei 3 Perſonen feſt⸗ genommen.— In einer Wirtſchaft in den H⸗Quadraten gerieten beim Kartenſpiel ein 22 Jahre alter Linoleumleger und ein 31 Jah⸗ re alter Walzer miteinander in Streit, wobei der Letztere ſeinem Partner ein Bierglas an den Kopf warf und ihn erheblich verletzte, ſo— daß er nach dem Krankenhaus verbracht wer⸗ den mußte Mannheim.(Beim Baden ertrunken.) In Neckarau im Gewann Stollenwörth hat der 18 Jahre alte Schneiderlehrling Karl Oehlſchlä— ger verbotswidrig in einer teilweiſe ſehr tief ausgebaggerten Bauſtelle gebadet und iſt un⸗ tergegangen. Der junge Mann konnte zwar noch lebend an Land gebracht werden, aber es fehlte wahrſcheinlich an der ſofortigen erſten Hilfeleiſtung, ſodaß er auf dem Wege zum Krankenhaus geſtorben iſt.— Im Strandbad iſt der ledige 31 Jahre alte Elektriker Guſtav Bolz aus Frankfurt a. M., wohnhaft in Lud⸗ wigshafen, im Rhein ertrunken. Karlsruhe.(Zuckerdiebſtahl.) Der 38 Jahre alte Lademeiſter Wilhelm D. aus Maximilans⸗ au hatte in der Zeit vom Dezember 1930 bis Juni 1931 aus dem Lager ſeiner Firma am Rheinhafen 25 Sack Zucker im Werte von 1500 RM geſtohlen und weiterverkauft. Der Ein⸗ zelrichter beim Amtsgericht verurteilte ihn wegen Diebſtahls in Tateinheit mit Zoll- u. Zuckerſteuerhinterziehung zu ſechs Wochen Ge⸗ fängnis, 2943 RM Geldſtrafe und 325 RM Werterſatz. Ein mitangeklagter Hehler kam anſtelle der verwirkten Gefängnisſtrafe von vierzehn Tagen mit einer Geldſtrafe von 70 RM davon. Woinmarkt in Mainz der rheinheſſiſche Wein und die allen Zünfte Mainz, 19. 8. Ein lang gehegter Plan des Mainzer Verkehrsvereins geht in den nächſten Tagen ſeiner Verwirklichung entgegen. Der Ruf „Trinkt Deutſchen Wein“ ſoll auch in Mainz dem Fremden ein Ziel bieten. Humor, bei Weck, Worſcht und Woi. ö Aus dieſer Erkenntnis heraus hat der Main zer Verkehrsverein unter Anteilnahme des Rheinheſſiſchen Weinhandels beſchloſſen, in den Tagen vom 3. bis 5. September d. J., in ſämt⸗ lichen Räumen der Stadthalle einen„Mainzer Weinmarkt“, verbunden mit der Wiederbele— bung alten Zunftgebrauches zu veranſtalten Der„Mainzer Weinmarkt“ wird Samstag nachmittag, den 3. September, eröffnet durch ein Freilichtſpiel vor dem Dom am Liebfrauen platz. Dem Freilichtſpiel ſchließt ſich ein hiſto. riſcher Feſtzug aus der Zeit 1550 bis 1560 in mittelalterlichen Koſtümen durch die Haupt— ſtraßen der Stadt an, der am Halleplatz vor f Rheiniſcher Wein, rheiniſche Fröhlichkeit und echt Mainzer gung zugeſagt. der Stadthalle endet. In der Stadthalle wer⸗ den in dem Zunftſpiel„Die Mainzer Rats⸗ probe“ den 5 Ratsmitgliedern, die im Feſtzuge mitgeführten rheinheſſiſchen Weine als Tribute kredenzt. Eine Probe wird als Kunſtwein feſt⸗ geſtellt und der Fälſcher, nachdem ihm Hab und Gut enteignet wurde, am Galgen aufgehängt. Sodann iſt dem Publikum Gelegenheit gege— ben die guten rheinheſſiſchen Weine in den ein⸗ zelnen Weinkojen zum Preiſe von 10 bis 25 Pfennigen auf ihre Güte zu probieren. Ein Wettbewerb für Weinkenner findet ſtatt, wobei über 15 vorgeſetzte Proben der Jahrgang und die Lage zu enträtſeln ſind. Dem Sieger winken hier gute Tropfen als Preiſe. Der Eintritts⸗ reis iſt derart gering gehalten, daß ſich auch die Minderbemittelten einige vergnügte Stun⸗ den bereiten können. Zu dem„Mainzer Wein⸗ markt“ haben ſchon die Teilnehmer einer Reihe von Verwaltungs-Sonderzügen ihre Beteili⸗ n 2 22 N Brief vernichtet hatte, u kammer wegen ſchwerer A rateter 59 Jahre alter Former von hier haf ſich in ſeinem Schlafzimme erhängt. De Grund zur Tat iſt unbekannt. Freiburg i. B.(Tödlicher Weſpenſtich.) Ein 25 Jahre alter junger Mann, Verkäufer einer Kolonialwarenhandlung, wurde von ei ner Weſpe in die Stirn geſtochen. Es tra Blutvergiftung ein, die innerhalb von zwei Tagen zum Tode des jungen Mannes führte, Oensbach bei Achern.(Reblausherd in Mit⸗ telbaden.) Auf der Gemarkung Oensbach im Gewann Katzenfeld iſt auf dem Grundſtück des Wilhelm Weißer Wwe. die Reblaus feſtgeſtell worden. Lahr.(Die Tagung der Badiſchen ehemall⸗ f gen Kriegsgefangenen.) Die Vereinigung ehe⸗ maliger Kriegsgefangener e. V. Gau Baden Württemberg hält am 10. und 11. September ihre zweite Gautagung mit Kriegsgefangenen treffen in Lahr ab. Horn.(Herzſchlag beim Baden.) Der 92 Jahre alte Alfred Auer ging abends, ohne ſich ſonderlich abgekühlt zu haben, bis zur Bruſt⸗ höhe in das ſtark abgekühlte Waſſer des Sees. Er erlitt dabei einen Herzſchlag und ging unter. Die Leiche konnte geborgen werden. Meckesheim.(Diamantene Hochzeit.) Am 2. Auguſt feiern die Straßenwarteheleute Georg Fabian und Katharina geb. Schifferdecker, das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Der Jubilar, der im 86. Lebensjabre ſteht, hat den Feldzug von 187071 mitgemacht. Die bei⸗ den alten Leute erfreuen ſich noch guter Ge⸗ ſundheit. Freudenſtadt.(Der findige Hund.) Einem Kurgaſt paſſierte das Mißgeſchick, auf einem Spaziergang ſeine Geldmappe mit einem an⸗ ſehnlichen Betrag zu verlieren. In erfreulicher Teilnahme machten ſich zwei Tage lang ſämt⸗ liche im betreffenden Kurhaus Gäſte auf die Suche, aber ohne Erfolg. Der Verlierer hatte ſich bereits mit ſeinem Ge⸗— ſchick abgefunden, als nach dem zweiten Tag ein Bekannter von ihm, auch ein Kurgaſt, mit ſeinem Dackel durch die Umgebung ging. Plötz lich zog„Strick“ ganz unbändig an der Leine, Sein Herr gab nach und ſah zu ſeiner gro⸗ ßen Freude, daß ſein vierbeiniger Begleiter die im Graſe liegende Geldmappe mit dem un— geminderten Inhalt entdeckt hatte. Oldenburgiſches Staatsminiſterium an den Reichskanzler Das oldenburgiſche Staatsminiſterium hat an den Reichskanzler folgendes Telegramm ge— richtet:„Infolge Nichtbeſeitigung der Schlacht ſteuer in Preußen ſieht ſich Oldenburg gezwun⸗ gen, die Schlachtſteuer ebenfalls einzuführen. Oldenburg erſucht nochmals dringend dieſe Steuer im ganzen Reich zu beſeitigen. * Zum Angeſtelltenabbau bei ben Finanzämtern. Zu den Preſſemeldungen über einen Ange⸗ ſtelltenabbau bei den Finanzämtern wird von zuſtändiger Stelle erklärt, jedes Jahr würden für die Hauptarbeitszeit Angeſtellte eingeſtellt die nachher wieder entlaſſen werden müßten Härten ſollten bei den Entlaſſungen möglichſ vermieden werden. Heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman-Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 4. Fortſetzung. Gewiß, das waren die immer vorhandenen feſtgeſetzten Möglichkeiten jedes Erbganges. Lächerlich im Grunde, ſich mit Erwägungen zu belaſten. Warum iſt für ſchwerblütige Men⸗ ſchen alles ſo ſchwierig? Grübleriſch ſah er dem ſchönen Gefährt nach, das fern bei einem holunderumſtandenen Kirchdorf verſchwand. Seine Gedanken gingen weite Wege, und die Berichte des alten Siebaths klangen nur wie Wortgemurmel an ſeinem Ohr vorbei. Solch ein vornehmer Mann, dachte der alte Siebaths, und betrachtete bewundernd das ernſte, ſtrenggemeißelte Profil, aber und dar⸗ auf wird man ſich wohl einrichten müſſen, doch wohl ein„büſchen“ Sonderling. * Die Gräfin Holger hatte eine ihrer chroni⸗ ſchen Migränen, ſie konnte den intereſſanten Gaſt nicht empfangen. Aber ſie beobachtete ihn durch den Vorhang mit der ſchärfſten ihrer Lorgnetten. Wie oft war der alte Griſtede aus dieſem ſelben Wagen geſtiegen, ſie zu beſuchen, viele Jahrzehnte lang! Ein romantiſches Band hatte dieſe beiden alten Menſchen verknüft und je⸗ dem die ſchöne Gabe verliehen, im anderen immer noch das Bild der Jugend ungeſtört zu Wenn ſie beieinander zu Gaſt geweſen, hat⸗ te jeder allen vorhandenen Haushaltsglanz entfaltet. Gräfin Holger hatte dann ihre ſchönſten Kleider angezogen und der Diener die neueſte Livree. Und die kleine Karen hatte von Kindheit an mitgetafelt und jenen golde⸗ nen Reif über den Haaren getragen, mit dem ihre Mutter in Jugendzeiten ſo viele Herzen einfing. 5 Der früh verſtorbene Graf Holger war, wie ſchon ſein Vater, Kammerherr am Hofe gewe⸗ ſen. Alte Beziehungen und Privilegien ban⸗ den ſie an die Reſidenz. Es war ganz natür⸗ lich, daß ſich die Herzogin Friedericke ihres Pa⸗ tenkindes, der jungen Karen, ſo beſonders an⸗ nahm. Sie pflegte die Tradition und liebte dieſen ſchlanken, blonden Schlag mit dem ge⸗ raden Rücken, und ein jeder kannte ihr gütiges Talent, ſchöne Hoffräulein gut unter die Hau⸗ be zu bringen, und ſo ſah man denn die Zu⸗ kunft der jungen Holger ziemlich geſichert un⸗ ter dieſem fürſtlichen Schutz. Es war auch ſchon ein Kammerjunker von Leeven aufgetaucht, der ſtark von der Herzogin protegiert wurde, der über ſtattlichen Wohlſtand verfügte. Denn das war ja das Unſichere bei Karen Holger, daß niemand wußte, ob ſie reich oder arm ſein werde, ehe nicht dieſe Prozeſſe um die Güter auf Seeland entſchieden waren— und Herzo⸗ gin Friederike war grundſätzlich für frühe Hei⸗ raten. Einen Familienprozeß abwarten, hielt ſie für Wahnſinn— beim Weg über all die Inſtanzen konnte man alt werden und grau. Herr auf Meerwarfen gar nicht für den bay⸗ riſchen Neffen, den er nicht perſönlich kannte, teſtieren, ſondern gleich dieſen Nebenzweig Griſtedeſcher Abstammung beden. war der redliche Familienſinn, ganz nach der Ordnung zu gehen, doch Herr geblieben, viel⸗ leicht auch die herzliche Neigung für die alte Frau von Griſtede in Ansbach, die ſo viele und inhaltreiche Briefe ſchrieb. Vielleicht be⸗ ſtimmten ihn auch die Briefe des Neffen ſelber, denn in jenen Zeiten, wo Poſtkutſchen und Stafetten langſam den Verkehr vermittelten, waren Briefe die großen Ereigniſſe des Pri⸗ vatlebens und oft die einzige, aber feſte Brücke zwiſchen räumlich weit getrennten Herzen. Gräfin Holger ſah den Nachbarn aus dem Wagen ſteigen. Er ließ ſich nicht durch den Die⸗ ner melden, er hob ſelbſt den ſchweren Klopfer an der Pforte der Holgerburg.. Er iſt zu ſehr wie von anderswo, dachte die alte Gräfin, er wird es nicht lange aus⸗ halten bei uns. Wäre ich an ſeiner Stelle, kehrte ich auch bald zurück. Am Hofe von Athen wird es heiterer zugehen als in unſe⸗ ren Mooren. Und Palikarentöchter ſollen ſchön ſein. Der Kammerjunker von Leeven weiß ſo allerhand Geſchichten. Sie ſah ihn wieder auf den Wagen zutreten— er warf einen Blick über die breite, graue Front des alten Herren⸗ hauſes, auf das rieſige graue Wappen über der Tür. Er wird auch für Karen nichts ſein, dachte ſie. Es iſt Unſinn, ſich dergleichen einzubilden! Man lädt ihn mit dem Herzog zum Jagdeſſen ein, damit er das Haus ſieht, wenn alles in Gang iſt und keine Kappen über den ſchönen Möbeln im Salon. Wie ſoll er ſich intereſſieren für uns alle, die wir hier halb verſchlafen ſit⸗ zen wie außerhalb der W̃ f elt? Nur nichts ſich einbilden, es hat ls Si lte Zeit ſchönen Zügen ſank in den Seſſel zurück und lauſchte dem Davonrollen des Wagens und überlegte, welche Damaſtgedecke im Herbſt vor geholt werden ſollten, wenn der Herzog ſeine alljährliche Jagd an der Grenze des Holger ſchen Beſitzes abhielt und nach alter Sitte die⸗ ſes eine Mal im Jahre bei ihr tafelte. Der Sonntag kam.— Griſtede trat in die Kirche der kleinen Stadt, in den reich ge ſchnitzten Familienſtuhl der die Wappen des Geſchlechts trug. Die Sonne ſpielte auf Paſtot Bardenwieks prachtvollem Apoſtelkopf, wie er vor dem Altar ſich über die Bibel beugte, flim⸗ merte über die Gemeinde hin, über die ſtillen, hartkantigen Geſichter und helles Kinderblond⸗ haar. Ein junges Mädchen in hochgeſchloſſenen Trauerkleid, ein ſchwer beſchlagenes Geſang⸗ buch zwiſchen den Händen, trat mit geſenktem Kopfe in den Nachbarſtuhl und betete andäch⸗ tig, ehe ſie ſich niederließ. Dann ging ihr Blick zur Seite und traf wartend den des Mannes. Griſtede verbeugte ſich leicht. Gewiß die junge Gräfin Holger, dachte er. Sie alſo, die alles erben würde, wenn du nicht wärſt, die, hätte dich da unten die ſalzige See verſchlungen, Herrin ſein könnte über Land und Siele, Acker und Pferde, über den ganzen Griſtedeſchen Beſitz. Hell und licht ſtand ihr Profil vor den Schnitzereien des Chorgeſtühls. Unwahrſchein⸗ lich jung, faſt kindhaft noch, ſteif u. gehalten, ſo als habe man ſie ſehr dreſſiert, zwangsweiſe in höfiſches Zeremoniell gebracht. g De 0 a sunterſchlngmg und Urkundenvernichtung zu einem Jahr Zuchthaus und 50 Mark Geldſtrafe verurteilt Freiburg i. Br.(Selbſtmord.) Ein verhei. anweſenden Wis it Maſchinengewehren be⸗ we anditen drangen in das Gebäude der Second National Bank ein. Zwei Ange ſtellte, die ſich zur Wehr ſetzen wollten, wurde.. von ihnen niedergeſchlagen. Dann zwangen ſie mehrere Stenotypiſtinnen, 50 000 Dollar in Banknoten in einen vor dem Ausgang der Bank ſtehenden Kraftwagen zu tragen. Die Banditen entkamen unerkannt mit ihrer Beute. Nundfunk Königswuster hausen Dienstag, den 23. Auguſt 1932: 5,45: Wetterbericht; 6,00: Funkgymnaſtik; un 6,15: Wetterbericht; anſchl. bis, 8,00: Frühkon⸗ zert; 10,00: Neueſte Nachrichten; 10,10: Schul⸗ funk; 12,00: Wetterbericht; 12,05: Schulfunk; anſchl. Schallplatten; anſchl. Wetterbericht, 12,55 Nauener Zeitzeichen; 13,35: Neueſte Klachrich⸗ ten; 14,00: Konzert; 15,00: Menſchen d. Steppen; 15,30: Wetter- und Börſenberichte; 15,45: Frau⸗ enſtunde; 16,00: Tradition und Konvention;(3); 16,30: Nachmittagskonzert; 17,30: Die Anekdote als hiſtor. Bericht; 18,00: Liedgeſtaltung; 18,30: Volkswirtſchaftsfunk; 18,55: Wetterbericht; 19,00: Moderne Grapholo gie; 19,30: Wan es den Pflan⸗ zen zu heiß wird; 19,45: Viertelſtunde Funktech⸗ nik; anſchl. Wetterbericht; 20,00: Aus der Funk⸗ ausſtellung; 21,15:„Aleko“, Oper; 22,10: Ta⸗ ges⸗ und Sportnachrichten; 22,30— 24,00: Spät⸗ konzert. Frankfurt Dienstag, den 23. Auguſt 1932: 6,00: Wettermeldung, anſchl. Morgengymnaſtik; 700: Wetterbericht; anſchl. Früh onzert; 12,00: Unterhaltungskonzert; 13,30: Konzert auf Schall⸗ platten; 15,20: Hausfrauen⸗Nachmittag; 17,00: Konzert; 18,25: Stuttgarter Graphiſche Samm⸗ lung; 18,50: Reiſebilder; 19,30: Wo iſt Goethe? 20,00: Aus Wiener Operetten; 21,10:„Aleko“ Oper; 22,30— 24,00: Nachtmuſik. München Dienstag, den 23. Auguſt 1932: 12,00: Schallplattenkonzert; 13,15: Unterhal⸗ tungskonzert; 15,00: Stunde der Hausfrau; um 16,05: Kleine Konzertſtunde; 16,20: Denkwürdig⸗ keiten eines Porzellanmalers; 16.40: Kinderba⸗ ſteln; 17,00: Veſperkonzert; 18,15: Bei den Ke⸗ ramikern am Ammerſee; 18,35: Das Werk eines Fluſſes; 19,05: Geſundſein und Geſundbleiben; 19,25: Stunde des Chorgeſangs; 19,50: Deutſche Zeitgeſchichte; 20,10: Abendkonzert; 21,00: Wie der Journaliſt das Leben ſieht; 21,25: Claude Debuſſy zum 70. Geburtslag; 22,20: Nachrich⸗ tendienſt. Stuftgart Dienstag, den 23. Auguſt 1932: 7,05: Frühkonzert; 10,00: Deutſches Wandern; 10,20: Schallplatten; 12,00: Unterhaltungskon⸗ zert; 13,30: Schallplatten; 15,00: Blumeaſtunde; 15,30: Frauenſtunde; 16,00: Unterhaltungskonzert; 17,00: Nachmittagskonzert; 18,25: Die Stuttgar⸗ ter Graphiſche Sammlung; 18,50: Reiſebilder: 19,30: Wo iſt Goethe? 20,00: Aus Wiener Ope⸗ retten; 21,10:„Aleko“, Oper; 22,30— 24,00: Nachtmuſik.—. — Reſuültate Fußball. Verbandsſpiele in Süddeutſchland: Gruppe Main: ſtotweiß Frankfurt— Eintracht Frankfurt 10 Frankfurt— Vf. Neu⸗Iſenburg ſtickers Offenbach— VfB. Friedberg SpFr. Frankfurt— Germania Bieber Inion Niederrad— FC. Hanau 1893 Gruppe Heſſen: llem.-Olym. Worms— VfR. Bürſtadt Jgg. 06 Kaſtel— SV. Wiesbaden(Sa.) Olympia Lorſch— Wormatia Worms Viktoria Urberach— 1. FC. Langen Fogg. Mombach— FSV. Mainz 05 Gruppe Nordbayern: AS. Nürnberg— Germania Nürnberg 1. FC. Nürnberg— FC. Schweinfurt Ufgt. Fürth— Würzburger Kickers . FC. Bahreuth— Spögg. Fürth Spoögg. Erlangen— FV. Würzburg 04 Gruppe Südbayern: 1860 München— Teutonia München Bayern München— Schwaben Augsburg DS. München— Spogg. Landshut Ulmer FV. 1894— Wacker München Jahn Regensburg— SSV. Ulm Gruppe Württemberg: Stuttgarter Kickers— Stuttgarter SC. Vfb. Stuttgart— FC. Birkenfeld Germania Brötzingen— 1. FC. Pforzheim Union Böckingen— SpFr. Eßlingen Se. Feuerbach— Normannia Gmünd Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe— FC. Mühlburg Frankonia Karlsruhe— Spogg. Schramberg Karlsruher FB.— FV. Offenburg JV. Raſtatt— Freiburger FC. Gruppe Saar: SV. 05 Saarbrücken— FK. Pirmaſens Vor iki Kaiſerslautern SA o c 1 S d D OO dalen für den 22. Auguſt Sonnenaufgang 5.22 Uhr, Sonnenuntergang 19.23 Uhr, Mondaufgang 20.46 Uhr, Mond⸗ untergang 11.56 Uhr.— 1850: Der Dichter Nikolaus Lenau(Niembſch von Strehlenau) in Oberdöbling geſt.— 1929: Der General der Kavallerie und Kaiſerlich Osmaniſcher Mar⸗ ſchall Otto Liman v. Sanders in München geſtorben. Das verlaſſene Mägdelein Früh, wenn die Hähne kräh'n, Eh die Sternlein verſchwinden, Muß ich am Herde ſteh'n, Muß Feuer zünden. Schön iſt der Flamme Schein. Es ſpringen die Funken; Ich ſchaue ſo drein In Leid verſunken. Plötzlich dann kommt es mir, Treuloſer Knabe, Daß ich die Nacht von dir Geträumet habe. Träne auf Träne dau Stürzet hernieder. So kommt der Tag heran— O ging er wieder. Mörike. Jungfernfahrt eines amerikaniſchen Aklanlikdampfers Hamburg, 19. 8. Der von der Anited States Line deu eingeſtellte 24000 Tonnen große Dampfer„Manhattan“ iſt heute auf ſeiner ſeiner Jungfernreiſe nach Europa im Ham— burger Hafen eingetroffen. Er wird mit ſei— nem Schweſternſchiff„Waſhington“ den re— gelmäßigen Paſſagierdienſt zwiſchen Neuyork und Hamburg verſehen. okales. Merkſprüche. Den jungen Bäumen gibt man ihre Stützen, Um einſt als gerade Stämme frei zu ſtehn; Die Jugend mag des Alters Rat benützen, Sich leiten laſſen, bis ſie ſelbſt kann gehn. Das tägliche Brot. Das Beſte, was der Menſch genießt, Iſt wohl das liebe Brot; Und wo man einmal das vermißt, Herrſcht allerhöchſte Not. 4* * Hhigeperſode und Volks⸗Wellerregeln Abnehmender Mond und doch ſchönes Wetten. Von einem Freund der Wetterkunde wird uns geſchrieben: Nach einer alten, namentlich auch auf dem Lande weitverbreiteten alten Volks⸗Wetterregel ſoll bei abnehmendem Mon— de ſchlechtes Wetter ſein. Da neuerdings auch von den ſogenannten Aſtrometeorologen dieſer Volksglaube an den Einfluß des Mondes un— terſtützt wird, iſt es vielleicht angebracht, ge— rade jetzt darauf hinzuweiſen, daß der letzte Vollmond am 16. Auguſt war, daß alſo von dieſem Tage an für die Zeit des abnehmen— den Mondes ſchlechtes Wetter ſein müßte, Das direkte Gegenteil iſt jedoch der Fall. Die ununterbrochene Schönwetterperiode ſteht übrigens wieder in voller Uebereinſtimmung mit den Zehntagevorherſagen der ſtaatlichen Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungs— vorherſagen, deren Leiter, Profeſſor Baur ſich auch in ſeinen wiſſenſchaftlichen Vorträgen und Veröffentlichungen immer gegen die Wet tertheorie des abnehmenden Mondes gewand' hat. Die erwähnten Aſtrometeorologen treiber neuerdings ſehr ihr Unweſen, ſehr zum Leid— weſen der zünftigen wiſſenſchaftlichen Meteo rologen, mit denen ſie nichts zu tun haben Die Wetterdienſtſtellen warnen vor ihnen. Schwere Sirafe für Amtsunterſchlagung Ehemaliger Oberrenkmeiſter zu vier Jahren Zuchthaus verurkeilt Wetzlar, 20. 8. Vom Erweiterten Schöffen— gericht Wetzlar wurde heute der ehemalige Oberrentmeiſter Heinrich Zwanzig aus Dilien— burg wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfäl— ſchung, Amtsunterſchlagung und Anſtiftung zu dieſen Verbrechen zu einer Zuchthausſtrafe von vier Jahren und 1000 RM e Geldſtrafe verur- teilt. Außerdem erhielt er drei Jahre Ehr⸗ verluſt. Sechs Monate werden ihm als durch die Unterſuchungshaft verbüßt angerechnet. Zwei Mitangeklagte, die Kaſſengehilfen Hein— rich Berghauſer aus Kaſſenſurt im Kreiſe Wetz⸗ lar und Otto Schmörch aus Eiſemroth erhiel— ten wegen Beihilfe zur einfachen Amtsunter⸗ fchlagung und ſchwerer Urkundenfälſchung 14 Monate bezw. 6 Monate Gefängnis. In den Jahren 1925 bis 1931 hatte Zwanzig als Lei— ter der ſtaatlichen Kreis- und Forſtkaſſe rund 202 000 RM unterſchlagen. Er behauptete zwar, daß es nur 130 000 M eſein könnten, die er unterſchlagen habe, die genaue Nachprüfung er— gab aber eine weſentlich höhere Summe. Der Verbleib des Geldes iſt ein Rätſel und konnte bisher nicht aufgeklärt werden. Das Gericht war der Anſicht, daß Zwanzig einen Teil des Geldes beiſeite geſchafft haben muß. Er behaup⸗ tete, aß er das ganze Geld in ein Sägewerk geſteckt habe, das er im Jahre 1925 in Frohn— hauſen im Dillkreis für ſeinen unehelichen Sohn, der aber in ſeiner Familie gelebt hat, ge— kauft habe. Das Sägewerk brannte ab und die Neueinrichtung verſchlang vollkommen die Ver— ſicherungsſumme. Zwanzig entſchuldigte ſeine Verfehlungen damit, daß die Kaſſenreviſionen der Wiesbadener Regierung ſehr wenig genau geweſen ſeien, bezw. überhaupt nicht ſtattgefun— den hätten. Mus wird aus der Kohle? der ſchwarze Diamant im Dienſte der Menſchheil Die Kohle iſt ſelbſt für den Chemiker, deſ⸗ ſen wichtigſten organiſchen Rohſttoff ſie dar⸗ ſtellt, bis auf den heutigen Tag in vielem noch voller Rätſel. Von ihnen haben wir nur wenige löſen können. Nichts von dem, was die Technik als„Kohle-Derivate“ braucht, fin⸗ det ſich direkt in der Kohle. Erſt durch Hitze⸗ Zertrümmerung in der Kokskammer, in der Gasanſtaltsretorte wird das Heer der Kohle— Nebenprodukte geboren. In Kohlegaſen und in ihren Teeren ſam⸗ meln ſich jene Stoffe an, aus welchem die hoch⸗ entwickelte organiſch-chemiſche Technik mit al⸗ len ihren Unter- und Nebenabteilungen ſo er⸗ weiteſten Sinne hätten wir kein Aſpirin und kein Pyramiden, kein Salvarſan und kein Ger⸗ manin. Ohne ſie müßten wir das bunte, leuch⸗ tende Spiel der Anilin- und Alizarinfarben entbehren. Wir wüßten auch nichts von den ſelbſt im ſchärfſten Mikroſkop uns noch un⸗ ſichtbar bleibenden bakteriellen Würgeen, ſo vom Tuberkelbazillus, wenn nicht dem ſu⸗ chenden Auge eines Robert Koch die Farb⸗ ſtoffe zu Hilfe gekommen wären. Weit war der Weg bis zum Indanthren, bis zum In⸗ digo und zum künſtlichen Purpur. Großes hat⸗ te die Forſchung zu vollbringen von den erſten gleichſam noch taſtenden Schritten, als ſie die ſynthetiſchen Fieber⸗Bekämpfungsmittel fand, bis zu jener Stunde der Reife, wo ihr der Aufbau des Nebennierenhormons Suprarenin gelang. 3 Feiner und immer feiner formte chemiſche ihre Grenzen? Die Süßſtoffe, wohl ſind ſie Erſatzmittel, doch ſie halfen uns in der Zuk⸗ kernot des Krieges, ſie machen dem Stoff— wechſelkranken ſeine ſtreng geregelte Koſt er— träglicher. Die Wunder der Kamera wären ohne Entwickler, ohne Verſtärker oder Ab— ſchwächer des Negativs nimmer das geworden, was ſie für Lichtbildkunſt und Kinoaufnah— men uns heute bedeuten. Am Kohleſtamm— baum finden ſie mit Recht ihre Stelle. Helio— trop und Waldmeiſterduft, das Aroma der Vanilleſchote wie einen weſentlichen Anteil des Roſenöls bereitet die Riechſtoffinduſtrie aus Abkömmlingen der Kohle. Der Landwirt, der Winzer, der Obſtzüchter holen ihre wirk⸗ ſamſten Schädlingsbekämpfer aus ihrem uner— ſchöpflichen Reſervoir. Doch ſchon zeigt ſich in dieſem Kaleidoſkoß der Kohle ein neues Bild! Das kämpfende Heer entlehnt von Kohle-Derivaten die mör⸗ deriſche Pikrinſäure und das nicht minder verderbenbringende Trinitrotoluol als Gra⸗ natenfüllung. Neben dieſe Stoffe der Vernich⸗ tung tritt als wachstumsfördernde Ackernah⸗ rung das Ammonſuffat, tritt der künſtliche Salpeter, treten die ſynthetiſchen Betriebs⸗ ſtoffe, die Benzine, treten Schmieröle, Lö⸗ ſungsmittel und Kunſtharze und endlich der künſtliche Kautſchuk. So umwogt uns eine Fülle der Geſichte, auferſtanden aus der Sonnen⸗Energie, die wie heute ſo vor Urzeiten auf unſeren Exdenſtern 0* gen⸗ oder Weizenme Endlich gommer! Die Menſchheit iſt eigentlich nie zufrieden. Wenn es heiß iſt, wünſcht man ſich's kalt, iſt es kalt, dann ſehnt man Hitze und Sonne herbei. Als es vor wenigen Wochen noch ſo ausſah, als ob der Sommer nur in der Phan⸗ taſie der Kalendermacher und der unverbeſſer⸗ lichen Optimiſten exiſtiere, da ging ein Ge⸗ ſeufze und Aechzen durch die Maſſe Menſch, ein Sehnen nach ſommerlicher Wärme, daß es kaum mehr auszuhalten war. Und jetzt, wo all dieſe Begleiterſcheinungen der heißen Jahreszeit zutreffen, wo ſogar das Waſſer der Flüſſe und Seen ſich mehr als nötig der Temperaturen-Juflation angepaßt hat, da ſind eigentlich wieder nur wenige mit dem herrſchenden Zuſtand einverſtanden. Da wünſcht dieſer und jener eine tüchtige Abkühlung, die Sonne meint es nach allgemeiner Auffaſſung — Landwirte und Urlauber natürlich jeweils ausgeſchloſſen— wirklich etwas zu gut und wie die Mäkeleien am Wetter lauten und ge— formt ſein mögen. 5 Und dabei iſt noch nicht einmal berückſich⸗ tigt, daß von zwei oder gar drei Menſchen jeder wieder ſeine„individuellen Sonderwün— ſche“ geltend machen möchte, ſodaß es nur gut iſt, daß ſich der Wettergott bei der Durchfüh⸗ rung ſeines Witterungsprogramms von den Menſchen nicht dreinreden läßt. Gewiß, es iſt ſehr heiß, und bei der Arbeit fließt viel un— erwünſchter Schweiß, aber wenn man ehrlich vor ſich ſelbſt iſt, ſo wird man doch zugeben müſſen, daß dieſes ſommergemäße Wetter immer noch beſſer und ſchöner iſt, als wenn es tage- und wochenlang regnen würde. Lie— ber einen kleinen Sonnenbrand, ſagte kürzlich ein philoſophiſch infizierter Herr, als im Au— guſt erfrorene Zehen. Das iſt zwar etwas kraß, aber es trifft voch in groben Umriſſen das Richtige. f Der Bauer aber kann, wie bereits kurz an— gedeutet, dieſes Wetter für die Ernte ſo recht gebrauchen. Die Frucht hat die letzte Reife erhalten, das Obſt jeder Art profitiert unge— mein von der prächtigen Sonnenglut und die Reben der Pfalz werden durch beſonderes Feuer ſich für das herrliche Sonnenwetter dankbar zeigen. Und eine gute Ernte iſt jetzt wichtiger, als die paar Schweißtropfen, die zwangsläufig vergoſſen werden müſſen. Und letzten Endes ſollten die Mäkler froh ſein, daß ſie noch die Gelegenheit haben, bei der Arbeit in Hitze zu kommen. Millionen würden dieſe„Laſt“ mehr als gerne auf ſich nehmen! * Ehrenrettung der Tomaten. Seit einiger Zeit geht in den verſchiedenſten Gegenden das Gerücht um, der Genuß von Tomaten könne Krebserkrankungen hervorrufen oder ſtehe in irgendeinem Zuſammenhang mit dieſer Gei⸗ ßel der Menſchheit. Das Deutſche Zentralko— mitee zur Erforſchung und Bekämpfung der Krebskrankheit hat ſich daher mit der Frage beſchäftigt, ob der Genuß von Tomaten tat⸗— ſächlich in urſächlichem Zuſammenhang mit der Entſtehung von Krebs gebracht werden dürfe. Zur Beruhigung ängſtlicher Gemüter und zur Ehrenrettung der Tomate hat die Forſchungsſtelle feſtgeſtellt, daß die neueſten wiſſenſchaftlichen Nachprüfungen für dieſe An— nahme auch nicht den geringen Anhaltspunkt erbracht hätten. Im Gegenteil, alle Erfah⸗ rungen und die ſegensreichen Wirkungen des Tomatenſaftes in der Säuglingspflege ſprä— chen direkt gegen ſolche Beziehungen. Der Ausſchuß der Forſchungsſtelle kam nach ein— gehender Erörterung zu der Ueberzeugung, daß kein Grund vorliege, den Tomatengenuß für Krebsentſtehung verantwortlich zu machen. Die Heimat unſerer Getreidearten. Der Rog⸗ gen oder das Roggenkorn, ſecale cereale, hat ſeine Heimat im Mittelmeergebiet und den angrenzenden Ländern Aſiens, wo er heute noch wild wächſt.— Nächſt dem Roggen iſt der Weizen, triticum vulgare, unſere wichtigſte Getreideart; ſeine Heimat iſt Nordpaläſtina und Syrien. Der Name des Weizens kommt wegen der Farbe des Mehls von„weiß“. Im Anfang der jüngeren Steinzeit wanderten die erſten Ackerbauern aus der Gegend der mitt⸗ leren Donau bei uns ein, ſie brachten Wei⸗ zen und Gerſte mit.— Die Gerſte, hordeum ſativum, hat ihre Heimat in Nordafrika und Oſtaſien. Man unterſcheidet eine ſechs-, eine vier- und eine zweizeilige Gerſte.— Der Hafer, avena ſativa, hat die gleiche Heimat wie der Roggen, alſo im Mittelmeergebiet und den angrenzenden Ländern Aſiens, er unterſcheidet ſich von den anderen Getreidear— ten durch den Blütenſtand, der eine Riſpéè dar⸗ ſtellt; am oberen Teil des Halmes gehen von den Knoten zahlreiche Nebenſtengel aus, die ſich oft nochmals verzweigen.— Die Hirſe, panicum miliaceum, hat ihre Heimat in Oſt⸗ indien und anderen wärmeren Gegenden Aſiens. Wenn die Hirſe auch nur kleine Kör⸗ ner beſitzt, ſo hat ſie deren viele; ſie liefern einen guten Brei und werden vom Hausge⸗ flügel ſehr geſchätzt.— Der Mais zea mais, auch Welſchkorn, türkiſcher Weizen und Cu⸗ puruz genannt, iſt im tropiſchen Amerika hei⸗ miſch. Die reifen Maiskörner werden teils als Viehfutter, teils zu Mehl(Polenta der It liener) verwendet, mit Beimiſchung von Ro imehl auch Brot