ene bas iſt dis jetzt noch Den Feldfrüchten hat der, wenn auch kurze Regen, jedenfalls die Erquickung gebracht, deren ſie ſchon 0 ie Mitglieder der Sodalitüt und Seba weſe der Gruppe Rhein des Freiw. Arbeitsdienſtes der D. J. K. werden ge⸗ beten die Anzeige zu beachten. » Tabakbeetprämiierung 1932. Herr Leonhard Martin 3., Landwirt, Waldſtraße 42 hat ſich an der diesjährigen Prämiierung der Tabak⸗ zuchtbeeten, die vom Heſſ. Tabakbauverband ausge- ſchrieben war, beteiligt und wurde mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Herr Landwirt Philipp Grab, Repsgaſſe, konnte einen 3. Preis erhalten. Die Bewertung erfolgte für ſachgemäße Herrichtung der Beete und Heranzucht von für Frühſatz geeig⸗ neten Tabakpflanzen. Den glücklichen Preisträgern unſeren herzlichen Glückwunſch. In dieſem Jahr hat ſich der Anbau von Frühtabak, der im allge⸗ meinen von erfahrenen Landwirten immer empfohlen wird, beſonders gelohnt. Der ſpät angepflanzte Ta⸗ bak iſt in ſeinem Wachstum ſehr zurückgeblieben, und bedeutet für die Anpflanzer einen großen Schaden. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Hauſieren ohne Wandergewerbeſchein; 1 wegen Radfahren ohne Licht; 1 wegen Ruheſtörung; 1 wegen verſpätetem Ladenſchluß und 1 wegen Vergehen gegen das Ur- kundenſtempelgeſetz. * Turnverein 1893. Wir bitten die Turn- und Spielausſchußmitgliedern die Einladung zu beobachten. » Zum Unglücksfall beim freiw. Arbeitsdienſt in Hüttenfeld. Wie wir be⸗ reits berichteten, iſt der 17jqährige Fr. Marokko von Hüttenfeld am Montag in Hüttenfeld beim Anhalten eines Feldbahnwagens verunglückt, wobei er einen doppelten Beinbruch erlitt. Infolge eines hinzuge⸗ tretenen hohen Fiebers iſt der junge Mann geſtern Morgen 3 Uhr verſchieden. Vom Sonntag. Die Hitzewelle hält immer noch an. Auch der geſtrige Sonntag war wieder außerordentlich heiß. Den ganzen Tag über brannte die Sonne auf uns nieder, als wollte ſie alles braten was da fleucht und kreucht. Infolge dieſer barbariſchen Hitze iſt die Luft mit Elektrizität geladen, was ſich heute Nacht in einem außerordentlich heftigen Ge⸗ witter, das über unſeren Ort zog, auswirkte. Grellzuckende Blitze und krachende Donnerſchläge lange bedurften.— Trotz der noch herrſchen⸗ den Hitze haben die Raſenſpiele in dem Sportbetrieb bereits wieder die Führung übernommen. Die Viernheimer auf dem VfR.⸗Platz. Dieſer Ruf hatte viele hieſige Sportfreunde allen Unbill der Witter⸗ ung, der da große Hitze heißt, vergeſſen laſſen. Mit allen zur Verfügung ſtehenden Fahrmitteln wurde zum Platz an der Brauerei geeilt, um die Grünen in einem heißen Punktekampf ſiegen zu ſehen. Ein Sieg auf dem VfR.⸗Platz bedeutet für Viernheim immer ein gewaltiger Erfolg. 3:2 für Viernheim hieß das vielbejubelte— von den Viernheimern— Endreſultat.— Auf dem DiK.⸗Platze kreuzten vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl die Handball- mannſchaften der DIK und des Turnvereins ihre Klingen. Das Unerwartete geſchah. Die jungen geſchmeidigen DI K.ler beſiegten ihre älteren er⸗ fahrenen Gegenſpieler vom Turnverein 3:2. Ein wirklich ſchöner Erfolg den die DI hier für ſich buchen konnte.— Der Kreditverein ſah ſich durch die außerordentlich aſchwierige Wirtſchafts⸗ lage genötigt, eine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung einzuberufen, in welcher die Mitglieder ſelbſt mitberaten und mitbeſtimmen ſollten. Die Verſammlung hatte einen ſehr guten Befuch und einen regen Verlauf zu verzeichnen. Nach 7 Uhr wurde dieſelbe vom Vorſitzenden abgebrochen und die Weiterführung um 14 Tage vertagt.— Einige Viernheimer waren nach Muckenſturm zum Ernte- dankfeſt, andere nach Käfertal zur Nachkirchweih gefahren, um ſich zu amüſieren. Die tanzfreudige Jugend bevölkerte die Tanzlokale um hier ihr Sonntagsvergnügen zu finden.— Der Club der Gemütlichen hielt in ſeinem Lokal zum Anker einen Familienabend, der durch allerhand gute Unterhal⸗ tung den Mitgliedern mit Angehörigen und erſchie⸗ nenen Freundeu recht vergnügte Stunden bereitete. — Die hieſigen 118er Kameraden gaben ſich in Worms ein Stelldichein um an der feierlichen Weihe ihres Ehrenmals beizuwohnen. Dieſes ein Fünf⸗Krieger⸗Relief, iſt ein ſtetes Gedenken ihrer gefallenen Kameraden und Zierde für die Stadt Worms. Fatal. „Warum weinſt du, kleiner Mann?“ „Ich will mein Käſebrot wiederhaben!“ „Wo iſt es denn?“„Sie ſitzen drauf!“ Die Grünen ſiegen auf dem BfR. ⸗Platz Das 2. Verbandstreffen führte die Grünen gegen die traditionsreichen Raſenſpieler in Mannheim. In neuem Treß, weiße Hoſe und grünes Trikot, mit einem großen V lauf Bruſt und Rücken wurde dieſes Spiel beſtritten und in hartem Kampfe ein verdienter Sieg errungen. Wie waren die vielen hundert Viernheimer Anhänger begeiſtert, als in der 1. Halbzeit bereis 3 Tore in den Maſchen hingen. Die 2. Halbzeit brachte ein Nachlaſſen der Grünen jedoch konnte immer noch ein verdienter 3:2 Sieg herausgeholt werden. Hoffen und wünſchen wir, daß das grüne Trikot mit dem(Viernheim) gefürchtet, jedoch auch für faires Spiel und anſtändiges Betragen geachtet werden wird. Wir können uns jedoch nicht ver⸗ ſagen den hieſigen Sportanhängern nahezulegen ſelbſt bei offenſichtlicher Benachteiligung der Grünen, wie dies geſtern geſchah, ihrem Unmut nicht gar zu kraß die Zügel ſchießen zu laſſen. Alſo in Zukunft et⸗ was gemäßigter bitte! VfR. Mannheim— Amicitia Viernheim 2:3 Sportverein Waldhof— Friedrichsfeld 8:8 Phönix Ludwigshafen— 08 Mannheim 5: 1 Sandhofen— VfL. Neckarau VfR. Kaiſerslautern— Mundenheim Tabellenſtand am 21. Augnuſt Vereine Sp. gew. unent. verl. T. Punkte Waldhof 13:5 40 Viernheim 918 40 Neckarau 5:2 40 Mundenheim 523 311 Ludwigshafen 754 22 Friedrichsfeld 6:10 2:2 VfR. Mannheim 4:5 123 Kaiſerslautern 2:5 1908 Mannheim 3:10 Sandhofen 2:9 Vereinsanzeiger. Turnverein 1893. Morgen Dienstag Abend 9 Uhr Turn- und Spielausſchußſitzung im Lokal. Wir bitten um reſtloſes Erſcheinen aller Mitglieder Tagesordnung: Vereinskämpfe, Schauturnen, Spielbewegung: Der Turnausſchußvorſitzende. 0:4 0:4 o do do do do de do o do 0080—- e „„ d M d 09 00808 0:4 Wieder wartet man dieſe Woche 1 0 Viern⸗ heimer Publikum im Central⸗Film⸗Palaſt mit einem großen und gewaltigen Tonfilm auf, der ſicher wieder alle Beſucher begeiſtern wird. Es handelt ſich hier um den Aufſehen erregenden Heinrich George⸗Großfilm„Menſchen hinter Gittern“. Die⸗ ſes Leben hinter Gittern, wo gerade heute viele ſchuldig oder durch andere Schuld erleben, ſollte für uns alle von großem Intereſſe ſein. Nicht alle Menſchen ſind ſchlecht, die hinter Gittern leben. Man beſuche dieſes ausgezeichnete Großtonfilmwerk mit Heinrich George, Guſtav Dieſel, Karl Etlinger und Dita Parlo. Für alle liegt hier was drin. Hat dieſer Großtonfilm überall ſehr gut gefallen, ſo wird er auch dem hieſigen Publikum gut ge⸗ fallen. Es handelt ſich hier wirklich um einen ausgezeichneten Großtonfilm von 12 überaus ſpan⸗ nenden Akten. Zu all dieſem kommt noch das übliche ſtumme Programm das diesmal auch wieder ſehenswert und reichhaltig iſt. Hier bekommt man für ſein Geld was geboten. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central⸗Film⸗Palaſt, das Haus der erſtkl. Tonfilme. Heute 1. Platz nur 40 Pfg. W darunter Marke Salamander- Spangen- und Schnür-Halhschuhe Nr. 34—37 per Paar 3 50 bis 4. Turnschuhe in allen Größen, jetzt 50 u. 609 Frau dak. Hon dbb. Schuhgeschäft Lampertheimerstrasse Nr. 1 Das roba ae Jondam Froor amm deute lelzimals in Central- Film- Palast ene T Fan nur Id Fin. BBB Tabakbau⸗ Verein! Wir bitten unſere Mitglieder Sandblätter vorzuleſen. Der Vorſtand. lünglingssotalität Dienstag, den 23. Auguſt Versammlung der Oberabteilung, 1/9 Uhr, in der Harmonie. Sämtliche im freiw. Arbeitsdienſt Beſchäftigte müſſen an⸗ weſend ſein.— Donnerstag Ver- ſanslung der 2. Abteilung, Jahrgang 1930/31. Weil, Präſes. 88 den 28. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, Viernheim. 1 findet im Gaſthaus zum Karpfen eine auße rordentliche General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekanntge⸗ geben. Wegen Wichtigkeit der Sache iſt es Pflicht jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Der Vorſitzende. ur engen debartszal empfehle ich meinen gebrauchsfertigen A Haleress 0 Liter 30 Pig. zum Einlegen von Gurken. Braucht nicht gekocht zu werden. 1a Tafeleſſig beſte Gärung ltr. 24% Speiſeeſſig„ 20,0 Gurkengewürz fix u. fertig 1 P. 100 5% Nabatt. Lebensmittelgeschäft Ichann Hönig 2 Seriöſer! Herr m. Empfangsr.kann. 500 RM. u. mehr mon. verd. Angeb. unter L. D. 336 an Ala Haſenſtein u. Vogler, Chemnitz erbeten. 2 Zimmer zum 1. Septem ber zu zermieten. Edmund Wedel Goetheſtraße 28 (Zum ſchwarzen Peter) Fllegentänger 10 Stück 35 Pfg. „Globol“-Hottenmitis! Beutel 20 Pfg. Hanhtaun in Schunpen Pfd. 40 Pfg. „UCunren“ vorz. wirkendes Mittel geg Ungeziefer Glas 1.15 5 Wochen alte Enten einige weiße Tucninannchen owie eine 2teilige Insekten- 0 0 veriiioangsmittel Haſenhkiſte lit dillig zu verkaufen ½ Ltr. Blechkannes. 35 Es wird evtl. Futter, Ltr. Blechkanne?. 25 Getreide oder Kartoffeln Handzerſtäuber 1.50 in Zahlung genommen. Chlorkalk Pak. 16 Pfg. Preuß Waschbenzin Pfd. 50 Pfg. 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Zu allen Uebungsſtunden iſt nur im Sport zu erſcheinen Weinheimer Schweinemarht Zugeführt: 375 Stück Verkauft: 312 Stück Milchſchweine das Stück 7—10 Mk. Läufer das Stück von 3 0 Mb Wee ut. 6 Uhr 1. u. 2. Fußballjugend auf Sportplatz 10 Bekanntmachung. : Steuerſprechtag. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Dienstag, den 6. Sept. 1932 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 2. Sept. 1932, vormittags 11 Uhr bei uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. e nicht rechnen. Viernheim, den 20. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. 8 a m b er t h. Betr. Aus iner Ronkursmasse Somnmepfoppen 2.00 u. Trächlenhosen 285 1.9 nn. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 195 neues in Kürze Die Fraktionsführer des neuen Reichstages tagten Samstag im Reichstagsgebäude unter dem Vorſitz von Reichstagspräſident Löbe. Die Sitzung des Plenums am 30. 8. wird nur der Konſtituierung gewidmet ſein. In der nächſten Sitzung werden der Präſident und die Schrift⸗ führer gewählt werden. Die Plätzeverteilung vurde genehmigt. *. Reichskanzler von Papen hat den Wunſch ge⸗ äußert, daß nach den erſten beiden Sitzungen des Reichstages eine mehrtägige Pauſe eintre⸗ te, damit er mit dem neuen Aelteſtenrat über die weiteren parlamentariſchen Arbeiten bera⸗ ten könne. *. Nach Mitteilungen von Zentrumsſeite reiſt r. Brüning nicht nach Rom. Auch Prälat Kaas befindet ſich nicht dort, ſondern in Deutſch⸗ land. Die Unterredung Brüning— Kaas hat be⸗ reits ſtattgefunden. Reichsverkehrsminiſter Freiherr v. Elz⸗Rü⸗ benach iſt an Grippe erkrankt und hat ſich bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in ein Sanatorium im Berliner Weſten begeben. * Der Prüſident des Preußiſchen Landtags, ſterrl, hat das Landtagsplenum für Donners⸗ tag, den 1. September 1932, 13 Uhr, zuſam⸗ menberufen. Die Tagesordnung ſieht große volitiſche Debatten über die Einſetzung des Reichskommiſſars in Preußen und die verſchie⸗ denen blutigen Zuſammenſtöße vor. .* Der kommiſſariſche preußiſche Innenminiſter Dr. Bracht beſtimmte in einem Erlaß, daß Be⸗ amte der Polizei und der Landjägerei nur dann in Uniform an politiſchen Veranſtaltungen teil ehmen dürfen, wenn ſie in dienſtlichem Auftra⸗ ge handeln. In Frankfurt a. M. wurde der Schreiner Emil St., welcher der Nationalſozialiſtiſchen Partei angehört, aus einem Feldweg 15 der Enkheimer Straße von mehreren Leuten aus er Dunkelheit beſchoſſen. Er erhielt ien Schuß in den linken Oberſchenkel. * In der Heide bei Haan hielten in der Nacht pum Samstag kommuniſtiſche Sturmtrupps Perbotene Geländeübungen ab. Als das Ueber⸗ ſallkommando der Schutzpolizei eingriff, wurde ts beſchoſſen. eee machte die Polizei kbenfalls von der Schußwaffe Gebrauch. 41 Fommuniſten, darunter die Führer, wurden ſeſigenommen. 1 Am Samstag vormittag gegen 9 Uhr er⸗ hien ein franzöſiſches Militärflugzeug über per Grenze bei Eppenbrunn, kreuzte einigemale ber dem Ort und flog dann wieder über die ſſüſſiſche Grenze zurück. Bereits am Dienstag bar gleichfalls ein franzöſiſches Militärflug⸗ zeug über dem Ort geſichtet worden. Der Standpunkt der Reichsregierung die Staatsautorität ſoll unter allen Umſtänden gewahrt werden. Berlin, 22. Aug. In ausländiſchen Kreiſen t die Lesart in Umlauf, der Reichskanzler habe irklärt, daß die Todesurteile in Beuthen unter len Umſtänden vollſtreckt werden würden. Wie vir hierzu erfahren, iſt dies unzutreffend. Der leichstanzler in ſeiner Eigenſchaft als Reichskom⸗ ſuiſſar für Preußen hat eine Entſcheidung tatſüch⸗ ch noch nicht gefüllt. Die näheren Umſtünde des ürteils werden noch im einzelnen zu prüfen ſein, ulbelondere die Frage, ob mildernde Umſtände eltend gemacht werden können. Bekanntlich wird un ſeiten der Verteidigung geltend gemacht, daſt en Tü Begehung der Tat die Notverord⸗ a trafbeſtimmungen nzeiger Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 2 5 Pfg., (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt. i Annahmeſchlugz für Juſerate und Notizen vor— mitragsd Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Anitsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und 898 des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 23. Auguſt 1932. In Kreiſen der Reichsregierung betont man jedoch mit aller Deutlichkeit, daß die Regierung nicht gewillt ſei, ſich in ihrer Entſcheidung irgend⸗ autorität wahren werde. wie unter Druck ſetzen zu laſſen. Auf die Frage, wie ein möglicherweiſe zu erwartendes Gnadenge— ſuch der von dem Beuthener Sondergericht verur— teilten SA.⸗Männer beantwortet werden würde, wurde an zuſtändiger Stelle lediglich erklärt, daß die Regierung unter allen Umſtänden die Staats⸗ Die Rechtsabteilung der NSDdap an Reichspräſident und Reichs⸗ kanzler enb München, 22. Aug. Der Leiter der Rechtsabteilung der NSDAP., Rechtsanwalt Frank 2, hat an den Reichspräſidenten von Hindenburg und den Reichskanzler von Papen ein Teiegramm geſandt, in dem ſchärfſter Pro⸗ teſt gegen das unfaßbare Beuthener Fehlurteil erhoben und die unverzügliche Begnadigung der Verurteilten erwartet wird. Am Schluß des Telegramms wird zum Aus⸗ druck gebracht, daß die unverzügliche Aufhe⸗ bung der fünf Todesurteile„zur Sicherung und letztmöglichen Aufrechterhaltung des inne⸗ ren Friedens eine Notwendigkeit“ ſei. Telegramm Hitlers an die zum Tode verurteil⸗ ten Nationalſozialiſten. enb München, 22. Aug. Die Preſſeſtelle der NSA teilt nachſtehendes Telegramm an die en Beuthen verurteilten Nationalſozialiſten mit: „Meine Kameraden! Angeſichts dieſes un— geheuerlichſten Bluturteils fühle ich mich Euch Im außenpolitischen Sperrfeuer Jrankreich gegen die deulſchen Rüſtungs- und Kolonialforderungen Es iſt unbeſtreitbar, ſo ſchmerzlich wir auch die Tatſachen empfinden müſſen, daß wir in den letzten Monaten in der Außenpolitik ſtark zurückgedrängt worden ſind, daß die innerpoli— tiſche Beunruhigung in Deutſchland alle außen- politiſchen Entwicklungen hemmte und teil— weiſe lahmlegte. Schon in Lauſanne und erſt recht in Genf bekamen wir das zu verſpüren, und mit jedem Tage bildet die unſichere Ge— ſtaltung der innerpolitiſchen Lage neue Hem— mungen für die deutſche Außenpolitik. Als die deutſche Regierung durch den Kanz— ler in dem Reuter-Interview auf nationale Fragen, welche das ganze deutſche Volk be— rühren, einging, als er von der Gleichberechti— gung, von der notwendig werdenden Neuorga— niſation der Reichswehr, von unſerer Forde— rung nach Rückgabe der Kolonien ſprach, da war ſchon das erſte Echo im Ausland zu gro— ßen Teilen ſo gehalten, daß für uns wenig Hoffnung auf ſpätere Erfüllung bleiben konnte. Nun aber erfolgt ein konzentriſcher Angriff der franzöſiſchen Preſſe gegen die deutſche Re— gierung. Wahrheit wird mit Dichtung ver— miſcht, die Bereitſchaftserklärung zu Verhand— lungen über militäriſche Fragen wird wieder abgeſchwächt durch den Hinweis darauf, daß es keinen Zweck habe, ſich an den Verhand— lungstiſch zu ſetzen, bevor nicht in Deutſchland innerpolitiſch eine gewiſſe Beruhigung einge— treten ſei. Unberechtigte Zweifel an dem ehr— lichen Verſtändigungswillen Deutſchlands wer— den geäußert. „Kobe gibt die Tolen Kiel, 21. 8. Die„Niobe“ iſt jetzt vollkommen aufgetaucht und hat nur noch geringe Schlag⸗ ſeite nach Backbord. Faſt alle Räume ſind leer gepumpt um zu den Toten zu gelangen, die ſich zumeiſt im hinteren Wachraum befanden. Bis um 17 Uhr waren alle Räume der„Niobe“ ge⸗ nau nach Toten durchſucht worden. Es iſt wohl anzunehmen daß in den bisher noch nicht leer gepumpten Hellegats ſich noch weitere Tote be⸗ finden. Geborgen wurden folgende Toten: Oberleutnant z. S. Reinhard, Wachoffizier, München; Oberverwaltungsgaſt Walt. Engels⸗ Hagen i. W.; Signalgefreiter Gück-Kaſſel; Sig⸗ nalgefreiter Rothe-Gavelsberg. Seekadetten: Hans Anderſen⸗Hannover; Erich Guß⸗Berlin; Claus Freygang⸗Göppin⸗ gen; Karl Helmut Gerlach-Berlin; Helmut Gei⸗ ger⸗Stettin; Karl Lüdke⸗Stettin; Erich Meißen⸗ bach⸗Opladen bei Köln; Harald Rudloff—Vege⸗ ſack; Kurt Schlangenfeldt⸗Mörs; Hans Günther Schmidt⸗Wilhelmshaven⸗ Rüſtringen: Dimitri Schmidt⸗Potsdam; Fr. Georg Schrewe-Cranz (Oſtpr.); Werner Schulz⸗Berlin⸗Wilmersdorf; Richard Spetzler⸗Rheinhauſen-Friemersheim; Dieſe Angriffe erfolgen nicht ohne Wiſſen und Einwilligung der franzöſiſchen Regierung, denn es iſt auffallend, daß ſie erſt nach der Rückkehr des Miniſterpräſidenten Herriot nach Paris einſetzten. Daraus muß man entnehmen, daß unter Herriot der franzöſiſche Widerſtand gegen die Erfüllung berechtigter deutſcher For— derungen noch viel ſtärker ſein wird, als er' unter der Regierung Tardien war. Das gilt beſonders auch für die Löſung der Köolonial⸗ frage. Dazu erklärt ſich vor allem der„Temps“, indem er ganz merkwürdiges neues juriſtiſches Material vorbringt und die Behauptung auf⸗ ſtellt, daß für die Löſung der Kolonialfrage überhaupt nicht der Völkerbund zuſtändig ſei. Er habe ja nicht die Kolonialmandate verteilt, ſondern das ſei durch ein direktes Abkommen unter den Mächten geſchehen und der Völker— bund diente nur als Stelle für die Regiſtrie— rung und Kontrolle für die Verwaltung der Kolonialmandate. Diede Mandate aber beſtün— den auf Grund von Entſcheidungen von un— zweideutig politiſchen Charakter, und daran könne der Völkerbund nichts ändern. Was lehrt uns dieſe franzöſiſche drohende Sprache, die wir allen Ernſtes zurückweiſen? Doch nur das eine, daß es jetzt im vaterländi— ſchen Intereſſe gelegen iſt, zu einer kraftvollen innerpolitiſchen Geſchloſſenheit zu kommen, um wenigſtens in der Verfolgung nationaler außen— politiſcher Ziele uns die notwendige geſchloſ— ſene Ausgangspoſition zu ſchaffen. nieder Dieter von Dircke-Rheinhauſen-Friemersheim; Herbert Vogler-Bad Oldesloe; Otto Weißmül— ler⸗Zeitz; Hans Georg Göing-Wilhelmshaven; Manfred Rienau-Wilhelmshaven. Sanitätsmannſchaft: von Albedyll-Pots dam, Dr. med. Gelhaar-Frankfurt a. M.; abr Berlin; Kruſe-Flensburg; Otto Heuer-Lüne⸗ burg; Kurt Klotzke-Rendsburg. Weiter wurde ein Toter geborgen, der noch nicht erkannt werden konnte. Es ſind demnach am Sonntag aus dem Schiff 31 Tote geborgen, mit den ſchon früher geborgenen drei Toten zuſammen 34; 35 werden weiter vermißt. Auf⸗ fallend iſt es, daß ſich unter den genannten To⸗ ten einige befinden, von denen die Geretteten behaupteten, ſie hätten ſie ſchwimmen ſehen, während andererſeits Vermißte, von denen man beſtimmt annahm, daß ſie im Schiffe ſeken, nicht gefunden worden ſind. Während die meiſten der bisher Geborgenen den Seeoffiziersanwärtern zuzuzählen ſind, iſt bisher von der Gruppe des Nordſeeperſonals noch kein Mann(Stamm) und ſind von der Gruppe des Oſtſeeperſonals erſt vier Mann ge⸗ 8 worden. FFF 49. Jahrgang in unbegrenzter Treue verbunden. Eure Frei⸗ heit iſt von dieſem Augenblick an eine Frage unſerer Führer. Der Kampf gegen eine Re— gierung, unter der dieſes möglich war, unſre Pflicht. gez. Adolf Hitler.“ Die Rechtsfolgen des Beuthener Urteils. enb. Berlin, 22. Aug. Ein großer Teil der Preſſe ſtellt Betrachtungen über die Rechtsfolgen des Beuthener Sondergerichtsurteils an. Im all- gemeinen herrſcht die Auffaſſung vor, daß das Er— gebnis von Beuthen durch Gnadenaltr oder Wie— deraufnahme des Verfährens abgeändert werden könnte. Die„Voſſ. Zeitung“ führt zu dieſer jurif ſtiſchen Frage u. a. aus: Das Urteil iſt von einem Son⸗ dergericht gefällt worden; dieſe Gerichte ſind nicht ſolche des Reiches, ſondern des Landes. Deshalb iſt für etwaige Gnadenerweiſe die Landesregierung zuſtändig. Gegen Entſcheidungen der Sonderge— richte iſt.(§ 17) kein Rechtsmittel zuläſſig. Es gibt alſo weder? Berufung noch Reviſion. Jedoch iſt die Wiederaufnahme des Verfahrens vorgeſehen, und eine Urteilsvollſtreckung wird alſo nicht in Frage kommen, ehe über die Wiederaufnahme ent⸗ ſchieden wird. Wird dem Antrag auf Wiederauf— nahme ſtattgegeben, ſo findet die Hauptverhand— lung vor dem zuſtändigen ordentlichen Gericht, alſo nicht mehr vor einem Sondergericht ſtatt. Die Vorgeſchichte hat ſich nach der Anklageſchrift etwa maßen abgespielt Am 9. Auguſt, gegen 19 Uhr, erhielt der als Zeuge geladene Kraftwagenführer Dwoczyk in Wieſowa von dem Angeklagten Nowak telephoniſch den Auftrag, mit ſeinem Wagen vor dem SA-Heim in Broslawitz vorzufahren, wo ihm mitgeteilt wurde, daß er ſofort eine Fahrt zu übernehmen habe. Nachdem die neun Angeklagten und die drei bisher nicht ergriffenen den Wagen beſtiegen hat— ten, fuhr Dwoczyk weiſungs gemäß nach Tworog zu dem Sturmführer der dortigen Ortsgruppe der NSDAP., dem angeklagten Gaſtwirt Hoppe. Hier verhandelte der Angeklagte Gräupner mit Hoppe. Die Unterhaltung hat ſich, der Anklageſchrift zu— folge, um die Beſchaffung von Piſtolen gedreht. Gräupner erhielt darauf den Auftrag, nach Po— tempa zu fahren und ſich bei dem angeklagten Gaſtwirt Lachmann zu melden. Bei Lachmann wurden die Angeklagten bewirtet. Dem flüchtigen Fleiſcher Golembek wurde von Lachmann der Auf— folgender— trag erteilt, die Nationalſozialiſten zu Kommuni— ſten zu führen. Golembek führte ſie zunächſt an die Wohnung des als Zeugen geladenen Ehepaa— res Schwinge. Durch das Mißtrauen der Frau wurde hier eine Bluttat vereitelt. Darauf zog der Trupp zu dem Nebenhaus, in dem die Witwe Pietrzuch mit ihren beiden Söhnen wohnte. Hier ſpielte ſich dann, zeitweiſe nur im Schein einer Taschenlampe, die Bluttat ab. Der Arbeiter Pietrzuch wurde im Bett überfallen und von den nationalſozialiſtiſchen Eindringlingen getötet. Zum Beuthener Urteil Die Urteilsbegründung In der verhältnismäßig kurzen Urteilsbe gründung entwickelte der Vorſitzende, Landge⸗ richtsdirektor Himme, die Entwicklung der Bereitſchaften in Brodlawitz und in Rokittnitz, die von den Nationalſozialiſten als Selbſt⸗ ſchutz gegen die Kommuniſten geſchaffen wor⸗ den ſeien. Einen breiteren Raum in der Ur⸗ teilsbegründung nahmen der Tatvorgänge ein. Der Vorſitzende betonte, daß man als das Haupt der ganzen Aktion den Gaſtwirt Lach⸗ mann betrachten müſſe, und daß die anderen Angeklagten, denen die Todesſtrafe auferlegt wurde, als ſeine Opfer zu betrachten ſeien. Ohne weiter auf juriſtiſche Einzelheiten einzu⸗ gehen, erklärte der Vorſitzende, daß gar kein Zweifel darüber beſtehe, daß bei der Tat der Angeklagten die Notverordnung vom 9. Au⸗ guſt 1932 in Anwendung zu bringen ſei. Es ſei ſomit erwieſen, daß die erſten vier Ange⸗ klagten ſich des gemeinſchaftlichen politiſchen Totſchlags ſchuldig gemacht hätten und daß Lachmann als Anſtifter dafür in Frage komme. Sie könne nach dem Buchſtaben des Geſetzes nur die Todesſtrafe treffen. 2 M. e 8 Ne ee er elieſert hape, ſei bei ihm die Beihnſe bzw. Begünſtigung erwieſen. Bei dem Angeklagten Nowak hätten zweifelsohne ſtarke Verdachts⸗ momente vorgelegen; das Beweismaterial habe jedoch nicht zu einer Verurteilung aus⸗ gereicht. Freigeſprochen werden mußten auch die Angeklagten Hadamik und Czaja, die bei der Tat überhaupt nicht zugegen geweſen ſind, ſondern im Lachmannſchen Gaſthaus gewar⸗ tet haben. „Das Urteil das Fanal zum deutſchen Kufbruchl,, Während es bei der Urteilsverkündung und bei der Begründung des Urteils zu keinerlei Zwiſchenrufen oder ſonſtigen Störungen im Sitzungsſaale kam, ereignete ſich gleich nach Schluß der Verhandlung eine erregte Szene, die ſich vom Gerichtsſaal aus bis auf die Stra⸗ ßen um das Gerichtsgebäude erſtreckte. Nach⸗ dem der Vorſitzende geſchloſſen hatte, erhob ſich r Gruppenführer Oſt der SA. und SS., Heines Breslau, der in voller Uniform mit mehreren SA.⸗Führern an der Verhandlung teilgenommen hatte und rief laut in den Saal: „Das deutſche Volk wird in Zukunft andere Urteile fällen. Das Arteil von Beuthen iſt das Fanal zum deutſchen Aufbruch. Heil Hit⸗ ler.“ Es folgte ein ungeheuerer Tumult. Ein großer Teil der Zuhörer, ſowie auch ein Teil der Preſſevertreter erhob ſich und ſtimmten in den Hitlerruf ein. Auf der Straße pflanzte ſich der Ruf mit Windeseile fort. Tauſende von Menſchen ſtrömten zuſammen. Die Polizei ſorgte ſofort dafür, daß Zuhörer und Preſſe⸗ vertreter den Gerichtsſaal und das Gebäude verließen, das Haus wurde dann von innen abgeſchloſſen. Auf der Straße formierten ſich die Nationalſozialiſten zu einem großen Zug, in dem vor allem Breslauer SA. zu bemerken war. Die Polizei, in Stahlhelmen und mit Karabinern assgerüſtet, hatte Mühe, den Verkehr zu regeln. Der Kaiſer Franz⸗Joſeph⸗ Platz, der ſich unmittelbar vor dem Gericht be⸗ findet, mußte von der Schutzpolizei geräumt werden. Die Nebenſtraßen wurden abgerie⸗ gelt, und die Demonſtranten abgedrängt. Die Schaufenſterſcheiben der„Oberſchleſiſchen Lan⸗ deszeitung“, des„Allgemeinen Lokalanzei⸗ gers“ und eines Elektrogeſchäftes wurden zer⸗ trümmert. Die jüdiſchen Geſchäfte in der Stadt haben ſämtlich geſchloſſen und die Rollä⸗ den herabgelaſſen. In der Umgebung des Strafgerichtsgebäu⸗ des war gegen 18 Uhr die Ruhe wieder herge⸗ ſtellt. Die Polizei hat die Menſchenanſamm⸗ lungen faſt vollſtändig zerſtreut. Die SA.⸗ Formationen, die aus Breslau heute morgen hier eingetroffen waren, ſind von der Polizei in einer Nebenſtraße abgetrennt worden. Durch Eingreifen des SA.⸗Führers von Stchleſien, des Reichstagsabgeordneten Heines, kam unter die Nationalſozialiſten wieder Ordnung. Sie traten auf ſeinen Befehl in Marſchkolonnen an, um das Eintreffen der Kraftwagen, auf denen ſie gekommen ſind, abzuwarten. Zu Beginn der Zwiſchenfälle hatte Heines verſucht, von der Veranda eines Cafehauſes eine Anſprache an die Nationalſozialiſten zu halten, wurde aber daran gehindert. Das Straßenbild in Beuthen um Mitternacht enb Beuthen, 22. Auguſt. Das Straßenbild iſt auch gegen Mitternacht noch ungewöhnlich belebt. Zu weiteren Zwiſchenfällen iſt es im Laufe des Abends nicht mehr gekommen. Es ſcheint, daß weitere Zwiſchenfälle auch nicht mehr zu befürchten ſind. Die Nationalſozia⸗ teſt gegen das Urteil darſtellt. b ſcheiben im Gebäude des ſozialdemokratiſchen poſten in Stahlhelm und Karabinern bewa⸗ chen das Gebäude, in dem ſich die zum Tode bend bar e Die Fenſter⸗ liſten haben im Laufe de ſammlung abgehalten, die o „Volksblattes““ wurden eingeworfen. Das Strafgerichtsgebäude iſt noch immer von er⸗ nem ſtarken Schupoaufgebot beſetzt. Polizei⸗ verurteilten Nationalſozialiſten befinden. Im Gewilkerſturm gekenkert Drei Tote. Sensburg(Oſtpr.), 22. 8. In einem plötzlich aufkommenden Gewitterſturm kenterte geſtern auf dem Czoos⸗See bei Sensburg ein mit ei⸗ nem Segel verſehenes Flachboot. Von vier In⸗ ſaſſen konnte ſich nur einer retten. Fünf Todesurteile Die kinderreichſie! Budapeſt, 22. 8. Alljährlich wird in Ungarns St. Stefans woche durch ein beſonderes Komitee der„Tag der kinderreichen Mütter“ abgehal ten, eine Aktion, die gegen das Einkinderſy⸗ ſtem gerichtet iſt. So würden diesmal im Rah⸗ men einer großen Feſtlichteit Medaillen und Geldprämien an mehrere hundert Frauen ve liehen, die über fünf Kinder zur Welt ge⸗ bracht haben. An der Spitze der Ausgezeich⸗ neten teht in dieſem Jahre die Frau eines ehemaligen Droſchkenkutſchers, die ihrem Gat⸗ ten nicht weniger als 21 Kinder geſchenkt hat, von denen allerdings heute nur noch acht am Leben ſind. „ wegen ſchwerer politiſcher Verbrechen Das Urleil im Pokempaer Prozeß Die Strafankräge Beuthen, 22. 8. Im Potempaer Prozeß vor dem Sondergericht beantragte der Ober⸗ ſtaatsanwalt nach einer Anklagerede von 1974 Stunden gegen die Angeklagten Kottiſch, Mül⸗ ler, Gräupner, Wollnitza wegen gemeinſchaft⸗ licher Täterſchaft und den Angeklagten Lach⸗ mann wegen politiſchen Totſchlags und wegen Vergehens gegen das Kriegsgeräte⸗, das Waf⸗ fenmißbrauchs⸗ und das Schußwaffengeſetz auf⸗ grund der Verordnung gegen politiſchen Terror vom 9. Auguſt 1932 die Todesſtrafe ſowie gegen die gleichen Angeklagten wegen gefährlicher Körperverletzung zwei Jahre Zuchthaus. Für die Angeklagten Nowack und Hoppe beantragte der Oberſtaatsanwalt wegen Beihilfe zum po⸗ litiſchen Totſchlag fünf Jahre Zuchthaus. Fünf Todesurteile Das Gericht ſchloß ſich dem Antrage des Oberſtaatsanwaltes an und verurteilte demge⸗ mäß die Angeklagten Kottiſch, Mü, er, Gräupner, Wollnitza und Lachmann zum Tode und zwei Jahren Zuchthaus. Die anderen Angeklagten erzielten Freiſpruch. Nach der Stellung der Strafanträge und be— ſonders nach der Urteilsverkündung kam es in der Umgebung des Gerichtsgebäudes und auch ſonſt in der Stadt wiederholt zu bedrohlichen Menſchenanſammlungen, die aber jeweilig von der Polizei zerſtreut werden konnten, ehe es zu ernſten Ausſchreitungen kam. Bein Toler mehr an Bord der„Niobe“ J) behielt das Meer die noch vermißten 35 Angehörigen der Beſatzung fanden ihr Grab in d er Iſiſee— Trauer der Reichsmarine Kiel, 22. 8. Nach einer Mitteilung der Marine iſt am Montag nochmals eine gründ⸗ liche Durchſuchung des Schiffsleibes der „Niobe“ vorgenommen worden. Es wurde auch dabei kein Toter mehr aufgefunden. Man muß alſo annehmen, daß von den 69 vermißten Be⸗ ſatzungsangehörigen 35 ihr Grab in der Oſt⸗ ſee gefunden haben. Die„Niobe“ auf dem Wege zum Marinearſenal in Kiel Kiel, 22. 8. Alle Räume der„Niobe“ wurden im Laufe der vergangenen Nacht genau beſich⸗ tigt, wobei feſtgeſtellt wurde, daß das Schiff dicht hält. Zurzeit wird die„Niobe“ vom Schlepper„Capella“ aus der Heikendorfer Bucht nach dem Marinearſenal in Kiel über⸗ geführt. Eine genaue Beſichtigung durch die Gerichtskommiſſon und durch eine Marine⸗ ſchiffsunterſuchungskommiſſion iſt bereits vor⸗ genommen worden. Ueber das Ergebnis wurde aber noch kein Bericht ausgegeben. Jlaggenkrauer der Reichsmarine für die„Niobe“⸗Opfer und Admiral Zenker. Berlin, 22. 8. Der Chef der Marineleitung hat angeordnet, daß am Tage der Beiſetzung der„Niobe“-Opfer bis zur Beendigung der Trauerfeier und in der Stunde der Beiſetzung des verſtorbenen Admirals Zenker alle Dienſt— gebäude der Reichsmarine halbmaſt beflaggt Flaggentrauer anlegen. Preſſebeſichligung der„Niobe“ Kiel, 22. 8. Auf Einladung der Marine⸗ leitung der Oſtſee wurde heute der Preſſe von der Kaimauer aus eine Beſichtigung der „Niobe“ geſtattet, die inzwiſchen nach dem Marinearſenal in Kiel gebracht worden iſt. Das Betreten des Wracks war nicht geſtattet. Doch konnte man ſich auch ſo überzeugen, welche Verwüſtungen die Waſſermaſſen auf dem Schiff Vattgerſehte haben. der Ranzengaſſe in werden und die Schiffe der Reichsmarine Frankfurt a. M.(Brand dürck ſtachts zündete ein et einem 5 1 a n ingen 8 zen die Flammen empor. Die Sch ſommen niedergebrannt. Der Schaden iſt er. heblich. Sindolsheim.(Schreckenstat einer Mutter) Tiefes Leid iſt über die Familie des Wagner meiſters Vogt hereingebrochen. Die erſt vor einigen Tagen aus einer Nervenheilanſtalt em laſſene 35 Jahre alte Ehefrau hat nachts in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ihr halb jähriges Kind erwürgt und dann ihrem Leben duſch Erhängen ein Ende bereitet. Die Fa⸗ milie lebt in guten Verhältniſſen. Den ſchwer⸗ betroffenen Angehörigen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Wattenheim.(Angetrunkener Autolenker ver urſacht ſchweren Unfall.) Der Händler Johan⸗ nes Ruth von Enkenbach fuhr in angetrunke⸗ nem Zuſtand, von Carlsberg kommend, un⸗ terhalb des Kriegerdenkmals zwei Perſonen an. Die 19 Jahre alte Klara Chriſtmann von hier wurde zu Boden geſchleudert und trug au beiden Beinen ſchwere Verletzungen davon, die Ehefrau von Wilhelm Hofmann kam mit den Schrecken davon. Zwei in der Nähe ſtehende Wagen des Spediteurs Joh. Grünthal 1. wur⸗ den angefahren und beſchädigt. Ruth kam mit Sachſchaden an ſeinem Wagen davon. Hornberg.(Beim Tanken in Brand geraten. Ein zur Abfahrt bereitgeſtellter Laſtwagen ge⸗ riet beim Benzinfaſſen in Brand. Die Flam⸗ men ſchlugen haushoch auf und gefährdeten den naheſtehenden Schopf. Mit einem Hand⸗ feuerlöſchapparat konnte der Brand gelöſcht werden, ehe größeres Unheil entſtand. Der Ve⸗ ſitzer des Wagens und ein bei ihm beſchäftigter Arbeiter wurden durch Brandwunden verletzt Mutter und Tochker vergiftet Mannheim, 22. 8. In der Nacht zum Sonn⸗ tag hat ſich eine in der Oſtſtadt wohnende 55 Jahre alte Witwe mit ihrer 27 Jahre alten Tochter in der Küche ihrer Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Aus hinterlaſſenen Schrei— ben geht hervor, daß die Mutter ihre geiſtes⸗ kranke Tochter nicht in einer Anſtalt unterge— bracht haben wollte. Schwere Keſſelexploſion Zwei Arbeiter getötet. old. Mannheim, 22. Aug. Auf dem Ge⸗ lände der Mannheimer Margarine-Werke„Eſtol“ ereignete ſich heute am frühen Nachmittag ein fol⸗ genſchweres Unglück. Die Mannheimer Keſſel⸗ ſchmiede⸗Werke Gebr. Kilthau führten dort die Re—⸗ paratur eines großen Keſſels durch. Bei der Ab nahme des reparierten Keſſels flog plötzlich der neu aufgeſchweißte Deckel in die Luft. Der Vor arbeiter der Firma Kilthau, Harnack, und ein Lehrling der gleichen Firma namens Winkler wur den tödlich verletzt. Der Lehrling war ſofort tot, der Vorarbeiter iſt beim Transport ins Städtiſche Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die Detonation der Exploſion war in weitem Um kreis zu hören. Die Frage, ob und wen ein Ver⸗ ſchulden an der Kataſtrophe trifft, iſt noch nicht ge— klärt. Internationale Kennel Baden⸗Badden 2x. 2. und 4. Sept., mn nachm. 2½ Uhr N I. Platz 5.—, II. 2 2.—, III. 1180 1.—; am „Großen Preis“-Tag(2. Sept.) je 1.— Zuschlag; Kinder an allen Tagen J. Platz 1.—, II. u. III. Platz 50 Pfennig. Heinrich von Gristede Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman-⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 5. Fortſetzung. Es ſind reichlich viel Probleme hier, mit denen man ſich auseinanderſetzen muß, dachte er unluſtig. Die Gemeinde ſang. Gräfin Holger ſang mit. Ihre geöffneten Lippen gemahnten an frühitalieniſche Engelsbilder, ein Kindermund, der Gottes Lob pries, wie ſie es in der Schule gelernt. Heinrich von Griſtede ſaß bewegungslos da. Wie kam er in dies fremde Kirchenſchiff?, Was wollte er hier? Fünf Tage ſchon um⸗ ſpann ihn dieſe fremde Welt. Es hatte keinen Sinn, dachte er, laſſe dies Land! Das ſchlanke, große Mädchen neben ihm be⸗ gann ihn zu ſtören. Es war beſſer, Wanderer in der Welt zu ſein, als ſich freiwillig an einer Stelle zu ver⸗ ankern. Ordnung ſchaffen auf dem Erbe und von dannen gehen. Die Bande dieſer fremden Heimat wieder abſtreifen wie einen Mantel, den man nicht will. ich ver⸗ * Viele Augen gingen zu Griſtede hinauf. Er merkte es nicht. Eingeſponnen in ſeine Gedan⸗ ken ſaß er unbeweglich da. Paſtor Bardenwiek erſchien auf der Kanzel. Die Sonne ließ rechts vom Altar das Häupt⸗ lingsgrabmal aufflammen, daß es weiß wie Alabaſter erſchien. Starr und ſtolz la — Händen, die im Leben furchtbare Taten ge— danken ſammelten ſich plötzlich an den beredten Lippen des Geiſtlichen: plötzlich wie ein lodernder Blitz niederfahren untadelhaft. Laß uns nicht erliegen, wenn es te ihm die Reiche der Welt mit ihrer Herrlich⸗ wilder Kämpfer mit frommgefalteten Händen tan, Hochgerichte gehaltert und den gefangenen Gegner ſelber zu Tode gebracht— mit Sielen mitten durchgewunden, wenn er ihn hatte. Es war keine zimperliche Zeit, von der die alten Chroniker des Landes berichteten. Griſtede hob den Kopf. 5 Paſtor Bardenwiek verlas mit lauter Stim- me den Text der Predigt. Und es ſcholl mit einem Male mächtig durch das alte Gottes⸗ haus wie eine flehende Bitte an den Himmels⸗ herrn. „Führe uns nicht in Verſuchung!“ Griſtede horchte auf. Seine abirrenden Ge⸗ „Schütze uns, Herr, vor dieſem einen, das kann in ein Daſein, das bisher rein verlief und für uns wie in der Bibel heißt: Und da führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg und zeig⸗ keit. Erſpare uns die Prüfung, denn wir ſind Kinder der Schwäche, und unſer guter Wille reicht oft nur ſo lange, als der Verſucher unſe⸗ ren Pfad nicht kreuzt. Ihr alle wißt von euren eigenen dunklen Stunden, von denen vielleicht niemand etwas ahnt. Vielen von euch ſtand auch einmal der Verſucher am Wege. Prüft euer Gedächtnis, ob ihr beſtanden habt. Und wenn nicht, tut Buße, daß der Herr euch vergeben möge am letzten Tage wenn er die Sünden der Welt und der Seelen wiegt. Ihr Unverſuchten aber dankt Gott, wenn euch die Prüfu p ſieb, denn furchtbar iſt der Verſuchung Macht, Zauber und ihr Glanz, und wehe euch, wenn ihr unterliegt!“ And er ſchwang ſeinen Arm wie eine Geißel über die betroffene Gemeinde. ſenkte den Kopf. zur Seite. Manch Manches Auge zip als richtig erkannt, ſeine Gemeinde, trotzigen, wortkargen Waterkantnaturen, mit Furcht und Schrecken zu regieren. Er rütteite allſonntäglich an ihren Seelen und ſtand wie ein Prophet des alten Bundes, wie ein zür⸗ nender Jeſaias auf der Kanzel vor dem roten, verſchloſſenen Samt des faltigen Vorhanges. And Griſtede ſchloß halb die Augen und begann zu träumen, halb die Donnerworte des Predigers im Ohr, halb die klare Kinderſtim⸗ me von den jungen, unbekannten Lippen im Nachbarſtuhl. „Führe uns nicht in Verſuchung“, ſprach er leiſe vor ſich hin. Heinrich von Griſtede brachte dem Herzog die Orden ſeines verſtorbenen Oheims zurück. Der Herzog hatet an gewiſſen Vormittagen der Woche Audienz für jeden, der mit einem Anliegen kam. Es war ein ſehr würdig gehaltener Hof in der Reſidenz. i Eine Fülle von Dienern in glänzenden Livree ihr einer irrte unſtet Die Stimme auf der Kanzel verſtand zu donnern wie die Tuben des jüngſten Gerichts. Paſtor Bardenwiek, dieſer aufrechte Mann, der in ſeinen Mußeſtunden der Kunſt und der Kultur ſo gern Altäre baute, hatte das Prin⸗ dieſe ie große Treppe, die im den Empfangsſälen emporführte. Im Vorzimmer wartete ein Adfucant und ein Kammerjunker; ſie unterſuchten die Kon menden auf die Berechtigung ihres Anliegens, Heute ſchienen ſie erſtaunt, daß der Erbe von Meerwarfen ſich nicht beſonders gemeldet, nicht eine Bevorzugung erbeten hatte. Die wenigen Großgrundbeſitzer des Landes ließ man nicht gern antichambrieren. „O nein“, wehrte Griſtede ab.„Ich ver— lange nichts Beſonderes für mich. Ich erfülle nur Pflichten, die mir obliegen.“ Er trat ans Fenſter. Unten grünten Wipfel Ein weiter Schloßpark lag ſonnenumflimmer vor den grauen Mauern. Der rieſige dicke Kammerjunker von Leeveſ ſah ihn aus runden Augen erſtaunt an. Die letzte Eigenſchaft, die er begriff, war Beſchei⸗ denheit. „Es ſind ſo viele überflüſſige Menſchen hie geweſen“, ſagte er.„Immer dieſe Schulmeiſten und Bauern aus dem Lande. And alle mit ſe wunderlichen Wünſchen. And jeder will heut zutage was! Ich bewundere unſeren hohen Herrn, daß er immer noch ſo geduldig zuhört Und in einer Viertelſtunde wird bei der Het zogin Friederike geſpeiſt. Der hohe Herr wir! ſehr bedauern, gerade für Sie ſo wenig Zei zu haben.“ g „Sehr bedauerlich“, ſekundierte der jung. Adjutant.„Hoheit wird denken, wir ſind ſchuld! Die vier Augen lagen geſpannt auf Griſte⸗ des Geſicht. 99 a * Verſſetzung folet. der Ohlauer W ufannmenſlöße Schwere Juchlhaus⸗ und Gefängnisſtrafen Brieg, 22. 8. Wegen der blutigen Ohlauer Zuſammenſtöße vom 10. Juli, an welchen Reichsbannerleute, Anhänger der Eiſernen Front und Nationalſozialiſten beteiligt und wobei zwei Nationalſozialiſten getötet und 30 Perſonen verletzt worden waren, wurde heute unter großem Andrang des Publkums vom Brieger Sondergericht das Urteil gefällt. Von den Hauptangeklagten wurde wegen ſchweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Waffenmißbrauch und ſchweren Aufruhr der Kreisleiter des Reichsbanners Durnick zu drei Jahren und der Ortsgruppenführer Blech zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Vamin ſen. erhielt wegen ſchweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit ſchwerer Körperverletzung zwei Jahre Zuchthaus. Der Gewerkſchaftsſekretär Strulik und der ſozialdemokratiſche Stadtrat Manch wurden wegen einfachen Landfriedens⸗ bruchs in Tateinheit mit Raufhandel verurteilt. Strulik erhielt anderthalb Jahre und Manche ein Jahr Gefängnis. Von den beiden weib⸗ lichen Angeklagten erhielt Frau Koſe wegen ſchweren Landfriedensbruchs ſechs Monate und Frau Morawe drei Monate Gefängnis. Die weiteren Strafen bewegen ſich zwiſchen einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. 16 An⸗ geklagte wurden freigeſprochen. Lerheerendes Großfeuer drei Wohnhäuser und acht Scheunen eingeäſcherk Neufang(Oberfranken), 22. 8. Ein Groß— feuer vernichtete geſtern abend drei Wohn— häuſer u. acht Scheunen mit der ganzen Ernte und den landwirtſchaftlichen Maſchinen. Profeſſor Piccards Vorbereikungen zur Rückkehr nach Zürich Dezeſano, 22. 8. Profeſſor Piccard wird nicht, wir urſprünglich vorgeſehen, mit einem Flug⸗ zeug, ſondern mit einem Auto die Rückreiſe nach Zürich antreten. Sein Wagen wird ihn über Mailand und Como führen und man rechnet mit ſeinem Eintreffen an der Schweizer Grenze bei Chiaſſo um 16 Uhr heute nachmittag. Ge⸗ gen 19 Uhr dürfte er dann in Zürich eintreffen. In Begleitung des Reiſewagens von Prof. Piccard befinden ſich zwei Laſtautos, auf die heute morgen unter Leitung von Profeſſor Pic⸗ card die Gondel und die Hülle des Stratoſphä⸗ renballons verladen worden ſind. Die ſchweize⸗ riſchen Grenzbehörden ſind erſucht worden, die Automobile Prof. Piccards ohne Formalität die Grenze paſſieren zu laſſen. Prof. Piccard iſt, wie er dem Vertreter der Schweizeriſchen Depeſchen-Agentur erklärte, von den vielen Eh⸗ rungen, die er in Italien erfahren durfte, ſehr gerührt, beſonders anerkennend ſprach er ſich über General Balbo aus, mit dem ihn viele gemeinſame Intereſſen insbeſondere auf dem Gebiete der Luftfahrt verbänden. Am Sonntag abend beſuchte Piccard Gardone, doch konnte er ſich dort nicht mit Gabriele d'Annunzio tref⸗ fen, da der Dichter gegenwärtig krank iſt und das Bett nicht verlaſſen kann. Herr und Frau Piccard beſichtigten dann auf Einladung d'Annunzios deſſen Beſitzung Vittoriale. Wieder deulſches Grenzgebiet überflogen Pirmaſens, 22. 8. Am Samstag vormittag kurz vor 9 Uhr erſchien ein franzöſiſches Mili⸗ tärflugzeug über Eppenbrunn, wo es einige Male über der Ortſchaft kreuzte. Der Eindek⸗ ker flog nach kurzer Zeit wieder über die Grenze zurück. Der Vorfall wurde der Kreisregierung weitergemeldet.— Es ſcheint allmählich zur täglichen Gewohnheit zu werden, daß franzöſi⸗ ſche Flieger ihre Morgenviſite in der pfalz ma⸗ chen, zumal erſt am letzten Dienstag ein ſol⸗ cher Beſuch zu verzeichnen war. Deulſchfeindliche Agitation in einer polniſchen Verſammlung Poſen, 22. 8. In einer Verſammlung des ſog. nationaldemokratiſchen Lagers wandte ſich der ehemalige polniſche Generalkonſul in Berlin Zilinſti gegen den Verſailler Vertrag, aller⸗ dings mit der Begründung, daß den polniſchen Bedürfniſſen darin nicht Rechnung getragen worden ſei, denn Teile von Schleſien, der Pro⸗ vinz Poſen und. ebenſo 2 von Die Urleilsbegründung Der Vorſitzende führte in der Urteilsbe— gründung u. a. aus, daß es nicht möglich ge— weſen ſei, die einzelnen Phaſen der Zuſam⸗ menſtöße zu klären. Vor allen Dingen wäre es nicht möglich geweſen, die ruchloſe Tat an dem SA.⸗Mann Konietzki aufzuklären. Trotz⸗ dem genügte die Feſtſtellung einzelner Vor— gänge, um ſie beim Strafmaß zu verwenden. Die Reichsbannerleute konnten ſich nicht damit entſchuldigen, daß ſie durch die Nationalſozia⸗ liſten provoziert worden ſeien. Die tiefere Ur- ſache läge in der Spannung zwiſchen den bei— den Parteien. Zwar müſſe hervorgehoben wer— den, daß das Vorgehen der Nationalſozialiſten auf der Oderſtraße, wobei zwei Frauen durch Schüſſe verletzt wurden, keine Notwehr, ſon- dern eine illegale Handlung war, aber auch damit könnte ſich das Reichsbanner nicht ent— ſchuldigen, denn an jenem Sonntag wußten ſie von dieſer Tat noch nichts. Die einzelnen Vorgänge ſind erſt im Verlauf der Hauptver— handlung erörtert worden. Bei der Behand— lung der einzelnen Angeklagten ſtellte der Vor— ſitzende feſt, daß der Ortsgruppenführer Blech derjenige ſei, der unter ſeinen Opfern am mei⸗ ſten gewütet habe. Bei Stadtrat Manche könne man wohl annehmen, daß er ſich bei Abgabe der Schüſſe in Notwehr befunden habe. Trotz⸗ dem habe das Gericht allen Grund, anzu⸗ nehmen, daß er ſich unter der Anſammlung des Reichsbanners auf der Strehlener Straße befunden und dort ſeine Autorität mißbraucht habe. Die Behauptung des Redners, daß Polen in Deutſchland unterdrückt würden, wurde in die Entſchließung aufgenommen, die mit verſteck— ten Drohungen gegen die in Polen lebenden Deutſchen arbeitet. Jür eilige Leſer Im Potemkaer Prozeß wurden fünf Ange— klagte zum Tode und einer zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Drei Angeklagte wurden freigeſprochen. Nach Verkündung des Urteils mußten Demonſtranten vor dem Gerichts— gebäude durch Polizei abgedrängt werden. ** Im Ohlauer Aufruhrprozeß in Brieg wur— den verurteilt: Ein Angeklagter zu 4 Jahren, einer zu 3 Jahren, einer zu 2 Jahren Zucht— haus, eine größere Anzahl anderer Angeklagten zu Gefängnisſtrafen. 16 Angeklagte wurden freigeſprochen. * Die preußiſche Staatsregierung hat umfang⸗ reiche Perſonalveränderungen in der Leitung der Landkreiſe beſchloſſen und veröffentlicht. * Dr. Bracht hat an alle Polizeibehörden Runderlaſſe zur Frage der Wahrung des An⸗ ſtandes in Varietés und Gaſtſtätten, ſowie ge⸗ gen Auswüchſe des Badelebens ergehen laſſen. * Nach weiterer gründlicher Durchſuchung der Schiffsräume der„Niobe“ ſind keine Toten mehr gefunden worden; man muß alſo an⸗ nehmen, daß von den 69 vermißten Beſatzungs⸗ angehörigen 35 ihr Grab in der Oſtſee gefun⸗ den haben. * Das Weichsgericht hat die Reviſion des ehe— maligen Potsdamer Amtsvorſteher Frenzel, der zu Zuchthaus verurteilt worden war, zu— rückgewieſen. Als erſter der Europaflieger landete am Montag in Rom der Deutſche Seidemann. * Miniſterpräſident Herriot hatte am Montag mit dem früheren Vorſitzenden der Interalli— ierten Militärkontrollkommiſſion in Berlin eine längere Unterredung. Humor der Woche Der Egoiſt. „Eben habe ich mein Leben verſichern laſ⸗ ſen.“ „Natürlich, immer denkſt du bloß an dich, du kraſſer Egoiſt.“ weiter ſteigend. Moralpille für Preußen Ein preußiſcher Erlaß gegen Hackldarſtellungen Berlin, 22. 8. Zur Frage der Wahrung des öffentlichen Anſtands in Theatern, Varietes u. Gaſtſtätten hat der Bevollmächtigte des Reichs- kommiſſars Dr. Bracht einen Runderlaß an alle Polizeibehörden unter dem 19. Auguſt ergehen laſſen, der u. a. beſagt, es ſei darauf zu achten, daß bei Vorführungen in Theatern, Varietes, Gaſtſtätten u. dergl. künſtleriſche Ziele nicht auf Koſten der durch die öffentliche Sittlichkeit ge— botenen Zurückhaltung bei der Entblößung menſchlicher Körper verwirklicht werden. Ins— beſondere aber ſind Schauſtellungen zu verhin— dern, die nur angeblichen künſtleriſchen Intereſ— ſen dienen, in Wahrheit aber lediglich erotiſche Ziele verfolgen. Zu verbieten ſind daher vor allem ſämtliche Nacktdarſtellungen. Verboten iſt, nur mit einem Badeanzug bekleidet, öffentliche Gaſtſtätten zu betreten, es ſei denn, daß die Gaſtſtätten nur vom Badeſtrand oder von Ba deeinrichtungen aus zugänglich ſind. Verboten iſt damit der Aufenthalt von nur mit Badean— zügen betteideten Perſonen insbeſondete bei ſogenannten Schönheitskonkurrenzen oder bei Tanzveranſtaltungen. Verordnung gegen Auswüchſe des Babelebens Berlin, 22. 8. Zur Frage des öffentlichen Badens hat der mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchen Innenminiſters be— auftragte Bevollmächtigte des Reichskommiſ— ſars für Preußen Dr. Bracht einen Runderlaß an alle Polizeibehörden unter dem 18. Auguſt ergehen laſſen, der wie folgt lautet: Zur Abwehr der geſundheitlichen Nachteile, die das Leben und die Arbeit in den Groß ſtädten mit ſich bringt, iſt in neuerer Zeit immer nachdrücklicher der Ruf nach Sonne, Luft und Waſſer erhoben worden. Die vorhandenen Ba— deanſtalten reichen nicht aus, um insbeſondere an heißen Tagen allen denen Raum zu bieten, die ihrem Körper die Heilkraft von Sonne, Luft und Waſſer dienſtbar machen wollen. Dieſe Be— ſtrebungen ſind zur Hebung der Volksgeſund— heit durchaus zu begrüßen. Bedauerlicherweiſe hat das Badeleben aber teilweiſe Entartungs— erſcheinungen gezeitigt, die im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit nicht gutgeheißen werden können. Lediglich zur Beſeitigung dieſer Miß— ſtände habe ich eine Polizeiverordnung erlaſ— ſen, die in der preußiſchen Geſetzſammlung 1932 veröffentlicht iſt. Zu dieſer Polizeiverordnung bemerke ich fol— gendes: 1. Die Pol.-Verordnung betrifft jede Art von Baden, insbeſondere auch das ſogenannte Luftbaden. 2. Das Verbot des§ 2 Abſ. 1 bezieht ſich in Anlehnung an die Faſſung des§ 56 Abſ. 3 Z. 12 R. G. O. nicht nur auf ein Verhalten, in dem im Einzelfall Aergernis genommen wird, ſondern auf jeden Fall, an dem von vernünfti— gen Menſchen Aergernis genommen werden kann. 3. Mit Rückſicht darauf, daß die Pol.-⸗Behör⸗ den gegen die durch die Badepolizeiverordnung verbotenen Unſitten bisher nur wenig einge— ſchritten ſind, iſt die Bol. Verordnung zunächſt in der Weiſe durchzuführen, daß ihr Inhalt zur Kenntnis der in Frage kommenden Perſonen⸗ kreiſe, insbeſondere der betroffenen gewerbli⸗ chen Unternehmer, Vereine und dergleichen ge⸗ bracht wird. Durch Verhandlungen mit den In⸗ habern öffentlicher Badeanſtalten wird weiter anzuſtreben ſein, daß der Wortlaut der Polizei⸗ verordnung an geeigneten Stellen in den Bade⸗ anſtalten anzuſchlagen iſt. 4. Die Entſcheidung darüber, welche Bade⸗ kleidung als anſtößig im Sinne des§ 1 der Pol.⸗Verordnung anzuſehen iſt, will ich bis auf weiteres dem pflichtmäßigen Ermeſſen der Ortspolizeibehörde überlaſſen, wobei ich für eine einheitliche Praxis innerhalb der verſchie⸗ denen Dienſtſtellen zu ſorgen bitte. Ich behalte mir vor, nach Fühlungnahme mit der in Frage kommenden Induſtrie nähere Anweiſungen in dieſer Hinſicht zu erlaſſen. Preußiſcher Landlag am 30. Auguſt Berlin, 22. 8. Nach einer Mitteilung des Landtagsdirektors iſt die nächſte Sitzung des Preußiſchen Landtages nunmehr endgültig auf den 30. Auguſt, 13 Uhr, anberaumt wor- den. gicherung der Zahlung von Renken aus der Invalidenverſicherung Berlin, 22. 8. Bei dem natürlichen Unter⸗ ſchied in der Leiſtungsfähigkeit der Landes— verſicherungsanſtalten hat die Notverordnung vom 14. Juli 1932 die Geſamthaftung der An⸗ ſtalten für die Aufbringung der Poſtvorſchüſſe für die Zahlung der Renten aus der Invali⸗ denverſicherung begründet. Soweit die Poſt⸗ vorſchüſſe nicht geleiſtet werden, führt die nach der Vollzugsverordnung vom 10. Auguſt beim Reichsarbeitsminiſterium errichtete Ausgleichs— u. Verwertungsſtelle die Geſamthaftung durch, 3. B. durch die Einziehung und Veräußerung von Wertpapieren der Anſtalten. Dieſe Stelle wird aber nur für den Fall wirkſam, daß die Anſtalten nicht unter ſich den Ausgleich verein— baren und durchſetzen. Die Verſicherten können damit rechnen, daß trotz des ſtarken Beitrag. ausfalles die Renten gezahlt werden. Landlagspräſidenk Kerrl über eine Unterredung mit hitler Die Frage eines Kompromiſſes. München, 22. 8. Im„Völkiſchen Beobachter“ erklärte der preußiſche Landtagspräſident Kerrl, bei der Beſprechung, die er vor drei Tagen mit Hitler gehabt habe, habe es ſich um eine der üblichen Unterredungen gehandelt, die von Zeit zu Zeit ſtattfinden. Sie hätte die volle Ein⸗ mütigkeit mit allen anweſenden Führern der Partei ergeben. Alle ſeien ſich darüber klar ge— weſen, daß es der Partei lediglich um den Führungsanſpruch gehe und daß ſie legal die Macht erreichen werde, die ihr zuſtehe. Hitler habe mehrfach betont, daß er kein legales Mittel unverſucht laſſen würde, um ohne Kompromiſſi dieſe Macht zu erlangen.(Dabei ſtehe das Voll hinter ihm). Alle in den letzten Tagen aufge tauchten Kombinationen ſeien jedenfalls hin fällig. Hitler werde zur richtigen Zeit ſein Entſcheidungen bekanntgeben. Handels leil Mannheimer Produktenbörſe krocken, 75/76 kg, 21,75—22.00, Inlandsroggen, neuer 16,75—17.00, Inlandshafer, alter 16,25 bis 17,25, desgl. neuer 14,75—15,75, Sommer— gerſte 17,00—19,00, Futtergerſte 16,50—16,75, La ⸗Plata⸗Mais, gelbes mehl Spezial Null Auguſt/15. September 35, = 17,75, ſüdd. Weizen— desgl. 16. September/ 10. November 33.10, des— gl. mit Auslandsweizen 34,10, ſüdd. Weizen— auszugsmehl gleiche Mahlart und Lieferzeit 38 bezw. 36,10 bezw. 37,10, ſüdd. Weizenbrot— mehl gleiche Mahlart und Lieferzeit 27 bezw. 26,10, Roggenmehl 60—70prozentige Ausmah— lung je nach Fabrikat 25,50—26,50, feine Wei— zenkleie 8,75—9,00, Biertreber 10,40— 10,70, Erdnußkuchen 12,75. Mannheimer Kleinvilehmarkt. Mannheim, 22. 8. Zufuhr und Preiſe: 198 Rinder 26—36, 148 Bullen 18—27, 190 Kühe 10-27, 361 Färſen 24—37, 757 Kälber 26 bis 43, 15 Schafe 22—28, 3273 Schweine 42—50, 66 Arbeitspferde 4001300, 64 Schlachtpferde 25 bis 110, 2 Ziegen 10—15.— Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine ruhig, Ueber— ſtand; Arbeits- und Schlachtpferde ruhig. —— Weltervorherſage Vorherſage für Dienstag: Wollig bis heiter, Unbeſtändigkeit raſch wieder abnehmend, tags— über warm, in Richtung veränderliche Winde Witterungsausſichten für Mittwoch: Wieder vielfach heiter, trocken, Tageswärme langſam den Friedensvertrag Lokales. Merkſprüche. Langes Zaudern lähmt die Tatkraft * Jeder iſt ſeines Glückes Schmied * In der Natur liegt Erhabenes ** * Ausſchank von Milch bedarf keiner Schank⸗ erlaubnis. Der Ausſchank von Milch bedarf aus wirtſchaftlichen wie geſundheitlichen Grün— den der beſonderen Förderung. Den erleichter— ten Ausſchank von Milch erſtreben daher ſo— wohl der Paragraph a9 des Gaſtſtättengeſetzes wie der Paragraph 19 des Milchgeſetzes das am 1. Januar ds. Is. in Kraft getreten iſt. Faßt man beide Paragraphen zuſammen, ſo ergibt ſich insbeſondere, daß der Ausſchank von Milch zum Genuß an Ort und Stelle keiner Schankerlaubnis bedarf, falls in einem, dem Ausſchank dienenden Betriebe gleichzeitig Milch zur Mitnahme zwecks ſpäteren Genuſſes feilgeboten wird. Wie ein Runderlaß des kom⸗ miſſariſchen Preußiſchen Innenminiſters feſt⸗ ſtellt, iſt der Milchausſchank wie der Milchver⸗ kauf in dieſem Falle bis zur Polizeiſtunde zu⸗ läſſig. Daten für den 23. Auguſt 1932 Sonnenaufgang 5.24, Sonnenuntergang 19.31, Mondaufgang 21.34, Monduntergang 13.10 Uhr.— 1831: Der Feldmarſchall Graf Neit⸗ hardt v. Gneiſenau in Poſen geſt.— 1866; Friede zu Prag zwiſchen Oeſterreich und Preu⸗ ßen.— 1916: Das deutſche Handelsunterſeebool „Deutſchland“ kehrt von der erſten Amerika⸗ fahrt zurück.— 1923: Die Türkei ratifiziert von Lau Anne.