an der Kapelle i am Weinheimerweg zum Ge⸗ ländeſpiel nach Wahlen. Nachtverpflegung iſt mitzubringen. Merkſprüche. Ein Tropfen Glück geht über ein Faß Weisheit tigte. Falls er ſich hierzu nich * Leiden und ſchweigen iſt die größte Kunſt .* Verkannt zu ſein, iſt ein hartes Los 1 1. * * Kirchenchor„Cäeilia“. Heute Frei⸗ tag abend ½9 Uhr Singſtunde. Die Sängerinnen und Sänger wollen das Inſerat in vorliegender Nummer beachten Viernheimer Tonfilmſchau. Irrwege des Lebens— Die unvollkommene Ehe— Im Kampf mit Pferdedieben. Ein ausgezeichnetes und hochintereſſantes Ton- filmprogramm iſt dieſe Woche wieder auf dem Spielplan im Central⸗Film⸗Palaſt. So zeigt man 1. den überaus ſchönen Tonfilm„Irrwege des Lebens“ mit dem Untertitel„Junge Mädchen von heute.“ Ein Tonfilmwerk das überall großes Auf⸗ ſehen hervorrief; das überall ganz große Erfolge hat. Ein Film der heutigen Jugend, der alle inte- reſſiert. Ein 100% Tonfilm, den man gehört und geſehen haben muß, der verdient von allen beſucht zu werden. Im 2. Teil ſehen wir— Buſter Keaton in„Die unvollkommene Ehe“. Ob Ihre Ehe vollkommen iſt, oder unvollkommen oder ob Sie garnicht verheiratet ſind— dieſe unvoll⸗ kommene Ehe müſſen Sie ſehen. So ſicher wie Buſter nie lacht, ſo ſicher lachen Sie über ihn, in ſeinem beſten Filmwerk in 9 luſtigen Akten. Im 3. Teil zeigt man ein Original-Wild⸗Weſt⸗Schlager „Im Kampf mit Pferdedieben.“ Aeußerſt ſpannend und ſenſationell bis ans Ende. So iſt ein Ton- filmprogramm zuſammengeſtellt, das ebenſo reich— haltig wie ſehenswert iſt, das ſicher allen Beſuchern gefallen wird. Ein Beſuch iſt die ſchönſte und billigſte Abendunterhaltung. Kommen und über- zeugen. Vereinsanzeiger. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen- abteilung. Samstag abend halb 7 Ahr Abfahrt * trieb auf dem Stand. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abd. halb 9 Uhr Singſtunde. Sünger⸗Einheit. ſtunde. Der Vorſtand. Keiner darf fehlen. auch die Paſſiven um zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Schutzſportab⸗ Samstag, den 27. ds. Mts. abends An⸗ Sonntag, den 28. ds. Mts. nachmittags 3 Uhr Freundſchafts⸗ ſpiel gegen Freie Turnerſchaft Heddesheim auf teilung). ½9 Uhr Spielerverſammlung im Lokal. ſchließend Unterhaltungsſchießen. unſerem Sportplatze. Der Schutzſportleiter. Verein für Sport⸗ und Körperpflege. lung im Lokal zum Stern(Saal). Tagesordnung gemütliches Beiſammenſein. Am Sonntag großes Freundſchaftstreffen der Fußballſparte 1. u. 2. Mannſchaft gegen Feuden⸗ heim. Anfang der Spiele um 2 Uhr(Goethe— ſportplatz). Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ Am Sonntag be⸗ teiligt ſich der Verein am Gartenfeſt des Bruder⸗ vereins„Frohſinn“ Käfertal(Gaſth. z. Pflug). Abfahrt mit der OEG. 3,16. Radfahrer Treff⸗ punkt Sandhöferwegtränke 3½ Uhr. Wir laden unſere Mitglieder hierzu herzlichſt ein und bitten Samstag abend 8 Uhr außerordentliche Mitgliederverſamm⸗ Nach der Bekanntmachung. Wir machen die Intereſſenten nochmals dar⸗ auf aufmerkſam, daß die ermäßigten Sommerpreiſe für Gaskoks nur bis Ende dieſes Monats gelten. Die Preiſe betragen noch Koks! Koks II Koks[II 1,40 RM. 1,50 1,40 I „ pro Zentner, Bei Belieferung frei Haus 15 Pfg. Zuſchlag pro Bei größeren Mengen gewähren wir Zentner. Rabatt nach Vereinbarung. Viernheim, den 24. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. weder Sonntag halb 4 Uhr Schießbe:] Von Juſt⸗zoberſekretär Fr. Wittler, Osnabrück Vor einiger Zeit trug ſich folgende Begebenheit zu: Der Reiſende Heitmann übergab der Firma Börger ſein Auto zur Reparatur. Dieſe nahm die Arbeit jedoch nicht ſelbſt vor, ſondern beauf⸗ tragte damit im Einverſtändnis Heitmanns den Autoſchloſſer Ring. Nach Beendigung der Repa⸗ raturen, erſchien Heitmann bei Ring, um ſeinen Wagen abzuholen. Zuerſt lehnte dieſer die Heraus⸗ gabe mit der Begründung ab, daß die RM 800.— betragenden Koſten von Börger noch nicht bezahl! und dieſer ihm für dieſen Betrag nicht ſicher genug ſei. Heitmann aber zerſtreute dieſe Bedenken da⸗ durch, daß er erklärte, er käme für das Geld auf. Stolz fuhr er nun mit ſeinem Wagen ab und zahlte einige Tage ſpäter die 800 RM an Börger. Der ſteckte das Geld dankend ein und— machte pleite. Niemand kann es dem Ring übelnehmen, daß er über dieſe Wendung der Dinge nicht ſehr er⸗ freut war. Aus dem Konkurſe der Firma Börger war kaum etwas Nennenswertes zu erwarten. Deshalb verlangte er nun von Heitmann den Be⸗ trag, indem er ſich auf den Standpunkt ſtellte, Heitmann habe durch ſeine Erklärung die Schuld übernommen. Wenn er an Börger gezahlt habe, ſo ſei das ſeine Sache, er möge ſich dieſerhalb an Börger halten. Heitmann lehnte natürlich eine nochmalige Zahlung ab. Da eine Einigung nicht zuſtande kam, war ein Prozeß die Folge, und Ring blieb Sieger. Eine ſolche Schuldübernahme, wie ſie von Heitmann erklärt war, iſt— im Gegenſatz zur Bürgſchaft— an keine Form gebunden und kann deshalb auch mündlich erfolgen. Wer die Schuld eines Anderen übernimmt, haftet genau ſo, als wenn es ſich um ſeine eigene Schuld handelte: der bisherige Schuldner,— im obigen Beiſpiel alſo Börger— ſcheidet aus und wird von ſeiner Schuld befreit. Etwas anderes wäre es natürlich geweſen, wenn Heitmann ſich Börger gegenüber zur Zahlung verpflichtet und Ring nichts davon gewußt hätte. Es war Vorausſetzung, daß ent Heitmann oder Börger ihm Mitteilung galt nämlich die Uebernahme als nicht erfolg Ueberhaupt iſt die Genehmigung als verweigen anzuſehen, wenn der Gläubiger ſie innerhalb einen ihm geſetzten Friſt abgeben ſoll und das unter. läßt. Eine Ausnahme iſt hier für die Uebernahme einer Hypothek beim Grundſtückskauf geſchaffen Wer ein Grundſtück verkauft, muß nach erfolgter Umſchreibung im Grundbuch die Uebernahme d Hypothek durch den neuen Eigentümer dem Gläu⸗ biger ſchriftlich mitteilen. Dabei muß er der Gläubiger darauf hinweiſen, daß der neue Haus, beſitzer Hypothekenſchuldner an Stelle des alten wird, wenn der Gläubkger nicht innerhalb ſechz Monaten widerſpricht. In dieſem Falle wird al das Schweigen des Gläubigers als Zuſtimmung ausgelegt. Sobald die Genehmigung oder Ver⸗ weigerung feſtſteht, muß der Verkäufer den Käu⸗ fer des Hauſes benachrichtigen. Durch die Geneh⸗ migung wird er vollkommen von der Schuld be— freit, während er bei erfolgter Verweigerung wei ter haftet. Bürgſchaften, Pfandrechte und ähnliche Siche⸗ rungen, die für die Schuld beſtanden, erlöſchen, wenn ein Anderer ſie übernimmt. Nur wenn der Bürge uſw. in die Schuldübernahme einwilligt, beſteht ſeine Haftung fort. Zum Schluß noch einige Worte über den Fall, wenn jemand durch einen Vertrag das ge— ſamte Vermögen eines Anderen übernimmt, wis es z. B. bei Verträgen über die Ueberlaſſung eines Gutes oder einer bäuerlichen Be itzung hän, fig der Fall iſt. Hier iſt bemerkenswert, doß beide, der Uebergebende und Ue hernehmende, für die Schulden des Vermögens, wie ſie im Augen blick der Uebergabe beſtehen, haften, der Aeberneh— mer allerdings nur mit dem übernommenen und nicht auch mit ſeinem übrigen Vermögen. Recht bequem wäre es für den Uebernehmer ja, wenn er in dem Vertrage ſeine Haftung einfach aus— ſchlöſſe. Aber das iſt vom Geſetz verboten und wäre, wenn es trotzdem im Vertrage abgemacht wäre, ungültig. Central- Film-Palast. Achtung! Freitag, Samstag, Sonntag u. Montag tlas brillante Jonfilm. Programm 1. Ein 100% Ton-, Sprech- u. Geſangsfilm in 10 Akten. FH RO-ονοιοτνντνν²⁰ σ. J 0 AN WF ES TERVYAAUU„ d olf f DWARNOS 1 CLAN GA BLE * NR E G. fi E e EAUNMou lin Metro- Holdugn- Mayer fun N EUTSc HHR SphachkE oder: Junge accnen von heute Ein Tonfilmwerk das überall große Begeiſterung fand. Im 2. eil: Buster Keaton in 1 Die unbolgommene ng Ein Filmwerk für Jung und Alt. Ob Ihre Ehe vollkommen iſt oder unvoll⸗ kommen oder ob Sie gar nicht verheiratet ſind— dieſe unvollkommene Ehe müſſen Sie ſehen. Im 3. eil: Im Hampt m Pfergenieben. Ein lustiger u. gefährlicher Wild-Westiülm Ein Beſuch dieſes ausgezeichneten u. in⸗ tereſſanten Tonfilmprogramms kann nur beſtens empfohlen werden. Anfang ſtets 8 Uhr ab 9½ Uhr nochmals alles zu ſehen Sonntag Mittag grofle jugend- u. Minder-Vorstellung. Kinder 10 Pig. Kath. Kirchenchor Citi Heute Freitag abend 9 Uhr findet eine kurze Singſtunde ſtatt. Betreffend: Hochzeit am Samstag um 3 Uhr. Alle Damen und Herren, die dabei ſein können, werden dringend gebeten, pünktlich zu erſcheinen. ohne Diät! Der Präſident. Innun i In kurzer Zeit 20 Pfd. 1 Zimmer u. Küche leichter durch mein ein⸗ 5 evtl. 9 5 0 faches Mittel. Auskunft koſtenlos: 2 Zimmer u. Küche ö f per ſofort zu 1 5 Falving, Hamburg 24 ir. 8 81 Von wem, ſagt der Verlag. Ar.& Grummeigras⸗ Verſteigerung von etwa 1000 Morgen Wieſen der Hofgüter Hüttenfeld⸗Seehof⸗Rennhof. c hlan k Am Donnerstag, den 1. und Freitag, den 2. Geptember 1932 von den zu dem Hofgut Hüttenfeld⸗Seehof gehörigen Wieſen. Zuſammenkunft je vormittags 9 Uhr in der Wirtſchaft Delp in Hüttenfeld. Am Donnerstag, den 1. September 1932 von den zu dem Hofgut Rennhof gehörigen Wieſen. Zuſammenkunft nachmittags 2 Uhr in der Wirtſchaft Delp in Hüttenfeld. Hüttenfeld, den 24. Auguſt 1932. Freſhert Heul zu Herknsheim'ſche Geſamt⸗Güter⸗VBerwoltung Feruſpr.: Weinheim i. B. 2202, Worms 3021. Alte Zeitungen und Tapezieren Zum Broteinschlagen Warnung! mann meiner Frau weder etwas zu leihen noch zu borgen, da ich für nichts aufkomme. Ninolaus Jager 3. Warne hiermit Jeder⸗ Huorderung und Familie Nik. Jäger 3. wollen ſich an Herrn Nik. Jäger 3., jetzt Euler⸗ ſtraße 1, halten, da Frau Jäger mit Kindern für nichts mehr haftet. Frau Hin. qacer s. Warnung! Die Gläubiger der Rathausſtraße 33 ſagen wir herzlichen Dank. Roos für ſeine erhebenden troſtreichen Worte am Grabe, ſowie allen edlen Spendern und für die Teilnahme am Leichenbegängnis. Viernheim, den 26. Auguſt 1932. Die trauernden Hinterbliebenen. Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme an dem Heim- gange unſerer lieben Verſtorbenen frau Nuguste Nempf geb. Rosenkranz Beſonders danken wir Herrn Pfarrer zu verkaufen Pfund 10 Pfg. gchrelber-Halſee ganz vorzüglich! Aus friſcher Röſtung Zu Kauen gesucht: in der Nähe des Ortes gegen bar. ſagt der Verlag ds. Bl. kräftiger Geſchmack, feines Aroma JJ 95, 1,30, 1,60, 1,90 f ferner empfehle: Ag. Stangenkase 20 /. ö Pfd. 38 Pfg. ſchöne ½%reife Ware Edamerkäse 20% / Pfd. 12 Pfg. Acker Von wem, Ober matratzen geg. 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Sport-Anziige. 1650 Hnicker-Hosen 4.4.80 Sport-Mäützen 085 Sports trümfpe 9.45 an Harl Steiert Herren- Moden, Berufskleidung Schulstraße 6. Vel. 112 1 übzuſehen ſind. gefährlich werden kann. hufſtellten, welches darin beſtehen ſoll, Kngehörige einer Partei, die meine Partei aller— Pegrenzter Treue hennt in einem Aufruf den Reichskanzler„Henker (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) anzeiger Viernheimer Zeitung —— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 1% Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim N Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. itlers Drohung * Die innenpolitiſche Lage hat durch die To⸗ esurteile von Beuthen oder beſſer geſagt durch zen Aufruf Hitlers anläßlich dieſer Urteile eine berſchärfung erfahren, deren Folgen noch nicht Ueber Nacht iſt in unſer politi⸗ ches Leben ein neuer Zündſtoff hineingetragen borden, der in der augenblicklichen Situation ſehr Wir haben ſchon damals harnend unſere Stimme erhoben, als die national— ozialiſtiſche Preſſe und ſpäter auch die Parteilei⸗ jung die oſtpreußiſchen Terrorakte zu beſchönigen uchten und die Theſe von dem Recht auf„Notwehr“ beliebige ings ſeit Jahr und Tag mit Mordterror verfolgt, urch den gleichen blutigen Terror unſchädlich zu machen. Es wird niemand das gute techt auf wirkliche Notwehr be⸗ reiten. Wer mich angreift und meine Ge— indheit oder gar mein Leben bedroht, dem darf ch nach Moral und geltendem Recht den notwen⸗ igen Widerſtand entgegenſetzen, ſelbſt auf die Ge ahr hin, ein Menſchenleben dabei zu vernichten. lber nun ſämtliche Angehörigen der mich bekämp⸗ enden Bewegung einfach für vogelfrei zu erklären und wie Hitler es getan hat, zu verkünden, die Rethoden unſeres Kampfes werden beſtimmt durch hie Methoden der Gegner, das heißt doch ſchließ— ich die geſamte Rechtsordnung auf den Kopf ge⸗ ſtellt. Was iſt denn nun eigentlich in Beuthen geſchehen? Fünf Nationalſozialiſten, die einen politiſchen Gegner im Schlafe überfallen und ihn nach Feſt⸗ tellung des Gerichts mit ungeheuerlicher Roheit und Brutalität umgebracht haben, werden auf Frund der Notverordnung des Kabinetts v. Pa⸗ zen, die Gewalttätigkeiten gegen politiſche Gegner inter verſchärfte Strafen ſtellt, von rechtswegen, zum Tode verurteilt. Dex Tatbeſtand iſt ein⸗ andfrei geklärt, die fünf Täter haben mit Ueber⸗ egung gehandelt und haben eine Tat begangen, ie wahrſcheinlich auch nach dem normalen Straf⸗ ſeſetzmit dem Tode beſtraft worden wäre. Was tber geſchieht? Eine große Partei gerät in unge⸗ eure Erregung und in einem ihrer Organe iſt die Rede von einem„Fauſtſchlag in das Geſicht des Pationalen Deutſchlands“. Der Führer dieſer Partei aber ſcheut ſich nicht, einem Telegramm an die Verurteilten, die er „Kameraden“ nennt, ſich mit ihnen als„in un⸗ verbunden“ zu erklären. Er der nationalen Freiheitskämpfer“ und behauptet on ihm, er habe„ſeinen Namen mit dem Blute ationaler Kämpfer in die deutſche Geſchichte ein Pezeichnet“ und droht, man werde die Saat, die karaus aufgehe, künftig nicht mehr durch Strafen eſchwichtigen können. Selbſt einem Göbbels war dieſer Aufruf zu happig. Der„Angriff“ hat nämlich den Führer enſiert und in der Wiedergabe des Hitler'ſchen 5 Kufrufs einige der exploſivſten Stellen weggelaſ— e, vor allem die Sätze, die den Reichskanzler von Papen perſönlich beleidigen. Während im„An⸗ griff“ nur von„Objektivität“ des Kanzlers ge— brochen wird, heißt es bei Hitler:„Herr v. Pa⸗ zen, Ihre blutige Objektivität kenne ich jetzt.“ Nührend der„Angriff“ nur verheißt, daß die na⸗ zonalſozialiſtiſche Bewegung mit der Regierung fertig werde, ſpricht„Hitler von der Regierung zer Hinrichtung und ihrer Mitkämpfer.“ Schließ lich ſtreicht der„Angriff“ folgenden Satz vollkom— nen:„Herr von Papen hat ſeinen Namen mil em Blut nationaler Kämpfer in die deutſche Ge chichte eingezeichnet.“ Wir finden in dem Aufruf Hitlers nich bur eines Argumentes, durch das das Beuthener, teil als ein Fehlurteil nachgewieſen würde. an ucht die Reichsregierung mit den ſchlimmſten Dro⸗ zungen unter Druck zu ſetzen und glaubt ſo die Be⸗ hnadigung der Verurteilten zu erzwingen. Damit hat man aber den Verurteilten, für de⸗ ren Begnadigung ſich ſogar eine ganze Reihe von Linksblättern einſetzen— weil man ſie als ein Opfer der unglaublichen Verhetzung und deshalb nicht die in Wahrheit Schuldigſten betrachtet— einen ſchlech ten Dienſt erwieſen. 11 1 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 2. Auguſt 1932. abgeneigt iſt, von dem ihm zuſtehenden Recht der Begnadigung Gebrauch zu machen, wird dadurch die Entſcheidung außerordentlich erſchwert, weil doch ſchließlich die Autorität des Staates auf dem Spiele ſteht. Gewiß iſt die Terrornotverordnung nicht ge— ſchaffen worden, um gleich bei der erſten Aburtei— lung ihren Effekt durch Nichtvollſtreckung illuſoriſch zu machen. Aber man kann ſich ſchließlich im vor— liegenden Falle auf den Standpunkt ſtellen, daß die Verurteilten, als ſie wenige Stunden nach Verkün⸗ dung der Notverordnung die Tat begingen, den Inhalt der Notverordnung noch nicht gekannt ha— ben. Auch bleibt abzuwarten, ob aufgrund des angekündigten neuen Beweismaterials des Vertei— digers eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor dem ordentlichen Gericht möglich ſein wird. Wir haben es von Anfang an für ſehr wahr— ſcheinlich gehalten, daß das Beuthener Urteil nicht zur Vollſtreckung kommen wird, allerdings mit dem nachdrücklichen Hinweis ſeitens der Re— gierung, daß künftig keinerlei Begnadigungen mehr in Betracht kommen können. Wir bedauern es deshalb umſomehr, daß Adolf Hitler es für nötig befunden bat, durch einen ſolchen Auf— Politischer ruf den geordneten Gang der geſam⸗ ten Rechtspflege in Frage zuſtellen und damit auch einer parlam entariſchen Löſung der Rrgierungsfrage in Reich und Län— dern nun vielleicht unüberbrückbare Schwierigkeiten zu bereiten. Herr von Papen wird aber aus dem Intermez— zo die Lehre ziehen, daß es gefährlich iſt, abwechſelnd mit Zuckerbrot und Peitſche Gefolgſchaft erzwingen zu wollen. Kein Kanzler vor Herrn von Papen iſt mit ſolchen Schmähungen bedacht worden, wie ſie ihm von Herrn Hitler ins Geſicht geſchleudert worden ſind. Hat das Kabinett von Papen noch die Autori— tät, um einer Bewegung Herr zu werden, die es mit Wohlwollen überhäuft und die ihm dafür nur mit Undank gelohnt hat? Was ſagen die Herren von Hindenburg-Schlei— cher-Papen zu dieſer neueſten Entwicklung?! Seit dem Sturze Brünings befindet ſich die deutſche Innenpolitik Wege und man kann nur mit Sorge daran auf einem abſchüſſigen denken, wo dieſer Weg endigen ſoll. Iwei Eteigniſſe— nach Otlawa— Auch Virkſchaftskampf in deulſchland Zwei Ereigniſſe ſtanden während der vergan⸗ genen Wochen bezw. ſtehen heute noch im Mit⸗ telpunkt des Intereſſes in Deutſchland, ein Be⸗ gräbnis und ein Gerichtsurteil. In Kiel wur⸗ den am Dienstag nachmittag die Toten der „Niobe“ zur letzten Ruhe beſtattet, die Leichen der deutſchen Seeleute, die aus dem Rumpf des im Kieler Hafen gehobenen deutſchen Schul— ſchiffes noch geborgen werden konnten. Alle deutſchen Rundfunkſender übertrugen— eine Selbſtverſtändlichkeit— die ſchlichte Gedenk— feier an die tapferen deutſchen Männer und Jungens, die der unerbittlichen See zum Opfer gefallen ſind. Und dieſe Trauerſtunde, an der die ganze Nation teilgenommen hat, galt nicht nur den wenigen, die das Meer herausgegeben hat, ſie galt ebenſo auch ihren Kameraden, die nicht mehr gefunden wurden, die der See ge— blieben ſind, der ihre jugendliche Sehnſucht ge— golten hatte. Das andere Ereignis war ein Gerichtsur⸗ teil, war das Todesurteil gegen fünf National- ſozialiſten im ſogenannten Potempaer Prozeß; vor dem Sondergericht in Beuthen. Fünf jun⸗ ge Menſchen wurden hier gemäß den Beſtim— mungen der letzten Notverordnung gegen poli— tiſche Ausſchreitungen wegen der Ermordung eines politiſchen Gegners zum Tode verurteilt, und dieſes Urteil hat weit über die deutſchen Grenzen hinaus Aufſehen erregt. Gewiß, die fraaliche Notverordnuna der Reichsreaierung hatte an Schärfe und Klarheit kaum zu Miß⸗ deutungen Anlaß geben können, aber ſie iſt zweifellos nicht überall ſo ernſt genommen worden, wie das geboten geweſen wäre. Das Beuthener Urteil hat nun ebenſo wie der faſt zur gleichen Zeit gefällte Urteilsſpruch im Oh— lauer Prozeß die Augen darüber geöffnet, daß die Notverordnung gegen die ſich in den letzten Monaten erſchreckend gehäuften Ueberfälle und Attentate nicht nur ein Fetzen Papier, eine Farce iſt, ſondern daß auch nach ihren Para⸗ graphen geurteilt wird. In Deutſchland geht nun der Kampf der Na⸗ tionalſozialiſten gegen dieſes Urteil. Hitler und nahezu ſämtliche bedeutenden Führer der Be⸗ wegung haben die Sache der fünf Verurteilten zu der ihren, zur Sache der Partei, gemacht; die Reichsregierung hat demgegenüber erklärt, daß ſie jedem Druck gegenüber unempfindlich blei⸗ ben werde. Parallel laufen die Proteſte gegen das Ohlauer Urteil, das bekanntlich Reichsban— nerleute mit Zuchthausſtrafen belegt hat. Der Kampf hat leidenſchaftlichſte Formen angenom— men, er hat ſich, darüber iſt ſich jedermann in Deutſchland klar, zu einem Kampf um die Staatsautorität ſelbſt entwickelt. Die letzte Ent⸗ ſcheidung der Reichs-, bezw. oreußiſchen Staatsbehörden aber ſteht noch aus. Wie wird ſie ausfallen? 5 Wirtſchaktskonkerenz des Britiſchen Die PPP weiheſtunde der Skahlhelmſtudenlen am Tannenbergdenkmal Ueberſichtsbild von der Feier während der Anſprache des oſtpreußiſchen Landesführers des Stahlhelm, Graf Eulenburg⸗Wicken. 80 Stahlhelmſtudenten aus dem Reich, die eine Oſtpreußenreiſe unternommen haben, verſam⸗ nelte T bergdenkm 5 melten ſich zu einer Weihe bei Hohenſtein eee eee eee 49. Jahrgang Weltreichs in Ottawa ſollte ein Beiſpiel werden für die Notverordnung und den Wiederaufbau, ſo wie ihn auch die ſchon ſo lange angekündig— ten aber termingemäß noch längſt nicht feſtge⸗ ſetzte Weltwirtſchaftskonferenz zu ſchaffen ha— ben würde. Jedoch iſt Ottawa zu Ende gegan— gen, ohne raumgreifende befreiende Auswir— kungen, ohne daß wir aus ihr Hoffnungen ſchöpfen können für die Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz. Auch in Ottawa hütete man ſich ängſtlich vor zielweiſenden Beſchlüſſen, begnügte man ſich mit Kompromiſſen angeblich mit Rückſicht auf die ungeklärte wirtſchaftliche Weltlage, auf die bevorſtehende Weltwirtſchaftskonferenz, für die man ſich nach jeder Richtung hin freie Hand behalten wollte. Man kann zwar über die Bedeutung der Kompromiſſe von Ottawa im einzelnen erſt urteilen, wenn der Wortlaut der Vereinbarun— gen vorliegt. Doch eines können wir feſtſtellen, daß man in Ottawa im allgemeinen zu einer Regelung gelangte, die keine Rückſicht auf die Weltwirtſchaft nimmt, im Gegenteil die wei— tere Abſchließung durch Erhöhung der Zoll— mauern zur Folge hat. Obwohl auch das Britiſche Weltreich aufs ſchwerſte unter den Auswirkungen der Kriſe litt und noch leidet, entſchloß man ſich doch wieder zu einer verſtärkten Abſchließung gegen die übrige Welt und will darin immer noch das rettende Mittel ſehen. Wenn ſich die Be— ſchlüſſe von Ottawa noch nicht auswirkten auf die Weltwirtſchaftsgeſtaltung, alſo auf die Warenmärkte und Börſen, dann nur, weil bis jetzt die einzelnen Vertragsbeſtimmungen noch nicht bekannt ſind. Was ſpäter kommt, läßt uns vieles befürchten, weil Anſätze zur Geſundung in der Weltwirtſchaft, die wir da und dort wahrnehmen, nur zu leicht wieder durch den Rückfall in alte Sünden zerſtört werden können, ja müſſen. * Auch in Deutſchland geht der Wirtſchafts— kampf. Ein Kampf nämlich der verſchiedenſten Intereſſenſtrömungen, nicht aber allein in den verſchiedenen Wirtſchaftsteilen, ſondern auch innerhalb der Reichsregierung um das neue Wirtſchaftsprogramm. Zu der gleichen Zeit hat Reichsbankpräſident Luther ſehr deutlich über die Richtlinien ſeiner Reichsbankpolitik ge— ſprochen und alle Experimente abgelehnt, deren Ausgang zweifelhaft wäre. Nach der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Seite hin kann man die Er⸗ klärungen Dr. Luthers zuſammenfaſſen dahin, daß er ſich ausſpricht gegen Autarkie, gegen Planwirtſchaft, gegen allgemeine Zinsſenkung, gegen Verſtaatlichung der Banken, für Gold⸗ währung und für Diskontſenkung. In der Reichsregierung aber finden wir Strömungen, die einmal eine autarke Wirt⸗ ſchaft erſtreben, während andere nach der Plan⸗ wirtſchaft rufen. Das führte ſofort zu ſcharfen Gegenſätzen zwiſchen der Induſtrie und de. Landwirtſchaft. Dieſe Gegenſätze pflanzten ſich fort innerhalb der Reichsregierung u. führten zum Rücktritt des hochbewährten Fachmannes im Reichswirtſchaftsminiſterium, des Staats- ſekretärs Dr. Trendelenburg. Weitere Kriſen find aber noch vorhanden, die keineswegs be⸗ ſeitigt ſind. Denn auch von Rücktrittsabſichten des Reichswirtſchaftsminiſters Prof. Warm— bold hat man geſprochen, wie von den des langjährigen Kartellreferenten des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums, des Miniſterialrats Joſten. Man wird hier die angekündigte Rede des Kanzlers vor den Weſtfäliſchen Bauernvereinen am 28. Auguſt abwarten müſſen, bevor über die Wirtſchaftsziele der Reichsregierung ein abſchließendes Urteil möglich iſt. 4 1 4 27 7 „Jepp“ kommt nach Jrankfurt Frankfurt a. M., 26. 8.„Graf Zeppelin“ ſtar⸗ tet am Sonntag, den 28. Auguſt, vormittags 3 Uhr, in Friedrichshafen zu einem Flug über das Rheintal und den Schwarzwald nach ſtekurt a. M. und wird dabei vorausſichtlich nch Mainz überfliegen. Gegen 10.50 Uhr wird das Luftſchiff Frankfurt a. M. überfliegen und einen Kranz über dem Goethehaus abwerfen. Die Rückkehr erfolgt etwa 16 Uhr in Friedrichs⸗ W