rkranz. Morgen Mittwoch, Im Silber en 31. Auguſt, feiern die Eheleute Herr Jakob Mandel 13. und Frau, Eva geb. Faltermann, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gratuliern! Glückauf zur Goldenen! f» Grummetgras⸗Verſteigerungen. Am Donnerstag, den I. und Freitag, den 2. Sept. dieſes Jahres je vormittags 9 Uhr wird das Grum⸗ metgras der Hofgüter Hüttenfeld⸗Seehof und am Donnerstag, den 1. September nachm. 2 Uhr das Grnmmetgras des Hofgutes Rennhof verſteigert. Zuſammenkunft um die angegebene Zeit in der Wirtſchaft Delp zu Hüttenfeld. Wir machen die Intereſſenten auf dieſe Verſteigerungen aufmerkſam. Sportvorſchau des Turnvereins von 1893. Kommenden Sonntag, den 4. Sept. beteiligt ſich der Viernheimer Turnverein an dem großzügig angelegten Klubkampf in Seckenheim. Hier iſt unſeren Leichtathleten nochmals Gelegen⸗ heit geboten ihr Können unter Beweis zu ſtellen, denn Gegner wie Seckenheim, Ziegelhauſen und Käfertal verlangen volle Kräfteentfaltung. Eben⸗ ſo werden unſere Handballſpieler in einem Blitz⸗ turnier gegen obengenannte Vereine Spiele abſol⸗ vieren und hoffen wir dabei ſchöne Spiele zu ſehen. Auch ein Gerätemannſchaftskampf gegen Seckenheim und Ziegelhauſen wird den Anhängern des alten, ſchönen Geräteturnens angenehme Abwechslung bie- ten, ſodaß alle Intereſſenten voll auf ihre Rechnung kommen werden. Abfahrtszeiten und Treffpunkt werden wir in der Samstagsnummer bekannt geben. Sportbericht der D. J. K. Bei dem Auftakt der neuen Spielſaiſon im Gau Mannheim hatten unſere Blauweißen wenig Glück. Sie mußten die Punkte an die Waldhöfer abgeben, obwohl das Spiel auf eigenem Platze ſtattfand. V. hatte wirklich einen recht ſchlechten Tag und mußte Waldhof mit 0:2 den Sieg über⸗ laſſen. Wenn W. zu dieſem Erfolg kam, ſo lag dies an dem mehr als Pech habenden Viernheimer Sturm. Auch die Läuferreihe war durchweg in ſeinen Leiſtungen ſehr mäßig. Dazu kommt noch, daß Buſalt durch eine Fußverletzung das Tor nicht hüten konnte und auch auf die Mitwirkung des rechten Verteidigers Adler noch lange Zeit verzich— tet werden muß. Die Mannſchaftsaufſtellung war dennoch nicht als erheblich geſchwächt anzuſehen, zumal in der 1. Halbzeit genug Chancen ſich ge— boten hatten, um den Sieg an ſich zu bringen. Es war ſowieſo ein Spiel mit zwei einſeitigen Hälften, aber nur W. verſtand es'in ſeiner Drangperiode Tore für ſich einzuheimſen. Zwei billige Treffer hatten Waldhof die Punkte gebracht, die beide un- bedingt gehalten werden mußten. Das 1. Tor fiel 2 Minuten vor dem Seitenwechſel. V. Torwart hatte einen Ball abgefangen und ließ ihn reichlich nervös über den Arm ins Tor gleiten. 15 Min. vor Schluß des Kampfes ſchoß der Linksaußen W. in die rechte Ecke; der Schuß war nicht beſonders ſcharf und hätte gehalten werden müſſen. Nun ja! Das 1. Spiel iſt verloren, doch iſt deshalb noch — 0 nicht alles verloren und wir wollen abwarten, wer Vereins- u. Trainingsabende der 8 zuletzt lacht. ö Die Handballer machten doppelt gut, was den Fußballern nicht geglückt war. Mit dem ganz überlegenen Erfolg von 14.0 Toren fertigten ſie den Gegner Seckenheim ab. Der Sieg war ihnen von Anfang an nicht zu nehmen. Die Mannſchaft macht einem wirklich Freude. Sie beſitzt Geſchloſ— ſenheit, gute techniſche Schulung und vor allem be— achtenswerte Schnelligkeit. Dieſer Eröffnungskampf iſt vielverſprechend und wir wollen die Hoffnung ausſprechen, daß wir uns noch recht oft an den Leiſtungen vergnügen können. Sport und Spiel. Der Meiſterfavorit Neckarau wird auf dem Waldſportplatz mit 5:2 Toren beſiegt! Die 1. Jugend ſetzte ſich wieder durch u. ſiegte 2:0 Ueberall großer Jubel, hellſte Freude über dieſen grandioſen Sieg der Sportvereinigung über die gefürchteten Neckarau Blau⸗Weißen, die Leute um den bekannten Internationalen„Jakob“. War das ein Hochgenuß, am Sonntag in der erſten Halbzeit die Grünen ſpielen zu ſehen, wie am Schnürchen lief der Ball, innerhalb 7 Minuten 3 Tore! Und als man ſchon glaubte, das Tempo würde nicht durchgehalten, da wurden den Gäſten nochmals zwei Dinger ſo exakt und unhaltbar in die Maſchen gedreht, daß es ihnen zum vollen Be— wußtſein kam, das iſt nicht mehr die gleiche Mann⸗ ſchaft wie im vorigen Jahr! Hier iſt Kampfgeiſt zu Hauſe, ein nie erlahmender Wille zum Sieg. Und dieſer Sieg gegen Neckarau, die ſeit Jahren mit Waldhof die beiden erſten Tabellenplätze„ſeſt abonniert“ hatten, wird von größter Bedeutung ſein 0 bei Vergebung des Meiſtertitels, ſind doch die beiden erſten Plätze ſehr wervoll, zumal in dieſem Jahre die Vereine aus Bayern mit dem Rheinbezirk die Verbandsſchlußſpiele austragen. Bis dahin iſt noch ein weiter Weg, aber er iſt erreichbar, wenn noch mehr die Mannſchaft ihre Leiſtungen verbeſſert, eine größere Verſtändigung eintritt, der Ball noch mehr in uneigenützigſter Weiſe flott abgeſpielt wird! Freut euch, ihr elf Spieler über eure großartige Leiſtung und nehmt euch für die nächſte Spiele vor, noch mehr zu kämpfen, noch ſchneller den Ball zu ſpielen und weitere Erfolge werden nicht ausbleiben. Der Anfang iſt gut, es muß noch beſſer werden, um die Schlußkämpfe am beſten durchzuſtehen. Das fordert eiſerne Nerven, größeren Willen zum Kampf und gegenſeitige Unterſtützung! Dann muß und wird das geſteckte Endziel erreicht werden, der Name Viernheim wird noch mehr als bisher im deutſchen Sport geehrt und geachtet werden: durch euere hohen Leiſtungeu, ihr Elf! In dieſer Er— wartung vorwärts zu weiteren Ehren! Kaiſers— lautern ſoll am nächſten Sonntag der weitere Weg— weiſer nach oben ſein! Es muß erreicht werden. Bender, ings Spor vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag Abend/ 7 Uhr: Training der 1. Mſchft. mit Erſatzleuten. 5 8 Uhr: Vorſtandsſitzung im Verwaltungszimmer Mittwoch Abend ¼7 Uhr: 2. M. und 4 M. ½9 Uhr: Spielausſchuß im Verwaltungszimmer. Donnerstag Abend ½7 Uhr: Training der 1. u. 3. M. Freitag Abend ½7 Uhr: Training für Jugend, Schüler, A. H., Privat und 5. M. Sonntag, den 4. September 1932 Großkampf in Kaiſerslautern gegen RfR.! Reichsbanner⸗Schutzſport. Handball: Viernheim 1.— FT. Heddesheim 1. 6:2 Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde ½8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen⸗ kongregation. 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5—/ 7 Uhr 3. Abteilung der Schüler- rinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 5—/¾ 7 Uhr Gruppenabend der Jungſchar 2. Gruppe. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde. Mittwoch: ½9 Uhr Hallentraining ſämtl. Fußball- und Handballmannſchaften. 2 Uhr Platz⸗Training für Schüler. 4 Uhr in der Sporthalle Turn-, Fußball-, Schüler und Jungſchartreffen. 7 Uhr Leiſtungsprüfung ſür das Reichsſportab- zeichen Donnerstag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften und Leichtathletik. 8-3 ⁰ͤ 10 Uhr Heimabend der Sturmſchar. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde. Freitag: 4—/ 6 Uhr 2. Abteilung d. Schülerinnen der Jungfrauenkongregation. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabtlg. 19 Uhr Spielerverſammlung. J6—7 Uhr 1. Abteilung der Schülerinnen der Jungfrauen⸗Kongregation. 5- /ä7 Uhr Gruppenabend der Jungſchar 1. Dienstag u. Freitag: Platz-Training. Zu allen Uebungs⸗ und Trainings-Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. lte Zeitunge Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt die Buchdruckerei ds. Blattes. Druckſachen ru J Viernh. Anzeiger ———— ee eee Glashaut in gangbaren Farben als Schutz gegen Sonne Staub und Fliegen. Vorrätig in Breiten von 50 u. 100 em. Das lid. Meter zu 40, 60 und 80 Pig. Buntglaspapier in diverſen Muſter zum bekleben der Fenſter Das lid. Meter zn 60, 70 und 80 Pig, Schrankauslegepapler mit Sternchen. Die Rolle zu 25 Pig. Cioseti-Paplere Die grole Rolle zu 15 und 20 Pig. Closeit-Papier-Halter Das Stück zu 30 und 60 Pig. zu haben bei Joh. Schweikart eee Ae ummmmmmmummmmmnmummnmnmumunmumumummmn neee, fllnmmummnmunmmmmmunnmnmmnmnnmundanommmnmnmnunmmmnunmamunummamna unn Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen- abteilung. Morgen(Mittwoch) nachmittag nach dem Schießen der Polizei iſt Gelegenheit bis 6¼ Uhr zum Uebungsſchießen. Abends 8 ½ Uhr Verſammlung im Lokal. Sonntag den 4. 9. in Käfertal Verbands⸗Landes- und Reichs- meiſterſchaftſchießen ſowie Preisſchießen. Jedem iſt Gelegenheit gegeben ſich zu beteiligen. Zeit wird noch bekannt gegeben. Der Vorſtand. Sänger Einheit. Mittwoch abend pünktlich um 8½ Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen er⸗ wartet. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Heute Dienstag abend 6 Uhr trainieren alle Leichtathleten für den Klubkampf in Seckenheim. Sämtliche Handballſpieler trai⸗ nieren am Freitag abend. Alles erſcheinen. Donnerstag abend ½9 Uhr erſte Turnſtunde der Turnerinnen im Lokal. Die Sportleitung. TANZ- SCHULE Georg Kirchner. V Den werten Damen u. Herren die freund⸗ liche Mitteilung, daß am Freitag, den 2. Sent. im„Fürſt Alexander“, abends 8 Uhr, der neue „ Herbst- beginnt. Erlernt werden alle mo- dernen Tänze dieſer Saiſon. Es ladet freundlichſt ein Georg Kirohner Tanzlehrer. 5 1 Tanakursus Tabakbau⸗ Verein 2 Der Verein hat Tabaksgarn allerbeſte Qualität beim Rechner Hofmann vor- rätig. Kann mit dem Sandblattgeld verrechnet werden. Sport-Anziige 1 16.50 Mnicher-Hosen 1.4.86 Snort-Mützen“ 45 Snortstrümime 48 a Herren- Moden, Berufskleidung 0 Oehmdgras⸗ Verſteigerung. Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt Weinheim verſteigert: 1) am Montag, den 5. Sept. 1932, nachmittags 2 Uhr in der Wirtſchaft von Werle in der Neuzenlache das Oehmdgras der Lache, gleich— zeitig die Weiden daſelbſt. 2) am Dienstag, den 6. September 1932, vor- mittags 9 Uhr. in der Wagenhalle des Gräfllich von Berckheim'ſchen Schloſſes in Weinheim das Oehmdgras des Hemsbach-Laudenbacher Wieſenguts Weinheim, den 29. Auguſt 1932 Gräflich von Berckheim' ſches Rentamt. dauplalz Menne mit Scheune, Slallung, Ecke Goethe ⸗Alexander⸗ Grabgarien 0 10 ſtraße zu verkaufen. zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag 1 Zinner Verlag. und Küche 1 Zimmer ſofort zu vermieten u. Küche Edmund Wedel ſofort zu vermieten. zum„Schwarzen Peter“ Dewald Ecke Bismarck⸗Rathausſtr. Schöne Wonauno beſtehend aus 3Z Zimmer und Küche, mit Gas, Waſſer u. Elektriſch, nebſt Zubehör, per 1. Oktober beziehbar, zu vermieten. Schöne Feel und Iüllerschweine ſtehen ab heute zum i Verkauf bei Bekanntmachung. Die Rote Kampffront hier hatte wieder ein— mal das Bedürfnis, in einem Flugblatt gegen den Unterzeichneten und ſeine Beamten loszuziehen, in⸗ dem ſie behauptet, der Unterzeichnete, Verwaltungs- inſpektor Alter, ſowie Oberſekretär Pfützer hätten in der letzten geheimen Gemeinderatsſitzung Gehalts- aufbeſſerung verlangt und dieſe auch durchgeſetzt. Hierzu wird bemerkt, daß an dieſer Verleumdung kein wahres Wort iſt. Dieſe Verleumdung iſt nur dazu angetan, die Oeffentlichkeit gegen die Beamten aufzureizen und ihnen ihren ohnehin nicht beneidens⸗ werten Beruf noch mehr zu erſchweren. Eine der- artige Handlungsweiſe iſt in Zeiten der Not und der Zerriſſenheit unſeres Bolkes außerordentlich zu bedauern und zeugt von wenig Verantwortlichkeit. Wir ſtellen hiermit nochmals ausdrücklich feſt, daß (die Behauptungen in dem Flugblatt hinſichtlich et- waiger Gehaltsaufbeſſerungen bewußt erfunden und gelogen ſind. Wenn weiter in dem Flugblatt behauptet wird, daß der Vorſtoß des Unterzeichneten bei den ſtaatlichen Stellen auf Wiederherſtellung der alten Wohlfahrtsſätze nur eine Heuchelei ſei, dann mögen diejenigen, die es beſſer verſtehen wie der Unter⸗ zeichnete, der Rat, die Not- und Arbeitsgemein- ſchaft der Bürgermeiſter des Kreiſes Heppenheim, ſowie der Vorſtand des heſſiſchen Landgemeindetages, ſelbſt die Initiative auf geſetzlich zuläſſigem Wege hierzu ergreifen. Wir wünſchen ihnen dazu den beſten Erfolg. Den Weg des kommuniſtiſchen Bür⸗ germeiſters von Mörfelden, der ſeines Amtes wegen Verletzung ſeiner Dienſt- und Amtspflichten ent⸗ hoben worden iſt, ſchlagen wir nicht ein. Viernheim, den 30. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Volkschor E g. Oktober: Herbstkonzert Die für heute abend angeſetzte Singſtunde det nich ſtatt U fgggaagggggggagggggagagamggagaaa Schnaken tötet vadikal angenehm im Geruch / Liter 95 10 Liter 40 RATHAUS- DROGERIE Peter Moskopp i Aaggggpaaanmmmpanmmſgngnmes Schnitzel Weizenkleie, Weizeufuttermehl, Weizennachmehl, Treber, Malzkeime, Sojaſchrot, Weizenkeime, Viehſalz, Reps⸗ und Erdnußkuchen. Gerſte⸗, Hafer⸗ und Maisſchrot Sämtliche Sorten Hühner-, Tanben⸗ und Vogelfutter. las maler War lags-Andge beſonders ſtrapazierfähige Ware Mk. 25. deorg Martin 3 hſtraßt?:nt/ faaannmanmamaaaadagnaaanama faagaangangaagamdagana fa kommuniſtiſche weiblichen Fraktionsgenoſſen zum Präſiden⸗— Itenſitz folgende Auſprache: (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) ena imer Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,0 Mk, frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 202 Deulſcher Neichslag Berlin, 30. 8. Die Tribünen ſind ſchon lange vor Beginn der Sitzung bis auf den letzten [Platz beſetzt. Im Sitzungsſaal finden ſich die uniformierten Nationalſozialiſten beim erſten Klingelzeichen kurz vor 15 Uhr ein. Die Re— gierungsplätze ſind nicht beſetzt. Auf dem noch leeren Präſidentenſeſſel liegt ein dickes Kiſſen [Die Deutſchnationalen ſind, ihrem Fraktions⸗ beſchluß gemäß, zunächſt der Sitzung fernge⸗ blieben. Um 15 Uhr wird Frau Klara Zetkin, die Alterspräſidentin, von zwei geleitet. Die Kommuniſten rufen im Sprechchor:„Wir grüßen die antifaſchiſtiſche rote Einheitsfront und unſere Genoſſin Klaro Zetkin mit einem dreifachen Rotfront“. Die übrigen Abgeordneten hören ſich die Kundgebung ſchweigend an. 1 Frau Zetkin(Komm.) erklärt mit ſichtlicher Anſtrengung: [Nach der Geſchäftsordnung wird die erſte Sitzung des Reichstags durch das älteſte Mit, glied eröffnet und geleitet. Nach den Feſtſtel⸗ lungen des Reichstagsbüros bin ich das älte— ſte Mitglied. Ich bin am 5. Juli 1857 geboren. Wenn ein Mitglied älter ſein ſollte, bitte ich les, ſich zu melden und meine Stelle einzu⸗ nehmen. Das iſt nicht der Fall. Ich eröffne die Sitzung und berufe zu Schriftführern die Abgeordneten Frau Lore Agnes(Sz.), Rauch, München(BVp.), Schwarz-Frankfurt(3). u. Torgler(Komm.) Nachdem die Schriftführer ihre Plätze ein⸗ genommen haben, hält die Alterspräſidentin i Frau Zetkin Der Reichstag trit in einer Situation zu⸗ ſammen, in der die Kriſe des zuſammenbre— ſchenden Kapitalismus die breiteſten werktäti⸗ gen Maſſen Deutſchlands mit einem Hage 0 ich ſurchtbarſter Leiden überſchüttet. Der weiter Abbau des Tarifrechts und des Schlichtungs, weſens wird die Entbehrungslöhne noch tiefen ſenken. Die politiſche Macht hat zur Stunde in Deutſchland ein Präſidialkabinett an ſick J geriſſen, das unter Ausſchaltung des Reichs— tags gebildet wurde, das der Handlanger des vertruſteten Monopolkapitals und des Groß⸗ agrariertums und deſſen treibende Kraft die feichswehrgeneralität iſt.(Sehr wahr! bei den Kommuniſten). Trotz der Allmacht, über die dieſe Regie⸗ tung verfügt, hat ſie gegenüber den innen⸗ fund außerpolitiſchen Aufgaben gänzlich ver⸗ agt. Sozialhilfsbedürſtige erblickt die Regie⸗ rung nur in verſchuldeten Großagrariern, lrachenden Induſtrieherren, Bankgewaltigen, Reedern und gewiſſenloſen Spekulanten ſo⸗ wie Schiebern. Ihre Außenpolitik wird gelei⸗ tet von imperialiſtiſchen Gelüſten und bringt Deutſchland in ſteigende Abhängigkeit von den Großmächten des Verſailler Vertrags. Schwer⸗ ſtens belaſtet iſt das Schuldkonto des Präſi⸗ dialkabinetts durch die Morde der letzten Wo⸗ chen, für die dieſes die Vollverantwortung trägt durch die Aufhebung des Uniformver— bots für die nationalſozialiſtiſchen Sturm- abteilungen. ö i Ehe der Reichstag, ſo heißt es in der Er⸗ ärung weiter, Stellung nehmen kann zu Ein⸗ gelaufgaben der Stunde, muß er ſeine zentrale Iflicht erkannt und erfüllt haben: Sturz der Reichsregierung, die den Reichstag durch Verfaſſungsbruch zu beſeitigen verſucht, An⸗ lage des Reichspräſidenten und der Reichs. N fas ungsbruchs(Bei N r, Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.—Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Mittwoch, den 31. Auguſt 1932. Auftakt im Reithslag Wahl des Mräfidiums— Nräſident Göring(0, erſter Vizepräſident Eser(tr.)— Anſprathe der Alterspräfidentin Klara zelkin(K.) rung muß das Signal ſein zum Aufmarſch und zur vollen Machtentfaltung der Maſſen außerhalb des Parlaments, um zunächſt vor al— lem den Faſchismus niederzuzwingen(Abg. Torgler(Komm.) flüſtert der Rednerin zu, ſie möge ihre Rede abkürzen, ſie antwortete jedoch:„Nein, nein“ und fährt fort.) Belgien, ſo führt die Rednerin weiter aus, zeige den Werktätigen, daß der Maſſenſtreik eine Waffe ſei, die auch in der Periode tiefſter wirtſchaftlicher Kriſe ihre Schneide bewahre. Die außerparlamentariſche Machtentfaltung der Werktätigen müſſe über das Augenblicks- ziel hinaus auf den Sturz des bürgerlichen Staates und der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft ge— richtet ſein. Die ruſſiſche Revolution ſei der Weltgeſchichte der große Beweis, daß die Schaffenden die Kraft hätten, ihre Feinde nie- derzuwerfen und eine neue Wirtſchaftsord⸗ nung aufzubauen. Das Gebot der Stunde ſei die Einheitsfront aller Werktätigen.(Beifall bei den Kommuniſten.) Vor dieſer Notwen— digkeit müßten alle trennenden politiſchen, ge— werkſchaftlichen, religiöſen und weltanſchauli⸗ chen Anſchauungen zurücktreten. Eine interna⸗ tionale Schickſalsgemeinſchaft, ſo erklärt die Rednerin mit erhobener Stimme, müſſe die ehern geſchmiedete Kampfgemeinſchaft der Werktätigen in allen Herrſchaftsgebieten des Kapitalismus werden. Unter ſtürmiſchem Beifall der Kommuniſten ſchließt die Alterspräſidentin ihre mehr als einſtündigen Ausführungen mit der Hoffnung, trotz ihrer jetzigen Invalidität noch die Freude zu erleben, als Alterspräſidentin den erſten Rätekongreß Sowjetdeutſchlands zu eröffnen. Die Anſprache wurde an einzelnen Stellen von den Kommuniſten mit„Sehr wahr!“ Rufen begleitet. Die übrigen Abgeordneten enthielten ſich jeder Kundgebung. Frau Zetkin merkte man deutlich die große Anſtrengung, die ihr das Sprechen machte, an. Sie war zwar deutlich verſtändlich, ſprach aber langſam mit immer größer werdenden Pauſen und mußte häufig das Taſchentuch zum Munde führen. Nach dem Schluß der Rede legte ſich Frau Zetkin erſchöpft zurück. Die Kommuniſten brachen in lautes Beifallsklatſchen aus, in das einige Tribünen⸗ beſucher einſtimmten. Dann folgte der Namensaufruf der Abgeord⸗ neten, und nun eiſt kamen die Deutſchnationa⸗ len in den Saal. Schriftführer Torgler(K) verlieſt dann das Verzeichnis der eingegangenen Vorlagen. Die Anweſenheit von 578 Abgeordneten er— gibt die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Die Alterspräſtdentin ſetzt nun die Wahl des Präſidiums auf die Tagesordnung.. Abg. Frick(NS) ſchlägt als Reichstagsprä— ſidenten den nationalſozialiſtiſchen Abgeordne— ten Göring vor. b Abg. Rödel(K) ſchlägt den Abg. Torgler (K) als Präſidenten vor und verlieſt dazu eine Erklärung, daß die Kommuniſten, falls Torgler nicht gewählt werden würde, für den ſozial⸗ demokratiſchen Vorſchlag ſtimmen werden, oh⸗ ne damit ihren prinzipiellen Kampf gegen die Sozialdemokratie aufzugeben. Für die etwaige Wahl eines Nationalſozialiſten ſei das Zen— trum verantwortlich. Abg. Dittmann(S.) erklärt, daß die So, zialdemokraten für den bisherigen Reichstags, präſidenten Paul Löbe ſtimmen würden. Die Abſtimmung hatte folgendes Reſultat 367 Stimmen für Göring(NS). 135 Stimmen für Löbe(S) 80 Stimmen für Torgler() 1 Zum Reichstagspräſidenten iſt alſo der Abg. Göring(NS) mit abſoluter Mehr⸗ heit gewählt worden. Die Nationalſozialiſten begrüßten das Wahl— ergebnis mit lautem Beifallklatſchen und mit Heilrufen. Abg. Göring nahm die Wahl an. Nach erfolgter Wahl erklärt Klara Zetkin: „Damit iſt meine Pflicht als Alterspräſidentin erfüllt.“ Sie verläßt ihren Präſidentenſitz und macht dem neugewählten Präſidenten Göring Platz. Ein Nationalſozialiſt ſang der abtreten— den Alterspräſidentin nach:„Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder!“ Unter Heilrufen der Nationalſozialiſten nahm der neugewählte Präſident mit dem Hitlergruß, der ihm von ſeiner Fraktion er— widert wurde, ſeinen Platz ein. Er verſprach eine unparteiiſche Geſchäftsführung und er klärte, die Ehre des deutſchen Volkes werde in ihm einen berufenen Hüter finden. Es folgte nun die Wahl der Vizepräſidenten. Als erſten Vizepräſidenten ſchlug Abg. (NS) Von den Sozialdemokraten wird Paul Löbe und von den Kommuntſten der vorgeſchlagen. Von den abgegeben 568 7 0% Air e er 276, auf Lol 24 Frick * D 186867 Da die abſolut de, gingen die Abgeordneten chwahl. Es erhielt Abg Stimmen, ſodaß gewählt iſt. Bei der Wahl d Vizepräſidenten er⸗ hielt Abg. Grüf tringen(Dut) 336, Löbe 139, Turgler 78 Stimmen. Grüf iſt alſo mit abſoluter Mehrheit zum 2. Vizepräſidenten gewählt. Bei der Wahl des 3. Vizepräſidenten wurde der Abg. Rauch(BVp) mit 350 Stimmen ge— wählt. Darnach erfolgte die Wahl der Schriftführer. Die Feſtſetzung des Termins der nächſten Sitzung wurde dem Präſidenten überlaſſen. Zum Schluß der Sitzung gedachte Präſident Göring noch der Toteg der Niobekataſtrophe. Nach halb 9 Uhr wurde die Sitzung geſchloſ— ſen. Unter Heiterkeit des Hauſes ruft ein So⸗ zialdemokrat:„Wegtreten!“ Die Opfer der Gewalllalen Von 1. Januar bis 20. Auguſt 122 Tote in Preußen Berlin, 30. 8. In Preußen betrug die Zahl der Todesopfer politiſcher Gewalttaten in der Zeit vom 1. Januar bis 20. Auguſt dieſes Jah⸗ res: 122. An dieſer Verluſtliſte ſind die einzel— nen Parteien und Bünde in folgender Weiſe beteiligt: 1. Kommuniſtiſche Partei: 54 Tote. 2. Nationalſozialiſtiſche Arbeiterp.: 47 Tote. 3. Reichsbanner: 11 Tote. 4. Stahlhelm: 1 Toter. 5. Sonſtige: 9 Tote. Bei dieſer Aufſtellung iſt zu berückſichtigen, daß ſie ſich, wie bereits geſagt nur auf Preu⸗ ßen bezieht und daß ſich die Aufzählung auf die Todesfälle beſchränkt. Nur in verhältnismäßig wenigen Fällen haf ſich auch die genaue Todes⸗ urſache ermitteln laſſen. Von den 47 Todes— fällen, die auf die NS DAP. entfallen, iſt in 15 Fällen Mord oder Totſchlag und in jechs Fäl— len Tötung in Notwehr feſtgeſtellt worden. Die entſprechenden Zahlen für die KPD. lauten 10 und 9. Zinsſenkung für die amerikaniſchen Sillhaltekredite Neuyork, 29. 8. Der Vorſitzende des Bankier ausſchuſſes für Stillhaltekredite Goodhue gab licht erreicht wur— or 1185 Eſſer Ulld 7 M77 heute offiziell bekannt, daß der Zinsſatz für, kurzfriſtige Kredite an Deutſchland von 6 Pro⸗ zent auf 5 Prozent geſenkt worden ſei. Dieſer Frundzins gelte für Barvorſchüſſe und be⸗ ſriſtete Kredite, während Akzeptkredite zu ei⸗ nem Satz von 4,5 Prozent an Banken und 5,5 Prozent an andere Kreditnehmer gegeben wer⸗ den. Die neuen Sätze, auf die man ſich mit den den Zentrumsabgeordneten Eſſer vor.! Abg. Torgler heute abgegeben hat, Stimmen entfielen f In Regierungskreiſen werden 49. Jahrgang Uneigeſchränkte Ruf⸗ löſungsvollmacht enb Berlin, 30. Aug. Die wichtigſte Entſcheidung des Tages iſt nicht im Reichs⸗ tag, ſondern in Neudeck gefallen: Der Reichspräſident hat dem Kanzler die Voll⸗ macht zur Auflöſung gegeben. In parla⸗ mentariſchen Kreiſen waren gegen Abend Gerüchte verbreitet, wonach dieſe Vollmacht angeblich in ſehr eingeſchränktem Umfange erteilt worden ſei. Nach Informationen aus beſſerer Quelle können wir feſtſtellen, daß dieſe Gerüchte falſch ſind. Der Kanz⸗ ler hat die Vollmacht, er wird von ihr Ge⸗ brauch machen, ſoweit der Reichstag der Durchführung des am Sonntag verkünde⸗ ten Programms Schwierigkeiten bereitet. Zunächſt hat der Reichstag ſich aber ver— Das entſpricht dem Wunſche der Natio— ſozialiſten und des Zentrums, Zeit zu ge— n, bis die ſchwebenden Verhandlungen chen ihnen zu Ende geführt ſind. Ihre ſichten werden aber auch in den beteiligten Kreiſen weiter recht ſkeptiſch beurteilt. Die Erklärung, die der neue Reichstagspräſident wird allgemein als bfanſage aufgefaßt mit dem Ziel, den eichstagt am Leben zu erhalten und an die elle der gegenwärtigen Reichsregierung ein arz⸗braunes“ Kabinett zu ſetzen. In der )sregierung naheſtehenden Kreiſen iſt man aber der Auffaſſung, daß das heutige Zuſammengenhen bei der Präſidentenwahl noch keineswegs ein Beweis für ein gemein— ſames ſachliches Arbeiten im Sinne eines ein— heitlichen Regierungsprogrammes iſt. Darum iſt auch kaum anzunehmen, daß der Reichsprä— ſident dem Empfang, den das Reichstagsprä— ſidium heute abend nachgeſucht hat, überſtür⸗ zen wird. Der Entſcheidung des Reichspräſi⸗ denten kann natürlich nicht vorgegriffen wer— den. Aber man rechnet doch ſchließlich damit, daß er die Antwort geben wird, er ſei ohnehin bald wieder in Berlin; er bitte deshalb, auf den Beſuch zu verzichten und ſeine Rückkehr abzuwarten. Die Aktion, die heute von den Nationalſozialiſten und dem Zentrum einge— leitet worden iſt, wird dann erſt beim Wieder- zuſammentritt des Reichstages fortgeführt werden. Damit iſt man ſich im Reichstag aber weitgehend darüber klar, daß die Reichsre Fe⸗ rung mit der Auflöſungsvollmacht in der Hand in dieſem Kampfe die ſtärkere Kraft iſt. übrigens die Gerüchte, daß zwar aufgelöſt, aber in abſeh— barer Zeit wiedergewählt werden ſolle, ent— ſchieden dementiert. Zunächſt iſt die Auflö⸗ ſung aufgeſchoben; es wäre denkbar, daß ſie Mitte des Monats erfolgt. Dann würde auch in der vorgeſchriebenen Friſt, alſo Mitte No— vember, ordnungsmäßig ein neuer Reichstag gewählt werden. Ob die Entwicklung ſo verläuft, das liegt beim Reichstag ſelbſt. In Kreiſen der Reichs⸗ regierung wird betont, daß ſie das Weitere in Ruhe und Gelaſſenheit abwartet. Der Kanzler kommt am Mittwoch mit General von Schleicher und dem Freiherrn von Gayl aus Neudeck zurück. Die Herren werden dann gleich nachmittags ihren Miniſterkollegen Be⸗ richt erſtatten und daran ſchließt ſich die Fer⸗ tigſtellung der Notverordnung, die voraus⸗ ichtlich am Freitag veröffentlicht werden wird. Konferenz des Zentrums mit den Nationalſozialiſten? enb Berlin, 31. Aug. Im Anſchluß an eine Würdigung der politiſchen Lage nach der Wahl des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Goering zum Präſidenten des Reichstages be⸗ richtet die„Deutſche Allgemeine Zeitung“, daß bereits heute zwiſchen den Führern des Zen⸗ trums und Adolf Hitler, der noch in Berlin ge⸗ blieben ſei, im Kaiſerhof eine Konſerenz ſtatt⸗ finden werde. Nächſte Sitzung am 9. September? 5 1 ſich nach der ersten Vouſitzung am Dienstag avello noch mit der Frage, wann der Reichstag wieder zuſammentreten ſoll. Es wurde beſchloſſen, vor⸗ läufig eventuell den 9. September für die nächſte Sitzung in Ausſicht zu nehmen. Auf die Tages⸗ ordnung ſoll eine Erklärung der Reichsregierung geſetzt werden. Falls die Regierung nicht bereit iſt, eine Erklärung abzugeben, wird der Aelteſten⸗ rat vorerſt noch einmal zuſammentreten, um eile andere Tagesordnung aufzuſtellen. Der Termin der Reiſe nach Neudeck wird erſt entſchieden wer⸗ den, wenn die Antwort des Reichspräſidenten auf das Telegramm des Reichstagspräſidiums vorliegt. Das wird vorausſichtlich am Mittwoch der Fall ſein. Ferner wurde ſich am Mittwoch haltsausſchuß, der dige Ausſchuß zur im Aelteſtenrat verabredet, daß früh zunächſt nur der Haus⸗ Auswärtige Ausſchuß, der ſtän⸗ Wahrung der Rechte der Volks⸗ vertretung und der Geſchäftsordnungsausſchuß konſtituieren ſollen. Den Vorſitz in den beiden erſten Ausſchüſſen werden die Nationalſozialiſten beſetzen, den Vorſitz im Studienausſchuß über⸗ nimmt ein Sozialdemokrat, den im Geſchäftsord⸗ nungsausſchuß ein Zentrumsmann. Preußiſcher Candtag Berlin, 30. Aug. Der Preußiſche Landtag debattierte in ſeiner heutigen Sitzung über die Einſetzung des Reichs⸗ kommiſſars in Preußen. Alle Parteien, mit Aus⸗ nahme der Deutſchnationalen, wandten ſich ſcharf gegen die Einſetzung. Zum Schluß der Sitzung wurden kommuniſtiſche und nationalſozialiſtiſche Anträge angenommen, in denen dem Reichskom⸗ miſſar von Papen die Mißbilligung des Landtags ausgeſprochen und die Aufhebung der Verordnung über den Reichskommiſſar verlangt wird.— Die nächſte Sitzung wird wahrſcheinlich am 21. Sep⸗ tember abgehalten werden. Wegen Aufruhrs zu Zuchthaus verurteilt wib. Gleiwitz, 31. Aug. Das Gleiwitzer Son⸗ dergericht verurteilte wegen Aufruhr, und zwar wegen Rädelsführerſchaft in Tateinheit mit ge⸗ meinſchaftlicher ſchwerer Körperverletzung den Ex⸗ pedienten Gniolczyk zu drei Jahren Zuchthaus. den Arbeiter Kornke zu einem Jahr ſechs Mona⸗ ten Zuchthaus, den Arbeiter Alfred Garus zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und den Schloſſer Franz Zajonz zu einem Jahr zwei Mo⸗ naten Gefüngnis. Angeklagten haben am 14. 6. 1932 im Anſchluß an Erwerbsloſenunruhen einem Stahlhelmmann das Parteiabzeichen abge— riſſen. Zwei Polizeibeamten, die ihre Perſona⸗ lien feſtſtellen wollten, wurden angegriffen. Vor dem Lokal hatten ſich in der Zwiſchenzeit etwa 500 Perſonen angeſammelt, die ebenfalls gegen die Beamten eine drohende Haltung einnahmen und ſie mit Pflaſterſteinen bewarfen. Erſt nach Abgabe einiger Schreckſchüſſe gelang es, die Menge auseinanderzutreiben, und es konnten einige Ver— haftungen erfolgen. Beim Holzfällen verunglückt Marburg, 30. 8. Sonntag morgen iſt der Waldarbeiter Kuhn aus Dietenshauſen bei Corbach, der am Samstag von einem umſchla— genden Baum ſchwer verletzt worden war, in der Marburger Klinik ſeinen ſchweren Verlet— zungen erlegen. Die Brandſtiftung im Jinanzamt Weſterburg Weſterburg, 30. 8. Montag nachmittag brach im hieſigen Finanzamt Feuer aus. Das Feuer wurde rechtzeitig entdeckt, ſodaß die Feuerwehr ſehr bald jede Gefahr beſeitigte. Die Unter— ſuchung der Brandurſache durch die Gendarme— rieſtation führte zu der Feſtſtellung, daß wahr⸗ ſcheinlich eine vorſätzliche Brandſtiftung vor— liegt. Die Nachforſchungen nach den Tätern - fuyrten dish f r 1 Kriminalbeamte wurden zur Aufklärung der Angelegenheit von der Gendarmerieſtation zu teinem Erfolg Weſterburg angefordert. Kardinal van Roſſum geſtorben Maaſtrich, 30. 8. Kardinal van Roſſum iſt in der vergangenen Nacht geſtorben. Denkmalskrieg in Bad Schmiedeberg. Eine nicht alltägliche Meinungsverſchieden⸗ heit gab es kürzlich in der Stadtverordneten⸗ ſitzung des Bades Schmiedeberg. Der dortige Bürgermeiſter, der demnächſt aus ſeinem Am⸗ te ſcheidet, beantragte, im Stadtpark ſechs Ge⸗ denkſteine für verdiente Männer der Stadt, darunter auch einen für ſich(), aufſtellen zu laſſen. Der Antrag fand eine— wenn auch knappe— Mehrheit. Schon am anderen Taa * ſtanden Sten 0 prompte Arbeit. Ebenſo promp auch die gegneriſche Gruppe. Sie hatte, a ſcheinend in der Anſicht, daß ſo verdiente Männer nicht ſchon bei Lebzeiten den Stadt⸗ park verzieren ſollten, die Entfernung der Stei⸗ ne am darauf folgenden Tage veranlaßt. Da⸗ für prangte an einem Baumſtamm in der Nähe des Kurhauſes ein Schild mit folgender Inſchrift:„Liever Otto weine nicht, alles ſollſt Du haben, nur die Steine nicht!“ Ein wohlhabender Armer. In Ravensburg erregte ein nicht alltäg⸗ licher Transport eines Bettlers zum Gefäng⸗ nis einiges Aufſehen. Da der alte Mann nicht gehen konnte oder wollte brachte ihn der Landjäger im Beiwagen eines Motorrades zur Stadt. Es ſtellte ſich heraus, daß der alte Landſtreicher in einem Ort eines Nachbarhbe⸗ Eine Unlerredung Papen mit Litler Berlin, 29. 8. Bei einem Frühſtück trafen heute Reichskanzler v. Papen, Reichswehr⸗ miniſter v. Schleicher und Adolf Hitler zuſammen. In der Wilhelmſtraße wurde heute abend dazu mitgeteilt, daß die Zuſammenkunft keine Aenderung der politiſchen Lage gebracht habe. Beſtätigt wird dieſe Haltung auch durch eine fünfviertelſtündige Rede, die Hitler heute nachmittag im Hotel Kaiſerhof vor ſeinen Abgeordneten gehalten hat. Nach dieſer ableh⸗ nenden Antwort Hitlers iſt nun endgültig Klarheit geſchaffen, und der Reichskanzler weiß genau, woran er iſt, wenn er morgen in Neudeck dem Reichspräſidenten Bexicht erſtattet. Gleichzeitig wird bekannt, daß die Beſprechungen zwiſchen der NSDAp. und dem Zentrum heute nicht weiter gekommen ſind. Man rechnet durchweg mit der Auflöſung des Reichs⸗ „tages. gillers Antwort an den Kanter erlin, 29. 8. In ſpäter Abendſtunde teilt die Reichsleitung der NSDAP über den Ver⸗ lauf der heutigen erſten Sitzung ihrer Reichs⸗ tagsfraktion u. a. mit: „Die heutige erſte Sitzung der nationall'o⸗ zialiſtiſchen Reichstagsfraktion wurde vom Frastionsführer Frick mit einer Begrüßungs⸗ anſprache eröffnet. Dann nahm Adolf Sitler das Wort zu eingehenden richtunggebenden Ausführungen über die Stellung der N SDA P zur politiſchen Lage. Er erklärte u. a.: Nie⸗ mals habe er mit mehr Ruhe und Zuverſicht der Entwicklung entgegengeſehen als heute. Der Anſpruch der Bewegung auf die Macht werde auch von Regierungsſeite heute nicht mehr beſtritten. Aber man wolle ihr die Er⸗ füllung ihrer Anſprüche in Formen bieten, die ſie zum ſelbſtändigen Handeln unfähig ma— che. Wenn er die Haltung einzelner Perſön— lichkeiten der Regierung im Hinblick auf ihren Wirkungskreis auch zu würdigen wiſſe, ſo bätten ſie doch alle außer einem nur ihren Namen einzuſetzen. Die Bewegung der NS DA ſei heute die Nation und habe die Pflicht, ſich als Deutſche zu fühlen. Wenn man dieſe nationale Selbſt⸗ einſchätzung als Zügelloſigkeit bezeichne, dann nähmen wir dieſe Ueberheblichkeit vor der Geſchichte auf uns. Solange bei der Regierung die Auffaſſung herrſche, wie die bezüglich Beuthens zum Ausdruck gekommene, könne die nationalſozialiſtiſche Bewegung dieſe nicht mit ihrem Namen decken. Hier kenne er keine Ob⸗ jektivttät. Er habe kein Verſtändnis dafür. daß für einen polniſchen Inſurgenten, der * Heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 12. Fortſetzung. Es iſt ein Danaidengeſchäft, Kulturbringer zu ſein! Was man erreicht, iſt der maleriſche ſowie höfiſche Firnis, der bei den Schloßbäl⸗ len ſo beſtechend auf jeden Fremden wirkt. Man ſchafft ſchönen Schmuck für die Ober— fläche, ſo daß vieles wahrhaftig dem weſt⸗ lichen Europa in Feſtesſtunden zu gleichen ver⸗ mag. Was unter der Oberfläche brodelt an ungeſchriebenen Geſetzen der Volksſeele, an endlos gezüchteter Tradition, an Aberglauben und Widerſtand, darüber hat kein Königtum aus dem Weſten die geringſte Macht. Der Urbewohner eines Landes iſt immer ſtärker als der wer weiß wie flüchtige Gaſt. Lieber Griſtede, ich fordere Sie nicht auf, mir die Wahrheit zu ſagen, denn Sie ſagten nie gern die Wahrheit. Sie glitten einem im⸗ mer wie eine Forelle durch die Hand, ſobald es ernſte Feſtſtellungen galt. Aber ſenden Sie mir einen Zeigebrief für die Königin, eine Verſion, was Sie geſehen und wie Sie es ar⸗ rangieren wollen. Dann fallen Sie wenig⸗ ſtens nicht höchſten Ortes noch poſt feſtum in Ungnade, dann applaniert man den ſchlim⸗ men Schlußeffekt Ihrer hieſigen Abenteuer. Ich möchte einem ſo lieben Freunde wie Ihnen noch einmal aus der Klemme helfen können, wie damals bei Ihrer urlaubsloſen Ich tue es auch in Erinnerung an Ihre Mutter, damit kein Schatten auf Ihrem Namen bleibt, denn Sie wiſſen ja, wie ſtreng man hier gerade über Komplikationen dieſer Art denkt und denken muß, und daß die letzten, die gegen die Hofgeſetze verſtoßen dürfen, doch natürlich die Hofleute ſind! Ich reiche Ihnen die Hand, trotz all Ihrer Sünden, in dankbarer Erinnerung an meine heiterſten Jahre. Lydia v. M. Griſtede verzog keine Miene beim Leſen. Aber er las den Brief mehrere Male und antwortete ſogleich: „Ja, liebe Lydia, es iſt ſo geweſen, genau ſo wie man es Ihnen berichtet hat. Ich ſende Ihnen zugleich den gewünſchten Zeigebrief, in dem ich die veränderte Rückreiſe harmlos er⸗ kläre, Ihnen aber ſchulde ich volle Wahrheit. Ich war im Abſchiedswahnſinn, eine ge⸗ wiſſe Perſönlichkeit nicht wiederzuſehen. Ich meinte, das Land nicht verlaſſen zu können, ohne das! Ich glaubte, die„Maria Dorothea“ ſicher und ungefährdet in Nauplia zu er⸗ reichen. Ich rechnete nicht mit ſolchem Ope⸗ rettenabenteuer, obwohl mein braver Franz warnte und nicht an den Ritt heranwollte. Wir hätten ſehr gut dabei draufgehen kön⸗ nen, wir beide, ohne das rettende Boot. Ich gebe mich Ihnen offen preis. Man handelt eben in gewiſſen Stimmungen unverzeihlich, Unſer Segler ging nach Zante. Wir be⸗ kamen dann einen anderen nach Antipaxos und alsdann ein ſchlechtes Schiff bis Trieſt. Wir hatten zur Strafe für unſere Sünden ſchwere See und wurden tüchtig e einſt gegen unſere deutſchen Brüder in Schle⸗ ſien geſtanden hat, fünf Nationalſozialiſten unter das Fallbeil ſollen.„Hier bin ich nicht objektiv, ſondern ſubjektiv. Wer für Deultſch⸗ land kämpft und lebt, ſtreitet und, wenn es ſein muß, ſtirbt, hat alles Recht, und wer ſich gegen Deutſchland wendet, hat gar kein Recht. In einer Frage, die den Staat ſelbſt betreffe — und der Sieg des Kommunismus ſei eine Angelegenheit, die den Staat angehe— könne ſich dieſer nicht einfach neutral darüber ſtellen. Die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion werde dem deutſchen Volke ein Beiſpiel gren⸗ zenloſer Diſziplin geben. Unſere Auffaſſung unterſcheidet ſich von der unſerer Gegner da⸗ durch, daß wir ſagen: Man kann wohl ohne den Reichstag regieren, aber man kann nicht ohne das Volk regieren. Fähig zu regieren ſei nur der, der aus dem Volke herauswächſt und dieſes Volk kennt. Das heute regierende Syſtem mü'ſe ſcheitern an dem gänzlichen Feh⸗ len einer lebendigen Verbindung mit dem Volke. N 8 Das Volk wolle Mut, Kraft, Ent'ſchloſſen⸗ heit und Fähigkeit ſehen, wer ſie beweiſe, dem werde es folgen. Ganz gleich, auf welcher Ebene die nationalſozialiſtiſche Bewegung fech⸗ ten werde, kapitulieren werde ſie nicht, ſondern kämpfen bis zum Siege. Sie ſei in jeder Stunde bereit, wieder vor die Nation zu tre⸗ ten. Das möge der Gegner wiſſen. ö Darauf legte der Fraktions ührer Dr. Frick für die geſamte Fraktion das Treuegelöbnis zum Führer ab. heit, daß ich meine Mutter auch die fünf früher nicht mehr am Leben getroffen hätte, daß ich auch mit der„Maria Dorothea“ doch viel zu ſpät gekommen wäre. Ich weiß, daß ich nicht wiederkehren kann, iſt wußte es gleich, als der erſte Schuß am Felſen Palamides widerhallte— mein grie⸗ giſches Abenteuer iſt aus, und ich hoffe, daß alle anderen, die wie Jaſon nach diesem gol— denen Vließe zogen, es glückvoller beſtehen. Aber auch ohne dieſen fragwürdigen Schluß⸗ akkord wäre es für mich aus. Denn ich habe den Lebenskompaß gedreht, und eine Pflicht wartet auf mich. Ich habe erſt durch Mün⸗ ner Berichte, die ich in Trieſt vorfand, in vol⸗ lem Umfang die Höhe meiner Schulden er⸗ kannt, habe auch erfahren, daß meine Mutter durch ihre grenzenloſe Güte tief in Schulden geraten war. Ein wahrer Furor erfüllt mich, dieſe Laſt von der Seele zu bekommen, und dieſe Schulden zu decken. Der große Beſitz, der mir zufiel, iſt ertragsfähig, ſobald ich ihn richtig in Betrieb bringe. Ich nehme einſt⸗ weilen vom ererbten Kapital, und Sie werden in den nächſten Wochen mit Befriedigung hö⸗ ren, daß meine erſten Gläubiger in Athen ausgezahlt ſind. Ich werde nicht ruhen, ehe alles glatt iſt und mein Name frei von dieſem Schatten. Ich habe mein Leben vereinfacht. Ich habe meinen vortrefflichen Franz entlaſſen müſſen, habe ihn einem kranken, vornehmen Schweden em⸗ pfohlen, den ich in Trieſt traf, und der ihn mit tauſend Dankſagungen von mir übernahm. ier ſpartaniſch auf der Scholle, körperlichen Unterfuchung beſitzers, der zerriſſen 10 gab ſich, daß er ſeine ganz Betrag von nicht weniger als 1200 den Kleidern verſteckt bei ſich trug. Die eiſerne Ration. Eine intereſſante Feſtſtellung machte in Torgau ein Kriegsteilnehmer. Er hatte ſic ſeine eiſerne Ration, die er, als er im Jahn 1914 ins Feld zog, erhalten hatte, als Anden ken aufgehoben. Nun trat aber die Zeitnot auch an ihn heran, und er öffnete die Kon ſervenbüchſe. Dabei ſtellte ſich teraus, daß das darin befindliche Fleiſch vollſtändig friſch und ſehr wohl noch zu gebrauchen war.— Ein gu⸗ tes Zeugnis für die Konſerveninduſtrie. Aus nah und Jern Kaiſerslautern.(Selbſtmord auf den Schis nen.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am 29. Auguſt um 20.00 Uhr war ſich in Kaiſerslautern Hauptbahnhof der 2 Jahre alte Heinrich Dejon aus Altenkeſſel ba Saarbrücken in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vor eine auswechſelnde Lokomotive, wobei ihn beide Beine abgefahren wurden. Er iſt kurz nach Verbringung in das Krankenhaus ge ſtorben. i Oggersheim.(Motorrad rennt auf Fuhrwen auf.) Auf der Dürkheimerſtraße in unmittelba rer Nähe von Maxdorf fuhr nachts ein auf der Heimfahrt befindlicher Motorradfahrer auß Mannheim auf ein in gleicher Richtung fahren. des Pferdefuhrwerk aus Maxdorf auf. Motor radfahrer und Sozius ſtürzten und zog ſic erſterer einen Unterſchenkelbruch und Verletzun gen am Oberarm und der Soziusfahrer ein ſchwere Magenverletzung zu. Beide Verletzt wurden von den Sanitätern ins Städtiſche Krankenhaus Mannheim verbracht. Das Mo torrad iſt vollſtändig demoliert. Darmſtadt.(Herabſetzung von Rechtsan— waltsgebühren.) Durch Notverordnung v. m. Auguſt, die jetzt im Regierungsblatt veröffen— licht wird, ſind die Gebühren der Rechtsan— wälte für die Tätigkeit im Verfahren der Zwangsverſteigerung und der Zwangsverwal— tung von Grundſtücken unter Berückſichtegung der derzeitigen Höhe dieſer Gebühren in an— deren Ländern, insbeſondere in Preußen, Bayern, Württemberg und Sachſen, weſe itlich herabgeſetzt worden. Bürſtadt.(Ein Fall zur Warnung.) Eine hieſige junge Frau, welche vor ungefähr drei Jahren nach Lautenheim heiratete, zog ſich bei einer Zahnoperation eine Blutvergiftung zu, an deſſen Folgen die bedauernswerte jun ge Frau ſtarb. Wolfskehlen.(Noch gut abgegangen.) Auf der Bahnſtrecke zwiſchen Wolfskehlen und Dornheim ging plötzlich eine Abteiltür auß während gleichzeitig auf der Nebenſtrecke eil Schnellzug vorüberbrauſte. Der Schneilzuz riß die Abteiltür des Perſonenzuges glatt ah, Durch Splitter wurde ein Reiſender aut Gernsheim am Kopf verletzt, ſodaß er ärztlich Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Die Bahn behörde hat eine Unterſuchung eingeleiten, 05 es ſich um eine mutwillige Oeffnung der Tit handelt und der Täter für den Schaden haft bar gemacht werden kann. Gießen.(Motorradmarder am Werl.) Nach⸗ dem erſt vor einigen Tagen in dem Nachbal⸗ orte Mainzlar ein Motorrab nachts geſtoh len worden war, wobei die Spitzbuben zm ter dem Pflug, als Bereiter junger 0 und als Landmann, der kein ernſteres tereſſe hat, als nach dem Wetter zu ſehen. G. iſt ſo die Wendung von Saulus zum Paulus wenn Sie wollen. Ob ich nach Tilgung der Schulden hien bleibe, weiß ich heute noch nicht. Vielleig wechſle ich dann nach Schweden hinüber, da Mitternachtſonne mich immer verlockt hal Die Welt iſt groß und Untertauchen in fre den Ländern eine große Verlockung. Rechnen Sie mir meine große Offenheiß liebe Lydia, als Abzahlung auf meine Schuld Die Dinge der letzten Zeit ſind mit nahe gegangen, und es iſt keine Lüge, wenn ich ſaſt daß ich ein anderer bin, als jener, der Ihnel abwechſelnd Freude und Kummer gemacht hal Auch bin ich dankbar für das Vergangeſl Aber es iſt wie hinter einen Schleier gerül In meiner Wirklichkeit ſtehe iſt derb und fel auf eigener Erde und repariere meine Jugend ſünden, ſoweit es geht. H. v. G. Er ſiegelte mit dem Wappenpetſchaft, daß neben dem alten Schreibzeug lag. ö Dann ſtieß er die Fenſterflügel weit al und amete den Duft der nahen Blätter ufd den Geruch der nebelumflirrten Wieſen. Er überlegte genau den Text für zwei we tere Schreiben. j Dann erledigte er auch dieſe. Den Brief an ſein Münchener Regimen in dem er die Notwendigkeit begründete, fe nen Dienſt zu quittieren. 1 FJeortſetzung folgt rad aus ei niſſe in Mark in J 180 ar w em Stall g Bis jetzt fehlt von den beiden Kraft⸗ wie auch von den Spitzbuben jede on ſchleppt. rädern Spur. Ingelheim a. Rh.(Selbſtmord auf den Schienen.) Am Sonntag wurde auf dem Bahnkörper in der Nähe der Chemiſchen Fa⸗ brik Boehringer eine männliche Leiche gefun⸗ den. Der Kopf war vom Rumpf getrennt. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich bei dem To⸗ ten um den im 46. Lebensjahre ſtehenden Händ⸗ ler Karl Pitzer aus Ober-Ingelheim handelt. Anſcheinend liegt Selbſtmord vor. Die Tat dürfte Samstag abend zwiſchen 10 und 11 Uhr ſtattgefunden haben. Reichenbach.(Ein Todesopfer des Autoun⸗ glücks.) Der ins Bensheimer Hoſpital in ſchwerverletztem Zuſtand eingelieferte Beifah⸗ rer des Laſtwagens der Wormſer Ziegelei Leonhardt iſt nunmehr ſeinen ſchweren Bek⸗ kenverletzungen erlegen. Der Chauffeur Si⸗ mon liegt noch an einem Wirbelſäulen- und Schädelbruch ſchwer darnieder. Das Rücken⸗ mark iſt nicht verletzt, ſodaß auf Beſſerung zu hoffen iſt. Der Mitfahrer Meyer aus Lau⸗ tern iſt von ſeinen Schnittwunden bald wieder geheilt. Morbach.(Vom Spiel in den Tod.) Spie⸗ lende Kinder hoben einen Kippwagen, der beim Bau des Sportplatzes benutzt wurde, auf die Schienen und fuhren damit. Dabei kam der Wagen ins Rollen und ſtürzte eine zwei Meter hohe Böſchung hinunter. Einige Kinder ſprangen während der Fahrt ab. Zwei ſauſten mit dem Wagen in die Tiefe und wur⸗ on unter ihm begraben. Einer wurde auf der Stelle getötet. Mannheim.(Verkehrsunfall.) Auf der Sandhoferſtraße geriet ein Kraftradfahrer beim Ueberqueren der Straßenbahnſchienen ins Schleudern. Dabei wurde eine auf dem Soziusſitz mitfahrende 48 Jahre alte Frau zu Boden geworfen. Die Frau erlitt durch den Sturz eine Gehirnerſchüterung und einen Schlüſſelbeinbruch. Lebensgefahr ſoll vorerſt nicht beſtehen. Mannheim.(Bierglas als Waffe.) Bei ei⸗ nem Wirtshausſtreit in der Neckarſtadt trug ein 36 Jahre alter Kaufmann durch Schläge mit einem Bierglas eine Verletzung am Kopf und eine Prellung des rechten Daumens da— von. Der Verletzte fand Aufnahme im Kran⸗ kenhaus. Mannheim.(Herabſetzung des Brotpreiſes.) Die Mannheimer Bäckerinnung hat den Preis für das dreipfündige Brot, das bisher 56 Pfennig koſtete, auf 52 Pfg. herabgeſetzt. Neckargemünd. Tödlicher Autounfall.) Nachts fuhr ein Laſtkraftwagenzug des Unter— g2ü—— ́———— ——— nehmers Georg Riehlmann aus Bremen bei der Neckargemünder Eiſenbahnbrücke ler Georg Riehlmann ſofort getötet. Es dauerte beinahe eine Stunde, bis ſeine Leiche „ 25—— gegen 0 einen Brückenpfeiler. Dabei wurde der Händ— aus dem zertrümmerten Vorderteil des Mo- lorwagens herausgeſchweißt war. Riehlmann iſt verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Mitfahrer, Joſeph Heckert, der aus Baden ſtammt, erlitt nur leichte Unterſchenkelquet— ſchungen. Graben Neudorf(Vom Tabakbau.) Die Tabakernte in Bruhrein iſt in vollem Gange und der Frühſatz in allen Pflanzungsorten bereits eingefädelt. In dieſer Woche dürfte der größte Teil des noch auf dem Felde ſteyen⸗ den Gutes eingebracht werden. Das trockene Wetter iſt nicht nur den Erntearbeiten, ſon⸗ dern auch den Grumpen und Sandblättern bei der Trocknung zugute gekommen. Daß die Ta⸗ bakbranche Intereſſe hat, zeigt der Umſtand, daß bereits einige Angebote vorgetragen wur⸗ den. Sie bewegten ſich zwiſchen 25 u. 28 Mk., ein Preis, der im Vergleich zum Vorjahr(15 ind 20 RM) zufriedenſtellend iſt und der hohen Qualität des Produktes entſpricht. Die Sandblätter nehmen in den Trockenanlagen, bei der gleichmäßigen ſonnigen und luftbe⸗ wegten Wetterlage einen erfreulichen Farbton an. Hüfingen.(Schwerer Sturz mit Todesfol⸗ ge.) Der Spitalinſaſſe Karl Koller aus Mal⸗ terdingen(Amt Emmendingen) ſtürzte dieſer Tage beim Garbenladen vom Wagen und er⸗ litt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er im Krankenhaus Donaueſchingen geſtorben iſt. Endingen.(Daubmann wird ausgezeich⸗ net.) In der Monatsverſammlung des Krie⸗ gervereins Endingen ſprach Daubmann zu ſei⸗ nen Endinger Kameraden über ſeine Erleb⸗ niſſe im Kriege und über ſeine 16jährige Ge⸗ fangenſchaft. Bei dieſer Gelegenheit wurden Daubmann folgende Auszeichnungen über, reicht: Das Badiſche Feldehrenkreuz 1914— 1918, die Deutſche Kriegsgefangenenerinne⸗ rungsmedaille und das Preußiſche Kriegser— innerungskreuz. drei Alpiniſten abgeſlürzt Paris, 30. 8. Drei Alpiniſten aus Lyon ſtürz⸗ ten geſtern im Belladonna⸗Maſſiv bei Grenobl) ab. Zwei dell Ensmann rechtskräftig Mainz, 30. 8.(Urteil Einsmann rechts⸗ träftig.) Nachdem der Staatsanwalt und die Angeklagten im Falle Einsmann keine Be⸗ rufung gegen das Urteil eingeiegt haben, iſt am Samstag das Urteil gegen die Einsmann und ihre Freundin Müller rechtskräftig ge⸗ worden. Wenn ſich beide 3 Jahre gut führen, wird ihnen die Strafe erlaſſen. Am hitzſchlag gestorben Mainz, 30. 8. Wir berichteten kürzlich über einen Unbekannten, der ſich am 19. Auguſt im Bahnhof Maina⸗Kaſtel derart auffällig be⸗ er in Schutzyaft genommen und na 15 7— durch das Sanitätsauto ins Städtiſche Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. Während des Transportes verſuchte der Unbekannte den Sa⸗ nitäter zu erwürgen und konnte der Wütende nur mit Mühe überwältigt werden. Bei ſei⸗ ner Einlieferung ins Krankenhaus war er be— wußtlos und ſtarb am 22. Auguſt, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Die auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft vorgenom— mene kreisärztliche Unterſuchung der Leiche er— gab, daß der Tote einem ſchweren Hitzſchlag erlegen war. Es handelt ſich um den arbeits— loſen 21jährigen Handlungsgehilfen Nandor Gyalay aus Ungarn, der ohne ſeſten Wohn— ſitz war. Hindenburg stützt Papen Die Beſprechungen in Neudeck— völlige Uebereinſtimmung zwiſchen Reichspräſidonk und Reichsregierung N Neudeck, 30. 8.(Amtlich) Reichspräſident von Hindenburg empfing heute den Reichskanz⸗ ler v. Papen, den Reichsminiſter des Innern Freiherrn v. Gayl und den Reichswehrminiſter v. Schleicher zum gemeinſamen Vortrag über die ſchwebenden Fragen der Innenpolitik, ins⸗ beſondere das Wirtſchaftsprogramm der Reichs⸗ regierung. Der Herr Reichspräſident erteilte ſeine Zuſtimmung zu den von der Reichsregie— rung geplanten, vom Reichskanzler in ſeiner Rede in Münſter in den Grundzügen bekannt⸗ Hein Witz? Hein Märchen? gegebenen wirtſchaftlichen u. finanziellen Maßt⸗ nahmen. Der Reichspräfſident erſuchte den Reichskanzler, bei der Ausarbeitung der einzel⸗ nen Beſtimmungen insbeſondere daraur zu ach⸗ ten, daß die Lebenshaltung der denten Ar⸗ beiterſchaft geſichert und der ſozine Gedaule gewahrt bleibe. Die eingehende Beſprechung der ennerpoliti⸗ ſchen Lage ergab völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Herrn Reichsoraſidenlen und der Reichsregierung. Furchtbare Kriegsma erfunden der fliegende Torpedo bedrohl ganze slädte mit Vernichtung— Geheimnisvolle Reiſe des amerikaniſchen Generalſtabschefs nach Polen Warſchau, 30. 8. Die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß die Reiſe des amerikaniſchen Generalſtabschefs Douglas⸗MarArthur nach Polen und den Randſtaaten nicht, wie es offi— ziell verlautet, mit einem Beſuch der polniſchen Manöver zuſammenhängt und auch nicht wie das andere Gerücht behauptet, damit, daß Ame— rika ſich mit dem Gedanken trage, die Sowjet— union anzuerkennen. Es heißt vielmehr, daß der Grund dieſer Reiſe in einer Erfindung zu ſuchen ſei, die Rußland angekauft habe und die Kriegführung ſchlechterdings unmöglich mache. Was iſt an dieſen Gerüchten wahr? Erſtens, daß der amerikaniſche Ingenieur Barlow, der ſchon im Kriege ſich einen Namen als Erfinder der Tiefſeebomben gemacht hat, vor kurzem in Rußland weilte, und daß er bei dieſem Beſuch den Ruſſen eine neue Kriegserfindung angebo— ten hat. Ueber dieſe Erfindung iſt ſchon im Mai dieſes Jahres in der engliſchen und amerikani- ſchen Preſſe viel geſprochen worden. Es hieß damals, daß Barlow, der tatſächlich ein großer Idealiſt iſt, einen fliegenden Torpedo konſtruiert hat, mit deſſen Hilfe es jedem kriegführenden Staat möglich iſt, innerhalb 24 Stunden von einer Zentralſtelle nus ganze Städte zu vernichten, und zwar bis zu einer Entfernung von 15000 Kilometer. Barlow ſelbſt erklärte damals Preſſevertre— kern, daß er nicht beabſichtige, dieſe Erfindung ſo auszuwerten, daß er viel Geld ver— diene, daß er vielmehr mit ihr die Kriegsführung ein für allemal unmöglich machen wolle. Er kündigte damals auch an, daß er ſeine Konſtruktion einigen Mitgliedern des Kongreſſes vorführen werde, wenn ſie ſich zur Verſchwiegenheit verpflichteten. Leider wurde es nicht bekannt, ob es zu dieſer Vorführung gekommen iſt. Im allgemeinen neigte man zu der Anſicht, daß es ſich hier mehr um eine Phantaſie als um eine wirkliche Erfindung von ſo ungeheurer Bedeutung handle. In der Weltpreſſe erfuhr man darüber ſo gut wie gar nichts mehr, und auch als Barlow vor einiger Zeit nach Rußland reiſte, legte man dieſem Unternehmen keine allzu gewichtige Bedeutung bei. Nun heißt es, daß Barlow mit den Ruſ⸗ ſen einig geworden ſei, und daß dieſe Erfindung das Ende aller Kriegsrüſtun gen, die jetzt betrieben werden, herbei— führen könne. Angeblich ſoll ſich ſogar Amerika, das ebenſo wie Rußland die Erfindung kennen ſoll, herbei gelaſſen haben, mit der Sowjetunion zuſam men in Genf einen Vorſtoß zu machen und den Ländern, die von der Aufrüſtung nicht laſſen wollen, an Hand dieſer Erfindung die Sinn— loſigkeit ihres Tuns zu demonſtrieren. Es klingt wie ein Märchen, aber in dieſem Roman gibt es viel zu piele Tatſachen, die wahrſchein— lich ſind, und der Autor, der Ingenieur Bar— low, iſt ſeinen bisherigen Leiſtungen nach ge— wiß kein Menſch, der ſich mit der Welt etwa einen ſchlechten Witz erlauben würde. Man darf mit Spannung der Entwicklung entgegenſehen, die die Barlowſche Erfindung nach ſich ziehen wird. Sind wir wirklich am Ende der Kriege angelangt? EFFECT ccc Der Reichskanzler in Münſter Reichskanzler von Papen(links) und der Vorſitzende des Weſtfäliſchen Bauernvereins, Dr. f Dieckmann, beim Verlaſſen der Stadthalle. Anläßlich der Generalverſammlung des Weſtfäliſchen Bauernvereins hielt Reichskanzler von Papen am 28. Auguſt in der Stadthall. von 1 eine große Rede über das Wirt⸗ ſchaftsp 1 m ichs re Lokales. Nun haſt du mir den erſlen Schmerz gelan. Nun haſt du mir den erſten Schmerz getan, Der aber traf. Du ſchläfſt, du harter, unbarmherziger Mann, Den Todesſchlaf. 5 Es blicket die Verlaßne vor ſich hin, Die Welt iſt leer. Geliebet hab ich und gelebt, ich bin Nicht lebend mehr. Ich zieh mich in mein Innres ſtiel zurück, Der Schleier fällt, Da hab ich dich und mein vergangnes Glück Du meine Welt! f Chamiſſo. Gold im Schweinemagen. Als nicht gerade alltägliches Tierprodukt, das auch in Kreuz- worträtſeln kaum vorgekommen ſein dürfte, erwies ſich ein goldenes Vorkriegs-Zwanzig⸗ ———— E—à—-——— 1 14* Oſtpre ück, das ein Landwirt aus Grünau in ußen im Magen eines ſeiner geſchlach— teten Schweine fand. Keine Obſtreſte wegwerfen! Tie Deutſche Geſellſchaft für Schadenverhüturng e. V., Mün⸗ chen, Bayerſtraße 37/39, teilt mit: Kaum kommt wieder das Obſt auf den Markt ſo macht ſich der grobe und rückſichtsloſe Unfug des gedankenloſen Wegwerfens von Oöſtreſten auf Bürgerſteigen und Fahrbahnen bemerk⸗ bar. Vielen Leuten bietet es einen Genuß, friſch gekauftes Obſt ſofort auf der Straße zu verzehren. Das ſoll niemand verwehrt ſein, aber der Obſtgenuß auf der Straße erfordert Rückſicht auf den Nebenmenſchen. Wer Obſt⸗ kerne Birnen- oder Apfelreſte uſw. achtlos wegwirft, gefährdet damit die geraden Glie— der und die Geſundheit ſeiner Mitmenſchen, von der Verſündigung gegen die öffentliche Hygiene gar nicht zu reden. Alfo: Obſt eſſen, wann und wo es ſchmeckt, abe keine Obſt— reſte achtlos auf Fußweg und Straße werfen! „Wenn die Slörche heimwärks ziehen“ Wenn uns der Auguſt auch noch die heiße— ſten Sommertage geſchenkt hat, die wir ſeit vielen Jahrzehnten erlebten, ſo kann uns das alles doch nicht darüber hinwegtäuſchen daß wir am Ende des Sommers ſtehen und der Herbſt nun bald anbrechen wird. Selbſt Schat— tengrade von 36 bis 37 Grad können unſeren Zugvögeln nicht weismachen, daß ſich nun Afrika nach Europa verlagert habe. Wenn ihr Tag da iſt— und eine ganze Reihe verläßt uns ſchon im Auguſt— dann ſtört ſie auch die heißeſte Hitze nicht, dann wird gepackt und aufgebrochen. Die Zeit des Herbſtfluges der deutſchen Störche beginnt teilweiſe ſchon in den letzten Julitagen, Anfang September ver— laſſen uns die Nachzügler, die Nachbrut und ſolche, denen es bei uns anſcheinend beſſer ge— fällt als den meiſten. Zuerſt verlaſſen uns die Störche in den nördlichen Strichen, in Oſt— preußen, Weſtpreußen, Pommern, Mecklen— burg und Schleswig-Holſtein. Weiter ſüdlich liegt die Abflugszeit ſpäter; zuletzt wandern ſie aus der Oberrheiniſchen Tiefebene ab. Wenn ſie auch nicht kalendermäßig genau zum ſelben Termin fortfliegen, ſo unterſcheiden ſich die Monatstage der verſchiedenen Jahre doch ſehr wenig und gerade dieſes Jahr lehrt uns, daß ſie ſich durch einen verſpäteten Sommer keineswegs zu längerem Verweilen verführen laſſen. Uebrigens geſchieht ihre Heimkehr nicht mit der gleichen Regelmäßigkeit wie ihr Ab⸗ flug. Das mag daran liegen, daß ſie es durch⸗ aus nicht ſo eilig mit der Wanderung haben, wie man vielfach annimmt, ſie laſſen ſich Zeit unterwegs, und es kommt ihnen gar nicht darauf an, einmal in dem fröſchegeſegneten Donaudelta oder bei den Heuſchrecken-Fleiſch— töpfen Aegyptens einen Tag in Schlemmerei und Völlerei zu vertrödeln. Die Reiſevorbe— reitungen der Störche ſcheinen garnicht ſo leicht zu ſein. Man muß ſie ſehen, wenn ſie ſich gerade jetzt zu Hunderten ſammeln, um den Trip nach Afrika gemeinſam zu unter⸗ nehmen: Das iſt ein Getue und ein Gehabe, eine Baſe hier und ein Gevatter da, Proteſt und Zuſtimmung. Schließlich tritt aber dann ſo eine Art Aelteſtenrat mit beſtimmender Be— ſchlußkraft zuſammen— und die Fahrt be— ginnt. —! ův—— Dalen für den 31. Anuguſt: Sonnenaufgang 5,10 Uhr, Sonnenunter— gang 18,49 Uhr, Mondaufgang 4,20 Uhr, Monduntergang 18,46 Uhr.— Sonnenſinſter⸗ nis in Mitteleuropa nicht ſicht bar.— Neu⸗ mond.— 1821: Der Naturforſcher Hermann von Helmholtz in Potsdam geb.(geſt. 1894). — 1864: Der Sozialiſt Ferdinand Laſalle in Genf geſt.(geb. 1825).— 1920: Der Philo⸗ ſoph Wilhelm Wundt in Leipzig geſt.(geb. 1832). Cetzte Radiomeldungen „Graf Zeppelin“ über den Kapverdiſchen Inſeln. wtb. Friedrichshafen, 31. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ paſſierte um 23,30 uhr Meg. die Kapver * Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern heute Herr Lehrer Eugen Lipp und ſeine Gattin Lena geb. Dietz. Seit 1903 wirkt Herr Lipp an der hieſigen Volksſchule. Seine Erziehung und ſein Unterricht galten nur den Knaben, alſo eine doppeltſchwere Arbeit. Hunderte junger Männer werden heute beſonders dankbar ihres Lehrers gedenken, der ihnen ſtets ein väter⸗ licher Freund war. Aber auch ſeine Tätigkeit als Dirigent des Volkschors warb ihm viele Freunde und Freundinnen. Wenn Viernheims Ruf in Sängerkreiſen heute einen guten Klang hat, ſo hat auch der Jubilar mit ſeinem Volkschor manchen Bauſtein hierzu beigeſchleppt. Leider ging die auf. reibende Tätigkeit in Schule und Verein nicht ſpur⸗ los an ſeiner faſt unverwüſtlich ſcheinenden Geſund⸗ heit vorbei, ſodaß er in letzter Zeit ausſpannen mußte. Beſonderen Dank iſt ihm Viernheim ſchul⸗ dig, daß er das alte Pfarrhaus, ein Wahrzeichen des Ortes, in ſeiner alten Geſtalt und Form er⸗ halten und es neu hergerichtet hat. Mögen der Dank und die Anerkennung der hieſigen Einwohner- ſchaft dem geraden, ehrlichen, manchen vielleicht et⸗ was hart ſcheinenden Manne und ſeiner allezeit hilfbereiten Gattin, ein ſchöner Lohn ſein. Wir gratulieren herzlich! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ abteilung. Heute dem Schießen der Polizei 6½¼ Uhr zum Uebungsſchießen. Abends 8¼ Uhr Verſa mmlung im Lokal. Sonntag den 4. 9. in Käfertal Verbands⸗Landes- und Reichs- meiſterſchaftſchießen ſowie Preisſchießen. Jedem iſt Gelegenheit gegeben ſich zu beteiligen. Zeit wird noch bekannt gegeben. Der Vorſtand. Sänger Einheit. Mittwoch abend pünktlich um 8½ Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen er— wartet. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot⸗Gold.(Schutzſportab⸗ teilung). Heute Mittwoch abend punkt 29 Uhr wichtige Schutzſportverſammlung im Lokal. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Schutzſportleiter. (Mittwoch) nachmittag nach iſt Gelegenheit bis ua Mage beſonders ſtrapazierfähige Ware Mk. 25. Georg Martin Kiesſtraße 2 n Es ist ein Dorfgespräch da) man zu je der Tageszeit im g. Saftladen ein gutes, angenehm gekühltes Glas Bier bekommt. Saftladen 2. grünen Lauh J 1 U U mit Scheune, Slallung. Frabpgarten usw. zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. 1 Zimmer u. Küche ſofort zu vermieten. Dewald Ecke Bismarck⸗Rathausſtr. Schöne veſtehend aus 3Z Zimmer und Küche, mit Gas, Waſſer u. Elektriſch, nebſt Zubehör, per 1. Oktober beziehbar, zu vermieten. Zu erfragen: Blauehutſtraße 22 (Neubau) Milch- ſchweine (5 Wochen alt) zu verkaufen Blauehutſtraße 20 Rassig Wildleder Spangenschuhe mit Lack- Garnitu tet Elegante Lackspangen aus kräft. braun Rindbonggn Braune Trotteur Sehnũlr- u. 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In den Geſundheitszeugniſſen muß beſcheinigt ſein, daß das darin näher bezeichnete Tier(Alter, Farbe und Abzeichen, Geſchlecht) frei von Erſchei⸗ nungen iſt, die auf das Vorhandenſein einer an— zeigepflichtigen Seuche ſchließen oder ihren Aus- bruch befürchten laſſen. Für Pferde und Rindvieh, ausgenommen 0 Kälber, ſind Einzelzeugniſſe zu erbringen, für Kälber, Schweine, Schafe u. Ziegen ſind Geſamtzeugniſſezuläſſig. Für mit der Eiſenbahn in das Land Baden eingeführte Vieh bedarf es dagegen keiner Zeugniſſe Die Bürgermeiſtereien werden angewieſen, die ortsübliche Bekanntmachung dieſer Beſtimmungen zu veranlaſſen und die Viehhbändler wie die Tier⸗ ärzte und Fleiſchbeſchauer beſonders in Kenntnis zu ſetzen. Heppenheim, den 20. Auguſt 1932. Heſſiſches Kreisamt J. V. Stieh. Kreisamts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 30. Auguſt 1932. Heſſiſches Polizeiamt: Oech ler. Betr.: Mietunterſtützung für 1932( Hauseigentümer.) Nach Artikel 15 des Sondergebäudeſteuergeſetzes können Steuerpflichtige, bei denen die Erhebung der Sondergebäudeſtener eine beſondere Härte bedeutet, die nicht in dem Steuergegenſtand begründet iſt, von dem Bezirksfürſorgeverband unterſtützt werden. Die Unterſtützung kann insbeſondere Fürſorgeempfängern Vorſtehende Bekanntmachung des Heſſiſchen unterſtützt werden, gelten ohne Weiteres als hilfs— bedürflig. Die Anträge für bedürftige werden im Sitzungsſaale des Rathauſes entgegengenommen: 1. Montag, d. 5. Sept. 32, vorm. v. Buchſtabe A0 Hausbeſitzer wie folgt 2 Dienstag, d,„ E- HH Aich, 5 1—L 4, Donnerstag, d 8g„ MR 5% Freitag den g;„ Im Termin ſind vorzulegen: „Der Mietunterſtützungs⸗Bewilligungsbeſcheid v. 31. 2. Gemeinde- und Landesſteuerzettel pro 1932 u. 3. Lohnbeſcheinigungen. Die Genehmigungen für bedürftige Mieter werden im Laufe der nächſten Woche zugeſtellt. Viernheim, den 30. Auguſt 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Tabakbau⸗ Verein 2 Der Verein hat Tabaksgarn — allerbeſte Qualität beim Rechner Hofmann vor⸗ rätig. Kann mit dem Sandblattgeld verrechnet werden. la 20 J Stangen äs ſchöne viertelreife Ware Pfd. 389 0 klamer- Räte 1 Pfd. 12 Molerefpulter % Pfd. 35 Reiner Apfelwein Liter 28,0 5% Rabatt! ſlahuatur Paper zu haben in der Buch⸗ druckerei ds. Bl. fache N Weinheimerstraßge und i gewährt werden, die Sahmennnmnananngwmnnnamanmnnmnnme RESIE enorm billige Preise obert Steiert fangen (Viernhe —— Ar. In ihren 15 um ihn Der induſtri tember Das Maln ze abge ums Le not Reiche Berl am Mi Kanzler zurückge decker im Anf ordnun halten bat ſich dete Ta 21 Sie . Monta gierun; f fertig der P. Notver jedoch, ſoweit berückf rung! vorzun dauern Diskoi auch teuer Reichs Wegen berlich N Un en berich lin, f Außze Reor die i ſtern hat. heißt die eine tuts glied Herrf