el PPP um ihn von ſeinem Leiden zu erlöſen. * induſtrie hat das Lohnabkommen zum 30. Sep⸗ Malmö iſt an der deutſch⸗holländiſchen Gren⸗ (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit 130 Mk, frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim legre Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Ar. 203 Ar eilige Leſer In Hettblech bei Hamburg hat eine Mutter ihren 13jährigen geiſteskranken Sohn erhängt, Der Arbeitgeberverband der Dürener Metall“ tember gekündigt. Das Nachtpoſtflugzeug der Linie Amſterdam ze abgeſtürzt. Der Pilot und der Funker ſind Notverordnung bereits am Montag Reichsregierung ſtellt den Reichstag vor vollendete Tatſachen. Berlin, 31. Aug. Das Reichskabinett hat 9 Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Fahrplan ſowie einen Wand- Zeitung Donnerstag, den 1. September 1932. Bevorſtehende Einigung mit den Nationalſozialiſten? Berlin, 1. Sept. Ueber den Stand der Koalitionsverhandlungen zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten ſchreibt die„K. V.“ in ihrer Ausgee vom 1. September: Ebenſo wie im Reich drängen die Dinge in Preußen zu einer baldigen Löſung. Die Zentrumsfraktion des Landtages hat ſich geſtern nochmals mit der alles daran ſetzen wird, in kürzeſter Friſt wie⸗ der zu geordneten Verhältniſſen zu kommen. Sie ſprach dem Vorſtand einſtimmig das Ver⸗ trauen aus und beauftragte ihr zur Weiter⸗ führung der Verhandlungen mit den National⸗ ſozialiſten. Der gegenwärtige Stand der Din⸗ ge berechtigt zu der Meinung, daß das Syſtem des Neichskommiſſars in Preußen bald wieder Hindenburc wünſcht keinen Beſuch in Neudeck Das Ergebnis der Präſidentenkonferenz. vdz. Berlin, 31. Aug. Die Beſprechung des Reichstagspräſidiums nahm nur kurze Zeit in An⸗ ſpruch. Das Präſidium nahm Kenntnis von dem Antworttelegramm des Reichspräſidenten, das fol⸗ genden Wortlaut hat: „Für die Mitteilung von der Wahl des Reichstagspräſidiums ſage ich Ihnen beſten Dank, ebenſo für die mir kundgegebene Abſicht denke, bitte ich Sie und die Herren Vizepräſi— denten, von einer Fahrt hierher Abſtand zu nehmen und den geplanten Beſuch bei mir im Laufe der nächſten Woche in Berlin abzuſtat⸗ ten. Den Zeitpunkt hierfür werde ich Ihnen dort angeben. Einſtweilen ſpreche ich Ihnen und den Herren Vizepräſidenten auf dieſem Wege meine guten Wünſche für Ihre Ge⸗ ſchäftsführung aus. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pf bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 15 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Fur die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ieee eee 49. Jahrgang Wie das Vdg⸗Büro erfährt, glaubte das Reichs⸗ tagspräſidium aus der freundlichen Faſſung der Antwort, die alle Möglichkeiten offen läßt, die Ge⸗ neigtheit des Reichspräſidenten entnehmen zu kön⸗ nen, vor weiteren Entſchlüſſen dem Präſidium die Möglichkeit zu geben, ihm über die neue Lage Vor⸗ trag halten zu dürfen. Man nimmt an, daß dies noch vor der für Donnerstag nächſter Woche in Ausſicht genommenen zweiten Plenarſitzung des Reichstages der Fall ſein wird, und hofft, daß es gelingen wird, den Reichspräſidenten doch noch von dem Vorhandenſein eines arbeitsfähigen Reichs⸗ tages zu überzeugen. ums Leben gekommen geſamtpolitiſche Lage befaßt und einſtimmig des neugewählten Präſidiums, ſich bereits jetzt 6 8 5 e S 0 1 n Pr 9, 0 S letzt 1 3 3 2 3 f zum Ausdruck gebracht, daß ſie den jetzigen und hier mir vorzuſtellen. Da ich Laufe der Die Konſtituierung des Reichs⸗ Zuſtand als verfaſſungswidrig anſieht und nächſten Woche nach Berlin zurückzukehren ge⸗ tagsausſchüſſe Die Konſtituierung der Reichstagsausſchüſſe. odz. Berlin, 31. Aug. Die Konſtituierung der Reichstagsausſchüſſe ging ſehr ſchnell vonſtatten. Nur im Haushaltsausſchuß ſchloß ſich an den Kon⸗ ſtituierungsakt noch eine Debatte. Im Ausſchufß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung hat den Vorſitz der bisherige Reichstagspräſident Loebe, Stellvertreter iſt der nationalſozialiſtiſche Abge— ordnete Oberlündober. In dieſem Ausſchuß ver— ehl, am Mittwoch nachmittag einen Vortrag des durch eine ordentliche Regierung abgelöſt wer · Hindenburg, Reichspräsident.“ fügen die Nationalſozialiſten über 11, die Sozial ine Kanzlers, der inzwiſchen wieder aus Neudeck den wird v. Hindenburg, Reichspräſident.“ fügen die Na analfec else unn ut. lee ˙ 3 2 41 2 7. 55 der kraten über ſechs, e Fommu 2 De ban e e on e ve ai ber a deen fee ver e Sendung Viehſalz,] becker Reiſe entgegengenommen. Es hat ſich N AK 181 bier das denken ee ee ee s 7 5 5. 1 zwei und die Bayeriſche Volkspartei über im Anſchluß daran mit der geplanten Notver⸗ Das neue Reichskagspräſidium e. 6 181 80 1 MI sieht* 81 80 1 ö 5 8 2: 1 1 aisſchrt ene die das Wirtſchaftsprogramm ent ö Ausſchuß des Reichstags hat grote halten wird, beſchüftig Die Reich eregeung che Abg. Dr. Frick wie im Tauben⸗ hat ſich entſchloſſen der Reichstag vor vollen⸗ ö Vorſitz. Auch ſein Stellver⸗ dete Tatſachen zu ſtellen. der ſozialdemokratiſche Abgeord— Sie will vor allem keine Zeit mehr verlie⸗ 0 1 55 80 15 a ente 8 115 12 9 dann die Sozialde rate ren. Darum iſt ſie am Mittwoch daran ge⸗ ſieben, die Hoſaſifitten bier, das Zenn drt 1* 1 2 77 4 20 8 i I, D. FIrommuniſten Der, das Oe! 1„ gangen, die einzelnen Entwürſe der Neſſorts, die Deutſchnationalen zwei und die Bahyeriſche Nie auf Grund der Kabinettsbeſchlüſſe der vo⸗ Volkspartei einen Sitz. Im Geſchäftsordnungs— rigen Woche ausgearbeitet worden ſind, zu⸗ ausſchuß hat Dr. Bell(Zentr.) den Vorſitz. lammenzuſtellen. Der Termin für die Veröffent⸗ Im Haushaltsausſchuß führt der nationalſo⸗ n lichung der Nolverordnung, der urſprünglich zialiſtiſche Abgeordnete Reinhardt den Vorſitz; ſein l ir Samstag vorgeſehen war, iſt jetzt auf Stellvertreter iſt der frühere Vorſitzende des Aus⸗ Montag verſchoben worden, weil man in Re⸗ ſchuſſes, Abg. Heimann(S.). Verl. 8 fe bis zum Samstag nicht mehr ertig zu werden glaubt. Am Montag ſollen 9 87 A6 Aen. der Preſſe ausführliche Aufklärungen über die Cetzte Radiomeldungen Notverordnungen gegeben werden. Fraglich iſt Neuer Flug⸗Weltrekord. Jedoch, ob bis dahin das Zinsproblem ſchon wtb Cleveland, 1. Sept. Einen neuen telreife a geklärt ſein wird, daß es ebenfalls mit Weltrekord im Geſchwindigkeitsflug auf ge⸗ 1 5 100 e 8 Zum 1. Vizepräſidenten des neuen Reichstags wurde der Zentrumsabgeordnete Eſſer(links), e Weltile a 8e. hee 1 * 7„: 2K g„ 9 8 0 1 N 3 ger* 1 2 4 2 mor- rorzunehmen. Es wird aber noch einige Zeit zum 2. Vizepräſidenten der deutſchnationale Ab geordnete Graef(rechts) gewählt. 1106 af. Er erreichte auf einer dre Kilo⸗ dauern, bis die deutſche Wirtſchaft mit einem meter langen Strecke einen Stundendurchſchnitt 1 Dislontſatz von 4 Prozent arbeiten kann. Die von rund 471 kin und erzielte damit einen 9 5 auch von der Wirtchaft geforderte Hauszins⸗ neuen Weltreko n. Iller Nac i e e Die 7 Reichsregierung will aber dafür nach neuen 1 l 5 N j „ 35. Wegen ſuchen, um auf dieſem Gebiet die erfor⸗ Das Kriſentief errett 1 1 Mes e in e derlichen Erleichterungen zu ſchaffen. wib Stalp, 1. Sept. In den Abendstunden ein 4 2 9 des Mittwoch wurden die Kreiſe Stolp, Bütom um die Reorganiſierun Wellkonjunklut und deuiſche Konjunklur Ende Auguſt 1932 und Nummeleburg von außerordentlich ſchwe⸗ att! 9 9 ren Wolkenbrüchen heimgeſucht, die großen der Reichsbahn Berlin, 31. 8. Das Inſtitut für Konjunktur⸗ſte die Weltwirtſchaft als Ganzes ſich nunmehr Schaden an den Feldern anrichteten. Beſon⸗ 1 5 forſchung faßt aufgrund ſeiner Unterſuchungen anſchicken, das Kriſentief zu überwinden. ders heftig wütete das Unwetter im Kreiſe 7 Der deutſche Schritt in Paris. ſein Urteil über die Weltkonjunktur Ende Ueber die Konjunktur in Deutſchland Rummelsburg, wo während zweier Stunden 157 enb Paris, 31. Aug. Die Agentur Havas Auguſt 1932 folgendermaßen zuſammen: wird ausgeführt: f ungeheuere Waſſermengen niedergingen. Auf Unter dem Einfluß der internationalen Vor— der Bahnſtrecke Bütow⸗Zollbrück wurde die berichtet: Der franzöſiſche Botſchafter in Ber⸗ lin, Francois Poncet, hat dem franzöſiſchen Obgleich Produktion und Beſchäftigung noch weiter ſchrumpfen, treten auf der Geldſeite der gänge hat ſich das Bild der Effekten⸗ und Wa⸗ renmärkte auch in Deutſchland grundſätzlich ge— hohe Böſchung des Bahndammes acht Meter Erdmaſſen auf die Bahn⸗ ausgehöhlt und die Außenminiſterium die Denkſchrift über die 1 a iter Front Anſä 5 Erb 5 1 apler Reorganiſation der Reichswehr übermittelt, e 1 e 005 wandelt: Effektenkurſe und Effektenumſätze ſind ſtrecke geſchüttet, wo ſie ſich meterhoch auftürm⸗ 5 55 die ihm Reichsaußenminiſter von Neurath ge. handelspreiſe ziehen faſt allgemein an. Auch geſtiegen, die reagiblen 70 d ih ten. 807 ene e e 5 4 5 4 0 9 5 e il erbrochen. An der reſtriktiven mit voller Geſchwindigkeit in di ſtern im Namen der Reichsregierung übergeben die Großhandelsindexziffern der Vereinigten ren Rückgang unterbrochen. An der reſtr 0 ide und blies tegen, Nach desteikrtelftün⸗ e hat. Die Uebergabe dieſes Dokumentes, ſo heißt es in der Havasmeldung weiter, ſtellte Staaten und Großbritanniens haben ſeit Jah⸗ resmitte ſteigende Tendenz. Die Rohſtoffvor⸗ Wirkung der Kredit- und Preisſituation iſt we⸗ nig geändert. Auf der blieben denn auch die Rückgangstendenzen vor— Güterſeite der Wirtſchaft Tätigkeit konnte der Zug ausgeſchaufelt diger die Fahrt fortſetzen. Felder werden und dann die erſte öffiziöſe Demarche Deutſchlands dar d i Der Jef ö 5 1 Elche etng— Clargiſſement— des Sta⸗ ee e e 1 herrſchend. Produktion, Beſchäftigung 1 ien 805 14 80 0 Seen. Der uts der Reichsmehr zu erreichen. Ein Mit. 0 i a, renumſätze verharrten in ihrer konjunkturellen Schaden iſt ſehr bedeutend. 5* f 5 f ſamt; der Mengenumſatz dürfte ſogar ſtabil ge Abwärtsbewegung. Das Tempo des Rückgangs e 0 0 . g ggg glied des Kabinetts des Miniſterpräſidenten Herriot hat ſich nach Cherbourg begeben, um dem Miniſterpräſidenten vor der Rückkehr nach Paris dieſes Dokument zu unterbreiten. Schwarz Rot-Gold bleibt Der deutſchnationale Fraktionsvorſitzende hatte den Reichstagspräſidenten Göring er cht, die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne in der blieben ſein. Die Milderung der Vertrauens- kriſe und der fortſchreitende Entſchuldungs⸗ prozeß der Banken hat die Flüſſigkeit der Geld⸗ märkte ſoweit erhöht, daß jetzt Mittel auch auf den Kapitalmarkt überfließen. Ausdruck hier⸗ für iſt die Hauſſe an den Renten⸗ und Aktien⸗ märkten.. In beiden angelſächſiſchen Ländern iſt der Entſpannungsprozeß bereits ſoweit borgeſchrit⸗ war aber zum Teil merklich verlangſamt. Die Vorausſetzungen für einen durchgreifenden Wirtſchafsaufſchwung nach den Regeln der alten Konjunkturautomatik ſind, zwar in allen Teilen der Weltwirtſchaft in greifbare Nähe gerückt, für Deutſchland noch immer nicht gegeben. Denn eine Erhöhung der Inveſtitionstätigkeit aus privater Initiative kann unter den derzei— tigen Umſtänden nicht erwartet werden und ————— der 3. Uizepräſident des Reichskages mer Finzeiger Viernheimer —— Wandelhalle des Reichstages entfernen zu ten, daß gewiſſe Rückwirkungen, auf bie bisher der Abſatz an Verbrauchsgütern und Export? laſſen. Präſident Göring hat darauf geant⸗ noch ſtark ſchrumpfende Produktionswirtſchaft waren wird wegen ſchrumpfenden Volkseinkom: mens und verminderter internationaler Wett⸗ bewerbsfähigkeit Deutſchlands eher abnehmen. Wenn die Wirtſchaft ſich ſelbſt überlaſſen bleibt, kann vorerſt nicht mehr als günſtigenfalls ein allmählicher Auslauf der Rückgänge in Abſatz, duktion und Beſchäſtigung erwar erden. 0 Zeit keinen Anlaß habe, dem deutſchnationalen Erſuchen ſtattzugeben. Er erinnerte die deutſchnationale Fraktion daran, daß auch der deutſchnationale Reichs⸗ äſtdent Wall einigen Jahren die E in abſehbarer Zeit wahrſcheinlich ſind. In den von ſtändigen Zahlungsbilanzſchwierigkeiten und Staatsfinanzkriſen niedergehaltenen Schuldnerländern Europas iſt die Entlaſtung noch ſo gering, daß entſcheidende Beſſerungs tei I dennoch dürf; wortet, daß er zur Breußiſche gegietungsbeamle dürfen den Landlag nicht beiteten Berlin, 30. 8. Wie das Nachrichtenbüro des VD. meldet, iſt den Beamten der preußiſchen lommiſſariſchen Regierung heute am Zuſam⸗ mentritt des Landtages ein Miniſterialbe⸗ ſchluß im Umlauf zur Kenntnis gebracht wor⸗ den, wonach es den Beamten der Regierung verboten iſt, das Landtagsplenum, die Wandel⸗ gänge und die Reſtaurationsräume des Land⸗ tags zu betreten. Da es ſich bei dieſen Räu⸗ men um die weſentlichßen Teile des Land⸗ tagsgebäudes handelt, kann man von einem völligen Verbot für die Regierungsbeamten ſprechen, das preußiſche Landtagsgebäude zu betreten. Nakionalſozialiſtiſche Kundgebungen vor dem Reichstag Berlin, 30. 8. Nach der Eröffnung des Reichstags, etwa gegen 15.30 Uhr, ſammelten ſich auf dem Platz der Republik in der Nähe des Reichstagsgebäudes große Mengen von Nationalſozialiſten in Uniform an, denen es kotz der ſtarken polizeilichen Abſperrungen ſte“lenweiſe gelang, die Polizeikette zu durch— ben. Anter Heil-Hitler⸗Rufen verſuchten die Nationalſozialiſten in den Bereich des Reichstagsgebäudes vorzudringen. Schnell herbeigerufene Polizeiverſtärkung drängte die Demonſtranten jedo chwieder zurück. Zu nen⸗ nenswerten Zwiſchenfällen iſt es bisher nicht gekommen. Ein ſporkbegeſſterfer Landrat Als großer Sportsmann erwies ſich der Landrat von Duderſtadt, Dr. Schuſter, der die— ſer Tage die Prüfungen für das Goldene Sportabzeichen abgelegt hat. Der Landrat er- ledigte nacheinander den vorgeſchriebenen 100 Meter⸗Lauf, den Weitſprung, den 25⸗Kilo⸗ meter-Gepäckmarſch, das Steinſtoßen und das 300-Meter-Schwimmen Der„Vorwärks“ verbolen Berlin, 30. 8. Der Polizeipräſident teilt mit: Die in Berlin erſcheinende Tageszeitung der„Vorwärts“ einſchließlich ihrer Abend— ausgabe der„Abend“ iſt mit ſofortiger Wir— kung auf die Dauer von drei Tagen bis ein— ſchließlich 2. September verboten worden. Das Verbot erfolgte, weil in der Abendausgabe Nr. 206 B 198 vom Montag, dem 29. Auguſt, eine Meldung enthalten iſt, die das Pro— gramm des Herrn Reichskanzlers als das Programm des Verfaſſungsbruches bezeichnet. Die Sonnenfinſternis auf dem nordamerikaniſchen Kontinent witb Newyork, 1. Sept. Millionen hatten die Plattformen der Wolkenkratzer, der Haus⸗ dächer, Anhöhen und Brücken beſetzt, um die um 3,25 Uhr örtlicher Sommerzeit beginnende Sonnenfinſternis beobachten zu können, die in Newyork deutlich ſichtbar war. Doch muß— te ſich die Newyorker mit einer Verfinſterung von nur 95 Prozent begnügen, während die vollſtändige Verfinſterung nur in Neu-Eng⸗ land beobachtet werden konnte, wohin ſich! reits in den letzten Tagen mehrere Millionen mit Sonderzügen, Autos, Flugzeugen uſw. auf den Weg gemacht hatten. Hier hatten auch 52 wiſſenſchaftliche Expeditionen ihre Zelte auf⸗ geſchlagen und Vorbereitungen getroffen, um die Totalfinſternis im Bereich der 100 Meilen breiten Mondſchattenbahn zwiſchen Parent⸗ Quebec und Fryeburg-Maine eingehend zu ſtudieren. Die Beobachtungen ſollen jedoch unter der teilweiſen ſtarken Bevölkung gelit— ten haben. . Worms.(Nur noch ein Bürgermeiſter 1. September läuft die Amtszeit von Bürger⸗ meiſter Schulte, eines der vier Oberbeamten der Stadtverwaltung ab. Bürgermeiſter Schul⸗ te gehört der SPD. an und wurde vor 10 Jah⸗ ren zum Bürgermeiſter gewählt. Wie bekannt wird, beabſichtigen die Nationalſozialiſten, im Stadtrat einen Antrag einzubringen, wonach die Zahl der vier Oberbeamten auf einen re⸗ duziert werden ſoll. Frankfurt a. M.(Sprung von der Brücke vor eine Lokomotive.) Abends ſprang von der Ratbrücke am Oſtpark eine 19jährige Frau aus Füßen im Allgäu vor eine unter der Brücke durchfahrende Lokomotive einer Rangierab⸗ teilung. Der Lebensmüden wurden der linke Arm abgefahren und die rechte Hand verſtüm⸗ melt. Frankfurt a. M.(Schüler vom Laſtkraftwa⸗ gen getötet.) Der Führer eines Laſtkraftwa⸗ gens fuhr einen jährigen Schüler an. Der Junge erlitt eine ſchwere Kopfverletzung und wurde in das Bürgerhoſpital verbracht, wo er bald danach ſeinen Verletzungen erlag. Rolandseck.(Liebespaar läßt ſich vom Zuge überfahren.) Beim Bahnhof Rolandseck wur⸗ den zwei bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelte Leichen zwiſchen den Gleiſen aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß es ſich um einer 22jährigen Mann und ein 20jähriges Mädchen. beide aus Köln, handelt, die Selbſtmord be— gangen haben, weil ſich ihrer Heirat unüber— brückbare wirtſchaftliche Schwierigkeiten, Berlin, 31. 8. Die Beſtimmungen des W geſetzes mit den Ausführungsbeſtimmungen treten am 1. September 1932 in Kraft. Allerdings wird der Verkehr mit Geträn⸗ ken, die bei Inkrafttreten dieſer Verordnung nachweislich bereits hergeſtellt waren, noch nach den bisherigen Beſtimmungen beurteilt. Weingeſetz. a Als Originalabfüllung oder Originalabzug darf nur ein ungezuckerter Wein bezeichnet werden, der im Keller des Erzeugers ausge⸗ baut und abgefüllt worden iſt. Als Spätleſe darf nur ein ungezuckerter Wein von ſolchen Trauben bezeichnet werden, die erſt nach der allgemeinen Leſe in vollreifem Zuſtand geern⸗ tet worden ſind. Als. Ausleſe darf nur ein un⸗ gezuckerter Wein bezeichnet werden, der aus⸗ ſchließlich aus ſorgfältig ausgeleſenen Trau⸗ ben unter Ausſonderung aller nicht vollreifen, deſchädigten oder kranken Beeren gewonnen worden iſt. Beerenausleſen ſind Ausleſen, die nur aus den ausgebeſenen und alsbald nach der Aberntung für ſich gekelterten überreifen und edelfaulen Beeren guter Lagen gewonnen werden. Trockenbeerausleſen ſind Beerenaus⸗ leſen, die nur aus den ausgeleſenen und für ſich gekelterten vollreifen, edelfaulen, roſinen⸗ artig eingeſchrumpften Beeren gewonnen wer⸗ den. Als Hochgewächs oder Spitzengewächs dürfen nur Beerenausleſen und Trockenbeer⸗ ausleſen bezeichnet werden. 10jühriger Lellſeher Leichenfund durch einen Traum— Ein Erkrunkener weiſt einem Kinde im Traum die Unfallſtelle Spittal an der Drau, 31. Auguſt. Am 27. v. M. ertrank der 20 Jahre alte Trafikantenſohn Peter Eder aus Möllbricke beim Baden in der Möll kurz vor deren Einmündung in die Drau. Die Leiche des jungen Mannes konnte trotz wiederholtem gründlichem Nachſuchen nicht auf- gefunden werden. Vor einigen Tagen erzählte der zehn Jahre alte Landwirtsſohn Rudolf Kohlmaier, der mit dem Trafikantenſohn be— freundet geweſen war, ſeiner Mutter, daß er dreimal hintereinander einen ſeltſamen Traum gehabt habe. Ihm träumte, daß ihm der ertrun— kene Peter Eder erſchienen ſei und ihm die Stelle zeigte, wo er den Tod in der Möll ge— funden hatte. Der Leichnam ſei abgetrieben worden und liege nun an einer beſtimmten Stelle am Grunde der Drau. Die Mutter er⸗ zählte den eigenartigen Traum des Zehnjähri— gen Verwandten des Ertrunkenen und der Kaufmann Jakob Karre begab ſich mit dem Knaben und mehreren anderen Perſonen auf die Suche. Man ging die Drau entlang und kurz vor Spittal gab das Kind eine beſondere Stelle an. Schon der erſte Bergungsverſuch war von Erfolg begleitet, und es gelang, die bereits vom Waſſer ſehr ſtark aufgetriebene, aber noch ganz gut erkennbare Leiche des zwanzig Jahre alten Peter Eder zu bergen. Ninaldini von der Vergſtraßt Jugendlicher Ein⸗ und Darmſtadt, 31. 8. Der 19jährige Steinmetz Robert Kehln aus Mühlhauſen im Elſaß, der nach einer trafung vom Frankfurter Ju⸗ gendgericht in Fürſorgeerziehung war, brannte dort durch und begab ſich im November 1930 nach der Bergſtraße, wo er bekannt iſt, da er früher einmal in Bensheim bei Pflegeeltern war. Er beging im November und Dezember 1930, während er ſich ohne feſten Wohnſitz an der Bergſtraße herumtrieb, als„Rinaldini der Bergſtraße“, wie er ſich ſelbſt bezeichnet, zahlrei— che Einbruchs- und Fahrraddiebſtähle. Am Dienstag ſtand er deswegen vor der Strafkammer, wo er den größt. Teil der Straf— taten zugab. Er hat aber zu jener Zeit auch in Darmſtadt in einer Villa in der Dieburger— ſtraße einen Einbruchsverſuch unternommen und dabei, als er ſich geſtört ſah, einen Schuß Heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 13 Fortſetzung. Und den Brief an den Hofmarſchall nach Athen, in dem er die gleiche Notwendigkeit darlegte, aus dem Dienſt für immer auszu— ſcheiden. Der Strich unter die Vergangenheit war gezogen. * Der Hochſommer glühte ſchwer und ſengend über dem Lande. Karen Holger lehnte gegen die Steinpfoſten des alten Kamins und ſpähte aus dem hohen Fenſter. Es war das einzige Fenſter in der grauen Burg, durch das man in die Welt ſah, den wie ein Mauerwall umſtanden die Rieſen⸗ bäume das alte Haus. Man ſah hinüber zum Hochmoor. Unabſehbar, dunkelſchwarz, von Sonnendunſt überzittert, zog es ſich einförmig und endlos weit bis zum Horizont. Der Vetter aus Holger ſtand vor ihr, Erik Holger, den ſie von Kinvheit an kannte, der immer in ihrem Leben geweſen war, ſoweit ihre Erinnerung ging. Sie waren die Erben ſtreitender Parteien, die den langwierigen Dauerprozeß um den Güterkomplex in See⸗ land führten; aber wenn auch die Generation über ihnen ſich feindlich wegen dieſes ewigen Zankapfels ſtand, die beiden hatte es nie ge⸗ ſtört. ne würde gewinnen, d dere arm. und war im Grunde langweilig. Falle das einfachſte wäre“, ſagte Erik dringlich. ſcheint. Ausbrecher vor Gericht abgefeuert. Dieſe Sache iſt in der Vorunterſu⸗ chung noch nicht abgeſchloſſen, ſodaß nicht ge⸗ ſagt werden kann, ob es ſich um einen Tot⸗ ſchlagsverſuch oder um einen durch Waffen⸗ gewalt qualifizierten Diebſtahl handelt. Es wurde in der Strafkammerverhandlung feſt⸗ geſtellt, daß die Darmſtädter Straftat mit de⸗ nen an der Bergſtraße in Fortſetzungszuſam⸗ menhang ſteht und daß die ſämtlichen Straf⸗ taten deshalb zuſammen verhandelt werden müſſen, und zwar entweder vor dem Schwur⸗ gericht oder vor der Strafkammer. Ueber Rinaldini der Bergſtraße wird alſo demnächſt mehr berichtet, aber es ſei ſchon heute geſagt, daß er ein durch Elternloſigkeit und freudloſe Kindheit ſchickſalhaft auf die Bahn des Verbrechens geratener Menſch zu ſein Für die neue Ernte gilt aber auch das neue äßt e noch einmal so le 0 ere Frisur Welte„Hasrgla rh. jedem weißen Beutel Schwarzkopf: Schaum pon, dem milden Haarpflegemittel und auch mit dem hochwertigen, kosmetisch wWirke⸗ samsten Schwarzkopf-Extra. Für Blondinen „Extra- Blond, die aufhellende Spezlal- Sorte] Einen Froſch beim Baden verſchluch Das Bieſt fand aber lebend den Ausweg Weißenfels, 31. 8. Beim Baden in einen Gewäſſer bei Weißenfels balgten ſich zwei junge Arbeitsloſe herum. Als der eine den an⸗ deren untergetaucht hatte, geriet dieſem em Froſch in den zum Schreien geöffneten Mund und wurde verſchluckt. Auf Anraten eines äl⸗ teren Mannes wurde ein Hausmittel ange⸗ wandt, das ſeine Wirkung auch nicht verfehlte, Bald kam der Fremdkörper wieder zum Vor⸗ ſchein, wenn auch etwas erſchöpft. Er bekan jedoch ſchnell wieder Leben, nachdem er den. naſſen Element wieder übergeben war und ſchwamm davon. Nachtwandler ſtürzt ab Diez, 31. 8. Im benachbarten Flacht leidet der Heizer einer Dreſchmaſchine an Nachtwan⸗ del. Unbemerkt erhob er ſich in der vergange⸗ nen Nacht von ſeinem Bett und kletterte durch das Fenſter ſeines Manſardenzimmers auf da Dach. Eine ſpät heimkehrende Hausbewoß— nerin bemerkte ihn dort und rief ihn unglück⸗ licherweiſe an. Der Mann erwachte dadurch und ſtürzte in die Tiefe. Zum Glück milderte ein Nußbaum die Wucht des Sturzes, ſodaß nur weniger ſchwere innere und äußere Ver⸗ letzungen eintraten. Vorherſage für Donnerstag: Vielſach Ne⸗ belbildung, ſonſt wolkig bis heiter und bis auf ganz vereinzelt auftretende Schauer trol ken, tagsüber recht warm, meiſt ſüdliche und ö weſtliche Winde. Witterungsausſichten für Freitag: Fort⸗ dauer der im ganzen freundlichen Witterung, doch Unbeſtändigkeit vorüber ehend etwas zu⸗ nebmend. der neue Reichsktagspräſident Hauptmann Göring,. Mitglied der NSDAP., wurde mit 367 von 587 Stimmen zum Präſidenten des Reichstags gewählt Narren ee Die Geſchichte währte ſchon ſo lange „Sie reden alle darüber, was in unſerem ein⸗ „Der König ſelbſt hat neulich da— rüber mit Vater geſprochen. Sobald wir zwei uns heiraten, kann der Prozeßausgang uns gleich ſein. Das iſt ein Exempel, das richtig aufgeht. Wir könnten es dann in Ruhe er⸗ warten, ſo und ſo. Und das Streibteil wäre für die Alten begraben. Deine Großmutter brauchte keine Migräne mehr zu befürchten, wenn ſie Briefe von der däniſchen Verwandt⸗ ſchaft bekommt. Sie könnten ſich alle wieder⸗ ſehen, die verfeindeten Gruppen. Es müßte Familientag auf unſerer Hochzeit ſein, Karen. Großes Verſöhnungsfeſt. Solch ein Prozeß frißt wie Gift in den Familien. Dann wäre alles ausgeſtanden, wenn der Ausgang egal iſt“. Karen ſah ſchweigend ins Land. „Du biſt ſo ſchön geworden, Karen! Wer hat etwas davon? Die ſchwerblütigen Men⸗ ſchen hierzulande verſtehen Schönheit ja gar nicht. Laß doch die Meernebel. Die Kopen⸗ hagener Luft iſt leicht und luſtig. Wir können wie die Götter leben, Karen!“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Ich liebe mein Land zu ſehr. Ich könnte nicht atmen anderswo. Alles hier iſt ſo ſtark und wild. Selbſt in Sommernächten brauſt es manchmal vom Meer. Ich bin nun einmal wie eine Strandmuſchel, ich muß es immer wie Rauſchen hören. Das iſt mir die liebſte Muſik, lieber Konzerte und und er Erik Holger ſah ſie verzweifelt an. „Es gab doch einmal eine Zeit,“ ſagte er, „wie du damals auf Seeland warſt— ich reite ſo oft an dem Baume vorbei, in den wir unſere Namen geſchnitten. Wir ſprachen uns damals doch auch allerhand!“ ö „Ja, ja,“ fiel ſie ungeduldig ein.„Das war Kinderſpiel. Das alles waren Scherze, die zu nichts verpflichten.“ „Du biſt grauſam, Karen. Was mir die liebſten Erinnerungen ſind, das entwerteſt du mit ein paar kalten Worten. Du willſt Ent⸗ fernungen ſtellen zwiſchen uns. Ich weiß, was mit dir iſt. Ich habe gehört, Karen, daß dein Nachbar bei dir mehr Ausſichten haben ſoll, als ich. Er ſoll ſo kalt ſein, ſoll etwas Strenges Verſchloſſenes haben. Ich glaube nicht, daß es für eine Frau leicht zu hauſen wäre mit ihm.“ Karen lehnte ſich zurück. „Er mag mich nicht. Immer hat man mich neben ihn geſchoben. Der Herzog möchte uns zuſammenhaben und Großmama. Die Ware verliert, wenn ſie auffällig angeboten wird. Ich bin aus dem Zimmer gegangen, als er neulich zu Mama kam. Ich bin fortgeritten, wie ich ihn neulich im Holz traf. Ich leide, wenn man mich bei der Tafel neben ihn pla⸗ ziert, was ich doch nicht ändern kann. Ich ſehe ihn gar nicht mehr richtig an. Aber ich glaube, er merkt das all nicht. Die Gleichgültigen ſind gewappnet gegen jede Situation. Der Gleich⸗ gültige hat es leicht. And ſchließlich, was ſind wir für ihn? Epiſode! Er wird fortgehen. Man wird ihn ſich en wollen in ge! Denn dieſer Heinrich von Giſtrede iſt ein ſon⸗ derbarer Mann, an den niemand direkt Fra⸗ gen zu ſtellen wagt. Vielleicht hat er Freunde auswärts. Vielleicht auch Geſchäfte. Er vet ſteht ſo viel und alles; was er einrichtet, iſt klug und glückt. Und ganz plötzlich iſt er im⸗ mer wieder da und ſteht am Weg, wo man ihn nicht vermutet. Wie neulich im Reiberholz. Da kam er mir entgegen, plötzlich um die Wegebiegung, ſo daß ich erſchrak. Er lächelte ganz kurz und blieb ſtehen. Aber er ſagte kein perſönliches Wort. Er ſagte nur ſtreng und etwas herriſch: „Sorgen Sie daür, Gräfin Holger, daß iht Inſpektor meinem alten Siebaths kein Land mehr an meiner Grenze anbietet. Ihr Inſpel⸗ tor muß nie genau die Karte angeſehen haben. Jedes unmündige Kind faſt muß jetzt doch be⸗ greifen, daß ein Seitenkanal nach Oſten ge⸗ plant werden wird und über Holgerſches Ge⸗ biet gehen muß. Ich will Meerwarfen nicht bereichern auf Koſten ſo weltunkundiger Nach barinnen.“ Er ſchien gleich nach dieſen Worten gehen zu wollen. Dann ſtockte er und ſagte, ohne mich anzuſehen:„Sie ſollten das Stadthaus meines Onkels weiter benutzen wie vor meinem Kom men. Ich bin jetzt nie mehr dort. Es ſtött mich, wenn Wünſche meines Onkels nicht nach⸗ wirkende Kraft haben.“ Und ehe ich mir eine Antwort überlegt hatte, war er gegangen. Fortſetzung folgt. beginnen zu leeren Fremden zurück, weil es dort kühler gewor— den iſt. Gebel Die du, über die Sterne weg, Mit der geleerten Schale Aufſchwebſt, um ſie am ewgen Born Eilig wieder zu füllen: Einmal ſchwenké ſie noch, o Glück, Einmal, lächelnde Göttin! Sieh, ein einziger Tropfen hängt Noch verloren am Rande. Und der einzige Tropfen genügt, Eine himmliſche Seele, Die hier unten im Schmerz erſtarrt, Wieder in Wonne zu löſen. Ach! ſie weint dir ſüßeren Dank Als die anderen alle. Die du glücklich und reich gemacht; Laß ihn fallen, den Tropfen! Hebbel. September Der September iſt der letzte Monat der Sommerzeit. Wenn auch der Herbſt offiziell erſt am 21. ſeinen Anfang nimmt, ſo mutet uns doch die Natur im September ſchon ganz herbſtlich an. Die Felder ſind kahl. Die Bäume ihr Laub zu färben und langſam herbſtliche Winde wehen über die Fluren. Der Blick von den Bergen iſt klar, wenn die Früh— ö nebel ſich geſenkt haben, die Nächte ſind kühl und friſch und die Sonnenkraft läßt bald nach, ſtärkſten fühlen, ſind dann die Schwächsten und Kleinmutigſten. So ſpielte ſich ein köſt⸗ licher Fall in dem Berliner Vorort Tegel ab. kaum daß die Sonne am Horizont verſchwun— den iſt. Es herbſtelt und die Menſchen berei— ten ſich auf den Winter vor. Noch blühen die Blumen, aber es ſind nicht die goldenen Schönheiten und leuchtenden Sterne des Som— mers, es iſt das gedä e intenſivere! gz; a 179 55. e gedämpftere aber intenſivere hüpfen. Ganz unheimlich wurde ihm zumute. Herbſtblumen Die Zeit der duftenden Reſeden In Schweiß gebadet lag er in ſeinem Bett, iſt vorbei. So zeigt ſich der September in un- ſeren Breiten. Für den Monat der Ernte und der erſten Ausſaat für das neue Erntejahr. Rot und Violett der Aſtern und anderer Noch hängen die Bäume voller Früchte, noch ſind die Kartoffel- und Rübenfelder nicht ab- geerntet, aber daneben zieht ſchon der Pflug ſeine Furchen und ſchafft jungfräulichen Bo— den zur Aufnahme neuer Saat. In den Neb— bergen beginnt die Arbeit. Man bereitet ſich auf die Leſe vor. Aber man wartet, wartet bis zum letzten Augenblick, denn je länger der Rebſtock ſeine Trauben trägt, deſto boſſer wird der 1932er werden. Die Kurorte beginnen ſich und von den Bergen kehren die Sie ahnen garnicht, welch ſchönes Schauſpiel ſie ſich entgehen laſſen. Denn jetzt im September iſt die Zeit zur Höhenwande⸗ rung. Jetzt den Blick genießen und das Weite— gefühl, wenn man auf Bergesgipfel auf die unendliche Weite der Welt blickt, wo der Hori— Zont ſcheint. in der Unendlichkeit zu verdämmern Septemberſchönheit in unendlicher Fülle. — Spälſommer Noch glänzt lachenden Angeſichts die Sonne über der Welt und verſchwendet ihr Licht wie in lachendem Uebermut. Und doch iſt es an⸗ ders geworden, anders als in den Tagen des erſten Lenzes, als die Allzeugerin Sonne der Erde Mutterbruſt frohes Lebenshoffen gab, anders als in den Tagen des erſten Sommers, als die Erde durſtig der Sonne Gluten trank. Erde iſt ſtiller geworden, ſo ſtill wie eine Mutter, wenn ihre Kinder, die ſie in Arbeit und Sorge erzog, von ihr gehen. Die Felder ſind leer geworden, kein Aeh⸗ reenfeld wiegt ſich mehr in den Armen des Windes, keine Wieſe läßt noch Schmetterlinge vom Blume zu Blume gaukeln. Nur hin und wieder flattert noch ein ge— ſiederter Sänger dahin. Er iſt der Stätte ſei⸗ ner Liebesluſt fremd geworden, und die Lie⸗ der in ſeiner Bruſt ſind verſtummt. Nur der . Wind harft ein längſt verklungenes Lied durch das Gezweig, das einſt mitfühlend das pul⸗ ſende Leben des Sängerchores trank. Aber noch nicht alle Kinder der Erde ha— ben die Brautzeit hinter ſich. Die Heide hat ihr ſchlichtes braunes Kleid mit einem le — tauſcht. ö ſeltſame Geräuſche auf. Er hörte von zehn zu 711 bensfrohen Mantel von zartem Roſa ver⸗ Du roſige Heide voll ſonnigem Glanz, Ich grüße dich, lachende Maid. Ich faß deinen Arm zu fröhlichem Tanz, Ich küß dir die Locken, die Stirne, das Kleid, Ich trinke von deinem lachenden Mund Und küſſe und trinke das Herz mir geſund. Das iſt ein Leben, das man noch einmal vergeſſen mag, daß der Sommer ſeinen Höhe— punkt überſchritten hat. Aber noch ein Liebkind hat die Sonne, das es hätſchelt und koſt, wenn ſchon ringsum die Blätter welken: Das zieht ſich an ſteinigen Hängen hin und kann ſich nicht ſatt trinken an der Sonne Glut. Der Weinberg läßt die Glut in ſeine Früchte fließen, daß ſie ſie wei— terſoſten in die Menſchenherzen, damit es ſe die Wärme ſpüre, die der Wein auf ſtil— ler Höhe trank. Und wer bei ihm weilt oder in leuchtende Haide, der vergißt Nebel und ſterbende Biu— men und kennt nur den Jubel und freut lich alles deſſen, was noch friſche Lebenskraft in den Adern träat. f Unmögliche Strafverfolgung bei Betrug. Wenn ſoviele Anzeigen wegen Betruges nicht zur ſtrafrechtlichen Ahndung gelangen, ſo liegt das daran, daß eben das geſamte Verhalten des Täters in der Abſicht geſchehen ſein muß, ſich einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu ſchaffen, wenn der Tatbeſtand des Betruges erfüllt ſein ſoll. Das iſt die Schwierigkeit— denn dieſe unrechtsmäßige Bereicherungsabſicht muß dem Betrüger nachgewieſen werden. Hier wird er häufig mit Ausreden kommen, viel⸗ leicht auch behaupten, daß er durchaus die Ab⸗ ſicht gehabt hätte, die durch Betrug erlangte Ware zu bezahlen u. ä. Gelingt es nicht, eine derartige Ausrede als ſolche zu entlarven, dann iſt die Strafverfolgung unmöglich. Eine Mandoline aus Streichhölzern. In mühevoller Arbeit hat ein Tiſchler aus Schkeu⸗ ditz in der Provinz Sachſen eine Mandoline aus Streichhölzern gebaut, wozu er nicht weni— ger als 4000 Streichhölzer benötigte. Er brauchte für dieſes Meiſterwerk, das große Be— achtung gefunden hat, 150 Arbeitsſtunden. Geſpenſter Raffiniert eingeſädelle Hache eines Lehrlings. Wer den Schaden hakt. Wer glaubte nicht ſchon an Geſpenſter? Das iſt eine Einbildung, die die Menſchen krank machen kann. Gerade die, welche ſich am Ein Fleiſchermeiſter wachte eines Nachts durch zehn Minuten immer etwas auf den Boden getraute ſich aber nicht zu rühren. Denn es gingen doch Geſpenſter um, daran war kein Zweifel. Die ganze Nacht konnte er kein Auge zu— machen. Nicht anders erging es ſeiner Frau. Obwohl er nur einen Schritt zu ſeinem La— den hatte, um ſich Abwehrwaffen gegen das Ge'penſt zu holen, fand er nicht den Mut da— zu. Endlich wurde es morgen. Und da ſahen die Erſchrockenen ungefähr 20 richtige ausge— wachſene Erbſen auf dem Boden des Schlaf— zimmers. Schnell wurde der Boden abgeſucht, unter den Schränken nachgeſehen, wurden die Betten umgedreht. Es half nichts. Die Erben waren da. Wie ſie hereinkamen, blieb ein Ein Hund, ein Rätſel; denn die Tür ſowohl wie die Fenſter waren gut verſchloſſen und geſichert. Mit al⸗ len Bekannten hielt man Kriegsrat ab. Doch niemand fand des Rätſels Löſung. Es waren eben Geſpenſter da. Voller Angſt kroch man am Abend wieder ins Bett. Und richtig ging es wieder von neuem los. Wieder machten die Erbſen einen tollen Radau. i In der dritten Nacht erſt bekam Fleiſchermeiſter einen alten Mut 5 und ging dem Spuk mit allen ſeinen Mus⸗ kelnkräften zuleibe. Doch erſt am frühen Mor⸗ gen; denn da legte er ſeinen Lehrjungen übers Knie und verdroſch ihn jämmerlich. Warum? Dieſer Lehrlunge wollte ſich ar dem Meiſter nämlich rächen. Er hatte zu die— ſem Zweck ein Glas geſtrichen voll mit Erb— ſen gefüllt, nachdem er zuvor auf dem Grund Waſſer gegoſſen hatte. Dieſes Glas ſtellte er hinter den Kachelofen an den verborgenſten Ort. Munter quollen die unteren Erbien im Waſſer auf, wurden ſchließlich ſo groß, daß ſie die obere Erbſenſchicht verdrängten und ſo rollte in der Nacht eine Erbſe nach der an⸗ deren aus dem Glas, fiel auf den Boden und das Geſpenſt in Tegel war fertig. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. der Magſſtrat und ein Amtsſchimmel Eine garnicht allzu lächerliche Geſchichle Neben einem Hund pielt hier ein Rößlein die Hauptrolle. Amtsſch' nennt es der Volksmund gerinaſchätzig. Treu dient dieſes Ideal aller Tiere. Wer wagt das zu bezwei— feln? Und zuverläſſig fei es auch. Sagt man wenigſtens. Und ſeine dritte und Haupttu— gend? O, dieſe gute Mähre kann köſtlich zur Erheiterung der menſchlichen Erdenbewohner beitragen. And wer wäre ihr in dieſer ſo ſchweren Zeit für eine Abwechſelung nicht dankbar? 1701 1 So ging eines Tages ein biederer Berliner Bürger mit ſeinem kleinen Familienliebling, einem niedlichen Hündchen, ſpazieren. Nun iſt es eine bekannte Eigenſchaft der Hunde, daß ſie unterwegs ſich für ihren Stammbaum in⸗ tereſſieren. Wiederholt mußte der Berliner ſtehen bleiben, den Lund an der Leine, bis dieſer eben... Einmal geſellte ſich ein ande— rer bekannter Freund zu dem Berliner, unter⸗ hielt ſich mit ihm über die unerhört hohe Hundeſteuer, man kam in einen erregten po⸗ litiſchen Diskurs. Als nun der Berliner nach ſeinem Hund ſehen wollte, war dieſer heidi davon. Kein Pfeifen, kein Rufen nützte. Voller Anget durch⸗ eilte er den Park. Endlich begegnete ihm ein Mann— und der trug auf ſeinen Armen das entlaufene Hündchen. Sofort ging er auf die— ſen zu und ſagte ihm: der Hund gehört mir, wie kommen Sie zu meinem Hund. Dieſer antwortete: ich bin der Hundefänger. Das Tier iſt jetzt von der Stadt Berlin heſchlag⸗ nahmt. Vergeblich war das Bitten und Pro— teſtieren, vergeblich auch das Vorzeigen der Steuerkarte, die am Halsband baumelte, das der Berliner zuſammen mit der Leine getreu— lich in der Hand hielt. Nur fehlte eben der Hals, um den das Band gelegt werden konn— te. Dieſer befand ſich mit dem Hundchen auf dem Arm des Magiſtratsangeſtellten. Ein Trinkgeld wurde geboten. Die Stadt Berlin ſollte ſogar 3 RM Sondertteuer erhalten. Doch es half nichts. Denn wozu haben wir ei— nen Inſtanzenweg, wozu hat der Magiſtrut Häscher angeſtellt, welche Hunde einfangen müſſen, die Protokolle anzufertigen haben, damit doch die Aktebände gefüllt werden kön— nen? Alſo mußte erſt dieſer lange bürokratiſche Inſtanzenweg durchſchritten werden, dann be— kam der Berliner wieder ſeinen Hund. Man ſagt: lächerlich. Nur nicht beim Ma⸗ giſtrat. Beim Haarraubwild fängt der Haarwech⸗ ſel, bei den Raubvögeln die Herbſtzugbewe⸗ gung an, die manch ſeltenen Gaſt zu uns bringt. Wo noch nicht damit begonnen wurde, iſt die Inſtandſetzung und Anlage der Fut⸗ terplätze, Salzlecken uſw. ſofort in Angriff zu nehmen. Den ſtillen Teilhabern und ihren üblem Treiben iſt ſtändig nachzugehen. Bachſaibling und Forelle treten in die Laichzeit. Aeſche, Barbe, Barſch, Hecht, Regen- bogenforelle, Schied und Zander gehen noch gut an die Angel. Seeforelle und Seeſaibling können mit der Schleppangel gefangen wer— den. Krebſe ſind noch anſtandslos genießbar. » Jünglingsſodalität. Die Mitglieder der Sodalität und D. J. K. werden gebeten das In- ſerat im Anzeigenteil zu beachten. * Viernheimer Nundfunkhörer. Der Südweſtdeutſche Bund des Rundfunkhörer e. V. lädt die Viernheimer Rundfunkſreunde und die es noch werden wollen zwecks Gründung einer Orts- gruppe zu einem Vortrag welcher am Samstag, den 3. September abends 9 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Engel ſtattfindet ein. Der 1. Vorſitzende der Organiſation, der bekannte Rund- funkſachverſtändige Dr. Pechau, wird über ſeinen Beſuch der diesjährigen Funkausſtellung referieren und insbeſondere auf die Möglichkeiten des Funk- empfangs auf dem Lande eingehen. Nach dem Vortrag wird der Viernheimer Elektromeiſter Herr Hanf Geräte vorführen, welche auf der Berliner Funkausſtellung erſtmalig gezeigt worden ſind. Der Südweſtdeutſche Bund der Rundfunkhörer umfaßt in Mannheim und Umgebung etwa 8000 Mit- glieder. Er vertritt die Intereſſen der Mitglieder bei Behörden und Händler. Seine Erfolge ſprechen für ihn. Steuertermin⸗Kalender für den Monat September 1932. am 5. Lohnſteuer für die Zeit vom 16.—31. Auguſt ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat Auguſt einbe- haltenen Lohnſteuerbeträge und Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen.— Keine Schonfriſt. Umſatzſteuervoranmeldung u. Vorauszahlung der Monatszahler für Monat Auguſt.— Schonfriſt bis 17. Sept. Einkommen- und Körperſchaftſteuervoraus⸗ zahlung für das 3. Vierteljahr des Kal. Jahres 1932 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid ſeſtgeſetzten Steuerſchuld.— Keine Schonfriſt. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.—15. Sept: ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt.— Keine Schonfriſt. Der 71. Katholikenkag in Eſſen Schulprogrammatiſche Erklärungen des frühe⸗ ren Reichskanzlers Dr. Marx. Eſſen„31. 8. Im Rahmen des 71. Katholi⸗ kentages fand heute abend die Generalver⸗ ſammlung der Katholiſchen Schulorganiſation ſtatt, die mit einer großen Kundgebung der katholiſchen Elternſchaft verbunden war. Sie wurde durch die Begrüßungsanſprache des frü⸗ heren Reichskanzlers Dr. Marx eingeleitet, der darin mit Nachdruck auf die ſchulprogrammati⸗ ſchen Ziele der deutſchen Katholiken hinwies. Leuchtende Tage Nun ſind die Tage überſchwenglich klar: In buntes Laub gebunden, ſteht die Zeit In reifender Vollendung, ſchön beglänzt Vom Ja und Amen, das die Sonne ſpricht. Ein jeder Baum und Strauch, das kleinſte Kraut Sind voller Wille, nur noch Frucht zu ſein, Und an ſolch werden wunderbar verſchenkt, Das ſich erfüllt nach ewigem Geſetz. Zoe Droyſen. ist ein Wort, das immer vrieder auf Salem- Zigaretten ange- wandt wurde. Und Wahrhaftig, man kann sie die uberaus feine Mischung der 5 gar nicht anders bezeichnen,