. und Freiburg i. Br.(Rundfunkſender Freiburg i. Br.) Umfangreiche Ausbreitungsmeſſungen von verſchiedenen Punkten Südbadens aus ha⸗ ben als günſtigſten Aufſtellungsort für den neuen Rundfunkſender Freiburg(Br.), der eine Leiſtung von etwa 5 KW erhält und im Gleichwellenbetrieb mit Frankfurt(Main), Kaſſel und Trier auf Welle 1157 kHz(259,3 m) arbeiten ſoll, ein Gelände bei Betzenhauſen et⸗ wa 3,3 km weſtnordweſtlich vom Rathaus in Freiburg(Br.), ergeben. Die Vorarbeiten für die Errichtung des neuen Senders, mit deſſen n 1 5 ee Da 190 51 1 l n dg a d 1“ veröffentlichte f Volles Pr Dramm bei den Fußballer U 2 Enttäuſchung über die Schwenkung des Zen — ie Handhallmeisterschaft geht ebenfalls weiter— Spannende Häme trums gegenüber der Re Walß. Ausdruc gah, der Leichtathleten 1 0 geantwortet. Dr. Brüning ſtellt u. a. feſt, daß er l ſeit Wochen von Perſönlichkeiten, die nicht ſeh Was im Auguſt verſäumt wurde, ſoll jetzt anſcheinend im September noch nachgeholt werden. Kurz vor Toresſchluß der reinen Schwanheim— Rot⸗Weiß Frankfurt, Höchſt 01— Pol. SV. Frankfurt; Heſſen: Polizei Worms Rot⸗Weiß Darmſtadt, TSV. ner Partei angehören, gebeten worden ſei, eine Ausſprache mit nationalſozialiſtiſchen Führen iernhei ürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt nicht abzulehnen. Er habe ſich aber zu einer sol eee 5 2 Fertigſtellung Ende des Frühjahrs 1933 zu rechnen iſt, ſind bereits aufgenommen worden, Mannheim.(Selbſtmord.) Ein 18 Jahre al⸗ ter arbeitsloſer Konditor hat ſich in Käfertal aus einem alten Walzenrevolver einen Schuß in die rechte Schläfe beigebracht und außerdem den Gashahnen geöffnet. Der junge Mann iſt auf dem Transport zum allgemeinen Kranken⸗ haus geſtorben. Mannheim.(Tödlicher Unfall.) Der 49 Jah⸗ re alte Kohlenhändler Heinrich Ullrich aus Feudenheim, welcher mit ſeinem Zweiſpänner— fuhrwerk e am Neckarvorland Kohlen holen woll- te, wurde auf der abſchüſſigen Zufahrtsſtraße durch die Pferde gegen die Böſchung gedrängt, wobei er vermutlich auf einem Stein ausrutſch⸗ te und unter den Wagen geriet. Der Verun— glückte hat ſich ſo ſchwere innere Verletzungen zugezogen, daß er auf dem Transport zum ſtädt. Krankenhaus ſtarb. Darmſtadt.(Zum Mörfeldener Aufruhr⸗ Prozeß). Die vor dem Bezirkſchöfſengericht im Mörfeldener Aufruhr-Prozeß Verurteilten, darunter der zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilte Landtagsabgeordnete Hammann(N.), haben das Urteil angenom⸗ men, ausgenommen der Gärtner Wilhelp'⸗ Fautner aus Mörfelden, der ſechs Monare Gefängnis erhalten hatte. Es erfolgte Beru⸗ fung und Fautner ſtand am Donnerstag vor der Großen Strafkammer, wo er beſtritt, zur Zeit des Aufruhrs am Nathaus bei den ſtraf⸗ baren Handlungen beteiligt geweſen zu ſein. Durch die Beweisaufnahme ſah das Gericht das Gegenteil als erwieſen an und verwarf die Berufung. Nakurweinverſteigerung in der Pfalz Ungſtein, 31. 8. Der Ungſteiner Winzerver— ein brachte hier rund 30000 Liter 1931er natur reine Weißweine zur Verſteigerung. Von den 34 Nummern blieben 6 ohne Zuſchlag. Es brachten die 1000 Liter 1931er Ungſteiner Bet— telhaus 570, Diemert 530, 600, 580, Oſterberg 560, 540, Gauberg 540, 560, Durlach 570, Bettelhaus 580, Langenmorgen 580, Diemert Riesling 600, Kobnert Riesling 590, 600, Si, benmorgen 590, Langſteig Riesl. 600, Kreuz Riesling 660, Weilberg Riesling 630, Spiel— iberg Riesling 650, Kreuzmorgen Riesl. 680, 700, Weilberg Riesling 800, Kreuzmorgen Riesling 780, Weilberg Riesl. Spätleſe 870, Spielberg Riesling Spätleſe 900, Herrenberg Riesling Spätleſe 1000, durchſchniltlich 641 Mk Die wirb das Welker? Vorherſage für Freitag: Zunehmende Be⸗ wölkung und Auftreten von Regenfällen bei leicht auffriſchenden ſüdweſtlichen Winden. Im Ganzen etwas kühler. Witterungsausſichten für Samtag: Bei weſt⸗ lichen Winden noch unbeſtändig, doch Nieder⸗ ſchlagsneigung wieder abnehmend. Sommerſports warten ſie alle noch einmal mit einer Fülle von Veranſtaltungen auf, die zum Teil größeren Formates find. Da aber auch die Raſenſpiele jetzt voll im Schwung ſind, ſo kommt faſt ein Rekordprogramm für den Sport des Sonntags zuſammen. Die Funballverbandsspiele Mit dem Städteſpiel Berlin⸗Hamburg kün⸗ digen ſich im Fußball die großen Repräſen⸗ tativſpiele an, die der Herbſt noch bringen wird. Bald heißt es ja auch für den DB. wieder, ſich für ein Länderſpiel zu rüſten. Am Sonntag beherrſchen allerdings, bis auf dieſes eine Städteſpiel, noch die Meiſterſchaftsſpicle das Programm. In Süddeutschland ſind alle acht Gruppen voll beſchäftigt, ver⸗ ſchiedentlich kommt es zu recht intereſſanten Begegnungen, die weitere Klärungen in den Kräfteverhältniſſen erwarten laſſen. Es ſpie⸗ len: Gruppe Main: Bieber— Eintracht Frank⸗ furt, FSV. Frankfurt— Hanau 93, VfL. Neu⸗Iſenburg— Kickers Offenbach, Union Niederrad— Sportfreunde Frankfurt, VfB. Friedberg— Rot-Weiß Frankfurt. Gruppe Heſſen: Wormatia— Alem.-Olymp. Worms, Mainz 05— Kaſtel, Langen— SV. Wiesba⸗ den, Urberach— Bürſtadt, Lorſch— Mom⸗ bach; Gruppe Nordbayern: Germania Nürn⸗ berg— VfR. Fürth, 1. FC. Nürnberg— ASV. Nürnberg, Sp. Vg. Fürth— Schwein⸗ furt, Würzburger Kickers— FV. 04 Würz⸗ burg, FC. Bayreuth— Erlangen; Gruppe Südbayern: Bayern— Teutonia München, München 60— Wacker München; DSV. Mün⸗ chen— SSV. Ulm, Ulm 94— Jahn Regens⸗ burg, Schwaben Augsburg— Landhut; Gruppe Württemberg: SV. Feuerbach— Sportfr. Eßlingen, FC. Birkenfeld— Ger⸗ mania Brötzingen, Stuttgarter Kickers VfB. Stuttgart, Union Böckingen— FC. Pforzheim, Normannia Gmünd Stutt⸗ garter SC.; Gruppe Baden: Phönix Karls⸗ ruhe— FV. Raſtatt, FC. Mühlburg— SC. Freiburg, VfB. Karlsruhe— Karlsruher 5 V., FV. Offenburg— Frankonia Karlsruhe, Frei⸗ burger FC.— Schramberg; Gruppe Saar: FV. Saarbrücken— 1. FC. Kaiſerslautern, FC. Idar— Saar 05 Saarbrücken, Eintracht Trier— SV. Völkingen, Sportfreunde Saar— brücken— Boruſſia Neunkirchen, FK. Pirma⸗ ſens— FV. Saarbrücken; Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen— Mundenheim, Vf. Neckarau— VfR. Mannheim, SV. Waldhof gegen Sp. Vg. Sandhofen, Mannheim ee Germania Friedrichsfeld, VfR. Kaiſerslautern gegen Amicitia Viernheim. Hanübal Auch im Handball werden in allen Gruppen die Meiſterſchaftsſpiele fortgeführt. Wir er— wähnen die folgenden Spiele: Main: TSV. Langen— Poſt SV. Frankfurt, Eintracht Frankfurt fL. Sachſenhauſen, BfR. Ern Braunshardt— Sp. Vg. Arheilgen, Wormatia Worms Königſtädten; Südrhein: Wiesbaden— Pol. Wiesbaden, Poſt Wies⸗ baden— Mainz 05, Biebrich 1919— Haſſia Bingen, Sp. Vg. Kreuznach— Siegfried Wies⸗ baden; Gruppe Rhein: Pfalz Ludwigshafen— SV. Waldhof, Pol. Mannheim— Mr. Mannheim, Oftersheim— Ludwigshafen 03, Mannheim 07— Phönir Mannheim, VfR. Mannheim— 08 Mannheim, ASV. Ludwigs⸗ hafen— Frankenthal. Zu einem größeren Ereignis kommt es in Darmſtadt, wo ein Freundſchafts⸗-Repraſen⸗ tativſpiel Süddeutſchland— Mitteldeutſchland ausgetragen wird. Radsport Mit dem Endlauf zur Meiſterſchaft der Be⸗ rufsflieger finden am Sonntag in Rom die Rad⸗Weltmeiſterſchaften 1932 ihren Abſchluß. Im Rahmenprogramm gibt es noch Wettbe⸗ werbe für Unplazierte aus den Konkurrenzen für Amateur- und Berufsflieger.— Im Reich ſind Bahnrennen in Hannover, Krefeld, Halle, Erfurt, Bocholt und Bonn vorgeſehen. Auch einige Straßenrennen ſtehen wieder auf dem Programm. Leichtathletik Die Olympiakämpfer kehren beim, Zwar ſind die Empfangsfeierkichkeiten diesmal nicht ſo ſtürmiſch, dafür bekommt man aber wenig— ſtens wieder Gelegenheit, die beſten europä⸗ iſchen Athleten im Kampf zu ſehen. Die deut⸗ ſchen Olympiakämpfer erhalten gleich nach ihrer Ankunft in Hamburg am Samstag und Sonntag auf verſchiedenen Sportgebieten Startgelegenheit. In Paris liefern ſich die heimgekehrten Mannſchaften von Frankreich und Finnland einen Länderkampf. Ein inter⸗ nationales Sportfeſt in Straßburg ſieht auch verſchiedene ſüddeutſche Athleten am Start. In Zürich gibt es einen Clubkampf mit VfB. Stuttgart. Schließlich ſind noch einige Staffelläufe zu erwähnen. So die Goetheſtaffel der DT. in Frankfurt u. der Gerhard Hauptmann-Staffel⸗ lauf des Schleſiſchen Turnkreiſes. Tennis Es beginnen jetzt die großen Herbſtturniere im Süden. Das Turnier in Venedig wird auch von einer ſtarken deutſchen Expedition beſtritten, an deren Spitze Gottfried v. Cramm und erſtmalig auch wieder Cilly Außem ſte— hen.— Kleinere Turniere gibt es in Braun- ſchweig u. Erfurt. Landesmeiſterſchaften wer⸗ den in USA.(Herren⸗Einzel), Ungarn und der Tſchechoſlowakei ausgetragen. pferdesnort Die Internationale Rennwoche in Baden, Baden erreicht mit dem Großen Preis ihren Höhepunkt und Abſchluß. Weitere Gaſopp. rennen finden in Hoppegarten, Leipzig, Dort— mund und Chantilly ſtatt. chen Ausſprache nicht entſchließen können, ſolan⸗ ge Verhandlungen zwiſchen den Nationalſoziali⸗ ſten und der Regierung geſchwebt hätten, um die Verhandlungen nicht zu ſtören. Nunmehr aber habe er ſich auf erneute Bitten patriotisch denkender Männer zu einer Fühlungnahme be reit erklärt. Dieſe Ausſprache habe der Feſtſtellung die⸗ nen ſollen, ob überhaupt eine Möglichkeit zu Bildung einer verfaſſungsmäßigen Regierung vorhanden ſei. Das zu verſuchen, ſei für ihn auch Gewiſſenspflicht geweſen. Heute wie frü⸗ her fühle er ſich allen denen gegenüber, die den Reichspräſidenten gewählt hätten, ver— pflichtet, alles daran zu ſetzen, die Autoritzl des Herrn Reichspräſidenten zu feſtigen und das Betreten eines nicht verfaſſungsmäßigeg Weges abzuwenden. Keine Spur von Erbitte⸗ rung beſtimme ſein Handeln, ſondern die So ge um das Vaterland. — 200 Jahre Jäger aus Kurpfalz Bad Kreuznach, 1. 9. Am 27. Auguſt erblickte der„churfürſtlich, churpfälziſche reutende Erb⸗ förſter und Forſtinſpektor“ Friedrich Wilhelm Utſch, der Jäger aus Kurpfalz, wie er im deut— ſchen Volke fort lebt, in Rheinböllerhütte daz Licht der Welt. Nach einem tatenfrohen Leben wurde er auf dem einſamen„Gehhin!-Friedhof bei Auen zur letzten Ruhe beſtattet. Im Soon— wald wurde dem volkstümlichen Mann, der ein Helfer der armen Leute geweſen iſt, leutſeſig und wohlwollend gegen jedermann, ein großer Jäger und nicht zuletzt ein treuer Vater ſeiner 14köpfigen Kinderſchar, 1913 ein Denkmal ge⸗ ſetzt, deſſen Stein folgende Widmung enthält; „Dem Andenken des kurfürſtlich rheutenden Erbförſters Herrn Friedrich Wilhelm Utſch, genannt: der Jäger aus Kurpfalz. Gewidmet vom allerhöchſten Jagdherrn und ſeinen Ja— gern.“ Das volkstümliche Lied des Jägers aue Kurpfalz wurde von dem bekannten Komponi— ſten Othegraven vertont und Wilhelm 2. ver. ehrte es dem Garde-Jäger-Batl. in Pots dam zum Parademarſch.— Anläßlich des 200. Ge⸗ burtstages des„Jägers aus Kurpfalz“ veran— ſtaltete der Deutſche Tourin-Club. Landes gruppe Südweſt, in Kallweiler im Soonwald eine Gedenkfeier. Briefkaſten. V. B. 75. Die hohen Gerichte haben wieder⸗ holt entſchieden, daß die Unterſchrift Vater“ oder„Eure Mutter“ u. ä. nicht die Unterſchrift eines gültigen Teſtaments dar, ſtellen. Nach der Rechtſprechung unſerer Ge— richte iſt nicht ausnahmslos die Unterzeich— nung mit dem vollen Zu- und Vornamen zu fordern, es genügt vielmehr, insbeſondere be Teſtamenten in Brieſſorm, unter gewiſſen Vorausſetzungen die Unterzeichnung mit dem Vornamen. —* Heinrich von Guistede Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 (14. Fortſetzung.) Und eines Tages wird er für immer fort ſein. Er hat nie geſagt, daß er bleiben möchte. Vielleicht iſt ihm die ganze Erbſchaft nur eine Laſt. Er will kein Geld für ſich. Alles wird ins Land geſteckt, und in die Deiche. Ein Heim will er gründen, für Seemannswaiſen. Ich weiß es vom alten Siebaths. Mit mir ſpricht er nicht von dergleichen, obgleich gerade das auch mich anginge, denn es ſind genug Waiſen⸗ kinder auf unſerem Boden und wenn die Wit⸗ wen wieder heiraten, ſinds nachher oft gar zu viele. Es wimmelt ſo von Blondköpfen, wenn man über die Schwelle tritt, daß man nicht weiß, wie die Mutter Erde ſie alle ernähren ſoll.“ „Ihr werdet hier zu ernſt, Karen!“ rief der Vetter.„Du biſt neunzehn, und redeſt ſo viel von alten Leuten und Wohlfahrt. Du haſt ſo viel Strümpfe zum Feſt geſtrickt, daß deine Finger ganz wund waren, ſagte deine Mutter. Ich habe es zwar nicht bemerkt, wie du vorgeſtern mit den köſtlichen Familienrin⸗ gen bei Tafel ſaßeſt. Der Herzog iſt ſo gnä⸗ dig mit dir. Hoffräulein iſt doch auch was Gutes. Du könnteſt immer im Schloß wohnen und mit den prachtvollen Pferden fahren. Eure Pferde hier ſind ein Staat. Statt deſſen ſpinnſt du dich ein und tuſt nur Dienſt, wenn du mußt. Vielleicht iſt dieſer neue Nachbar dir N e t. Er ſtünde enorm bei dir in Gnade, ſagt Leeven. leuchteſt ihn an mit Blicken, wie du keinen an⸗ leuchteſt. Für ſo viel Gnade gäbe ein anderer willig ſeiner Seele Seligkeit hin. Und er ſähe ganz kühl auf dich hin mit einem Blick, faſt als wäre dieſe Nachbarsbeziehung ihm irgend⸗ wie unbequem. Die Leevens haben es ja ſchon lange gemerkt. Der dicke Leeven räſoniert ja ohnehin über jeden Eindringling, der klüger iſt als er.“ N „Ich werde niemals heiraten,“ ſagte Karen feſt. „Welch ein Unſinn—“ „Jedenfalls nicht, ehe der auf Meerwarfen geheiratet hat. Das iſt mein feſter Entſchluß, Erik. Vergeude keine Zeit mit mir. Sieh dich zeitig nach einer recht luſtigen Erbtochter auf euren Inſeln um.“ „Ich heirate erſt, wenn die auf Holgersberg geheiratet hat“, rief er heftig,„das iſt auch bei mir feſter Entſchluß. Mir hat eine Wahrſage⸗ rin in Paris geweisſagt, daß es für mich nur eine Frau gäbe, und daß ich dieſe eine Frau auch ſchließlich gewinnen würde.“ „Und mir hat eine Wahrſagerin aus dem Nachbardorf geweisſagt“, ſagte Karen und ver⸗ ſchränkte die Arme,„ſo eine Uralte nahe bei Griſtedes Außentief, daß die Flut um Neujahr ſteigen würde, es wären unheimliche Anzeichen da. Die Deiche ſind mir wichtiger faſt als per⸗ ſönliches Glück, ich ſorge mich nie um mich, aber um die Deiche. Ich weiß ja, Erik, wir ſtecken nicht Geld genug hinein. Wenn ich den Prozeß gewinne, baue ich rieſige Seeburgen, die keine Flut überſchäumen kann ho Du Wenn ich zu euch komme und ſehe den Turm in der Ferne, geht mir immer das Herz auf, und jedesmal biſt du weiter noch von mir, und ich fühle ſchon, einmal biſt du mir ganz ent⸗ glitten.“ Sie ſah mit ſchmerzlich wundem Lächeln über ihn hin. „Das Leben tut oft weh wie eine Krank⸗ heit. Was über uns kommt, kommk ohne un⸗ ſeren Willen.“ * Es war große Hofjagd in den Forſten des Herzogs, Reich an Wild dehnte ſich das weite Holz bis zu dem Holgerſchen Beſitz. In leuch⸗ tenden Herbſtfarben brannten die gelben und roten Buchenkronen, und die Eichen ſchütteten ihr reiches Laub wie flatternde, goldene Blät⸗ ter in die Winde. Der Abend dieſes Jagdtages war die all⸗ jährliche, einzige Gelegenheit, daß die Gräfin Holger Gäſte bei ſich ſah, daß ein einziges Mal der alte Prunk der Familie im Schein un⸗ zähliger Kerzen zur Schau ſtand, die von den ſilbernen Wandkandelabern des Hauſes glüh⸗ ten. f Dann war es, als wäre vor den grauen, me⸗ lancholiſchen Wänden des Feſtſaales, der ſonſt einſam in gedämpftem Halbdunkel lag, plötzlich farbige Gobeline mit feſtlich bunten Geſtalten herabgelaſſen worden. Männer und Frauen, gepudert, ſtolz, lächelnd und herriſch, gewann Leben im Kerzenglanz, ihre Goldrahmen gleiß⸗ ten von den Wänden, und es ſchien, als tafle die Vergangenheit des Geſchlechtes mit bei dem Bankett der ſetzen. Sie ſpielte gewiſſermaßen an dieſen Jagdtage mit ihrem Leben alljährlich einmal va banque. Da war in ihrem geheimſten Fach das gelt ſame Käſtchen, duftend nach einem Holz, das es in Europa nicht gab— nach Wohlgerüchen ſeltſamer Art, die ſtark und eindringlich den Atem einer fremden Welt auszuſtrömen ſchie⸗ nen—, ein geheimnisvolles Käſtchen mit un⸗ denen ſcheinbaren länglichen Perlen darin, N kein Unkundiger die geheime Kraft anſah, die in ihnen wohnte, die ihr ein Freund geſchenkt vor endlos langen Jahren, ein Freund, der aus Oſtaſien wiederkam voll von Wundern und Geheimniſſen jener unerforſchten anderen Hälf⸗ te der Weltkugel. Ein unheimliches, jugendtäu⸗ ſchendes Gift aus Frauengemächern oſtaſiati⸗ ſcher Kaiſerinnen war es, ein„Amulett für die Zukunft“, wie der Freund lächelnd ſagte;— damals, als er in ihre Zauberkreiſe wiederkam, hatte ſie in ihrem Jugendglanz keinerlei Nach⸗ hilfe nötig gehabt. t Für dieſen einen Abend im Jahr griff die Gräfin Holger ſeit langem nach ihrem gefährli⸗ chen Amulett. Für dieſen einen Abend im Jahre war ſie nicht die alte, halb gelähmte Gräfin mit den vielen Runzeln, die neben dem Landesherrn im Wappenſtuhl ſaß, nun war es Ninon de 1'Enclos, die wieder lächeln konnte wie in ih ren glücklichen, ſtürmiſchen Jugendtagen, über die noch ſoviel Fabeln und Legenden im Um: lauf waren, lächeln, wie ſie einſt dem Oheim des regierenden Herrn gelächelt hatte, dem ſelbſtherrlichen Sonderling der Dynaſtie, der ſich nie den uses zu fügen 5 „Euer über ihm waltenden Geſetzen des ine Arbeit Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 130 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 204 Frau und Katholikentag Von Elſe Schmücker Wenn bis vor wenigen Jahren der Ruf zum Beſuch des Katholikentages durch die katholiſche Welt erklang, waren es vor allem die Männer, die freudig ihm folgten und von der Kraft, die ſie aus dem Erleben jener Tage gläubigen Bekenntniſſes ſchöpften, mit in den Alltag, mit in ihre Arbeits⸗ und Berufskreiſe nahmen. Seit einem Jahrzehnt ungefähr iſt es anders. Die Ideen der katho— liſchen Frauenbewegung ſind in weite Kreiſe hineingetragen, jene Idee, daß die Grund— kraft der Frau in das ſoziale Gemeinſchaftsleben hinüberzuleiten ſei, ihre eigenſte, perſönliche Kraft, die aus dem Urgrund ihrer Weiblichkeit, ihrer Müt— terlichkeit, kommt. Nicht, daß die Weimarer Verfaſſung uns ſtaats⸗ bürgerliche Rechte gab, iſt der Grund, nun auch in der Oeffentlichkeit zu wirken. Dieſe Tatſache, die zudem in manchen Teilen wohl nur eine ſchöne Theorie von der Gleichberechtigung der Geſchlech— ter iſt, beſiegelt äußerlich eine jahrzehntelange Entwicklung, die rein kämpferiſch, in ihrem Nega⸗ tiben— und jedes Kämpfen iſt oft ein Bekäm⸗ pfen, ein Gegeneinanderkämpfen— zu Ende iſt und die von den katholiſchen Frauen bewußt als ſchaffende, produktive Bewegung fortgeſetzt wird. Was uns Frauen hinausdrängt auf das Fo⸗ rum, uns hineinzwingt in die großen Verſamm⸗ lungen, in denen Weltanſchauliches bekannt und in ſeinen Forderungen erkannt wird, iſt tiefer be⸗ gründet. Die gewaltige Zeitwende, in der wir leben, bedeutet unter anderem das Ende des Bloß-Pri⸗ vaten, des Fürſichlebens. Es bedeutet das Ende [des Familienegois muss, denn ſoviele un— ſerer Schweſtern beſitzen jenen Egoismus, zwar die kleinſte harmloſe Unbehaglichkeit eines Familienmitgliedes mitleidig zu lindern ſucht, aber blind und taub iſt für das Leid hinter der fremden Tür, und das Geſchick einer Gemeinde, eines Volkes nicht ſieht. Wir erkannten, daß die Jamilie gefährdet iſt, weil die Mutter nicht die geichen der Zeit verſtand. Die Zeit, die ſozial iſt, ſozial ſein muß. Die die Kinder nicht mehr im ſillen, umfriedeten Bezirk des Hauſes halten kann. Die einen Krieg hatte, der Millionen hinausſchleu⸗ der derte aus friedlich⸗bürgerlicher Bahn und der ihnen die Erkenntnis gab: Brüder ſind wir, und wir lämpfen für jede Mutter, für jedes Kind, jedes Aehrenfeld und jeden rauchenden Schlot. Die jeden, der Arbeit finden kann, hinaustreibt, Jungen, Mädchen, Mann, Frau. Die junge, blaße Menſchen, in armen, lichtloſen Wohnungen groß⸗ geſvorden, in der Natur wandern läßt, den Körper zu ertüchtigen das Frohwerden wieder zu erlernen. geit der Unruhe, der Not und Sehnſucht, in der das Neue, das Beſſere, das Heil geſucht wird und echte und falſche Propheten neue Botſchaft kün⸗ den und mit Leidenſchaft Jünger werben. Jeder junge Menſch, jeder Mann ſteht in die⸗ ſer Welt, iſt ſtündlich im Kreuzfeuer des Mei⸗ nungskampfes, fühlt täglich die Keulenſchläge ver⸗ geblicher Arbeitsſuche oder das drohende Schwert des Abbaus. Wo ſteht da die Frau? Kann ſie heute noch ihrer Aufgabe, ihrer ewigen Aufgabe gerecht werden? Kann ſie Ruhe ſein inmitten der Unruhe? Antwort geben auf die drängenden ragen, die ihr aus Mund und Auge der Ihren ſtündlich geſtellt werden? Kann ſie die Heimat ein in aller Heimatloſigkeit? Aufwärts führen durch alle Niederungen? Hat Gott auch dieſe Kraft von Natur aus in die Frau hineingelegt, er will, daß dieſe Kraft ausgebildet wind, erprobt in tauſend Feuern, um⸗ bewandelt im Wandel der Zeit. Es genügt nicht mehr, daß die Frau für das leibliche Wohl der hren ſorgt und für das ſeeliſche genug zu gaben glaubt, wenn ſie für Mann und Kind betet. Der Aufgabenkreis iſt größer geworden, die Bran⸗ ig der ſtürmenden Zeit, diefes ſtürmenden Jah⸗ es 1032 ſchlägt an die Maugen des mes, ay die Tür der Mahnungen. Uebe den Bacher ſchlagen die Wellen zilſammen, über dem Bett des Jungen, der fieberhaft den Fanfaren draußen ſcht, über dem Tiſch des Mädchens, dem Buch 0 Film 750 neues 5 897 Ka 8 140 eitung macht nicht vor der Wohnung, ni r Rundfunk. Begierig ſucht der Zweifelnde und Ir Verzweifelnde, der Stempelnde und der um gende, ſucht das Mädchen, das itterſchaft ſein natürliches Ziel mehr ſeine Kräfte 3 d. nd zußen, 0 dung cht in Ehe und Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 2. September 1932. ren und Forderungen unſerer Großmuürter nicht mehr aus. Gewiß, ewig und unveräußerlich ſind unſere Grundſätze, immer werden wir uns orien— tieren an dem Gebote Gottes und ſeiner Kirche. Aber in dieſem Rahmen ſtellt Gott uns vor neue A ufgaben, die erkannt ſein müſſen. In un⸗ ſern großen Frauenorganiſationen, im Katholi— ſchen Deutſchen Frauenbund, in den Mütterverei— nen und Jungfrauenkongregationen, in den Stan— desvereinen müſſen die großen Probleme der Ge— genwart erörtert werden. Es iſt nicht unweiblich, den häuslichen Kreis zu verlaſſen, um hier zu hö— ren„zu lernen, zu diskutieren, um hier einen Weg zu finden durch die neue Zeit. f Politiſche Umzüge, die lauten Proteſte, den wilden Kampf überlaſſen wir den Männern. Aber wenn der Katholikentag ruft, dann ſind wir da. Ein Zweifaches bedeutet er uns Frauen: Er läßt uns mehr und mehr erkennen. Im Lichte unſeres katholiſchen Glaubens ſehen wir die Zeit und ihre Not und ſuchen gemeinſam mit Führern und Führerinnen den Weg heraus aus der Wirr- nis— aber auch den Weg zurück nach innen. Die in jedem Jahr ſich mehrende Zahl der Sonderveranſtaltungen katholiſcher Frauen auf dem Katholikentag zeigt einmal, welche Bedeutung Kirche und Führer der Mitarbeit der Frau zumeſ— ſen, aber auch beweiſen ſie, welches Bedürfnis unter den Frauen nach einem Auseinanderſetzen mit den Strömungen der Gegenwart im Rahmen der Katholikenverſammlungen beſteht. Dann aber läßt uns der Katholikentag be— kennen: Treu zum Chriſtentum! Treu zur Kirche! Sind auch die Wege neu und ungewohnt, zwingt uns die Zeit auch in die Oeffentlichkeit, fordert ſie von uns auch die politiſche Mitarbeit die ſtets fraulich, ſtets mütterlich ſein muß,— tragen ſoll— das Ziel iſt das alte, eine große. Haben frühere Katholikentage unter dem Zei— chen der Familienerneuerung geſtanden, ſo waren ſie grundlegend für den diesjährigen, der„Chri— ſtus in der Großſtadt“ heißt. Wir Frauen aus dem FInduſtriedezirt, die wir zum Großteil in der Großſtadt leben oder in ir— gend einer Beziehung zu ihr ſtehen, wiſſen, daß brennendſte Gegenwartsprobleme auf dieſer Ver— ſammlung nach Löſung ringen. Erkennend, bekennend nehmen wir an der 71. Generalberſammlung der deutſchen Katholiken teil, die auf Gſſener Boden ſtattfindet, auf dem ein Jahrtauſend katholiſche Frauen aufbauend, kämpfend, behütend, bewahrend, vorwärtsſtrebend, lebten und wirkten und katholiſches Kulturgut uns Heutigen überlieferten. ——— Um die Einführung der Fchlachlſteuer in heſſen Darmſtadt, 1. 8. Im Finanzminiſterium fand heute eine Beſprechung mit Vertretern der Handwerkskammer und der Landwirt⸗ ſchaftskammer über die Schlachtſteuer ſtatt. Wie bekannt, iſt deren Einführung in Heſſen noch nicht endgültig beſchloſſen, da das Kabi⸗ nett noch keine Stellung genommen hat. Gleichwohl ſind angeſichts der Tatſache, daß die Schlachtſteuer in einem Gebiet erhoben wird. das neun Zehntel der Bevölkerung des Reichs umfaßt, von den heſſiſchen Reſſortſtel⸗ len pflichtgemäß die Vorarbeiten geleiſtet wor⸗ den. N Das heſſiſche Metzgergewerbe und die Land— wirtſchaft hatten gebeten, ihre Wünſche vor einer Einführung der Schlachtſteuer vorbringen zu dürfen. Bei der Regierung beſteht Geneigt⸗ heit, den Vorſchlägen der Intereſſenvertreter bei der Ausgeſtaltung des Steuerentwurfs nach Möglichkeit Rechnung zu tragen, auch hinſichtlich der Wünſche nach der Klaſſenein— teilung. Mit Rückſicht auf die Höhe der Schlachthofgebühren dürften die Steuerſätz— Dem Hatholikentag entgegen! Von Friedrich Mucker mann S. J. Während Hoffnung und Furcht um das mög— liche Ende der Wirtſchaftskriſe zittern, während auf den politiſchen Gefilden die Jagd mit dem Laſſo auf die wildgewordenen Pferde des Radi— kalismus mit Geflüſter und Getöſe vor ſich geht, rüſtet ſich die große Stadt Eſſen für die zweite Ge— neralverſammlung der deutſchen Katholiken in ihren Mauern. Nachrichten davon ſind ſchon lange Zeit in den Spalten der Preſſe aufgetaucht. Ein Gnadentag wird das ſein für die Stadt, die ihn begehen darf, und für das ganze Land, das an ihm teilnimmt. Bis in die weit entfernten Landſchaften hin, in denen deutſche Volksteile oder Minderheiten für das heilige Erbe ihrer Väter kämpfen, wird der Segen ſich fortpflanzen. Wir werden alle wieder nachdrücklichſt erinnert an un— ſere Hauptaufgabe im öffentlichen Leben. In nichts anderem beſteht ſie als in der Durchdringung der modernen Geſellſchaft mit dem Geiſte Chriſti. Wir ſtellen uns mit unſerem Credo mitten in dieſe Zeit. Wir ziehen die ſchwierigſten Probleme der Gegen⸗ wart vor das Forum der ewigen Wahrheit. Wir kennen keine Angſt und keine Verzweiflung, wir kennen nur die ſieghafte Kraft unſeres Glaubens. Indem wir das Ewige an die erſte Stelle ſetzen, leiſten wir ſchon dadurch allem Zeitlichen den größ⸗ ten Dienſt. Von unten her können die Dinge die⸗ ſer Welt nicht geordnet werden, da muß man ſich ſchon orientieren an den ewigen Sternen. Indem wir Chriſtus und die Großſtadt be⸗ trachten, machen wir von vornherein den Anſpruch des Königtums Chriſti auch auf dieſes ſchöne und fruchtbare Wunder der neueren Kultur geltend. Hat man auch gebaut ohne uns, eines Tages ſchlägt doch wieder unſere Stunde, immer dann, wenn der Menſch unter dem Druck ſeiner eigenen Erfindungen verzweifelt. Viele haben ſich be⸗ müht, das Zeitalter der Technik zu meiſtern; ſie ſind nicht mit ihm fertig geworden. Denn das iſt nur möglich, wenn man es vom Menſchen her ver⸗ ſteht, Menſchen aber begreift man immer nur von Gott her. So konnten die neueren von Gott ge⸗ löſten Weltanſchauungen einander nur immer ihre Unzulänglichkeit vererben, denn der Erbe des Rei⸗ ches alle in iſt Chriſtus. Wir begehen dieſe feſtlichen Tage, obwohl wir um die Sorgen der Menſchen von heute wiſſen. Ja, eben dieſe Sorge zwingt uns dazu, weil kein an⸗ derer Arzt außer Chriſtus mehr vorhanden iſt. Stehen nicht wirklich die Führer der Wirtſchaft und der Politik verzweifelt vor ihrer Aufgabe? Zu ungefähr der gleichen Zeit, in der in Eſſen die deutſchen Katholiken ſich verſammeln, wird in Ber⸗ „ rlgment zuſammentketen gebung einer in ſeiner Religion geeinten Millio— nenſchar im Ruhrgebiet wird die Ausſtellung der deutſchen Zwietracht in der Reichshauptſtadt ge⸗ genüberſtehen. Eines beleuchtet das andere. Nur ein einziger Wille kann uns dabei beſeelen, näm— lich unſere urgeſunden religiöſen und nationalen Kräfte dem ganzen Volke zuzuführen, unſere Ein⸗ heit zum Vorbild der Einheit aller Deutſchen zu machen. Die Intereſſen ſpalten, der Glaube fügt zuſammen. Mehr als früher ſind unſere heutigen Katholi— kentage Maſſenverſammlungen. Gerade in Eſſen wird der Zuſtrom groß ſein. Auch das iſt ein Zeichen, daß wir lebendig ſind. In unſeren Tagen iſt der Laie aufgerufen worden. Zum univer— ſalen Königtum Chriſti gehört nicht nur die Kirche, gehört auch die Welt. Sie auf den verſchiedenen Gebieten der Kultur nach Gottes Geſetz zu er— neuern, iſt die Aufgabe der Laien. Wir haben verſtanden, daß man ſchlecht für das Jenſeits ſorgt, wenn man das Diesſeits vernachläſſigt. Wir haben begriffen, daß neben der kritiſchen Aufgabe und über ihr die ſchöpferiſche Tat ſteht. Wir geben die Kultur nicht auf, an deren Wiege im Abendland die katholiſche Kirche geſtanden hat. Wie ſchon in Münſter, wie in Nürnberg wird das Bild unſerer Verſammlungen nicht nur im Zeichen der Reden ſtehen, ſondern auch in dem der ſchönen Künſte— der maleriſchen Aufzüge, der Freude am Leben und an ſeinem Reichtum. Auch die techniſchen Errun⸗ genſchaften, wie Radio und Film, ſtellen wir in den Dienſt unſerer Idee. Im Lichte des Glaubens werden wir tiefer ſchauen als unter den wechſelnden Geſtirnen des Tages. Unſere Katholikentage nehmen die Dinge nicht vom Standpunkt irrationalen Geflackers, nicht vom Intereſſe einer Gruppe her, ſie ſind keine Parteiverſammlungen, ſo gern ihre Gegner ſie da⸗ zu ſtempeln möchten. Es ſind katholiſche Tage, eine Begegnung des ernſten und tiefen Wol⸗ lens unſerer Zeit mit dem jahrhundertealten Strome des Chriſtentums. Wie die grauen Mauern der Münſterlirche von Eſſen an Ort und Stelle geblieben ſind, ſoviel Neues auch um ſie gebaut wurde, ſo ſind wir noch da. In den Fundamen⸗ ten ſind wir, wie ſie, tiefverwurzelt in der Hei⸗ materde. In einer Stadt tagen wir, in der Deutſchland und Chriſtentum vor ſo vielen Jahr⸗ hunderten ihren Bund geſchloſſen haben. Es iſt der Bund, an dem wir feſthalten. Mit unſeren Fah⸗ nen zieht das Deutſchland ſeiner beſten Tradi⸗ tionen. Der Kund⸗ FFF 49. Jahrgang in Heſſen niedriger werben ars in Preußen und Bayern. f Die Entſchließung des Geſamtminiſteriums über die Einführung der Schlachtſteuer dürfte in Kürze erfolgen. Ueble Jolge der Kriſe Von 1100 Mann Belegſchaft 900 entaſſen. Kelſterbach a. M., 1. 9. Im Werk Kelſter⸗ bach der Ver. Glanzſtoff⸗Fabriken kommen bis zum 10. September 1932 900 Mann von der 1100 Mann Geſamtbelegſchaft zur Entlaſ⸗ ſung. Eine völlige Stillegung ſoll möglichſt vermieden werden. Vielmehr ſoll mit der Reſt⸗ belegſchaft von 200 Mann auch ab Ende Sep⸗ tember weitergearbeitet werden, wenn die Konjunkturhoffnungen ſich als berechtigt er— weiſen und wenn die augenblicklich in Darm— ſtadt und Berlin ſchwebenden Verhandlungen mit den Regierungen über ſteuerliche Erleichte⸗ rungen erfolgreich ſind. Glanzſtoff hat erſt kürzlich das Werk Elſterberg im Vogtland mit 600 Mann Belegſchaft ſtillgelegt. Die übrigen Werke, einſchließlich der kleinen Veredelungs— betriebe in Obernburg a. M., Obruch bei Aachen, Breslau und Stettin arbeiten mit größeren Einſchränkungen. omnibus fährk gegen einen Baum Sieben Schwerverletzte Unna, 1. 9. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich in der vergangenen Nacht auf der Landſtraße Unna— Aplerbeck in der Nähe von Kamen. Ein Autobus mit 32 Bottroper Ein- wohnern, die ihre Ferien in Schleſien verbracht hatten, fuhr gegen einen Baum und wurde in den Straßengraben geſchleudert. Von den In- ſaſſen wurden ſieben Perſonen ſchwer und ſie— ben leicht verletzt. Spinale Kinderlähmung im Kreiſe Waldenburg Waldenburg(Schleſien), 1. 9. Im Stadt- u. Landkreis Waldenburg ſind bisher 16 Fälle ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt worden. Ein Säugling iſt geſtorben. Beſprechungen der ſozialdemokraliſch. Reichslagsfraklion Berlin, 1. 9. Die ſozialdemokratiſche Reichs— tagsfraktion hat ſich in dreitägigen Verhand— lungen bis einſchließlich Donnerstag mit der gegenwärtigen politiſchen und wirtſchaftlichen Lage beſchäftigt. Es wurden eingehend alle Aufgaben erörtert, die von der Fraktion in der nächſten Zeit zu löſen wären. Einen Tag vor dem Wiederbeginn der Reichstagsperhandlun— gen wird die Fraktion zu neuen Beratungen zuſammentreten. Abſturz eines amerikaniſchen Militär⸗ flugzeuges Vier Tote Panama, 1. 9. Ueber der Kanalzone ſtürzte ein amerikaniſches Militärflugzeug ab. Die vier Inſaſſen kamen ums Leben. die Juſammenkunff von Jerſey Heriot iſt zufrieden Paris, 1. 9. Miniſterpräſident Herkot hat, be⸗ vor er die Inſel Guerneſey verließ, die Ver⸗ treter der Preſſe empfangen und ſeine Erklä⸗ rungen, wie einige Blätter berichten, mit fol⸗ genden Worten geſchloſſen: Mehr denn je glau⸗ be ich an das Einvernehmen des britiſchen und des franzöſiſchen Volkes, das für die Erhal⸗ tung des Friedens und der Freiheit durchaus notwendig iſt. „Volonté“ iſt begeiſtert von der Art und Wei⸗ ſe, wie Herriot mit ſeinen engliſchen Freunden zuſammengekommen ſei. Man habe ſicherlich nicht nur vom ſchönen Wetter, Prähiſtorie uſw geſprochen, ſondern auch von anderem. Man habe politiſche Anſichten ausgetauſcht. Eine Fühlungnahme, wie die von Jerſey ſei ausge⸗ zeichnet, denn ſie tue mehr für den Frieden als Berge von diplomatiſchen Berichten. Sie brin⸗ ge die Staatsmänner näher und damit die öl! Eſtelle Jloris Eine flämiſche Geſchichte. Von Hans⸗Eberhard v. Beſſer. Mit ſchwerem Hall verkündete die Turm. uhr der Kathedrale die volle Stunde. Tief hinein tönten die dumpfen Schläge in das Ge⸗ wirr der winkligen Gaſſen Antwerpens, ruh⸗ ten in ſekundenlangem Nachhall über dem zacli⸗ gen Durcheinander der hochgiebeligen Häuſer. Eſtelle Floris zuckte unmerklich zuſammen und ſchaute ſchwermütig und mit einem feinen Beben um den weichen Mund in das bunte Treiben der Gaſſe hinunter. Dort ging das Leben vorüber tagaus⸗tagein und die Uhr der Kathedrale ſchlug, trug Stunde auf Stunde hinweg. Und immer wieder grub jede verhu— ſchende Lebensſtunde eine ſchmerzhaft harte Spur in ihre Seele. Vier Jahre waren dahin— geeilt, ſeit Quintin Meſſis auf und davon ge⸗ gangen. Das zarte feingliedrige Mädchen in dem kleidſamen Atlasmieder bog den Kopf ein wenig zurück, die blonden, ſchweren Zöpſe ſan⸗ ken nieder, umflimmert von Sonne. „Eſtelle!“ Die Stimme des Vaters ließ das Mäd⸗ chen zuſammenfahren. „Ja, Papa?“ Michael Floris, der Maler, ſtand auf der Schwelle des Ateliers. „Komme einmal herein, Kind, ſieh nur mal, hier iſt ſoeben ein Bild angekommen, es zſt nicht gezeichnet; ich habe keine Ahnung, von mem es iſt, noch weniger weiß ich, was ich da— mit tun ſoll. Ein prachtvolles Gemälde, von eines Meiſters Hand“. Leichtfüßig betrat Eſtelle das große Atelier, hell floß das Licht durch die hochbogigen Fen⸗ ſter. Eine farbenfroh, ſüdländiſche Landſchaft ſtand auf der Staffelei, fremdartiges, heißes Leben blühte aus ihr empor. Der alte Mei— ſter ging immer wieder prüfend um das Bild herum, er murmelte zufrieden vor ſich hin, dann ſchüttelte er wieder den Kopf, was ſollte er nur mit dem Gemälde beginnen, ohne nähere Erklärung mar es früh am Morgen abgege— ben worden. „Sonderbar“, ſagte Eſtelle, auch ſie konnte ſich die Sache nicht recht erklären. Sollte es ein Geſchenk ſein? Doch wer ſchenkte einem bekannten Maler ein Bildnis? Da trat eine Magd in das Atelier und meldete Kuno Burleda. Der Maler ſenkte den Kopf und das Mädchen ſah ſtarr vor ſich hin. Der reiche Patrizier kam, um die Entſcheidung zu hören, die ſo unſagbar ſchwer war. Hilfe⸗ ſuchend blickte die Tochter auf den Vater, doch der hatte ſich in einer Ecke des Raumes mit Pinſel und Palette zu ſchafſen gemacht. Schweigend verließ Eſtelle das Atelier. Der alte Meiſter blickte auf, als die Tür ſich ſchloß. Tiefe Falten umzo gen ſeinen Mund, Enttäuſchung und leiſe Bitterkeit, ſein Auge ſchaute unſicher und grübelnd. Handelte er recht? Quintin Meſſis, den Waffenſchmied, der Panzer und Rüſtzeug, Schwerter und Ket⸗ tenhemden ſchuf, hatte er abgewieſen. Die Tochter eines Floris konnte ihre Hand nicht einem Waffenſchmied geben, nur ein Künſtler durfte ſie heimſühren! Vier Jahre waren ver⸗ gangen, und er wäre ein Tor, ſähe er nicht, daß das Herz ſeiner ſchönen Tochter noch immer für den reckenhaften Meſſis ſchlug, daß ſie ihn noch immer nicht vergeſſen. Auch Kuno Burleda war kein Freier nach ſeinem Herzen, er beſaß Kunſtverſtändnis, hatte eine Bildergalerie in ſeinem Hauſe, die ſich ſehen laſſen durfte, doch er war kein Künſtler. Der Maler ſtand ſchnell auf und ging mir großen Schritten in dem Raume auf und nieder. Durfte er Eſtelle das Glück der Ehe borenthalten? Er hatte ſchon einmal alles derdorben, und Jahre waren vergangen, Leid hatte er ihr angetan. Er mußte nun ſtill ſein, mußte ſich fügen, Eſtelle ſollte entſcheiden. Sie war ein echtes Flamenkind und wurde ſchon das Rechte tun. Es war ſchwer und bitter, ie gern hätte er ſein Kind einem Maler von 0 f 5 Ae gern hätte er ſein Kind ein f ſparſam, geſund und, wie man ſagt, hübſch, möchte ſich mit einem Mann in feſter Stellung Rund mit gutem Charakter verheiraten. Ange⸗ bote unter...“ Die Worte waren alle ſehr überlegt. ſie glaubte, richtig ausgedrückt zu haben, was ſie ſuchte und was ſie einem Mann zu bieten hatte. Die Chiffrenummer ſetzte der Ruf, einem Großen in der Kunſt gegeben. Er ſenkte den grauen Kopf und trat an das Fenſter. Vielleicht war es am beſten ſo. Dann wich der ſtille Vorwurf aus Eſtelles blauer Augen, das verborgene Herzeleid aus ihrem Blick. Da reckte ſich der Maler auf. Kune Burleda verließ das Haus, Enttäuſchung und Niedergeſchlagenheit prägte ſich in ſeinen Zü⸗ gen aus. Alſo doch! Eſtelle hatte den Ge⸗ Su 1795 Fr f liebten noch nicht vergeſſen, ihr Herz hing Häuſer, und Eve Neuhof war ſahr aufgereen noch an dem Wafſenſchmied. Michael Floris biß ſich auf die Lippen. Er ſchloß die Tür, er wollte ſeinem Kinde nicht in die Augen ſehen. Sie hatte ſich nicht entſchließen können, den ſeit vier Jahren Ver⸗ ihr Bett ſchollenen aufzugeben, das traf ihn. Er hatte 5 zu arbeiten und jeder im Hauſe wußte, daß dann das Atelier bis zum Abend verriegelt war. Nur Eſtelle jetzt nicht ſehen, ſein blon⸗ des Kind mit den ſchwermütigen Augen. Michael Floris ſtürzte ſich in die Arbeit, en überhörte gefliſſentlich jedes zaghafte Pochen; erſt als das Licht zu ſterben begann. hörte en auf. Va tlopft es wieder, der Waaler offnete. Aber ſtatt Eſtelle ſtand ein Mann in langem Mantel, einer Larve vor dem Antlitz vor ihm. Dämmerung umgab die Geſtalt. Floris fuhr zurück, da war der Fremde ſchon eingetreten und hatte die Tür geſchloſſen. „Keine Furcht, Meiſter, ich führe nichts Bö⸗ ſes im Schilde. Ein kleiner Künſtlerſcherz, ich ſandte Euch heute mein neuſtes Bild, Ihr ſollt raten, von wem es iſt.“ Floris lächelte— er begriff, ein fremder Maler war nach Antwerpen gekommen und machte ſich einen kleinen Spaß mit dem alten Meiſter, gewiß ein ehemaliger Schüler. Er be⸗ trachtete wieder kritiſch das Bild, Namen gin⸗ gen ihm durch den Sinn, doch er wollte keinen nennen. „Das Bild iſt ein Meiſterwerk, der es malte iſt ein echter Künſtler, er hat Malerblut in den Adern, guter Freund, ſagt mir, wer war Euer Lehrer, vielleicht kann ich dann erraten—— Der Fremde lächelte, ſein energiſches Kinn unter der Halbmaske ſchimmerte hart und ent— ſchloſſen im verſchwebenden Licht. „Es iſt eine kleine Geſchichte, die ich berich⸗ ten muß, wenn ich Euch von meinem Lehrer erzählen will. Hört alſo, Meiſter! Eine Nacht in Rom, ſchwül und mondlos. Ich wandere von der Unruhe meines Herzen getrieben durch Gaſſen, da— ein Schrei. Ich ſehe 2 Bandi⸗ ten einen vornehmen Mann überfallen, dieſer zieht den Degen, er weiß ihn zu führen, doch im entſcheidenden Augenblick bricht der Stahl. Vermutlich keine Antwerpener Arbeit“. Der Mann lächelte ejgen.„Ich ziehe den Degen und bin im Nu heran, fechte nach meiner Art, und Sekunden ſpäter liegen zwei an der Erde, und der Fremde dankt mir in überſchwenglicher Weiſe. Ich war ein armer, umherirrender Teufel, ging mit dem Manne, er war Maler, hieß Rafael! Er unterrichtete mich zum Dank für meine Tat, als ich mich einmal heimlich verſucht, weil ich Maler werden mußte. Ich wollte nicht, don) ich mußte, Meiſter! Dies Bild, Ihr findet es gut, ich ſchuf es. Es ehrt ſeinen Lehrer, meine ich, und den, der es malte, den kennt Ihr genau“. Mit einem Ruck riß der Fremde die Maske herunter, das ſcharf geſchnittene Geſicht Quin⸗ tin Meſſis, von letzter Abendglut umleuchtet, ſtarrte dem zurückweichenden Floris entgegen, Quintin Meſſis, Maler, Künſtler, Freund, willkommen!“ Floris ſtammelte es, doch da wurde jäh— lings die Tür aufgeriſſen, mit einem Jubel⸗ ſchrei ſtürmte Eſtelle herein, ſie warf ſich dem Manne in die ausgebreiteten Arme. Glückhafte Worte ſtürzten über ihre Lippen, Tränen ran⸗ nen über ihre Wangen. „Ich habe alles gehört, ich habe Dich ja ſofort erkannt, als ich Dich kommen ſah, Dei— nen Gang kenne ich doch. Unter Tauſenden fände ich Dich heraus, Quintin, Geliebter, oh Vater—“. Der Meiſter hatte ſich ſtill entfernt. Der Abend verloderte in den Scheiben; die Kathe⸗ drale ließ ihr ſieghaftes Geläut ertönen, und zwei Herzen klangen ineinander in reiner, gott⸗ umrauſchter Lebensharmonie. Und ganz Flandern war auf den Beinen, als die beiden Hochzeit hielten. Wenn man dem Sckickſal nachhilft Humoreske von Waldemar Auguſtiny, Bremen Eva im Paradies hatte es einfach! Sie brauchte nur den Apfel auszuſtrechen, und ſchon ſaß ein Adam dran. Eva Neuhof hatte es dagegen ſchwever. Sie ſtand im Beruf, der ihre Zeit ausfüllte. Sie war Schweſter, und es fehlte ihr in der Stadt an Bekannten. So mußte ſie dem Schickſal etwas nachhelfen, wenn ſie nicht als alte Jungfer ſitzen bleiben wollte. 1 Alſo gab Eva Neuhof eine Anzeige auf: „Junges Mädchen, beruflich tätig, fleißig, freundliche Herr von der Zeitung ein. Am nächſten Tag flog das Blatt in viele Zuerſt glaubte ſie, jeder ſähe es ihr an, daß ſie die Verfaſſerin des öffentlichen Aufrufes wäre. In der Nacht träumte ſie, jeder Mann der Stadt ſchriebe ihr einen Brief und die weißen und bunten Umſchläge regneten auf Es wurde aber nicht ſo ſchlimm. Zwar N hatte nicht einmal jeder zweite Mann geſchrie⸗ ben, aber immerhin, die Handtaſche, in die Eva die Briefe geſteckt hatte, ging nicht mehr zu. Es genügte. Eva Neuhof las. Manche Briefe waren ſehr albern— o, wie ſehbſtgefällig waren die b Männer—, einige waren ernsthafter, und Eva Neuhof machte gleich zwei Haufen und ſchied ſo die Schafe von den B.., ſagen wir Lämmern. Ein Brief gefiel ihr in ſeiner Schlichthei am beſten. Er enthielt überhaupt kein Eigen⸗ lob, war kurz, ſachlich, ganz männlich:„Ich las mit Intereſſe Ihre Anzeige und bitte Sie. in den nächſten Tagen zwiſchen zehn und elf bei mir vorzuſprechen.“ Dieſen Brief beant⸗ wortete Eva Neuhof zuerſt, und zwar ſchrieb ſie, daß ſie aus verſtändlichen Gründen micht ins Kontor kommen möchte— ſpäter gern aber für diesmal ſchlage ſie Kaffee ſoundſo vor, und ſie werde dort warten, Fenntlich an einer roten Roſe im Knopfloch—— Mit dem ſachlichen, höchſt männlichen Brief hatte es nun folgende Bewandtnis. Hert Liebmann, Inhaber einer Seidenfirma und im Gegenſatz zu ſeinem Namen von der Liebe nicht berührt, ſuchte eine Schreibhilfe, annon⸗ cierte deswegen in der Zeitung und ſchrieb. gleichzeitig auf einige Setllengeſuche. Aus Verſehen aber hatte er auf einen der letzten Brrefe eine verkehrte Chiffre geſchrieben, und ſo gelangte dieſer, gegen die Abſichten des Abfenders, in Eva Neuhofs roſige Hände. Herr Liebmann war nicht wenig erſtaunt, als er unter den vielen Bewerbungen einen Brief vorfand, in dem die junge Dame um ein Stelldichein im Kaffeehaus bat. Man kann wohl ſagen, daß dieſer Brief unter der Menge genau ſo auffiel, wie ſein Brief unter denen der Heixatsluſtigen. Was nun? Jedenfalls beſaß die junge Dame Schneid. Wer Schneid hat, iſt auch zu gebrauchen. Herr Liebmann wief ſeinen Prokuriſten und fragte, ob er vielleicht.. Der aber hielt gleich beide Hände hoch. Auf keinen Fall! Wenn ſeine Frau etwas davon erführe! Mit einem Mäd⸗ chen im Kaffeehaus! Außerdem könnte das ja eine Hochſtaplerin ſein. Er jedenfalls rate er gebenſt aber entſchieden ab. Herr Liebmann tat grundſätzlich das Ge⸗ genteil von dem, was ſein Prokuriſt ſagte. De dieſer mit der Zeit meiſt das Gegenteil von dem ſagte, was er meinte, hatten die beiden ſich ganz gut eingelebt. Alſo Herr Liebmanr ging mun gerade hin. Dem Brokuriſten war und blieb die Sache nicht geheuer. Er wartete einige Stunden, wartete über Geſchäftsſchluß. Von ſeinem Chef keine Spur. Da beſchloß er endlich, in das bewußte Kafſee zu gehen. „Ein dicker freundlicher Herr mit Glatze? Eine Dame mit einer Roſe an der Bruſt? Kennen wir nicht.“ „Ja, zo“, meldete ſich die Kellnerin.„Sie meinen die Dame, die ſo hell lachen konnte, was? Ja, die beiden, ſind eingehakt wegge⸗ gangen. Was haben ſie viel gelacht! Und dann haben ſie ſich ein Auto genommen und „Danke!“ ſagte der Prokuriſt. Er war jetzt auf lalles gefaßt. Wenn nur das Geſchäft bei⸗ nen(Schaden erlitte. Halb gebrochen kam er zu Hauſe an. Am nächſten Tag ſaß der Chef von früh am Arbeitstiſch, ſtrahlend, mit einer knallro⸗ ten Roſe im Knopfloch. Er war nicht wieder zu lerkennen. „Gut, daß Sie kommen“, ſagte er zu ſei⸗ nem Prokuriſten.„Hier, rauchen Sie mal'ne Zigarre. Braſil, prima. Na— was machen Sie denn für'n Geſicht? Kopf hoch, Kopf hoch, Meier! Das Schickfal iſt gar nicht ſo ſchlimm, und im Notfall muß man eben ein bißchen nachhelfen. Merken Sie ſich dieſe Le⸗ bensregel! Und nun halten Sie ſich mal am Stuhl feſt. Sie müſſen eine Anzeige zur Zei⸗ tung bringen laſſen: Eva Neuhof, Horſt Lieb⸗ mann, Verlobte. Auf alle Fälle geſtriges Da⸗ tum. Da ſtaunſte, was?“ Fräulein„Double“ Skizze von Alfred Brie. Wenn eine gut angezogene hübiche junge Dame bemerkt, daß ein Herr, der bereits in der Untergrundbahn kein Auge von ihr ließ, ihr in ein Poſtamt folgt, ſo iſt ſie in den ſel⸗ tenſten Fällen ſo naiv, dieſe Tatſache einem reinen Zufall zuzuſchreiben. Margit Weſtern war nicht ſo naiv, und ſie hatte recht. Bernt Broſe war viel zu ſehr von ſich eingenommen, um auch nur einen Au zen⸗ blick an ſeiner Unwiderſtehlichkeit zu zweifeln, und als Margit Weſtern in ein Poſtamt ging, um dort zu telephonieren, folgte er ihr ſelbſt⸗ verſtändlich und las, während ſein Blick die kleine Zelle nicht verließ, anſcheinend mit gro⸗ ßem Intereſſe die aushängenden Plakate. Die Unterhaltung am Fernſprecher dauerte eine geraume Weile, und Bernt Broſe benutzte die Zeit, um zu überlegen, wie er am beſten Be⸗ kanntſchaft mit der ſchönen Unbekannten an⸗ knüpfen konnte. Als Margit das Poſtamt verließ, blättere er eifrig in einem Telegraphenregiſter, aber die junge Dame war noch keine zehn Schritte gegangen, als hinter ihr eine Stimme ertön⸗ te.„Welche Ueberraſchung, Sie hier zu tref⸗ meine Gnädiaſte.“ f Margit Weſtern war überraſcht ſtehen ge blieben.„Sie ſcheinen mich zu verkennen, mein Herr.“ Aber er ſchüttelte energiſch den Kopf.„Aus⸗ geſchloſſen. Können Sie ſich wirklich nicht mehr meiner erinnern?“ Die Stirn der jungen Dame legte ſich in c ic Falten.„Ich wüßte in der Tat nicht...“ „Sie ſind doch Lore Loretti, nicht wahre“ Sie ſah überraſcht zu ihm auf.„Ich wußte, daß Sie ſich irren. Ich bin nicht Lore Lovetti.“ „Wirklich nicht? Dieſe Aehnlichkeit iſt un⸗ glaublich. Gnädiges Fräulein haben eine Dop⸗ pelgängerin, die...“ Margit Weſterns Lippen kräuſelten ſich zu einem Lächeln.„In der Tat?“ Bernt Broſe reckte ſich entrüſtet in die Höhe.„Sie glauben mir nicht, gnädiges Fräu⸗ lein. Sie nehmen an, daß ich den Namen Lore Loretti nur erfunden habe, um ein Geſpräch mit Ihnen beginnen zu können, daß es diese Dame überhaupt nicht gibt.“ „Das habe ich nicht behauptet“, rief Mar⸗ git.— „Ich werde es Ihnen trotzdem beweiſen, Lore Loretti wohnt Uhlandſtraße 177. Ihre Telephonnummer iſt H. 28843. Sie können ſich ſofort im Buch Überzeugen...“ „Aber ich habe nicht ein Wort geſaat. daß ich daran zweifle.“ „Sehr liebenswürdig von Ihnen. Sie ſind alſo überzeugt, daß ich mir nur serlaube, Sie anzuſprechen, weil ich das Opfer einer Perſo— nenverwechſelung war.?“ „Wenn Sie es ſagen, muß ich es glauben“. Bernt Broſe ſchritt an ihrer Seite die Stra⸗ ße entlang.„Wenn Sie Lore Loretti kennen, werden Sie meinen Irrtum begreiflich finden. Eine ſolche Aehnlichkeit...“ Margit antwortete nicht, aber ein verſtoh⸗ lener Seitenblick zeigte ihm, daß ſie lächelnd zuhörte. s „Lore Loretti iſt eine der ſchönſten Frauen von Berlin“, fuhr er fort. „Sehr ſchmeichelhaft ſür mich“. „Sie hatte dieſelbe ſchlanke Figur wie Sie, dieſelbe wunderbare Haarfarbe, dies entzül⸗ kende Näschen, die meergrünen Augen..“ Einen Augenblick hielt er inne.„Darf ich Sie zu einer Taſſe Kaffee einladen, gnädiges Fräulein?“ „Mich— zu einer Taſſe Kaffee?“ Sie ſah entzückend aus, als ſie mit gerunzelten Brauen zu ihm aufblickte. 0 „Weshalb nicht? Ob wir hier nebeneinan— der gehen oder eine Viertelſtunde bei dem ſchönen Wetter auf der Terraſſe eines Kaffee⸗ haukes ſitzen...“ Sie dachte einen Augenblick nach.„Nein, ich muß danken. Ich habe bereits eine Ver⸗ abredung.“ Bernt Broſe blieb jäh ſtehen.„Dann bitte ich um Verzeihung.“ Eim Blick aus meergrünen Augen hielt ihn zurück.„Vielleicht ein ander Mal. Jedenfall⸗ ſehe ich nicht ein, weshalb Sie mich nicht ein! ö Stück des Weges begleiten können.“ a Er verbeugte ſich, ſtrahlend vor Freude. Keine Frau konnte ihm widerſtehen. Selbst dieſes entzückende Geſchöpf nicht, das ſeinet— wegen jetzt wahrſcheinlich einen Freund war⸗ 5 ten ließ! An der Straßenecke blieben ſie ſtehen und warteten auf das Blinkzeichen, das den Ueber⸗ gang freigab. Wie gebannt blickte Bernt Bro⸗ ſe auf die andere Seite herüber, ſchien die An⸗ weſenheit ſeiner reizenden Gefährtin zu ver⸗ geſſen Ein Augenpaar, ein ſchwarzes drohende Augenpaar, ließ nicht einen Blick von ihm. Eine ältere umfangreiche Dame mit einer ge⸗ waltigen Cäſarennaſe und einer herabhängen⸗ den Habsburger Unterlippe verfolgte jede ſei⸗ ner Bewegungen. Was wollte dieſe Frau von ihm? Wodurch hatte er ihre Aufmerkſamleit 5 erregt? 0 Endlich blinkte das grüne Licht auf. Kaum hatten er und ſeine Begleiterin die andere Seite der Straße erreicht, da eilte die Alte auf ſie zu.„Du haſt Dich um eine Viertel ſtunde verſpätet, Margit“, wandte ſie ſich vorwurfsvoll an das junge Mädchen, ohne Bernt Broſe eines Blickes zu würdigen. „Verzeihung, Tante, ich mußte unterwegs telephonieren. Und dann lernte ich diesen Herrn kennen. Du wirſt Dich beſtimmt ſeht freuen, daß ich ihn gebeten habe, mich zu be⸗ gleiten...“ f „Ich mich freuen? Weshalb? N Wieder zuckte der Mann unter ihren Blil⸗ ken zuſammen. „Weil er einer Deiner glühendſten Ver⸗ ehrer iſt, Tante.“ a Und dann wandte ſie ſich mit dem Lächeln eines Engels an Bernt Broſe.„Nicht wahr, Sie ſprachen mit mir unterwegs von nicht anderem als von der ſchönſten Frau Berlins, von meiner Tante Lore Loretti..“ 8. Jahrgang Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ Ne u 8 * * 1 N Hessen 22 4* 1. 7 Croer b 09 So Abbildung 3. Wann ich nor wiſſe deht emol, ſen⸗ Mundart abge⸗ 1 1 iche Geſchloſ che Utopie entlarvt worden war. — licher politiſcher Geſchichte. Der Begriff der Sprach⸗ landſchaft hat ſo den Begriff der löſt, deren ſtrenge Einheit und räum! heit ebenſo als romantiſ über hinaus hat man wie ihr patriarchaliſches Alter. Dar auch ſicheren Schrittes zu den überland tlichen Sprach⸗ in Raum und Zeit f cha 0 ſtehung wurde Kenntnis des Indem die Sprachgeographie weiter An Eine vertiefte Sprachraums und ſeiner geſchichtlichen Ent möglich. bewegungen und Bewegungsrichtungen vorzudringen vermocht. zu erfaß⸗ e⸗ aft erweitert ſich ſo zur ſchluß ten wie ſcchichte und ihre Ergebniſſe in „ſucht ſie den ſprachlich einheitlichen bensraum auch kulturell als Ein 7 1 ſenſcha eit zu begreifen und die N 9 ſes Kulturraumes ſch die 5 7 lich gebundene Wi gef ſt geſamte Lebensgeſchichte die Die Sprachland Kulturlandſchaft, zur Kult urmor⸗ ſucht an andere räum Volkskunde und Kun Beziehung ſetzt ſen. Sprachgeographie logie. hol oO ſchaft gezeich⸗ e aus allen Jahr das Bild der ſondern auf Grund der aus lebendiger An ſchauung gewonnenen Ergebniſſe der Sprachgeographie Grund verſtaubter Sprachzeugniſſt hunderten, 0 Freilich ſtehen wir noch auf den unteren Stufen zu ſolch blickweiter Höhe, und noch viel iſt zu leiſten, bis einmal eine große deutſche Sprachgeſchichte nicht mehr auf geſchrieben werden kann. Vorbildlich iſt rheiniſchen Sprach- Müller Rhein⸗ rings und Kulturland N net in dem Buch von Auben „Kulturſtrömungen und Kulturprovinzen in den landen“(1926). Es iſt wegwei r ſender Ausgangspunkt u erwartenden Arbeiten der gle ch die Grundlinien der * heſſi⸗ 3 alle ſpäteren und no chen Art geworden. Au el eſſen chnet. F. Mau⸗ flichen Grundlage der Samm⸗ üdheſſiſchen W 1479 von Heſſer ſchaft Katzenelenbogen(auf den Abb durch Schraffierung gekennzeichnet) iſt. rachlandſchaft ent tanden iſt, deren Kerngebiet die frühere urzentrum ſeit der Mitt des 16. Jahrhunderts eine neue J * örterbuch die treibenden Ausbildung von ul heutige Sprachbild in Heſſen Für Südheſſen insbeſondere iſches rch die Darmſtadt als ſüdmaini der ſtof ſchen Sprachlandſchaft ſind bereits gezei rer 1) hat au lungen zum S Kräfte aufgezeigt, die das geſtaltet haben. nachgewieſen, wie du erworbene Obergraf 1) Sprachſchranken. Sprachräume und Sptachbewe⸗ gungen im Heſſiſchen. 1930. 5 e 5 Antwort Fränkiſch, Von Dr. Walter Seibt, Mainz. Mundarten der Einteilung unſerer Alemanniſch, Schwäbiſch, Der heſſen⸗darmſtädtiſche Sprachraum. Bayr ſch Wohl kaum jemand wäre heute um ein iſch mit ihren zahlreichen auf die Frage nach 7 1 Dann ſchlupp ich ſchnell ins woarme Bet J An raach gemiedlich aus moim Klouwe; Worum ſe manche uff de Pol.— Däs is mer doch koan Uffenthoalt. Dodrowe wär mer's veel zu koalt. Do hock ich liewer hinner'm Ouwe ſind daß ſie auch dem ein⸗ Untergliederungen ſo volkläufige Begriffe geworden, Säch ch wett, do owe gitt's däs net. Un denk, wann ich vum Nordpol traam, Gäih ſind. Und d fachen Mann aus dem Volke gang und g Däs Drinke hot, wann's ſchicklich is. ort— Dehaam is doch dehaam. Antwort Mund un ſich in ihnen me e unſere er Einteilung f jeder Zunge ei be 1 d es, di arten ausgebildet haben, noch heute ſpiege die alten ſtammheitlichen Gruppierungen. ämme ſin „ſo läge wieder au würde man weiter nach dem Grunde die bereit: die altdeutſchen St fragen An ſich woas ganz Erquickliches. D D legt. ralum⸗ hang von der flächenhaften Erfaſſung' Heute des ſprachlichen Befundes, den der in den ſiebziger Jahren ſt wider iſſenſchaltler äng dern 1 Jahren noch hätte kein W dig, ſon an der Richtigkeit dieſer Behauptung gezweifeſt. 2 ur fragwür Vor etwa 50 ſammen iſt ſie nicht n Die deutſche Dialektgeographie hat, ausgehend vom lichen Zu ff. 20 3 Suff, ht geleſcht.— cht ft und f er un Woi, Kennt uns es Veeh e Vorbill ſoi. aans, der ſei Un fellt ſou in Entoartigung s runner anſchdatt nu Un ennigt im Drilierium. ſch all och wann ders ausdart in de Däs drinkt nor, bis de Dorf de Men Wie's zugäih ſoll bei Bi Dann bringt's un D begründete deutſche Sprachatlas aufwies, ſeit Beginn Es ſchießt ins Kraut, wie mer ſou ſecht. cht alte tel le her⸗ Stammes grenzen, ſondern Grenzen ſpätm it alterlicher Territorien widerſpiegeln. terlichen Kleinſtaaten, ſowohl politiſche a ben durch die innere Geſchlo ßere Ab f ſtaltet. Die ſentlichen auf politi⸗ Die mittelal au Is kirchliche, ha zenkarte ge heit und die geſchloſſenheit ihres Verkehrs ſprachſcheidende Krä vorgebracht und die heuti dieſes Jahrhunderts in exakter Einzelarbeit immer wieder ſſen e Mun den Beweis erbracht, daß Spera ſch grenzen ni Zweck. „wer's verſtäiht, doch: e biſſel Dreck zu ſtalk hockt im Meſcht— cher Menſch däſälwe duht. z, wu Wannſem im Läwe gäiht ze gut. Läwe aa ſoin du man Ganz glicklich is nor E Plan 5 Ich moan hoalt Erfillt im ſchen und kirchlichen Verkehrsgrenze ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Mundartgrenzen beruhen im we eckig gäiht. Daßem net goar zu dr n des Neuzeit. h er well. icklich“ ſtäiht net ſchdill. Je mäih er hot— je mäi Da„Immergl ltigkeit ſie iſt ein es von wehmütig Rückſchau⸗ 14001700, ſchen Geſchichte von Auch in der Sprache zeigt ſich die bunte Vielgeſta der deut elten getreues Spiegelbild dieſ J Ich mecht nor aamol noch erläwe, Vergangenheit ugleich einen Blick Sprachgeſchich te. es Alters der heu⸗ ueinander zu ſetzen. itorialgrenzen in zeit 3 irſächliche Beziehungen z liche Lagerung geſtattete zeitliche Abfolge, in die Durch Kombination der wichtigſten ſprachlichen Einzel Möglichkeit an die Hand, die erſcheinungen hoben ſich auf der Karte mehr oder we⸗ ete dieſe bedeutſame Entdeckung. fn e Erkenntnis der Grundlage und d tigen Sprachlinien gab die chnitts. ö bezeichneten Zeitabf Weite Ausblicke erö Di enden oft als„dunkelſtes“ Stück deutſcher einzelnen Linien mit Hilfe der Terr liche und ur Die räum 2 1 1 Mißgunſchd un Neid regiert die Well. lle annern glei verſtimmt. Un ruhn net ehnder, bis er fellt. Wann nor die Menſche— Menſ Joſ. Gmeiner, Bensheim). Wie leicht wer's, daß däs uff deht hern, Daß alle Menſche ehrlich ſträwe! Wie bring ich ſchnell die annern klang. Un wie mol Aaner vorwärts kimmt Se denke awer all nor draa: n a S — Gießen 1930. Für die freundliche Ueber⸗ Walter Seibt, Zur Dialektgeographie laſſung der Kliſchees habe ich der Leitung der heſſiſchen Bergſtraße. Benſemer Diogenes Ich denk— wann ich's aa niemand ſoag— Die Abbildungen ſind der erſten Arbeit Oft iwer däs un ſelles noach. des Südheſſiſchen Wörterbuchs in Gießen entnommen. zu danken. ball, Gall Doch manchmol ſteiht mer aa die Mer kennt ſich wäiklich oft net aus. Ich kennt mich dout als lache l 15 rr net 's e Narrehaus Die Welt is ſchoin Gereet in Streit mer ganz gewi Es gitt erſchd dann kaa Ae rjernis Un wann mer ſelbſchd kaa Na Wann alles, alles närriſch is. fe, Zeit genumme, doch rächt noch kumme. Se dehn net raſe ſou dohi ſchei geworre Ferrervieh. Wer ſich im Läwe Der i Wann nor die Leit mol oi ſäih dehde, s zum Dout Wie korz ſe dorch däs Läwe gengde Un is er noch ſou ſchnell gelo Wie's Soi Schicksal hotten doch getroffe. ß defu. gſam dorch däs Läwe du, ſchd erſchd du de Genu Gäiſchd lan Ho Leit. ißt mi'm Geld. Wann mer net rechne mi ll Herrlechkeit, de weire Welt, wärs uff net wohne dehn die wich mer mit Vorbedoacht Welt zerächtgemoacht. uff's Geld un uff die Leit Zufrierenheit. Wann druff Drum hoa ſou in f Wie wer die Welt vo Ich pei Un läb Moi aijni Wie ſchäi Sache, che. ff de Werſching ſchloahe geſchbuckt.— Menſcheglick t, er hett gewunne,— äs Plumps, leire ſelbſchd im Groawe drunne, ſich in Giere zu vertroahe, ſe ſich u Wann Aaner glaab Un ehnder daß er ſich verguckt 2 Woas in mer däs for dumme Woas uff de Welt die Menſche ma Do kriehrer uff de Kopp Ich maan, uns kennt d Schdatt Duhn Aa bliehe ohne Bolidik. Die Bolidik— ä bäiſi Sach! — un ſeider noch ſou dichdig,— Ich treib ka a Bolidik— un lach! fl. ſol Schdell.— ſchne Storm eweg. le?— Seid mer ſchdill! erer dab doch kumme. Ehr wollt's bezweif ſenlich werd ſou wichdig. Aaner in de Dreck, de Welt— im Grund genumme— Vergeſſe is er goar ze De Dout beweiſt Eich's, wann er will. En Annern tritt glei an Daß Ehr per Kann Jerer, J Die Zeit, fellt Gäiht iwern glei im Dann uff Glaabt net, ungebiete heraus, Flächen mit iger ſcharf umriſſene Ke einheitlicher ſprachlicher Struktur und zugleich einheit⸗ die miger in Wern 0 E Ichtigter Nachdrud verboten. Lorſch(Heſſen).— Zum Griwwele u. Schiewele“ v. Joſ. Stoll. Verlag 3 (Aus * Berlet, Ed. Schriftleitung Dr. 905 1 17 0 ene f 1 10 b 15 ontiehungenos unferer Tage“. Er ſprach 0 n Spütobſt f 6075 8 00% s e„ s] Mehr Geburten in Frankreich als in Deutſch⸗ egeiſternd, aufrüttelnd, ſeine Worte immer mit 5 onte en 5. September 1932 vor⸗ ch 5 n z ö chon meine Großmutter land. In Deutſchland kamen 1930 auf 1000 lebendigen Beiſpielen aus der Praxis würzend. Die mittags Uhr wird im Saale des Gasthauses 1 7 0 ete 10065 nur die gute Sunlicht Seife. Und Einwohner 16,6 Lebendgeborene gegenüber] Feſtrede des Biſchofs wurde mehrfach von ſtarkem zum Engel sämtliches Spätobſt öffentlich verſteigert. ee e e e 1 0 1 110 18,1 in Frankreich. Deutſchland iſt alſo von 1%% 163 ˖ en f V Ywoll. 5 Betr.: Die Abſchätzung des Tabaks auf den Felde Sunlicht Seife iſt mild und ausgiebig, reinigt een e D Generalſekretär Msgr. Böhler im Erntejahr 1932 in der Gemarkung gründlich und ſchonend und gibt der Wäſche einen N i 7 I ſprach das Schlußwort. Er betonte, bevor er die Viernheim. angenehmen Geruch.“ Klein Lieschen erntete mit Fünf Dollar für einen Liebesbrief. Ein M.. Entſchließung vorlege, einige weſentliche katholi⸗ 17 00 1 00 1 die durch die ihrer Sunlicht Seife noch viele freundliche Blicke. e beer 5 e ee 10 en d 1. die gel ätzungskommiſſion für einen jeden 1 a. 3. er 0 g, den Anſpruch der Kir die religiös ſitt⸗ f Mind enen r ee„Aussteigen und ſchieben“. Eine eigenartige ren Klauſel„ſeine Papiere“ extra verſichern f liche Erziehung der Jugend, die Verantwortung Wabalernte erſichlich find, liegt auf dem Ralhan Proteſttundgekung veranstaltete kürzlich die laſfen. Ein Brand zerſtörte faſt eine ganze der Eltern für die kalholiſche Erziehung das Ein⸗ 0 er Nr. 21 zur Ei i 5 en Rathauſe] Ortsgruppe Torgau des Allgemeinen Deut Wohnung und beſonders wurden ſeine Liebes- kreten für die latholiſche Lehrerperſönlichteit in 1 85 bis einſchl 7 5 e e 0 Automobil⸗ Clubs, und zwar richtete[ briefe, das heißt, die Briefe von jungen Da- der katholiſchen Schule, die Ablehnung des Staats⸗ . e. 5 inwen⸗ſich der Proteſt gegen die Beſtimmung d„.„% Gies, gſchulmonopols, Er begrüßte alle Maßnahmen, dungen gegen die Abſchätzung gem. 8 17 Abſ. 1 Torgauer Waſſerbaubehörde, ab die 1 ile 0 0 ene behauptete, Liebes boelche die neue Regierung in erfolg ihrer Be⸗ der Tabakanbauordnung können in dieſer Zeit er Elbſtraßenbrücke nur mit einer Stunden— e. 1090. Papiere. und zwar nicht] mühungen um chriſtliche Kultur und Schulpolitik während der üblichen Dienſtſtunden bei uns vor- J geſchwindigkeit von zehn Kilometern befahre⸗ nur wichtige und wertvolle, ſondern ſogar un- ergreifen werde. Man habe aber kein Verſtändnis gebracht werden. werden darf Es ſurd ie Autof fahre erſetzliche. Er klagte daraufhin auf Schadener⸗ dafür, daß gerade auf dieſem Gebiete umwälzende Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht,] die Brücke 591 15, utofahrt übe. ſatz und forderte 200 Dollar für jeden Brief,[Maßnahmen getroffen würden, ohne daß man ſich 5 ö anſtaltet. Auf das Kommando im ganzen 7600 Dollar. Das Gericht ſprach mit den Stellen, die ſich für unſer Schul⸗ und Er⸗ 4 lplab und ane Jqonmavc i bagach ppang + 0s 2% A 00— 789 95s 6 uw 1 wpau bea nv jollyg 3 8 7586 14444 ug buv bb abi dun nabagz a0 Ugute 7. 10 ueflaqns 75 7 4 g 00 Lzwlch obuppm 10 pn uallv nz 1 U N 7 7⁴ 7 14 497 ava juno anlenv cputpvach 1 uU 10 bunqu bwtpllvac Y uspeann 42 rg munazusganzing 2132 v 10 ache ſcplnod e r ⁰% uu usjgv Labjag a ui 200 uühvu Lusqilezs iht vu a2 ius! q laog qun unegusdchech une V uaang ut qupiialel Lau 1 9, ug Jin zue Smeg in eee ee ben 1 1 10 1 bunangan ueqoh Mala zuhac bunzqpnejscz aul! 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Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Viernheim, den 1. September 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Dalen für den 2. Seplember 1232 Sonnenaufgang 5.13, Mondaufgang 7.11 Uhr Sonnenuntergang 18.45, Monduntergang 19. Uhr.— 1851: Der Dichter Richard Voß in Neu grape geb.(geſt. 1918).— 1853 Der Chemike: Wilhelm Oſtwald in Riga geb.— 1870: Ge fangennahme Napoleons 3. und Kapitulation Sedans. die erſte Heide Rings ſchwieg der Wald und duftete ein Lied von Frieden und Dank. Kein Vogel ſang, nur die Sonne waltete ſtill als wahre Künſt⸗ lerin, die nicht nach Lohn und Ruhm fragt. Sie malte die hohen Kiefernſtämme brennend rot, ſchüttete den goldbenetzten Pinſel über die grünen Zweige des Unterholzes und lag breit und ſtill in der Lichtung aber huſchte ſie in den Wald, und, ſoweit es die Stämme er⸗ laubten, malte ſie ſie ebenfalls goldrot, doß es ſchien, als ob hier lauter hohe Stangen baren Goldes verzauvert in der Stile ſtünden. Still lag der Weg, der ſich durch den Wald ſchlängelt. Hier und dort griffen Zweige über ihn hin, daß man den Kopf wenden mußte, wollte man ſich nicht von ihnen unſanft ſtrei⸗ cheln laſſen. Plötzlich wachte eine neue Farbe in der Kir⸗ chenruhe des Waldes auf. Sie ſtand am Wege, ganz beſcheiden ſtill, denn man hat ihr die weite Fläche genommen und Korn und Kar— toffeln darauf gebaut. Seitdem muß ſie ſich beſcheiden und mit den Rändern der Wald- wege und den Lichtungen vorlieb nehmen. Heidekraut ſtand am Wege und hatte über valles ausſteigen und ſchieben“ verließen die Führer ihre Fahrzeuge und ſchoben dieſe über die Brücke. Hunderte von Menſchen waren Zeugen der eigenartigen Demonſtration, die ihm aber nur fünf Dollar für jeden Brief zu und hat damit eine gewiſſe Taxe für Liebes- briefe eingeführt, nach der ſich aber deshalb noch nicht jeder zu richten braucht. Auftakt zum Katholikentag Eſſen in freudiger Erwartung— Das Bekenntnis der Kinder Kundgebung der katholiſchen Schulorganiſation Eſſen, 31. Aug. Am heutigen Mittwoch geſtal⸗ tete ſich das äußere Bild der Feſtſtadt des diesjäh⸗ rigen Katholikentages von Stunde zu Stunde leb— hafter und prächtiger. Flaggenſchmuck am Haupt⸗ bahnhof, an den öffentlichen Gebäuden, an der großen Hotels, an den Kaufhäuſern, aber auch in den Wohnſtraßen. Beſonders lebhafte Mittel— punkte bilden die Kirchen. Die kirchlichen Farben weiß⸗gelb und weiß-rot herrſchen in den Straßen vor. Die blau⸗gelben Fahnen der Stadt Eſſen grüßen freundlich dazwiſchen. Das Leben und Treiben in den Hauptſtraßen Eſſens ſteht im Zeichen freudiger Erwartung. Dien Nüchternheit des großſtädtiſchen Verkehrsbildes iſt feſtlicher Stimmung gewichen, der ſich auch jene nicht zu entziehen vermögen, die ihr alltäglicher Weg durch dieſe Straßen führt. Jede Stunde treffen neue Beſucher auf dem Hauptbahnhof ein, die im gegenüberliegenden Börſengebäude die Quartierkarten, den ſtädtiſchen Führer, Feſtpro— gramm und Feſtabzeichen und vor allem den vom Verlag Fredebeul u. Koenen im Auftrage des Lo— kalkomitees bzw. der Preſſekommiſſion herausgege— benen prächtigen Feſtführer. in Empfang nehmen. Auf Schritt und Tritt macht ſich das kathouiſche Deutſchland bemerkbar. Wer genauer hinhorcht, hört die ſprachlichen Klangfarben vom Main und von der Iſar, vom Neckar und vom Oberrhein, aus Schleſien und überhaupt vom Oſten. Sie alle tra— gen als gemeinſames Bekenntniszeichen die Bron— zemedaille mit dem Kreuz und Chriſtusmono— gramm. Sie künden: Chriſtus in der Großſtadt. Tagung des Sentralkomitees Im Hotel Kaiſerhof tagte um 10 Uhr das Zen— tralkomitee unter dem Vorſitz des, Fürſten Löwen— mentale Segen erteilt. Die leuchtenden Kinder— augen ſagten jedem, mit welcher Begeiſterung die Eſſener Kinder ſich der Weihe dieſer Stunde hin— gaben. Am Abend veranſtaltete der Katholiſche Jung— männerverband auf der Kaupenhöhe eine Feier— ſtunde. Um 6 Uhr war die Halle 5 auf dem Ausſtel— lungsgelände Schauplatz einer großen Elternver— ſammlung, die der Präſident der Katholiſchen, Schulorganiſation, Reichskanzler a. D. Dr. Marx— leitete. Die Feſtrede hatte Biſchof Dr. Berning (Osnabrück) übernommen. Die Elternkundgebung und Generalverſammlung der Katholiſchen Schulorganiſation. Noch liegt über der Stadt die frohe Unruhe der großen Kinderkundgebung, die den öffentlichen, Auftakt des Katholikentages bildete, da geht ein Zug von Menſchen zu den Ausſtellungshallen, in denen auch die großen Verſammlungen der nächſten Tage ſtattfinden werden. Männer, Frauen und viele Kinder verſammeln ſich zur großen Eltern— kundgebung und Generalverſammlung der Katho— liſchen Schulorganiſation. Glockenläuten ſchwingt feierlich in bie weite Halle, von einer Schallplatte mit rieſiger Verſtärkeranlage übertragen. Feſtlich ſind zwiſchen die Spitzbogen der Halle breite Tuch— bänder in den päpſtlichen Farben gelb und weiß geſpannt. Vor einem Kreuzigungsbild an der Kopfſeite des Saales baut ſich auf dem Podium ein Maſſenchor von vielen hundert Kindern auf. In der Mitte der Halle haben auf einer beſonderen Eſtrade der Vorſtand und die Ehrengäſte Platz ge— nommen. Händeklatſchen begrüßt den Präſiden— ten der Katholiſchen Schulorganiſation, Reichs— ziehungsweſen verantwortlich fühlen, zuſammen⸗ geſetzt und beraten habe. Nie werden wir zugeben, ſo betonte er, daß durch ein unklares, verwaſche— nes, allgemein deutſches oder völkiſches Chriſten⸗ tum die Freiheit katholiſcher Erziehung und Re- ligionsübung angetaſtet werde. Zum Schluß richtete er ein Wort des Dankes und der engſten Verbundenheit an den Gründer der Katholiſchen Schulorganiſation und ihren Er— ſten Vorſitzenden, Reichskanzler a. D. Dr. Marx-⸗ wobei er daran erinnerte, daß Reichskanzler Marx in den neuen Reichstag nicht als Abgeordneter zu— rückgekehrt ſei, daß er ganz ſtill zurückgetreten ſei. Ueber 20 Jahre habe er im parlamentariſchen Le⸗ ben geſtanden und für das deutſche Volk im allge⸗ meinen und für das katholiſche Volk im beſonderen gearbeitet. Es werde die Zeit kommen, wo man ſeine Verdienſte um Volk und Vaterland würdigen und in der Geſchichte feſthalten werde. Die Ver— ſammlung bereitete Reichskanzler a. D. Dr. Marx eine begeiſterte ſtürmiſche Ovation. Die Entſchließung, die von der großen Eltern⸗ verſammlung einſtimmig angenommen wurde, werden wir in der nächſten Ausgabe veröffentlichen. Was lun? Pu, Eſſen verſalzen! Man ſchneide in die verſalzenen Speiſen, gleichgültig, welcher Art ſie ſind, einige Schei— ben roher Kartoffeln, und laſſe die Speiſen ein— mal damit aufkochen oder auch ſchmoren. Die Kartoffeln haben nämlich die Eigenſchaft, einen gewiſſen Teil des Salzes an ſich zu ziehen und ſogar aus den Speiſen herauszuholen. Man laſſe die Kartoffelſcheiben ruhig in dem Gericht liegen und ſerviere es ſo. Zu ihrer großen Ge— nugtuung wird die Hausfrau bemerken, daß die Speiſen nunmehr nicht mehe„verſalzen“ ſind. Au, in den Jinger geſchnillen! Eihaut bei leichten Schnittwunden Bei leichten Schnittwunden iſt es empfeh— lenswert, ein Aeines Stück Eihaut, das man von der inneren Seite einer Eierſchale ablöſen kann, auf die Wunde zu legen. Das Häutchen juſd das ſonſt ſo beſcheidene braune Kleid den; ſtein und gab damit den Auftakt zum Katholiken⸗kanzler a. D. Dr. Marx und in beſonderer Herz- haftet von ſelbſt, wenn es angetrocknet iſt. Da roſafarbenen Schimmer des Brautkleides ge- tag zunächſt im eugſten Kreiſe. Der Vorſitzende lichkeit den Biſchof Dr. Wilhelm Berning von fes die Luft und jede Unreinlichkeit von der worfen. Die Heide iſt ein wenig ſtolz darauf[ des Lokaltomitses, Oberſtudiendirektor Dr. Fiſcher-] Osnabrück. Wunde abhält, kann letztere ſchnell heilen. Das Häutchen iſt danach leicht abzunehmen. ple) de ena ound 1 t lung agusag usgtpea boat asus ui pi pe/ e uuelnv! mezuivi usuthvu ⸗euinzz aaelun sazqug! E gn) Iv/„ gun avis/ usa aan abupagebar ep Log Zjv naqns v! und guckt nun den Waldweg entlang ob auch berichtete ee ſchwierigen Vorbereitungen, die Tauſend friſche Jugendkehlen ſingen unter Lei— jemand ihre Schönheit erkenne. in Eſſen ſeit Monaten im kleinen und im großen tung des bekannten Muſikpädagogen Geſanglehrer a g a 17 5. getroffen wurden, um eine Tagung von bisher un-[ Oberborbeck drei Lieder, zuerſt ernſt und feierlich 755 Ich habe die Heide lieb, weil ſie ſo ſtill g 35 2 eee ee Oberborbeck drei Lieder, zuerſt ernſt und feierlich, ü 35 und beſcheiden und ſo wunderſchön iſt in die⸗ übertroffenem Ausmaß aufnehmen zu können. In dann friſch und im ganzen ausgezeichnet diſzipli— 5 eee i die! Eſſen herrſcht überall die Gewißheit: Wir ſind ge⸗ J niert. Als 7 ſer ihrer Beſcheidenheit. Ein paar Zweiglein rüſtet! 5 10 e e e ed 8 niert. ce fer a d d d Haan JZelsleil nahm ich mir und konnte es nicht unterlaſſen, In der Sitzung des Zentralkomitees wurde die che e ee ee M a: 1 1 72 95 einmal mit der Hand über ihre Schönheit hin-[ Auffaſſung vertreten daß ber Eſſenter Rahmen das Wort zur Begrüßung nimmt, iſt die weite Mannk eimer Produkten börſe 6 1 11 f 9.. 1 4 70 Halle gut gefüllt. Er bezeichnet in ſeinen Eröff— M hei 1. 9. Inlant f zuſtreichen. 5 5 des Katholikentages nirgendwo anders noch weiter nungsworten die Verſammlung als einen gewalti⸗ annheim, 1. 9. Inkandsweizen, gut, ge⸗ Heide, wunderſchöne, wie verſteheſt du es, geſpannt werden könnte. Vielleicht könnte dieſe gen Auftakt und ein glücberheißendes Vorzeichen ſund und froeckn, 75/78 kg,. 25— 22,50, In⸗ uns ganz leiſe zu ſagen, daß der Herbſt im Rieſenveranſtaltung an der Ruhr aber doch noch für das Gelingen det tei cg enn landsroggen 72/73 kg, neuer, 17.25, Inlands⸗ Anzuge iſt. einmal übertroffen werden, wenn im nächſten Tanten fairen 15 e N hafer, alter, 16.25— 17.00, desgl. neuer 14.50 Jahr der Allgemeine Deutſche Katholikentag in der] Taufen latholiſche deutſche Großſtadtkinder, 15.50, Sommergerſte 17—19, Futtergerſte hiſtoriſchen Stadt an der Donau, an dem auch die Bild ingen de e che 9 5 150 egen e 16.25 16.75, La Plata-Mais, gelber, mit Leb 4 5 deutſchſprechenden Katholiken der Schweiz und die 0 art Med en ban Ae beſſere au ahn] Sack 1717.25, ſüdd. Weizenmehl, Spezial eben und Tod im Auguſt. Im] Sudetendeutſchen teilnehmen würden, ſtattfinden[ſo führt Redner dann wörtlich aus. Chriſtus in 6, September, Deren ö i Monat Auguſt ſind in unſerer Gemeinde 14 Kin- ſollte. Die letzte Entſcheidung darüber, ob er zur der Erziehung unſerer Großſtadtjugend— es„September, Dezember, 33.20, desgl. mit der zur Welt gebracht worden. Weiter ſind zwei Tatſache werden ſoll, wird bei dem künftigen Erz⸗ kann kein glückverheißenderes Vorſpiel geben zur Auslandsweizen 34.20, ſüdd. Weizenauszugs⸗ Todgeburten zu verzeichnen. 7 Perſonen ſind ge- biſchof von Wien liegen, der noch nicht ernannt[gewaltigen Somphonie des Katholiteutage Chri⸗ mehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 36,20 ſtorben. 8 Eheſchließungen wurden regiſtriert. iſt. Fällt die Wiener Entſcheidung negativ aus, 10 0 de e en W aer 11 0 0 0 9 0 0 90 0 d ſo wird eine oſtdeutſche Stadt den nächſtjährigen b Vir richten daher vor aller Welt] Mahlart und Lieferzei 20, bezw. 26.2 + Sterbefall. Geſtern Abend um 8 Uhr 1 Ae en, es Maden e den e an die geſamte Oeffentlichkeit, mit Roggenmehl 60—70prozentige Ausmahlung 0 unſer hochachtbarer Mitbürger Herr Niko-] Beuthen und Allenſtein genannt. liche Hale galſch 19 chien Ee dee 1578 je nach Fabrikat 25—26, feine Weizenkleie 9 1 1 N 7 e dlagen geſund 85 15 0 2** ö 105 19 e 5 e e Die erſten Veranſtaltungen. und. e ben ſonſt die ee e 1275 8 10.40 140 e unterziehen, die ihm j b Heute nachmittag wurden die Ausſtellungen nicht beſteht, daß ſie ihre gottgegebene Miſſion er⸗ f terziehen, die ihm jedoch keine Beſſerung brachten. e füllt. Chriſtus in der Großſtadtſchule, des iſt ſtets Mann“! mer Klein viehmarkt Möge ihm die Erde leicht ſein. Die Zeit der Be⸗ i M der zentrale Programmpunkt der geſamten katho In Zur 1 5 N erdigung iſt aus der Anzeige erſichtlich. lität und der Zentrale des Miſſionsvereins Katho⸗ liſchen e Nawe 2948 das gef 13 Mannheim, 1. 9. Zufuhr und Preiſe: 261 9 liſcher Frauen und Jungfrauen eröffnet. 7% ſo betont 115 Redner N daß es Kälber 32—44, 26 Schafe 23—29, 151 Kleine Straßenſzene. Vormittags. Die erſten, die im Zuſammenhang mit dem nicht an den latholiſchen Vertretern gelegen habe, Schweine nicht notiert, 982 Ferkel und Läu⸗ Aus einem Kolonialwarenladen kommt eine junge] Katholikentag das öffentliche Bekenntnis zu dem[daß das Reichsſchulgeſetz bisher nicht zuſtandege— fer, Ferkel bis vier Wochen 7—10, Ferkel Frau mit ihrem Töchterchen. Das kleine Mädchen getwaltigen Leihen 17 10 1 0 1919 kommen iſt. Niemals ſei die Gefahr eines Staals.] über vier Wochen 12—14, Läufer 15—18. will unbedingt„auch etwas tragen“. Bettelnd 1 19 10 de be 1 0 0 0 T. ſchulmonopols ſo groß geweſen wie in dieſen Ta— Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt, Fer⸗ zerrt es an der Taſche der Mutter, die ſchließlich 905 en e 1 91 8 te 1108 929 gen. Es müſſe betont werden: Die katholiſche kel und Läufer mittel. 6 15 i nachgibt und die Kleine ein Stück Sunlicht Seife Kindheit. Jeſu⸗Bereins, des Schutzengelvereins und Schule ſei auch die deutſche Schule. 1 tragen läßt. Glückſelig preßt das kleine Mädchen[als Schützlinge der Städtiſchen Arbeitsgemeinſchaft Nach weiteren Geſangsvorträgen des Kinder-“ das Stück Seife, das ſeine kleinen Händchen faſt] Kinderwohl aus allen Teilen der Großſtadt zu⸗ maſſenchors nahm ö 2 nicht umfaſſen können, an die Bruſt. Einige vor⸗] ſammengeſtrömt waren. Nach einer Anſprache des Biſchof Dr. Berning eu e 2 d übergehende Paſſanten lächeln, und eine Frau meint: 1 Miſſionsbiſchofs von Kimberley wurde der ſakra⸗! das Wort zu ſeiner Feſtrede über„Elternpflichten a* 0 19 Ne 5 NI TALLRAUK A STEN 11 enrskife tox sgireuftockgu a Hebe, 6 aehphleainla ian uu S 13g Jeneaplaeqn Iqob a v1 ohueſpieiea kpngen z 10 uu en ch)/ 28 u 1 200 azuvacpg ea Bunahnlueiuig usqvh usqupzeb pinie ue dag ut cle nau sog usa IBunadan 21d u N und u jaa 210 Jeupiee Bui aug Inv i einputgog aun pppenaggn; „ une Sapa bag us pvad eig odanm (8 ganz) 25— bel zuslec bungngentz a0 bpang iure ee Lusach dig usutheu Inv; 9 ezuvahpltpoa aul plezecß usſpllleh -an ue enz ABupag obqv Lolnvphegz udn nah geagi uhvgz zd un usqaozs qppvu ezuvacp! gun 009 t ueagos us ui Feagileg aebanquslgs uppen geg Se „aeg eg hand que] joa qun uinazuseanz nog nvuvc gun bang ue una up ⸗jwugaau us qun us gage 21 se buvlunz Siq ava eil:zusnvgae! zun ne Miles 1 eee eu 1 8 ueg „oh jqpheb bBunahnaegz ad qusboch ueßpiejb aeg ui ue ee ee weg zusblagn aaa ee en ad agalaavqqppadg a0 Invjaagz uscphbunacklan In- uelackg uszeznag obuv agenda Spang 3 aq Inv bag e aba usquvgaag icpiu cep ⸗Bunachan i va 200 ola asg pn uabhpfleg uejggab 800 bung doch ueſpliae ogusach ei aavqjeznmun usqunleg 32 usbunog ut usutaa hne Bungcp ung 8219 ru /a m 10 an Bunutple 4G /uaan 420% 4 ne usqaaq 3 E 7 un ue euer cee un S aun usa vu uad 90 * gag od Joh munzzuskanungz ung usch znageure 11 80 marc ua zanlzuvags un bun 1 nv jar usuwohne pl 10 z0iluebi⸗ nu ui bea 219 (piejb uad nvusg I a0(e dq) 20 11 lpljcagu sv 01 unq/ und im mut u 171441 ep q inv usa) ua 5(Sag) 829 Daolpqg uaa us geb * U 5 * uwzqß ud nung 36jal gun znv ueqa0ꝛ6 Bungs bum ad u zeige uus ute gun ꝙppguallg un us O un uulbeg 218 W Vagangacz% 8 45 Basgqqeia nag ö ug een uhu clas aspoga gun az pimab l IIA Tee ee uphuscp! ep 8207 ee, 7 2* 8 DN, N 8 „a Jenas Bunzcpugenzz zpaasbunznegzq oled s avaag 205 JBupagebqv us hach a 16 Lam 800 p o ps aqusbupg naß ue unbdg 1 A , Ser 2 J Aeg jd 469 B aun(un) Banquszavig 2 aausqunmheb soaje un zinpla leg 2 vlog ſvig agu ahn au au ze uslphjuhp aqa us tpau 3 Haagnp aue 83% af — Lulpzqß ugſpvutn aasqujz uin 9 Jeg ip sbun pianue (u) 426/(u) 621 2 16%/ pf C asia am Luzch 81g pvu janhzuvas u: ah aß u vg nag iges uwe Jeg usſpfiain 8 9 4 n 2 anlpazz aeg 21 81 biquptlue usqeizeb 2 usgeich un gun uh a usgaa ⸗quaba Spelusquig naa 11 e 7. av ip poMA3 u g S pvu uegaileb ph ung„u ppi“ ei n: uehel 418 ee 8 aaqnzg addnd u u u ep! n b 1111 62 40 ckS nau u 42242 b us ſpildagu idbuaez velph c bunqnagn uehaplu ehen he nv Lozeiqeb u 8 44018 apa! ueuſpietag ne„plupalusuuig“ u 4 Jobada usegz ppvu gem gab αð,⏑j,qñꝛ d Seq qun ↄgvanlb aeg, a0 ue use utsqaegnzz Wanß ud deen nee, ee „Ida ga“% Jana ⸗uellch zug af ue J een een jah ubs azuvapg poadlab ne buvbasgen iv aibo] qun n 2 12 * 1s L vg usbunbsqzeqqpvadg aun n aan vg plagen dee 1 uelfsſneg g 55 a6 us Jcppu 218 eee eee eee eee eneep vad zug u sd qun u? 1101 292922 u 10 pIduvippva 12 ug 9 nan g Hang 10 Muse pi 2 i us bpi did use au alpiſtpvad pnane usa pu u a bplillsc un u un pon ge de uszuvacplcpua ug pee wee epa eue a9 0 qa 38 Gutscheine Würfel 23 Pf. 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