Lokales Aerztlicher Sonntags dienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Bla eß. Katholikentag. Radio übertragen. Die Feſtpredigt hält Se. Emi nenz Kardinal Schulte, Erzbiſchof von Köln. Auf dieſe feierliche Handlung ſeien die hieſigen Radio hörer aufmerkſam gemacht. () Evangeliſche Gemeinde. Am Sonn- tag, den 4. September l. Is. ſpricht im Gottes- dienſt der neue Reiſeprediger der Basler Miſſion der Nachfolger des der Gemeinde wohlbekannten iſt es, wenn der Landwirt glaubt, durch Ein⸗ Miſſionars Rottmann: Herr Miſſionar Michel Die Gemeinde, insbeſondere die Miſſionsfreunde und Leſer des Kollekteblattes der Basler Miſſion ſind zu dieſem Miſſionsgottesdienſt aus Darmſtadt. herzlichſt eingeladen. * Sterbetafel. Heute Vormittag verſtarb die Frau des Herrn Schneidermeiſters Adam Klee Sabina Klee geb. Hook, nach längerer ſchwe— rer Krankheit im Alter von 54 Jahren. Marine⸗Verein. R. l. P. grünen Laub ſeine Monatsverſammlung ab. § Glück muß man haben! Schon wieder ein„Studententauſender“ gezogen worden. Der Losverkäufer auf der Straße in Mannheim war wieder umringt von einer Anzahl Menſchen. Zehn von dieſen gaben je einen„Zehner“ und er— ſtanden ein Los. Auf einmal ein„Hurra“— ein Tauſender. Eilig rennen die 10 zur Bank, jeder— lauter Bedürftige— erhält 100 Mark in bar. Ein„brauchbarer“ Gewinn in dieſer ar— men Zeit für 10 Pfg. * Rundfunkhörer von Viernheim! Heute Abend 9 Uhr im Engel intereſſante Veran— ſtaltung. Siehe Inſerat. * Alle 10 Minuten Spielbericht Kaiſerslautern—Viernheim im„Saftladen“ zum grünen Laub. * Kaninchen⸗ und Geflügelſchau. Am Sonntag findet im Lokal„Kaiſerhof“ unſere große Jungtierſchau ſtatt. Trotz der ſchweren Zeit haben wir es gewagt, dieſes Jahr dieſe Schau doch wieder zu arrangieren. Der Verein hat durch ſeinen ſtarken Zuwachs an Züchtern beider Gene— rationen und prächtigen Zuchtmaterial die Gelegen— heit eine ſchöne Schau zu veranſtalten. Zur Schau gelangt nur Material aus beſten Stämmen, welche auf großen Schauen mit höchſten Preiſen bewertet wurden. Deshelb iſt bei unſerem großen Preis- kegeln Gelegenheit geboten, ſich manches Zuchttier zu ſichern, und die Parole muß am Sonntag heißen auf in den„Kaiſerhof“ zur großen Kaninchen- u. Geflügelſchau. J. B. * Milchverbrauch. New York verzehrt auf den Kopf der Bevölkerung mehr Milch täglich als irgendeine andere Stadt der Welt. In zweiter Reihe ſteht Hamburg; dann ſchließen ſich an Kopen hagen, Berlin, London und Paris. * Amtliche Notierungen für Speiſe⸗ kartoffeln der Induſtrie- und Handelskammer Frankfurt a. M., Landwirtſchaftskammer Wies baden, Landwirtſchaftskammer Darmſtadt vom 29. Auguſt. Die Notierungen ſind Großhandelspreiſe je 50 Kilo Frachtparität Frankfurt a. M. bei Wag⸗ gonbezug: Kartoffeln gelbe 1.85—, 1.90 Mk. Tendenz: ruhig. * Schloßbeleuchtung. Die letzte Hei- delberger Schloßbeleuchtung findet Samstag, den 3. September ſtatt. 8 Aus dem Jahresbericht der Ge⸗ werkſchaften. Die der Sozialdemokratie nahe- ſtehenden ſog. freien Gewerkſchaften erhoben von ihren rd. 4 Millionen Mitgliedern 1931 rd. 159000000 RM. allgemeine und örtliche Beiträge. Davon wurden an Verwaltungskoſten einſchließlich Agitation, Organiſation etc. rd. 84 Millionen ver⸗ braucht. Der Reſt und 31 Millionen von dem Vermögen der Gewerkſchaften wurden an Unter- ſtützungen gewendet, deren Sätze durchſchnittlich um 25% geſenkt wurden. 27 deutſche Soldaten aus dem Weltkrieg gefunden. Am Barrenkopf, in der Nähe des Hohrodberges in den Vogeſen wurde ein Maſſengrab durch Zufall entdeckt, das die Ge— beine von 17 deutſchen Soldaten enthielt, die je⸗ denfalls verſchüttet wurden. Die Perſonalien konnten nicht mehr feſtgeſtellt werden. Sie werden in einen deutſchen Friedhof umgebettet. 1914 ſtarben ſie den Heldentod. Wie werden ihre Namen lauten, wo wird ihr Heimatort ſein?— Zum Spiel der Grünen in Kaiſerslautern! Wir weiſen an dieſer Stelle nochmals auf den Punktekampf der Grünen in Kaiſerslautern gegen den dortigen VfR nochmals hin u. bemerken, daß das Spiel von allergrößter Wichtigkeit iſt. Von den Spielern verlangt ganz Viernheim einen Sieg und hierzu iſt alſo voller Einſatz des ganzen Könnens und des größten Elans notwendig. Niemals darf das Spiel zu leicht genommen werden.— Bezüg⸗ lich der Abfahrt machen wir darauf aufmerkſam, daß die Abfahrt um ¾12 Uhr per Omnibus iſt Für den Schnelläuferwagen des Herrn Faltermann ſind Intereſſenten wollen ſich bis ſpäteſtens 6 Uhr in der Geſchäftsſtelle melden. Den Sportlern die in Viernheim bleiben, teilen wir mit, daß das eſult 6 Uhr an der Geſchäftsſtelle, Lorſcher⸗ (nicht 12 Uhr) ab Vereinslokal zum Stern. noch einige Plätze frei. Preis 1,70 Mk. hin und zurück. 1 Morgen Sonntag halb 10 Uhr, wird der große Feſtgottesdienſt im Der Marine-Verein Weinheim hält hier heute Abend im Saftladen zum en 4. September 1932 aſtaltet„ Motorradklub eine Wanderfahrt in das ſchöne Neckartal. Start iſt um 9 Uhr vormittags am Klublokal zum Pflug. Bei dieſer Fahrt ſind ver⸗ ſchiedene Beſichtigungen der vielen Burgen, Stau⸗ werke und ganz beſonders das Salzbergwerk in Kochendorf bei Wimpfen. Die Einfahrt in das „Bergwerk iſt auf 13 Uhr 15 Minuten feſtgelegt; Es iſt dies die letzte Beſichtigung dieſes Jahres. Auch Nicht⸗Mitglieder können dieſe ſchöne Fahrt und Beſichtigungen mitmachen. Erwähnt ſei noch hierbei, daß ſchon diverſe auswärtige Klubs ihre Teilnahme zugeſagt haben. Mit Töff Töff Heil! * Ein verhängnisvoller Irrtum 7 ſchränkung der Düngung ſeine Lage erträglicher geſtalten zu können. Die unmittelbare Folge einer ſolchen verfehlten Sparſamkeit wären empfindliche Ertragsrückgänge bei ſteigender Erzeugungskoſten. Billig erzeugen kann man nur durch reichlichen Einſatz billiger Produktionsmittel von hohen Wir⸗ kungswert, wie ſie die Kaliſalze darſtellen. Dar⸗ über hinaus heißt es die Sicherheit der Erträge gefährden und das Riſiko vermehren, wenn nicht bereits im Herbſt durch reichliche Kaligaben(1—2 Ztr. 40er Kalidüngeſalz oder auf leichtem Boden 3—6 Ztr. Kainit je Morgen) für eine richtige und gute Ernährung der Winterung und des Grün- landes geforgt wird. Deutſche Jugendkraft. Wiederum führt die DI K. morgen durch die Austragung der Reichsjugendwettkämpfe ihre Kleinen zum Start. In den vergangenen Jahren haben die Kämpfe unſerer Jungens ſchon ihre beſondere An- ziehungskraft gehabt. In dieſem Jahre muß der Beſuch des DI K.⸗Sportplatzes noch ein erheblich beſſerer werden. Wenn dieſe kleinen um die Sieges⸗ palme ringen, kann kein echter Sportler zu Hauſe bleiben. Jeder muß ſich an den Leiſtungen der DI K.⸗Sprößlinge erfreuen. Auch die Jüngſten haben ihre helle Freude daran, wenn ſie ſich vor den Augen einer zahlreichen Zuſchauermenge tummeln kann. Beſonders erfreut wird der Sieger noch dadurch, daß er für ſeine Leiſtung eine vom Herrn Reichspräſidenten ausgegebene u. eigenhändig unter ſchriebene Urkunde erhält. Ferner werden die Ju— gend und die Senioren zu den Vereinsmeiſterſchaf— ten und zu den Mannſchaftskämpfen antreten. Auch die Turnerinnen und die Turner werden ihr Beſtes hergeben, um den Tag zum Wohlgelingen zu bringen. So ſoll dieſer Tag, freigehalten von allen Raſen- ſpielen, beſonders der Leichtathletik und den tur- neriſchen Vorführungen gewidmet ſein. Viernheimer Sportler, beſonders ihr Mitglieder, Freunde und Gönner gebt durch Eure Gegenwart auf dem DJK. Sportplatz Zeugnis davon, daß ihr nicht nur für die Hand- und Fußballkämpfe, ſondern auch für die Körper ſtählende Leichtathletik und auch für die edle Turnerei volles Intereſſe habt. Wenn alle mithelfen und mitleben, wird der 4. Sept. ein echter, heimatlicher Volksſporttag werden und dieſe Hoffnung darf uns nicht trügen. Darum auf zum Di K.⸗Stadion. Die Jugend verſammelt ſich um 10.30 Uhr auf dem Sportplatz. Beginn der Kämpfe nach dem Hochamt. Die Senioren ſtarten am Nach— mittag 2.30 Uhr. Alles muß pünktlich zur Stelle ſein. Viernheimer Tonſilmſchau. „Er und ſein Diener“—„Der Zarewitſch“— „Monty lernt Golf.“ Ein hochintereſſantes und reichhaltiges Ton- filmprogramm kommt ab heute im Central-Film⸗- Palaſt zur Aufführung, das ſicher zum Tagesge— ſpräch von Viernheim wird. So kommt als erſter ein luſtiger Tonfilmſchlager„Er und ſein Diener“ oder„Raffke wider Willen“, der als der erfolg— reichſte und amüſanteſte Tonfilm gilt mit dem Motto: Ich pfeife auf die Vornehmheit, Wo bleibt da die Gemütlichkeit. Dieſen Tonfilmſchlager ſehen und hören heißt was erleben. Achtung! Was bringen wir im zweiten Teil: Ein Spitzenfilm der deutſchen Filmkunſt d. h. eines der ſchönſten Film⸗ werke aller Zeiten„Der Zarewitſch“ mit Iwan Petrovich, Paul Otto und Paul Heidemann. Eine Filmſehenswürdigkeit erſten Ranges. Ein Groß- film von ſeltener Schönheit in Spannung u. Hand- lung nach der gleichnamigen Operette. Im dritten Teil kommt der Luſtſpielſchlager mit großem Lach- dient von allen Filmfreunden beſucht zu werden. tung iſt eine erſte Sehenswürdigkeit. Demnächſt Amicitia 09 E. B. V'heim. Sonntag, den 4. September 32 nachmittags 4 Uhr auf dem Platze„Wormſer Höhe“ in Kaiſerslautern Privatmannſchaft in Käfertal geg. die Privatm. 3. Mannſchaft in Viernheim gegen 08 Mhm. Vormittags 11 Uhr: a erfolg. So iſt dieſe Woche ein beſonderes Ton⸗ Wie überall ſo wird auch in Viernheim mit einem bringen wir der Welt größtes Tonfilmwerk Sportplatz im Wald mit Wichtiges Verbandsſpiel gegen Abfahrt 12 Uhr per Omnibus ab Vereinslokal z. des S. C. 1910. Beginn 9 Uhr. Abfahrt (Eiſenmannſchaft) Beginn nachmittags halb 4 Uhr Turnverein 1. Jugend— Amicitia 1. Jugend filmprogramm zuſammengeſtellt, das wirklich ver⸗ ganz großen Beſuch gerechnet, denn dieſe Darbie⸗ Ben⸗Hur. Cp.⸗Vgg. Reſt.„Zur Waldſchenke“ VfR. Kaiſerslautern Goldnen Stern. Untere Mannſchaften: 8,16 O. E. G. 5. Mannſch.— Phönix Mhm. hier 10,15 Uhr. 4 Kaniuchen⸗ und Geflüge zuchtverein 1916 Samstag, den 3. September abends 9 im Vereinslokal Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, zwecks der am Sonntag ſtattfindenden Jungtierſchau, vollzählig zu Erſcheinen /9 Uhr Vorſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung. Die Sänger Einheit. Samstag abend Ständchen. Zuſammenkunft der Sänger um 8½ Uhr im Lokal. wartet. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz Rot ⸗Gold, Viernheim. Sonntag, den 4. September 1932, nachm. 3 Uhr im Lokal„zum Anker“ wichtige Vorſtandsſitzung. Ich bitte dringend um voll⸗ zähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Mitglieder mögen ſich am Samstag nachmittag zum Käfige auſſchlagen einfinden. Der Vorſtand Turnverein 1893. Wir bitten unſere Mitglieder die Anzeige für morgen Sonntag zu beachten und bitten unſere Aktivität zahlreich zu begleiten. Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ abteilung.) Für das Verbandsſchießen in Käfer⸗ tal morgen Sonntag den 4. September wird beſtimmt: Sämtliche Schützen Alt- wie Jung⸗ ſchützen, ſowie Meiſterſchützen ſchießen am Vor⸗ mittag. Abfahrt halb 9 Uhr am Lokal Schützen⸗ hof. Der Schießſtand iſt am Sonntag geſchloſſen. Am Montag abend halb 9 Uhr Verſammlung des Spielmannzuges im Lokal. Das Winter⸗ programm wird entwickelt und iſt reſtloſes Er- ſcheinen der Spielleute Pflicht. Junge Leute, die Luſt und Liebe zur Sache haben, iſt Gele⸗ genheit geboten, unentgeltlich ausgebildet zu werden. Unſer Muſikmeiſter bietet Gewähr für erſte Ausbildung. Letzter Termin zur Meldung am Montagabend. Die kommenden Aufgaben des Vereins vertragen keinen Aufſchub. Des- halb erwartet vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. 22 e 2 Die größte Senſation in Viernheim. Im Union⸗-Film⸗Palaſt(Ab heute bis Montag tägl.) Harry Piel„Der ſchwarze Pierrot“, Richard Tal- madge„Der fliegende Teufel“,„Seine Sekretärin.“ Heute zeigt das Union ein gewaltiges Doppel- ſenſationsprogramm erſten Ranges. Harry Piel, Deutſchlands populärſter und größter Senſations- darſteller. Richarb Talmadge, Amerikas gefeiertſter und beliebter Senſationsdarſteller. Beide Rivalen an einem Abend. Wer wird den größten Beifall ernten. Unſer Freund Harry Piel? oder Amerikas Liebling Talmadge? Kommt und ſeht euch unſern gewaltigen Senſationsabend an, urteilt über Piel, urteilt über Talmadge. Ihr habt die Wahl, wer iſt beſſer? Harry Piel ſtartet mit ſeinem trium⸗ phalen Standart-Abenteuerfilm, Der ſchwarze Pierrot“ eine originalechte Harry Piel⸗Kanone, ſo echt nach dem Herzen der Viernheimer Harry Piel-Freunde, ein Film voll Abenteuer, Senſation und Hochſpan⸗ nung in 8 Akten. Richard Talmadge! Der beſte Springer der Welt ſtartet in ſeinem erſtklaſſigen Volltreffer„Der fliegende Teuſel.“ Ein[Aben⸗ teuer zu Waſſer und zu Lande in 6 atemrauben⸗ den Akten. Zum Schluſſe die Bomben ⸗Lachkanone „Seine Sekretärin“, da wird gelacht, daß es kracht. Sie ſehen ein brillantes Senſations-Programm, wie Sie es noch nie ſahen. Harry Piel und Richard Talmadge in einem Programm, das war noch nie da, das gibts nur einmal und nicht wie⸗ der. Darum verſäume keiner den Piel- und Tal⸗ madge⸗Abend im Union, trotz der Darbietung nur 40 Pfg. Das billigſte Vergnügen finden Sie ſtets im Union. Wohin? Auf zur Senſatiousſchau Harry Piel und Richard Talmadgel Silbenrätſel. Aus den Silben: ag au—be— bing—but—de— di- do— e ed—ei—el—en— fel— gauge— gramm in—kir land—li—man—mo— mund— ne— nes—o—-pel —pi—port—ro— ron—ſche—ſe ta— tem— ter— tor— tra ſind 17 Worte zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchſtaben, von oben noch unten geleſen, einen zu beherzigenden Ratſchlag für die Küche er⸗ geben.(ei iſt ein Buchſtabe.) Bedeutung der Worte: Molkereiprodukt 10. Oper von Weber Dichtungsart 11. Hafenſtadt in den USA Blume 12. Stadt in Oſtpreußen Rhein. Gebirge 13. Frucht Teil der Karpathen 14. Religiöſes Gebäude Männl. Vorname 15. Sinnesorgan Muſikinſtrument 16. Zeitgeſchmack Land in Aſien 17. Weibl. Vorname Stadt an der Elbe Für jede richtige Löſung, welche der Opekta⸗ Geſellſchaft m. b. H., Köln⸗Riehl 3, innerhalb 5 Tagen auf einer Poſtkarte überſandt wird, erhält der Einſender ein 96 ſeitiges Rezeptbuch gratis zugeſandt. S f Vom Klapperſtorch. Bubi fragt Mutti:„Das mit dem Klapper⸗ ſtorch iſt doch Schwindel. Nun ſag' mir mal, wo bin ich denn wirklich hergekommen?“ Mutti ſagt ſchließlich zögernd:„Ich hab' dich im Warenhaus gekauft.“ N Der Junge:„Alſo gekauft haſt du mich.. da du aber ein baar Mark mehr anlegen ſol⸗ Pünktliches und reſtloſes Erſcheinen er⸗ Ortsgruppe l, l. 755 2 N ScHUrT Zz der Winfersaaf Nach der Knappen Düngung des Frühjahrs hat die Ernte den Boden erschöpft. Nur ausreichende Herbst düngumg mit Kali schützt die Saat vor Auswinterung Gotlesdienſt⸗Ordunng der katholiſchen Gemeinde V'hein 16. Sonntag nach Pfingſten. 7/7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe 1/10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. Nach der Andacht Ver ſammlung des 3. Ordens. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ¾%7 Uhr 2. S.⸗A. für Nikolaus Mandel 6. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Ludw. Becker, 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für ef Schulkind Veronih Babylon. Mittwoch: ½7 Uhr 1., 3/7 Uhr 2. S.⸗A. für Nikolaus Benz 5. Feſt Mariä Geburt. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Mari Münkel geb. Lammer, Vater Johann Lammer, Sohn 5 Krieger Michael und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Ringhof 3, Ehefrau Marg. geb. Bähr, beiderſeitige Elten, und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Nik. Mandel 6. 3/7 Uhr 3. S.⸗A. für Nik. Benz 5. Samstag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Hch. Jakob. 37 Uhr beſt. Amt für Peter Grammig, Sohn Krieger Peter Grammig, beiderſeitige Eltern, Großeltern und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh, Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. eimer Anzeiger Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1% Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 205 Kattowitz, 2. 9. Im Kurjer Warßawſfki erör⸗ tert der frühere Miniſterpräſident und Außen⸗ miniſter General Sikorſki die militäriſchen Möglichkeiten eines Krieges zwiſchen Polen und Deutſchland. Der Aufſatz des Generals knüpft an das letzte Buch des Generals von Seeckt an und wiederholt die bekannte polniſche Behauptung, daß Polen Deutſchland gegenüber in der Verteidigung ſtehe, und daß es bereits von der Mündung der Oder, an der es früher geſtanden habe, bis an die Mündung der Weichſel zurückgewichen ſei. Der Kampf mit Preußen bedeute für Polen einen nationalen Kampf, deſſen letzter Ausgang über Schickſal und Zukunft des polniſchen Staates entſcheiden werde. Auf jeden Fall habe gegenüber der drohenden deutſchen Gefahr die maßgebende militäriſche Stelle Polens die Aufgabe, dafür (Sorge zu tragen, daß ein etwaiger Angriff deukſcher Truppen auf die polniſchen Grenzen bereits im erſten Anſturm von einer gut vor— bereiteten Verteidigung zurückgeſchlagen werde. Ein polniſcher erſter Erfolg bei einem bewaff— neten Zuſammenſtoß zwiſchen Deutſchland und Polen werde Deutſchland daran hindern, die 0 öffentliche Meinung der Welt für ſich zu mo— biliſieren, die ſchon heute durch den rieſigen Propagandaapparat Deutſchlands darauf vor— bereitet werde, daß die Verantwortung für ei⸗ nen deutſch-polniſchen Krieg auf jeden Fall Po— len zufalle. Von dem Fehlſchlag des erſten deutſchen An— Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl.. Kommunion des Arbeiter-Vereins und der Jüng⸗ lingsſodalität. Zugleich gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler des Herrn Rektor Gillig, Herrn Lehrer Lipp und Kumpa, Fräulein Becker und Hußler. Beicht für die Mädchen am Freitag 6 Uhr und für die Knaben am Samstag 2 Uhr. Nächſten Sonntag Kollekte für den St. Joſefsmiſſionsverein und Reichsverband der kathol, Auslandsdeutſchen. Die Teilnehmer au den Reichsjugendwett kämpfen der D. J. K. werden gebeten, den hall 8 Uhr⸗Gottesdienſt zu beſuchen. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 4. Sept. 1932. 15. S. u. T. Miſſionsſonntag. Vormittags 9½½ʒ Uhr: Gottesdienſt. Michel von der Basler Miſſion. für die Miſſion. Vormittags 10½ Uhr: Kindergottesdienſt, Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Miſſionat Kollek Vormittags 8,43 Uhr: Abfahrt des Mädchenbur des zum Treffen in Heppenheim. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Spiel- und Turnſtunde Bekanntmachung. Betr.: Licht⸗ und Waſſerverſorgung. In Anbetracht der beſtehenden großen Rüt⸗ ſtände an Gas-, Strom- und Waſſergelder ſehen wir uns gezwungen, die ſchärfſten Maßnahmen z ergreifen, um dieſe Gelder, die wir zur Aufrecht erhaltung der Betriebe dringend benötigen, herein zubekommen. Unſeren Betriebsinſpektor haben wil beauftragt, die Belieferung bei all denen ſofott einzuſtellen, die mit mehr als einem Monatsbetrag im Rückſtande ſind. Außerdem werden wir bu ungebührlicher Zahlungs verzögerung die gerichtlich Beitreibung durchführen. Wer alſo vor unliebſamen Störungen ſeiner Licht- und Waſſerverſorgung und vor unnötige Koſten bewahrt bleiben will, der bringe ungeſäum ſeine Verbindlichkeiten in Ordnung. Nur bei Vor“ zeigen der Quittung über die bezahlten Rückſtände kann von Durchführung der angedrohten Maßnab“ men Abſtand genommen 3 5 8 8 Fimmy Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 3. September 1932. Polniſche Kriegsphantaſtereien General Sikorſki macht ſich Gedanken über die„drohende deulſche Gefahr“ Polens„nationaler Kampf“ ſturms werde auch die Möglichkeit der Mobili— ſierung weiterer militäriſcher Kräfte des Rei— ches abhängen. Es werde dem Reiche angeſichts des Fehlens der Wehrpflicht in Deutſchland zu Anfang außerordentlich ſchwer fallen, ord— nungsgemäß zu mobiliſieren. Eine Notverord— nung des deutſchen Reichspräſidenten könne ein richtiges Wehrpflichtgeſetz nicht erſetzen. Außer— dem ſei damit zu rechnen, daß in Deutſchland im Falle des Ausbruches eines neuen Krieges nicht wieder die Mobilmachungsbegeiſterung von 1914 herrſchen werde. Die große Nieder— lage, die Deutſchland im Weltkrieg erlitten ha— be, könne nicht ohne dauernde Nachwirkung in der Seele der deutſchen Bevölkerung bleiben. Die Kriegsſtimmung, die in Deutſchland zur Schau getragen werde(2), ſei im Grunde künſt⸗ lich. Sie werde ſich bereits unter dem Einfluſſe der deutſchen Niederlage in einem neuen Krieg verflüchtigen, und damit werde auch der deut— ſche Kriegsplan()) in Trümmer zerfallen. Die— ſer Kriegsplan beruhe auf einer blitzartigen Ak⸗ tion der Reichswehr, die ihre Truppenzahl ſo— fort auf das Fünffache ihrer gegenwärtigen Stärke bringen könne. Im Falle eines anfäng— lichen Mißerfolges ſei dies für Deutſchland unmöglich. Die Kriegsgefahr, die Polen nach der über— einſtimmenden Behauptung ſeiner ſämtlichen Staatsmänner und Publiziſten angeblich von Deutſchland her droht, iſt alſo gar nicht ſo groß. Walkers Riitktrilt Eine Folge des schwebenden Perfahre ns wegen Korruplion— Er will wieder kandidieren— Schwerer Schlag für Tammany hall N Auch zahlreiche Beamte nahmen ihren Abſchied Neuyork, 2. 9. Neuyorks populärer Ober— bürgermeiſter Jimmy Walker iſt von ſeinem Poſten zurückgetreten. Der Rücktritt Walkers erfolgte als Folge des von dem demokratiſchen Gouverneur des Staates Neuyork, Rooſevelt, gegen ihn eingeleiteten Verfahrens wegen Kor— ruption. Wie Walker Preſſevertretern gegen— über erklärte, werde er bei der Neuwahl des Oberbürgermeiſters von Neuyork wieder kandi⸗ dieren, um von den Neuyorkern durch Wieder— wahl eine Rechtfertigung zu erhalten. An den Methoden, mit denen das Korruptionsverfah— ten gegen ihn von Gouverneur Rooſevelt ge— führt vorden iſt, übte Walker ſchärfſte Kritik. Er erklärte, daß es völlig unmöglich geweſen ſei, eine gerechte Behandlung ſeines Falles durchzuſetzen. Da er es ablehne, ſich von Par⸗ teirichtern aburteilen zu laſſen, habe er es vor— — Lufkſchifverbindung Europa gezogen, den Neuyorker Bürgern ſeinen Fall zur Beurteilung und Entſcheidung zu unter— breiten. Der Rücktritt Walkers von ſeinem Poſten wird allgemein dahin ausgelegt, daß Walker die Gewißheit erlangt hatte, daß das gegen ihn durchgeführte Verfahren mit einer zwangs⸗ weiſen Abſetzung enden würde, der er durch den freiwilligen Abgang zuvorkommen wollte. Walkers Rücktritt wird als einer der ſchwerſten Schläge betrachtet, die Tammany Hall ſeit vie— len Jahren zugefügt worden ſind. Auf Grund der Unterſuchungen des Richters Seabury, der auch die erſten Ermittlungen ge— gen Walker leitete, haben viele ſtädtiſche Beam⸗ te, denen unerlaubte Amtshandlungen nachge⸗ wieſen werden konnten, ihren Abſchied genom— men. Rio de Janeiro Jede wichtigere ſüdamerikaniſche sladk in ſechs Tagen zu erreichen Hamburg, 1. 9. Die regelmäßigen Südameri⸗ kafahrten des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ en⸗ deten bisher in Pernambuco. Auf ſeiner näch⸗ ſten, am 12. September in Friedrichshafen be⸗ Umſteigen in drei bis vier Tagen zu erreichen. bringt alſo gegenüber den bisherigen Verbin⸗ dungen eine erhebliche Zeiterſparnis. Von Rio aus beſtehen gute Flugzeug- und Schiffsan⸗ ſchlüſſe nach Montevideo, Buenos Aires und ginnenden Reiſe aber wird das Luftſchiff, wie die Hamburg- Amerikalinie mitteilt, nach einer kurzen Zwiſchenlandung in Pernambuco zum erſten Male ſeine Fahrt bis Rio de Janeiro ausdehnen und damit einen weiteren beachtens⸗ werten Schritt im Ausbau ſeines Schnellver⸗ tehrs nach Südamerika unternehmen. Die Neu- erung ermöglicht es den Paſſagieren, Rio ohne nach den Plätzen im Innern des Landes, ſodaß nunmehr in längſtens ſechs Tagen jede wichti— gere ſüdamerikaniſche Stadt von Europa aus zu erreichen iſt. Dem bereits bekannten Herbſt⸗ fahrplan des Luftſchiffes wird eine weitere Fahrt angegliedert werden, die am 24. Oktober 1932 in Friedrichshafen ihren Anfang nimmt. ieee, 49. Jahrgang Kundgebung der RSA in Berlin Berlin, 1. 9. Die NSDAP. hatte für heute abend zu einer Maſſenkundgebung im Sport- palaſt aufgerufen. Die Verſammlung wies ei⸗ nen außerordentlich ſtarken Beſuch auf. Als erſter Redner ſprach Reichstagsabgeordneter Goebbels, der die Behauptung auſſtellte, daß alles Gute, was von der Reichsregierung ver— ordnet ſei, von Hitler ſtamme, während alles andere ſchlecht ſei. Nach den einführenden Wor— ten von Goebbels beſtieg Hitler das Redner— podium. Er legte ausführlich dar, daß alle Ver— ſuche, das Rad der Zeit zurückzudrehen, unmög— lich ſeien. Hugenberg ſage, das deutſche Volk lehne die Diktatur ab. Auch er wolle keine Diktatur, aber eines Tages werde ſich der Staat identifizieren mit der Nationalſozialiſti— ſchen Partei, die dann Nation geworden ſei und die dann die Regneration des Staates in An— griff nehme. Volk ſei wie ein wilder Muſtang: Wer ihn zähmen könne, könne ihn auch reiten, jeden anderen aber werfe er ab. Wenn die Regierung ſage: Wir ſind bereit, Euch an dieſer Regierung teilnehmen zu laſſen, ſo könne er nur erwidern: Ihr verkennt uns alle vollkommen. Wir wollen keine Gnade von Euch. Man ſage, nur 37 Prozent ſtänden hinter ihn, und zum Regieren brauche man doch 51 Prozent. Sei es denn Demokratie, daß die 15 Prozent, die ihm fehlten, nun die Regie⸗ er Das 0 rung beſtimmen dürften? Wie kommen die kleinen Gruppen dazu, ſo fuhr Hitler fort, uns das Regiment ſtreitig machen zu wollen? Wir bekennen feierlichſt, daß für uns das Reichs- heer nicht zum Schutze einer Regierung da iſt, ſondern zum Schutze des Reiches. Wir ver— ſichern feierlichſt, daß wir für dieſes Heer ſor— gen werden, wie es niemals zuvor geſchehen iſt. Nicht nur materiell, ſondern auch geiſtig. Man wird nicht ſagen können, daß wir ein Regiment führen, das ſich ſtützt auf die Macht. Wir werden es ſtützen durch unſere eigenen Anhänger. Ich bin entſchloſſen, dagegen den Widerſtand aller anſtändigen Menſchen zu ent— fachen, ganz gleich, wie ſie heißen. Wir haſſen nicht die anderen, wir reichen einem jeden die Hand. Ich will das Ende des Blutvergießens und das Ende des Haders, aber niemals gebe ich die Idee preis Wenn heute der Kanzler ſagt: Wir löſen auf!— unſeretwegen hundertmal! Wir werden Sieger ſein. Wenn mir der Him— mel eine gute Eigenſchaft gegeben hat, dann die einer n'emals zu erſchütternden Beharr— lichkeit, einer Zähigkeit, einer Sturheit meinet— wegen. Wenn die Gegner glauben, es würde irgendeine Möglichkeit der Zuſammenarbeit geben, dann antworte ich: Es geht nicht, denn Ihr lebt im alten Deutſchland und wir im 1Deutſchland der Zukunft. Kalholikentag eröffnet Anſprachen und ptogrammaliſche Erklärungen Eſſen, 1. 9. Der Eſſener wurde heute abend feierlich eröffnet. In einer Begrüßungsanſprache führte der tende Reichskommiſſar Dr. Bracht u. a. aus: „Wenn wir in dieſer Zeit, in der Vermeſſen— heit und Unglaube die chriſtliche Grundlage des Staatsweſens anzugreifen ſuchen, an das Apoſtelwort erinnern:„Jedermann unterwerfe ſich der obrigkeitlichen Gewalt“, dann kann nicht deutlich genug hinzugefügt werden: „Denn es gibt keine Gewalt außer von Gott“. So ſehr wir im Sinne dieſes pauliniſchen Wortes die, Verpflichtungen des Menſchen ge— genüber aller Obrigkeit anerkennen und ver— langen, umſo ernſthafter und gewiſſenhaſter muß darauf geachtet werden, daß die Obrig— keit ſelbſt keinen Schaden erleidet. Wer heute eingeſetzt iſt, die Obrigkeit des Staats zu ver— treten, der muß am Anfang ſeiner Arbeit mit den ſchärfſten Maßſtäben prüfen, ob die Ein⸗ richtungen des Staates noch in der Lage ſind, dem Staatsbürger gegenüber ſichtbarer Aus⸗ druck der Obrigkeit zu ſein. Obrigkeit ruht auf dem Gedanken der Pflicht. Für die Rechte— und es gibt deren viele heutzutage— die der Staat gegenüber dem Einzelnen in Anſpruch nimmt, kann nur dann eine über den äußeren Zwang hinausreichende Anerkennung verlangt werden, wenn tief im Bewußtſein des Staatsbürgers das Gefühl verankert iſt, daß alle dieſe Rechte des Staates aus Pflichten gegenüber der Geſamtheit ent⸗ ſtanden ſind. Deshalb muß bei dem Bemühen um die Errichtung echter Obrigkeit beim Staat ſelbſt angefangen werden. Deshalb muß von jedem einzelnen Staatsdiener ber— langt werden, daß er nicht einer Partei, ſon— dern der Geſamtheit dient. Auch das Schick— ſal der großen politiſchen Bewegungen wird ſchließlich davon abhängen, ob ſie in ihren Entſchließungen die Intereſſen des Staates über ihre eigenen faktiſchen Intereſſen zu ſtel⸗ len vermögen. Endlich muß auch gegenüber dem Verſuch, den Staat mit der Partei gleich⸗ zuſtellen, der Staat immer auf die höhere Ebene unſeres Bewußtſeins geſtellt werden. Präſident Bernhard Otto-Berlin als der nächſte Redner erklärte: Es iſt notwendig, mit allen Kräften dem lähmenden Peſſimismus, dem utopiſchen und zerſtörenden Radikalis⸗ Katholikentag ſtellvertre-[geſinnung 1 mus, der Verzweiflungsſtimmung und vor allem dem Mangel an ſozialer Gemeinſchafts— entgegenzuwirken und darüber hinaus an dem werdenden Neuen in Form und Geſinnung tatkräftig mitzuwirken. Es kommt darauf an, den Willen der Staa— ten und Regierungen in die Richtung durch— greifenden Handelns und erfolgreicher Refor— men zu bringen. Wenn die Menſchen unzulängliche Wikt⸗ ſchaftsformer ſchaffen und dieſe Formen vom Geiſt der Gewalt, des Egoismus und der Uneinigkeit beherrſcht ſind, dann liegt die Schuld bei den Menſchen ſelbſt. Wir befinden uns in einer Zeitenwende, die gebieteriſch nach neuen Lebensformen drängt. Wahre Sozialpolitik muß ausgehen von der Menſchenwürde. Sie iſt anzuſehen als An— ſpruch des ſchaffenden und arbeitenden Men— ſchen auf Schutz und Erhaltung ſeiner Per— ſönlichkeit. Der Redner erinnerte weiter an die kürz— liche Eſſener Tagung des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland, auf der die Idee der berufsſtändiſchen Ordnung verhandelt wurde. Trotz aller noch beſtehenden Unklarheiten lie— gen hierin Möglichkeiten einer ſchöpferiſchen Neugeſtaltung des wirtſchaftlichen und geſell— ſchaftlichen Lebens. Sie bedeuten die Ableh— nung einer Wirtſchaftsordnung und Geſell⸗ ſchaft, in der die Freiheit und die der frei willig geſchaffenen Berufsorganiſationen durch den Staat mißachtet und unterdrückt wird. Weder Liberalismus und Sozialismus, noch Kommunismus und Faſzismus, können die Grundlage für eine ſegensreiche Zukunfts- entwicklung abgeben. Der badiſche Kultusminiſter Dr. Baum⸗ gartner ſagte in ſeiner Rede u. a.:„Wir deutſchen Katholik: laſſen uns von niemand an wahrer, echter, tiefer und opferbereiter Vaterlandsliebe übertreffen. Aus dieſer Liebe und aus dem leidenſchaftlichen Gefühl für das gleiche Recht aller Völker fordern wir nuch für unſer deutſches Volk die volle Gleichbe⸗ rechtigung. Unſere Miſſion iſt es, Breſchen zu ſchlagen, Tore aufzumachen weithin, daß wie⸗ der das gegenſeitige Sichverſtehen einkehren kann.“ 5353 —— nochmals: der deulſche Schritt in der Abrüſtungsfrage Berlin, 2. 9. Wie heute nochmals von un⸗ terrichteter Stelle hervorgehoben wird, iſt in der Beſprechung zwiſchen dem Reichsaußen⸗ miniſter und dem franzöſiſchen Botſchafter über Einzelheiten der deutſchen Forderungen nicht geſprochen worden, und auch in der Denkſchrift ſind z. B. Waffengattungen nicht erwähnt. Die Denſchrift enthält nur das Grundſätzliche des deutſchen Standpunktes. Zu der Meldung des „Petit Pariſien“, daß in London ebenfalls eine Beſprechung ſtattgefunden hat, wird von unterrichteter Seite nochmals darauf hingewie— ſen, daß mit anderen Mächten derartige Be— ſprechungen vorgeſehen waren. Die Unterre— dung in London iſt tatſächlich vor ſich gegan— gen„doch ſind die Angaben des„Petit Pari⸗ ſien“ über ihren Inhalt unzutrefſend. Die gegen den franzöſiſchen Botſchafter Francois Poncet von einigen Zeitungen gerich— teten Angriffe wegen der begangenen Indis— kretion in der Behandlung der Unterredung mit dem Reichsaußenminiſter ſind fehl am Platze. Der franzöſiſche Botſchafter hat ſich in dieſer Angelegenheit völlig korrekt benom— men. Es wird beſonders auf die ruhige Art hin— gewieſen, wie das„Journal des Debats“ die deutſchen Forderungen beſpricht. Das Blatt ſagt, die Frage der Gleichberechtigung könne an dem Punkte, an dem die Welt jetzt ange— langt ſei nicht aufgehalten werden und die deutſchen Forderungen trügen einen durchaus gemäßigten Charakter. Wie wird das Wefler? Vorherſage für Samstag: Wolkig bis be⸗ deckt, wiederholte Regenfälle, bei ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden ausgeglichene u. immer noch etwas übernormale Temperaturen.— Witterungsausſichten für Sonntag: Fort⸗ dauer der unbeſtändigen Weſtwitterung. Jür eilige Leſer Der deutſche Katholikentag in Eſſen hat an den Reichspräſidenten ein Ergebenheitstele— gramm gerichtet, das der Reichspräſident mit Wünſchen far einen reichen Erfolg der Tagung beantwortet hat. Auf dem Katholikentag iſt die Ausſprache in den Arbeitsgruppen am Freitag vormittag zu Ende geführt worden. Der geſchäftsführende Präſident des Reichs⸗ landbundes hat in einem Telegramm an den Reichspräſidenten wirkungsvolle Maßnahmen zur Rettung der Landwirtſchaft gefordert. Der Landwirt Römer in Herborn iſt in der Nacht zum Freitag zuſammen mit ſeiner Frau und ſeiner Hausangeſtellten von bisher unbe⸗ kannten Tätern ermordet worden. Am heutigen Samstag wird in Paris ein Miniſterrat zuſammentreten, der, wie verlautet, u. a. zu der deutſchen Wünſchen in der Frage der Rüſtungsgleichberechtigung Stellung neh⸗ men wird. Die von der Lauſanner Konferenz zur Vorbe⸗ reitung der Wirtſchaftskonferenz eingeſetzte Kommiſſion wird am 10. Oktober in Genf zu⸗ ſammentreten. In den Straßenkämpfen zwiſchen Regie⸗ 0 rungstruppen und Aufſtändiſchen in Quito ſol⸗ len 380 Perſonen getötet und 730 Perſonen ver⸗ letzt worden ſein. Die vom Beuthener oSndergericht zum Tode verurteilten fünf Nationalſozialiſten ſind zu lebenslünglichem Zuchthaus begnadigt worden ——— Was eint Reicslogswobl koſtet Leere Parteikaſſen— 18000 Am für ein Mandat a Die in Form von Wahlen gerade in den letz ten Jahren ſo häufig gewordene Feſtſtellung des Volkswillens koſtet den Staat jedesmal eine ſchöne Stange Geld. Man muß bedenken, daß z. B. für die Neuwahl des Reichstags ein rieſiger Stab von Beamten und Hilfskräften vor, während und auch noch nach der Wahl zur Bewältigung der vielſeitigen Arbeit nötig iſt; die Stimmliſten nit den Namen von bald 45 Millionen Wahlberechtigten müſſen mit ſorgfältiger Mühe angelegt werden, 40 Mil⸗ lionen Stimmzettel und Umſchläge ſind für den Wahltag herzuſtellen und bereitzuhalten, die amtlichen Bekanntmachungen zur Wahl müſſen hinreichend verbreitet, Gaſtwirte für die Bereitſtellung des Abſtimmungsraumes entſchädigt werden, die Poſtgebühren für die Uebermittlung des Wahlergebniſſes an den Kreis- und Reichswahlleiter wollen bezahlt ſein, und ſchließlich erfordert auch die ſpätere ſtatiſtiſche Auswertung der Wahl eine beacht— liche Summe. Es iſt berechnet worden, daß eine Reichstagswahl alles in allem die Summe von 10 bis 12 Millionen Mark koſtet. Nach dem gel⸗ tenden Wahlſyſtem nehmen die Parteien an dieſen Ausgabenſorgen des Staates keinen An- PPP Enade für teil. Sie ſorgen nur für ſich ſelbſt, haben aller⸗ dings auch ſchon damit genug zu tun. Ber al⸗ len Parteien reißt eine größere Wahl ein ge— waltiges Loch in die Kaſſe, und es bedarf— wie auch jetzt wieder— einer langen Ruhe⸗ pauſe, um Schulden abzudecken und langſam wieder einen Fonds für kommende Wahlkäm⸗ pfe zu ſchaffen. Die Ausgaben der Parteien ſind naturgemäß je nach Art und Umpfang der Agitation verſchieden groß. Man hat berechnet, daß bei Benutzung der modernſten Wahlpro⸗ pagandamittel der einzelne Wähelr— nicht nur das Parteimitglied— eine große Partei etwa 30—40 Pfennige koſtet. Rechnet man die⸗ ſen Betrag auf das Reichstagsmandat um, für das 60 000 Stimmen nötig ſind, ſo gibt eine große Partei für einen Sitz im Reichstag die runde Summe von 18 000 Mark und mehr aus! Man ſieht, daß der Kampf um die Gunſt des Wählers eine recht koſtſpielige Sache iſt, bei der man noch obendrein das Riſiko eingeht, ein gut Teil ſeines Geldes nutzlos zu verausgaben, oder auch ſpäter zuſehen zu müſſen, daß der ſo teure Volksvertreter„ſeiner“ Partei den Rük— ken zukehrt.... Polempa Umwandlung der Beuthener Todesur leile in lebenslängl. Zuchthausſtrafen Wiederaufnahmeverfahren möglich Berlin, 2. 9. Durch Entſchließung des preußiſchen Staatsmi niſteriums vom 2. September ſind bie Todesſtrafen, die durch das rechtskräftige Urteil des Sondergerichtes in Beutlen gegen 1. den Elektriker Reinhold Kottiſch, 2. den Grubenarbeiter Rufin Wolnitza, 3. den Häuer Auguſt Gräupner, 4. den Markenkontrolleur Helmuth Joſef Müller, wegen Totſchlages begangen aus politiſchen Beweggründen und 5. den Gaſtwirt Paul Lachmann wegen Anſtiftung zu dieſem Verbrechen verhängt worden ſind, im Gnadenwege in lebens⸗ längliche Zuchthausſtrafen umgewandelt worden. Für die Entſchließung war maßgebend, daß die Verur eilten zur Zeit der Tat noch keine Kenntnis der Verordnung des Reichspräſidenten gegen politiſchen Terror v. 9. Anguſt 1932 und ihren ſchweren Strafandrohungen gehabt haben. — Koalitionsverhandlungen werden fortgeſetzt Ein gemeinſamer Bericht von 3d Ap und Jenkrum über die Beſprechungen Berlin, 1. 9. Zum erſten Mal, ſeit von Koalitionsverhandlungen zwiſchen NSDAP und Zentrum die Rede iſt, wurde heute ein gemeinſamer Bericht über den Stand der Ver⸗ handlungen ausgegeben. Er lautet:„Gegenüber zahlreichen Kombinationen in der deutſchen Oeffentlichteit wird bezüglich der zwiſchen den Nationalſozialiſten und dem Zentrum ſchwe⸗ benden Verhandlungen feſtgeſtellt, daß dieſe Verhandlungen begonnen wurden und fortge⸗ ſetzt werden mit dem Ziele der Beruhigung und Feſtigung der innerpolitiſchen Verhältniſſe in Deutſchland auf längere, Sicht, weil nur auf der Grundlage der Wiederherſtellung des Vertrauens eine erfolgreiche und eine dauernde wirtſchaftliche Beſſerung und Beſeitigung Heinrich von Gristede Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman-Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 15. Fortſetzung. Staunend ſah des Herzogs Leibarzt die ſeltſame Wandlung— Wirkungen unbekannter Art, zu deren Urſprung ſeine Weisheit und Erfahrung nicht drang. Dieſer kluge Leibarzt, der den Herzog nie verließ, der bei den Bade— reiſen von berühmten Kollegen alles erforſchte und erfragte, was die Wiſſenſchaft neu entdeckt hatte an bisher ungekannten Subſtanzen der Heilquellen, in der Blüte des Fingerhutes, und magiſchen Kräften, von denen man nur die Wirkung kannte und nicht den Urſprung. Die alte Gräfin war ihm mediziniſch ein Rätſel. Er wußte, daß ſie ſich nur behandeln ließ von den alten Frauen am Deich, die mit ihren Tees und Beſchwörungen unbeſtreitbare Erfolge erzielten, wie ſie den Aerzten in der Stadt oft beinahe peinlich waren. Die alte Gräfin, die an gar nichts glaubte, glaubte zwar nicht an die Notwendigkeit der Beſchwö⸗ rungsformeln, aber ſie glaubte an die Tees, an dieſe Geſchenke der Natur, die ſo herrlich auf Frühlings⸗ und Sommerwieſen duften konnten. Ihre abendliche Erſcheinung aber war mehr und ungewöhnlicher, als ſelbſt der heilkräftigſte Tee zu erzeugen vermochte! Natürlich ein Geheimnis, dachte er. Aber wenn ich kniefällig bäte, ſie würde es mir doch nicht verraten. Gerade wie die alten Damen der Reſidenz ihre Biskuitrezepte nicht v „ del der außenpolitiſchen Iſolierung erzielt und geſichert werden kann.“ eee N 8. W 7 mit niemand ſie in gleicher Vollendung wie ſie backen kann, die noch in der Erinnerung der Menſchen keine Konkurrenz wollen in bezug auf ihre Höchſtleiſtungen. Er wußte, daß auch die Oberhofmeiſterin von Leeven, ſeine befreundete Patientin, die Gräfin Holger umſonſt um das vermutete Re— zept gebeten hatte, daß ſelbſt Herzogin Friede⸗ rike vergebens ſondieren ließ. Die alte Gräfin ſtritt einfach alles ab, dieſe eigenſinnige alte Sibylle! Der alte Mediziner las aber deutlich aus ihren Pupillen die Kunde des geheimen Schatzes, der mehr leiſtete als Belladonna oder Arſenik vermochten. Er ſtudierte ſie immerfort, wie ſie da juwe⸗ lengeſchmückt ihrer Enkelin gegenüber ſaß— zwei Holgerſche Frauen, eine am Ende, eine am Anfang. Beide ſich ähnlich in Zügen und Li⸗ nien. Aber in der Stimmung an dieſem Feſt⸗ abend keineswegs einander gleich. Die blonde Karen ſaß ſchweigſam und ernſt⸗ haft da. Sie trug einen alten Schmuck von Opalen. „Es iſt ſehr unvorſichtig, ſo viele Opale zu tragen“, ſagte Frau von Leeven.„Opale brin⸗ gen immer Unglück, früher oder ſpäter.“ Sie ſagte es zu Griſtede, der zwiſchen ihr und Karen ſaß. Er ſprach kaum mit Karen. Er ließ ſich willig unter das Kreuzfeuer von Fragen neh⸗ men, das die Oberhofmeiſterin ihm gegenüber ſtets beliebte. Sie ärgerte ſich zuweilen über ſeine Kunſt des Ausweichens, über ſein Prin⸗ zip, jedes Geſpräch möglichſt ſchnell ins Unper⸗ ſönliche zu ſteu a1 ig, aber ern. Er war ſtets höflich und un⸗ U nſchen ſtand er i le Landwirkſchaft Berlin, 2. 9. Der geſchäftsführende Präſ⸗ dent des Reichslandbundes hat an den Reich. präſidenten ein Telegramm gerichtet,„in dem er unter Bezugnahme auf die Programmrede des Reichskanzlers in Münſter der Befürchtunz Ausdrück gibt, daß im Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung wirkungsvolle Maßnah⸗ men zur Rettung der Landwirtſchaft, insbe⸗ ſondere der Veredelungswirtſchaft durch Ein fuhrkontigentierung ſowie durchgreiſende Maßnahmen zu wirkungsvoller Zins⸗ und La. ſtenſenkung fehlen. Ohne Schaffung einer kauf fähigen Landwirtſchaft müſſe, ſo heißt ez in dem Telegramm weiter, das Arbeitshe⸗ ſchaffungsprogramm zum Fehlſchlag führe, und auch die Oſthilfe völlig verſacken. 124 Millionen-Anleihe für die gchweizeriſchen Bundesbahnen Bern, 2. 9. Der Bundesrat hat in ſeiner heu— tigen Sitzung beſchloſſen, aufgrund der von. den Bankengruppen eingereichten Uebernahme offerte für Rechnung der Schweizeriſchen Bun⸗ desbahnen eine 3 prozentige Anleihe im Ve— trag von 125 Millionen Schweizer Franken auf— zunehmen. Das eidgenöſſiſche Finanzdepante— ment hat ſich hiervon 25 Millionen für die Bundesverwaltung reſerviert, ſo daß nur 100 Millionen zur öffentlichen Zeichnung gelangen. Dieſe Anleihe dient zur Konſolidierung ſchwe— bender Schulden und zur Deckung laufender Bedürfniſſe der Bundesbahnen. Der Zeich— nungspreis beträgt 97 Prozent zuzüglich 0.60 v. H. eidgenöſſiſcher Titelſtempel. Die Rück— zahlung der Anleihe erfolgt zu pari ab 1938 durch 25jährige Ausloſung. Die öffentliche Zeichnung wird gegen Mitte September ſtatt— finden. Viederaufnahmeverfahren gegen Ne Beuthener Verurkeillen“ Berlin, 2. 9. Wie wir von unterrichteter Seite hören, iſt damit zu rechnen, daß dem An⸗ trage auf Wiederaufnahme des Verfahrens im Beuthener Prozeß, der bekanntlich von der Ver⸗ teidigung eingereicht worden iſt, ſtattgegeben werden wird. In dem Antrag ſind nach Auffaſ⸗ ſung der zuſtändigen Stellen neue Tatſachen enthalten, die die Wiederaufnahme rechtfertigen Die Preſſe über die Begnadigung Berlin, 2. 9. Die Berliner Abendpreſſe ver— öffentlicht größten Teils an leitender Stelle den Beſchluß des preußiſchen Staatsminiſteri— ums auf Begnadigung der Beuthener Verur— teilten. Die„DA.“ begrüßt aus Gründen der Menſchlichkeit die Begnadigung und aus Grün— den der Staatsautorität ihre Motivierung. Der„Lokalanzeiger“ glaubt, daß das preußi— ſche Staatsminiſterium mit Rückſicht auf die politiſche Seite der ganzen Angelegenheit die Entſcheidung beſchleunigt hat. Das„Berliner Tageblatt“ ſchreibt, von dem grundſätzlichen Standpunkt aus, den wir zur Frage der Vollſtreckung dieſes Todesurteils— wie jedes anderen Todesurteils— einnehmen, haben wir keinen Anlaß, die Entſcheidung der komiſſariſchen Regierung zu kritiſieren. cue Höhere Handelssonnfe Cas n 1908 gegr. Privatschule mit Schüler- u. Töchterheim/ Handels. kurse“ Realschule( Neuaufn. 12. Okt.? Prosp. d. Dir. 200 Keinem war er menſchlich recht näher ge— kommen in all den Monaten, ſeit er auftauchte, vielleicht nur Paſtor Bardenwiek, der begei— ſtert ſein Lob ſang, und den beiden Siebaths, Vater und Sohn; aber was beſagt das? dachte die alte Leeven. Die kennen ihn lediglich von der landwirtſchaftlichen Seite, da mag er vor⸗ trefflich ſein und eine Autorität meinethalben. Aber mit ſeinesgleichen iſt ſeine Art zu kühl. Ein Fremdling. Immer noch der Gaſt. Noch gar nicht verwurzelt. Unzugänglich für Witz und Klatſch, für dieſe ſo erholenden Begleit⸗ erſcheinungen unſeres ſo eintönigen Hoflebens. Man aß von Silber, und der Sekt ſtrömte in Fülle. Es lagerten ja ſo viele Weine in den alten Kellern. Alles, was keine Unkoſten mach⸗ te, wurde freigebig dargeboten. All die Schätze, die koſtenlos vorhanden waren, die nur aus den alten Truhen geholt und friſch geputzt wer⸗ den mußten, leuchteten wie großer Reichtum. Und ein Fremder, der unorientkert an dieſe Tafel verſchlagen wäre, würde geglaubt haben, daß in dem alten Bau hinter dem Deich ſchwer⸗ reiche Grundbeſitzer hauſten, denen es an nichts gebrach. Die Diener würden ihm imponiert ha⸗ ben, die ſo viele Wappen auf den Livren tru⸗ gen, wenn es ja auch in Wirklichkeit nur Jan und Hinnerk vom Deich waren, die man für dieſen einen Abend im Jahre gewiſſermaßen ritterbürtig zurechtgeſtutzt hatte. Draußen rüttelte Herbſtwind an den Läden. Im Kamin loderten die erſten Flammen des Jahres, warfen zuckende Lichter über die Wand. Die Jagdgeſellſchaft, angenehm hungrig und müde, genoß das Feſtmahl m Herzog geſtattet war. Dann ſchoß die alte Lee ven einen ſcharfen Blick hinunter zu ihrer dil ken Nichte, die ſo gern mit dem jungen Adju— tanten tuſchelte, obzwar ſein Herz anderweitig engagiert war, hinter den Kuliſſen des neu et öffneten Theaters, das wie eine romantiſche Inſel Cythera war im einförmigen Lebensgang der kleinen abgelegenen Weltecke und der ein— geborenen weiblichen Jugend eine ſchwere Kon kurrenz zu ſchaffen begann. Der Intendant ſaß an Karens rechter Seite und unterhielt ſich eifrig über Heine und Gutz— kow, über damals moderne Literatur. Karen, die Unbeleſene, hörte höflich und ge— dankenlos zu. Gegenüber konverſierten der Herzog und ihre Großmutter im Flüſterton. Der Intendant beobachtete dauernd das Paar. ö „Ich halte den Anblick für einen der höch— ſten äſthetiſchen Genüſſe“, ſagte er,„ſo eine grande dame der alten Zeit— in jeder Bewe⸗ gung vollendet. Ich ſehe Ihre Gräfin Groß mutter heute zum erſten Male. Ich bin einfach geblendet. Warum entzieht ſie uns ihren An blick all die anderen 364 Tage im Jahr?“ „Sie will im Grunde nur noch ihre Erinne— rungen“, ſagte Karen. „Ein einſames Leben, das Sie hier führen“ ſagte er teilnahmsvoll. 6 „Ich möchte es nicht anders“, verſetzte Ka⸗ ren.— 5 Fortſetzung folgt. Willſt du ein guter Menſch ſein und bleiben, ſo habe drei Dinge im Auge: Liebe die Ordnung, bete— erſtrebe das Beſſere. all () 27000 Ar Tabak. In Anbetracht der günſtigen Witterung iſt der Tabak dieſes Jahr in eddesheim gut geraten, wenn auch der Er— trag in dieſem Jahr etwas geringer iſt, deſto beſſer aber iſt die Qualität. Die angebaute Fläche mit Tabak umfaßt auf hieſiger Gemarkung 27000 Ar. — In Leutershauſen wurden 67 ha. angebaut. Die Qualität iſt gut, die Quantität etwa ein Drittel weniger als im Vorjahre. () Hundezählung. In Weinheim wur⸗ den bei einer Hundezähluug 477 feſtgeſtellt. Am Ende! Aus Lorſch kommt die Meldung, daß die Gemeindekaſſe leer, ſie iſt völlig „ausgepumpt“. Die Gemeinde kann keine Ver- pflichtungen mehr erfüllen, und weiß nicht, wie ſie die Arbeitsloſengelder aufbringen ſoll. Eine bitterernſte Tatſache! ( Die neuen Tabahpreiſe. In Unter⸗ baden und im Bruchrain wurden die erſten Ab— ſchlüſſe in Tabak getätigt— Sandblatt und Grum— pen— Der Preis bewegt ſich pro Zentner zwiſchen 25 und 28 Mark. In der Pfalz wurden Grum— pen zu 30— 40 Mark und Sandblätter zu 70—80 Mark verkauft. der Seplembet Unſer September trägt einen veralteten und längſt überholten, darum eigentlich nicht zu— treffenden Namen. Er war nämlich nur im al— baniſchen Kalender der ſiebente(ſepten)' Mo⸗ nat und wurde ſchon unter Julius Cäſar an die neunte Stelle gerückt, die er heute noch einnimmt. Unter Karl dem Großen erhielt dieſer Monat die Bezeichnung Witu-manoth oder Holzmonat, weil in ihm mit dem Holz— ſchlag begonnen wurde. Der September leitet den Nachſommer ein mit dem märchenhaften Sommerſchmelz und den frühdunklen Abenden. Jetzt hocken in langen Zeilendie Schwalben auf den Telegraphendrähten. Störche halten Heer— ſchau ab vor der Winterfahrt. Kreiſchende Starenſchwärme bevölkern die Stoppelfelder. Amſeln und Finken ſtreichen, Ammern, Kern— beißer, Grünlinge, Stieglitze und Hänflinge rotten ſich zuſammen. Wachteln, Reb- und Ha⸗ ſelhühner bilden Ketten. Im abendlichen Dun— kel ſucht der Dachs die Feldobſtgärten heim. Die Hirſche brunſten. Das iſt des Herbſtes ur— altes Lied, das mit dem September immer wieder heraufzieht in kunterbunten Rahmen. Außer dieſem allgemeinen Steckbrief des Sep— tembers befaſſen ſich mit ihm uralte gereimte und ungereimte Volksſprüche noch im beſonde— ren. Seinen warmen Tagen, zwichen die Re⸗ gen, mitunter auch Gewitter und Hagel ein- geſtreut werden, verdankt er den Koſenamen „Des Herbſtes Mai“. Aber auch Regen u. Hewitter im Herbſtmonat werden nicht ungün⸗ tig charakteriſiert.„Am Septemberregen für Saaten und Reben— Iſt Bauer und Gärt— ner gelegen.— Wenn der September noch donnern kann, ſetzen die Bäume viel Blüten an— Septemberdonner prophezeit— viel Schnee zur Weihnachtszeit— Wenn im Sep⸗ tember Donner grollt— Dann ein gutes Obſt⸗ jahr folgt— September klar— fruchtbares Jahr.“ Die Septemberwitterung ſoll nach dem Volksmund Rückſchlüſſe auf den kommenden Winter zulaſſen:„Soviel Morgenfröſte vor Michaelis(29.), ſoviel nach Walpurgis— Bleiben bei uns die Zugvögel lang— Iſt man um den Winter nicht bang“. Für das Landvolk hatten beſonders der 1., 8., 21., und 29. September wetterkundliche Bedeutung.— Dies bekunden die Volksſprüche:„Iſt Aegidi (i) ein ſchöner Tag— ich dir einen ſchönen Herbſt anſag— Bläſt Aegidi aber ins Horn, heißt es: Bauer ſä Dein Korn.“ Da Maria Geburt(8.), Matthäus(21.) und Michaeli (29.) uralte Feſttage waren, ranken ſich um dieſe drei Tage ſogar Dutzende von Wetterre⸗ geln. Ein allgemein gültiger September⸗Volks⸗ reim von 1607 lautet: Trauben mach ich die Butten voll, der Wein, der iſt geraten wohl. Schweinefleiſch ſchmeckt mir wohl gebroten. Die Trauben eß ich ungetrotten. — 7 e N 5 35 4 Dalen für den 4. Seplember: Sonnenaufgang 5.43, Sonnenuntergang 19.04, Mondaufgang 10.36, Monduntergang 19.56 Uhr.— 1824: Der Komponiſt Anton Bruckner in Ansfelden in Oberöſterreich geb.— 1853: Der Afrikaforſcher Hermann v. Wißmann in Frankfurt a. d. O. geb.— 1870: Proklamierung der dritten franzöſiſchen Repuhlik.— 1907: Der Komponiſt Edvard Grieg auf Troldhaugen bei Bergen geſt.— 1918: Der Dichter Max Dathendey in Malang auf Java geſt— 1928: Der Schriftſteller Bruno Wille in Senftenau bei Lindau am Bodenſee geſt. Kleine Wirtſchaftsnolizen Nach einer im ganzen Reiche durchgeführten Statiſtik über die Milchproduktion ſtellt ſich die durchſchnittliche Milchleiſtung in Deutſch— land im Mittel aller Milchkühe laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ auf 2374 Liter je Kuh und Jahr. Dieſe Menge entſpricht einer Tagesleiſtung je Milchkuh von 7,9 Litern.— Unter Zugrunde— legung der durchſchnittlich je Kuh geſchätzten Milchleiſtungen ergibt ſich bei einem Geſamt— beſtand von 9,66 Mill. Milchkühen im Deutſchen Reich für 1931 eine Geſamtproduktion an Kuh⸗ milch von nahezu 23 Milliarden Liter gegen rund 21 Milliarden Liter im Jahre 1928. * Weiter rückgängige Konkursziffer. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsam— tes wurden im Auguſt 1932 durch den„Reichs— anzeiger“ 499 neue Konkurſe ohne die wegen Maſſenmangels abgelegten Anträge auf Kon— kurseröffnung und 386 eröffnete Vergleichsver— fahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ch auf 629 Hao 461 Die ganz feine hochzeit Skizze von Herbert Steinmann, Dresden. Die ganz feine Hochzeit des Barons Xaver von Hachenhazz⸗Schlumms, des Inhabers ho⸗ her und höchſter Orden, des Beſitzers umfang⸗ reicher ungariſcher Güter, mit Leonie von Mar⸗ burg, einer reichen Witwe und Herrin einer Anzahl Fabriken im Rheinland, war auch eine ſchnelle Hochzeit. Seine Anzeige in der Spalte„Heiratsan— zeigen“ eines vielgeleſenen Blattes war ſofort durch ein entſprechendes Brieflein Leonies beantwortet worden. Man hatte ſich in Ber- lin getroffen, gefiel ſich gegenſeitig— es war faſt wie Liebe auf den erſten Blick—, ſprach ſo ganz nebenſächlich von den wirtſchaftlichen Dingen, und jetzt hatte man geheiratet. Trauzeugen und Gäſte aus der beiderſeiti— gen Verwandtſchaft und Bekannſchaft erfüllten mit einer vielleicht ein wenig zu ſtarken Lu— ſtigkeit die Räume der großartig eingerichteten Villa im Grunewald. Das junge Paar hatte ſich zurückgezogen. Der neueingeſtellte Kam— merdiener des Barons ſtand taktvoll, ſprung— bereit, in entſprechender Entfernung. Baron FKaver blickte ein wenig ſchwermü tig durch das große Einglas auf das hübſche Geſicht ſeiner nunmehrigen Lebensgefährtin. Leonie lächelte ihm freundlich zu. Und doch war ein Zug von Trauer in ihrem Antlitz. Der Baron räuſperte ſich. „Liebe Leonie, nachdem wir nun verheira— tet ſind, habe ich— äh— die erſte— na ja— ich habe eine Bitte an Dich“. „Eine Bitte? Lieber Xaver, auch ich... Augenblick Leonie! Laß mich das Unver— meidliche ſchnell und kurz ſagen: Ich brauche Geld. viel Ged. 10 Negllices Alert aus Hegenwart und Vergangenheit Von Juſtizoberinſpektor Karl Fuchs, Neuß Geſchwiſter untereinander haben keine Unter— haltsanſprüche. Nur Verwandte ungerader Li— nie ſind verpflichtet, einander Unterhalt zu ge— währen, alſo Eltern und Kinder, Großeltern und Enkel, nicht aber Seitenverwandte(Ge— ſchwiſterteil, der ſich in Not befindet, kann ſei— nen Bruder oder die Schweſter nichr in An— ſpruch nehmen, ſelbſt wenn dieſe noch ſo wohl— habend ſind). Miete und Pacht unterſcheiden ſich im weſent— lichen dadurch, daß die Miete nur den Gebrauch der Sachen gewährt, die Pacht aber außerdem noch dem Pächter den Genuß der Erzeugniſſe verſchafft. Wird z. B. ein Grundſtück als La— gerplatz benutzt, ſo liegt Miete vor, wird es zu landwirtſchaftlicher Benutzung überlaſſen, ſo liegt Pacht vor. Unüberwindliche Abneigung war nach dem allgemeinen Landrecht ein Eheſchetdungsgrund, ebenſo Trennung in gegenſeitigem Einverſtänd— nis. Seit dem 1. Januar 1900 gibt es dieſe Scheidungsgründe nicht mehr. Die Eheſcheidungsgründe des Bürgerlichen Geſetzbuches hat man auf folgende Formel ge— bracht: Wer ſeinem Gatten nach dem Leben trachtet, Und wer die eheliche Treu' mißachtet, Wer ſeinen Gatten böslich läßt im Stich, Ein Jahr zurückzukehren weigert ſich, Wer tief zerrüttet hat das eheliche Leben, Und wer drei Jahr vom Wahn umgeben. „Eiſern Vieh ſtirbt nie“. Dieſer alte Rechts- ſatz gilt heute noch. Nach Ablauf der Pachtzeit muß das bei Abſchluß des Vertrages über— nommene Vieh in gleicher Anzahl und in gleichwertigen Stücken zurückgegeben werden. Während der Pachtzeit trägt daher der Pächter die Gefahr des Verluſtes. „Not ſucht Brot, wo ſie es findet“ war im Mittelalter ein gültiger Notrechtsſpruch. Der hungrige Wanderer war berechtigt, ſich an den Früchten eines Feldes zu ſättigen, mitnehmen durfte er jedoch nichts. Der Durſtige durfte bis zu drei Trauben pflücken und auf der Stelle verzehren. Der Reiter durfte ſo viel Korn oder Gras für ſein matt gewordenes Pferd abſchnei— den, wie er mit einem Fuße am Wege ſtehend, erreichen konnte. „Heuer geyt vor Kauf.“ Der Käufer iſt an beſtehende Pacht oder Mietverträge in gleicher Weiſe wie der Vorbeſitzer gebunden. Die Taſchenuhr unterliegt nicht der Pfän— dung, auch dann nicht, wenn eine Zimmeruhre, vorhanden iſt. Der Schuldner iſt nicht verpflich— tet, an Stelle ſeiner goldenen Taſchenuhr eine vom Gläubiger angebotene weniger wertvolle Uhr anzunehmen. Dadurch, daß eine unentbehr— liche Sache einen erheblichen Wert hat, wird ſie nicht entbehrlich. Abmeierung. In früherer Zeit erfolgte die Verleihung der Bauerngüter duch„Laſſung“ im Hofgericht. Bei ſchuldhafter Veeſchlechterung des Grundſtückes oder bei Nichtleiſtung der auferlegten Laſten und Abgaben wurde der Bauer„abgemeiert“, d. h. Haus und Hof wur⸗ den eingezogen. Der Gerichtsvollzieher iſt befugt. die ver ſchloſſene Haustür, Zimmertüren und Behält— niſſe nötigenfalls durch einen Schloſſer öffnen zu laſſen. Wird weder der Schuldner noch eine zur Familie gehörige Perſon angetroffen, ſo hat der Gerichtsvollzieher zwei erwachſene Per enen oder einen Polizeibeamten als Zeu⸗ gen zuziehen. Eine drohende Zwangsvoll— ſtreckung läßt ſich alſo nicht durch böswilliges Verſchloſſenhalten der Wohnung abwenden. Der„verrücktgewordene“ Grenzſtein. Nach§ 919 des BGB. kann der Eigentümer eines Grundſtücks von dem Eigentümer eines Nach— bargrundſtückes verlangen, daß viefer,„wenn ein Grenzſtein verrückt worden iſt“, zur Wieder- herſtellung mitwirkt. g Das Anerbenrecht drückten unſere Vorfahren mit dem Satze aus:„Der Bauer hat nur ein Kind“. Um eine Zerſplitterung des ländlichen Grundbeſitzes zu verhüten, will das Anerben— recht den ungeteilten Uebergang eines Guts auf einen von mehreren Miterben fördern. Die Miterben ſind in Geld abzufinden. Zur Nachtzeit ſowie an Sonntagen und Fei⸗ ertagen darf der Gerichtsvollzieher Vollſtrek— kungsverhandlungen nur mit Genehmigung des Amtsgerichts vornehmen. Die Nachtzeit beginnt um 21 Uhr und endet im Sommerhalb— jahr um 4 Uhr, in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März um 6 Uhr. „Du— brauchſt Geld? Aber Deine Guter müßten doch..?“ Peinliche Pauſe. Der Baron räuſperte ſich erneut. „Liebe Leonie, es hilft ja nun alles nichts, ä ich muß es Dir doch ſagen. Du wirſt keinen Skandal wollen. Die Güter in Ungarn, das Vermögen gehören dem Baron von Hachen⸗ hazz— ich— ich ſelber habe nur den Titel erworben. Kurz und gut: Ich hieß früher Xaver Schlumms und habe nichts“. „Du haſt nichts?“ Der Atem der jungen Frau ging ſchwer.„Und dieſes Haus? Die Hochzeitsgeſchenke?“ „Pump iſt die Seele meines Geſchäfts“. „Der alte vornehme Herr, den Du mir als Deinen Onkel vorſtellteſt?“ „Hm. Freund von mir. Ehemaliger Renn— reiter. Du verſtehſt— er hatte Streitigkeiten mit den Strafbehörden“. f „Die anderen Gäſte?“ „Allerlei Leute, je Stunde gemietet für drei Mark'“. „Ah, ſo einer biſt Du, ein Heiratsſchwind— ler!“ „Reg' Dich nicht auf, Leonie. Ich verſpreche Dir, ein aufmerkſamer, treuer Ehegatte zu ſein. Alles wird gut werden. Du haſt das Geld und....“ Er brach erſtaunt ſeine Rede ab. Die Blonde neben ihm war in ein ſchallendes Gelächter ausgebrochen. „Das iſt großartig! Das hat ſich gelohnt! Alle meine Anſtrengungen, meine Schlauheit und Klugheit! Und nun....“ „Ich bitte Dich, Leonie, beruhige Dich. Ich werde Dein Vermögen nicht antaſten. Die Zinſen—...“ Die Va 3ren lachte weiter. Sie iſt irrſinnig geworden vor Enttäuſchung, dachte Xaver be— ſorgt. Endlich ſprach ſie, und was ſie ſagte, kam erſtaunlich ruhig aus ihrem Munde. „Mein Vermögen kannſt Du gar nicht an— taſten, weil ich keins beſitze“. Der Baron lief grün an. „Was? Du beſitzt kein Vermögen? Aber Deine Fabriken?“ „—— gehören der Frau von Marburg, ge— wiß. Aber ich bin nur Leonie Kimmelſtiel, ihre ehemalige Geſellſchafterin, und als ich Deine Anzeige las...“ Raver ſchnappte nach Luft. „Das iſt Betrug! Das iſt Heiratsſchwindel“, keuchte er.„Oh, es iſt unmöglich! Die ehrwür— dige Stiftsdame da drüben, Deine Tante..“ „Eine alte Wahrſagerin, die einige Streitig— keiten mit den Strafbehörden hatte“, ſpottete Leonie.„Meine andern Gäſte ſind ähnlich. Je Stunde gemietet. Nur etwas billiger als die Deinigen“. Sie lehnte ſich zurück. „Nun, auf jeden Fall bin ich Baronin. Daß wir verheiratet ſind, iſt nicht abzuleugnen“. „Doch!“ Xaver nickte grimmig.„Der Stan— desbeamte, der auf Deinen Wunſch ins Haus kommen ſollte, iſt auch ein Freund von mir. Er hat nie ein Standesamt von innen ge— ſehen“. Leonie wurde leichenblaß. „Oh“, ſtöhnte ſie,„Noch nicht einmal ver— heiratet, wo ich faſt alles gepumpt und er— ſchwindelt habe für dieſe Hochzeit!“ Der Baron lächelte ſchon wieder. „Na, kleine Leonie, dann war es eben ein Reinfall für uns beide. Du haſt Deine Rolle fabelhaft geſpielt. Wollen wir nicht ein ge— meinſames Geſchäft nach dieſer Richtung auf— machen?“ Fräulein Kimmelſtiel erhob ſich würdevoll und ſchob ihren Arm unter den des angeb— lichen Gatten. „Ich ſage nicht nein, denn Du gefällſt mir, Du Frechdachs!“ „Wir wollen's beſiegeln“, ſcherzte er und rief nach Sekt. Der neue Kammerdiener kam mit den Glä— ſern. Leonie ſah lächelnd in das würdige Ge— ſicht. 5 „Wenigſtens der iſt echt auf dieſer Hochzeit“, raunte ſie halblaut dem Baron zu. Der Kammerdiener verbeugte ſich tief. „Ich muß Sie enttäuſchen, meine Herrſchaf— ten, mein Name iſt Keſſenthin. Ich bin...“, er fiſchte eine kleine, gelbe Metallmarke aus der Weſtentaſche,„Kriminalkommiſſar. Und nun darf ich Sie wohl zu einer kleinen Hoch— zeitsreiſe einladen— nach dem Polizeipräſi⸗ dium“. Warlen 85 S N 55 8 285 — 8 8 ab, Was von manchen jetzt modernen Zigaret- ten-Marken Künftig bleibt. Mit Bestimmtheit Salem. die milde SATEM Ss Denn immer führt N ee des Reichstages Die allerjüngſten M. d. R. s ſtell en die Jlügelparkeien Das ſoeben vom Reichstagsbüro herausge⸗ gebene Reichstagshandbuch 1932 enthält die perſönlichen Angaben über die neuen Reichs⸗ tagsabgeordneten. Aus dieſen Mitteilungen ergibt ſich, daß im neuen Reichstag 59 Abge⸗ ordnete vorhanden ſind, die jünger als 32 Jahre ſind. Der Jahrgang 1900 iſt bei den Kommuniſten durch 1, bei den Nationalſozia⸗ liſten durch 20 Abgeordnete vertreten, der Jahrgang 1901 durch 1 Kommuniſten und 8 Nationalſozialiſten, der Jahrgang 1902 durch 5 Kommuniſten und 7 Nationalſozialiſten, 1903 durch 3 Kommuniſten und 6 Nationalſo⸗ zialiſten, 1904 durch 1 Kommuniſten und 3 Nationalſozialiſten, 1905 gleichfalls durch 1 Kommuniſten und 3 Nationalſozialiſten. Der Jahrgang 1906 iſt merkwürdigerweiſe im Reichstag nicht vertreten. Der Jahrgang 1907 iſt durch 4 Mitglieder im neuen Reichs- tag vertreten. Dieſe Abgeordneten ſind alſo ge— rade eben 25 Jahre alt geworden. Das jüngſte Mitglied des Reichstages iſt der kom⸗ muniſtiſche Abgeordnete Janka, der am 17. Mai 1907 in Chemnitz geboren wurde. Er iſt religionslos, beſuchte die Volksſchule in Chem⸗ nitz und iſt ſeit 1924 als Sekretär der Kom⸗ muniſtiſchen Partei tätig. Es folgt ihm als⸗ dann im Lebensalter der Reichsjugendführer der Hitlerjugend, Baldur von Schirach, der am 9. Mai 1907 in Berlin geboren iſt. Er hat vor fünf Jahren ſein Abitur gemacht und iſt heute Abgeordneter. Der national fo zialiſtiſche Abgeordnete Rötzelmann iſt am 14. März 1907 in Königsberg geboren, er iſt als Schloſ⸗ ſergeſelle tätig. Der Metallarbeiter Karl Bar⸗ tel iſt am 20. März 1907 in Lohmen bei Pir⸗ na geboren. Er hat bis 1921 die Volkschule beſucht und wurde 10 Jahre ſpäter Mitglied des Thüringiſchen Landtages, 11 Jahre ſpäter als Kommuniſt Mitglied des Reichstags. Der Slernenhimmel im September Bei zunehmender Dunkelheit erblicken wir nahe dem Scheitelpunkt Wega und Albireo, die Hauptſterne der Leier und des Schwans und im Süden Atair und Adler. Ganz im Süden finden wir die Tierkreisſternenbilder Steinbock und Schütze, im letzten Sternbild ſteht der ringumkränzte Planet Saturn, der zu Monats- anfang etwa um 2.15 Uhr, zu Monatsende ſchon kurz nach Mitternacht untergeht. Alle anderen Planeten ſtehen am Moegenhimmel. Durch Schütze, Adler, Schwan und Cepheus zieht ſich die Milchſtraße zu Caſſioveia u. Per⸗ ſeus hin, den wir am nordöſtlichen Himmels— teil finden. Den Oſten des Himmelsgewölbes beherrſchen die Herbſtſternbilder Andromeda, Pegaſus, Widder und Fiſche. Spöter folgen ihnen der Fuhrmann mit der gelbweißen Ca⸗ pella, die Plejaden und der Stier mit dem röt— lichen Aldebaran ſowie die Zwillinge mit ihren Hauptſternen Caſtor und Pollux. Wenden wir uns zum weſtlichen Himmel, ſo nehmen dort die Frühſommerbilder Herkules, Krone, Ophiu— chus und Schlange von uns Abſchted. Am nord— weſtlichen Himmel ſteht der Kopf des Drachen und der Wagen. Am Morgenhimmel geht zuerſt, von den Zwillingen zum Krebs wandeend, der rote Zwillingen zum Krebs wandernsd, der rote Mars kurz nach 1 Uhr, zu Monatsende ſchon! um 0.34 Uhr auf. Dann folgt kurz vor zwei Uhr die helle Venus, die am 7. in größter ſchein— barer weſtlicher Sonnenferne ſteht. Zu Monats⸗ ende geht ſie um 2.30 Uhr auf. Dann folgt in den erſten Monatstagen um 4.15 Uhr Merkur, der am 3. in größter weſtlicher Sonnenferne ſteht, jedoch dann wieder gegen das Tagesge— ſtirn wandert, in deſſen Strahlen er ſchon um Monatsmitte verſchwindet und mit dem er am 29. in oberer Konjunktion ſteht. Schließlich geht um 5.15 Uhr Jupiter auf. Der Mond leuchtet am 7. im erſten Viertel, am 14. iſt Vollmond. Hierbei tritt von 20.18 Uhr bis 23.43 Uhr eine Mondfinſternis ein, wobei 0.98 Teile des Monddurchmeſſers zur Zeit der größten Phaſe(22.01 Uhr) vom Erd⸗ ſchatten verfinſtert werden. Am 23. iſt letztes Viertel, während der 29. Neumond bringt. Die Sonne wandert raſch nach Süden, am 23. um 7.16 morgens überſchreitet ſie den Him— meläquator und tritt damit in das Tierkreis— zeichen der Wage, womit der aſtronomiſche Herbſt beginnt. Entſprechend dem Südwärts⸗ wandern der Sonne nimmt auch die Tages⸗ länge ab. Sie beträgt einſchließlich Morgen- und Abenddämmerung an wolkentoſen Tagen am 1. September 15 Stunden, zu Monatsende dagegen nur noch 13.30 Stunden. Die Weltgetreideernte 1932. Das Internationale Landwirtſchaftsinſtitu veröffentlicht Angaben über die zu erwartende Getreideproduktion auf der nörplichen Erd⸗ hälfte mit Ausnahme von Sowjetrußland und China. Die geſamte Weizenproduktion dürfte nur wenig(etwa 10 Mill. dz) hinter derjenigen des Jahres 1931 zurückbleiben, und wird ſich ungefähr dem Fünfjahresdurchſchnitt 1926—30 nähern. Die Roggen⸗ und Gerſteproduktion wird diejenige des Vorjahres in beträchtlichem Maße übertreffen und wird auch über dem Fünfjahresdurchſchnitt liegen. Die Haferpro⸗ duktion wird größer ſein als die Vorjahres⸗ ernte und ungefähr dem Fünfjahresdurchſchnitt gleichkommen. — Geobaraphie ſchwach. In einer Kleinen An⸗ chen Landtags wurde Beſchwer die Polizei„Arbeiter⸗ in Frankfurt a. M. vom 12. Juli d. IJ ſei der Arbeiter Reichert, der„den Pflichtar⸗ beiterſtreik in Bingen⸗Büdesheim führte“, von einem Polizeibeamten aufgefordert worden, zur Polizeiwache zu kommen. Beim Eintritt in die Polizeiwachtſtube ſei er ergriffen ohne jed⸗ weden Anlaß niedergeſchlagen und ſchwer miß⸗ handelt worden. Das Staatsminiſterium wur⸗ de gebeten, die prügelnden Polizeibenmten ohne Penſion ſofort zu entlaſſen und entſprechende Maßnahmen gegen den verantwortlichen Lei⸗ ter der Polizeiverwaltung in Bingen einzulei⸗ ten. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, lautet die Antwort des kommiſſari⸗ ſchen Innenminiſters auf die Beſchwerde kurz: „Bingen am Rhein lieat nicht in Preußen.“ In einer Eintagsfliegenwolke Grandioſes Nalurſchauſpiel— die Fliegenſchwärme verursachen Verkehrsſtörungen Von der Moſel wird der„Frkft. Ztg.“ ge⸗ ſchrieben: Ein in ſeiner Art großartiges Erleb⸗ nis haten die Einwohner und Sommerfriſchler des Moſelortes Moſelkern, unterhalb Cochem. Schon an den Abenden vorher waren moſel— aufwärts und auch unterhalb Moſelkerns Ein⸗ tagsfliegen in großen Schwärmen beobachtet worden. Aber ihr Umfang wurde bei weitem übertroffen von der letzten Maſſeninvaſion. Der ganze Moſelweinort Moſelkern fand ſich plötz⸗ lich inmitten einer Wolke von Eintagsfliegen. An den elektriſchen Straßenlaternen ſtauten ſich die ſilbergrau geflügelten Inſekten zu brodeln⸗ den, rotierenden, rieſigen Säulen, von denen ein Geräuſch ausging wie beim Abbrennen ei⸗ nes Feuerwerks⸗Goldregens. Eine Viertelſtun⸗ de ſpäter war längs der Moſel überall das ſeltſame Rauſchen zu hören, entſtanden aus dem Flügelſchlag von Abertauſenden dieſer kleinen Lebeweſen, deren Leben nur einen Tag währt. An der Moſelfähre und auf der Moſel⸗ ſtraße wurden Holzfeuer entfacht, in die von allen Seiten her ununterbrochen die Eintags— Daken für den 3 Jeplember: Sonnenaufgang 5.41 Uhr, Sonnenunter⸗ gang 19.07 Uhr, Mondaufgang 9.06 Uhr. Monduntergang 19.40 Uhr.— 1757: Karl Auguſt Großherzog von Sachſen-Weimar geb. 1849: Der Dichter Ernſt Freiherr von Feuchtersleben in Wien geſt.— 1883: Der ruſſiſche Dichter Iwan Turgenew in Bougi⸗ val geſt. 1 195 Manmelade ocle Mus? Eine der mühevollſten Arbeiten der geſamten Einmachzeit iſt das Kochen von Pflaumen- oder Zwetſchgenmus im haushalt. Wie manche Hausfrau weiß ein Cied davon zu ſingen, und alle Familienangehörige. welche ſich an dem vielſtündigen Rühren abwechſelnd mit langen Holzſcheiten zu beteiligen haben, überkommt e in leichter Schauer. wenn es ans Kochen geht. Morgens in aller Frühe werden 100 bis ſogar 150 pfund entſteinter Zwetſchgen— oder in vielen Gegenden ſagt man auch blaue Pflaumen— in einen Rieſenkeſſel gefüllt, und das Rühren vor dem Elutofen beginnt. Unentwegt wird gerührt, und es muß ſogar ſehr ſtark gerührt werden, damit die Maſſe nicht am Boden anbrennt. 8 bis 12. ja 15 Stunden dauert dieſe Qual, und endlich am Abend ſieht man, daß von einem Zentner Frücht bis 25 pfund übriggeblieben ſind. 75—85 Pfund, und zwar das Beſte von den Früchten iſt verkocht, vollſtändig vernichtet. Wirklich ein ſchwaches Reſultat bei der fürchterlichen Arbeit. Nun glaubt man vielfach, daß man bei pflaumen- bzw. Zwetſchgenmus ſehr viel Zucker ſpart; denn zu einem Zentner Frucht nimmt man je nach der Gegend nur 10—25 Pfund Zucker. In Wirklichkeit liegt aber hier ein großer Irrtum vor. denn man hat ja nach der Kochung keinen Zentner Frucht mehr, ſondern nur noch etwa 15—25 Pfund, und wenn man dazu dann den eingefüllten Zucker rechnet. ſo kommen auf etwa 20 Pfund ausgekochter Frucht 10-25 Pfund Zucker. Wie günſtig in jeder Be- ziehung ſteht demgegenüber nun die Pflaumen- oder Zwetſchgenmarmelade, die nach dem folgenden Rezept von 10 Minuten. Die Sutaten! mit Sicherheit in Jo Minuten gekocht wird. Während das Mus letzten Endes eine braune, nach verbranntem Jucker ſchmeckende Maſſe iſt, bleiben bei der Marmelade die wertvollſten Beſtandteile, Aroma. reiner Fruchtgeſchmack, Ditamine, natürliche Farbe faſt vollſtändig erhal- ten— ein köſtlich ſchmeckender Brotaufſtrich und vor allem nicht teurer, weil man mit denſelben Zutaten das Doppelte und Dreifache an fertigex Marmelade erhält und das alles in der kurzen Kochzeit fliegen hineinſchwirrten. Bald lagen um die Feuer herum die Leiber der Inſekten in ſolchen Maſſen, daß ſie weggeſchaufelt werden konnten. Unaufhörlich praſſelte über den Holzſtößen ein Kleinfeuerwerk verbrennender Inſekten. Ande— re ſanken mit verbrannten Flügeln oder Lei— bern zu Boden, ſo daß auch um die Feuer her— um ein großes Sterben war. Der Maſſenflug der Eintagsfliegen war ſo ſtark, daß er zu einer Gefahr für den enormen Auto- und Mo⸗ torradverkehr wurde. Die Inſekten ſetzten ſich an den Laternen der Fahrzeuge in ſolchen Maſ— ſen an, daß vielfach die Fahrt unterbrochen werden mußte, um die Laternen wieder frei⸗ zumachen. Auch verſpätete Paddler wurden buchſtäblich überfallen; die Moſelfähren fuhren durch das Gewimmel der wolkenartigen Schwärme, die noch gegen Mitternacht durch— einander wirbelten. Am nächſten Tage war die Luft wieder rein, aber in ganz Moſelkern lagen die toten Inſekten ſo dicht, daß die Straßen ſilbergrau überſät ſchienen. PEPE Arweiler.(Todesſturz beim Straßenrennen.) Im Rahmen der Kreisjugendwettkämpfe fand ein Straßenrennen auf der Strecke Ahrweiler— Sinzig— Königsfeld— Ahrweiler ſtatt. Der 16 jährige Jugendfahrer Walter Sebeſtian aus Ahrweiler kam wenige hundert Meter vor dem Ziel auf der abſchüſſigen und kurvenreichen Strraße zu Fall. Mit ſchweren Verletzungen verbrachte man den jungen Soprtler ins Kranu— kenhaus. Hier iſt er geſtorben. Beifügen des Gelierſtoffes! Hach Derlauf von zehn Minuten brauſenden Kochens gibt man eine Normalflaſche Opekta zu 86 Pfg., das rein aus Früchten gewonnen iſt, unter Rühren in die kochende Maſſe, läßtserneut einen Augenblick— 3 bis 5 Sekunden— aufwallen, nimmt' den Topf vom Feuer, füllt in Gläſer und kann dieſe dann ſofort verſchließen und beiſeite ſtellen. Fertig! Das vorſtehende Rezept wurde nun ſchon ſeit 5 Jahren in der genannten Weiſe angewandt und ergab jedesmal eine köſtliche, ausgezeichnete, feſte Marmelade von leuchtender. rötlich-blauer Farbe und unvergleichlichem Wohlgeſchmack. Bild 3 zeigt, wie man aus zuſammen 4 Pfund Früchten und 4 Pfund Zucker auch wirklich etwa 8 Pfund fertige Marmelade erhält. Das kommt daher, kaum ein Kochverluſt eintritt. Der Kochverluſt bei Pflaumenmus iſt nach der alten Methode des ſtundenlangen Kochens beſonders groß, da von lo Pfund Früchten ja bekanntlich 7—8 Pfund einkochen. 0 Tereite 4 Pfund Zwetſchgen oder Pflaumen ohne Steine 2 4½, Pfund mit Steinen gewogen) 4 Pfund Zucker. Normalflaſche Opekta zu 86 Pfg. (Siehe Bild i) Die Früchte! e nicht mehr als 15 Nachdem die Früchte geſäubert und entſteint ſind, werden ſie in möglichſt kleine Stücke zerſchnitten. Ein einmaliges Durch- ſchneiden der Pflaumen oder Zwetſchgen genügt nicht, weil ſie in der kurzen Kochzeit von 10 Minuten nicht genügend durch- kocht werden. Gerade das gute Durchkochen der kleinen Frucht- ſtückchen iſt für die haltbarkeit unbedingt notwendig. Die a Pfund zerſchnittenen Früchte bringt man nun in den Kochtopf; Waſſer darf jedoch keinesfalls hinzugefügt werden, Der Zucker! Nun gibt man 4 Pfund Zucker zu den zerſchnittenen Früchten und rührt Frucht und Zucker gründlich durcheinander, Zehn Minuten Kochzeit! Hierauf ſetzt man den Copf aufs Feuer und bringt die Maſſe unter Rühren zum Kochen. Uachdem nun ein vollſtändig brauſen⸗ des, ſtark ſchäumendes Kochen eingeſetzt hat(ſiehe Bild 2)— nicht etwa ſchon vom erſten KHufſteigen der Kochbläschen ab—, kocht man zehn Minuten unter leichtem, aber ſortwährendem Rühren durch. Man ſoll dieſe Zeit nicht kürzer nehmen und ſieht am beſten auf die Uhr, da man ſich bei einer Zeitſchätzung ſehr leicht irrt. legend Beratung ene gach gen Opekta-Nezepten befeltete Met melsde Nane ſmmet Soſſten sſe jedoch obe 0 weil bei der kurzen Kochzeit von 10 Minuten 1 f M aus Früchten gewonnen sstellel was fm unklsten seln, so wenden Sle sſeh bilie vetſteuensvoſt en gie Opekte-Betstuggs stelle in K Sln- Riehl. Olese gibt sofott Auskunft Ausführliches Kochbuch mit obe, 100 laden, Geſees, 1 in den Gesch. 1 bien 9 15 ſur Metme ee ec deen 8 „ 1 ö 28998 35 80 aids user hanse n Sonntag, den 4. Sept. 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; 6,20: Bremer Hafen— konzert; 8,00: Mitteilungen u. praktiſche Winke für den Landwirt; 8,20: Neue Geſichtspunkte der Bodenpflege; 9,30: Feſtgottesdienſt vom Katholikentag in Eſſen; 11,00: Wettervorher— ſage; 11,30: Kantate von Bach; 12,00: Kund⸗ gebung der ſchleſiſchen Männerchöre; 13,00: Mittagskonzert; 14,00: Elternſtunde; 14,30: Was iſt Geheimwiſſenſchaft; 14,55: Arthur Sil⸗ bergleit lieſt eigene Verſe; 15,05: Menſchen im Beruf; 15,30: Jugendbühne; 16,20: Indianer⸗ ſchickſal in Oſtaſien; 16,50: Radweltmeiſter⸗ ſchaften in Rom; 17,15: Orcheſterkonzert; um 18,20: Deutſches Lied des 18. Jahrhunderts; 18,55: Alfred Semerau lieſt; 19,20: Sportnach— richten; 19,30: Reichsfrontſoldatenappell; 20,00: Ehrenabend der Stadt Breslau; 21,00: Tages— und Sportnachrichten; 21,10: Unterhaltungs- konzert; 22,15: Tages- und Sportnachrichten; 22,45: Fortſetzung des Unterhaltungskonzerts; 93,30— 24,00: Tanzmuſik. Montag, den 5. Sept. 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; 6,15: Wetterbericht; an— ſchließend bis 8,00: Frühkonzert; 9,30: Prakti- ſche Winke für den Geflügelhalter; 10,00: Neue— ſte Nachrichten; 10,10: Schulfunk; 12,00: Wet⸗ terbericht; 12,05: Schulfunk; anſchl. Schallplat⸗ tenkoͤnzert: 12.55: Nauener Zeitzeichen: 13.35: ſte Nachrichten; Rinderſtunde; 15,30: Wetter⸗ und B te; 15,40: Iſt die Jugendbewegung noch ein Feind der Schule? 16,00: Pädagogiſcher Funk; 16,30: Nachmittagskonzert; 17,30: Seelenleben und Seelenführung; 18,00: Muſizieren mit un⸗ ſichtbaren Partnern; 18,30: Spaniſch für An⸗ fänger; 18,55: Wetterbericht; 19,00: Iſt unter den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine Rationaliſierung der Arbeit in der Landwirt⸗ ſchaft noch zweckmäßig? 19,25: Viertelſtunde Funktechnik; 19,40: Zeitdienſt; 20,00: Orche⸗ ſterkonzert; 21,00: Tages- und Sportnachrich— ten; 21,10:„Das Käthchen von Heilbronn“; 22,20: Tages- und Sportnachrichten; danach bis 24,00: Unterhaltungskonzert. Frankfurt Sonntag, den 4. Sept. 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,20: Stunde des Chor- geſangs; 9,30: Feſtgottesdienſt vom Katholiken— tag in Eſſen; 11,00: Vorausſetzungen carita— tiver Arbeit in unſerer Zeit; 11,30:„Warum betrübſt du dich, mein Herz“, von Bach; um 12,00: Mittagskonzert; 13,00: Konzert; 14,00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden; 14,10: Stunde des Landes; 15,00: Itunde der Jugend; 16,00: Konezrt; 16,50: Endlauf der Radweltmeiſterſchaften; 18,00: Das Kaſſeler Theater und ſeine Bedeutung für Stadt und Landſchaft; 18,25: Dreißig bunte Minu ten; 18,55: Abſchied vom Lederſtrumpf; 19,20: Bonderwetterdienſt: anſchl: Sportnachrichten; 19, „30: Reichsfrontſoldatenappell; 2000: Ein piel in einem Akt; ab 21,10: Programm von Stuttgart. Montag, den 3. Sept. 1932: 7,05: Frühkonzert; 12,00: Unterhaltungskon— zert; 13,15: Nachrichten; 13,30: Konzert; 17,00: Unterhaltungskonzert; 18,25: Sinn und Un⸗ ſinn des Theaters; 18,50: Engl. Sprachunter— richt; 19,15: Sonderwetterdienſt und Wirt— ſchaftsmeldungen; 19,30: Aus„ck. erzählt zum zweiten Mal“; 20,00: Konzert; 21,30: Baritone ſingen; 22,20: Tagesnachrichten; und Sportbericht; 22,45: Tanzmuſik. München Sonntag, den 4. Sept. 1932: 9,30: Feſtgottesdienſt vom Katholikentag in Eſſen; 11,00: Leſeſtunde; 11,30: Kantate von Bach; 12,00: Mittagskonzert; 13,15: Für unſe— re Landwirtſchaft; 13,35: Noten und Anekdo— ten; 14,30: Schachfunk; 15,15: Konzertſtunde; 15,40: Für die Kinder; 16,00: Veſperkonzert; 16,45: Der Zuſchauer auf dem Sportplatz; um 17.00: Oeffentliche Schlußverſammlung des Ka— tholikentages; 18,15: Vortrag; 1835: Grieg-Ge dächtnisſtunde; 19,15: Merkwürdige Begeben— heiten; 20,00: Abendkonzert; Nachrich— tendienſt; 22,45: Nachtmuſik. Montag, den 5. Sept. 1932: 12,00: Mittagskonzert; 13,15: Schallplatten; 15,25: Leſeſtunde; Klavierkonzert; um 16,40: Neues aus Zeitſchriften; 17,00: Unter haltunaskonzert: 1895: Ein Erfinderſchickſal: 22.20: 2215 16,05: 19,05: Stunde der' Arbeit; 19,0: Stunde des Chorgeſangs; 20,00: Unterhaltungskonzert; 21,00: Geſpräch; 21,20: Bunte Stunde; 22,0: Nachrichtendienſt; 22,45: Nachtmuſik. Stuttgart Sountag, den 4. Sept. 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,40: Stunde des Chor⸗ geſangs; 9,30: Feſtgottesdienſt vom Katholi⸗ kentag in Eſſen; 11,00: Liederſtunde; 11,30: Kantate von Bach; 11,55: Violinmuſik; 12,40: Kleines Kapitel der Zeit; 13,00: Mittagskon⸗ zert; 14,00: Franz Völker ſingt;. 15,00: Stun⸗ de der Jugend; 16,00: Nachmittagskonzert; 16,50: Endlauf der Radweltmeiſterſchaften; um 18,00: Mandolinenkonzert; 18,40: Sportbericht; 19,00: Autorenſtunde; 19,30: Wiener Kammer⸗ muſik; 20,30: Ein bunter Hörbericht; 21,10: Unterhaltungskonzert; 22,20: Nachrichten; um 22,45: Fortſetzung des Unterhaltungskonzerts. 23,30 0,30: Nachtmuſik. Montag, den 5. Sept. 1932: 4,05: Frühkonzert; 10,00: Sinfoniekonzert; 10,40: Unterhaltungskonzert; 12,00: Unterhal⸗ tungskonzert; 13,30: Mittagskonzert; 16,30: Wert und Herſtellung deutſcher Obſt- und Bee⸗ renſüßmoſte; 17,00: Unterhaltungskonzert; um 17,00: Unterhaltungskonzert; 18,25: Quartier Latin; 18,50: Engl. Sprachunterricht; 19,20: Klavierwerke; 20,00: Konzert; 21,30: Baritone ſingen;. 22,45: Schachfunk; 23,10— 24,00: Tanz⸗ muſik. e D . Y— — JIcwyohl. alles blitzblank, alles fcdellos! Früher stend ich um —4 diese Zeit noch hier und wußte vor Arbeit weder ein noch cus. Seiidem ich aber mein(i) habe. geht das Auſwaschen wie am Schnürchen. Das mußt Du unbedinqt probieren! Es ist qamz fabelhaft, wie schnell das Fett verschwindet, und das Geschirr zeiqt einen Glanz— qanz herrlich! 20 Pfennig kostet das Paket, damit kommst Du sehr lange cus. Welche Bequemlic“h eit durch ◻ welche Ersparnis! Beim Geschirrauſwaschen genügt ein Kaffeelöffel ür eine normale Auſwaschschüssel. So ergiebig ist es zum Aufwaschen, Spülen, Reinigen für Geschirr und alles Hausqerät! Herqestellf in den Persilwerken. 2 Reisezeit f empfehle Frabenkarlen von der Bergſtraße Odenwald. Neckartal, Württemberg Baden, Südweſt⸗ deutſchland und Deutſchland. krzählungsbücher u. MHriminalromane b bis 60 Pfg. J. 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