1. Sieger Hanf, Adam 8 „Jünglingsſodalität. Die Mitglieder Sodalität werden gebeten die Anzeige zu beachten. . Auf die wichtige ekanntmachung der Untererhebſtelle in heutiger Untererhebſtelle. mmer ſei aufmerkſam gemacht. Was die meiſten Deutſchen nicht wiſſen. Es iſt offenbar ſehr wenig bekannt, daß die ſelbſtändig Berufstätigen, zu denen vor allem die kleinen, mittleren und großen Unternehmer in Landwirtſchaft, Handwerk, Handel, Gewerbe und Induſtrie, ſowie die freien geiſtigen und künſtleriſchen Berufe zählen, einſchließlich der leitenden Ange⸗ ſtellten und Beamten, in Deutſchland 4,7 Millionen Haushaltungen mit 22,2 Millionen Perſonen um⸗ faſſen. Sie ſtellen alſo größenmäßig faſt genau denſelben Faktor im Rahmen der Volkswirtſchaft dar, wie die 5,7 Millionen Arbeiterhaushaltungen mit ihren 22,9 Millionen Seelen. * Die heſſiſche Milcherzeugung. Milch iſt nicht nur ein wichtiges Volksnahrungs⸗ mittel, ſondern auch eine Haupteinnahmequelle für den Landwirt. In Heſſen lieferten 1931 rund 169 000 Milchküye nahezu 360 Millionen Liter Milch, alſo faſt jeden Tag eine Million Liter. Durchſchnittlich liefert alſo eine heſſiſche Kuh im Jahr 2127 Liter; allerdings ſinkt der Durchſchnitt bei Arbeitskühen auf 1793 Liter und ſteigt bei den (leider nur 2000) unter Leiſtungskontrolle ſtehenden Kühen auf 3297 Liter. Heſſen hat auch noch einen Ziegenbeſtand von 83000 Stück mit 46 Millionen Litern Jahresmilchertrag. Deuiſche Jugend kraft. Die DaiK.⸗Veranſtaltung am verfloſſenen Sonntag iſt mit übertroffenen Erwartungen ſeitens der Teilnehmer und der Beſucher des DJK. Stadions wirklich zu dem gewünſchten Volksſporttag gewor⸗ den. Dieſer Tag war ein Appell der geſamten Aktivität. Nur wenige blieben den Kämpfen fern, die größtenteils verhindert waren. Aber diejenigen, die es vorgezogen hatten, der Bequemlichkeit nach⸗ zugehen und nur die Plätze im Zuſchauerraum aus- zufüllen, werden es ſicher beklagt haben, nicht eben- falls aktiv teilgenommen zu haben. Darum beim nächſten Kampf hinein in die Reihen der Kämpfen⸗ den. Die neugeſchaffene 400 Meter Kampfbahn ſoll auch ihrem vollen Zweck zugeführt werden. Anſprechende Leiſtungen wurden vollbracht. Was die nachſtehende Siegerliſte nicht bringt, ſoll hier ſonders vermerkt werden. Vorführungen, die alle Zuſchauer Dank des auf— opfernden Schaffens des Turnwarts Hans Effler angenehm überraſchten. Ebenſo konnte ſich das Auge des Publikums an den vorgeführten Reigen der Schülerinnen und der Turnerinnen der Jung- frauen⸗Kongregation mit Genugtuung weiden. Nicht unerwähnt ſollen bleiben die Mannheimer Concordia⸗ Radler, die durch das Verſuchsrennen alle Aufmerk— ſamkeit an ſich zogen. Das gemütliche Beiſammen⸗ ſein am Abend in der Sporthalle trug einen echten familiären Charakter und mit Recht ſchloß der Hochw. Herr Präſes ſeine kurze Anſprache mit dem Wunſch, daß in Zukunft noch recht oft dieſer Geiſt in den Reihen der DK. herrſche. Nachſtehend ſeien nun die Namen der Sieger in den einzelnen Kämpfen wiedergegeben. 1. Offene Kämpfe. 50 Meter Lauf 1. Sieger Menz Jakob 2.„ Haas, Hans 100 Meter Lauf 1. Sieger Kirchner, Richard 2.„ Menz, Jakob 200 Meter Lauf 1. Sieger Weißenberger, Ludwig 2.„ Sommer, Auguſt 400 Meter Lauf 1. Sieger Sommer, Auguſt 2.„ Brechtel, Nikl. 800 Meter Lauf Sekunden 2 Min. „Dieter,„ 2 5 1500 Meter Lauf 1. Sieger Helfrich, Joſ. 4 Min. 2.„ Haas, Nik. 5. Weitſprung 1. Sieger Kuhn, Ludwig 2.„ Adler, Adam Hochſprung 1. Sieger Kuhn, Ludwig 2.„ Bergmann, Karl Kugelſtoßen 1. Sieger Weißenberger, Ludwig 2.„ Fiſcher, Jakob Diskuswerfen 1. Sieger Sommer, Auguſt 2.„ Kühlwein, Hans 4 mal 100 Meter Staffel 1. Sieger Leichtathleten 2.„ 1. Fußballmannſchaft Dag. ⸗Staſſel 1. Sieger 2. Fußballmannſchaft 4 Min. 2„ „ Leichtathleten 8 mal 100 Meter Jugendſtaffel Sieger 3. Fußballmannſchaft 53 Sekunden „ 1. Handballjugend 53,5 2. Mannſchaftskämpfe Senioren ieger 1. Handballmannſchaft 807 Punkte „ 2. Fußballmannſchaft 4 4 1 6566„ g a e 5,62 Meter 5,55 1,53 1,48 9,11 9,10 28,77 27,83 51 Sekunden 51,2 1 77 7 Da boten die Turner“ * V in Kaiſerslautern Sport⸗Bgg. ſiegt dennoch mit 2:1 Toren! War das ein Kampf vor einem fanatierten Publikum, noch dröhnt uns das Getrampel von der Tribüne in den Ohren, als Kaiſerslautern das Aus⸗ gleichstor ſchoß, jubelnd ob des erreichten 1. Punktes, doch es kam anders. In letzter Minute ein Angriff von Rechts mit Torſchuß, aber ein Verteidiger ſchlägt den Ball aus dem Tor, worauf der Elfer prompt zum Siegestor verwandelt wird! Die Viernheimer „Kolonie“ läutet den Sieg ein auf der Wormſer Höh, einen Sieg, den der Platzverein ſo dringend nötig hatte— wir aber auch! Grundſätzlich werden Schiedsrichter ob ihrer Leiſtungen nicht von uns angegriffen, aber: es iſt ein hartes Stück für einen Pfeifenmann vom Anſpiel weg in der 30. Sekunde unſeren Mittelläufer vom Platz zu ſtellen wegen nichts und uns ein Spiel mit 10 gegen 12 Mann zuzumuten! Eine ganz enorme Leiſtung mußten unſere Spieler am Sonntag vollbringen um dieſes Spiel zu gewinnen. Und dank des Einſetzens der ganzen Mannſchaft mit aller Energie konnten wir unſere Spitzenſtellung behaupten als Rüſtzeug nächſten Sonntag zum entſcheidungsvollen Kampf gegen den Meiſter Waldhof! Unſer Mittelläufer wird wohl nicht mit von der Partie ſein können, daher heißt es, feſter als in den 4 verfloſſenen Spielen die Zähne zuſammen zu beißen, kämpfen wie am Sonntag in Kaiſerslautern, wie aus einem Guß! Groß war eure Tat in der alten Barbaroſſaſtadt, ſtolz kann jeder Spieler ſein, auf dieſe hervorragende Leiſtung, die dort erneut eurem Namen Ehr und Achtung brachte! Aber freudiger und höher muß euer kämpferiſcher Geiſt aufwallen zum Großkampf der Senſationen: Meiſter Waldhof auf dem Waldſportplatz am Sonntag. Bender. Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag Abend 6 Uhr: Training der 1. Mſchft. 8 Uhr Training der Stemmer im Vereinslokal. Mittwoch Abend 5 Uhr: Training der 5. M. u. AH. 6 Uhr Training der 3, und 4. Mannſchaft 8 Uhr: Spielausſchuß im Verwaltungszimmer. Donnerstag Abend 6 Uhr: Training der 1. u. 2. M. Freitag Abend 6 Uhr: Training für Jugend, Schüler 8 Uhr Training der Ringer u. Stemmer i. Lokal Sonntag Nachmittag 3 Uhr: Großkampf auf dem Waldſportplatz gegen den Rheinmeiſter Waldhof! Lrhne Die Verrechnung der Mietunterſtützungen für 1932 kann am Mittwoch, den 7. September vor⸗ und nachmittags bis /5 Uhr für die Buchſtaben A9 erfolgen. Von H—3 am Freitag, den 9. September, ſowie an den Zahltagen der nächſten Woche. ö Um allen Weiterungen bei der Verrechnung vorzubeugen, geben wir bekannt, daß Rückzahlun⸗ gen dieſer Staatsgelder nur dann erfolgen dürfen, wenn die Steuerſchuld für Heſſ. Staatsſteuer 1932 ganz gedeckt iſt. Kirchner. Behanntmachung. Gefunden wurden: Eine Kraftfahrer⸗Ledermütze u. eine Damen⸗ handtaſche mit Inhalt. Viernheim, den 5. September 1932. Heſſiſches Polizeiamt: J. V.: Kraus Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde ½8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen⸗ kongregation. 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. 1 5-8/7 Uhr Gruppenabend der Jung⸗ ar. 5— ½7 Uhr 2. Abteilung der Schülerrinnen der Jungfrauenkongregation. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde. Mittwoch: ½9 Uhr Hallentraining ſämtl. Fußball- und Handballmannſchaften. Donnerstag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften und Leichtathletik. 8 0⁵ 810 Uhr Heimabend der Sturmſchar. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde. Freitag: 5—/ 7 Uhr 1. Abteilung d. Schülerinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabtlg. 9 Uhr Spielerverſammlung. 5 10 Uhr Gruppenabend der Jungſchar. Dienstag u. Freitag: Platz⸗Training. Zu allen Uebungs⸗ und Trainings Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Am Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion. Rede des Reichsminiſters a. D. Dr. Brauns: Heute, am Schluſſe der Beratungen des Katho— likentages, liegt die Frage nahe: Werden wir der Graßſtadtnot Herr werden? Der Geiſt jener maßloſen wirtſchaftlichen Expan⸗ ſion, der die Wirtſchaft zum Selbſtzwecke gemacht, den Menſchen allzuſehr beiſeitegeſtellt oder igno— riert hat und heute rat⸗ und tatenlos der entſetz⸗ lichen Weltkriſe gegenüberſteht, der abſolute Indi⸗ vidualismus, iſt bereits entthront. Ueberlebt iſt auch die Konſtruktion der Welt⸗ wirtſchaft nach den alten Rezepten. Was an Mög⸗ lichkeiten im Welthandel noch beſtehen blieb, hat die größte kapitaliſtiſche Torheit der Weltgeſchichte, die Kapitalfehlleitung auf Grund der ſogenannten Friedensverträge, noch weiter eingeſchränkt. Ver⸗ ſchlimmert wurde dieſe Kriſius— man darf ſa⸗ gen— durch eine maßloſe Mechaniſierung der Gütererzeugung unter gleichzeitiger Vervielfachung der Produktionsmöglichkeiten, ohne daß durch Er⸗ weiterung der Märkte, durch eine Verbilligung der Waren infolge Erſparnis von Produktions⸗ loſten den üblen Folgen dieſer neuen Expanſion entgegengewirkt worden wäre. Wir ſtehen an einer Zeitenwende. ringt nach neuen geiſtigen Grundlagen, ſie ſucht nach neuen Wegen in Wirtſchaft, Geſellſchaft und Staat und ebenſo in den Beziehungen der Völker untereinander. Auch das hinter uns liegende Zeitalter hat ſchon nach Heilmitteln für ſeine Mängel geſucht. Ich nenne die Sozialpolitik der Vorkriegszeit. Es iſt bekannt, wie ſtark der katho⸗ liſche Volksteil und ſeine Führer aus den Motiven der chriſtlichen Gerechtigkeit und Liebe dabei mit⸗ gewirkt haben. nur als Staatsweisheit aufgefaßt li Großſtadtſeelſorge Die Welt Von dieſem oder jenem mag die rier ein beſſeres Recht in Geſellſchaft und Staat verſchafft hat. Auch dieſer Tatſache liegen nicht etwa bloß Klaſſenintereſſen oder irgendeine Staatsweisheit zugrunde, ſondern wiederum wahr— haft chriſtliche Ideen, die der Geſellſchaft eine neue rechtliche Grundlage geben ſollen, einen Aufbau, der den Schwachen ſchützt, die Klaſſengegenſätze überbrückt und dem ſozialen Frieden dient. Auch dieſe Werke waren— trotz aller Menſchlichkeiten, die ihnen anhaften mögen— Wegbereiter für die Auferſtehung Chriſti in der Großſtadt. Haben wir nicht auch ſchon wertvollſte Anſätze zu einer kulturellen Aufwärtsbewegung in der Großſtadt in dieſen Tagen feſtſtellen können?! Die Betreuung der Großſtadtkinder, das groß⸗ ſtädtiſche Schul⸗ und Bildungsweſen, die Volks⸗ hochſchule in der Großſtadt, das ſoziale Vereins⸗ leben, die Karitas in der Großſtadt und erſt die in all ihren Verzweigungen! Was haben die letzten vier Jahrzehnte nicht alles an Kunſt im Kirchenbau geleiſtet? Wie groß ſind die Verdienſte, die ſich die moderne Seelſorge in der Kirche und außerhalb der Kirche um die Groß⸗ ſtadkbevölkerung und vor allem um unſere Ju⸗ gend erworben hat! Aber: Wir müſſen dem Uebelſtande noch mehr an die Wurzel gehen. Ein neuer Geiſt muß in uns wach werden. Sind wir in der Lage, einen Ausweg zu weiſen aus den gegenwärtigen kataſtrophalen Nöten der kapitali⸗ ſtiſchen Aera, einen Ausweg aus der Strukturkri⸗ ſis dieſer Epoche, der, auf deutſche Verhältniſſe an⸗ gewendet, ſechs Millionen Menſchen wieder Arbeit und Brot verſchafft? In dieſem Zuſammenhange genügt es auch, die weſentlichen Züge einer ſolchen Neuordnung zu zeichnen. Nach der weltpolitiſchen und weltwirtſchaft⸗ lichen Seite kann es nur eine Verſtändigung der Völker ſein. Ob ſie in dem weitgeſpannten Rah⸗ men aller Völker erfolgen kann oder zunächſt in Gruppen, inwieweit ſie auf dem Wege über inter⸗ nationale Konventionen wirtſchaftlicher Natur oder auf politiſchem Wege wachſen kann, das iſt eine Frage der organiſchen Entwicklung. Man muß nur das Ziel klar im Auge haben, dann wer⸗ den ſich ſchon Wege finden laſſen. Wir müſſen einem beträchtlichen Teil der Lohnarbeiter ver⸗ ſchiedenſter Art neben der Lohnarbeit auch andere Quellen für ſeinen Lebensunterhalt verſchaffen. Es geht auf dem Wege der inneren Koloniſation in ihren vielgeſtaltigen Formen, ſei es durch bäuer⸗ liche, ſei es durch andere gemiſchte Formen der Siedlung, wenn auch auf privaten Wegen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die fortgeſchrittene Mechaniſierung der Arbeit und die beſchriebene „ eründerung nuſerer Wirtſchaft t Kahlhel ö Berlin, 4. 9. Die Bundesführer helms haben aus Anlaß des 13. 6 ſoldatentages folgendes Telegramm an den Herrn Reichspräſidenten gerichtet: „Die in Verlin aufmarſchierten Stahlhelm⸗ kameraden entbieten durch uns ihrem hoch⸗ verdienten Reichspräſidenten und Generalſeld⸗ marſchall die ehrerbietigſten und herzlichſten Grüße. Der Stahlhelm, Bund der Frontſolda⸗ ten, gelobt dem Herrn Reichspräſidenten ſeine treue Gefolgſchaft für die unabhängige Staats⸗ führung, die die innere und äuſere Freiheit des deutſchen Volkes erkämpfen wird. Front⸗ heil. gez. Franz Seldte, Düſterberg. Anlworllelegramm des Reichsgräſidenken Berlin, 4. 9. Reichspräſident v. Hindenburg hat auf das Begrüßungstelegramm der Bun⸗ desführer des Stahlhelms vom 13. Reichsfront⸗ ſoldatentag folgendes Antworttelegramm ge⸗ ſandt: Den zum 13. Frontſoldatentag verſam⸗ melter Kameraden vom Stahlhelm danke ich beſtens für das Gelöbnis treuer Gefolgſchaft und für die überſandten Grüße. Dieſe in kame⸗ radſchaftlicher Geſinnung erwidernd, übermitte⸗ le ich den Wunſch, daß der Geiſt der Schickſals— verbundenheit und Wehrhaftigkeit aller Volks. kreiſe Würde und Kraft nach innen und nack außen und damit unſerem Vaterlande eine Stellung geben möge, wie ſie ihm gebührt. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Chriſtliches Gewerkſchaftskartell. Donnerstag, den 8. Sept., abends 8 Uhr, findet im Gaſt⸗ haus zur Germania eine außerordentlich wichtige Kartellverſammlung ſtatt. Referent: Kollege Mendel, Heidelberg. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet Der Kartellvorſtand. unaunossodalat Mernneim 8 N Morgen Mittwoch halb 9 Uhr 0 abends außerordentliche 8 6 a 4 1 deneral-Versammlung 9 der Sportabteilung DK. in der Sporthalle. Tagesordnung wird in der Halle bekannt gegeben. J. Wilhelm Weil, Präſes. 2 Zimmer Leübböwafcle tücht. Herren m. Büro bei und Küche ca. 500— 800 RM, mon. gesucht. 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Blattes. etzt Lereinigtl Die Zeitschrift der Erlebnisse jedes HeftsOsSeitenstark Reich illustriert Preis 50 P N 1 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,0 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand— kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 208 Jür eilige Leſer In der niederſchleſiſchen Metallinduſtrie iſt begen Lohnſtreitigkeiten ein Streik ausgebro⸗ hen; es ſtehen etwa 1500 Arbeiter im Aus⸗ and. Der Reichstag iſt auf 12. September einbe⸗ ufen worden. Das Ankurbelungsprogramm der Reichs⸗ egierung wird von der Deutſchen Volkspartei urchaus begrüßt; lediglich die Wiedereinfüh⸗ ung der Bürgerſteuer wird bedauert. Seitens der Sozialdemokratie wird das Programm charf abgelehnt. Auch die Stellungnahme der SDP. iſt, wie dem„Völk. Beob.“ zu ent⸗ ehmen iſt, ablehnend. Reichsarbeitsminiſter Dr. Schaeffer hielt am Pienstag abend im Rundfunk über alle deut⸗ chen Sender eine Rede, in der er über die neu⸗ in Regierungsmaßnahmen ſprach. Im Weichbild der ſüdfranzöſiſchen Hafenſtadt Narſeille entgleiſte ein D⸗Zug, wobei eine An⸗ zahl Perſonen verletzt wurden. Getötet wurde hiemand. Das Unglück iſt an einer Stelle paf⸗ iert, an der gegenwärtig Gleisarbeiten vorge⸗ gommen werden. Havas meldet aus Buenos Aires, daß dort herlautet, aufſtändiſche Truppen des Staates Ninas Geraes marſchierten auf Rio de Janei⸗ 9 rr: 1 e Endgültiger Bruch zwiſchen und 189 Aß.? Bemerkenswerte Ausführungen des natſoz. Reichstagspräſidenten Verlin, 7. 9. In einer nationalſozialiſtiſchen Perſammlung ſprach am Dienstag abend MReichstagspräſident Goering über innerpoliti— ſche Fragen. Der Redner führte u. a. aus: Man habe Hitler den Vizekanzlerpoſten angeboten, das käme für die Nationalſozialiſten nicht in Frage. Dann kam Goering auf 1923 zu ſprechen, Als die Nationalſozialiſten der Reaktion gegen— iber ſtanden. Er, als Kommandierender der EA. habe damals zwei Kugeln abbekommen. Das zweite Mal wären die Nationalſozialiſten icht ſo bequem, in die aufgeſtellten Maſchinen— ewehre hineinzulaufen. uu den umlaufenden Meldungen über Ver⸗ handlungen mit dem Zentrum erklärte Goering, „mit dem Zentrum verhandeln iſt eine g Sünde wider den heiligen Geiſt“. Man habe ſo ſpekuliert: wenn das Zentrum nd die Nationalſozialiſten zuſammengingen, und man den Reichstag dann auflöſen würde, pürde das Zentrum ſtehen, u. die National⸗ lozialiſten künftig die neue Papenpartei wäh⸗ len. Nach mehrmaligen Auflöſen glaube man, ine Mehrheit für die Papenpartei geſammelt zu haben. Damit könne man die Nationalſozialiſten icht ſchrecken. Sie wählten gerne noch einmal. Pei der neuen Wahl würden die Nationalſozia⸗ ten viel Zulauf haben. Am 31. Juli hätten koch viele Millionen deutſche Arbeiter die cd. wählen zu können geglaubt, da man an⸗ lahm, daß Papen zur NSDAP. gehört. Jetzt It dafür geſorgt, daß auch dem Dümmſten klar ein muß, wie wir mit Papen ſtehen. Einen waigen Neukampf werden wir mit klarer Pront führen und wie wir den„Bürgerlichen Piſchmaſch“ erledigten wird auch die Sozial- demokratie geſiebt werden, und werden wir uch die Reaktion zum Teufel jagen. In deulſchlauds Sicherheit und Ehre ker deutſche Standpunkt in der Abrüſtungs⸗ age.— Ein Interview des Reichsaußen⸗ miniſters. Berlin, 7. 9. Der Reichsaußenminiſter des züswärtigen von Neurath gewährte geſtern iem Vertreter des WTB. ein Interview zer das Schriftſtück, das als Reſolution in 5 Abrüſtungsfrage dem franzöſiſchen Bot⸗ 3 in Berlin übergeben wurde. Der 0 95 enminiſter erklärte hierbei u. a.: Unt Mittwoch, den T. oder Ueberraſchendes. Für kein Gebiet der Abrüſtungskonferenz liegt die Frage näher als die der deutſchen Gleichberechtigung. Auf den ſog.„Vertrauenspakt übergehend erklär— te der Miniſter weiter: So viel ſteht heute feſt, daß es für Deutſchland nicht möglich iſt, ſich an den weiteren Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz zu betelligen, ſo⸗ lange nicht die Gleichberechtigung Deutſchlands geſichert iſt. nzeiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags es Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. 25 Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden September 1932. Was wir fordern, iſt eine Modifikation, die dem deutſchen Standpunkt Rechnung trägt, ein unſerem Lande auferlegtes Syſtem unſe⸗ ren ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſen. Wir warten jetzt länger als zehn Jahre auf Erfüllung unſerer Anſprüche. Nie⸗ mand kann Deutſchland zumuten, ſich mit ei— ner Diskrimination abzufinden, die mit der Ehre des deutſchen Volkes und mit ſeiner Sicherheit unvereinbar iſt. Die deutſche Regie- rung iſt der Anſicht, daß eine Die Durchführung der neuen Verordnung Berlin, 6. 9. Von den einzelnen Maßnahmen der neuen Verordnung zur Belebung der Wirt— ſchaft finden in der Oeffentlichkeit neben den Beſtimmungen über Steuergutſcheine beſondere Aufmerkſamkeit die ſozialpolitiſchen Beſtim⸗ mungen. Von zuſtändiger Stelle wird erneut mit Nachdruck verſichert, daß in der ſozialen Verſicherung keine Leiſtungskürzung in Frage lommen wird. Morgen finden im Reichsarbeits— miniſterium Verhandlungen mit den Arbeitge— bervertretern und übermorgen mit den Vertre— tern der Arbeitnehmerſchaft ſtatt. Es ſteht noch nicht feſt, ob von der vorgeſehenen Ermüchti⸗ gung zur Angleichung der Gehälter bei den ſub⸗ nentionierten Betrieben Gebrauch gemacht wird. Die Reichsregierung will erſt dann ein— greifen, wenn eine gütliche Regelung mit den beteiligten Perſönlichkeiten wirklich nicht mög— lich iſt und die Durchführung der in dieſem Kapitel enthaltenen Gedankengänge auf ande rem Wege nicht erfolgen kann. Im übrigen wird es ſich überhaupt nicht um eine generelle Tarifregelung handeln können, ſondern es wird eine Prüfung des jeweils vorliegenden einzel⸗ nen Falles notwendig ſein, ehe eine Entſchei⸗ dung getroffen werden kann. Im Zuſammenhang mit der neuen Verord- nung zur Belebung der Wirtſchaft haben die Meldungen über umfangreiche Entlaſfunnen bri der Reichsbahngeſellſchaft in der Oeffent⸗ Der ſeziat lichkeit eine gewiſſe Beunruhigung hervorgeru— fen. Aus Kreiſen der Reichsbahnhauptverwal— tung wird zu dieſen Meldungen erklärt, daß es ſich bei dieſen Entlaſſungen zum Teil um ſaiſonmäßig bedingte Entlaſſungen handelt, u. daß darüber hinaus der ſtarke Verkehrsrück— gang weitere Entlaſſungen notwendig macht. Die Reichsbahnverwaltung hat lange gezögert, ehe ſie zu dieſen Entlaſſunger geſchritten iſt. Sie iſt ſich der Härte der Maßnahme durchaus bewußt und hat mit den Entlaſſungen bis zum etzten Augenblick gewartei. In unterrichteten Kreiſen wird es als abwegig bezeichnet, dieſe Entlaſſungen bei der Reichsbahn in einen pſychylogiſchen Zuſamenhang mit der neuen Verordnung zu bringen. Bei dieſen Entlaſſun⸗— gen handelt es ſich um den Abſchluß einer wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung, die keine andere Lö— ſung mehr offen ließ. Zur Einſchränkung des Perſonals bei der Reichspoſt wird aus Kreiſen des Reichspoſtmi— niſteriunms betont, daß nur ein ganz gering- fügiger Teil des Perſonals zur Entlaſſung zummen wird, der in dem geſamt. Perſonalap⸗ parat der Reichspoſt überhaupt keine Rolle ſpiell. Im übrigen ſipd ſowohl hinſichtlich der Höhe der Perſosatentlaſſungen bei der Reichs⸗ bahn wie auch bei der Reichspoſt noch keinerlei endgültige Entſcheidungen getroffen. FFC ˙. b. Eedante im Wirt Nan der Reichsregierung Eine Rundfunkrede des Reichsarbeilsminiſters Berlin, 6. 9. In der Stunde der Reichsregie-[Steuernachlaß erregen. Ich möchte dem Irrtum rung hielt heute abend Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer eine Rede, die über alle deutſchen Sender verbreitet wurde. Der Miniſter betonte, daß die Volkswirtſchaft bei ihrem dreijährigen Niedergang jetzt die Talſohle erreicht babe. Die Reichsregierung weiß, ſo führte der Mi⸗ niſter u. a. aus, daß für den vermehrten Be⸗ darf der Arbeitsloſenhilfe im Winter die nied⸗ rigen Sätze der Unterſtützung nicht ausreichen. Der Haushalt der öffentlichen Hand wird ſich auf eine angemeſſene Erhöhung der Unterſtüt⸗ zungsſätze einſtellen müſſen. Es iſt daher er⸗ forderlich, daß vorher eine große Breſche in die ſich immer höher türmende Mauer der Ar⸗ beitsloſigkeit gelegt wird. Dafür ſcheint der gegenwärtige Charakter und Zeitpunkt der Wirtſchaftsdepreſſion beſonders geeignet zu ein. ö Sozial handelt, wer Arbeit ſchafft: dieſer Satz ſchließt Grund und Ziel aller Maß⸗ nahmen der Reichsregierung in ſich. Der Miniſter zählte dann die einzelnen Maß⸗ nahmen der Regierung zur Beſchaffung von Arbeitsmöglichkeiten auf, wobei er mit Nach⸗ druck darauf hinwies, daß dem Steuernachlaß im allgemeinen eine ſoziales Motiv zugrunde⸗ liege. Es iſt, erklärte der Miniſter, ein Irrtum, anzunehmen, der Steuernachlaß ſei eine reine Zuwendung an die Steuerpflichtigen. Ein ſol⸗ cher Irrtum könnte bei der breiten Maſſe eine tſchaſtsfeindliche Stimmung gegen ſofort entgegentreten. Der Steuernachlaß iſt gerade als Vor⸗ ausſetzung für die Erweiterung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms gedacht. Es iſt nicht zu verkennen, daß die Beſchäfti— gungsprämie der Gefahr des Mißbrauchs aus— geſetzt iſt, die Reichsregierung wird aber in ausführenden und ergänzenden Vorſchriften dem Mißbrauch zu begegnen wiſſen. Die Reichsregierung bekennt ſich zur ſozialen Miſ— ſion des Staates gegenüber Kranken, Ver— letzten, Invaliden und hilfsbedürftigen Ar— beitern. Sie hält feſt an der öffentlich-recht— lichen Arbeitsfürſorge, am geſetzlichen Arbei— terſchutz, am Tarif- und Schlichtungsweſen. Für die Richtung in der Sozialvpolitit iſt der Wille maßgebend, den der Herr Reichspräſident in Neudeck kundgegeben hat: „Die Lebenshaltung der deutſchen Ar⸗ heiterſchaft ſoll geſichert und der ſoziale Gedanke gewahrt bleiben!“ Das der Deflation eigentümliche Merkmal iſt die Einſchränkung in der Gütererzeugung, der Beſchäftigung und des Abſatzes. Das Schlimmſte aber iſt die allgemeine Mutloſig⸗ keit. Sie iſt deshalb ſo gefährlich, weil ſie meiſt länger anhält, als die realen Urſachen es nötig machen. Ich bitte die Unternehmer, jetzt ans neue Werk zu gehen und unter Aus⸗ nützung der dargebotenen Chance mit Mut und Tatkraft zu; 4 daß ieee eee 49. Jahrgang vertrauliche Ausſprache zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung das beſte Mittel zur Herbeifüh⸗ rung einer Verſtändigung iſt. Außenminiſter von Neurath legte dann noch einmal zuſammenfaſſend dar, was Deutſchland unter der Frage der Gleichberech— tigung verſteht, und was es ſich praktiſch zur Verwirklichung dieſer Prinzipien denkt. Da⸗ bei hob er beſonders die Forderung hervor, die anderen Staaten auf den Rüſtungs⸗ ſtand abrüſten, der dem entſpricht, was Deutſchland durch das Diktat von Ver⸗ ſailles auferlegt worden iſt. Die Frage der deutſchen Gleichberechtigung dürfe nicht mehr länger offen bleiben. Es wür⸗ de weſentlich zur Beſeitigung der beſtehenden Spannung beitragen, wenn endlich die mili— täriſche Diskrimination Deutſchlands ver⸗ ſchwindet, die vom deutſchen Volke als De— mütigung empfunden wird, und die die Wie— derherſtellung des politiſchen Gleichgewichts in Europa verhindert. Paris zum Wirkſchaftsprogramm Verſtändnisvolle Würdigung im„Paris Midi“ Paris, 7. 9. Im Wirtſchaftsteil des„Paris Midi“ wird der Sanierungsplan der Reichsre⸗ gierung verſtändnisvollen Würdigung heißt es dort, einer unterzogen. Dieſer Plan ſei, gewiß kühn, aber man würde unrecht haben, ihn mit einem einfachen Würfelſpiel zu verglei⸗ chen, das das Schicklal der deutſchen Wirtſchaft auf die Glückskarte einer baldigen Aenderung der weltwirtſchaftlichen Lage ſetzen ſollte. Die neuen Sanierungsmaßnahmen ſtellten für die deutſche Wirtſchaft einen unbeſtreitbaren inne- ren Wert dar und garantierten ihr ſogar eine ſichere Erholung. Die Berliner Börſe habe b reits Vertrauen gefaßt. Morgen würden die ins Ausland geflüchteten Kapitalien zurückkeh⸗ ren, um ſich in den Dienſt einer glänzend aus⸗ geſtatteten Induſtrie, die des Wohlwollens der Regierungsſtellen ſicher ſei, zu ſtellen. Der wirtſchaftliche Sanierungsplan des Reichskanz⸗ lers, ſchließt dieſe Betrachtung, ſtelle einen neuen Stützpunkt für die Ankurbelung des Ge— ſchäftslebens in Europa dar und gleichzeitig eine Warnung für diejenigen Länder, die nicht Europa von den beſſeren Bedingungen von morgen profitieren zu laſſen gedenken. 2 die Arbeilslofenfrage Eine Anſprache Papens Berlin, 6. 9. Reichskanzler von Papen hat in der Ufa Tonwoche eine Anſprache gehalten, in der er beſonders die Arbeitsloſennot behandel— te. Der Kanzler erklärte u. a.: Die Reichsregierung iſt entſchloſſen, den Ver⸗ ſuch zu machen, die private Initiativwirtſchaft zu beleben und damit zu einer Verminderung der Arbeitsloſenzahl zu gelangen. Wir glau⸗ ben, an dem größten Tiefſtand der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe angekommen zu ſein. Daher fühlen wir uns berechtigt, zu einem großen Einſatz von über 2 Milliarden RM für die Produktions⸗ mitte. Damit hoffen wir mehr als 2 Millionen Erwerbsloſe wieder in den Wirtſchaftsprozeß einzuführen. Die Anſprache des Reichskanzlers ſchloß, im Vertrauen auf die Zukunft, mit den Dichter⸗ worten:„Vor uns der Tag, hinter uns die Nacht“. neueinſtellungen und Lohnſenkungen Die Durchführungsverordnung der Reichs⸗ regierung Berlin, 5. 9. Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten für Erhaltung der Arbeits- loſenhilfe und der Sozialverſicherung vom 14. Juni und der Verordnung zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. September hat die Reichs⸗ regierung eine Verordnung erlaſſen, die in drei Teilen insgeſamt 13 Paragraphen umfaßt. Neben den bereits bekannten Beſtimmungen wird bier verordnet:„Die zuläſſige Unterſchrei⸗ Arbeiterzahl von mindeſtens 5. v. H.: 10 v. H. mindeſtens 10 v. H.: 20 v. H., mindeſtens 15 v. H.: 30 v. H., mindeſtens 20 v. H.: 40 v. H., mindeſtens 25 v H.: 50 v. H. Eutſprechendes gilt bei der Erhöhung der Zahl der Angeſtellten für die Gehaltsſätze. Der Schlichter kann dem Arbeitgeber die Be— rechtigung zur Unterſchreitung der tarifvertrag— lichen Lohnſätze ganz oder teilweiſe entziehen. Die Entſcheidung des Schlichters iſt bindend. Er iſt berechtigt, bei Aenderung der Verhält⸗ niſſe ſoine Entſcheidung abzuändern oder auf— gather en. f ö Montag Reichstag und Regierungserklärung Berlin, 5. 9. Wie das Nachrichtenbüro des Voz. erfährt, hat Präſident Göring die Abſicht, den Reichstag für kommenden Montag, 12. September, einzuberufen. Auf der Tagesord— nung würde die Entgegennahme einer Erklä— rung der Reichsregierung ſtehen. Das Reichs- tagspräſidium rechnet damit, daß der Empfang beim Reichspräſidenten v. Hindenburg am Samstag dieſer Woche ſtattfindet. Abſchluß des Katholikenkags Eſſen, 5. 9. Den Abſchluß des diesjährigen Katholikentages bildete heute die große Prozeſ ſion zum Grabe des Heiligen Ludgerus, des Apoſtels des Ruhrlandes, in Eſſen. In feierli— chem Zuge der Geiſtlichkeit wurde der ſilberne Altarſchrein mit den Gebeinen des Heiligen zum Feſtaltar getragen, wo das feierliche Pon— tifikalamt ſtattfand. Damit fand der Katholi⸗ kentag ſeinen Ausklang. Der nächſte wird in Wien ſtattfinden. Eine Zuſtimmung und eine Ablehnung Der Verein deutſcher Eiſengießereien nahm auf ſeiner Hauptverſammlung in Düſſeldorf eine Entſchließung an, in der geſagt wird, daß das Regierungsprogramm des Reichskanzlers die volle Zuſtimmung des Vereins deutſcher Eiſengießereien gefunden und Freude und Zu— verſicht im Kreiſe der Mitglieder ausgelöſt hat. Das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregie— rung findet in einer in Berlin gefaßten Ent⸗ ſchließung des Bundesvorſtandes des Reichs— landbundes ſchroffe Ablehnung, weil, wie dar- in behauptet wird, das Arbeitsbeſchaffungs— programm der Reichsregierung die eigentli- chen Urſachen des Zerfalls der deutſchen Wirt— ſchaft unbeachtet laſſe. „Dies iſt das einzige Mittel.“ Senſationeller Selbſtmord in Hollywood. Hollywood, 6. 9. Ein geheimnisvoller Selbſt⸗ mord hat in Filmkreiſen größtes Aufſehen er- regt. Der Filmdirektor Paul Bern, der Gatte von Gene Harlow, der berühmten„erſten Pla— tinblondinen“, wurde in ſeinem Heim tot auf⸗ gefunden. Nach den Feſtſtellungen der Polizei hat er ſich vor einem Spiegel eine Piſtolenku⸗ gel in den Kopf gejagt. Bern hinterließ nicht als einen offenbar in großer Haſt mit Bleiſtift beſchriebenen Zettel mit den Worten:„Dies iſt das einzige Mittel, um ein furchtbares Un⸗ recht wieder gutzumachen.“ Ganz Hollywood iſt in Aufregung über den Selbſtmord Berns, für den nicht die geringſten Gründe gefunden werden konnten. Frau Harlow iſt vollkommen zuſammengebrochen. Sie war erſt vor zwei Monaten mit Bern getraut worden. ö Ludwigshafen. Gr Tal Durch die Zollfahndungsſtelle Ludwigshafen [wurde ein umfangreicher Schmuggel mit hol⸗ ländiſchem Tabak aufgedeckt. In einem Keller in der Jahnſtraße wurden fünf Säcke mit ins⸗ geſamt 1123 Paketen Feinſchnitt gefunden und beſchlagnahmt. Der Tabak wurde in einem Güterboot unter Weizen verſteckt aus Holland eingeſchmuggelt. Die Täter, ſieben Perſonen, wurden ermittelt und in Unterſuchungshaft gebracht. Daß es ſich um einen großangelegten Schmuggel handelt, beweiſt die Tatſache, daß in kurzer Zeit dreitauſend Pakete— 6 Ztr.— Feinſchnittabak von den gleichen Perſonen eingeſchmuggelt und verkauft worden ſind. Sauſenheim.(Tragik desKinderſpiels.) Der 7 Jahre alte Sohn des Schmiedemeiſters Fr. Kieß verlor auf ſonderbare Weiſe ein Auge. Die Knaben vergnügten ſich mit Steigenlaſſen von Drachen, als plötzlich ein Drachen herabſtürzte und dem Jungen mit der Spitze das Auge aus⸗ ſtieß. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus nach Frankenthal gebracht. Dahn.(Exemplariſche Strafe.) Der Arbeiter Kunz von Hauenſtein ließ ſich von der Ge— ſchäftsſtelle des Amtsgerichts Dahn 6.30 RM Zeugegeld auszahlen und gab hierbei Ver⸗ dienſtentgang an. In Wirklichkeit war er ohne Arbeit. Wegen Betrugs im Rückfall erhielt er neun Monate 6% Darmſtadt.(Tagung der heſſiſchen Preſſe.) der Landesverband Heſſen im Reichsverband der Deutſchen Preſſe hält ſeine diesjährige pauptverſammlung am kommenden Sonntag, 1o Uhr, in Groß-Gerau, Stadtkaffee Menne, zb. Neben organiſatoriſchen Fragen erfolgt ein Referat über„Ein Jahr Niedergang der deut⸗ ſchen Preſſe“, in dem alle aktuellen Preſſefra⸗ gen behandelt werden ſollen. Bauſchheim(Kreis Groß-Gerau).(Beim Baden ertrunken.) Beim Baden im ſogenann— ten„jungen Rhein“ bei Ginsheim iſt ein 16⸗ jähriger junger Mann von hier namens Neid⸗ hardt ertrunken. Seine Leiche konnte geborgen werden. i Kelſterbach.(Aus der Schiffsſchaukel ge⸗ ſtürzt.) Auf der hieſigen Kirchweih ſtürzte ein 16jähriges Mädchen aus Okriftel auf der Schiffsſchaukel. Das Mädchen erlitt eine Ge⸗ hbirnerichütteruna. (Großer T batſchmuggel) Wil ſezw. Hehlerei hier Anfangs Auguſt wurde der Polizei vertraulich mitgeteilt, daß Orth ein Reh gewildert und daß Meyer einen Schlegel davon bekommen habe. Eine Hausſuchung beſtätigte die An⸗ gaben. Das Gericht verurteilte Orth zu neun, Meyer zu drei Monaten Gefängnis. Pirmaſens.(Unüberlegter Streich.) Der Tagner Otto Jennewein aus Niederſimten hatte einen Radioapparat aus einem in der Zollerſtraße haltenden Auto geſtohlen, der Schmied Müller war dabei. Beide wurden zu je 8 Wochen Gefängnis verurteilt. Bei Müller gilt die Strafe als durch die erlittene Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt. Landſtuhl.(Kindesleiche gefunden.) Hier in der Kaiſerſtraße beim Reinigen eines Kanals wurde ein neugeborenes Kind gefunden, das ſchon einige Wochen im Kanal gelegen haben ſoll. Gießen.(Tödlicher Sturz vom Fahrrad.) Bei einer Fahrradtour ſtürzte am Samstag mittag in dem benachbarten Orte Klein-Lin⸗ den, als ſie die bergige Straße herabfuhr, die 20 Jahre alte Studentin Marie Germer aus Großen-Linden ſo unglücklich mit dem Fahr⸗ rad, daß ſie einen ſchweren Schädelbruch er⸗ litt. Einige Stunden ſpäter iſt das bedauerns⸗ werte Mädchen in der Chirurgiſchen Klinik in Gießen, wohin man es verbracht hatte, an den ſchweren Verletzungen geſtorben. Friedberg.(Bundestreffen des Heſſenbundes (Wartburgjugend) in Friedberg.) Am kom⸗ menden Samstag und Sonntag, den 10. und 11. September, findet hier das Bundestreffen des Heſſenbundes, der größten evangeliſch— kirchlichen Jugendorganiſation in Heſſen, ſtatt. Aus Baden Karlsruhe.(Chriſtl. Gewerkſchaftstagung.) Der Zentralverband der Arbeitnehmer öffent⸗ licher Betriebe und Verwaltungen hält vom 4. bis 6. September in Karlruhe ſeinen 5. Ver⸗ bandstag ab. Kaiſerslautern.(Eigenartiger Selbſtmord.) Auf ungewöhnliche Art Selbſtmord verübt hat der Schreinermeiſter Ringelſpacher. Als ein Laſtkraftwagen vorbei fuhr, warf ſich R. plötzlich unter die Räder, die über ihn gingen. Der Tod trat bald darauf ein. Für und wider die Negierungsmaßnahmen Die döp. begrüßt das Ankurbelungs⸗ programm der Reichsregierung Berlin, 6. 9. Das Ankurbelungsprogramm der Reichsregierung wird in einer heute ge— faßten Entſchließung des Parteivorſtandes der Deutſchen Volkspartei durchaus begrüßt; le⸗ diglich die Tatſache, daß die Bürgerſteuer, wenn auch in gemilderter Form wieder ein⸗ geführt wird, iſt mit Bedauern zur Kenntnis genommen worden. Die Entſchließung warnt davor, das Werk etwa dadurch zu gefährden, daß zu Maßnahmen gegriffen wird, die eine Absperrung des Auslandsmarktes zur Folge haben könnten. Dem Reichspräſidenten wird der Dank für ſeine entſchloſſene und weiſe Führung ausgeſprochen und ihm verſichert, daß die Deutſche Volkspartei in unverbrüch⸗ lichem Vertrauen zu ihm ſtehe. nad Ap. lehnt Wirkſchaftsnolverordnung ab München, 6. 9. Dem„Völkiſchen Beobachter“ zufolge lehnt die NS DA die Notverordnung ab, weil ſie die heute geſtellte Aufgabe, neue Arbeit zu ſchaffen und das Arbeitsloſenelend zu beſeitigen, nicht zu erfüllen vermöge. Umſo bedenklicher ſei der Anſchlag auf das Tarif⸗ ſyſtem durch die Regierung Papen. Die Steuer⸗ autſcheine ſtellten ein Experiment dar, das in ſeinen Auswirkungen das Gegenteil deſſen ſein werde, was man beabſichtige. Die 1,5 Mil⸗ liarden würden dem Finanzkapital geopfert und das Arbeits⸗ und Wirtſchaftselend un Sodaddenaktaten be Aufhebung der Nolverorduun Berlin, 6. 9. Die ſozialdemokratiſche Reich, tagsfraktion hat, wie das Nachrichtenbüro dez Vo Z. erfährt, einen Antrag eingereicht, dem die Aufhebung der Notverordnung zu Belebung der Wirtſchaft vom 4. Septembg und der Verordnung zur Vermehrung u Erhaltung der Arbeitsgelegenheit vom 5. S, tember verlangt wird. Kölner Blätterſtimmen zur Virlſchafts verordnung Köln, 6. 9. Die Kölniſche Zeitung ſchreil zu der neuen Wirtſchaftsverordnung u. a. 6 iſt zum erſten Male eine Verordnung, die nich nur oder nicht überwiegend„Not verordnet die nicht nur wegſteuert, ſondern Mittel einn erhofften beſſeren Zukunft vorwegnimmt, un ſie in die darniederliegende Wirtſchaft hinein zupumpen. Jetzt, da ſich in der Welt einig Vorboten einer möglichen Belebung zeigen lockert die Regierung Papen die Zügel un ſetzt zu einem Ritt nach vorwärts an. De Welle einer beſſeren allgemeinen Konjun kin kann ihre Maßnahmen aufnehmen und ſie z einem ſtarken Erfolg vorantragen. Die den Vorſtoß gemacht haben, werden ſich des g ſikos, das ſie laufen, bewußt ſein- Es gehön Mut zu den Schritten, die in der vorliegende Verordnung gemacht wurden. Dieſen Mut ſol man anerkennen. Darum iſt jetzt, wo der Von ſtoß gemacht wurde, nicht die Aufgabe, ſchwan in ſchwarz zu malen. Die Kölniſche Volkszeitung führt u. a. aut Die Weltkonjunktur hat im letzten Zeitab— ſchnitt der Regierung eine Chance gegeben, di vor ihr keine Regierung hatte. Man kam nicht ankurbeln und intervenieren, wenn di Wirtſchaft in Niederbruch begriffen iſt. Not vor Wochen wäre ein Plan, wie der jetzt von liegende, verantwortungslos geweſen. Daz Geſicht der Weltwirtſchaft hat ſich inzwiſche geändert. Wie die jetzige Regierung dieß Thance zu nutzen verſucht, beweiſt immerhin, daß Projektemacher, ökonomiſche Feuilleton ſten und Wirtſchaftsromantiker mit ihrn Währungs-, Autarkie- und Schuldabwertungz plänen ſich eine praktiſche Reſonanz nicht be ſchaffen konnten. Das iſt das Poſitive an den Programm, das wir mit in erſter Linie wo der tatkräftigen Initiative des Reichsbankpiß ſidenten zu danken haben, wenn auch die ge dankliche Konzeption des Planes nicht zu du Funktionen des Noteninſtituts gehören kom, Schwerer verkehrsunfall Drei Tote. Freiberg(Sachſen), 6. 9. Ein Reiſender eh ner Leipziger Firma fuhr geſtern abend m ſeinem Kraftwagen einen Wirtſchaftsgehilfe aus Brand⸗Erbisdorf, der einen mit zwei Ki dern beſetzten Kinderwagen vor ſich her ſchoh von hinten an. Der Wirtſchaftsgehilfe wund mit den beiden Kindern die Böſchung hinab! den Straßengraben geſchleudert. Dabei er er und ein zweijähriges Kind ſo ſchwere Ve letzungen, daß der Tod ſofort eintrat. Das a dere Kind iſt auf dem Transport zum Kranleß haus geſtorben. Der Kraftwagenlenker behaſh tete, er ſei von dem Scheinwerferlicht ei entgegenkommenden Kraftwagens geblende⸗ worden. Heinrich von Gristede Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman-⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 18. Fortſetzung Karens Herz wurde ihr ſchwer in der Bruſt. Natürlich, da waren andere, ihr unbekannte ſchöne Frauen in der Ferne. Wie konnte ſie ſich einbilden, er ſei ganz frei in dieſes Land ge⸗ kommen? Sie empfand tiefe Verzweiflung. Der Brief dieſer fremden Eliſabeth von Möllwarth, beladen mit Athener Klatſch, ſchien ihr wie extra über das Meer gekommen, um ſie grenzenlos zu peinigen. 15*.*. Der dicke Leeven ſah mit Unruhe das Zwie⸗ geſpräch und die gegeneinander geneigten Köpfe. Kaum hatte er ſich etwas über die Kon⸗ kurrenz Griſtedes beruhigt, kam dieſer alberne Intendant mit dem ſchönen Geſicht und machte ſich irgendwie vor Karen intereſſant. Und da⸗ bei ſchickte dieſer ſelbe Menſch öfter Blumen an die Naive vom Muſentempel. Es war höchſte Zeit, daß er das zur Entwertung baldmöglichſt durch ſeine Schweſter an Karen mitteilen ließ. Es war unverſchämt, zwei Gebiete beackern zu wollen, die Theaterkuliſſen und die erſte Rang⸗ klaſſe! Und dann noch dies ewige Renommie⸗ ren mit der Kuſine in Athen! Er machte ſich ja faſt lächerlich mit den ewigen Zitaten aus das hier anging. Ueberhaupt haßte Leeven Geſpräche über Griechenland, ebenſo wie er die Eiſenbahn haßte und die neue Zei⸗ den Briefen eines Mädchens, niemand etwas Türen nach auswärts öffnete. Wie behaglich war das Land, als man innerhalb der Gren⸗ zen ganz unter ſich war. Es waren viel zu viel geiſtige Anſprüche aufgekommen. Selbſt der letzte Torfbauer bildete ſich jetzt was auf ſeine Menſchenrechte ein— Querköpfe riefen nach einer neuen Verfaſſung. Es war, als ſei die Welt verrückt! Dem Landesherrn machte man das Leben ſchwer. Schlecht angezogene Deputationen kamen oft genug an den Au⸗ dienztagen ins Schloß und wollten über Ver⸗ faſſungsänderungen quakeln. Der Herzog war nachgiebig. Wäre er, Leeven, Landesherr, ließe er erſt mal einige Schwadronneure am Medar⸗ dustor aufknüpfen und längere Tage bau⸗ meln. Dann würde wohl Ruhe ſein. Die Leevens waren eher ins Land gekommen, als die Dynaſtie. Es war ein Unglück fürs Land, daß ſie nicht lieber auf den Thron gelangten. Nur mit drakoniſchen Maßregeln ſchafft man Ruhe. Regieren kann man nur mit Gewalt! Leevens Blicke wurden immer wütender. Die Holgerſchen Weine waren zu reichlich, zu ſchwer geweſen. Alle Geſichter waren ein wenig illuminiert. Nur Karens Geſicht war blaß und hell, ſo, als ſei ſie die einzige Un⸗ beteiligte, Unfrohe an dieſem vielbeſprochenen Schlemmerabend. Selbſt der Herzog ſchien weniger ſorgen⸗ beſchwert als ſonſt. So ritterlich ſaß er bei der alten Gräfin. Pietätvoll konſervierte er geſtanden. merkwürdig. Zarte Bande, totgeſchwiegen, die ho maßen nach ri tung und alles, was in die Abgeſchloſſenheit die beſondere Gnade, in der ſie ſtets bei Hofe Darin waren Fürſten eigentlich über die viel ge⸗ als quittierten ſie dankend die ſchönen Stun⸗ den, die einer der ihren bei den Seiten⸗ ſprüngen ihrer Herzen gehabt. Leeven mißbilligte auch dies. Alles immer anders, als ich es gemacht haben würde, Dachte er ingrimmig. Die alte Gräfin ſaß mit dem Herzog allein in ihrem Boudoir. Faſt verſchwamm für ſie Gegenwart und Vergangenheit beim Anblick des gleichen Profils vor ihren unheimlich lodernden Au⸗ gen. „Ich ſorge mich ſo um Karen“, ſagte ſie. „Sie iſt ſo heftigen Gemütes wie wir Holger alle. Wenn ſie ein Gefühl mit Leidenſchaft ergreift, gibt ſie es niemals auf. Wie be⸗ ruhigt würde ich von der Erde ſcheiden, wüßte ich ſie geborgen in einer guten Ehe, bei dem guten Großneffen Erik, der ſeit Kinver⸗ tagen ſo treu an ihr hängt. Aber ſie würde niemals wollen, ihn nicht und ſein Land nicht. Müßte ſie einmal ſcheiden von hier, ent⸗ wäre ſie arm und heimatlos, müßte zwangs⸗ weiſe unter den Schutz der däniſchen Verwand⸗ ten, die ihr dann als einzige Hilfe blieben— ich weiß: in der letzten Nacht vor dem Schei⸗ den würde ſie hinausgehen ins Land und vom höchſten der Deiche ſich hinabſtürzen in das Meer. So iſt Karen, ſo waren viele in un⸗ ſerem Haus, ungeſtüm und hemmungslos in ihren Leidenſchaften! Was hat ſie ihr Herz vor dieſen Mann geworfen, der nichts von ihr wiſſen will? r iſt zum U tuſchelt war, die andere Familien dauernd ſchiede ſich der Prozeß zu ihren Ungunſten, ein Fluch und ein Bann. Wir waren nich tugendhaftes Geſchlecht, und es mag ſchon el daß vieles von einſtigem Unrecht abgegolie wird an ſchuldloſen Enkeln. Verſprechen a Hoheit“— und ſie griff über den Rauchtiſ nach des Herzogs Rechten—,„halten ſie d. Hand über ſie, wenn ich nicht mehr bin un ſie niemand hat, die ihr hilft. Ich ſteih leichter, wenn ich dieſes Schutzes gewiß bil, „Oh, verehrte Gräfin!“ rief er.„Sie kel nen uns Geſchwiſter doch! Meine Schweſter, N Herzogin, die ſo vorbildlich für ihre Dae ſorgt, die ſo manche glückliche Ehe geſtiftet hal die all die Schickſale treu im Herzen trägt ich verſpreche für uns beide allen Schutz— f brauchte nicht zu versprechen, denn es bel ſteht ſich von ſelber.“. Die Gräfin legte ſich zurück. Sie vergaß al wenig den Partner. Sie ſprach mehr vor 0 hin, als dächte ſie laut: „Das genügt ja nicht, daß man ſie mit de Dicken Leeven zuſammentut oder ſonſt elle Kammerjunker, der Grund und Voden har u Geld in die Holgersburg dad die Deich eh ken kann, wenn die verwünſchten Dänen da Prozeß gewinnen! Karen muß es andes ven. Sie muß haben, was ſie will! Sonſt ga ſie zugrunde.“ a f „Liebe Freundin, ſolch ein Prinzi) mu man aufſtellen in der Theorie. te Praxis Lebens richtet ſich gewöhnlich nicht nach de Wunſch.“ 955 N Fortſetzung folgt. iche Id Kreisausſe ſchloß, von den Landleuten ſtatt der rückſtändi⸗ gen Steuern Steine anzunehmen. die dann durch Arbeitsloſe zerſchlagen u. an die Eiſen⸗ bahndirektion für Schotterungsarbeiten gelie— fert werden. Mit dem Steineſchlagen ſind ge⸗ genwärtig 115 Arbeiter beſchäftigt. Nach Ab⸗ zug der Arbeitslöhne und Lieferungskoſten wird der Reinertrag den Landleuten für Steuern angerechnet. Mariä Geburt Die katholiſche Chriſtenheit begeht am 8. Sep⸗ tember das Feſt des Geburtstages Mariä. Es ſcheint im vierten Jahrhundert noch unbekannt geweſen zu ſein, weil Auguſtin behauptet, daß die Kirche keines Menſchen Geburt feiere und nur bei Jeſus und Johannes eine Ausnahme geſtatte. 698 macht Papſt Sergius dieſen Tag zu einem der vier Hauptfeſttage der Mutter Gottes. Zum Unterſchied von Mariä Himmel⸗ fahrt oder dem großen Frauentag wird dieſer Tag als der kleine Frauentag bezeichnet. Das Feſt Mariä Geburt wird heute noch an ver— ſchiedenen Orten in feierlicher Weiſe unter al— lerlei ſeltſamen Bräuchen begangen. In den alten Bauernregeln ſpielt der Tag gleichfalls eine Rolle: denn—„Mariä Geburt, Bauer ſä“ Dein Korn“.„Wird Mariä Geburt geſät, iſts nicht zu früh und nicht zu ſpät“, heißt es. Auch den Abſchied der Schwalben kündigt die— ſer Tag uns an, wie aus dem alten Spruch hervorgeht:„Mariä Geburt, Ziehn die Schwal— ben furt.“— In der Tat, ſie rüſten ſich zur Abreiſe, die kleinen glückbringenden Segler der Lüfte. Hoch auf dem Simſe zwitſchern ſie ihr letztes Lied, das uns daran erinnert, wie kurz doch der Sommer iſt. Sonnenaufgang 5.48, Sonnenuntergang 18.57, Mondaufgang 15.03, Monduntergang 21.19 Uhr.— 1533: Königin Eliſabeth von England geb.— 1654: Der ſchwediſche Staatsmann Graf Axel Oxenſtjerna in Stockholm geſt. Garkenarbeiten im Spälſommer Im Obſtgarten rückt die Ernte der Herbſtſor⸗ ten von Aepfeln und Birnen allmählich näher. Winterſorten dürfen jedoch früheſtens im Ok— tober gepflückt werden. Wer es ermöglichen kann, ſollte die Obſtbäume der ſpäten Sorten gründlich wäſſern. Man vergeſſe auch nicht, die Obſtlagerräume rechtzeitig herzurichten, zu rei— nigen und zu desinfizieren. Die Wände wer— den zweckmäßigerweiſe mit Kalkmilch angeſtri— chen, der etwas Kupfervitriol oder Capozit zu⸗ geſetzt werden kann. Im Gemüſegarten ſind jetzt den Tomaten— pflanzen die oberſten Spitzen zu nehmen, damit die an den Pflanzen befindlichen Früchte beſ— ſer ernährt werden. Blätter dürfen jedoch we⸗ der bei Tomaten noch bei Sellerie oder Kohl— gewächſen entfernt werden, da dies für die Pflanzen nachteilig iſt. Im Blumengarten müſſen jetzt die Zwiebel⸗ und Knollengewächſe geſetzt werden. Man achte hierbei beſonders darauf, daß nach dem Pflan- zen beſonders die Tulpen, Hyazinthen und Narziſſen mindeſtens eine Handbreit tief unter der Erdoberfläche ſtehen müſſen. Abgeräumte Beete können noch mit Aſtern, die mit Ballen geſetzt werden müſſen, bepflanzt werden. Ein AC für Landwirke Achtung Landwirte, die Erntezeit iſt da mit ihrer Arbeit, ibrer Freude und ihren Ge— fahren! i 5 Brände durch Unvorſichtigkeit ſind in dieſer Zeit leider häufiger als ſonſt. Darum beherzigt dieſes Ernte⸗Alphabet: N Eigarren und Cigarretten unachtſam fortge— worfen, ſind böſe Brandſtifter. Dampfmaſchinen zum Antrieb von Dreſch— maſchinen uſw. müſſen ſo aufgeſtellt werden, daß ſie keine Brandgefahr bilden. Funkenflug verhindern! Elektriſche Anlagen ſind ſtändig daraufhin zu prüfen, daß keine Kurzſchlußgefahr beſteht. Flicken von Sicherungen iſt verboten! 26 Milliarden Reichsmark deutſche Auslands verſchuldung. Unſer Schaubild zeigt, wie ſich die Geſamtſumme von 20,6 Milliarden RM auf die einzelnen Gläubigerländer verteilt. Nicht berückſichtigt ſind dabei die direkten Anlagen des Auslandes in Deutſchland, die auf 5 bis 6 Milliarden geſchätzt werden. FFC ͤ bb Feuerlöſchgeräte ſind zwecklos, wenn ſie nicht dauernd in Ordnung gebracht werden. Geſährliche Flüſſigkeiten wie Benzin, Pe— troleum, Spiritus, Terpentin uſw. dürfen nur feuerſicher aufbewahrt werden und bedingen größte Vorſicht im Gebrauch. Haus und Hof ſtehen auf dem Spiel, wenn in Stall, Scheune und auf dem Boden mit offenem Licht hantiert wird. Iſolierungen der elektriſchen Leitung ſowie Kabel müſſen den Vorſchriften des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker entſprechen, ſonſt ſind ſie zwecklos und bilden Kurzſchlußgefahr. Kraftfahrzeuge und Zugmaſchinen in Scheu— nen, Ställen u. anderen unvorſchriftsmäßigen Räumen unterzuſtellen, iſt polizeilich verboten. Lattenverſchläge um Schornſteine erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn ſie die Lage— rung von leicht brennbaren Stoffen an den Schornſteinen tatſächlich verhindern. Schorn— ſtein-Ummantelungen ſind aber in Strohböden ſicherer als Lattenverſchläge. Oertliche baupoli— zeiliche Vorſchriften beachten! Mauerwerk der Schornſteine muß feuerbe— ſtändig ſein und darf keine Riſſe haben. Nachts halte man Scheune und Stall ver— ſchloſſen, damit nicht Unbefugte eindringen und fahrläſſig oder gar vorſätzlich Brand an— legen. Ofenrohre müſſen dicht und vom Holzwerk genügend entfernt ſein. Proviſoriſche Feuerſtätten wie Futterkeſſel uſw. ſind oft die Urſache großer Brandſchäden. Räucherkammern auf Böden haben ſchon oiele Feuersbrünſte verurſacht, wenn ſie un— borſchriftsmäßig angelegt waren. Streichhölzer ſind in der Erntezeit beſon— ders ſorgfältig vor Kinderhänden zu be— wahren. Torf, Stroh und andere leicht brennbare Stoffe dürfen nur in der polizeilich vorge— ſchriebenen Entfernung von Gebäuden gelagert werden. Unwetter vernichten recht oft die geſamten Erntevorräte. Deshalb iſt dringend anzuraten, landwirtſchaftliche Gebäude durch ſachgemäß angelegte Blitzableiter zu ſichern. Verboten iſt das Rauchen in Stall, Scheune und auf Strohböden. Waſſer zum Löſchen eines Brandes ſollte ſtets in genügender Menge vorhanden ſein. Zähler und Schalttafeln müſſen feuerſicher angebracht und ſauber gehalten werden. Un— ſachgemäße Anbringung iſt feuergefährlich. Ausgrabung eines alten Dorfes Bad Kreuznach, 6. 9. Ausgrabungen don gro— ßer hiſtoriſcher Bedeutung werden zur Zeit in Schindeldorf, einem im Seenwald gelegenen Dorf, vorgenommen. Dieſes Dorf wurde aus unbekannten Gründen vor 700 Jahren von ſei— nen Bewohnern verlaſſen. Der Wald hat es völlig überwuchert: nur wenig Ruinen ſind noch zu ſehen. Im Laufe der Zeit hat ſich viele Meter Verwitterungserde über die Häuſer ge legt. Zur Zeit iſt man dabei, die Kirche von Schindeldorf freizulegen Die Leitung der Ausgrabungsarbeiten liegt in den Händen des Heimatforſchers Kilian-Stromberg. Intereſſant iſt die Auffindung eines Sarges, der aus einer einzigen Sandſteinvlatte gehauen iſt. Ohne 1 Zweifel iſt dieſer Sarg in die römiſche Periove zu verlegen. Er wurde von den Einwe von Schindeldorf wiederbenutzt und enthielt ein Frauen- und ein Kinderſkelett. Die Unter ſuchungen der Steinmetzarbeiten ſind noch im Gange 4 97 2 Drahtseil über der Straße Verwegener Ueberfallverſuch In der Nacht zum Montag wurde am Walde auf der Chauſſee von Walldorf nach Frankfurt auf 2 Motorradfahrer ein verwegenes Draht— ſeilattentat verübt. Etwa 1 Klm. hinter Wall dorf war über die Straße ein 4 Millimeter ſtarkes Drahtſeil dappelt geſpannt. Der Motor- radfahrer Ernſi Wilker aus Walldorf, der aus der Richtung Frankfurt kam, bemerkte Drahiſeil auf knappe Entfernung. Er bückte ſich und kam ſo enter das Drahtſeil hindurch. Da gegen wurde ſein Mitfahrer auf dem Sozius— ſitz, der 24jährige Maler Wilhelm Beſt aus Walldorf, von dem Drahtſeil erfaßt und vom Rad geſchleudert. Beſt erlitt eine ſchwere Hals— verletzung und infolge des Sturzes ſchwere in— nere Verletzungen. Er wurde beſinnungslos in das Städtiſche Krankenhaus Darmſtadt einge— liefert. Das Seil, das infolge des Anpralls abgeriſ— ſen war, wurde nach dem Unglück von den Tä— tern, während der Motorradfahrer ſeinen ver— letzten Kameraden fortſchaffte, noch einmal über die Straße geſpannt. Die Täter ſind ſpurlos entkommen. Ein weiteres Unglück konnte durch die ſofort benachrichtigte Gendarmerie, die das Seil entfernte, verinteden werden. Reichstag am 12. Seplember das Berlin, 6. 9. Auf ein Schreiben der kommuni⸗ ſtiſchen Reichstagsfraktion mit der Forderung nach ſofortiger Einberufung des Aelteſtenrates und Anberaumung der nächſten Plenarſitzung des Reichstags ſchon für Donnerstag, 8. Sep— tember, hat Reichstagspräſident Goering geant— wortet, daß der Reichstag am Montag, 12. September, nachmittags 3 Uhr, zuſammentreten werde. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat außerdem in einem beſonderen Schreiben an den Vorſitzenden des Auswärtig. Ausſchuſſes, Dr. Frick(Natſoz.), die ſofortige Einberufung auch dieſes Ausſchuſſes verlangt, und zwar mit der Tagesordnung einer Ausſprache über die deutſchen Rüſtungserklärungen und über den Lauſanner Vertrag. Wie verlautet, hat Dr. Frick ſchon vor einiger Zeit zugeſagt, den Auswärtigen Ausſchuß dann einzuberufen, wenn das Reichstagsplenum wieder zuſam— mentrete. Die ſofortige Einberufung des Aus- ſchuſſes dürfte alſo von ihm abgelehnt werden. Weltervorherſage Vorherſage für Mittwoch: Nach ſtärkerer Be— wölkung und Regentätigkeit wieder wechſelnd bewölkt und nur noch vereinzelte Niederſchläge, bei meiſt ſüdlichen Winden ausgeglichenere, aber immer noch etwas übernormale Tempera— turen. Ausſichten für Donnerstag: Zeitweilig auf— heiterndes, aber immer noch leicht unbeſtändi— ages Wrtter. 5 Das ist die Salem fabriſo g — bestrank“, kriegatgrrk; 22,35: I Königswusterhausen Donnerstag, den 8. September 5.45: Wetterbericht; 6.00: Funkgym ys lik; 3.15: Wetterbericht; anſchließend: Früh kon⸗ zert; 9,00: Gemeinſchaftsprogramm der beut⸗ chen Schulfunkſender: 10.00: Neueſte Nach⸗ richten: 10.10: Schulfunk: 12.00: Wetterbe⸗ eicht für die Landwirtſchaft; anſchl.: Schall⸗ plattenkonzert; anſchl.: Wetterbericht: 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13,35: Neueſte Nachrich⸗ ten: 14.00: Konzert: 15.00: Muſikaliſche Kin⸗ derſtunde: 15.30: Wetter- und Börſenberichte; 15.45: Frauenſtunde: 16.00: Lehrerarbeitsge⸗ meinſchaft: 16.30: Konzert: 17.30: Raſſe u. Religion: 18.00: Klaviermuſik; 18.30: Spa⸗ niſch für Fortgeſchrittene: 18.55: Wetterbe⸗ richt; 19.00: Das Einlagern des Winterob⸗ tes; 19.25: Für und Wider: Wegweiſer durch die Zeit: 19.40: Zeitdienſt; 20.00: Bunte Stunde; 21.00: Feſtprogramm für einen Ver⸗, geſſenen im Goethejahr: 22.20: Tages- und Sportnachrichten; 22.40— 24.00: tungskonzert. Frankfurt Donnerstag, den 3. September 7.05: Frühkonzert; 10.20: Schulfunk;: 12.00: Konzert; 13,15: Nachrichten; 13,30: Konzert auf Schallplatten; 15.00: Stunde der Jugend: 17.00: Veſperkonzert: 18.25: George Waſ⸗ hington: 18.50: An den Höfen indiſcher Für⸗ ten; 19.15: Sonderwetterdienſt und Wirt⸗ ſchaftsmeldungen: 19.30: Das große Marſch⸗ Potp. des Sudweſtſunks; ab 20,30 Uhr ſiehe Stuttgart. 1 N München 1 Donncr:tag, den 3. Seplem ber 2,00: Mittagskonzert; 13,15: Meiſterplat⸗ ten; 15,25: Der ſüddeutſche Heimatroman; 16,05: Konzertſtunde; 16,25: Schwediſche Volks- lieder: 16,40: Rund um Deutſchlands Seebä⸗ der; 17,00: Veſperkonzert; 18,15: Aus der Heimatbewegung der bayriſchen Oſtmark; um 18,35: Für unſere Landwirtſchaft; um 19,057 Funkbericht a. d. Staatsbibliothek; 19,30: Deut- ſche Zeitgeſchichte; 20,00: Bunte Stunde; 2,00; Op Abend; 22,20: Nachrichtendienſt. 2252 Unterhal⸗ pern Stuttgart Donnerstag, den 8. September 7,05: Frühkonzert; 10,00: Kammermuſik; um 12,00: Unterhaltungskonzert; 13,30: Schall- platten; 15,00: Stunde der Jugend; 16,007 kurkonzert; 17,00: Nachmittagskonzert; 18,252 Kunſt am laufenden Band; 18,50: An den Hö⸗ fen indiſcher Fürſten; 19,30: Das große Marſch⸗ Potpourri des Südweſtfunks; 20,30:.Der Lie; komiſche Oper: 22,10: Chineſiſee 22,35: Nachrichten. Humor „Mein Bräutigam hat geſtern zur Vevlo⸗ bungsfeier in unſerem Garten ein Bäumchen gepflanzt!“ i „Da wirſt du ja mit der Zeit einen herrli⸗ chen Park bekommen!“ * „Mutter, warum heißen die Onkel Fred alle Auguſt?“ „Wie kommſt du darauf?“ „Im Brief ſteht doch:... wir haben den neumten Auguſt einen kräftigen Buben erhal⸗ ten.“ 5 * 1 „Hör' mal, Schatz“, ſagte er,„du ſcheinſt mit deinem Kampf gegen das Rauchen recht zu haben— ich leſe hier in der Zeitung eben von einem alten Bulgaren, der nie geraucht und getrunken hat, ſechsmal geheiratet und alle Frauen überhebt hat...“ Am nächſten Tag ſtanden auf ſeinem Tiſch fünſchundert Zigaretten und drei Flachen Kinder von, Kogmak. f a. * „So zerſtreut, wie Profeſſor Buckelauf iſt, kann kaum ein anderer ſein.“ 0 „Iſt er denn wirklich ſo zerßtreut?“ i„Zerſtreut iſt gar kein Ausdruck. Neulich ſtand irrtümlſcherweiſe die Nachricht von ſei⸗ nem Tode in einem Morgenblatt. Noch am gleichen Tage ließ er für ſich einen Kranz be⸗ ſtellen.“ verlangt der Käufer bei jeder Ware. Warum geht er bei Zigaretten so oft unsichere Wege r Nachdenklich stimmen softe ihn das Beispiel der Salem- Raucher. Diese rauchen eben nichts anderes als demilde Sal EMA