Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem ſchmerz⸗ lichen Verluſte meines innigſtgeliebten Gatten, unſeres guten Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Dikolaus Benz 5. ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz- und Blumenſpenden ſagen wir hiermit herz— lichen Dank. Beſonders innigen Dank der Direktion der Kali⸗Chemie Werk Wohlgelegen, dem Deutſchen Werkmeiſterbund, ſowie dem Geſang— verein„Sänger⸗Einheit“ für die Kranzniederlegungen und erwieſene Dank auch dem Trommlerkorps der„Teutonia“ ſowie letzte Ehre. n den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 9. September 1932 In tiefer Trauer: Frau Elisabeth Benz Ww. und Minder. e hat zu verkaufen Lorenz Roos Mannheimerſtraße 2 ö 2 5 Weiden Hase Rahm, Butter ſtets friſch, zu haben bei Martin Alter Waſſerſtraße Nr. 46 Ab Fabrik feine Maß- anzugsstoffe, blau und grau gestreift, selten schön, mtr. 5.80, 8.80. 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Wie überall, so wWird auch dier dieses farbenprächtige Filmwerk in lonfassung mit groler Begeisterung erwartet. Damit aber auch alle dieſes hochintereſſante Filmwerk hören und ſehen können, tritt trotz höherer Unkoſten keine Preiserhöhung ein. An allen Tagen 40, 50 u. 70 Pfg, Im 2. Teil ſehen wir: „Aosg-AMarig“ d., Des Schlehsals uche Ein wunderbares und feſſelndes Filmwerk. aus den kanadiſchen Wäldern in 8 ſpannenden Akten. Miemand versäume diese auflergewühnliche Darhietung. Man beſuche nach Möglichkeit die Werktags-Vorſtellungen, da ſonſt am Sonntag überfüllt iſt.— 0 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntag mitag proge augend- U. EMadervorstelund Eine Liebesgeſchichte Anfang an allen Tagen 8 Uhr, ab Ende 12 Uhr. Minder 10 Pig In ler 9·Uhr-Pause Bekanntgabe der Fullhall-Snort-Resultate! Sport und Körperpflege. Abteilung Fußball. Sonntag 2. Verbandſpiel. 1. u. 2. Elf geg. Hemsbach in Viernheim. Spielanfang 2 und 3 Uhr. Es ladet freund- lichſt ein Die Leitung. Feuerwehr⸗ Uebung. Für die am vorigen Sams— 7 tag ausgefallene e findet am Samstag Abend 5 2 punkt ½7 Uhr eine Uebung 1 des 2. und 3. Zuges und der Pflichtmannſchaft der Jahrgänge 1907 und 1908 ſtatt. Signal 6 Uhr. Zu dieſer Uebung haben ſämtliche Führer anzutreten. Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Entſchuldigungen werden nur auf dem Rathauſe— Zimmer 18— bis ſpäteſtens Samstag früh entgegengenommen. Am Sonntag, den 11. September findet vor— mittags ½6 Uhr eine Uebung des 1. Zuges(nur Freiwillige) ſtatt. Signal um 5 Uhr. Muſik und Spielleute haben bei beiden Uebungen anzutreten. Da wir am Schluß unſerer diesjährigen Uebungen angelangt ſind, iſt es Pflicht reſtlos zu erſcheinen. Viernheim, den 6. September 1932. Das Kommando. Uebung 0 5 2 f 14 Viernheimer Tonfilmſchau. Das triumphalſte Filmwerk aller Feiten Ben-Hur in Tonfaſſung. Ben⸗Hur, das intereſſanteſte Filmwerk der Welt als Tonfilm ab heute im Central-Film⸗Palaſt bedeutet für alle Filmfreunde Viernheims ein Hoch— genuß. Ueberall ganz große Begeiſterung. Ben— Hur iſt und bleibt der Welt gigantigſtes Filmwerk für alle Zeiten. Wer Ben-Hur früher ſtumm ge— ſehen hat, wird beſtimmt in Tonfaſſung dieſes Kunſtwerk anſehen und wärs überhaupt noch nicht geſehen hat, der darf es ja nicht verſäumen. Es iſt ein farbenprächtiges Monumental-Filmwerk(zum größten Teil farbig) von gigantiſchen Dimenſionen. Mit einem Wort: der ſchönſte und gewaltigſte Film aller Zeiten. Im 2. Teil ſehen wir ebenfalls ein ſchönes Filmwerk: Roſe-Marie oder Des Schickſals Tücke. Eine zarte Liebesgeſchichte aus den kana diſchen rauhen Bergen und Wäldern. Dieſes Pro- gramm, das eine beſondere Sehenswürdigkeit iſt, ſollte wirklich niemand verſäumen. Trotz enorm . 2 höherer Unkoſten keine Preiserhöhung, damit alles dieſes ausgezeichnete Programm anſehen kann. Man möge nach Möglichkeit die Werktags⸗Vorſtel⸗ lungen beſuchen, da ſonſt am Sonntag überfüllt iſt. In der 9 Uhr Pauſe werden die auswärtigen Fußball⸗Reſultate bekannt gegeben. Druckſachen I ggnaananaaapoanan Schnaken tötet Hadikal dehnakgto! angenehm im Geruch / Liter 95 1/0 Liter 40 aller Art, liefert ſchnell u. billigſt Viernh. Anzeiger RATHAUS-DROOMGERIE Peter Moskopnp e dnerʒrotvrrrens 2 Jeder Iunf ist hlinlendhell, ATA Bult heguem und sthinelll“ Atd für alles, denn Ata putzt alles! Metall, Holz,. Glas oder Stein, was es duch sei. Auch Ihr Aluminiumqeschirr strahlt vrie neu. wenn Sie es mit Ata trocken abreiben und mit treckenem Lappen nachpolieren. Für die Säuberung aller EBqeräte ist Aq die hygienische Hilfe, weil es ge- ruchlos ist und keine säurehaltigen Bestandteile besitzt. 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In der Preſſe erſcheinen in letzter Zeit häufig Artikel, welche angeblich„ohne parteipolitiſche Ab— ſichten“ die politiſche Lage des Reiches betrachten und aufgrund„nicht durch Parteipolitik getrübter“ Erwägungen empfehlen, die Regierung von Pa— pen zu unterſtützen. Wenn wir aber die Verfaſſer ſolcher Artikel uns näher anſehen, finden wir, daß er ſie vielfach der Deutſchnationalen Volkspartei an⸗ gehören oder ihr ſehr nahe ſtehen. Ebenſo ergibt ſich, daß in derartigen Betrachtungen ganz deutlich ſichtbar werden. nalen ſich für die Regierung Papen einſetzen. Denn dieſe kann ſowohl ihrer Zuſammenſetzung nach, als auch im Hinblick auf die von ihr bis jetzt unter— der Deutſchnationalen Volkspartei nicht unſympathiſch ſein. Deshalb ha⸗ ben die Deutſchnationalen auch wiſſen laſſen, daß der ihrer Partei angehörende Vizepräſident Graef jedem Verſuch des nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ tagspräſidenten Goering entgegentreten werde, dem Reichspräſidenten gelegentlich des Antrittsbeſuches „politiſche Anſichten aufzudrängen“. Denn die Nationalſozialiſtiſche Partei, die mit Billigung u. Unterſtützung der Deutſchnationalen groß gewor— den iſt, ſchlägt auf einmal Wege ein, die zu den ird hierdurch zu einer großen Gefahr für die Deutſchnationale Volkspartei. Dieſe merkt auf einmal, daß ihre ſämtliche Felle wegzuſchwimmen drohen, und klammert ſich hilfeſuchend an die Re, rung Papen. Das wird wohl niemand den utſchnationalen verübeln wollen. Sie müſſen geben zu retten ſuchen, was noch zu retten iſt. Aber dann ſoll man doch mit ehrlichen Waffen kämpfen d ſich nicht den Anſchein geben, als ob bei dem treten für die Regierung Papen„parteipoliti— che“ Erwägungen und„politiſche“ Abſichten keine olle ſpielen und ausgeſchaltet werden müßten. an kennt ja die Methoden nur zu gut. Durch gebliche Ausſchaltung„jeglicher Parteipolitik“ ollen bie Deutſchnationalen umſo ungeſtörter eipolitiſche Gewinne für ſich erzielen. Aus elben Gründen hört man ja auch von beſtimm⸗ Kreiſen nun ſchon wie lange den Ruf: Hin⸗ mit der Religion von der Politik, wenn es t das Zentrum zu bekämpfen oder antireligiöſe e zu verfolgen. Aber ſolche Taktik verfängt Heute nicht mehr bei denkenden Menſchen und iſt her zwecklos. „Auf dieſe Weiſe wird es darum auch nicht ingen, die innen- und außenpolitiſchen Mißer— olge der Regierung Papen zu verbergen. An ihren Taten wird man ſie erkennen. Optimiſtiſch ent⸗ rorfene Zukunftsbilder befriedigen nicht und kön— gien nicht darüber hinwegtäuſchen, daß durch die bon der Regierung Papen erlaſſene letzte Notver⸗ idnung der breiten Maſſe des Volkes ſchwere La auferlegt wurden. Sie ſind eine dringliche ahnung, daß möglichſt bald wieder der Wille des es in der Regierung zum Ausdruck kommt. Je mehr von deutſchnationaler Seite unter alſchor, c 10 1 1 1 9 1 0 85 Flagge für die Regierung Papen geworben ir. 2 ird, umſo klarer wird die Erkenntnis, daß die Jentrumspartei auch jetzt wieder richtig handelt ö ein ſtarker Hort der Freiheit iſt. *** 5 Zur Frage einer eventuellen Einigung zwiſchen entrum und Nationalſozialiſten ſchreibt u. a. der Verf 15. 1155 eerliner Vertreter der„Köln. Volkszeitung“: Seitdem bekannt geworden iſt, daß Zentrum and Nationalſozialiſten die Möglichkeit einer Zu⸗ aumenarbeit prüfen, iſt eine merkwürdige Un, Fahe rechts und links von uns entſtanden. Es iſ . dieſen Tagen ziemlich gleichgültig, ob man die 5 die Deutſche Allgemeine Peitung, die Voſſiſche Zeitung oder das Berliner kageblatt in die Hand nimmt: Alle dieſe Blät⸗ er, die ſonſt keine fünf Schritte zuſammengehen üönen, ſind heute auf denſelben Ton geſtimmt, e, das Zentrum, ſich mit den Nationalſo⸗ ö e nicht einzulaſſen, warnen, drohen, verſu⸗ Ion kroniſch zu werden, kurz, veranſtalten ein 1 0 das bei der Verſchiedenheit der Inſtru⸗ e die dieſe fleißigen Muſiker ſpielen, reich⸗ % mißtönig klingt. Was iſt denn eigentlich ge⸗ 11 00 daß man heute, wenigſtens im politiſchen t die Deutſche Allgemeine Zeitung vom Berli⸗ Tageblatt kaum noch unterſcheiden kann? 1 Verſchiebung der Fronten, oder beſſer, 15 völlige Durcheinander der Fronten iſt eine Veutſche Tageszeitung, 1 e des politiſchen Kurſes der Reichsregierung löglich aus einem Hinterarund bervorgetre Zeitung eiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.—Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 10. September 1932. C telt war, ber heute noch nickt völlig aufgehellt iſt. Gar bald hörte man von Verfaſſungsreformen. die notwendig ſeien. Wiederholt hat der Regie⸗ rungschef von ſeinen Plänen geſprochen, das Reich umzubauen. Deutſchland wird ſo nicht zur Ruhe und Ordnung kommen, die die Vorbedingung ſeines wirtſchaftlichen Aufſtieges ſind, den die Regierung herbeiführen will. a f g 5 In dieſer Lage hat ſich das Zentrum nach Mög— lichkeiten umgeſehen, um die Entwicklung in ge— ordneten Bahnen zu halten und die wirklichen Volkskräfte für das Geſamtwohl nutzbar zu ma⸗ chen. Die Verhandlungen mit den Nationalſozia— liſten haben erſt begonnen, als alle Verſuche der Regierung, Hitler zur Mitarbeit zu gewinnen, endgültig geſcheitert waren. Wir haben alſo die Bemühungen der Regierung, ſich eine Mehrheit zu ſuchen, in keiner Weiſe geſtört. Nachdem aber ein— wandfrei beſtätigt worden war, daß dieſe Regie— rung parlamentariſch in der Luft hing, war es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, keine Möglichkeit außer acht zu laſſen, die Ausſicht auf Zuſammenarbeit ñlwilſchen greichspraſtbent, Aegierung und Reichstag verſpricht und die ein Gegeneinanderarbeiten die— ſer drei Faktoren ausſchließt. Das Zentrum muß alſo verſuchen, mit der einzigen Partei, die unter den gegenwärtigen Umſtänden dafür in Frage kom⸗ men kann, eine Verſtändigung zur Schaffung einer großen Volksmehrheit herbeizuführen. Die Links⸗ preſſe begleitet dieſe Anſtrengungen mit großem Lärm und verſucht, unter Angriffen auf das Zen⸗ trum, den wahren Tatbeſtand zu verſchleiern. Wenn Demokraten und Sozialdemokraten ſo hef— lig gegen eine aktive Reichstagsmehrheit aus Na— tionalſozialiſten und Zentrum ſind, wollen ſie ſich dann wenigſtens für die andere, allein noch offen— bleibende Möglichkeit, nämlich die Tolexierung der 25 2 K 1 60 a Regierung Papen, klar und ehrlich ausſprechen? Man kann gegen die Regierung Papen ſein, man kann auch gegen eine Mehrheit aus Zen— trum und Nationalſozialiſten ſein, aber man kann nicht beides in einem Atemzuge beküm— pfen und dazu noch behaupten, man wolle die Verfaſſung wahren. Eine Nachleſe atholikentag und Berufsſtände Die kath. Arbeiterſchaft Eine der erhebendſten Kundgebungen im Rahmen des Katholikentages war der großartige Appell der katholiſchen Arbeiterſchaft am Sonntag Nachmittag auf dem Eſſener Burgplatz. Der Reichsverband der katholiſchen Arbeiter- u. Knappenvereine hatte zu dieſer Kundgebung aufgerufen. Schon lange vor Beginn der Veranſtaltung gegen 14 Uhr war der geräumige Platz von Tauſenden und aber Tau— ſenden katholiſcher Arbeiter und Knappen beſetzt. Ueberaus zahlreich war auch die Werkjugend ver— treten. Ein Wald von vielen hundert Fahnen ſchloß die große Freitreppe. Verbandsgeſchäftsführer Redakteur Groß (Köln) konnte in ſeiner Begrüßungsanſprache zahl— reiche Ehrengäſte begrüßen, den Erzbiſchof Dr. röber, ferner Biſchof Kaller von Ermland, den iſſionsbiſchof von Kimberley, Meyſing, den Prä— enten Otte, den Fürſt zu Löwenſtein ſowie die Miniſter a. D. Dr. Stegerwald, Dr. Brauns und Dr. Hirtſiefer. Nachdem der Präſident des Katholikentages, Otte, herzliche Grüße überbracht hatte, leitete ein wirkungsvoller Sprechchor und ein ſchön geſunge— nes Chorlied über zu der inhaltsreichen Anſprache des Erzbiſchofs Dr. Gröber über„Die Sen— dung der katholiſchen Arbeiterſchaft in der Gegen— wart“. Lebhafter, langanhaltender Beifall dankte Sr. Exzellenz für ſeine der Arbeiterſchaft aus dem Herzen geſprochenen Ausführungen. Nachdem noch der Führer der ſozialen Katholiken Hollands, Aſgr. Dr. Poels, die Grüße der katholiſchen Arbeiter Hollands überbracht hatte, ſprach Redak— teur Groß das Schlußwort, das in das feierliche Gelöbnis ausklang, daß die katholiſche Arbeiter- ſchaft alles dafür einſetzen werde, daß Chriſtus, Herr der Großſtadt, König der Arbeit ſein werde. Die kath. Naufleute Die bei Gelegenheit des 71. Deutſchen Katho— likentages in Eſſen anweſenden Mitglieder des Verbandes Katholiſcher Kaufmänniſcher Vereini- gungen Deutſchlands trafen ſich Samstag abend in der Kaupenhöhe zu einer großen Kundgebung. Schon lange vor Beginn der großen Feſtfeier war der große Saal überfüllt. Ueber die deutſchen Landesgrenzen hinweg reichte man ſich an dieſem Abend die Bruderhand, und alle deutſchen Dia— lekte ſchwirrten durcheinander, um ſich aber dann in dem ſinnvollen Gruß der katholiſchen Kauf— leute:„Ehrlich im Handel, chriſtlich im Wandel“ wieder zu vereinigen. Zu Beginn der Feier wurden unter dem leb⸗ haften Beifall der Anweſenden die Banner des Jung⸗KKV. aus dem Reiche unter Vorantritt der diſziplinſerten„Schwarzen Schar“ in den Saal getragen, wo ſie dann mit denen der Stammver⸗ eine zuſammengeſtellt wurden. Der ganze Saal war ſinnvoll dekoriert und auf allen Tiſchen ſtan⸗ den friſche Blumen. Der 1. Vorſitzende der„Aſſindia“, Peters, entbot allen Teilnehmern einen herzlichen Will⸗ kommensaruß, ganz heſonders aber, den hohen meufitgrüppe bes Puünguukuter⸗ ringes Eſſen und der Geſangverein katholiſcher Lehrer und Lehrerinnen verſchönten den Abend durch muſikaliſche und geſangliche Darbietungen. Im Mittelpunkt der Feierſtunde ſtand die Feſt⸗ rede des Verbandsdirektors Wages, der mit großem Beifall empfangen wurde. 5 Im Namen bes Verbandsvorſtandes hieß Ver⸗ leger Klagges die Teilnehmer an der großen Kundgebung, die alle noch unter dem Eindruck der Erlebniſſe des Katholikentages ſtanden, willkom— men. Für das Zentralkomitee der Katholiken Deutſchlands ſprach Pater Friedrich Mucke r— mann, S. J., den die Verſammlung begeiſtert begrüßte. Gerade der Kaufmannsſtand ſei geeig— net, ſo ſagte er, tatkräftig an dem Wiederaufbau von Wirtſchaft und Geſellſchaft mitzuarbeiten. In den letzten hundert Jahren ſei die Geſellſchaft faſt ausſchließlich aus dem Bürgerſtande heraus ge— formt und geſtaltet worden. Der Geiſtliche Beirat der„Aſſindia“, Studien— rat Gaul, ſprach das Schlußwort, indem er die religiös-ſittlichen Aufgaben des Verbandes KK. und jedes einzelnen Mitgliedes klar ſkizzierte. Die kath. Beamten Der große Saal der Kaupenhöhe faßte trotz gedrängter Fülle bei weitem nicht die Maſſen, die zur Kundgebung des katholiſchen Beamtenvereins am Sonntag mittag um 2 Uhr erſchienen waren. Im Konzertſaal mußte eine Varallelverſammlung angeſetzt werden. An Stelle des plötzlich verhin— derten Verbandsvorſitzenden eröffnete der Stell— vertretende Vorſitzende Joerken(Köln). Unter den Gäſten begrüßte er beſonders u. a. den Regie— rungspräſidenten Elfgen, Miniſterialrat Schneider und die Abgeordneten Baumhoff, Schumacher, Dr. Zorn und Dr. Kremer. Ein herzlicher Gruß galt dem Mitglied des Katholikenpräſidiums und lang⸗ jährig recht regem Mitarbeiter im katholiſchen Be— amtenverein, Herrn Regierungsdirektor Dr. gel(Oppeln). Eine große Enttäuſchung müſſe er leider bereiten. Dringende Arbeiten und Ver— handlungen erlaubten es dem Reichstanzler a. D. Dr. Brüning nicht, ſein Verſprechen, in dieſer Verſammlung zu reden, einzuhalten. Namens des Eſſener Beamtenvereins begrüßte ſein Vorſitzen— der, Oberpoſtinſpektor Bion, die Erſchienenen. Als erſter Redner ſprach alsdann Dr. theol. Riebartſch, Dozent am Prieſterſeminar zu Hildesheim, über die Aufgaben des katholiſchen Beamten in der Katholiſchen Aktion in der Groß— ſtadt. Als zweiter Redner ſprach der Stellvertre— tende Vorſitzende Joerken. Darbietungen des Geſangvereins der Poſtbe— amten und der Kapelle der ehemaligen Militär⸗ muſiker aus Eſſen umrahmten Reden und Anſpra⸗ chen. Mit dem Liede:„Großer Gott, wir loben dich“, ſchloß die Verſammlung. Die kath. Bauern Am Sonntag mittag 1 Uhr nahmen die katho⸗ liſchen Bauern den großen Saal des Saalbaues für ihre Kundgebung bis auf den letzten Platz in Anſpruch. Der Vorſitzende, Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes. hexübrte in ſeiner Begrüßungs⸗ Feſtgaſten. Die Dr. 1 Wei⸗ eee eee 49. Jahrgang anſprache das Hauptthema der Katholikenverſamm⸗ lung,„Chriſtus in der Großſtadt“ und legte dar, daß die Auswirkungen der Großſtadt heute beſon— ders durch das Radio und die Technik bis in das letzte Bauernhaus hineinreichen, daß ſomit dieſes Thema auch für die Bauern von aktueller Bedeu— tung ſei. D Dr. Dollfuß, der zugleich öſterreichiſcher Landwirtſchaftsminiſter iſt, ſprach in kurzen Wor— ten über die Verbundenheit der öſterreichiſchen und der deutſichen Bauern und über die Urſachen der Kriſe, unter der die Landwirtſchaft in allen Ländern leidet. Dann hielt Dr. A. Hundhammer, Mit— glied des Bayeriſchen Landtags, einen langen Vortrag über die wirtſchaftliche Lage des Bauern— ſtandes.— Pfarrer Polziin aus der Diözeſe Ermland verbreitete ſich in längeren Ausführun⸗ gen über die Siedlung im Oſten.— Ferner hielt Landesökonomierat Dr. Schwörer einen län— geren Vortrag über die Bildungsprobleme des Landwirts. In einer Entſchließung forderte die Verſammlung, daß der ungeheure Ernſt der Gegenwart berückſichtigt werde durch durchgreifende grundſätzliche Maßnahmen zur Beſ— ſerung der Lage der deutſchen Landwirtſchaft und Geſamtwirtſchaft. Die katholiſchen Bauern richten an die verantwortlichen und berufenen Kreiſe die dringende Mahnung, der ſeeliſchen und wirtſchaft— lichen Gefährdung des Bauernſtandes mit allen Mitteln entgegenzuwirken. Die Bauern bekennen ſich zu der Ueberzeugung, daß die geiſtige und ſittliche Geſundung des ganzen Volkes nur aus der Wiedererweckung echt religiöſen Lebens erwach— ſen kann. Schließlich wiederholen die katholiſchen Bauern ihre vorjährige Mahnung an ihre Stan—⸗ desgenoſſen, im Sinne des Weltrundſchreibens des Hl. Vaters über die geſetzliche Ordnung ſich einheitlich zuſammenzuſchließen, tätig mitzuar⸗ beiten in der Organiſation des chriſtlichen Bauern⸗ ſtandes und als verantwortungsbewußter Berufs, ſtand mitzuwirken an der Erneuerung der Geſell— ſchaft zum Beſten des Geſamtvolkes. Die kath. Handwerker Abſchluß und Höhepunkt des Handwerkertref— fens auf dem Eſſener Katholikentag war eine Kundgebung im großen Börſenſaal am Sonntag— mittag. Sie wurde eingeleitet durch eine Eröff— nungsnungsanſprache des Vorſitzenden des Ver— bandes Katholiſcher Meiſtervereine, Kammerpräſi— denten Welter(Köln), und war ausgezeichnet durch den Beſuch und eine kurze Begrüßung des Kathy— likentages durch den Mund ſeines Präſidenten Baumgartner. Ihre beſondere Zugkraft erhielt die Verſammlung durch ein Referat des Sozial— politikers Profeſſor Grund lach, S. J., zu dem Thema:„Der berufsſtändiſche Aufbau der Geſell— ſchaft“. Eine große Aufgabe, ſo erklärte der Red— ner am Schluſſe, hat das katholiſche Handwerk in Zukunft zu leiſten. Daß das Handwerkertum ſien trotz der großen Widerſtände gehalten hat und wohl einer beſſeren Zukunft entgegenblicken darf, iſt der Beweis, daß weder die Bourgeoiſie noch ber Marxismus recht behalten haben. Hier gewinnt auch die Kirche wieder den Anſchluß an die großen Zeiten eines Ketteler. Der Geiſt Kolpings in ſei— ner neuen Geſtalt tritt unter uns. In ſeinem Geiſte laſſen Sie ſich leiten zu den hohen Zielen, zu deren Erfüllung ich Ihnen herzlich Glück pwünſche. Den Dank der Verſammlung ſprach mit herz— licher Betonung Präſident Welter. Nach einem launigen und populären, den Appell zur Tat un⸗ terſtreichenden Wort des Genexralpräſes der katho— liſchen Handwerkerjugend, Msgr. Hürth, ging die impoſante Verſammlung nach dem Abſingen des Kolpingliedes auseinander. Wiederaufnahme der Jriſchfleiſchverbilligungsaklion Berlin, 9. 9. Die verbilligte Abgabe von Friſchfleiſch wird, wie WTB⸗-Handelsdienſt erfährt, vorausſichtlich am 1. Oktober wieder aufgenommen werden. Die Verbilligung ſoll, wie im Vorjahre, 20 Rpfg. pro Pfund be⸗ tragen, auch der Kreis der Bezugsberechtigten ſoll der gleiche ſein wie bei den früheren Akti⸗ onen. Die Mittel für die Fleiſchverbillgung werden wiederum vom Reichsminiſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft zur Verfügung geſtellt.