Lokales Herbſt! Langſam will der Sommer gehen, Eilig ziehen die Vögel ab, Ueber Berge, über Seen, Bis zum Nil und bis zum Kap. * * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Kienle. * Der Kreditverein hält morgen Sonn- tag, den 11. September, nachmittags 4 Uhr, im„Freiſchütz“ eine außerordentliche Generalver- ſammlung ab. Die Tagesordnung ſieht u. a. auch die Neuwahl des Rechners und Kontrolleurs vor. (Siehe heutiges Inſerat.) * Mar. Jünglingſodalität. Die Mit⸗ glieder werden gebeten das heutige Inſerat zu be— achten. 1 Sterbefall. Heute vormittag verkündeten die Sterbeglocken das Ableben der Frau Fried- rich Pfenning 2. Wtw. geb. Reiſinger Fried⸗ richſtraße, die im 82ſten Lebensjahre ſtand. Außer- ordentlich ſchmerzlich für die Hinterbliebenen iſt das Hinſcheiden der Frau Apollonia Lammer geb. Friedel, die im 38ſten Lebensjahre an den Folgen des Wochenbettes verſchieden iſt. Die Be— erdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht ſtatt. R. l. P. „An der Beerdigung von Frau Lammer mögen die Kinder der Klaſſe Frl. Krimmel teil- nehmen. An der Beerdigung von Frau Pſenning die Kinder der Klaſſe Frl. Kärcher. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder darauf aufmerkſam zu machen. * Bierabend des Männer-Geſang⸗ Vereins 1846. Im Jahre 1912 war es zum erſten Male, daß der M. G. V. einen Bierabend veranſtaltete. Der Sinn dieſer Veranſtaltung war, die Mitglieder und deren Angehörige zu einem ge— mütlichen und billigen Abend zu verſammeln. Die— ſer Abend wurde bis heute beibehalten und am 25. September 1932 ruft der M. G. V. ſeine Mitglie- der Freunde und Gönner wieder zuſammen. Der diesjährige Bierabend wird neben Geſang u. Coup lets, den humoriſtiſchen Schwank„Der geprellte Profeſſor“ bringen. Dieſer Schwank iſt originell und voll ſprudelndem Humor, daß er zu einem Hochge— nuß für die Zuhörer wird. Im zweiten Teil des Abends iſt Sorge getragen, daß auch die Tanz— luſtigen auf ihre Rechnung kommen. Eintritt frei. Was alles geſtohlen wird. Anfangs dieſer Woche wurden zur Nachtzeit zwei lange, ſchwere Bauhölzer, die in der Hofmannſtraße lagerten, geſtohlen. Der Beſtohlene will die Namen der bekannten Täter der Oeffentlichkeit übergeben, wenn dieſe die zwei Balken nicht innerhalb 24 Stunden wieder an Ort und Stelle bringen. Hoffentlich fürchten die Täter den öffentlichen Pranger. » Fechtergilde DJK. Viernheim. Die Fechtergilde der Deutſchen Jugendkraft hat für Sonntag, den 11. 9. 32 die Mannſchaft der Fecht⸗ abteilung der DI Mainz a Rh. zum Mannſchafts- kampf im Florettfechten verpflichtet. Mainz, der einige Vertreter in der Reichsmeiſterklaſſe ſtellt und am letzten Sonntag beim reichsoffenen Turnier in Mainz den Wanderpreis der heſſiſchen Regie— rung errang, wird in ſtarker Aufſtellung antreten, ſodaß die junge Mannſchaft der Fechtergilde, die am letzten Sonntag ihre Feuerprobe ja verhältnis- mäßig gut beſtanden haben, Mühe haben wird, ſich Mainz gegenüber zu behaupten. Es werden jedenfalls intereſſante Kämpfe zu erwarten ſein. Die Fechtergilde lädt hiermit alle Freunde und Anhänger der DI und der Fechtkunſt ein. Die Kämpfe beginnen vormittags 10,30 Uhr. Der Eintritt iſt frei! * Großbetrieb auf dem Waldſport⸗ platz. Der morgige Sonntag ſieht die Viern⸗ heimer Sportswelt auf dem Waldſportplatz. Der in der Fußballwelt ſo ſehr gefürchtete Gegner Waldhof kommt. Hoffen wir, daß unſere Grünen aus dieſem ſchweren Kampfe als Sieger hervorgehen. Dazu unſere beſten Wünſche! * Volkschor. Heute Samstag abend Wiederbeginn der Singſtunden nach den Ferien. Der geſamte Chor, Männer und Frauen müſſen hierzu reſtlos erſcheinen. * Wallfahrt auf den Kreuzberg bei Hemsbach. Morgen Sonntag iſt wieder von Hemsbach aus Wallfahrt auf den dor⸗ tigen Kreuzberg, dieſe erhält ein beſondere Note dadurch, da die renovierten Kreuzwegſtationen ein⸗ geweiht werden. Dies wird wieder viele Gläubige von der ganzen Bergſtraße anziehen. Die Wall- fahrtspredigt hält Hochw. Herr Pfarrer Müll ſer aus Niederliebersbach. Die kirchliche Feier beginnt um halb 3 Uhr nachm. Der leichtathletiſche Länderkampf Baden⸗Pfalz findet morgen Sonntag nicht in Mannheim, ſondern in Bruchſal ſtatt. An dem Kampf beteiligt ſich der Sportler Matth. Ring⸗ hof vom hieſigen Turnverein im Stabhochſprung. Wir wünſchen ihm guten Erfolg. *Die Schützenabteilung des Krieger⸗ und Soldatenvereins Teutonia konnte beim Ver⸗ bandsſchießen am letzten Sonntag in Käfertal alle erſten Plätze belegen. Beim Mannſchaftsſchießen gingen die Altſchützen mit 685 Ringen, die Jung- ſchützen mit 557 Ringen als erſte durchs Ziel. Im Einzelſchießen erhielten die Verbandsmeiſterſchaft die Herren Kameraden Schilling, Niebler Fritz, Karl Hook und Wilhelm Winkenbach. Beim Preisſchießen konnte Herr Albus den erſten Preis, einen 24teil. Beſteckkaſten, mit nach Hauſe nehmen. Dieſe Erfolge ſind um ſo höher zu bewerten, da ſie in Käfertal errungen wurden. In Käfertal muß immer mit ge— waltiger und ſchußſicherer Konkurrenz gerechnet wer— den. Die Erfolge waren auch nur möglich, durch die zielbewußte, ſtete Uebung auf dem hieſigen Stand. Beſonders unter den Jungſchützen befindet ſich wert— volles Material. Mit Ablauf des Schießjahres vol— lenden verſchiedene Jungſchützen das 21. Lebensjahr und treten zu den Altſchützen über. So iſt es mög— lich, im kommenden Jahr eine zweite Altſchützen— mannſchaſt zuſammenzuſtellen. Der große Eifer, der die Schützenabteilung beherrſcht, läßt erwarten, daß kommendes Jahr mancher Preis nach Viernheim wandern wird. * Viertes Bergſträßer Winzerfeſt. Vom 17. bis 20. September 1932 findet in Bens- heim das 4. Bergſträßer Winzerfeſt ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Um— kreis(Tarifentfernung) von 100 km. um Bensheim Sonntagsrückfahrkarten nach Bensheim ausgegeben. * Kommunales. Aus Heddesheim wird gemeldet: Denjenigen Allmendnutznießern, die Rück— ſtände an die Gemeindekaſſe hier haben, ſind die Allmendgrundſtücke zu entziehen und von der Ge— meinde neu zu verpachten.— Von dem Arbeits- dienſt anläßlich der Tabakernte werden den Frauen und Kindern über 14 Jahre, deren Ehemänner Wohlfahrtsempfänger ſind, 50 Prozent des Ver— dienſtes in Anrechnung gebracht. * Ein tragiſcher Fall. In Schwetz⸗ ingen ſtarb eine Frau, die die Leiche ihres Enkel— kindes geküßt hatte an Vergiftung. Dieſer überaus tragiſche Fall rief allgemeine Teilnahme hervor. Die deutſche Preſſe. In Deutſchland erſcheinen 4647 Tageszeitungen. Eine Neuerung auf der Städtiſchen Straßenbahn Mannheim. An einem Wagen der Linie 25 iſt ein elektriſcher Zähler angebracht, der angibt wieviele Perſoneu ein- und ausſteigen und zu wel- cher Zeit. Jedenfalls ſoll der Zähler an allen Wa⸗ gen angebracht werden. 0 5* Doppeltes Unglück. Der Arbeiter Krämer in Beerfelden i. O. der aus dem Krieg eine verkrüppelte Hand mitbrachte, kam nun im Sägewerk Weber mit der guten Hand in die Kreis— ſäge, wo ſie ihm glatt abgeſägt wurde. * 80 Waggon Zwetſchen täglich. Ueber den Mannheimer Rangierbahnhof gingen in den letzten 14 Tage täglich faſt 2 Züge Zwetſchen mit je vierzig Waggon. Ein Waggon enthält durch ſchnittlich 60 Zentner. Die Zwetſchen kamen von der Bühler Gegend und dem übrigen Mittel- und Oberbaden. Die Urbarmachung der Ameiſenlache in Hüttenfeld. Der„Lamp. Ztg.“ entnehmen wir folgenden Bericht: „Wir haben ſchon des öfteren über die ſegens⸗ reiche Tätigkeit des freiwilligen Arbeitsdienſtes in unſerer Filialgemeinde Hüttenfeld berichtet. Ein Beſuch dieſer Wirkungsſtätte läßt uns feſtſtellen daß hier ein Werk im Entſtehen iſt, das nach Fertigſtellung der Planierungsarbeiten vielen Sied⸗ lern zu einem Eigenheim verhelfen wird. Die Ameiſenlache iſt Eigentum der Gemeinde Lampert⸗ heim und ca. 11 Morgen groß. Bisher wurde nur minderwertiges Gras und Spreu geerntet. Die Idee der Urbarmachung ging von Herrn Lehrer Müller⸗Hüttenfeld aus, der die Abſicht hatte, das Gelände für Siedlungszwecke einer Baugenoſſen⸗ ſchaft zu erwerben. Wie die Verwertung nun vor ſich gehen ſoll, iſt noch nicht endgültig feſtgeſetzt. 3. Zt. ſind ca. 50— 80 Lampertheimer Wohlfahrts⸗ empfänger eifrig damit beſchäftigt einen dort be⸗ findlichen Hügel, den ſogenannteu Hexenbuckel, des Herrn Wiegand abzuheben und die Ameiſenlache ca. 1 mtr. höher zu legen. Man ſieht heute ſchon eine große Strecke planierten Geländes, auf dem eine Kompoſtſchicht gelegt wurde. Auch hat man ſchon Anpflanzungsverſuche unternommen. Da der Boden verſäuert iſt, wird man erſt durch Verſuche feſtſtellen müſſen, was ſich darauf am zweckmäßig⸗ ſten anbauen läßt.— Träger der Arbeit iſt die Gemeinde Lampertheim, in deren Auftrag Herr Gemeindebaumeiſter Rockenfeld die Leitung der Arbeiten hat. Träger des Dienſtes iſt das Heſſiſche Heimatwerk E. V., durch Herrn Architekt Jakob, Birkenau.— Die Arbeiten nahmen im Juni ds. Is. ihren Anfang und ſollen bis etwa zum Früh- jahr beendet ſein. Die dort beſchäftigten Wohl— fahrtsempfänger und Ausgeſteuerten erhalten bei 6 ſtündiger Arbeitszeit pro Tag 2.—, doch wird für Kleidung, Schuhe, Geräte ete, pro Tag 40 Pfg. einbehalten. Für Unterhaltung in ſportlicher Be— ziehung wie auch durch Vorträge in der Freizeit iſt ebenfalls geſorgt.— Man darf wohl behaupten, daß durch dieſes Werk den dort beſchäftigten Arbeits⸗ freiwilligen wieder ein Lichtſtrahl in ihrer ſeeliſchen Not und neue Freude am Daſein gegeben wurde, weshalb allüberall, wo es nur möglich iſt, ſolche Projekte erſchloſſen werden ſollten.“ Eine intereſſante Vorführung Am Samstag, den 3. September fand im Saal zum Engel die Gründungsverſammlung der Viernheimer Ortsgruppe des Südweſtdeutſchen Bun— des der Rundfunkhörer e. V. ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Dr. Pechau, Mann⸗ heim hielt einen Vortrag über das Neue, was die diesjährige Berliner Funkausſtellung gebracht hat, ſoweit es ſich auf die Viernheimer Radioempfangs- verhältniſſe bezieht. Für den Laien verſtändlich, erläuterte er die Begriffe des 1, 2 und 3 Kreis- empfängers an einem Hörbeiſpiel. Die Kleinſtadt iſt der Großſtadt gegenüber beim Empfang drahtloſer Nachrichten vor allem dadurch bevorzugt, daß jeder Empfänger an einer guten Hochantenne betrieben werden kann, da ſtets die Möglichkeit beſteht, eine ſolche zu ſpannen. Ab⸗ geſehen von den geringeren Verbreiterungen ſtören— der elektriſcher Apparate, bildet eine gute Hoch— antenne die wichtigſte Grundlage für einen ein- wandfreien Empfang. Auch das Aufſuchen von Störungen iſt in einer Kleinſtadt dadurch weſentlich erleichtert, daß jeder ſeine Nachbarſchaft gut kennt und weiß, welche elektriſche Geräte dort benutzt werden. Andererſeits bedingt die größere Empfangs- energie die eine gute Antenne beibringt, größere Erforderniſſe an Trennſchärfe des Gerätes als eine Innen- od. Behelfsantenne, welche eben nur wenig Empfangsenergie aufnimmt. Der einfachſte und billigſte Einkreisempfänger wird im allgemeinen eine genügende Trennſchärfe zum einwandfreien Empfang eine größere Anzahl von Stationen nicht haben. Jedoch wird der Zwei-Kreisempfänger bei ſorgfältiger Bedienung die erforderliche Trennſchärfe aufweiſen, ſodaß ein Gerät mit einer Hochfrequenz-, einer Audion und einer Niederfrequenz-Verſtärker⸗ röhre ſich als das meiſtbenutzte herausgeſchält hat. Ein ſolches Gerät iſt in einer Preislage von etwa RM. 150.— bis RM. 250.— mi Lautſprecher zu haben. Sein Betrieb iſt billig, denn es erfordert für 30 Betriebsſtunden, etwa 1 Kilowattſtunde. Man rechnet dieſe 30 Betriebsſtunden für etwa eine Woche. Wird anſtelle des elektromagnetiſchen Laut- ſprechers ein elektrodyamiſcher verwendet, ſo wird der Betrieb durch dieſen etwas teurer, da dann eine Kilowattſtunde für etwa 22 Betriebsſtunden reicht. ö Vor dieſem Gerät zeichnen ſich die neueſten nung, ſogenannter Einknopfbedienung aus. An Trennſchärfe können dieſe Geräte nich mehr übertroffen werden. Es handelt ſich dabei um 5 und 6 Röhrengeräte, bei denen auch ein wirkſamer Schwundausgleich(Fading⸗Regulierung) Verwendung findet. Leider haben Stationen, wel. che aus größerer Entfernung empfangen werde bei Dunkelheit oft die Eigentümlichkeit, in der Lautſtärke ſtark zu ſchwanken. Die neuen Geräte bringen dieſe Stationen gleich ſtark. Die Stärke wird durch Betätigung eines beſonderen Knopfes für alle Stationen gleichmäßig eingeſtellt. Aber nicht nur gleiche Lautſtärke für dieſe Stationen ſondern auch gleichbleibende Lautſtärke bringt ein ſolches Gerät. Aber es braucht auch für etwa 14 Stunden eine Kilowattſtunde und koſtet etwa RM. 300.— bis RM. 400.— mit dynamiſchem Laut⸗ ſprecher. Anſchließend an den Vortrag führte Herr Elektromeiſter Hanf, welcher die Leitung der Viernheimer Ortsgruppe übernommen hat, mehrere ſolcher Superhets und auch kleinere Apparate vor, ſodaß man ſich von der Güte dieſer neuen Appa⸗ rate überzeugen konnte. Die Mitgliederwerbung hat bereits nach Mit⸗ teilung bis jetzt gute Erfolge gehabt, da die Mit⸗ gliedſchaft durch den Bezug einer Funkkzeitſchrift durch den Bund erworben werden kann und da— gegen koſtenloſe Hilfe bei Störungen am Gerät und der Anlage, techniſche und juriſtiſche Beratung verknüpft iſt Wir wünſchen der neuen Ortsgruppe ein gu⸗ tes Gedeihen. u, Der Großkampf gegen Wald⸗ hof auf dem Waldſportplatz! Wir machen nochmals auf folgende Punkte aufmerkſam: 1) Beginn iſt um 3 Uhr, alſo eine Stunde früher. Die 2. Mannſchaft beginnt um 1,15 Uhr. 2) Es iſt durchaus möglich, daß das Spiel aufgeregt verläuft. Wir bitten unſere Publikümer die Ruhe zu bewahren. Der Schiedrichter hat be— ſtimmt die Abſicht, das Spiel nach beſten Wiſſen und Gewiſſen zu leiten! Wir erinnern daran, daß der Sport⸗Vgg. voriges Jahr auf Grund der Vor⸗ fälle bei dem VfR.⸗Spiel in Viernheim Platzſperre angedroht worden iſt. Aufeuerungsrufe ſind natür⸗ lich etwas anderes!! 3) Wir haben für das Waldhofſpiel ein Vor verkauf für Erwerbsloſe eingerichtet. Karten werden abgegeben gegen Ausweis in dem Vereinslokal zum gold. Stern und in der Geſchäftsſtelle Sonntag Vormittag 11—1 Uhr. Preis 35 Pfg. 4) Sonſtige Karten im Vorverkauf gibt es nur allgemeiner Stehplatz zu 50 Pfg. ſtatt zu 60 Pfg. an der Platzkaſſe. Sitzplatzkarten koſten 80 Pfg. Viernheimer Tonfilmſchau. Das triumphalſte Filmwerk aller Zeiten Ben- Hur in Tonfaſſung. Ben⸗Hur, das intereſſanteſte Filmwerk der Welt als Tonfilm ab heute im Central⸗Film⸗Palaſt bedeutet für alle Filmfreunde Viernheims ein Hoch— genuß. Ueberall ganz große Begeiſterung. Ben— Hur iſt und bleibt der Welt gigantigſtes Filmwerk für alle Zeiten. Wer Ben-Hur früher ſtumm ge⸗ ſehen hat, wird beſtimmt in Tonfaſſung dieſes Kunſtwerk anſehen und wärs überhaupt noch nicht geſehen hat, der darf es ja nicht verſäumen. Es iſt ein farbenprächtiges Monumental-⸗Filmwerk(zum größten Teil farbig) von gigantiſchen Dimenſionen. Mit einem Wort: der ſchönſte und gewaltigſte Film aller Zeiten. Im 2. Teil ſehen wir ebenfalls ein ſchönes Filmwerk: Roſe-Marie oder Des Schickſals Tücke. Eine zarte Liebesgeſchichte aus den kana⸗ diſchen rauhen Bergen und Wäldern. Dieſes Pro— gramm, das eine beſondere Sehenswürdigkeit iſt, ſollte wirklich niemand verſäumen. Trotz enorm höherer Unkoſten keine Preiserhöhung, damit alles dieſes ausgezeichnete Programm anſehen kann. Man möge nach Möglichkeit die Werktags⸗Vorſtel⸗ lungen beſuchen, da ſonſt am Sonntag überfüllt iſt. In der 9 Uhr Pauſe werden die auswärtigen Fußball⸗Reſultate bekannt gegeben. Iſt tiefblau det Himmel und CöMete Wesch lancken Eine wundervoll reine, klare Wäſche von höchſter Sauberkeit und prachtvoll friſchem Duft gibt die richtige klnwendung von Perſil: Nehmen Sie auf jez Eimer Waſſer 1 Normalpaket Perſil. 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Ar. 211 CCC ˙·˙· A Jür eilige Leſet Bei einer Keſſelexploſion auf einem amerik. Schiff wurde eine große Anzahl Arbeiter ge⸗ tötet. Der Reſt der Beſatzung erlitt Verletzun⸗ gen oder wird vermißt. Dem Orkan, der die Oſtküſte der Vereinigten Staaten heimgeſucht hat, fielen bis jetzt 7 Men⸗ ſchenleben zum Opfer. Die Deckung der Reichsbanknoten betrug am 7. September 27, Prozent gegenüber 27 Prozenr am 7. Auguſt. Die angekündigte Beſprechung zwichen Reichspräſidenten und Reichstagspräſidium fand am geſtrigen Freitag ſtatt; ein poſitives Ergebnis wurde nicht erzielt. Die Reichsbahndirektion Nürnberg hat in ih⸗ rem geſamten Direktionsbezirk 2500 Arbeitern gekündigt. Im Dorfe Samplatten bei Ortelsburg(Oſt⸗ preußen) kam es zu einer Schlägerei, die in eine regelrechte Straßenſchlacht ausartete. Neun Perſonen wurden zum Teil ſchwer ver letzt, zwei davon ſind bald verſtorben. Eiſenbahnergewerk⸗ ſchaſten beim Reichsver⸗ Kkehrsminiſter wib. Berlin, 9. Sept. Der Reichsverkehrsmini⸗ ſter empfing heute die Vertreter der Gewerkſchaf⸗ ten der Eiſenbahnarbeiter, um deren Wünſche ent⸗ ſprechend mit ihnen die Frage der Entlaſſung von Eiſenbahnarbeitern zu beſprechen. Der Miniſter erklärte, daß er die Notwendigkeit einer Entlaſ⸗ ſung ſehr bedauere, und daß er über Wege zur Milderung mit der Deutſchen Reichsbahn-Geſell⸗ ſchaft bereits ſeit längerer Zeit verhandle. Der Beſchluß, Arbeiter zu entlaſſen, ſei von der Reichs⸗ bahn angeſichts der Finanzlage ſchon anfangs des Sommers, alſo erhebliche Zeit vor der Entſtehung des Wirtſchaftsprogramms der Reichsregierung ge— faßt worden. Die Reichsbahn werde nunmehr durch die ihr aus den Steuergutſcheinen zufließen⸗ den Mittel in den Stand geſetzt, zurückgeſtellte Ar⸗ beiten wieder aufzunehmen. Sie werde dabei auch Oberbauarbeiten ausführen laſſen, bei denen ein nicht unerheblicher Teil der zur Entlaſſung vorge⸗ ſehenen Leute über den 1. Oktober hinaus beſchäf⸗ tigt werden könne. Die Beratungen ſind heute noch nicht abgeſchloſ— ſen worden und werden fortgeſetzt. Die Gewerkſchaften vertraten die Auffaſſung, daß durch anderweitige Regelung der Arbeitsver⸗ hältniſſe im Betriebe, insbeſondere durch Einle⸗ gung von Feierſchichten, Entlaſſungen weiter ein⸗ geſchränkt werden könnten. Der Reichsverkehrs⸗ miniſter erklärte dazu, dieſe Frage mit der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft ſofort zu prüfen. Tagesnachrichten Einberufung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Zentrumspartei. enb. Berlin, 9. Septbr. Der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Zentrumspartei iſt für Montag vormittag nach Berlin einberufen worden. Freiherr v. Lersner Vertrauensmann der Reichs⸗ regierung in München. enb. München, 9. Sept. Die Bayriſche Amtliche Preſſeſtelle teilt mit: 1 Da ſich bei der Reichsregierung das Bedürfnis herausgeſtellt hat, im Verkehr mit der bayeriſchen Staatsregierung Wert auf perſönliche Fühlung⸗ nahme zu legen, wurde Legationsrat Dr. Frhr. v. Lersner als Vertrauensmann der Reichsregierung in München beſtellt. Seine Aufgabe iſt es, zu be⸗ ſtimmten Zeiten Aufträgen der Reichsregierung in München zur Verfügung zu ſtehen. Ueber ſeine Berufung hat die Reichsregierung er bayeriſchen Staatsregierung eine amtliche Mit⸗ teilung zugehen laſſen. Die Verwaltungsreform in Preußen Berlin, 9. Sept. Reichskommiſſar Dr. Bracht ſprach am Freitag abend in der Stunde der Reichsregierung über alle deutſchen Sen- der zur Verwaltungsreſorm in Preußen. Der Reichskommiſſar gab einen Ge amtüberblick er Zeitung Anzeigenpreiſe: mittags 8 Uhr, größere bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Not Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Notizen vor⸗ Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 10. September 1932. Einwurf, ob die gegenwärtige Zeit der Not der richtige Zeitpunkt der Reform der preu— ßiſchen Staatsverfaſſung ſei, erklärte der Reichskommiſſar: Es gehört ſchon zur geſchicht⸗ lichen Tradition Preußens, daß große Ver⸗ waltungsreformen nur in Notzeiten durchge— führt wurden. Eines darf ich aber gegenüber den Kritikern der neuen Verwaltungsreform feſtſtellen: die Sparſamkeit der öffentlichen Hand will zwar jeder;— aber am liebſten rort, wo ſie einen ſelbſt nicht trifft. Dieſen ſelbſtverſtändlichen Wunſch allen zu erfüllen, iſt leider nicht möglich. Wenn wir mit der Sparſamkeit im preußiſchen Staat Ernſt ma⸗ chen wollen, dann können einzelne Härten nicht vermieden werden. Das, worauf es jetzt ankommt, das iſt die Schaffung der Grundla— gen für die Vereinfachung des geſamten preu— ßiſchen Staatsapparates. Die beiden Gebiete der Reform, die bis jetzt durchgeführt worden ſind,— die Auflö— ſung von 60 Amtsgerichten und 58 Landkrei⸗ ſen, ſowie die organiſatoriſche Neuordnung der allgemeinen Landesverwaltung— ſind nur ein Teilgebiet der großen Reform an Haupt und Gliedern, die in Reich, Ländern und Gemeinden durchgeführt werden muß. Dabei konnte die Reform der kommunalen Selbſtyerwaltuna nur in einem Teilaebiet dium des Reichstages: Reichstagspräſident tiſche Lage. Meißner teilgenommen. Porſtellung des Prädiums Ausſprache, die etwa 20 Minuten dauerte. bei der alle Herren des kamen. Reichstagspräſident daß der g Reichstag eine arbeitsfähige Mehrheit habe. dieſen Hinweis darauf, 9. 2 Reichstagspräſidiums ſei, politiſche Auffaſſungen zum Ausdruck brächten. dem Sinne auseinandergeſetzt, abgegeben worden ſind. Die ſeine letzten 0: zu faſſen, als er die Führer ung kennengelernt habe, u. dem Reichstag behalten. Damit war daß der chung keinen über die Gründe, den umfang und das Ziel der eingeleiteten Reformen. Gegenüber dem trauen habe. dehandelt werden. Dieſe Beſchrantung war aus einem rechtlichen Grund notwendig. Denn die Notverordnung des Herrn Reichspräſiden⸗ ten vom 24. Aug., die den Ländern die Mög⸗ lichkeit bietet, eine Reform der Verwaltung auf dem Notverordnungsweg durchzuführen, ermächtigt nur zu Maßnahmen, mit denen unmittelbare Erſparniſſe verbunden ſind. Die Reform der Selbstverwaltung, in Ver⸗ bindung mit einer Reform des Finanzaus⸗ gleichs bleibt als eine dringende Aufgabe der Gegen— wart beſtehen. Männer müſſen dem Staat dienen. Soll dieſer Wurf, den die preußiſche Staatsregierung mit der Verwaltungsreform gewagt hat, gelingen, iſt allerdings eins un— bedingt Vorausſetzung: Als Landräte, Re— gierungs- und Oberpräſidenten müſſen Män⸗ ner dem Staate dienen. die umfaſſende Sach- kenntnis beſitzen, ſich lediglich als Diener des Staates fühlen und ihre perſönlichen, weltan— ſchaulichen und politiſchen Auffaſſungen dem Staatsintereſſe unterordnen. Solche Män— ner ſtehen heute bereits in großer Zahl an leitenden Poſten in dem preußiſchen Staat. Viele Beamte, die ſolche Vorausſetzungen er— füllen, ſind auch in den letzten Jahren auf beim Reit 20minütige Ausſprache aller Beteiligten— die Slimmung bei den Parleien Anzeichen einer abwarlenden Takkik? Ar lin, Reichspräſident von Hindenburg 8 l räſt e ce. Goering und die Vizepräſidenten Eſſer, Gräf (Thüri ichstagspräſident Goering ſtellte das neue Thüringen) und Rauch. Reichstagspräſid ring das neue 13 cpr dankte für den Beſuch und ſpach den Herren ſeine ir ple die Erfüllung ihrer Aufgabe aus. Hieran ſchloß ſich eine kurze Ausſprache über die p Wie wir erfahren, hat an dem Empiaug des Reichstagspräſidiums auch Staatsſekretär trum. ion Im Anſchluß ar die ſtellen, daß eine entwickelte ſich eine und Präſidiums zu Wort Goering legte bar,, Vizepräſident Gräf widerſprach aber Ausführungen grundſätzlich mit dem daß es nicht Aufgabe des Verßend⸗ lungen mit dem Reichstagspräſidenten einzu⸗ leiten. Auch der Reichspräſident ſtellte ſich auf einen ähnlichen Standpunkt, fügte aber hinzu, er habe nichts dagegen, daß die Herren ihre Die Herren Goering und Eſſer haben dann dem Reichspräſidenten ihren Standpunk: in wie er ja durch die Erklärungen bekannt iſt, die 1 0 baten 2 führenden Stellen ihrer Parteie Tagen von führenden S Wieſaheingen des Präſidenten Goering gipfelten in der Bitte, Entſchließungen nicht eher der großen Parteien empfangen und ihre Anſchau⸗ damit der Verſuch gemacht werde, ein: Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen dem Reichspräſidenten herbeizuführen. 11 1 äſident hat ſich ſeine letzte Entſcheidung vor⸗ 151 905 die Ausſprache ede Berlin, 9. 9. Die Beurteilung der poli: 0 en Lage, wie ſie ſich nach der Ausſprache beim Reichspräſidenten ergibt, iſt in Berliner politi⸗ ſchen Kreiſen nicht einheitlich. An Stellen, die der Reichsregierung nahe ſtehen, verlautet, räſident während der Beſpre⸗ 0 Zweifel darüber gelaſſen habe, daß er nicht die Neigung habe, einen Kanzlerwechſel vorzunehmen. daß vielmehr das jetzige Kabinett ſein Ver⸗ Nehenaleiſe“ ahgeſchoben worden. stagsvrüſidium empfing heute das neugewählte Präſi⸗ Präſidium vor; der beſten Wünſche für Auf der anderen Seite kann man bei Zen⸗ . Nationalſozialiſten den Eindruck feſt⸗ weitere abwartende Taktik ſie ihrem Ziel eines Präſidialkabinetts mit ihrer Beteiligung doch näher bringen könnte, zumal der Reichspräſident heute noch leine endgültige Entſchließung getroffen, ſondern ſich die Entſcheidung über eine Rückſprache mit den Führern der Hauptparteten vorbe⸗ halten hat. In Kreiſen der beiden gena uten Parteies wird vielfach auf eine Stelle itt der DAz hingewieſen, die heute früh davor warnte, die Unruhe einer Reichstagzauf⸗ löſung und von Neuwahlen heraufbeſchwören, bevor alle Möglichkeiten erſchöpft ſind. Dieſe Stimme wird als ein Ausfluß von Strömun⸗ gen aufgefaßt, die neuerdings in einem Teil der Wirtſchaft zu finden ſein ſollen, u. deren Grund man vor allem mit in der Befürchtung ſieht, daß der kommende Wahlkampf 95 ſo⸗ zialpolitiſchen Konflikt ſcharf in den Vorder⸗ grund rücken wird und damit einen ſtark anti⸗ kapitaliſtiſchen Charakter bekommen würde. Berlin, 9. 9. Am Freitag abend fand im Reichstag eine Beſprechung zwiſchen Abgeord⸗ neten des Zentrums, der Bayeriſchen Volkspar⸗ tei und der Nationalſozialiſten ſtatt, in der zu dem Empfange beim Reichspräſidenten Stel⸗ lung genommen wurde. Wie das Vd 3⸗Büro erfährt, hat Reichspräſident von Hindenburg inzwiſchen die Vertreter der Nationalſozialiſten des Zentrums und BVP. für Dienstag und Mittwoch mittag zu ſich gebeten. U. a. ſoll die Ausſprache über die Regierungserklärung im Reichstage erſt am Mittwoch nachmittag begin⸗ nen. An dem Termin der Regierungserklärung hat ſich nichts geändert. Der Dienstag wird plenarſitzungsfrei bleiben. Die wirtſchaftlichen Verhandlungen zwiſchen den Parteien werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt. In Kreiſen der beteiligten Parteien ſieht man der weiteren Entwicklung mit Zuverſicht entgegen. Man glaubt, daß die Ausſprache beim Reichspräſi⸗ denten nicht vergeblich geweſen ſei. ee eee 49. Jahrgang Oberſter Grundſatz für die geſamte Veam⸗ teupolitit muß ſein: die Fähigkeit entſchei⸗ det, nicht das Parteibuch. Die politiſche Zurückhaltung des Veamten iſt eine Taktfrage. Von ihm wird nicht eine Haltung erwartet, die auch auf der Straße als Furcht vor Maß⸗ cegelung jeglichen Bekenntniſſes zu einer po⸗ Llitiſchen oder weltanſchaulichen Richtung ver⸗ meidet. Eine ehrliche, politiſche Ueberzeugung ſoll einem Beamten niemals zum Vorwurf ge⸗ macht werden, wenn er im Dienſte ſeine Pflicht erfüllt und ſachlich und überparteilich ſeines Amtes waltet. Das deutſche Volk muß ſich darauf verlaſſen können, daß ſich jeder Beam⸗ te an welcher Stelle er auch ſteht, im Sinne der Verfaſſung, die er beſchworen hat, als Diener des Staatsganzen und nicht einer Par⸗ tei fühlt. Cetzte Radiomeldungen Verzweiflungstat einer Mutter— Vier Tote. enb Berlin, 10. Sept. Von einer Brücke in der Späth⸗Straße in Berlin Britz ſtürzte ſich geſtern abend eine 31 Jahre alte Ehefrau zuſammen mit ihren drei Kindern in den Teltow⸗Kaual. Alle vier konnten von der Feuerwehr nur noch als Leichen geborgen werden. Bei der Frau wurden Briefe gefun⸗ den, aus denen hervorgeht, daß ſie die Ver⸗ zweiflungstat verübte, weil ſie ſich und ihre Kinder ſchon ſeit längerer Zeit von dem Ehe⸗ mann am Leben bedroht fühlten. Die Feſt⸗ nahme des Ehemanns iſt veranlaßt worden. Sämtliche Schulen Rügens wegen ſpinale: Kinderlähmung geſchloſſen. wib Stralſund, 10. Sept. In Puthus auf Rügen wurde am Donnerstag ein Talt' von ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt. Am ein veiteres Umſichgreifen dieſer Krankheit zu ver⸗ hindern, wurden ſämtliche Schulen auf Rügen bis zum 1. Oktober geſchloſſen. Amerikaner ohne Beine durchſchwimmt den 1 Kanal. wib Dover, 10. Sept. Der Amerikaner Zibelmann, ein Mau ohne Beine, hat geſtern Abend bei St. Margaret in der Nähe von Dover die Durchſchwimmung des Kanals be⸗ gonnen. Dieſer Mann hat die Eigentümlich⸗ keit, beim Schwimmen unaufhörlich zu rau⸗ chen. Er hat alſo einen guten Vorrat Zigar⸗ ren mitgenommen. Er wird von einem Schlep⸗ per und einem Ruderboot begleitet. Marokkaniſcher Unteroffizier erſchießt zwei franzöſiſche Offiziere. wtb Paris, 10. Sept. Nach einer aus Le Havre datierten Havasmeldung aus Rabat hat ſich bei einem franzöſiſchen Poſten bei Tarbat in Südmarokko am 5. September ein ſchwerer Unfall ereignet. Ein farbiger Unter⸗ offizier, der ſich im Zuſtand der Trunkenheit befand, bekam plötzlich einen Tobſuchtsanfall und feuerte aus ſeiner Dienſtpiſtole zahlreiche Schüſſe ab. Zwei franzöſiſche Offiziere, die den Tobſüchtigen zu entwaffnen ſuchten, wur⸗ den ſo ſchwer verwundet, daß ſie bald nach ih⸗ rer Einlieferung ins Krankenhaus verſchieden. Keine Keſſelexploſion als Urſache der Newyorker Schiffskataſtrophe? wib Newyork, 10. Sept. Die Zahl der bei der Kataſtrophe auf dem Fährboot„Obſer⸗ vation“ im Newyorker Hafen ums Leben Ge⸗ kommenen hat ſich auf 38 erhöht. Es wird befürchtet, daß die Zahl der Toten auf 100 ſteigen werde. Einige der Ueberlebenden ſind der Anſicht, daß die Kataſtrophe nicht durch eine Keſſelex⸗ ploſion, ſondern durch eine andere Exploſion mittſchiffs verurſacht worden iſt. Die Wirkung der Exploſion war ſo ſtark, ſo berichten die Augenzeugen, daß mehrere Menſchen über 100 Meter weit auf die Dächer der benachbarten Febäude geſchleudert wurden, wo man ſie tot auffand. 3 Ein Hund als Kindestäuber Ein Ehepaar, das mit dem Geſinde beim Dreſchen beſchäftigt war, hatte ſein acht Mo⸗ nate altes Kind in einem Wäſchekorb unter ei⸗ nem Maulbeerbaum zurückgelaſſen. Als die Mutter ſpäter nach dem Baby ſehen wollte, war es verſchwunden. Man alarmierte alle zur Ver⸗ fügung ſtehenden Erntearbeiter und machte ſich auf die Suche. Bald darauf wurde denn auch das Kind mitten im Schilf am Rande eines kleinen Teiches gefunden. Ein rieſiger Schäfer⸗ hund hatte das Kind aus ſeinem Korb auf ſei⸗ nen Lagerplatz geſchleppt. Dem Säugling war nichts geſchehen, doch bedurfte es großer Liſt, dem Tier ſeine Beute wieder abzujagen. Ein Jelbſimörder flaggt halbmaſt In Lämershagen(Kreis Bielefeld) machte am Donnerstag morgen ein unbekannter, etwa 45 Jahre alter Mann auf ſeltſame Art ſeinem Leben ein Ende. Er knüpfte ſich hoch oben im Ausſichtsturm des„Eiſernen Anton“ auf, nach— dem er vorher aus einigen Taſchentüchern eine Fahne gemacht und dieſe auf halbmaſt gehißt hatte. An der Tatſtelle legte der humorvolle Selbſtmordkandidat einen dicken Heideſtrauß nieder. Der Mann hatte keinerlei Ausweispa— piere bei ſich. Der neue Biſchof von Eichſtädt. „München, 9. 9. Als Nachfolger des am 20. Juni ds. Is. verſtorbenen Biſchofs Leo von Mergel wurde vom Papſt Pius XI. laut einer von dem apoſtoliſchen Nuntius Vaſallo di Torre-Groſſa dem bayeriſchen Miniſterpräſi— denten Dr. Held gemachten Mitteilung der Münchener Domkapitular Dr. Konrad Graf von Preyſing-Lichteneff-Moos zum Biſchof von Eichſtätt ernannt. Berhängnisvolle Slraßenſchlacht 2 Tote, 7 Verletzte Ortelsburg(Oſtpreußen), 9.9. Im Dorfe Samplatten entſtand in vergangener Nacht im Anſchluß an eine Geburtstagfeier eine große Schlägerei, die ſich zu einer richtigen Stra— ßenſchlacht auswuchs. Der Schlächter Kattanek und der Landwirt Ach blieben mit furchtbaren Verletzungen tot auf dem Platze. Weitere ſie— ben Perſonen wurden zum Teil ſchwer ver— letzt. Zahlreiche Teilnehuer wurden verhaftet. Profeſſor Gumbel beantragt Reviſion Heidelberg, 9. 9. Wie wir erfahren, wird ſich Proſeſſor Gumbel, der ſich augenblicklich auf einer Vortragsreiſe in Nordamerika auf— hält mit der Entſchließung des badiſchen Unterrichtsminiſteriums nicht zufrieden ge— ben. Vielmehr beabſichtigt er, gegen die Ent— ſcheidung Reviſion einzulegen und die Vereid gung ſämtlicher Zeugen zu verlangen. Er wire außerdem die Berückſichtigung ſeiner Vertei— digungsſchrift und die Heranziehung der Akten aus dem Diſziplinarverfahren gegen die Studenten ſowie die Ausſetzung des Ver fahrens bis zu der Entſcheidung einer vor ihm gegen die Belaſtungszeugen zu erheben⸗ den Meineidsklage beantragen. Original RADIO„Keb“ billig wle noch niemuls. 5 is 1 nate 100 120 150 Volt Cat ANO DEN Gb ces 7.50 9.— 1.30 REM Hochleistungs- Anoden 90 100 120 150 Volt 4 Monte Garantie 4.95 5.35 6.45 6.35 FA 8 Spar-Anoden!! 90 100 120 150 Volt 3 Mondte Garantie 3.90 4.30 5.20 6.50 RU Akkumulatoren, Geräte u. Labtsprecher leder Art 1 I. 50% herabgesetzt. 8084, debe f. ls Radlo-Kutelog mit db. 1000 Abbild. geg. 50 Pfg. in Briefm. B. P. K EHI, Berlin 8 29, Gneisenuustr. 100 mißt, 100 wurden verletzt. 200 Arbeiter. Einzelheiten folgende Einzelheiten gemeldet: Kataſtrͤphe beobachteten, erklärten, daß ſie wolke aufſchießen ſahen. Als der Rauch ſich verzogen hatte, war das Schiff verſchwunden, und man ſah die im Waſſer um ihr Leben kämpfenden Menſchen. Die Urſache der Kata— Mißglückte Europafahrt Gegen ein Haus geraſt— Zwei Verletzte. Coesfeld. Im benachbarten Dorfe Darup wurden Anwohner der Provinzialſtraße Mitt⸗ woch nachmittag durch ein mächtiges Getöſe auf ein eigenartiges Gefährt aufmerkſam, das die Straße heruntercaſte und ſchließlich gegen das Haus des Schmiedemeiſters H. fuhr. Das Haus wurde ſtark beſchädigt, während das Gefährt ſelbſt vollſtändig zertrümmert auf der Strecke plieb. Es handelt ſich um einen primitiv gebau— ten Wagen ohne Motorantrieb, der von zwei Männern gezogen wurde und mit einem leich— ten Hauſe überbaut war. In dieſem primitiv aus Margarinekiſtenholz zuſammengezimmer— ten Gefährt wollte eine Familie aus dem In— duſtriegebiet, beſtehend aus zwei Männern, ei— ner Frau und einem Kinde, eine Rundreiſe durch ganz Europa antreten, jedoch verſagte, eben im Münſterlande angekommen, bereits die recht dürftige Bremſe, und der Wagen ging in Trümmer. Beide Männer wurden dabei verletzt während die Frau und das Kind unverletzt blieben. Maſſenſpeiſevergiftungen auf Java Amſterdam, 9. 9. Meldungen aus Mitteljava zufolge ſind dort neue Maſſenvergiftungen nach dem Genuß der bekannten javaniſchen Volksnahrung Tempe Boengkil, einer Art So⸗ jabohnenkuchen, aufgetreten. In der Ortſchaft Gombong(Reſidentſchaft Karang Anjer) ſind bereits 50 Fälle zu verzeichnen, von denen 21 einen tödlichen Ausgang genommen haben. New Pork, 9. 9. Zu der folgenſchweren Keſſelexrploſion in New Pork werden noch Das verunglückte Schiff iſt der Dampfer „Obſervation“, der von der Stadtverwaltung zur Beförderung von Arbeiten von und nach Rikes Island am Eaſt-River, wo zur Zeit die ſtädtiſche Strafanſtalt gebaut wird, gechartet war. Augenzeugen, die vom Ufer des Stadt- teiles Bronx und von Rikers Island aus die plötzlich aus der„Obſervation“ eine Rauch- urchtbare Keſſelery auf amerikan. Arbeitsſt das Unglücksſchiff ſofort geſunken— Bisher 37 Tole, 100 Verletzie— 50 Perſonen werden noch vermißt New Pork, 9. 9. Bei einer Kelleſexploſion auf einem Arbeitsbobt auf dem Eaſt⸗ River in der New Pork⸗Stadt wurden etwa 37Perſonen getötet. 50 Perſonen ſind noch ver⸗ 8 22 N 3 Auf dem Unglücksboot„Obſervation“ befanden ſich im Augenblick der Kataſtrophe etwa Sofort nach der Exploſion— die Detonation war weithin hörbar— eilten Pollizei⸗ beamte und Hilfsfahrzeuge, insbeſondere Rettungsboote, zur Unglücksſtelle. Faſt alle ge⸗ retteten Fahrgäſte der„Obſernation“ haben Verletzungen davongetragen. Das Fährbovt iſt durch die Exploſion, die ſich in der Nähe der vier Piers ereignete, in Stücke geriſſen. ſtrophe iſt bis zur Stunde ungeklärt. Bei dem Bau der ſtädtiſchen Strafanſtalt auf Rikers Island wurden etwa 700 Arbeiter beſchäftigt. Die folgenſchwere Exploſion ereigneten ſich faſt an derſelben Stelle, an der vor 28 Jahren der Dampfer„General Slocum“ brennend un⸗ terging. Berichte der Ueberlebenden der Kata⸗ ſtrophe geben ein grauenhaftes Bild. Zahlreiche Arbeiter wurden hoch in die Luft geſchleudert und ſtürzten mitten hinein in Schiffstrümmer und um ihr Leben kämpkende Menſchen. Ein Augenzeuge will geſehen haben, daß das Fährboot wie eine Rakete in die Luft ſchoß. Ein Mann wurde weit über den Fluß geſchleudert und in das Fenſter einer Kraftſtation, die etwa 50 Meter vom Ufer ent⸗ 1 fernt iſi, hineingeworfen. ——— Jehlbelrag in der Gemeindekaſſe Mainz, 10. 9. In der Gemeindekaſſe von Neu— Bamberg wurde bei einer Reviſion ein Fehl⸗ betrag von 10 000 Mk. feſtgeſtellt. Der Rechner wurde vorläufig ſeines Amtes enthoben. Die Staatsanwaltſchaft Mainz iſt mit der Aufklä⸗ rung der Sache beſchäftigt. Jeſinahme dreier berüchligler Zuckerſchmuggler auf dem Bodenſee Stuttgart, 9. 9. In letzter Zeit iſt es den Zollbehörden in Friedrichshafen gelungen, auf dem Bodenſee in der Nähe des deutſchen Ufers drei berüchtigte Schmuggler feſtzunehmen. Es handelt ſich um ſchweizeriſche Schiffer, die erhebliche Mengen Zucker mit Motor- und Ru⸗ derbooten nach Deutſchland eingeſchmuggelt ha— ben. Da ſie den Zollbehörden Widerſtand lei⸗ ſteten, wurden ſie mit ihrem Boot durch einen Zollkreuzer in den Hafen eingeſchleppt. Die Schmuggler befinden ſich jetzt mit ihrem inlän⸗ diſchen Abnehmer in Haft und ſehen einer ſtren⸗ gen Beſtrafung wegen Bandenſchmuggels ent⸗ gegen. Jeuersbrunſt in einer Papierfabritz in Malmedy Malmedy, 9. 9. In einer Papierfabrik Stein⸗ bach brach heute eine gewaltige Feuersbruſt aus, die mehrere Lager bis auf die Grundmau⸗ ern zerſtörte. Der Schaden wird auf einige Millionen Franes geſchätzt. Rätſelhafte Opfer eines Verbrechens? 300 RM Belohnung ö r Jau München, 9. 9. Seit dem 18. Auguſt wird die Schuhmachersehefrau Maria Moſer aus München vermißt. Man hält es für wahr⸗ ſcheinlich, daß ſie einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Die Frau, deren Mann in einer Heilanſtalt untergebracht iſt, war als Putzerin beim Paketpoſtamt beſchäftigt und mußte mit einer Einſchränkung ihrer Beſchäftigung rech⸗ nen. Sie bemühte ſich daher um eine beſſer be⸗ zahlte Arbeit. Dabei lernte ſie einen Mann kennen, der ſich als Fabrikdirektor ausgab Am 18. Auguſt ſollte ſie ſich auf Veranlaſſung dieſes Mannes mit ihm in einem Hotel vor ſtellen, wo ihr der Unbekannte eine Stelle als Beſchließerin vermitteln wollte. Die Tatſache daß in der Wohnung der Frau kein Geld mehr gefunden wurde, obwohl ſie kurz vorher noch 30 RM von Verwandten geliehen hatte, ſpricht dafür, daß ſie alle ihre Erſparniſſe mitgenom⸗ men hat. Die Polizei ermittelte, daß die An⸗ gaben des Mannes über ſeine Wohnung un⸗ wahr ſind. Er hat ſich auch noch an andere Frauen herangemacht. Die Regierung von Oberbayern hat für Mitteilungen, die der Aufklärung dienlich ſind, eine Belohnung bis zu 300 RM ausgeſetzt. 22 Eine myſteriöſe Ichmuggelaffäre Raſtatt, 9. 9. Am Sonntag abend gegen 10 Uhr kam über die Rheinbrücke in Plitters⸗ dorf der 44 Jahre alte Guſtav Holſte aus Mainz, der angab, mit einem Begleiter na— mens Martin Auſtedt von Straßburg mit dem Paddelboot den Rückweg nach Mainz ange⸗ treten zu haben. Unterhalb der Winterdorfer Eiſenbahnbrücke ſei das Fahrzeug in einen Strudel geraten und gekentert. Während er ſich durch Schwimmen auf die franzöſiſche Ufer⸗ ſeite gerettet haben will, ſei ſein Begleiter wahrſcheinlich ertrunken. Im Elſaß habe er dann Kleider und Schuhe bekommen und ſei von den franzöſiſchen Grenzbeamten über die Schiffbrücke abgeſchoben worden. Am Montag früh fanden die franzöſiſchen Brückenleute das gekenterte Paddelboot an der Schiffbrücke hängend und darin den Reiſepaß des vermißten Begleiters. Der gerettete Mann begab ſich dann mit ſeinem Paddelboot wieder auf die Fahrt, um über Maxau die Reiſe nach Mainz fortzuſetzen. Am andern Tag ſtellte es ſich heraus, daß in dem Boot über 4000 Päck⸗ chen, alſo etwa eine halbe Million Blättchen Zigarettenpapier in dem Boot geweſen wazen, die nun entweder ins Waſſer gefallen, oder aber anderweitig abhanden gekommen ſind. So⸗ mit hatte es ſich herausgeſtellt, daß die Beiden die Gelegenheit benützen wollten, um Zigaret⸗ tenpapier zu ſchmuggeln. Wenn der vermaßte Begleiter tatſächlich den Tod gefunden hat, iſt das gefährliche Unternehmen teuer bezahlt. Ichwerer Molorradunfall Neuſtadt(Schwarzwald), 9. 9. Geſtern nachmittag gegen 5.30 Uhr fuhr in Hölzer ruck der Pfarrer Alois Pfaff aus Kommingen bei Engen mit ſeinem Motorrad auf das Auto eines Kaufmanns aus Württemberg auf. Durch den heftigen Zuſammenprall wurden der Pfarrer und ſeine auf dem Soziusſitz mit⸗ fahrende Schweſter auf die Straße geſchleudert, wo beide bewußtlos liegen blieben. Die Schwe⸗ ſter, welche ſchwere Schädelverletzungen erlitt, verſtarb bald nach ihrer Einliefeung in das Neuſtädter Krankenhaus, Pfarrer Pfaff liegt in hoffnungsloſem Zuſtand darnieder. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. heinrich von Enlstede Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 ſetzlich faul, gerade wie dein geliebter Vater war!“ Er ſtand erregt auf. „Niemals verlaſſe ich dies Land!“ rief er. „Keine Macht der Welt kann mich dazu zwin— 21. Fortſetzung. „Errege dich nicht ſo, Klaus!“ ſagte die Tante.„Wenn du das Thema Karen bear⸗ beiteſt, bekommſt du immer Kongeſtionen vor Wut. Ich kann dir nur einen Rat geben: reiſe! Sieh dir die Welt an! Erweitere dei— nen Geſichtskreis! Stelle dich nicht bloß auf dieſe Froſchperſpektiven zwiſchen unſeren Grenpfählen ein! Schöne, ſchlanke Mädchen a la Karen gibts überall! Du verſimpelſt ja, wenn du dich nicht vom Fleck rührſt! Jeder vornehme junge Engländer bereiſt den Kon⸗ tinent; denke an die weſtfäliſchen Verwandten, wie viele waren ſchon in Italien! Junge Män⸗ ner müſſen ſich einen Hintergrund ſchaffen, wenn ſie nicht aus ſich heraus etwas an ſich haben, das imponiert. Du biſt ein guter Junge, Klaus, aber imponierend biſt du nicht. Tritt Reiſen an! Beſchreibe ſie! Laß es dann in der Zeitung drucken! Trage dein Tagebuch beim Teeabend der Herzogin vor! Das ſind Dinge, womit du Effekt machſt, dich auszeich⸗ neſt! Jage irgendwo fremdartige, notoriſch ſchwer zu erlegende Tiere, die noch kein an⸗ derer aus dieſem Land erjagt hat! Laſſe mei⸗ nethalben durchblicken, daß du mit einem Stern der Pariſer Oper eine Llaiſon hatteſt, daß du ihr in Biarritz eine Zimmerflucht mieteteſt oder dergleichen. Tue etwas ganz gen. Mein Geſichtskreis genügt mir. Ich haſſe dieſe neumodiſchen Ideen von weitem Hori⸗ zont! Ich will ſtill meinen Kohl bauen und Hofdienſt tun, will heiraten und ln Ruhe mein Daſein genießen, das iſt es! Ja, alles würde glatt in meinem Leben ſein, wenn ſich Karen zu mir entſchlöſſe! Aber ich kann mich abarbei⸗ ten, ſoviel ich will, ich komme nicht vom Fleck mit ihr. Erſt war ich ſo froh, daß die Her⸗ zogin mich und Lore abordnete, auf die Hol⸗ gersburg zu gehen und ihr beizuſtehen, bis die däniſche Verwandtſchaft da war. Und was hatte ich ſchließlich davon? Lore und ich ſaßen ganz tatenlos all die Tage da und leb⸗ ten unter vier Augen bloß für den Schein, daß vom Hof aus alles geſchehen ſollte, wo ihr doch ſonſt keiner beiſtand. Denn Griſtede hielt ſich ganz fern. Nein, wer ſich das mit Gri⸗ ſtede eingebildet hatte, der war auf dem Irrweg, da habe ich mich umſonſt gequält. Aber was hatte ich von Karen? Sie hielt jede Nacht Wache am Sarg. Sie hatte die Großmutter ja immer ſehr ge⸗ liebt. Leute aus dem Dorfe wechſelten ab mit ihr. Sie nahm das alles ſo feierlich und aufs genaueſte, die wunderlichſten Geſtalten traten dabei auf. Eine hundertjährige Schiffers⸗ witwe! Denke, Tante, hundert Jahre! Und die alte Wahrſagerin vom Siel, ſo ein Exzentriſches, etwas außerhalb e! klang. Wir boten uns auch zur Totenwache an, Lore und ich. Aber das wollte ſie nicht. Die Großmutter hätte beſtimmt, nur die Leute vom Deich ſollten das tun. Die wurden von Karen überhaupt mit ganz anderer Wichtig⸗ keit genommen als der ganze Hof. Und täg⸗ lich einmal, in der Abendſtunde, kam Karen zu uns herein und dankte uns und ſagte, es wäre ſehr gnädig von der Herzogin, daß ſie uns dafür abgeordnet hätte, und ſie ſchenkte Lore ein ſehr ſchönes Armband und mir ein koſtbares Uhrberloque. Aber was tut mir das? Ich hätte lieber ein einziges warmes Wort gehabt, aber es war, als ſähe ſie uns im Grunde gar nicht richtig und wäre mit ihren Gedanken weit weg— anderswo. Und dieſes Wo iſt mir ebenſo rätſelhaft wie die Frage, über die ſo viele ſich aufregen: ob denn nun die alte Gräfin geſtorben iſt, weil ihre Uhr abgelaufen war, oder weil ſie zuviel von dem geheimnisvollen Mittel nahm, das ſie ja ganz verborgen immer im Hintergrund gehabt haben ſoll?“ Frau von Leeven hörte mit einer gewiſſen Teilnahme zu. Schließlich tat ihr der dicke Neffe immer ein wenig leid. „Dieſe ganze Liebe ſchadet meinem Cha⸗ rakter!“ fuhr Klaus fort.„Ich werde immer den Mann auf ganz unchriſtliche Weiſe haſ⸗ ſen, der ſie ſchließlich bekommt, ob er nun Griſtede oder Holger heißt oder Stetten; denn ſieh mal, den kleinen Stetten hatte ich neu⸗ lich auch mal einen Abend in Verdacht, und wahrhaftig, ich hätte ihm die Knochen zer⸗ knacken können, ſo aufgebracht war ich!“ Leeven w ä willig. ner Sandbank Eſttweder mache „Gewiß, dieſe Karen iſt auf gewiſſe Weiſe ſchön, aber ſie iſt doch ſo herb, ſo ſchroff, ſo gar nicht liebenswürdig. Sie iſt ja auch im Grunde gar nicht der Genre unſerer teuren Herzogin, die fühlt ſich doch weit behaglicher, wenn deine Schweſter ſie ſo nett ein wenig umgirrt oder die luſtige kleine Helene Wolle⸗ nius ihre drolligen Geſchichten erzählt und Scherzverſe ſingt. Mein Gott, die Herzogin will auch mal lachen, ihr Leben war doch wahrhaftig ernſt genug. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich viel eher auf Helene Wolle⸗ nius meine Augen werfen. Sie wird unfehl⸗ bar die drei Tanten in Stift Heſſelohe beer⸗ ben und den alten Onkel in Schleſien, der ſo berühmte Jagden gibt. Hirſche, ich bitte dich, Klaus! Sie hat keine verſchuldete Hol⸗ gersburg hinter ſich und keinen ganz unſiche⸗ ren Prozeß als Morgengabe in die Ehe ein⸗ zubringen. Ich wäre glücklich, Klaus, wenn du bei der kleinen Wollenius landen wollteſt, und zwar bald, denn mir ſchien beinahe, der gute Stetten wäre hinter ihr her, aber viel⸗ leicht iſt er nur in das ganze weibliche Ge⸗ ſchlecht verliebt. Sie würde dich aufmuntern, dich anſtecken mit ihrem Frohſinn! Sie iſt ſo beweglich, iſt brünett und hat lange Augen⸗ wimpern, alles, was wir Leevens nicht ha⸗ ben. Sie würde der Raſſe gut tun. Wir ſind ſo rotblond, und nicht jedermanns Geſchmack iſt rotes Haar. Kein Menſch kann mir ver⸗ denken, wenn ich gern auf meine alten Tage mal Neffen und Nichten hätte, die keine Füchſe ſind und Augenwimpern haben. Irgend etwas mußt du tun. Dein Leben ſitzt ja wie auf ei⸗ ö eine Welt⸗ 40 Stunden im Gletſcherſchrund. Darmſtadt, 9. 9. Na cheiner Meldung aus Pontreſina beſtiegen am 3. September zwei junge Touriſten aus Darmſtadt führerlos von der Tſchierva⸗Hütte aus den Piz Roſeg über den Eſelsgrat. Sie wurden vom Hüttenwart im Abſtieg geſichtet. Offenbar hatten ſie die Abſicht, nach der Koazhütte abzuſteigen, wobei ſie ſtark in die ihnen unbekanten Felſen gerieten und in einen Schrund ſtürzten. Dem einen gelang es ſich aus den Spalten herauszuarbeiten und weitere ea. 400 Meter abzuſteigen. Hier wurde er am Sonntag früh von einer Touriſtengruppe vollkommen erſchöpft aufgefunden und nach der Koazhütte geführt. Sein Zuſtand gibt zu keinen Befürchtungen Anlaß. Sein Freund wurde erſt am Montag durch eine Rettungs— kolonne im bewßtloſen Zuſtande aufgefunden und konnte aus dem Gletſcherſchrund in dem er ungefähr 40 Stunden gelegen hatte, befreit werden. Auch er war vollkommen erſchöpft und halb erfroren und wies ſtarke Kopfwunden ſowie Erfrierungsſchäden an den Füßen auf, Außerdem wurde bei ihm eine Gehirnerſchütte— rung feſtgeſtellt. Der Schwerverletzte wurde vom Reſtaurant Roſeg aus nach dem Kranken— haus verbracht. Die überliſtelen Wilderer Gelnhauſen, 9. 9. Schon wiederholt iſt von der ſtarken Zunahme des Wildererunweſens in den Gebieten um Bad Orb und Dorf Kaſſel be⸗ richtet worden. Durch die Liſt eines Berliner Kriminalbeamten, der incognito in Bad Orb weilte, iſt es jetzt gelungen, etwa zwölf Perſo⸗ nen feſtzunehmen. Der Beamte, der ſich als Tankſtellenbeſitzer ausgab, konnte ſich durch Verſprechungen das Vertrauen einiger verdäch— tiger Perſonen erringen, ſodaß er ſchließlich zun „Jagd“ mitgenommen wurde. Ein vorher ver⸗ ſtändigtes Ueberfallkommando hatte alsdann leichte Arbeit. Kein neuer Fall daubmann Freiburg i. B., 9. 9. In den letzten Tagen ging durch die Preſſe eine Meldung über einen ähnlichen Fall Daubmann. Württembergiſche Zeitungen berichteten von einem gewiſſen Eu; gen Fiſcher, der in Sigmaringen bei einer Fa— milie vorſprach, deren Sohn im Weltkrieg an der ruſſiſchen Front gefallen iſt. Fiſcher er⸗ zählte nun den Leuten, er überbringe ihnen Grüße von ihrem Sohne, der nicht gefallen ſei, ſondern ſich in einem ſibiriſchen Bergwerk in Zwangsarbeit befinde. Weiter erklärte er, daß ſich in dem gleichen Bergwerk noch etwa 800 deutſche ehemalige Kriegsgefangene befänden. Wie nun die„Freiburger Zeitung“ mitteilt, haben Nachforſchungen ergeben, daß die ganzen Erzählungen aufgelegter Schwindel ſind. Die Nachforſchungen nach der Perſon Fiſchers ha⸗ ben ergeben, daß Eugen Fiſcher aus Amoltern a. K. ſtammt und in Kiechlingsbergen a. K. unter Vormundſchaft ſteht. Er iſt von kleinauf ſchon nicht ganz zurechnungsfähig. Er treibt ſich ſchon ſeit langem in der Welt herum und war niemals in ruſſiſcher Gefangenſchaft. Die Behinderung beim Sprechen rührt nicht von einem Kiefernſchuß wie er erzählte her, ſon⸗ dern von einem in ſeiner Kindheit erlittenen Kiefernbruch. — Vozu hal die Katze ihre gchnurrhaare? Die Schnurrhaare der Katze bilden keines⸗ wegs eine äußere Zierde wie etwa der Schnurr⸗ bart des Mannes, ſondern haben für das Tier die Bedeutung eines wichtigen Sinmesorgans, wie neuere Unterſuchungen ergeben haben. Schneidet man einer im übrigen normalen Katze dieſe Haare ab, ſo zeigt ſie in ihrem Benehmen bei Tage keine Veränderung. An⸗ ders dagegen im Dunkeln oder bei blinden tatzen, die ſich, ſolange ſie noch die Schunrr⸗ haare beſitzen, auch im Finſtern mit der glei⸗ chen Sicherheit bewegen wie am hellen Tage, dieſe Fähigkeit mit dem Verluſt der Schnurr⸗ haare aber einbüßen. Sie werden dann voll⸗ kommen hilflos und vermeiden nach Möglich⸗ keit jede Ortsveränderung. Entfernt man die Haore nur an einer Seite. ſo ſtößt ſich das Neue Mein ⸗ u. Moſtſäſſer aus peſtem, deutſ, Eichenholz ä ö f. geb erti . e e Nor 6.50 8.20 10. 18.70 17.50 20.85 28.50 38.15 36. Reinigen 1.50 bis 2.50 RM. mehr. ani d da fabeſk Peſſental(Württemberg). Tier— im Bunkern— haufig an dieſer Seite, niemals dagegen an der anderen, wo es unverſtümmelt geblieben iſt. Die Schnurr⸗ haare, die ihre Beſitzerin über etwaige Hin⸗ derniſſe auf ihrem Wege zuverläſſig unterrich⸗ ten, erklären auch wohl die Annahme, daß Katzen im Dunkeln ſehen können. der Elefant als„Ausweispapier“ Auf Reiſen ſoll man ſtets irgend ein Aus⸗ weispapier bei ſich tragen; das iſt eine alte Weisheit, die aber leicht vergeſſen wird. Und nicht immer kann man ſich auf ſo einſache Wei⸗ ſe aus der Verlegenheit helfen. wie kürzlich ein Tierbändiger eines franzöſiſchen Wanderzir⸗ kus. der in einer kleinen Stadt der Normandie an den Poſt'chalter ging, um nach poſtlagern⸗ den Briefen zu ſragen. Die junge Dame am Schalter hatte auch verſchiedene Sendungen auf den genannten Namen, zögerte indeſſen, ſie herauszugeben, da der andere auf Be va⸗ gen erklärte, keinerlei Papiere bei ſich zu tra⸗ gen. Die zunächſt beſtürzte Miene des Tierbän⸗ digers klärte ſich indeſſen auf, als ihm ein guter Gedanke kam.„Vielleicht kann mein „Jumbo' mich ausweiſen?“ fragte er und öff⸗ nete auch ſchon das Fenſter des Schalterraums vor dem die erſtaunte junge Dame einen rieſi⸗ gen Elefanten erblickte, der draußen geduldig auf ſeinen Herrn wartete und beim Oeſinen des Fenſters den Rüſſel hereinſtreckte, mit dem er jenen liebkoſend um die Schulter faßte. Dies freundſchaſtliche Verhältnis zwiſchen dem Menſchen und dem Tier ſchien der Beamtin als hinreichender Ausweis zu, gelten, und die Briefe wurden anſtandslos ausgehändigt. menſchenreltung mit dem Laſſo Daß ein Seemann die Kunſt des La'ſower— ſens verſteht, iſt ſicher keine Alltäglichkeit, und er wird ſelten Gelegenheit haben, ſie praktiſch zu verwerten. Daß der unwahrſcheinliche Fall aber doch einmal eintreten kann, beweiſen die Ereigniſſe, die mit dem kürzlich erfolgten Un⸗ tergang des engliſchen Fiſchdampfers Mary Evelyn in Zuſammenhang ſtehen. Das Schiff ſtieß in dichtem Nebel des Briſtol Kanals mit einem größeren Dampfer zuſammen und erlitt derartig ſchwere Beſchädigungen, daß es innerhalb von zwei Minuten ſank. Es war vollkommen unmöglich, ein Rettungsboot zu Wa ſer zu laſſen, und der Kapitän des Fiſch⸗ waſſers ſah von der Kommandobrücke aus dem anſcheinend unentrinnbaren Tod ins Auge, Da flog plötzlich vom Deck des anderen Damp⸗ fers eine Laſſoſchlinge herüber, fiel über den Kopf des verdutzten Kapitäns, preßte ihm die Arme an den Leib und riß ihn ins Leere. Der Kapitän fiel zwar ins Wa ſer, aber gleich da⸗ rauf wurde er mit dem Laſſo an Bord des Dampfers gezogen. Er ſah gerade noch, wie ſein Schiff in den gurgelnden Wellen verſank. Sein Lebensretter war der Zweite Offizier des anderen Dampfers geweſen, der im letz⸗ ten Augenblick auf den Einfall geraten war, ſeine an ſich brotloſe Kunſt im Laſſowerfen zur Lebensrettung des Kameraden zu verwenden. war es wirklich ein Mißverſtändnis? Wer einmal an einer verkehrsreichen Stra⸗ zenkreuzung den dienſttuenden Verkehrsſchutz⸗ mann beobachtet hat, wird ſich kaum vorſtel⸗ len können, daß eine ſolch anſtrengende Tätig⸗ keit noch viel Zeit für andere Gedanken läßt. Fräulein Sue Halperin aus Newyork ſcheint darin anderer An'icht zu ſein. Sie überquerte mit ihrem Kraftwagen kürzlich einen der be⸗ lebteſten Plätze der amerikaniſchen Rieſenſtadt, als die Pfeiſe des Verkehrsſchutzmannes er⸗ tönte und der ſchönen Sue ein unmißwerſtänd⸗ liches Zeichen um Halten gab. Unmißverſtänd⸗ lich wenigſtens für jeden andern; aber die Fah⸗ rerin wandte in dieſem Falle kaum das Köpf⸗ chen und fuhr unbekümmert weiter. Eine Vor⸗ ladung vor den Verkehrsrichter war die Folge. Fräulein Sue erſchien, hörte ſich die Anklage an und tat dann höchſt verwundert. Sie hatte zwar den Wink des Schutzmannes bemerkt. N aber ſeine Bedeutung durchaus falſch auſge⸗ aßt. Sie war ſo häufig durch die Aufdring⸗ lichb»'it der böſen Männer beläſtigt worden, baß ſie ohne weiteres angenommen hatte, auch in dieſem Falle habe der Beamte nur eine Ge⸗ legenheit zum Schöntun herbeiführen wollen. War ſchon dieſe Erklärung erſtaunlich, ſo moch mehr die Entſcheidung des Richters. Sie lau⸗ tete auf— Freiſpruch. Ob Seine Ehren durch die Frechheit der vorgebrachten Entſchuldigung ſo überwältigt war oder ob die Reize der wirk⸗ lich ſchönen Angeklagten derartig auf ihn ge⸗ wirkt hatten, daß er ſie nicht zu verknacken wagte, wird ſich wohl nie feſtſtellen laſſen Todesopfer des lurmwelters an der amerikaniſchen Oſttzüſte New Pork, 9. 9. Der Orkan, der in den letzten Tagen die Oſtküſte der Vereinigten Staaten heimgeſucht hat und mit unvermin⸗ derter Stärke noch an der Neu-Englandküſte wütet, hat auch Opfer an Menſchenleben ge— fordert. Auf der Bahama-Inſel Abaco haben ſieben Perſonen das Leben eingebüßt, zahl⸗ reiche Menſchen wurden verletzt. An der Nord⸗ küſte dieſer Inſel haben nur wenige Häuſer dem Unweter ſtandgehalten. Das Waſſer iſt knapp geworden, auch Lebensmittel fehlen. Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug in der Mandſchurei London, 9. 9. Einer Exchango-Meldung aus Charbin zufolge haben Aufſtändiſche an der mandſchuriſchen Weſtbahn einen Eiſenbahnzug angehalten, 50 Paſſagiere gefangen genommen und 15 000 Säcke(?) mit Poſt erbeutet. ——— verhaflungen wegen der Anſchläge in Oftpreußen Oſterode(Oſtpreußen), 9. 9. Im Zuſam⸗ menhang mit den zahlreichen Bomben- und ſonſtigen Anſchlägen, namentlich in Südoſt⸗ preußen, wurden drei hieſige Perſonen feſt⸗ genommen. Sie ſollen vom Heldenfriedhof in Dröbnitz im Kreiſe Oſterode drei dort aufge— ſtellte alte 15 em-Granaten geſtohlen und bei einem Anſchlag auf ein Oſteroder Kaufhaus am 9. Auguſt verwendet haben. Allenkat auf einen Arzt Halle, 9. 9. Heute gegen Mittag wurde der Facharzt Dr. med Bees in ſeinem Sprech- zimmer von einem Patienten niedergeſchoſſen. Der Arzt wurde noch lebend in die Klinik ge⸗ bracht, wo er jedoch kurz darauf ſtarb. detbeneinſturz auf den ö Richkerſchächten Vier Arbeiter verſchüttet. Kaltowitz, 9. 9. Auf der 450 Meter⸗Sohle der Richterſchächte bei Janow ſtürzte eine Dek⸗ ke ein. Vier Arbeiter wurden von den Koh⸗ lenmaſſen verſchüttet. Es beſteht wenig Hoff⸗ nung die Verſchütteten noch lebend zu bergen. Der Einſturz wird auf ein tektoniſches Beben zurückgeführt. Lokales. Steigenlaſſen von Drachen. Mit Beginn des Nachſommers vergnügen ſich die Kinder gerne mit dem Aufſteigenlaſſen von Drachen. In den letzten Jahren iſt es dabei wiederholt vorge- kommen, daß Drachen an Hochſpannungslei— tungen hängen geblieben ſind. Dadurch können ſchwere, leicht tödliche Unfälle, oder Betriebs— ſtörungen entſtehen. Die Eltern werden er— ſucht, ihre Kinder zu belehren, wie gefährlich es iſt, Drachen in der Nähe von Hochſpan g nungsleitungen ſteigen zu laſſen u. daß keines falls der Verſuch gemacht werden darf, etwa hängengebliebene Drachen von einer Leitung herunterzuholen oder an der Schnur weiterzu⸗ ziehen. In ſolchen Fällen ſollte umgehend die Polizei verſtändigt werden, die für die Be⸗ ſeitigung des gefährlichen Zuſtandes ſorgen wird. Vorſicht mit Abzahlungsverpflichtungen. Die Amtsgerichte ſind ſtark mit Abzahlungsver⸗ pflichtungsſachen beſchäftigt. Abzahlen iſt eine beliebte Einrichtung und überſchreitet man beim Einkauf nicht die Grenzen, die einen von ſeinem Einkommen gezogen werden, ſo iſt es gar nicht einmal zu verurteilen. Aber es gibt da Werbedamen und Firmenvertreter, die die Menſchen in ihren Wohnungen aufſuchen und ihnen unter Anwendung aller möglichen und unmöglichen, oft auch ſchmutzigen Tricks Dinge aufzuhängen verſuchen, die ſie nicht benötigen und die durch ihre Koſten die Verhältniſſe der Käufer bei weitem überſchreiten. Enderfolg iſt dann faſt immer Klage und Prozeß, die den armen Käufer, der ſich breitſchlagen ließ, noch mehr ſchädigen. Der Schluß eines ſolchen Kau⸗ fes ſpielt ſich dann faſt immer auf dem Amis⸗ gericht ab. Darum Vorſicht! Es herbſtelt. Lange ſchon hat ſich das Grün der Bäume gefärbt und die Blätter wehen im kühlen Herbſtwind u. fallen zur Erde:— es herbſtelt Langſam verläßt uns das ſchöne Bild der Zommernatur mit ſeinen Blumen, ſeinen Zingvögeln und Schmetterlingen. Die letzten Blumen blühen, Boten des Herbſtes, Aſtern, perbſtroſen und die Herbſtzeitloſe. Herbſtfäden ſchwirren durch die Luft, die Geſpinſte winzi⸗ ger Spinnen, die, vom Winde fortgetragen, Fäden nach ſich ziehen, bis ſie einen Ort zum Feſthalten gefunden haben. Im Volksglauben früherer Jahrtauſende brachte man die Herbſt⸗ fäden in Verbindung mit den Göttern und meinte, dieſe legten ein Geſpinſt über die Erde. Unter dem Chriſtentum bezog man ſie auf Maria, weshalb man ſie auch jetzt noch, vor allem in Süddeutſchland, Mariengarn oder Marienfaden nennt. Für die Landwirtſchaft iſt der Herbſt die Zeit der ſchweren Arbeit, die Zeit der Ge— treideernte, des Sammelns der Früchte u. der Weinleſe. Auf den Feldern ſind die letzten Garben in die Scheune gefahren, aus den Scheunen hört man auf weithin ſchon das Schlagen der Dreſchflegel. Auf den kahlen Stoppelfeldern weht rauher Herbſtwind, im⸗ mer öder und trauriger wird das Landſchafts— bild. Auch im Blumen- und Obſtgarten wird es leerer u. leerer. Die letzten Sommerfrüchte, Aepfel und Birnen, leuchten in ſatter Reife u. bald werden ſie mit einem einſamen Platz auf dem Boden, ſorgſam in Stroh eingebettet, vor— lieb nehmen müſſen. In den Weinbergen herrſcht Hochbetrieb. Die erſten Beeren werden ſchon geſammelt. Mit den anderen wartet man bis zur Ueberreife, um einen höheren Zucker⸗ gehalt zu erzielen. Aber bald gehen auch dieſe im Weinkeller ihrem Ende entgegen und die Natur iſt ihrem Grün ganz entkleidet. i Auch die munteren Singvögel haben uns: verlaſſen und gar ſtill iſt es jetzt bei einem herbſtlichen Waldſpaziergang. Die Waldbe— wohner des Tierreiches begeben ſich in den Winterſchlaf oder beziehen ihr Winterquartier. Die Sonne wirft ihre letzten Strahlen auf die Erde, um ſich langſam dem Aequator zu nähern und die Tage kürzer und kürzer wer⸗ den zu laſſen. Und je tiefer die Sonne ſinkt, umſo näher rückt das kalte Geſpenſt des Win⸗ ters, aber mit dem Wintergeſpenſt kommt auch ſchon wieder die Hoffnung auf ein Neu⸗ erwachen der Natur im Frühling des kommen⸗ den Jahres. 7 dalen für den 10. geplember 1932: Sonnenaufgang 5.27 Uhr, Sonnenuntergang 18.26 Uhr; Mondaufgang 17.05 Uhr, Mond- untergang— Uhr. 1890: Der Dichter Franz Werfel in Prag geboren. 1898: Ermordung der Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich in Genf (geb. 1837). 1914: Sieg Hindenburgs über die Ruſſen an den Maſuriſchen Seen. Schlacht an der Marne und bei Verdun. 1918: Der Afrika⸗ forſcher und Kolonialpolitiker Karl Peters in Woltorf geſtorben(geboren 1856). Daken für den 11. September 1932: Sonnenaufgang 5.28 Uhr, Sonnenuntergang 18.24 Uhr; Mondaufgang 17.28 Uhr, Mond⸗ untergang 0.50 Uhr. 1709: Sieg der Oeſter⸗ reicher, Preußen und Engländer über die Franzoſen bei Malplaquet. 1816: Der Mecha⸗ niker Karl Zeiß in Weimar geboren(geſtorben 1888). Das ist die Salem Fabrik — 5 2 8 55 gewinnt man nicht durch Zufall, nur durch Verdienst. Salem hat den Vorrang aller deutschen Zigaretten. bie meistgerauchte Zigarette kann eben nur die mi- deste sein. Das ist Das einmalige Glück Skizze von Paul Burg. Alles war wie ein Märchen: Der filbergraue Wagen, der beim„Fürſten⸗ hof“ in dem Badeorte vorſuhr, erregte noch jeden Tag das gleiche Aufſehen, denn am Steuer ſaß ein richtiger Fürſt, neben ihm ſeine bildſchöne Gemahlin. Heute war ſie ſchon ein paar Läden vorher ausgeſtiegen um Einkäufe zu machen, und er lenkte ſein Gefährt vor die Tür des Friſeurs.„Bitte, ſetzen Sie doch ſchnell einmal jemand in meinen Wagen; ich möchte ihn nicht unbeauffichtigt ſtehen laſſen!“ trat er ein. „Fräulein Erna, gehen Sie ſchnell an den agen Seiner Durchlaucht!“ befahl der Friſeur der„Neuen“, die bei der Tür ſtand. „Sie ſollen ſich ruhig hineinſetzen, mein Kind“, der Fürſt nickte ihr freundlich zu. Als er dann wieder aus dem Laden trat und ſie den märchenhaften Wagen ſchnell ver— laſſen wollte, ſchüttelte er den Kopf und er⸗ klärte, nun müſſe ſie doch wenigſtens noch die paar Schritte zum Portal mitfahren. Sein muſternder Blick zeigte ihm, daß ſie von gro⸗ ßer, ſeltener Schönheit war. Am Portal hielt er— das junge Mädchen neben ſich— und ließ ſich vom Portier die eingetroffene Poſt herausgeben.„Ich fahre gleich in die Garage. Melden Sie es meiner Frau!“ 1 „Sehr wohl, Durchlaucht!“ Dem ehrerbietig in die Tür zurücktretenden Portier legte ſich eine Hand auf die Schulter. „Wer war die junge Dame bei dem Fürſten?“ „Ich weiß es nicht, Herr Graf.“ „Das iſt ja eine Schönheit, eine Schönheit hier in dieſem langweiligen Neſte.“ „Jawohl, Herr Graf“. Mitleidig blickte der Portier dem jungen Adligen nach, den ſie alle bedauerten, weil es allgemein hieß, daß ſeine Lebenszeit nicht mehr lang bemeſſen ſet. Er war einſam, gütig und traurig. Jetzt erwartete er mit großer Lebhaftigkeit den Fürſten und fragte, wen er eben wegge— fahren habe. 5 „Das iſt ein großes Geheimnis, beſter Graf — wird nie und nimmer verraten“, ſcherzte der Befragte. „Oh, ſagen Sie es mir doch! Ich bitte Sie darum: denn ich ſah nie eine größere Schön— heit und liebe dieſe junge Dame.“ „Sie ſind ja verdreht“, ließ ihn der andere ſtehen. Er ging in ſeine Zimmer, ahnte nicht, daß den Grafen ſchon Minuten ſpäter ein ſchlimmer Anfall zu Boden warf, der Arzt kommen mußte, eine Krankenſchweſter geholt wurde— erſt am Abend erfuhr er davon und erzählte es auch der Fürſtin, die den Leiden— den herzlich bedauerte. Sie tat nach echter Frauenart, ging aut Morgen ſelber in den Friſeurladen und ſah ſich das junge Mädchen an.„Mein Kind, beglei— len Sie mich ein paar Stunden! Wir fahren aus; Ihr Chef erlaubt es.“ Die Fürſtin ſuhr ſelber den ſilbergrauen Wagen vor und bat das verſchüchterte junge Ding, bei ihr einzu— ſteigen. Dann ſauſte das Gefährt von dan— nen. Als man zurückkam, durfte gerade der kranke Graf ſeinen erſten Ausgang wieder wagen. Er ſtand wie angedonnert, ſtarrte den fürttli— chen Wagen und die beiden Damen darin an. Er wollte ſich nähern, aber die Knie waren ihm wie gelähmt. Zug Stunde noch ließ er ſich bei der Für⸗ ſtin melden. Sie hörte ihn ruhig an und un— terbrach ſeine flammenden Worte nicht ein einziges Mal. Nur als er zuletzt um den Na— men der jungen Dame fragte, ſchüttelte ſie den Kopf. „Das iſt keine— Dame, mein Lieber, nur ein Kind aus dem Volle, freilich ein ſchönes Kind, doch kein Spielzeug für Launen!“ „Ja, wer hat denn.. 7“ „Oh, mein Lieber, ich kenne das.“ „Durchlaucht, ich habe nur noch eine kurze Zeit zu leben, aber ich will ſie im Glück le⸗ ben, fragen Sie das junge Fräulein, ob es meine Frau werden will! Ich... ich kann mit meinem Beſitz doch machen, was ich will. Und ich will ihr zum Lohne alles ſchenkem, was ich habe. Aber ſie darf nicht Nein ſagen; denn es wäre mein Tod!“ 7 „Das arme Ding hat ſie ja noch g. i 1 8 1 81 ja ſagen?“ a e „Seien Sie Freiwerberin für mich, lit liebſte Durchlaucht, helfen Sie mir doch a Sie ſtreichelte ihm zärtlich das Haar, ehe ſie ging, den ſchweren Auftrag auszu ühren.— Im Friſeurladen rief ſie das junge Mädchen mit einem Augenwink zu ſich heran. Dann ſchritten die beiden ungleichen Frauen um das Blumenrondell vor dem„Fürſtenhof“. Alle Augen aus den Läden und aus dem Hotel waren auf ſie gerichtet, und als ſie zuletzt Arm in Arm die Stufen zum Portal erſtiegen, wo der Portier vor der Frau Fürſtin und dem kleinen Friſeurmädel ſich tief verneigte, da ließ im Salon eine zitternde Hand den Fen⸗ wahrhaftig ſtervorhang los, an den ſie ſich angerlammert hatte.„Gedanket ſei Dir, Gott!“ Das ſchöne Mädchen trat in den Salon, allein. „Sie wollen bei mir ſein und wollen... Oh, wie ich Ihnen danke und wie ich Sie lie— be! Ich weiß noch nicht einmal Ihren Namen, und Sie haben mich nie geſehen. Ich kann es ja nicht faſſen, daß Gott mir ſoviel Glück be— ſchert.“ Zitternd, mit ausgebreiteten Händen kam er ihr entgegen, und auch ſie ſtreckte ihm ihre zitternden Hände hin. Sie war wie von Pur— pur übergoſſen und ſtammelte:„Ja, Herr Graf. Daß ich Ihnen doch helſen und Sie ge— ſund machen könnte!“ Als Braut des Grafen verließ die junge Friſeurmamſell den Hotelſalon und betrat ih— ren Laden nicht wieder. Wohnung, Zofe, Chauffeur, Reitlehrer, was ſich alles in der nächſten Stunde um ſie verſammelte— ihr wirbelte der Kopf. Schon nach Tagen ſah man die beiden aus— reiten. Durch den tiefen Wald und über die grünen Wieſenmatten trabten ſie dahin. Die edlen Roſſe ſchritten Bug an Bug, die Lieben⸗ den ritten Arm in Arm. Sie küßten ſich im grünen Wald... Ihr grenzenloſes Glück war in aller Munde. Und nach drei Wochen hielten ſie Hochzeit. In einem kleinen Bergkirchlein führte die Fürſtin dem todkranken Grafen die Braut zu. Bei der Tafel ſaß als ſtrenger Wächter der Diät der Arzt. Er ſaß auch eine Stunde ſpäter am Hochzeitsbett und wehrte einen ſchweren An— fall ſeines Kranken ab. Die junge Gräfin ward eine tapfere Pflegerin. Der Graf litt ſchwer. Er rang um ſein Glück und wollte nicht ſterben. Aber er ſtand nicht wieder von ſeinem Schmerzenslager auf. Wochen, bange, bittere Wochen verrannen, tränenreiche Flitterwochen, und alle Tränen im Verborgenen geweint, bis ſich die junge Frau gefaßt hatte und nun zu Zeiten allein ausritt... Einmal traf ſie im Walde einen Burſchen aus ihrer Heimat, der ſein Mädchen im Arm hielt und ſang. Die beiden kamen oon der Kirchweih, hatten noch alle Lieder und Tänze im Kopfe und wirbelten mitten im Walde drauflos. Sie ahnten nicht, daß zehn Schritte hinter ihnen eine bildſchöne Gräfin ſie belauſchte, dann vom Sattel glitt und weinend auf dem Waldmooſe hockte. Eine junge reiche, arme Gräfin. der lebte Friedrichsdor Skizze von G. Wernecke, Dortmund Schon ſenkte ſich die Abenddämmerung vom leichtbewölkten Himmel. Aus dem Talgrund ſtieg weißer Nebel auf. Nur die älteſten Bu—⸗ chen faßten mit hochgreifenden Armen letzten Glanz des ſterbenden Tages. „Es iſt ein ſchöner, friedſamer Abend ge— worden“, ſagte Albrecht Friedrich Haller. „Da haben der Herr Vetter recht“, ant— wortete etwas ſpöttiſch das Fräulein. „Ja, friedſam in doppeltem Sinne“, Fräu⸗ lein Baſe; denn erſtmals——“ „Erſtmals wird das Wetter nun friedlicher nach tagelangem Gewitter, Sturzregen und Hagelſchlag. Iſt es auf Eurer weiten Reiſe ubrigens ſo geweſen, Karl Friedrich?“ „Albrecht Friedrich, gehorſamſt zu bemer— ken. Ja, Adelgunde, vom märkiſchen Sand bis zum Osnabrückiſchen Land nichts als Reiſeun— ſegen. Im Sande mahlen mit müden Rädern, im Sumpf verſinken bis über die Achſe, das gab die Abwechſelungen der Reiſe. Aber nun war ſie ja faſt beendet, bis dieſer glücklich-un⸗ glückliche Zufall...“ „Laſſen wir es gut ſein. Albrecht Friedrich. Dieſen ſchönen Abendſpaziergang hätten wir nicht genoſſen ohne den Radbruch, und wen Nachtigallengeſchmetter begrüßt, dem muß es ein glückliches Omen ſein“. Leis ſchmachtend ſah Albrecht Friedrich Hal— ler, der entlaſſene friderizianiſche Feldinten⸗ dant, das hübſche Fräulein Kuſine an, das ihm ſo freundlich in Vertretung des erkrank— ten Oheims entgegen gefahren bis zum letz⸗ ten Poſtwechſel, um dem Vetter Fehlfahrt und Umweg zu erſparen; denn der Wohnſitz war vor kurzem in die größere Nachbarſtadt ver⸗ legt worden. Das feine hannover'che Fräulein hatte ſich den aus preußiſchen Dienſten kommenden Vet⸗ ter anders vorgeſtellt: forſcher, freier, ſoldati⸗ ſcher. Aber nun unterhielt er ſie ſeit 2 Stun⸗ den mit Oden und Liedern von Ramler, Uz und Hagedorn, mit Fabeln Gellerts. Und als der alte Poſtkarren kippte, hatte ſie, nicht er, den Humor bei der Sache entdecken müſſen. Was er überhaupt wollte und wünſchte und ſuchte? Damals, vor fünf Jahren, als er zu „Fritz“ gegangen war, mochte Eiferſucht im Spiel geweſen ſein, aber völlig grundloſe. Sie hatte Albrecht Friedrich immer gern ge⸗ mocht. Aber er wollte es nie verſtehen, die Gelegenheit beim Schopfe zu faſſen. Und auch bei den Preußen ſchien er es nicht gelernt zu haben. 0 1 1 3 Da, dieſer Birkenpfad, ſo eng, daß man ſchon näher beieinander gehen könnte, und dieſes Laub, ſo zartflüſternd, daß man ſchon von andern Dingen hätte plaudern können als von der Uebernahme einer Advolatur und ſonſtigem bürgerlichen Kram. Der Vetter war ſinnend ſtehen geblieben. Ueber das im Mondglanz leuchtende Ginſter⸗ feld, aus dem einzelne junge Eichen emporſtreb⸗ ten, klangen wieder die ſchmelzenden, zückenden, jiehenden Nachtigallentöne, ſo ſüß und ſtark, daß Fräulein Adelgunde unwillkürlich des Herrn Vetters Arm ergriff. Aber den rührte das nicht, er ſchien die preußiſche Zucht zu üben, jedenfalls murmelte er mit einem ſor⸗ genvollen Blick auf die Mondtichel:„Erſtes Viertel um neun Uhr im Südweſten, Fräulein Baſe. Wir haben die Richtung verloren.“ „So ändern wir ſie, Herr Vetter“, erkbang es faſt ungnädig. Es ging nun rac'cher durchs Gehölz, durch ſchwarze Tannendickung, über eine Wieſen⸗ breite. Getier raſchelte. Verträumte Laute, geſpenſtiſche Schatten flogen vorüber, und die Landſtraße ward erreicht. Stumm ſchrit⸗ ten die beiden. Noch waren in Erinnerung banger Stunden aus kaum überſtandenen Kriegsläuften ſtrenge Vorſchriften gültig für die Torwächter. Und da Albrecht Friedrichs Ausweiſe beim Geväch in der verunglückten Poſtkutſche geblieben wa— ren, gelang es weder in Ernſt noch Scherz, den Alten zur Oeffnung des Stadttores zu bewe— gen. Der Schein ſeiner Laterne drang unter dem mächtigen Torflügel hervor, und im Rahmen des Guckfenſterchens wuchs aus dem von grauen Bartſtoppeln verzierten Wetter— geſicht ein trinkfroher Naſenknorpel, der im milden Mondlicht roſig glänzte. Dieſer An⸗ blick gab Albrecht Friedrich Mut zu froher Tat. Aus der Taſche der langſchößigen Weſte Holte er ein Goldſtück hervor, betrachtete ſin— nend den aufgeprägten Kopf des großen Kö— nigs und ließ ihn noch einmal im Monden⸗ ſchein gläzen. Dann bückte er ſich tief und ſchob ſorgſam den Friedrichsdor unter den Torſpalt neben die Laterne des Wächters. Das Antlitz mit Knorpel und Stoppeln verſchwand. ſodann das Geldſtück, knarrend ging ein Pförtlein auf und ließ die beiden Wanderer ein. Da geſchah etwas ſo Raſches, Gewaltſames, daß Fräulein Adelgundes Herz einen Augen— blick ſtoppte, um ſodann fröhlich zwei-, dreimal zu ſtolpern und in friſcheren, fröhlicheren Takt zu fallen als den ganzen ſchönen Abend her. Von Albrecht Friedrichs Hand kräftig geſcho— ben, ſtand indeſſen der verdutzte Wächter brau— ein himmlöches Gelächter aus. Der Vetter öffnete das Guckfenſter und ſagte dem fauchenden Alten:„Ich bitte um Vergebung, Herr Torwächter. War's auch grob von mir, ſo iſt es doch nicht böſa ge⸗ meint. Laßt es als kleine Kriegsliſt gelten und kommt auf dieſelbe Weiſe herein, wie ich her— eingekommen bin.“ Ein kurzer Kampf in dem Atem. Bald lag der gute Friedrichsdor wieder an ſeinem Platz neben der Laterne, bald ſteckte er in Albrecht Friedrichs Weſtentaſche. Die Pforte ward ent⸗ riegelt, der Wächter trat knurrend ein. Höf— lich grüßend, gehoben durch gelungene Tat, ſchritten Vetter und Baſe davon. Adelgunde ſah nun mit Stolz zu dem ter auf, er war alſo doch ein Mann, wie ihn in ſolchen Zeiten brauchen konnte. Vet⸗ Ein paar Monate drauf hatte der kränkeln⸗ de Onkel die Advokatur Albrecht Friedrich übergeben, wieder ein paar Monate ſpäter war Adelgunde Frau Advokat Haller gewor— den. Sie erzählte ihm bei paſſender Gelegenheit, daß er ſein Glück dem Friedrichsdor verdanke, worauf er zu erwidern pflegte:„Er war mein letzter Sold vom Alten Fritz.“ heimat Skizze von Heinrich Stieghorſt, Hannover Als der Kanonier zurückkam, der die Poſt aus dem Dorf holen ſoll, brüllt er ſchon von weitem:„Poſt iſt keine da. Nur der Kriegs⸗ freiwillige hat'ne Karte. Aber die Ruſſen ind wieder in Oſtpreußen.“ i Wir ſitzen in unſern Unterſtänden an der Rawka, in kleinen Erdlöchern, und ſingen ge⸗ rade, ſchön ſchmalzig und getragen:„Küſſen iſt keine Sünd, bei einem ſchönen Kind.. 1 „Der Ruſſe iſt wieder in Oſtpreußen einge⸗ brochen“, ſchreit der Poſtholer im unſer Loch, mitten in unſeren Geſang hinein.—„Halt Dei Mäu un ſteer uns net!“ bellt unſer Ge⸗ ſchützführer wütend. 5 f „Lacht Dir ein Roſenmund, küß ihn zu je⸗ der Stund'!“ ſingen wir weiter. N Doch plötzlich ſteckt Friedrich Matuteit, der maß . . 4. Maſur, ſeinen Kopf aus dem Srano und ruft hinter dem Kanonier her, der ſeine Neuigkeit ſchon in das Loch hineinſchreit, hinter dem die vom dritten Geſchütz hauſen:„Oſtpreußen iſt groß, Du Hammel. Wo ſind die Ruſſen denn jetzt?“ „In Ma'luren natürlich, Du Schlumpſchütze. Wo denn anders?“ ruft der andere freundlich. Da wird Matuteit ruhig. Ma uren iſt Ma⸗ tuteits Heimat. Da wohnt in einem kleinen Bauernhaus ſeine junge, hübſche Frau, die er erſt kurz vor Kriegsanfang geheiratet hat. Am nächſten Morgen, im dichten Schneege⸗ ſtöber, kommen un'ere Protzen gefahren. Wir knarren aus der Stellung. Abends halten wir in einem Wawde. Vor uns liegt der kleine polniſche Bahnhof, auf dem wir verladen werden ſollen. Wir müſſen warten, bis wir nach der Infanterie und Ka⸗ vallerie und leichten Artillerie an die Reihe kommen. Ein klirrender Froſt ſchneidet durch den Wald. Die Fahrer decken ihre Pferde ein und werfen ihnen Heu vor. Die Kanoniere liegen, in Decken und Zeltbahnen gehüllt, um die Feuer herum oder ſchlafen oben auf den langen Munitionswagen, quer über Granaten und Schrapnells. Der Hauptmann geht, eine Zigarre im Munde, langſam hin und her. Niemand ſpricht. Kein Kommando ſällt. Ab und zu ſchnaubt eins der ſchweren Pferde oder tritt, von der Kälte gebiſſen, unruhig gegen die Deichſel. Wie Mond und Sterne bleich werden, kommt ein rieſiger Morgenwind auf und ſagt uns: Die Nacht iſt herum. Da ſauſt auch Matuteit heran und meldet, daß wir an die Reihe kommen. Er hat die ganze Nacht vorn am Bahnhof gelauert und gewacht. Zwei Tage ſpäter laden wir auf einer klei⸗ nen oſtpreußiſchen Station im ſüdlichen Maſu— ren aus und marſchieren los, dem Geſchütz— rummeln entgegen. Die Landſtraßen ſind von den vielen Rädern, den Hufen der Pferde und den Stiefeln der Soldaten zeriſſen. Wenn Tauwetter iſt, bleiben wir oft ſtecken und kom— men die ganze Nacht nur wenige Kilometer vorwärts. Dann fällt die Ruhepauſe am Tage aus, weil wir unſer Ziel erreichen müſſen. Wenn aber der Oſtwind knirſchende Kälte über die Johannisburger Heide, über Wälder und Moore wirft, dann ſind die Landſtraßen glatt wie ein Tanzboden. Dann raſſeln unſere ſchweren Geſchütze und Munitionswagen in die Straßengräben, und da es in der Dunkel— heit der Februarnacht geichieht, ſplittern dabei Menſchen- und Pferdebeine, brechen Räder an Kanonen und Wagen. Wir ſind übermüdet. Nur Matuteit mar— ſchiert, als hätte er Sprungfedern in den Wa— den. Me ſuren holt alles aus uns heraus, wo; in uns iſt. Wir ſind überreizt; einer reibt ſech zen vor dem Tor, das Pförtlein aber ward zugeknallt und verriegelt. Adelgunde brach in am anderen. Der einnzige, der immer geſdhuldig und freundlich bleibt, iſt Matuteit, der Ma ur. Wir ſchießen und marſchieren. Marſchieren durch den Tag, marſchieren in der Nacht. Wir marſchieren, marſchieren, marſchieren. Jeder iſt froh, wenn er nach ſolchen Klotzereien nicht Wache zu ſchieben braucht, müde, hungrig, frierend. Aber Matuteit meldet ſich dazu ſrei⸗ willig. Wie es ſich rumſpricht, ſagt Wegener vom vierten Geſchütz:„Ich glaub', der Matu⸗ teit macht nicht mehr lange. Der iſt verrückt. Seit wir in Maſuren ſind, iſt der plemplem.“ Endlich, gegen Ende des Monats, geht's ſüdlich Johannisberg wieder über die Grenze. Die Reſte von Väterchen Zars braunen Söh— nen türmen oſtwärts, ſoweit ſie nicht weſt⸗ wärts in die deutſchen Gefangenenlager mar— ſchieren. Gleich hinter der Grenze, auf ruſſiſchem Bo⸗ den, machen wir halt. Der Regen fliſſelt leiſe auf die matſchigen Wege. In der grauen Ferne brennen dunſtig⸗rot ruſſiſche Dörfer. ö „Hofſentlich hört dieſe verfluchte Klotzerei jetzt uff!“ knurrt Wilkens,„Ick hab' all Dak— kelbene.“ „Wenn ich man noch'n kleines Stück Brot hätte!“ barmt Leidenberg. Brot hat keiner mehr. Nur Matuteit, der ſeitwärts im Lehm auf dem Acker ſteht und den Weg, den wir ge⸗ kommen ſind, zurückſieht, hat noch ein großes Stück. Wie wir nach unterem Kameraden gucken, trauen wir underen Augen nicht. Matuteit holt ſein Brot, wohl das einzige Stück in der Bat⸗ terie, aus ſeinem Beutel hervor und ſchneidet es in ſechs gleiche Teile. „Anſtändiger Kerl, der Fritz“, ſagt Vier⸗ kenbein, und wir ſehen uns ſchon in Gedanken wonnegrunßend das Soldatenbrot verdrücken. Aber Matuteit geht zu unteren ſechs Geſchütz⸗ pferden, ſchiebt jedem der gäerig Schnappen⸗ den ein Stück Brot ins Maul, und dem ſchwar⸗ zen Steckenpferd klopft er die breite Bruſt. „Ihr habt auch mitgeholfen“, murmelt er, „daß ſie nicht ſo weit gekommen ſind.“ „Hab' ich's Euch nicht geſagt, daß der Kerl verrückt iſt?“ triumphiert Wegener. Doch Ma⸗ tuteit ſtopft ſich die Pſeife, bekommt ſie all⸗ mählich in Brand, und wie die Batterie jetzt in Regen und Dreck weiterknarrt, marſcchiert der Maſur, Flück in den Augen, dampfend neben den ſchwer ziehenden Pfer' en, auf Lom⸗ za zu, die ruſſiſche Feſtung. i der katholiſchen Gemeinde V'heim 17. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe und gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Jünglingsſodalität(Alle) und des Arbeitervereins. 10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Verſammlung der Mar. Jünglings- Sodalität. 2 Uhr Andacht. 4 Uhr Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Maria Namen. Montag: 5/7 Uhr beſt. E.⸗A. für f Mathias und Adam Heckmann u. deren Schweſter Eliſe. ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Katharina Winkler geb. Hofmann, Mutter Katharina geb. Adler, Schwiegereltern Michael Winkler und Cäcilie geb. Haas, Pflegekind Maria und Angehörige. Dienstag: /7 Uhr 1. S.⸗A. für Sabina Klee. ¼8 Uhr beſt. Amt für Philipp Grab, Ehefrau Marg geb. Adler, Jakob Fiſcher und Ehefrau Magd. geb. Kirchner, deren Söhne: Franz, Jakob und Otto. Feſt Kreuz⸗Erhöhung. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Eva Adler geb. Roth und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. Amt für Franz Jakob Binninger, Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. Sieben Schmerzen. Donnerstag: ¾7 Uhr beſt. E.⸗A. für Kirchen⸗ rechner Joſef Martin 3., Ehefrau Kath. geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. ¼8 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Gutperle 1., Ehefrau A. M. geb. Effler und Angehörige. Freitag: 7 Uhr 2., 1/8 Uhr 3. S.⸗A. für Sabina Kath. Klee. Samstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Marg. Wun⸗ derle, Schweſter Maria Eva und Angehörige. ¼8 Uhr beſt. Amt für Gg. Valt. Hoock 2., deſſen Töchter: Schweſter Firmiana und Eliſ. geehl. Adler und beiderſeitige Großeltern. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der 3. Abteilung der Jungfrauen— Kongregation, ebenſo gemeinſchaftl. hl. Kommunion der Klaſſen Fräulein Kärcher und Krimmel, Herrn Lehrer Mandel und Höllfritſch. Beicht: Mädchen Freitag 6 Uhr, Kaaben Samstag 2 Uhr. Die Wallfahrer zum Kreuzberg bei Hemsbach verſammeln ſich um ½12 Uhr an der Kapelle am Wieſenweg um gemeinſam die Wallfahrt zu machen. Borr.⸗Bibliothek: Die Leſer werden gebeten, morgen alle ihre entliehenen Bücher zurückzubringen, da die Bibliothek ganz neu geordnet wird. Die Bibliothek bleibt dann 4 Wochen für die Ausleihe geſchloſſen. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 11. Sept. 1932. 16. S. u. Tr. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vikar Reichaus Mannheim⸗Käfertal. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. — Bekanntmachung. Betr.: Vergebung von Bedarfsartikeln. Für die Schulen und gemeinheitlichen Ge— bäuden werden für/ Jahr benötigt: 1) ca. 1000 kg. Fußbodenöl 2)„ 25 Stück Reisſtrohbeſen 3)„ 10„ Piaſavabeſen 4)„ 40„ Putztücher 5)„ 25 kg. Kernſeife 6)„ 25„ Seifenpulver Angebotsformulare ſind auf dem Büro Zim— mer Nr. 6 erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent— ſprechender Aufſchrift bis zum 16. ds. Mts. vor— mittags 10 Uhr Büro des Gemeindebaumeiſters einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der An— gebote im Beiſein etwa erſchienener Anbieter ſtatt— findet. Zuſchlags- und Bindefriſt 14 Tage. Viernheim, den 8. September 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. —— Turnverein von 1893 Spielabteilungen. Wettſpielvoranzeige für Handball Sonntag 1. Verbands ſpiel Germania hm.— Vhm. 1. am Die Spielleitung. Amicitia 09 E. B. Viheim. 3. Schlager der neue Wildweſtreiter„Bob Cur⸗ U Ii Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 11. September nachmittags 3 Uhr Großkampf auf dem Waldſportplatz gegen Sportverein 07 Waldhof Untere Mannſchaften: 9 Uhr, 3. Mannſchaft gegen Waldhof 10,45 Uhr, 4.* 7 0 1,15 Uhr, 2.„ 5 1 4,45 Uhr, 1. Fußball⸗Jugend geg. Ilvesheim Die Spiele gegen Waldhof beginnen ſämtlich ohne Wartezeit. Der Vorſtand. Privatmannſchaft in Käfertal 9 Uhr gegen Sport⸗Club Käfertal A. H. Abfahrt 8,16 O. E. G. oder 8 Uhr per Rad ab Haltepunkt. Samstag abend 5 Uhr in Käfertal: Amicitia Schüler— Käfertal Schüler Abfahrt ab 4 Uhr per Rad ab Lokal Stern. Sport⸗ und Körperpflege. Abteilung Fußball. Sonntag 2. Verbandſpiel. 1. u. 2. Elf geg. Hemsbach in Viernheim. Es ladet freund— Die Leitung. Spielanfang ½2 und 3 Uhr. lichſt ein Die gewaltige Senſations⸗ Großfilmſchau. Union⸗Film⸗Palaſt 4 Volltreffer! Das Tagesgeſpräch! 4 Kanonen! Die Rache der Afrikanerin— Richard Tal⸗ madge— Der ſchwaze Blitz— Bob Curwobd, der Raufbold von Arizona— Jimmy der tapfere Rekrut— Heute. Das Union ſtartet heute mit 4 Großſtadt— ſchlager, jeder Schlager ein Volltreffer, wir wollen noch mehr Beſucher haben darum dieſer gauz ge— waltige Großſtadtſpielplan. Wir zeigen als erſten Schlager, den gewaltigſten Raubtier- u. Abenteuer- großfilm„Die Rache der Afrikanerin“ mit dem beliebten Schauſpieler„Karl de Vogt“ ein Film- werk wie Tarzan, ſpannende Raubtierkämpfe die jeden in atemraubende Spannung verſetzen. Unſer 2. Schlager, der Volltreffer auf den alle warten Richard Talmadge in„Der ſchwarze Blitz“ ein Film der für ſich ein köſtliches Erlebnis iſt, Tal- madge der Name bürgt für volle Häuſer. Unſer wood“ ſtellt ſich zum erſten mal vor in ſeiner beſten Wildweſtſchau„Der Raufbold v. Arizona“ ein echter Wildweſtreißer, geladen mit Hochſpannung, und orginal Wildweſtromantik. Die 4. Senſation. Unſer Bombenlachſchlager„Jimmy der tapfere Rekrut“. Alles lacht Tränen. Wie Sie ſehen, haben wir dieſe Woche wieder eine ganz gewaltige Großſtadtfilmſchau zuſammengeſtellt, damit wir jeden einzelnen zufrieden ſtellen können, verſäume nie⸗ mand dieſe Aufführung denn was Sie hier ſehen für 40 Pfg. das haben Sie noch nicht geſehen 4 erſtklaſſige Volltreffer da muß wieder alles heute zu unſerer Weltſtadtſchau, beſucht ſtets das Union für 40 Pfg. und Sie ſind zufrieden. Auf zur Senſatiousſchau! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ abteilung) Morgen Sonntag um halb 4 6 Uhr Schießbetrieb auf dem Stand. Da die Vereinsmeiſterſchaft Anfang Oktober ausgetragen wird, ſind die noch verbleibenden Uebungstage gut auszunutzen. Der Vorſtand. Säuger Einheit. Samstag abend punkt 8 ¼ Uhr Singſtunde. 16. Oktober Jubiläumskonzert. Drum alles zur Stelle. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Morgen Sonntag vormittag halb 10 Uhr Trainieren ſämtlicher Leichtathleten, Fauſtballſpieler und Turner auf dem Waldſport- platz für die Vereinsmannſchaftskämpfe am 25. September. Alle Abtl. die eine Mannſchaft ſtellen müſſen namentlich melden. Die Turnl. Fechtergilde Viernheim der D. J. K. Sonntag, den 11. September 1932, vorm. 10,30 Uhr in der Sporthalle am Lorſcherweg Mannſchafts— kampf im Florettfechten Viernheim— Mainz a. Rh. Freunde und Anhänger des Fechtſportes ſind herzlich eingeladen. Eintritt frei! LU teten gesucht. 1 Zimmer evtl. 2 Zimmer u. Küche 2. Stock. Auskunft erteilt Molthkeſtr. 14. 1 Zimmer u. Küche an ruhige Leute zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag für die dargebrachte Obalion 11 Fur die uns anldßlich unserer Ver mdhlung in 50 reichem Maße aufeilgewordenen Glüdtwünsce und Ge- Schenke, insbesonders dem Gesung- Verein F Sanger-Einheit“ onken herzlidi! gohann Adler u. Frau Margareta geb. Haas. 1 1**. fr 2 werden aufmerkſa gebeten. Abnnsstta Auf die am morgigen Sonntag ſtattfindende deneralommumon der geſamten Sodalität und DJK. die Mitglieder nochmals acht und um zahlreiche Beteiligung Der Präfekt. Bekanntmachung. Betr.: Kokspreiſe. Die Kokspreiſe betragen nunmehr für Koks III. 1,45 RM. II. 1,53 e 1,45 N Für Lieferung frei Haus 15 Pfg. pro tr. Bei größeren Mengen Rabatt nach Verein- pro Ztr. 1 ab Lager 7 N I mehr. barung. Viernheim, den 7. September 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Saftladen z. gr. Laub Morgen Sonntag ab 7 Uhr Tanz Bei allen Beſuchern herrſcht ein urwüchſiger Humor da jeder ein⸗ zelne mit wenig Geld ſich einige vergnügte Stunden machen, und die Alltagsſorgen verſcheuchen kann. Wechſelfarbige Beleuchtung. Spiegelglatter Tanz ⸗Boden. Getränke nach Belieben. Wir laden ſrdl ein: Der Wirt: Math. Träger. Kapelle Lenz: grün⸗xot. Alle Beſucher des Spieles ſind herzlichſt willkommen im Saftladen. D. O. Volkschor 9. Olobar: Herbstionzert Wiederbeginn d. Singſtunden heute Samstag abend für den Männer- und Frauen- chor. Mitglieder, jetzt gilt es! Alles muß deshalb zur Stelle 18 Sehr billiger abberberkaut! Verkaufe wegen Räumung Schlafzimmer, Küchen, Einzel⸗ möbel u. Gebrauchs- gegenſtände aller Art, Grammophone, Muſik⸗ inſtrumente uſw. Kompl. Schlafzimmer von Mk. 120.— an Betten von Mk. 10.— an Torfmull— Garten⸗ Herbſt⸗ Sämereien nur hochkeimfähiges beſterprobtes Saatgut Liefert höchſte Erträge Veredlungsbaſt Baumwachs(kaltflüſſig) empfiehlt Alois Walter Gartendünger 2 Heute Nacht um 1 Uhr wurde meine liebe herzensgute Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Apollonja Lammer Anzeige. Frau, unſere geb. Friedel nach kurzem ſchweren Leiden, unerwartet ſchnell, jedoch wohlvorbe— reitet durch den Empfang der heiligen Sterbeſakramente, im 38ſten Lebensjahre, von Gott in ſein Reich aufgenommen. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſere liebe Verſtorbene. Viernheim, den 10. September 1932 In tiefem Schmerze: Heinrich Lammer nebst Kinder und Angehörige Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht vom Trauerhauſe, Ludwigſtraße 35 aus ſtatt. Tiſche von Mk. 4.— an Stühle von Mk. 1.— an Küchen von Mk. 15.— an Möbellagerhaus Günther Mannheim, Qu 5, 16 gegenüber dem Pfand⸗ u. Verſteigerungslokal. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ ois zum Ende dieſes Monats& RAT 181 aaqngnngnnnagmaagumaanmgnaag Schnaken tötet vadikal angenehm im Geruch J Liter 95 J 10 Liter 400 RATHAUS- DROGERIE ster Moskop app Zwei möbl. Anmer mit Zentralheizung per ſofort zu vermieten. Bahnhofſtraße 2. — agg fa 1 40 8111 „Karpfen“ Morgen Sonntag ab 5 Uhr TANZ Es ladet freundlichſt ein Der Wirt. Kapelle Schmieder Foce; Meine Hauptpreislagen in eleganten Slipon Mäntel Mu. 27,50 Karl Steiert Herren-Moden-Berufskleidung Schulstraße 6— Telefon 112 9000000008800 Deere e osotesdeseses 5 e—— 0 2*— 1 aaa Delikateß⸗ Sauerkraut 1 Pfund 12 Pfg. 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