15 1 1 Sprüche. Willſt du nicht gehen pleite, Lege Geld auf die Seite; Unterlaſſe das borgen, Das macht dir viel Sorgen; Drum übe das Sparen Vor Not dich zu wahren. **, * * Fechtergilde der DSK. Nachdem die Fechtabteilung der DK Mainz gemeinſam mit der Fechtergilde DI K bei einer Veranſtaltung der DK Tennisgeſellſchaft und der Schützengeſellſchaft, Mannheim am Samstag Abend ein Schaufechten vorführten, traten ſich beide Mannſchaſten am Sonn⸗ tag Vormittag 10.30 Uhr in einem Freundſchafts⸗ kampf gegenüber. Nach dem Einmarſch der Fechter begrüßte der Leiter der Fechtergilde, Herr Ph. Jung, die Mainzer Gäſte, ſowie die zahlreich erſchienenen Zuſchauer. Anſchließend wurden dann die Kämpfe ausgetragen. Als Kampfrichter fungierten drei Mainzer und ein Viernheimer Herr, ferner Herr Jung als Obmann. Es wuden 16 Kämpfe im echten Jugendkraftgeiſte ausgetragen. Das End- reſultat lautete 6: 10 für Mainz. Es gelang alſo der Fechtergilde nicht, für die Niederlage in Mainz Revanche zu nehmen, doch kann man mit dem Erfolg der jungen Mannſchaft vollauf zufrieden ſein. Nach Beendigung der Kämpfe überreichte Herr Jung den Mainzer Gäſten eine Erinnerungs- Urkunde an dieſen Mannſchaftskampf. Nachmittags verlebten dann Gäſte und Gaſtgeber noch gemein- ſam einige gemütliche Stunden.— Dieſe erſte Ver⸗ anſtaltung war ein voller Erfolg für die junge Fechtergilde, welche es ſich zur Aufgabe gemacht hat, den Fechtſport in der Deutſchen Jugendkraft zu pflegen und zu verbreiten.— Auch ſei an dieſer Stelle allen denen herzlichſt gedankt, welche in freundlicher Weiſe für die Mainzer Gäſte Frei⸗ quartiere zur Verfügung ſtellten. i * Werbeausſtellung— Winterhilfe. Vom 17. bis 19. September veranſtalten die Hand- werker und Gewerbetreibenden Käfertal's eine lokale Ausſtellung im Saale der Turngemeinde. Das Kunſtgewerbe wird neue Gemälde, Kunſtſtickerei⸗ Erzeugniſſe, Original- Stoffmalereien und ähnliches zeigen, die Meiſter kleiden ihr Können in praktiſche Bedarfsartikel des täglichen Lebens, die vielfältige Lebensmittel⸗ und Genußwarenbranche wird allen Bedürfniſſen vollſte Befriedigung heiſchen. Während der Schauſtellung wirken noch alle örtlichen Muſik⸗ kapellen, Geſang: und Sportvereine in buntem Wechſel mit. Preisſchießen, Preiskegeln und ein die den Innenſturm mit Flanken füttern, reicher Gewinngabentiſch, ſollen, nebſt den 20 Pfg. Dem Gewerbe wird in einer Feſtzeitung das hohe Lied geſungen. Alle Fach- und Berufsorganiſationen des Handwerks ſind zu Ehrengäſten geladen, auch die Allgemeinheit wird Käfertal zur Frohtat bereit finden. * Ein Viernheimer Turner ſpringt 3,62 Mtr. Stabhoch. Bei dem am Sen in Bruchſal ſtattgefundenen leichtathletiſchen Wett- kampf Baden⸗Pfalz ſprang unſer einheimiſcher Turner Math. Ringhof die reſpektable Höhe von 3,62 Mtr. Wir gratulieren unſrem Turner zu ſeinem neuen Erfolg. Der große Cup iſt gelungen: Dor menrlänrige Hneinmelsler walunol alru auf dem taldsnoriplalz 3.2 besiegt. Die 3. Mannſchaft ſiegt überzeugend 6:0! 2. u. 4. Mannſchaft knapp verloren! Viernheims größter Sporttag war herangekommen: Waldhof, der Altmeiſter der Rheingruppe und wieder 1. Anwärter auf dieſen Titel in dieſem Jahr ſtellte ſich den Grünen zum Kampf um die Unbe⸗ ſiegbarkeit zum 5. Verbandsſpiel. Kolonnen von Autos, Motorrädern und Fahrrädern wälzten ſich gen Viernheim zum Waldſportplatz, der, in ſeinem Umfange erweitert, gut mit erhöhten Terraſſen ausgebaut, mit 8 Kaſſenhäuschen verſehen, dieſem großen Anſturm ſtandgehalten hat: der Rahmen für den angeſagten Großkampftag war geſchaffen, die Akteure konnten in die Arena treten. Beide Vereine in ſtärkſten Aufſtellungen, Viernheim ohne ſeinen bewährten Mittelläuſer, mit Martin 2 auf dieſem Poſten. Bom Anſpiel weg ein aufre⸗ gender Kampf bis zum Spielende, jeder Partei will — und muß gewinnen! Tempo, ja Tempo ſagt man, werden die Grünen nicht durchhalten, aber die 2. Spielhälfte lehrte den großen Gegner eines Beſſeren, die Grünen drehten auf, und bald war der Sieg errungen, der dann auch zäh mit der letzten Kraft verteidigt wurde. Und es hätte ein noch eindeutigerer Sieg werden können, wenn: und das muß ich ſagen, die Ballaufnahme ver⸗— beſſert und die Abgabe zum eigenen Spieler ſchneller und exakter erfolgte. Was nützt es, wenn eine Mannſchaft topfit durch leichtathletiſches Training gemacht wird, aber im Spiel ſelbſt offenſichtliche Mängel in fußballtechniſcher Hinſicht zeigt! Das müſſen wir verbeſſern, uns das lange Dribbeln abgewöhnen, ein Einſetzen unſerer Flügel vornehmen, wodurch Tore fallen. Durch dieſe kleine Anregung ſoll keines- — f. Eintrittsgeld eine Reſerve für die Winterhilfe bringen ſchen und deutſchen Sport zur größten Ehre ge⸗ reichen, durch einen Sieg über dieſen großen Meiſter⸗Gegner der Fußballwelt gezeigt zu haben, was eiſerner Wille und kämpferiſcher Geiſt einer Mannſchaft zu leiſten vermögen. So wie euch tauſende begeiſterter Fußballfreunde am Sonntag zuge⸗ jubelt haben als Zeichen des Dankes für eure gezeigten Leiſtungen, ſo iſt euch auch höchſte Anerkennung gewiß ſeitens der ganzen Gemeinde, deren Namen wieder freudiger und ſtolzer in aller Mund genannt wird: Viernheims Grünen vorne, dem Ziele näher, das wir erreichen müſſen und wollen! Bender. Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Abteilung Fußball: Dienstag Abend 6 Uhr: Training der 1. Mſchft. Mittwoch Abend 6 Uhr: Training der 2., 4. u. AH. 8½ Uhr: Spielausſchuß im Verwaltungszimmer. Donnerstag Abend 6 Uhr: Training der 1. u. 3. M. Freitag Abend 6 Uhr: Training Jugend u. Schüler Abteilung Schwerathletik: Dienstag abend 8 Uhr Training der Ringer und Stemmer im Lokal. Freitag abend 8 Uhr Training der Ringer und Stemmer im Lokal. und auſchließend Mitglieder⸗Verſammlung. Sonntag, den 18. September 1932: Verbandsſpiel in Mundenheim! Vereinsanzeiger. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag den 15. ds. Monats Abends 8½½ Uhr findet im Lokal zum goldenen Stern eine Mitglieder- Verſammlung ſtatt. Beſonders die Bezieher der Geflügel⸗Welt ſind hierzu eingeladen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Dienstag abend 9 Uhr Geſamt⸗ vorſtandsſitzung im Lokal zum Freiſchütz. Die Herren Vorſtandsmitglieder werden hierzu einge- laden. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſitzende. Turnverein 1893. Mittwoch abend 8 Uhr Verſammlung aller Fußballſpieler in der Halle auf dem Waldſportplatz. Aufſtellung der Mann⸗ ſchaften. Wir bitten um vollzähliches Erſcheinen. Der Obmann. falls der große Erfolg geſchmälert werden, im Gegenteil: es wird euch 11 Spielern im ſüddeut⸗ Viernheimer Tonſilmſchau. Ben⸗Hur, das Tagesgeſpräch Viernheims. Ben⸗Hur. Dieſes gewaltigſte aller Filmwerke das geſtern abend hier, vor einem gutbeſetzten Hauſe im Central⸗Film-Palaſt ſeine 4. Aufführung erlebte, iſt wohl das Gigantigſte, was die Film. kunſt je geſchaffen hat. Der Film, der zum großen Teil koloriert(d. h. farbig) iſt und hierdurch eine beſondere Schönheitsnote hat, wird einen jeden Be⸗ ſucher in ſeinen Bann ſchlagen. Wir erleben hier das Leben, Leiden und Sterben des Welterlöſers mit, ſehen, wie er predigt, Kranke und Ausſätzige heilt, ſogar Tote dem Leben wieder gibt. Der ganze Film iſt von dem Myſterium der Heiligkeit des Heilandes durchwebt. Wir ſehen in Juda Ben⸗Hur, dem Titelhelden einen Juden, der alles aufopfert für ſeinen Glauben. Piratenkämpfe. Rennen im Cirkus auf Leben und Tod, machen den Beſucher fiebernd. Den Film muß jeder ſehen. Unwiderruflich heute Dienstag letzte Aufführung. Niemand verſäume die letzte Gelegenheit. 1. Platz nur 40 Efg. Löſung: des Silbenrätſels vom Samstag, den 3. 9. 32 Butter 10. Oberon Epigramm 11. Portland Roſe 12. Elbing Eifel 13. Kirſche Tatra 14. Tempel Edmund 15. Auge Mandoline 16. Mode Indien 17. Agnes Torgau Löſung: Bereite mit Opekta Marme⸗ laden und Gelees. Bekanntmachung. Betr.: Offenlage der Schöffenliſte. Die Liſte zur Berufung von Schöffen und Geſchworenen für das Jahr 1933 liegt vom 15. ds. Mts. ab eine Woche lang während der üblichen Büroſtunden zu jedermanns Einſicht bei uns, Zim⸗ mer 21, offen. D D e g Betr.: Abgabe der Getränkeſteuererklärung. Wir erinnern hiermit die Wirte an Abgabe der Getränkeſteuererklärung für Monat Auguſt 1932. Viernheim, den 12. September 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Hehtung! Spielplan-Verlängerungl Das triumnhalste Filmwerk Der Welt gröter Film Der Film der gewaltigen Dimensionen anfang 8 Unr; ab 9 Uhr nochmals alles zu sehen. Ben⸗-Hur in Tonfassung Heute Dienstag 1. Platz 40 Pig., Sperrsitz und Balkon 60 Pig. Der groen Machfrage wegen heute nochmals MHiemand versäume die letzte Gelegenheit! Dieses Filmwerk mul man gesehen haben! Man sichere sich rechtzeitig Plätze. 7 0 Wegen Aufgabe meiner Annahmeſtelle bei Herrn Stein, Rathausſtraße, ſuche ich für eine Wäſche⸗Annahme ein geeignetes Geſchäft. Auch ſolche, die Wäſche ſammeln möchten, wollen ſich melden bei wenne L. Benzinger Mannheim, Pflügersgrundſtraße 15. 4 Viehlebertran 1 Zimmer u. Küche mit Zubehör per 1. Okt. zu vermieten. Rathausſtraße 115 Tephil- ung Lacie Schuch Fimmer an einzelne Perſon zu vermieten: Verlag. ö zu konkurrenzlos billigen Preiſen laufend zu haben bei Ein ſchönes Helfrich Moltkeſtraße 9 Von wem, ſagt der 1 Zimmer 2 Zimmer und Küche per ſofört zu vermieten. fahrbare Vreunbolzſäge Bringe meine in empfehlende Erinnerung. Schneide pro M. zu 80 Pfg. Stockholz„„„ 1M. Händler erhalten Rabatt! Hnapp, Lamgerth. Str. 13 Mabierscnule chlauer Wiederbeginn des Unterrichts am 13. Feptember. eee Frilierkämme 5 Hufsteckkämme Haarspangen Haarnadeln Haarhürsten lockenscheeren Zahnbürsten Tollettenseifen Parfüm in grober Auswahl Ibchannes schlelnart (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 10 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 214 CCC 00700 neues in Kürze s Die gerettete Fliegerfamilie Hutchinſon iſt geſtern wohlbehalten in Angmagſalik(Oſi⸗ grönland) eingetroffen. *. Der chileniſche Staatspräſident iſt geſtern abend zurückgetreten, da die Aufſtändiſchen gedroht haben, ſie würden das Präſident⸗ ſchaftsbüro mit Bomben belegen. Reichstags auflöſung * 1 7 und Zentrum Entſchließung des Zentrums— Schwere Vorwürfe gegen die Regierung v. Papen. enb Berlin, 13. Sept. Der Reichsparteivor⸗ ſtand und die Reichstagsfraktion des Zentrums haben eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: „Am 4. Juni ds. Is. iſt der Reichstag von der Reichsleitung mit der Begründung aufge⸗ löſt worden, daß er in ſeiner Zuſammenſetzung dem politiſchen Willen des deutſchen Volkes nicht mehr entſpreche. Am 12. September hat man ihn aufgelöſt, weil, wie es heißt,„die Ge⸗ fahr“ beſtand, daß der Reichstag die Aufhe⸗ bung der erlaſſenen Notverordnung verlangte. In beiden Fällen waren Anlaß und Ziel gleich, der Wille zum Fortbeſtand einer Reichsregie⸗ rung, die ſchon im Widerſpruch zur Verfaſſung als„unabhängig“ erklärt und in der Volks⸗ vertretung keinerlei Vertrauen hat. Das be⸗ weiſt unwiderlegbar das Ergebnis der ent⸗ ſcheidenden Abſtimmung im Parlament. Art. 48 der Verfaſſung gibt dem Reichstag das Recht, verordnete Notmaßnahmen außer Kraft zu ſetzen. Das Auflöſungsdekret vom 12. September hat dem Reichstage die Ausübung dieſes Rechts unmöglich gemacht. 14 Darum widerſpricht dieſe Auflöſung 1 1 Sinne der Reichsverfaſſung. Die Regierung von Papen aber arbeitete tatfüchlich gegen das Zuſammenwirken der ar⸗ beitsbereiten Kräfte im Parlament. Ihr Be⸗ mühen ging dahin, den Reichstag von vorli⸗ herein als arbeitsunfähig zu erklären und ihn arbeitsunfähig zu machen. Sie brauchte einen ſolchen Zuſtand, um ihre Daſeinsberechtigung daraus herzuleiten. Verhandlungen des Herrn Reichskanzlers mit Vertretern breiter Volks⸗ gruppen im Parlament ſind von ihm zu einem ſeltſamen Doppelſpiel benutzt worden. Statt ſie zuſammenzuführen, ſpielte er die eine Gruppe gegen die andere aus.— Die Zen⸗ trumspartei hat ſich mit beharrlicher Ausdauer um das Zuſtandekommen einer ſachlich begrün⸗ deten, arbeitsfähigen Grundlage im neuen Reichstag bemüht. Um dieſes Ziel zu errei⸗ chen, war ſie bereit, Fühlung zu nehmen mit jeder Partei, die den Gedanken poſitiver Zu⸗ ſammenarbeit verantwortungsbewußt bejahte. Die Regierung von Papen hat ihren Wil⸗ leu durchgeſetzt. Das ganze deutſche Volk wird die Folgen zu tragen haben, vor allem in wirt⸗ ſchaftlicher Beziehung, weil es einen dauernden e nicht, 55 1. 928 Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Peti bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— (Viernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) tzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchuͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Pla orſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Mittwoch, den 14. September 1932. Fein taltsſchüß Fabbir mitteititg daßſer aüftrags e e e pie Hekheizittekungeges Reichskanzlers, des Reichs⸗ ae hen iers und des Reichs weheminiſters ver⸗ di ee i650 ohne Eren Nach; längerer füsſprache würde nfolgeider Antrag des Abg. Dr. 115(tr) vomfelusſchuß einſtiminig⸗ angenom⸗ eng in der Sitzung .. 4 „Der Ausibärtige Ausſchuß hat auf Grund des Artikels 33 der Reichsverfaſſung die Zu⸗ ziehung des Herrn Reichskanzlers, des Herrn Reichsaußenminiſters und des! Herrn Reichs; wehrminiſters beſchloſſen, um in den für das Schickfal k des! deutſchen: Volkes entſcheidende⸗ Frütſenpder! Aupenporitit, Ar tushefundere uget das Lauſanner Abkommen und die Abrüſtungs⸗ frage, die erforderlichen Auskünfte zu erhalten Die Weigerung der Reichsregierung, dieſen Erſuchen zu folgen, bedeutet einen Verfaſſungs! bruch, gegen den ſowohl aus! Rechtsgründen wie aus zwingenden Gründen der Außenpylitig ſchäürfſte Verwahrung eingelegt, wird.“ 705 Der Ausſchuß beſchloß dann noch, daß die An beraumung der nächſten Sitzung! in. das Ermeſſen des Vorſitzenden geſtellt werde ß daß aber der Vor ſitzende verpflichtet ſein ſoll, die“ Sitzung ſofort einn zuberufen, falls mindeſtens zwei Fraktionen die! verlangen. Nuch der Nel Stagsauflöſung chweter Ronfübt zwischen Reichsregierung und Ueberwachungsausſchuß Ueberwachungsausſchuß des Reichskags Berlin, 13. 9. Der Reichskagsausſchuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung trat am Dienstag vormittag unter dem Vorſitz des Abgeordneten Löbe zuſammen. Die Be⸗ teiligung der Parteien war außerordentlich ſtark. Auch Reichstagspräſident Goering nahm an der Sitzung teil. Ebenſo waren die Länder durch zahlreiche Geſandten vertreten. Von der Reichsregierung war zunächſt nur Miniſterial⸗ direktor Gottheiner vom Reichsinnenminiſte⸗ rium erſchienen. Dieſer gab zu Beginn der Sit⸗ zung eine Erklärung ab, in der es heißt: . Die Reichsregierung hält daran feſt, daß das Vorgehen des Reichstagspräſidenten in der geſtrigen Sitzung des Reichstages mit der Reichsverfaſſung und mit der Ge⸗ ſchäftsordnung des Reichstages nicht ver⸗ einbar iſt. Nach Art. 33 Abſ. 3 RW haben die Ver⸗ treter der Reichsregierung das verfaſſungsmä⸗ zige Recht, auch außerhalb der Tagesordnung, d. h. auch nach Schluß der Debatte und zu je⸗ dem beliebigen Gegenſtande, das Wort zu er⸗ gieiſen Entgegen dieſer Beſtimmung hat der Reichstagspräſident trotz wiederholter Wort⸗ meldung dem Reichskanzler das Wort nicht er⸗ teilt, obwohl eine Abſtimmung noch nicht be⸗ gonnen hatte. Es ſteht feſt, daß nach der Wortmeldung des Reichskanzlers ein Antrag auf namentliche Abſtimmung aus dem Haufe geſtellt wurde. Es ſteht weiter feſt, daß der Präſident dieſen Antrag zugelaſſen hat, und daß er das Haus noch darüber befragt hat, ob die Ahſtimmung über die Aufhebung der Not⸗ verordnung mit der Abſtimmung über den Mißtrauensantrag verbunden werden ſolle. Eine Abstimmung kann erſt beginnen, nachdem feſtgeſtellt iſt, worüber und in welcher Form abgeſtimmt werden ſoll. Dementſprechend be⸗ ſtimmt der 8 105 der Geſchäftsordnung, daß die Entziehung des Vertrauens liegen daher nicht vor. ö 8 Ungeachtet diefer klaren Rechtslage hat der Präſident des Reichstages an den Reichskanzler hat in ſeiner Sitzung vom 12. September 1932 auf Grund der Anträge Torgler und Gen. mit 512 und 559 abgegebenen Stimmen be⸗ ſchloſſen: 1. Die Verordnung des Reichspräſi⸗ denten zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. September 1932 iſt mit ſofortiger Wirkung aufzuheben. 2. Die Verordnung der Reichsre⸗ gierung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit vom 5. September 1932 iſt mit ſofortiger Wirkung auſtzuheben. 3. Der Reichstag entzieht der Reichsregierung von Papen das Vertrauen. g Aus dieſem Schreiben in Verbindung mit den Erklärungen, die er geſtern abgegeben hat, ergibt ſich, daß der 0 50 Reichstagsprüſident die Auflöſung des Reichstages nicht anerkannt. Mit diefer Stellungnahme des Reichstagspräſidenten ſteht die Einberufung des Ausſchuſſes zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung in Widerſpruch. Die Reichsregierung iſt jederzeit bereit, mit den nach Art. 35 der Reichsverfaſſung geſtell⸗ ten Ausſchuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung zu verhandeln. Sie muß es jedoch ablehnen, in ſolche Verhandlungen ein⸗ zutreten, ehe nicht der Reichstagspräſident ſein Schreiben vom 12. September 1932 zurückge⸗ zogen hat. Nach Abgabe dieſer Erklärung verließ Mi⸗ niſterialdirektor Gottheimer die Sitzung. Reichstagspräſident Goering erllärte, er müſſe anerkennen, daß die Reichstagsauf⸗ löſung rechtsgültig ſei, 12 da auch ein geſtürzter Reichskanzler ein Auf⸗ löſungsdekret gegenzeichnen könne, ſolange er das Vertrauen des Reichspräſidenten habe. Dagegen müſſe er auf ſeinem Standpunkt be⸗ harren, daß die Abſtimmungen rechtsgültig 49. Jahrgang Was nun? Die Reichsregierung warkel ab Berlin, 13. 9. Im Reichstage war es heute, obwohl das Parlament aufgelöſt iſt, durch die (Sitzungen des Ueberwachungsausſchuſſes und einzelner Fraktionen recht lebhaft. Allgemein ſtellt man natürlich die Frage nach der weiteren politiſchen Entwicklung. Die iſt aber noch nicht zu beantworten, da die Reichsregierung zu— nächſt abwartet, und ihre Entſchlüſſe erſt in den nächſten Tagen treffen wird. In Regierungs- kreiſen wird lediglich betont, daß ſtreng ver— faſſungsmäßig vorgegangen wird, und daß die Reichsregierung nicht die Abſicht habe, vor den Wahlen Verfaſſungsänderungen herbeizuführen. Vielmehr werde der Entwurf einer neuen Ver⸗ faſſung, den der Kanzler in ſeiner geſtrigen Rede ankündigte, unabhängig hiervon ausge— arbeitet werden. An ſich beſteht für die Regierung keine Ver⸗ anlaſſung zu ſchnellen Maßnahmen. Sie hat ſo⸗ zar für die Feſtſetzung des Wahltermins vier Wochen Zeit. Sind die Wahlen unter der ge⸗ ſtern vom Reichsinnenminiſter gekennzeichne— ten Vorausſetzung der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung möglich, ſo würde in erſter Linie der 6. November als Wahltag in Frage kommen. Unſicherheit wird in die Situation vor allem durch die angekündigte Klage beim Staatsgerichtshof hineingetragen. Bisher hat der Staatsgerichtshof eine Klage noch nie von vornherein abgewieſen, ſondern die Dinge im⸗ mer erſt ſehr genau geprüft, und auch erſt dann eine etwaige Unzuſtändigkeit feſtgeſtellt. Bleibt es bei dieſer Praxis, ſo könnte ſchon einige Zeit vergehen, ehe ein Klärung dieſer Frage herbeigeführt iſt. Natürlich gehören dieſe Din⸗ ge auch zu dem Komplex der Probleme, zu de⸗ nen die Reichsregierung, wie oben geſagt, in den nächſten Tagen Stellung nehmen wird. Er umfaßt weiter wohl auch die Möglichkeiten, die ſich für eine Aenderung des Wahlrechts auf⸗ grund des Art. 48 ergeben. Es gibt eine Reihe von Punkten des Wahlgeſetzes, in denen Aen⸗ derungen möglich ſind, ohne daß die verfaſ⸗ ſungsmäßige Grundlage dadurch berührt wird. Das alles aber ſind Fragen, über die ſich heute noch nichts ſagen läßt, weil die Reichsregierung ſelbſt ſie ja zunächſt einmal prüfen muß. neigung zur Landlagsauflöſung in Heſſen Darmſtadt, 13. 9. In politiſchen Kreiſen Heſſens beſteht jetzt nach der Reichstagsauflö⸗ ſung die Neigung, auch für den Landtag neu zu wählen, um den Gleichgewichtszuſtand zwi⸗ Näheres, zu erfragen im Verlag. Lobhunner Italiener, ſilberfarbig ſowie Schlachinunner hat abzugeben. Steinſtr. 19. und Küche evtl auch 2 Zimmer und Küche an ruhige Leute zu vermieten. Alexanderſtraße 64 1 Zimmer und Küche zu vermieten. Repsgaſſe 6. ſchen der Rechten einerſeits und dem Zentrum und der Linken andererſeits(35 zu 35 Sitze), wie ihn die Wahlen vom 19. Juni ds. Is. geſchaffen haben, zu ändern. Es verlautet, daß die Sozialdemokraten einen Antrag auf Auf⸗ köſung des Landtages baldigſt einbringen, da⸗ mit die heſſiſchen Landtagswahlen gleichzeitig mit den Reichstagswahlen ſtattfinden können. Zur Auflöſung des heſſiſchen Landtags iſt eine Zweidrittelmehrheit, d. h. die Zuſtimmung der Nationalſozialiſten, die 32 Sitze innehaben, notwendig. N eine namentliche Abſtimmung„bis zur Eröff⸗ ſeien, da ſie bereits begonnen hatten, als der nung der Abſtimmung beſchloſſen werden Reichskanzler ſich zum Worte gemeldet hatte. kann“. Sie kann ſomit nicht mehr nach Er⸗ Allerdings habe er auch formaljuriſtiſch leb⸗ öffnung der Abſtimmung beſchloſſen werden. hafte Bedenken, ob die Begründung, die ſür Wenn der Reichstagspräſident nach der Wort⸗ die Auflöſung gegeben worden ſei, mit dem meldung des Reichskanzlers noch einen Be⸗ Geiſt und dem Sinn der Verfaſſung überein⸗ ſchluß auf namentliche Abſtimmung herbei⸗ ſtimme. e 18 führte, ſo ergibt ſich daraus mit völliger Klar⸗ Abg. Berndt(Dutl.) erklärte, daß er ſich heit, daß die Abſtimmung bei der Wortmel⸗ voll auf den Boden der Ausführungen des dung des Reichskanzlers noch nicht begonnen Regierungsvertreters ſtelle. Die Reichsregie⸗ hatte, und daß der Prälident ſelber die Ab⸗ rung ſei zu ihrem Verhalten vollſtändig be⸗ ſtimmung noch nicht als begonnen anſah. rechtigt. ö 5„ Damit ſteht feſt, daß dem Reichskanzler In der weiteren Ausſprache erklärte der geſchäftsordnungs⸗ und verfaſſungswidrig Abg. Löbe(Soz.) als Vorſitzender, daß der das Wort verſogt worden iſt. Ausſchuß auf jeden Fall rechtmäßig tage, auch Infolge dieſes Verhaltens des Reichstags⸗ wenn der Reichstag nicht aufgelöſt ſei. 0 präſidenten war der Reichskanzler genötigt, Abg. Wegmann(3.) erklärte, die Regie⸗ die Verordnung des Herrn Reichspräſidenten rung dürfe unter keinen Umſtänden ihr Erſchei⸗ die die Auflöſung des Reichstages verfügte, nen von Bedingungen abhängig machen. in der Weiſe dem Reichstage zu übermitteln, Gegen die beiden deutſchnationalen Stim- daß er ſofort nach der wiederholten Ableh⸗ men wurde darauf ein nung der Worterteilung die Urkunde dem ſoztaldemokratiſcher Antrag angenommen. Reichstagspräſidenten übergab. wonach der Ausſchuß die Anweſenheit Mit der Uebergabe der Urkunde trat die des Reichskanzlers und des Reichs innen⸗ Auflöſung in Wirkſamkeit. miniſters verlangt. 0 Jede weitere Tätigkeit der noch verſammelten Der Ausſchuß befaßte ſich dann noch kur, Abgeordneten entbehrte damit der verfaſ⸗ mit der polizeilichen Durchſuchung des Reichs ſungsrechtlichen Grundlage. Beſchlüſſe des tagsgebäudes in der Nacht zum Dienstag und Reichstages über die Aufhebung der Rolver- bertagte ſich dann, um die Entſcheſdung der boom N Dont. Näheres bei Herrn Rektor Mayr und 0 Aufſchwung des Wirtſchaftslebens nur bei im Unterrichtslokal Maunheimerſtr. 44. normalen und ſtabilen Verhältniſſen geben kann. Die Schuld füllt auf dieſe Reichsre⸗ regierung“ f JZuſammentritt des Parteivorſtandes enb Berlin, 13. Sept. Der Parteivorſtand der Deutſchen Zentrumspartei tritt am kommenden donnerstag zuſammen, um in Verbindung mit der, Fraktion die Konſequenzen aus der gegenwärtigen dage zu ziehen und die notwendigen politiſchen Vorbereitungen zu treffen. Die Einberufung des Reichspartei⸗Ausſchuſſes iſt ebenfalls, allerdings zu einem ſpäteren Termin, geplant. Auch der Kuswärtige Kusſcguß wirſt der Regierung Verfaſſungs⸗ bruch vor Auch der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages agte unter ſtarker Teilnahme der Ausſchußmitglie⸗ der aller Parteien und der Vertreter des Reichs⸗ rates, jedoch ohne Mitglieder der Reichsregierung. Nadolny, der deutſche Vertreter auf der Abrü⸗ ſtungskonferenz, war zunächſt mit einigen Miniſte⸗ rialbeamten anweſend, zog ſich aber nach einem telephoniſchen Anruf im Auswärtigen Amt wieder aus dem Reichstagsgebäude zurück. Auch in der Spätnachmittagsſitzung erſchienen leine Vertreter . regierung im Auswärtigen Ausſchuß. hält Schweine geſund und mäſtet Liter 70 Pfg. N Leinſamen, garantiert rein gemahlen Pfund 17 Pfg. empfiehlt Rathaus⸗Drogerie Peter Moskopp. — 0 NN 1a Speiſe⸗Rei f 1 Pfd. 15 Pfg. Neue Grünkern ganz und gemahlen / 10 Pfg, Pfd. 38 Pfg. Pfde 28 Pfg. Stück 8 und 9 Pfg. 10 Stück 75 und 85 Pfg. Neue vollfette Salzheringe 1 Stck. 9 Pf. Alle Sorten Käſe z. billigſten Tagespreis 5 Prozent Rabatt!— 5 Prozent Rabatt! Lebensmittelgeſchäſt i Johann König Waſſerſtraße Vier Jahrzehnte iin Sinne des Goethewoftes: Altestes bewahrt mit Treue Freundlich aufgefaßt das Neue Mode Sohneſdern Handarbeit Hauswirtschaft Unterhaltung Weizengrieß Friſche Eier ——⅞ Ein Aufruf hugenbergs Berlin, 14. 9. Dr.Hugenberg hat im Namen der Deutſchnationalen Volkspartei einen Auf, ruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Der 5. Wahlkampf in dieſem Jahr ſchein bevorzuſtehen. Die Deutſchnationale Volks, partei iſt bereit. Wir rufen allen nationaler Deutſchen in Stadt und Land zu, für die Klleichberechtigung Deutſchlands u. für Wehr eiheit, für Arbeit und Brot, für chriſtlich⸗ deutſche Kultur und für die Zukunft unſere Kinder zu kämpfen. Wir wenden uns auch ar die alten Bundesgenoſſen innerhalb der Ne Daß. Den Poungplan haben wir zuſammer bekämpft. Gegen Schwarze und Rate ging es Ober matratzen Stahlmatratzen Sohonerdecken geg. Kasse zu Fabrikpreisen Preislisten verlangen. Matratze n-Hurk Ludwigshafen a. Rh. 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Den jetzt kommenden Wahlkampf führen wir nicht als Partei, ſondern als politiſche Armee des neuen Staates. Dieſer neue Staat iſt die heimliche Sehnſucht von Millionen die heute noch in die Knechtſchaft der Parteien gebun⸗ den ſind. 2 leberwachungsausſchuß am Mittwoch Berlin, 14. 9. Der Vorſitzende des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes, der Reichstagsabgeord— nete Löbe(Soz.) hat den Ausſchuß auf heute mittag 3 Uhr einberufen. Zur Beratung ſoll der Briefwechſel zwiſchen dem Reichstagsprä— ſidenten Goering und dem Reichspräſidenten von Hindenburg kommen. Zwei Briefe des Reichstags präſidenten an den Kanzler Reichstagspräſident Göring hat an den Reichs⸗ fanzler von Papen am Dienstag nachmittag zwei Schreiben gerichtet. Das erſte lautete: „Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Den Vor⸗ wurf des Verfaſſungsbruches, den Sie mir in Ih⸗ rem geſtrigen Briefe gemacht haben, muß ich aufs Schärfſte zurückweiſen. Ich ſtelle ausbrücklich feſt, daß ich bereits die Abſtimmung eröffnet hatte, als Sie ſich zum Wort meldeten. Ich bin der Auf⸗ faſſung, daß während einer Abſtimmung, die eine unteilbare Handlung bedeutet, überhaupt keine Worterteilung gegeben werden darf. Dies beweiſt die bisherige Praxis aller Parlamente. Ich war alſo gezwungen, zunächſt die Abſtimmungshand⸗ lung abrollen zu laſſen. Die Auflöſung des Reichs⸗ tages war daher nach meiner Auffaſſung erſt nach der Abſtimmung wirkſam. Ich bitte Sie daher, den Vorwurf des Verfaſſungsbruches zurückzuneh⸗ men, da die Vorausſetzung für eine ſolch ſchwere Ehrenkränkung nicht gegeben Ist.“. Das zweite Schreiben hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Nachdem ich mich überzeugt habe, daß auch Miniſter, denen der Reichstag das Vertrauen entzogen hat, zur Gegenzeichnung eines Auflöſungsdekrets berechtigt ſind, habe ich meine Auffaſſung bereits geſtern abend dahin korrigiert, daß der Reichstag formal⸗ ſuriſtiſch zu Recht aufgelöſt iſt und daher weitere Sitzungen oder Handlungen mit Ausnahme der in der Verfaſſung vorgeſehenen Ausſchüſſe nicht ſtattfinden werden. In vorzüglicher Hochachtung 1065 gez.: Görin g.“ Letzte Radiomeldungen 50 Häuſer in einer italieniſchen Ortſchaft a eingeüſchert. wib Trient, 14. Sept. Villa Rendena wurde geſtern von einem Großfeuer heimgeſucht, dem 50 Häuſer zum Opfer fielen. 400 Menſchen ſind obdachslos. Unfall eines deutſchen —— ——— Torpedobootes im Kleinen Belt. witb Hadersleben, 14. Sept. Ein deutſches Torpedoboot, das zu der Flotille gehört, die dieſen Tage Skagen beſuchte, rannte letzte Nacht mit vol. ler Kraft auf einen der Strompfeiler der Brücke über den Kleinen Belt. Das Boot erlitt erhebliche Beſchädigungen und mußte von zwei anderen Tor pedob voten abgeſchleppt werden. Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 24. Fortſetzung „Niemals war Meerwarfen ohne Herrn“, jagke Bardenwiek. „Ich habe Pflichten zu erfüllen anderswo.“ „Anſere Welt hat Sie enttäuſcht, Herr von Griſtede.“ „Nein, nein—“ Beide verſtummten. Paſtor Bardenwiek ſah ſehr ſcharf. Er wußte, weshalb Karen Holger Sonntags ſeit langem nicht mehr in den Fa⸗ milienſtuhl gegangen war, ſondern im Schiff zwiſchen den Bauern geſeſſen hatte, im Schat⸗ ten des Häuptlingsgrabmals, wo man vom Griſtedeſchen Platz aus das blonde Haar Ka⸗ rens und ihren ſingenden Mund nicht ſah. Er wußte, daß ſie die Kirche erſt verließ, wenn der Nachbar gegangen war. Dann erſt ſchritt ſie einſam fort. Vielleicht war es ihr Schick⸗ ſal, einſam zu ſein. Weshalb, was ſo einfach ſchien, ſo ſelbſt⸗ verſtändlich und wünſchenswert, weshalb konnte es nicht geſchehen? Vielen zur Freude und dem ſtillen Haus von Meerwarfen zum Segen? Er war nicht Heinrich von Griſtede, wie es ren war. Er hatte ſeine Pflichten als Gutsherr wohl erfüllt. Er konnte mit reinem Gewiſſen ſchei⸗ ſo leicht durchſchaubar, dieſer die blonde Ka⸗ denweiler handelt es ſich um Metzgermeiſter Aus Baden Nußloch(Amt Wiesloch).(Abgelehnter Vor⸗ aͤnſchlag.) Der Bürgerausſchuß hat mit großer Mehrheit den Voranſchlag abgelehnt, ſodaß ihn der Bürgermeiſter von ſich aus in Kraft ſetzen wird. Neuſtadt i. Schw.(Das Motorradunglück.) Bei dem vierten Verletzten des Motorradun⸗ falls an der Straßenkreuzung Lenzkirch⸗Frie⸗ Klotz aus Friedenweiler. Albbruck(A. Waldshut).(Tödlicher Unfall.) Am hieſigen Kraftwerkbau ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Ein Arbeiter bemerkte, daß durch die naſſe Witterung Strom aus der Lei⸗ tung in das Eiſengerüſt gekommen war, wollte es melden und ſtieg vom Bau herab. Während ſeiner Abweſenheit ſtieg der verheiratete Zim⸗ mermann Bernhard Tuſcher das Gerüſt, be⸗ rührte das Eiſen und war auf der Stelle tot. Das iſt der dritte tödliche Unfall am Werkbau und der ſiebte am Kraftwerk überhaupt. Konſtanz a. B.(Kardinalſtaatsſekretär Pa⸗ eelli am Bodenſee.) Kardinalſtaatsſekretär Pa⸗ celli wird wie in früheren Jahren den größten Teil ſeines in der letzten Woche angettetenen Urlaubs im Inſtitut„Stella maris“ der Lehr⸗ ſchweſtern von Menzingen in Rorſchach zubrin⸗ gen. Pforzheim.(Zwei wertvolle Pferde durch Starkſtrom getötet.) Im Hofgut riß der Sturm einen Draht der 220⸗330⸗Volt⸗Drehſtromleitung herunter. Als nun heute morgen bald nach 6 Uhr ein Geſpann des Gutspächters Elſäſſer zum Futterholen ausfahren ſollte, kamen die beiden Pferde mit dem Draht in Berührung und ſtürzten ſofort tot zuſammen. Die beiden Tiere, eine 4 und eine 6jährige Stute, haben einen Wert von zuſammen über 3000 RM. Mörſch(Amt Ettlingen).(Myſteriöſer Brandfall.) In der Behauſung des Straßen⸗ warts a. D. Joſeph Gerſtner wurden zwei Brandherde feſtgeſtellt, und zwar ein ſolcher in Reichstagsa lichkeit anzunehmen, der Scheune, ver andere im Wohnzimmer. I! letzteren wurde die Leiche Geſtners mit ſchwe⸗ ren Brandwunden aufgefunden; doch dürfte der Tod ſchon vorher durch Erſticken eingetre⸗ ten ſein. Im Wohnzimmer waren alle mögli⸗ chen Sachen zuf ammengetragen, ſo Federbetten, Weißzeug und Schriftſtücke, und es war ver⸗ ſucht worden, dieſe Gegenſtände in Brand zu ſtecken. Das Feuer kam indeſſen nicht richtig zur Entfachung, weil die Luftzufuhr fehlte. Es waren nämlich nen eingehakt und auch die Ausgangstüre von innen verriegelt, ſodaß ſie eingeſchlagen wer⸗ den mußte. Es iſt mit ziemlicher Wahrſchein⸗ daß bei dem Brandfalle eine dritte Perſon nicht in Frage kommt, und daß der Verlebte ſelbſt die Brandſtiftung ver⸗ übt und dabei den Tod geſucht und gefunden hat. Aus ber Pfalz Reuſtadt a. H.(Taufe des„Neuen“.) Schon wenn die Weinleſe bevorſteht gibt der Pfälzer in ſeinem urwüchſigen Humor dem neuen Wein allerlei originelle und witzige Beinamen. Unter den vielen Namen die man auch dieſes Jahr wieder für den 1932er finden wird, wird durch einen beſonderen Ausſchuß beim Pfälz. Wein⸗ lesfeſt am Sonntag, den 2. Oktober in Neu⸗ ſtadt a. H. der beſte und treffendſte Name aus⸗ gewählt und damit, der„Neue“ feierlich ge⸗ tauft. Beim vorjährigen Pfälz. Weinleſefeſt gingen für die Taufe des 1931er beinahe 2000 Namens⸗Nennungen ein. Bekanntlich wurde der 1931er unter Anlehnung an die Riesling⸗ Traube„Krisling“ getauft. Karlsruher Schlachtviehmarkt Karlsruhe, 13. 9. Zufuhr und Preiſe: 46 Och'en 2234, 64 Bullen 18-26, 26 Kühe 1924, 148 Färſen 22—36, 110 Kälber 27 44, 1194 Schweine 3448. Marktverlauf. Großvieh mittelmäßig, erheblicher Ueberſtand, Schweine mittelmäßig. Beſte Qualität über Notiz bezahlt. uflöſung! —— kanzler ſchließlich dem Präſidium ſtumm Reichstag Reichskanzler v. Papen meldet ſich zum Wort, ö Reichskanzler ſitzend die Miniſter v. Gayl, v. Neurath und Warmbold. Die heute mit Spannung erwartete Sitzung des Reichstags 0 Reichspräſident erteilte in der zweiten, gleich nach der erſten Sitzung 0 ſitzung dem Reichskanzler auf deſſen mehrmaliges Erſuchen nicht das Wort, ſo das Auflöſungsdekret auf den Platz legte. 9 gierung verließ dann das Parlament, während der nach Anſicht der Reichsregierung aufgelöſte auf dem Präſidentenſtuhl Göring, neben dem endete mit einer Senſation. Der einberufenen Plenar⸗ daß der Reichs⸗ Die Re⸗ weitertagte. hin er ſich wenden mochte; würde das Bild mit ihm ſein,— mit den Seeſchwalben, die ſo oft landeinwärts zogen, dem Tuten des kleinen Negenpfeifers, dem Gekrächz der Reihers,— den Pferdekoppeln im Glanz des hinabgegangenen Sommers, in dem das braune Fell der Tiere glatt und leuchtend blinkte wie die Rieſenfittiche über das Land ſchlugen, und jenem herben, blaſſen Vorfrühling des Ankunftstages, als er zum erſtenmal Meer⸗ warfens Erde betrat. 1 175 **% ͤũ 7ù”kùng Und ſo, faſt ſchon im Scheiden, faſt ſchon den Fuß im Steigbügel, verſonnen und gedanken⸗ ſchwer, ſtand Heinrich von Griſtede zum zwei⸗ tenmal an einem Scheidewege ſeines Lebens, ahnungslos noch, was die nächſte Stunde brachte. Er fühlte eine Hand an ſeinem Arm— faſt zuckte er zuſammen aus ſeinen Träume⸗ reien—, er ſah den Miniſter neben ſich ſtehen, den Freund des Herzogs, der ſo lange ſchon mit kraftvoller Hand durch die ſchweren Pro⸗ bleme der gärenden Gegenwart das Staats⸗ ſchiff ſteuerte; der alte Herr ſah ihn erſtaunt an durch die ſcharfen Brillengläſer. „Ich komme eben erſt“, ſagte er,„ich hatte zuviel zu tun, und zu erledigen. Ich bin erſtaunt, daß Sie hier find, Herr von Gri⸗ ſtede.“ „Ich bin in der Abreiſe.“ „So, fo, ich weiß, daß Ihre Hoheit die Herzogin Friederike durchaus nicht liebt, wenn man mit beunruhigenden Nachrichten die Feſte ſtört, die endlich nach ſo langen Trauerjahren den— ſein Haus war beſtellt Dieſes Haus n Sie kennen ja die Tücken unſerer Winter noch nicht. Es iſt heute morgen ein heftiger Sturm aufgekommen. Einer von den plötzlichen Stür⸗ men, die hier im innerung ſtehen. Man fürchtete heute mittag, der Außendeich vor der Holgersburg werde bre⸗ Leute hinter dem Deich aus ihren Woh⸗ nungen rechtzeitig mal ſo: auch bei ten nicht gern von Holger hat Frauen, Haus genommen. Die den am Werk mit Ihren vielleicht doch noch. ich bekam, lautete etwas günſtiger. „Ich bin in großer Sorge. ich hinausſchickte. Man daß bei den Holgerſchen Verhältniſſen nich feſt und auch, wie jeder Teil dazu getan ſicher, aber Herr von man kranke Frauen und getragen haben in Gefahr, als man nächſten Minute erwartete. das Schlimmſte vorbei iſt.“ rſte „J 00*, in unſerem Schloß wieder gefelert werden. ſämtliche Fenſterläden von in-. Lande in ſo furchtbarer Er⸗ chen. Es iſt fieberhaft gearbeitet worden, die zu retten. Es iſt ja nun ein⸗ Todesgefahr weichen die Al⸗ ihrem Beſitz; die Gräfin Greiſe und Kinder in ihr Männer ſind ſeit Stun⸗ Leuten aus Meer⸗ warfen. Die Bollwerke von Sandſäcken ſchützen Die letzte Nachricht, die Es iſt eine unerbittliche Macht, das Meer im Sturm und ein oft grauſamer und tückiſcher Aeolus, der hierzulande die Winde regiert.“ Der alte Herr ſchob ſeine Brille unruhig hin und her. Ich warte jede Minute auf Nachricht von meinen Herren, die hörte ja immer ſchon, genug für die Deiche geſchah. Die Ihren ſtehen ü weiß ja Meerwarfen ſein hat. Die junge Gräfin Hol⸗ ger ſoll heldenhaft mitgeholfen haben und Kinder ſelbſt ins Schloß den Stunden der höchſten die Kataſtrophe in jeder Gebe Gott, daß 0 Dem Reichs prüſtdenten von Hindenburg wan de der Ehrenbürgerbrief der Stadt Nürnberz überreicht. 1 f Der Hamburger Haushaltsplan wird von dem Senat durch Nolverorpnung in Kraft ge⸗ ſetzt werden. Gorgulow, Präſidenten Dyumer wird am gen hingerichtet. Vor dem Ueberwachungsausſchuß des Reichs tages fand am Dienstag die Verhandlung über die Frage der Reichstagsauflöſung ſtatt. Aufgrund einer zuverläſſigen Nachricht über ein beabſichtigtes Sprengſtoffattentat nahm die Polizei in der Nacht zum Dienstag Hausſu⸗ der Mörder des franzöſiſchen Mittwoch mor⸗ ten Befürchtungen waren aber grundlos. Weltervorherſage Vorhersage für Mittwoch: Nach anfänglich bewölktem und mit leichten Regen verbundenen Wetter wieder zeitweilig aufheiternd! und im weſentlichen trocken. Bei meiſt ſüdlichen und weſtlichen Winden Temperaturen wenig verändert. Ausſichten für Donnerstag: Bei weſtlicher Luftzufuhr weiterhin unbeſtändig. Niederſchlagsneigung wieder zunehmend. Ratſchläge für die Hausfrau Vom Papier macht man bei uns im Haus⸗ halt immer noch zu wenig Gebrauch. Eine Rolle Kreppapier ſollte neben jedem Abwaſch⸗ tiſch hängen, und ſchmutzige Teller und Beſtech erſt mal mit dem Papier gereinigt werden. Das erſpart eine Menge Arbeit! Wenn die Koyfbürſte nach dem Waſchen weich geworden iſt und ſo ihrem Zweck der Kopfmaſſage nicht mehr gut dient, macht man eine ſcharfe Alaunlöſung und taucht ſie da ein. Dann werden die Borſten wieder ſo hart, wie ſie ſein ſollen! g Brandwunden beim Kochen: Eine dicke Schicht Natron auf die verletzte Stelle ſtreuen, mit einer Lage Watte bedecken und leicht ver⸗ binden. Die Natronſchicht kühlt und verhin⸗ dert Blaſenbildung! Feuchter Keller: Es gibt ein einfaches Mit⸗ tel, um den feuchten Keller„trocken zu legen“ Man ſtellt in die Ecken offene Büchſen mit Kochſalz, welches die Feuchtigkeit an ſich zieht. Wenn das Salz ſchon ganz durchgefeuchtet iſt, kann man es auf dem Ofen trocknen und noch einmal benützen. i Roſtig gewordene Meſſerklingen hält man vor dem Polieren einen Augenblick über Wa⸗ erdampf— dann iſt die Arbeit doppelt ſo cchnell getan. Btiefkaſten Mieter O. in D. Sie ſind durchaus im Un⸗ echt. Eine Inſtandſetzung Ihrer Wohnung vo Einzug befreit Sie nicht von ſog. Schönheit ceparaturen. Dies iſt in Entſcheidung eines Berliner Gerichtes belegt. Die Mieter einer Wohnung in einem Berliner Hauſe hatten die Räume, die„eingewohnt“ waren, vol Einzug auf eigene Koſten renovieren laſſen Als ſie wieder auszogen, erhob der Hauswir zegen ſie Klage. weil ſie in der den ſo hart auf hart ging.“ „Ich muß ſofort hin“, ſagte Griſtede. „Es iſt ſchwierig, Wagen zu bekommen, ge rade jetzt während ren müſſen in kürzeſter Zeit zurück ſein, dann hinaus.“ Griſtede griff ſich an die Schläſe. f „Es iſt mir unmöglich, zu warten; ich wil reiten, ſofort.“ e we ce Miniſter.„Es braucht ja nur ein Wort. Bi⸗ Sie umgekleidet ſind, iſt ein Pferd zur Stelle a„Nein, lieren.“ 5 Der Miniſter ſah Griſtede billigend af Der meiſt ſo kalte Mann war plötzlich wi verwandelt, wie von Leidenſchaft gepackt. „Ich werde Es wird niemand ſein, Herr von Griſted der Sie nicht begriffe.“ a t Seltſamer Mann, dachte der Miniſter, 0 und heiß. Der Adjutant, froh, zu erweiſen, geleitete ihn eilig über den 9 pflaſterten Schloßhof, über deſſen Duni die Reihe der hellen Fenſter mit den ſchu benden Geſtalten der Tänzer magiſch glänzte, zum Marſchall hinüber. Faſt bewundernd ſah er als Sachkenner wie taſch Griſtede in ſeinen dunklen Mau gehüllt in den Sattel ſprang und baren 16 1 in rchhe Griſtede einen Diel die eiſige 1 chungen im Reichstagsgebäude vor; die geheg. Zwiſchengeit] A reiſt. And schließlich war wohl auch kein Man N für Botenritte zu entbehren, wo es für Stufe des Hofballes. Meine Here fährt der Kutſcher gleich mit neuen Pferden „Der Marſtall iſt ja gegenüber“, ſagte deſſt nein, ich reite ſo, ich habe zuviel vel ſäumt. Ich will keine einzige Minute mehr veif Sie höchſten Ortes entſchuldigeſf Ein äußerſt tragiſches n a t hat⸗ und die Wohnung in einem verwahrlosten uſtand hinterließen. Vor Gericht wandten die Mieter ein, daß ſie ja vor Einzug die Woh⸗ hung vollſtändig renoviert hätten. Das zuſtän⸗ dige Berliner Amtsgericht entſchied in ſeinem Urteil, die anfängliche Herrichtung der Woh⸗ nung befreie die Mieter nicht von der Ve. pflichtung, auch in der Zwiſchenzeit die erfor⸗ derlichen Schönheitsreparaturen auszuführen. Nach einem Zeitablauf von ſechs Jahren wäre wieder eine Renovierung erforderlich geweſen. Unerheblich ſei es, ob der Hauswirt von den Beklagten die Ausführung von Schönheits⸗ reparaturen nicht ausdrücklich verlangt habe, denn die Beklagten hätten ſie auch ohne ſolche ausdrückliche Aufforderung ausführen mülſen. Jundſachen Wer eine Sache findet, muß ſie dem Eigen⸗ tümer unverzüglich zurückgeben, wenn er ihn kennt, kennt er ihn nicht, muß er den Fund im nächſten Polizeirevier anzeigen, wenn er mehr als 5 Mark wert iſt. Die Fundſache kann der Finder ſelbſt verwahren, oder aber der Polizei in Verwahrung geben. Wenn die Polizei das verlangt, muß er ſie ihr abliefern. Meldet ſich der Verlierer, ſo kann der Finder neben dem Erſatz der Aufwendungen einen Finderlohn als Belohnung für ſeine Ehrlichkeit verlangen, und zwar bei Wertgegenſtänden bis zu 300 RM 5 Prozent, vom Mehrwert 1 Prozent. Erkennt der Verlierer dieſe Anſprüche des Finders nicht an, hat der Finder ein Zurückhaltungsrecht und ein Klagerecht. Meldet ſich der Verlierer nicht, ſo erwirbt der Finder nach Ablauf eines Jah⸗ res nach der Anzeige den Fundgegenſtand als ſein Eigentum. Verzichtet der Finder darauf, ſo tritt die Gemeinde des Fundortes in ſeine Rechte. Der Verzicht kann gegenüber der Poli⸗ zeibehörde formlos ausgeſprochen werden. Im Verzicht auf das Eigentumserwerben liegt re— gelmäßig auch ein Verzicht auf Finderlohn, wenn der Finder ſich nicht ausdrücklich dieſes Recht vorbehält. Meldet ſich der Verlierer erſt nach einem Jahr, ſo hat er noch immer drei Jahre lang gegen den neuen Eigentümer einen Anſpruch aus ungerechtfertigter Bereicherung. Der unehrliche Finder, der die Anzeige„ver⸗ gißt“, macht ſich nach§S 246 des Str. G. B. ſtrafbar wegen Unterſchlagung. Außerdem ver— liert er den Anſpruch auf Finderlohn und macht ſich ſchadenerſatzpflichtig.— Funde, die in den Geſchäftsräumen einer öffentlichen Be⸗ hörde oder in einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Verkehrsanſtalt, alſo Verkehrsmit⸗ tel, Theater, Banken, Warenhäuſer uſw. ge⸗ macht werden, unterliegen beſonderen Beſtim⸗ mungen. Sie müſſen unverzüglich an die betr. Behörde oder Verkehrsanſtalt abgeliefert wer⸗ den. Der Finder bekommt hier keinen Finder⸗ lohn, ſondern nur Erſatz ſeiner Aufwendungen. Die Behörde macht den Fund öffentlich be⸗ kannt. Wenn der Verlierer ſich nach einer be— ſtimmten, feſtgeſetzten Friſt nicht meldet, wird die Fundſache verſteigert. Aber erſt 3 Jahre nach der Bekanntmachung geht der Erlös in das Eigentum, nicht des Finders, ſondern der betreffenden Behörde über. Bis dahin hat der Verlierer immer noch einen Rechtsanſpruch auf den Erlös. Lokales Die Großſtädte der Erde. Die Zahl der Städte von 100 000 Einwohnern hat ſich in den letzten 60 Jahren mehr als verdreifacht. Dieſe erſtaunliche Feſtſtellung geht in erſter Linie auf die immer größer werdende Ent⸗ völkerung des flachen Landes zurück. Im Jahre 1872 gab es 164 Städte mit über 100 000 Einwohnern, bei einer 21 Jahre ſpäter vorge⸗ nommenen Zählung waren es bereits 270, 9 Jahre darauf— im Jahre 1902— gab es ſchon 326 ſolcher Städte. Die letzte Zählung 1930 eraah ſchlienlich 522 Städte mit über Europaflugſieger Jwirko lödlich abgeſtürzt Ende hat der polniſche Pilot Zwirko gehabt, der vor 14 Tagen den internationalen Europarundflug gewann Zwirko ſtürzte mit ſeinem Beobachter bei einem 5 1 von Warſchau nach Prag aus unbekann⸗ Gründen ab und war ebenſo wie ſein Be⸗ ite tot. ö J eingeleitet. 100 000 Einwohnern, alſo 10,6 Prozent der Bevölkerung der ganzen Erde.— Auf Europa entfielen im Jahre 1930 241 Städte mit über 100 000 Einwohnern. Die Entwicklung ging hier folgendermaßen vor ſich: Im Jahre 1500 gab es 7, im Jahre 1800 21, im Jahre 1850 42 und 1930 endlich 241 Städte dieſer Kate⸗ gorie. Eine ſtatiſtiſche Erfaſſung ergibt fol⸗ gende Reihenfolge: Nordamerika 94 Groß⸗ ſtädte, Deut'chland 54, England 45, Japan 50, Europ. Rußland 25, Italien 22, Frank⸗ reich 20, Auſtralien 5. Von den auſtraliſchen Großſtädten iſt noch hervorzuheben, daß darin 50 Prozent der geſamten Bevölkerung des Landes wohnen. g 15 An der Hungergrenze. Die„Medizinische Welt“ hat eine Rundfrage veranſtaltet, deren Ergebnis zeigt, daß weite Schichten des deut⸗ ſchen Volkes an die Grenze des Hungers heran⸗ gekommen ſind. Der allgemeine Ernährungs- zuſtand, insbeſondere der Frauen und Kinder, hat ſich erheblich verſchlechtert. Bei einem gro⸗ ßen„Teil der unbemittelten, beſonders der arbeitsloſen Bevölkerung, erhält die Ernäh⸗ rung nicht mehr die notwendigen Kalorien⸗ zahl. Nach Durchprüfung der Wirtſchaſtsbü⸗ cher arbeitsloſer Familien hat ein Arzt feſtge⸗ ſtellt, daß die Kalorienzahl pro Kopf und Tag vielfach nur 1400 bis 1500 beträgt, während ein geſunder, erwachſener Menſch, der keine körperlichen Arbeiten verrichtet, mindeſtens 2300 benötigt. Immer größer wird die Zahl der rachitiſchen Kinder. deren Eltern die zur Heilung notwenolgen Levens⸗ und veaormir⸗ ſel nicht kaufen können. Trotz aller anerken⸗ nenswerten Bemühungen der privaten und öf⸗ fentlichen Wohlfahrt dürfte etwa ein Viertel der Geſamtbevölkerung an der Grenze des Hungers ſtehen.„ i 3 Millionen Motorräder auf der Welt. Der Motorradbeſtand der Welt hat Anfang 1931 mit über 2,75 Mill. Rädern einen Relordum⸗ fang erreicht. Im Laufe dieſes Jahres hat er ſich um etwa 17000 verringert. Ueber 85 Proz. aller Räder entfallen auf Europa. Den größten Beſtand hat nach einer in den letzten Monaten eningetretenen Zunahme um 5% Deutſchland mit über 760 000 Stück aufzuweiſen. Damit haf Deutſchland Frankreich, England und Ameriko weit überflügelt. be* Wieder Schwindeleien mit„Spaniſchen Schatz⸗ 5 10 briefen“. n e c Len e In früheren Jahren wurden kapihalkräftige Leute immer wieder mit ſogenannten„Spa⸗ niſchen Schatzbriefen“ überſchwemmt, wonach irgendwo ein großer Schatz verborgen ſei, den ein Deutſcher gemeinſam mit einem Spanier „heben“ wollte. Natürlich iſt die ganze Ge⸗ ſchichte ein plumper Schwindel. Dieſe„Sra⸗ niſchen Schatzbriefe“ tauchen jetzt, wie die Po⸗ lizei mitteilt, wieder auf, und es ſinden ſich im⸗ mer noch viele Dumme, die darauf herein⸗ fallen. In den meiſten Fällen werden„Ge⸗ richtskoſten“ verlangt, die zur Auslöſung von Effekten werden ſollen, in denen die ſagenhaf⸗ ten Schätze verſteckt ſein ſollen. Orkſchaften in Flammen Rieſenfeuer in Kolno Warſchau, 13. 9. In der in der Staroſtei Lomza gelegenen Stadt Kolno ſüdlich der oſt— preußiſchen Stadt Johannisburg, brach ge— ſtern mittag ein Feuer aus, das ſich mit raſen⸗ der Schnelligkeit über einen großen Teil der Stadt ausbreitete. Waſſermangel u. Sturm erſchwerten die Löſcharbeiten, ſodaß die halbe Stadt niederbrannte. Ueber 2000 Per k onen ſind obdachlos. Dorfbrand im Kanlon Wallis Fieſch(Kanton Wallis), 13. 9. Durch ein Großfeuer, das heute nacht das in der Haupt⸗— ſache von Kleinbauern bewohnte Dorf Blit— zingen heimſuchte, ſind zehn Wohnhäuſer und zehn erntegeüllte Scheunen vernichtet worden. Niedergebrannt ſind auch das Schulhaus, das Wirtshaus und das Poſtgebäude. 80 Perſonen ſind obdachlos. Menſchen kamen bei dem ge⸗ waltigen Brand nicht zu Schaden. Der größte Teil der Brandgeſchädigten iſt nicht verſichert. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Große Brandkataſtrophe im Kreiſe Melſungen Drei große Bauernhöfe vernichtet Melſungen, 13. 9. In dem Dorfe Weidel⸗ bach im Kreiſe Melſungen brach in dem An⸗ weſen des Landwirts Metz, der gerade mit dem Großfeuer in hamburg Dreſchen der Ernte beſchäftigt war, durch Kurz⸗ ſchluß Feuer aus. Scheune und Wohnhaus ſtanden ſofort in Flammen. Metz, der ſich im Speicher befand, konnte nur mit knapper Not ſein Leben retten. Die Flammen ſprangen dann auf das Anweſen des Landwirts Stein⸗ bach und von dort auf den Hof der Witwe Holl über. Sämtliche Wohnhäu'er, alle Wirt⸗ 7 ſchaftsgebäude, die darin be indliche geſamte Ernte, landwirtſchaftliche Maſchinen und das Mobiliar der Wohnhäuſer wurden ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte gerettet wer⸗ den. Die Löſcharbeiten der Wehren wurden durch ſchwert. Ein großes rauchendes Trümmerfeld aus dem vom Winde angefacht noch immer Flammen ſchlagen, zeigt jetzt die Stätte an, „wo vor einigen Stunden noch große Bauern⸗ höfe geſtanden haben. den ſtarken Waſſermangel ſehr er⸗ ** durch Braudſtiftung Hamburg, 13. 9. Im Dachgeſchoß eines in der Danziger Straße gelegenen Geſchäftshau⸗ ſes brach heute nacht auf unaufgeklärte Weiſe ein Brand aus, der ein großes Warenlager von in Kiſten verpackten, getrocknetem Obſt ver⸗ nichtete. Die Höhe des Brandſchadens ſteht noch nicht feſt. Da dringender Verdacht der Brandſtiftung vorliegt, hat die Kriminalpolizei ſofort eine eingehende Unterſuchung eingeleitet. Beim manöver lödlich verunglückt Bad⸗Seeben⸗Allendorf, 13. 9. In der Um⸗ gebung von Bad-Seeden⸗Allendorf überſchlug ſich bei Manöverübungen ein Auto der Reichs⸗ wehr. Ein Reiswehrſoldat wurde getötet, zwei wurden ſchwer verletzt. Zeukers Aſche der Nordſee übergeben Berlin, 13. 9. Am heutigen Tage wurde die Aſche des verſtorbenen Admirals Zenker ſeinem teſtamentariſchen Wunſche entſprechend durch den Kreuzer„Köln“ auf dem Schlachtfeld der Skagerralſchlacht in die Nordſee verſenkt. Dampffährenunglück in Japan 24 Tote. Tokio, 13. 9. Infolge des Kenterns einer Dampffähre, die 100 Arbeiter des Arſenals 1 Kure beförderte, ſind 24 Perſonen ertrun⸗ en. Dreifacher Mord Kattowitz, 13. 9. Der 26 Jahre alte Wla⸗ dislaus Zak ſchoß heute ſeinen Bruder, ſeine Schwägerin und deren Sohn nieder. Nach der Tat floh der Mörder in die nahen Wälder. Die bisherigen Nachforſchungen der Polizei haben zu keinem Ergebnis geführt. Auch das Motiv der Tat iſt in völliges Dunkel verhüllt. Bundestreffen des Heſſenbundes. Friedberg, 13.9. Am Samstag und Sonntag fand hier das Bundestreffen des Heſſenbundes ſtatt, das etwa 1500 junge Leute zuſammen⸗ führte. Aus allen Gauen des Heſſenlandes wa⸗ ren die Jugendgruppen des Bundes mit ihren Führern erſchienen. Das Bundestreffen wurde am Samstag abend mit einer Gedenkfeier an der Ehrenhalle der Gefallenen des Weltkrieges Ein Fackelzug ſchloß die f ſten Tag vorgeſehenen Veranſtaltungen ab. Aus der Reihe der ſonntäglichen Veranſtaltungen ſeien hervorgehoben der Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche, eine Kundgebung am alten Krie⸗ gerdenkmal ſowie ein impoſanter Feſtzug, der durch die fahnengeſchmückten Straßen der Stadt nach der Seewieſe führte. Die Feierlichkeiten waren umrahmt von einer Reihe von Anſpra⸗ chen, die u. a. von Bundesführer Pfarrer Pape, Profeſſor Stroh, Oberkirchenrat Zentgraf und Oberſkchulrat Haſſinger gehalten wurden. Au⸗ ßerdem waren anweſend Vertreter der Stadt Friedberg und des Kreisamts. Der neue Regierungspräſident der Pfalz München, 13. 9. Vom 16. September 1932 an wird auf Grund Beſchluſſes des Miniſterrats der Miniſterialrat im Staatsminiſterium für Kultus und Unterricht, Ludwig Oſthelder, zum Regierungspräſidenten der Pfalz in etatsmäßi⸗ ger Weiſe befördert. 100-Kilometerrennen im Berliner Sporkpalaſt Eine luſtige Illuſtration zu der ausgezeichnet beſchickten internationalen Prüfung, die von . bem Veigier nudſſe Bult Aus heſſen Worms.(Im Gefängnis erhängt.) Ein 62jähr. Metzger aus Worms wurde feſtgenommen und am 10. September 1932 in das Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert. Der Feſtgenommene hat ſich am ſelben Tage in ſeiner Zelle dortſelbſt erhängt. Worms.(Autounfall Max Pallenbergs). Der bekannte Improviſator der deutſchen Bühne, Max Pallenberg, fuhr mit ſeinem Perſonen⸗ wagen von Ludwigshafen nach Frankfurt. Kurz vor den letzten Häuſern von Worms verlor das Auto ein Rad, wodurch ſich der Wagen zweimal überſchlug. Wie durch ein Wunder wurde niemand bei dem Unfall verletzt. Der Autohilſsdienſt mußte den beſchädigten Wa⸗ gen abſchleppen, ſodaß Max Pallenberg ſeine Fahrt nach etwa zwei Stunden nach Frankfurt fortſetzen konnte. Michelſtadt i. O.(Politiſcher Proleß.) Vor dem Amtsgericht hatten ſich 48 Mitglieder der SA. zu verantworten, denen zu Laſt gelegt wurde, am 21. und 22. Juli in geichloſſener Formation von Michelſtadt nach Steinbuch, bzw. nach Erbach marſchiert zu ſein. Sie ſol⸗ len dabei, wie zwei Gendarmerisbeamte er⸗ klärten, Parteimarſchlieder geſungen haben. Die Angeklagten erklärten, daß ſie nur Volkslie⸗ der gerungen hätten und ſie ſich in aufgelöſter Ordnung nach Steinbuch begeben hätten. Das Gericht kam zu der Auffaſſung, daß ein Ver⸗ f I. ö 0 »Branntweinmonopolgeſetz gehen gegen die 2. Verordnung des Reichs⸗ vräſidenten nicht vorliege und ſprach ſämtliche Angeklagte auf Koſten der Staatskaſſe frei. nah und Jern Wiesbaden.(Untreue im Amt). Der 29. zährige Poſtaushelſer Kahr hatte in 80 Fäl⸗ len je zwei Mark Rundfunkgebühr unterſchla⸗ gen, die Mahnbriefe der Poſtverwaltung an die Abonnenten vernichtete er. Das Erweiterte Schöffengericht verurteilte ihn zu einem Jahr einem Monat Zuchthaus bei Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände, die in ſchlimmen ehelichen Verhältniſſen erblickt wurden. Ein ſpäteres Ver⸗ fahren soll evtl. die Strafe im Gnadenweg in eine Gefängnisſtrafe umwandeln. Verlin.(Löbe tritt in die„Vorwärts“-Redak— tion ein.) Wie der Vorwärts mitteilt, iſt der frühere Reichstagspräſident Löbe heute in die Redaktion des Vorwärts eingetreten. Wie be— kannt, war Löbe bis 1920 Chefredakteur der Breslauer Volkswacht. 5 Oberhauſen a. A.(Stur; mit Todesfolge.) Einen bedauerlichen Unfall erlitt der 85jährſge Landwirt Philipp Weinsheimer von hier. Er wollte in den Keller gehen, rutſchte dabei aus und ſtürzte die Kellertreppe hinunter, wobei er ſich eine ſtarke Kopfverletzung zuzog, an de⸗ ren Folgen er geſtorben iſt. Singen a. H.(Hochſtapler gefaßt.) Die Gen⸗ darmerie verhaftete hier einen Mann, der ſich als engliſcher Lord ausgab. Unter der Angabe, ſein Vater ſei Beſitzer einer großen Farm ge⸗ lang es ihm, verſchiedene Schwindeleien durch⸗ zuführen. Bei ſeiner Feſtnahme ſtellte ſich he⸗ raus, daß der junge Mann erſt kürzlich aus einer ſchweizeriſchen Erziehungsanſtalt entlaſ⸗ ſen worden war. Zeil i. W.(Wegen Pergehens gegen das verurteilt.) Vor dem Landgericht Waldshut hatte ſich wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolge— ſetz ein Landwirt zu verantworten. Er wurde zu zwei Monaten Gefängnis und 14000 RM Keldſtrafe verurteilt. Daten für den 14. Jeplember Sonnenaufgang 5.58, Sonnenuntergang 18.42 Uhr, Mondaufgang 18.36, Monduntergang 5,05 Uhr.— Partielle Mondfinſternis von 19,5 Uhr bis 0,56 Uhr. Sichtbar in Mittel⸗ zuropa. 1760 Der Komponiſt Luigi Cherubini in Flo⸗ renz geb. 1769 Der Naturforſcher Alexander von Hum⸗ bold in Berlin geb. 13817 Der Dichter Theodor Storm in Hunſum geb. Du Ring an meinem Jinger Du Ring an meinem Finger, Mein goldnes Ringelein, Ich drücke dich fromm an die Oippen, Dich fromm an das Herze mein. Ich hatt ihn ausgeträumet, Der Kindheit friedlichen Traum, Ich fand allein mich, verloren Im öden unendlichen Raum. Du Ring an meinem Finger, Da haſt du mich erſt belehrt, Haſt meinen Blick erſchloſſen Des Lebens unendlichen Wert. Ich werd ihm dienen, ihm leben, Ihm angehören ganz, Hin ſelber mich geben und finden Verkrärt mich in ſeinem Glanz. Du Ring an meinem Finger, ie Lippen. erde