Jentrumstagung im Reichstag Der Reichsparteivorſtand der partei trat am Donnerstag vor, im Reichstag zuſammen, um di den politiſchen Ereigniſſen der letzten Tage Stellung zu neh⸗ men und die Parole für den kommenden Wahl⸗ tag feſtzulegen. Ueber die Tagung wurde eine Bericht aus⸗ gegeben, dem wir folgendes entnehmen: Die Sitzung wurde eingeleitet durch eine kurze Anſprache des Parteivorſitzenden Prälat Kaas, der den anweſenden früheren Reichskanzler Dr. Brüning herzlich begrüßte und im Ein⸗ zelnen ausführte: Bereits der letzte Wahlgang iſt gegen unſeren Willen und gegen unſeren Rat entfeſſelt worden. Die Verſuche der Re⸗ gierung, mit den Hauptſiegern des Wahltampfes die Vorausſetzung für ein ſtabi⸗ les politiſches Weiterarbeiten zu ſchaffen, ſind nach kurzen Anläufen zuſammengebrochen. Erſt in dieſem Augenblick hat die Zentrums⸗ partei in ſtaatspolitiſchem Pflichtgefühl den Verſuch unternommen, aus der Volksvertre⸗ tung heraus eine arbeitsbereite Mehrheit zur Stützung einer autoritäten Staatsführung zu bilden. In dem Augenblick, wo im Gefolge dieſer Bemühungen der aus den letzten Wah— len hervorgegangene Reichstag„drohte“, ar⸗ beitsfähig zu werden, ſah das Kabinett von Papen ihn als ſeinen Feind an und beſchloß, den im Werden begriffenen Sammlungspro⸗ zeß durch eine nochmalige Auflöſung zu unter⸗ brechen. Niemals hat eine Regierung von dem angeruſenen Volkswillen eine ſo vernich— tende Antwort erhalten, wie die in der denk⸗ würdigen Montagsſitzung, in der das„Kabi⸗ nett der nationalen Konzentration“ ausgerech⸗ net 42 Stimmen auf ſich vereinigen konnte, Wir ſind jederzeit bereit, ehrlich an der orga— niſchen Ausgeſtaltung der Verfaſſung mitzu— arbeiten. Denen aber, die mehr an das Zer— ſtören als an das Ausbauen denken, werden wir als Verteidiger der Volksfreiheit und ei— nes geſunden Fortſchrittes nachdrücklich entge⸗ gentreten. Die Ausführungen des Parteivor— ſitzenden wurden mehrfach von ſtarkem Bei⸗ fall unterbrochen. Sodann erhielt der geſchäftsführende Par⸗ 0 teivorſitzende, Abg. Joos das Wort zu einem Vortrag über die politi- ſche Lage. Er betonte u. a.: Prälat Kaas hat ſeinerzeit den mit dem Kabinettswechſel net Die Ereigniſſe haben ihm Recht gegeben [Wer die Reichsregierung davon mußte gewiſſenhaft alle Möglichkeiten über— prüfen, die zur Bildung einer wirlich verfaſ— ſungsmäßigen Regierung führen konnten. Unſer Ziel war Schafung von Möglichkeiten, eine Regierung zu bilden, die ſich auf eine Parlamentsmehrheit ſtützen, Vertrauen im Volk haben und die volle Innehaltung der Verfaſſung garantieren konnte. Wir haben deutlich ſichtbar werden laſſen daß uns in keinem Zeitpunkt der Verhand lungen der Gedanke eines einſeitigen Par teienkabinetts vorſchwebte, daß wir im Ge genteil nach einer Löſung ſuchten, die ein ſtarke Staatsführung ermöglichte. Unſer Ziel war bei allſeitigem guten Willen zu erreichen. Es wäre auch erreicht worden Zentrums⸗ bemüht. im Zweifel über das entſcheidende Recht, das dem Reichspräſidenten zuſteht. Was das Pro⸗ gramm praktiſcher Arbeitsbeſchaffung betraf, ſo hatten ſich die Sachbearbeiter beiderſeits auf Richtpunkte geeinigt, die geſunden wirt⸗ ſchaftlichen Grundſätzen gemäß waren. So hütte eine Verſtändigung Reichsprüſident und Reichstag kommen können. zwiſchen zuſtande Wir beobachten mit großer Beſorgnis, wie weit die gegenwärtige Reichsregierung in der Anwendung höchſt umſtrittener ſtaatsrechtli⸗ cher Konſtruktionen zu gehen gedenkt. Im Hinblick auf das Wirtſchaſtsprogramm der Reichsregierung haben wir unſere begrün⸗ deten Zweifel. Arbeitsbeſchaffung iſt ge⸗ wiß nicht Reaktion, aber reaktionär iſt es letzten abhalten wollte, einen falſchen Weg weiterzugehen, den; ganz gewiß, wenn man ſubventioniert, ohne damit tatſächlich die Arbeit zu ſchaffen, die man verſpricht. Sodann folgte ein Bericht des Abg. Dr. Deſſauer über das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung. Nach einer Pauſe ſetzte eine lebhafte Ausſprache ein, an der auch Dr. Brit ning teilnahm. Eine bürgerliche Mittel partei? In einer am 12. September 1932 in de⸗ Berliner Handwerkskammer abgehaltenen Verſammlung von Angehörigen des bürgerli⸗ chen Mittelſtandes von Groß⸗Berlin und aus der Provinz Brandenburg wurde beſchloſſen, ſoſort die Grundlage für eine neue Sammlung der bürgerlichen Mittelſchichten auf wirtſchaft licher Baſis zu ſchaffen. Einſtimmig wurde die Gründung dieſer Organiſation vorgenom⸗ men, die den Namen„Bürgerliche Vereinigung für Hanrwerk, Handel und Gewerbe“ trägt Die bürgerliche Vereinigung wird ſich an alle Kreiſe der bürgerlichen Mittelſchichten wender und ſie zum Anſchluß auffordern. K Die Reichs gierung ſcheint auf Grund ih, rer geſtrigen Beratungen nunmehr entſchloſſer zu ſein, von jeder Aenderung des Wahlgeſetze⸗ Abſtand zu nehmen, ſo daß auch nicht mehr mit einer Hinaufſetzung des Wahlkoeffizienten zu rechnen iſt. Hiller vor der Münchener u und 35 München, 16. 9. Im Zirkus Krone hielt ge⸗ ſtern abend die SA und SS einen Appell ab, an dem nicht— wie angekündigt— Gauleiter j Wagner, ſondern Adolf Hitler ſprach. Hitler eingeſchlagenen Weg als einen Irrweg bezeich⸗ 5 f f nahm ſcharf Stellung gegen die Regierung Pa⸗ pen ſowie gegen die Deutſchnationalen. Zu den Neuwahlen erklärte Hitler, daß er ſich freue, daß es nun zu einer Neuwahl komme, denn jeder Wahlkampf habe ihm mehr Anhänger und ihm den Sieg näher gebracht. Das nen eröffnele jüdiſche Muſeum in Worms Worms, 15. 9. Worms am Li ein, Deutſch⸗ 1 lands älteſte Stadt, iſt nicht nur die Nibelun⸗ gen⸗Dom⸗ und Lutherſtadt. Es birgt in ſeinen Mauern auch eine Stätte von eigenartigem Zauber: den älteſten iſraelitiſchen Friedhof Deutſchlands und die ehrwürdige, 900jährige Synagoge, das älteſte jüdiſche Gotteshaus auf deutſchem Boden; ein Muſterbeiſpiel eines zweiſchiffigen Kultbaues des 12. Jahrhunderts. Vor dem gotiſchen Frauenbau der Synagoge hätte ſich die Reichsregierung darum ernſthaff Hinſichtlich der Zuſammenſetzung ei⸗ ner neuen Reichsregierung war man ſich nicht ö einem Pergament Karls des Fünften an die wurde um 1628 eme Vorhalle erbaut, in deren Obergeſchoß der Ratsſaal der jüdiſchen Ge⸗ meinde eingerichtet wurde. Dieſer altertüm⸗ liche Ratsſaal hat die kunſt⸗ und kulturge⸗ ſchichtlich wertvollen Sammlungen der füdi⸗ ſchen Gemeinde, die von J. Kiefer neugeord⸗ net wurden, aufgenommen.— Es iſt die Ei⸗ genart diefes Muſeums, daß alle Gegenſtände zur Wormſer Judengemeinde irgendwelche Be⸗ ziehungen haben oder aus ihrer Mitte hervor⸗ gegangen ſind. Zur Geſchichte der Juden am Rhein bietet die Sammlung ſehr viel wertvol⸗ les Material. Glangſtücke des Muſeums ſind die beiden Machſorrim(Gebetbücher v. 1272) mit den ganzſeitigen romaniſchen Miniaturma⸗ lereien. Eine reiche Sammlung deutſcher Kai⸗ ſerurkunden mit feierlichen Siegeln beginnt mit Juden zu Worms vom Jahre 1525. Koſtbare Zeugen jüdiſcher Buchmalerei ſind die Thora⸗ rollen aus ſechs Jahrhunderten. Thoravorhän⸗ ge aus der Zeit um 1700— herrliche Erzeug⸗ niſſe rheiniſcher Textilfabrikation— zeigen auf dunklem Samtgrund koſtbare Stickereien in Gold und Silber. Die reiche Sammlung kul⸗ tiſchen Silbergerätes zeigt, daß auch im einſti⸗ gen Ghetto künſtleriſche Tradition eine Pfleg⸗ ſtätte hatte. Bilder des einſtigen Zuſtandes der Synagoge, Schutzbriefe und viele andere run⸗ den das einheitliche Bild des Wormſer Jüdi⸗ ſchen Muſeums ab. gamskag Kabinellsſißus g. Berlin, 15. 9. Wie wir erfahren, wird das Reichskabinett am Samstag wieder zuſammen⸗ treten, um ſich dann mit den Fragen der Kon⸗ tingentierung und mit dem Zinsproblem zu be⸗ ſchäftigen. Boofskalaſtrophe 3 Perſonen ertrunken Swinemünde, 15. 9. Im Swinemünder Ha⸗ fen liegt zur Zeit die Segelyacht Salamander, die dem akademiſchen Verein Hütte gehört. An Bord der Yacht befanden ſich fünf junge Stu⸗ denten des genannten Vereins. Die Segler hat⸗ ten am Abend des Dienstag zwei Mädchen an Bord eingeladen. Gegen 3 Uhr morgens wollte der Führer der Pacht, der Student Walter Wil⸗ de aus Berlin, die beiden Mädchen in einem Beiboot nach ihrem Wohnort Oſternothafen überſetzen. Dabei iſt das kleine Boot in das Kielwaſſer eines einfahrenden engliſch. Damp⸗ fers geraten und gekentert. Alle drei Inſaſſen ſind ſeitdem verſchwunden. Es beſteht kein Zweifel mehr, daß alle drei den Tod gefunden haben. Der ertrunkene Student iſt der 24 Jahre alte Sohn des Profeſſors Ernſt Adolf Wilde aus Magdeburg. Bis zur Stunde iſt noch keine Leiche geborgen. kein Schächtverbol in heſſen. Darmſtadt, 15.9. Der Geſetzgebungsaus⸗ ſchuß des Heſſiſchen Landtags lehnte mit Stim⸗ mengleichheit einen nationalſozialiſtiſchen An⸗ trag ab, der ein Schächtverbot fordert. Ein⸗ ſtimmige Annahme fand ein Zentrumsantrag, der Vorſtellungen bei der Reichsregierung for⸗ dert, die in Artikel 165 der Reichsverfaſſung vorgeſehene berufsſtändige Vertretung der Ar⸗ beiter⸗ und Angeſtelltenſchaft alsbald einzurich⸗ ten. Auf den ſozialdemokratiſchen Antrag zur Förderung der Dompfaffenzucht in den ober⸗ heſſiſchen Gebirgsgegenden machte der Regie⸗ rungsvertreter erläuternde Ausführungen, wo⸗ nach auf die dortigen Verhältniſſe im Rahmen des Tier⸗ und Naturſchutzgeſetzes Rückſicht ge⸗ Erholungsheim. In der geräumigen Veranda zwei neu eingetroffene Gäſte. Unſchlüſſig verharrt die ältliche, etwas müde blickende Fyau. g „Aber willſt Du nicht wenigſtens den Par anſehen, Mutter?“ ruft erſtaunt ihr Begleiter, ein Mann ſo um die Dreißig. i „Geh Du nur vorläufig allein, Hansmartin ſagt die Frau und beſchattet mit der Hand die Augen.„Mir iſt es dort unten zu ſonnig. Ich ruhe derweilen lieber hier.“ Sie läßt ſich in ei⸗ ner grün verſponnenen Ecke der Veranda nie⸗ der. Das gleißende Sonnenlicht iſt in der Tat viel zu grell für Frau Marias Augen, die durch jahrelange Fronarbeit an der Nähma⸗ ſchine ſchwer geſchädigt waren. Ein leichter Seufzer— der Kaſſenarzt hat oft genug vor Ueberanſtrengung gewarnt. Aber wie wären ſonſt die Mittel für Hansmartins Studien aufzubringen geweſen? Und ihr einzi⸗ ger, begabter Junge ſollte doch heraus aus dar Enge. d Marie hatte den Gatten früh verloren, und die kleine Rente, die die Witwe des Regiſtra⸗ hors bekam, reichte nicht weit. Da mußten alle Bedenlen ſchweigen. Doch nun iſt man ja längſt am Ziel. Ueber Erwarten ſchnell hatte der Sohn die Pfarre in Otterngrund erhalten, und Frau Marie— die zufammengeſunkene Geſtalt ſtrafſt ſich merklich— heißt man jetzt die„Frau Paſtormutter“. Es iſt nicht nur die Anrede, die beglückt. Die Gemeinde betrachtet ſie gantz als Pfarrfrau. In allen Nöten kommt man Rat ſachend zu ihr. Die Träumende fährt empor.„Lacht da nicht Hansmartin? Unwillkürlich erhebt ſie ſich. Vielleicht itzt er drüben in der Roſenlaube? Es kommt ſie plötzlich die Luſt zum Wandern an. In der Laube ſitzt wirklich Hansmartin und neben ihm ein blondes Mädchen. Jetzt ſpringen beide haſtig auf. „Denke Dir, Mutterchen“, ſagt der Sohn, „Fräulein von Roller und ich find alte Be⸗ lannte.“ 5 Ein luſtiger Wortwechzel hebt an. Erſt all⸗ mählich erfährt Marie, daß Hansmartin ge⸗ logentlich ines Aufenthaltes in Berlin der jungen Dame einen Dienſt erwjeſen hatte. „Der Schrecken, als ich an der Kalſe das Wort„ausverkauft“ las“, erzählt die Blonde, „Ich wäre verzweifelt geweſen, wenn ich dem Vortrag des berühmten Wanderpredigers nicht hätte beiwohnen können“. Worauf er todernſt meint:„So hat de Schnupfen meines Freundes, deſſen Platz ich Ihnen zur Verfügung ſtellen durſte, ein Unhei verhütet“. Dann lachen ſie wieder, wie ſorg⸗ joſe Jugend lacht.—— Es iſt ſchade, daß Frau Marie keine Erho⸗ lung findet. Die Hitze beläſtigt, auch die Un⸗ ruhe bei den gemeinſchaftlichen Mahlzeiten. „Du biſt doch an den Amgang mit Menſchen gewöhnt“, meint beſchwichtigend ihr Sohn. „Ich werde in Otterngrund einmal zählen, wieviel Leutchen im Laufe des Tages zur Frau Paſtormutter kommen.“ Sie zuckt zu ammen. Wie lange noch wird man in Otterngrund die Frau Paſtormutter aufſuchen? Vielleicht zieht ſchon bald eine junge Pfarrſrau ins Haus.—— In Maries Stube ſtehen halbgepackt die Koffer. Morgen oll es nach Hauſe gehen. Hansmartin hat ſich der Mutter Wunſch ge⸗ fügt. Da ſtürmt er ins Zimmer.„Wir kön⸗ wommen werden ſoll. nen erſt in zwei Tagen reiſen. Ich hörte ſoeben, Heinrich von Gristede Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 26. Fortſetzung. Er ſah ſie nicht an. Er ſchien mühſam nach Worten zu ſuchen, als wiſſe er nicht recht, wo er beginnen ſolle; wie ein tiefes Leid und eine geheime Qual lag es über ſeinen Zügen. „Ich weiß nicht, ob Sie es fühlten oder od es Ihnen entgangen iſt, daß ich Sie liebe“, be⸗ gann er dann, als künde er ein Unglück,„daß es ſo war von jenem Augenblick an, als Sie neben mir in den Kirchenſtuhl traten und zu ſingen begannen unter den geſchnitzten Engeln am Baldachin, daß ich, in deſſen Leben nie⸗ mals eine Frau ganz nahe meinem Herzen war, mich Ihnen gleich verbunden fühlte, daß ich den Wunſch hatte, mit Ihnen den Weg des Lebens gemeinſam zu gehen, auf Gedeih und Verderb, wie man ſo im Volke ſagt. Ich habe gekämpft geen dies Gefühl, mich feindſelig gewehrt gegen Sie und Ihre Art. Ich habe mir vorgeredet, jedesmal, wenn wir uns begegnet waren, daß der Glaube Wahnwitz ſei, Sie und ich könnten zueinander gehören und paſſen. Ich bin ihnen einmal im Hochmoor begegnet, dril⸗ ben im Reiherholz. Sie ſtanden plötzlich auf meinem Weg. Es brannte mir auf den Lippen, das, was ich heute ſage, ſchon damals zu ſa⸗ gen, in dem warmen Hochſommerglanz, als dle Luft ſo erdſchwer und ſeltſam vom Hochmoor ber um die Stämme der Fichten zeg. Sie ver⸗ Niro ſtanden Sie in meinen Augen wie etn helles heiliges Symbol auf Ihrem dunklen Mutter- boden. Sie ſchienen zu erſchrecken damals, als Sie mich ſahen. Sie wurden rot, Karen. Man hörte Flügelſchlag und Krächzen der Reiher. Ich werde bis zu meiner Todesſtunde jene Be⸗ gegnung nicht vergeſſen. Aber ich widerſtand der Verſuchung. Ich ſagte etwas Kühles oder Gleichgültiges und ging. Wie ich immer von Ihnen gegangen bin, wenn es mich am ſtärk⸗ ſten zu bleiben gelüſtete. Denn mein Gefühl iſt ſtark wie bei all den Männern, die ihr Ge⸗ fühl nicht verzettelt, ſondern aufgeſpart haben. Ich ſaß neben Ihnen in der Halle am Vor⸗ abend, ehe Ihre Großmutter ſtarb, an der hel⸗ len Feſttafel mit dem Herzog. Damals war mein Entſchluß gefaßt. Ich wollte fliehen aus dieſem Lande. Fortgehen für immer. Fliehen vor der Liebe zu Ihnen, die mich allzuſehr zu ſchmerzen begann, die ich nicht länger ertrug.“ Er ſetzte ſich vor ſie hin in den eichenen Stuhl und legte das Geſicht in beide Hände. Er ſah nicht, wie ſie ſelig daſtand, wie das Glück einer heißen Welle gleich über ſie hin⸗ ſtrömte, wie ſie tief aufatmend ihren blonden Kopf gegen die kühlen Steinpfoſten der Mauer ſchmiegte und wie eine Verklärte jedes Wort von ihm in ihre durſtige, faſt verſchmachtete See⸗ le hineintrank. Zu ihren Füßen war das Glück. Dicht vor ihren Knien jener, um den ſie ſo viel Leid ge⸗ tragen. Der Verlorengeglaubte, der mit einem Male in ſtürmiſcher Nacht zurückkam und nach allen Schreckniſſen der Elemente, nach allen Bildern von Verderben und Not plötzlich die dunn nag u einfach lag zwiſchen Ihnen und mir, das Wichtigſte doch vorhanden war, die Liebe zueinander? Der Weg von Meerwarfen zur Holgersburg war doch nicht weit?“ die Dinge nicht zwiſchen uns, Karen Holger. Es iſt da etwas im Wege, ein Hindernis, viel⸗ leicht unüberſteigbar für Sie.“ mich hindern könnte.“ zurück. Sie mich anſchauen. Es geht leichter für mich, wenn wir bei dieſen Worten, die uns vielleicht 0 immer trennen, uns nicht in die Augen ehen.“ der Glut der Flammen, unter dem Klang ſei⸗ ner geliebten Stimme. Was konnte er ſagen, das ſie zu trennen vermochte, ſie, die doch bereit war, jeden Weg bis ans äußerſte Ende der Welt mit ihm zu gehen? ſagte er ſcharf und klar und verſtummte. können kein fündenbelad M „Warum, Heinrich von Griſtede“, ſprach ſie leiſe auf ihn nieder,„warum, wenn das ſo war, zögerten Sie ſo lange? Warum wollten Sie fliehen vor mir, die keinen anderen Gedanken hatte als Sie? Warum nur, da es doch keine Hinderniſſe zwiſchen uns gab, da doch alles ſo ſobald „Das iſt es“, verſetzte er.„So einfach liegen „O nein!“ rief ſie,„es gäbe nichts, was Er ſtand langſam auf und ſchob den Stuhl „Setzen Sie ſich, Karen“ ſagte er.„Laſſen Sie gehorchte. Oh, wie war es gut, ſo vor ihm zu ſitzen, in „Ich trage eine Schuld auf dem Gewiſſen“, „Was nennen Sie Schuld?“ rief ſie.„Sie Menſch ſein. „Niemand weiß von meiner Schuld außer mir“, fuhr er fort.„Ich trage ſie allein in meinem Bewußtſein, und wie ſchwer ſie zuzel⸗ ten wiegen kann, weiß nur ich. Es iſt eine Schuld, ſeltſam hineingewoben in mein Schick⸗ ſal. Eine Schuld, in deren Natur es liegt, daß ich ſie auch dem liebſten und nächſten Menſchen nicht beichten könnte oder beichten will. Wer mich liebt, deſſen Liebe müßte ſo tief und großmütig ſein, daß er mich in ſein Leben nimmt trotz dieſer Schuld, unwiſſend um Art und Urſache. Daß er ſich entſchließen muß, nicht zu forſchen und zu fragen. So groß müßte dei⸗ ne Liebe ſein, Karen Holger, daß meine Beich⸗ te dieſer Nacht unbeſprochen, wenn auch un⸗ vergeſſen, ein Geheimnis, das nur uns zweien gehört, bleiben müßte, daß wir einen Pakt ſchließen müſſen über dieſe Schuld: daß du mir gelobſt, nie daran zu rühren, mich nie zu quälen mit meinem Geſtändnis, das ich frei⸗ willig ablege, weil meine Liebe zu dir ſo groß iſt, daß ich dir das Opfer aufzuerlegen hage, zu mir zu kommen trotz dieſes Schickſals! Die Wege des Lebens ſind dunkel verflochten und es gibt Verſuchungen ſehr vielſeitiger Art.— Aber es gelüſtet mich nicht, ſo im allgemeinen zu meinen Gunſten zu plädieren. Die Tatſache iſt da, und es fragt ſich nur, ob Sie ſtark ge⸗ nug ſind und keine Furcht empfinden, ſie hin⸗ zunehmen mit mir, ein Stück Vergangenheit, das nicht mehr zu ändern iſt? And das ich vielleicht auch nicht ändern würde, wenn ich könnte! Von der Frau aber, mit der ich mein 101 teile, verlange ich Abſolution im voraus dieſe eine dunkle Stelle in meinem Da⸗ Se e eee Viernh eimer 3 eitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,0 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Feen ee 6 Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Ver Ar. 216 Das Muyſter ium in der Großſtadt Von P. Ludwig Eſch. Ueberall ſehen wir Zeugen, Einbruchſtellen des Göttlichen neben all der Dämonie in der Groß— ſtadt. Wo aber iſt in ihr zutiefſt das Göttliche, wo ſſt die Conſekratio der Großſtadt? Ein Dreifaches werden wir ſehen: Das Einwohnen Gottes in den Tabernakeln der Großſtadt; das Einwohnen Got⸗ tes in den Seelen von Millionen Großſtadtmen⸗ ſchen; das Einwohnen Gottes im tatbereiten Er⸗ oberungswillen der Katholiſchen Aktion. Denken wir an unſere Städte im deutſchen Lande. Gott Dank. Kirche auf Kirche erſteht. Wo ein neuer Stadtteil erwächſt, zieht Gott hin, deſſen Freude es iſt, bei den Menſchen zu ſein, der erfüllen will, was er verſprochen hat:„Ich werde bei euch ſein alle Tage“. Aber eine Sorge erfüllt uns. Sie kennen alle den Kölner Dom. In majeſtätiſcher, aber einſamer Größe ragt er empor. Weite Plätze hat man um ihn gelegt. Früher war es nicht ſo. Die Häuſer ſchmiegten ſich an und aus dem Leid der Menſchen ſtieg er zum Himmel empor. Heute ſteht er allein, und drüben wohnen die Menſchen auch verlaſſen und einſam. Trotz nächſter Nähe Gottes fühlen ſo viele Menſchen ſich verlaſſen, ſind nicht Gott berbunden. Zwiſchen dem Großſtadtmenſchen und dem Gottmenſchen liegt etwas Ungewiſſes, Tren⸗ lendes, das das rechte Leben mit Gott, die rechte Freude in ihm nicht aufkommen läßt. Nicht an Hott liegt das. Es liegt zum großen Teil an uns ſelbſt. Da wir mit Gott redeten, ſprachen wir nicht die Sprache der Großſtadt, und darum ward es uns eine Fremdſprache. Daher kam es, daß ſo biele ſich nicht heimiſch fühlen bei dem, der unſer Emanuel iſt. In den letzten Jahren haben wir be⸗ gonnen umzulernen. . Aus dem Lebensgefühl unſerer Zeit entſtand ein neuer Bauſtil unſerer Kirchen und Altäre, ging man in Plaſtik, in Malerei und in Kirchenmu⸗ ſik neue Wege. Verachten wir die alten Meiſter nicht, grüßen wir aber auch die neuen, zumal, als es uns ſcheint, daß ſie immer mehr anknüpfen an die Zeiten vollendetſten künſtleriſchen Schaffens vergangener Jahrhunderte, ja daß ſie bauen und werken auf den tiefſten Dogmen unſeres Glaubens. Iſt es von ungefähr, daß eine Diözeſe nach der an⸗ dern ein neues Diözeſangebetbuch den Gläubigen ſchenkt? Iſt es von ungefähr, daß gleichſam von ſelbſt ganz neue Gebete aus der Not unſerer Groß⸗ ſtädte entſtehen? Iſt es von ungefähr, daß man heute nach neuen Formen unſerer Prozeſſionen ſucht? Welche Ergriffenheit lag über all den Män⸗ nern, die in dieſem Jahre zu nächtlicher Stunde, von heutiger Not und Armut getrieben, ihre Buß wallfahrten machten. Gott Dank, daß heute auf unſeren Kanzeln ſo viele Prieſter ſtehen, die den rechten Ton treffen, den die Großſtadt verſteht. Ziel der Seelſorge und darum unſerer Predigt darf nicht nur Bewahrung, muß Feſtigung ſein, damit in den tauſendfachen Gefahren der Jetztzeit die Menſchen ſtark ſehen können auch wenn ſie aus allen gewohnten Verhältniſſen herausgeriſſen wer⸗ den. Und Geiſt der Predigt unſerer prieſterli⸗ chen Großſtadtapoſtel iſt Heilandsgeiſt. Weiterhin, i Bewußtſein darf heute weniger als je den Prieſter veranlaſſen; nicht ſein Wort, ſeine Pre⸗ digt iſt die Hauptſache. Er wirkt nur, wenn Gott ſeine Gnade gibt. Darum muß der Prieſter ſein Wort fruchtbar machen durch ſein Beiſpiel, ſein Opfern und Kreuztragen, es muß getragen ſeir von einer heiligen Perſönlichkeit. Wir wollen die Not nicht ſeligpreiſen; denn ungeheuer viel zerſtört ſie im Menſchenleben. Aber ſie iſt es auch, in der Gott heute wieder wahre Größe ſchafft. Denken wir an ſo manche Mutter Die Sorge ums tägliche Brot folgt ihr in den Beichtſtuhl an die Kommunionbank. Sie hat nicht viel Zeit zum Beten. Die ſchlichte, fragloſe Selbſt⸗ berſtändlichkeit des Heroismus iſt ihr zur zweiten Natur geworden. Heilige von heute! Ja, Heilige gehen durch unſere Straßen, wohnen im Elend der Mietskaſernen und draußen in der Bannmeile unſerer Städte! Stets, wenn No! durch das Land zog, wuchs die Liebe. Es lechz die Menſchheit heute nach irgendeiner Liebe. Dan unſerm katholiſchen Volke. Sind es nicht über⸗ wältigende Zahlen, die die Winterhilfe uns als Ergebnis ihrer Arbeit künden konnte! Ein Volk das trotz eigener Armut noch ſo viel aus kiefſter Liebe ſpenden kann, iſt trotz allem e in Volt im Zeichen Chriſti, der vor allem ſeine Liebe ſchenkte den Armen am Wegesrand und den Sün⸗ dern, die das Licht des Tages fliehen mußten. Zehntauſende von jungen Hergzer n gmänne! e weiß, wie 11 mitten durch lag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. (Viernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 28. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchͤͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Freitag, den 16. September 1932. und Jungfrauen gehen, unveruyrt, weir in Won gefeſtigt, wie andere junge Menſchen ſich durchrin⸗ gen, bis ſie ſtrahlenden Auges einem ſagen kön⸗ nen:„Ich bin ſtark geworden!“ Zeugt es nich! von heiligem Geiſt, wenn heute gerade in den Großſtädten ſo viele echte Prieſterberufe aufbre⸗ chen! Wenn im jungen Nachwuchs unſeres Kle⸗ rus ſtärkſter Idealismus lebt, der ſagt, entwed heiliger, ganzer Prieſter oder keiner; und wenn heute in allen Jugendverbänden und Bünden ein Suchen nach Heiligkeit lebt, wie ſelten zuvor ein Suchen nach dem Jugendreich der Kinder Gottes, nach der Lebensgeſtaltung in Chriſto, nach dem Finden des Heilandes an der Hand der Gottesmut— ier, wenn eine Opferbereitſchaft wie ſeit Jahrhun⸗ derten nicht mehr ſich zeigt für das Reich Gottes auf Erden, für das Glück aller Brüder und Schwe⸗ ſtern,— iſt das nicht die Erfüllung des„Reno⸗ vabis faciem terrae“! Von ſelbſt führen uns dieſe Gedanken zum dritten und letzten, was wir als Myſterium in der Großſtadt betrachten müſſen, zu dem neuen gott⸗ erfüllten Aufbruch eines Ta twillens für das Reich Gottes auf Erden. Es iſt eine notwendige Folgerung des neu aufgebrochenen Strebens nach echtem katholiſchen Leben, daß es zur Tat dränat. Wabre Innerlich— Scheidung der Geiſter Hitler in der Zwickmühle— Zwiſchen Schleicher und Brüning Zur politiſchen Cage * Das Zentrum hat in dieſen Tagen wieder einmal eine Miſſion zu erfüllen, die für die Ge— ſchicke unſeres Vaterlandes von entſcheidender Be— deutung ſein wird. Schon ſeit jeher hat die Zen⸗ trumspartei aufgrund ihrer Schlüſſelſtellung Ver⸗ antwortungen tragen müſſen und zu tragen ge— wußt, die oft ſo ſchwer waren, daß nur eine welt⸗ anſchaulich ſo tief fundierte Partei überhaupt in der Lage ſein konnte, in ſolcher Situation den Mut und die Selbſtloſigkeit zur rechten Entſchei— dung aufzubringen. Es iſt kein Zufall und ein Glück für Deutſchland, daß immer, wenn es um ſolch große ſchwerwiegende— Entſchei⸗ dungen geht, jene chriſtlichen nationalen Männer aus dem Zentrum die Schlüſſel zur Löſung in der Hand haben, die nicht nach rechts und nach links ſchauen, nicht nach dem Vorteil oder Nachteil für die eigene Partei fra⸗ gen, ſondern immer nur das Volksganze ſehen, die Rettung des Vaterlandes. Es war gewiß nicht leicht für einen Brüning, ſich mit Männern aus jener Partei auf der extre— men Rechten an den Verhandlungstiſch zu ſetzen, die ſeit Jahr und Tag nicht nur ſeine Perſon, ſon— dern den politiſchen Katholizismus überhaupt, vor allem auch unſere Geiſtlichkeit mit einer Flut von Schmutz und Beleidigungen bedacht haben, die ihresgleichen ſucht. Gewiß mußte man ſich von vornherein darauf gefaßt machen, daß weite Kreiſe unſerer Wählerſchaft dies nicht verſtehen würden. Aber es mußte geſchehen— genau wie das Zuſammengehen mit der dem Chriſtentum feindlichen Sozialdemokratie ehedem— ſe l bſt auf die Gefahr hin, Anhänger zu verlieren, weil es ums Ganze geht, weil es im Augenblick gilt, alles zu verſuchen, einen ar⸗ beitsfähigen Reichstag zu ſchaffen und eine aber— malige Auflöſung zu verhindern. Wir haben ſchon mehrfach auf die großen Ge— fahren hingewieſen, die nochmalige Neuwahlen im Gefolge haben würden: Zeit⸗ und Geldverluſt, das Unruhemoment als großer Schaden für unſere Wirtſchaft uſw. Und es iſt beachtlich, daß neuer⸗ dings auch aus Kreiſen der Wirtſchaft ſelbſt bereits immer mehr warnende Stimmen kommen, Mah⸗ nungen, die beginnende wirtſchaftliche Erholung und die Durchführung des Wirtſchaftsprogramms nicht durch neue politiſche Unruhen zu ſtören. Das ſind auch die Motive, die unſere Führer ſich mit den Nationalſozialiſten zuſammenfinden ließen, vorerſt zu unverbindlichen Beſprechungen mit dem Ziele, auf weite Sicht die nach Lage der Dinge einzig realiſierbare Reichstagsmehrheit zu ſchaffen, welche ſtabile Regierungsverhältniſſe und die endliche konſequente Durchführung eines ein⸗ heitlichen Wirtſchafts⸗ und Verwaltungsreform⸗ programms ermöglichen könnte. Das war auch das Ziel, welches die zentrümlichen bezw. bayeri⸗ ſche volksparteilichen Reichstagsvizepräſidenten be⸗ ſtimmte, gemeinſam mit dem nationalſozialiſtiſchen Reichstagspräſidenten Goering und im Gegenſatz zu den Quertreibereien des Deutſchnationalen Graef, beim Empfang durch den Reichspräſiden⸗ ten, dieſem klar zu machen, daß eine ſolche Reichs⸗ tagsmehrheit zum mindeſten im Entſtehen begrif⸗ fen iſt und zugewartet werden ſolle, bis die politi⸗ ſche Lage ſich in dieſem Sinne geklärt habe. Wenn auch dieſer Empfang keine greifbaren Er⸗ gebniſſe zu verzeichnen hatte, ſo hat er doch die Gewißheit gebracht, daß die eindeutige und endgültige Entſcheidung Hin⸗ denburgs im Sinne der Regierung apen noch nicht erfolgt iſt, was allein 8 3 e 8 4. ſchon daraus hervorgeht, daß der Reichspräſident ſich bereit erklärt hat, die Vertreter des Zentrums und der Nationalſozialiſten am Dienstag und Mittwoch zu einer politiſchen Ausſprache zu emp⸗ fangen, zu der es anläßlich des Empfanges am Freitag nicht gekommen iſt. Wenn ſchon uns der Schritt an den Ver lungstiſch mit den Nationalſozialiſten ſchwer- worden iſt, ſo dürften die Folgen aus dieſen Verhandlungen allein bereits für die National- ſozialiſten bedeutend ſchwerer und weittragender ſein, als dieſe ſich im Augenblick ſelber einzugeſtehen wagen. Wir ſtellten ſchon des öfteren feſt, daß dem„Völkiſchen Beobachter“ auf einmal der Stoff gegen das Zentrum ausgegangen zu ſein ſcheint. Bemerkenswert iſt es auch, daß die Reden der Füh⸗ rer nicht mehr jenen revolutionär-aufreizenden Ton von ehedem haben. Man muß ſich anpaſſen, denn es geht mit fliegenden Fahnen in das Lager des bislang ſo verpönten Parlamentarismus. Hitler muß ſich in einer argen Zwickmühle befin⸗ den, daß er keinen anderen Weg mehr ſieht. Daß er in ſeinen Reden und in ſeiner Preſſe auf den Schwung und auf die Würze verzichtet und ſich denen in die Hand gibt, die den noch bürgerlich denkenden Teil ſeiner Anhänger von den Revolu— tionären trennen, ſeine Bewegung alſo ſpalten wollen. In dieſem Sinne ziehen Reichsregierung und Zentrum an einem Strange, wenn hier auch von keiner gewollten Zuſammenarbeit und Ueber⸗ einſtimmung die Rede ſein kann. Eines ſteht feſt: Die nationalſozialiſtiſche Partei befindet ſich bereits auf abſteigender Linie. Oder glaubt jemand, die oſtelbiſchen Katholiken⸗ freſſer würden einen Hitler noch verſtehen, der mit dem Zentrum ſich beſpricht? Glaubt jemand, die Schwerinduſtrie würde Herrn Hitler noch weitere Gelder zufließen laſſen, nachdem ſie ihr Ziel, die Verdrängung der Arbeiterſchaft aus den Miniſter⸗ ſeſſeln erreicht hat, das Tarifrecht aufgelockert iſt. Iſt es nicht komiſch, daß heute ein Göbbels zähne⸗ knirſchend bekennen muß, daß ſich auf dem breiten Rücken der Nationalſozialiſten die Herrſchaft der alten Exzellenzen aufgerichtet hat. Iſt es nicht köſt⸗ lich, den„Völkiſchen Beobachter“ im Kampfe ge— gen die„Reaktion“ und die„hohen Herrſchaften“ zu ſehen. Es kommt ſo, wie es kommen mußte. Wir haben gleich nach der Wahl bereits feſtgeſtellt, daß der Nationalſozialismus nun am Scheidewege ſteht und daß es mit ihm wieder bergab gehen muß, mag er ſich nun für den Sozialismus oder die Reaktion, für den Parlamentarismus oder die Revolution entſcheiden. Es wäre nur zu wünſchen, daß die Scheidung der Geiſter recht bald kommt, und daß wir endlich eine aktionsfähige vom Vertrauen des Volkes getragene Regierung und einen ar⸗ beitsfähigen Reichstag erhalten! Sollte es, wenn auch nicht zu einer Koalition im alten Sinne, ſo doch zu irgendeiner Form der Zuſammenarbeit zwiſchen Zentrum und National⸗ ſozialiſten kommen, ſo werden unſere alten im politiſchen Leben erfahrenen Zentrumskäm⸗ pen, die einſt aus einer revolutionären Sozialde⸗ mokratie eine duldſame poſitiv am Staate mitar⸗ beitende Truppe gemacht haben, ſchon wiſſen, in welche Schule ſie die Herren Propagandaredner und Heißſporne der großen revolutionären Oppo⸗ ſitionspartei von heute zu nehmen haben. Jedenfalls das Schickſal der noch jungen katholiſchen Partei Italiens wird die Deutſche Zentrumspartei nicht teilen! i ie. * Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden FFC 49. Jahrgang keit will ja die Tat, Liebe zu Chriſtus drangr zum Apoſtolat. Chriſtus, Herr der neuen Zeit! So erhebt ſich in der Großſtadt in eng verbundener Gemeinſchaft eine Phalanx von Erwachſenen und Jugendlichen, von Laien und Prieſtern, die erfüllt ſind von der einen und heiligen Verantwortung: Am latholiſchen Weſen ſoll die Welt geneſen. Da⸗ rin liegt kein Angriff gegen andere. Wenn das wäre, wäre das Wollen von vornherein unkatho⸗ liſch. Wir verwehren es keinem, an ſeine Sache zu glauben. Aber wir verlangen, daß man uns auch an unſere Sache glauben läßt. Wir haben die feſte Ueberzeugung, daß im katholiſchen Weſen die tiefſten Quellen für die Geſundung der Welt erhalten ſind. So ſegnet uns die Kirche, da ſie uns aufruft zur katholiſchen Aktion:— Alles, alles zu erneuern in Chriſto,— zur Aufrichtung des Königtums Chriſti nicht nur in der Kirche, ſondern überall, auf daß Politik und Kultur, Kunſt und Wiſſenſchaft, Familie und Staat erfüllt werden vom Geiſte Chriſti. Oder iſt es nur Sinn des Chriſtentums, die Seelen umzugeſtalten? Darf es verzichten auf die Geſtaltung der Welt? Das wäre Flucht in die Innerlichkeit. Gott hat uns dieſe Großſtädte, hat uns dieſe Welt anvertraut. Geſtalten wir ſie in ſeinem Geiſte. Heil den Frauen und Männern, die ſich darum mühen, in Politik, in Wiſſenſchaft, in Kunſt, in ſozialer Sorge in großen und kleinen Gemeinſchaften, in ungezählten Familien Gottes Geiſt Wirklichkeit werden zu laſſen. He i leuch, katholiſche Jugend, die ihr mit dem Wil⸗ len daſteht, ein heiliges Werk zu leiſten. In euch lebt die Unruhe, die heilige Unruhe, die zum Licht, zu Gott, zum Helfen drängt. Heil euch, von der Werkjugend, der Sturmſchar, der Schwarzen Schar! Heil euch, Kolpings Söhne. Neudeutſchland, Kongregation und Korporation, und wie ihr alle heißt! Heil euch, ihr Mädchen und Jungfrauen! Die Großſtadtjugend ſteht geſchloſ— ſen! Die Not iſt da, das Dämonenhafte lebt in un⸗ gezählten Geſtalten in unſeren Großſtädten, aber auch Gott iſt da, wirklich mit Gottheit und Menſch⸗ heit, Gott lebt in den Seelen von Tauſenden, die als Heilige unter uns gehen. Ungezählte Lichter ſtrahlen in den Straßen der Großſtadt. Aber glü⸗ hender noch brennen Herzen von Gottes- und Menſchenliebe. Gott ruft zur Tat, zur Arbeit für ſein Reich. Es gibt ein Miſſionsland, e ine Dia⸗ ſporagegend in der Großſtadt. Hel⸗ den müſſen aufgeboten werden, Männer und Frauen, Helden und Heldinnen in unſerer Jugend! Schaffen wir inmitten unſerer Großſtädte Inſeln und Kontinente, wo Gottes Land iſt und wo Liebe wohnt, und jede Not, die draußen klagt, Heilung und Heimat findet. Dann werden auch die wieder hoffen, die heute verzweifeln. Der aufgezwungene Wahlkampf „ Durch einen Regiefehler iſt die Auflöſung des Reichstages, mit der man ſeit einigen Tagen für den kommenden Donnerstag hatte rechnen müſ⸗ ſen, bereits in der Montagsſitzung zur Tatſache ge⸗ worden. Die Auflöſung, deren Gültigkeit vom Reichstagspräſidenten Goering angezweifelt wird, beſteht formaljuriſtiſch zu Re ch t. denn der Kanzler war im Beſitz der Auflöſungs⸗ order und iſt auch heute noch, ſelbſt wenn das Mißtrauensvotum rechtskräftig wäre, ſei⸗ nen amtlichen Befugniſſen nicht entkleidet. Eine andere Frage iſt, ob die Regie- rung, die zwar formal den Sieg in dem großen Ringen zwiſchen Präſidialkabinett und Parlament davongetragen hat, moraliſch irgend ein Recht hatte, einen Reichstag, der ſich nur mit 45 Stim⸗ men für ſie ausgeſprochen hat— eine noch n icht dageweſene Niederlage!— nach Hauſe zu ſchicken und ſich damit bewußt in Gegenſatz zu dem Willen des Volkes zu ſetzen. Denn, daß der nun aufgelöſte Reichstag dem Willen des Volkes nicht mehr entſprochen hätte, wird doch wohl nie⸗ mand mit gutem Wiſſen behaupten können. Wenn eine Neuwahl auch geringe Veränderungen mit ſich bringen dürfte, die Konſtellation w ird doch die gleiche bleiben. Ein Brüning iſt vom Reichspräſident nach Hauſe geſchickt worden, obſchon kein Reichstag es je gewagt hat, ihm ſein Mißtrauen auszu⸗ ſprechen. Und heute ſtellt ſich eine Regierung, hinter der nur 45 Abgeordnete eines ſoeben gewählten Parlaments ſtehen, gegen die Volks⸗ vertretung und glaubt gegen dieſe regieren zu können. Entſpricht das noch dem Sinn der Verfaſſung?! . Als Reichspräſident von Hindenburg im Reichs- S tage beim Antritt ſeiner Praſidentſchaft in Gegen wart des damaligen Reichstagspräſidenten Loebe vereidigt wurde, ſagte er wörtlich: 5„Reichstag und Reichspräſident gehören zu⸗ ſammen, denn ſie ſind beide unmittelbar aus den Wahlen des deutſchen Volkes hervorgegan⸗ Stadtrat eingehenden Bericht uver vie Finanz. lage der Stadt, die bekanntlich außerordentlich ſchwierig iſt. Die Bereitſtellung der Mittel zur pünktlichen Zahlung der Löhne, Gehälter und Fürſorgeleiſtungen werde nur dann möglich ſein, wenn die Landesregierung die bei ihr ein⸗ deckt, a ö nge J if„ Steinsfurt(Amt Sinsheim).(Erhängt auf⸗ gefunden.) Am Waldrand des Weges Gron bachSteinsfurt wurde der 24jährige Chauffeur Ottel, ein Elſäſſer, erhängt aufgefunden. Er Wilhelm Noßlein b Baum und fiel dabei in einen Pfahl i die Bauchdecke aufriß. Trotz der ſchweren Ver⸗ 105 em Felde vom hl, der ihm wundung ging der Verunglückte allein nach Hauſe. Doch verſchlimmerte ſich ſein Zuſtand derart, daß er ins Mergentheimer Kranken- 1 8 ie er⸗ wer⸗ kom iern⸗ in jede ſich über Eine das gni ter⸗ dem guten Wil⸗ ſt ge⸗ ge 1 10 9 e S Anträge genehmigt und wirkſame wurde nach Steinsfurt gebracht, wo der gericht⸗ haus verbracht werden mußte. 5 ed peer den Hi een durchführt. Wie bekannt, ver⸗ liche Augenſchein vorgenommen wurde. Zell i. W.(Erdſtoß.) Am Dienstag nach⸗ törperung der Volksſouveränität, die die handelt die Stadt Heidelberg mit dem Lande Haßmersheim(Amt Mosbach)(Schadenfeu⸗ mittag zwiſchen 13,45 und 14,00 Uhr, wurde Grundlage unſeres geſamten heutigen Verfaſ⸗ W 8 5 noch übt Pilfe für die ſchon am 1. 0 ie Kinderſpiel) In der Scheune des hier ein Erdſtoß wahrgenommen. Da irgend⸗ ſungsleben bildet. Das iſt der tiefe Sinn der September fälligen Zinszahlung für ihre 5[Landwirts Georg Kübler brach Feuer aus, das welche Wellenbewegungen nicht wahrgenomme Verfaſſung, auf die ich mich ſoeben durch mein Millionenanleihe. raſch auf die Scheuer des Bruders des Beſitzers wurden, nimmt man an, daß es ſich um e Manneswort feierlich verpflichtet habe.“ Heidelberg.(Das Verſorgungsamt bleibt!) übergriff. Das Feuer fand in den Erntevorrä- lokalen Stoß gehandelt hat. Weitere Erdſtöße hr Pacht⸗ allem der Allmen⸗ gig zu bislang Für die 3 bildeten Budget des Darmſtadt war fehlt heute, vor al⸗ Qualitätserzeu der Jahres an r geweſen, viele Jahre Gerade die tand. Selbſt⸗ än ien Ver Ruh die Verhält⸗ chten ger das Alter den Genuß der rtrag Anbau bh aus dem landwirt Jahrgang Sie n den meiſten ſerer et können die ſſtellte, hat man ſchaft ſich au⸗ as nächſt V Leute zu un d hat, her das erufen, im tände ſind rvorg Berechtigten d n, daß er es nur t leide ſchon en Zuf Pachte ieſen. in ſodaß vor dererſeits holen. 2 Es iſt uns nicht recht verſtändlich, wie man die nunmehr erfolgte Reichstagsauflöſung mit der da⸗ mals abgegebenen feierlichen Erklärung des Herrn Reichspräſidenten in Einklang bringen ſoll. Es ſteht in der Geſchichte des deutſchen Volksſtaates jedenfalls einzig da, daß ein Reichstag aufgelöſt wurde, weil„die Gefahr beſtand, daß er eine Not⸗ verordnung auflöſe“. Die Abſtimmung hat gezeigt, daß die Regie⸗ rung eine Regierung ohne Volk iſt. Und es iſt ſchon ſo, wie der deutſchnationale Abg. Stadtler vor einigen Tagen in einem Artikel im „Großdeutſchen Reich“ befürchtete, daß der Sieg der Regierung zu einem„Pyrrhusſieg der Wilhel⸗ miniſchen Reſtauration“ geworden iſt, und die letz⸗ zen Trümmer der ſogenannten nationalen Ein⸗ heitsfront nunmehr zerſchlagen ſind. Es bahnt ſich bereits eine Umgruppierung der Parteien an, die letzten Endes auf eine ſozialiſtiſche Einheits⸗ tront gegen die Privatinitiative hinausläuft. 10 die 1 Göhbels bereitet ſchon die Annäherung an Sozialdemokraten vor! Der„Angriff“ veröffentlicht nämlich unter der Ueberſchrift„Politiſche EGrbſchleicherei“ einen unglaublich rohen Angriff auf die Kreiſe, die hin— zer der Regierung ſtehen. Nach dieſer Attacke dürfte es kaum noch eine Ueberbrückung der Kluft geben, die ſich hier auftut. Es fällt zum erſten Mal ein Kompliment ab für den„ehrlichen Kampf der SPD. „Niemand wird uns in den Verdacht neh— men“, heißt es in dem Artikel u. a.,„daß wir Schleppenträger des Marxismus ſind, aber das geſtehen wir offen, daß es uns ſauberer erſcheint, mit der SPD. zu kämpfen, die wenigſtens ſo ebrlich geweſen war, offen zu ſagen, daß ſie uns haßte und verabſcheute und auch dementſprechend handelte. Das Ge— ſinnungspack, das heute verſucht, uns durch eine Breiwand von der Macht fernzuhalten, iſt nicht nur dumm und brutal, ſondern auch heimtückiſch und gemein.“ Man ſieht, was heute ſchon möglich iſt. Geſtern Verhandlungen mit der„schwarzen Peſt“, dem Zentrum u. heute ſchon Liebäugeln mit den„Rot⸗ mördern“ von der Sozialdemokratie. Die Natio— nalſozialiſten werden in dieſem Wahlkampfe kei— men leichten Stand haben, denn ſie müſſen ihn führen in Oppoſition gegen die amtliche Wirt⸗ ſchaftspolitik, das bedeutet in Oppoſition gegen die Teile der Wirtſchaft, die Hitler bisher Gefolgſchaft geleiſtet haben. Der Wahlkampf kann von den Nationalſozia⸗ liſten nur mit Ausſicht auf Erfolg geführt werden durch die ſchärfſte Bekämpfung der pri⸗ vatwirtſchaftlichen Tendenz dieſer Regierung und unter ſtärkſter Betonung der„ſozialiſti⸗ ſchen“ Forderungen des nationalſozialiſtiſchen Programms. Dann aber kommt Hitler in einen unüberbrückba— ren Gegenſatz zu ſeinen Geldgebern aus den Krei— ſen der Wirtſchaft, dann beſteht für ihn die Ge⸗ fahr, daß auch ſeine letzten Geldquellen verſiegen. Man kann auf dieſen Wahlkampf, der eine völlig neue Gruppierung ergeben wird, u. in dem die Nationalſozialiſten keinen leichten Stand haben werden, nur geſpannt ſein. Die Zentrumspartei hat keinen Zweifel gelaſſen, daß ſie die uns aufge⸗ zwungenen Neuwahlen— der fünfte! Wahlkampf in dieſem Jahre— als ſchwere Schädi⸗ gung von Volk und Wirtſchaft betrach⸗ tet. Sie hat alles getan, eine Reichstagsauf⸗ löſung zu vermeiden. Die Reichsregierung hat jedoch dadurch eine ſchwere Schuld auf ſich geladen, daß ſie alle Verſuche, eine parlamentariſche Löſung zu fin den vereitelt hat und ſeit Wochen auf die nun leider zur Tatſache gewordene Auflöſung des Meichstages hingeſteuert hat, die weder dem Wortlaut, noch dem Geiſte der Verfaſſung ente ſpricht.. Aah und Jern Mannheim.(Lebensgefahr durch einen Meſ⸗ ſerſtich.) Zwei Taglöhner in Rheinau gerieten in Streit. Als der Sohn des einen ſeinen Vater aus dem Streit wegziehen wollte, wurde er von dem andern in den Unterleib geſtochen, ſodaß er eine lebensgefährliche Wunde davontrug und ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den mußte. Der Täter wurde ins Bezirks—⸗ gefängnis eingeliefert. Heidelberg.(Heidelbergs ſchwierige Fim anz⸗ lane ll Der Oberbüragermeiſter erſtattete dem Zum Leiter des Verſorgungsamtes Heidelberg] ken reichlich Nahrung, ſo daß die Scheunen be- wurden zwiſchen 13 Uhr und 14 Uhr in Ba⸗ 0 9 hr in Bag⸗ wurde ab 1. Oktober Oberregierungsrat Münchner, bisher in Frankfurt a. d. Oder be⸗ ſtimmt. Daraus geht hervor, daß das Verſor⸗ gungsamt Heidelberg, deſſen Weiterbeſtehen in Frage geſtellt war, nunmehr endgültig bleibt. Vom Kaiſerſtuhl.(Zweite Blüte am Kaiſer⸗ ſtuhl.) Das Hagelwetter im Juni und die darauf folgende ſchöne Witterung hat in den vom Hagel betroffenen Gewannen ein neues Treiben der Bäume hervorgebracht. Vieler⸗ orts ſtehen Bäume in zweiter Blüte, doch dürfte mit einem Reifwerden der Früchte kaum zu rechnen ſein. Freiburg i. Br.(Ein Hirtenſchreiben des Freiburger Erzbiſchofs.) Das Anzeigenblatt der Erzdiözeſe vom 12. Septemb. veröffentlicht ein Hirtenſchreiben des Erzbiſchofs Dr. Gröber, das am nächſten Sonntag in allen Kirchen der Erzdiözeſe zur Verleſung gelangt. Das Hirtenſchreiben befaßt ſich mit den ſeeliſchen und körperlichen Gefahren des Notwinters und appelliert an die ländliche Bevölkerung, ſich, wie in den vergangenen Jahren, der hungern⸗ den Familien in den Städten zu erinnern. Er ruft die Gläubigen auf, ſich wieder in den Dienſt der Caritas zu ſtellen und das ganze religiöſe Leben wieder zu einem opferwilligen Leben der Liebe zu geſtalten. . Karlsruhe.(Großer Unwetterſchaden.) Ein über der hieſigen Gegend niedergegangener Wolkenbruch hat hier und namentlich in Dur⸗ lach ſchweren Schaden angerichtet. Die Waſſer⸗ maſſen drangen vielfach in die Keller ein. Gan⸗ ze Straßenzüge ſtanden unter Waſſer. Die Landſtraße zwiſchen Ettlingen und Durlach war ſtreckenweiſe mit Geröll u. Schlamm über⸗ reits in hellen Flammen ſtanden, als die Feu⸗ erwehr am Brandplatz erſchien. Die Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurde der Brand durch ein fünfjähriges Kind verurſacht, das in einer der Scheuern mit Feuer ſpielte. Walldorf(bei Wiesloch).(Auf Zwetſchen kein Waſſer trinken!) Hier ſtarb das 10 Monate alte Kind des Taglöhners Andreas Hetzes an den Folgen des Genuſſes von Zwetſchen und Waſ— ſer. Ottoſchwanden(A. Emmendingen).(Töd⸗ licher Unfall.) Nachts kam der Bäcker und Kon⸗ ditor Wilhelm Hagin, der mit ſeinem Fahrrad in ſtarkem Tempo die ſteile obere Schutzhof⸗ ſtraße hinabgefahren war, zu Fall und erlitt 1 Verletzungen, denen er bald darauf er⸗ ag. Hermeskeil(Hochw.)(Tödlicher Fahrradun⸗ fall.) Hier ereignete ſich ein folgenſchwerer Fahrradunfall, dem leider ein blühendes Men⸗ ſchenleben zum Opfer fiel. Der Beſitzer der Gaſtwirtſchaft„Grimburger Hof“, Herr Back, kam mit ſeinem Fahrrad ſo unglücklich zu Fall, daß ihm die gange Schädeldeche aufgeriſſen wurde u. er auch noch im Geſicht erhebliche Ver⸗ letzungen erlitt. In bewußtloſem Zuſtande wur⸗ de der Verunglückte in das Krankenhaus nach Hermeskeil gebracht, wo er jedoch nach einigen Stunden, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Donaueſchingen.(Brotpreisverbilligung.) Die Bäckermeiſter des Bezirks Donaueſchingen ha⸗ ben die Brotpreiſe um 4 Pfg für den Drei⸗ pfundlaib ermäßigt. Weikersheim.(Schwerer Unfall.)(Tauber⸗ grund). Der 25 jährige ledige Landwirtsſohn Auflöſung des heſſiſchen Landtages beantragt Darmſtadt, 14. 9. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat im Landtag den 2: bracht, für den Fall einer Reichstagsneuwahl, den ſechſten heſſiſchen 0 e der heſſiſchen Verfaſſung aufzulöſen. Die Neuwahlen zum heſſiſchen Landtag ſollen zuſammen mit den Reichstagswahlen ſtattfinden. Ferner wird beantragt, den Landtag alsbald einzube⸗ rufen, um eine Entſcheidung über den vorſtehen den Antrag herbeizuführen. Jinanzausſchuß des heſſiſch. Landtags Darmſtadt, 14. 9. Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beriet am Dienstag einen ſozialdemokratiſchen Antrag, die Regierung zu erſuchen, bei der Reisregierung und im Reſchs⸗ rat darauf zu dringen, daß mit größter Be⸗ ſchleunigung eine Aenderung des Finanzaus⸗ gleichs zwichen Reich, Ländern und Gemeinden herbeigeführt wird. Der Vertreter des Fi⸗ nanzminiſters gab bei dieier Gelegenheit be⸗ kannt, daß die Landesſteuern in letzter Zeit nicht weſentlich zurückgegangen ſeien, wohl aber die Reichsſteuern in erheblichem Maß. Bezüg⸗ lich der Weiterkeitung der Reichsüberweiſungs⸗ ſteuern an die Gemeinden und Gemeindever⸗ bänden wurde von der Regierungsſeite betont, die Verzögerung in der Ausſchüttung ſei da⸗ rauf zurückzuführen, daß zahlreiche Gemeinden dem Lande ganz erhebliche Beträge ſchulden, ſodaß dieſes kaſſenmäßig gezwungen ſei, in un⸗ gefähr gleicher Höhe ſeine Ausſchüttung zu⸗ rückzuſtellen.— Nach längerer Debatte wurde der Antrag angenommen. Ein Antrag des Abg. Glaſer(LB), bei Verpachtungen von fiskaliſchem Gelände die vor dem 1. Januar 1932 abgeſchloſſenen wurden die Friedenspacht⸗ ſätze feſtzuſtellen und für 1932 die Pachtſätze möglichſt den Friedenspachtſätzen anzugleichen, wurde mit 11:1 Stimmen angenommen. An⸗ träge, die die Kommuniſten geſtellt hatten, herfielen der Ablehnung. Das Zentrum bean⸗ antragte, die Regierung möge ſowohl mit ſtärkſtem Nachdruck alle Maßnahmen anwen⸗ den, die geeignet ſeien der Arbeitsloſigkeit mit größtmöglichſtem Erfolg zu begegnen. Die Nationalſozialiſten brachten den Antrag ein, die Regierung ſolle bei der Reichsregierung darauf dringen, daß ein umfaſſendes Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm im Sinne der veröf⸗ fentlichten nationalfosjaliſtiſchen Vorſchläge aufgeſtellt und durchgeführt werde. Der Aus⸗ ſchuß lehnte den Zentrumsantrag mit 715 (NS. u. Komm.— Soz. u. Ztr.), den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Antrag mit 6(NS), 6(Soz., Itr. u. Komm.) Stimmen ab und überwies die Eingaben der Regierung als Material. heſſiſcher Geſezgebungsausſchuß 5 Darmſtadt, 14. 9. Der Geſetzgebungsaus⸗ ſchuß lehnte zwei Erſuchen um Aufhebung der Immunität eines nationalſozialiſtiſchen und eines kommuniſtiſchen Abgeordneten einſtim⸗ mig ab. Der nationalſozialiſtiſche Antrag, die Regierung möge an alle Dienſtſtellen Anord⸗ nung ergehen laſſen, daß keinerlei Akten ent⸗ fernt oder vernichtet werden dürfen, wurde mit 7:5 Stimmen angenommen. Abgelehnt wurde ein NS⸗Antrag, heſſiſchen Polizeibe⸗ amten und Schülern den Beiuch und die Mit⸗ gliedſchaft bei der NSDAP zu erlauben, ſo⸗ wie ein kommuniſtiſcher Antrag über politi⸗ ſche Betätigung in den Schulen. Angenommen wurde dagegen ein Zentrumsantrag mit 2:1 Stimmen bei 9 Enthaltungen, der die Zugehö⸗ rigkeit von Polizeibeamten zu politiſchen Kampforganiſationen verbietet, ein NS⸗An⸗ trag über Aufhebung von verhängten Stra⸗ fen, Maßregeln uſw. gegen Beamte anläß⸗ lich ihrer Zugehörigkeit zu politiſchen Partei⸗ organiſationen mit 7:5 Stimmen und die Ziffer 1 eines NSDAP⸗Antrages: Die Re⸗ gierung wird erſucht, daß der Poliſeidirekto. Maſchmeyer⸗Worms die an ſeiner Wohnung angebrachten Parteifahnen der Eiſernen Front entfernt. Die Ziffern 2 und 3 des Antrags: Aufhebung des Erlaß des Innenminiſters, der die Zugehörigkeit von Polizeibeamten zur NS DAP verbietet und Verſetzungen von Polizei und Gendarmeriebeamten nur bei Todesfällen eintreten zu laſſen, wurden mit 6:6 Sti abgelehnt. 7 denweiler, Zunzingen, Britzingen und Marzell Chriſti Kreuz in der Großſtadt Frau Dr. Schlüter⸗Hermkes. * Der Volksmund bezeichnet mit dem Worf Kreuz die Erſcheinungen, die den geraden Wuchs des Lebens durchqueren: Not, Angſt, Schickſal meint die Rede vom Kreuß. Das erſte Kreuz unſerer großen Städte iſt die 55 Guyttferne. N J Seitdem Gott Menſch wurde, hat es kein: Epoche in der Geſchichte des Chriſtentums gegeben, die in einem ſolchen Ausmaß und ſo ſelbſtverſtänd— lich gottfern war wie dieſe Zeit. Weitaus am größten iſt dieſe Entzkirchlichung der großſtädtiſchen Bevölkerung. Man muß in allem Ernſt die Frage ſtellen: Gibt es überhaupt noch ein chriſtliches Proletariat? Noch vor zwanzig Jahren wäre daz vielleicht noch eine ſinnloſe Frage geweſen. Heute liegt in ihr eine der größten Wunden unſerer Städte offen. Nach einer zuverläſſigen Schätzung ſind etwa 75 Prozent der organiſierten Sozialiſten und 93 bis 95 Prozent der organiſierten Kommu— niſten aus der Kirche ausgetreten. Den 800 000 chriſtlichen Gewerkſchaftlern ſtehen 5 Millionen Freigewerkſchaftler und 5½½ Millionen Kommzeni⸗ ſten gegenüber! e Auf dem Aſphaltboden kann man alſo nur tholiſch bleiben, wenn man den ganzen Menſchey in Chriſtus hineinpflanzt. Für Gott iſt der Menſch geſchaffen, und das Weſen ſeines Geiſtes iſt die Fähigkeit, Gott zu erfaſſen. Der Menſch, der ſich von Gott löſt, zerſtört damit ſein eigenes Weſen, ſeine Menſchlichkeit. So ſteht vos ans vas andere Kreuz, das Kreuz der Entmenſchlichung des Großſtädters. Niemals iſt es ſchwexer geweſen, Menſch zu ſein, als jetzt, wo der Menſch mehr denn je zuvor glaubt ſich die Natur und ihre Kräfte dienſtbar gemacht zu haben. 5 g Die Leiſtungen der Großſtädk wie die Ver⸗ kehrsanlagen, die Verſorgung mis'Waſſer, Gas u. Elektrizität, die Krankenanſtalten, Bibliotheken, dienen alle dem Menſchen als Maſſe. Eine noma— benhafte Gewichtloſigkeit des Gefühlslebens wirg ſelbſtverſtändlich. Das erſchütterndſte Zeichen der Entmenſchlichung iſt das Sterben des Willens zum Kind. Ein hervorragender Sachkenner hat jüngſt auseinandergeſetzt, daß der eigentliche Grund eine ſeeliſche Erkrankung der Großſtadtmenſchen ſei. Die Großſtadt iſt ein Kühlhaus für ſtarke Ge⸗ fühle, für die einmalige dauernde, gewaltige *“Tiebe zwiſchen Mann und Weib. Sie iſt gleich⸗ Atzeitig ein Treibhaus für Leidenſchaft und Triebhaftigkeit.„„ Zu den entmenſchlichenden Einflüſſen der Natur⸗ ferne kommt die beſinnungsloſe Hetze des Ver— kehrslebens, der Akkordarbeit. Zu allem kommt die dauernde Ueberreizung des Menſchen. 0 Wir ſind davon überzeugt, daß die Großſtabdt eine Stufe, eine ſteile Stufe beim Aufſtieg der Menſchen zu Gott iſt. Der Menſch iſt heute be— reit zu einer Bindung des Menſchenweſens. Gott. Irgendwo muß der Menſch, beſonders der junge Menſch, heiß lieben. Nur ein ganz durch⸗ glühter Menſch hat bewegende Gewalt. Nur der Autorität eines in einer Richtung gelebten Leben iſt man bereit, ſiez anzuſchließen. Deswegen iſt heute der Blick auf Golgatha freigelegt. Erft enn durch unſere chriſtliche Liebe im Menſches das Bewußtſein von der Gottesebenbildlichtel jeder Seele erſtanden iſt, wird die Tatſache, dai Chriſti Blut uns alle von der Sünde erlöſt han Mirklichkeit. f Dann wird der Menſch ſich nicht mehr von der Technik mechaniſieren laſſen, ſondern er wird die Technik vermenſchlichen. Weltervorherſage Freitag: Abgeſehen von Nebel- oder Hoch⸗ nebelbildung aufgeheitert und trocken, bei meiſt öſtlichen Winden Temperaturen wenig geän⸗ dert. Samstag: Fortdauer des bis auf Nebel bildung trockenen und heiteren Wetters. ummeln lte die i LlenrskEIFfF E 10 . 27 Pl. Würfel... 23 Pl. Doppelpaleet vi M bie Putzfrau in der Dose 9 Doppeldose 35 Pl. Normaldose 20 Pf. Flfanlis die neue Joi ii. XSklfrEurtockEU 45 Pl. Normalpaket 27 Pl. 80 MA das moderne Waschmittel. 25 Originalpaket. 4 36 Pl. 5 3 1 4 Ne N———-—„-— 3 ie Anzeige nach 4 Wochen wieder t dem Zuſatz, man au ſo wurde d 2 Päch⸗ benenfall eit dem 1. Febr. 17 ch gege zugehen. Als daß pachtung ein 2 mi „jedoch gewillt ſei, auf eine Ver Unternehme Handelsmann ter des fer meldete, holt 8¹ in t Pius VI. oben ers der Univerſität 1 aufgeh f Weingärtner Papf t 178 oſe ſe von Auguf ſt gen des Klo ing auch die Fabrik in da J ſcheint s en die Karthau ns er Matthias iben vom 24. Vermö Mainz zufiel, ſo g Da indeſſ dieſer über. durch das Schre wurde und das der Mainz. ſtößt auf den Widerſtand der Allmenden. der ahren f Geſchichte ſtatuten feſtge „Viernheimer Anzeiger“ dern.— Das Orts parlament un — Riedchronik ſtatut ab Altes und Neues zur Ortsbürger. Die Bürſtädter wollen ihr Allmend Die Allmende iſt e Heimatkundliche Beilage zum t as Ge⸗ ter Fried Als nach 1810(7) in d ßte Mühe, n. Am 20. Juli 1785 itere 12 Jahre, bis Fabrik zu Verkauf. e Am e Schmidt Vorrecht auf wei Er zahlte der Univ s Eigentum ahre 1797 die s 1793 treten als nn Gebhard und e grö en und einen jähr en und von 1792 ab 1100 tät zum Iſenburgiſch ſein Neff die Käufer. auptmann Ehemanns erſität für die Ver i d ch und ter der Firma Fried⸗ 25 betrieben, in dem ine Tochter Machen ſtliche i b ſich di zu bringe Univerſ des Jahre Handelsma Als dann im J es Vorrechtes für die ilfe ihres 100 Gul iche für Philippse enhauer waren Dann hat e die den preußiſchen H Tode deſſen Sohn um m Jahre 18 ſich die 5 0 is zu e Höhe 1050 Guld September Stelle der r b zuerſt mit Verwalter Hoeg, beide Teilhaber ſtarben. da wurde die Fabrik un Weingärtner ga Reibelt. tand befindl ſeine Im 28. 2 intrat, ratet hatte, 1 mann Kronenbold von rich Chriſtoph Kronenbolds auers, Karoline, Gulden. Pächter an 0 längerung dieſes Vorrechtes gehe das Geſchäft in di wurde ihm da dritte Verlängerung d Ende ging, entſchlo 1797 erneuert. rich Machenhaue lichen Pacht von die Gebrüder Der im Ruheſ ſchäft e bern und den Zeitv d, abzuänd Ueberaltete Zuf in f ſen anzupa iſſ ſen. lan he ch den Verteilungsp dur einzelnen Orte hältn lem in Ortsbür ten Mißwirt Bürſtadt, die Frage nach beſ E tücke bis jetzt nicht zur Allmendebeſitz r dire und der 5 n z. B. in en der Regel e cht hat Allmen n zu eine Ümendegrund ken mußte, tung der A men ließ. So liege deutendſt * Wir heim den be In em Alter nicht me wenn er in kommt. de 7 errei ſe ſo, daß dort in Jahren ſogenannten klei von 64 niſ ſelbſt zu bewirtſchaf⸗ ann von den Kindern umal bei den älteſten Verpach dieſ dſtücke cke werden d den, z Abſterben der einen eine Allmendgrun tſchaftet. tücke ſchlecht wer da beim ten Januar t der Ortsbürger in ie Grundſtü Fällen if der Lage, D der Berechtigten bewir Allmendgrundf Ortsbürgern, df ten. Pachtet daher jemand des folgenden und da damit rechne Die Folge if ſonen muß. ücke älterer Per r abgehen ßer tz hat. dſt und bewirt f Ortsbürge 1 ſo mu s aufgelöſt werden endgrun tücke am er einen anderen — ßahr im Be — ein Grundſtück, Grun verhälni daß Allm ein werden. nicht gedüngt d mehr pa lweiſe der tücke von Leuten i ber dieſ iteres der daß te Allmendgrundſ ſchaftet ü ei aupt nieman er Abnehmer ind die Allmendw bedeutenden Poſten resverwaltung überh 0 Hee Dieſ n mit Recht „ſo gering, d ohne W̃ nicht un Die che tändlich wir Jahren will ondere Sa andwirte klage verſ Jahr geringer nicht mehr lohnt. guter Abnehmer. früher einen Landwirts. 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Zeit und gekommen waren, Machenhauer ſel. ſo wie ſie ſchaftliche Eines aber derte vor uns, ſo w wirt an der Sonne, der niemand erſpart Volksſeele, die gleich⸗ 1 1 8 ewandelt. i n: Der gemeinſame ziale, en Grund und Boden ſo chehe lb Platz ihre nen um den J ch g 0 Auf demſe Ah * ſi it und Ge gingen ſie. r das ung hat ſere Verfaſſ ehrt in Ze Grund und Boden. ten auch un und gingen und geiſtige blieb unverſ kämpf den Kamp U Doch e gearbeitet wur Ver⸗ e fie s verheira Männer hrten. fü brikation nichts konnte das Ge⸗ ihrem Tod ers Herzet. för der Fa n Namen ihrer dem Trunke ergeben war, jäft weiter ſt Nach eiden ebenfall ge ihren b die unter de das Geſch t vorangehen 2). Bruder des Ober Gilmer walter war ein zogen die de, Da aber Hoeg von tand, auch nich m Erbgan i teten Schweſtern zu, fortgeſetzt. ſchäft auch die Fabrik „Herzet und verf rivateigentum, Das P Leben, n Stück ſchreitet. 7 de iſt ei * fü f um und Die Allmen ber die Zeit hinweg bleibt. weil mit Zubuß brik zu verpachten. Pächter war bis „die Fa Beſitzerinnen, Bierbrauer d g durch im Weſensgrund sbildete, Das die Allmende. d kom ſchlecht des Kauf von Han nderte herau lecht zu Ge ſterbenden un denn es gin hrhu wie ch 0 Ge zwiſchen luſtig gehen, amilie, durch eſchichte zte von angs ammenh t im Laufe der Ja große G um mu 0 Erbteile von Familie zu F menden Generationen ver hat nicht die Privateigent inneren Zuf das ſich er ſam ü 5 der im März Dienſt da ter Gilmer in elbe aufs neue. d jedoch der letz⸗ im Jahre 1884 die „als i Wilhelm ie ſchmidt, am, dieſ Landrich Jakob Meſſer genannten Jahres zuſammen mit hre 1877 ſch Jah kaufte aber wangsverſ teigerung k 20 000 Gulden vom ber aus 3), es vor Butzbach erwarb. Im tere Teilha Fabrik zur Z 1866 der Werk für Wir ſch⸗ t der ˖ t an dem gemeinen Beſten. bekanntlich da am beſten er⸗ eiſ t üddeu o des Bodens Im G r demokratiſcher ck Volkes kennzeichnet. n und Zwe nachhaltige ber behielt Dien Sin ich en ſi g de ſchon ein ig s Allmende a e Grundſtimmun fänglichen ler Bürger Die Allmenden hab halten, wo frühzeit Geſamtheit al Zug di zu Hand. Die ganz ihren uran ter ſtarb er von 87 Jahren. ſt der Jüngere ſeine fur ſeinen Leb Wilhelm und n noch zu Dieſe hat es neuer⸗ ſen fiel der Frank Anweſe Dien feinem Sohne 1901 1916 im hohen Alt ſtellte Wilhelm und das Anwe t übergab das bank als Gläubigerin zu Dienf zeiten im Jahre am 4. Februar Zahlungen ein, Gewerbe dings(1917) für 32000 Mark an Wilhelm Im Jahre 1913 in S mlich ausgeprägt ie heute noch zie finden ſ die Firma Fontaine ſtück, tücken, ſchließlich Soweit iter den heſſiſchen und ſen penheim den 465 5. ſi ven nach einer t die Allmende Er beſteht aus f dbe ha t einem Wie 20 Gemein m Kreiſe Hep ſſen n. Allmen jetzt noch 500 ſchland i 3 ſind j Norddeut ücken nebſ In He 1904 von 9 7 0 nden den größte Viernheim ur Grundſt In Gemeinden 48 iſt, hat feſtzuſtellen i Waldallmenden. sgeſtorben. 0 der Schwei Statiſtik von Acker⸗ bezw. In Allmendeboden. nachbarlichen Gemei 186 Loſen zu je 13 land. o gut wie au amtlichen haben von 70 0 Schalen, „Krüge, ſodann Sie zeigen die Fa⸗ ſw Flörs ſowie die ſermühle, Platten, „mahlen. ſt bezog ſie teinfabrik darin ein⸗ und og die Fabrik anfänglich aus owie aus der Gemarkung des helm Dien 0 ſſeln, Kümpfe, Wil einer eignen Wa uſchü Fruchtkörbe und Teekannen Holzkohlen uf 9 ie in ſ 5 en aus der alten Fayenzefabrik teren Wickertale ſeln, 0 Bingen 3 die eine Schmirgel Die Erde be ſchirr, Suppe ſſen ging r An Erzeugni Salatſchũü A es Kempten bei Tafelge aus Meißen und lie f u. G. verkauft, der Gemarkung Wicker, ſ der Engelsmühle, im un gerichtet hat. hervor: Kuchentelle ſtück heute d dem Waldacker, f Allmendgrund hr un 10 * je 3 Grund ck, das als erſtes ger im 50. Lebens tü ferner aus 180 Loſen zu Ortsbür dem Waldſ ein CM heim), jedoch die Marke ik Fayenzefabri ineinander, „Milch Oefen für JF( beiden Buchſtaben 1781( Chur⸗Ma 5 * Leuchter, Kaffee tragbare brikmarke je Orts⸗ hre Wand ls an die Verhältniſſe ade die jetzige hat d en Jo ich jewei Zeiten i ſie hat ſ d ſozial daß ger ſchaftlichen un ſpäter erhält. onderen im Laufe der gemacht, bezw. Wandlung der wirt Es iſt keine Frage, Wie die Allmende im Allgemeinen den er 7 Jahre allmende im Beſ lungen durch angepaßt. dachkrie er te 2 (Schluß folgt). 2) Vgl. die hochintereſſante Schrift: Wilh. Dienſt, inz). Leben, Flörsheim 1917. 3) Dienſt betrieb auch noch eine Hefenfabrik, d Aus meinem Allmend⸗ ngt, über⸗ len Verände⸗ ã kalen u dr ſozia adezu daz in den 10 gfachen derungen ger . B. i t ihren manni de, wie ſie z i d Anfor gszeit m altete Zuſtän rungen un 9 Zeit. Zuletzt, g, und nach ätrtden eines B. M. Kelſter der fürſtlichen Fab⸗ X wo ſie eingin ie in f kurze te, jedoch nur au 1820-1838, wurde, f kate mit J. Zeichen Darmſtadt. ſeit 1789 herſtell und zwar von i⸗ ſt weit ver⸗ Mitte der ihre Fabr Taſſen mit In der henze i war i hrhunderts waren Ja legt tüller, deſſen Fabr aren. Das Heſſen⸗ 8. Ja Kelſterbacher chnet w 8 i rik war H r geſucht. beſonders im ver bunter ori 70er Jahre des 1 Flörshe Herrn bach geze kate ſeh breitet, ber⸗ fähig⸗ ſſen ſantes und (für Holzkoh in u Mönch⸗ Fabrikan der zum Teil Mu ne Stücke Ernſt Lud⸗ 1765 für — 5 hle des Be t die Samm te noch in der e des Gaſtwirtes ch von Kel⸗ brik bezog auch ſch An die gs mmlung gibt e tli Die Fa (Lette) aus Wicker und Erde vom nahen 10 2 D aktur. Ein intereſ Stücke ſind auch im die um worden ſind, de Teller, enden Leiſtungs ſer zur f Großherzo eigenartig is Beſonders de. ner Tragofen Mühlgraben Kilbert. das Wa Hübſche üſſelsheim. 7 andoſen, gefertigt „Seelöcher“ rvorrag Kannen, ebäude ſteht heu ch im Beſitz kg ie i 1760 ben wur f. Dieſe Sa der„ Krüge, Bemalung. ſammlung des tadt au Bild keit der he ck iſt ein klei zu R ebenſo d von der he tlichen Manuf t, und der u , Herrn Adolf Zeit um terbacher Porzell noch erhalten i triebes f Ludwig VIII. an teilweiſe zeigen. nd befindet ſi rt auch noch gineller ima nzelſt hrte i Darmf 0 fü Untergaſſe u Löwen lage erinne — die Porzellan is ſie Heimatsmuſeum iſt wig in Wei Das anſehnliche Fabr ſterbach, wo Erde gegra len) aus der Letterde ſichtliches ſeltenes E lung Kel Landgraf „Zum bruch. Bildn m wurde im Jahre 1765 i ſes Jahres erhielt ein Am 30. April die Die Fayenzefabrik zu Flörshe 3 ielt ſodann erhi Fabri⸗ Inlande graben 1. Mär das Vor hörenden den. Es wur⸗ ainz ge Mainz 5 7 on allen zur ſagt ter Erde im konnte er ſein kaufe Dagegen mußt Geſuch vom u grün itel von Fayenzefabrik z in ch Joſef von 8 Jahre Zollfreiheit v toffen zuge mmeri ohf 7 Müller auf ſe 9 fürſt E dem dem Domkap 19 im eine — Ludw 1765 von Kur det. recht, in gegrün kation erforderlichen Orte Flörshe den ihm für Georg überall im Brennholz nach geeigne er die Erlaubnis, zu dürfen; ferner 5 ter in Mainz Als Dreſte, tiger Mann ür ſeine Arbeit das ab de Verſprechun ird. verbringen u beſtätigt wi der Hofhal onſtigen Ver⸗ nlaſſung mu im f rozent unter dem f April 1773 annter Vera n und nach Flörshei e er für den Bedar tum dem Karthäuſer Kloß 4 P Aus unbek da dieſem am 30. Fayenze liefern. haben, tentum ein 7 * fürf g ſeine Kurf laſſen. tun kaufspreis Müller ſein Eigen überlaſſen gelaufene ſpar gemacht hatte. ie Karthauſe e 1786 ſeine f tand Ka ein tüch 0 2 Karthauſe ewinnantei der Kloſters hm glänzen Jahre ne rior des alt und G 12 Hofheim, eich man i G — 1 ſte der „ obgl Seh ien f r de —— D Wundarzt au Vorrecht au 2 ein gen in bezug au war, dem a ſchlecht lohnte Direktor im gen d klagbar ge i Dref chtet, der N Als nun der der nun bgelaufen w ſte, * zan entließ Dr Die Pächters iſt ſtlichen Is Ka eee für haben. geſtorben und Dor bot die Karthauſe am omkapitel zum ſt, und ſo ent einen Käufer in Kaufler Anzeige im„Kur ite zu finden. ſich aber niemand a Jahr te gefunden zu e Lu Fabrik llen oder gliche chen Anzeiger“. Da eß ſcheint erſt im ame des Pächter ar, brik dem Mainzer D te jedoch kein „für die ten des pür auſe duſtrie bezũ ies ch a die Fa Dieſes verſ Karth en der In d ie re. und der Proz d g zugunf Fabrik wurde verpa 0 ten eine i ch i des nicht bekannt der Vertrag au 11. März 1780 vorging, Erledigun Kaufe an. den Kre Es erſch chloß f in 1 du inziſ Mai voll Klarheit Wahrheit, dfache Mund kund. Ch. M. Wieland. auſen ſein Gottes nem Geiſt den rührt die höchſte ft der t das Da und e t, ich in das Ganze wag Dem macht un felha Der zeugenden Natur zwei e Wer mit freiem Bli — — — ISIS aber gegen Ende der 80er Jahre aufgab. Schriftleitung Or. Ed. Berlet. Lorſch(Heſſen).— Anberechtigter Nachdruck verboten. N 1 pnlt 10 unx Sscprelb gg ae ob 8 5 Apnlld ei 1% ep 18 qun— Jani zung 2 7 * 2 e SI 2 aun— IBuil jebogz 200 r plnvi u! 10 Apzu 1551 une C 7 5 A7 E did ue zh Gehe een ne zb zuvides sz: SIe 124 10 Invaog v Selens S 50 Jab duie ul joluech a0 sue 1ebu 20 Gunze quei u 15 5 ug use bau a0 1 Ag Bunzipazeaeq Buvqusmuwping need u vilquu ah Sin due ꝛ00 u —* 2 dull sed gun ang u 82 5 151 pg inu je queue 1 bingszag 4% usb qed gun J! 25 15 ahbe un ne 11 lem 1 11 pou av ua Bunuczozeaiouze nei a0 Jueseboisbunneminzz ue 1 2552 au vie szequv qva sbu 1 goab 10 12 1 Hobang id 8 1 10 50 ini eeuc 20 suefef esd in Bunzcps zu 20 panleg ug 10 510 nu 10 vm vp 1 155 L un Av a0 1b, de Ind nv 2 auvc ꝛ00 ui bu jaqun same) 000 2 11 1 10 siv a2 4 nid e 10 pi l ug Tü phhenbeq Bun ze za ul Inv jp 10 ci In 245I 0676(i quelnvſb! 0008 uelnvc⸗uzeig u s 0008 uoa ou Haaf ause qpang Hull aqu˖l˖ͤböe ee e q auen nisi ue neee ee om qu,eůivaiog 20 lb un 9¹ ape aid cube 50 Id podzegß a0 unzsquzumz 200 Bun; ö aulnung usb 10 lleipnaig uu mu nave gun 5261 52 d gun gde bbur c bngs ng Bungnusq quei 20 55528 phil 91 g in 0008 21 bnzjeg 6 aqueldve ne sejvof s 50 glebav jposd aun queue iche boanna epang alrams sor ahjnogz 2 12421 1 C bn 10 u 1 agua pio u Ul sun 0 uc ue sno zgvbqo 10 dann Siazqungzar e u 16 og So 9510 ine Bunudꝛesug 2 aun pan! 10 Ava Joi 1 ale 1 6% mn ei bu aun uebings ng 1c 10 uv Sd uda sd ihn ugs 150 fl un ddunlunlhvalvgß 00 le Aung uegoß 2 I uu nen Apo 520 bun! n e r bene 1 Sele uecpen ob ond bob inaplaesun 102 165 qupmun MApusiänlech u: podzegz eu daegsbunfnzt D uv ub use 1052 gvesnzz aun Bunz vine ns sd dv Ampplegs bie queue ue u ep 0091 4:9 u f 11 Miemaea up zg Hocnoggekezg ejnegeg us vd Antag uezehp zuelpnf ne ub bungnzg 20 bun! dialen 100 p21 dq up) q; 10 used une id bang uv ue uh ee Inv 1 mom H slv 25 „ unh ol eie ue 121 d nb 2 5 Svaßꝰ een deep zun nean: SBomseule 91 2 eb 5 Aaqieanlv ue 15 Ui 4 4 5 G 5 Tusqaea ueueldoleqsbeilg ß nv aun paequseuech d Av dqavebsnv (Gunze pi 15 Jen Bunhvmaeasquseuech us Zanaiuesbunzequpqid uuf uebnpezegß 1 n une: O Soc uad pg ug 6 zubc& ue 8p leich uelöeh ueuieuur 2 n nepueb⸗ aun ꝛ 105 122 2 aul — qui 3— 5² musſend u ib cufeee Sinner 1 eee er 1 bund 1 121 8 gebuse po usna ae a da ene ee en eee eee, e 12 dc 100 ua uꝛequol uellof Ban Ide dun un gun saju na 120 „den eee, Ulixe zende 10 ud 10%%hlc; enbigvupehg sog 1 aun aavleg au Oba 2 200 unf! 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Du mußt doch zugeben, daß ſie immer ausweicht, wenn man ſie nach ihrer Tätigkeit fragt.— Womöglich iſt ſie beim Film!—— a Nacht. Doch der Schlummer flieht. Angſt⸗ voll lauſcht Marie an des Sohnes Tür. Hat e ihm zu arg zugeſetzt? Ganz verſtört iſt er ſchließlich fortgeſtürzt. 5 Armer Junge! Aber wars nicht Pflicht, ihn zu warnen? Glut überzieht die verhärmten Züge. Schäm' dich, Marie! Indeſſen— dem fremden jungen Ding die Früchte harter Jahre in den Schoß werfen? Sie muß plötzlich des verſchollenen Bruders gedenken. Wurde der nicht liederlich, als mau ihn von ſeinem Mädchen trennte?— Zitternd wankte ſie zum Bett zurück. Das Gong hat zur Abendbafel geruſen, aber der junge Geiſtliche iſt nicht gefolgt. Er will gum Bahnhof eilen; dem geliobten Mädchen entgegen, doch ſoll vorher die Mutter noch einen Händedruck haben— man war ſich heute meiſt aus dem Wege gegangen. Wenn ſie nur von dem Mißtrauen laſſen wollte. Zwar— falls Gerda wirklich beim Film...? Er ſtupft den Schweiß von der Stirn. Muß ein Pfarrer nicht Rückicht nehmen?— Dann lacht er, heiter, befreit. Erlebt blitz⸗ ſchnell noch einmal das erſte Zuſammentreffen mit Gerda. Pflegen Damen vom Film olche Vorträge zu beſuchen?—— Aber wo die Mutter nur bleibt? Sonſt iſt ſie ſo pünktlich. In jäh erwachter Angſt läuft er zur Gac⸗ tenpforte. Späht, ſpäht... Autos ſauſen vor⸗ über, in raſender Eile.— Und der Mutter Sehſchärfe iſt nur gering. Da— am Saum des Birkenwäldchens tau⸗ chen zwei Geſtalten auf. Die Mutter... Ger⸗ da?— „Aber Junge, warum ſo ſtürmiſch?“ lacht Frau Marie.„Doch nun bannſt Du gleich Fräulein von Roller beglückwünſchen. Sie hat heute die Beſtätigung als Pfarrgehilſin erhal⸗ ten. Hab' ſchon mit ihr gezankt, daß ſie ſo verſchwiegen geweſen. Aber das kleine Fräu⸗ lein wollte erſt Gewißheit haben“. Lächelnd ſtreicht ſſe des erglühenden Mädchens Wange. — Kein Beben der Stimme verrät, daß Mut⸗ terliebe ihr größtes Opfer bringt. Himmelsſtrauß. Das ſonderbar ſchöne traurige Glühen Des ſcheidenden Tages verblutete matt. Die Blumen des Himmels begannen zu blühen Ueber den früheſten Lichtern der Stadt. Die heißeſte Sehnſucht der Menſchenſcharen, Die Blumen des Himmels ſtrahlten ſie aus Aufblühend, ſich mehrend zum wunderbaren Den ganzen Himmel einnehmenden Strauß. Frieda Schanz Künſtliche Beregnung der Reben. Aus Bozen wird berichtet, daß die Bereg⸗ nungsanlagen, die in den Hügeln von Leita di Juſtina und St. Magde na angelegt wurden, in den heißen Auguſtwochen ohne Regen ſich glänzend bewährt haben. Die pflanzliche Ent⸗ wicklung wurde in anderen Bezirken während der großen Hitzeperiode gehemmt, hier aber durch die künſtliche Beregnung bei voller Aus⸗ wirkung der Wärme gefördert. Es gab erhöhtes Wachstum und beſte Entwicklung. Man rechnet ſeitens der Beſitzer darauf in dieſem Jahre durch die Erhöhung der Ertragsmenge ein Drittel der Anlagekoſten ſchon hereinzubringen. Briefkaſten. Roter Hahn. Die erſte freiwillige Feuerwehr in Deutſchland wurde im Jahre 1745 in Bar⸗ men eingerichtet. Berufsfeuerwehren ſind erſt viel ſpäter aufgekommen. Jetzt gibt es in 36 Tauſend der 64000 Orte, Städte, Dörfer und Flecken Deutſchlands Feuerwehren, meiſt frei⸗ willige Wehren. Man darf annehmen, daß Deutſchland über insgeſamt 1 860 000 aktive Mannſchaften verfügt, für die jährlich rund 160 Millionen RM, d. h. 2—3 RM pro Kopf der Bevölkerung ausgegeben werden. Karl M. Bei einem Obſtbaum, der an der Grenze ſteht, deſſen Zweige aber auf das Nach⸗ bargrundſtück hinüberragen, ſind die Früchte Eigentum des Beſitzers des Grundſtücks, auf dem der Baum ſteht. Die Früchte jedoch, die ohne dazu beigetragen wird, auf das angren⸗ zende Grundſtück fallen, gehören dem Nachbarn. Der Eigentümer des Baumes kann die Früchte von ſeinem Grundſtück aus mit einem Obſt⸗ 9 noch zum Abmachen ſeiner Früchte betreten Dient jedoch das angrenzende Grundſtück den öffentlichen Gebrauch, und kann von jedem be⸗ treten werden, ſo kann er dort ſeine über die Grenze ragenden aufleſen oder abmachen. Steht ein Baum genau auf der Grenze, ſo ge⸗ hört ſein Ertrag den Nachbarn je zur Hälfte. Mahnungen für den Jeplember. Der September mahnt uns daran, Keller und Bodenräume vor den oft frühzeitig ein⸗ ſetzenden Herbſtſtürmen und Dauerregen zu ſchützen. Schadhafte Fenſter ſind zu reparieren; man ſorge auch, daß die Dächer in Ordnung ge⸗ bracht werden. Auch Wintervorräte— Kohlen, Kartoffeln und Kraut— ſind zu beſchaffen, will man nicht ſpäter bei ungünſtigeren Witte⸗ rungsverhältniſſen mehr zahlen. Die dunklen Hausflure ſind bei eintretender Verfinſterung zu beleuchten; für Schäden, die daducch ent⸗ ſtehen, daß infolge Finſternis ein Menſch ver⸗ unglückt, haben die dafür Verantwortlichen aufzukommen. Zwei neichslagsſitzungen koſten „nur“ 1 Million Mark! Berlin, 14. 9. Der am Montag aufgelöſte Reichstag hat nur zwei Vollverſammlungen erlebt. Trotzdem ſtellte er ſich recht teuer. Seit dem 29. Auguſt ſind an 607 Abgeordnete Diä⸗ ten bezahlt worden und zwar für drei Tage im Auguſt je 60 Mark. Am 1. Septemher er⸗ folgten dann die Vorauszahlungen an die Ab⸗ geordneten in Höhe von monatlich je 600 Mk. dieſe Diäten laufen bis zum Tage der Neu⸗ wahl. Die Mitglieder des Reichstagspräſi⸗ diums und der beiden Ausſchüſſe, die in der Periode zwiſchen zwei Reichstagen beſtehen bleiben, beziehen ihre Diäten bis zum Zuſam— mentritt des neuen Reichstages. Die berühm— ten Reichstagsfahrkarten der Abgeordneten ſind noch acht Tage nach der Neuwahl gültig. Die Abgeordneten des ſoeben aufgelöſten Reichstages beziehen demnach allein an Diä⸗ ten etwa 750 000 Mk. Setzt man die ſachlichen Koſten mit rund 250000 Mk. dazu, ſo kommt man auf den Betrag von rund einer Million Mark. Wer will erfinden? (Mitgeteilt vom Reichsverband Deutſcher Er⸗ finder, Weimar.) 1. Nach der Haortrockenwäſche muß der Pu⸗ derſtaub mit Bürſte und Kamm entfernt wer⸗ den. Das iſt eine mühſame, unangenhme, zeit⸗ raubende Arbeit. Wer weiß Abhilfe? 2. Wer erfindet eine Einrichtung für Bilder- geſchäfte, die ermöglicht auf kleinem Raum (kleiner Laden) große Vorräte an Bildern ſo unterzubringen, daß die einzelnen Bilder der Kundſchaft jederzeit mühelos und ſchnell vor⸗ gezeigt werden können. 3. Ein kleines Boot zuſammengelegt im Ruckſack zu tragen würde gewiß viele Lieb haber finden. 4. Will der Laie einen verſtellbaren Schrau⸗ benſchlüſſel gebrauchen, dann iſt dieſer bei der kleinſten Drehung bald zu eng, bald zu weit. Läßt ſich wohl ein Schraubenſchlüſſel konſtruie⸗ ren, der ſich automatiſch auf die Größe der Schraubenmutter einſtellt? 6. Für den Sport: Hanteln, die ſich leicht und bequem auf Gewicht einſtellen laſſen, gibt es auch noch nicht. 7. Ein ſehr dankbares Gebiet für Erfinder ſind neue Attraktionen für Volksbeluſtigungen (Goldgrube). 8. Leuchtgasvergiftungen ſollten eigentlich heute auch nicht mehr möglich ſein. Wie man dem Kaffee das Koffein entzieht, müßte man dem Gas auch den Giftſtoff nehmen können. 9. Wer hat eine Idee, die verhindert, daß Proſpekte und Druckſachen nicht in den Papier⸗ korb, ſondern wie Geſchäftspapiere aufbewahrt werden. 10. Die beliebte Schiffsſchaukel wäre bald halb ſo gefährlich, wenn die einzelne Schaukel bei Mißbrauch durch zu hohes Schaufeln ſelbſt⸗ tätig bremſt. (Für Mitteilung neuer, origineller ſind wir ſtets dankbar.) N Ideen Lonles (Der Tod durch Anfall.) Nach der letzten Statiſtik ſterben jährlich in Deutſchland rund 750000 Menſchen, davon 50 000 durch Un⸗ fälle aller Art. Dazu kommen 20000 Fälle in denen Selbſtmord oder Verbrechen vorliegt. Ueber 3000 Menſchen ſterben jährlich den Er⸗ trinkungstod, 8 000 durch Betriebs⸗ und 5300 durch Verkehrsunfälle. Durch Blitzſchlag ſter⸗ ben jährlich 140 Menſchen, obwohl der Blitz 38000 mal im Jahre einſchlägt. Etwa 107 Menſchen ſterben jährlich an Pilzvergiftung, abenſoviele durch Schlangenbiß, 400 durch un⸗ borſichtiges Hantieren an Schußwafſen. 400 Menſchen kommen durch Unfall mit Tieren ims Leben. Durch unglückliche Benutzung der Badewanne ſterben mehr Menſchen als durch Unfall auf der Eiſenbahn. Theoretiſch kann nan 1 Billion Kilometer mit der Straßen⸗ zahn und 600 Million Kilometer mit der Siſenbahn, 35 Millionen Kilometer mit dem Auto und 3 Millionen Kilometer mit dem Flugzeug zurücklegen,, ohne daß ſich ein Unfal kreianet. Mit dem Fluageua fönnte man nac der Statiſtik 40mal um die Erde fliegen, ehe ſich ein Unfall zuträgt. (Die Nichtstuer im Kalenderſpruch.) In ei⸗ nem alten Kalender, der aus dem Jahre 1700 ſtammt, befindet ſich ſolgender Spruch:„De Montag iſt des Sonntags Bruder; Den Diens⸗ tag liegt man gern im Luder; Der Mittwoch iſt ein Feiertag; Am Donnerstag man nichts tun mag; Am Freitag geht man in das Bad; Am Samstag ſieht man eine Stund in die Werkſtatt; Am Sonntag fängt man von vorne an.“ (Von der Hühnerſagd.) Mit dem September iſt die Hühnerjagd aufgegangen. Jäger und Hund ſchreiten über die leergemähten Stoppel⸗ felder. In einer Ackerſurche lagert die Familie Rebhuhn. Vorſichtig und ſcheu verlaſſen ſich die von Menichen und Raubzeug viel verfolg⸗ ten Vögel auf den wachſtehenden Hahn und auf die Bodenſarbe, die Deckfarbe ihres Gefie— ders. Vom Hunde aufgeſtöbert arbeitet ſich die Rebhuhnkette mit raſchen Flügelſchlägen empor und ſtreicht dann mit unbewegten Flü⸗ geln durch die Luft, um bald wieder in einen ſchützenden Kartoffel- oder Krautacker einzufal⸗ len. Der Jäger wartet die Büchſe im Arm, auf den günſtigſten Augenblick des Auffliegens und gibt auf das willkommene Ziel eine Schrotladung ab. Der Ruf des Rebhuhns iſt ein laut weittönendes„Girrhäk“. Das Reb—⸗ huhn iſt ein Sinnbild der ehelichen Treue. Tier⸗ kenner behaupten, die einmal geichloſſene Ehe ei unauflöslich. Ebenſo bewundernswert der Familienſinn dieſer Tiere. Keines läßi von ſeiner Sippe. Nur der Tod trennt Elterr und Junge. Verlieren die Jungen ihre Eltern ſo vereinigen ſie ſich alsbald mit einem frem— den Volke und werden von dieſem wie dazu gehörig aufgenommen. Die Rebhuhnjagd be reitet den Jägern viele frohe Stunden unt liefert für die Küche manch ſchmackhaften Bra ten das Bekennkuis eines Arzles. Großes Aufſehen erregte in Moskau kürz— lich der Tod des Arztes Sukow, der ſich dank ſeiner außerordentlichen Tüchtigkeit allgemeiner Beliebtheit erfreute. Der Mediziner hatte durch Selbſtmord geendet. Noch weit größere Beſtür⸗ zung als dieſe Tat rief jedoch das an den Staatsanwalt des Vollsgerichts gerichtete Be— kenntnis des Toten hervor, das in den Zeitun— gen veröffentlicht wurde.„Indem ich mich durch Zyankali vergiftete, habe ich ſelbſt an mir das Todesurteil vollzogen. Darüber bin ich eine Erklärung ſchuldig. Vor einigen Jahren ſuchte mich die Frau eines inzwiſchen verſtorbenen Profeſſors auf. Sie klagte über Schmerzen der Oberlippe. Ich ſtellte ein kleines Geſchwür feſt und ließ mir darauf den Lippenſtift der Dame zeigen. Die Unterſuchung ergab, daß bei deſſen Anfertigung Pferdefett verwendet wor⸗ den war, wie ſich damals auch ein großer Teil der Bevölkerung von Roßfleiſch ernähren muß— te. Zu meinem Entſetzen fand ich, daß dieſes Wenn Pferdefett Rotzbakterien enthielt. We dieſe Krankheit auf den Meuſchen übertragen wird, iſt er mit gerabezu unumſtößlicher Gewißheit dem Tode ausgeliefert. Ich wagte es nicht, der jungen Frau von ihrem Geſchick Kenntnis zu geben, ſondern offenbarte nur ihrem Manne Deulſcher Wein in der Schweiz Der deulſche hal die Pflicht, nach deulſchem Wein zu fragen und ſo den Kauf deulſcher Weine von Auslandholels zu fördern! Gelegentlich eines Kuraufenthalts in der Schweiz kam ein Mitglied des Landauer Wein⸗ händlerverbandes, wie der„Landauer Anzei⸗ ger“ ſchreibt, mit führenden Perſönlichkeiten des ſchweizeriſchen Hotelgewerbes zuſammen. Dabei wurde über den ſtarken Rückgang der deutſchen Weinausfuhr nach der Schweiz ge⸗ ſprochen. Die ſchweizeriſchen Hoteliers erklär⸗ ten, daß dies hauptſächlich der Einfluß der Pro⸗ pagandaparole„Trinkt Schwrizer Weine! ſei, die auch vom reichsdeutſchen Publikum ſo aus; giebig befolgt werden, daß ſchon ſeit mehreren Jahren in den meiſten Hotels deutſche Weine be ö d nicht mehr ürden. mierte und dadurch auch die übrigen ausländi⸗ ſchen Beſucher zum Genuß deutſcher Weine an⸗ regte, mußten naturgemäß die Weinkarten aller beſſeren Hotels eine entſprechende Aus⸗ wahl dr bekannten Weinſorten aufweiſen. Im Gegenſatz dazu findet man heute nue noch ganz vereinzelt zwiſchen allen ſonſtigen Ge⸗ wächſen hier und da einmal einen deutſchen Wein(meiſtens noch aus alten Beſtänden her⸗ rührend) aufgeführt. Die Schweizer Hoteliers haben deshalb von ſich aus den Vorſchlag gemacht, dieſe Tatſache in Deutſchland dem ins Ausland reiſenden Pu⸗ blikum bekannt zu machen, damit durch Nach⸗ hen ac die Wayrheit. Gleichzeitig gab ich ihm einen Rat. Der Profeſſor befolgte ihn: Er vergiftete ſeine ahnungsloſe Frau. Ich ſtellte den Toten⸗ ſchein aus und beurkundete darin— Herzſchlag. Iſt die Tötung aus Mitleid ein Verbrechen? Viele berühmte Standesgenoſſen ſind mit mir der Anſicht, daß es unmenſchlich wäre, dem un⸗ heilbaren Kranken die Wahrheit über ſein furchtbares Geſchick zu enthüllen und ihm die Wahl zu laſſen, ob er qualvoll dahinſiechen oder ſich ſelbſt das Leben nehmen. Da ich nun als gläubiger Menſch den Freitod für eine Sünde halte und wohl nur in den ſeltenſten Fällen die dem Patienten Naheſtehenden ſoviel Selbſtüberwindung wie jener Profeſſor auf⸗ bringen werden, ſo habe ich mich ſeitdem ent⸗ ſchloſſen, an deren Stelle zu handeln. Ich ver⸗ giftete die unheilbar Kranken und ſtellte falſche Totenſcheine aus. Das habe ich in vierzig Fäl⸗ len getan. Zuletzt tötete ich Nataſcha, meine Braut, weil ich an ihr ein unheilbares Krebs⸗ leiden feſtgeſtellte hatte. Aber bei der Sektion der Leiche mußte ich erkennen, daß die Ge⸗ ſchwulſt völlig harmlos, die Tötung alſo ganz unnötig geweſen war. Ich beichtete einem Prie⸗ ſter. Vor Entſetzen verlor der alte Mann das Bewußtſein. Nun habe ich mich ſelbſt gerichtet. Waren alle vierzig Vergiftungen Verbrechen, oder war es nur die letzte Tat?“ —— Deutſchland⸗Schweden! Für das am Sonntag, den 25. September in ſtürnberg ſtattfindende Länderſpiel Deutſchland zegen Schweden wurde vom DFB.-Spielausſchuß folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Jakob(Jahn Regensburg); Munkert(1. FC. Nürnberg), Haringer(Bayern); Appel(BSV. 92 Berlin), Leinberger(Sp. Vag. Fürth), Knöpfle(FSV. Frankfurt); Bergmeier Krumm Rohr(alle Bayern München), Hofmann(DS, Cl. Dresden), Kund(1. FC. Nürnberg). Rein Widerſtand Dutzendſieg der Inder in Prag. : Nach ihrer erfolgreichen Deutſchlandreiſe ga⸗ ſtierten die indiſchen Hockeyſpieler am Dienstag in Prag. Auch die tſchechoſlowakiſche Nationalelf bermochte den indiſchen Hockeykünſtlern keinen rnſt⸗ haften Widerſtand zu bieten und wurde hoch mit 12:0(5:0) beſiegt. Die Inder konnten mit ihren Gegnern noch mehr wie in Deutſchland Katz und Maus ſpielen und führten von 3000 Zuſchauern ein Hockey vor, wie es Prag noch nicht zu ſehen bekam. Schwierigkeiten um Schmeling-Walker Der Kampf zwiſchen Schmeling und dem Ame— kikaner Walker wird kaum am 19. September zu⸗ ſtande kommen, da Walker verletzt iſt und um eine Verlegung des Kampfes bis zum 23. September gebeten hat. Der Manager Max Schmelings, Joe Jacobs, iſt auf dieſe Nachricht hin ſofort in das Trainingslager des Deutſchen geeilt, um dagegen zu proteſtieren. Jacobs behauptet, daß der ganze Trainingsplan ſeines Schützlings auf das ur⸗ ſprüngliche Kampfdatum aufgebaut worden ſei. Gefängnis für Angriff auf den Schiedsrichter Die Staatsanwaltſchaft Mannheim hat»in em Heidelberger Fußballſpieler vier Wochen Gefäng⸗ nis für eine Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter zudiktiert. Der Spieler hatte den Schiedsrichter derart geſchlagen, daß eine ſchwere Trommelfell⸗ verletzung die Folge war. Trotz Widerspruchs des Verbandes ließ ſich der Schiedsrichter nicht abhal⸗ ten, Strafanzeige zu erſtatten. Eine eindringliche Warnung für die Rowdies auf den Fußbacfeldern. Der„Fall“ Rot⸗Weiß Schon lange ſchwirren Gerüchte um einen „Fall“ Rotweiß Frankfurt und Kreß u. Gen. in der Welt herum. An dieſen Gerüchten ſcheint nun doch etwas dran zu ſein. Aus dem„Neuen Stutt⸗ garter Tageblatt“ vom Montag entnehmen wir, daß am Freitag Vernehmungen durch das Ver⸗ bandsgericht in Stuttgart ſtattgefunden haben. In Frankfurt ſelbſt befürchtet man, daß ein zweiter „Fall Schalke“ geboren würde. Da kann man wieder einmal geſpannt ſein, was das VG. heraus wingt. Handel und Verkehr Mannheimer Kleinviehmürkt. Mannheim, 15. 9. Zufuhr und Preiſe: 117 Kälber, 28—42; 22 Schafe, 23— 29; 30 Schweine, nicht notiert; 1323 Ferkel und Läu⸗ fer, Ferkel bis vier Wochen 7—10, über vier Wochen 12—14, Läufer 15—18 RM.— Marktverlauf: Kälber ruhig, kleiner Ueber⸗ ſtand; Schweine nicht notiert; Ferkel und Läu⸗ fer mittelmäßig. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 15. 9. Inlandsweizen, 76—77 Kilo, gut, geſund und trocken 22.25— 22.50, Inlandsroggen, 72—73 Kilo, gut, geſund und trocken, 17.75, neuer Inlandshafer 14.75 15.25, inl. Sommergerſte 18— 19.50, Futter⸗ gerſte 17, gelbes La⸗Plata⸗Mais mit Sack 17. ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, per Septem⸗ ber⸗Deꝛember 33, mit Auslandsweizen, 34, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart u. Lieferzeit 36 bezw. 37, ſüdd. Weizenbrotmehl gleiche Mahlart und Lieferzeit 25 bezw. 26, Roggenmehl 60—70prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat 25— 286.50, Nahe Weizenkleie 8