Lokales. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Sanitätsrat Dr. Rudershauſen. * Beurlaubt. Herr Bürgermeiſter La m⸗ berth hat am 15. ds. Mts. einen 4 wöchigen Erholungsurlaub angetreten. Die Führung der Amtsgeſchäfte in dieſer Zeit hat Herr Beigeordneter Roos übernommen. * Der Spielbericht über das Spiel in Mundenheim wird im Saftladen mitgeteilt, durch Uebermittlung von Brieftauben. Dieſesmal iſt es bedeutend günſtiger für die Tauben, denn Munden⸗ heim liegt ca. 40 Kilometer näher wie Kaiſers⸗ lautern und das Spiel beginnt 1 Stunde früher. Hoffen wir, daß die Tauben den Sieg mitbringen. * Sie wiſſen nicht wohin? Dann wollen wir es Ihnen ſagen: Kommen Sie morgen Abend in den„Karpfen“-Saal zum heiteren Abend des Volkschors. Dort vergeſſen Sie, wenigſtens für kurze Zeit, die Sorgen des Alltags. Allernied- rigſte Eintrittspreiſe.(Siehe Inſerat). „Stand der Erwerbsloſigkeit. In unſerer Gemeinde wurden am 15. September 1476 Unterſtützungsempfänger gezählt. Dieſe verteilen ſich auf 77 männl. und 24 weibl. Arbeitsloſen⸗ Unterſtützungsempfänger, 220 männl, und 55 weibl. Kriſenunterſtützungsempfänger, ſowie 1072 männl. und 28 weibl. Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger. * Die Witterung iſt für den Landwirt ein äußerſt unzuverläſſiger Geſelle, da wir ihren Einfluß auf den Ernteausfall nie zuvor wiſſen. Um ſo mehr müſſen wir durch richtige Beſtellmaßnahmen und ſachgemäße Düngung unter beſonderer Berück— ſichtigung des Nährſtoffes Kali die Pflanzen vor den Witterungsunbilden ſchützen; denn vorbeugen iſt der billigſte und wirkſamſte Schutz vor Mißer⸗ folgen. Durch die Herbſtdüngung mit Kali errei— chen wir, daß die Saaten ohne Auswinterungsver— luſte kräftig durch den Winter kommen. Das iſt unter den jetzigen ſchweren Wirtſchaftsverhältniſſen beſonders wichtig. Die Vernachläſſigung der Kali- düngung bei der letzten Herbſt- und Frühjahrsbe⸗ ſtellung hat ſich durch Lagerfrucht, Ertragsrückgänge! und vermindertes Hektolitergewicht bitter gerächt. Man ſchütze ſich alſo durch eine frühzeitige Kali— herſtdüngung vor einer Wiederholung von Ernte— ſchäden dieſer Art! Ein letztes Wort zum Kampf in Mundenheim! Der vielleicht wichtigſte Kampf dieſer Serie findet morgen in Mundenheim ſtatt. Es wird ein Verbandsſpiel werden, das ſeinesgleichen im Rhein bezirk ſucht. Mundenheim iſt z. Zt. in blendender Verfaſſung. In 5 Spielen wurden bis jetzt nur 3 Punkte abgegeben und zwar einer gegen Vf. R. und zwei gegen den LFC. Phönix auf deſſen Platz nach einer ſehr knappen Niederlage. Aber auch unſere Grünen ſind z. Zt. in Form, das beweiſt die glänz ende Siege über anerkannt gute Gegner, und deshalb ſind wir der Anſicht, daß auch am Sonntag die Punkte ohne weiteres mitgenommen werden können, wenn die Mannſchaft ihrem Syſtem treu bleibt, eine einzige geſchloſſene Linie bildet, ein Bollwerk das nicht niederzuringen iſt. Abfahrt iſt 1.16 Uhr mit der OEG. Es ſtehen noch Kar- ten für die Lieferwagen zur Verfügung zu einem Preis von 60 Pfg. die nur noch bis heute Abend in der Geſchäftsſtelle zu haben ſind. Ebenſo die Eintrittskarten zu 50 Pfg. anſtatt zu 60 Pfg. Erwerbsloſe löſen wie immer am Schalter! Alſo die Karten am Samstag nicht vergeſſen. Am Sonn⸗ tag iſt die Geſchäftsſtelle ausnahmsweiſe geſchloſſen. Der Start der Schwerathleten im Freiſchütz! Früher hatte der Kraftſport in Viernheim die größte Zugkraft. Weit und breit waren die Viernheimer gefürchtet, denn ſie vollbrachten aner- kannt gute Leiſtungen, die aufhorchen ließen. Wohl iſt die Abteilung der Sportvereinigung noch jung, im Entſtehen. Aber ſie ſtellt gut bewährte Leute in den Kampf, die ſchon immer das Beſte geleiſtet haben. Lampertheim iſt in der Kreisliga und ge⸗ rade z.Zt. in einer außerordentlich guten Form. Dafür ſpricht der kürzliche 10:3 Sieg gegen die Oberligamannſchaft der„Eiche Sandhofen“. Die Lampertheimer mit ihren Steffan, Klinger, Kunkel, Hilsheimer, Hahl uſw. ſtehen den Viernheimern: Adler, Gebrüder Wörner, Benz, Froſchauer u.ſ. w. entgegen, alſo Leute, die ſich nicht ſo leicht abfer⸗ tigen laſſen. Die Stemmer haben als Gegner die Meiſtermannſchaft des VfL Neckarau. Dieſer wird ſich an den Viernheimer Baureis, Samstag, Wörner, Adler, Martin, Lenz die Zähne ausbeißen können. Auf jeden Fall dürfen die Viernheimer Intereſſenten des Kraftſports der Ueberzeugung ſein, daß auch in der Schwerathletik innerhalb des Vereins der Name Viernheim nach außen hin in jeder Hinſicht ehrenvoll vertreten wird. Alſo möge der jungen Abteilung zum erſtmaligen Auftreten morgen Sonn- tag Abend 8 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz ein volles Haus beſchieden ſein! Zum Eröffnungsabend der Schwerathletik⸗Abteilung der Sportvereinigung Amicitia am Sonntag abend 8 Uhr im„Freiſchütz“ wird uns aus Sportler⸗ kreiſen folgendes geſchrieben. Es iſt in Sportkreiſen mit beſonderer Freude aufgenommen ung auf bes. de ö worden, daß die hieſige Sport⸗Ver⸗ Werktagsvorſtellung beſuchen. Alles b kenbach(lies Luwinka) und mit Unterſtützung des Sportleiters Herrn Bender ſich die größte Mühe gemacht haben, um eine Schwerathletik⸗Mannſchaft in Stemmen und Ringen ins Leben zu rufen, wo⸗ zu ſich die beſten Athleten bereits zuſammen ge⸗ funden haben und auch bereis trainieren. Es weiß! jeder Sportfreund der Athletik, daß wir in Viern⸗ heim ſehr gute Athleten haben, die auch genau ſo wie die Fußballſpieler der Sportvereinigung dem Verein und ihrer Gemeinde einen guten Namen f ſichern werden. Deshalb, an alle Freunde des ſchönen Athleten-Kraftſportes, unterſtützt dieſe Ab- teilung, kommt zahlreich zum erſten Auftreten, Sonn⸗ tag Abend 8 Uhr, in den„Freiſchütz“ und ſeht euch Viernheims Stemmer und Ringer ⸗Elite im Kampf mit den guten Mannſchaften von Lampert⸗ heim und Neckarau an. Ihr werdet ſchöne Kämpfe und hervorragende Leiſtungen zu ſehen bekommen. Mehrere Freunde der Schwerathletik. „ D. T. Sport. Wie alljährlich, hält auch in dieſem Jahr der Viernheimer Turnverein ſein Abturnen in den leichtathletiſchen Uebungen. Schon vormittags 9 Uhr beginnen die Kämpfe, bei. denen alle Fußball, Handball, Fauſtball, Geräte- turner, Fechter, ja ſogar der freiw. Arbeitsdienſt eine Mannſchaft von 10 Mann ſtellt, um in fried lichem Wettkampf ihre Kräfte zu meſſen. Geturnt wird ein volkstümliches 4 Kampf beſtehend aus Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, und 100 m. Lauf. Nachmittags /d Uhr findet ein Handball⸗ ſpiel gegen Feudenheim ſtatt. Anſchließend begin— nen die Kämpfe um die Vereinsmeiſterſchaften in allen Sportarten. Intereſſante Kämpfe werden dabei zu ſehen ſein. Auch unſer Stabhochſpringer Ringhof wird verſuchen ſeine Höchſtleiſtung von 3,60 Mtr. zu überbieten. Wer deshalb morgen Sonntag einen ſchönen Sport ſehen will, beſuche den Waldſportplatz des Turnvereins 1893 Viernheim. * Geſchäfts⸗Verlegung. Frau Phil. Martin 3. gibt in vorliegender Nummer bekannt, daß ſie ihr Weiß⸗ und Wollwarengeſchäft jetzt im Hauſe Annaſtraße 43 2.Stock betreibt.(Siehe Inſerat) Erklärung. Die wiederholten Gemeinderatsverhandlungen über Beſoldungsregelungen und die in der Folge erſchienenen Zeitungs- und Flugſchriften⸗Mitteilungen konnten bei der Einwohnerſchaft die Vermutung aufkommen laſſen, daß dieſe Vorgänge durch An⸗ träge von Beamten und Bedienſteten der Gemeinde Veranlaßt worden ſeien. Wir haben es bis jetzt trotz wiederholter Aufforderung, auch durch die Preſſe, vermieden, unſererſeits auf dieſem Wege den wirklichen Sachverhalt mitzuteilen, da es in erſter Linie Sache der zuſtändigen Organe iſt, in jeder Hinſicht Klarheit zu verſchaffen. Vorgänge der letzten Zeit veranlaſſen uns nunmehr, das Folgende zu erklären: 1. Die Verhandlungen der Gemeinde mit den Auf— ſichtsbehörden beruhen auf einer durch Geſetz auferlegten und ſpäter durch die Notverordnungen des Reichs und des Landes noch erweiterten Verpflichtung, zunächſt die Ueberleitungen, die bereits zum 1. Oktober 1927 vorgeſchrieben waren, vorzunehmen. „Die weiter durch die Notverordnungen vorge- ſchriebene genaue Ueberprüfung der Beſoldungen der hieſigen Beamten entſprach ganze gewiß nicht nur dem Wunſche der Beamten, ſondern auch demjenigen der Einwohnerſchaft, zumal das Schlag- wort von der beſſeren Bezahlung der Gemeinde⸗ beamten gegenüber den Reichs- und Staatsbeamten vielfach geglaubt wurde Wenn die Aufſichtsbehörden nunmehr nach ſorgfältiger Prüfung zu den mitgeteilten Ergebniſ- ſen gekommen ſind, dann geſchah das, weil nach den landesrechtlichen Vorſchriften und den in Be⸗ tracht kommenden Dienſtobliegenheiten eine noch ungünſtigere Regelung einfach nicht möglich war. Die nach eingehender Prüfung von dem Miniſter des Innern erlaſſenen Richtlinien züber die Ver- gütungen der Bürgermeiſter und der Gemeinde- beamten berückſichtigen in jeder Hinſicht die be⸗ ſtehenden Verhältniſſe. Im Uebrigen ſind auch die Gemeindebeamten jeder Gehaltskürzung nach wie vor voll und ganz unterworfen. Viernheim, den 16. Sept. 1932. Ortsgruppe der Gemeindebeamten. Pater Adalbert Das Tagesgeſpräch in Viernheims Mauern! Ab heute im Union⸗Film⸗Palaſt. Ganz Viernheim weiß ſchon, daß dieſe Woche das größte und gewaltigſte ſtumme Meiſterwerk kommt. Heute iſt der große Start von dem reli⸗ giöſen Großfilmwerk„Pater Adalbert“. Dieſes Filmwerk wird einen jeden Beſucher in ſeinen Bann ſchlagen. Hier ſehen wir den Lebenslauf eines Gottesſohnes, einem Prieſter, der am Sterbebette ſeiner Mutter den heiligen Schwur ablegte, ſich Gott zu weihen. Dieſes einzigartige Meiſterwerk ſehen, heißt das erbauendſte Schauſpiel aller Zeiten kennen lernen.„Pater Adalbert“ iſt die Höchſt⸗ leiſtung der ſtummen Filmkunſt. Im 2. Teil der hochſpannende Fliegerſenſationsfilm„Der Wolken⸗ reiter.“(Im Kampf mit Luftpiraten.) Ein Film ſo echt für das ſenſationshungrige Publikum. Rach langer Zeit ſtartet endlich der große Komiker Charlie Chaplin in dem Sketch„Kann Charlie untreu ſein“ Alles lacht Tränen. Es iſt beſtimmt am Sonntag mit Maſſenandrang zu rechnen, darum bitte die eſucht Pater 37 oer 7 ſenberichte; 15,40: Stunde gend; 16,00: d. * 0 e IN Gottesdienſt⸗Orbunng der katholiſchen Gemeinde V'heim 18. Sonntag nach Pfingſten. J 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe. 210 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr Requiem für die in Bensheim Magd. Reuter, Eltern Mich. Neudörfer und Ehefrau Katharina geb. Hoock und Angehörige. 7/8 Uhr 1. S.⸗A. für Barbara Hofmann geb. Schwab. Dienstag: 7 Uhr 1., ¼8 Uhr 2. S.⸗A. für Apollonia Lammer geb. Friedel. Mittwoch: 3/7 Uhr E-A. für das Lena Frank. ¼08 Uhr beſt. E-A. für die in Oppau verun⸗ glückten Adam Burkert, Gg. Rößling, Jakob Helmeck und Kaſpar Adler. Donnerstag: ¾7 Uhr 1., ¼%8 Uhr 2. S.⸗A. für Marg. Pfenning geb. Reiſinger. Freitag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Apollonia Lam⸗ mer geb. Friedel. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Weidner und Familie Matth. Babylon. ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Pfenning geb. Reiſinger. Samstag: ¼7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Barbara Hofmann geb. Schwab. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Philipp Babylon und Phil. Buſalt. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 5/7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Klaſſen von Herrn Rektor Beller und Herrn Lehrer Mohr. Beicht Samstag 2 Uhr. Am Samstag gemeinſchaftliche hl. Kommunion der diesj. Erſtkommunikanten während des 2. Amtes. Beicht für die Knaben Freitag 5 Uhr, für die Mädchen um 6 Uhr. Am Donnerstag von 2— 5 Uhr Sprechſtunde des Arb.-Sekr. im„Freiſchütz.“ Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 18. Sept. 1932. 17. S. n. Tr. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für den Evang. Bund. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Numndfiumk Königswuster hausen Sonntag, den 18. Sept. 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; 6,20: Hafenkonzert; um 8,00: Für den Landwirt; 8,20: Zweckmäßige Verwertung der diesjährigen Kartoffelernte; 8,55: Morgenfeier; anſchl. Glockengeläut vom Berliner Dom; 10,05: Wettervorherſage; 11,00: Dichterſtunde; 11,30: Kantate von Bach; 12,10: Mittagskonzert; 14,00: Elternſtunde; 14,30: eine Volkskunſt⸗Stunde; 15,30: Sportliche Uebertra⸗ gung; 16,00: Kundgebung am Völkerſchlacht⸗ denkmal; 16,45: Unterhaltungsmuſik; 17,45: Wie Mohamed Raman als Rekrut die Schlacht bei Taif gewann; 18,10: Bauernweistümer; 18,30: Das Kammerduett des Barockzeitalters; 19,00: Aus der Gedankenwelt großer Philoſophen; 19,25: Das Drama der Gegenwart; 19,50: Sportnachrichten; 20,00: Orcheſterkonzert; um 22,00 K: Tages⸗ und Sportnachrichten; danach bis 24,00: Tanzmuſik. T Schulkind Montag, den 19. Sept. 1932: 5,45: Wetterbericht; 6,00: Funkgymnaſtil; um 6,15: Wetterbericht; anſchl. bis 8,00: Frühkon⸗ zert; 9,30: Auswandern— Ja oder Nein? 10,00: Neueſte Nachrichten; p10,10: Schulfunk; 12,00: Wetterbericht; anſchl. Schallplattenkon⸗ zert; anſchl. Wetterbericht; 12,55: Nauener Zeit⸗ zeichen; 13,35: Nachrichten; 14,00: Konzert; 15,00: Kinderſtunde; 15,30: Wetter- und Bör⸗ für die reifere Ju⸗ A 9 Abend; mittagskonzert; 17,30: Der Menſch und def Kräfte der Heimat; 18,00: Muſizieren mit un— ſichtbaren Partnern; 18,30: Spaniſch für An— fänger; 18,55: Wetterbericht; 19,00: Die Not- wendigkeit geregelter Fachausbildung für den bäuerlichen Nachwuchs; 19,25: Viertelſtunde Funktechnik; 19,40: Zeitdienſt; 20,00: Bayerp⸗ 22,20: Tages- und Sportnachrichten 22,40: Unterhaltungskonzert. Frankfurt Sonntag, den 18. Sept. 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,15: Chorblaſen; 9,9). Denkmalsweihe; 9,50: Stunde des Chorgeſangz 10,50: Dichter als Kulturpolitiker; 11,15: Kleine Knigge für 1932; 11,30: Kantate von Bach; 12,00: Konzert; 13,00: Blasmuſik; 14,00: Zehn⸗ minutendienſt der Landwirtſchaftskamme baden; 14,10: Stunde des Landes; 15,00: Stun— de der Jugend; 16,00: Kundgebung am Völ— kerſchlachtdenkmal; 16,45: Bundesfeſt der Eifel, 17,15: Konzert; 18,00: Der korporative Gedan— ke im italieniſchen Staat; 18,25: Dreißig bunt Minuten; 19,05: Blasmuſik; 20,00:„Die Bo— heme“; 22,45: Tanzmuſik. Montag, den 19. Sept. 1932: 7,05: Frühkonzert; 12,00: Mittagskonzert; 13,30: Konzert auf Schallplatten; 14,00: Nach- richten; 15,20: Arabiſcher Kulttanz; Nachmittagskonzert; 18,25: Segen des Meeres; 18,50: Engl. Sprachunterricht; 19,20: Wort n. Klang aus Alt-Wien; 20,00: Bayern-Abend 22,20: Nachrichten; 22,45: Nachtkonzert. München Sonntag, den 18. Sept. 1932: 10,00: Kathol. Morgenfeier; 10,45: Glocken, läuten von der Frauenkirche; 11,00: Hermine Körner lieſt; 11,30: Kantate von Bach; 12/5 Mittagskonzert; 13,15: Die Weltgetreideerntt 1932; 13,35: Schallplatten; 14,30: Schachfunk 15,15: Volkstüml. Kammermuſik; 15,45: Char, Mills ſtartet mit Walter Dear; 16,00: Kund⸗ gebung am Völkerſchlachtdenkmal; 16,45: Un terhaltungskonzert; 17,00: 30jähriges Jubili⸗ um des Münchener Trabrennklubs; anſchl. Un terhaltungskonzert; 18,05: Für die Kinder; un 18,25: Liederſtunde; 18,45: Konzertſtunde; uußß 19,25: Schallplattenbericht aus dem Rhein— Stadion in Düſſeldorf; 20,00: Abendkonz 22,20: Nachrichtendienſt; 22.45: Nachtmuſik. Montag, den 19. Sept. 1932: 12,00: Mittagskonzert; 13,15: Alte und neue Tänze; 14,00: Nachrichtendienſt; 15,25: Rudoff Rieth lieſt; 16,05: Wenig bekannte Lieder be— kannter Meiſter; 16,40: Geſtalt und Idee i der Geſchichte; 17,00: Veſperkonzert; 18,15. Aus dem Handwerksleben; 18,35: Stunde der Arbeit; 19,05: Die Olympiſchen Spiele ii Los Angeles; 19,20: Einführung; 19,35:„Det Barbier von Sevilla“; 22,20: Nachrichtendienſt 22,45: Nachtmuſik. Stuttgart Sonntag, den 18. Sept. 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,45: Morgenkonzerk, 10,00: Trio⸗Stunde; 10,40: Evangel. Morgel feier; 11,30: Arien; 12,00: Klaviermuſik; 12,0 Lieder; 13,15: Schallplattenkonzert; 14,15: El, ſaß und Lothringen im Spiegel des Volksliedes 15,00: Stunde der Jugend; 16,00: Kundgebung am Völkerſchlachtdenkmal; 16,45: Konzert; un i 18,00: Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland gegen Frankreich; 18,40: Autorenſtunde; ul 19,05: Blasmuſik; 20,00:„Die Boheme“; 22,0 Tanzmuſik. Montag, den 19. Sept. 1932: f 6,00: Zeitangabe, Wetterbericht; anſchl. Gy, naſtik; 7,05: Frühkonzert; 10,00: Unterhal tungskonzert; 10,20: Vier Lieder; 11,55: Wet terbericht; 12,00: Mittagskonzert; 13,30: Kol zert auf Schallplatten; 16,30: Zum 100. Todes, jahr von J. M. Sailer; 17,00: Nachmittags konzert; 18,25: Die engliſche Publie Scholl und die deutſche höhere Schule; 18,50: Engl Sprachunterricht; 19,20: Wort und Klang auß Alt⸗Wien; 20,15: Bayern⸗Abend; 22,20: Nach' richten; 22,45: Schachfunk; 23,10: Nachtmuſil Bekanntmachung. Betr.: Gasgelderhebung. Mit dem Einkaſſieren der Gas⸗, Strom⸗ ud Waſſergelder pro Monat Au gu ſt wird am kon menden Montag begonnen. 5 Viernheim, den 17. September 1932. deſſ. Bürgermeisterei Viernhei 1700. deutſchen Volke wieder 105 (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 10 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeila heimer Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. en: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fa 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 217 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ſg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach 1 0 i an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Samstag, den 17. September 1932. Politik der Woche die Reichstagsauſlöſung— die Rundfunftede des Kanzlers und Klage Goerings—Ueberwachungsausſchuß und Reichsregierung— Por einer Aenderung des Wahlgeſetzes?—die franzöſiſche Antwort und die Haltung Deulſchlands Den Auftakt und zugleich den Höhepunkt des innerpolitiſchen Geſchehens bildete zu Anfang der Woche die Sitzung des Reichstages und de“ ſen unter ſenſationellen Umſtänden verlaufene duflöſung. Das Rätſelraten um die Meinung Hindenburgs hat die Auflöſungsurkunde been⸗ det, denn aus dem in Fakſimile veröffentlichten Dokument, das übrigens handſchriftlich von dem Reichskanzler geſchrieben wurde, geht her⸗ vor, daß dieſes hiſtoriſche Dokument ſchon in Neudeck mit der Unterſchrift des Reichspräſiden⸗ ten verſehen war. Es trug urſprünglich die Da⸗ tierung„Neudeck“. Dieſe iſt durchſtrichen und durch die Worte„Berlin, d. 12. Sept. 1932“ er⸗ ſetzt worden. In der Sitzung des Reichstags, bei der gleich zu Beginn durch Antrag der Kom— muniſten und Sozialdemokraten über Aufhe— bung der Notverordnung vom 4. Sept. und über den Mißtrauensantrag gegen die Reichs— regierung abgeſtimmt werden ſollte, meldete ſich Reichskanzler v. Papen zum Wort. Reichs⸗ tagspräſident Goering wies die Wortmeldung mit der Feſtſtellung zurück, daß das Haus ſchon in der Abſtimmung begriffen ſei. Darauf über⸗ reichte Reichskanzler von Papen dem Präſiden— ten ein Blatt mit der Auflöſungsorder, deren Annahme der Präſident jedoch ablehnte. Gleich⸗ zeitig verließ die Regierung den Saal. Präſi⸗ dent Goering nahm die Abſtimmung weiter vor, die die Annahme der obigen Anträge mit 512 gegen 42 Stimmen ergab. Die Reichsregie⸗ rung erklärt dazu, daß das Verhalten des Reichstagspräſidenten Goering verfaſſungswi⸗ drig geweſen ſei, da nach dem Art. 33 der Reichsverfaſſung der Reichstagspräſident die Pflicht hat, auch außerhalb der Tagesordnung einem Vertreter der Reichsregierung das Wort zu erteilen. 8 Am ſelben Tag, an dem die Reichstagsſitzung ſtattfand, hielt abends Reichskanzler von Papen eine Rundfunkrede an das deutſche Volk, in der u. a. erklärte, daß der ſoeben aufgelöſte Reichs⸗ tag es ihm unmöglich gemacht habe, in einer Erklärung das Programm der Reichsregierung darzulegen. In dieſer Rundfunkrede erklärte der Kanzler auch, Reichtagspräſident Goering habe bewußt verfaſſungswidrig gehandelt. We⸗ gen dieſes Vorwurfs hat übrigens Reichstags⸗ präſident Goering gegen den Kanzler Beleidi⸗ gungsklage angeſtrengt. In ſeiner Rundfunk⸗ rede entwickelte der Kanzler das wirtſchaftliche und politiſche Programm der Reichsreglerung. ik Reichstagspräſident Goering vertrat anfäng⸗ lich die Meinung, daß die Reichstagsauflöſung rechtsungültig ſei, revidierte dann aber im Ueberwachungsausſchuß, der am Tage nach der Reichstagsſitzung zuſammentrat, ſeine Mei⸗ nung u. erkannte an, daß die Auflöſung rechts⸗ gültig ſei. Die Reichsregierung ließ durch Mi⸗ niſterialrat Gottheimer in dem Ausſchuß erklä⸗ ren, daß ſie nicht vor den parlamentariſchen Ausſchüſſen erſcheine, ſolange nicht der Reichs⸗ tagspräfident die Auflöſung des Reichstages anerkenne. Da aber der Reichstagspräſident ſeine Meinung in dieſem Sinne geändert hatte, beſtand für die Reichsregierung kein Grund mehr, vor der nächſten Sitzung des Ausſchuſſes nicht zu erſcheinen. Trotzdem erſchien die Reichsregierung aber nicht, und es iſt eigentlich unerklärlich, warum jetzt, da über das Faktum der Reichstagsauflöſung kein Streit mehr be⸗ ſteht, die Reichsregierung den Ausſchüſſen fern⸗ bleibt. 5 Aufgrund dieſer Vorgänge ſteht alſo dem ein Wahlkampf bevor. Zahltermin wird der 6. Novem⸗ U tiſe El 7 Kreiſen von einer Aenderung des Wahlgeſetzes geſprochen. Es gibt eine Reihe von Punkten des Wahlgeſetzes, in denen Aenderungen mög⸗ lich ſind, ohne daß die verfaſſungsmäßige Grundlage dadurch berührt wird. Es bleibt aber abzuwarten, inwieweit dieſe Vermutun⸗ gen Tatſache werden und welche Stellung die Reichsregierung zu dieſer Angelegenheit ein⸗ nimmt. E Die deutſche Gleichberechtigungsdenkſchrift an die franzöſiſche Regierung hat nun ihre Be⸗ antwortung erfahren. Der von Deutſchland vorgeſchlagene Wea wird abgelehnt. Wieder zieyt ſich Frankreich auf den Verſailler Vertrag zurück, verlangt deshalb zur Löſung der Frage der Gleichberechtigung und Abrüſtung die Teil⸗ nahme aller Unterzeichner des Vertrages. Nun gut, Deutſchland hat deſſen Beſtimmungen in punkto Abrüſtung voll und ganz erfüllt. Nun enthält der Vertrag aber ebenſo„dauernde“ Beſtimmungen und Verpflichtungen für alle an⸗ deren Mächte einſchließlich Frankreichs, zumal für die Abrüſtung. Wenn Frankreich dieſen Verpflichtungen nachkommen will, die verbrieft ſind, hat es nun die beſte Gelegenheit dazu. Sonſt bleibt es unverſtändlich, warum Frank⸗ reich ſo hartnäckig an dem Vertrag von Ver⸗ ſailles feſthält. Die Gegenwehr der deutſchen Regierung ge— gen die den Tatſachen keineswegs Rechnung tragende Antwort der franzöſiſchen Regierung, hat bereits eingeſetzt, da es feſtſteht, daß Deutſchland die Abrüſtungskonferenz nicht mehr beſchickt. Ob ſich daraus nun Komplikationen entwickeln können, ſteht noch nicht feſt, denn augenblicklich bemühen ſich die engliſche wie die italieniſche Regierung, um ihrerſeits andere WMirkſchaftsſpiegel Der Herbſt mit der großen Zeit der Ernte iſt gekommen. Der Felder ſind vom Getreide leer. Das Wetter war allgemein günſtig ſodaß die Landwirte in dieſem Jahre den Ertrag ihrer Arbeit ernten konnten, ohne daß es be— reits auf dem Felde umkam, wie es im letzten Jahre der Fall war. Die Druſchergebniſſe be— friedigen allgemein. Der Ausgang der Ernte iſt erfreulich für die in ihrer Geſamtheit hart bedrückte und kämpfende Landwirtſchaft. Die Obſternte iſt in dieſen Tagen überall in vollem Gange. Die Erträge ſind ſchwankend, vielerorts gut, an manchen Stellen aber ſehr mäßig. Im Durchſchnitt kann von einer Mit⸗ telernte geſprochen werden. Die Obſtpreiſe ſind je nach Qualität und Marken ſtark unter⸗ ſchiedlich. Man macht aber die Erfahrung auch in dieſem Jahre daß der Obſtbau unter den durch das ganze Jahr hindurch die Pflege zu— teil geworden iſt, die er haben muß, wenn man Qualitätsobſt ernten will. Baumpflege, Dün⸗ gung Schädlingsbekämpfung und Sortierung ſind die Hauptſtationen auf dem Wege zum rentablen Obſtbau. Die allgemeine Befürchtung, daß die Näſſe große Ausfälle in der Kartoffelernte mit ſich bringen würde bewahrheiten ſich in dieſer kraſſen Form glücklicherweiſe nicht. Infolge der günſtigen Wachstumsverhältniſſe des Som⸗ mers ſind die Knollen durchweg von ſtattlicher Größe. Die Kartoffelpreiſe liegen leider noch weſentlich unter dem Vorkriegsniveau, ein Umſtand der den Kartoffelanbau bei Berückſich⸗ tigung der Fülle von Laſten und der Arbeits⸗ löhne kaum rentabel werden läßt. Trotz des ſchwachen Angebotes in der letzten Woche iſt die erwartete Beſſerung auf den Kar⸗ tofſelmärkten noch nicht eingetreten, da der Konſum ſowohl für den Verbrauch wie für den Verſand äußerſt gering iſt und nur kleine Mengen anfordert. Das Geſchäft wird in den letzten Wochen teilweiſe wieder durch die nicht ſehr guten Anlieferungen der Landwirtſchaft erſchwert die in Anbetracht der Marktſchwierig⸗ keiten gerade jetzt auf eine vorſichtige Behand⸗ lung der Marktzufuhren Wert legen ſollte. Die Landwirtſchaft ſelbſt verſucht, ſoweit ſie Kartoffeln verkauft möglichſt unmittelbar die Städte zu beliefern, wobei ſie ca. 2.20 2.50 RM je Zentner franko Haus erzielt. Die Ver⸗ ladepreiſe ſchwanken zwiſchen 1.60 RM und 1.80 RM. In der Pfalz iſt die Tabakernte beendet. In den Scheunen an den Wänden und in den Torgängen ſieht man überall die aufgereihten braunen Blätter zum Trocknen hängen. Die Erträge waren in dieſem Jahre durchweg gut, und die Tabakbauer ſind zufrieden zumal auch die erſten Verkäufe und Verſteigerungen gute Preiſe gebracht haben. In der Erntereihe kommt der Wein an letz⸗ ter Stelle. Frühjahr und Vorſommer waren für ihn nicht 1 6 2 5 7 8 pfem Fabr 1 20 3 günſtig zumal man in dieſem Jahre! Pizzen. ein außergewöhnlich ſtarkes Auftreten der ver⸗ ſchiedenſten Schädlinge beobachten konnte. Da— durch mußte teilweiſe ein Mehrfaches der nor⸗ malen Schädlingsbekämpfungskoſten aufge⸗ wandt werden. Die anhaltend gleichmäßig war— men Wochen ſind den reifenden Trauben gün— ſtig. In der nächſten Woche dürſte allgemein der Weinbergsſchluß angeordnet werden. In zwei bis drei Wochen wird dann die allgemeine Leſe beginnen, ausgenommen die Gemarkungen oder Güter die ſich auf dem Qualitätsweinbau verlegen. Dort wird die Ernte vor dem 15. Oktober kaum begonnen werden.— Im Wein⸗ handel iſt das Geſchäft ſehr ſtill. Größere Verſteigerungen haben nicht ſtattgefunden. Der Weinabſatz iſt nach wie vor ſtark gedrückt. Noch ein kurzes Wort zu der bevorſtehen— den Saat. Roggen und Winterweizen werden bald geſät werden. Jeder Landwirt muß ſich die Frage vorlegen:„Iſt in meinem Betrieb die Beſchaffung neuen Saatgutes notwendig?“ Die Erfahrung lehrt, daß alle Getreideſorten nach mehrjährigem Anbau die angezüchteten guten Eigenſchaften insbeſondere die hohe Er— tragsfähigkeit, verlieren. Dieſen Abbauerſchei— nungen kann nur dadurch begegnet werden, daß ſich der Landwirt alle 3—4 Jahre zu einem Saatgutwechſel entſchließt und friſches Saat gut in Form von Original oder anerkannten Abſaaten bezieht. Im bäuerlichen Betrieb mit ſeiner Parzellenwirtſchaft zwingen noch wei tere Gründe zu einem ſolchen Saatgutwechſel. In der allgemeinen Wirtſchaftsüberſicht iſt bemerkenswert, das infolge der Erntezeit die Einfuhr von Lebensmitteln in der letzten Zeit weſentlich zurückgegangen iſt. Es wurden für 24 Millionen RM e weniger Lebensmittel einge— führt als im Vormonat. Auf die Außenhandels⸗ bilanz hat ſich dieſer Faktor günſtig ausgewirkt. Die Handelsbilanz ſchließt im Auguſt mit ei⸗ nem Ausfuhrüberſchuß in Höhe von 97 Mill. RM gegenüber(berichtigt) 65 Mill. RM im Juli ab. Die Ausfuhr beträgt im Auguſt 428 Mill. RM und hat gegenüber dem(berichtigten) Ju⸗ liergebnis um 2,5 Mill. RM abgenommen. Ei⸗ nem Rückgang der Fertigwarenausfuhr um 5 Mill. RM ſteht dabei eine Zunahme der Le— bensmittelausfuhr um 2,5 Mill. RM gegen⸗ über. Der Wertrückgang der Geſamtausfuhr um etwa ½ v. H. iſt jedoch lediglich die Folge eines weiteren Abſinkens des durchſchnittlichen Preisniveaus um 2 v. H.; der Menge nach hat die Ausfuhr um 1,5 v. H.(die Fertigwarenaus⸗ fuhr um 1 v. H.) zugenommen. Saiſonmäßig hätte jedoch mit einer ſtärkeren Steigerung der Ausfuhr gerechnet werden müſſen. Bedauerlich iſt die Feſtſtellung, daß infolge der großen politiſchen Spannungen die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in Induſtrie und Börſe keine Belebung oder Anſätze dazu erfahren ha⸗ ben.— Für die Mitte der nächſten Woche er⸗ T Pr 8 Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme werden FFF 49. Jahrgang Wege zu einer deutſch⸗franzoſtſchen Aussprache zu finden, um etwa bei gleicher Hartnäckigkeit Frankreichs den Verſuch mit einer„Prälimi⸗ när⸗Konferenz“ zu machen, welche die Frage der Gleichberechtigung zu prüfen hätte unter Teilnahme Deutſchlands, Englands, Frank⸗ reichs, Belgiens, Italiens, Japans und der Vereinigten Staaten, ganz außerhalb der Ab⸗ rüſtungskonferenz und des Völkerbundes. Aber wir erhoffen nicht ſehr viel von dieſem Ver⸗ ſuch, vielleicht wird es eher gelingen— ohne die Anweſenheit Deutſchlands— daß ſich Frank⸗ reich durch das Vorgehen der übrigen Mäch!⸗ doch noch veranlaßt ſieht, ſeine Haltung zu ko. rigieren, weil es allein kaum die Verantwor⸗ tung für ein völliges Scheitern der Verſtändi⸗ gung übernehmen kann, das unabſehbare Zu⸗ kunftsfolgen haben müßte. Angeſichts dieſer un⸗ gemein großen außenpolitiſchen Kriſe iſt es um⸗ ſo ſchmerzlicher, um ſo mehr zu bedauern, daß durch die Reichstagsauflöſung neue innerpoli⸗ tiſche Erſchütterungen eintreten, daß ſich Wahl⸗ kämpfe einſtellen, welche leider nie dazu dienen können, dem Auslande gegenüber eine geſchloſ⸗ ſene Volksfront hinter einer Regierung, wie es gerade jetzt notwendig wäre, aufzurichten. Veroröuuüg zur Förderung des gewerblichen Kredils? Berlin, 17. 9. Angeſichts der erhöhten Kredit⸗ anforderungen, die das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung bei der zu erwartenden Belebung der Produktion an die Banken ſtellen wird, iſt, wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, beabſichtigt, eine„Verordnung zur Förderung des gewerblichen Kredites“ zu erlaſſen, die in kurzer Zeit veröffentlicht und unmittelbar dar⸗ auf in Kraft geſetzt werden ſoll. Ihr weſentlich⸗ ſtes Ziel ſoll ſein, die Bewegungsfreiheit der Banken zu verſtärken, damit ſie ſich ohne über⸗ triebene Hemmungen in den Dienſt der Ankur⸗ belung ſiellen können. Man hält es, ſo ſchreibt das Blatt, ſür not⸗ wendig, den Banken eine Liquiditätshilfe zu ge⸗ währen, damit ſie ſich nicht den an ſie herantre⸗ tenden, wirtſchaftlich durchaus geſunden Kre— ditgeſuchen zu verſchließen brauchen. Es wird ihnen die Möglichkeit gegeben, feſtgefrorene, in ihrer Sicherheit einwandfreie Debitoren, durch eine neuzugündende Geſellſchaft, das„Indu⸗ ſtriefinanz⸗Inſtitut“ auszuſcheiden. Dieſes Inſtitut wird vorausſichtlich ein Akti⸗ enkapital von 30 Millionen Mark haben, an deſ⸗ ſen Zeichnung ſich die Banken beteiligen, die von der Einrichtung überhaupt Gebrauch zu machen münſchen. Unabhängig von der Gründung des Indu⸗ ſtriefinanz⸗Inſtitutes ſieht die Verordnung zur Förderung des gewerblichen Kredits noch die Errichtung einer Amortiſationskaſſe vor, deren Bildung bereits in einer Preſſemeldung ange⸗ kündigt worden iſt. Beratungen des Reichskabinells Berlin, 17. 9. Das Reichskabinett wird heute in ſeinen wirtſchaftspolitiſchen Beratungen fortfahren und insbeſondere die agrarpoliti⸗ wartet man eine deutſche Diskontſenkung von 1 ſchen Probleme einer Löſung entgegenführen. Ob aber bereits heute die endgültige Entſchei⸗ dung fällt, ſteht noch nicht feſt. feine ſubvenkionlerte Reglerungspreſſe Berlin, 16. 9. Von amtlicher Seite wird zu den Aeußerungen des Reichstagspräſidenten Göring über von der Regierung ſubventionierte Zeitungen, die im Ueberwachungsausſchuß ge⸗ fallen ſind, mit Nachdruck betont, daß es in Deutſchland keine ſubventionierte Regierungs⸗ preſſe gibt. der Globalabſtrich am Reichselat durcchgeführt Berlin, 16. 9. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt jetzt der Globalabſtrich am Reichsetat in Höhe von 110 Millionen Mark durchgeführt. Die Verteilung des Abſtriches auf die einzelnen Reſſorts wird als eine interne 0 Altung 3 Für eilige Leſer Reichsgußenminiſter von Neurath hat an den Präſiventen der Abrüſtungskonferenz ein Schreiben gerichtet, in welchem es heißt, daſt Deutſchland ſolange nicht an den Arbeiten der Konſerenz teilnehmen könne, als nicht die Fra⸗ ge der deutſchen Gleichberechtigung eine Klä⸗ rung gefunden hat. Der Vorſitzende des Reichsverbandes der delliſchen Induſtrie Geheimrat Caſtel hat an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem vor Kontingentierungsmaßnahmen ge⸗ warnt wird. Der vom thüringiſchen Staatsminiſterium für Gera eingeſetzte Staatskommiſſar hat tief⸗ greifende Sparmaßnahmen angeordnet. Der Oberlandjäger Springer wurde vom Schwurgericht in Beuthen zum Tode verurteilt, weil er eine Frau mit Strychnin vergiftet hatte. hüchtliches Großfeuer Kaſſel, 16. 9. Der Ort Altenbauna iſt in der Nacht zum Donnerstag von einem Groß⸗ feuer heimgeſucht worden. Beim Landwirt Gerhardt brach gegen 3 Uhr früh in der Stal⸗ lung ein Brand aus, der ſich trotz ſofortiger Löſchhilfe mehrerer Feuerwehren ſchnell auf die zwei Scheunen ausdehnte. Alle drei Ge— bäude ſind vollkommen ausgebrannt. Die ge⸗ ſamten Erntevorräten des betroffenen Land—⸗ wirts ſind vernichtet worden. Das Großvieh konnte gerettet werden, doch ſind etwa 80 Hühner in den Flammen umgekommen. Man nimmt an, daß der Brand durch Kurg'chluß entſtanden iſt. Zu der gleichen Zeit brach in dem Anweſen des Landwirts Wilhelm Gerth in Veckerhagen Feuer aus, das ſich außerordentlich raſch aus⸗ breitete und das Wohnhaus, die Scheune und die Stallungen vernichtete. Mitverbrannt ind außerdem noch zirka 300 Zentner Frucht, das ganze Mobiliar und die landwirtſchaftlichen Maſchinen. Durch den ſtarken Wind ſprangen die Flammen auch auf die benachbarten Ge— bäude der Witwe Böth über, die gleichfalls durch das Feuer vernichtet wurden. Erdbeben auf Neuſeeland Wellington(Neufeeland), 16. 9. Heute früh um 1.30 Uhr ereignete ſich im Gebiet von Wairoa und Gisborne an der Hawkes⸗Bay ein ſchweres Erdbeben. Die Erſchütterungen wurden im größten Teil der Nordinſel ver⸗ ſpürt. Die Verbindung mit Gisborne iſt un⸗ terbrochen. Nach den bisher vorliegenden Mel⸗ dungen ſind bei den Erdbeben eine Anzahl Häuſer beſchädigt worden. Todesurkeil im Beuthener Giftmordprozeßz Beuthen, 16. 9. Der Oberlandjäger Springer wurde heute vom hieſigen Schwurgericht we— gen Mordes zum Tode und Verluſt der bürger— lichen Ehrenrechte und wegen ſchwerer Urkun⸗ denfälſchung zu zwei Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt. Dem Angeklagten war zur Laſt gelegt worden, eine Frau Mainka in Boslawitz zur Vermeidung eines Alimentationsprozeſſes durch ein mit Strychnin verſehenes Schokola⸗ denbonbon im April ds. Is. vergiftet zu ha⸗ ben. In der Urteilsbegründung führt der Vor⸗ ſitzende aus, daß der Mord aufgrund unmittel baren Beweiſes u. die Urkundenfälſchung au, grund eines mittelbaren Beweiſes für das Ge— richt feſtſtehe. Um das badiſche Konkordat Karlsruhe, 16. 9. Die in der Preſſe aufge⸗ tauchte Vermutung, daß die Regierungspartei⸗ en in den letzten Tagen über die Konkordats⸗ frage Verhandlungen gepflogen hätten, beſtä⸗ tigt ſich nicht. In dieſem Monat hat bisher we⸗ der eine Koalitionsbeſprechung noch eine Ka⸗ binettsſitzung ſtattgefunden. Aus dieſem Grun⸗ de konnte auch weder über den Zuſammentritt des Landtages noch über eine Vorlage des Kon⸗ kordats an den Landtag irgend etwas geſagt werden. Die Deutſche Volkspartei teilt parteiamtlich mit: Die in der Preſſe wiederholt auftauchen⸗ den Nachrichten über die Stellungnahme der DVP. zu den Konkordatsverhandlungen ent⸗ behren jeglicher Grundlage, da die zuſtändigen Organe der Deutſchen Volkspartei zu dieſer Frage noch keine Beſchlüſſe gefaßt haben. 500 Funden freiwillig lebend begraben Und nochmalige Eingrabung beabſichtigt Kirchheimbolanden, 16. 9. Der ſeit 1. Septem⸗ ber am Fuße des Donnersberg lebend begrabe— ne Friedrich Mack aus Frankenthal, will am Donnerstag, den 22. September, nach 500ſtündi⸗ ger Einſchließung wieder ſein unterirdiſches Gefängnis verlaſſen. Er beabſichtigt, das gleiche Experiment noch einmal in der Nähe einer Großſtadt zu wiederholen und ſich dabei auf 28 N Tage begraben zu laſſen. Die einzige Nahrung bei dieſem Rekord ſoll Mack in Pillenform zu ſich genommen haben bezw. nehmen wollen. Was die hindenburgſpende bisher geleitet hal Berlin, 16. 9. Die Hindenburgſpende, zu deren Unterſtützung Reichsregierung und Län⸗ derregierungen anläßlich des bevorſtehenden 85. Geburtstages Hindendurgs ſoeven aufge rufen haben, veröffentlicht eine Auſſtellung über die von ihrer Geſchäftsſtelle bis zum 15. September 1932 in etwa 30 000 Einzelfällen bewirkten Anterſtützungsleiſtungen. Die nach⸗ ſtehenden Angaben geben die Beträge wieder, die ſeit 1927 auf die einzelnen Landteile ent⸗ fallen ſind: Provinz Oſtpreußen 197 410.— RM, Provinz Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen 35 190 RM, Provinz Pommern 168330 RM, Stadt Berlin 331475 RM; Provinz Bran⸗ denburg 184090 RM; Provinz Oberſchleſien 105 290 RM; Provinz Niederſchleſien RM 258 060; Provinz Sachſen 260 340 RM, Pro⸗ vinz Schleswig⸗Holſtein 113 330 RM; Her⸗ zogtum Lauenburg 10 730 RM: Provinz Han⸗ nover 2177740 RM; Provinz Weſtfalen RM 286 126 Rheinprovinz und Heſſen-Naſſau RM 195 765; Bayern 503945 RM; Sachſen RM 384 845; Württemberg 159 390 RM; Baden 155 045 RM; Thüringen 115 295 RM; Heſ⸗ ſen: 102 170 RM; Famburg 74160 RM: Meckenburg⸗Schwerin 56255 RM; Olden⸗ burg 53 540 RM; Braunſchweig 44 965 RM: Anhalt 29000 RM; Bremen 24 630 RM; Lippe 13 980 RM; Lübeck 14900 RM; Me lenburg⸗Strelitz 14170 RM; Schaumburg⸗ Lippe 7910 RM; Dangig, Eupen⸗Malmedy, Memel⸗ und Saargebiet 74820 RM; Aus⸗ land 94285.— RM. g Aheinwaſſer iſt gefährlich Es wird darauf hingewieſen, daß ſich inner⸗ halb des Stadtbezirks Köln innerhalb der ver⸗ gangenen Woche nicht weniger als acht Ty⸗ phus⸗ und Paratyphusfälle ereignet haben. Dieſe ſind ſämtlich auf das Baden im offenen Rhein bezw. dort erfolgte Infektionen zurückzu⸗ führen. Man weiß ſeit Jahren, daß das Rheinwaſſer von Krankheitskeimen durchſetzt, daß es verſeucht iſt. Dabei gibt es Stellen, die gefährlicher als andere ſind, da dort mehr Krankheitskeime vorhanden ſind als anderswo. Deulſchland geht nicht zur Abrüſtungskonferenz Abſageſchreiben des Beichsaußenminiſters an henderſon Berlin, 16. 9. Der Reichsaußenmimiſter hat an den Vorſitzenden der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, das nachſtehende Schreiben gerich— tet: In den Verhandlungen der Generalkommif⸗ ſion, die der Annahme der Reſolution vom 23. Juli ds. Is. vorausgingen, hat der Füh⸗ rer der deutſchen Delegation die Gründe dar— gelegt, aus denen die deutſche Regzerung dieſe Reſolution ablehnen mußte. Die deutſche Re⸗ gierung hat die Erklärung abgegeben, daß ſich die deutſche Regierung an den weiteren Arbei⸗ ten nicht beteiligen könne, bevor nicht die Be⸗ reinigung der Frage der Gleichberechtigung erfolgt ſei. Es liegt auf der Hand, daß ohne Beantwor⸗ kung dieſer Frage eine Regelung der einzelnen konkreten Punkte des Abrüſtungsproblems nicht möglich iſt. Nach Anſicht der deutſchen Regie⸗ rung kann nur eine Löſung in Frage kommen, die Löſung nämlich, daß alle Staaten in Bezug auf die Abrüſtung den neuen Regeln und Grundſätzen unter⸗ worfen werden und daß es bei keinem Staat ein diskriminjerendes Ausnahme⸗ regime gibt. Es kann Deutſchland nicht zugemutet werden, Noman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 27. Foriſetzung. Iſt ſie nicht ſtark genug, das zu geloben und durchzuführen, ſich nicht abzufinden mit dieſem Schatten meines Einſt, dann kann ich nur tun, was ich zu tun geplant habe für den morgenden Tag, mein Pferd ſatteln und fort⸗ reiten aus dieſem Lande.“ „Nein, nein!“ rief ſie.„And wenn. was Sie begangen haben, ſelbſt eine Todſünde war, ich verzeihe ſie doch, ich nehme jeden Pakt an! Ich werde niemals forſchen und fragen. Was kümmert mich Vergangenheit? Niemand kann meine Gegenwart erhellen als Sie! Viel ſchwe⸗ rere Prüfungen würde ich beſtehen, wenn nur das eine Schreckliche nicht eintritt, daß Sie auf immer fortreiten aus meinem Leben!“ Sie ſprang auf und ſtand mit ſtrahlenden Augen vor ihm. „Schuld und Sünde!“ rief ſie.„Was bedeu⸗ tet es mir? Jeder Weg, den Sie gingen, iſt mir teuer und lieb, wenn er ſchließlich zu mir geführt hat—“ 0 Er ſah ſie ſinnend an. ö „Sollteſt du nicht um Bedenkzeit bitten, Karen Holger? Es iſt keine Nacht wie andere! Du haſt da draußen im Sturm geſtanden, und nun ſind wir hier allein, und es iſt etwas An wirkliches um dieſe Stunde. Vielleicht, daß morgen im hellen Licht der Freier dir anders erſcheint, it ſo ernſtem Vorbehalt von icht? Nimm nicht zuteich: Wu e. n ich ſagte! Heinrich von Gristede an den Verhandlungen über die in der Kon⸗ dention feſtzulegenden Abrüſtungsmaßnahmen teilzunehmen, ſolange nicht feſtſteht, daß die verſchiedenen Löſungen auch für Deutſchland Anwendung finden ſollen. Um dieſe Voraus⸗ ſetzung für ihre weitere Mitarbeit in der Kon⸗ ferenz ſo ſchnell wie möglich zu verwirklichen, hat ſich die deutſche Regierung bemüht, eine Klärung der Frage der Gleichberechtigung im diplomatiſchem Mege herbeizuführen. Leider muß feſtgeſtellt werden, daß die deutſche Be⸗ mühungen bisher nicht zu einem befriedigen⸗ dem Ergebnis geführt haben. Unter dieſen Umſtänden ſehe ich mich genötigt, ſie davon in Kenntnis zu ſetzen, daß die deutſche Regierung die Einladung zu der am 21. September ds. Is. beginnen⸗ den Tagung der Konferenz nicht Folge leiſten kann. Sie wird die Arbeiten der Konferenz mit Intereſſe verfolgen und ſich je nach deren Ver⸗ lauf über die weiteren Schyitte ſchlüſſig wer⸗ den. Genehmigen Sie, Herr Präfident, die Ver⸗ ſicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung gez.: Freiherr von Neurath. daß ſie ſich vo im Waſſerſchlucken gehmen, daß ſie überhaupt kein Rheinwaſſet in den Mund kommen laſſen. Außerdem ſſt es nicht richtig, mit den vom Rheinwaſſer benetz⸗ ten Händen, auch wenn das Rheinwa ſer daran trocken geworden iſt, Nahrungsmittel anzufa⸗⸗ en und zu verzehren. In drei Fällen wurde in Köln einwandfrei ſeſtgeſtellt, daß der eine Bruder im Rhein gebadet und ſich dabei die Krankheit zugezogen hat, worauf durch ihn die Bakterien auf zwei Geichwiſter übertragen wur⸗ den. Eins iſt daran geſtorben. Es iſt für alle Rheinbewohner zu empfehlen, dem Rheinwaf⸗ ſer gegenüber beſonders vorſichtig zu ſein. Johannisbeerwein als Traubenwein Wie aus Johannisbeerwein deutſcher Not⸗ wein angeblich aus Portugieſertrauben ent⸗ ſteht, wurde am Schöffengericht in Neuſtadt a. d. H. feſtgeſtellt. Dort ſtand der Weinkom⸗ mifſionär Sebastian Klamm aus Königsbach in der Pfalz vor Gericht, er wurde aber, um dies gleich vorweg zu nehmen, freigeſprochen. Klamm hatte im Herbſt 1929„1928er Portu⸗ gieſer Rotwein verbeſſert“ von einem auswär⸗ tigen Kommiſſionär geliefert bekommen und dieſen Rotwein, insgeſamt 20 Fuder, alſo 20 000 Liter, wieder an einen Weinkomnmiſſio⸗ när in Neuſtadt a. d. H. weitergegeben. Der Weinkommiſſionär in Neuſtadt konnte den Wein gleich an einen Kunden, der gerade ſol⸗ chen Wein gebrauchte, weitervermitteln. Der Kunde ließ den Wein dann unterſuchen, und da kam es heraus, daß es ſich hier garnicht um einen Traubenwein, ſondern um einen Johan⸗ nisbeerwein handelte, was durch die Zungen⸗ proben, die vorher erfolgt waren, von keinem Sachverſtändigen feſtgeſtellt worden war. Ge⸗ gen Klamm wurde Anklage erhoben, weil er den Wein als Johannisbeerwein erworben und um einen beſonderen Vorteil ſich zu verſchaffen ihn unter der fälſchlichen Bezeichnung, daß es Rotwein ſei, weiterveräußert habe. Das gab der Angeklagte unter keinen Umſtänden zu. Er erklärte beſtimmt, daß er die 20 Fuder als 1928er Portugie'er Rotwein verbeſſert erwor⸗ ben und weitervermittelt habe und daß der auswärtige Kommiſſionär ihm unter dieſer der gleichen Angabe verkauft habe. Nun iſt iſt der beireft. Kommiſſionär nicht unter Eid vernommen worden, weil er mit einer anderen und größeren Weinfälſchungsangelegenheit zu tun hat und demgemäß wurde ihm auch nicht geglaubt, als er genau das Gegenteil erklärte wie Klamm. Das Gericht war der Anſicht, daß Klamm Ficht ſchuldig ſei. Vorbildliche Erwerbsloſen⸗gelbſthilfe Friedrichshafen, 16. 9. Ein Bergwerksober⸗ ſteiger aus Friedrichshafen geriet durch Ar⸗ beitsloſigkeit in wirtſchaftliche Bedrängnis, der er aber erfolgreich zu begegnen wußte. In der Pfändergegend bei Bregenz exiſtiert ein Koh⸗ lenbergwerk Wirtatobel, das wegen ungenü⸗ gender Rentabilität ſtillgelegt worden war. Der Oberſteiger erinnerte ſich an dieſes Werk und begann im Januar ds. Is. mit einem Freunde und Arbeitskollegen ſowie zwei wei⸗ teren Arbeitsloſen einen neuen Einſtich. Jetzt iſt die Anlage ſo weit gediehen, daß er bereits 31 Arbeitsloſe beſchäftigen kann. Durchſchnitt⸗ lich werden 5—7 Tonnen Kohle gefördert, die in der Umgegend abgeſetzt werden kann. bei 100% Auszahlung von mir Alt 0 Selbstgeber, ohne Wärtezelt, keine donen Vorkogten. Auskuntt gegen Rückporto. Dir. Ludwig Blümel. 7 München 10, Barerstraße 8. ren nach allgemeinem Gebrauch, aber irgend— wie iſt ſie doch immer da, und weil du einſam im Leben ſtehſt, Karen, und ohne Freund und Berater, weil niemand anders es tun kann, warne ich dich vor mir und dem Schatten auf meinem Pfad!“ „Oh“, rief ſie, ich will keine Bedenkzeit, ich will gern einen Zoll zahlen für ſoundſoviel Glück.“ Und ſie ſchlang ihre Arme um den noch im— mer Zögernden und legte ihren blonden Kopf an ſein Herz, überſelig und weltentrückt. Er ſah nieder auf die ſchöne Geliebte, die mit geſchloſſenen Augen an ſeiner Schulter lag. „Ja“, dachte er,„das war damals in der erſten Stunde, da im alten Gotteshaus, wo das flimmernde Morgenlicht über das Grab⸗ mal des marmornen Häuptlings hinſchimmer⸗ te“.„Führe uns nicht in Verſuchung!“ Aber wenn es denn wirklich einen Gott gab, den gläubige Menſchen dauernd mit Bitten be⸗ ſtürmten, dann war es doch derſelbe Gott wie jener, zu dem man beten durfte ebenſo flehend und heiß:„Vergib uns unſere Schuld!“ Er ſchloß die Augen und nahm ihre Hände von ſeiner Bruſt. „Nein“, ſagte er,„ich will dieſer Mitter⸗ nachtsſtunde nach ſolchem Tag nichts abſtehlen, was nicht ganz überlegt und durchdacht iſt. Ich baue kein Haus auf überſtürztem Entſchluß. Sie müſſen den hellen Morgen und den neuen Tag abwarten, Gräfin Karen, bis Sie wiſſen, ob Sie Ihrer ſelbſt ſicher ſind. Ich bin ja nicht in dem glücklichen Fall des. bers, um einfach ſagen zu kön Alte Schuld pflegt wohl zu verjäh⸗ ſchwierigen Fall, ſagen zu müſſen: Ich warne Sie vor mir! Ich ſage es noch einmal; Zwiſchen uns liegt meine geheime Schuld, die Sie nicht wiſſen dürfen, nach der ich nie mehr gefragt ſein, über die ich nur einmal geſprochen haben will in dieſer Stunde. Iſt Ihre Liebe groß ge— nug, mich freizuſprechen, ohne daß Sie wiſ⸗ ſen, von welcher Schuld, dann werde ich mich ledig fühlen dieſer Laſt, dann will ich glücklich ſein. Sie haben Bedenkzeit bis morgen um die Mittagsſtunde. Wenn Ihr Entſchluß gefaßt, iſt, ſo und ſo, ſenden Sie mir Botſchaft. Ich verlaſſe mein Haus nicht.“ Er war von ihr fortgetreten und griff nach ſeinem Mantel. „Sie frieren, Karen, Sie zittern ja!“ ſagte er.„Sie ſtanden zu lange draußen im Sturm.“ „Wind und Wetter haben mir nichts an!“, ſagte ſie,„ich zittere nur um mein Glück.“ Er ging haſtig, ging durch die Vorhalle an all den unruhigen Schläfern vorbet. „Es wird alles bei mir vorbereitet“, ſagte er ſachlich.„Schicken Sie alle herüber morgen, die keinen Platz hier haben. Sie wiſſen, wie gut Frau Siebaths für Kranke und Kinder ſorgt— es wird länger dauern, bis man weiß, was dieſes unbändige Meer vor hat, ob es verderben will oder verſchonen.“ Sie ging ſchweigend mit ihm zur Pforte, ein heftiger Windſtoß ſtemmte ſich gegen den Oeffnenden. Die feuchte, ſalzige Meereskälte brach ſchneidend herein. i Sie lächelte ihn wie traumverloren an und ſagte kein Wort.— Es ging der Ebbezeit zu. Es war, als nähme das Meer allmählich eine Reihe v n von gierigen Wellen der ſalzigen See in ihrem ver⸗ derblichen Spiel. Der rieſige Mond, der die Wolkenbänke zer⸗ riß, als der nächtliche Gaſt ſein Pferd beſtieg und auf dem Deiche nach Meerwarfen zurück⸗ ritt, ließ die Seealgen auf dem Waſſer un⸗ heimlich erglänzen, als wären ſie treibende Wracks geſtrandeter Schiffe oder emporge⸗ ſchwemmte Reſte verſunkener Dörfer, die von den Sturmfluten früherer Jahrhunderte vom Lande geriſſen und vom furchtbaren Wellen⸗ gang hineingezogen waren in die unerforſchte Tiefe der See. Nun war es, wie er geahnt. Kehrte er zu⸗ rück, war er gebunden. Der ererbten Erde ver⸗ fallen und der Frau, dem Kind dieſer Erde, die ihn feſtband an Scholle und Land, an Herd und Glück. Sie ganz allein war die Macht, die ihn hielt, die über all ſeine Zweifel und Bedenken hinweg ſein Schickſal an dieſen Strand verket⸗ tete, ſeine Einſamkeit zerbrach und ihn feſ⸗ ſelte, damit er nicht entfloh.— Der Tag graute nebelſchwer. In gelben Schaden zogen Wolken durch die Luft. Die Flut donnerte wütend, aber der Sturm raſte nach anderen Ufern. Der Deich der Holgersburg hielt und ſtand! All die müden Menſchen kämpften wie mechaniſch weiter an der gefähr⸗ deten Stelle. Die geräumten Häuſer ſtanden wie graue ſinnloſe Umriſſe menſchenleer im Nebel.„ Eilige Kälte lag über det Küste. Alle dwirlſchafklich⸗belriebs⸗ riſchaftliche Gedanken zur Herbſtbeſtellung. Von Dr. E iſele. In einer Zeit wie der heutigen, wo ſich die Preiſe für die Produkte der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft in verhältnismäßig niedriger Linie bewegen, iſt es ein Ding der Selbſtverſtändlichkeit, daß jeder Land⸗ wirt ſeine geſamten Wirtſchaftsausgaben einer kritiſchen Prüfung unterzieht. Es gilt, die allgemeinen Geſtehungskoſten durch richtige Betriebsführung zu ſenken, dabei aber durch zweckentſprechende Maßnahmen gleichzeitig Riſiken auszuſchalten und die Erträge ſicherzuſtellen. Aus dieſen Erwä⸗ gungen heraus hört man auch häufiger die Frage erörtern, wie es ſich unter dieſem Geſichtswinkel mit den Ausgaben für die Düngung verhält, da bei oberflächlicher Be⸗ trachtung auch hier eine Ausgabenein⸗ ſchränkung verlockend erſcheint. Vor einer ſolchen verhängnisvollen Sparſamkeit muß aber dringend gewarnt werden; denn der unmittelbare Erfolg wären ſo erhebliche Ertragsausfälle, daß die Sicherheit des Be⸗ triebes ſtark gefährdet würde. Sehr lehrreich ſind in dieſer Beziehung die Erfahrungen eines Betriebes, in dem im Vorjahre die Anwendung der Handels— dünger unterlaſſen wurde. Das Ergebnis dieſer Einſparungsmaßnahme war, daß mit Unterlaſſung der Düngung beiſpielsweiſe der Getreideertrag im Durchſchnitt um rund 14 dz je ha zurückging. Die Düngerein⸗ ſchränkung erwies ſich alſo als eine völlig verkehrte Sparſamkeit. Zugleich aber waren die Erzeugungskoſten beträchtlich ange⸗ ſtiegen, denn in jedem landwirtſchaftlichen Betriebe haben wir feſtſtehende Unkoſten, zu denen die Steuern, Zinſen, Löhne, Soziallaſten uſw. gehören, die von der Höhe der Erzeugung nahezu unabhängig ſind. Dieſe ſeſten Betriebsausgaben, die den größten Teil der Geſamtunkoſten aus⸗ machen, belaſten aber jeden Doppelzentner Erntefrucht um ſo mehr, je weniger wir ernten. Je mehr wir alſo bei ſachgemäßer Düngeranwendung erzeugen, um ſo mehr werden die Erzeugungskoſten geſenkt. Hierbei iſt die richtige Anwendung der Düngemittel ſelbſtverſtändlich von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung. Nur zu häufig wird noch der Fehler begangen, daß ein— ſeitig gedüngt wird; ſo konnte bei der ver⸗ gangenen Herbſt⸗ und Frühjahrsbeſtellung wiederholt beobachtet werden, daß insbe— ſondere die Kalidüngung verſchiedentlich ſtark vernachläſſigt wurde. Dieſe Fehlmaß⸗ nahme rächte ſich bei der diesjährigen Ernte zunächſt durch ſtarkes Lagern des Getreides ſowie durch erhebliche Ertrags— ausfälle und Verminderung des Hektoliter⸗ gewichtes der Körner. Im vergangenen Frühjahr konnte man des weiteren häufig feſtſtellen, daß die Ackerſchläge, die eine Herbſtdüngung mit Kali erhalten hatten, den Unbilden des Winters beſſer ſtand⸗ hielten. Es beſtätigte ſich alſo die bereits alte Erfahrung, daß eine rechtzeitige Kali⸗ düngung vor Auswinterung und Krank⸗ heitsbefall ſchützt und die Erträge nach Menge und Güte verbeſſert. Derjenige Landwirt, der ſeine Saaten wie auch ſein Grünland ſchon im Herbſt mit 1—1½ Ztr. 40er Kalidüngeſal? je Morgen oder der dreifachen Menge Kainit verſorgt, ſichert ſich alſo bei gleichzeitig vermindertem Riſiko eine gute Ernte. Die Lage des Einzelbetriebes in der Landwirtſchaft wird alſo durch die Aus⸗ gaben für die billigen, ertragsſteigernden Betriebsmittel, wie ſie die Haildelsdünger bei ſachgemäßer Anwendung darſtellen, nicht verſchlechtert, ſondern weſentlich ver⸗ beſſert. Wer hingegen glaubt, die Not der Landwirtſchaft durch Einſchränkung der Düngung erträglicher geſtalten zu können, wird nur zu bald erleben, daß ein Hungernlaſſen der Kulturpflanzen der ſicherſte Weg zum Untergang iſt. Frachtermäßigung für Friſchobſt. Die Deut⸗ ſche Reichsbahngeſellſchaft gewährt vom 15. September bis 31. Dezember 1932 für den Stückgutverſand von friſchen Aepfeln, Birnen, Pflaumen(Zwetſchen) einen Frachtnachlaß, der ungefähr 30% beträgt. 2 Kinder durch unreifes Obſt gestorben Simbach a. J., 16. 9. Die achtjährige Toch⸗ ter eines Landwirts in Prienbach hatte eine ziemliche Menge unreifen Obſtes gegeſſen. Bald darauf ſtellten ſich fürchterliche Schmerzen ein, Zenen das Kind erlag. In der gleichen Ge⸗ meinde ſtarb am folgenden Tag ein zweites etwa gleichalteriges Mädchen ebenfalls nach dem Genuß von unreifem Obſt. Weltervorherſage Vorherſage für Samstag: Abgeſehen von Nebelbildung heiter und trocken, nachts et⸗ was friſcher, mittags warm, meiſt öſtliche Win⸗ de.— Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des herbſtlich ſchönen Wetters. Briefkaſten Edmund. Generalfeldmarſchall von Moltkes höchſte Ehrenzeichen waren Pour le merite mit Krone und Brillanten und das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes.— Kaiſer Wilhelm 1. vermachte Moltke„für hervorragende Dienſte im Kriege gegen Frankreich“ eine Dotation v. 300 000 Talern.— Moltke wurde 1858 Ge⸗ neralſtabschef, 1871 Generalfeldmarſchall. Die Erhebung in den Grafenſtand erfolgte 1870. Abdul Hamid. Sie ſind im Unrecht. Die Zahl der Mohammedaner ſteht bei einem Slärkevergleich der Konfeſſionen erſt an drit⸗ ter Stelle. Nach einer Aufſtellung, die auf neueſten ſtatiſtiſchen Angaben beruht, ergeben ſich folgende Zahlen für die großen Religionen in der Welt: Die Geſamtzahl der Chriſten aller Konfeſſionen beträgt 630 Millionen. Dann folgen die Konſuzianer und Taoiſten (eine chine iſche Sekte)(mit 350 Millionen, die Mohammedaner mit 240 Millionen, die Hin⸗ dus mit 230 und die Buddhiſten mit 130 Millionen Anhängern. Zur Gruppe der pri⸗ mitiven Schinteiſten(in Japan) werden 35 Millionen und für die Juden 15 Millionen Mitglieder angegeben, während in der Gruppe „andere Konfeſſionen“ 60 Millionen Menſchen vereinigt ſind. 4 Frau L. M. Die Sache iſt ganz einfach. Um e Kſelſtein aus Töpfen und dergleichen zu ent⸗ fernen, füllen Sis das Gefäß mit Eſſig und laſſen es einige Tage ſtehen, worauf ſich der Keſſelſtein durch kräftiges Schütteln ablöſt. Um Keſſelſteinbildung überhaupt zu verhüten. iſt es gut, wenn Sie öfters Kartoffelſchalen darin kochen. Auch ein längeres Auskochen mit Soda leiſtet gegen Keſſelſteinbildung wer'⸗ volle Dienſte. dalen für den 17. September Sonnenaufgang 5.37: Sonnenuntergang 18.11: Mondaufgang 18.39; Monduntergang 9.27 Uhr.— 1805: Der preußiſche Staats⸗ mann Karl Otto v. Naumer in Stargard geb. (geſt. 1859).— 1917: Der Landſchaftsmaler Toni v. Stadler in München geſt.(geboren 1850). Dalen für den 18. Jeplember Sonnenaufgang 5.39; Sonnenuntergang 1.89; Mondaufgang 18.52; Monduntergang 8.40 Uhr.— 1426: Der Maler Hubert vam Eyck in Gent geſt.(geb. um 1366).— 1786: Der Dichter Juſtinus Körner in Ludwigs⸗ burg geb.(geſt. 1862).— 1860: Be etzung des Kirchenſtaates durch Viktor Emanuel. Lokales Deutſcher Seidenbau. Jetzt iſt die Zeit einge— treten, da wieder die Pebpaganda einſetzt für den Seidenbau in Deutſchland. Es liegt Verau⸗ laſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß mit dieſer Propaganda, ſoweit ſie von Händlern mit Maulbeerpflanzen ausgeht, vielfach mit irre⸗ führenden Angaben betrieben wird. Intereſſen⸗ ten des Seidenbaus werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie eine einwandfreie und nüͤchter⸗ ne Auskunft erhalten können durch die Ge⸗ ſchäftsſtelle des Reichsverbandes für deutſchen Seidenbau in Stuttgart-Sindelfingen, die ſich bereit erklärt, gegen Erſatz der Portoloſten jedermann unentgeltlich zu beraten. ſchen Dunkel. Allerlel vom Apfel Ueber 1300 Apfelsorten verdanken wir der Kunſt des Gärtners. Dabei wiſſen wir nicht einmal mit Sicherheit, von welcher Urform unſere köſtlichen Aepfel eigentlich abſtammen. Die landläufige Anſicht, unſer Wild⸗, Holz⸗ oder Kernapfelbaum mit ſeinen kugeligen, 2 — 2,5 em im Durchmeſſer großen, ſehr ſauer ſchmeckenden Scheinfrüchten ſei der Stammva⸗ ter unſerer Kulturſorten, wird von der bota⸗ niſchen Wiſſenſchaft ſtark bezweifelt. So be⸗ hauptet der Naturforſcher Foke auf Grund eingehender und erfolgreicher Kreuzungsver⸗ ſuche mit orientaliſchen Wildlingen, daß der im Kaukaſus und im Altaigebirge verbreitete Ap⸗ felſtrauch viel eher als Stammvater unſerer prächtigen Tafeläpfel anzuſehen und zu ehren ſei. Wieder andere Forſcher nennen den in Parks und Anlagen häufig als Zierbaum ge— pflanzten Beeren- oder Kirſchapfel den Altva⸗ ter unferer Apfelkulturen. Auch ein in Nord⸗ china beheimateter Wildapfel wird als Ur⸗ ſprung vieler Kulturſorten genannt. Insge⸗ ſamt ſtreiten ſich zwölf Wildäpſel um die Kro⸗ ne, der Menſchheit„die prächtige Frucht des Paradie es und der Venus“ geſchenkt zu haben. Feſt ſteht nur: unſere Kulturſorten ſind Kreu— zungsprodukte verſchiedener Wildarten, wobei neben den ſchon genannten Wildlingen auch der Paradies- und Splitterapfel ihr Beſtes dazu beigetragen haben. Wie der Urſprung, ſo verliert ſich auch der Beginn der Kultur des Apfels im vorhiſtori— Schon in den Pfahlbaudörfern des Boden'ees fand man halbverkohlte Apfel⸗ reſte. Die griechiſche Dichtung erwähnt in der Ilias den Apfel des Paris, der Anlaß zum trojaniſchen Krieg geworden ſein ſoll. Von den Nömern erzählt der Geſchichtsſchreiber, daß ihre Literatur bereits 24 Apfelſorten kannte und daß der Römer mit dem Pfropfen und Veredeln der Apfelbäume wohlvertraut war. Große Verdienſte um die Verbreitung u. Ver- beſſerung der Apfelſorten erwarben ſich ku Mittelalter die italieniſchen, franzöſiſchen und deutſchen Mönche. In ſtetem Austauſch wech- ſelten ſie in ihren Kloſtergärten Sorten und Edelrei'er, une den für ihr Kloſter, ſeine Bo⸗ denverhältniſſe und ſein Klima beſten Apfel zu züchten. Buntes Allerlei Erntedank. Der Erntefeuer blaue Fahnen wehen Nun felderweit; es knarren ſchwere Wagen Auf allen Wegen dorfwärts. Pappeln ſehen Den Wagen nach, die ſoviel Früchte tragen. Ein alter Bauer ſteht vorm Dorf, die Hände Faltend, barhäuptig, Abendgold im dünnen Haar. Er nickt: Gott iſt, wie er vor tauſend Jahren war Und wird es bleiben— Güte ohne Ende. Die Abendglocke ſingt, die Linden ſtehen Am Kirchplatz im Gebet wie gute Greiſe. Ein Dank iſt jedes Vogels ſchlichte Weiſe, Wenn blau der Erntefeuer Fahnen wehen. Das Brot. Es ſieht häßlich aus, wenn ein Stück Brot oder eine Semmel beſchmutzt und zertreten auf der Straße liegen. Es gab in Deutſchland eine Zeit, und das iſt noch garnicht lange her, da war ein Stück Brot ſehr wertvoll. Einige von euch werden ſich eriunern, daß es damals Brot nur auf Mar⸗ ken gab. Die Mutter ſchnitt dünne Scheiben davon ab und verteilte ſie. Die Krümchen wurden ſchließ⸗ lich ſorgſam aufgeleſen und mit dem Finger aufge- ſtippt. Damals lag kein Brot auf der Straße, wie man es heutzutage leider oft genug ſieht. Und es iſt doch ſo überaus einfach, übriggebliebenes Brot nutzbringend zu verwerten, ohne gleich eine Brottorte— die übrigens auch gut ſchmeckt, nur nicht überall bekannt iſt— daraus zu machen. Wenn du irgendwo ein Stück umherliegen ſiehſt, dann hebe es ruhig auf, ſchneide es in kleine Stück⸗ chen und wirf die Brocken in den Anlagen den Vögeln hin. Die werden ſich freuen. Oder wenn du mutig biſt, dann paſſ' auf, wo ein Pferd an ſeinem Wagen ſteht. Es wird dir den Biſſen, den du ihm hinhältſt, mit dankbarem Blick belohnen. Wagſt du es nicht, dem Pferde das Brot zu geben, dann nimmt es der Kutſcher beſtimmt gern. Denn Brot iſt ein Leckerbiſſen für Pferde, wie es einſt Leckerbiſſen für den Menſchen war. Und dann in der Schule! Es gibt beſtimmt Schulkolleginnen oder kollegen neben oder hinter deinem Sitz, die nicht ſo gut belegte Brote mitbekommen wie du. Vielleicht nehmen ſie das Brot, das dir zu viel iſt, gern und verſpeiſen es mit ganz beſonderem Appetit. Oder ſie haben Hühner oder anderes Tierzeug zu Hauſe, dem ſie das Brot bringen. Nur kein Brot wegwerfen oder weglegen. Es ſieht häßlich aus und hat ſeinen Zweck nicht erfüllt. Ein Handwerksburſche klopft an euere Tür. Deine Mutter iſt gut und reicht dem armen Teufel ein großes Stück Brot, vielleicht belegt oder be⸗ ſchmiert. Der Handwerksburſche hat aber zufällig ſchon tüchtig„geſpeiſt“ und— es gibt ſolche Kerle — er legt das Brot einfach weg. Es gibt aber Hausfrauen, die fragen in einem ſolchen Falle den Bettelmann, ob er einen Pfennig, oder zwei, oder Brot haben wolle. Denn ſchließlich braucht ein Bettelmann auch Geld, ſonſt kann er ſein Bett nicht bezahlen. Die zwei Pfennige, die er dann bekommt, wirft er beſtimmt nicht weg. Ich weiß nicht, ob irgend jemand von euch im Leben ſchon einmal gehungert hat. So richtig gehungert, zwei Tage lang nichts gegeſſen. Für einen ſolchen Menſchen iſt ein Stück Brot, auch ohne Belag, mehr wert als Kuchen oder Braten. Er kann mit Brot ſeinen Hunger ſtillen. Die Bitte „Unſer tägliches Brot gib uns heute“ iſt ſo alt wie das Menſchengeſchlecht. Darum ſieht es häßlich aus, wenn ein Stück Brot, gleichgültig ob weiß oder ſchwarz, auf der Straße liegt. Unachtſame treten darauf oder ſchieben es weg. Du aber biſt vernünftiger. Du hebſt es auf und verfütterſt es an die Tiere, die auch Hunger haben, genau ſo wie der Menſch, und die ſich für die Gabe ſchön bedanken werden, wenn du ihre g Sprache auch nicht verſtehſt. Vom Badiſchen Tabakmarkt. Die vier Lampertheimer Tabakbauvereine haben ihre Grumpen größtenteils zu 37—38 RM. je Zentner an auswärtige Firmen verkauft. * Gegen die Schwarzarbeit. Die Handwerkskammern aus Baden ſind beim Arbeits- miniſterium energiſch vorſtellig geworden im Kampf gegen die Schwarzarbeit. Man verlangt die Ein- führung des Befähigungsnachweiſes für ein Hand- werk. Der juriſtiſche Ratgeber Die Schulden der Ehefrau Es iſt vollkommen rechtsungültig, eine Haf⸗ tung für die Schulden der Ehefrau durch ein Zeit⸗ ungsinſerat:„Für Schulden meiner Frau komme ich nicht auf!“, ausſchließen zu wollen. Nur die wenigſten Ehemänner wiſſen, daß ſie durch dieſes Inſerat keineswegs von ihrer Haftung entbunden werden. Der Geſchäftsmann, der der Ehefrau weiter Waren auf Borg gibt— vorausgeſetzt, daß ſie für den Haushalt des Ehepaares beſtimmt find oder in die Schlüſſelgewalt der Ehefrau fallen—, kann nach wie vor Zahlung von dem Ehemann verlangen. Der Ehemann iſt allerdings nicht mehr haftbar, wenn er dem Geſchäftsmann perſönlich da⸗ von Mitteilung macht, daß er die Schulden ſeiner Frau nicht mehr einlöſt oder falls er nachweiſt, daß der Geſchäftsmann die Anzeige auch wirklich geleſen hat. Das wirkſamſte Mittel iſt daher die Ausſchließung im Güterrechtsregiſter. Dieſer Ein⸗ trag hat außerdem den Vorteil unanfechtbarer Be⸗ weiskraft. Das Meldebuch in den Hotels. Die Eintragung eines falſchen Namens in das Hotelbuch kann als Uebertretung der polizei⸗ liſchen Meldevorſchriften mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark belegt werden. Auch die Eintragung einer fremden Frau als Ehefrau fällt unter dieſen Be⸗ griff der Falſchmeldung und zieht gewöhnlich für das erſte Mal ein Strafmandat in Höhe von fünf Mark nach ſich. Das Privatteſtament. Das privatſchriftliche Teſtament kann im Hauſe des Erblaſſers oder auch bei einer dritten Perſon verwahrt werden. Die ſicherſte Form der Hinter⸗ legung iſt jedoch die amtliche Verwahrung beim Amtsgericht. Nach dem Tode des Erblaſſers hat jeder, der das privatſchriftliche Teſtament vorfindet oder in Beſitz hat, die Verpflichtung, es unverzüg⸗ lich dem Nachlaßgericht zu übergeben. Dieſe Pflicht der Ablieferung kann gegebenenfalls durch eine Ord⸗ nungsſtrafe erzwungen werden. Se des nordischen Winters ſchlenen 80 1 1 os ist die Scem-Fobre umd ist nicht Zufall, wenn eine Zigarette die am meistan ver- langte ist. Dann hat sle nämlich mit Sicherheit den Feschemrufm azur ef n Raucherwelt getroffen. deutschlands führende Zigarette ist Sr —.. 9—— Slizze von Editha⸗Charlotte Francke Der Maler Lay ging vom Ritterſaal zur Bibliothek hinüber. In der weiten Halle des Schloſſes war es ſtill. Lay legte die Hand auf die Klinke der ſchweren Eigentür und zögerte ein wenig vor dem Eintritt. Er wußte, drinnen erwartete ihn Baroneſſe Angelika, die Toch⸗ ter des Hauſes. Er malde ſeit geſtern an ihrem Bildnis für die Ahnengalerie. Soeben hatte er die lange Reihe ihrer Vorfahren durch⸗ ſchritten, Anhaltspunkte für ſein Bild zu fin⸗ den, das ſich der Umgegend richtig einfügen ſollte. Ein Ertebnis für Lay, fand er doch in den Ahnen überall Aehnlichbeit mit der Baro⸗ neſſe wiederkehren. Ein kleines Bruſtbild der Empirezeiz Aberraſchte ihn beſonders. Die Na⸗ tur ſchien ſich in der Tat ſcherzend wiederholt zu haben. Der zierliche Jungmädchenkopf in Jägertracht mit grünem Dveiſpitz ſchräg auf den braunen Locken, blühenden Farben, keuch⸗ tend blauen Augen, einem roten, lockenden Mund, verwirrte ihn faſt. Die Göttin Diana konnte nicht betörender ſein, und dabei... ge⸗ nau die Baroneſſe Angelika. Er k.. und trat in die Bibliothek. Ange⸗ Ha wand'e ſich ihm entgegen. Sie ſaß in ei⸗ nem bequemen Seſſel, eine Plüſchdecke über den Knien. Lay begrüßte ſie und begab ſich an die Arbeit. Angelika war ſehr ſchön. Ihr ova⸗ les Geſichtchen mit den zart gefärbten Wangen hob ſich auffällig vom dunklen Hintergrund ab. Ihr Haar wallte ſich mit goldenem Wider⸗ ſchein um die Stirn. Rätſelhaft groß leuch⸗ teten die Augen, der Mund war klein, voll ſcheuer Lebenslust, alles wie auf dem Gemälde drüben, nur einen Schatten entſagender, mü⸗ der. „Die Geſchlechter altern“, dachte Lay,„das Heiße Blut fließt matter in jeder Generation“. Er wußte nur dieſe Deutung.„Der Ritterſaal iſt eine Sehenswürdigkeit“, begann er nach einer Weile in lebenswürdigem Plauderton. „Wie gefiel Ihnen Bethula?“ fragte die Baroneſſe. „Sie meinen die kleine Jägerin?“ „Ja, Bethula im Jagdkoſtüm. Reiten und Puürſchen ſoll ihr lieber geweſen ſein als Stu⸗ benhocken.“ Angelika ſeufſte leiſe und ſchwieg. „Sie gleichen ihr vollkommen“, ſagte Lay mit offener Bewunderung. „Mein Geſicht ja, aber ſonſt...“ Angelika ab, daß ſie errötete. „Ich will Ihnen von Bethula erzählen“, lenkte ſie verwirrt ab.„Bethula war nicht nur eine waidgerechte Amazone, ſie hatte auch eine wunderbare Stimme und wurde auf Wunſch ihres Vaters im Geſang ausgebildet. Ein Mu⸗ ſiker unterrichtete ſie hier im Schloß— mit Er⸗ folg. Man erzählt, daß denen, die ihr zuhör⸗ ten, ſeltſam leicht und froh ums Herz wuvne und ſie ihre Sorgen vergaßen. Bethula wurde natürlich ſehr gefeiert, mach⸗ te ſich aber wenig daraus, ebenſowenig Wie aus den vielen Heiratsanträgen, die ſie bekam. Weder Liebe, Rang noch Titel ſchienen ihr etwas zu bedeuten. Die Chronik berichtet weiter, wie ſie täg⸗ lich nach den Falken zu ſehen pflegte. Sie wa⸗ ren im alten MWachtturm am Ende des Parkes untergebracht. Stundenlang tändelte ſie dort allein mit den Tieren herum. An einem glühheißen Tag entlud ſich ein furchtbares Gewitter. Plötzlich hieß es:„Der Turm brennt! Es hat eingeſchlagen!“ Zur ſel⸗ ben Zeit wurde Bethula vermißt, der Muſfik⸗ kehrer gleichfalls. Alles eilte zum Turm, da man ſie dort und in Gefahr glaubte. Als man hinkam, war der Zugang ſchon eingeſtürzt. Ehe jedoch dieſes Hindernis beſeitigt werden konnte, vernichte⸗ ten die Flammen Treppen, Dielen und Fenſter. Der Turm ſank in ſich zuſammen. Von Bethu⸗ la war nichts zu entdecken, auch ſpäter nicht, als man grub und ſuchte. Einen Tag danach brachte ein Waldhüter ihren grünen Dreiſpitz. Er hatte ihn auf einer Lichtung gefunden und friſche Fußſpuren dazu. Und am gleichen Abend kam eine Frau aus dem Dorfe und beteuerte, beim Beerenleſen von fern die Stimme der gnädigen Baroneſſe fingen gehört zu haben.— Aber Berthula kam nie wieder“. „Dann iſt ſie alſo mit dem Muſiker geflo⸗ hen!“ rief Lay. ö „Man weiß es nicht“, ſagte Angelika ab⸗ lehnend Sie das für unmöglich? Könnten wehrte „Halten Sie es nicht verſtehen?“ fragte Lay dringend. Angelika ſenkte den Blick und ſchwieg. Es klopfte— der Diener meldete, daß angerichtet ei. Lay mußte ſich verabſchieden.— Die nächſte Zeit war ſpannend und voll Auf⸗ ruhr für Lay. Angelika erfüllte einzig ſeine Gedanken, ſein Fühlen. Eine mächtige Leiden⸗ ſchaft batte ihn ergriffen. Er ſchlief kaum. ſah im Traum und Wachen nur Angelilas r 1 er ſie in ihrem in Bibliothek vor, täg nie begegnete er ihr im Schioß oder Park. Sie blieb unfaßbar zurückhaltend. Er verzweifelte faſt darüber. Das Bild gedieh inzwiſchen zu ſeelenhaftem Auswuchs. Es wuchs über Lays bisheriges Schaffen hinaus. In der letzten Sitzung bat Lay die Baroneſſe, ihn zum Ab⸗ ſchied an die Turmruine zu begleiten, wo Bethula ſo gern geweilt. Er hoffte auf eine Gelegenheit, ihr von ſeiner Liebe ſprechen zu können. Angelika lehnte ab. „Warum?“ fragte er drängend,„warum verweigern Sie mir dieſe kleine Bitte? Haben Sie denn nicht das geringſte Wohlwollen für mich übrig?“ Angelika, die in den letzten Tagen ſehr an⸗ gegriffen ausſah, erwiderte mit leiſer Stimme: „Gerade deshalb!“ Eine Pauſe trat ein. Dann begann Angelika tonlos:„Alo man merkt es nicht, daß ich nicht gehen kann wie andere, daß ich gelähmt bin?“ Lay ſchüttelte faſſungslos den Kopf. Des⸗ wegen alſo. Er verſtand auf einmal alles. Am liebſten hätte er ſie den Arm genommen und warme, tröſtende Worte geſagt, aber An⸗ gelika ſaß in ſo unbewegter, abweiſender Hal⸗ tung da, daß er nur ihre Fingerſpitzen innig an die Lippen zu drücken wagte und ſie ganz erſchütbert verließ. Er packte ſeine Sachen und ging noch einmal in den Park, um ſeinen Aufruhr zu dämpfen. In der Nähe der Ruine ſetzte er ſich auf eine Bank. Er dachte ſo ſtark an die Geliebte, daß er Raum und Zeit vergaß. Plötzlich hatte er die Empfindung, nicht mehr allein zu ſein. Er wandte den Kopf; eine zarte bieg'ame Mädchengeſtalt eilte vorüber. Sie führte eine große Dogge am Halsband. Lay erſchrak, denn er erkannte Angelika.— Angelika? Und ſie konnte doch gehen! Ein Jubel ohnegleichen überkam ihn. Lay glaubte, ſie ſuche ihn, ſtand auf und folgte ihr ſchnell. Sie war ſchon an der leeren Türöfſnnung des Turmes angelangt; jetzt trat ſie ins Innere.— Gleich darauf er⸗ reichte Lay den Eingang und blickte gespannt hinein. Er ſah in einen öden, völlig leeren Naum. Angelika war ſpurlos verſchwunden. Er faßte ſich an die Stirn, ihn ergriff das Spukhafte des Augenblicks.„Bethula?“ dach⸗ te halb ungbäubig, und wie eine Antwort webte in der Luft ferner, melodiſcher Geſang. — Ein Glücksgefühl ſtieg in ihm auf. Er wußte nicht warum. Das Leid um Angelika und der Abſchied von ihr verklärten ſich zu einem durch⸗ geiſtigten Erlebnis. „Wo hat die Zeugin ihren Hul?“ Eine engliſche Gerichtsſitzung iſt eine reich⸗ lich ſteife Angelegenheit. Sie noch trockener und rücſtändiger zu geſtalten, ſcheint jetzt der Ehr⸗ geiz verſchiedener Richter zu ſein. In Coventry ſollte kürzlich einer Zeugin der Eid abgenom⸗ men werden, bevor ſie ihre Ausſage machte. Plötzlich ſtutzte der Richter:„Zeugin, Sie ha⸗ ben keinen Hut auf!“—„Bei der Hitze, nein!“ Die Erklärung genügte dem Kadi nicht. Seiner Anſicht nach iſt eine Zeugin, und ſo erklärte der formenſtrenge Herr:„Sie können wohl ausſagen, aber vereidigt werden ſie nicht“.— In Alderhot ahmte ein Militärrichter das Bei⸗ ſpiel ſchleunigſt nach. Ein junges Mädchen hat⸗ te einen Soldaten des Diebſtahls bezichtigt und ſtand nun vor Gericht, zur Ausſage be⸗ reit. Da meinte der den Vorſitz führende General:„Wo haben Sie Ihren Hut?“— „Zu Hauſe, weil es ſo heiß iſt“. Für den Ge⸗ neral war dies das Signal zu einer donmern⸗ den Strafpredigt:„Sie ſind die erſte Frau. die jemals vor mir ohne Hut zu erſcheinen wagte. Ich nehme an, daß Sie ſich dafür in Grund und Boden ſchämen!“ Die Miſſetat des jungen Mädchens konnte natürlich am Urteils⸗ ſpruch ſelbſt nichts ändern. Der beſchuldigte Soldat wurde beſtraft, aber die Beſtohlene mußte es ſich gefallen laſſen, daß ihr der Vor⸗ ſitzende ihrer Hutloſigkeit willen keinen Scha⸗ denerſatz zuſprach. Bald Bald wirbelt der Wind vom hilflo en Aſt Die letzten Blätter zum Grunde—— Dann hält die Natur ihre Fejervaſt In fröſtelnder Herbſtesſtunde. Bald ſiehſt du kaum eine Blume mehr In dem vereinſamten Garten; Die letzte Roſe, ſie ſeufzet ſchwer Und ſingt, wie in Todeserwarten. Bald leuchtet ein linder Abendſchein Am Schluß deines irdiſchen Strebens; Dann bricht die ſchweigende Nacht herein— Du trittſt vor den Herrn deines Lebens. Bald hört ſie auf, die Sorge und Schuld Warum drängſt du ſo behende? 1 Es 3 leiſe.. Ein wenig Geduld! 1 „Er bummelt wieder...!“ Zwei Briefe um Richard Tauber. Graf Seebach, damaliger Generaldirekto. der Dresdner Oper, an den Direktor Richard Tauber des Stadttheaters Chemnitz, dem Va⸗ ter des Sängers Richard Tauber: „Dresden, den 26. Januar 1915. Sehr geehrter Herr Direktor! Da wir beide, Sie als Vater und ich als Direktor, das gleiche Intereſſe an dem Overn⸗ ſänger Tauber nehmen, halte ich mich für ver⸗ pflichtet, Ihnen mitzuteilen, daß der Eifer, den Ihr Sohn eine Zeitlang entwickelt hatte, um ſeine Fehler zu beſeitigen, wieder völlig erlahmt zu ſein ſcheint. Nachdem ich mich über ſeine Fortſchritte gefreut hatte, muß ich jetzt konſtatieren, daß ſein berüchtigtes„S“ bei⸗ nahe wieder ſo ſchlimm iſt wie früher, und daß er außerdem anfängt, bedenklich zu tremolie⸗ ren. In der letzten„Carmen“⸗Aufſührung war es beſonders auffällig. Er hat ſelber zugeſtan⸗ 1 den, daß er vierzehn Tage lang weder Stun⸗ den genommen, noch zu Haufe gearbeitet hatte. Offenkundig bummelt er wieder. Ich werde Ihren Sohn kommen laſſen und verſuchen, energiſch auf ihn einzuwirken. Doch möchte ich Ihnen anheim geben, auch Ihrerſeits ein ern⸗ ſtes Wort mit ihm zu ſprechen, daher dieſe Zei⸗ len. Es wäre doch jammerſchade, wenn durch Leichtſinn aus dem ſo begabten Jungen nichts würde In vorzüglicher Hochachtung Ihr ſehr ergebener Graf Seebach m. p.“ Hierauf der ergpiſfene Vater an den tiefbe⸗ trübten Generaldirektor: „Chemnitz, den 31. Januar 1915. Euer Exzellenz! ö Für die ſo überaus fürſorgliche Anteilnahme an der künſtleriſchen Entfaltung meines Soh⸗ nes ergebenſten Dank. Nach Rückſprache mit ihm, verſprach er mir. in den nächſten Aufführungen Euer Erzellenz den Beweis zu erbringen, daß ſein Eifer, ſeine Fehler abzuſtellen, nicht erlahmt iſt, und das ſein Bummeln aufhört. Was„Carmen“ an⸗ betrifft, ſo entſchuldigte er ſich damit, daß er die Partie im letzten Augenblick übernommen habe und ihm daher die Ausarbeitung fehlte, mit ſeinen Mitteln haushalten zu können. N Mit vorzüglicher Hochachtung Ihr ehr ergebener Richard Tauber m. p.“ Nachſchrift. Im Jahre 1924 feierte Graf Seebach ſeinen 70. Geburtstag. Bei dem Feſtbankett las In⸗ tendant Tauber den Brief des Graſen den Feſtgäſten vor, um zu zeigen, wie Graf See⸗ bach ſich um ſeine Künſtler gekümmert hat. Graf Seebach ließ ſich den Brief zeigen und ſchrieb dann folgendes: „Der Brief hat doch etwas genutzt. das Gelüble des gekränklen Erfinders 55 Jahre lang war der Engländer Alfred Lace mit der Welt im allgemeinen und mit den Kraftfahrern im beſonderen zerfallen. Nun hat ſich der Mann einer alten Liebe, der er gekränkt den Rücken gekehrt hatte, wieder zu⸗ gewandt, und ſeine Neigung zu ihr iſt größer denn je. Um das Jahr 1875 herum verſetzte beſagter Alfred Lace ſeine Heimatſtadt Bed⸗ ford dadurch in Aufregung, daß er mit einem ſonderbaren Gefährt ohne Pferd durch die Straßen fuhr. Man hörte, daß es ſich um eine von Late erfundene Maſchine handelte, die ähnlich einer Lokomotive durch mechaniſche Kraft, aber ohne Schienen vorwärtsbewegt würde. Das Vehikel ſauſte mit der„mörderi⸗ ſchen“ Geſchwindigleit von 12 Kilometern in der Stunde durch die ſtillen Gaſſen, und bald miſchte ſich die Polizei ein:„Fort von der Straße!“ Nun verſuchte Lace, ſich auf Seiten⸗ ſtraßen mit ſeiner Liebe tummeln zu können. Die Gaſſenjungen von Belfort entdeckten aber bald dieſe heimlichen Fahrten, liefen dem ſelt⸗ ſamen Liebespaar nach und brachten Lace durch ihre pietätloſen Bemerkungen zur Verzweif⸗ lung. Schließlich wurde dem Erfinder die Stra⸗ ße vollkommen verboten. Gekränkt ſtellte Lace ſeine Maſchine in den Stall und ließ ſie dort verroſten. Da er weitblickender war als ſeine Mitmenſchen, ſah er den ſpäteren Triumph einer ähnlichen Maschine voraus. Er aber legte ſich ſelbſt gegenüber das feierliche Ge⸗ lübde ab, niemals wieder ein mechani ches Straßengefährt zu beſteigen. 55 Jahre lang hielt Lace ſein Verſprechen. Mit grimmigen Augen ſah er den Kraftfahrzeugen nach, die an ihm vorüberſauſten:„Nein, ich will nichts von Euch wiſſen!“ Die Ablehnung fiel ihm ſchwer. Und dann war eines Tages ſein Wi⸗ derſtand gebrochen. An ſeinem 82. Geburtstag brach er ſein Wort, kletterte in einen Kraftwa⸗ gen und ließ ſich Unterricht erteilen. Jetzt be⸗ ſitzt der alte Herr gen in ganz England es wohl kaum ſeinen eigenen Wagen, und f Der Amerikaner. „Dies meine Damen und Herren, iſt die Burg Rheinſtein, eine der impoſanteſten Rui⸗ nen am ganzen Rhein. „Well“, ſagt Mr. Smith aus Kalifornien, „und für welchen Film wurde ſie gebaut?“ Dreifaches Pech! Er: Sag' mal, Henny, iſt es wirklich dein Ernſt, daß es heute kein Mittageſſen gibt? Sie: Sei nicht böſe, Schatz, ich habe Pech gehabt: der Braten fing plötzlich Feuer, fiel auf die Kartoffeln, und um zu löſchen, habe ich die Suppe darüber gegoſſen. Ganz ſchlau! Zwei Freundinnen treffen ſich auf der Stra— ße:„Du“, ſagt die eine,„wie kommt es, daß dein Mann ſo gern mit dir einkaufen geht?“ „Sehr einfach“, erklärte die andere lächelnd, „ich gehe mit meinem Manne grundſätzlich nur in ſolche Geſchäfte, wo hübſche Verkäufer⸗ innen ſind“. Bequem Herr zum Bettler: Hier haben Sie für heute eine Kleinigkeit. Wenn Sie wollen, können Sie ſich jede Woche bei mir eine Unterſtützung holen. Ich wohne Kirchgaſſe im vierten Stock. Bettler: Wenn Sie einen Lift haben, komme ich. „Sie haben doch vor zwei Jahren dem Klemke den Wagen verkauft“, agte ein Auto⸗ händler zu einem andern.„Wiſſen Sie, der will mir einreden, er hätte noch keinen Pfennig für Reparaturen bezahlt!“ „Stimmt, ich habe die Reparaturen ge⸗ macht.“ E Qualitäten Kundin: Ein Pfund Kaffee, bitte, zweite Qualität! Verkäufer: Tut mir ſehr leid, meine Dame, wir führen keine zweiten Qualitäten, nur al⸗ lererſte, erſte und zweiterſte! Ganz ſchlau „Was koſtet eine leere Flache?“ „Zehn Pfennig,— aber wenn Sie etwas hineinnehmen, koſtet ſie nichts!“ „Dann tun Sie mir, bitte, einen Korken hinein!“ * f Die Kur „Wie ind denn Ihrem Manne die Blutegel bekommen, Frau Hippe?“ „Danke, Herr Doktor, ſehr gut— die er⸗ ſten hat er roh gegeſſen, aber die andern habe ich ihm braten müfſen!“ * Spiritiſten „Du agteſt, Beethoven ſei erſchienen? Was hat er denn ge agt?“ .„Er bat meine Frau, ſie möchte nicht mehr ſeine Sonaten ſpielen!“ x. „Was würden Sie jetzt tun, wenn ich Sie etzt küßte?“ 0 „Ich bin nicht ängſtlich, ich habe ſchon in an⸗ deren Gefahren geſchwebt.“ „Und was tun Sie im Falle der Gefahr?“ „Ich bin gewohnt, der Gefahr von Angeli icht zu Angeſicht zu begegnen.“ E Sie waren mit dem Auto ins Freie gefah⸗ ren und lagerten nun in der prallen Sonne. „Schrecklich heiß iſt es“, ſeufzte Egon. „Weißt du“, erwiderte Eva,„stell doch den Kühler ein bißchen an.“ * Der Lehrer teilt ſeiner Klaſſe mit, daß de kleine Max Ueberbein fehlt, weil er am Blind darm operiert werden muß. „Wißt ihr auch, was das iſt: Blindſdarm⸗ Entzündung?“ „Ich weiß, Herr Lehrer“, meldet ſich Au⸗ guſt Schnittlauch.„Vati hat geſagt, wenn man Blinddarm⸗Entzündung hat, wird man von einem Arzt operiert, und der holt alles raus, was man auf der Sparkaſſe bat.“ Schönheit Meine Seele ſah ich träumend gehn. Wie ein Mütterchen war ſie zu ſehn, Schlich ſie, gramgebeugt, zum Gottesſee, Drein vermündet aller Erde Weh. Und ſie taucht in des Dunkels Hut In die grauenvolle ſchwarze Flut, Und— ſie ſtieg, ein ſtrahlend junges Weib, Hell empor mit goldumſchirmtem Leib, Schön von aller Erde Herrlichkeit, Schön von aller Erde— dunklem Leid. Meine Seele ſah ich träumend gehn: S wie eine Braut war ſeh Wilma Hauck Hans Seib Verlobte 5 Viernheirn, Septermber 19832 0 / Am Lager: Röhren aller Art Weill, Zink- u. Schwarzhleche Kesselöfen, 70 u. 100 Ltr. Zwei moderne deltsteuen mit Matratze und ein weißes Kinderbett zwei neue Zimmertüren zu verkaufen. für alle Zwecke und in jeder Preislage kaufen Sie vorteilhaft bei Karl Steiert Herren-Moden, Berufskleidung Schulstraße 6 Telefon 112 — Bitte Schaufenster beachten.— aller Art, liefert ſchnell u. billigſt Viernh. Anzeiger Druckſachen Spezialität in Baubeschlägen zum Selbſtanſchlagen. Rathausstrase 84 8 e hlan k ohne Diät! 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Solange ich selbst) Radſahrer war, hahe jeh keine andere Marke gefahren als Edelweiß und Ihre Edelweiß Fahrrùder sind in meinem Ge schidftsbetrliebe für meine Bofen dauernd in Gebrauch.— Jen muh Ihnen gestehen, daß jeh ganz duſerordentlich au- frieden damit hin und daß die Rader bei den großen Strapazen, denen sie tagtäglich ausgesetzt sind, ihte volle Schul- diglkeit jun. Auch die vor 22 Jahren bei meiner Verheiratung von Ihnen bezogene Edelweiß Nah- maschine funktioniert heute noch tadellos, ohne daß ch je eine Reparatur nötig gehabt hatte.— Meine Nachbarn kommen öfters, um sich die Nähmaschine zu borgen, weil sie leichter und sauberer näht dis die eigene.— So schrieb uns Herr Georg Ollendorff aus Breslau am II. Juni 1930. ohne gute mehr, e Es Unseren Katalog Nr. 180 über Edelweißräder(auch mit Ballohrelfen), Fahradzuhe- hör aller Art, Nähmaschinen mit An- 7 leitung zur Selbsterlernung 1225 des Stopfens von Wäsche und 8 Strümpfen und zur Herstellung wunderschönster Stic auf eder Nähmaschine senden Wir an jeden kostenlos und oder irgend Nähmaschine, son- dern das gute Edel- weißrad i Edelweig- Mäh maschine. Wir führenen unsere gute und Marke Ede Weig, s minderwertigen Fahrrader und Nähmaschinen und auch keine mit andern über /, Million geliefert. Das konnten Wir doch nimmer- wenn und Nähmaschine nicht gut 5 und billig wär. aufzwang.— Von uns erhalten Sie nicht irgend ein Edelweiß- kerelen Fahrrad eine und die Namen. Bisher Edelweigrad 56, dggen MOtzeit% Haushalt Dementsprechend müssen auch lhre h ſacdaapgeggeag eh entsprechend zu gestalten 8 6bel Einfach billig Beachten Sie meine Musterzimmer u. Küchen am Schaufenster. Dies darf ihnen nicht genügen. mein Lager im oberen Stockwerk ohne jede Ver- bindlichkeit. BeorgFriedrichkleel. Bau- und Möbelschreinerei Besichtigen Sie chan Amicitia 09 E. V. V'heim. Gp. 0 *. Sportplatz im Wald mii! Abteilung Fußball: Reſt.„Zur Waldſchenke“ Samstag nachmittag 3,45 Uhr auf dem Waldſport⸗ platz Schülerverbandsſpiel Viernheim— S. C. Neckarſtadt Sonntag, den 18. September 32 in Mundenheim Verbandsſpiele gegen Spielvergg. Mundenheim Abfahrten: 3. u. 4. Mannſchaft per Auto um 8 Uhr ab Lokal 2. Mannſchaft um 12 Uhr per Auto ab Lokal 1. Mannſchaft um 1,16 Uhr O. E. G. Eintritts⸗ und Fahrkarten ſiehe Lokaler Teil. Spiele in Viernheim: Vormittags 9 Uhr Viernheim Privat— S. C. Käfertal Privat⸗M. Nachmittags 3 Uhr Viernheim— Mhm. Fußballklub 08 Nachmittags 2 Uhr Viernheim— Mhm. 08 B⸗Jugendmannſchaften „DIg.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Roſtaurant„zur Sportler⸗ 0 0 e tklauſe“ und 3 Spielplätze“. Sonntag, den 18. September 1932 Lofslungspr ungen des Gaues Mann. 2 in Neckarau (Kurpfalz Neckarau) Es beteiligt ſich: 1. Fußball- Elf, 3. Fußball⸗Elf, 4. Fußball⸗Elf und 1. Handball- Elf. Gemeinſame Abfahrt punkt 7 Uhr ab Dreh— ſcheibe. Beginn der Wettkämpfe punkt 8½ Uhr vormittags. Alle aktiven Teilnehmer beſuchen die 6½ Uhr Meſſe. Nachmittags großer Waldlauf; Startzeit 2¼ Uhr, ſowie Auswahlſpiele in Fuß⸗ und Handball. Wir bitten unſere Freunde und Anhänger durch die Fahrt nach Neckarau ihr Intereſſe an der DK. zu bekunden. Die Sportleitung. A 1 Jgd. Sonntag, den 18. Sept, nachmittags 5/3 Uhr auf dem Waldſportplatz Handballverbandsſpiel Ib. Feudenneim— Iv. 1893 iernheun anſchließend: Vepeinsmeister schaften in allen Sportarten der geſamten Aktivität. Zu dieſen Veranſtaltungen laden wir unſere geſamte Mitgliedſchaft ſowie die geſamte Einwohner- ſchaft freundlichſt ein. Der Vorſtand. — Gemeindehaſſe. Nächſte Woche können noch bezahlt werden: ö a) 1. Ziel Gemeindeſteuer 1932(roter Zettel) ohne Pfandkoſten. b) 2. Ziel Gemeindeſteuer 1932(roter Zettel) ohne Mahnkoſten und Zuſchlag. Winkenbach. Untererhebſtelle. U 1 1 N ö ö 1 0 An den Zahltagen der kommenden Woche kann 5 das 3. Ziel Heſſ. Staatsſteuer, ſowie das 1. Ziel kath. Kirchenſteuer 1932 und Einkommenſteuer 3. Rate 1932 noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Das 2. Ziel Hundeſteuer noch ohne Pfand⸗ koſten. An die Verrechnung der Mietunterſtützung wird nochmals erinnert. Kirchner. Waſſer und Waſſer iſt nicht dasſelbe! Leitungswaſſer ſchmeckt gut; Regenwaſſer dagegen nicht. Und beim Waſchen iſt es ſo: Da nimmt man lieber das Regenwaſſer, weil darin die Waſch⸗ lauge beſſer ſchäumt. Leitungs⸗ und Brunnenwaſſer iſt— das müſſen Sie ſich merken— immer hart und ſeifenfeindlich. Aber woher weiches Waſſer nehmen wenn— die Regentonne fehlt? Einfache Sache! Mit ein paar Handvoll Henko-Bleich⸗Soda machen wir ſelbſt das härteſte Waſſer im Handumdrehen wunderbar weich und zum Waſchen geeignet. eee Vereins⸗Anzeiger unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalcerſammlungen u. Singſtunden Sänger Einheit. Samstag abend punkt 8½ Uhr Singſtunde. Die Sänger werden gebeten die Noten⸗Liederbücher mitzubringen. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Abt. Schutzſport. Samstag, den 17. 9., 8 ⅛ Uhr, Sportler-Ver⸗ ſammlung im Lokal.— Sonntag, den 18. 9. 1. Serienſpiel gegen Großſachſen. Nachm. 3 Uhr. Der Schutzſportleiter. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen ⸗ Abteilung). Sonntag Morgen punkt 10 Uhr Uebungsſtunde des Spielmannszuges auf dem Gelände des Schießſtandes. Mittags von halb 4 bis 6 Uhr Schießbetrieb. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Morgen, Sonntag Vormittag 9 Uhr Vereinsmannſchaftskämpfe innerhalb des Vereins. Nachmittags ab halb 3 Uhr Meiſter- ſchaften in allen Sportarten. ſcheinen aller Aktiven erwartet Die Turnleitung. Weisswein» 48 Rotwein Liter von 55 Pfg. an Flaschen- Weine zu den niedrigſten Preiſen Sücl- und Krankenweine in beſter Qualität. ALOIS WALTER. N Ueberzeugen Sie sich Wie erstaunlich billig fr e Ede lwVelgs rad ist. Ratalog gratis und fran ko von Edelweilß- Decker, Deutsch- Wartenberg! unmnaddmdaaddaddaddddadadadaddddaadadddddmmmd Liter von eee, ien F Vollzähliges Er⸗ Viernheimer Tonſilmſchau. Im Central-⸗Film⸗Palaſt Der Frechdachs— Der heilige Berg. Im Zeichen der Ufa kommt im hieſigen Central-Film⸗Palaſt ein fabelhaftes Tonfilm-⸗Pro⸗ gramm zur Aufführung, das überall großen Erfolg hat. Wer hat noch nichts von dem großen Ufa⸗ Tonfilm„Der Frechdachs“ mit Willy Fritſch, Camilla Horn, R. A. Roberts und Elſe Elſter ge— hört. Ueberall hört man die Schlager, überall ſummt man die Melodien.„Den Frechdachs“ ſehen — und ihre Augen ſchwimmen in Lachtränen! „Den Frechdachs“ hören— und ihre Ohren wak⸗ keln vor Vergnügen!„Den Frechdachs“ genießen — und ihre Lebensgeiſter feiern fröhliche Aufer⸗ ſtehung. Im 2. Teil des Programms ſehen wir ein Spitzenfilmwerk aus der Ufa⸗-Sonderklaſſe„Der heilige Berg“. Eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges. In den Hauptrollen: Leni Riefenſtahl und Louis Trenker. Zu all dieſem kommt noch der Luſtſpiel⸗ ſchlager der Woche. Wer dieſe Woche wieder den Central⸗Filmpalaſt beſucht, wird an den Darbie⸗ tungen für Aug und Ohr genußreiche Stunden ver⸗ leben. Niemand verſäume dieſes ausgezeichnete Tonfilmprogramm der Ufa. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen findet man beſtimmt im Central-Film-Palaſt. Ueberfall auf einen Kaſſenbolen Hamburg, 16. 9. In Hamburg, das ſeit zwei Tagen Schauplatz toller Raubüberfälle iſt, hat ſich heute wieder ein Räuberſtreich zugetragen, der leider die ſchwerſten Verwundungen eines Kaſſenboten zur Folge hatte. Kurz nach 11.30 Uhr wurde ein Kaſſenbote in der Ferdinand⸗ ſtraße von einem Mann, der aus einem Auto ſprang, niedergeſchoſſen und ſeiner Aktentaſche beraubt, die angeblich eine Summe don 2000 RM enthalten haben ſoll. Der Täter raſte mit dem Auto davon und konnte trotz der ſofort eingeſetzten Verfolgung entkommen. Der Ver⸗ wundete der einen Bauchſchuß erlitten hat, wurde ins Krankenhaus gebracht. 7 Henko Bleich-Soda is! nicht aur zum Ein weichen der Wäsche die idegle Hilfe, aquch zum Scheuern und putzon von Haus- und Küchengerät nehme ich es gern. Und qanz besonders schätze ich in Henko das qute Mittel, hartes Wasser weich zumachen. Seit über 50 Jahren kenne ich Henko und bleibe dabei. genlels ust und PloitfSbνẽ zum Finweichen der Wüsche zum ſbeichmachen des 1 * R 8 SSS 1