Lokales. 5 Sterbefall. In Bad Nauheim, wo er zur Erholung weilte, ſtarb geſtern unerwartet an den Folgen eines Herzſchlages Herr Poſtſekretär a. D. Johannes Schröder. Er erreichte ein Alter von 62 Jahren. R. I. P. * Auf Obſt Waſſer getrunken und geſtorben. Das ungefähr 3 Jahre alte Töchter⸗ chen des Schloſſers J. Kinzig in Ladenburg hatte Zwetſchgen gegeſſen und darauf Waſſer getrunken. Nach auftretenden Schmerzen wurde es dann nach Heidelberg überführt, wo es heute Nacht verſchied. Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, auf Steinobſt kein Waſſer zu trinken. * Turnerveteran 7. In Mannheim ſtarb ein Senior der Turnerſchaft, und zwar Alexander Zentmayer im 84. Lebensjahre. Er ge- hörte 57 Jahre dem Turnverein 1846 an. Eine Rede des Freiburger Erz⸗ biſchofs. Bei einer öffentlichen Verſammlung der kath. Arbeiter- und Knappenvereine ſprach u. a. Erzbiſchof D. Gröber, Freiburg, als Feſt⸗ redner über das Thema: Die Sendung der kath. Arbeiterſchaft in der Gegenwart. Er erklärte u. a., die Politik ſtreifend: Die Erfahrung werde jene abſeitsſtehenden Männer belehren, daß nur jener uns frei mache, der uns innerlich befreie. Das ſei chriſtliche Wahrheit. Wer den deutſchen Boden mit Bruderblut beflecke und das deutſche Valk bis hart an denRand des Bürgerkrieges verhetze, der zerſtöre damit die letzten Reſte deutſcher Größe und Würde. Die Urſache der Arbeitsloſigkeit komme nicht bloß vom Kriege, ſie ſtamme auch nicht von der Ueber- völkerung der Erde, die Arbeitsloſigkeit erwachſe aus dem Materialismus der Menſchen, aus der rückſichtsloſen Induſtrialiſiernng und aus der Tyran- nei der Maſchine. Den Arbeitsloſen müſſe man ſagen; ihr habt ein Recht auf Arbeit und damit auch auf ſtaatliche Unterſtützung und Fürſorge, wenn es ohne euere Schuld an Arbeitsgelegenheit fehlt. Der kath. Arbeiter wolle die Wirtſchaft nicht rui— nieren oder die Lebensfähigkeit der Unternehmungen unterwühlen, weil ſie mit ſolchen Methoden ſich ſel— ber ruinieren würde. Sobald die ſoziale Gerechtig— keit herrſche, ſei zwiſchen den Arbeitnehmern und Arbeitgebern der Friede verbürgt. * Die Polizeihunde⸗Werbevorführ⸗ ung auf dem Sportplatz in Ladenburg, aus- geführt von der Ortsgruppe des Deutſchen Schäfer— hundevereins Weinheim am 18. ds. Mts., war van Macoe 5e/ aſſen Hausfrauen and be ſjebt wegen ihrer lite ist Maecl Fleischbrüne Sommein Se AAC ats che, über 500 erwachſenen Zuſchauern beſucht. Die 1½ ſtündige Vorführung hielt die Zuſchauer, unter denen ſich auch der altbekannte Kyndloge Herr Rotenhöfer aus Karlsruhe befand, im Banne. Man lobte all⸗ gemein das Erſchaute, die Geduld der Führer und das Können der Hunde. Es wurden 12 Schäfer⸗ hunde vorgeführt, unter dem Kommando des Herrn Englert Viernheim. Man rühmte die Har⸗ monie unter den Führern und das Verwachſenſein mit der Eigenart ihrer Hunde; beſonders ſind die Hunde der Herren Englert, Kraus und Reinemuth in jeder Beziehung als ſolche mit hervorragender Qualifikation zu bezeichnen. Die Junghunde gefielen im allgemeinen auch ſehr gut und verrieten ſchon bedeutendes Können. Das Springen durch Reifen, ja ſogar durch brennende Reifen, erregte großes Intereſſe; ebenſo die Arbeit über die zwei Meter hohe Sprungwand, und be⸗ ſonders der Aufſprung und das auf der Sprung- wand oben kommandomäßige Sitzenbleiben, war eine bemerkenswerte Dreſſur. Ganz beſonders gefielen die Mannarbeiten,— da konnte man Treue und Gehorſam der Hunde beobachten. So ein ausge⸗ bildeter Schäferhund iſt doch eine große Beruhigung in heutiger Zeit, hörte man vielfach ſagen; wenn die Zeiten beſſer ſind, ſchaffe ich mir auch einen Schäferhund an— und vieles lobenswertes mehr! Am Schluß der Vorführung durfte ein jeder Führer — nach einer Anſprache des 1. Vorſitzenden des Ladenburger Vereins, Herrn Wahl,— ein An- denken aus ſchönen Ladenburger Frauenhänden nach Belieben auswählen. Auch dem kleinen Erich Kraus aus Viernheim, der ſeines Vaters Hund über die Hürde ſpringen ließ, vergaß man nicht zu beſchenken.— Im Kaffee Schork war man alsdann gemütlich beiſammen, wo, nach einer An- ſprache des Herrn Wahl, noch der Ortsgruppenvor⸗ ſitzende Herr Fladt⸗Weinheim in längerer Rede die Freundfchaft der beiden gleichſtrebenden Vereine und die Liebe zu der edlen Sache, beſonders der Dreſſur— angelegenheiten feierte, und zu der Feier ihres 25 jährigen Vereinsjubiläums noch einlud, welche am 12. und 13. November ſtattfindet. Herr Fladt dankte den Ladenburgern, beſonders auch Herrn Buchbindermeiſter Hermann Krauß, für das Zeigen und Erklären der intereſſanten Altertümer. Herr Reinemuth⸗Weinheim, der urſprüngliche Veranlaſſer der Vorführung, ſprach noch in herzlichen Worten den Dank im Namen aller beſchenkten Führer aus, worauf Herr Wahl in der Abſchiedsanſprache eine größere Beteiligung zum Weinheimer Jubiläums- feſte in Ausſicht ſtellte. * Das Arbeitsloſenheer in Mann⸗ heim. Am 15. Sept. hatte Mannheim 42879 Arbeitsloſe. Die Zunahme ſeit 15. Auguſt beträgt 614. 36 000 Feuerwehren. Die erſte frei⸗ willige Feuerwehr in Deutſchland wurde im Jahre 1745 in Barmen eingerichtet. Berufsfeuerwehren ſind erſt viel ſpäter aufgekommen. Jetzt gibt es in rund 36 000 der rund 64 000 deutſchen Städte, Dörfer und Flecken Feuerwehren, meiſt freiwillige Wehren. Man darf annehmen, daß Deutſchland über m ſchaften al 1 l verfügt. 5 e Die Friedrichsfelder Germanen in Viernheim! Schon lange iſt es her! Die Viernheimer haben die Germanen in kurzer Zeit faſt vergeſſen nach jahrelangen harten Kämpfen in der Kreisliga. Nun die Steinzeugleute ſind hart, kämpfen mit allen Waſſern auch in der Bezirksliga. Das be- weiſt gerade das letzte Spiel in Friedrichsfeld geg. den Vf. Neckarau, der gerade noch mit aller An⸗ ſtrengung gegen den Neuling mit 2:1 nach einer ſcharfen Partie gewinnen konnte. In Viernheim wird es nicht anders werden. Das Spiel wird ſo raſſig ſein wie ehemals in der Kreisliga. Wir er⸗ innern an den letzten Kampf den die Grünen knapp 1:0 gewannen, nach einem Spiel, das keiner ver⸗ geſſen wird, der es ſah. Den Grünen muß man natürlich ſagen, daß ſo im Spazierengehen das Spiel nicht gewonnen, da muß geſpielt werden mit aller Energie und der Sturm darf endlich einmal verſuchen, ſein Torverhältnis etwas in die Höhe zu ſchrauben. Eintrittspreiſe wie immer. Erwerbsloſen⸗ karten nur am Schalter gegen Ausweis, ebenſo Mitgliederkarten. Stehplatz im Vorverkauf zu 50 Pfg. Sitzplätze in Zukunft auch im Vorverkauf. Vereinsanzeiger. Männergeſangverein 1846. Donnerstag abend 9 Uhr Singſtunde, wozu unbedingt reſtloſes Erſcheinen erwartet wird. Der Vorſtand. Chriſtliches Gewerkſchaftskartell. Unſeren Mit⸗ gliedern ſowie denjenigen der konfeſſionellen Verei⸗ nen zur Kenntnis, daß am Sonntag den 25. Sep⸗ tember nachm. ½4 Uhr im Gaſthaus zum Frei⸗ ſchütz eine Kundgebung ſtattfindet. Referenten Bell und Wittkamp⸗Mannheim. Der Zeit entſprech- end und der Wichtigkeit desſelben zur Aufklärung bitten wir deshalb, daß die ganze kath. Jugend bis zum Veteran zur Stelle iſt. Der Kartell vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend Singſtunde. 9 Uhr die Tenöre, 9 Uhr die Bäſſe. Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Handball⸗Verbandsſpiele für Sonntag, den 25. 9. 1932, auf unſerem Platze Viernheim! Waldhof! eee Spielbeginn 11 Uhr Viernheim 2— Waldhof 2 Spielbeginn 1,45 Uhr Viernheim Jugd.— 46 Mhm. Jugd.„ 3,45 Uhr Zu den Spielen ladet Gönner und Freunde ein Die Spielleitung. Morgen Freitag abend 9 Uhr Spieler-Verſammlung im Lokal, um 9 Uhr Spielausſchußſitzung. D. O. Hlaarglanz a Das durch Nachsp alt„Eaerglan straffte, von den Hlkaliresten des Waschmittels befreite Haar bekommt zarten, natürlichen Glanz.„Haar. glanz“ erhalten Sie mit jedem weißen Beutel d chwarzkopf-Schaumpon, dem milden Hearpflegemittel und auch mit dem hochwertigen, kosmetisch wirksamsten Schwarzkopf- Extra. Für Blondinen „Extra-Blond“, die àufhellende Spezial-Sorte! „Wo iſt der Mann, der das Glas Waſſer bekommt?“ Dienſt am Kunden bei der Reichsbahn. Aus Oberheſſen wird den„Reichsverkehrs⸗ blättern“ folgende nette Geſchichte erzählt, die — wie die Reichsbahn beſtätigt— ſich tat⸗ ſächlich ſo zugetragen hat. Fährt da an einem heißen Tage ein Mann von Alsfeld nach Gie⸗ ßen. Als er ſeinen Durſt unterwegs nicht mehr bezähmen kann, verſucht er auf der Station Mücke vergeblich Trinkwaſſer zu bekommen. Der Reichsbahnbedienſtete wird auf den Mann aufmerkſam, der infolge des kurzen Zugaufent⸗ halts nicht mehr zum erfriſchenden Trunk kommt. Er meldet es dem Vorſteher, der dem Schmachtenden im abfahrenden Zug noch zu⸗ ruft:„In Grünberg bekommen Sie ein Glas Waſſer“, und wirklich ſteht bei der Einfahrt des Zuges auf dem Bahnhof Grünberg ein Eiſenbahner, der mit den Worten„Wo iſt der Mann, der das Glas Waſſer bekommt?“ dem über ſolche Pünktlichkeit und noch viel mehr über dieſe Höflichkeit erſtaunten Paſſagier das kühle Naß kredenzt. Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit V Cb. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 25. 9. 32. nachmittags 3 Uhr: Verbandsſpiel gegen F. C. Germ. Friedrichsfeld Untere Mannfchaften: 2. Mannſchaften 1,15 Uhr, 3. Mannſchaften 9 Uhr 4. M. 10,45 Uhr. Sämtlich ohne jede Wartezeit. Privatmanſchaft gegen Sp.⸗V. Waldhof Platz und Zeit wird noch bekannt gegeben. Jugend⸗Spiele: 09 Weinheim 1. Igd.— in Weinheim halb 11 Uhr. 09 Weinheim 2. Igd.— in Weinheim halb 10 Uhr. Abfahrt beider Mannſchaften um 9 Uhr per Rad ab Lokal. Samstag nachmittag 3,45 Uhr: SC. Käfertal— Viernheim Schülerverbandsſpiel Abfahrt 3 Uhr per Auto, ab Lokal. Der Vorſtand. N. B. Morgen Freitag nachmittag 5 Uhr Training der Jugendmannſchaften. Viernheim 1. Igd. Viernheim 2. Igd. Statt Karten! Andreas Meyer, uvenieu- ö Lydia Meyer does Schrmpt Vermählte ö Käfertal Sept. 1932 F e e e Jwangs ⸗Verſieigerung Morgen Freitag, den 23. Sept. 1932 verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige- rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent⸗ lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs- und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, darunter insbeſondere 1 Büffet, 1 Vertikov, 1 Warenſchrank, 1 Speiſezimmereiurichtung, 3 Schreibtiſche, 1 Sofa, 1 Aktenſchrank, 1 Kaſſenſchrank, ferner 1 Klavier, 1 Brack, 1 Rolle, 3 Schreibmaſchinen, 1 Radioanlage, 1 Partie Textilwaren wie Kleiderſtoffe, u. ſ.w. 1 Pferd, 1 Kuh, mehrere Schweine u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 22. Sept. 1932. Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Delikatess Sauerkraut Pfd. 10 Pfg. Friſche Süßbücklinge Geräucherte Lachsheringe Große Vollfettheringe 10 Stück 85 Pfg. Milchner 10 Stück 95 Pfg. Große Auswahl in Käſe Deſſertkäſe von 7 Pfg. an Süße Trauben, Citronen billigſt. ue Winkenbag Pfd. 28 Pfg. Stück 10 Pfg. Für den Ubstuchen Weizenmehl Ist. Blütenmel! 10 Pfd. 23 Pfg. Huszugsmehl 00 10 Pfd. 25 Pfg. frische Hele 5% Pfd. 10 Pfg. Molkereibutter Viernheim Pfund 9 1.45 ALaebutter 5 5 Pfund 1.50 Margarine— Hokos- Nuriben 8e. Rosinen, Sultaninen Horininen nepfel Pfd. 14 Pfg. Aus eigener Kelterei Super Apteim es! Liter 24 Pfg. hat zu verkaufen Hofmann Jägerſtraße 4. 1 Zimmer u. Küche nebſt Stallung und ſonſtigem Zubehör ſofort zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. Ist. Tafeltrauben 1 Pfd. 28 Pfg. Reue Kranzieigen Pfd. 32 Pfg. 50% Rabatt! Allg. 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Schließlich iſt es aber doch— gachdem eine kleine Pikanterie, ein vom Aus⸗ ſhuß bereits angenommener Antrag der Na⸗ ſonalſozialiſten, der die Aufhebung der Im⸗ nunität des früheren preußiſchen Miniſter⸗ hräſidenten Otto Braun zur Durchführung ei⸗ ger Privatklage verlangt, mit 200:197 Stim⸗ nen abgelehnt worden war— gelungen, die lusſprache über die Gehorſamspflicht der Be⸗ anten zu Ende zu führen. der preußiſche Landtag ſtand vor der ul⸗ mativen Forderung der Regierung, ſeinen beſchluß vom 30. Auguſt, der die Beamten zur hehorſamsverweigerung gegenüber dem geichskommiſſar und ſeinen Beauftragten auf⸗ orderte, rückgängig zu machen. Ein deutſch⸗ nationaler Antrag, der das in klaren Worten lusſprach, wurde gegen die Deutſchnationalen abgelehnt. Dagegen wurde der nationalſozia⸗ litiſche Antrag, der einen halben Rückzug ent⸗ ſält, und den Beamten zur Pflicht macht, die berfaſſung zu ſtützen.„ſoweit das von der am huder befindlichen Regierung geſchieht“, mit ien Stimmen der Nationalſozialiſten gegen je Deutſchnationalen und die kleinen Mittel⸗ garteien angenommen. Das Zentrum hat ſich er Stimme enthalten, die Sozialdemokraten haben offenbar an der Abſtimmung gar nicht genommen. Der Landtag hat alſo ver⸗ lauſuliert den Rückzug angetreten, Es fragt ſich allerdings, ob ſich Herr von gibt. us Zentrum hatte einen Antrag einge⸗ kracht, der in ſeinem erſten Teil die Feſtſtellung üthält, daß nach übereinſtimmender aatsminiſteriums das Vorgehen der Reichs⸗ gierung gegen Preußen verfaſſungswidrig e während im zweiten Teil den Beamten dank und Anerkennung für ihr Verhalten sgeſprochen wurde. Dieſer zweite Teil wur⸗ de angenommen, der erſte aber abgelehnt, eil die Nationalſozialiſten in ihm eine An⸗ kennung der früheren Regierung erblickten. Fetzte Radiomeldungen Eiſeabahn anſchlig vereitelt. wib Gelſenkirchen, 23. Sept. Ein La n liniger der Eiſenbahnverwaltung fand heute ih auf der Strecke Gelſenkirchen⸗Wattenſcheid dei Kilometer 44,42 zwei eiſerne Feldbahn⸗ ſhwellen zwiſchen den Schienen und treckenbolzen des Geleiſes eingeklemmt auf. Huf die Ergreifung der unbekannten Täter at die Reichsbahn eine Belohnung ausgeſetzt. Warnung vor politiſchen Streiks Von der Reichsregierung naheſtehender Seite wird folgende Verlautbarung ver⸗ öffentlicht: die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften ad im Begriff, ihre Anhänger zu radikaliſie⸗ den und Teilſtreiks mit politiſchem Hinter⸗ Rund in Gang zu ſetzen. In verſchiedenen hewerkſchaftsverſammlungen iſt bereits offen um Ausdruck gebracht worden, daß die Na“ erordnung vom 4. September ungeſetzlich ſei ind daß infolgedeſſen die Gewerlſchazen an de tarifliche Friedenspflicht nicht mehr gebun⸗ in wären. Sie haben weiter erklären laſſen aß ſie zu der Kampfweiſe der Vorkriegs zei ürücktehren, alſo Streiks in den einzelnen Be ieben inſzenieren würden, deren Dauer von t finanziellen Leiſtungsfähigkeit der Beleg, haften abhänge. Inzwiſchen iſt es ſchon zu ahlreichen Teilſtreils„namentlich im Pereich g er M ie u. in Weſtdeutſch Arbeitsloſe Ueber⸗ ugung des Landtages, des Staatsrates und den 5 1 1 Zeitung Anzeigenpreiſe: Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann Freitag, den 23. September 1952. Chriſtlichen und die Hirſch⸗Dungerſchen Ge⸗ werkſchaften, die nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Gewerkſchaftsrichtungen betei⸗ ligten. N 1 Dieſe Bewegung wird von der Reichsre gierung ſehr aufmerkſam verfolgt, weil ſie un⸗ ter Umſtänden die Durchführung des Wirt⸗ ſchaftsprogramms gefährden kann. Reichs kanzler von Papen hat daher bereits eine ſehr deutliche Warnung an die Adreſſe der Ge⸗ werkſchaften gerichtet und hat den Reichsar⸗ beitsminiſter gebeten, die Gewerkſchaften auf die Folgen derartiger Streiks hinzuweiſen. Das iſt in der Verordnung vom 21. September über den Abbau der Akkordverdienſte geſche⸗ hen. In dieſer Verordnung ſagt der Arbeits⸗ miniſter, daß„Gewerkſchaften, die einen gegen die geſetzlich zugelaſſene Anterſchreitung der tarifvertraglichen Sätze gerichteten Kampf un⸗ terſtützen gegen die tarifvertragliche Friedens⸗ pflicht verſtoßen“ würden, d. h. daß bei der⸗ artigen Streiks die betroffenen Betriebe, wenn ſie auf Schadenerſatz klagen, recht bekommen werden, und daß die Arbeitnehmerorganiſa⸗ tion, die für den Streik verantwortlich zeich⸗ net, die entſtandenen Schäden zu begleichen hat. Außerdem ſetzten ſich die Streikenden der Gefahr aus, daß ſie keinerlei Unterſtützung er⸗ halten, wenn ſie durch den Streik ihren Ar⸗ beitsplatz verlieren. Die Gewerkſchaften be⸗ geben ſich nach Auffaſſung der Reichsregierung aber auch weſentlicher Rechte, wenn ſie die ö Reichsregierung in der Durchführung ihres Wirtſchaftsplanes ſtören, und ſie zwingen, ge⸗ gen die Gewerkſchaften energiſch Front zu ma⸗ chen. Das könnte dazu führen, daß ſie in Zu⸗ kunft bei allen wichtigen ſozialpolitiſchen An tionen übergangen und ihre Natſchläge nicht mehr gehört werden. Die Gewerkſchaften be⸗ finden ſich zudem in keiner günſtigen Kampf⸗ ſtellung. Sie haben gegen ſich fünf Millionen und zudem ziemlich ſchache Kaſſen. Wirtſchaſtsbelebung? In Auswirkung des Papen⸗Planes wird die Mundlos AG. Nähmaſchinen in Magde⸗ ſtellen. Größere Wollzufuhren ſetzen die Bremer Wollkämmerei AG. Blumental, Unterweſer, in die Lage, von der 3⸗Tage⸗Woche wieder zur 5⸗Tage⸗Woche überzugehen. In Kürze ſollen neue Leute eingeſtellt werden. Die Bayeriſchen Spiegelglasfabriken Beſch⸗ mann⸗Kupfer AG.⸗Fürth haben in ihren bei⸗ den Hauptbetrieben über 100 Many neu auf⸗ genommen. Das dem Siegen Solinger Gußſtahlverein in Solingen⸗Nemſcheid gehörende ſeit Jahren ſtilliegende Eiſenwerk Frankleben, Kreis Mer⸗ ſeburg, iſt von kapitalkräftigen Intereſſenten angekauft worden, die das Werk unter der Fir⸗ b. H. wieder in Betrieb ſetzen werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit ſoll in Kürze be⸗ teits erfolgen. Bayerns Dorſchläge zur Verfaffungsreſorm gemeinſchaft“ nimmt die Bayeriſche Volkspar⸗ tei⸗Correſpondenz Stellung zu den Fragen des politiſchen Verhältniſſes der bayeriſchen Re⸗ gierung zur Reichsregierung. Es geſchieht das in Form eines ausführlichen Kommentars zu den Reden von Tuntenhauſen. Daß dieſem Artikel auch in Kreiſen der Reichsregierung golitiſche Bedeutung gezollt wird, geht daraus zervor, daß das Conti⸗Nachrichtenbüro einen längeren Auszug verbreitet. Leider muß man aber wieder einmal feſtſtellen, daß dieſer Aus⸗ zug tendenziös iſt. Die Hauptſätze werden un⸗ erſchlagen, ſodaß in der Oeffentlichkeit ein urchaus falſcher Eindruck erweckt wird. In Wirklichkeit lautet der Artikel wie folgt: Keine Regierung hat es vielleicht ſo notwendig gehabt, ſich an die Exiſtenz eines Volkes und an den Zuſammenhang zwiſchen Volk und Politik er⸗ innern zu laſſen wie gerade die gegenwärtige Reichsregierung, die im Begriffe iſt, die deutſche Politit in einen luftleeren Raum bineinzubar 12 formung ma Stahl⸗ und Eisenwerk Frankleben G. m. N Unter der Ueberſchrift„Bayeriſche Arbeits⸗ Reichsregierung hauſen den Vorſchlag gemacht, dem Re. Bei der Situation, in der ſich das Kabinet. von Papen dank ſeiner Loslöſung aus aller Volks— berbundenheit befindet, iſt es durchaus begreiflich, daß ihm zum mindeſten ein ſtimmungsmäßiger Rückhalt gerade an den ſo ſtark volksverbundenen. bayeriſchen Kräften außerordentlich wünſchens— wert wäre. Was iſt darauf zu ſagen? Wohl nur das eine: Fühlt die Reichsregierung, daß ſie auf Abwege geraten iſt, die in eine hoffnungsloſe Iſolierung heineinführen müſſen, ſo kann der Rück— weg nur gefunden werden, wenn auch gleichzeitig der Wille und die Erkenntnis vorhanden ſind, daß im Jahre 1932 keine Politik mehr getrieben wer— den kann, für die das Volk nur Objekt iſt. Gerade Bayern kann keine Politik eines volks⸗ fremden Wahnes unterſtützen, und es wäre ein Irrſinn, wollte man glauben, man könne Bay— ern einer Politik dienſtbar machen, die ſich überhaupt nicht um das Volk kümmern zu müſſen glaubt. Um ſo mehr wird hinwiederum Bayern an der Seite jeder Reichspolitik zu finden ſein, ehrlich entſchloſſen und wirklich befähigt iſt, einer lebendigen deutſchen Volkspolitik zum Durchbruch zu verhelfen und in engſter Verbundenheit mit den lebendigen deutſchen Volkskräften das Reich zu erneuern und innerlich und äußerlich zu feſtigen. Auch die die großen Verfaſſungsprob— leme, die immer dringlicher nach einer Löſung einer verlangen, können nur mit den Mitteln volksnahen Politik vorwärts gebracht werden. Es handelt ſich dabei ja bei weitem längſt nicht mehr bloß um die Fragen der Reichsgliederung, des Reichsaufbaues, des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern, ſondern es geht um eine Neu- Verfaſſungsgeiſtes und der Grundlage unſeres geſamten öffentlichen Lebens überhaupt. Deutſchland iſt ſich einig über die Notwendig— keit einer Verfaſſungsreform, iſt ſich einig, daß das Beſtehende nicht gehalten werden kann. Wies aber ſoll die ſchöpferiſche Kraft zu einer erfolg— reichen und fortſchrittlichen Umgeſtaltung entfacht werden? Das iſt die Frage. Es beſteht keine Ausſicht, daß es der nächſte oder ein zukünftiger Reichstag aus ſich heraus vollbringen könnte. Der Reichspräſident und eine von ihm getra— gene Reichsregierung ſind zu einem ſolchen Werke des erſt recht nicht in der Lage. burg am 1. Oktober etwa 100 Leute neu ein⸗ Hier iſt der Punkt, wo der Art. 48 der Reichs⸗ verfaſſung endgültig verſagen muß. Eine Verfaſſungs⸗ und Reichsreform auf dieſent Wege iſt unzuläſſig und unmöglich. Darum iſt es auch völlig ausgeſchloſſen, daß der neuzeitige Zuſtand in Preußen, den die Re regierung wohlweislich immer nur als einen vo übergehenden bezeichnet hat, auf der gegenwärti— htsgrund echtstitel als hät⸗ ee ge oftmals beku ſchen Standpunktes beden Eine Reich ſchenken aus lrt. 4 gewinnen wollte, müßte ſich ſagen laſſen, daß mit einem ſolchen Lockmittel nichts zu erreichen iſt. Nun kann aber die gegenwärtige Reichsre— gierung in der Situation, in die ſie nicht ohne ꝛigene Schuld hineingeraten iſt, gar nichts anderes bieten als Maßnahmen, die ſich auf den Artikel 48 ſtützen, der auch nach der ſeſten Zuſicherung des Herrn Reichspräſidenten für die Löſung der gro⸗ ßen Probleme der Reichsreform— nicht angewandt berden kann und ſoll. Unterhaltungen über! die Verfaſſungs⸗ und Reichsreformfrage mit der haben alſo nur eine be⸗ ſchränkte Bedeutung, ſolange es nicht gelun⸗ gen iſt, wirklich handlungsfähige Faktoren für ein ſolches Werk zu ſchaffen. Die manchmal gehörte Meinung, daß man ſich nur gut mit der Regie⸗ rung Papen zu ſtellen brauche, um ungeahnte Chancen für Bayern zu erzielen, mutet dieſer Re⸗ gierung Dinge zu, die ſie ehrlicherweiſe gar nicht woerſprechen kann, da ſie über keine Garantiemit⸗ tel des Haltens verfügt. Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 49. Jahrgang gung'ſtehen:? Das Reich iſt auf Grund eimer in⸗ neren Verſtändigung der deutſchen Staaten ent⸗ ſtanden. Die Weimarer Verfaſſung war eine Fehlkonſtruktion, weil in ihr ein falſcher und un⸗ hiſtoriſcher Reichsſouveränitätsbegriff die vollſtän⸗ dige Uebermacht über die Grundidee des Reiches gewann. Soll das deutſche Reich wirklich fort— ſchrittlich erneuert werden, dann muß man auch wieder zur Einſicht zurückkehren, daß das Deutſche Reich eine Schöpfung ſeiner Glieder iſt, die nur blühen und gedeihen kann, wenn ſich das Ganze auf der freien Verſtändigung ſeiner Teile aufbaut. Dem Reichsrat die Initiative für die Reichsreform zuzuweiſen, bedeutet alles andere als eine Aus— ſchaltung der Reichsregierung. Selbſtverſtändlich kann auch der Reichsrat keine endgültige geſetzgeberiſche Tat vollbringen. Die Ergebniſſe ſeiner Arbeit würden einer Sank— tionierung bedürfen. Hier wird der Punkt ſicht— bar, an dem der Gedanke der Volksabſtim— mung, den Dr. Heim in Tuntenhau⸗ ſen in die Debatte geworfen hat, greifbare Ge— ſtalt gewinnen könnte. Die Tuntenhauſener Vor— ſchläge können nur Anregungen ſein. Mögen ſie auf einen fruchtbaren Boden im übrigen Deutſch⸗ land fallen und das Verſtändnis finden, das ſie verdienen. Auf jeden Fall wird damit erneut der Beweis geliefert, daß Bayern wie ſeither bereit iſt, ſeine ſachliche Mitarbeit jedem Unternehmen zur Verfügung zu ſtellen, das die Rettung des Reiches wird die bayerif iner furchtbaren Notlage verſpricht. Kein Nurswechſel Bayeriſchen Volkspar Die Reichsregierung ſetzt offiziell und inoffiziell die Bemühungen fort, jene politiſchen Gruppen einander näher zu bringen, von denen ſich das Ka⸗ binett Papen-Schleicher eine Unterſtützung vber— ſpricht. Es kommen hauptſächlich Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei und kleinere Mitte in Frage. Die Regierung hofft auch die Bahyeriſche Volkspartei ſchließlich noch einbeziehen zu können. Die Regierungsblätter bringen in dieſem Sinne recht optimiſtiſch gehaltene Meldungen. Die Stim⸗ nen aus Bayern allerdings lauten etwas anders. Der„Bayeriſche Kurier“ heiſpielsweiſe erklärt unmißverſtändlich, daz die Meldungen, die von der Möglichkeit eines Kurswechſels der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei zugunſten der Regierung Papen ſprechen, von einer außerordentlich großen Gabe für Phantaſie Zeugnis ablegten. Das deckt ſich völlig mit dem, was in dem obigen Artikel der Bayeriſchen Volkspartei-Korreſpondenz geſagt iſt. Wir wiederholen, daß ſich Zentrum und Baheriſche Volkspartei in allen kulturellen und politiſchen Grundfragen völlig einig Splitter der end. 1 r 1 44 5— Selbſtberſtäand menhang lich, ſo ſchreibt in dieſem Zuſam— die„Neue pfälziſche Landeszeitung“, — J 8— che Staatsregierung und die Baye— riſche Volkspartei an allen ernſthaften Verhand— Bewegt von der Frage, wie der Neubau unſe⸗ res Verfaſſungslebens praktiſch in die Wege ge⸗ leitet werden kann, hat der Vorſitzende der Bay⸗ eriſchen Volkspartei, Fritz Schäffer, in Tunten⸗ den Deutſchen Reichsrat als die Vertretung der deutſchen Län⸗ der als Baumeiſter des neuen Reiches zu beſtellen. Der darin enthaltene Appell: Die Länder an die Front!, weiſt auf die letzten Kraftquellen hin, di tende Ta ch T zen ſich aktiv beteiligen, ohne daß ſie dabei et— bon ihrem Standpunkte aufzugeben bräuch 0 Jwei Toke und ein Schwetverletzler beim wilden Kohlenabbau Kattowitz, 22. 9. In einem Notſchacht bei Bo guſchütz wurden am Mittwoch drei Arbeitsloſe von zuſammenbrechenden Erdmaſſen verſchüt tet. Zwei Perſonen konnten nur noch als Lei— chen geborgen werden, die dritte wurde ſchwer verletzt. Eine Nadel im Herzen. Elberfeld, 22. 9. In einem Elberfelder Kran— kenhaus wurde vor kurzer Zeit ein intereſſan— ter Fall beobachtet, der gewiß nicht alltäglich iſt. Dem Patienten, einem Packer, war eine Nadel, die er in der Weſtentaſche getragen hatte, durch die Bruſt ins Herz gedrungen, ohne aber den Tod herbeizuführen. Durch eine Röntgenaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß ſich die Nadel am Rande des Herzens feſtgeſetzt hatte. Eine Operation mußte erfolglos abgebro— chen werden, weil die Nadel inzwiſchen in die Herzmuskel gewandert war. Bei einer er⸗ neuten Röntgenaufnahme nach Ablauf einer Woche war die Nadel auf ihrer Wanderung man der anderen Seite des Herzens ausgetre⸗ ten. Nach weiteren zwei Wochen wurde ſie an der Wirbelſäule wiedergefunden, wo ſie ohne Nachteil für den Patienten durch operativen Eingriff entfernt werden konnte. 1