5 FP. Saftladen z. grünen Empfehle das ſehr gut gekühlte und prima gepflegte Aluligarier Holorau I Deshalb muß die Parole ſein: 15 5 Volkschor Schluß des bereits in voriger Nummer begonnenen Beitrages.— Ein Bild aus dem Gerichtsleben um die Mitte des 18. Jahrhunderts erhalten wir in dem Auſſatz„Eine Hinrichtung in Hirſchhorn“. Wir erkennen die Strenge, mit der in vergangenen Zei— ten geurteilt wurde und werden zu einem Vergleich mit heute angeregt. Der letzte Beitrag führt in die Zeit des 30 jährigen Krieges und erzählt von den e Herrn Schröder mögen die Kinder der Klaſſe Frl. machen die Meßdiener einen Ausflug. Abfahrt 7,21 dung bis Sonntag Mittag. Feſter Grund ſei deinem Ich: Nie dein Wort zu brechen; Drum vor allem hüte dich, Großes zu verſprechen. Aber auf dich ſelbſt geſtellt, Handle groß im Leben; Gleich als hätteſt du der Welt Drauf dein Wort gegeben. * * Heimatblätter. abe unſerer Zeitung liegen die Heimatblätter bei. us dem Anlaß begangenen Feierlichkeiten. heit.— Ueber alte Porzellanfabriken berichtet der Leiden und Drangſalen Heppenheims in dieſen Kriegs- jahren. Beerdigung. An der Beerdigung des Kärcher teilnehmen. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder darauf auſmerkſam zu machen. * Meßdiener. Am nächſten Montag Uhr Staatsbahn. Unkoſtenbeitrag 60 Pfg. Mel⸗ Protektor des Deutſchen Caritas⸗ Verbandes. Der Erzbiſchof von Freiburg, Dr. Konrad Gröber, hat die Schutzherrſchaft über den Deutſchen Caritasverband angenommen. * Biſchofstage in Mannheim. Erz⸗ biſchof Dr. Konrad Gröber-Freiburg, wird am Samstag, den 15. Oktober, nachmittags in der Jeſuitenkirche feierlichſt von Prälat Bauer empfangen werden. Am Sonntag darauf findet die Konſekra— tion der neuen St. Nikolauskirche auf dem Erlen— hof ſtatt; nachmittags halb 5 Uhr Feſtakt im Ni- Der heutigen Aus⸗ „Starkenburger Die„Riedchronik“ führt uns n die Riedgemeinde Biblis, die ihr 1000 jähriges Beſtehen feiern konnte. Wir nehmen Anteil an den Unſer Aufſatz gibt einen Ueberblick über die Geſchichte von Biblis, die ein Spiegel der Geſchichte des heſſiſchen Ried's iſt und zeigt die Zuſammenhänge mit Lorſch, as durch ſeine Abtei ja mit allen heſſiſchen Ried⸗ gemeinden in engſten Beziehungen ſtand.— Die übrigen Aufſätze die führen zurück in die Vergangen⸗ belungenſaal. Im Laufe der folgenden Woche finde die Firmung in den einzelnen Kirchen ſtatt. Es werden etwa 5 000 Firmlinge gefirmt werden. Der und Werke beſuchen. *„Ankurbelung.“ In Mannheim⸗ Neckarau wird die Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik Gebr. Reuling geſchloſſen. Die Arbeiter und An⸗ geſtellten haben auſ 1. Oktober die Kündigung er⸗ halten. 109 453 Einwohner hatte im Auguſt dieſes Jahres Ludwigshafen. Das bedeutet ſeit Auguſt vorigen Jahres einen Zuwachs von rund 400 Einwohner. * Ein begehrter Poſten. Für den ausgeſchriebenen Poſten eines Bürgermeiſters in Cronberg i. T. ſind bis zum Schlußtermin nicht weniger als 250 Bewerbungen eingegangen. Für die Wahlkommiſſion dürfte es eine ſchwere Aufgabe ſein, aus dieſer großen Zahl den„Richtigen“ zu ſinden. ö — oche findet Erzbiſchof wird verſchiedene Mannheimer Anſtalten ute in! 8 1 ö guten Durchſchnittsertrag. Zur Ablieferung ge ten bisher etwa 44 Zentner. Bezahlt wurde für 1. Qualität 40 Pfg., für 2. Qualität 30 Pfg. * Abturnen der Schüler, und Turnerinnen des Turnvereins 1893. Kom⸗ menden Sonntag nachmittags 3 Uhr findet das Abturnen obiger Abteilungen auf dem Waldſport⸗ platz ſtatt. Durch fleißiges Training werden auch dieſe Abteilungen in der Lage ſein, den Zuſchauern, ſowie den Eltern, Freude am Sport zu bieten. Ueber 200 Schüler und Schülerinnen werden bei dieſem Kampfe antreten, und bitten wir unſre Mitglieder und Eltern, ihre Kleinen durch ihren Beſuch zu erfreuen. Auch die Kampfrichter vom letzten Sonntag wollen ſich wieder zur Verfügung ſtellen, damit alles flott von ſtatten geht. * Schadenfeuer. Geſtern nachmittag brach in unſerem Nachbarort Käfertal während des Dreſchens in einer Scheune am Speckweg Feuer aus, wobei die Scheune mit der Ernte und die Dreſchmaſchine * Tabahpreiſe in Lorſch. Die Tabak- verbrannte. Die Dreſcharbeiten wurden von Herrn Allein-Vertretung der PFAFF F- Hünaahen Ein Beweis für die Quslität und Zu- verlössigkeit des Febrikstes. Bes ich- tigen Sie unverbindlich meine Au laums-Aussdlel Mit Sonderpreisen Wochenrsten von RM 2.50 an Martin Decker, N 2, 12 1872 MANNHEIM felefon 21298 1932 50699 Schülerinnen Geſangverein Liederkranz. Geſangverein„Sängerbund.“ zaſchinenbeſther J. bert ausgeführt, deſſen Dreſchmaſchine au f der Flammen, bezw. ſtark beſchädigt wurd Die brillante Großſtadiſchau im Union⸗Filmpalaſt, nur 40 3! Hochverrat in den Bergen— An der Grenze des Todes— Drunter und Drüber. Jede Woche ſehen Sie im Union ein reich- haltig zuſammengeſtelltes Qualitätsprogramm, und dieſe Woche bietet man eine außergewöhnliche Pracht⸗ ſchau, die allen zum Erlebnis wird, zeigt man doch das hochſpannende, atemraubende Großfilmwerk „Hochverrat in den Bergen“. Eine wahre Begeben⸗ heit aus den Karpathen mit einer wuchtigen Hand⸗ lung und wunderſchönen Naturaufnahmen, einfach fabelhaft, grandios. Im 2. Teil auf den alles wieder wartet: Richard Talmadge, der beſte Sprin⸗ ger der Welt, in ſeiner größten und gewaltigſten Leiſtung: An der Grenze des Todes. Ein Schlager wie wir ihn lieben und ſehen, tollkühn—bombig. Zum Schluße: Alles jubelt, alles ſchreit über den Lachſchlager„Drunter und Drüber“. Wieder eilt alles ins Union zur glänzenden Prachtſchau, nur 40%. Ein Beſuch iſt ſtets das billigſte und ſchönſte Vergnügen. Darum nur Union. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Die Liederbücher find mitzubringen. Um reſtloſes Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. Wegen Sterbefall heute abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Die geſamte Aktivität wird hiermit gebeten die letzten Turnſtunden vor dem Schauturnen regelmäßig zu beſuchen. Alle Mit- glieder, die noch im Beſitze von Keulen oder ſonſt einem Vereinseigentum ſind, wollen dasſelbe in den Turnſtunden abliefern. Handballſpieler die im Beſitze eines grünen Trikots ſiud und kein Eigentum iſt, haben dasſelbe heute Abend in der Spielerverſammlung bei Spielführer Pfenning abzuliefern. Die Turnleitung. Freitag abend 9 Uhr die Tenöre, 9 Uhr die Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Singſtunde. Bäſſe. Reichsbanner Schwarz- Rol: Gold Unſeren werten Kameraden die traurige Mitteilung, daß unſer langjähr. Vorſtandsmitglied, Herr Jon. Fffedrch Schröder unerwartet am letzten Mittwoch in die Ewigkeit abgerufen wurde. Seine unermüdliche, uneigen⸗ nützige Arbeit, im Dienſte für die republikaniſche Idee, ſein ehrenvoller auf— richtiger Charakter und ſeine ſtete treue Kameradſchaft ſichert ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken. Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 5 Uhr ſtatt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung beim Geleite zur letzten Ruhe— ſtätte. Der Vorſtand. NB. Treffpunkt am Trauerhauſe. K. K. V. Unſere Mitglieder werden herzlich gebeten, ſich recht zahl- reich an der Beerdigung unſeres verſtorbenen Mitgliedes Herrn Joh. Friedrich Schröder am Samstag nachmittag 5 Uhr be— teiligen zu wollen. Der Vorſtand. 15 Di in jeder kehrt im Saftladen ein. 5 — W 9. Oktober: Herbstkonzert Heute Freitag abend / Uhr Frauenchor⸗ Sioingſtunde Alles muß erſcheinen. Das wunderbare lonfülm. programm liese Woche wieder im ifm Fan felix Bressart, Rall Artur Noherts, Adele Sandrock, Charlotte under Dieſe vier Namen ſagen ſchon alles 9 In dem gewaltigen Tonfilm-Schlager. 90005 14 Der ſchönſte Luſtſpielſchlager als 665% 100% ger Ton-, Sprech- u. Geſangsfilm in 11 Rieſenakten. Größter Lacherfolg.. 2. Filmwerk: Der Pfarrer PPP von Kirchfeld Poeſie. Eine Glanzrolle für den ſo überaus beliebten Darſteller Geſpielt in den herrlichen Gebirgsgegenden voll Schönheit und Würde. Ein Film, der die Herzen bewegt, überall von den Film. freunden mit geradezu ſpontanem Beiſall aufgenommen. Ein Film, geſpielt mit Taktgefühl und Reinheit. Kommen, ſehen, hören, ſtaunen. So etwas war noch nie da geweſen Ueberall das Tagesgeſpräch, Fimmer mit allem Zubehör an ruhige Leute zu vermieten Verlag. Zwei Einige baude in den Weihgärten, billig zu verkaufen. 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Jugd.„ Zu den Spielen ladet Gönner und Freunde ein „ andball⸗Verbandsſpiele für Sonntag, den 25. 9. 1932, auf unſerem Platze Mernheim I- Waldhof! Spielbeginn 11 Uhr 3,45 Uhr Die Spielleitung. n König Heute Freitag abend 9 Uhr Spieler⸗Verſammlung 71 1 Uh 7 O. 17 Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 10 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“ „halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 1 M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 223 Zur politiſchen Cage * Es war im Herbſ. 1914, als die verhäng⸗ zisvolle Marneſchlacht unſer Kriegsſchickſal ent⸗ ſchied. Im Herbſt 1918 wurde unſer nationales Verhängnis beſiegelt. Und im Herbſt 1932 hat Deutſchland eine diplomatiſche Marneſchlacht ver⸗ loren, von der wir uns vielleicht nicht ſo bald werden erholen können. Es iſt ein trauriges Ka⸗ pitel um die Herbſterinnerungen des deutſchen Volkes! Die deutſche Regierung hat in dieſen Tagen auch einen Vorſtoß nach Paris unternommen. Durch ihre diplomatiſche Aktion wollte ſie die An— erkennung der militäriſchen Gleichberechtigung in Paris erobern. In Paris ſetzte man ſich jedoch ſogleich mit kluger Elaſtizität zur Wehr und ſchon ſprang England dem„bedrohten“ franzöſiſchen. Bundesgenoſſen bei. Und die Reichsregierung mußte den Rückzug antreten. Unſere Forderung nach militäriſcher Gleichbe⸗ rechtigung iſt an ſich durchaus berechtigt und muß und wird auch von jeder deutſchen Re⸗ gierung aufrecht erhalten werden. Weil ſie unſerer vaterländiſchen Ehre und Würde entſpricht. Wir haben ein heiliges Recht nicht nur auf theoretiſche Beſeitigung unſerer Diskriminie— rung durch juriſtiſche Anerkennung unſerer Gleich⸗ berechtigung, wir haben in materieller Hinſicht auch ein Recht auf Schutz unſerer Grenzen und unſerer Heimat, das gleiche Recht auf Sicherheit⸗ nach dem die Franzoſen immer ſo laut ſchreien, wenn ſie Tanks und Kanonen und Feſtungen bau⸗ en. Ja, es gibt kein Volk auf d er Erde, deſſen Sicherheit ſo gefähr⸗ det wäre, wie das deutſche Volk. Unſere Sicherheit kann jedoch nicht in einer be— ſchränkten Aufrüſtung liegen, die uns doch nie- mals unſeren Nachbarn auch nur im entfernteſten gewachſen erſcheinen läßt, dieſe aber wohl zum Angriff gegen uns herausfordern würde. Unſere Sicherheit kann nur in der allgemeinen Abrüſtung liegen. Wir verteidigen alſo eine gute Sache, wenn wir die Abrüſtung fordern. Und wir müſſen uns ſehr wohl davor hüten, den Anſchein zu erwecken, als wollten wir dieſe unſere Forderung nach Ab⸗ rüſtung und nach Gleichberechtigung als Mittel zu einem anderen Zweck benutzen, nämlich zur Aufrüſtung. Papens außenpolitiſche Aktion war ſchon da⸗ mals zum Mißerfolg verurteilt, als er in Lau⸗ ſanne die Abrüſtungs- und Gleichberechtigungs— frage anſchnitt, die damals gar nicht zur Debatte ſtand und für die Genf der richtige Ort gewe⸗ ſen wäre. Der erſte Abſchnitt der Abrüſtungs⸗ konferenz endigte darum mit einer deutſchen Nie- derlage. Wenn Herr von Papen ſich dann be⸗ mühte, die deutſche Niederlage durch Anknüpfung direkter Verhandlungen mit Paris wieder wettzu— machen, ſo iſt dieſes Bemühen an ſich durchaus richtig und begrüßenswert. Falſch war jedoch der ultimative Charakter des deutſchen Memoran⸗ dums. Falſch war, daß man bon Frankreich die Anerkennung unſerer militäriſchen Gleichberechti— gung verlangte und für den Fall der Ablehnung damit drohte, nicht mehr zur Abrüſtungskon⸗ ſerenz zu gehen. Und dazu die vorkriegszeitlich anmutende Begleitmuſik eines Schleicher und aus⸗ gerechnet im gleichen Augenblick die Herausgabe des von Groener bereits ausgearbei⸗ teten Erlaſſes für die„Ertüchtigung der Jugend im Geländeſport“. Es iſt ein Jammer, daß die deutſche Außenpolitik die große Linie eines Brü⸗ ning verlaſſen und nun dem Gegner die Möglich⸗ keit gegeben hat, Deutſchland vor der ganzen Welt als den Schuldigen zu ſtempeln, des die Abrüſtungskonferenz zerſchlagen hat. So haz Papen uns außenpolitiſch in die Iſolierung ge. drängt und Frankreich aus dieſer Iſolierung, in die es durch die Politik Brünings gekommen war, befreit. Um gewiſſen nationaliſtiſchen Kreiſen ge⸗ aug zu tun, hat man alſo aus engſtirnigen innen⸗ volitiſchen Preſtigegründen die große Linie 1 rer Außenpolitik geopfert. Hundert Meter vor dem Ziel. Mißerfolg auf der ganzen Linie! 1 i Aber auch innen po litiſch holte ſich die negierung Papen einen Korb nach dem 1 0 In den letzten Tagen hatte man ſich Huter 3 geſteckt in der Hoffnung, die Baheriſche Volkspar⸗ tei durch ein großes Geſchenk an Bayern in Zu⸗ sammenhang mit der Reichsreform vor den Re⸗ gierungskarren zu ſpannen und ſo die ſchwarz⸗ braune Reichstagsmehrheit zu zerſchlagen. Die B haben jedoch 1 deutlich zu ver⸗ Wert darauf braucht Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, 1 1 55 Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes i i i ichkei igt.— Für die Aufnahme latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die 0 Fefe vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 24. September 1932. Steuung aus den Handen einer Regierung entgegenzunehmen, die nicht vom Vertrauen einer Mehrheit des Volkes getragen iſt. Mit der Einſetzung des„Reichs kuratori⸗— ums für Jugendertüchtigung“ möchte die Regierung einen feſtorganiſierten Block deut— ſcher Jugend ſchaffen, den ſie in ihrem Sinne be— einfluſſen kann, und der dann mit ihr durch dick und dünn gehen ſoll. Auffallend iſt, daß die katholiſchen Jugendverbände über- haupt nicht gefragt worden ſind und nun naturgemäß alles, was in dieſem Kuratorium vor— geht, mit kritiſcher Zurückhaltung beobachten müſ— ſen. Wenn auch der Zuſammenſchluß an ſich ein freiwilliger iſt, ſo werden doch die anderthalb Mil— lionen, die in dem Etat für die„Ertüchtigung der Jugend“ angeſetzt ſind, mit ſanftem Druck nachhel— fen, und die Katholiken über kurz oder lang vor die Frage ſtellen, ob ſie ihren Bedenken folgen und ſich wicht beteiligen, damit auch ſich um den Genuß der Etatsmittel bringen oder ob ſie ihre Jugend in dem Zuſammenſchluß einſeitigen natio— naliſtiſchen Einflüſſen ausſetzen ſollen. Wirtſchaftlich ſchließlich treibt die Re— gierung Papen ein ungemein gefährliches Spiel. In der Weltwirtſchaft machen ſich endlich Anzeichen einer Beſſerung bemerkbar. Darum hat die Re— gierung die letzte Notverordnung erlaſſen, um für Deutſchland den Anſchluß an die beginnende Welt— konjunktur ſicherzuſtellen. Im gleichen Augenblick aber ſchafft ſie durch die Forcierung der Gleichbe— rechtigungsfrage und die abermalige Reichstags— auflöſung ſchwere außen- und innen⸗ politiſche Konfliktſtoffe, die alle Hoff— nungen auf eine wirtſchaftliche Beſſerung wieder zuſchande machen. Denn Deutſchland kann nur dann an einer Neubelebung der Wirtſchaft aktiv teilhaben, wenn es außenpolitiſch und innenpoli— tiſch in Ruhe und Frieden lebt. Die Wirtſchaft Vertrauen im Ju lande wie im Auslande! Wir fürchten, daß dem deutſchen Volke unter der Führung von Papen⸗Schleicher der An— ſchluß an die Konjunkturbeſſerung bleiben wird! verſagt Sind aber die Berechnungen, auf denen ſich die letzte Notverordnung aufbaut, eine Fehlſpekulation, bringt namentlich die Vorwegnahme der deutſchen Steuerkraft durch die Steueranrechnunas⸗ ſcheinſe nicht die erhoffte Wirtſchafts⸗Ankurbe— lung, dann wird das eintreten, was Herr von Pa— pen in ſeiner letzten Rede ſelbſt in Ausſicht geſtellt hat, dann wird„die deutſche Induſtrie aufhören, zu exiſtieren“, dann wird das Spiel nicht nur für Herrn von Papen, ſondern für Deutſchland ver— loren ſein. Hoffen wir deshalb, daß bald wieder eine ſtabile, vom Vertrauen des Volkes getragene Regierung dieſes Volk den Weg führt, der bei Ablehnung aller Experimente langſam, aber ſicher in eine ſchönere Zukunft führt! Um die deutſche Gleichberechtigung Genf, 23. Sept. Der engliſche Außenmi⸗ niſter Sir John Simon ſuchte heute abend den deutſchen Außenminiſter Freiherrn von Neurath am Sitze der deutſchen Delegation im Carlton⸗Park⸗Hotel auf. Der Beſuch dauerte nahezu zwei Stunden. Ueber den Inhalt der Beſprechung wird Stillſchweigen gewahrt. enb Genf, 23. Sept. Ueber die nahezu zweiſtündige Unterredung zwiſchen Sir John Simon und Freiherrn von Neurath verlautet aus ausländiſchen Konferenzkreiſen, daß Ge⸗ genſtand der Unterhaltung die deutſche Forde- rung auf Gleichberechtigung im Zuſammen⸗ hang mit dem britiſchen Memorandum gewe⸗ ſen ſei. Es ſcheint dem britiſchen Außenmini⸗ ſter darauf angetommen zu ſein, Erläuterun⸗ gen zu dem britiſchen Memorandum zu geben und gewiſſe Verſtimmungen aufzuräumen, die durch das Memorandum in der deutſchen Oeffentlichkeit entſtanden ſind. Nach Anſicht Sir John Simons hat man in der deutſchen Beurteilung des Memorandums zu ſtark den Nachdruck auf den juriſtiſchen Teil gelegt. Nach engliſcher Auffaſſung liegt die Hauptbedeutung dieſes Schriftſtückes in dem 5. Teil, wo die Anſicht der engliſchen Regierung über die Aufgabe und das Ziel der Abrüſtungskonfe⸗ renz unter Berückſichtigung der berechtigten Jutereſſe jeder Nation dargelegt wird. Man a 1775 Intereſſe jeder der die Regierung erſucht, alle Polizeibeamten, die infolge eines Dienſtunfalles und dergl. in Nölterbundsrat tagt 3 8 cht niign-Unfor⸗ 68. natslagung eröffnet— Auf der Tagesordnung: Bericht des euon er. ſuchungsausſchuſſes über die we e Irage— Trauerfeier für Graf ravina Genf, 23. 9. Der Völkerbundsrat trat heute Vormittag unter dem Vorſitz des iriſchen Mi⸗ niſterpräſidenten de Valera zu ſeiner 68. Ta⸗ gung zuſammen. Man ſieht hier mit großem Intereſſe der Geſchäftsführung des iriſchen Miniſterpräſidenten, insbeſondere in der mand⸗ ſchuriſchen Frage entgegen, da man aus den gegenwärtigen Beziehungen zwiſchen England und Irland eine grundſätzlich andere Stel⸗ lungnahme des gegenwärtigen Ratspräſiden⸗ ten zur mandſchuriſchen Frage als wie Eng- land erwartet. Reichsaußenminiſter von Neu⸗ rath nahm als Vertreter Deutſchlands an der Sitzung teil. England wurde durch Außenmi⸗ niſter Simon, Frankreich durch Kriegsminiſter Paul Boncour vertreten. Die Tagung des Völkerbundsrates begann mit einer Geheimſitzung, in der die notwendi⸗ gen neuen Kredite für die Weiterführung der Abrüſtungskonferenz bewilligt wurden. Der Völkerbundsrat wird auf dieſer Tagung zu dem Bericht des Lytton⸗Unterſuchungs⸗Aus⸗ ſchuſſes über die mandſchuriſche Frage, Stel⸗ lung nehmen müſſen. Die japaniſche Regie⸗ rung hat um eine Verſchiebung der Prüfung dieſes Berichtes auf ſechs Wochen, vom Tage der Veröffentlichung an, nachgeſucht. Auch ein Antrag der chineſiſchen Regierung, unverzüglich neue energiſche Maßnahmen ge⸗ gen Japan wegen der Anerkennung der Mand⸗ ſchurei zu treffen, liegt vor. Ferner muß ſich der Rat über die Vorbereitung und Einberu⸗ fung der kommenden Weltwirtſchaftskonferenz ſchlüſſig werden. Die engliſche Regierung hat ſodann unter dem Druck der Londoner Fi⸗ nanzkreiſe verlangt, daß der Völkerbunds rat undiätzliche N ſegelung der Dlatzliche 0 . 4 1 b un⸗ f ter der Aufſicht des Völkerbundes abgeſchloſ— ſenen internationalen Anleihe vornimmt. Vor Beginn der Tagung fand eine Trauer⸗ feier für den verſtorbenen Völkerbundskommiſ ſar in Danzig, Grafen Gravina, ſtatt. Der Ratspräſident hielt dabei eine Anſprache, die von der Verſammlung ſtehend angehört wur— de. Die Sitzung wurde dann zum Zeichen der Trauer auf fünf Minuten unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung ſprach der Ver⸗ Sa treter Italiens ſeinen aufrichtigen Dank aus. Der Tod am Pilakus-Glelſcher Grenoble, 23. 9. Am Pilatus⸗-Gletſcher in den franzöſiſchen Alpen iſt ein aus Lodz gebürtiger deutſcher Student, der in Paris ſtudiert, tödlich abgeſtürzt. Der Student namens Kurt Küchle hatte die Bergtour allein unternommen. Neueinſtellungen aufgrund der Wirtſchafts⸗ verordnung. Berlin, 23. 9. Nach den ſtatiſtiſchen Erhebun⸗ gen des Schlichters für Brandenburg und die Großmark und Weſtpreußen ſind ſeit dem 15. ds. Mts. im Gebiet der Provinz Branden⸗ burg, Berlin und der Grenzmark insgeſamt in 66 Betrieben 1651 Neueinſtellungen erfolgt. Bolivien lehnt Paraguays Bedingungen ab. La Paz, 23. 9. Bolivien hat in einer Note an die Neutralen die Bedingungen, unter de⸗ nen ſich Paraguay am 17. ds. Mts. bereiter⸗ klärt hat, den Vorſchlag der neutralen ameri⸗ kaniſchen Mächte anzunehmen, abgelehnt, da ſie nur eine Verſchleppung des Chaco⸗Kon⸗ 49. Jahrgang hat den Einoruc, daß bie Engländer augen⸗ blicklich zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu vermitteln ſuchen. Sir John Simon glaubt offenbar, daß die engliſche Auffaſſung über das Geſamtpro⸗ blem Brücken bildet, auf der eine Verſtän⸗ digung gefunden werden könne. Es verlautet am Spätabend, daß Sir John Simon Paul Boncour über ſeine Unterredung mit Freiherrn von Neurath unterrichtet hat. Der Vermittlerrolle, die Sir John Simon of— fenbar zu übernehmen wünſcht, würde es ent⸗ ſprechen, wenn er ſeine Bemühungen darauf richtete, in den nächſten Tagen ſeine heutige Beſprechung mit von Neurath auch auf andere Mächte auszudehnen; vorläufig ſind weitere Beſprechungen aber noch nicht anberaumt. Die Unterredung des deutſchen Außenminiſters mit Sir John Simon. wib Genf, 24. Sept. Ueber die Unterre⸗ dung zwiſchen Sir John Simon und Freiherrn von Neurath wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß in der etwa zweiſtündigen Be— ſprechung das ganze Abrüſtungsproblem mit beſonderer Beziehung auf die deutſche Gleich— berechtigungsforderung durchgeſprochen wor— den ſei. Beſtimmte Vorſchläge ſeien von kei— ner Seite gemacht worden. Eine Verabredung über die Fortſetzung der Beſprechungen ſei noch nicht getroffen worden. Heſſiſcher Candtag Die Winterhilfsanträge im Finanzausſchuß abgelehnt Der Finanzausſchuß des Landtages be⸗ ſchäftigte ſich geſtern zunächſt mit einer Reihe von Geſuchen um Baudarlehen und beſchloß, in einer kommenden Sitzung die Frage der Stundung bezw. Gewährung von Baudarlehen einmal grundſätzlich durchzuſprechen.— Die Behandlung einer Eingabe Albert-Viernheim führte zur Annahme eines Zentrumsantrages, jüngeren Jahren dienſtunfähig wurden und hausſcheiden, wieder einzureihen und in ange— meſſener Weiſe bis zum 60. Lebensjahre an— derweit zu verwenden. 3 Eine lebhafte Ausſprache entſpann ſich über die Anträge der Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten auf Gewährung einer Wirtſchaftsbei⸗ hilfe bezw. einer zuſätzlichen Winterhilfe an alle Unterſtützungsberechtigten. murden mit den Stimmen der Nationalſozia⸗ Die Anträge liſten und des Zentrums gegen Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten abgelehnt. Bei der Stimmenthaltung von Zentrum und Nationalſozialiſten wurde ein kommuni⸗ ſtiſcher Antrag angenommen, der gegen das Wirtſchaftsprogramm der Regierung Papen proteſtiert, das Programm in Heſſen nicht durchgeführt wiſſen will, und der Reichsre⸗ gierung das Mißtrauen des Landtages kund— tut. Daten für den 24. Jepfember: Sonnenaufgang 6.14 Sonnenuntergang 18.19 Mondaufgang 23.31 Monduntergang 16.04 1473: Der Landsknechtführer Georg v. Frunds— berg in Mindelheim geb. Der Arzt und Naturforſcher Ph. A. Th. Bombaſtus v. Hohenheim, genannt Pa⸗ racelſus, in Salzburg geſt. Albrecht v. Wallenſtein auf Gut Herma⸗ nitz geb. Bismarck wird preuß. Staatsminiſter Dalen für den 25. Jeplember: Sonenaufgang 6.16 Sonnenuntergang 18.20 Mondaufgang— Monduntergang 16.31 1555: Abſchluß des Augsburger Religionsfrte— dens Der Komponiſt Johann Strauß(Vater) in Wien geſt. 1852: Der Philoſoph Hans Vaihinger in Neh⸗ ren bei Tübingen geb. Der Geograph Albr. Penck i. Leipzig geb. Der Kartograph Auguſt Peterm ann i 1451: 1583: 1862: 1849: 1858: 1862: