Lokales Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. med. Günther. Angeſtelltenverſicherung. Verbeſ⸗ ſerung der Leiſtungen in Sicht. Der Reichsarbeits⸗ miniſter wurde vom Direktorium und Verwaltungs- rat der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte gebeten, folgende Mehrleiſtungen zuzulaſſen. Die Waiſenrente und der Kinderzuſchuß ſollen wieder bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres gezahlt werden und zwar ohne Rückſicht darauf, ob Schul- oder Berufsausbildung vorliegt oder nicht. Ferner ſoll die Elternrente neu eingeführt werden. Für manchen Rentenempfänger und Witwe würde das die Wiedererlangung der verlorengegangenen Waiſen— rente und Kinderzuſchuß bedeuten. Aber auch mit der Einführung der Elternrente wäre endlich ein— mal eine Härte beſeitigt, wofür die Vertrauens- männer der Angeſtelltenverſicherung ſeit langer Zeit ſchon kämpfen. Die Eltern würden, unter gewiſſen Vorausſetzungen, eine Rente in Höhe der Witwen— rente, das iſt 50% der Rente der Verſicherten, bekommen. Aber es kommt jetzt auf den Reichs- arbeitsminiſter an, ob er die Verbeſſerungen zuläßt oder nicht. Auskunft in allen Fragen der Ange— ſtelltenverſicherung ſowie Bearbeitung von Anträgen auf Renten, Heilverfahren, Rückerſtattung von Bei— trägen etc. jederzeit koſtenlos durch den Vertrauens- mann M. Jörns, Neubauſtr. 12. * Bierabend. Wir machen an dieſer Stelle nochmals auf den Bierabend des Männer— Geſang⸗Vereins im Engelſaale morgen Sonntag aufmerkſam und empfehlen, von der Einladung (ſiehe Inſerat) recht ausgiebig Gebrauch zu machen. » Jubiläumskonzert der Sänger⸗ Einheit. Im Mittelpunkt der Jubiläumsveran- ſtaltungen der Sänger-Einheit ſteht zweifellos das Jubiläumskonzert, das unter der Leitung des erſt ſeit einigen Monaten dem Verein vorſtehenden Chor— meiſters Herrn E. Hartmann aus Mannheim, am 16. Oktober ſtattfindet. Das ſehr abwechslungs— reiche Programm iſt geeignet, den Freunden der edlen Geſangs- und Muſikkunſt wertvolle Stunden zu bereiten. Als Soliſtin wurde die bekannte Kon- zertſängerin M. Mitteldorf aus Mannheim(Sopran) verpflichtet, die mit einigen köſtlichen Liederperlen von Hugo Wolf, J. Brahms und P. Cornelius aufwarten wird. Vom Chor ſelbſt hören wir neben ausgewählten Chören und Volksliedern den äußerſt ſchwierigen Kunſtchor„Hagen“ von Mathie Neu— mann. Abwechſelnd bringt die allſeits beliebte Ka— pelle Hanf-Blank gern gehörte Muſikſtücke zum Vortrag. An das Konzert ſchließt ſich, das bei die— ſen Anläſſen übliche Feſtbankett an, das den eigent— lichen Feſtakt darſtellt. Hierbei werden verſchiedene hieſige und auswärtige Brudervereine mitwirken. * Der Tag der Trauer. Aus Anlaß des 11. Wiederkehrtages der Exploſion von Oppau waren am Donnerstag die ſtädt. Gebäude auf Halbmaſt geflaggt. Die Gräber der Exploſions— opfer ſind mit reichem Blumenſchmuck bedacht. Zu Füßen des Denkmals liegen die Kränze der J. G.⸗Farbeninduſtrie, der Stadt Oppau, der pro— teſtantiſchen und der katholiſchen Kultusgemeinde, »Arbeiterneueinſtellungen. Eine gute Nachricht. Die Schuhfabrik Herbſt in Mann— heim erhöhte die Belegſchaft um 17 Prozent und wird demnächſt weitere Neueinſtellungen vornehmen, ſodaß die Geſamterhöhung rund 22 Prozent betragen wird. Der Auftragseingang iſt recht befriedigend, die Arbeitszeit beträgt unverändert 48 Stunden. *Richt die Zahl der Kühe, ſondern die durchſchnittliche Jahresleiſtung des Stallbeſtan- des iſt für die Rentabilität der Milchviehhaltung entſcheidend. Nur der arbeitet wirtſchaftlich, in dem Kühe mit guter Leiſtung bei entſprechend guter Füt— terung gehalten werden. Daß dabei das wirt— ſchaftseigene Futter nach Menge und Güte für die Verbilligung der Fütterung von größter Bedeutung iſt, ergibt ſich von ſelbſt. Große, nährſtoffreiche Futtermaſſen kann das Grünland jedoch nur liefern, wenn es ſelbſt mit Nährſtoffen ausreichend verſorgt wird. Dabei iſt es beſonders wichtig, dem Grün— land ſchon im Herbſt genügend Kali(je Morgen 1½— 2 Ztr. 40 er Kalidüngeſalz oder auf leich— ten Böden und vermooſten Wieſen die dreifache Menge Kainit) zu geben, damit ſich die Pflanzen im Frühjahr zeitig und kräftig entwickeln können. Außerdem trägt eine ausreichende Kaliverſorgung des Grünlandes zur Verbeſſerung der Grasnarbe und ſomit des Futterwertes ganz erheblich bei. Solche Nachricht hört man gern! Die Firma Blicker u. Co., Sportbekleidungsfabrik. Karlsruhe, hat in der letzten Zeit 80 Leute neu eingeſtellt; ſie wird in den nächſten Wochen weitere 30 Arbeiter, eventuell mehr, einſtellen. * Weiter Gehaltsvorauszahlungen. Nach einer Anordnung der heſſiſchen Regierung ſoll die bisherige Auszahlung der Beamtenbeſoldungen in Staat und Gemeinde in drei Monatsdekaden (am 1., 11. und 21. pränumerando) weiterhin beibehalten werden. Die allmähliche Ueberführung der Pränumerandozahlung in Poſtnumerandozahlung ſoll in Heſſen nicht zur Durchführung kommen. * Blitzſchlag tötet ſechs Kühe. Bei dem ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in eine Kuh- herde bei Zierenberg und tötete ſechs Kühe. Die Tiere gehören zum Gut Rangen. Ein trauriges Zeichen der Zeit. 400 Bewerber meldeten ſich auf eine in einer Lands⸗ huter Zeitung ausgeſchriebene Stelle für einen Haus⸗ ſter, darunter befanden ſich eine ſogenannten beſſeren St anwälte, Aerzte, Diplomingenieure uſw. 4 Ein neues Kirchweihgeſchäft. Während der Kirchweihe in Hamm verkauften 6 junge Leute aus Frankfurt hier faſt neue Räder zu ſehr billigen Preiſen. Die Räder waren alle ge⸗ ſtohlen. Die„Verkäufer“ wurden feſtgenommen. * Jeder dritte Deutſche hat ein Sparbuch. Trotz der ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der Zahlungskriſe im vergangenen Jahr, iſt die Zahl der Sparbücher nicht zurückge- gangen, ſondern ſogar geſtiegen. Nach der amtlichen Statiſtik betrug die Anzahl der von den öffentlichen Sparkaſſen ausgegebenen Sparbücher Ende 1930 17,9 Millionen, Ende 1931 um 1,2 Millionen mehr, nämlich 19,1 Millionen Stück. Faſt jeder dritte Deutſche hat alſo nunmehr ein Sparbuch. * Sport⸗ und Körperpflege. Abtlg. Schach. Am Sonntag morgen ½10 Uhr findet im Lokal„Gambrinus“ das letzte Freundſchafts- treffen der hieſigen Schachſparte gegen den Schach— club Waldhof ſtatt. Da die Verbandsſerie am 2. Oktober beginnt, wird dieſer Kampf als Grad— meſſer für die kommenden Spiele betrachtet. Die hieſige Schachſparte, die über eine anſehnliche Stärke verfügt, wird mit ihrem guten Material nicht ſchlecht gegen den großen Gegner Waldhof abſchnei— den. Die Mannſchaft, die von den Genoſſen Chriſt⸗ mann, Gebr. Wieland, Rech, den Genoſſen Frank, Weinlein uſw. angeführt wird, ſchlägt keine ſchlechte Partie. Der eifrige Training und das vorläufige Ergebnis des Sommertermins, zeugen vou gutem Jungmaterial. Und ſo mancher älterer Spieler, der Lehrer war, hat ſchon die Segel ſtreichen müſſen, und iſt in dem Turnier ins Hintertreffen geraten. Der Zuzug und das Anwachſen der Sparte, beweiſt, daß der Schachſport ſich als Volksſport und Eigen— tum einbürgert. Da von nächſter Woche ab die Turnier- und Trainingsabende auf Mittwoch ver— legt werden, können Neuaufnahmen nur an dieſen Abenden getätigt werden. Jeder, der das Schach— ſpiel erlernen will, iſt herzlich willkommen, und hat am Sonntag Morgen Gelegenheit, intereſſante Spiele zu ſehen. Alſo ½10 Uhr. Kathreiner⸗Beilagen. Un⸗ ſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt der Firma Kathreiner, Berlin bei, deſſen Beachtung wir unſeren geſchätzten Leſern beſtens empfehlen. Amieitia Viernheim gegen Germania Friedrichsfeld! Der Punktekampf auf dem Waldſportplatz gegen die Friedrichsfelder Germanen iſt wieder morgen der Anziehungspunkt für die Viernheimer Sportler. Wir wollen vorher unſere Anſicht da— hingehend bekannt geben, daß das Spiel leicht und ſicher zu gewinnen iſt, wenn— die Mannſchaft ihrem Syſtem treu bleibt und den Gegner ſofort mit Beginn zu ſchlagen verſucht. Die Schwarz— weißen haben in der Kreisliga erbitterte Kämpfe in Viernheim geliefert, die Leute ſind körperlich ſehr ſtabil, und in der Zwiſchenzeit haben ſie ſich ganz erheblich verbeſſert, denn die letzten Erfolge kommen doch nicht von ungefähr. Uebrigens hat Friedrichs- feld bei jedem auswärtigen Spiel ſchon ſeine Treffer geſchoſſen, auf dem Waldhofplatz allein drei! Das will doch ſchon etwas heißen und mahnt die Deck— ung der Sportvereinigung zur größten Vorſicht. Beſonders die Flügelleute Graf und Seßler, die bekannt ſind als Goolgetterer, müſſen natürlich auf— merkſam beſchattet werden. Die Läufer ſollten die Flügel bei jeder Gelegenheit in Gefecht ſetzen und von den Flügeln werden natürlich Flanken ver— langt, die dem Innentrio Gelegenheit geben ſollen Tore zu ſchießen. Es iſt auf dem Waldſportplatz ein ausgeſprochenes Kampfſpiel zu erwarten. Weniger Technik wie ſonſt wird geboten werden, aber dafür ein raſſiges Spiel mit vollem Körpereinſatz. Be— züglich der Eintrittspreiſe bemerken wir, daß die Erwerbsloſenkarten nur an den Platzſchaltern ver- ausgabt werden gegen Vorzeigen des Ausweiſes. Ebenſo die Mitgliederkarten. Der allgemeine Steh- platz wird im Vorverkauf zu 50 Pfg. anſtatt zu 60 Pfg. an der Platzkaſſe abgegeben. Vorverkaufs- ſtellen ſind ja bekannt. Ebenſo ſind auch Sitzplätze im Vorverkauf erhältlich. Deulſche Jugendhraft. Morgen wirds auch auf dem D. J. K.⸗Sta⸗ dion wieder lebendig. Nach kurzer Pauſe nehmen die Verbandsſpiele wieder ihren Fortgang. Auch die D. J. K. empfängt Germanen und zwar den vorjährigen Meiſter Sandhofen. Wie wird die Par- tie enden? Nach dem Stärkeverhältnis iſt der Sieg weder für Viernheim noch für den Altmeiſter vor- herzuſagen. In euren Händen liegt die Entſchei⸗ dung ihr elſ Spieler! Sorgt dafür, daß die Schar te gegen Waldhof ausgewetzt wird und laßt auch in Zukunft nicht mehr locker. Denkt auch an das Publikum, dem man einen klaſſigen Fußball zeigen muß. Der Zuſchauer will mitleben. Nur nicht das Spiel auf einen toten Punkt bringen. Friſch gewagt iſt halb gewonnen. So wollen wir morgen den Kampf beginnen. An unſere Mitglieder, an alle Viernheimer Sportfreunde richten wir die herzliche Bitte: Beſucht alle das D. J. K. Stadion. Helft unſeren Blauweißen durch eure Anweſenheit zum Sieg. Der Kreis der Zuſchauer iſt ja zu unſerer Freude größer geworden. Aber damit wollen wir uns nicht zufrieden geben. Alle müſſen kommen und die opfervolle Arbeit der Führung durch ihre Unterſtützung zu erleichtern. Sportler, Mitglieder und Gönner! Darum ſei morgen Leiden verſtarb geſtern Abend unſere Mi Frau Karl Lamberth 1. Ww. geb. mann im geſegneten Alter von 75 Jahren. Frau Lamberth iſt eine Frau vom guten alten Schlag von uns gegangen, deren Leben ausgefüllt war von Arbeit und Gottesfurcht. An der Seite ihres im Jahre 1919 verſtorbenen Mannes hat Frau Lamberth auch ſchwere Zeiten mit Gottver⸗ trauen durchgekämpft und durch äußerſte Sparſam⸗ keit unter Hintanſtellung ihrer eigenen Perſon den großen Haushalt ſtets ohne jede Hilfe geführt. Während des Weltkrieges ſchickte Frau Lamberth ſechs Söhne ins Feld, während der ſiebte Sohn in Amerika interniert war. Nach arbeitsvollen Zeiten kamen für Frau Lamberth dann auch Jahre der Erholung und es war ihr vergönnt, bei ihrem jüngſten Sohne Ludwig einen ſchönen und glück⸗ lichen Lebensabend zu verbringen, der ausgefüllt war vom Dienſte an Gott und dem Nächſten. * Tanz. Die beliebte Stimmungskapelle W. Hanf iſt nach einem längeren erfolgreichen Gaſtſpiel in Lampertheim wieder daheim, und ladet zu ihrer erſten Tanzunterhaltung im Fürſt Alexan⸗ der freundlichſt ein. Gotlesdienſt⸗Ordunng der katholiſchen Gemeinde V'heim 19. Sonntag nach Pfingſten. Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe. 210 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauen-Kongregation. Uhr Verſammlung des kath. Arbeiterver— eins im Freiſchütz. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Gertrud Ditſch geb. Dreikluft. Dienstag: ¼ 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Johannes Friedrich Schröder. Mittwoch: 3/7 Uhr 3. S.-A. für Barbara Hof— mann geb. Schwab. 8 Uhr 3. S.⸗A. für Gertrud Ditſch gebor. Dreikluft. Donnerstag: ¼ 7 Uhr beſt. E.-A. für Katharina Mandel geb. Grammig, Eltern, Schwiegereltern Mich. Mandel und Gg. Hoock. 7/8 Uhr beſt. E.-A. für Joſef Ohneck, Ehefrau A. M. geb. Lammer, Kinder Joh. u. Barbara, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Freitag: /7 Uhr beſt. S.-M. für Adam Hof— mann 3., Ehefrau Kath. geb. Helfrich, beider— ſeitige Eltern und Angehörige. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Hoſmann 4. und Franz Winkler. ¼8 Uhr beſt. E.-A. für Katharina Froſchauer geb. Bugert, Verwandte und Angehörige. Samstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Johannes Friedrich Schröder. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Hochw. Herrn Pfarrer Joh. Bapt. Kempf u. Familie Joh. Kempf ¼8 Uhr beſt. S.-M. ſür Gg. Valt. Hoock, Sohn Jakob Hoock 12., Großeltern Joh. Heck— mann, Ehefrau Kath. geb. Haas und Kinder. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¾7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. u. 2. Abteilung der Jung- frauen⸗Kongregation, zugleich für die Kinder der Klaſſen von Herrn Rektor Gillig, Lehrer Kumpa und Lipp, Frl. Becker und Hußler. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Im Monat Oktober findet das vom Heiligen Vater angeordnete Roſenkranzgebet ſtatt. Montag, Mittwoch und Freitag Abend/ 8 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Samstag Morgen unter der 2. Meſſe. Dienstag Abend 8 Uhr Verſammlung der Jünglingsſodalität(3. Abt.) im Freiſchütz. Licht⸗ bildervortrag(Jahrgang 1932.) Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 25. Sept. 1932. 18. S. u. Tr. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Die brillante Großſtadiſchau im Union⸗Filmpalaſt, nur 40 3! Hochverrat in den Bergen— An der Grenze des Todes— Drunter und Drüber. Jede Woche ſehen Sie im Union ein reich⸗ haltig zuſammengeſtelltes Qualitätsprogramm, und dieſe Woche bietet man eine außergewöhnliche Pracht⸗ ſchau, die allen zum Erlebnis wird, zeigt man doch das hochſpannende, atemraubende Großfilmwerk „Hochverrat in den Bergen“. Eine wahre Begeben⸗ heit aus den Karpathen mit einer wuchtigen Hand⸗ lung und wunderſchönen Naturaufnahmen, einfach fabelhaft, grandios. Im 2. Teil auf den alles wieder wartet: Richard Talmadge, der beſte Sprin⸗ ger der Welt in ſeiner größten und gewaltigſten Leiſtung: An der Grenze des Todes. Ein Schlager wie wir ihn lieben und ſehen, tollkühn—bombig. Zum Schluße: Alles jubelt, alles ſchreit über den Lachſchlager„Drunter und Drüber“. Wieder eilt alles ins Union zur gl. Prachtſchau, ̃77 174 Jord Herbsſ dung jeder rechnende Lond wir Winlergelreide vnd Grünlond mii „DIK.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ klauſe“ und 3 Spielplätze“. N. J. K. Sportprogramm für Sonntag den 25. Sept. 1932 Fußball: Platz 1(Verbandsſpiele) 1. Mannſchaft—„Germania“ Sandhofen 3½ Uhr 25— 2 1 70 4. 75— Heddesheim 1. 12½ Laudenbach 1.— Privat 3 Handball:(Verbandsſpiele) Mannheim„Rot-Weiß“ 1.— 1. Mſchft. 3 5„Sch Schülexv 2 Ladenburg Jugend— Jugend 4„ Viernheim 2.— Bensheim 1. Anſt. ſ. Schauk. Die Spiele ſinden auf den Plätzen der e rſt ge— nannten Vereine ſtatt. Abfahrtszeiten: Uhr per Rad ab Drehſcheibe 70 70 7 1 7 79 77 70 Priv.⸗Fußball: 1 1. Handball: 1½ Sch.= 5 12 ½ Jugend-„ 2 1 0 5 65 Samstag, den 24. September Fanſtballſpiele in Waldhof. 1. Mannſchaft 5 Uhr, 2. Mann- ſchaft 5½ Uhr. Zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spiele ladet ein Die Sportleitung. — Viernheimer Tonſilmſchau. Felix Breſſart, Ralf Artur Roberts, Adele Sandrock, Charlotte Ander, Wilh. Dieterle und Fritz Kampers, alle dieſe Woche im Central⸗ Film⸗Palaſt.„Die zärtlichen Verwandten“— „Der Pfarrer von Kirchfeld“. Ein ausgezeichnetes Tonfilmprogramm kommt ab heute zur Aufführung, das ſicher dem hieſigen Publikum gefallen wird. Iſt doch ein Beſuch des Central⸗Film-Palaſtes ſtets ein beſonderes Vergnü⸗ gen und obendrein die billigſte Abendunterhaltung. Wenn man im Central-Film⸗Palaſt war, hat man was geſehen und gehört und hat ſich ſehr gut unterhalten. Es iſt die einzige Vergnügungsſtätte wo man das Lachen nicht verlernt. Und Lachen iſt geſund. Ein Tor iſt derjenige, der anderen oder ſich ſelbſt das Vergnügen nicht gönnt. An etwas muß man ſeine Freude haben und das iſt ein Beſuch eines ſchönen Tonfilmprogramms. Die- ſelben findet man nur im Central-Film⸗Palaſt. 2 Filmwerke kommen zur Aufführung, die überall große Erfolge haben. 1. Die zärtlichen Verwand⸗ ten mit Felix Breſſart uſw. und 2. Der Pfarrer von Kirchfeld mit Wilh. Dieterle. Kein Filmfreund darf ſich dieſes Programm entgehen laſſen. Achtung! Was kommt demnächſt: Das gewaltige Tonfilmwerk mit Ramon Novarro„Der Sänger von Sevilla.“ * 9 7 7* Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8½ Uhr Sing⸗ ſtunde. Die Liederbücher find mitzubringen. Um reſtloſes Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. Verein für Sport⸗ und Körperpflege. Heute Abend punkt 8 Uhr Spielerverſammlung im Lokal zum ſchwarzen Peter. Sonntag, den 25. September Serienſpiele der 1. und 2. Mann- ſchaft gegen Worms in Worms. Abfahrt wird im Lokal bekanntgegeben. NB. Heute Abend kommt der Bezirksleiter der Handballer zur Verſammlung zwecks Gründung einer Handballſparte. Intereſſenten können ſich heute Abend einfinden. Die Leitung. Turnverein 1893. Sämtliche Schüler, Schüler⸗ innen und Turnerinnen beteiligen ſich morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr am diesjährigen Abturnen auf dem Waldſportplatz. Die Turnleitung. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen ⸗ abteilung.) Morgen Sonntag von 4 6 Uhr Schießbetrieb auf dem Stand. Bei ungünſtiger rung im Lokal zum Schützenhof. N —— Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 10 1 frei 15 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 90 71 M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 223 CC ĩͤ Jür eilige Leſer Der Völkerbundsrat iſt am Freitag vormit⸗ kag zur erſten Sitzung der 68. Tagung unter dem Vorſitz des iriſchen Miniſterpräſidenten de Valera zuſammengetreten. . Die Erklärungen des Präſidenten der Abrü⸗ ſtungskonferenz, Henderſon, in denen er auf einen bevorſtehenden Schritt im Sinne der Wiederbeteiligung der deutſchen Abordnung an den kommenden Abrüſtungsverhandlungen hinwies, werden von der großen Pariſer Preſ— ſe abgelehnt und als Manöver Henderſons zu⸗ gunſten Deutſchlands bezeichnet. In Bad Liebenſtein in Thüringen verſtarb der ſeit 1920 im Ruheſtand befindliche frühere Reichsgerichtspräſident wirklicher Geheimrat Dr. Rudolf Freiherr v. Seckendorff im 88. Le⸗ bensjahr. Freiherr v. Seckendorff war im Jah⸗ re 1872 zum Staatsprokurator in den Reichs⸗ landen Elſaß⸗Lothringen ernannt warden. 1879 wurde er in das Reichsjuſtizamt berufen und trat im Jahre 1899 als Unterſtaatsſekretär in das preußiſche Staatsminiſterium ein. Seit dem 1. Juni 1905 gehörte er dem Reichsgericht an. * Einer Mitteilung des braſiliauiſchen Kriegs— miniſteriums zufolge iſt der Führer der Auf— ſtändiſchen im Staate Rin Grande do Sul, Bor⸗ ges de Medeiros von Regierungstruppen ge⸗ fangen genommen worden. Die Aufſtändiſchen melden aus San Paulo, daß ſich der Staat Para der Revolution angeſchloſſen habe. N Zu den Behauptungen, die franzöſiſche Re⸗ gierur, werde in Verfolg ihrer Verhandlun⸗ gen mit dem amerikaniſchen Senator Reed ihre bisherige Haltung im Fernen Oſten zugunſten der amerikaniſchen Theſe ändern, wird au amt⸗ licher franzöſiſcher Stelle am Freitag betont, daß Frankreich ſeine, vom Beginn des chine⸗ ſiſch⸗japaniſchen Streites an eingenommene Haltung nicht zu ändern habe, da dieſe ſtets mit dem Geiſt des Völkerbundes übereinſtim⸗ me und infolgedeſſen auch mit der amerikani⸗ ſchen Theſe in vollem Einklang geſtanden habe. * Ernſt zu nehmende Zeitungen rechnen jetzt ſchon in beſtimter Form mit der Möglichkeit des Rücktritts der engliſchen liberalen Kabi⸗ nettsmitglieder. Die Bombayer Konſerenz zwiſchen Kaſten⸗ hindus und Parias hat den engliſchen Mini⸗ ſterpräſidenten telegraphiſch um vorübergehen⸗ de Außerkraftſetzung des engliſchen Wahlerlaſ⸗ ſes gebeten, damit die Kunferenzverhandlrn⸗ gen über die Wahlfrage der unterdrückten Klaſ⸗ ſen gefördert würden. Gandhi verbringt ſeine ganze Zeit unter einem Mangobaum. * Vor dem Schwurgericht Memmingen be— gann der Prozeß gegen den Taglöhner Joſef Jvos von Memmingen, der in der Nacht des 19. Januar ſeine Stieftochter ermordet und ſeine Frau und deren 14jährigen Sohn durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt hatte. Der Ange⸗ klagte unternahm in der nunmehrigen Ge⸗ richtsverhandlung einen Selbſtmordverſuch, in⸗ dem er ſich aus dem Gerichtsfenſter ſtürzen wollte. Auſchlag auf einen Lokomolivführer Auf der Lokomotive niedergeſchoſſen Paris, 23. 9. Auf den Lokomotivführer des D⸗Zuges Paris— Nimes wurde geſtern ein Re⸗ volveranſchlag verübt. Der D-Zug kreuzte un⸗ weit der Station Clermont-Ferrand einen an⸗ deren Zug, als der Heizer plötzlich ſah, wie ſein Lokomotivführer durch einen anſcheinend von dem anderen Zug aus abgegebenen Revolver⸗ ſchuß niedergeſtreckt wurde. Der Lokomotipfüh⸗ rer wurde ſchwer verletzt. hintichtung in Verſallles s Gute in mir erſtickt.“ Iſchü N 1 Samstag, den 24. „Wir wollen helfen!“ Nol heiſcht Opfer! Rampf dem Winterelend— das 1 1 5 N— Aufrufe zur Winkerhilfe Berlin, 24. Sept. Die in der Deutſchen Liga der freien Wohlfahrtspflege zuſammen⸗ geſchloſſenen Verbände wenden ſich mit dem nachſtehenden Aufruf an die Oeffentlichkeit: Ein neuer ſchwerer Winter ſteht vor der Tür. Mitfühlende Nächſtenliebe, die aus freiem Willen hingibt, was ſie entbehren kann, ver⸗ mag viel. Sie muß neben die Anſtrengungen von Reich, Ländern und Gemeinden treten, um die Arbeitsloſen und Arbeitsunfähigen vor der äußerſten Not zu ſchützen. Daß dieſe Nächſtenliebe noch lebendig iſt, hat der vorige Winter bewieſen. Trotz der Ver⸗ armung unſeres Volkes wurde mehr gegeben als je zuvor,— dank der großen Opfer aller derer, denen es ernſt war mit dem Worte: Wir wollen helfen. War dieſe Hilfe auch beſcheiden gegenüber der Not der Millionen, ſo hat ſie doch in vie⸗ Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., i Wi— ür tizen vor⸗ bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Not mittags 8 Uhr, 1 5 ſttte einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen 12 e Geſchuͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslan Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann September 1932. materialien und an Geld den in der Winter⸗ hilfe tätigen Organiſationen, damit ſie in ge⸗ wiſſenhafter, geordneter Arbeit den Kampf ge⸗ gen die Not weiter führen können! Deutſche Liga der freien Wohlfahrtspflege: Zentral-Ausſchuß für die Innere Miſſion der deutſchen evangeliſchen Kirche.— Deutſcher Caritasverband.— Zentralwohlfahrtsſtelle der deutſchen Juden.— Deutſches Rotes Kreuz. — Fünfter Wohlfahrtsverband.— Chriſtliche Arbeiterhilfe. Der Reichspräſident u. die Reichsregierung ſchließen ſich dieſem Aufruf mit folgendem Geleitwort an: Trotz manchem Anzeichen einer Beſſerung der Wirtſchaftslage gilt es dennoch wieder, ei⸗ nen ſchweren Winter wirtſchaftlicher Bedräng⸗ nis zu überſtehen. Opfermut des Deutſchen für den Deutſchen muß hier abermals ein ſtarker Helfer ſein. Auch in dieſem Jahre ergeht daher der Aufruf zur Winterhilfe. Reichspräſident len Hunderttauſenden den Mut geſtärkt, in ſaſt und Reichsregierung unterſtützen ihn mit der hoffnungsloſer Lage auszuharren. Auch in dieſem Winter muß und wird die Luſung aller Deutſchen, die guten Willens ſind, könnt! Wir wollen helfen. Im Namen aller Hilfsbedürftigen, im Na⸗ zen aller offenen und verſchwiegenen Not bit⸗ ten die unterzeichneten Verbände: Helft weiter in opferbereiter Liebe! Helft von Menſch zu Menſch, ſoweit ihr Könnt! Helft aber auch durch Spenden an Lebens⸗ mitteln, Kleidungs⸗ u. Wäſcheſtücken, an Heiz⸗ dringenden Bitte an alle. in Erfüllung ſittli⸗ cher und menſchlicher Nüchſtenpflicht auch für den kommenden Winter in der Liebestätigkeit nicht nachzulaſſen. Wer dieſe Bitte erhört, lin⸗ dert nicht nur die Not des Einzelnen, er dient auch dem Vaterlande. Darum denkt an Deutſch⸗ land und helft! Berlin, den 24. September 1932. Der Reichspräſident: von Hindenburg Für die Reichsregierung: von Papen Reichskanzler. ſaiues wurde der 3zojayrige Gartner Abel Bar ranger hingerichtet, der wegen Ermordung ſei— nes früheren Arbeitgebers zum Tode verurteilt worden war. Barranger zeigte ſich bis zum letz— ten Augenblick äußerſt gefaßt und legte große Reue an den Tag.„Das Leben“, ſo erklärte er, „hat das Gute, das in mir war erſtickt. Ich wünſche, daß meine Hinrichtung die letzte ſein möge. Aber unglücklicherweiſe wird es auch nach meinem Tode noch Verbrecher geben.“ Der Mörder ſchritt ruhig zur Guillotine, deren Fall⸗ beil ihm wenige Sekunden ſpäter den Kopf vom Rumpf trennte. Die franzöſiſchen Manöver b. Chalons Franz. Phantaſien über die deutſchen Manöver Paris, 23. 9. Der erſte Abſchnitt der großen Manöver in der Gegend von Chalon zur Mar⸗ ne iſt beendet, nachdem die Nordarmee einen entſcheidenden Sieg über die Südarmee davon getragen hat und damit den Beweis lieferte, daß die Motoriſierung des Heeres ſowohl in der Verteidigung, wie auch im Angriff gauz bedeutende Vorteile bietet. Luftfahrtminiſter Manöver in der Gegend von Chalon ſur Mar⸗ növer bei, die ſich unter beſonders ſtarker Be⸗ teiligung von Luftſtreitkräften abwickelten. Er betonte, daß er beſonders von den erſtaunlichen Fortſchritten überraſcht geweſen ſei, die auf dem Gebiet der Vervollkommnung der Kriegs— waffen und in ihrer kombinierten Anwendung im modernen Kriege gemacht worden ſeien. Die Motoriſierung komme allen Waffengattungen zugute. 5 f In dieſem Zuſammenhang darf nicht uner⸗ wähnt bleiben, daß ſich die Pariſer Preſſe ſehr eingehend it den deutſchen Manövern befaßt, die ſie als einen Bluff bezeichnet, um die Macht⸗ loſigkeit der Reichswehr zu beweiſen. Das „Echo de Paris“ bringt außerdem ein Bild ei⸗ ner auf Luftgummireifen montierten Kanone und erklärt dazu, daß es ſich hierbei um eine of⸗ ſenſichtliche Verletzung des Verſailler Vertrages handele. Das auf Gummireifen montierte Ge 1 Na Ia: b om Mo e. re: ſchlepper transportiert zu werden. Der Reichs⸗ wehr ſei jedoch durch den Verſailler Vertrag die Motoriſierung unterfagt. Wird Al Capone freigelaſſen? Atlanta(Staat Georgia), 23. 9. Die Bemü hungen zur Freilaſſung des früheren„Königs der Unterwelt“ Al Capone haben bereits ſoweit zu einem Erfolge geführt, daß jetzt ein Termin für den 19. Oktober in dieſer Frage augeſetzt worden iſt. Sollten die Bemühungen zu einem vollen Erfolge führen, ſo würde Al Capone nur ſechs Monate von der zehnjährigen Zuchthaus ſtrafe, zu der er verurteilt worden iſt, abgebüßt haben. Wilderer erſchoſſen Hürtgen(Eifel), In einem Jagdrevier hörten Forſtbeamte Schüſſe und legten ſich auf die Lauer. Plötzlich tauchten zwei junge Leute auf, einer trug ein Gewehr. Auf den Anruf riß der eine das Gewehr hoch und brachte es in An ſchlag. Bevor er zum Schuß kam, traf ihn eine Kugel eines der Beamten. Der Getroffene, erſt 19 Jahre alt, aus Germeter, verſtarb am fol— genden Morgen. glurmſchaden des 15 Rolorſchiffes„Barbara“ Ein Rotorturm über Bord geſtürzt Kiel, 23. 9. Das bekannte Rotorſchiff„Barba⸗ ra“, das zuſammen mit einigen anderen Han⸗ delsſchiffen von der Reichsmarine zur Teilnah⸗ 7 me an den Manövern in der Nordſee gechartert worden war, kehrte am Donnerstag wegen Sturmſchadens durch d. Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal nach der Oſtſee zurück. Durch ſchweres Arbeiten des Schiffes in der ſtürmiſchen Nordſee hatte ſich einer der Rotortürme gelöſt. Er ſtürzte über Bord und ſtreifte dabei einen Leichtmatroſen, der mit ſchweren Verletzungen in Cuxhaven an Land geſetzt und dem dortigen Krankenhaus zu⸗ gebracht werde 0 e 1 5 3 l He. 1* 9 I. 1 jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 49. Jahrgang Juchlhaus für einen Poſtbeamlen Frankfurt a. M., 23. 9. Am Donnerstag hatte ſich wegen ſchwerer Verfehlungen im Amte der Oberpoſtſekretär Schwarze vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Der Angeklagte war im Aufſichtsdienſt des Poſtamts 2 tätig u. hatte gelegentlich Hilfsdienſt beim Poſtſortie⸗ ren. Er ſtand ſchon längere Zeit im Verdacht, ſich Briefſchaften anzueignen. Er wollte bei ei⸗ nem hieſigen Bankinſtitut eine engliſche Pfund⸗ note gewechſelt haben. Der Bankbeamte konnte feſtſtellen, daß die von dem Angeſchuldigten vorgezeigte Banknote von der Polizei geſperrt war und der Angeklagte wurde verhaftet. Die Banknote entſtammte einem von London ab⸗ geſandten Einſchreibebrief, der vom Poſtamt Oberhauſen der hieſigen Poſt zugeleitet worden war. Als die Poſtkriminalpolizei den Angeklag— ten ins Gebet nahm, geſtand er zu, ſich dieſen und noch etwa fünf andere Briefe mit Geld⸗ inhalt angeeignet zu haben. Die Beträge, die er dadurch erlangte, ſchwankten zwiſchen 40 und 750 RM, es ſollen insgeſamt etwa 1200 RM geweſen ſein. Das Gericht verurteilte den Ange klagten zu zwei Jahren drei Monaten Zucht⸗ haus und 90 RM e Geldſtrafe. Die ſchwerſte Ver⸗ fehlung wird in der Urkundenunterdrückung erblickt. Jufammenſtöße in Frinagar Srinagar(Kaſchmir), 23. 9. Bei einem im Zuſammenhang mit einer Pfadfinderwoche ab— gehaltenen Umzug kam es zu einem Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Angehörigen verſchiedener Glau— bensgemeinſchaften. 50 Perſonen ſollen verletzt worden ſein. Außerdem wurden mehrere Läden geplündert. Die Ordnung iſt jetzt wieder her— geſtellt. Selbſtmord eines ungetreuen Schatzmeiſters. Hamburg, 23. 9. Der wegen Veruntreuung von 400 000 RM e anfangs dieſes Monats zu einer längeren Gefängnisſtrafe verurteilte ehe- malige Schatzmeiſter der Spar- u. Darlehens⸗ kaſſe des Vereins Hamburger Staatsbeamten, Oberinſpektor Steinhauer, hat vor der Straf⸗ verbüßung Selbſtmord verübt, indem er ſich in ſeiner Wohnung mit Gas vergiftete. Rraftwagenunglück Ein Toter, zwei Schwerverletzte Köln, 23. 9. Ein ſchweres Kraftwagenunglück ereignete ſich in den ſpäten Abendſtunden des Donnerstag an der Köln-Mülheimer Brücke. Auf der Kölner Seite der Brücke fuhr der Lie⸗ ferwagen eines Gelſenkirchener Marktbeſchickers in raſcher Fahrt über den Bürgerſteig gegen das Geländer der Brücke. Durch den heftigen Anprall wurden drei Inſaſſen des Wagens her⸗ ausgeſchleudert. Einer von ihnen war ſofort tot, während die beiden anderen ſchwer verletzt wurden. Der Chauffeur des Wagens blieb un— verletzt. Iwei Perſouen vom Blitz getötet Tauberbiſchofsheim, 23. 9. In verſchiedenen Teilen Württembergs wie auch im badiſchen Frankenlande, gingen ſchwere Gewitter mit Hagelſchlag nieder. So wurde die Gemarkung Unterwittighauſen ſchwer heimgeſucht. Die Schloſſen lagen etwa 30 em hoch. Auf der Wet⸗ terſeite wurden an den Häuſern des Dorfes ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert. Groß iſt der Schaden an Garten- und Feldfrüchten. Das Obſt wurde von den Bäumen herunter— geſchlagen. Auf den Straßen blieben mehrere Autos in dem dichten Hagelregen ſtecken.— In Aſchhauſen wurde eine Frau, die zum Zahnarzt nach Ballenberg gehen wollte, unterwegs vom Blitz erſchlagen. Auch in Lohrbach bei Mosbach wurde ein Mann vom Blitz getötet. ahlreiche Fleiſchvergiftungen 50 e in Charlottenburg. Berlin, 23. 9. In Charlottenburg ſind in der letzten Zeit zahreiche Perſonen nach dem Ge⸗ nuß von Fleiſchſpeiſen erkrankt. Bisher ſind 36 Fälle ſolcher Erkrankungen gemeldet wor⸗ den. Sie ſind im allgemeinen leichter Natur; nur vier Perſonen mußten in Krankenhäuſer Lebensgefahr beſteht bei ke 1 Aus nah und Jern b Karlsruhe.(Eine erfreuliche Mitteilung.) Die Firma Blicker u. Co., Sportbekleidungs⸗ fabrik, hat in der letzten Zeit 80 Leute neu eingeſtellt; ſie wird in den nächſten Wochen wei— tere 30 Arbeiter, eventuell mehr, einſtellen. b Mannheim.(Falſchmünzer verhaftet.) Hier wurden zwei Mäner aus Hauenſtein in der Pfalz, ein Schuhhändler und ein Mineralwaſ— ſerhändler wegen des Verſuchs der Herſtellung von Falſchgeld verhaftet. Sie hatten einen Former und einen Feinmechaniker geſucht. Un ter den Arbeitswilligen befand ſich auch ein Beamter des Falſchmünzdezernats Mannheim. In einer Mannheimer Gaſtwirtſchaft traf man ſich. Der„Arbeitſuchende“ tat ſo, als ob er der geeignete Mann ſei. Die Kriminalpolizei ver— haftete die beiden. b Wieſental(b. Bruchſal).(Weil er eine Wut hatte...) Der 60 Jahre alte verheiratete Engel— bert Knebel mochte es nicht leiden, daß die jün— gere der beiden Schweſtern Fank mit einem Reichswehrſoldaten verlobt war. In ſeiner Wut verſetzte er den beiden Mädchen mit einem roſtigen Taſchenmeſſer ſchwere Meſſerſtiche in Bruſt und Unterleib. Der Rohling wurde ſofort verhaftet. b Bietigheim.(Folgenſchwerer Sturz.) Der 60 Jahre alte Landwirt Hugo Hettel zog ach durch Sturz von der Scheune ſchwere innere Verletzungen zu. Er wurde in das Raſtatter Krankenhaus verbracht. b Tauberbiſchofsheim.(Unglück.) Der Arbei— ter A. Göbel wurde im Steinbruch der Firma Holzmann A.⸗G. in Kirchhoim von einem ſich plötzlich loslöſenden Stein ſo ſchwer getrof— fen, daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Gö— bel war 28 Jahre alt. b Stein„(Tödlicher Unfall.) Der Schacht— meiſter Leo Jochim iſt bei den Arbeiten am Neckarkanal dadurch verunglückt, daß er von dem Ausleger eines Baggers getroffen und auf der Stelle getötet wurde. Jochim, der im 39. Lebensjahre ſtand, hinterläßt Frau und fünf unmündige Kinder. b Neckarhauſen(b. Ladenburg).(Kein Waſſer auf Obſt!) Das etwa Zjährige Töchterchen des Bahnſchloſſers J. Kinzig hatte nach dem Ge— nuß von Zwetſchen Waſſer getrunken. Als bald darauf Schmerzen auftraten, wurde das Kind in die Heidelberger Klinik verbracht. Dort muß— te es die Unvorſichtigkeit leider mit dem Tode büßen. b Radolfzell.(Großſchmuggel an der deutſch— ſchweizeriſchen Grenze.) Nachdem erſt in den über die deutſch⸗ſchweizeriſche Grenze aufge⸗ deckt worden waren, iſt es der Zollfahndungs⸗ ſtelle Radolfzell aufs neue gelungen, in den letzten Tagen einem Bandenſchmuggel von be⸗ ſonders großem Umfang auf die Spur zu kommen. An dem neuen Fall ſoll eine größere Anzahl von Schmugglern und Hehlern betei⸗ ligt ſein, die faſt reſtlos ermittelt ſind. Einige Feſtnahmen ſind bereits erfolgt. Bis jetzt ſind über 100 Zentner Schmuggelware nachge⸗ wieſen. b Pforzheim.(Scheuende Kuh verurſacht den Tod eines Kindes.) Im Gewann Arlinger ließ ein Bewohner eine Kuh weiden. Sein 8 Jahre alter Knabe führte das Tier an einer Kette, die er ſich offenbar um die rechte Hand geſchlungen hatte. Plötzlich ſcheute die Kuh, ſprang davon und ſchleifte das Kind auf dem Boden nach. Es erlitt eine Gehirnerſchütterung und einen Blut- erguß am Kopfe, an deren Folgen es ſtarb. b Mambach.(Hartnäckiger Selbſtmordkandi⸗ dat.) Hier verſuchte ein Mann aus Nürnberg zum vierten Male ſich das Leben zu nehmen. Nachdem er vor einiger Zeit ſich die Puls— adern aufgeſchnitten hatte, aber am Leben er— ertränken verſuchte, hatte er vor acht Tagen an einem Apfelbaum durch Erhängen einen Selbſtmordverſuch unternommen. Er wurde dann ins Krankenhaus Zell eingeliefert. wo er 2 letzten Wochen meyrere Bandenſchmuggelfälle halten werden konnte und im Waſſer ſich z. 0 in der Badewanne ſi merkt, ſodaß er gerettet werden konnte. p Ludwigshafen.(Meſſerheld.) Geſtern abend verſetzte ein lediger Keſſelſchmied von hier ei⸗ nem erwerbsloſen verheirateten Schloſſer in einer Wirtſchaft in der Mundenheimerſtraße ohne Grund einen Meſſerſtich in die Bruſt. Der Verletzte mußte mittels Rettungswagen in das Städt. Krankenhaus überführt werden. p Ludwigshafen.(Schwerer Zuſammenſtoß.) Auf der Kreuzung Woll- und Bruchwieſenſtraße ſtieß ein Motorradfahrer von hier, der noch eine Soziusfahrerin mitführte, mit einer Radfahre— rin zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß kamen ſämtliche Perſonen zu Fall und trugen zum Teil leichtere und ſchwerere Verletzungen da— von. Die Radfahrerin mußte mittels Rettungs⸗ wagen in das Marienkrankenhaus verbracht werden. Motorradfahrer und Soziusfahrerin konnten nach Anlegung eines Verbandes ihre Fahrt fortſetzen. g p Medelsheim.(Schwere Unwetterſchäden.) Der ſaarpfälziſche Ort Medelsheim wurde vom letzten Unwetter am härteſten betroffen. Ein wirbelſturmartiger Orkan raſte ſo unver— mittelt über die Gemarkung, daß faſt alle Ein— wohner auf dem Feld überraſcht wurden. Es Der 70. Geburtstag des Generalfeldmarſchalls, der 1917 im Großen Hauptquartier gefeiert wurde; Kaiſer Wilhelm 2. im Geſpräch mit dem Generalfeldmarſchall. wurden hunderte von wertvollen Obſtbäumen teils abaeknickt. teils aus dem Boden geriſſen, C% L%⅛AV-Lͤ Zum 85. Geburkskag des Reichspräſidenten 5 ch zu ertranten verſuchte.] ſodaß di Auch hier wurde ſein Vorhaben rechtzeitig ge⸗ ö 8 Gemeinde a der ſchweren Schäden zu tragen haben p Waldfiſchbach.(Tödlicher Motorradun⸗ fall.) Der 54 Jahre alte Pulbermeiſter Maier von der Pulverfabrik in Schopp, kam mit ſeinem Motorrad aus der Richtung Kaiſers⸗ lautern gefahren und ſtieß mit einem mit Schotter beladenen Laſtkraftwagen zuſammen. Dem Unglücklichen wurde die Schädeldecke zer— trümmert. Der Tod trat auf der Stelle ein. Maier hinterläßt Frau und vier Kinder. p Kaiſerslautern.(Diamantene Hochzeit.) Das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit feierten das Ehepaar David Faulſtich u. Anna, geb. Stehl. Die Jubilare ſind 83 und 80 Jah⸗ re alt. h Darmſtadt.(Gegen Preisbindungen im Kohlenhandel.) Der Verband Rhein⸗-Heſſiſcher Kohlenhändler, Sitz Mainz, Geſchäftsſtelle Mannheim, hat in einem Vertrag zwiſchen Groß- und Platzhandel Strafmaßnahmen ge⸗ gen ſolche Kohlenhändler feſtgelegt, die die vom Verband beſtimmten Preiſe unterſchrei⸗ ten. Der heſſiſche Miziſter des Junern hat dem Verband die Durchführung der Straf⸗ maßnahmen unterſagt. Der Verſuch, einen Ge⸗ ſchäftsmann zur Forderung höherer Preiſe zu zwingen als er ſie nach ſeiner eigenen gewiſ⸗ ſenhaften Kalkulation für notwendig hält, ſei in der gegenwärtigen Notzeit und in der Zeit der Preisſenkung nicht mehr angängig. p Pirmaſens.(Teures Nachtlager.) Der 1913 geborene, auf der Wanderſchaft befindliche le⸗ dige Arbeiter Peter Geßner kam in einer Juli⸗ nacht nach Pirmaſens. Er ſuchte in einer mit Heu und Stroh gefüllten Scheune vor den Toren dez Stadt Quartier, rauchte vor dem Schlafengehen noch eine J2:7garette und ſteckte mit dem achtlos weggeworfenen Stummel den Inhalt der Scheuer in Brand. Er konne ſich aus der ſchnell lichterloh brennenden Scheuer gerade noch retten. Das Schöffengericht ver— urteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis und nahm ihn feſt. p Kaiſerslautern.(Ein rabiater Mieter.) Ein hieſiger Mieter drang mit Stock und Meſ— ſer bewaffnet in die Wohnung ſeines Hausbe— ſitzers ein und ging gegen das alte Ehepaar und deſſen Sohn, einem geiſtesſchwachen Krüp— pel, in der brutalſten Weiſe vor. Die Polizei nahm den Täter feſt. Das alte Ehepaar wurde verletzt, der Sohn mußte in das ſtädt. Kran— kenhaus gebracht werden. p Annweiler.(Ein Meſſerſtecher ſtellt ſich ſelbſt.) Unter der Selbſtbezichtigung, der Tä⸗ ter zu ſein, der am 12. Juli ds. Irs den So⸗ zialdemokraten Heydt bei den Zuſammenſtößen alſo jeden entbehrlichen Pfennig ſparen, damit Du ſpäter einen Not⸗ groſchen haſt, aber ſo ſparen, daß Deine Familie ſofort verſorgt iſt: alſo Lebens verſicherung! Heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.⸗Roman-Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 33. Fortſetzung. Die neuen Botſchaften wurden an der Poſt angenagelt. Das Anſchwellen der ſüddeutſchen Bewegung brachte ſelbſt phlegmatiſche Gemü— ter zu ſchnellerem Pulsſchlag. Das Gefühl ei⸗ ner drohenden Gefahr lag in der Luft. For— derungen des Volkes wurden immer lauter. Kundgebungen aus dem Lande und Nufe nach Freiheit mehrten ſich von Tag zu Tag. In feierlichem Aufzuge ſtrömten Bauern vor das Schloß.„Proletarier“, ein Begriff, den die wenigſten genau erfaßten, drangen abends ohne weiteres ins Theater ein, während man Goethe ſpielte, und der Herzog in der Loge ſaß. Die Bürger bewaffneten ſich. Und in den Köpfen der Jugend brauſte jener Früh⸗ lingsſturm, der, ach, zu bald darauf gedämpft, erſt in ſpäteren Jahrzehnten deutſchen Lebens ſeine Erfüllung finden ſollte. e ee Der kluge Herzog ſtand mannhaft und re⸗ ſigniert vor den Forderungen der Zeit. Das gefährdete Schiff fürſtlicher Autorität ſteuerte er mit feſter Hand durch den Sturm, bereit, ſchweren Herzens zwar, aber tapfer, alte ver⸗ briefte Rechte aufzugeben, wie man Ballaſt opfert, um das Schiff zu retten. In der allgemeinen Erregung dieſer in den Fugen ſchwankenden Zeit gingen die der Chronik der Stadt offen. erſchienen oben an der T 2 ſei ihr eigenes Daſein unwahrſcheinlich ge⸗ worden und in Frage geſtellt. Und in dieſen Tagen ſpielte ſich ganz plötz⸗ lich und ſchnell das ab, was als„der Fall Griſtede“ wie ein ſonderbares Erlebnis in für lange Zeit als vielbeſprochenes Ereignis beſtehen blieb. 9858 Ein glasklarer Februarmorgen war es. Die Luft, mit Glanz geſättigt, zog rein und herb wie belebender Winterhauch über Türme und Dächer. Auf der Front des alten Rathauſes lag helle Sonne. Das bunt gemalte Fachwerk leuchtete farbig. Die breite Pforte ſtand weit Auf dem Platz vor dem Rathaus war Wo⸗ chenmarkt. Im Schatten der hohen Backſtein⸗ kirche drängten ſich die Stände; alles ſchien emſiges Leben, zuſammengezwängt auf allzu engem Raum. Die Gefährte, die von den Straßen der inneren Stadt kamen, mußten ſehr langſam am Rathaus vorbeifahren. Ein herzoglicher Bereiter, der ein ſchönes Pferd des Marſtalls zu„bewegen“ hatte, hielt mit angelegten Ellbogen ſein unruhiges Pferd feſt am Zügel. Aus der engen Seitenſtraße dräng⸗ te ſich ein Auflauf heran. Zwel Poliziſten ſchleppten einen dunkel und unheimlich ausſe⸗ henden Geſellen durch das Gedränge zwiſchen laufenden Straßenjungen quer über das Trot⸗ toir dem Rathauseingang zu. Gerade als die Schutzleute mit dem Delin⸗ quenten die unteren Rathaus erſtiegen, in eifrigem Ge⸗ 1 uch v 1 rief mit man es von beſonderen Tagungen oder Aus⸗ ſtellungseröffnungen zu kennen pflegt. Dem war auch ſo; man hatte im oberen Saal des Rathauſes der günſtiges Licht zu ſolchen Zwecken bot, die Fresken des Wettbe⸗ werbs ausgeſtellt, die für das neuerbaute Mu— ſeum der Stadt gewählt werden ſollten. Der Bürgermeiſter ging eifrig redend neben dem Theaterintendanten her. Kammerherr von Leeven, der gar nichts von Kunſt verſtand, aber ſich in jeden Vorſtand und Ausſchuß hin⸗ einzudrängen pflegte, horchte in das Geſpräch, um kompetente Kunſturteile für weitere Ver⸗ wendung zu erhaſchen. Die drei hielten ſich dicht nebeneinander auf der breiten Treppe. Und ſchweigend ſchritt neben ihnen Herr von Griſtede treppab, wie immer alle anderen überragend um eines hal⸗ ben Hauptes Länge, wie immer der Auffal⸗ lendſte durch ſeine gerade und gemeſſene Hal⸗ tung und den ſtreng gemeißelten Kopf, der hell und bartlos wie eine antike Cäſarenbüſte im Licht des nordiſchen Wintertages erſchien. Und nun begab ſich etwas, das durch ſeine unerwartete Außergemöhnlichkeit alle Anwe⸗ ſenden ſtill ſtehen und aufhorchen ließ: Im ſelben Augenblick, als die Herren die unteren Treppenſtufen erreichten, riß ſich der eingebrachte Strolch aus den Fäuſten der Po⸗ liziſten los, die ihn, um für die Herankommen⸗ den Platz zu machen, zur Seite gezerrt hatten, nach dem tiefliegenden Kellergeſchoß zu, wo die erſten Vernehmungen vor ſich gehen pfleg⸗ ten, ſtürzte auf Herrn von Griſtede los und Die Treppabſteigetze g geben ſtehen. „Was ſoll das heißen rief der Bürger⸗ meiſter ärgerlich den Poliziſten zu.„Macht Platz, bringt den Kerl weg, ihr habt da wohl einen Verrückten zu faſſen gekriegt?“ Dieſer aber, mit Rieſenkräften ſich in den Armen der beiden Uniformierten windend, ſchlug eine helle Lache auf. „Verrückt?“ ſchrie er.„Jawohl, das könnte euch bequem ſein!“ „Halts Maul!“ rief der eine Poliziſt.„Das iſt ja der Kammerherr von Griſtede!“ „Der?“ höhnte der Strolch,„der? Mein Gott, der iſt vor ſechzehn Jahren mit mir auf der Wanderſchaft geweſen, ohne Geld und Brot, gerade wie ich, nach der großen Keilerek am Bau des Fellatunnels herausgeſchmiſſen, gerade wie ich. Den ſollt' ich nicht wiederer⸗ kennen? Jawohl, Franz Glanegg, du ſcheinſt damals ja einfach davongelaufen im Hafen von Trieſt. Ich dich nicht wieder erkennen?“ Die Poliziſten wurden jetzt wild, ſie packten den Kerl und ſchleppten ihn kellerwärts in das proviſoriſche Gewahrſam, aus dem ſein Fluchen und Schimpfen noch lange herauf⸗ drang. 5 Der Intendant hatte die Situation höchſt komiſch gefunden und lachte hell auf. „Den Kerl möchte man faſt engagieren!“ ſagte er.„Das wäre ja eine Phyſiognomte für die gedungenen Mörder in Shakeſpeare⸗ ſchen Königsdramen.“ Der Bürgermeiſter ſah Griſtede fragend F 5 ö ja ein großer Herr geworden zu ſein, biſt mir ationalſozialiſten und Leuten d nen Front geſtochen hatte, ſtellte ſich der Gendarmerie Annweiler der Fabrikarbeiter Löſch. Er gab an, in der Zeitung geleſen zu haben, daß ein Unſchuldiger verurteilt worden ſei und er Reue empfinde. Seine Angaben werden gegenwärtig nachgeprüft. h Darmſtadt.(Feſtnahme einer Diebesbande in Darmſtadt.) Durch umfangreiche Ermittlun⸗ gen iſt es der Kriminalpolizei gelungen, eine Diebesbande feſtzunehmen, die in letzter Zeit planmäßig Autos und Motorräder ge- bezw. beſtohlen hatte. h Darmſtadt.(Selbſtmord.) Der hieſige Pferdehändler M. Michel hat ſich aus bisher noch unbekannten Gründen erhängt. Es iſt dies bereits der dritte Fall von Selbſtmord in Darmſtadt innerhalb einer Woche, nachdem erſt vor einigen Tagen der Finanzamtsgehilfe Bergſträßer und der Metzgermeiſter Strauß freiwillig aus dem Leben geſchieden ſind. Das Reichskabinett berät: enb Berlin, 23. Sept. Wie wir erfahren, ſind bei der Reichsregierung die Vorladungen für den Ueberwachungsausſchuß des Reichsta⸗ ges eingegangen, und zwar ſind Reichskanzler von Papen, Reichsinnenminiſter Freiherr von Gayl, Reichsaußenminiſter Freiherr von Neu⸗ rath und Staatsſekretär Planck vorgeladen. Die Vernehmung ſoll am Dienstag nachmit⸗ tag um 3 Uhr ſtattfinden. Das Reichskabinett hat ſich bei ſeinen heutigen Beratungen auch hiermit beſchäftigt und hat beſchloſſen, der La⸗ dung Folge zu leiſten. Der Grund liegt darin, daß bei den bisherigen Verhandlungen des Ausſchuſſes und in allen damit zuſammen⸗ hängenden Veröffentlichungen ſo viel behaup⸗ tet wurde, was geeignet iſt, den tatſächlichen Tatbeſtand zu entſtellen, ſodaß die Reichsre⸗ gierung es für notwendig hält, den wahr. Sachverhalt einmal mit aller Deutlichkeit auf⸗ zuklären. Das Erſcheinen der vorgelabenen Mitglieder des Kabinetts beſchränkt ſich al⸗ lerdings auf dieſen Zweck, die hiſtoriſchen Tat⸗ ſachen der Auflöſung vor dem ganzen deutſchen Volke klarzuſtellen. Im übrigen hält das Reichskabinett an der bisherigen Linie ſeiner Einſtellung gegenüber den Aus ſchüſſen des Reichstages feſt. Die Reichs⸗ vegierung wird ſich an den Arbeiten der Aus⸗ ſchüſſe nicht beteiligen, ſolange nicht von ihnen und vom Reichstagspräſidenten erklärt worden iſt, daß die Abſtimmung im Neichstag rechts⸗ unwirkſam und rechtsungültig war. Die Hilfe für die 3 Candwirtſchaſt Die Kabinettsberatungen über die Kontingen⸗ tierung abgeſchloſſen. enb Berlin, 23. Sept. Wie wir erfahren, and die Beratungen des Reichskabinetts über die Pläne der Kontingentierung der landwirt⸗ schaftlichen Einfuhr und der Zinsſenkung 110 reits heute zum Abſchluß gekommen. Es iſt im Kabinett eine völlige Einigung erzielt worden. Einzelheiten werden von den zu⸗ ſtändigen Stellen noch nicht mitgeteilt, weil, wie wir bereits ſagten, der Reichsernährungs⸗ miniſter in ſeiner Münchener Rede am Mon⸗ tag das landwirtſchaftliche Hilfsprogramm im ganzen bekanntgeben will. Die Rede des Mi⸗ niſte⸗s von Braun bekommt landwirtſchaftliche Teilgebiet des Wirtſchaft⸗ programms der Reichsregierung eine ähnliche Bedeutung, wie die Münſter'ſche Nede des Reichskanzlers für die allgemeine wirtſchaft⸗ liche Lage. Eierhandgranalen im Pappkarkon Köln, 23. 9. Auf der Militärringſtraße in der Nähe der Berliner Straße(Köln⸗Mülheim) wurden zwei Perſonen, die einen Karton ver⸗ dächtigerweiſe bei ſich trugen, von einer Poli⸗ zeiſtreife angerufen. Nach dem Anruf flüchteten die Täter unter Zurücklaſſung des Kartons. Bei einer Unterſuchung des Kartons ſtellte ſich her⸗ aus, daß er Eierhandgranaten und 9 Zünder enthielt. damit für dos „10. Begegnune Deutſchland Schweden am Sonntag im Nürnberger Stadion. Zum erſtenmale in der neuen Saiſon tritt die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft an die Oef⸗ fentlichkeit, ſie trägt am kommenden Sonntag im Nürnberger Stadion das zehnte Länderſpiel gegen Schweden aus. Die Spannung, mit der man dieſes Spiel erwartet, iſt im allgemeinen nicht ſehr groß. Dabei ſind gerade die Schweden ein Gegner, gegen den der deutſche Fußball bislang nicht ſehr günſtig abgeſchnitten hat. In den vor- ausgegegangenen neuen Spielen blieben nicht we— niger als fünfmal die Schweden ſiegreich, nur zweimal gelang den Deutſchen ein Sieg und zwei Spiele endeten Unentſchieden. In den 9 Spielen 5 Niederlagen, 2 Siege und 2 Unentſchieden bei einem Torverhältnis von 17:13 für die Schweden, das iſt nun gerade keine Bilanz, auf die wir ſehr ſtolz ſein können. Aber wir hoffen, daß ſie ſchon diesmal etwas aufgebeſſert werden wird. Für das Nürnberger Spiel ſind von den beiden Verbänden die Mannſchaften geſtellt worden: folgenden Deutſchland: Jakob Haringer Stubb Knöpfle Leinberger Oehm Bergmaier Krumm Rohr R. Hofmann Kobierſks Kroon Lundahl Kempe E. Anderſſon Carlund S. Jögren Lager O. Anderſſon Jonaſſon Perſſon Nilſſon Schweden: Schiedsrichter: F. . richter: Dr. Barlaſſina⸗Mai la.; Linien⸗ Bauwens-Köln, A. Birlem-Berlin. Beide Mannſchaften haben eins gemein: die len mit jungen Talenten. Wie in unſerer Mans⸗ ſchaft, ſo ſtehen auch bei den Schweden einige No— bizen. Aber auf beiden Seiten handelt es ſich da— bei um„Neulinge“, die ſchon in diverſen anderen ſchweren Kämpfen erprobt ſind. Das Spiel wird für unſere Nationalelf ſicher ſere Mannſchaft wird gut ſpielen kämpfen müſſen, um eine unangenehme Ueber raſchung zu vermeiden. aber doch, daß es diesmal den dritten deutſchen Sieg geben wird. Ein ruhiger Sonntag Nur 35 Spiele am 25. September. Auch beim ſpannendſten Verlauf einer Meiſter ſchaftsſerie kann nicht jeder Sonntag ſo intereſ ſant ſein wie der andere. Am 18. September hat, ten wir in den ſüddeutſchen Gruppen einen Groß, kampftag, die Fülle der reizvollen und bedeuten den Begegnungen war groß. Der nächſte Sonntag bringt nun eine kleine Reaktion. Es iſt nicht nun ſo, daß der Länderkampf Deutſchland— Schwede! Einbrecher Erich Marggraf, der ſeit Monaten von der Polizei geſucht wurde, iſt geſtern abend in einem Lokal von Kriminalbeamten des Geldſchrankſonderdezernates feſtgenommen worden. Die Beamten ſetzten ihm ſofort die Piſtole auf die Bruſt. Marggraf ergab ſich, ohne Widerſtand zu leiſten. Die Feſtnahme ge— ſchah ſo überraſchend, daß Marggraf zunächſt überhaupt keine Worte finden konnte. Marggraf arbeitete als Dachſpezialiſt und als Faſſadenkletterer. In ſeinen Kreiſen war er dafür bekannt, daß er die ſtärkſten Sicher⸗ heitsſchloßkombinationen mit Dietrichen öff⸗ nen konnte. Ende September vergangenen Jahres wurde er verſehentlich aus dem Unter⸗ Miſchung von alten und erprobten Internationa— nicht ſo leicht ſein, wie manche Leute glauben. Un⸗ und herzhaft Immerhin glauben wir! —— ß in Nürnberg die Punttetampfe erwas in den Hin. tergrund ſtellt und auch den Ausfall von drei Spie⸗ len in Nordbayern notwendig macht; auch da, wo der Länderkampf den Fortgang der Meiſterſchaft nicht zu ſtören brauchte, gibt es diesmal einen ruhigen Sonntag. Abgeſehen von der Gruppe Saar, wo das Zuſammentreffen der vier Tabellen⸗ erſten für die nötige Spannung ſorgt, gibt es ſonſt nirgendwo Spiele von beſonderer Bedeutung. Umſo lebhafter und reizvoller wird es dann dafür am 2. Oktober zugehen. bringt übrigens dann ſchon für den Großteil der Vereine den Abſchluß der erſten Serie. nur alle Leule dürfen ſchwänzen? Daß die Jugend von heute nicht zu bener⸗ den ſei, iſt eine Anſicht, die man nicht allzu ſelten antrifft. Und in mancher Beziehung muß man ihr ſogar beipflichten. Zwar iſt das Al⸗ ter noch diel weniger auf Roſen gebettet, aber es kann doch wenigſtens in die Welt der Er⸗ innerungen flüchten. Immerhin wird es doch manchen hoffnungsvollen jungen Mann baß verdrießen, wenn er von einem kürzlich in Wien ergangenen Urteil hört. Da ſtand ein Fünfundſiebzigjähriger vor Gericht, der ſeinen Urlaub um einige Tage überſchritten hatte, und aus dieſem Grunde von ſeinem Arbeitge— ber friſtlos entlaſſen worden war. dem alſo ſchnell an die Luft Geſetzten zwar nichts, daß er vor dem Gewerbegericht eine Entſchädigung beanſpruchte. Aber die zweite Inſtanz ſtellte ſich doch auf ſeine Seite. Das Zivilgericht war der Anſicht, daß ein junger erſt kurze Zeit in einem Betriebe tätiger An⸗ ö nehmen 3 geſtellter ſich niemals die Freiheit 5 dürfe, ſeinen Arlaub um vier bis fünf Tage zu überſchreiten. Wem jemand jedoch bereits 24 Jahre in einem Unternehmen beſchäftis“ ſei wie der Kläger, dann habe er ſeinen Ar beitgebern ſchon allerlei Geld eingebracht und daher ein Anrecht auf ſanftere Behandlung, als ſie dieſem alten Herrn zuteil geworden ſei. Preußiſcher Landtag verlagt ſich Berlin, 23. 9. Im Preußiſchen Landtag wur— de heute ein Antrag, der das Staatsminiſte— rium erſucht, alle Sondergerichtsurteile nach— zuprüfen und unverhältnismäßig hohe Stra fen herabzuſetzen angenommen. Auf nationalſozialiſtſchen Antrag wurde die Regierung erſucht, bei der Reichsregierung die ſofortige Aufhebung der Verordnung über die Sondergerichte vom 9. Auguſt zu fordern. Zuſtimmung fand noch eine von den Deutſch— nationalen beantragte Entſchließung, wonach die Anklagebehörde in möglichſt weitem Um fange Straſſachen nicht vor die Sondergerichte bringen ſoll. Auf nationalſozialiſtiſchen Antrag verlangt, der Landtag ferner Strafunterbrechung von Freiheitsſtrafen oder Reſtſtrafen bis zu ſechs Monaten für politiſche Vergehen, die unter den ſeiner tigen Amneſtiebeſchluß des Land— tages fielen. achſpeziali und Faſſadenklei Hein icherheitsſchloß widerſtand ihm— Berlins berüchligter Einbrecher Erich Marggraf feſigenommen Berlin, 23. 9. Der berüchtigte Gentleman⸗ ſuchungsgefängnis entlaſſen. Irrtümlich war fexer die Haftfriſt nicht verlängert worden. Seit der Zeit wurden eine große Anzahl von Einbrü— chen im Weſten Berlins ausgeführt. Die Ar- beitsweiſe ließ ſofort erkennen, daß hier Marg— graf am Werke war. Er verfügte über zwei Privatwagen, die von der Polizei beſchlag— nahmt werden konnten. Marggraf, der früher dunkelblond war. hatte ſich nach ſeiner Entlaſſung die Haare ſchwarz färben laſſen. Dazu trug er eine ſchwarze Hornbrille. Seit Juli, wo er beinahe wieder gefaßt wurde, färbte er das Haar hellblond und trug eine helle Hornbrille. Marggraf war ſtets elegant gekleidet und von ſo ſicherem Auf— treten, daß er nirgends Mißtrauen erregte. Dieſer zweite Oktober 4 Ts half Nach längerer Debatte wurde der von den Nationalſozialiſten beantragte Geſetzentwurf über die Vorverlegung der Wahlen in Preu⸗ ßen auf den 6. November, alſo auf das Datum der Reichstagswahl, angenommen. Die kom⸗ miſſariſche Regierung wird aber dieſen Be⸗ ſchluß vorausſichtlich nicht zur Ausführung bringen. Der Präſident wurde zum Schluß ermäch⸗ tigt, den Landtag nach ſeinem Ermeſſen ein⸗ zuberufen, was aber aller Wahrſcheinlichkeit nach vor den Reichstagswahlen nicht meh; Fall ſein wird. Weltervorherſage Vorherſage für Samstag: Teilweiſe neblig und gelegentlich auch aufheiternd, im ganzen jedoch wolkig bis bedeckt und weitere Regenfäl⸗ le. Windrichtung wechſelnd, ſpäterhin neue Ab⸗ kühlung. Ausſichten für Sonntag: Fortdauer der unbe⸗ ſtändigen und zeitweiſe regneriſchen Witterung. Ueber die Stoppeln Ueber die Stoppeln läuft geſchwind Sauſewind— 5 wollte die Ehren zerren und zauſen, mit den Meeren wettebrauſen— Nun rennt er über die Stoppen her Und ſucht nach den Aehren. und fällt in die Mühlenflügel ſchwer, Als ob ſie Gottes Arme wären. G. Schüler. Humor Der Löwenbändiger iſt im Käfig bei der Arbeit, als ihm der Wörter meldet:„Meiſter, Ihr Schuſter iſt mit der Rechnung da!“ „Gut, ſoll hier reinkommen!“ 2 „Na, weißt du, Lore“, entrüſtet ſich die unverheiratete Tante,„dein Verehrer kommt ia ſtets zu ſpät. wenn ihr euch verabredet, das ließe ich mir aber nicht bieten.“! 2 „Gott, Tante, lieber warte ich 1 Stunde, als mein ganzes Leben.“ Aus einem Klaſſenbuch „Der Schüler Gottlieb Schule erhält zwei Stunden weil er die Stimme des Herrn Direktors nachgeahmt und wie eine Ziege gemeckert hat!“, N. Karzer, Die arme Frau „Kurtchen, was haſt du mit dem Geld, das ich dir gab, gemacht?“ „Ich hab's einer armen Frau gegeber „Schön von dir“. ... einer armen Frau, die Eiswaffeln ver⸗ 11 00 1 5 lauft. 10 . * Der Leſer „Meiſter“, wendet ſich die Hausfrau rah⸗ end an den Autor,„das Ende Ihres neuen Romans iſt einfach wunderbar!“ „Wie gefallen Ihnen denn die orſten Ka⸗ pitel?“ * Sie hatte vier Koffer, drei Handtaſchen und vierzehn Hutſchachteln mitgenommen, die er natürlich ſchleppen mußte. Schweißtriefend kam er auf dem Bahnhof an und keuchte:„Ich wollte, wir hätten auch noch den Flügel mitge⸗ nommen...“ Sie, die roſig, gepflegt, unbelaſtet neben ihm ſchritt, runzelte die Brauen:„Du brauchſt gar nicht ironiſch zu werden...“ „Ironiſch?“, ſtöhnte er.„Keine Spur. Aber auf dem Flügel liegen unſere Fahrkarten...!“ 8 Dialog „Die Sorgen nagen an meinem Verſtand“. „Na, die werden bald verhungert ſein.“ Wein- u. Moſtfäſſer aus beſtem, deutſch. Eichenholz 1 hergeſtellt, garant. fülldicht u. ſof. gebrauchsfertig tr. 25 30 75 100 150 200 300 350 400 M 6.90 8.20 10.- 13.70 17.50 20.85 28.50 33.15 30. mit Türchen zum Reinigen 1.50 bis 2.50 RM. mehr. Faßfabrik Heſſental(Württemberg). 1 PPP Don II — 1. e n sich Vunderdinge Bei jedem Reinigen ist es„Mädchen für alles“, Schade nur. daß es nicht früher zur Welt gekommen ist. Millionen Hausfrauen haben inzwischen erkannt, welch außer- ordentlicher Fortschritt in steckt. Beim Geschirrauf- waschen und Reinigen nimmt es die schwerste Arbeit quf sich. Fett, Schmutz, Schmier verfliegt wie von Zauber- hand! Und appetifliche, hygienische Frische ziehi ein! O kann sich jeder leisten. Die Menge, die sparen Allſt:/ Kaffeelöffel auf 5 Liter heißes Wasser Fe Aufwaschen. Spülen, Reinigen für Geschirr und alles Hausqerätl Tröſtung im Herbſt. In meiner Birke grüner Traube flammt Das goldene Fackellicht des Herbſtes ſchon. Alleen ſteh'n in ſtummer Progeſſion. Der Erde Dombach iſt ſo blauer Samt Und müd' fragt eines Vogels ſcheuer Ruf Durch ſtill geword'ne Gärten, was nun wird: Ob alles, was des Frühlings Liebe ſchuf, Vergeh'n muß, und ſein Herz iſt angſtverwirrt. Um deinen Scheitel ſpielt ein Silberlicht, Und durch dein Herz huſcht manchmal eine ö Angſt, So vogelſcheu. Ich weiß, um was du bangſt; Drum ſtreichle ich dein Haar und dein Geſicht. Franz Mahlle. Ein Tag im herbſt. Von Ernſt Wilhelm von Hagenach. Obwohl ich ein geſelliger Menſch bin und nicht zu denen gehöre, die wegen der ſchweren Zeiten dauernd oder auch nur zeitweilig den Kopf hängen laſſen, mache ich doch dann und wann, ſobald mich die kleine Fabrik, die mir gehört, freigibt, eine einſame Fahrt ins Land. Ich wohne in Oſtpreußen, in einer kleinen Stadt an der Grenze, ſchöne, wundereinſame Wälder gibt es hier, aus denen verwunſchene Seen uns anblicken, als öffnete die Erde ihre ganze Seele. ü An einem ſonnenfrohen Oktobermorgen lock⸗ te es mich fort aus dem Maſchinengetöſe der Fabrik, ich holte meinen kleinen Wagen her⸗ aus, ſetzte mich ſelbſt ans Steuer und fuhr los. Bald entſchwanden die letzten Signalſtangen des Bahnhofs und ſchließlich auch die Kirch⸗ turmſpitze der Kreisſtadt am Horigont, ich fuhr die herbſtliche Ahornallee entlang, die das Ufer eines der unzähligen Seen Maſurens umſchloß wie die goldene Faſſung einen präch⸗ bigen Opal. Nirgendwo in Deutſchland ſchätzt man dieſes oktoberliche Auflodern des Herbſtes ſo wie hier, wo faſt immer über Nacht ein jä⸗ ber Winter alles Leuchten und Funbeln zer⸗ trümmert und der Natur mit unerbittlichem Inarimm die letzte Wärme nimmt. Langſam ließ ich mich auf weltverlogenem Wege in den Wald gleiten; die Hände verträumt am Steuer, den frühlinghaft lauen Wind in der faſt noch ſommerheißen Sonne wie ein Wun⸗ der hinnehmend; ungläubig betrachtete ich das lautloſe Fallen der welken Blätter von den zwi⸗ ſchen hohen dunklen Tannen wie ein erſtarrtes Feuerwerk emporlohenden Eichen und Eſchen. Buſſarde kreiſten lautlos über den meilenwei⸗ ten Waldmaſſen, die ſich hier urwaldſtill ver⸗ ſammeln— die Seele ruhte aus wie in Gottes Schoß. Manchmal bat ſich der Wald auf, und ein fernhin verſchimmernder See ſpiegelte den Himmel wie das Auge eines Liebenden den Blick der Geliebten. Plötzlich ſah ich, daß am Wege ein Menſch hockte. Ein Mädchen. Neben ſeinem verboge⸗ nen Fahrrad. Das Mädchen war jung u. ſchön. Sie weinte nicht über ihr Mißgeſchick, was mir ſehr gefiel. Tapfer, lachend zeigte ſie mir die zerſchundene Hand und ſagte in einem mir lieb⸗ lich klingenden Oſtpreußiſch:„Ich bin ausge⸗ ſchorrt. Ich hab' ſo vor mich hingedriemelt, und da kam's all ſo.“—„Man ſoll eben nicht vor ſich hindriemeln, beſonders wenn man ſo hübſch iſt wie Sie. Wenn Sie ſich nun das Ge— ſicht zerſchunden hätten. Haben Sie ſich ſehr weh getan?“„J was!“ lachte ſie und wand das Taſchentuch herum.„Wo vollen Sie denn hin?“—„Nach Mehllehmen.“— „Soll ich Sie hinbringen?“— „Wenn Sie wollen“, ſagte ſie. Ein wenig ſcheu und ein bißchen rot werdend. Ihr blondes Haar, das ſchlicht geſcheitelt in zwei dicken Flechten um ihr Haupt lag, leuchtete mit dem Oktoberlaub des Waldes um die Wettte. Sie hatte das herbſüße Geſicht holzgeſchnitzter Ma⸗ domnen; auch ſolche ſchmale, ſanfte Hände hatte ſie, und als ich ihr in den Wagen half, nachdem ich ſchnell das Fahrrad auf dem Rück⸗ ſitz des Autos verſtaut hatte, da ſtreichelte ich über die blutgeſchrammte innere Handfläche: „Das muß doch ſehr weh tun?“—„O Gott⸗ chen!“ lachte ſie. Dann ſtarrte ſie geradeaus. Verlegen. Wir fuhren los.„Müſſen Sie ſchnell da ſein— in Mehlkehmen? Ift Ihnen das Unglück ſchon lange paſſiert?“—„Nein. Eben erſt. Ich hab' Zeit. Mit dem Fahrrad wär' ich ja noch nicht ſo weit, wie wir jetzt ſind“.— „Was wollen Sie denn in Mehlkehmen?“ Sie ſah weiter verlegen geradeaus, dann ſchaute ſie mich an, wurde verwirrt und ſagte: „Ach nichts.“ Ich drang nicht weiter in ſie. Ich erfuhr nach einer Weile, daß ſie Katharina hieß und Ninna gerufen würde; ich beſtätigte ihr, daß Ninna der einzige Name für ſie wäre, er ſprüche ſich ſehr ſchön für jeden aus, der ſie lebgewänne. Sie verſtand die heimliche Huldi⸗ gung wohl, zierte ſich aber keineswegs, wie blöde Stadtgänschen tun, ſondern lächelte beglückt. Dann ſprachen wir zuſam⸗ vom Fruyting, und von unſerer Begegung die vielleicht nicht nur ein Zufall war. Da ſagte ſie:„Ich bin verhobt und ich fahre zu meinem Bräutigam. Er iſt Molkereiverwal⸗ ter in Mehlkehmen.“ Ihre Worte kamen ton⸗ los und müde, obwohl ſie ſich bemühte, ſie froh und glücklich klingen zu laſſen. Auch ich bomnte es nicht verhindern, daß ſich meine Ge⸗ fühle im Geſicht ſpiegelten; ich ſagte nur: „Ach“ und ſah enttäuſcht vor mich hin. Wir ſchwiegen lange. Dann flüſterte ſie: „Vielleicht können wir es zurecht machen“.— „Was denn?“—„Das Fahrrad?“—„Müß⸗ ten wir nicht etwas Wichtigeres zuvechtmachen? Anſere Blicke trafen ſich. Erſchreckt und begbückt zugleich. Es kam, wie dieſe Frühlingsſonne über den Herbſt, die Gewalt der Liebe über uns, obwohl ich wußte, wir werden das uner⸗ bittlich in den Winter des Lebens Fortſchrei⸗ tende des Schickſals nicht ändern.„Nin na...“ Sie ſchloß die Augen. Ihr kleiner Körper zitterte wie der Leib eines aus dem Neſt ge⸗ ſtürzbten, noch nicht flüggen Vogels., Auch ihre Hunde hoben ſich ſo unſicher, bebten und fielen in den Schoß wie zu kurze Flügel.„Nin⸗ Aa...!“ Ich hielt den Wagen an. Stieg aus und zog ſie mit. Ich nahm ſie an der Hand, die zuckte zuſammen; dann wurde aber die Hand bald ganz ruhig. Es war eine kühle, zar⸗ te Hand, die nichts als gütig ſen konnte. Als ich ſtehen blieb, ſchrie ſie auf:„Nicht füſfen! Nicht! Nicht! Ni—cht...!“ Wieder wie ein kleiner, banger Vogel. Sie ließ den Kopf an meine Schulter ſinken. So ſtanden wir im großen, einſamen Walde, in dem zwiſchen den dunklen Domgängen der Tannen die goldenen Eichen ihre Blätter fallen ließen— immenſu — wie auf ein Grab. ls wir wieder im Auto ſaßen, ſagte ſie: „Ich bin Ihnen ſo dankbar, daß Sie mich nicht geküßt haben! Ich werde Sie dafür immer lie⸗ ben!“—„Ninna— und trotzdem...?“— „Ich habe nicht die Kraft, alles zu ändern. Wir ſind ſchon zwei Jahre verlobt und wir ſol⸗ len bald heiraten. Dann geht es fort von hier. Zuerſt habe ich geweint, daß es fortgeht, nun freue ich mich.“—„Wohin?“ Sie ſchüttelte den Kopf.„Ich will dann für Sie immer ver⸗ ſchwunden ſein.“—„Ninna, komm' mit mir! Ich kehre um! Wir beide fahren in die weite Welt.“ Ich hielt ſchon wieder den Wagen an und ö küßte ihre Hände. Sie ließ es geſchehen. Aber ſie ſprach dazu:„Es wäre für meine Eltern, für ſeine Eltern und für ihn eine zu große Ec⸗ ſchütterung. Seit Jahren hieß es, daß wir uns heiraten ſollen. Wir ſpielten ſchon als Kinder zuſammen. Es wird uns allen dann auch beſſer gehen; denn ein verheirateter Molkereiverwal- der kriegt beſſere Stellungen. Und ich verſteh' auch wirklich was davon.“—„Aber ich habe doch auch Geld— und könnte deinen Eltern helfen.“—„Sie würden es nie verſtehen. Und er liebt mich ſehr. Mein Vater ſagt: Nur was lange vorbedacht und nachbedacht, iſt gut ge⸗ macht. So denken ſie doch alle hier. Was kann man dagegen tun?“ Ich ſah ein, daß dagegen nichts zu tun war. Ninna wollte ſich lieber ſelbſt opfern, um die anderen glücklich zu ſehen, als mit ihrem Glück den anderen Unruhe bereiten. Mit ihrem Glück... Ja, wer wußte denn, daß wir glück⸗ lich würden? Ich ſah ſie noch einmal zärtlich an: O gewiß, dachte ich, würden wir glücklich ſein. Es gäbe zwar auch in meinem Kreis Ge⸗ rede— doch ich würde das leichter nehmen. Aber dann ſpürte ich, es mußte ſo und nicht anders kommen. Hier helfen nicht logiſche Er⸗ wägungen und noch ſo überredende Einwände. Hier erfüllte ſich in einem Tag aufflammend und ſchon den letzten Schein werfend das Schickſal einer Liebe. 5 Im letzten Dorf vor Mehlkehmen ließ ich ihr in der Schmiede das Fahrrad zurechtma⸗ chen— ſie weinte zwei ſtille ſtarke Trämen als ſie mir die Hand zum Abſchied gad, und ſtrampelte dann mit ihren zarten Beinchen, ohne ſich noch einmal umzufehen, von dannen. Lange leuchtete zwiſchen der goldenen Linden⸗ allee, die nach Mehlkehmen führt, ihr noch, goldeneres Haar. Es ſind ſeitdem vier Jahre vergangen und ich konnte Ninna nicht vergeſſen. Immer ge⸗ dachte ich ihrer mit ſtilber Feier: Wenn der Oktobertag unſerer kurzen leiſen Liebe nahte, fuhr ich durch die Wälder nach Mehlkehmen. In dieſem Jahre kam ich von meiner einſa⸗ men Fahrt mit einer ſeltſamen inneren Unruhe zurück, die mich nicht verließ, und ich konnte ſie mir nicht anders erklären, als daß Ninna ſchlecht ging. Die Unruhe wurde zur Qual, als ich in der Abendczeitung unter den vielen Selbſtmordnotizen las, daß die Frau eines Molkereibeſitzers mit ihrem kleinen Kinde ſich in Mecklenburg auf die Schienen geworfen hat⸗ te, um von einem Eiſenbahnzug überfahren zu werden. Ich habe bis zum heutigen Tag nicht gewagt, Nachforſchungen anzuſtellen, ob es ſich wirklich um Ninna handelt. Ich werde es nie tun. Denn ich hoffe noch immer, ſo oft ich die Waldſt. te, ihr und wie ſie ihre kleine blutiggeſchundene Hand hebt und„O Gottchen!“ ſagt... Der Gouverneur und ſein glubenmädchen. Der Gouverneur der japaniſchen Präfektur Fukui, deſſen dienſtliche Stellung der eines preußiſchen Oberpräſidenten entſpricht, hat durch eine amtliche Verlautbarung ſeine Lan⸗ desleute in Erſtaunen geſetzt. Wenn auch in modernen Japan die geſellſchaftlichen Schran ken nicht mehr ſo ſtreng gezogen und unüber⸗ ſteigbar ſind wie noch vor einigen Jahrzehnten, ſo iſt man im Reiche der Aufgehenden Sonne doch noch längſt nicht ſoweit gegangen, de man alle ſozialen Unterſchiede völlig beſeitigt hätte. Der Herr Gouverneur iſt aber ande⸗ rer Meinung. Als der aus alter Familie ſtam⸗ mende hohe Beamte vor mehr als einem Jahre ſeine Frau verlor, erklärte er öffent⸗ lich:„Ich werde niemals wieder heiraten.“ Inzwiſchen aber hat er ſeine Anſicht weſent⸗ lich verändert, und heute gibt er bekannt: „Ich habe eingeſehen, daß ein Mann in mei⸗ ner Stellung nicht ohne Frau bleiben kann. Deshalb werde ich Fräulein Yoſchi Koizumi, das Stubenmädchen meiner verſtorbenen Frau, heiraten.“ Man hann ſich vorſtellen, daß dieſe offenherzige Erklärung in den geſellſchaftlichen Kreiſen Japans Verblüffung hervorrief. Man⸗ cher Beamtenfrau erſcheint es unfaßbar, daß ſie vor einem früheren Stubenmädchen das Haupt zum Gruß neigen oder gar bei feſtli⸗ chen Empfämgen einen Knix machen ſoll. Be⸗ ſonders in Hofkreiſen ſchüttelt man den Kopf, denn das beſagte Fräulein Koizumi wird als Gattin eines der höchſten Staatsbeamten vom Kaiſerpaar empfangen werden müſſen. Der Gouverneur ſelbſt kümmert ſich nicht um das Gerede. Er iſt in ſeine hübſche einundzwanzig⸗ jährige Frau verliebt, beſitzt aber dabei doch noch Vernunft genug, um zu erklären:„Wir Verden erſt im Winter heiraten, denn meine Braut hat ja nur die Volksſchule beſucht und ſoll in den nächſten Monaten noch alles lernen, was ihr fehlt, um mit Würde die Stellung einer Gouverneursfrau einnehmen zu können.“ Erkenntnis auf schwingen des Todes Ein Lebensbild von Horſt Otto Kandel. Herbſtſonne ſchüttelte noch einmal zaube⸗ riſch und verſchwenden Sonnengoldgelock über die Welt. Herbſtzauber herrſchte im Park, ſtrahlende Septemberſonne hatte viele Spaziergänger hin⸗ ausgelockt; frohe, feſtliche Geſichter beherrſchten das Bild. Dr. Behrens aber und ſeine junge Frau, merkten von dieſem Zauber nichts. Vor vier Jahren, dachte Grid Behrens, bin ich auch hier mit ihm gegangen, hier haben wir uns derlobt. Das jauchzende Glück, wo war es ge⸗ blieben? Böſe, harte Worte waren ſoeben gefallen; alle Enttäuſchungen hatten ſie ſich gegenſeitig vorgehalten. Grid fühlte ſich vernachläſſigt, immer ließ er ſie allein. Was anfangs eine Notwendigkeit war, als ihr Bub geboren war, wurde ſchließ⸗ lich bei ihrem Manne eine Selbitverſtändlich⸗ keit; er forderte ſie einfach nicht mehr auf, mit⸗ zukommen. Gewiß, er war ein vielbeſchäftigter Arzt und hatte eine eigene Klinik. Aber war das ein Grund, die Erholungsſtunden dauernd auswärts ohne ſie zu verbringen? „Ich habe es ſatt“, ſtieß ſie zornig hervor. „Was ſoll das heißen, du haſt in den letz⸗ ten Tagen ſchon mehrfach den Ausdruck ge— braucht; willſt du eine Trennung, willſt du dich ſcheiden laſſen?“ Kühl und fragend ruhte ſein Blick auf ihrem Geſicht. Scheiden? Soweit hatte Grid überhaupt noch nicht gedacht. Scheiden? Dieſes Wort konnte er ausſprechen, rechnete er ſchon etwa damit? N Eine große Stille herrſchte zwiſchen den bei⸗ den, das Wort war gefallen, das ſie beide doch his ins tiefſte Herz traf. 5 Sie gingen einen menſchenleeren Seitenweg entlang. Auf einer Bank ſaß eine Dame, an⸗ ſcheinend ſchlafend. Der Doktor ſtutzte einen Augenblick, war aber im Inneren viel zu er⸗ regt, um der Dame mehr als eine Sekunde Zeit zu widmen. Was würde Grid erwidern? „Wenn dir anſcheinend ſo viel dran liegt, gut, auch Scheidung“, ertönte es da neben ihm. Grid wandte ſich und ging mit ſchnellen Schrit⸗ ten den Weg zurück; die hervorbrechenden Trä⸗ nen brauchte er nicht zu ſehen. Bei der Bank aber blieb ſie wie angewurzelt ſtehen: der Körper der Frau war herunterge⸗ zanken, die Arme hingen leblos auf den Erd⸗ Loden. „Horſt, komm ſchnell, ich glaube, hier iſt Silfe notwendig.“ Schnell kam Dr. Behrens näher. Eine tiefe Ohnmacht, oder— Schlim⸗ meres“ ſtellte er feſt. 5 a chlimmeres?“ 5 7 Schnell öffnete Grid die Kleidung der Frem⸗ den, ſie legten ſie auf den Raſen und machten Wiederbelebungsverſuche. Da ging ein krampf⸗ haftes Zucken durch den Körper, qualvoll! bäumte er ſich hin und her. 0 „Gott ſei Dank, die größte Gefahr iſt vor⸗ über“, ſagte Behrens. Der mißhandelte Ma⸗ gen, hatte wieder alles von ſich gegeben. „Hole ſchnell Hilfe und Waſſer, ſchnell, ſchnell.“ Atemlos rannte Grid fort. In der kleinen Handtaſche der Fremden hatte ſie das Bild eines kleinen Jungen gefunden: Meinen Jungen den letzten Gruß! ſtand darauf. Außer kleinen Toilettenſachen fand ſie anfangs keine Adreſſe, endlich entdeckte ſie in dem Geld⸗ zäſchchen eine Karte: Marga Schmidt hieß die Fremde, eine Telephonnummer ſtand da⸗ neben. a Mit keinem Gedanken dachte Grid mehr ihres eigenen Kummers; helfen, helfen! ſchrie 's in ihr, dem Buben die Mutter erhalten! In kurzer Zeit konnte ſie Hilfe ſchicken; ſie ſelbſt verſuchte an Hand der Telephonnummer Aufſchluß zu bekommen. Und als ihr eine halbverzweifelte Männerſtimme antwortete, konnte ſie nur rufen:„Ja, ja, bitte ſofort kom⸗ men: Klinik Dr. Behrens.“ „Ich danke dir, Grid, ich hoffe, ſie wird leben, komm' mit in die Klinik.“ Als nach einer Stunde die Fremde ſorg— lich behandelt in tiefem Erholungsſchlummer lag,— die Gefahr war durch einen ſchnellen Eingriff beſeitigt,— und der Doktor ſich die feuchte Stirn wiſchte, klingelte es ſtürmiſch. „Es wird der Ehemann ſein, ich habe tele⸗ phoniert.“ Ein anerkennender und erſtaunter Blick traf ſie; war das ſeine Grid, die er bisher nur als kleines Spielzeug betrachtet hatte? Heftig wurde die Tür geöffnet. „Schmidt, du?“ fragte Behrens, der einen früheren Corpsbruder in dem Eintretenden er- kannte. f „Behrens, was macßt ſie,— wird ſie le⸗ ben?“ „Ja, Schmidt, ſie wird dir erhalten blei— ben, eine Viertelſtunde ſpäter—“ er vollendet nicht. „Behrens, wie ſoll ich dir danken?“ Schwer⸗ fällig ſetzte er ſich auf einen Stuhl. „Um ein Nichts ging es heute,— aber es war ſchon lange da. Behrens, ich bin ein ſchlechter Ehemann geweſen, ich lebte nur mei— ner Arbeit. Du weißt, ich bin Rechtsanwalt; ich habe es geſchafft, aber ſie kam zu kurz da- bei. Ich habe ein Tagebuch von ihr gefunden — Behrens, da waren die Tage oder Abende, wo ich einmal bei ihr blieb, rot angeſtrichen. Wie ein feuriger, verſengender Strahl iſt mir das durch das Herz gegangen. Und dann heute morgen der Zettel: Ich gehe.— Kein Wort weiter, keine Anklage,— nichts—. Keinem meiner Feinde wünſche ich dieſen Tag! Wenn ich ſie verloren hätte, Behrens, ich wäre nur noch ein halber Menſch; nie habe ich das mehr geſpürt als heute. Man jagt und hetzt, und das Beſte im Leben läßt man beiſeite ſtehen.“ Dr. Behrens hörte faſt entgeiſtert die Beich⸗ te ſeines Freundes an. Eins nur fühlte er ganz klar; was ſein Freund da ſoeben mit feurigen Zungen ſchilderte, war ja ſeine Geſchichte, das war ja er ſelbſt. Scheu ſah er zu ſeiner Grid hin, die wie ein kleines Bündel auf einem Stuhl ſaß, während ihr die Tränen unaufhalt⸗ ſam herunterfloſſen. Als Rechtsanwalt Schmidt mit leiſen Schrit⸗ ten im Nebenzimmer verſchwand, um ſich an das Lager ſeiner ſchlafenden Frau zu ſetzen, nahm Dr. Behrens ſeine Frau behutſam und noch etwas zaghaft in den Arm. „Grid“, flüſterte er erſchüttert,„liebe kleine Grid, willſt du es nicht noch einmal mit mir berſuchen? Ich bin dir viel ſchuldig geblieben, laß' es mich wieder gut machen.“ Tief und ernſt ſah er Grid in die Augen. „Ja, Horſt, ich ſehe ein, wir haben beide Schuld. Das Schickſal deines Freundes und der Tod, der ganz nahe an uns vorüber ging, hat uns die Erleuchtung bringen müſſen, daß wir im Begriff waren— gleich ihm— das Beſte fortzuwerfen und wie zwei große, törichte Kinder zu handeln. Dieſen Tag wollen wil nie vergeſſen.“ Feſt, wie zu einem Schwur verbanden ſich ihre Hände und fanden ſich ihre Lippen. Delikatess„Sauerkraut fd. 10 Pfg. Friſche Süßbücklinge Geräucherte Lachsheringe Große Vollfettheringe 10 Stück 85 Pfg. Milchner 10 Stück 95 Pfg. Große Auswahl in Käſe Deſſertkäſe von 7 Pfg. an Süße Trauben, Citronen billigſt. i Pfd. 28 Pfg. Stück 10 Pfg. 8,00: Für den Landwirt; 8,20: Beſuch des Wirtſchaflsberaters auf einem Bauernhof; um 9.25: Gedächtnisfeier für Johannes Schulzke; Evangel. Gottesdienſt; 11,30: Kantate v. Bach: 12,10: Mittagskonzert; 14,00: Elternſtunde; um 14,30: Kinderchor; 15,00: Joſ. Haydn kompo— niert eine Sinfonie für Kinder; 15,30: Dichter— Was Königswuster hausen Sonntag, den 25. Sept. 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; 6,20: Hafenkonzert; um anſchl. Glocken des Berliner Doms; 10,00: ſtunde: 16,00: Unterhaltungskonzert; 18,15: Das Kammerduett des Barockzeitalters; 18,45: Sprechduette; 19,15: Die Hirſche ſchreien; um 19,45: Sportnachrichten; 20,00: Orcheſterkon— zert; 22,00: Tages- und Sportnachrichten; an— ſchließend bis 24,00: Tanzmuſik. Montag, den 26. Sept. 1932: 5.45: Wetterbericht; 6,00: Funkgymnaſtik; um 6,15: Wetterbericht; anſchl. bis 8,00: Frühkon— zert; 9,30: Auswandern— aber wie? 10,00: Neueſte Nachrichten; 10,10: Schulfunk; 12,00: Wetterbericht; 12,05: Schulfunk; anſchl. Schall- platten; anſchl. Wetterbericht: 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,35: Neueſte Nachrichten; 14,00: Konzert; 15,00: Kinderſiunde; 15,30: Wetter- und Börſenberichte; 15,40: Die junge Generati— on im Spiegel der älteren; 16,00: Die heutige Lage der Berufsſchulanwärter; 16,30: Nachmit⸗ tagskonzert; 17,30: Geiſt als Sprache; 18,00: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern; 18,30: Spaniſch für Anfänger; 18,55: Wetterbericht; 19,00: Die Kartoffelwirtſchaft im Wirtſchafts— jahr 1932⸗33; 19,25: Viertelſtunde Funktechnik; 19,40: Zeitdienſt; 20,00: Bunte Stunde: 21,00: Tages- und Sportnachrichten; 21,15: Schöpfe— riſche Umwelt; 22,20: Tages- und Sportnach— richten; 22,45: Nachtmuſik. Frankfurt Sonntag, den 25. Sept. 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,00: Morgenfeier der freireligiſen Gemeinde; 9,00: Feſtgottesdienſt zum 50jährigen Beſtehen des Evangel. Kirchen— chores Neunkirchen-Saar; 10,30: Einführung zu Rich. Wagners„Triſtan und Iſolde“; um bringt 11,30: Stunde des Chorgeſanas: 12,15: Kon⸗ zert; 13,00: Mittagskonzert; 14,00: Behnmi⸗ nutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wies⸗ baden; 14,10: Stunde des Landes; 15,00: Ju⸗ gendſtunde; 15,45: Konzert auf Schallplatten; 16,25: Fußballänderkampf Deutſchland-Schwe— den; 17,15: Nachmittagskonzert; 18,00: Deut⸗ ſches ſtudentiſches Werkjahr; 18,25: Dreißig bunte Minuten; 18,55: Görres Patriot und Katholik; 19,20: Sonderwetterdienſt; anſchl. Sportnachrichten; 19,30: Militärkonzert; um 20,30: Geſchichten vom lieben Gott; 21,00: „Triſtan und Iſolde“; 22,20: Tagesnachrichten; 22,35: Schallplattenbericht vom Gordon-Beu— net-Wettfliegen in Baſel; 22,45: Tanzmuſik. Montag, den 26. Sept. 1932: 6,00: Wettermeldung; anſchl. Morgengymna— ſtik; 7,05: Frühkonzert; 12,00: Eröffnung der 12. Deutſchkundlichen Woche; 13,15: Nachrich— ten; 13,30: Mittagskonzert; 14,00: Nachrichten— dienſt; 15,20: Wohin geht der Weg der Frauen; 16,50: Wirtſchaſtsmeldungen; 17,00: Konzert; 18.15: Wirkſchaftsmeldungen; 18,25: Pſpcholo— gie des Alters; 18,50): Eugl. Sprachunterricht; 19,30: Ein Seelenbild in niederdeutſcher Land— ſchaft; 20,15: Kritiken, Reiſen, Verſe; 20,50: Unterhaltungskonzert; 22,00: Kleiner Knigge für 1932: 22,15: Tagesnachrichten; von 22,45: Nachtmuſik. München Sonntag, den 25. Sept. 193: 10,00: Orgelkonzert; 10,45: Glicke läuten von der Frauenkirche; 11,00: Meſſe Nr. 5 in Es Dur; 11,30: Ein Epos von Wernher dem Gärt⸗ ner; 12,05: Blasmuſik; 13,15: Der gegenwärti— ge Stand der Wünſchelrutenfrage; 13,35: Bun tes Konzert; 14,30: Schachfunk; 15,15: Volks— muſik; 16,00: Für die Kinder; 16,25: Fußball länderkampf Deutſchland— Schweden; 17,15: Veſperkonzert; 18,15: Von der Schönheit des Niederrheins; 18,35: Konzertſtunde; 19,20: Sonderbare Begebenheiten; 20,00: Sportvor— bericht; 20,10: Eine japaniſche Teehausgeſchich— te; 22,20: Nachrichtendienſt; 22,45: Nachtmuſik. Montag, den 26. Sept. 1932: der Rundfunk Neues? 12,00: Mittagskonzert: 13.15: Klaviermuſik; 14,00 Machrichtendienſt; 5,25:„Bis zum To⸗ de getreu“, Roman; 16,05: Konzertſtunde; um 16,40: Neues aus Zeitſchriften; 17,00: Veſper⸗ konzert; 18,15: Aktuelle Steuerfragen; 18,35: Die Lage der Sozialpolitik; 19,05: Stunde des Chorgeſangs; 19,35: Der Ockerbergbau in Bay- ern; 20,00: Abendkonzert; 21,10: Anekdoten vom Sport; 21,20: Kammermuſikſtunde; 22,20: Nachrichtendieuſt; 22,45: Nachtmuſik. Stuttgart Sonntag, den 25. Sept. 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,7: Morgenkonzert; um 9,50: Stunde des Chorgeſangs; 10,40: Kathol. Morgenfeier; 11,30: Kantate von Bach; 12,00: Kammermuſil; 12,45: Hellſehen; 13,15: Jäger— lieder; 13,30: Gedanken zur Herbſtbeſtellung; 14,00: Muſikal. Tiergeſchichten; 15,00: Stunde der Jugend; 15,45: Gordon Bennet-Fliegen; 16,25: Fußballänderkampf Deutſchland-Schwe— den; 17,15: Nachmittagskonzert; 18,00: Auto⸗ renſtunde; 19,00: Eine Abendliederſtunde; um 20,00: Volkstümliches Konzert; 22,20: Nachrich— ten; 22,45: Nachtmuſik. Montag, den 26. Sept. 1932: 6,00: Zeitangabe, Wetterbericht; anſchl. Gym—⸗ naſtik; 7,05: Frühkonzert; 10,00: Unterhal— tungskonzert; 10,20: Schallplatten; 12,00: Mit⸗ tagskonzert; 13,15: Nachrichten; 13,30: Mit⸗ tagskonzert; 14,30: Span. Sprachunterricht; 15,00: Engl. Sprachunterricht; 16,30: Brieſ⸗ markenſtunde; 17,00: Nachmittagslonzert; um 18,25: Zum 80. Geburtstag des Philoſophen Hans Vaihinger; 18,50: Engl. Sprachunter— richt; 19,30: Hermann-Löns-Stunde; 20,15: Mi⸗ chael Buck zum 100. Geburtstag; 20,50: Un⸗ terhaltungskonzert; 22,00: Kleiner Knigge für 1932; 22,15: Nachrichten; 22,35: Schachfunk; 23,00: Nachtmuſik. Beilagen⸗Hinweis. Die be⸗ kannte Schuhfirma Carl Fritz& Co., Mann- heim H 1, 8(Breiteſtraße) gibt unſerer heutigen Ausgabe eine Beilage bei, die unſere Leſer im eigenen Intereſſe beachten wollen. Amieitia 09 E. B. Vheim. Sportplatz im Wald mit I Gp. e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 25. 9. 32. nachmittags 3 Uhr: Verbandsſpiel gegen F. C. Germ. Friedrichsfeld Untere Mannfchaften: 2. Mannſchaften 1,15 Uhr, 3. Mannſchaften 9 Uhr 4. M. 10,45 Uhr. Sämtlich ohne jede Wartezeit. Privatmanſchaft wicht gegen Waldhof, ſondern: Hüttenfeld 1.— Privatmannſchaſt. Dort 11 Uhr. Treffpunkt 10 Uhr Geſchäftsſtelle. Platz und Zeit wird noch bekannt gegeben. Jugend-Spiele: 09 Weinheim 1. Igd.— Viernheim 1. Igd. in Weinheim halb 11 Uhr. 09 Weinheim 2. Igd.— Viernheim 2. Igd. in Weinheim halb 10 Uhr. Abfahrt beider Mannſchaften um 9 Uhr per Rad ab Lokal. Samstag nachmittag 3,45 Uhr: SC. Käfertal— Viernheim Schülerverbandsſpiel Abfahrt 3 Uhr per Auto ab Lokal. Der Vorſtand. Sie wußte es von der Elſe her— und als praktiſch veranlagte Frau holte ſie ſich ſo⸗ gleich im nächſten Haushaltgeſchäft die längſt fällige Küchenhilfe: den prächtigen Wandhalter für Perſil, Ata, und iMi. Nur 1,70 RM. hat er gekoſtet. Und über dem Spülſtein angebracht oder im Bade⸗ zimmer nimmt er ſich adrett aus. Die Hauptſache aber: die tüchtigen Henkelhelfer immer griffbereit an einer Stelle, ſauber, trocken und vor Umfallen geſchützt. Wann werden Sie ſich einen zulegen? Turnverein von 1893 Handball⸗Verbandsſpiele für Sonntag, den 25. 9. 1932, auf unſerem Platze Viernheim!- Waldhof! eee Spielbeginn 11 Uhr Viernheim 2— Waldhof 2 Spielbeginn 9,45 Uhr Viernheim Jugd.— 46 Mhm. Jugd.„ 3,45 Uhr Zu den Spielen ladet Gönner und Freunde ein Die Spielleitung. Danksagung. Allen denen, die uns bei dem schmerzlichen Verluste unserer lieben Verstorbenen mit ihrer An- teilnahme bedachten, sagen wir hierdurch herzlichen Dank. Viernheim, Weinheim den 24. Sept. 1932 ln tiefem Schmerze: Johann Ditsch nebst Minder und Angehörige [Sämtliche Sorten Leinſamen weizenkleie, weizenfuttermehl, Weizen nachmehl, Treber, Malzkeime, Schnitzel, [Sopaſchrot, Weizenkeime, Viehſalz, Reps⸗ und Erdnußkuchen, 7 Gerſte⸗, Hgafer⸗ und Maisſchrot, und Vogelfutter ganz und gemahlen empfiehlt zu den niedrigſten Preiſen Alois Walter Tauben⸗ 15 Pfg. Hühner-, Pfd. nur une, . . — Wie erstaunlich billig das gute Edelweigrad ist. Katalog gratis und fran ko von 2 Awelß- Decker. Deutsch-Wartenberg!= Fmmmmmmamnndmandandnddddnddeandndddadamanddddddadd een To Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe ſtarb geſtern abend nach langem, mit großer Geduld ertragenen Leiden, wohlgeſtärkt durch die hl. Sakramente, unſere liebe gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Karl Lamberth J. tw. geb. Heckmann im Alter von 75 Jahren. Um ein Gebet für die liebe Verſtorbene bitten In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen. Viernheim, Ilvesheim, New-York, den 24. September 1932. Kath. Arbeiterverein Morgen Sonntag, den 25. Sept. findet um 7/4 Uhr im„zFreiſchütz“ unſere Monats⸗Verſammlung ſtatt. Es ſprechen 2 Herren von der chriſtlichen Gewerkſchaft. Hierzu lädt herzlich ein Der Vorſtand. Tabakbauverein Die Mitglieder werden gebeten, im Laufe der nächſten Woche das Sandblatt zu büſcheln, damit es am 4. Okt. zum Verkauf kommen kann. Bis nächſten Samstag, den 1. Oktober muß das Sandblatt zur Beſichtigung fertig ſein, damit es eingeſehen werden kann. Es wird ausdrücklich ge⸗ warnt, nur dachreife Ware zu büſcheln. Was nicht reif iſt, wird ſpäter zur Ablieferung kommen. Der Vorſtand. Add Am Lager: Eis en Röhren aller Art Wein-, Zink- u. Schwarzbleche Kesselöfen, 70 u. 100 Ltr. Spezialität in Baubeschläge zum Selbſtanſchlagen. nannmummummnnnamnnninnadntnam Alles bei billigſter Berechnung! Christian Hoock, Schlosserei Aunnmnunmurlnhmmuuamndnbmg trnd unt Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Montag den 26. Sept. 1932, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmenbgrundſtücke öffentl. verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 31 Oberlück 8. Gew. Nr. 35 Alter Garten 3. Gew. Nr. 6 Brunnenacker 2. Gew. Nr. 21 Kleine Striethen Nr. 14 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 58 Kl. Neuenacker i. Kl. Nr. 35 Gr. Bruchfeld 1. Gew. Nr. 49 Rothfeld 2. Gew. Nr. 7 Dreiruthen Nr. 98 Vierruthen Nr. 116 Mittlere Lange Theilung Nr. 50 Krottenwieſe(Acker) Nr. 35 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 13 Oberlück 2. Gew. Nr. 27 Schloth Nr. 120 Viernheim, den 23. Sept. 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. Schutt kann angefahren werden. gaustelle,. Schillerstrasse Die Beerdigung findet am Sonntag nach der Andacht vom Trauerhauſe Waſſerſtraße 14 aus, ſtatt. eee Viehlebertran Liter 70 Pfg. Leinſamen, n en 5 Pfund 17 Pfg. empfiehlt Peter Moskorp. 2 hält Schweine geſund und mäſtet J Friſierkämme ö 5 gufsteckkämme 95 Haarspangen Haarnadeln Haarhürsten Lockenscheeren Zahnbürsten Toilettenseifen Parfüm in großer Auswahl n N abhaanes Schwelar 5 9 NN Verälabs⸗Auauge beſonders ſtrapazierfähige Ware Mk. 25. Georg Martin Kiesſtraße 2 Rathaus⸗Drogerie lakulatur-Pagier zu haben in der Buch- druckerei ds. Bl. Arbeit und Verdienst o hlan k ohne Diät! In kurzer Zeit 20 Pfad. leichter durch mein ein⸗ faches Mittel. Auskunft koſtenlos: Salvina, Hamburg 24 Ar. V S1. enden Se dhe Anfertigung von Pullovern, Strümpf. u. sonstigen Strick- Waren auf meinen Strickmaschinen. Keine Vorkennt- f nisse nötig. Kosten- Inſeriert loser Unterricht zu Immer be Im Ratenzahlung aa N55 420 Viernheimer dee Anzeiger Wer Wirkſam Werben Will Uolkschor W N 2. 12, Mannheim 1 9. OMober: Herbstkonzert Heute Samstag abend Singſtunde für den geſamten ff ſſe Männerchor. ö 1 8 15 5 Niemand darf fehlen. 2. Der Vorſtand.