Lokales „ Gemeinderatsſitzung am Donners⸗ dag, den 29. September nachmittags 5 Uhr mit folgender Tagesordnung 1. Verkauf der Moenania. Erhebung von Straßenbaukoſten aus Anlaß der Fußſteigherſtellung in der Weinheimerſtraße. Erlaß einer Polizeiorbnung über den Verkehr auf den Bürgerſteigen und öffentlichen Plätzen in Viernheim. Einrichtung von Kleinſiedlungen. Erhebung von Gemeindegefaͤllen; hier Gewäh⸗ rung einer Zählgeldvergütung an die Erheber. Erfüllung der Zinsverpflichtungen der Gemeinde. Briefkaſten. Einſender C. E. Von Ihrem„Einge⸗ ſandt“ können wir keinen Gebrauch machen, da Sie es unterließen Ihren Namen zu nennen und der- artige Einſendungen grundſätzlich abgelehnt werden.! Weiter halten wir es keineswegs der Sache dien⸗ lich, wenn dieſe in der Oeffentlichkeit groß aufge— zogen wird. Hier Ordnung zu ſchaſſen liegt nicht an der Oeffentlichkeit, ſondern an der Vereinslei— tung, die ja durch ihre Wahl das Vertrauen der Mitglieder genießt. Die Redaktion. abteilung). Heute Mittwoch abend halb 9 Uhr Uebungsſtunde der Spielleute. Am Donners⸗ tag halb 9 Uhr gemeinſame Probe mit der Feuer⸗ wehrkapelle im Freiſchütz. Am Freitag 8 Uhr im Schützenhof Theaterprobe, anſchließend Ver⸗ ſammlung der Schützenabteilung. Es darf nie⸗ mand fehlen! Der Vorſtand. Sünger Einheit. Mittwoch abend punkt 8 ½ Uhr Singſtunde für die Bäſſe. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Volkschor⸗Konzert. Zu dem am 9. Oktober ſtatt⸗ findenden Chor-Konzert moderner Komponiſten, ſind Karten in nachfolgenden Vorverkaufsſtellen erhältlich. Georg Umhauer, Tivoli 5; Buch⸗ handlung Schweikart; Friſeur Weggler; Matthäus Mandel, Friedrichſtraße 10; Karl Martin, Bert⸗ holdus Pfenninghſtraße 15, im„Karpfen“ und bei ſämtlichen aktiven Mitgliedern. Schafflers Wettervorherſage für Oktober 1932. Bis gegen die Mitte des Monats angenehmes Herbſtwetter mit kurzen Störungen um den 2, 5. und 8. Oktober. Mitte des Monates ſtür⸗ miſcher Wetterwechſel zu Regenwetter. Sodann bis gegen 21. Oktober warm, ſchön, 22. Oktober Kaltwetter, im Gebirge Schnee. Darauf wech- ſelnde Witterung, Temperaturanſtieg und ſchön gegen Ende des Monates kühl, herbſtlich. Für November 1932. Zu Beginn des Monates wahrſcheinlich trü— bes, naſſes Wetter, um den 4. und 11. Nov. Regen bei mittlerer Temperatur. Eintritt kühlen Vereinsanzeiger. Sportvereinigung Amicitia.(Schwerathletik-Ab⸗ teilung) Trainings⸗Abende: Mitwochs und Frei— Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ Ende des Monates Beſſerung, Temperatur. Schafflers neuer Wetlerkalender für 1933 iſt in ſeinem 9. Jahrgang ſoeben erſchienen, und zwar für Oeſterreich, Norditalien u. Nordjugoſlawien, für Mittel⸗ u. Süddeutſchland, für Norddeutſch⸗ land und das Küſtengebiet, für Weſtdeutſchland und die Rheinlande, für Oſtdeutſchland, die Nen⸗ mark und Polen, für die Schweiz in 5 Zonen, für Frankreich in 3 Zonen, für Ungarn in deut⸗ ſcher und ungariſcher Sprache, für die Tſchecho⸗ ſlowakei in deutſcher und tſchechiſcher Sprache. Preis 60 g= 35 Pfg. ab Graz. Wiederver⸗ käufer Rabatte. Zu beziehen durch alle Buch- und Papierhand⸗ lungen und brieflich durch den Kalenderverlag J. Schaffler, Graz, Volksgartenſtraße 14. Joſef Schaffler, Oberwölz. Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Mittwoch: ½9 Uhr Hallentraining ſämtl. Fußball⸗ mannſchaften. Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften und Leichtathletik. ½9 Uhr wichtige Verſammlung ſämtlicher Handballmannſchaften in der Sporthalle betr. Handballwart. Freitag: 5—/ 7 Uhr 1. Abteilung der Schüler- innen der Jungfrauenkongregation. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 9 Uhr Spielerverſammlung. 5—7 Uhr Gruppenabend der 1. Gruppe. Dienstag u. Freitag: Platz-Training. tags im Stern. Herbſtwetters zu Beginn der 2. Dekade. Gegen — Zu allen Uebungs⸗ und Trainings ⸗ Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Anſteigen der Betr.: Das Faſelweſen der Gemeinde Viernheim; 1 hier: Sprungzeiten. Nachſtehend geben wir die Sprungzeiten für den gemeinheitlichen Faſelſtall für das Winterhalb⸗ jahr 19323 bekannt: Werktags: vormittags von 8— 10 Uhr nachmittags, 1—5„ vormittags„ 8—10„ nachmittags„ 3— 5 17 12 da. für Großvieh b.„ Ziegen 0 c.„ Schweine 5 1 Sonntags: für alle Tiere vormittags von 8—9 Uhr. Die in den Faſelſtall zum Decken verbrachte Tiere dürſen nur von Erwachſenen vorgeführt werden. Für Kinder unter 14 Jahren iſt der Zu⸗ tritt zum Faſelſtall verboten. Viernheim, den 24. September 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim J. V.: Roos. Delikatess⸗ Sauerkraut Pfd. 10 Pfg. Friſche Süßbücklinge Geräucherte Lachsheringe Große Vollfettheringe 10 Stück 85 Pfg. Milchner 10 Stück 95 Pfg. Große Auswahl in Käſe Deſſertkäſe von 7 Pfg. an Süße Trauben, Citronen billigſt. Jakob Winkenbach, Telefon 83 Lorſcherſtraße 10 Pfd. 28 Pfg. Stück 10 Pfg. Gelbe Speiſe⸗ kartoffel zum Einlegen. Valt. Weidner Wtw. 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G. n 0 is N 15 Sekte ease Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 140 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ea e 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 227 F 7 200* 7 Juſtizminiſter Snowden, Innenminiſter Sir Herbert Samuel u. Sir Sinclair, der Staats⸗ ſekretär für Schottland haben ihren Rücktritt aus der engliſchen Regierung erklärt. 85 Das Brüſſeler Elektrizitätswerk iſt durch einen Brand vollſtändig zerſtört worden. Die Stromverſorgung der Stadt iſt ſtillgelegt. * Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Num⸗ mernfolge der Reichswahlvorſchläge der Par⸗ teien. * Das Veuthener Sondergericht verurteilte vier Arbeiter, die einen Polizeibeamten mißhandelt hatten, zu Zuchthaus von 8, 10, 11 und 12 Jahren. 32 Die deutſch⸗franzöſiſche Verhandlungen über die Kontigentierungsmaßnahmen werden am 6. Oltober beginnen. 0 Die argentiniſche Kammer hat den Beitritt Argentiniens zum Völkerbund beſchloſſen. * Die Beuthener Zollfahndungsſtelle iſt einem rieſigen Deviſenſchmuggel auf die Spur ge⸗ kommen. Ein Hauptäter konnte ſich der Ver⸗ haftung unter Mitnahme groſter Geldwerte noch rechtzeitig entziehen. * Der Verein für Sozialpolitik hält augenblick⸗ lich in Dresden ſeine Generalverſammlung ab. Der Verein beſteht heuer übrigens 60 Jahre. Die Tornadokataſtrophe über Portorico hat mehrere hundert Tote und über 1600 Verletzte gefordert. Ganze Städte u. die geſamte Ernte an Früchten u. Kaffee ſind vernichtet.— Auch der Süden der Inſel Haiti wurde von den Ausläufern des Wirbelſturms ſchwer heimge⸗ ſucht. . Die chineſiſche Regierung veröfſentlicht eine Note, in der ſie Japan alle Verantwortung für den Oſtkonflilt zuſchiebt und ſich alle Rechte aus den beſtehenden Verträgen vorbehält. Betriebsunfall im Jrankfurler Hauptbahnhof Zwei Beamte verletzt. Frankfurt a. M., 28. 9. 6 Uhr ereignete ſich im äußeren Teile des Hauptperſonenbahnhofes infolge Flanken⸗ fahrens zweier Rangierabteilungen ein kleiner Betriebsunfall. Durch den Zuſammenſtoß ſtürzte eine Lokomotive und ein Wagen um. Die Aufräumungsarbeiten haben längere Zeit in Anſpruch genommen. Dadurch erlitten ei⸗ nige Perſonenzüge gerinafügige Verſpätungen. Verletzt wurden ein Reichsbahn⸗ und ein meichspoſtangeſtellter. Auto in den Rhein gefahren Der Fahrer ertrunken. Mainz, 28. 9. In der vergangenen Nacht fuhr ein Darmſtädter Aute in Mainz⸗Kaſtel in den Rhein. Das Auto war, ſtatt auf die Brückenrampe einzubiegen, geradeaus gefahren u. dabei in den Rhein gekommen. Der Fahrer, der 32 Jahre alte Vertreter Wißner, konnte ſich nicht mehr retten. Er wurde heute morgen von dem Waſſerbauamt als Leiche geborgen. Das Auto wurde ebenfalls heute morgen aus dem Rhein herausgeholt. zwei Mörder geſtehen Mosbach, 28. 9. Der 19 jährige Adolf Haaß aus Trienz iſt geſtändig, daß er eine alte Frau mit einem Kartoffelkarſt erſchlagen habe. Er habe die Frau aber nicht töten wollen. Sie habe ihm im Walde Vorhaltungen gemacht, weil er ſich herumtreibe, und er ſei dadurch in große Erregung geraten. Haas, der 1929 in Trienz vier Brände gelegt hatte, befand ſich ſeitdem in der Anſtalt Wiesloch, und war erſt ſſe Er wird annd un b Heute früh gegen 0 ä——— von München, der zu Beſuch bei der Mutte: Bundespräſident Motta ſprach zur Vertrauens— jetzt aufs Donnerstag, den 29. September 1932. Eine gefährliche Räuberbande Zahlreiche Ueberfälle in Eſſen aufgeklärt. Eſſen, 28. 9. Den Beamten des Raubdezer⸗ nats der Eſſener Kriminalpolizei iſt es gelun⸗ gen, zwei großangelegte Raubüberfälle, die Mitte September viel von ſich redeg machten, ſowie eine große Anzahl Einbruchdiebſtähle aufzuklären. Der erſte geberſall wurde am 12. auf das Lokal des Schanlwerts in Steele aus⸗ geführt. Drei mit Piſtolen ausgerüſtete Männer Das 21. Kind geboren Sie müſſen alle numeriert werden. In der nordholländiſchen Gemeinde Niew⸗ koop wurde einem Arbeiterehepaar das 21. Kind geboren. Dreizehn Kinder ſind noch zu Hauſe, ſieben gehen zur Schule. Da nach hol⸗ ländiſcher Gewohnheit jedes Kind vier bis fünf Vornamen hat, wußte ſich die Lehrerin nicht anders zu helfen, als daß ſie die Kinder nu— merierte. Um den ganzen Schwarm ſatt zu fütten ſind wöchentlich 120 Pfund Brot und 200 Pfund Kartoffeln notwendig. Als ein Zei tungskorreſpondent die kinderreiche Mutter beſuchte, war ſie gerade mit der Wäſche fertig, ohne die weiße Wäſche hingen 193 Stück bunte Kleidungsſtücke auf der Leine. Der Kinderſe— gen dieſer Familie hat auch eine erbliche Be— laſtung, denn zwei Töchter, die verheiratet ſind, haben es zuſammen ebenfalls ſchon auf zehn Sprößlinge gebracht. das Erdbeben von Chalcidice Athen, 28. 9. Fortwährend laufen noch paar Schüſſe in die Luft und roubten die Kaſſe aus. Auf ihrem Rückwege u gaben ſie noch einige Schüſſe ab, die wie durch ein Wunder keinen Schaden anrichteten. Noch in derſelben Nacht wurden die Ermittlungen von der Kriminal- polizei aufgenommen. Ducch die Entdeckung eines Hehlerneſtes gelang jetzt die Feſtnahme einer wohlorganiüerten Raäuber⸗ und Ein⸗ brecherbande. Unter den Feſtgenommenen be⸗ fanden ſich zwar die Rauber ſelbſt nicht aber es wurde feſtgeſtellt, daß der Raubüberfall tatſächlich auf das Konto dicſer Bande zu ſetzen iſt. Ebenſo gehören die Räuber, die am Morgen, den 17. September, den Boten der ſchreckliche Einzelheiten von dem Erdbeben⸗] Fennnſchen Kron; eee, ee ſchreckliche Einzelheiten v Kruppſchen Konſumanſtalten überfallen und unglück in Chaleidice ein. 23 Ortſchaften ſind beraubt haben, zu dieſer Bande Zwei der ge⸗ ſchwer beſchädigt. Die Verbindungen zum i ee e 8 5 1 erbrock Ueb das ſuchten Räuber, der 25jährige Karl Tafel, der Berg Athos ſind unter bros e nee e auch bei dem Ueberfall in Steele beteiligt war, Schickſal des hiſtoriſchen Kloſters iſt man noch und der 28 ährige Meyger Arthur ne aun knnen iſſen konnten feſtgenommnen werden. Als weitere ini nag fardort f Räube e 1 eiucht: der A⸗beiter P. das lückiſche Gas fordert zwei opfer Näuber werden noch gelacht den el bergen de 1 5 85 Pätzold und der Führer der Räuberbande, Augsburg, 28. 9. In der Wohnung der 2 Bäckermeiſterswitwe Streile ereignete ſich Johann Theißen. Montag nachmittag ein tragiſcher Unglücksfall, dem zwei junge Menſchenleben zum Opfer fie— len. Der Sohn, der Privatgelehrte K. Streile 21 7 Jamilienbrama Schwiegervater vom Forſt(Lauſitz), 28. 9. Ja der H'ctenmühle bei Tſchernitz ſpielte ſich ein ölutiges Fami⸗ liendrama ab. Der etwa 30jährige Schwieger— ſohn Wolch des 45jährigen Mühlenbeſitzers Robitſch geriet mit ſeiner Frau anſcheinend aus Eiferſucht in Streit und bedrohte ſie im 775 5. Laufe des Wortwechſels mit ſeinem Jagdge— liefert werden mußte. wehr. Auf die Hilferufe der Frau eilte der Moll über die Vertrauenskrise die allgemeine Ausſprache in der Bölkerbundsverſammlung Dieſe Entſcheidung hat deshalb allgemein überraſcht, weil geſtern noch von franzöſiſcher Seite betont, wurde, daß Herriot nicht die Ab⸗ ſicht habe, in der Verſammlung zu ſprechen. Der Entſchluß Herriots, doch zu ſprechen, iſt, ihren Friedenswillen bekundeten, gaben dem wie in franzöſiſchen Kreiſen verlautet, in Präſidenten der Verſammlung, De Valera, einer Sitzung der franzöſiſchen Delegation heu— Gelegenheit, die beiden Staaten zur Befolgung te vormittag gefaßt worden. Es wird aber be⸗ der Völkerbundsſatzung zu mahnen, damit die tont, daß Herriot ſich darauf beſchränken werde, „unglückſelige Meinungsverſchiedenheit“ aus ganz allgemein über die Tätigkeit des Völker der Welt geſchafft werde. Der ſchweizeriſche bundes zu reden. Man ſagt, daß Herriot den deutſchen Außenminiſter von ſeiner Abſicht verſtändigt habe. i In einer Havasmeldung aus Genf wird zu der Rede, die Miniſterpräſident Herriot ange— kündigt hat, bemerkt, daß ſich der franzöſiſche Swiegerſohn erſchoſſen. weilte, und die Tochter, die Kontoriſten Bertha Streile, wurden mit Leuchtgas vergiftet ꝛbt aufgefunden. Die Mutter machte in einem an⸗ deren Raum ein Mittagsſchläfchen und erlitt durch das Leuchtgas bereits Vergeftungser— ſcheinungen, ſodaß ſie ins Krankenhaus einge— Genf, 28. 9. In der Völkerbundsverſamm⸗ lung wurde heute vormittag die allgemeine politiſche Ausſprache fortgeſetzt. Die Ausfüh⸗ rungen der Vertreter Boliviens und Para— guays, die von der Tribüne der Verſammlung kriſe des Völkerbundes. Keine Regierung könne die Verantwortung für ein Scheitern des Völkerbundes übernehmen, der ein Bollwerk des Friedens ſei. Der Mann auf der Straße ſei der unnützen Worte müde. Man dürfe das Miniſterpräſident der Völkerbundstribüne be⸗ Inſtrument der internationalen Zuſammen⸗ dienen werde, um gegen den Reichskanzler zu arbeit nicht zerbrechen. Denn wenn es einmal polemiſieren. zerbrochen wäre, könnte es nicht mehr wieder* a Henderson iſt oplimiſliſch hergeſtllt werden. Die nächſte Sitzung findet Donnerstagvor⸗ 1 1 5 mittag ſtatt. In die Rednerliſte haben ſich Genf, 28. 9. Der Präſident der Abrüſtungs⸗ außer Herriot noch der italieniſche Vertreter konferenz, Henderſon, hat heute abend vor ſei⸗ Staatsſekretär Aloiſi und Lord Robert Cecil] ner Abreiſe nach London der Preſſe folgende eingetragen. Erklärung abgegeben: 1 85 1„Der Präſident der Konferenz für die Herab⸗ 1 aentini i Völter ſetzung und Begrenzung der Rüſtungen hat „. 9 Jene Beſprechungen bis zu ſeiner Abreiſe nach Buenos Aires, 28. 9. Nach einer mit großem London heute abend fortgeſetzt. Im Lauſe des Beifall aufgenommenen Rede des Miniſters Tages hat er mit Freiherrn von Neurath, Ba⸗ des Auswärtigen hat die argentiniſche Kam- ron Aloiſi, Herrn Beneſch, Herrn Zaleſti, mer mit großer Mehrheit den Beitritt Argen Herrn Hymans und Herrn Maderiaga Unterre⸗ tiniens zum Völkerbund beſchloſſen. dungen gehabt. Herr Henderſon hofft, daß genü⸗ * gende Fortſchritte bis zu ſeiner Rückkehr nach Am dont erglag hertiolrede in Genf Genf zu der nächſten Sitzung des Büros am 10. Oktober gemacht werden, um ihm zu er⸗ Genf, 28. 9. Herriot hat heute vormittag dem lauben, dem Büro bei ſeiner erſten Sitzung ei⸗ Präſidenten der Völtkerbundsverſammlung nen Bericht vorzulegen und die Prozedur zur mitgeteilt, daß er in der Bundeeveſanmtng Schere der Sicherheit und Gleichberechti⸗ 1 ag eine Rede halten werde. gung ins Auge zu faſſen. 1 am Donners 8 (Viernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) drangen in die Wirtſchaft cin, feuerten ein Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von sämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt. Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden babe ehe e ke ee 49. Jahrgang alte Robitſch herbei. Als er die Tür verſchloſ⸗ ſen fand, wollte er durch das Fenſter ins Zim⸗ mer eindringen. Dabei wunde er von ſeinem Schwiegerſohn erſchoſſen. Dann ſchoß Wolch auf ſeine flüchtende Frau und verletzte dabei den 6jährigen Sohn des Mühlenbeſitzers Ro⸗ bitſch ſchwer. In der allgemeinen Verwirrung konnte der Täter in den Waid flüchten. Er iſt bis jetzt noch nicht ergriffen vorven. Tagung des vereins für 50 zialpoliliſ Dresden, 28. 9. Der Verein für Soziabpolitik, der in dieſem Jahre auf ein 60jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann, hält zur Zeit in Dresden ſeine alle zwei Jahre ſtattfindende Generalverſammlung ab. Die Tagung wurde am Mittwochvormittag unter zahlreicher Be⸗ teiligung der Mitglieder aus dem ganzen Reich und in Gegenwart einer Reihe von Ehrengäſten in den Räumen der Techniſchen Hochſchule durch den ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den des Vereins, Geheimrat Prof. Dr. Som⸗ bart, eröffnet. Im Mittelpunkt der Tagung ſtehen Vorträge über die Themen„Deutſchland und die Weltkriſe“ und„Induſtrialiſierung und Vrbeitsloſigkeit“ am Mittwoch und über „Die Autarkieſierung“ am Donnerstag. Nach der Begrüßunganſprache durch Prof. Dr. Sombart überbrachte Miniſterialdirektor Dr. Weigert die Grüße der Reichsregierung und insbeſondere des Reichs arbeitsminiſters Als erſter Tagespräſident erteilte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Külz Dresden Prof. Sait⸗ zow⸗Zürich das Wort zu ſeinem Vortrag „Deutſchland und die Weltkriſe“. gchwere Juchkhausſtrafen des 1 Beuthener Londergerichles Beuthen, 28. 9. Das Beuthener Sonderge— richt verurteilte heute ſechs Arbeiter, die am 5. Auguſt einen Polizeibeamten, der ſie wegen nächtlicher Ruheſtörung verwarnt hatte, über⸗ fallen, entwaffnet und mit ſeinen eigenen Waf— fen ſchwer mißhandelt hatten, zu Zuchthaus⸗ ſtrafen von 12, 11, 10 und 8 Jahren und zu Gefängnisſtrafen von drei bezw. zwei Jahren. Der Staatsanwalt hatte insgeſamt 60 Jahre Zuchthaus beantragt. Die deulſch-franzöſiſchen Konkingenlierungsmaßnahmen Paris, 28. 9. Wie Havas berichtet, werden die deutſch-franzöſiſchen Verhandlungen über die Kontingentierungsmaßnahmen, die die deutſche Regierung gegenüber gewiſſen franzö⸗ ſiſchen landwirtſchaftlichen Produkten zu er⸗ greifen gedenkt, am Donnerstag, 6. Oktober, in Paris beginnen. g Engliſche Kabineltskriſe Snowden, Samuel und Sinclair zurückgetreten London, 28. 9. Das Kabinett hat in ſeiner heutigen Sitzung, die bis gegen 13 Uhr dauer⸗ te, über die Frage beraten, ob eine Entſchei⸗ dung des Parlaments über Ottawa vertagt werden könne. Das wurde als unmöglich be⸗ trachtet, woraufhin Snowden(Juſtizminiſter), Sir Herbert Samuel(Innenminiſter) und Sir A. Sinclair(Staatsſekretär für Schottland) ih⸗ ren Rücktritt erklärten. Ruhe in Chile Santiago de Chile, 28. 9. Die Regierung zibt bekannt, daß überall im Lande Ruhe herrſche und daß die Armee treu zur Regie⸗ zung ſtehe. Die Meldungen über eine gegen⸗ zevolutionäre Bewegung in Antofagaſta ſeien darauf zurückzuführen, daß die dortige Garni⸗ ſon gegen eine mögliche Rückkehr des früheren Präſidenten Ibanez und ſeine politiſche Tätig⸗ keit proteſtiert habe. Weltervorherſage Votherſage für Donnerstag: Vielfach neblig, ſonſt meiſt aufheiternd, trocken, nachts recht kalt, tagsüber wieder etwas wärmer als heute, vorwiegend öſtliche Winde. lusſichten für Freitag; Anhalten des Hoch Wieder ein aus Rußland zurückgekehrter Kommuniſt feſtgenommen. Berlin, 28. 9. Nachdem erſt von einigen Ta⸗ gen bei Tilſit ein wegen der politiſchen Blut⸗ tat in Röntgental nach Rußland geflüchteter Kommuniſt feſtgenommen wurde, als er im Begriff war, wieder nach Deutſchland zurück⸗ zukehren, hat die politiſche Polizei heute vor⸗ mittag den 27jährigen Kommuniſten Walter Guhl in Neukölln verhaftet, der gleichfalls nach einem am 15. Oktober v. Is. verübten politi- ſchen Ueberfall auf ein nationalſozialiſtiſches Verkehrslokal nach Rußland geflüchtet war und erſt vor einigen Tagen nach Deutſchland zurückgekehrt iſt. Neue Haushaltsnotverordnung in Württemberg. Stuttgart, 28. 9. Durch die Verordnung des Reichspräſidenten vom 4. September ſind die Vorſchriften über die Bürgerſteuer in einer Weiſe abgeändert worden, die den Verhältniſ— ſen in den württembergiſchen Gemeinden nicht Rechnung trägt. Die Staatsregierung hat da— her im Wege einer 7. Notverordnung Vorkeh— rungen getroffen, um den Haushaltsausgleich der Gemeinden im Rechnungsjahr 1932 ſo⸗ weit als möglich zu gewährleiſten und die Er— hebung der Bürgerſteuer 1933 durch die Ge— meinden zu ſichern. Daneben waren auch die Vorſchriften des Gemeindeſteuergeſetzes über die Einwohnerſteuer an das neue Reichsrecht anzupaſſen. Die Steuerſätze bei der Einwoh— nerſteuer wurden in den großen und mittleren Städten von 4 auf 8 RM, in den übrigen Gemeinden von 5 auf 6 RM erhöht. + 1224222 2 228 Eleklrizitülswerk in Brüſſel durch Exploſion zerſtörk Brüſſel, 28. 9. Das hieſige Elektrizitäts⸗ werk iſt durch eine Turbinenexploſion voll⸗ kummen zerſtört worden. Die Stromverſorgung der Stadt iſt gänzlich ſtillgelegt. Brüſſel, 28. 9. Da die Stromverſorgung der Stadt infolge der Zerſtörung des Elektrizi— tätswerkes heute nachmittag noch vollkommen ſtillgelegt war, ſind die heutigen Abendblätter mit Ausnahme des„Soit“ heute mittag um 5 Uhr nicht erſchienen. Gegen 18 Uhr nachmit— tags ſetzte die Verſorgung mit eleltriſchem Som wieder ein. „Haarglanz“ hält das Haar gesund! Er gibt dem Haar nach jeder Kopfwäsche stets von neuem seine natürliche Reinheit und seine jugend- liche Elastizität wieder.„Haarglanz“ erhalten Sie mit jedem weißen Beutel Schwarzkopf- Schaum- pon, dem milden Haarpflegemittel und auch mit dem hochwertigen, kosmetisch wirk- samsten Schwarzkopf-Extra. Für Blondinen „Extra-Blond“, die aufhellende Spezial-Sorte! . r 8 0. e Morbprozeß gegen einen 1 Jährigen Lehrling München, 28. 9. Vor dem Jugendgericht in München begann am heutigen Mittwoch die Verhandlung gegen den 17jährigen Eiſen⸗ dreherlehrling Fritz Schlecht von München, der in der Nacht zum 2. Juli ds. Is. den 63 Jahre alten verheirateten Kaufmann Heinrich Brör von Solingen im Engliſchen Garten er⸗ würgt und beraubt hatte. Die Anklage lautet auf Raubmord. Die Verhandlungen finden unter dem Vorſitz des Amtsgerichtsrales Dr. Knappich ſtatt, die Anlkage vertritt erſter Staatsanwalt Dr. Meſſerer, die Verteidigung liegt in den Händen von Rechtsanwalt Dr. Hans Stock. In den frühen Morgenſtunden des 2. Juli war nächſt dem Brunnen⸗Hauſe im Engliſchen Barten ein älterer kräftiger Mann mit Würgſpuren am Halſe und anderen Verletzungen tot aufgefunden worden. Dem Toten fehlten Geld, Uhr und Schmuckſachen. Der Ermordete konnte aufgrund eines Kaſſen⸗ zettels eines Münchener Kaufhauſes als der Kaufmann Brör aus Solingen feſtgeſtellt wer⸗ den. Er war erſt am vorhergehenden Tage in Nol der München eingetroffen und in einem Hotel nächſt dem Hauptbahnhof abgeſtiegen. In we⸗ nigen Stunden konnte das Verbrechen dank der Mithilfe der Preſſe aufgeklärt werden. Ein in der Nähe des Hauptbahnhofs wohnender Schneider erhielt am Vormittag des frag— lichen Sonnabends von dem ihm bekannten Eiſendreherlehrling Schlecht einen beſchmutzten Anzug zum Reinigen, auf dem ſich Blutſpuren befanden. In der Taſche ſand der Schneider⸗ meiſter eine goldene Uhr mit dem Mono⸗ gramm A. B. Er teilte ſeine Wahrnehmung der Polizei mit, worauf Schlecht verhaftet wurde. Schlecht behauptete, mit Brör in einen Streit geraten zu ſein. Dabei habe er ihn niedergeſchlagen und gewürgt. Als er ſah, daß Brör bewußtlos am Boden lag, hahe er ihm ſeine Sachen weggenommen und ſei davonge— laufen. g Das Jugendgericht verurteilte den Angeklag⸗ ten wegen Verbrechens der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang und wegen beſonders ſchweren Raubes zu fünf Jahren Gefängnis. Minzer ausgebeutet Bahnhofsvorſteher a. D. erſchwindell ſich 20 000 Flaſchen Wein Drei Jahre Gefängnis Dortmund, 28. 9. Vor einigen Monaten liefen bei mehr els 400 deutſchen Winzern Weinbeſtellungen eines Bahnhofsvorſiehers a. D. Karl Steffen ein auf je eine Kiſte Wein, die mit einem Ziel von drei Monaten geliefert werden ſollten. Die Winzer, durch die große Not ihres Standes zu jedem verlangten Ent⸗ gegenkommen bereit, ſahen ſelbſtverſtändlich einen Bahnhofsvorſteher a. D. als unbedingt kreditwürdig an und ließen die Sendungen, deren Auswahl der Beſteller ihnen überlaſſen hatte, umgehend ab, ohne zu ahnen, daß ſie einem gewiſſenloſen Betrüger in die Hände gefallen waren. Am Montag ſtand Steffen vor der Großen Ferienſtrafkammer in Dorimund unter der Anklage des Betruges, die in ihren Einzel⸗ punkten den Rekord von 316 Fällen erreichte. Tatſächlich war Steffen Reichsbahnbeamter geweſen, aber ſchon vor zwanzig Jahren aus⸗ geſchieden, und zwar, wie er angibt, freiwillig. Seitdem beſchäftigte er ſich in den verſchieden⸗ ſten Berufen, aber nicht gerade zu ſeinem Vor⸗ teil. Als ſchließlich ſeine Vermögens verhält⸗ niſſe ſo zerrüttet waren, daß die Schulden ſich häuften, griff er zu Betrügereien; er beſtellte Bücher, Molkereiprodukte und Korbmöbel und vergaß ſelbſtverſtändlich das Bezahlen. Die kleinen Fälle genügten ihm aber nicht und ſo unternahm er einen Hauptſcziag, deſſen Opfer die Weinbauern werden ſollten Er beſorgte ſich die Adreſſen von 400 bis 500 Winzern und ließ auf Poſtkarten ſeine Bestellungen hinaus⸗ gehen, die in den meiſten Fällen ſo brompt ge⸗ liefert wurden, daß nach den Verhaftung des gewiſſenloſen Betrügers noch über hundert Kiſten mit 50 Flaſchen Wein am Dortmunder Hauptbahnhof lagerten und von der Staats⸗ anwaltſchaft beſchlagnahmt weeden konnten. Steffen beſaß noch den Mut, zu behaupten, er habe den Wein als reeller Kaufmann beſtellt u. ihn nur mit dem üblichen Zwiſchengewinn verkaufen wollen. Der Sllatsanwalt bean- tragte gegen Steffen, der glaubhaft machen wollte, daß er als Arbeitsloſer mehrere hun⸗ dert Kiſten Wein umſetzen lönne, während der Weinhandel ſelbſt nicht wüßte, wie er ſich Ab⸗ ſatz verſchaffen ſolle, drei Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. Das Gericht er⸗ kannte auf drei Jahre Gefängnis unter Hinzu⸗ nahme einer bereits verhängten Geſängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr. Lokale Mit Speck fängt man Mäuſe, i Diebe. Ein luſtiges Stückchen ereigne Wuppertal. Seit einiger Zeit verſchwanden in einer Fleiſcherei regelmäßig jeden Sonn⸗ abend recht wertvolle Fleiſchſtücke, ohne daß“ gelungen wäre, den oder die Täter zu faſſen. Als wieder einmal der Tag nahte, an dem erfahrungsgemäß die Fleiſchſtücke verſchwan⸗ den, nahm der Fleiſcher einen Bindfaden, ſuch⸗ te ſich ein beſonders gut ausſehendes ſaftiges, großes Schnitzel aus und band es für den Dieb unſichtbar am Ladentiſch feſt. Als der La⸗ den voller Käufer war, bekam das Schnitzel plötzlich Beine und wollte ſich ſtill und heim⸗ lich entfernen. Da gab es aber einen Ruck u. das Fleiſch ſaß an der ſtraffen Schnur. Die Diebin machte große Augen, ergab ſich dann aber in ihr Schickſal. Das Uebrige war Sache der raſe herbeigerufenen Polizei. der Michaelslag Der 29. September führt im Kalender den Namen„Michaelstag“ nach dem Erzengel Mi⸗ chael. St. Michael war ſchon nach dem Alten Teſtament einer der Schutzheiligen der Kinder Iſraels, und auch im Neuen Teſtament er⸗ ſcheint er als Erzengel, der als Beſieger des Teufels auftritt. Von der katholiſchen Kirche wurde er als Streiter gegen den Satan mit dem Schwert in der Hand übernommen, und unter ſeinem Namen wurden auch die eifrig⸗ ſten Kämpfe gegen das Heidentum geführt. Die Berge mit den heidniſchen Opferſtätten wurden viefach in Michgelisberg umgetauft und an Stelle der heidniſchen Götterſäulen Michaeliskirchen errichtet. Der Michgelistag gilt vielfach auch als kirchlicher Feſttag. In einer alten Urkunde führt der Michaelitag die Bezeichnung„St. Michaelistag zu dem Licht“, u. zwar wahrſcheinlich deshalb, weil von die⸗ ſem Tage an die Handwerker bei Licht zu ar⸗ beiten anfangen. Daß der Michaelistag auch als Wettertag gilt, iſt nicht verwunderlich. So lautet eine Bauernregel:„Regnets ſanft am Michaelistag, folgt ein ſanfter Winter nach“, oder„Bringt St. Michaelis Regen, kann man im Winter den Pelz anlegen“.—„Auf naſſen Michagelistag naſſer Herbſt folgen mag“.— „Hat Michaelis viel Eicheln, ſo liegt an Weih⸗ nachten Schnee“. Dalen für den 29. Seplember Sonenaufgang 5.57 Uhr, Sonnenuntergang 17.44 Uhr, Mondaufgang 4.40 Uhr, Mondun⸗ tergang 17.17 Uhr.— 1758: Der engliſche Ad⸗ miral Nelſon in Burnham⸗Thorpe geb.(geſt. 1805).— 1867: Der Wirtſchaftspolitiker und Staatsmann Walther Rathenau in Berlin geb. (geſt. 1922).— 1913: Der Ingenieur Rudolf Dieſel geſt.(geb. 1858).— 1919: Die Sängerin Adeline Patti in London geſt.(geb. 1843), nr SEIF E 5 11 15 5 Würfel.... 23 Pf. n der Dose Normaldose 20 Pf. Doppelstück 27 Pf. V U Die Putzfrau i Doppeldose 35 Pf. Doppelpaket 45 Pf. Originalpaket 2— 000 82 ¹ X SEIFEMNFLOCKEN Normalpaket 27 Pf. SUM A Das moderne Waschmittel 36 Pf. SNfefff SF Ses Heinrich von Gristede Roman von Emmi Lewald. Abdrucksrecht durch: Der Ztgs.-Roman⸗Vertr., Berl. W. 9, Linkſtr. 20 37. Fortſetzung. „Nun, wäre nicht?“ dem eine tiefe Falte ſtand. „Wäre nicht“, fuhr der Miniſter fort,„Herrn von Griſtedes Verhalten dabei gewiſſermaßen ein etwas eigentümliches geweſen. Statt em⸗ pört ſich ſolche Inſulte zu verbitten, ſoll er ſie wortlos hingenommen haben, als wären ſie volle Wahrheit.“ „Wer hat ſein Verhalten als eigentümlich charakteriſiert? Vermutlich Leeven, der immer ein ſcharfer Gegner Griſtedes war.“ „Auch der Intendant, dem ich auf meinem Weg zum Schloß begegnete und der mich auf das Gerücht anſprach, das gerade vorher ſchon in mein Haus getragen und als barer Unſinn verlacht worden war, ſagte mir, daß er ſich eines ſonderbaren Untergefühls nicht habe er⸗ wehren können, als Griſtede einen Augenblick nut zu dem Vagabunden hingeſehen und dann ohne Wimperzucken mit eiſiger Miene ſeinen Weg fortgeſetzt hätte, als ob nichts geſchehen ſei.“ „Das alles find doch allzu ſchwache Unter⸗ lagen für einen ſo ſchwerwiegenden Vorwurf!“ ſagte der Herzog. „Ich ſelbſt habe nach W Berüh⸗ 8 e drängte der Herzog, zwiſchen den Brauen taſtbar gefunden, daß ich nicht imſtande bin, dies Gerücht irgendwie ernſt zu nehmen. Mir ſcheint es vielmehr Pflicht, Griſtede vor dieſem Gerücht zu ſchützen, das draußen im Vorzim— mer vom Kammerherrn von Leeven mit einer ausführlichkeit verhandelt und breit getreten wird, wie das bei einigen unſerer Hofherren ja bei allem, was an Skandal grenzt, leider eine unliebſame Sitte iſt. Leeven fühlt ſich ge⸗ wiſſermaßen als Exponent dieſer Gerüchte, als Herr über dies ganze plötzliche Geſchehnis, da er ſofort, nachdem die anderen Herren außer Sicht waren, der Quelle nachgegangen iſt und den Kerl einer Art perſönlichen Verhörs un⸗ terworfen hat.“ „Aber das iſt doch gar nicht möglich. Er hatte doch keine Befugniſſe“, warf der Herzog ein. f „Herr von Leeven gehört zu den Menſchen, die ihre Neugier zu einer Art Laſter ausbil⸗ den. Er hat unter dem Vorwand, Unehrlichkeit einer Köchin polizeilich melden zu wollen, ſich in die Polizeiſtube begeben und in leiſem Ge⸗ ſpräch mit dem Vagabunden angeblich feſtge⸗ ſtellt, daß dieſer vorgebliche Griſtede mit ihm als ſtellenloſer Wandergeſelle nach Trieſt ge⸗ kommen ſei, um Arbeit zu ſuchen, dort aber von einem bayriſchen Herrn, der ſeinen Die⸗ ner verloren hatte, engagiert und mit ihm auf ein Schiff genommen wäre, das ausgerechnet nach Griechenland fuhr. Die Verquickung der Beſchuldigung mit einem Herrn aus Bayern und einem Schiff nach Griechenland iſt das, was— wenn Herrn von Leeven ſeine Phan⸗ hat 1 aller Der Herzog war aufgeſtanden und an das Fenſter getreten. Der alte Baron ſah erſtaunt an. „Mich beklemmt eins, Hoheit!“ ſagte er dann.„Ich erwartete, Hoheit würden empört ſein über ſolch ein Gerücht, und hatte auf einen heftigen Widerſpruch geradezu gehofft, eben weil Einzelheiten dabei ſind, die beinahe ver⸗ dächtig klingen und ich ſo gern den ſicheren Glauben an unſeren Herrn von Griſtede wie⸗ derfinden möchte. Und nun ſcheint mir faſt, als läge irgendein Amſtand vor, der das ganze Gerücht doch für Hoheit nicht ſo grotesk er⸗ ſcheinen läßt, wie es mir zuerſt erſchien?“ Der Herzog wandte ſich um. „Vielleicht“, ſagte er dann gepreßt.„Aber davon zu einer ſpäteren Stunde. Ich kann nicht leugnen, daß ich dieſe Angelegenheit un⸗ endlich traurig finde. Aber glauben Sie, lie⸗ ber Baron, ich habe in meinem Leben ſo viele unbegreifliche Dinge mit Menſchen aller Art erlebt, daß mir ſchließlich auch das am wenig⸗ ſten Erwartete doch nie ganz unwahrſcheinlich erſcheint. Wir wiſſen ja: in unſeres Vaters Hauſe ſind viele Wohnungen und in der Men⸗ ſchenbruſt viele Kammern, helle und dunkle.“ Er legte die Hand über die Stirn und dachte ſcharf nach. „Wir wollen zu ſofortigen Entſchließungen kommen“, ſagte er dann entſchieden. Der Va⸗ gabund ſoll baldmöglichſt unter ſicherer Be⸗ deckung über unſere Grenze abgeſchoben wer⸗ den. Man ſoll ihm die Mittel geben, fortzu⸗ gehen, möglichſt weit. Zu aller Unruhe, in der ir leben, kann n in Anwac dieſer ſeinen Landesherrn Leute denken, wenn jemand, der bei Hofe aus und ein geht, ſich mit einemmal als Betrüger entpuppt? Das Gerücht iſt nicht mehr aus der Welt zu ſchaffen, aber ich verbiete, daß man es bei Hofe beſpricht. Und war Griſtede be⸗ trifft—“ „So möchte ich baldmöglichſt Paſtor Bar⸗ denwiek ſprechen. Er ſoll ihn fragen auf Ja oder Nein. Es iſt ja nur ein Fall auf Ja oder Nein! Abſchwächungen oder Milderungen kom⸗ men dabei nicht in Betracht. Und kann Gri⸗ ſtede nicht nein ſagen, muß er das Land ver⸗ laſſen binnen drei Tagen. Es iſt das die mil⸗ deſte Form, denn es ließen ſich auch andere Standpunkte einnehmen zu ſolch eklatantem Fall. Und wenn auch vielleicht niemand zum Klagen da iſt, der ſich geſchädigt fühlt, ſo trägt er doch meine Orden und Titel und lebte zehn Jahre lang mit falſchen Papieren. Und was für Perſpektiven ſonſt? Wo ſtarb der richtige Heinrich von Griſtede? Wer iſt Zeuge? Wer iſt glaubenswerter Gewährs⸗ mann? Wer bekundet, was vor zehn Jahren fernab geſchah? Wir können all dieſe Fragen nicht aufrollen in dieſer Zeit, wir können nur ſchweigen und vertuſchen, auch um Karen Griſtedes willen. Die Hauptſache geht ja in erſter Linie die arme Frau an, und da dieſe beklagenswerte Karen mir nun einmal von ihrer Großmutter ſozuſagen gebunden“ worden iſt, möchte ich jede Rückſicht nehmen, die ihr in ihrem furchtbaren Dilem⸗ ma zugute kommen kann.“ f den alten Möller⸗ Man wird ihn „auf die Seele Die Schicksale der Rhein- und nuhrgefangenen Die letzte Herriot-Rede vom friedlichen Frankreich und vom gefährlichen Deutſchland erhält eine beſondere Beleuchtung durch Rück⸗ erinnerungen an die ſchweren Tage des paſ⸗ ſiven Widerſtands, in deren Verlauf durch Frankreich rund 180 000 deutſche Männer, Frauen, Greiſe und Kinder von Haus u. Hof vertrieben, hunderte unſchuldig ins Gefängnis geworfen, zahlreiche verletzt und getötet wur⸗ den Nachdem vor kurzem Kommerzienrat Albert in einer Veröffentlichung über das Liebeswerk an den Rhein- und Ruhrgefangenen im heuti⸗ gen Landgerichtsgefängnis zu Zweibrücken nähere Einblicke in das Schickſal dieſer kern⸗ deutſchen, von ihrer weſtfäliſchen Heimat in die Pfalz verſchleppten Männer ermöglicht hat, ergreift nunmehr, acht Jahre nach Ab— ſchluß der franzöſiſchen Aktion, ein in Zwei⸗ brücken im Gefängnis untergebracht geweſe— ner Journaliſt, Wilhelm Hoerſter, das Wort zu einer erſchütternden Anklage in einem Buch mit dem bezeichnenden Titel: Alles iſt ruhig, das im Verlag Crüwell zu Dortmund er— ſchienen iſt. Acht Monate hat Hoerſter unter der Gewalt— herrſchaft der Franzoſen in Gefängniſſen des Ruhrgebietes und der Pfalz zubringen müſ⸗ ſen, lediglich weil er ſich weigerte, eine un— wahre franzöſiſche Meldung in ſein Blatt auf⸗ zunehmen. Die Erlebniſſe dieſes Ruhrgefan— genen, eines unter Tauſenden, werden in einer Darſtellung aufgezeigt, die ſich von ver⸗ ſtändlichen Haßausbrüchen vollſtändig fern hält; mit dokumentariſcher Sachlichkeit läßt der Verfaſſer nochmals die ganze Brutalität einer übermütigen Soldateska aufleben die alles Recht und geheiligte menſchliche Sitten⸗ geſetze mit Füßen trat. Selbſt infamſte Quäle⸗ reien und erniedrigende Gemeinheiten der Franzoſen finden in Hoerſter einen beherrſch— ten ruhigen Schilderer. Die ſeeliſchen und moraliſchen Qualen, die hohe Staats- und Gemeindebeamte, Pfarrer, Profeſſoren, Indu⸗ f ſtrielle, Arbeiter in gleichem Maß erdulden 1 ö mußten, erſchüttern auch den Miterleber der Jahre 192324 aufs neue. Der Mehrheit entmenſchter Beſatzungsange— höriger ſtellt Hoerſter einige wenige Franzo⸗ ſen gegenüber, die Mitgefühl für die ſchuld⸗ los Gefangenen und Scham über das unwür⸗ dige Vorgehen Frankreichs zeigten. Ueber allen Schilderungen der Schreckniſſe der Gefängniſſe, in denen die Deutſchen zuſammengepfercht wie Tiere, ohne genügende Luft und Licht, bei un— appetitlichem, knapp bemeſſenen Eſſen unterge— bracht waren, ſtrahlt hell das Hohelied vom Roten Kreuz. Beſonders im Zweibrücker Ge— fängnis, das Delegierte aus Holland, Eng— land, Schweden und Schweiz beſuchten, wurde den Gefangenen durch deutſche Liebestätigkeit ihr hartes Los allmählich erleichtert. Die Zahl der hier Untergebrachten erreichte oft 400— 500. „Man muß ſchon bis in die dunkelſten Zeiten römiſchen Zäſarenwahns zurückblättern, um eine Parallele zu den Vorgängen im Ruhr⸗ gebiet zu finden. Zügelloſer iſt nie militä⸗ riſch Gewalt mitten im Frieden gegen wehr— loſe Menſchen mißbraucht worden!“, ſo urteilt Hoerſter einmal zutreffend. Der Verzweif— lungskampf der Inflationszeit in ſeinen Aus⸗ wirkungen auch auf die Betreuungsaktion des Roten Kreuzes, deſſen Rieſenarbeit in der Ver⸗ ſorgung der Hunderten von Zweibrücker Ge⸗ fangenen, die Verfaſſung, ihr kameradſchaft— ihre ſeeliſche Verfaſſung, ihr kameradſchaft— liches Zuſammenſtehen, das Verhalten erbärm⸗ licher Spitzel und ſadiſtiſch veranlagter Wär⸗ ter, das alles bringt das Buch dem Leſer un⸗ mittelbar zur Anſchauung.— Ein Denkmal für die Größe des Kampfes deutſcher Männer aus allen Parteilagern jener Zeit, ein Ehren— mal für das Rotkreuz-Wirken und eine Mah— nung an unſer zerriſſenes Volk von heute, das iſt das Bekenntniswerk eines der vielen Ge⸗ fangenen aus der Zeit des Ruhreinbruches. chuldete Großſtädte glundung der am 1. Oktober fällig werdenden Schahanweiſungen der Hlüdte Frankfurt g. M. und Köln— Eine verordnung des preußiſchen Kang miniſteriums Berlin, 28. 9. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat das preußiſche Staatsminiſterium aufgrund der im Artikel 2 der Verordnung des Reichspräſidenten über die gemeinſamen Rechte der Beſitzer von Schuldverſchreibungen vom 24. September 1932 das Geſetz betreffend die gemeinſamen Rechte der Beſitzer von Schuldverſchreibungen vom 4. Dezember 1899 in der Faſſung der vorgenann⸗ ten Verordnung auf die Schuldverſchreibungen von Gemeinden und Gemeindeverbänden für anwendbar erklärt. Für die Gemeinden und Gemeindeverbände, insbeſondere für die Städte Frankfurt a. M. und Köln, deren kurz⸗ friſtige Schuldverſchreibungen am 1. Oktober 1932 zur Einlöſung fällig werden, iſt nunmehr die Möglichkeit eröffnet, mit den Gläubigern der Schuldverſchreibungen wegen einer etwa- igen Stundung in Verhandlung zu treten. Das Staatsminiſterium hat zugleich, um dieſe Verhandlungen nicht durch das Fälligwerden der Schatzanweiſungen zu ſtören, mit der ge⸗ nannten Verordnung aufgrund der in der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten ergebenen Er⸗ mächtigung die zuſtändigen Regierungspräſi⸗ denten ermächtigt, anzuordnen, daß die Ver⸗ pflichtungen zur Einlöſung der am 1. Oktober 1932 fällig werdenden Schatzanweiſungen der Städte Frankfurt a. M. und Köln bis zum 31. Dezember 1932 geſtundet werden. Die Re⸗ gierungspräſidenten werden von dieſer Er⸗ mächtigung Gebrauch machen und noch vor dem 1. Oktober 1932 die Stundung anordnen und dieſe im Regierungsamtsblatt bekannt⸗ machen. neue chineſiſche Hole Genf, 28. 9. Die chineſiſche Regierung veröf⸗ efntlicht eine Note, in der ſie der japaniſchen Regierung die volle Verantwortung für den Konflikt im Fernen Oſten beimißt und ſich alle Rechte, die ihr aus den beſtehenden Verträ⸗ gen zukommen, vorbehält. Ferner veröffentlicht der Generalſekretär des Völkerbundes einen Brief des chineſiſchen Hauptdelegierten, in dem dieſer erſucht, den Neunzehnerausſchuß einzuberufen, um ſich mit der Frage der Ueberſchreitung der Sechsmona⸗ tefriſt für die Behandlung des Lyttonberichtes zu beſchäftigen. Der chineſiſche Delegierte ſpricht ferner den Wunſch aus, daß der Neun⸗ zehnerausſchuß die notwendigen Maßnahmen ergreift, um Japan zu verhindern, in der Zwi⸗ ſchenzeit die Lage zu verſchärfen und auszu⸗ nützen. det bulgarſche scarfticler ermordet auf die Kathedrale im Jahre 1925 zahlreiche Hinrichtungen vollzogen. Der Mörder konnte bisher noch nicht ermittelt werden. In die Dampferſchaufeln geralen Opfer des Rheines⸗ Paddelboot verſchwunden Düſſelvorf. Oberhalb der Lausward geriet Dienstag nachmittag ein Paddelboot, das den Rhein vor einem zu Tal fahrenden Raddamp⸗ fer überqueren wollte, in die Schaufeln des Dampfers. Von dem Boot mit den Inſaſſen konnte trotz eifrigen Nachſuchens keine Spur mehr gefunden werden.— Oberhalb Mön⸗ chenwert wurde ein mit zwei Damen beſetztes Paddelboot von den Wellen eines zu Tal fah⸗ renden Schleppdampfers zum Kentern gebracht. Ein Paſſant ſprang kurz entſchloſſen ins Waſ⸗ ſer, und es gelang ihm unter großen Anſtren— gungen die beiden Damen e dem Waſſer zu holen. .——————— Die Beichsregierung vor dem parlame nlariſchen Unkerſuchungsausſchuß des Reichstags Links: Reichskanzler von Papen und Staatsſekretär Planck; rechts: Reichstagspräſident Gö⸗ ring begeben ſich zur Sitzung in den Reichstag. Im parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß des Reichstags, der unter dem Vorſitz des frü⸗ erſchienen auf Vorladung am 27. September der heren Reichstagspräſidenten Löbe tagt, erſch aichskanzler, der Reichs nnen fee iſt vernichtet. Unzählige Grbäude ſind durch Fürchterliche Folgen des Tornados in Portorito Ganze glüdte verwüſtel— hunderle von Tolen, über 1000 Perletzte— Geſamte Ernte verloren San Juan, 28. 9. Das Tornadounglück hat mehr als 20 Tote und über 1000 Verletzte ge— fordert. Hunderte von Familien ſind obdach— los. Die geſamte Ernte von Früchten und Kaf⸗ den Tornado zerſtört worden. Die Verbindun⸗ gen mit dem Innern der Inſel ſind unterbro— chen. Die Hauptſtadt bietet, den Anblick voll⸗ kommener Zerſtörung. Die Stadt iſt ohne Waſ⸗ ſer, Licht und Fernſprecher. Die Dächer der Lagerhäuſer ſind fortgetragen, die Warenlager ſind durch die Wolkenbrüche ſtark beſchädigt. Die Inſtrumente des meteorologiſchen Büros ſind durch den ſtarken Sturm weggefegt wor— den, das Büro ſelbſt iſt vollkommen über— ſchwemmt. Die Hilfeleiſtung iſt organiſiert worden von den Schulen und Kirchen, die in Lager für Obdachloſen umgebildet worden ſind. Das amerikaniſche Rote Kreuz ſchickt Zucker, Kleider und Medikamente durch ein Kriegs— ſchiff. Ebenſo nehmen die Armee und die Ma eſendeviſenſchme rine der Vereinigten Staaten an der Hilfelei⸗ ſtung teil. Gefangene unterſtützten die Bürger⸗ garde in der Arbeit zum Freimachen der zer⸗ ſtörten Straßen. Die beſonder von dem Wirbelſturm be— troffenen Gebiete ſind Arecibo und Fajando, hauptſächlich das Gebiet zwiſchen Fajando und Carolina, wo alle Städte dem Erdboden gleichge⸗ macht ſind. Die Regierungsbüros werden morgen wieder geöffnet ſein, als ob nichts geſchehen wäre, gemäß dem Wunſch des Gouverneurs, der die Meinung geäußert hat, daß man ſich nicht der Verzweiflung hingeben dürfe. * Santo Domingo, 28. 9. Der Wirbelſtuärm, der Vortorico verheert hat, hat jetzt San Pe— dro de Macoris im Süden der Inſel Haiti heimgeſucht. Alle Vorſichtsmaßregeln ſind dort aufgedeckt Schieberkonſorlium ſchafft ungeheure ergriffen worden. Werte über die oſtdeulſche Grenze— Einer der haupktäter mit Geld über Dächer enikommen Beuthen, 28. 9. Die Zollfahndungsſtelle iſt; einem Rieſenſchmuggel von Deviſen auf die Spur gekommen, an dem zahlreiche Perſonen im deutſchen u. oſtoberſchleſiſcehen Grenzgebiet beteiligt ſind. Nach den bisherigen Ermittlun— gen liegt die Zentrale der Schmugglerbande in einem Hotel in Kattowitz, von wo aus der Schmuggel über die deutſche Grenze, beſon— ders nach Beuthen, Breslau und Berlin, ge— leitet wurde. Zollfahndungsbeamte hatten be— reits am Sonnabend in der Wohnung des Wechſelſtubeninhabers Saper eine Haus ſuchung vorgenommen. Dem Saper gelang es, über die Dächer zu flüchten und noch einen großen Teil des Geldes nach dem Auslande in Sicherheit zu bringen. Jetzt wurde wegen Verdunkelungs— gefahr die Ehefrau des Max Saper in Haft genommen, ebenſo eine Kontoriſtin. Verſammlungs- und Umzugs freiheit am Geburkskag des Reichspräſidenken Berlin, 28. 9. Zahlreiche Wünſchen entſpre— chend hat der Reichsminiſter des Innern durch eine Verordnung vom 24. September 1932 be— ſtimmt, daß am 1., 2. und 3. Oktober 1932 ſolche Verſammlungen unter freiem Himmel und Aufzüge ſtattfinden dürfen, die zu Ehren des 85. Gebutstages des Herrn Reichspräſi— denten veranſtaltet werden. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Ver— anſtaltungen ſpäteſtens 48 Stunden vorher bei der Ortspolizeibehörde anzumelden ſind. egierungsbeamte, um als Zeugen 211 422 2 2 4— Militäriſche Jeiern bei hindenbulgs Geburkslag Berlin, 28. 9. Zur Feier von Hindenburgs 85. Geburtstag werden in ſämtlichen Garni⸗ ſonen am Samstag abend militäriſche Feiern veranſtaltet werden, deren Abſchluß jeweils der Zapfenſtreich ſein wird. Am Sonntag findet dann überall Gottesdienſt ſtatt und an⸗ ſchließend werden die Kommandeure Anſpra⸗ chen an die Garniſonen halten und auf die Bedeutung des Tages hinweiſen. In Berlin wird der Reichspräſident am Sonntag vor⸗ mittag dem Gottes dienſt in der Garniſonkirche beiwohnen und nachmittags werden ihm von einer Fahnenkompagnie die Fahnen ſeiner 3 Regimenter, des 3. Garderegiments zu Fuß, des Infanterieregiments 9“ und des Infan⸗ terieregiments 47 in ſeine Wohnung gebracht werden, wo ſie bis zum Montag verbleiben. Im übrigen wird) der Reichspräſident ſeinen Geburtstag im engſten Kreiſe verbringen. a 8 4 72 11 3 Tagung bes Vereins für Sozialpolitik Dresden, 28. 9. Der Verein für Sozialpolitik, der in dieſem Jahre auf ein 60jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann, hält zur Zeit in Dresden ſeine alle zwei Jahre ſtattfindende Generalverſammlung ab. Die Tagung wurde am Mittwochvormittag unter zahlreicher Be⸗ teiligung der Mitglieder aus dem ganzen Reich und in Gegenwart einer Reihe von Ehrengäſten in den Räumen der Techniſchen Hochſchule durch den ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den des Vereins, Geheimrat Prof. Dr. Som⸗ bart, eröffnet. Im Mittelpunkt der Tagung ſtehen Vorträge über die Themen„Deutſchland und die Weltkriſe“ und„Induſtrialiſierung und Arbeitsloſigkeit“ am Mittwoch und über „Die Autarkieſierung“ am Donnerstag. Nach der Begrüßunganſprache durch Prof. Dr. Sombart überbrachte Miniſterialdirektor Dr. Weigert die Grüße der Reichsregierung und insbeſondere des Reichsarbeitsminiſters. Als erſter Tagespräſident erteilte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Külz Dresden Prof. Sait⸗ zow⸗Zürich das Wort zu ſeinem Vortrag „Deutſchland und die Weltkriſe“. Eine ſchwierige hiurichlung Paris, 28. 9. In Caen wurde geſtern morgen der 21jährige Algerier Rabah Betra hingerich⸗ tet, der einer Bauernfrau mit einem Raſiermef⸗ ſer den Kopf vom Rumpf getrennt hatte, um ſie zu berauben. Sechs Männer waren nötig, um den tobſüchtig gewordenen Mörder zuerſt anzuziehen und ihn dann auf die Guillotine zu 1 105 In ſein wüſtes Schreien hinein fiel das Eiſenbahnunglück bei Temes ö Drei Tote. n Temes var, 28. 9. Bei einem Zuſammenſtoß zweier Güterzüge auf der Strecke nach Orſova entgleiſten die beiden Lokomotiven und drei Güterwagen und ſtürzten die Böſchung hinab. 0 ko *