7 „findet dt“ eine Diehl Fragen. age ſehr 8 zu er⸗ ſtand. (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1 117.— Telegramme: An nkfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 229 Jelegiammeitung Reichsaußenminiſter von Neurath hat vor Vertretern der Preſſe über ſeine Genfer Ein⸗ drücke und den deutſchen Standpunkt zur Gleichberechtigungsfrage geſprochen. Ueber die Auswirkung der Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgele⸗ genheit wird mitgeteilt, daß die Reichsregie⸗ rung ihren Wirtſchaftsplan und die nur für die Uebergangszeit beſtimmte Verordnung nicht preisgibt. *. Die deutſch⸗belgiſchen Kontingentierungsver⸗ handlungen haben am Freitagvormittag be⸗ gonnen. Der deutſche Delegationsführer, Mini⸗ ſterialrat Walther, legte den deutſchen Stand⸗ punkt dar. * Der Verein deutſcher Zeitungsverleger hat gegen den„Angriff“ und deſſen Herausgeber, Dr. Göbbels, eine einſtweilige Verfügung er⸗ wirkt. Dr. Göbbels hat gegen die einſtweilige Verfügung des Scherl⸗Verlages Wiverſpruch erhoben. ** Verhandlungen zwiſchen Vertretern der Deutſchen Volkspartei, des Chriſtlich⸗Sozialen Vollsdienſtes und der Deutſchen Staatspartei über ein Zuſammengehen bei der Reichstags⸗ wahl ſind geſcheitert. Die kommuniſtiſchen Mitglieder des Aus⸗ wärtigen Ausſchuſſes haben den Vurſit! den? des Ausſchuſſes, Dr. Frick, um ſofortige Ein⸗ beruſung des Ausſchuſſes erſucht. ** Am Freitag nachmittag fand eine Vorbeſich⸗ tigung der Deutſchen Luftfahrtausſtellung„De la“ Berlin 1932, die Samstag eröffnet wird, ſtatt. E Melegſchaft des Alexanderwerkes in Remſcheid iſt wegen beharrlicher Arbeits er⸗ weigerung friſtlos entlaſſen worden. Die Die der Heuſchel& Sohn A.⸗G. in Kaſſel hat legſchaft die Arbeit, die ſie Freitag vor⸗ tedergelegt hatte, wieder aufgenom⸗ Men. 2. Die Flieger von Gronau, der zum Ehren⸗ bürger von ila ernannt k. iſt am Freitag in Zambvanga, bei der Weſcküſte der Philippineninſel Mindanao gelandet. 1 1 de 7 Der Reichspräſident hat dem Präſi denten der griechiſchen Republik aulüßſflich des Grd⸗ bebenunglücks telegraphiſch ſeine herzliche Aln⸗ teilnahme zum Ausdruck gebracht. 8 — 7 Fyret Der Reichsminiſter des Auswärtigen, herr von Neurath, hat Botſchafter von Pritt⸗ witz vor der Rückkehr auf ſeinen Poſten in Waſhington empfangen. * Das britiſche Kabinett iſt Freitag zuſammen⸗ getreten und hat außer den indiſchen Auge⸗ legenheiten auch die Abrüſtungsfrage erörtert. Die neuen Miniſter, die noch nicht vereidigt ſind, nahmen an der Situng nicht teil, In Neukölln gerieten ein Nationalſozialiſt und ein Kommuniſt in einen heftigen Streit; ver Nationalſozialiſt gab fünf Schüſſe ab, die ſeinen Gegner u. einen unbeteiligten Straſten⸗ paſſanten ſchwer Verleßten. Gemeindewahlen abgelehnt Berlin, 29. 9. Der vom Preußiſchen Land⸗ tag vor kurzem angenommene Geſetzentwurf, wonach die Kommunalwahlen in Preußen mit der Reichstagswahl am 6. November ſtaitfin⸗ den ſollten, wurde heute vom Preußiſchen Staatsrat mit 74 Stimmen aller Parieien gegen 6 kommuniſtiſche abgelehnt. Damit gilt das von den Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten angeſtrebte Ziel der Vorverlegung der Gemeindewahlen als endgültig geſcheitert, da zur Zurückmeiſung dieſes Einſpruchs eine Zweidrittelmehrheit des Landtages notwenvig 5 0 ——— U Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1% Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim eiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 9 Zeitung Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Samstag, den 1. Oktober 1932. Schießerei in der Berliner Unlerwelt Zwei Verletzte. Berlin, 30. 9. Im Norden Berlins fuhren ge— gen Mitternacht vor einer Wirtſchaft zwei Taxen vor, aus denen mehrere Perſonen aus⸗ ſtiegen und in das Lokal gingen. Nachdem ſich die Leute in dem Lokal aufgehalten hatten ver— ließen ſie es kurz darauf und bald wurde ein in der gleichen Straße liegendes Lokal von der Geht es wirkl Berlin, 30. 9. Nach den Meldungen, die dem Reichsarbeitsminiſterium von ſeinen Schlich— tern bis zum 29. September zugingen, konnten in Anwendung der Verordnung rund 13 000 Arbeitsloſe in Arbeit treten. Sie viele wegen des betrieblichen Klein— krieges in Form von wilden Streiks oder we— gen der Drohung mit einem ſolchen Streik nicht eingeſtellt werden konnten oder gar wie— der ausſcheiden mußten, ſteht nicht feſt. Es ha⸗ ben auch noch nicht alle Schlichter die gefor— derten Meldungen gemacht. Im allgemeinen liegt die Kurve der Arbeits— loſenziffer noch höher als um die gleiche Zeit des Vorjahres. Die Kurven 1931 und 1932 laufen aber auch jetzt noch nicht parallel, ſie nähern ſich einander, wie wenn ſie den ge— meinſamen Schnittpunkt ſuchen wollten. Ende Auguſt hatte ſich, im Gegenſatz zum Vorfahre, auch die Beſchäftigtenziffer auf der Julihöhe gehalten. Die Reichsregierung gibt ihren Wirtſchafts⸗ plan um die— nur für die Ueberganaszeit beſtimmte— Verordnung nicht preis. Sie er⸗ wartet einen Abbau der Arbeitsloſigleit und ich aufwärts? Die erſten Auswirkungen der verordnung zur Erhaltung und ermehrung der Arbeitsgelegenheil: und 13 000 Neueinſtellungen gegenüberliegenden Straßenſeite beſchoſſen. Dadurch wurden zwei Perſonen verletzt, und zwar der Schankwirt Fritz Zimler und ein Straßenpaſſant Emil Schäfer. Die beiden Ver- letzten wurden nach dem jüdiſchen Krankenhaus“ gebracht. Den Tätern gelang es, unerkannt zu entkommen. Die Nachforſchungen ſind bisher ergebnislos verlaufen. Anſcheinend handelt es ſich um eine Auseinanderſetzung zwiſchen Ringvereinsmitgliedern. einen Ausbau der Belegſchaften. Die Be⸗ hauptung in einem Teil der Preſſe, daß die Gewerkſchaften aller Richtungen die Streiks für berechtigt halten, hat ſich als unrichtig er⸗ wieſen. Es iſt anzunehmen, daß der gewalt⸗ ſame Widerſtand gegen Grund und Zweck der Verordnung an dem Verſtändigungswillen der Betriebe u. ihrer Belegſchaften ſcheitern wird. Jedenfalls ſteht die Reichsregierung nach wie vor auf dem Standpunkt, daß in der Anwen⸗ dung der Verordnung durch den Arbeitsgeber eine Verletzung weder des Arbeitsvertrages, noch des Tarifvertrages gefunden w ut. daß etwaige gewaltſame Gegenn einer Tarifpartei deshalb eine Verletzung der tariflichen Friedenpflicht darſtellt. Vom 1. Oktober an kann für die Einſtellung von Arbeitsloſen auch die Anwartſchaft auf die Beſchäftigungsprämie in Form von Steuer— gutſcheinen erworben werden. Von dem Zu— ſammenwirken aller Maßnahmen erwartet die Reichsregierung eine Verbeſſerung des Ar— beitsmarktes. Sie wird, wenn die Erwartung ſich erfüllt, die Unterſtützungsſätze in der Ar— beitsloſenhilfe für die rauhe Jahreszeit er— höhen. Wir wollen helfen! Zur Eröffnung der Winterhilfe 1932/55 Von Prälat Dr. B. Kreutz, Freiburg i. Br. „Unſere Hilfe iſt im Namen des Herrn.“ Wieder klingt mit dem anhebenden Herbſt ein heller Ruf durchs Land; der große Appell an Men⸗ ſchengüte und Menſcheuliebe, bereit zu ſein zu frohen Taten chriſtlicher Hilfe. Wir ſind an dieſen Ruf wahrhaftig gewöhnt im lieben Vaterland ſeit die große Heimſuchung des wohlſtandzertrümmern— den Weltkrieges über uns kam. Seitdem reihte ſich Prüfung an Prüfung für unſer Volk, endlos, ſo⸗ daß wir in Bangen und Zagen oftmals frugen, wann denn endlich das Ende käme von ſoviel Pein. Wir hofften immer, Jahre rannen ins Land, aber es zeigte ſich, daß, die da kamen, ſchlimmer waren als die gingen. Not wurde unſer ſtändiger Gaſt, und ſo richteten wir uns auf Not ein; wir be— obachteten, wir kontrollierten ſozuſagen uas und die Not, die an uns und an unſerem Volks gehrte. Unſere Augen wurden geſchärft, Not zu ſehen. Wir gewahrten die Zahlloſen, die entweder ſchon länger Mangel litten oder denen die Not erſtmals über die Schwelle trat. Wir ſahen hohlwangige Kinder, in den Augen die wehe Bitte um Brot; viele der Mütter aber vermochten den. hungernden Kindern nicht zu geben, wonach ſie verlangten. So drang der klagende und bald anklagende Weh⸗ ruf von Millionen deutſcher Mütter durchs Land, die für das Leben, das ſie geboren, oft nicht mehr hatten als bittere Tränen, dies Leben zu beweine“ Wir ſahen eine Jugend um uns heranwachſen, v. die Not Tag um Tag Gefährtin war; Jugend, der ſich der Sinn ihres Daſeins zu verdunkeln begann, noch ehe ſie dieſes Daſein ganz begreifen konnte: kein Raum für drängende Kraft emporwollender Jungmannſchaft. Zu hunderttauſenden ſtehen ſie bis zur Stunde vor den Toren der Zukunft, hof⸗ fend auf Einlaß in ein ſchöneres Land! Am bit⸗ terſten aber iſt doch, was ernſte, reife Männer er⸗ beben läßt in Wallungen von Zorn, Scham und Jammer: daß ſie die ſtarke Kraft ihrer Arme, daß ſie das ſchöpferiſche Sinnen ihres Verſtandes, daß ſie ihr tatbereites und erfülltes Mannestum nicht bewähren dürfen in froher Arbeit für Weih und Kind und Vaterland. Dies ſcheint aller Prüfun⸗ gen härteſte, weil aus ihr Verbitterung wächſt, die das Leben bis ins Innerſte pergiftet . a deutsche Von da aus deres war, ls der Ruf nach Brot. Wir ſpür e. bald: Hunger ärmſter Kinder, Tränen der Müt⸗ ter, das graue, ungewiſſe Schickſal der Jugend und das tiefe Leid werkloſer Männer, all dies war Not, die längſt nicht mehr durch Speiſe, Trank und Ar⸗ beit allein von den Menſchen genommen werden konnte; hier brannte größere Not der Seelen und Herzen, der man mit üblichen Mitteln äußerlicher Stillung vergeblich begegnen würde. Als innerſten Kern auch unſerer äußeren Not erkannten wir die Friedloſigkeit der Seelen; die nicht mehr oder nicht mehr genug in Gott gegründet ſind, als daß ſie ausreichend Kraft haben könnten, ſchſveres Schickſal zu meiſtern oder gar anderen tragen zu helfen! Was aber tun, wie helfen in der Ratloſigker— ſolchen Daſeins? Wie aufrecht bleiben und andere aufrichten? Wie die Not im Vaterland wenden, die große Not am Leiblichen und die größere Not der Herzen? So frugen wir in banger Sorge. Da ſchlug Gott aus den Steinen Feuer: aus dem Elend die— ſer Zeit ſtiegen frohe Opferbrände gottentzündeter Liebe. Der Chriſt erwachte, der Bruder, die Schweſter; es drängte ſie, zu wirken, zu helfen, zu tröſten. Und ſiehe, groß an Zahl wie die Scharen der Hilfeſpendenden, wurden bald auch die Reihen der Helfer. Ihr Blick war erhoben zu den Bergen, von denen Hilfe kommt und das immerwährende Gebet ihrer Herzen war wie eine Woge grenzen— loſen Vertrauens, das ſich vereinigte mit dem ewigen Urquell aller Kraft und Stärke: „Adjutorjum noſtrum in nomine Domini— Unſere Hilfe iſt im Namen des Herrn“. In dieſem Zeichen ſtanden die überwältigenden Anſtrengungen der freien Liebestätigkeit der deut⸗ ſchen Katholiken zur Bannung der Volksnot im letzten Notwinter. Das Wort von der Hilfe, die im Namen des Herrn waltet, war wie ein Moſes⸗ ſtab, der Waſſer ſchlug aus ödeſtem Fels. Wir ſahen beglückt die Bächlein der Hilfe rinnen, wir ſahen ſie ſich tummeln in den ſtattlichen Waſſer⸗ läufen unſerer Vinzenz⸗ und Eliſabethvereine, wir ſahen ſchließlich alle zum mächtigen Strom der Viernheimer Anzeige r (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ene 49. Jahrgang der der Not geleitet und weil es Waſſer der Liebe waren, blühte ſelbſt die Wüſte! Man kann nur ſtaunend ſtehen vor den Wun⸗ dern der Liebe, die da in den Monaten großer Not geſchahen: Caritas, das hat ſich wiederum herr⸗ lich gezeigt, iſt das Schönſte was noch in Menſchen⸗ herzen glüht. Seliges Erbe aus Paradieſeszeiten, Brüderſchaft und Schweſterſchaft. Caritas möchte ja die ſtreitenden und leidenden Menſchen umſchaf⸗ fen wie ſie einſt waren, ehe Kain den Abel erſchlug. Sie iſt es, Caritas, die in den Menſchen Sehnſuchtz entzündet zum Gut- und Gütigſein, daß ſie freu— dig ſprechen: Wir wollen helfen! Vernehmen wir aufs Neue dieſe Parole der Liebe. Der Gewiſſensruf, der an unſere Seelen dringt, es iſt Gottes Stimme: „Heute, wenn Ihr ſeine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht“. Jetzt muß ſich wieder erweiſen, in welchem Maße wir noch Edelmenſchen und Vollchriſten ſind. Die Caritas geht in dieſen Wochen durch Dörfer und Städte und hält allen, die noch Brot und Arbeit und darum noch zu geben haben, die bittende Hand hin: Für die Millionen Brüder und Schweſtern, die auch in dieſem Jahre hungern und frieren müßten, wenn die Güte der Nächſten ihnen nicht Speiſe, Kleid und Wärme böte! Dem katholiſchen Deutſchland darf beſtätigt werden, daß es in der Not vergangener Jahre und gerade im letzten Winter eine Opferkraft ſondergleichen gezeigt hat. Dieſe Kraft nicht zuletzt iſt es doch geweſen, die uns vor dem Aeußerſten, vor Aufruhr und bru— dermörderiſchem Streit im Innern bewahrte. Die Horizonte dieſes Jahres ſind nicht minder dunkel: es wird jede Kraft und jedes Kräftlein angeſetzt werden müſſen, wenn wir ohne Schaden aller Ge— fahren Herr werden wollen. Helfende Liebe wird da immer wieder büſe Geiſter beſchwören und gute rufen. Geber und Beſchenkte müſſen zu einer Not— gemeinſchaft zuſammenwachſen. Haben wir doch Ehrfurcht vor dem oft heroiſch getragenen Leid der Vielen! Sie ſind die gro— ßen, demütig ſtillehaltenden Laſtträger dieſer Zeit. Der Dienſt, den ſie mit ihrem Dulden leiſten, iſt größer denn jede Gabe, die man ihnen reicht. Ler— nen wir auch, daß das Größte an der Gabe der Anteil unſerer guten Geſinnung iſt. Was wir ſpenden, ſei nicht widerwilliges Sichloskaufen von läſtig empfundener Pflicht, ſondern befreiende, ganz freiwillige Loslöſung vom Materiellen. Es kann unſerer Zeit nur gut geraten, wenn möglichſt, viele erkennen, daß die ungeiſtigſten aller Bezieh⸗ ungen die des Menſchen zum Beſitz ſind! Dieſe Zeit verlangt anderen, ſie will ganzen Einſatz! Darum tut es not, unſere Gabe für fremde Be— dürftigkeit durch den Adel lauterſter Geſinnung umzuwandeln. Dann nur iſt ſie wert,„Opfer“ zu heißen, würdig des Altars, den wir ſo oft(und beinahe ebenſo oft gedankenlos!) den„Altar des Vaterlandes“ nennen. Dieſes Jahr der Deutſchen iſt friedlos. Der Thron der deutſchen Zwietracht ragt faſt bis an die Sterne. Der Erſchütterungen und des leidenſchaftlichen Haders iſt wahrhaftig kein Ende. Umſo mehr muß das heilige Vate⸗⸗ land von unſerer Liebe leben! Unſere größte Liebe wird die brüderliche und ſchweſterliche Hilfe ſein, die wir von Menſch zu Menſch, von Nachbarſchaft zu Nachbarſchaft leiſten. Wenn der Bauer dem Städter, der Begüterte dem Unbemittelten, der Arme dem Aermeren hilft, dann, ja dann lebt Deutſchland! Im ewigen Streit ſeiner Söhne ſtirbt und verdirbt das Reich. Darum iſt der Ruf, der jetzt erging:„Wir wollen helfen!“, ein Aufge— bot an alle edlen Kräfte der deutſchen Seele. Letz— tes Aufgebot vielleicht! Bald wird wieder Kampf— lärm toſen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird der Widerſtreit der Meinungen an aufwühlender Schärfe vergangenen Auseinanderſetzungen in nichts nachſtehen. Eine Ausſicht, die freilich ent— mutigend genug ſein könnte, wären wir nicht willens, beſonderer Not mit beſonderer Abwehr zu begegnen. Solcher Wille aber heißt uns jetzt han— deln! Alle, die noch an Deutſchland, an Bruderſein und Gemeinſchaft deutſcher Menſchen glauben, ſind aufgerufen, mit den Werken der kommen⸗ zu ſetzen: Ehe ſich Deutſchland wieder ſeiner Caritas zuſammenrauſchen. Die Waſſer aber 5 400 wurden durch Millionen Schöpfräder auf die ek. inneren Gegnerſchaft erinnert, möge es auf dem Kampfplatz erſchütternder Maſſennot einen Sieg der Liebe und Güte erſtreiten. Glend und Zwietracht wären durch ſolchen Sieg gleich getroffen! So beginne denn ein Kreuzzug der Liebe! In Gottes Kraft ſtreite dabei das katholiſche 5 unter dem Friedensbanner der Cari⸗ as 5 . den Winterhilfe eine große, verſöhnende Tat e