Zwangs⸗Verſteigerung. Morgen Freitag, den 14. Okt. 1932, verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Ver⸗ ſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle, öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung: Mobilien, Eiurichtungs⸗ und Gebrauchs⸗ gegenſtände aller Art, darunter 1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, 1 Schreibtiſch, 1 Vertikov, 1 Büffet, 1 Vertikov, 1 Tiſch, ferner 1 Partie Damenſchuhe, 1 Radioan⸗ lage, 1 Klavier, Lelektr. Lampe, 2 Pritſchen⸗ wagen, 1 Kaſſenſchrank, 2 Schreibmaſchinen, 2 Pferde, 2 Kühe, mehrere Schweine u.a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nach⸗ mittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Wein⸗ heimerſtraße. Lampertheim, den 13. Okt. 1932. Reichard, ſtellv. Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Tuhangs-Berstelosrunb. Samstag, den 15. Oktober 1932 vor- mittags 11,30 Uhr verſteigere ich öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung Die Kartoffeln Je Flur 18, Nr. 60, Los 15= 1250 qm. Die Kreszens wolle vorher eingeſehen werden. Zuſammenkunft der Steigliebhaber im Rathaus. Viernheim, den 13. Oktober 1932. Roßmann, Vollziehungs⸗Beamter. Bekanntmachung. Reichstagswahl am 6. November 1932. Die Stimmkarteien werden vom Sonntag, den 16. Oktober 1932 bis Sonntag, den 23. Oktober 1932 zu jedermanns Einſicht auf dem Rathauſes(Sitzungsſaal) ausgelegt. An Werk- tagen erfolgt die Auslegung während der üblichen Büroſtunden von vormittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr, an den beiden Sonntagen dagegen nur von vormittags 9 bis nachmittags 1 Uhr. Wer die Stimmkartei für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann hiergegen ſchriftlich oder zu Protokoll bei der Bürgermeiſterei während der obigen Auslegungsfriſt Einſpruch erheben. Viernheim, den 11. Oktober 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. g J. V. Roos. An Futtermittel habe ich auf Lager: Weizenfuttermehl, Weizenkleie, Weizennachmehl, Treber, Schnitzel, Malzkeime, Viehſalz. Reps und Erdnußkuchen. Gerſte, Hafer und Mais- ſchrot. 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Hartmann, Mannheim. Anſfchliegend Festbankett unter der Mitwirkung hieſiger und auswärtiger Brudervereine, und der Kapelle Hanf⸗Blank. Abends 8% Um Familienfeier liſche Leitung: Die verehrl. Einwohnerſchaft, insbeſondere unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder nebſt Angehörigen laden wir zu dieſer Jubi⸗ läumsveranſtaltungen herzlichſt ein und bitten um recht zahlreichen Eintrittspreis zum Konzert inel. Programm 60 Pfg. ceccece(ee(eee ee Sänger Einheit 1672 60 1932 Brüder in Ein⸗ tracht wohnen! ecccõCõ(eé6(c(cecccccccccgecéesek mit Tanz gelegenheit Eintrittspeis zum Feſtbankett und zur Abend ⸗Veranſtaltung frei! * Entſchließung ſck Biernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) i ö eſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- urn N 140 Mt frei 15 Haus gebracht.— Gratisbeila attuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjähr 5 8 0 kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ad Feiertage.— Bezugspreis monatl. en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ich einen Fahrplan ſowie einen Wand— Viernheimer Zeitung 8 Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nummer 240 g Die Wirtſchaftswothe. ie Zwickmühle der Handelspolitik.— Pro- ſſor Sombert zum Wirtſchaftsprogramm. in Drittel der deutſchen Geſamlkproduklion urch die Landwirkſchafl.— Die Hackfruchk⸗ nte.— Gegen weitere Verringerung der Juckerquoke. Der Streit um die neue deutſche Handels- olitikgeht mit unverminderter Heftigkeit beiter. Es liefen ſogar Gerüchte um, daß uch innerhalb des Reichskabinetts tiefe Mei⸗ ungsverſchiedenheiten über die Kontingen⸗ lerungsfrage beſtünden und daß der Reichs⸗ rnährungsminiſter zurücktreten wolle; ſelbſt diederholte amtliche Dementis haben dieſe zehauptungen nicht ganz zum Schweigen bringen können. Während der Reichs⸗ andbund gerade jetzt wieder in einer ſchärfſten Proteſt„gegen die bisherigen Verſchleppungsmethoden“ auf dem Gebiete des Schutzes der deutſchen Agrar— produktion gegen die ausländiſche Konkur⸗ enz erhob und forderte, daß die Regierung endlich autonom die Kontingente eſtſetze verſtärken ſich die Warnungen die aus den Kreiſen der Ausfuhrindu⸗ ſtrie und des Ausfuhrhandels an die zuſtändigen Stellen gerichtet werden; von deutſchen Firmen im Aausland wird die deutſche Regierung geradezu beſchworen, von den geplanten Maßnahmen abzuſehen, da ſich jetzt bereits die ſchlimmſten Folgen zei⸗ gen. Die weltbekannte Humboldt⸗Deutzmoto⸗ ren AG. in Köln, die etwa 60 Prozent ihrer Produktion ins Ausland liefert, ſchreibt in ihrem Geſchäftsbericht:„Wenn die Freunde der verheerenden Kontingentierungspolitik immer noch nicht eingeſehen haben, daß die— ſe Politik das Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung ſelbſt torpedieren muß. und venn ſie durch den Sturm der Entrüſtung in verſchiedenen für uns ſehr wichtigen Län⸗ dern noch nicht eines beſſeren belehrt ſein ſollten, ſo ſollten ſie mehr als bisher auf die Erfahrungen ſolcher Betriebe hören, die in jahrzehntelanger Arheit ein ſehr erſprieß⸗ liches Auslandsgeſchäft aufgebaut haben, das nun durch eine falſche Politik in Scherben zu gehen droht. Auf dieſe Weiſe„kurbelt“ ian nicht an.“ Daß anderſeits unſere Land— wirtſchaftliche Erzeugung des Schutzes be⸗ darf, iſt nicht zu beſtreiten. Eine peinliche Zwickmühle für uns! Mit der Bemerkung des Reichskanzlers in ſeiner Münchener Re— de, die von der Kontingentierung betroffe— nen Länder ſollten eben dafür ſorgen, daß nder ganzen Welt die Zollmauern abge— baut werden, iſt praktiſch nichts geholfen. Daß in der Wirtſchaft noch keine Regie— ungsmaßnahme jemals einen ſo günſtigen Widerhall gefunden habe wie die Wirt⸗ chaftsprogramm der Reichsre⸗ gierung, wird als eine kleine redneriſche ebertreibung betrachtet, es ſei denn, daß man die Arbeitnehmer und weite Kreiſe des mittelſtändiſchen Gewerbes nicht zur Wirt⸗ chaft zählt. Daß auch die Wirtſchafts wiſſenſchaft Bedenken hat, zeigen Aus⸗ aſſungen des bekannten Nationalökonomen Profeſſor Sombart, die, ob man ihnen uſtimmt oder nicht, auf jeden Fall Aufmerk⸗ amkeit verdienen. Er geht von der Ueber⸗ nduſtriealiſierung Deutſchlands und Euro— pas aus und erklärt, es habe keinen Sinn, daß man ratlos der Induſtrie die Mittel zur Verfügung ſtellt, um ihre Produktion noch ausdehnen zu können. Jede Maßnahme habe vielmehr darauf Rückſicht zu nehmen Pob denn für die vermehrte Produktion auch ein Markt vorhanden iſt. Wenn das Mitte! der Steuergutſcheine die beabſichtigte Wir⸗ N kung habe, nämlich die Induſtrie zur Aus— weitung der Produktion anzutreiben— was aber noch keineswegs ſicher ſei— ſo würde das doch keine 1 Geſundung de⸗ kranken Volkswirtſchafts ren, weil der vermehrten Produk⸗ tion kein geſicherter Abſatz gegen- Schlagern würde. Sombart kommt zu dem chlu es müſſe zunächſt für einen ſicherer arkt im Inland Sorge getragen wee örpers herbeifüh⸗ die Behebung der (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. 25 Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 14. Oktober Die Einful 49. Jahrgang jrkontingente. Rede des Reichsernährungsminiſters.— Differenzen im Reichskabinett? Berlin, 14. Oktober. Fachabteilung für Haupt- Auf der Tagung der Gartenbau der preußiſchen landwirtſchaftskammer in Berlin erklärte der Reichsernährungsminiſter Frei— herr v. Braun nach einleitenden Worten mit ſtarker Betonung, daß er entſchloſſen ſei den einmal beſchrittenen Weg der Konkingentierung weiler zu gehen. Er berief ſich dabei auf die gleichlautenden Erklärungen des Reich in München Die Kontingentierung ſolle ke Abſchließung vom Jeben des skanzlers Ausland be aber eigenen 2 Der Reichsernährungsminiſter daun daß der Ge kenden zweig unierer ſtete und daher Anſpruch Allein 315090 Menſe beit, das iſt immerhi beilerzahl im Erzberghe lichen normalen Berka bau ſich auf rund eine liefen. Die Ausführungen des Reichsernährungs— miniſters wurden mit Zuſtimmung aufge— nommen. Meinungsverſchiedenheiten iber die Kontingente? Obwohl amtlich immer wieder betont wird, daß das Reichskabinett ſich über alle wirtſchaftlichen Maßnahmen völlig einig ſei, tauchen immer wieder Gerüchte über Differenzen hrend die jähr⸗ iſe im Garken⸗ arde Mark be⸗ auf, die ſich innerhalb der Reichsregierung bezüglich der Frage der Einfuhrd roſſe⸗ lun'g zeigen. Es wird behauptet, daß in dieſer Frage zwei Richtungen im Reichska⸗ binett beſtünden: Der KReichsernährungsminiſter, der Reichswehrminiſter und der Reichsar⸗ beilsminiſter ſeken ſich ſcharf für eine Ginſchränkung der Einfuhr durch Kon⸗ tingentierung ein, während Reichs⸗ finanzminiſter und Reichswirkſchaflks⸗ miniſter gegenteiliger Auffaſſung ſeien. Obwohl man immer wieder verſucht hahe, die Meinungsverſchiedenheiten zu überbrük— ken, beſtänden die Differenzen weiter. Unter dieſen Umſtänden ſei damit zu rechnen, daf die Frage der Kontingente zunächſt einmal zurückgeſtellt werbe, mindeſtens bis nach den Reichstagswahlen. Wir verzeichnen, dieſe Gerüchte die na⸗ türlich ſehr ſchwer auf ihre Michikigkoit nach⸗ zuprüfen ind glus der Rel des Neichser. aahrungsminiſters, die wir oben erwähnt zaben, geht hervoc, daß jedenfalls er nach vie vor feſt entſchloſſen iſt, auf einer Kon- ingentierung der Lebens milkeleinfuhr zu deſtehen. Sein Hinweis auf die Münchener Rede des Reichskanzlers bezweckt offenbar. den Beweis dafür zu erbringen, daß auch der Reichskanzler ſeiner Auffaſſung iſt. Das ſſt wohl auch der Fall, würde aber immer noch nichts gegen die Gerüchte beweiſen, daß indere Mitglieder des Reichskabinetks an- derer Meinung ſind. Die von der Reichsregiereung zu den Ver— handlungen mit den fremden Regierungen entſandte Kommiſſion wird im Laufe der nächſten Woche zurückerwartet. Wahrſcheinlich wird ſie nur über wenig poſikive Erfolge berichlen können denn die Widerſtände, auf die ſie überall ge— ſtoßen iſt, ſind ſehr groß. Im Zuſammen⸗ hang damit wird behauptet, daß die Reichs⸗ regierung unter Umſtänden einfach dazu übergehen wolle, von ſich aus, das heißd alſo, ohne vorherige Zuſtimmung der in Frage kommenden fremden Länder die Kontingen— tierung der Einfuhr durchzuführen. Zu den ſozialpolitiſchen Maßnahmen. Berlin, 14. Oktober Die zuſtändigen Abteilunngen des Reichsarbeitsminiſteriums ſind zurzeit mit der Ausarbeitung der Maßnah⸗ men beſchäftigt, die der Reichskanzler in ſei— ner Münchener Rede b angedeutet hat. Es handelt ſich u. 4 darum, gewiſſe Un- ebenheiten in den bisherigen ſozialpolitiſchen Maßnahmen, ſo auch hinſichklich der Arbeits- loſenunkerſtützung uſw. auszugleichen. Es iſt möglich, daß die Ausarbeikung der Pläne bereits in der nächſten Woche beendet ſein wird. Wenn dieſe amtliche Meldung von einem Ausgleich von„Unebenheiten“ ſpricht, ſo handelt es ſich dabei um Erwägungen über Wiederheraufſetzung der durch die Notver— ordnung gekürzten Renten. Die Arbeitsbeſchaffung. Ein Berliner Blatt hat berichtet, daß die⸗ ſer Tage im Reichsfinanzminiſterium eine Konferenz ſtattgefunden habe, in der über die Arbeitsbeſchaffung durch die Gemeinden beraten worden ſei. Im Vordergrunde habe die Finanzierungefrage geſtanden. Es ſei beabſichtigt für 200 Millio— nen Mark Aufträge zu vergeben. Im Reichsfinanzminiſterium iſt, wie von zuſtändiger Stelle hierzu mikgekeilt wird, von einer ſolchen Beſprechung nichts belannk. Der Plan. der in dor ganzen Meldung ge⸗ eh meint ist, wiro von den zuftandigen Stellen zurzeit noch geprüft, ſo daß ſich ſehl noch nicht ſagen läßt inwieweit die in dieſem Plan zum Ausdruck kommenden Gedanken Ver- wertung finden. Die Reichsregierung dürfte jedoch nicht geneigt ſein irgend melchen Plä⸗ nen zuzuſtimmen, die die deulſch⸗ Währung oder den Kredit in irgendeiner Wie geführ⸗ den können. * Hausſuthungen im ganzen Reich. Es wird Bach illegalen Schriften geforſcht. Berlin, 14. Oktober. Auf Neranlaſſung des Oberreichsanwalts nahm die politiſche Polizei am Donnerskag früh in zahlr Skädten des Reichs über- raſchende Ha ngen vor. Geſucht ver- den illegale ſchriften. In Berlin wur- den haupfſächlich kommuniſtiſche Druckſchrif⸗ ten geſucht. Die Juſtizpreſſeſtelle Königsberg teilt mit: In dem Verfahren»ur weiteren Auf— klärung der Königsberger Vorgänge am 15 Auguſt 1932 hat auf Anordnung des Ermitt⸗ lungsrichters beim Sondergericht in den Go⸗ ſchäftsräumen der Schutzſtaffel der NSDAP. eine Beſchlagnahme von Schriften⸗ material ſtattgefunden. Ueber das Er⸗ gebnis der Beſchlagnahme können Mittei⸗ lungen im Intereſſe einer ungeſtörten Fort— führung zurzeit nicht gemacht werden. Verſommlungsverkote. Der Düſſeldorfer Polizeipräſident hat alle bisher angemeldeten nationalſozia⸗ liſtiſchen Wahlverſammlungen verboten. Das Verbot wird damit begründet, daß nach den bisherigen Erfahrungen ein Teil der Anhän⸗ ger der NSDAP. ein äußerſt undiſziplinier⸗ tes Verhalten an den Tag gelegt habe, und daher dantit gerechnet werden müſſe, daß von dieſein Teil der Parteimitglieder ſchon beiſpielsweiſe einfache Zwiſchenrufe Anders— denkender mit Gewalttätigkeiten beantwortet werden könnten.— In Weſterland auf Sylt ſollte eine öffentliche Kundgebung der NSDAP. ſtattfinden, auf der Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen und Landtagsabge— ordneter Engel-Berlin ſprechen ſollten. Die Veranſtaltung iſt von der Ortspolizeibehörde unter Verufuͤng auf die letzten Beſtimmun— gen der Reichsregierung verboten worden. In Düſſeldorf iſt eine Verſamm⸗ lung des Kampfbundes für deut ſch e Kul⸗ tur, für die Alfred Roſenberg-München als Redner vorgeſehen war, von der Polizei verboten worden.— In Hamburg wur⸗— de eine kommuniſtiſche Verſammlung ver— boten. aͤn einer einzigen Steue, wo Vermehrung der Gütererzeu⸗s einen ahn r und das iſt die Landwirtſcha t. Er emp⸗ fehlt ſchließlich eine Kreditſchzpfung, aus Staatsinitiative, um zahlreiche, Aufgaben im Bereiche der deutſchen Landwirtſchaft durch— zuführen.. 11 8 lſo beim Nachdenken über e de Wireschaftotrihl dle wieder auf das deutſche Grundprob em: ie abb e Daß aber eine 0 landwirtſchaftliche Produktion nicht 915 gleichzeitig einen Markt ſchafft, beweiſen 11 neueſten Zahlen. Die Warenproduktion 5 deutſchen Wirtſchaft, induſtrielle und land— wirtſchaftliche, hat ſich in den letzten Jahren in ganz verſchiedener Weiſe entwickelt. Wäh⸗ rend die Induſtrieproduktion um 41 Prozent zurückgegangen iſt, hat ſich die Menge der von der Landwirtſchaft verkauf⸗ len Waren nur um 1 Prozent nermindert den, und zwar eine dauernde gung gleichzeitig Der Anteil der Lanowuͤrtſchaft an der Erzeugung Deutſchlands insgeſamt hat ſich außerordentlich erhöht; er betrug im letz⸗ ten Wirtſchaftsſahr mehr als ein Drittel ge— genüber etwa 23 Prozent in den früheren Jahren. Das bedeutet nun nicht, daß die Landwirtſchaft von der Kriſe nur wenig be— troffen wäre. Man darf nicht vergeſſen, daß das Schwergewicht der ſchwierigen Lage der Landwirtſchaft nicht in der Menge, ſondern in dem Rückgang der Preiſe liegt. Es zeigt ſich alſo, daß der Bauer mit ver⸗ ſtärktem Fleiß ſeine volkswirtſchaftliche Auf⸗ gabe zu erfüllen trachtet, daß ihm aber ein geringerer Preis für ſeine Mühen winkt. Das zu ändern, iſt Sinn des Agrarpro— gramms. Die neueſte amtliche Schätzung der dies⸗ jährigen Hackfruchternte hat nach Mit⸗ teilung des Statiſtiſchen Reichsamtes an Spätkartoffeln einen Geſamtextrag pon rund 425 Miſjanen Nonnen, an Zuk⸗ kerrüben von% weilltonen Tonnen und an Runkelrüben von rund 30 Millionen Tonnen ergeben. Einſchließlich der der Frühkartoffeln hätten wir 45,35 Millio⸗ nen Kartoffeln zu erwarten, eine der größ— ten Ernten der Nachkriegszeit. Die Zuk⸗ kerrunenernte dagegen bleibt hinter denen der Varjagre weit zurück, und zwar um über 32 Prozen! hinter der voi 1931. Die Urſache dafür liegt an der ſtarken Einſchrän⸗ kung des Zuckerrübenanbaues, der ſich auf Grund der internationalen Abmachungen gegenüber 1931 weiterhin um 110 000 Hektar das ſind 29 Prozent, in Deutſchland verrin⸗— gert hat. Einer weiteren Verminderung ſei⸗ ner Quote muß ſich Deatſchland ganz ent⸗ ſchieden entgegenſtellen. Kuba hat fetzt gera— de auf der Brüſſeler Zuckerkonfe⸗ renz hartnäckig eine Erhöhung ſeines Aus⸗ fuhranteiles auf Koſten der anderen Länder verlangt. Echo der Papen⸗Rede. Zuſtimmung und Widerſpruch. Berlin, 14. Oktober. Die Münchener Rede des Reichs kanzlers findet, wie zu erwarten war, überall größte Beachtung und wird von allen Blättern eingehend beſprochen. Der deutſch⸗ nationale „Tag“ nennt die Rede eine kraft- und wirkungsvoll vorgetragene Zwiſchenbilanz der Reichsregie⸗ rung über ihre bisherigen Leiſtungen und Kämpfe, verbunden mit einer Vorſchau über die Pläne und Projekte der kommenden Re⸗ gierungstätigkeit. Die „Tägliche Rundſchau“ nennt den erſten Teil der Rede einen Recht⸗ fertigungsverſuch. Der zweite Teil, die Reichsreform und Verfaſſungspläne, bedeu⸗ teten einen Rückſchritt auf der ganzen Linie. Nach der a „Germania“ hat die Reichsregierung mit der Münchener Rede des Reichskanzlers jetzt den Wahl⸗ kampf eröffnet. Wenn der Entwurf zur Verfaſſungsrefoerm dem neuen Reichstag vorgelegt werde, werde man erkennen, ob er mehr ein Mittel zur Neuauflöſung des Reichstages ſein wird, oder ob er im Rah- men einer verſtändigungswillig herbeigeführ— ten politiſchen Bereinigung einen ausſichts— reichen Arbeitsſtoff für ihn darſtellen ſoll. Der „Vorwärks“ bezeichnet die Ausführungen des Reichs— kanzlers als das Programm der Gegenrevo— lution, demgegenüber das Blatt die Repu— Ait zur Verteidigung der Republik auf— ruft. Die Münchener Blätter. ſind von dem Kanzlerbeſuch im allgemeinen befriedigt. Nur der„Völkiſche Beobachter“ 15 die„Münchener Poſt“ üben ſcharfe Kri— ik. Hſtler gegen Papen. München, 14. Oktober. Hitler ſprach in Pocking im unteren Inntal vor etwa 10 000 Bauern aus Nieder— bayern und Umgebung ſowie von jenſeits der Grenze aus Oeſterreich. Hitler kritiſierte ſcharf das Papen'ſche Wirtſchaftsprogramm, das in Wirklichkeit nur dazu führe, die furchtbare materielle und ſeeliſche Notlage des deutſchen Volkes noch mehr zu verſchär— fen. Darüber könnten auch alle noch ſo dia— lektiſchen Reden nicht hinwegtäuſchen. Der wahre Zweck des 13. Auguſt ſei nichts an⸗ deres geweſen als der Verſuch, der national— ſozialiſtiſchen Bewegung die Verantwortung aufzubürden, ohne ihr den N Einfluß zuzubilligen. Das wiſſe heute das ganze deutſche Volk. Nur Herr von Papen behaupte jetzt noch immer das Gegenteil. Ein ſozialdemokratiſcher Proteſt. Berlin, 14. Oktober. Der Vorſitzende der SPD, Wels, hat ge— aen den Naſſus der Münchener Reichskanz⸗ lerrede, daß jeder ein Feind des Volkes ſei, der ſich nicht eindeutig hinter die Regierung Papen ſtelle bei dem Staatsſekretär des Reichspräſidenten Proteſt erhoben und ihn erſucht, dieſen Proteſt an den Reichspräſi⸗ denten weiterzuleiten. Staatsſekretär Meiß— ner erklärte, dieſem Wunſche entſprechen zu wollen. * Zwei Kanzlerreden am kommenden Sonntag. Berlin, 14. Oktober. Der Reichskanzler wird am Sonntag um 11.30 Uhr in Paderborn vor einem rößeren Forum eine Rede halten. Zu der zeranſtaltung ſind u. a. eingeladen der Ar⸗ beitgeberverband Paderborn und Umgebung, die Vertreter des Handwerks, des Einzelhan— dels und der freien Berufe, Vertreter der Ar— beitnehmerverbände uſw. Am Sonntag um 17 Uhr ſpricht der Reichskanzler im Dort⸗ munder Stadttheater auf einer Veranſtal⸗ tung, die von dem Zweckverband der Dort— munder Handelskammer einberufen iſt. Aus Heſſen und Naſſau. Landesausſchuß des heſſiſchen Zentrums. Darmſtadt, 13. Okt. Der Landesausſchuß der heſſiſchen Zentrumspartei tagte im Konkor⸗ diaſaal in Darmſtadt. Die Sitzung war aus allen Teilen Heſſens ſehr gut beſchickt. Nach eingehenden Referaten über die Reichs⸗ und Länderpolitik wurde einmütig die ſeitherige Kandidatenliſte zu den Reichstagswahlen, be⸗ ginnend mit dem Namen Dr. Brüning, Dr. Bockius⸗Mainz und endend mit Gewerkſchafts⸗ ſekretär Weſp⸗Darmſtadt, erneut beſtätigt. An ein Referat über die Reichspolitik ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die beſonders von den Vertretern der Arbeſterſchaft geführt wurde, die an den letzten Nolverord gangen ſcharfe Kritik übten. Straßenbau in der Provinz Starkenburg. Darmſtadt, 13. Okt. Der Provinzialtag der Provinz Starkenburg nahm den Voranſchlag für 1932. der mit 3.031 Millionen Mark ab⸗ an. Bezüglich entſprechenden“ schließt em Vorſayre 5,092 Waällionen Mark) der Streichung des Staatszu⸗ ſchuſſes zur Unterhaltung der Provinzſtraßen im Jahre 1932 wurde eine Proteſtentſchlie⸗ ßung gefaßt. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der ein einmalig großzügiges Notverordnungs⸗ programm für Straßenbau- und Straßenun⸗ terhaltung ausgearbeitet wiſſen will, wurde angenommen. Der auf die Provinz entfal⸗ lende Koſtenanteil ſoll durch eine Anleihe auf⸗ gebracht werden. 1 600 Proz. Vürgerſteuer in Mannheim Und doch 5 Millionen Defizit. Mannheim, 14. Oktober Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Der Stadtrat hat den Ankrag des Ober⸗ bürgermeiſters, die Bürgerſteuer vom 1. Ja- nuar 1933 ab mit dem böfachen des Landes⸗ ſatzes zu erheben, abgelehnt. Der Oberbürger⸗ meiſter hat daraufhin dieſe Maßnahme auf grund der Arkikel 10 und 11 der Badiſchen Haushaltsnokverordnung vom 9. Oktober von ſich aus angeordnek. Bekanntlich erhalten Gemeinden, die als Bürgerſteuer 1933 nicht mindeſtens das 5⸗ fache des Landesſatzes erheben, keine Zu⸗ ſchüſſe des Reiches zur Erleichterung der Wahlfahrtslaſten. Da es ſich hierbei für Mannheim um einen Betrag von über 3 Mil⸗ lionen handelt, iſt eine Erhöhung der Bür⸗ gerſteuer, die bisher in Höhe der dreifachen Landesſatzes erhoben wurde, unvermeidbar. Die Geſamteinnahme aus der erhöhten Würgerſteuer 1933 wird vorausſichtlich 271 Millionen Mark betragen. Trotz der Erhö— hung der Bürgerſteuer bleibt für das Rech⸗ nungsjahr 1932 ein ungedecktes Defizit von 4 995 000 Mark. Gegen Schlachtſteuer in Heſſen. Darmſtadt, 14. Oktober. Die heſſiſche Re⸗ gierung beabſichtigt, eine Schlachtſteuer ein⸗ zuführen, nachdem dieſe in faſt allen ande⸗ ren Ländern beſteht. Der Finanzausſchuß des Landtages hat einſtimmig beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, von der Einführung Abſtand zu nehmen. Der falſche Daubmann. Allerlei intereſſante Einzelheiten. Jreiburg, 14. Oktober Ueber den tollen Streich des Schneiders Ignaz Hummel, der ſich als Oskar Daubmann ausgab und feiern ließ, wer⸗ den noch weitere intereſſante Einzelheiten bekannt. daß man ihn in Endingen nicht erkannt hat, iſt geradezu rätſelhaft. Hummel hat nämlich in Endingen Ver⸗ wandte, die dort eine Gaſtwirtſchaft be⸗ treiben. Noch am 1. mai 1932 hal Hummel dieſe Verwandten in Endingen beſucht und vier Wochen ſpäker ſpielte er den aus der Kriegsgefangenenſchaft heimgekehr⸗ ten Daubmann, A daß ihn jemand er⸗ annte. Allerdings hat nach ſeiner Rückkehr Hum⸗ mel es immer zu vermeiden gewußt, ſich in der Oeffentlichkeit zu zeigen. Bei den Gele⸗ genheiten, bei denen er ſich in der Oeffent⸗ lichkeit zeigen mußte, wie z. B. bei der Emp⸗ beni auf dem Marktplatz, markierte er en körperlich und ſeeliſch Zuſammengebro— chenen. Hummel wird ſich in Freiburg we— gen Betrugs, Betrugsverſuchs, Urkundenfäl⸗ ſchung, falſcher Namensführung gegenüber Behörden ſowie Führung eines falſchen Paſ⸗ ſes zu verantworten haben. Der Belrug iſt zunächſt darin zu erblicken, daß ſich hummel vom deulſchen Konſulak in Neapel unter falſchem Vorgeben die Jahr nach Deutſchland bezahlen ließ, des weiteren dar n, daß er die zahlreichen Zuhörer ſeiner Vorkräge in ihrem Vermögen dadurch ſchä⸗ digte, daß er 1 0 vorſpiegelte, er berichte über ſeine Erlebniſſe in der Ariegsgefangen⸗ ſchaft. Ein Betrugsverſuch liegt weiter da⸗ rin, daß Hummel als Oskar Daubmann ei- nen Ankrag auf Kriegsrentenverſorgung ge⸗ ſtellt hat. Dieſer mil„Oskar Daubmann“ unkerſchriebene Ankrag ſowie verſchiedene 1 i ee e 0 0 eichnete Pro e erfüllen den Tatkbeſtand d rkun⸗ denfälſchung. 0 3 Schließlich hat er verſchiedene Male gegen⸗ über verſayiebenen Behoroen ieh ver far⸗ ſchen Namensangabe ſchuldig ge⸗ macht und ſich weiterhin auf den Namen 0 e elch n ausſtel⸗ en laſſen, alſo einen falſchen Paß geführt, was ebenfalls ſtrafbar iſt. e Die Reichsſtellen und der„Fall daubmann“, Berlin, 14. Oktober. „Die badiſche Regierung wird im Auswär⸗ tigen Amt eingehend Bericht über die Ange⸗ legenheit des falſchen Daubmann übermit⸗ teln, der alsdann an die franzöſiſche Regierung, die bekanntlich wegen Daubmann wiederholt bemüht worden iſt, weitergeleitet wird. Die zuſtändigen Reichs⸗ ſtellen lehnen im übrigen die von einigen Blättern gebrachte Unterſtellung ab, im Fall Daubmann ſuggeſtiv mitgewirkt zu haben. Im Gegenteil habe gerab? das Auswürfige Amt von Anfang an äußerſte Zurück⸗ haltung geübt. Maſſenmörder. Geſtändnis des Giftmörders Juſt. e Görlitz, 14. Oktober. Der des vierfachen Giftmorde überführte Schuhmacher Eduard Juſt h vor der Breslauer Mordkommiſſion das Ge. ſtändnis abgelegt, auch ſeine zweite, am 2. Januar 1930 verſtorbene Ehefrau Emm! Juſt, geborene Kamps, mit Arſenik ve giftet zu haben. Seine zweite Frau lag nach der Entbin. dung im Wochenbelt, und er hat ihr wieder. holt mit Arſenik vergiftelen Kaffee zu krin. ken gegeben. Als Grund ſeiner Tak führſe er an, daß er mit ſeiner Ehefrau Skreit ge. habt halte. Die Feſtſtellungen haben aber er. geben, daß als Mokiv zu dieſer Tal Gewinn. ſucht, die Erlangung der Verſicherungsſum; 10 15 verſicherten Ehefran in Frage ommt. Heute beginnt unser Großbvefkàuf Schuh und Strumpf Damen Sent Seng 25 t bequeme 1„„ poef hut Mit Angeboten die hte EW-aftungen übertreffen. Vergleichen Sie Pleis u, Qualität. Der weiteste Weg lohnt! 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Gerade ſo, als habe man ihr etwas Schlimmes eingeflüſtert.“ Tante Paſtor war ſehr geſprächig. Dieſe erſte Be⸗ fangenheit mußte überwunden werden. Und ſie wollte ſchon dafür ſorgen, daß das bald genug geſchah. Nun wurde das Haus gezeigt. Viele Zimmer mit mehr oder weniger guter Ein⸗ richtung. i Und Verene fror es plötzlich trotz des warmen, ſonnigen Tages. 1 Das Schlafzimmer war direkt plump; aber es ſollte pruntvoll ſein. Und Verene wandte ſich ab. Ihr Geſicht zuckte und war ganz weiß geworden. Melenthin ſah es und fühlte plötzlich ein großes, echtes Mitleid mit dem jungen Mädchen. Aber er war auch weit davon entfernt, ſie ganz zu verſtehen. Doppelt lieb und freundlich war er von jetzt an zu ihr. Und Frau Paſtor ſchmunzelte, während ihr Mann dachte: „Das iſt mir ſehr merkwürdig— ſehr!“ Man trank ſpäter unten Kaffee, und die Haushälterin kam mit böſen Blicken ins Zimmer und ſetzte einen großen Napfkuchen auf den Tiſch. Ihr giftiger Blick ſtreifte das junge Mädchen, das erſchrocken zuſammenzuckte. Verene fühlte immer mehr und mehr einen fürchter⸗ lichen Druck auf der Bruſt. Es war ihr, als müſſe ſie in Kürze erſticken. Sie konnte auch nichts von dem Kuchen eſſen, der mit ſolch feindlichem Blick vor ſie hingeſetzt worden war. Frau Paſtor aber lobte ihn ſehr und meinte dann: „Tüchtig iſt die Goriſchen beſtimmt! Verenchen, Sie müſſen ſich das Rezept unbedingt noch geben laſſen. Un— bedingt! Denn er iſt vorzüglich, der Kuchen. Und mein Neffe hat immer auf etwas Gutes zum Eſſen gehalten.“ „Schweig' doch, Tante!“ ſagte Melenthin beſchwörend, deun er ſah, wie Verene mühſam mit den Tränen kämpfte. Tante Paſtor zog verwundert und verärgert die Stirn in Falten. Sie hatte ſich nämlich vorgenommen, die Sache heute glänzend zu Ende zu führen. Die Hinzieherei hatte durchaus keinen Zweck, und ſie wußte ſchon, warum die Goriſchen giftige Blicke um ſich warf. An ihren getäuſchten Hoffnungen war der Neffe durch— aus nicht ganz unſchuldig. Es war eben ein Elend, wenn einem geſunden, robuſten Manne die Frau wegſtarb. Da ergaben ſich dann eben allerlei dumme Sachen. Nun, die rotbäckige, hübſche, wenn auch ſchon etwas angejahrte Goriſchen würde ſchon noch ihr Unterkommen finden. Hier mußte ſie weichen, ſoviel ſtand feſt, und das wußte ſie ja auch ſchon. Tante Paſtor ärgerte ſich, daß ſie jetzt von Frau Doktor Beringer in ein Geſpräch gezogen wurde, das mit den Heiratsabſichten des Oberförſters in keinem Zuſammen— hang ſtand. Aber ſie mußte höflich Rede und Antwort ſtehen, denn Frau Doktor Beringer war ſehr feinfühlig. Unterdeſſen unterhielt ſich der Oberförſter mit Verene. Mit ſeiner weichen, angenehmen Stimme ſchilderte er ihr dies und jenes aus dem Jägerleben. Und in das Geſpräch hinein klang dann Verenes Frage: „Würden Sie ſo freundlich ſein— und— Aſtor— im Walde begraben laſſen!?“ Er zuckte zuſammen. Wieder dieſe unleidige Sache, von der ſie da anfing! Seine Not würde er wohl manchmal mit ihr haben. Aber dieſe Erkenntnis änderte nichts an ſeiner Verliebtheit. Er ſagte: „Den Hund? Ja, das iſt eine merkwürdige Geſchichte! Den hat der Herr Graf wegholen laſſen. Er iſt im Park von Eſchenhöhe unter einem großen Fliederbaum begraben worden. Der Waldhüter war auch ganz verwundert.“ Verene ſenkte tief den blonden Kopf. Unbeſchreibliches wühlte in ihr. „Darf ich Ihnen noch ein wenig den Garten zeigen?“ fragte Melenthin leiſe. Sie fuhr auf. „Den Garten? Ja, gewiß! Ich würde mich freuen. Er macht auf mich einen ſehr romantiſchen Eindruck, dieſer Garten mitten im ſchönen, grünen Wald“, ſagte ſie nach— giebig. Tante Paſtor blinzelte mit dem rechten Auge. „Nun, es ſcheint ja alles in ſchönſter Ordnung zu ſein!“ . Großmama aber hatte plötzlich ein unangenehmes Emp— finden. Ihr ſchien Verenes ſchlanke, kindhafte Figur auf einmal nicht mehr zu der breiten, unterſetzten des Ober— förſters zu paſſen. Etwas wie Angſt ſtieg in ihr auf. Ob das Kind hier wirklich glücklich und zufrieden werden konnte? Frau Doktor Beringer war über ſich ſelbſt ärgerlich, weil ihr derartige Gedanken kamen, jetzt, wo doch ſchon alles ſo gut wie feſt war. Und Melenthin war doch wirklich eine Seele von einem Manne! Dagegen ließ ſich nichts ſagen. Draußen ging der Oberförſter mit Verene durch den gepflegten Garten. Die Kinder kamen herbei, hatten jedes noch einen Arm voll Blumen und ſchenkten ſie Verene. Die dachte daran, daß ſie gut zu den Kindern ſein müſſe, weil ſie ja keine Mutter mehr hatten, und ſtreichelte ſie. Dann ſchickte der Oberförſter ſie wieder zu Tante Paſtor. Zwiſchen Stachelbeer- und Himbeerſträuchern führte ein ſchmaler Weg zu den blühenden Sträuchern, die lauben⸗ artige Gänge bildeten. Dort blieb Melenthin ſtehen, nahm die Hand des jungen Mädchens in die ſeine. „Ich habe Sie ſehr lieb, Verene, und ich kann es nicht mehr erwarten, Sie hier im Forſthauſe zu haben.“ 11 ſeine Stimme klang mühſam unterdrückte Leiden⸗ Und Verene überlief es wieder kalt, wie vorhin, als ſie die Zimmer beſichtigt hatten. „Verene, ſagen Sie mir doch ein Wort! Wozu die Bedenkzeit! Sie wiſſen doch ſchon heute genau, ob Sie meine Frau werden können— oder nicht!“ Das Mädchen ſah ihn ſtarr an. Drüben zwiſchen den Tannen trat eine hohe Geſtalt hervor. Graf Karl-Chriſtian Eſchweiler! 2125 3 Er ſah die beiden, ſah, wie der Oberförſter die Hand des Mädchens in der ſeinen hielt, und da zuckte ein bitteres Lächeln um ſeinen Mund. Gleich darauf war ſein Geſicht wieder düſter und unbeweglich. Diana, die Jagdhündin, die vor dem Hauſe in der Sonne lag, ſchlug kurz zweimal an. Das Zeichen, daß ein Fremder ſich dem Hauſe nahte. Melenthin wandte ſich um; deutlich ſtand der Aerger über dieſe unerwartete Störung auf ſeinem Geſicht. Da richtete er ſich aber auch ſchon auf, ließ die Hand des Mädchens fallen, entſchuldigte ſich kurz und ging dann ſchnell dem Ausgang des Gartens zu. 2 einem Blick die ſchlanke Mädchengeſtalt zwiſchen den blühenden Sträuchern und ſagte nur kurz und ſachlich: „Guten Tag, lieber Melenthin! Ich komme ſoeben vom wuchern und wachſen. Gott ſei Dank brauchen wir ja das Geld nicht. Und dann kommen morgen früh die Auer— hähne, die wir hier einſetzen wollen. Ich bitte Sie, ſich ſelbſt darum zu kümmern. Auf Lindner iſt nicht viel Verlaß; ich behalte ihn nur, weil mir ſeine Familie leid tut.“ „Jawohl, Herr Graf! Ich werde mich genau an Ihre Wünſche halten.“ Der Graf blickte unſchlüſſig drein; dann ſagte er: „Ich habe geſtört. Das wollte ich nicht. Sie haben Beſuch?“ „Jawohl, Herr Graf! Fräulein Verene Beringer, Frau Doktor Beringer und Paſtors, meine Verwandten, ſind hier. Wir wollten einen gemütlichen Tag verleben. Ich will mich nämlich—“ Die ſchroffe Stimme des Grafen unterbrach ihn: „Wie geſagt, jede Störung lag mir fern. Noch einen angenehmen Tag!“ Der Graf ging weiter, ſah ſich nicht mehr um. Oberförſter Melenthin dachte: „Wie ſonderbar er iſt! Nun, er iſt immer freundlich. Ungerechtigkeiten ausarten, brauchen dieſe Launen einem ja nicht anzufechten. Wie ſchroff er mir ins Wort fiel. Ob er es nicht gern ſieht, wenn die Oberförſterei voll verwehren wollen? Nachdenklich ging der Oberförſter wieder zu Verene zurück. Aber eigentlich war er innerlich wütend, denn die Gelegenheit war ſo ſchön dageweſen; nun wirkte es lächer— lich, wenn er noch einmal von ſeinen Wünſchen anfangen wollte. Er mußte eine andere Gelegenheit abpaſſen. Zu— dem ſah er eben Tante Paſtor um die Hausecke ſpionieren. Und da war jede Stimmung ſowieſo zerriſſen. Verene ſtand blaß und ſtill vor ihm. Ihre Hand ſtrich über eine der vielen weißen Blüten, die an den Sträuchern hingen. Sie war ſo rührend ſchön in dieſem Augenblick, daß Melenthin von neuem von ſeiner Leidenſchaft hin und her geriſſen wurde. Aber er fing doch nicht mehr an, auf eine Entſcheidung zu drängen. Er hätte ja auch ſehr gern gewartet, wenn er nur gewußt hätte, daß ſie ſich dann wirklich für ihn ent⸗ ſcheiden würde. Aber ſo wurde er die innere Unruhe ja nicht eher los, als bis er wußte, daß kein anderer ihm Verene mehr nehmen konnte. Langſam gingen ſie dem Hauſe zu. Frau Paſtor hatte ein Lächeln aufgeſetzt, das auf alles mögliche ſchließen ließ. Frau Doktor Beringer aber hatte noch immer dieſes ſonderbare Gefühl in ſich. Hand nehmen und weit weg laufen. Als könnte Verene finden. * zurück, der Freundin plötzlich zu ſagen, daß ſie Verene doch lieber noch einige Jahre im Fliederhauſe behalten wollte. Frau Paſtor würde das ſehr übel vermerkt haben. Ja, vielleicht wäre darüber ſogar die jahrelange Freundſchaft in die Brüche gegangen. Das durfte nicht ſein. Aber Frau Doktor Beringer war doch jetzt ſchon ſo Oberförſter Melenthin ihr Jawort nicht geben. Später wanderte man noch ein Stückchen in den grünen, duftenden Wald hinein, und Verene dachte: „Wenn ich doch dem Grafen nicht noch einmal zu be— gegnen brauchte!“ Sie ſpielte dann mit den Kindern, die ſehr nett waren, und ſie haſchte ſich mit ihnen. Melenthin lächelte glücklich. Seine Bedenken ſchienen doch verkehrt zu ſein, denn Verene lebte ſich ja ſchon ganz gut in ihre zukünftige Rolle ein. Er wußte ja nicht, daß Verene jede Gelegenheit auf⸗ gegriffen hätte, nur, um nicht noch einmal in dieſes ver— fängliche Geſpräch von vorhin zu geraten. Man lagerte ſich auf einer kleinen Lichtung, die wunder⸗ vollen Ausblick bot. Und als Verene ſich umſah, ſah ſie gar nicht weit entfernt Schlock Eſchenhöhe liegen. Die ſich ſchon neigende Sonne beſchien rotgolden das Schloß und hübſchen Was ich Ihnen aufgetragen habe, kommt morgen früh noch zurecht. Große Herren haben eben Launen. Solange ſie nicht in Beſuch ſteckt? Aber ſchließlich, das würde er doch nicht Ihr war es plötzlich, als müſſe ſie das Kind an die niemals hier in der alten, ſchönen Oberförſterei das Glück Das blieben Gedanken, die nicht laut werden durften, denn zu zuverſichtlich ſprach Frau Paſtor von der bevor ſtehenden Verlobung. Und die alte Dame ſcheute davor weit, daß ſie heimlich wünſchte, Verene möchte doch dem ließ die vielen Fenſter funkeln, als brenne helles Feuer dahinter. Verenes Augen hingen dort drüben an dem herrlichen, weithin leuchtenden Schloß. Und wieder klopfte ihr das Herz laut und ſchmerzlich. Melenthin, der ſie ſehr aufmerkſam beobachtet hatte, ſah plötzlich verärgert aus. Und ihm kam eine Erleuch⸗ tung. Spukte ihr der Graf im Kopfe? Von ihm ging doch die Sage aus, daß er jede Frau ſofort haben könnte, ſofern er es nur ſelber wollte? „Ich bin ja verrückt!“ dachte Melenthin, zornig über dieſe dummen Gedanken, die ihm da gekommen waren. Man ging wieder zurück. Und auf dieſem Rückwege liefen die Kinder ſeitlich am Wege dahin und pflückten Blumen. Verene wollte ſich gerade zu ihnen begeben, als die Frau Paſtor ſagte: „Na, der tolle Graf wird ſich nun auch bald an die Kette legen laſſen. Frau Landrat ſagte mir, daß er ſich mit einer Verwandten verheiraten wird.“ Verene griff nach der linken Seite ihrer Bruſt. Was riß denn dort plötzlich für ein entſetzlicher Schmerz? Unerträglich faſt dünkte ſie dieſer bohrende, reißende Schmerz. Aengſtlich ſah ſie ſich um, ob man ſie beobachte. Graf Eſchweiler kam ſchnell näher, ſtreifte nicht mit Und dabei drückte ſie noch immer die Hand auf dieſes laut und ſchmerzlich pochende Herz. Der Oberförſter ſagte aus einem Anflug innerer Un— ruhe und Gehäſſigkeit heraus: Birkenſchlag drüben. Laſſen Sie nicht mehr als zwanzig Bäume fällen. Ich habe es mir anders überlegt. Mag es „Es wäre das Beſte für ihn. Für die Frau beſtimmt nicht. Er wird ja doch nicht zur Ruhe kommen, wie ſein Vater nie zur Ruhe gekommen iſt.“ „Das ſteckt ſo drinnen. Es läßt ſich nicht ausrotten“, glaubte der Paſtor ſich vernehmen laſſen zu müſſen. Frau Paſtor lachte etwas gezwungen. „Nun, die Katze läßt das Mauſen nicht. Was geht uns das letzten Endes an? Erleben aber wird man ſchon noch ſo allerlei.“ Ehe man es ſich verſah, war man wieder im Forſthauſe angekommen, wo im Speiſezimmer der Tiſch bereits ge— deckt war. Die Goriſchen hatte alles getan, dem Ober— förſter heute noch einmal zu zeigen, was er verlieren würde, wenn ſie ging. Das war ein Duft, der da das ganze Haus durchzog, daß Frau Paſtor zufrieden die Naſe hob und ſich auf die lukulliſchen Genüſſe freute. Verene aber war der Hals wie zugeſchnürt, und ſie wußte jetzt ſchon, daß ſie nichts würde eſſen können. Die Goriſchen blickte den Oberförſter hohnlächelnd an. Und ihm ſchoß Zornesröte in die Stirn. Etwas ſcheu ſuchte ſein Blick Verene. Die mußte aber gerade jetzt die Bilderbücher der Kinder bewundern. Nach dem Abendbrot ſpielte Melenthin noch Klavier. Es ſaß ſich wirklich ſehr gemütlich hier in dem dämmerigen Zimmer mit ſeinen vielen Geweihen, ſeinen eichenen, mit grünem Samt bezogenen Möbeln. N Verene aber meinte, ſie müſſe hier drinnen erſticken. Leiſe ging ſie hinaus... Sie lehnte ſich am Hauſe bei den Kletterroſen, die ſich emporrankten, an die Wand, und ſann und ſann. Ueber ihr mußte die Küche ſein. Wenigſtens hörte ſie durch das Fenſter das Geklapper von Geſchirr. Sie ſah nicht, wie ſich das hübſche, rotbäckige, ein bißchen robuſte Geſicht der Haushälterin herausbeugte; ſie hörte nur plötzlich, daß dieſe ſich mit jemand oder mit ſich ſelber in der Küche unterhielt. „So gemein ſind die Mannsleute alle. Eine ehrbare Frau unglücklich zu machen, das bringen ſie leicht fertig. Aber erſt iſt man gut. Bis ſo ein junges Ding über den Weg läuft und geheiratet ſein will. Dann wird man bei— ſeite geſtoßen. Dann wird alles vergeſſen, was man getan hat. Die ganze Liebe wird vergeſſen, die man ſolch einem undankbaren Menſchen geſchenkt hat. Nun kann man gehen. Undank iſt der Welt Lohn!— Ja, ja!“ Verene begriff nur langſam den Sinn der Worte, denen ſie völlig willenlos gelauſcht hatte. Sie begriff endlich voll und ganz. die Kehle zu. Deshalb die Wutblicke der Witwe, weil ſie ſich von ihr, Ekel ſchnürte ihr Verene, in ihren Rechten verdrängt glaubte! Verene ſchlich davon, von Ekel geſchüttelt. Dann war es ihr plötzlich, als hörte ſie eine Stimme: „Und was hat der Graf von Eſchweiler getan? Was ſpricht die Welt von ihm?“ Verene ſchlug beide Hände vor das zuckende Geſicht. „Wie häßlich das doch alles iſt, wie häßlich und ge— mein!“ dachte ſie traurig. Wie Erlöſung dünkte es ſie, als drinnen Großmama ſehr energiſch erklärte, jetzt wolle ſie unter allen Umſtänden heim. Sie hätte gar nicht ſo lange bleiben wollen. Aber weil es ſo gemütlich geweſen, ſei die Zeit überſchritten worden. Der Oberförſter lachte glücklich. Sein Blick ſuchte das blaſſe Mädchengeſicht. Laut ſagte er: „Und— Fräulein Verene, hat es Ihnen auch ein bißchen im Forſthauſe gefallen?“ Mühſam quälte ſich Verene die Lüge über die Lippen: „Ja, es hat mir ſehr gefallen!“ „Am Montag hole ich mir Ihre Antwort, Verene.“ Sie nickte und dachte dabei nur: „Wenn ich doch nur erſt wieder daheim im Fliederhauſe ſein könnte!“ Sie fühlte ſich ſo müde, ſo lebensmüde. immer war der Schmerz in ihrer Bruſt. Frau Paſtor ſchwatzte auf der Heimfahrt viel, ſehr viel von den Annehmlichkeiten eines ſolchen Forſthauſes und daß man für das Leben und den Haushalt faſt nichts aus⸗ zugeben brauche. Es wachſe einem ſomit zu. Und die Kühe und Schweine ſeien doch auch nicht zu verachten. Viel Geld könnte beiſeite gelegt werden, wenn erſt wieder eine Frau im Hauſe ſei, denn ſolange der arme Kerl auf fremde Leute angewieſen ſei, würde er natürlich nur betrogen. 5(Fortſetzung ſolgt.) Und noch — Drei Vrüder gingen auf die Wanderſchaft— zwei davon waren böſe und einer war gut, Eines Abends konnten ſie kein Haus erreichen und mußten im Walde übernachten. Am Morgen aber ſand es ſich, daß dem Guten im Schlafe etwas in die Augen gefallen war— wie zwei Lichtlein waren ſie ihm ausgeblaſen. Drei Tage lang führten die beiden Brüder den Blinden; am dritten Tage aber waren ſie es überdrüſſig, machten ſich frühzeitig aus dem Staube und überließen den Jüngſten ſeinem Schickſal. Sie hatten in der Nacht wieder an einer Hecke geſchlafen, und als der Blinde merkte, daß die anderen beiden heimlich davongegangen waren, wanderte er taſtend ſeines Weges. Er war aber noch nicht weit gekommen, da geriet er in einen Sumpf. Während er verſuchte, aus dem Schlamme ſich herauszuarbeiten, fühlte er auf einmal eine wunderſame Veränderung in ſeinem Körper: ſeine Kraft wuchs gewaltig; und weil auch ein wenig Schlamm an ſeine Lider geſpritzt war, wurden ſeine toten Augen wieder lebendig, und er ſah die ſchöne, weite Welt. Voll Freude ſtieg er an das ſeſte Land. nahm eine Doſe aus ſeinem Felleiſen und ſagte: „Von dieſem wundertätigen Schlammbad will ich mir doch ein wenig mitnehmen; man weiß nicht, wozu man es einmal ge— brauchen kann.“ Er füllte alſo die Doſe und begab ſich auf die Wanderung. Während er ſeiner Brüder gedachte und ob der Weg ſie jemals wieder zuſammenführen würde, ſah er eine Maus auf der Straße liegen; die war von einem Pferdehuf ge⸗ neten worden, hatte große Schmerzen und konnte nicht leben und nicht ſterben. Da wollte er gleich einmal eine Probe mit dem Wundorſchlamm machen; und wie er das Mäuslein be⸗ zupfte, wurde es ſriſch und geſund und ſchlüpfte unter die Wurzeln eines Straßenbaumes. Gleich darauf kam es wieder, legte ein Pfeifchen vor die Füße des Wanderburſchen und ſagte:„Zur Belohnung für deine Barmherzigkeit nimm dieſe Pfeife! Wenn du einmal in Not gerätſt, ſo blas nur hinein, und ich werde dir zu Hilſe eilen.“—„Das iſt eine ſehr merk würdige Geſchichte“, ſagte der Burſche und mußte lachen; denn er dachte: Was könnte mir die Hilfe eines Mäusleins nützen? Aber er nahm die Pfeife, ſteckte ſie in ſein Felleiſen und ging ſeines Weges. Nicht lange war er gewandert, da fand er eine Biene; die hatte der Rotſchwanz gehackt und litt große Not. Die Biene heilte der Jüngling auch, und ſie gab ihm zur Belohnung ein Pfeiflein; darauf ſollte er blaſen, wenn er in Gefahr wäre. Rach einigen Tagen führte ihn ſein Weg durch einen dichten Wald. Da fand er einen Wolf; den hatten die Bauern bei einem Lammdiebſtahl erwiſcht, und ſie hatten ihn mit den Dreſchflegeln jämmerlich verprügelt. Er war ihnen zwar im letzten Augenblick entronnen— nun aber lag er im Buſch, hatte ſich den Kopf verbunden und wollte ſterben. Den Wolf mochte der Burſche nicht heilen; denn er dachte: Mehr als zwei Pfeiſchen braucht der Menſch keinesfalls und am Ende werde ich von dem Wolf aufgefreſſen! Aber der kranke Wolf bat ſo llebentlich um Hilfe; darum beſtrſch ihn der Jüngling mit ſeinem Heilmittel, und augenblicklich ſtand ein großer, ſtarker Wolf vor ihm. Dieſer ſchenkte ihm ein Pfeiſchen und ſagte: Auf dieſer Pfeife ſpiele, wenn du in Not und Gefahr biſt! Einſtweilen kaun ich dir meine Dankbarkeit nicht anders be⸗ zeigen.“—„Freut mich ſehr“, ſagte der Burſche, barg die Pfeiſe im Felleiſen und ging ſtracks ſeines Weges davon; denn die Sache war ihm nicht ganz geheuer. Nach langer Wanderung gelangte er an den Hof des Königs und Jtente fortan im Schloſſe. Da fand er zu ſeinem Erſtaunen die Brüder, die ihn einſt in der Not verlaſſen hatten. Und weil ſie fürchteten, er möchte ihren Streich erzählen und ſie würden ihre Stellung verlieren, ſo verklagten ſie ihn beim König und ſagten:„Der neue Diener iſt ein gefährlicher Groß⸗ ſprecher; dazu lügt er das Blaue vom Himmel herunter und behauptet, er wolle in einer Nacht alles gedroſchene Getreide des Landes in die Speicher des Königs ſchaffen!“ Darüber mußte der König lachen, rief den neuen Diener zu ſich und ſetzte ihn zur Rede. Der Jüngling war ſehr verwundert; aber der König ſagte:„Was man verſprochen hat, muß man auch halten! Wenn bis morgen früh nicht alles Getreide in meinen Speichern iſt, will ich dich aufhängen laſſen.“— Da bin ich in eine ſchöne Falle gegangen, dachte der Diener, ordnete ſeine Dinge und wartete auf den Morgen, an dem er zum Galgen geführt werden ſollte. Und weil er das Gefühl hatte, als ob er in großer Not 0 ů fielen ihm plötzlich ſeine Pfeifen ein. Er blies auf der einen, und alsbald ſchlüpfte ein Mäuslein aus dem Winkel; dem erzählte er, was man mit ihm vor hatte. „Es iſt zwar ſchon ein bißchen ſpät heute“, ſagte die Maus, adenn es iſt nicht mehr weit bis elf Uhr— aber ich will ſehen, was ſich tun läßt!“ Damit eilte ſie davon, und der Diener ſchritt ruhelos in ſeiner Dachkammer hin und her. Darüber kam der Tag, und nicht lange, ſo wurde es vor der Tür der Kammer lebendig. Aha!, jetzt führen ſie mich zu Tode, dachte der Diener. Aber die Tür ging auf, und herein trat der König ſelber und lobte den Diener wegen ſeiner Geſchäftigteit: die Mäuslein hatten alles Getreide im Lande zuſammengetragen. Die böſen Brüder aher wurden gelb vor Neid, liefen wieder zum König und logen ihm vor:„Der neue Diener iſt noch über⸗ miütiner geworden. Nun ha er gar geſagt, er könnte in einer einzigen Nacht eine Wachsbrücke über den Strom ſchlagen!“ Der König hieß ihn auch dieſe Aufgabe vollbringen und ſagte: „Weun die Brſicke morgen früh nicht ſteht, wirſt du gehängt!“ So ſehr der Jüngling bat— es half ibm nichts. Traurig be⸗ ga b 70 in ſeine Kammer. Da dachte er an dle zweite Pfeife und Mes daxauf alle Bienen des Reiches zuſammen. Dleſe machten ſich ſofort an die Arbeit— und am Morgen wölbte ſich eine herrliche Brücke aus gelbem Wachs auf ſieben Bogen über den Strom. Das ſab der König mit großem Gefallen. Die Brüder ſpielten aber mit Tod und Leben und rieſen; „Herr König, dieſer Diener iſt ein tückiſcher Zauberer] Befiehl ihm, daß er bis zum Morgen die zwölf ſtärkſten Wölfe deiner Wälder in den Schloßhof treibe— von Stunde an wäre deine Herde verſchont; aber du wirſt ſehen: davor wird ſeine Kraft zunichte.“ Dem König leuchtete dieſer Rat ein, und er befahl, was ihm die Brüder geheißen hatten. Dem Jüngling war in der dritten Nacht ſchon gar nicht mehr bange. Er wartete, bis die Glocke zwölf gerufen hatte, dann gönf er in den Schloß⸗ garten und ſpielte ſich eins auf der dritten Pfeife. Sofort ſprang der Wolfkönig herzu, ließ ſich alles erzählen, und im Grauen des Tages eilten nicht nur zwölf— nein, es eilten alle Wölfe des Landes in den Schloßpark Der Jüngling aber ſetzte ſich auf den Rücken des Wolfkönigs und trieb die wilde Herde vor ſich her in den Schloßhoſ. Die Wölfe eilten die Treppen empor, und aus der Wohnung des Königs erſcholl alsbald ein großes Geſchrei. Der König verſprach dem Diener ſechs, zehn, hundert Säcke Gold, wenn er die Wölſe verjage. Aber der Wolftönig rief in einem fort:„Nur zul Nur zu!“ Da zerriſſen ſie den König und die beiden boshaften Brüder; aber die ſchöne Prinzeſſin ließen ſie leben Und als die Leute von den Taten des Jünglings hörten, trugen ſie ihm die Krone an. Der ließ ſich das nicht zweimal ſagen, fing gleich an zu regieren und machte die ſchöne Prinzeſſin zu ſeiner Königin. L. B. — Zu dem Großſultan der Türken, als er eben an einem Freitag in die Kirche gehen wollte, trat ein armer Teufel von einen Untertanen, mit ſchmutzigem Bart, zerfetztem Rock und urchlöcherten Pantoffeln, ſchlug ehrerbielig und kreuzweiſe die Arme übereinander und ſagte:„Glaubſt du auch, groß⸗ Na e Sultan, was der Prophet ſagt?“ Der Sultan, der ein gütiger Herr war, ſagte:„Ja, ich glaube, was der Prophet ſagt.“ Der arme Teufel fuhr fort:„Der Prophet ſagt im Alkoran: Alle Muſelmänner ſind Brüder. Herr Bruder, ſo ſei ſo gut und teile mit mir das Erbe.“ Dazu lächelte der Sultan und dachte: Das iſt eine ganz neue Art, ein Almoſen 2 betteln, und gab ihm einen Löwentaler. Der Türke be⸗ chaute das Geldſtück lange auf der einen Seite und auf der anderen Seite. Am Ende ſchüttelte er den Kopf und ſagte: Herr Bruder, wie komme ich zu einem ſchäbigen Löwentaler, ſo du doch mehr Silber und Gold haſt, als hundert Mauleſel tragen können, und meine Kinder daheim müſſen hungern. Heißt das geteilt mit einem Bruder?“ Der gütige Sultan aber hob warnend den Finger in die Höhe und ſagte:„Herr Bruder, ſei zufrieden und ſage ja niemand, wieviel ich dir gegeben habe, denn unſere Familie iſt ſo groß, und wenn unſere anderen Brüder alle auch kommen und wollen ihr Erb⸗ teil von mir, ſo wird's nicht reichen, und du mußt noch heraus⸗ geben.“ Das begriff der Herr Bruder, ging zum Bäckermeiſter Abu Tlengi und kaufte ein Laiblein Brot. Der Sultan aber begab ſich in die Kirche und verrichtete ſein Gebet. W. B. Ich wollt', ich wär'. Ich wollt', ich wär' ein Schneiderlein, Dann wüßt' ich, was ich tät': Ich nähte mir ein Röckchen fein, Doch müßt's von Purpurſeide ſein, Näht' dran von früh bis ſpät. Ich wollt', ich wär' ein Schuſterlein, Dann wüßt' ich, was ich tät': Dann hämmerte ich flink und fein Von Goldſaffian zwei Schühchen klein, Schafft' dran von früh bis ſpät. Ich wollt', ich wär' ein Goldſchmiedlein, Dann wüßt' ich, was ich tät': Ich ſchmiedete ein Krönlein fein Aus lauter Gold und Edelſtein Von morgens früh bis ſpät. Und wenn ich fertig wär', ei, ei, Zög' ich als Prinz durchs Land Und ſuchte mir die Märchenſei, Und ſpräch' zu ihr:„Ich bin ſo frei Und bitt' um deine Hand!“ Johanna Weiskirch. e eee 5er 5 e re e Aus dem Aufſatz des kleinen Fritz. Als der Wanderer den Gipfel beſtieg, bekam er einen rieſigen Felsblock ins Geſicht. 7 * Als einmal vor langer Zeit ein fremder Fürſt nach Frank⸗ reich reiſte, wurde ihm unterwegs öd im Magen, und er ließ ſich in einem gemeinen Wirtshauſe, wo ſonſt dergleſchen Gäſte nicht einkehren, drei geſottene Eier geben. Als er mit eſſen fertig war, ſorderte der Wirt dafür 300 Libre. Der Fürſt fragte, ob denn hier die Eier ſo rar ſeſen. Der Wirt lächelte und ſagte:„Nein, die Eier nicht, aber die großen Herren, die ſo etwas dafür bezahlen können.“ Der Fürſt lächelte auch und gab das Geld, und das war gut. Als aber der damglige König von Frankreich von der Sache hörte, nahm er es ſehr übel, daß ein Wirt in ſeinem Reich ſich unterſtand, ſolche unverſchämten Nag e ane zu machen, und er ſagte dem Fürſten:„Wenn Sie auf ihrer Rückreife wieder an dem Wirtshauſe vorbeifahren, werden Sie ſehen, daß Gerech⸗ tigteit in meinem Lande herrſcht.“ Als der Nürſ auf ſeiner Rückreiſe wieder an dem Wirtshauſe vorbeiführ, ſah er kein. Schild mehr daran, aber die Türen und Fenſter waren zu⸗ gemauert, und das war nicht gut, denn er mußte nun hungrig weiterziehen. Onkel Heinrich. 2 65 8 8 e Das Waſſer iſt ein ſpaßiger Zauberkünſtler, der die luſtigſten Sachen fertigbringt. Löffel aus Metall werden von ihm ſpielend zerbrochen, allerlei Gegenſtände werden vergrößert oder verdoppelt, ein Hühnerei wird in ſchweres Silber ver⸗ wandelt. Ein ſchlauer Zauberer zeigt wohl gern ſeine Künſte, aber er gibt nie ſein Geheimnis preis. So auch das Waſſer! Sobald wir nach der Verwandlung greifen und ſie aus dem Waſſer herausnehmen wollen, iſtvalles wie zuvor: der Löffel iſt wieder ganz, der Silberklumpen wird zum eßbaren Hühnerei! Nehmt ein Trintglas und füllt es mit Waſſer! Steckt einen Löffel hinein! An der Eintauchſtelle wird er zer⸗ brochen! Ihr ſeht dies, wenn ihr das Glas von der Seite anſchaut. Nehmt ihn wieder heraus, der Löffel iſt ganz wie zuvor! Taucht euren Zeigefinger zur Hälfte ins Waſſerglas! Nun?— Auch er wird„gebrochen“. Aber ihr merkt, daß es ein kleiner„Schwindel“ iſt; denn ihr ſpürt ja: der Finger iſt noch heil und geſund. Eine Zahnbürſte, die an der Rückwand des Glaſes lehnt, erhält einen Stiel von etwa doppelter Breite. Nun laßt auf der Waſſeroberfläche eine Frucht ſchwim⸗ men, vielleicht eine Erdbesrel Hebt das Glas hoch und blickt von unten durch das Waſſer! Es ſind deutlich zwei Erdbeeren zu ſehen, die übereinanderliegen.„Wie kommt das?“ fragt ihr. Alle dieſe zauberhaften Erſcheinungen beruhen auf der Licht⸗ brechung des Waſſers. Euer Phyſiklehrer wird euch gut und genau erläutern, was hier nur angedeutet iſt.— Fragt ihn! — Schieberätſel. Schneidet den Kreis in acht Stücke, legt ſelbige ſo zuſäm⸗ men, daß daraus im Kreiſe ein hübſches Bild entſteht! vunggilnz ſeine Folgen“. regende ſexuelle Aufklärungsſilmwerk wird am Lokales „Eine go⸗jährige. Morgen Sams⸗ tag, den 15. Oktober feiert Frau Maria Babylon Wtw. geb. Lammer, Steinſtraße 5 ihren 80ſten Geburtstag. Dem greiſen Geburts⸗ tagskinde, das ſich noch geiſtig u. körperlich wohl- auf befindet, herzliche Glück⸗ und Segenswünſche. * Großer Obſtverkauf. In Man- dels⸗Markthalle, Blauehutſtraße 57(Deutſcher⸗ Michel) findet ſeit einigen Tagen ein großer Obſtverkauf ſtatt, worauf die Intereſſenten be⸗ ſonders aufmerkſam machen. * Winterhilfe 1932/33— Orts⸗ hilfsausſchuß. Auf geſtern Nachmittag um 5 Uhr waren ca. 40 Damen und Herren von hier in dem Sitzungsſaale des Rathaufes zu⸗ ſammengerufen, damit wieder eine Hilfsaktion ins Leben gerufen werde, um die ärgſte Not der Aermſten der Armen im kommenden Winter zu lindern. Man einigte ſich darauf, in nächſter Zeit bereits wieder eine Hausſammlung abzu- halten. küche geplant, wo ein gutes bekömmliches Mittag⸗ eſſen gekocht werden ſoll, welches zum Preiſe von 10 Pfg. pro Portion verabreicht wird. Das Eſſen ſoll an der Küche geholt und zu Hauſe, im Kreiſe der Familie, verſpeiſt werden. Um Weiter iſt die Errichtung einer Volks⸗ die notwendigen Vorarbeiten zu leiſten, wurde ein geſchäftsführender Ausſchuß gebildet. In unſerer morgigen Ausgabe wird ein Aufruf des Hilfsausſchußes erſcheinen, in welchem die Ein⸗ wohnerſchaft aufgefordert wird an dem Liebes- werk nach Kräften mitzuhelfen. *„Das Geſchlechtsleben und Dieſes große, aufſehener— Montag den 17. Oktober und Dienstag den 18. Oktober 7 und 9 Uhr in dem U. T. Pa⸗ laſt zu Viernheim erſtmalig gezeigt. Anläßlich der Erſtaufführung in Chemnitz, wo dieſer Film vier Wochen vor immer ausverkauften Häuſern lief ſchrieb das dortige„8 Uhr Abendblatt“: „Man iſt allmählich etwas fkeptiſch ge— genüber ſogenannter Aufklärungsfilme geworden. Man freut ſich deshalb, wenn man in den jetzt hier ſtattfindenden Sondervorſtellungen einen Film kennen lernt, der wirkliche Aufklärung zum Ziele hat und auf die Befreiung des Menſchen— geſchlechts von Not und Herzeleid, von Vernicht⸗ ungen und Zerſtörungen ausgeht. Dieſer Film nennt ſich„Das Geſchlechtsleben und ſeine Folgen“ und ſchneidet das geſamte, ſo ſchickſal— hafte Gebiet des Verhältniſſes zwiſchen Mann und Weib an. Er gibt Antwort auf alle Fra⸗ gen, deren Beantwortung leider immer wieder von den Erfahrenen aus falſcher Scham heraus unterlaſſen wird“.— Da die Vorſtellungen überall ausverkauft waren, wo bisher dieſer Film gezeigt wurde, empfiehlt es ſich heute be⸗ reits, Karten im Vorverkauf an der Theaterkaſſe zu beſorgen. Viernheimer Tonfilmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt. 1.„Der Kampf um die Mandſchurei“ 2.„Chauffeur Autoinette“ 3.„Der fremde Reiter“ 4. Bilder aus Kanada. Zwei Großtonfilmwerke hat dieſe Woche der Central-Film⸗Palaſt auf ſeinem Programm, das eine ganz beſondere Darbietung iſt. Für Jung und Alt zwei Tonfilmſchlager nebſt diverſen Ein⸗ lagen, die allen Beſuchern große Freude und Staunen bereiten. So zeigt man als erſter Tonfilm„Der Kampf um die Mandſchurei.“ Leben wir doch in der Zeitepoche des ewigen Krieges, trotzdem alle Völker den Frieden wollen. Man hat ſchon ſehr viel von Japan, China und der Mandſchurei geleſen, aber noch wenig geſe⸗ hen und gehört. Dieſer neueſte Tonfilm zeigt uns die Welt der gelben Raſſen, den Streitpunkt Schanghai. Senſationelle Tonbilder der Kämpfe, Schlachten und Bombardements von Tſchapei w. Im 2. Teil des Programms kommt eigentlich der Hauptfilm. Das Spitzenfilmwerk der Efka,„Cauffeur Antoinette“ oder„Liebe auf den 1. Ranges mit Charlotte Ander und Hans Adal⸗ bert von Schletow. Ein 100% Ton- und Ge⸗ ſangsfilm in 10 Akten. Einlagen: erſten Blick.“ Ein Tonfilmſchlager Außerdem verſchiedene 1.„Der Fremde Reiter“ Wildweſt. 2. Von Kindern und Tieren“ Farbenfilm, 3.„Bilder aus Kanada.“ Dieſe Tonfilm⸗Dar⸗ i bietung reich an Sehenswürdigkeiten ſpannend in Handlung und Ereigniſſen, wird für jeden Beſucher ein Erlebnis ſein. dieſes herrliche Tonfilmprogramm. Ein Beſuch Niemand verſäume iſt beſtimmt die ſchönſte und billigſte Abend⸗ unterhaltung. Ein Beſuch überzeugt. Gemeindekaſſe. Die Auszahlung der Militär⸗Zuſatzrenten erfolgt am Samstag Vormittag. J. 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Nur 3 Tage!„Habgier“ nach dem Volksſtück „Der Müller u. ſein Kind“. Richard Talmadge „Der geheimnisvolle Fremde“.„Charly Chaplins— Abenteuer“. Auch dieſe Woche wartet das Union mit einer glänzenden Darbietung auf. Zeigt man doch das tiefergreifende Filmwerk„Habgier“, nach dem bekannten Volksſtück„Der Müller u. ſein Kind“. Der Film iſt für jeden ein Erleb— nis. Wenn wir Ihnen ſagen, daß dieſer Film noch ſchöner iſt als„Die an ihrer Liebe ſterben“ dann werden Sie ſelbſt ſagen müſſen, das muß ein Prachtfilm ſein. Mehr ſchreiben wir nicht, kommt und urteilt über dieſen brillanten Spitzen- film. Hallo, ich bin wieder da! Richard Tal- madge, bin der beſte Springer der Welt, und der beliebte Senſationsdarſteller für Viernheim. Sie ſehen mich in dem atemraubenden Schlager „Der geheimnisvolle Fremde“ für Senſation, Humor u. Unterhaltung ſorge ich, darum kommt alle. Und daß ihr alle wißt, ich bin auch noch da,„Charly Chaplin in meinem Abenteuer“. Lacht euch tot, lacht euch kugelrund. Wie ſie ſehen iſt eine bombige Filmſchau zu ſehen, nur 40 Pfg. Stets finden ſie bei uns angenehme Unterhaltung u. ein klaſſiges Programm. Darum ins Union.— Achtung, Voranzeige! Montag und Dienstag finden 4 große Sondervorſtellungen ſtatt, jeden Tag 2 Vorſtellungen, 7 und 9 Uhr. Zur Aufführung kommt das aufſehenerregende ſexuelle Aufklärungs⸗Großfilmwerk„Das Ge— ſchlechtsleben u ſeine Folgen“. 4 Wochen lang lief dieſer Film in Chemnitz bei täglich ausver- kauftem Hauſe. Ueberall Maſſenandrang, darum wurde für die Viernheimer Aufführung ein Karken⸗Vorverkauf eröffnet wegen des großen Andrangs am Montag und Dienstag. Preis: 2. Platz 40 Pfg., 1. Platz 50 Pfg., Sperrſitz 70 Pfg. Benützt den Kartenvorverkauf an der Theaterkaſſe. Täglich ab 6 Uhr. Sonntags ab 2 Uhr geöffnet. Sichert euch Plätze. Der An- drang wird rieſig groß. n Für Rundfunthörer. Die Wahrnehmung des Rundfunkſtörungsdienſtes iſt von den Funkhilfen der Funkſtunde Berlin, der Norddeutſchen, Oſtdeutſchen, Weſtdeutſchen, Südweſtdeutſchen, Süddeutſchen und Mittel- deutſchen Rundfunkgeſellſchaft ſowie der Schle— ſiſchen Funkſtunde auf die Deutſche RNReichspoſt übergegangen. * Wetterbericht. Die Beſſerung war nur vorübergehend ver— urſacht durch eine vor England aufgekommene Zyklone, Vorherſage: Bei ſtärkeren Südweſtwinden wolkig und ſtrichweiſe Regen. Märkte und Pörſen. Bom 13. Oktober. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 81 Rinder, 955 Kälber, 555 Schafe, 764 Schweine. Preiſe pro 50 kg Lebendgewicht: Kälber 40 bis 43, 36 bis 39, 30 bis 35; Schafe 24 bis 26, 20 bis 23, 15 bis 19: Schweine 44 bis 47, 43 bis 46, 40 bis 45. Marktverlauf: Kälber langſam geräumt; Schafe langſam geräumt; Schweine ſchleppend geringer Ueberſtand. Mannheimer Kleinviehmarkk. Zufuhr: 127 Kälber, 16 Schafe, Schweine nicht am Markt, 947 Ferkel und Läufer. Preiſe pro 50 kg Lebendgewicht bzw. pro Stück: Kälber 27 bis 44; Schafe 22 bis 28; Ferkel bis vier Wochen 6 bis 10; über vier Wochen 12 bis 13; Läufer 15 bis 19. Marktverlauf: Kälber ruhig; Ferkel und Läufer ruhig. Mannheimer Produktenbörſe. Bei unveränderten Preiſen und Zurückhaltung des Konſums verkehrte die Börſe in äußerſt ru⸗ higer Haltung. Man hörte folgende Preiſe in Mark per 100 kg waggonfrei Mannheim: Wei— zen inl. 76—77 kg gut geſund und trocken 21.75 bis 22.25; Roggen inl, 72—73 kg, gut geſund und trocken 17 bis 17.25; Hafer inl. 14.50 bis 15.25 Sommergerſte 19 bis 20; Futtergerſte 17.50 bis 17.75; La Platamais, gelber mit Sack 16.75 bis 17; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null, Oktober De⸗ zember 31.20; dto. Sondermahlung mit Aus- landsweizen 32.20; ſüdd. Weizenauszugsmehl gleiche Mahlart und Lieferzeit 34.20 bzw. 35.20; ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart und Lie⸗ det 23.20 9 00 24.20; Roggenmehl 60 bis 70⸗ proz. Ausmahlung, je nach Fabrikat 23.75 bis 26; Weizenkleie fein 7.75 bis 8; Biertreber 11 bis Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden (Turnverein von 1893. 11.50 und Erdnußkuchen 12.50 bis 12.75. Reichsbaunner Schwarz-Rot⸗Gold Abtl. Schußz⸗ ſport. Samstag, den 15. 9. halb 9 Uhr Sportlerverſammlung anſchließend Schießen. Sonntag, den 16. 9. nachmittags 3 Uhr 5. Serienſpiel gegen Mumbach. Mitglieder und Freunde des Handballſport ſind herzlich ein— geladen. Geſangverein„Sängerbund.“ 1/29 Uhr Singſtunde. Freitag abend Der Vorſtand. Freitag abend 8 Uhr Spielausſchußſitzung; anſchließend Spieler- Verſammlung. Die Spieler werden gebeten pünklich und zahlreich zu erſcheinen. Die Spielleitung. Verein für Sport⸗ und Körperpflege. Freitag den 14. Oktober Abends 8 Uhr findet im „Fürſten Alexander“ vollzählige Uebungsſtunde der Schwerathletik ſtatt. Das Erſcheinen aller Sportler iſt Pflicht. Die Spartenleiter. Geſangverein Flora. ſtunde. Sänger⸗Einheit. Samstag Hauptprobe für den ganzen Chor. Erſcheinen iſt ſelbſtverſtändlich. Der Vorſtand. Heute abend 8 Uhr Sing- Der Vorſtand. abend 8 Uhr Reſtloſes Turnverein v. 1893 Fußballabteilung: Sonntag, den 16. Oktober 32 findet ein Freundſchafts- Spiel der Viernheim 1. VfR. Mhm. (Privatm. Tennisklub.) um halb 10 Uhr auf unſerem Platze ſtatt. Handballabteilung: Die 1. und 2. Handball- elf ſtartet am Sonntag in Käfertal. Käfertal 1.— V'heim 1. Spielbeginn 2,30 Uhr Käfertal 2.— V'heim 2. Spielbeginn 1,15 Uhr Die Abfahrt wird heute Freitag in der Spielerverſammlung bekannt gegeben. Der V.