* Süßrahm⸗ Tafel⸗Butter / Pfd. 35 Pfg. 1a Speiſereis Pfd. 15 Pfg.— Weizenkries Pfd. 28 Pfg.— Grünkern/ Pfd. 10 Pfg. Pfd. 38 Pfg.— Immer friſch zur Stelle: Cleverstolz, der beſte Buttererſatz 8 ahd. 40 Pg Süßbücklinge— Bratheringe— Rollmops Bismarkheringe— Einmarinierte St. 10 Pfg. Holl. Salzheringe 10 Stück 60 Pfg. 5 Prozent Rabatt. Lebensmittelgeſchäſt Achtung! Was bringt diese Woche der central-Fllm- Palast. zwei sensationelle Groftonfilmwerke von 1. Qualität.— Ein Weltstadt Tonfilm Programm 1. Ranges. 1. Aus der Welt der gelben Raſſe. Zeitbilder aus Japan, Ching eu der Mandſchurei. Alles iſt begeiſtert über den Prachtſpielplan im Union⸗Film⸗Palaſt. Unr 3 Tage. Freitag, Samstag, Sonntag ö 5 Der Schönſte aller Stummfilme, der wun⸗ 0 i derbare Großfilm allererſten Ranges. Viernheimer Zeitung 0 9 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Nach dem bekannten Volksſtück:„Der 1 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. eee wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Müller und ſein Kind“ Das ergrei⸗. aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- fende Schickſal zweier Menſchenkinder, ein kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger ilm der all a 3 5; 1 f 4 1 5 5 0 9 0 0 e 905 Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 2. g madge der. ng Wierie ens in Nen tollkühnen 750 117.— Telegramme: An eiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Senſatibns⸗ und Abenteuerfilm ö rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. (Blernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Aennahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Der Kampf um die Mandſchurei ier ene Tonfilm von Japan, China und der Mandſchurei iſt für jedermann ein wich— tiges Anſchauudesmaterſal um die inneren Zuſammenhänge der Kämpfe im fernen Oſten zu erkennen. Der Film zeigt in ſeinem 1. Teil das moderne Japan, das ſich trotz aller Ziviliſation ſeine Eigenheiten bewahrt hat. Der zweite Teil behandelt China, er zeigt das großartige der chineſiſchen Landſchaft und den älteſten lebendigen Kulturkreis der Welt. 5 besen Schanghai der bedeutendſte Hafenplatz des fernen Oſtens. Man ſieht Nan— ing, das mit großer Energie zur chineſiſchen Reichszentrale aufgebaut wird. Ferner die alte Hauptſtadt Peking deren prächtigen Bauten von einer großen Vergangenheit zeugen.! Im 2. Teil des Programms bringen wir unſeren Haupttreffer Das Spitzenfonfiimwerk der EIka Ein 100 Proz. Ton-, Sprech- und Geſangsfilm. 10 Akte. 5 Antoinette Chauffeur * r 2 2 2 r N* n 2. Motto: Gegen die Liebe iſt nichts zu machen, gegen die Liebe gibts keine Sachen. In der Hauptrolle Charlotte Ander und Hans Adalbert v. Schlettow. 5 J. Der Fremde Reiter. 4. Bilder aus Kanada Dieſes hochaktuelle und reichhaltige Tonfilmprogramm iſt eine beſondere Sehenswürdigkeit 1 0 und ein Beſuch lohnt ſich doppelt. Allen Filmfreunden iſt dieſes Tonfilmprogramm beſon— ders zu empfehlen. Anfang an allen Tagen 8 Uhr, ab 9 nochmals alles zu ſehen. Ende 12 Uhr. 125 5 Sonntag mittag Croſfe lugend- und Minder-Vorstellung. Kinder 10 Pig. Sonntag abend Bekanntgabe der Sportreſultate. Neben den bekannten Markenſchokoladen icherd- Caler- 64 Pater Walobaur- Fszel- Tell und Slollwork- Schokoladen biete ich zu beſonders 97 a vorteilhaften Preiſen an: Sochrelber's Desseri- Schokolade 1 51 55 100 gr. Tafel 20 77 55 F bonmneß Schönes 100 4. T-20 f F Donmnenpiock-Schobolabe 5 5 a 100 gr. Tafel 20 1 b rienta-Schokolaue 100 gr. Tafel 20 F lock- Schokolade 100 gr. Tafel— 49 68855 Dioch- Schokolade 500 gr. Tafel 65 Dosonders brefswerf Desseri- Schokolade 0 4 Tafeln a 50 gr. 1 Vollmilch- Schokolade 7 4 Tafeln a 100 gr. 7. ö Cteme- Schokolade 4 Tafeln à 100 gr. 70 Jonlwhch-Frundgzacken 50gr.St. 10 bcome-Pralinen ¼ Pfd. 10 Frankfurter ischung„, pfd. 29 Kleinhauſen Jugd. Leutershauſen Igd.— Viernheim Igd. Abfahrt per Rad punkt 12 7½ Uhr ab Drehſcheibe . Alle übrigen Verbandsſpiele wurden infolge Eintreffens des Hochw. Herrn Freiburger Erz— biſchofes in Mannheim, von der Gauleitung ab— geſetzt.. Sollte für die eine oder andere aus vor— ſtehendem Anlaſſe freiſtehende Verbands mannſchaft für dieſen Tag noch ein Freundſchaftsſpiel abge— ſchloſſen werden, ſo wird dies in der Samstags— Nr. bekannt gegeben. Heute Freitag abend Spieler-Zuſammenkunft im Lokale zur„Harmonie“. Wir laden zum Beſuche der auf unſerem Platze ſtatlfindende Spiele freundlichſt etn. „DIK.⸗Stadion an der Lor— ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler— klauſe“ und 3 Spielplätze“. Johann König Waſſerſtraße 31 Wohn Obermatratzen 0 Stahlmatratzen Ing Schonerdecken . geg. Kasse zu Fabrikpreisen 25immer u. Küche Preislisten verlangen. mit Waſchküchenbenutz⸗ Matratzen-Burk [Ludwigshafen a. ung per ſofort zu ver- A ee een mieten. Bismarckstraſle 25. Ein ſchönes ffaküleür-Fapſep] Eimdepscwein zu haben in der Buch-] zu verkaufen. Wo, ſagt druckerei ds. Bl. der Verlag. Ubstoerhau! Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils vorm. 8 Uhr beginnend, findet im Deusscnen fiche bei Mandel, Blaue⸗ hutſtr. 57 ein billiger Ohstverkaul ſtatt. Verſäumen Sie dieſe Pianos und är montums repariert, ſtimmt und moderniſiert Karl Metz Miaulertechnier Welnneim Hauptſtraße 135 (im Muſikhaus Metz) bei fachmänniſcher u. reeller Bedienung. Gelegenheit nicht! Ausſchneiden! Achtung! Ausſchneiden! 16. 10. 32: VfR Mannheim— Mundenheim Sportprogramm für Sonntag, den 16. Oktober Fußball:(Platz!) B⸗Mannſchaft— Weinheim 1. 3 Uhr A⸗Mannſchaft— Heddesheim 1. In Kleinhauſen: Handball: in Leutershauſen Die Sportleitung. Die Rückrundentermine im Rheinbezirk N 5 12½ Uhr 23. 10. 32: Phönix Lu.— Sandhofen — Viernheim Jugd. 3 Uhr Abfahrt per Rad punkt 12 ½ Uhr ab Drehſcheibe 3 Uhr 30. 10. 32: 08 Mannheim— Phönix Lu. 13. 11.32: Mundenheim— Phönix Lu. 20. 11. 32: Phönix Lu.— Waldhof Il. Pralnen 200 gr. Karton 850 Hokosfochen ,. Pfd. 0.20 u. 0.15 Zune u. Saure Bonbons, pd ab 10 Hustenbonbons- fMafzentranl⸗ bonbons Tülalyntusbonnons- Mrugerol 5 Prozent Rabatt Druckſachen a a Viernh. Anzeiger Neu eingetroffen: Wunder Schuhe Kamelhaar, Kragen, Laſchen und Schnallenſchuhe mit der haltbaren Kreppsohle. Kragenstiefel warm gefüttert, in allen Größen, billigſt. bei ral dül. Hoh du. Schuhgeschäft 27. 11.32: Mundenheim— Waldhof 11. 12. 32: Friedrichsfeld— Mundenheim 18. 12. 32: Neckarau— 08 Mannheim 25. 12. 32: Neckarau— Friedrichsfeld Spielbeginn 14.30 mit 10 Minuten Wartezeft. Waldhof— 08 Mannheim Phönix Lu.— Friedrichsfeld Neckarau— Kaiſerslautern Saudhofen— Viernheim 8 Mannheim— Mundenheim Neckaran— Viernheim VfR. Mannheim— Friedrichsfeld Kaiſerslautern— Waldhof Mundenheim— Kaiſerslautern Viernheim— VfR. Mannheim Neckarau— Sandhofen Friedrichsfeld— Waldhof Neckarau— Phönix Lu. Mundenheim— Sandhofen 08 Mannheim— VfR Mannheim Waldhof— Viernheim Kaiſerslautern— Friedrichsfeld VfR. Mannheim— Neckarau Sandhofen— Waldhof Friedrichsfeld— 08 Mannheim Viernheim— Kaiſerslautern Viernheim— 08 Mannheim Kaiſerslautern— VſR. Mannheim VfR. Mannheim— Phönix Lu. 68 Mannheim— Neckarau 1 Sandhofen— Friedrichsfeld 4. 12. 32: Phönix Lu.— Kaiſerslautern Neckarau— Mundenheim Waldhof— VfR. Mannheim Friedrichsfeld— Viernheim Phönix Lu.— Viernheim 08 Mannheim— Kaiſerslautern Waldhof— Neckarau VfR. Mannheim— Sandhofen Kaiſerslautern— Sandhofen Viernheim— Mundenheim Sandhofen— 08 Mannheim Der Hehelmmssvole Ffonme Reiten, Fechten, Kämpfen das iſt Talmadge ſo echt wie wir ihn lieben. 3. Der Bombenlacherfolg der Woche char9y cnapuns Abenteuer Anfang Werktags ab halb 8 Uhr Sonntags f ab 7 Uhr ab 9 Uhr nochmals. Beſucht die brillante Darbietung Nur 400 Sonntag groe MindervorstellungNur 100 Voranzeige: Montag und Dienstag 4 große Sonder— Vorſtellungen 7—9 Uhr und 9—11 Uhr. Der aufſeheneregende ſexuelle Aufklärungs⸗ film„nas Seschlechtsleben und seine folgen“. Benützt den Kartenvorverkauf an der Theaterkaſſe. i Täglich ab 7 Uhr, Sonntags ab 3 Uhr. Allerfeinſte deutſche Fet bücklinge 1 5 269 1 Stück 10 u. 110 ohne Kopf und ausgenommen ger. Lachsheringe Bratheringe J Einmarinierte Heringe Telefon 83 Bismarckheringe, Rollmops offen und in Liter Doſen zu 70 und 7585 Seelachsſchnitzel Oelſardinen in großer Auswahl Allerfeinſte deutſche Vollfettheringe große Ware, 10 Stück 85 1 Stück 12, Bananen— Trauben Jakob Winkenbach Lorſcherſtraße 10 Fett- 7 Pfd. 25% S SS SSS Empfehle mein gut ſortiertes Lager in Herren-Anazug u. Mantelstoffe zu zeitgemäß niedrigen Preiſen. Robert Steiert Viernheim/ Heſſen Weinheimerſtr. 62 FFF 14 amen Alelder,-Hostüme J 8 ö l Sonder-Angebot Bodenbeize rotbraun u. gelb; loſe, Doſe nachgefüllt 40 Pig. Bodenwachs gelb und weiß; loſe, Doſe nachgefüllt 40 Pig. Dompfaff die beſte Bodenbeize, das beſte Boden- u. Möbelwachs habe ich in allen Größen vorrätig. Tel. 198 Rathaus- Drogerie Tel. 198 Peter Moskopp. Nummer 241 Am Webſtuhl der Zeit. Politiſche Wochenbetrachtung. Von Argus. Die große Weltpolitik, und die vielen be⸗ deutungsvollen innerpolitiſchen Ereigniſſe, wie die Kanzlerrede, Prozeß Preußen gegen Reich, Wahlkampf uſw.— alle dieſe Dinge wurden in den letzten Tagen nur wenig be⸗ achtet, weil der Zeitungsleſer ſich vor allem auf die neueſten Meldungen über den Fall Daubmann ſtürzte. Daß der kleine Schneider Hummel aus Offenburg monate⸗ lang ganz Deutſchland ſozuſagen an der Naſe herumführen konnte, daß durch ihn beinahe ein außenpolitiſcher Konflikt heraufbeſchwo— ren worden wäre, iſt ja in der Tat auch eine ganz tolle Sache! Wie harmlos nimmt ſich dagegen der Streich des Schuſters Vogt aus, der den„Hauptmann von Köpenick! mimte, wie harmlos auch das Auftreten Har— ry Domelas, der einen Kronprinzenſohn markierte. Daß ein Fall Daubmann in die⸗ ſem Ausmaße überhaupt möglich war, iſt nur aus der überhitzten Atmosphäre unſerer aufgeregten Zeit zu erklären, die die Men⸗ ſchen auch das Unwahrſcheinlichſte für wahr⸗ ſcheinlich halten läßt, weil ihr Blick für die realen Tatſachen und für das Mögliche ge⸗ trübt iſt. In normalen Zeiten wird man über den Schwindler Hummel lachen, wie man einſt über den Hauptmann Köpenick gelacht hat— heute ſind wir noch nicht ſo weit. Heute ſehen wir im Fall Daubmann eine Zeiterſcheinung, die mehr traurig als heiter ſtimmt... * Reichskanzler von Papen hat in Mün⸗ chen einen offiziellen Antrittsbeſuch gemacht und bei dieſer Gelegenheit vor dem bayeriſchen Induſtriellenverbande eine ax o⸗ ße Rede gehalten, die im In⸗ und Aus⸗ lande viel beachtet wurde. Daß Herr von Papen nach München kam, iſt von der haye⸗ riſchen Regierung ſehr begrüßt worden und es iſt kein Zweifel, daß der Beſuch die Stim⸗ mung der amtlichen Kreiſe Bayerns gegen, über Herrn von Papen und ſeinem Kabinett weſentlich gebeſſert hat.(Was freilich nicht hinderte, daß juſt zurzeit des Beſuches der Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages ei⸗ ner Reſolution zuſtimmte, die der Reichs⸗ regierung einen zwiefachen Verfaſſungs⸗ bruch vorwarf.) Die Kanzlerrede hat noch einmal mit einem ſtarken Opt mismus, von dem man nur wünſchen möchte, daß er ſich als berechtigt erweiſt, das Wirtſchaftspro⸗ gramm der Reichsregierung behandelt, und iſt dann auf eine große Reihe von innen⸗ und außenpolitiſchen Fragen eingegangen. Herr von Papen iſt ein geſchickter und pak⸗ kender Redner, der ch auch ſeinem jeweili⸗ gen Milieu gut anzupaſſen verſteht. So hat er denn auch in München ſtürmiſche Zuſtim⸗ mung gefunden. Die amtlichen Kreiſe wa⸗ ren von ſeinen wiederholten Erklärungen be⸗ friedigt, daß die Reichsreform nicht gegen, ſondern mit den Ländern gemacht werde und daß insbeſondere die Spezialwünſche Bayerns dabei berückſichtigt würden. Ein⸗ zelheiten aus dieſer Reform hat er nicht ver⸗ raten, aber er ſagte, daß ſie dem neuen Reichstag vorgelegt werden ſoll. Wer an die Möglichkeit einer Durchführung der Reichs⸗ reform auf parlamentariſchem Weg glaubt, muß allerdings ein noch größerer Optimiſt ſein, als der Reichskanzler es bezüglich ſei⸗ nes Wirtſchaftsprogrammes iſt. Der außen⸗ politiſche Teil der Papenrede behandelte na⸗ türlich die Abrüſtungs⸗ und Gleichberechti⸗ Parſſer und hat in den nationaliſtiſchen ariſer Blättern eine ſcharf ablehnende Kri⸗ tit gefunden. Man braucht ſich darob nicht weiter zu grämen. Denn auch wenn der Reichskanzler anders geſprochen hätte— die ranzöſiſche Kritik wäre nicht beſſer ausge⸗ allen. Zurzeit iſt nun einmal das deutſch⸗ ranzöſiſche Verhältnis(keineswegs durch die Schuld Deutſchlands) ſo vergiftet, daß eine vernünftige gegenſeitige Aussprache faſt un⸗ möglich geworden iſt. Im Inlande hat die Samstag, den 15. Oktober Münchener Rede je nach der politiſchen Ein⸗ ſtellung Zuſtir- ung und Ablehnung gefun⸗ den. Beſonders ſcharf wenden ſich die Na⸗ tionalſozialiſten und Sozialdemokraten da⸗ gegen, aber auch das Zentrum hält mit ſeiner Kritik nicht zurück. Wie wird ſich das alles am 6. November auswirken? Vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig ſtehen ſich ſeit Montag dieſer Woche Vertreter und Rechtsberater der Reichsregierung und der durch Not⸗ verordnung ihrer Aemter enthobenen pre u⸗ ßiſchen Miniſter in erbitterter Rede⸗ ſchlacht gegenüber. Hervorragende Staats— rechtslehrer und Richter bemühen ſich um die Klärung der Frage, ob das Eingreifen des Reiches in Preußen verfaſſungsrechtlich⸗ zufäſſig war oder nicht. Mag die Entſchei⸗ dung ausfallen, wie immer ſie will— be⸗ dauerlich bleibt, daß wir uns in der heuti⸗ ge Zeit, die ohnedies ſchwer genug iſt, ſol⸗ che Konflikte und ſolche Staatsgerichtshof⸗ verhandlungen leiſten. Schon um die Wie⸗ derholung ſolcher Fälle nach Möglichkeit auszuſchließen, wäre eine Reform der Reichsverfaſſung dringend nötig! * In der Außenpolitik iſt noch immer alles in Bewegung. Um den Abrü⸗ ſtungskonflikt zu überbrücken, und Deutſchland wieder zur Teilnahme an den Genfer Abrüſtungsverhandlungen zu be⸗ wegen, macht vor allem die engliſche Regie⸗ rung alle erdenklichen Anſtrengungen. Am Donnerstag iſt nun der franzöſiſche Miniſter— präſident Herriot in London eingetroffen, um mit Macdonald, dem engliſchen Premier— miniſter, über dieſen ganzen Fragenkomplex zu ſprechen. In ſpaltenlangen Berichten und Artikeln erörtern Londoner und Pariſer Blätter die Pläne, die zwiſchen den beiden Staatsmännern angeblich beſprochen wor— den ſind. Man weiß dabei natürlich nie, was Wahrheit, was Dichtung und was Stim⸗ mungsmache iſt. Zweifellos ſteht feſt, daß Herriot mit ſeinem Londoner Beſuch die Ab— ſicht verfolgt hat. die engliſche Regierung auf beſtimmte franzöſiſche Vorſchläge feſtzulegen, noch bevor die Fünfmächtekonferenz zuſam— mentritt, die auf engliſche Anregung hin über die deutſchen Gleichberechtigungsforde— rungen beraten ſoll. Inwieweit Herriot Er⸗ folg hatte, wird man wohl erſt erfahren, wenn man über die engliſche Haltung gegen— über den deutſchen Forderungen ganz klar ſieht. Vorläufig bleibt Deutſchland nichts anderes übrig, als ruhig abzuwarten, wie ſich die Dinge weiter entwickeln werden. Er⸗ freulich iſt aber das franzöſiſch-engliſche Tech— telmechtel auf keinen Fall. Wie denn über⸗ haupt die ganze außenpolitiſche Lage vom deutſchen Standpunkt aus geſehen, augen⸗ blicklich recht düſter iſt. So hat es gerade in Genf wieder einmal eine franzöſiſch-eng⸗ liſch⸗ttalieniſche Zuſammenarbeit gegen; Deutſchland gegeben: die Neubeſetzung des Generalſekretärpoſtens des Völkerbundes ſoll nach den Vorſchlägen der drei genannten taaten erfolgen, ſo daß auch in Zukunft Deutſchland in der politiſchen Leitung des Genfer Bundes ſo gut wie völlig einflußlos bleiben wird. Hummel— Daubmann. Der Einbrecher hummel.—, Aber kapfere Leiſtungen im Kriege. Baſel, 15. Oktober. Die Baſeler Blätter berichten, daß der Schneider Ignaz Hummel— der falſche Daubmann— im Jahre 1923 wegen Ein⸗ bruchsdiebſtahls in Baſel verhaftet und verurteilt worden war. Hummel war mit Komplizen in eine Filiale des Allgemei⸗ nen Konfumvereins eingebrochen und hatte hier für 200 Franken Lebensmittel entwen⸗ det, die über die badiſch⸗ſchweizeriſche Gren⸗ ze geſchafft wurden. Wenige Tage ſpäter wurde er mit zwei weiteren Einbrechern in einer Villa, deren Eigentümer in den Fe⸗ rien weilte, feſtgenommen. Das Kleeblatt hatte es ſich in der Villa ſchon einige Tage gütlich getan. Siſher. Kfeider und Mäſche uſw. im Werte von über 3000 Franken wa— ren ſchon über die Grenze transportiert wor— den. Beim Herannahen der Polizei verſuch— ten die drei, in die Brandmauer des Nach— barhauſes ein Loch zu ſchlagen, um eine Flucht zuermöglichen, war aber nicht gelang. Hummel alias Daubmann war Anführer bei den beiden Einbrüchen und erhielt am 9. Januar 1924 vom Skrafgericht eine Juchl⸗ hausſtrafe von 3 Jahren und 10 Jahre Lan- desverweis. Trotzdem dieſe 10 Jahre noch nicht abge— laufen waren, kam Hummel am letzten Dienstag im Auto eines Kaiſerſtühler Zahn— arztes, der Hummel nach Rheinfelden ge— bracht hatte, nach dem ſchweizeriſchen Biers— felden, wo bei einem Freund des deutſchen Zahnarztes eingekehrt wurde. Wie eine Schweſter des Hummel, die in Baſel wohnt, erzählt. war Hummel als Kind ſchwer erziehbar und wurde deshalb in die Erziehungsanſtalt Flle hingen gegeben. Hummel kam mit 17 Jahren in den Krieg. Hier zeichnete er ſich wiederholt durch kühne Nachtpakrouillen aus und wurde mit dem Eiſernen Kreuz Erſter und ZIweiter Klaſſe belohnt. In Freibrug hat Hummel ſchon einmal während des Krieges eine falſche Rolle ge⸗ ſpielt. Dort zog er die Uniform eines gefal— lenen Feldwebels an und ſpazierte durch die Straßen der Stadt. Als ihn ein Kamerad nicht grüßte, ſellte er ihn zur Rede und gab ihm eine Ohrfeige. Der Geſchlagene bemerkte jedoch den Schwindel und zeigte ihn an, Hummel kam aber mit einer gelinden Stra⸗ fe infolge ſeiner tapferen Leiſtungen an der Front davon. Die etwas unſtete und unehr— liche Charaktereigenſchaft ihres Bruhers füh⸗ ren die drei Schweſtern auf eine Kopf⸗ krankheit zurück, die er als kleiner Jun⸗ ge durchgemacht hatte. Eine Woche nach Oſtern in dieſem Jahre beſuchte Hummel ſeine Schweſter in Baſel zum letzten Mal und ſtellte ſeiner Schweſter ſeine Frau vor. Dieſe wußke ihn gar nicht genug zu lo- ben und ſeine Schneiderkunſt zu rüh⸗- men, von der ſie aber nicht wußke, daß er ſie im Basler Zuchthaus gelernt hakte. Die Eltern Oskar Daubmanns in Endingen haben übrigens für ihren ver— meintlichen Sohn erhebliche Geldaufwendun— gen gemacht. obne daß Gummel ihnen dieſe vurch die ihm reichuich zufließenden Mittel erſetzte. Sie haben jetzt die Barſchaft und das Sparkaſſenguthaven von Hummel be⸗ ſchlagnahmen laſſen. Neue Rätſel. Berlin, 15. Oktober. Der Fall Daubmann ſcheint noch immer nicht völlig aufgeklärt zu ſein, wie ſich aus neuen Berliner Preſſemeldungen ergibt. Der frühere Fremdenlegionär Franz Krüger in Eſſen hat nämlich einem Vertreter des Berliner„Lokalanzeiger“ erklärt, daß er in Hummel, dem er durch die badiſchen Behör— den in Endingen gegenübergeſtellt worden ſei, mit Beſtimmtheit einen früheren Frem— denlegionär wieder erkannt habe. Krüger hal, wie er angibt, im Jahre 1921 in der driklen Kompagnie des 1. Fremden. legionärregimenks in Südalgier gedient. Bei einem Transport von Strafgefangenen eines anderen Regiments, der von Oran kam, ha⸗ be ſich ein Deulſcher namens Daubmann be⸗ funden. Dieſer Daubmann habe unterhalb der Bruſt eine Narbe gehabt. An dieſer Narbe will Krüger im Endinger Rathaus, wo ihm Hummel gegenübergeſtellt worden war, den Mann wieder erkannt haben, der im Jahre 1921 in der Fremdenlegion den Namen Daubmann geführt hak. In dieſem Zuſammenhang ſei daran er⸗ innert, daß auch in einem Bericht der ba ⸗ diſchen Regierung an das Auswär⸗ tige Amt der Vermutung Ausdruck gegeben war, der Betrüger Hummel müſſe ſich wohl einige Zeit in einem franzöſiſchen Gefängnis in Nordafrika aufgehalten haben. Uebrigens halte der Berliner Verlag„Tra- dition“ mit Hummel bereits einen Verkrag abaeſchloflen. aut Mrund deſſen er das 49. Jahrgang Recht zur Herausgabe der Memoiren des angeblichen Daubmann erwarb. Ob Hum⸗ mel einen Honorarvorſchuß erhalten hat, ſteht noch nicht feſt. Fürſt Friedrich von Ho- henzollern halte dem falſchen Daubmann am 30. Auguſt die hohenzollernſche Verdienſt⸗ medaille mit Schwertern verliehen. Schlachtſteuer in Heſſen. Im Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages teilte die Reg! ung die von ihr beabſichtigte Einführung de. Schlachtſteuer mit. Der Aus⸗ ſchuß beſchloß die Regierung zu erſuchen, die Steuer nicht einzuführen. Falls dies jedoch durch Notverordnung geſchehe, möge die Re⸗ gierung die Hausſchlachtungen von der Steuer ausnehmen. Die Regierung begründete die Maßnahme damit, daß in faſt allen Ländern die Schlacht⸗ ſteuer eingeführt ſei; die heſſiſche Regierung befinde ſich deshalb geradezu in einer Zwangs— la ze, zur Deckung des durch den Minderertrag bei den Reichsſteuerüberweiſungen entſtandenen Ausfalls im Staatsvoranſchlag auch die Schlachtſteuer heranzuziehen. Sie habe immer noch Bedenken getragen, dieſe Steuer einzufüh— ren, weil ſie gehofft habe, daß in den Ver⸗ handlungen der Länder mit der Reichsregie⸗ rung ſich ein anderer Weg für die Deckung der Fehlbe räge finden werde. Dieſe Hoffnung könne aber nicht mehr fortbeſtehen, weil das Reich in ſeinen Entſcheidungen auf die wenigen kleinen Länder, die bis jetzt noch von dieſer Steuer abgeſehen haben, keine Rückſicht nehmen könne. Die Frage, ob die Hausſchlachtungen der Steuer entzogen werden ſollten, ſei noch nicht endgültig geklärt. Es entſtehe dadurch nicht nur ein ſehr erheblicher Ausfall, ſondern es beſtehe auch die Gefahr, daß die Befreiung von der Steuer die Schwarzſchlachtungen ver— mehren würde. Ein tommuniſtiſcher Antrag auf Einführung von Notſtandsarbeiten in größerem Umfange wurde der Regierung zur Weiterleitung an Is Reich überwieſen.— Bei nationalſozia⸗ tiſcher Stimmenthaltung wurde auch der ſo⸗ zialdemokratiſche Antrag auf Arbeitsbeſchaf— fung angenommen⸗ die Not der Gaſtwirie. Für Beſeitigung der Getränkeſteuer. Zur Tagung des Rhein-Main-Gaſtwirtever⸗ bandes hatten ſich etwa 250 Vetreter aus Heſſen in Michelſtadt eingefunden. Als Ver⸗ treter der heſſiſchen Staatsregierung wohnte Miniſterialrat Dr. Hechler den Beratungen bei. Der Vorſitzende Döring berichtete über die Tätigkeit des Verbandes, die insbeſondere ein Kampf gegen die Steuerbelaſtung war. Bei der Bierpreisſenkung ſei eine gerechte Vertei⸗ lung des Nachlaſſes auf Brauerei und Wirte notwendig. Eingehend wurde über die Nach⸗ teile der Straußwirtſchaften zum Schaden des Gaſtwirtsgewerbes beraten. Der Regierungsvertreter ſagte weitgehende Unterſtützung beſonders hinſichtlich der Kon⸗ zeſſionsfragen zu. Bezüglich der Bierpreis⸗ ſenkung konne vom Land Heſſen nichts ge⸗ ſchehen, da hierfür der Preisſenkungslommiſſar zuſtändig geweſen ſei. a Präſident Köſter des Deutſchen Gaſtwirte⸗ verbandes äußerte ſich dann ausführlich über die Lage des Gewerbes, das in einem ſolchen Maße verſchuldet ſei, daß es aus eigener Kraft nicht mehr herauskomme. Nach einem Referat„Der deutſche Wirt an der deutſchen Saar“ wurde eine Entſchließung angenommen, in der zum Ausdruck kommt, daß auch die Gaſtwirte an der Saar ſchwer unter der Not der Zeit leiden und die Teil⸗ nahme der Kollegen zum Ausdruck gebracht wird. Kein Geſchehen könne die enge Ver⸗ bundenheit mit den deutſchen Berufskollegen beeinfluſſen oder ändern. In einer weiteren Entſchließung wird die Beſeitigung der Getränkeſteuer gefordert. Lokales. „ Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonn⸗ tagsdienſt Herr Dr. Blaeß. Kaplan Fahſel in Viernheim. Geſtern Abend ſprach im überfüllten Freiſchütz ⸗ ſaale der bekannte und beliebte Redner, Hochw. Herr Kaplan Fahſel über das Wunder der Stigmatiſation der Thereſe Neumann von Konners⸗ reuth. Der Redner gab in gut 1 ½ ä ſtündigen Ausführungen ein klares Bild über das Ge⸗ ſchehen in Konnersreuth, das wiſſenſchaftlich ein Rätſel iſt, und von der katholichen Chriſtenheit als ein Wunder des Herrn und Heilandes be⸗ trachtet wird. Näheres Eingehen auf den In⸗ halt des Vortrages iſt in begrenztem Rahmen nicht möglich, da ſonſt nur Stückwerk geliefert wird. Wir empfehlen deshalb Intereſſenten ſich die hervorragenden Bücher des Redners über Konnersreuth zu beſchaffen, die in der Buchhand- lung Franz Joſef Hofmann zu haben ſind. * Borromäus⸗Bibliothek. Unſere Borromäus-Bibliothek wurde in den letzten Wochen ganz neu geordnet, ſodaß ſie jetzt in ihrer An- ordnung ein ganz neues Syſtem trägt. Die Bibliothek zählt jetzt 7 Gruppen ca. 1600 Bände. In Gruppe U(Unterhaltung, Romane, Kriminal“, Detektiv⸗Romane, Novellen, Erzählungen) 1060 Bände. In Gruppe J(Jugendſchriften) 332 Bände. In Gruppe R(Religiöſes) 54 Bände. In Gruppe E(Erdkunde, Reiſeſchilderungen) 29 Bände. In Gruppe B(Biographie, Lebensbe⸗ ſchreibungen) 87 Bände. In Gruppe G(Ge⸗ ſchichte) 10 Bände. In Gruppe 3(Zeitſchrif⸗ ten) 25 Bände. Da bei der Umordnung auch viele Bücher neu eingeſtellt worden ſind, wird die Bibliothek alten u. neuen Leſefreunde reich lich gerecht werden. Es iſt nur zu wünſchen, daß auch recht viele von der Bibliothek Gebrauch machen. Ausleihe jeden Sonntag von 3— 1/5 Uhr und Mittwoch von halb 6 Uhr bis halb 7 Uhr bei den Engl. Fräulein. * Gedächnisfeier für die Toten des Weltkrieges. Die diesjährige Gedenk- feier für die Gefallenen des Weltkrieges, die all- jährlich der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten veranſtaltet, findet, wie uns mitgeteilt wird, am Sonntag, den 30. Oktober l. J. vormittags 12 Uhr auf dem hieſigen Ehrenfriedhof wieder ſtatt. * Geſellenprüfung. Der Sehſchwache Hermann Haas, Sohn des Tünchermeiſters Johann Haas, machte am 5. Oktober in der Blindenanſtalt Ilvesheim vor der Handwerks- kammer Mannheim die Geſellenprüfung als Korb- macher mit„Gut“. An Geſellenprüfungen fer⸗ tigte er an: 1 viereckigen Waſchkorb, 1 Bäcker- korb, 1 Wäſchepuff, 1 Wäſchetruhe, 1 Peddig⸗ rohrſeſſel. Die Arbeiten werden im Elternhauſe zu ſehen ſein. Wir gratulieren! * Sondervorſtellungen. Wie aus dem Inſerat erſichlich iſt, läuft am Montag, den 17. Oktober und Dienstag, den 18. Oktober 7 und 9 Uhr in dem U. T.⸗Palaſt zu Viernheim der aufſehenerregende, große ſexuelle Aufklärungs- film:„Das Geſchlechtsleben und ſeine Folgen“. Dieſer Film iſt für Beſucher beiderlei Geſchlechts in gleicherweiſe lehrreich und hinterläßt durch die zum Teil erſchütternden Bilder einen tiefen Eindruck. Wo der Film bisher gezeigt wurde, war der Erfolg rieſig. Im eigenen Intereſſe empfiehlt es ſich daher, Karten im Vorverkauf an der Theaterkaſſe zu beſorgen. * Hindenburg⸗Spende 1932 der Aachener u. Münchner Feuer-Verſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft. Wie wir erfahren, hat die Aachener und Münchner Feuer-⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft für die Hindenburgſpende 1932 in Anbetracht ihres hohen und edlen Zweckes, dem Wohle des notleidenden Teiles des deutſchen Volkes, ins- beſondere den Kriegsbeſchädigten und Kriegshin⸗ terbliebenen zu dienen, wiederum wie im Jahre 1927 einen Betrag von RM. 10000.— zur Verfügung geſtellt. „Das Jubiläums⸗Konzert der Sünger⸗Einheit beginnt pünktlich um 3 Uhr nachmittags. Um Störungen zu vermeiden, bleiben die Saaltüren während des Konzertes geſchloſſen. Es wird daher dringend gebeten, rechtzeitig anweſend zu ſein.— Nach den bis jetzt verkauften Programmen zu ſchließen, iſt mit einem gutem Zuſpruch zu rechnen. Wer ſich dieſen Kunſtgenuß nicht entgehen laſſen will, darf daher mit der Beſchaffung eines Programms nicht mehr ſäumen. Dieſelben ſind zu haben bei Kaſſter Hans Laiſt, Schillerſtraße; Adam Sax, Lorſcherſtraße, ſowie bei den aktiven Mit- gliedern. „Verein für Sport und Körper⸗ pflege.(Handballſparte) Am Sonntag trägt die Handballabteilung ihr erſtes Spiel und zwar gegen Sportklub Weinheim aus. Die Mann- ſchaft, die auserfahrenen und einigen Anfängern zuſammengeſtellt iſt, wird ſich gewaltig ſtrecken müſſen um wenigſtens einen Achtungserfolg zu erringen. Aber trotzdem iſt ein ſchönes Spiel zu erwarten. Deshalb beſucht das Treffen auf dem Goetheplatz, wo wirklichen Arbeiterſport geboten wird. Spielbeginn 3 Uhr. N. B. Heute abend Spieler⸗Zuſammenkunft im Lokal Schwarz. Peter“. Reſtloſes Erſcheinen iſt erforderlich. Die Schwerathlelen führen in den Verbandskämpfen! Morgen Vormittag der 2. Kampf im Karpfen. Die Fußballer in Sandhofen. Die Mannſchaft des Stemm⸗- u. Ringklub Ludwigshafen war durch Leute der Ligamann⸗ ſchaft verſtärkt worden.(Deshalb konnten die Viernheimer nicht gewinnen, vor denen man ſcheinbar auch im Kraftſport Angſt hat!!) Und kamen auch die Folgen, die Gaubehörde fällte geſtern das Urteil, daß der Kampf mit 21:0 Siegpunkten für Viernheim gewertet wird. Die Ringer liegen alſo iu Führung! Morgen vor mittag /10 Uhr findet im Saale des„Gold. Karpfen“ der 2. Verbandkampf und dieſes Mal gegen den Turnerbund Hockenheim, der eine ausgezeichnete Ringermannſchaft ins Feld ſtellt. Allen Viernheimer Freunden und Gönnern des Ringſportes werden ausgezeichnete Leiſtungen vorgeführt werden. Amicitia 09 E. V. V' heim. 1 2 Sportplatz im Wald mit 6 Reſt.„Jur Waldſchenke“ Sonntag, den 16. Okober 32. nachm. 1/3 Uhr Liga⸗Verbandsſpiel gegen Spielvergg. Sandhofen Abfahrt um 1 Uhr am O. E. G. Bahnhof per Eilzug. 4. Mannſchaft in Sandhofen. Beginn 9 Uhr Abfahrt um 8 Uhr per Auto ab Lokal. 3. Mannſchaft in Sandhofen. Beginn 10,45 Uhr. Abfahrt /10 Uhr per Auto ab Lokal. 2. Mannſchaft in Sandhofen. Beginn 12,45 Uhr. Abfahrt 12 Uhr per Auto ab Lokal. Privatmannſchaft gegen VfR. Mannheim. Dort auf Vorwärtsplatz. Beginn halb 10 Uhr. Ab- fahrt und Aufſtellung wird durch Spielführer bekannt gegeben. i Samstag nachmittag 3,45 Uhr auf dem Waldſportplatz: Schüler⸗Verbands⸗Spiel gegen Fortuna Heddesheim. Vorher um 2 Uhr: A. H. gegen S. C. Neckarſtadt Der Vorſtand. Abteilung Schwerathletik: Sonntag vormittag halb 10 Uhr im Saale des „Gold. Karpfen“ 2. Verbands- ingkämnle gegen Turnerbund Hockenheim Eintrittspreiſe für Mitglieder der Sportvereini- gung Amicitia und Erwerbsloſe gegen Ausweis 20 Pfg., für Nichtmitglieder 30 Pfg. Wir laden unſere Mitglieder, Freunde und Gönner des Schwerathletikſports frdl. ein. Die Leitung der Schwerathletikabteilung. „Dig.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ 0 0 6 klauſe“ und 3 Spielplätze“. Sportprogramm für Sonntag, den 16. Oktober Fußball:(Platz l) B⸗Mannſchaft— Weinheim 1. 3 Uhr A-⸗Mannſchaft— Heddesheim 1. 12 ½ Uhr Handball: in Viernheim, Platz 3, 1 Uhr Viernheim Igd.— Leutershauſen Igd. Alle übrigen Verbandsſpiele wurden infolge Eintreffens des Hochw. Herrn Freiburger Erz⸗ biſchofes in Mannheim, von der Gauleitung ab⸗ geſetzt. Wir laden zum Beſuche der auf unſerem Platze ſtattfindende Spiele freundlichſt etn. Die Sportleitung. Untererhebſtelle. An den Zahltagen der kommenden Woche kam das 2. Ziel kath. Kirchenſteuer nach ohne Mahnkoſten und das 1. Ziel derſelben Steuer noch ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Das Zte Ziel Heſſ. Staatsſteuer ebenfalls noch ohne Pfand⸗ koſten. Kirchner Bekanntmachung. Betr.: Vernichtung der Tabakſtengel. Es wird darauf hingewieſen, daß nach beendeter Tabakernte auf dem Felde noch vor⸗ handene Strünke ſpäteſtens am 14. Tage nach dem Abblatten zu vernichten ſind. Wer dieſer Aufforderung nicht nachkommt, macht ſich ſtraf⸗ bar und hat die Folgen zu tragen. Anmeldungen zur Erzielung einer Nach- ernte von Geizen werden nicht mehr angenommen, 1155 die Friſt zur Vernichtung längſt abgelaufen iſt. Viernheim, den 14. Oktober 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. Gotlesdienſt⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim 22. Sonntag nach Pfingſten. 1/7 Uhr heil. Meſſe. 1/8 Uhr heil. Meſſe. 1/10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Roſenkranz⸗Andacht, darauf Ver⸗ ſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abt. der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ¼8 Uhr 2. S. ⸗ A. für Barbara Katharina Adler geb. Keller. Dienstag: ¾7 Uhr 3. S.⸗A. für Barbara Katharina Adler geb. Keller. 7/8 Uhr beſt. S.⸗M. für Joh. Hoock 7., Krieger Nik. Hoock 6., Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige. Mittwoch: 3/7 Uhr beſt. Amt für Michael Rößling 1., Ehefrau Barbara geb. Bugert und Angehörige. 1/8 Uhr beſt. Amt für Franz Wilh. Klee 1., beiderſeitige Ehefrauen und Angehörige. Donnerstag: 5 Uhr Eröffnung d. Großen Gebetes. 37 Uhr beſt. E.-A. für Familie Georg Adler 12. und Familie Adam Biſchof. ¼8 Uhr beſt. S.⸗M. für Familie Adam Lantz, Ehefrau Marg. geb. Ringhof, Schwie⸗ gertochter Anna Eliſe Lantz und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Adam Hoock 2., Ehefrau Sabina geb. Bugert, Tochter Eliſ, Schwiegerſohn Gg. Babylon und Angehörige. 8 3¼7 Uhr beſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Lammer und Matthäus Kamuff. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Nik. Lammer 25 Ehefrau Anna Maria geb. Schneider, Sohn Krieger Joh., Schwiegerſohn Jakob Lang und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. S. M. für Nannchen Knapp geb. Wieland u. Anna Maria Buſalt, Schwiegereltern Jakob Knapp 5., Ehefrau Eva geb. Schalk, drei Töchter und Schwie⸗ gerſohn Valentin Helbig 3. Während dieſer Meffe Roſenkranz. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Ad. Wunderle, Anna Maria Knapp und Nik. Bugert 3. ½8 Uhr beſt. S. M. anſtatt eines E.⸗A. für das Schulkind Lena Frank, beſt. von d. Schulkameraden. Unter dieſer heil. Meſſe gehen die diesjährigen Erſtkommunikanten zur hl. Kommunion. Die Schüler des Herrn Dr. Seyfried u. Mandel beichten Freitag 5 Uhr, Schülerinnen Frl. König, Hammel u. Eckert 6 Uhr. Am Montag u. Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag und Montag findet die öffentliche Anbetung nach den einzelnen Nachbarſchaften ſtatt. Gottesdienſtordnung iſt folgende: 5 Uhr 1. hl. Meſſe. 6 Uhr 2. hl. Meſſe. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe. ½9 Uhr Hochamt, darauf Prozeſſion. Rach der Prozeſſion beginnen die öffentlichen Betſtunden. Die Gläubigen werden ermahnt, während des Großen Gebetes die heil. Sakra⸗ mente fleißig zu empfangen. Am nächſten Sonn⸗ tag iſt Generalkommunion des Männervereins und des K. K. V. Zugleich gemeinſchaftl. hl. Kommunion der Schüler des Herrn Rektor Beller und Herrn Lehrer Mohr. Die Kinder beichten Samstag 2 Uhr. Der Beichtſtuhl für die Erwachſenen beginnt Samstag 5 Uhr. Donnerstag von 2— 5 Uhr Sprechſtunde des Arbeiterſekretärs im Freiſchütz. Heute ab 31/5 Uhr wieder Ausleihe der Bücher der Borr.⸗ Bibliothek bei den Engl. Fräulein, ebenſo Mittwoch 6— /. Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 16. Okt. 1932. 21. S. u. Tr. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Montag, den 17. Oktober 1932 Abends 8 Uhr: Verſammlung der aktiven und inaktiven Mitglieder des Kirchenchors in der Kinderſchule. Mittwoch, den 19. Oktober 1932 Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielſtunde. Turnverein v. 1893 6 Fußballabteilung: Sonntag, den 16. Oktober 32 findet ein Freundſchafts⸗ Spiel der Viernheim 1.— fc. Mhm. Privatm. Tennisklub). um halb 10 Uhr auf unſerem Platze ſtatt. Handballabteilung: elf ſtartet am Sonntag in Käfertal. Käfertal 1.— V'heim 1. Spielbeginn 2.30 Uhr Käfertal 2.— V'heim 2. Spielbeginn 1,15 Uhr Die 1. und 2. Handball sonntagsgedanlen. Die geiſtliche Waffenrüſtun 1 die 15 ößte N 167 die Ehriſten der eutigen Zeit. Die Unbilden unſeres Lebens machen uns zur Pflicht, ſtark zu ſein in dem Herrn und die Macht ſeiner Stärke zu er⸗ kennen. Ja, ſtark ſein! Wie bringen wir das nur zu Wege?„Ziehet an“, ſo ſagt uns Paulus,„den Harniſch Gottes, auf daß ihr beſtehen könnt gegen die läſtigen Anläufe des Teufels!“ Denn wir haben im ſeligen Ringen um den Reichtum, der Gnade Got; tes keilhaftig zu werden, nicht mit unſerem Fleiſch und Blut zu kämpfen, ſondern mit liſtigen und gewalthaberiſchen Verführern, die in der Finſternis dieſer Welt herrſchen, mit den böſen Geiſtern unter dem Himmel. Und deswegen ſollen wir uns rüſten mit dem Harniſch Gottes, damit der Widerſtand in dem Kampf mit den teufliſchen Gewal⸗ ten, die uns täglich und ſtündlich begegnen und nichts unverſucht laſſen, uns vom gera⸗ den Weg abzubringen, nicht gebrochen wer⸗ de und wir ſiegreich das Feld behaupten können. Darum laßt uns immer umgürtet ſein mit den Waffen der Wahrheit und an⸗ gezogen mit dem Panzer der Gerechtig⸗ keit. Vor allen Dingen aber wollen wir den Schild des Glaubens ergreifen, mit dem wir alle feurigen Pfeile des Böſewichts abfangen werden. Und mit dem Schwert des Geiſtes, welches das Wort Gottes iſt, laſſet uns dreinhauen, wenn die Beherrſcher der Finſternis uns zu nahe treten. So ge⸗ waffnet, werden wir jederzeit den Unruhe⸗ ſtiftern unſeres Herzens, den Verführern unſerer Seele, gottesfreudigen Widerſtand entgegenſetzen, nur auf dieſe Weiſe können wir das Evangelium des Friedens erfüllen und uns und unſerer Nachwelt den dauernden wahren Frieden ſichern. 5*. Wetterbericht. Unſere Witterung iſt immer noch von einem Randwirbel über dem Kanal beeinflußt. Vorherſage: Lebhafte weſtliche Winde, ver⸗ einzelte Regenſchauer, ſpäter zeitweiſe aufhei⸗ ternd, aber noch unbeſtändig. % Thereſia. Am 15. Oktober, dem There⸗ ſientage, feiern Tauſende von Mädchen und Frauen das Namensfeſt ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Thereſia. Im Volke ſind be⸗ ſonders die Abkürzungen„Reſi“ und„Re⸗ ſerl“ beliebt. Die Heilige Thereſia ſtammte aus altkaſtiliſchem Adel. Im Alter von 20 Jahren war ſie in das Karmeliterkloſter ihrer Vaterſtadt Avila eingetreten. Sie hatte ſich durch ihre Frömmigkeit derart ausgezeichnet, daß ſie dazu auserſehen war, den Orden in ſeiner urſprünglichen Strenge wieder herzu⸗ ſtellen. Von Papſt Gregor 15. wurde ſie am 12. März 1622 heilig geſprochen. Bildlich wird ſie dargeſtellt in der e der Kar⸗ meliternonnen, in der Hand ein rennendes, von einem Pfeile durchbohrtes Herz haltend. Für die Hausfrau. Denkſpruch. Hinter einem goldenem Wort liegt oft ein eiſern Herz! * Vom Aufquirlen von Eiern. An Suppen und Soßen werden vielfach 9 Eier angequirlt. Manche verwenden dazu das Eigelb und das Eiweiß, andere nur das Eigelb. Verfährt man ſo, dann kann man das Eiweiß einige Tage hindurch ſammeln und dann z. B. zu einer Eiweißſpeiſe oder Schneeklößen ver⸗ wenden. Nimmt man die ganzen Eier, dann iſt Vorſicht beim Anquirlen an heiße Flüſſig⸗ keiten deshalb geboten, weil das Eiweiß ſofort gerinnt, und die Suppe dadurch unanſehnlich wird, daß die Eiweißklümpchen darin ſchwim⸗ men. Solche„Eifiſche“ ſind nicht überall be⸗ liebt. Man tut daher gut, die angequirlten Eier— immer wenn man die ganzen Eier, zweckmäßig auch dann, wenn man nur die Eidotter benutzen will— erſt mit etwas Waſ⸗ ſer(1 Eßlöffel auf 12 Eier) zu zerrühren und erſt dann in die Suppen uſw. unter leb⸗ haftem Quirlen zu bringen. * Koch⸗Rezepie. Hecht mit feinen Kräutern.(Für 4 Per⸗ ſonen). Zutaten: 1,5 Kilogramm Hch„Weiß⸗ wein, gewiegte feine Kräuter, Salz, Pfeffer, Zitronenſaft, 250 Gramm Champignons, 60 Gramm Schalotten, 70 Gramm Butter, ein viertel Liter Fleiſchbrühe aus einem Maggis Fleiſchbrühwürfel. 40 Gramm Mehl. ein achtel Viter ſaure Sahne, Salztartoſſein.— Zuverei⸗ tung: Der Hecht wird ſauber vorbereitet, in Portionsſtücke zerlegt, mit Zitronenſaft be⸗ träufelt, mit Salz und Pfeffer ſowie mit gehackten feinen Kräutern beſtreut, dann mit einem Glas leichten Weißweins begoſſen und eine Stunde ziehen gelaſſen. In 70 Gramm heißer Butter werden die abgetrockneten Fiſch⸗ ſtücke von allen Seiten angebraten, dann gibt man ſowohl die gehackten Schalotten als auch die geputzten, feinſcheibig geſchnittenen Cham⸗ pignons an den Fiſch und gießt die Fleiſch⸗ brühe daran. Die Fiſchſtüce müſſen langſam garſchmoren, ihre Brühe wird mit dem Mehl, das mit der ſauren Sahne glattgerührt wurde, bündig gekocht und zuletzt noch mit dem Reſt der gewiegten feinen Kräuter gewürzt. Die Soße wird über die fertigen Hechtſtücke gefüllt und Salzkartoffeln zu dem Gericht gereicht. * Zweites Blatt— Samstag, 15. Oktober 1932 Neues aus aller Welt. Mit dem Molorrad in eine Gruppe Taub tummer. Der Bauarbeiter Geis fuhr mit einem Motorrad in Hösbach bei Aſchaf⸗ fenburg in eine Gruppe taubſtummer Fuß⸗ gänger, die das Motorrad und die Signale nicht hören konnte. Geis rannte mit ſeiner Maſchine mehrere Taubſtumme um und ſtürzte dann in einen Straßengraben. Er erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er einige Stunden ſpäter ſtarb. Ein auf dem Sozius mitfahrender Arbeitskollege des Geis erlitt einen Beinbruch, während einer der Taubſtummen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. verurteilter Poſtmarder, Der ehemalige Poſthelfer Thomas Eigſtler in Ungerhau⸗ ſen bei Memmingen wurde von der Gro⸗ ßen Strafkammer Memmingen wegen ſchwe⸗ rer Amtsunterſchlagung und Briefunterdrük⸗— kung zu einem Jahr und ſechs Monaten Ge⸗ ängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte insgeſamt etwa 1000 Mark, darunter auch Invalidenrenten, unterſchlagen. mit einem Bierglas erſchlagen. In einer Wirtſchaft in Leonberg(Oberpfalz) kam es zwiſchen Burſchen zu einer Schlägerei, wobei der 18 jährige Summer getötet wur⸗ de. Von einem 22 jährigen Arbeiter wurde ihm mit einem Bierglas die Schädeldecke zer trümmert, ſo daß der unglückliche junge Mann am folgenden Tage ſtarb. Steckbrief gegen einen Reichskagsabgeord⸗ neten. Der kommuniſtiſche frühere Reichs⸗ tagsabgeordnete Albert Buchmann, Verlags— angeſtellter aus Stuttgart, ſollte ſich we⸗ gen Preſſebeleidigung vor dem Schwurge— richt München 1 verantworten. Da er nicht erſchien, beantragte der Staatsanwalt Haft⸗ befehl und Ausſchreibung im Deutſchen Steckbriefregiſter. Das Schwurgericht gab dem Antrag ſtatt. 300 000 Franken verunkreuk. Um 300 000 Franken wurde eine Saarbrücker Fir⸗ ma durch ihren Lagerverwalter geſchädigt. Der ungetreue Angeſtellte hatte es verſtan— den, ganze Wagenladungen von Waren für ſeine Rechnung zu veräußern. Bevor die Betrügereien entdeckt wurden, hatte ſich der Lagerverwalter bereits in Sicherheit ge— bracht. Die polizeilichen Nachforſchungen nach ihm waren bisher ohne Erfolg. 5 Eierhandgrangten im Kaninchenſtall. Ge⸗ legentlich einer Hausſuchung in Düſſel⸗ dorf fanden Kriminalbeamte vier Eier— handgranaten und 42 Sprengkapſeln, die in einem Eimer verpackt und in einem Kanin— chenſtall vergraben waren. Nach dem Ergeb— nis der Ermittlungen ſollen die Sprengwaf— fen von dem flüchtigen Leiter das Kampf— bundes gegen den Faſchismus an dem Fund— ort verborgen worden ſein. Am Poſtamt überfallen. Ein dreiſter Raub wurde vor dem Eingang der Hauptpoſt in Bochum verübt. Ein junger Mann ſollte für einen Apotheker bei der Poſt einzahlen. Als er nun in den Eingang treten wollte, entriß ihm ein Mann die Mappe, in der ſich das Geld befand und flüchtete. Trotz ſofort auf⸗ genommener Verfolgung konnte der Räuber unerkannt entkommen. 15 Jahre Zuchthaus für Siktlichkeitsver⸗ brechen und Tolſchlag. Das Schwurgericht in Berlin verurteilte den 54 jährigen Landwirt Guſtav Looſe, der am 1. Auguſt vorigen Jahres die vierjährige Elfriede Braun in Alexanderdorf nach vorausgegan⸗ genem Sittlichkeitsverbrechen getötet hatte, zu 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenverluſt. „Vom Verladekorb erſchlagen. Der 283 jährige deutſche Staatsangehörige Ulmricher und zwei ungariſche Arbeitsgenoſſen wur⸗ den bei Corps(Frankreich) von einem mil Beton gefüllten Verladekorb erſchlagen, der aus einer Höhe von 60 Metern auf eine Gruppe Arbeiter infolge Verſagens einer Troſſe abſtürzte. Sechs Arbeiter, ebenfalls größtenteils! nder, wurden verletzt. Von einem Böllerſchuß zerriſſen. In Thai⸗ hofen(Oberbayern) gab anläßlich eines Ve⸗ leranenjahrtages der etwa 23 jährige Stra⸗ ßenwärtersſohn Franz Eppele mit einer kleinen Kanone Salutſchüſſe ab. Bei einer Schußladung hatte Eppele in der Eile das Laderohr nur halb geſchloſſen, ſo daß ber Schuß nach hinten losging und Eppele voll ſtändig zerfetzte. Körperteile flogen in der Luft umher, Eppele war natürlich ſofort tot. Franzöſiſches Militärflugzeug über deuk⸗ ſchem Gebiel. Ein franzöſiſches Militärflug⸗ zeug. aus der Richtung des lothringiſchen Dorfes Mandern kommend, überflog den deutſchen Schneeberg bei Oberperl (Moſei). Es entſchwand dann in Richtung der lothringiſchen Grenze. Wildſchwein auf dem Fußballplatz. Bei einem Fußballſpiel in Sechtem(Rhein⸗ land) ſetzte plötzlich ein Wildſchwein durch die Zuſchauermenge auf den Fußballplatz. Sofort wurde das Spiel abgebrochen und etwa 200 Zuſchauer unternahmen eine wilde Jagd auf das Wildſchwein. Das gehetzte Tier ließ ſich in einem Rübenfeld nieder, biß noch einem feiner Nerkoſaer in den Fuß. his es ſchließuuch durch einen Schuß nieberge— ſtreckt wurde. Aulobus mit Kindern verunglückt. Auf der Pravinzialſtraße Langenfeld p⸗ laden erlitt ein Autobus aus Bochum ei⸗ nen Reifenſchaden, wobei der Führer die Gewalt über den Wagen verlor. Er fuhr gegen einen Straßenbaum, der umgeriſſen würde. In dem Autobus befanden ſich etwa 50 Kinder aus Bochum, die vor dem Mikro⸗ phon des Weſtdeutſchen Rundfunks ſingen ſollten. Ein Kind mußte mit ſchweren Bein- verletzungen in das Krankenhaus gebracht werden. Fünf weitere Kinder erlitten Ver⸗ letzungen durch Glasſplitter. Mord an der geſchiedenen Frau. Bei ei⸗ ner Polizeiwache in Hamburg ſtellte ſich der Autoſchloſſer Wuhelm Meier unter der Selbſtbeſchuldigung, ſeine von ihm geſchie— dene Ehefrau in ihrer Wohnang ermor⸗ det zu haben. Polczeibeamte, ale ſich ſoforf in die angegebene Wehnung begaben. fan⸗ den die Frau auf dem Küchenherd liegend tot auf. Der Hals der Toten wies Würge— Rigle gu; Ein Mord nach 13 Jahren aufgeklärt. Im Jahre 1919 hatte man in den Wäldern des aus dem Kriege bekannten Donon einen jungen Jagdhüter von zehn Kugeln durch— bohrt erſchoſſen aufgefunden. Die Kugeln ſtammten aus einem deutſchen Infanterie gewehr. Es war ſeinerzeit nicht gelungen, das Verbrechen aufzuklären. Erſt jetzt nach dreizehn Jahren ſtellte es ſich heraus, daß zwei Brüder Oell den Jagdhüter Leonhard aus dem Hinterhalt überfallen und nieder⸗ geſchoſſen hatten. Die beiden Mörder konn— ten verhaftet werden. Jur Entgleiſung des Schnellzuges Paris Baſel. Bei der Entgleiſung des Schnellzuges Paris—Baſel wurden 16 Perſonen ver- letzt. Der Zug fuhr mit 110⸗Stundenkilome- tern Geſchwindigkeit, als die Lokomotive aus den Schienen ſprang. Wie durch ein Wunder entgleiſten nur der Poſtwagen der Gepäckwagen und ein Wagen erſter und zweiter Klaſſe. f Auf den Eiſenbahnpuffern von Budapeſt nach Paris. Ein Ungar wollte letzten Sams ⸗ tag möglichſt billig von Budapeſt nach Paris fahren. Es gelang ihm in Buda⸗ peſt unbemerkt auf den Bahnkörper zu ge⸗ langen, wo er kurz vor der Abfahrt des Pa⸗ riſer Expreßzuges ſich zwiſchen zwei Wagen auf die Puffer ſetzte. Zwar hielt er die lange Fahrt tatſächlich bis Paris aus, dort mürde er jedoch von der Pariſer Bahnpolizei in Empfang genommen, da er keinen Paß bei ſich führte. Vor Kälte völlig erſtarrt und mit mehr als leerem Magen ſchaffte man den ſeltſamen Reiſenden vorerſt zum Kran- kenhaus. Welt und Wiſſen. Ein Schrifträtſel gelöſt. Die Oſterinſel im Großen Ozean, die heute chileniſche Strafkolonie iſt, wurde einſt von einem Volke bewohnt„das längſt ausge⸗ ſtorben iſt. Die Inſel hat der»Wiſſenſchaft ſchon manches Kopfzerbrechen bereitet, und man hat ſich vor allem mit den dort aufgefundenen Holztafeln befaßt, auf denen eine Menge ſelt⸗ ſamer Zeichen von offenbar ſymboliſchem Cha⸗ rakter eingeritzt ſind. Dieſe Holztafeln waren ein Verſtändigungsmittel, deſſen ſich das Volk der Rapanni, die heute ausgeſtorbene Be⸗ völkerung der Oſterinſel, bediente. Eine ſolche Holztafel beſteht aus zweiunddreißig Zeilen auf Vorder- und Rückseite. Jedes Zeichen ſtellt einen Menſchen oder einen Vogel dar, die ſich in den verſchiedenſten Stellungen be— finden. Es iſt jetzt endlich gelungen, einige dieſer Zeichen zu entziffern. Ein Satz lautet zum Beiſpiel:„Vater ſitzt auf ſeinem Stuhl“, ein anderer:„Er freut ſich auf den Himmel“. Es braucht nicht erſt hervorgehoben zu werden, daß damit der erſte und wichtigſte Schritt zur völligen Entſchleierung der Vergangenheit die— ſer rätſelhaften Inſel getan iſt, wie auch ſei— nerzeit die Entzifferung der Hieroglyphen auf die bis dahin völlig im Dunkel liegende Ge— ſchichte des alten Aegypten helles Licht gewor— fen hat. Die Reiterpiſtole am Angelhaken. Beim Angeln im Wallgraben in Kolberg glaubte ein Schüler plötzlich einen ſchweren Hecht gefangen zu haben. Zu ſeinem Er— ſtaunen hing eine alte Reiterpiſtole aus den Befreiungskriegen an ſeinem Angelhaken. Die hilfsbereite Poſt. Neuerdings kommt die Poſt mit großarti⸗ gen Erweiterungen des Kundendienſtes. In Berlin gibt es jetzt z. B. automatiſche Brief⸗ kästen, die die Briefe und Karten gewichts⸗ mäßig ſelbſttätig abſtempeln, ohne daß Porto⸗ marken verwandt werden. Man wirft ein Geldstück, hinterher den Brief oder die Karte ein, der Automat ſtempelt, und wir ſind die Sorge los. Denn immer, wenn es eilt, haben wir bekanntlich keine Marken. Es gibt aber auch einen zweiten Hilfsautomaten der Poſt, einen Einſchreibeautomaten nämlich. Kein! An⸗ ſtehen mehr am Schalter, keine zeitraubende Man wirft für Einſchreibeezttel⸗Ausſtellung. i Porto und Einſchreibegebühr den Betrag in den Automaten, ſofort fängt er an zu arbei⸗ tey. Uns gibt er den Auflieferungsſchein, be ſich behält er die ſertige Sendung. lenſäuredruck entwickelt. Hausfrauen, die wäh— an kühlen und möglichſt ſchattigen Orten auf⸗ die Uhr als Verräter. Reue Staubunterſuchungen und ihre Bedeu⸗ tung für die Keiminaliſtik. Auch die beſte Uhr iſt auf die Dauer nicht ſtaubdicht. Schon die Temperaturſchwankun⸗ gen bedingen einen Austauſch von Innen— und Außenluft. In der Uhrtaſche herrſcht eine Temperatur von etwa 33 Grad; wird die Uhr abends abgelegt, ſo befindet ſie ſich in einem Raum, der unter Umſtänden recht kalt ſein kann, ſodaß Temperaturſchwankungen von 20 und mehr Grad nichts Ungewöhnliches ſind. Durch die feinſten Ritzen, längs der Achſe, die zu der Krone führt, an der man die Uhr aufzieht, dringt Luft und mit ihr Staub in feinſter Verteilung in die Uhr. Auch Uhren mit Schraubverſchluß des Gehäuſes ſind da— gegen nicht geſchützt. Das läßt ſich, ſo lieſt man in der„Umſchau“, experimentell zeigen, indem man eine friſch gereinigte Uhr leicht mit Mehl beſtäubt und auf dem Deckel eines Kochtopfes auf 35 Grad erwärmt. Bläſt man dann das Mehl vollſtändig ab, läßt die Uhr erkalten und unterſucht dann das Werk, 5 iſt dieſes ſtaubfrei. Hat man dagegen die Uhr mit dem auflagernden Mehl erkalten laſ⸗ ſen, ſie äußerlich gereinigt und dann das In⸗ nere geprüft, ſo finden ſich Mehlſtäubchen. Das gleiche Ergebnis kann man dadurch er⸗ zielen, daß man die beſtäubte Uhr erſt einem verminderten, dann dem normalen Luftdruck unter der Glocke einer Luftpumpe ausſetzt. Von dieſen Beobachtungen und Ueberlegun— gen ausgehend, hat Dr. Severin Icard, wie in der franzöſiſchen Fachzeitſchrift„La Nature“ berichtet wird, die Uhren zweier Abbes, die ſtarke Schnupfer waren, mehrere Jahre nach ihrem Tode unterſucht und Schnupftabak in Menge gefunden. Im Verein mit Jean Maurel konnte Icard nachweiſen: Sägemehl in Uhren von Schreinern, Mehl in denen von Müllern und Bäckern, Kohleteilchen von Berg— leuten und Heizern, Gips und Zement bei Maurern und Zementarbeitern ſowie bei Leu⸗ ten, die in Fabriken arbeiten, die jene Stoffe herſtellen, gebrannten Ton bei Ziegelbrennern, Eiſen- und Kupferſtäubchen bei Drehern, vege⸗ tabiliſche Stäubchen(von Getreide, Mandeln, Erdnüſſen) bei Arbeitern, die mit jenen Stof⸗ fen zu tun haben, Haarfetzen bei Friſeuren und vieles andere. Ein ſolches Staubvorkommen iſt auch dann noch feſtzuſtellen, wenn Jahre darüber hinweg⸗ gegangen ſind, ohne daß die Uhr gründlich gereinigt wurde, alſo auch nach einem Be— rufswechſel. Dieſe Tatſache verleiht den Feſt— ſtellungen von Icard eine größere Bedeu— tung. Denn dadurch iſt es möglich, durch Uhrunterſuchungen der Kriminaliſtik ein neues Mittel zur Verfügung zu ſtellen, deſſen ſie ſich bei der Feſtſtellung der beruflichen Tätigkeit eines Toten oder eines Irhaftierten, der An— gaben verweigert, bediene! kann. Für die Hausfrau. Denkſpruch. Der Menſch bedarf der Menſchen ſehr Zu ſeinem großen Ziele: Nur in dem Ganzen wirket er; Viel Tropfen geben erſt das Meer, Viel Waſſer treibt die Mühle. (Schiller.) Vorſicht mit Fruchtſaftflaſchen! Vor einigen Tagen hat ſich ein tragiſcher Unfall ereignet, der durch die Exploſion einer Fruchtſaftflaſche hervorgerufen wurde und einer Hausfrau das Leben koſtete. Stark gezuckerte Fruchtſäfte unterliegen mit der Länge der Zeit einem ſtarken Gärungs⸗ prozeß, der beſonders durch Wärme⸗ und Hitzeeinflüſſe noch erheblich verſtärkt wird. Wir wiſſen, daß man einen Gärungsprozeß durch Wärme beſchleunigen kann und ſich im Innern des Behälters dadurch ein ziemlich hoher Koh⸗ rend des Winters zum Beiſpiel eingezuckerte Fruchtſäfte auf den heißen Ofen geſtellt haben, wiſſen, daß dieſe Flaſchen ſchließlich platzen oder der Verſchluß mit ziemlicher Vehemenz in die Höhe getrieben wird. Nun iſt die Frage aufgetaucht, ob man denn Fruchtſäfte überhaupt länger als ein Jahr aufheben ſoll, und ob das Unglück nicht lediglich dadurch entſtanden war, daß der Fruchtſaſt eben ſchon zu alt war? Dieſe Frage ſoll hier ebenfalls geklärt werden. Selbſtver⸗ ſtändlich kann man eingemachte Fruchtſäfte überwintern laſſen, man kann ſie ſogar länger als ein Jahr aufheben, nur der Gärungsprozeß entwickelt ſchließlich in der Flaſche mehr und mehr Kohlenſäure, und wir erleben Zum Schluß ähnliche Erſcheinungen wie beim Sekt. Die Flüſſigkeit gerät unter hohen Druck, und wenn ſich dieſe Energie nicht allmählich ent— laden kann, ſo wird die Gefahr eines kleinen Unglücksfalles nicht ausbleiben. Zweierlei kön⸗ nen wir tun, um uns vor Schaden zu bewah⸗ ren. Erſtens gilt es, die eingemachten Säfte meiſt Seal heißt iſche Iltis, zubewabren. Am hoſten it alſo dafür wohl der Keller geeignet. Zweitens aber ſoll man die Flaſchen ſo verſchließen, wie wir es bei Schaumweinen ſehen. Man ſoll ſie alſo nur verkorken, damit bei erhöhtem Kohlenſäure⸗ druck der Pfropfen einfach aus dem Flaſchen⸗ hals herausgetrieben werden kann. Die Zeit ſteht unmittelbar bevor, da die Hausfrauen wiederum beginnen ihre Frucht⸗ ſäfte für den kommenden Winter einzukochen. Je beſſer dieſe Säfte gezuckert werden, deſto dauerhafter ſind ſie, aber die Hausfrauen ſoll⸗ ten aus dieſer Erkenntnis heraus auch nicht am falſchen Platze ſparen. Sie ſollen zur Auf⸗ bewahrung der Fruchtſäfte erſtens Flaſchen mit genügendem Durchmeſſer und dickem möglichſt farbigem Glas verwenden, ſodaß es den Son⸗ nenſtrahlen, die den Gärungsprozeß fördern nicht möglich iſt, den Fruchtſaft vorzeitig zu zerſetzen. Dann aber ſollen die Flaſchen, wie bereits geſagt, nur gekorkt werden. Auf kei⸗ nen Fall verwende man für das Einkochen Flaſchen mit Metallverſchlüſſen, wie wir ſie etwa bei der Bier- oder Selterflaſche haben; auch irdene oder ſteinerne Weißbierflaſchen, wie man ſie vielfach für die Fruchtſaftaufbewah⸗ rung verwendet, ſind keineswegs geeignet, ſon. dern ebenſo gefährlich wie jene Glasflaſchen mit Metallverſchluß. * gRoch⸗Rezepte. Holländiſche Soße. Fiſchwaſſer wird mit drei Eßlöffeln voll Mehl, einem Eßlöffel voll Fett, zwei ganzen Eiern, einem Viertel Liter Milch, einem Glas Apfelwein, Zitronenſaft und Sal verquirlt und dann im Waſſerbade erhitzt, wo— bei zu beachten iſt, daß ſtändig gerührt werden muß. Nachdem ſich die Tunke erhitzt hat, wirb ſie aus den Waſſerbade genommen und aber— mals unter Wuirlen abgekühlt. Pelze wachſen auf Bäumen. Es wird Winter und da braucht man einen Pelz, ſei es als Mantel oder als Kra⸗ fab. als Muff oder als Handſchuh und Be⸗ atz am Kleid, was ja auch recht hübſch aus⸗ ſieht. Natürlich kann man auch Hausſchuhe und Mützen mit Pelzwerk füttern, kann ſich ein Eisbärfell vor den Kamin legen man einen Kamin und ein Eisbärfell hat), kann die Stiefel mit Pelz ausfüttern, um die Beine zu wärmen, Schlitten- und Sattel⸗ decken daraus nähen. Der Pelz hat zweierlei Funktionen: er ſoll entweder wärmen oder gut ausſehen oder beides. Und da gehen die Anſichten weit auseinander. Die Pelzjäger teilen die Pelze der Tiere in 3 Kategorien ein, in Pelze I. II. und III. Sorte, je nachdem ſie von edlen, weniger edlen oder unedlen Tieren ſtam⸗ men. Zu den Pelzen J. Sorte gehören: Ruſ⸗ ſiſcher Zobel als der vornehmſte, dann der Kamtſchatka⸗Bieber, den wir auch Seeotter nennen können, der Schwarz-, Blau- oder Silberfuchs, der Pelzſeehund, der bei uns (und manchmal See-Aal ausgeſprochen wird), ferner der Biber und der amerikaniſche Zobel, nicht ganz ſo fein wie der ruſſiſche Vetter. Zu den Pelzen J. Klaſſe gehören aber auch der Bär, der vir⸗ giniſche Iltis, die Otter und der Chinchilla. Vor zwenzig Jahren rechnete man zu den Pelzarten II. Klaſſe den Schupp, welchen man gemeinhin beſſer unter dem Namen Waſchbär kennt, den Skunks, den Nerz, Mar⸗ der, Luchs, Rotfuchs(Meiſter Reinicke), den. Hermelin, Bandiltis, Perſianer(auſtraliſches Schaf), den Wolf, aber auch Krimmer(Felle des tatariſchen Fettſchwanzſchafes), Kalinlen oder Kolinsky(Marderfelle) und Sumpf⸗ biber, den wir meiſt Nutria nennen. Heute rechnet man, da ſich der Geſchmack geändert hat, zu den Fellen II. Klaſſe auch noch den Biſam, den auſtraliſchen und amerikaniſchen Opoſſum, den Breitſchwanz-Perſianer, Trei⸗ bel(amerikaniſche Lammfelle) und den Leo⸗ parden. Allgemeines Erſtaunen wird die Tatſache hervorrufen, daß der Fehpelz zu den Pelzen II. Ordnung gezählt wird, denn Feh oder Fee iſt weiter nichts als ruſſiſches Eichhörn⸗ chen, und die Felle ſind nur deshalb ſo teuer, weil das Tier ſchwer zu fangen und ſehr ſel⸗ ten geworden iſt. Zu den Pelzen III. Ord⸗ nung gehören fernerhin die Felle der Affen, Kaninchen, Murmeltiere, außerdem Aſtra— chan, Fohlen, Katze, Ziege, Lamm, europä⸗ Dachs, Wieſel, Hamſter, euro— päiſches Eichhorn, Maulwurf und Meer⸗ ſchwein. Der Wert der Pelze nach Schönheit und Leichtigkeit wechſelt von Mode zu Mode. Fohlen, einſt ganz verachtet, gilt heute als modern. Das Pelzgeſchäft konzentriert ſich ſeit Jahr⸗ hunderten auf wenige Städte. In Deutſch⸗ land hat Leipzig unſtreitig die Führung. Dort werden jährlich für 200—220 Millionen Mark an Pelzwerk umgeſetzt, wovon 75 Pro⸗ zent im Handel mit dem Ausland ſtehen. Das Ausland liefert allein für 40—60 Millionen Mark Pelzwerk, wovon aber nur 35 Prozent in Deutſchland bleiben. Seit mehr als drei⸗ ßig Jahren züchtet man die immer mehr ausſterbenden Pelztiere auch auf Farmen. Die erſte der Melt murde in Kanada ange⸗ (Falls and N „%); 3 ä—— betrieb, ſchenkte der Zarin emen Ring aus dem gefundenen Golde. Trotzdem wurde nichts aus der Ausbeutung der Goldſchätze, denn es fehlte den Ruſſen an Unterneh⸗ mungsgeiſt und— vor allem an Fleiß. Tief 0 jm Erdboden ſchlummern die Schätze, die das ungeheure Reich, deſſen Benölkerung ſtets mit dem größten 9905 5 e e i i ande der We 90 05 e. 9 blüht; in Uſt⸗Kuloma, auf 61 Grad n. Br. und 7¹ Grad ö. L., wächſt ſogar Hopfen. Die Ein⸗ erſchaudern. Aber wir ſind lo. intonſequent, uns an Schildkrötenſuppe direkt zu begeiſtern. In vielen Teilen Afrikas bildet die Rieſen⸗ ſchlange einen Feſtbraten. Schnecken und Froſchſchenkel, Lieblingsgerichte ſpeziell der Franzoſen, ſagen dem deutſchen Gaumen eben⸗ falls nicht zu. Die Römer züchteten ſchon vor zweitauſend Jahren Schnecken mit Fleiſch und Weißwein, und erfolgreiche e e ten und dieſe wiederum an andere Farmen 10 0 es zu großem Anſehen und Reich⸗ ee ee e M 1 8 Wenn man über einen Fiſchmarkt an der er ehen a0 e geh e de ed Mittelmeerküſte geht, o kann 1 0 f Ulle aber im Herbſt und beginnenden Winter„Früchte des Meeres“ erblicken, die wi legt, die erſte europaiſche in Riezlern in Vor arlherg. Gezüchtet werden in erſter Linie alle Fuchsarten, ferner Skunks, Nerz und Marder, Opoſſum und Waſchbären. Nach dem Kriege ſchoſſen die Pelztierfar⸗ men wie Pilze aus der Erde, aber es gehört nicht nur viel Geld dazu, eine ſolche Farm zu gründen, ſondern auch viel Erfahrung. 12 gibt Farmen, welche nur Zuchttiere züch⸗ wohner von Uſt⸗Kuloma gehören dem alten e der Syrianen an. Obwohl der 1 keinen Preis in unſerer Küche dulden würden.] Ackerbau ſehr einträglich iſt, ziehen 5 werden ſie beſſer. in den ſchmutzigen Die großen Seegurken zum Beiſpiel, die man] Syrienen, echte Vagabunden. wie ſie ſin a Der Sumpfbiber 810 in el uch ee in Marſeille„Veilchen des Meeres nennt, vor, monatelang in den Wäldern e waste 10 0 105 fehl baß alles] ſind dort als Vorgericht außerordentlich be⸗ ſtreifen, zu jagen und in den vielen Flüſſen waſſerdicht 1 1 nn steigt er, der als] liebt, und beſonders rühmt man den Ge- Fiſche zu fangen. a in 5 15 Waſſer 1115 als wunder ſchmack der Meerſpinne, deren verſchiedene Ar⸗ Im Gebiete von Uchta ſind bereits 1909 Sumpfbi 115 el Wü pieder empor.] ten in allen Teilen der Erde ihre Liebhaber Erdölquellen enldeckt worden. Das Erdöl⸗ volles und wertvaller Wertes bewußt, huſcht] finden. Die größte Meerſpinne, die japan. gebiet hat die rieſige Oberfläche von Je 00 ſche Aud 00 92 05 umher knabbert an] ſche, trägt eine Schale von nur dreißig Jenti- madratkilometern, überſteigt alſo um ein ſcheu un 1 dest für niemanden zue] metern Durchmeſſer auf hohen, zehnfüßigen Vielfaches die anderen bekannten Erdölge⸗ Pech a Beinen, ſo daß ſie wie mit Stelzen im Waſſer] biete. Am Ufer des Fluſſes Uchta ſtößft man en j Stinktie⸗ wandeln. Bei Ebbe wird ſie in. ſeichtereſſ bei jedem Schritt auf zahlreiche Guellen. Dem Skunks werden, wie allen Stin 01 Gewäſſern leicht gefangen und einfach 5 auf Das flüſſige Gold ſyritzt aus der Tiefe oder ren, die Drüſen entfernt, ſonſt wäre es bell einem großen, hölzernen Rahmen aufgehängt, ſchwimmt auf dem Waſſer des Fluſſes. In einer ſolchen Farm nicht auszugalten⸗ gibt an dem ſie dann auf dem Markt zum Ber- ratten Zeiten hat der Stamm der Tſchuder es gegen dieſes„Parfüm“ keine Rettung Nc kauf gelangt. Die wohlſchmeckenden Beine Erdöl gekannt. Naphta wurde als Heilmittel als eine verſtopfte Naſe oder 0 d werden gelenkweiſe verkauft, und ein ſolches[und als Schmieröl gebraucht. Much heute be be ben dg fie Lag be 6005 Stück genügt zur Speiſe einer Familie. noch glauben die Syrignen, die Nachkommen der Waſchbär ſitzen Tag für Tag ſtun en 10 An der ganzen Mittelmeerküſte gibt es keine[der Tſchuder, an die Helikra ft des Erd. in lichten Höhen der ihnen ins Vena wen Art von Fiſchen, Kruſtentieren oder Mollusken,] öls. Der holländiſche Forſcher Wiſſet ließ gegebenen Bäume und wachſen 18 eſſ 90 die man des Kochtopfes für unwürdig erachtet. im Jahre 1692 in Amſterdam eine Arbeit Aeſten, indem ſie ſich rund e 5 125 Auch wir ſehen Hummern, Krebſe und Krabben[„Nord⸗ und Hſttatarien“ erſcheinen darin Mit den erſten Zügen ii di Nieten für ganz beſondere Genüſſe an, aber vor] finden ſich genaue Angaben über die Erdöl⸗ die Kürſchner, betrachten die iſpgt hän⸗ ihren nahen Verwandten, den Inſekten, ſchüt.] quellen im Petſchoragebiet. Peter der daaße und kaufen, und einige Wesen ſtern teln wir uns. Der große franzöſiſche Enthomo— der von einem induſtrialiſierten Rußlan 515 die Dee agen 0 eübert chen u loge Fabrae empfahl Heuſche cen und J träumte, plante ebenfalls eine ſoſtemafieche und die Damen ſagen im Man 29 99 1 haft Grillen als Spezialgericht für die Tafel und Erdölaubeute in Petſchora„Der Zar ha e dem Gemahl:„Aber 1 98 änne, u Pel nannte auch weitere Rezepte, die früher für aber zuviel Pläne, um ſie alle verwirklichen mir doch erſt im Neha punch wißt ihre Zubereitung benutzt wurden. Aber er zu können. Dennoch beſchäftigte ſich das von ic kennen.“ un del Geſch icht kommt hat trotzdem nur recht wenige Anhänger ger] Peter dem Großen gegründete Bergkollegi⸗ lich keinen. Und ie 1 ebilcger funden. Die Bewohner der Südſee ſtürzen[unt mit dem Vermächtnis des Zaren. Im dann in die modernen Märchenbü 9 5 ſich mit nicht geringer Leidenſchaft auf den Jahre 1745 wurde im Städtchen Uchta Ruß⸗ 1 Palolowurm wenn er geß e each 10 lands erſte Erdöldeſtillationsfabrik gegrün⸗ unſere Feinſchmecker auf die friſchen Auſtern. det. Das Werk lieferte den mec Apo- f 8 theken bis zu 16 Tonnen Petroleum im Münſe. Schlangenagent 0 Jahre, wah send Rohnaphta ins Ausland ex⸗ e e c one i Wunderland Petſchora. portiert wurde. Später hörte die Erdölaus⸗ ö Daß unſer Küchenzettel ſich außerordentlich beutung auf. Um 1840 beſchäftigte ſich die Akademie der Wiſſenſchaften mit dem Uchta⸗Erdöl, eine Expedition wurde entſandt, aber weiter ge⸗ ſchah nichts. Um die Jahrhundertwende prüfte ein namhafter ruſſiſcher Gelehrter, Ingenieur Gansberg, die Möglichkeit, die bereichern ließe, wenn wir gewiſſe Vorurteile“ überwinden würden, die andere Völker längſt abgelegt oder niemals beſeſſen haben, iſt eine. oft betonte Tatſache. Nicht jeder wird freilich die kulinariſche Wißbegier und den Widerſtand haben, die einen Angeſtellten des Londoner Zoo, Frank Bucklan, veranlaßten, ſich„durch den Zoo hindurchzueſſen“. Er ließ keine Ge⸗ Rußzlands Schatzkammer.— Erdöl, Gold und Kohle.— Petroleum als Heilmittel.— Ein Land, dem die Zukunft gehört. Die ungeheuren, zum größten Teil brach⸗ liegenden Naturſchätze des ruſſiſchen en iches i j zu eine die 5 0 589 g 190 1 eaddeht geht Mos-⸗Rieſenquellen des 0 1 ld * 90 9 0 5 7 85 0 legenheit vorübergehen, ungewohnte und ungen] kau an die Erſchließung des Petſchoralandes 0 e ee id Rae wöhnliche Gerichte zu genießen, die ſich ihm[im Nordoſten des euroväſſchen Rußland. 1 1 ee ee ee durch die Todesfälle in der von ihm betreuten[Das Gebiet kennt keine Verkehrswege; man aunterluche, 5 1 0 A ee Tierwelt darboten, und er delektierte ſich eben⸗[kann es nur im Flugzeug oder zu Juß er⸗ Dort 5 97 fene Gadient e ſo an Jaguarkoteletts wie an Schlangenra- reichen. Berühmt ſind die herrlichen Wieſen ene bag e oe n hne dude gout. Ber engliſche Zoologe Dr. E. G. Bou] mit dem mannshohen Gras an den Ufern 515 den e e ee lenger machte in einem Aufſatz auf eine Fülle[des Fluſſes Sukkong. Die Natur fördert die öffenen 0 0 ga e daſ daß aa d ſolcher„vernachläſſigter Delikateſſen“ aufmerk-[ Viehzucht und die Einwohner der Gebietes ee Vo kaſttlaſſiges ſam. 1 i 5 5 leben im Ueberfluß. Der Pomosdingau im Veleuchtun gte ia lien kbunie⸗ 1 So findet er es wirklich merkwürdig, daß[ NPetſchoragebiet zählt zwanzig Dörfer mit icht 1 6 0 555 0 1 wir unter den Nagetieren eigentlich nur den 650 Häuſern. Dieſe wenigen Dörfer beſitzen[n! Gan f e ee Hauen, höchſtens noch das Kaninchen veiſpeiſen.] im Ganzen 2755 Stück Hornpieh, etwa 2000 100 lage ee nch s d e Die alten Römer, die große Feinſchmecker Pferde und 4000 Schafe. Wäre, der Trans⸗ N A 1 105 1 waren, liebten als einen der klöſtlichſten Lecker] port von Lebensmitteln aus dieſer Schatz e uh penn und Gi d biſſen die Schlaf maus, die beſonders ge⸗] kammer ins Innere des Landes möglich ſo 80050000 lde Die e ee züchtet und gemäſtet wurde. In manchen Tei- hätten die Einwohner der großen Städte 1 I Abe ee Deer de Ae len Chinas ißt man ſogar lebende Mäuſe. keinen Mangel zu leiden. Groß uind 9 0 0 badet ö Das iſt ein Gericht, das man ſich nur bei be⸗ auch die Waldſchätze des Weiſchoralande 0 1 b ſonderen Feſtlichkeiten leiſtekt. Es ſind neu-[ Das Forſtgebiet von Pomosdin allein bedeckt Die Ausrüſtung der Polizei. geborene Tiere, klein, 11090 unn 5 995 eine e 1 5 W e e e e 8. oßen Schüſſel lebend auf den B80 tern. Der Fluß Petſchora fließt durck. a 0 5 ö geſtellt Gerten. 0 der Gäste greift ſolch liche 05 33 Prozent ſind Nadel-, die Wie von zuſtändiger Stelle erklärt an ein Tierchen heraus, hält es am Schwänzchen[übrigen 67 Prozent hochwertiger Laubmald. ſteht die deutſche Polizei in keen den ö geſchickt zwiſchen Daumen und Zeigefinger und Aber auch an Gold iſt das Petſchoraland menhang mit der e er deutf 1 taucht es in eine Soße, die das Tierchen tötet.] reich. Der bekannte ruſſiſche Gelehrte Wrab⸗ Polizei fehle jede ſchwer, en Es wird dann zuſammen mit Theariak verſpeiſt, lewſki, der ſeit 20 Jahren das Land erforſcht, auch die ice e 1 5 der dem Gerichte erſt das richtige Aroma] hat mehrere Goldvorkommen an den[Die Ausbildung 60555 e 50 0 0. Flüſſen Ilytſch und Tſchugorg entdeckt. Das Tpertraining und den Gebrauch der zuf ehen⸗ Gold iſt zum Teil rein, zum Teil mit Platin] den Waffen. Nur jeder 5. Mann habe einen vermiſcht. Bereits zur Zeit Katharing der J Stahlhelm und jeder dritte einen Karab' ner. i Aus dieſer Talſache ergibt ſich ſchon, daß verleihen ſoll. ich Gold abge⸗ jch Großen wurde das Land nach Gold abg 5 franzsſiſche Behauplung völlig abwegig iſt. 7 eßbaren Eiern gehen wir Straußen⸗ um einen Eier⸗ Schon läßt uns eden, deren eines genügt,. kuchen für zwölf Gäſte herzuſtellen. die Vorſtelluna Reptilien zu eſſen. An ſehr vielen achtlos vorüber, ſo an den Ein Goldgräber aus dem Petſchora⸗ fand der ſein Gemorho aus Ahentenerluß Sportvorſchau. Veibandsſpiele in Slöodeutſchland und im Reich.— Nepräſentativkampf Süddeutſchland —Oeſterreich in Frankfurt.— Rugbytteffen Nord Süd.— Dy B.⸗Bundestag in Wies⸗ baden. e Das Sportprogramm am Wochenende zeigt nur ganz wenige e von über⸗ ragender Bedeutung, bringt aber ſonſt zahl⸗ reiche Begebenheiten in allen Sportgebieten. Im Fußball nehmen in Süddeutſchland wie auch im Reich die Verbandsſpiele ihren Fort⸗ gang. Im Ausland ſind die Länderkämpfe zwiſchen Frankreich und Ungarn in Paris und zwiſchen Belgien und Holland in Brüſſel zu er⸗ wähnen. Mit beſonderem Intereſſe erwartet man das Abſchneiden der ſüddeutſchen Hockey⸗ Elf gegen Oeſterreich. Die Repräſentativmann⸗ ſchaften von Norddeutſchland und Süddeutſch⸗ land ſtehen ſich im Rugby in Hannover gegen⸗ über. i 1 0 Die ſüddeutſchen Verbandsſpiele. Am kommenden Sonntag werden die Ver⸗ bandsſpiele in Süddeutſchland mit 39 bei 40 möglichen Spielen mit faſt vollem Pro⸗ gramm fortgeſetzt. Dem Ausgang der Spiele muß jetzt größere Bedeutung zugemeſſen wer⸗ den, da faſt durchweg die Begegnungen. der Rückrunde begonnen haben. Dabei verdienen folgende Treffen beſondere Beachtung: VfR. Fürth— 1. FC. Nürnberg, Wacker München — F. Ulm 94, Sfr. Eßlingen— Union Bök⸗ kingen, VfB. Karlsruhe— F. Freiburg, FSV. Frankfurt— Union Niederrad und Bßgg. Kaſtel— Wormatia Worms. Der Hockey⸗Großkampf in Franffuet. Auf dem Platze des SC. Frankfurt 1880 wird am Sonntag der Hockey-Repräſentativ⸗ kampf zwiſchen Süddeutſchland und Oeſter⸗ reich durchgeführt werden. Die ſüddeutſche Mannſchaft iſt recht ſpielſtark aufgeſtellt, Theo Haag wird als Verteidiger ſpielen.— Ein weiterer Repräſentativkampf im Hockey fin⸗ det in Kiel ſtatt, wo Norddeutſchland eine Mannſchaft aus Dänemark empfängt. Was ſonſt noch los iſt. Am Samstag gibt es Berufsboxkämpfe in Krefeld, während am Sonntag in Saar⸗ brücken ein gutes Programm zur Abwicklung gelangt. In Hildesheim ſtehen ſich die Ama⸗ teure von Hildesheim und Berlin gegenüber. In Heidelberg wird am Samstag ein Waſ⸗ ſerball⸗Blitzturnier durchgeführt, während im Herſchelbad in Mannheim am Sonntag ein Dreiklubkampf abgewickelt wird. Im Radſport werden Bahnrennen in Berlin, Stuttgart, Pforzheim und Aachen durchgeführt. Die Eis⸗ hockeymannſchaft des Berliner SC. beſtreilet in Paris einige Spiele. In Strausberg; Halle, Grunewald, Leipzig und Neuß gibt es Pferde⸗ rennen. Mehrkampfmeiſterſchaſten der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft. Bei den in dieſem Jahre zum Austrag gebrachten Mehrkampfmeiſterſchaften der DT. belegt die Vereinigte Turnerſchaft München den 1. Platz vor Turnverein Eintracht Dort⸗ mund und der Kaſſeler Turngemeinde. Das genaue Ergebnis hat folgendes Ausſehen: 1. Vereinigte Turnerſchaft München 984,50 Punk⸗ te, 2. Vo. Eintracht Dortmund 979,10 P., 3. Kaſſeler Tg. 969 P., 4. Tb. Stuttgart 905,60 P., 5. Tg. Eßlingen 39130 P., 6. TSV. Berlin⸗Schöneberg 888,35 P., 7. Schö⸗ neberger SC. Berlin⸗Schöneberg 885,11 P., 8. To. 1861 Bayreuth 879,10 P., 9. Ty. 1846 Mannheim 878 P., 10. TSV. Eßlin⸗ gen 876,10 Punkte. Verbandsoffenes Wettſchwimmen in ſtadt. Darm⸗ Der Sc. Jungdeutſchland Darmſtadt ver⸗ anſtaltet am 16. Oktober ſein tradionelles Hal⸗ lenſchwimmfeſt. 26 Vereine aus Berlin, Kre⸗ ſeld, Göppingen, Karlsruhe, Mannheim, Hei⸗ delberg, Pforzheim, Ulm, Wiesbaden, Kai⸗ ſerslautern, Aſchaffenburg, Offenbach, Frank⸗ furt und Darmſtadt haben rund 100 Nennun⸗ gen, davon 36 Staffelmannſchaften, abgegeben. Nach dem Putzen mii einem trockenen Wei: chen Tuch nachreibenl Am ponen und Scheuern Hul 8 Nehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkels — EW/MEdie vom Fliederhaus Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Sause) 1 örtjetzung. „Aber Minchen!“ warnte der Herr Paſtor. Sie ließ ſich aber nicht einſchüchtern und meinte, es ſei nun einmal ſo.“ f Als Verene und Großmama ſchon Arm in Arm dur ihren alten Fliedergarten gingen, der berauſchend duftete, da hörten ſie Frau Paſtor noch immer laut und angeregt auf ihren Mann einſprechen. „Ob ihr der dunkle Südwein, den es zum Abendbrot N gegeben, ein bißchen in den Kopf geſtiegen iſt?“ meinte Großmama. f Verene ſagte, in Gedanken verloren: „Vielleicht, Großchen!“ Marie kam mit einer vorſintflutlichen Laterne die Sie ſtrahlte über ihr ganzes, gutes Faltengeſicht. So ſpät kamen die Damen erſt heim? Da hatte es doch ſicherlich eine Verlobung gegeben; das war Stufen herunter. nicht gut anders möglich. Eifrig forſchte ſie im Schein der Laterne im Geſicht ihres Lieblings. Aber das ſah gar nicht freudig und glück— lich aus. Na, ſo was! Marie war ehrlich enttäuſcht von ſo einem Brautglü und nahm ſich vor, Frau Doktor noch ein wenig aus— zuforſchen. Verene aber ſchlang ihre Arme um die Großmama un ſagte: „Ich bin ja ſo unglücklich, Großchen!“ Und dieſe ſtrich zärtlich mit der Hand über den blonden Kopf. „Schlaf' dich aus, Kind! eben.“ Verene lag in ihrem Bett. Die kleine Lampe auf dem Nachttiſch brannte flackernd, weil der Luftzug vom Fenſter her auch ſie mit traf. Mit großen Augen blickte Verene vor ſich hin. Endlich ſchlief ſie ein. Leiſe flüſterte ſie immer wiede vor ſich hin, als müſſe ſie es ununterbrochen bekräftigen „Ich kann es doch nicht. Nein, nein, ich kann es nicht!“ Und im Garten rauſchte es leiſe. Mit einem lauten Schrei erwachte Verene mitten in de Nacht. Sie hatte geträumt, Graf Eſchweiler ſchreite auf ſi zu; ſeine finſteren Augen zwangen ſie in ſeinen Bann. Immer näher kam er, ſtreckte die Hände nach ihr aus. Und — jetzt küßte er ſie! Mit einem lauten Schrei erwachte Verene. Und da wußte ſie auch ſchon, daß ſie ja nur geträum hatte. Aber der Kuß war noch da und brannte ſich ihr ins Blut hinein. Ihr fiel ein, was man ſich von dem ſchönen, tollen Grafen erzählte, und ſie ſtöhnte: „Ich liebe ihn! Ich bin ihm ja auch ſofort beim erſten Sehen verfallen!“ Draußen wich nun die Dämmerung. Der Tag, ein neuer ſchöner Tag voll Blüten und Sonne zog herauf. Mit brennenden Augen ſtarrte Verene in dieſen er— wachenden Morgen hinein. . 115*. Am Montag, dem gefürchteten Montag, war Frau Doktor Beringer ziemlich bedenklich erkrankt. Marie ſaß ſchreckensbleich neben dem Lager. Ganz ver— zweifelt war ſie, weil auch nicht einmal ihre Tees und ſonſtigen Hausmittel mehr helfen wollten. Die Getreue erklärte ſich endlich nach ſchwerem Kampfe einverſtanden, daß man den Arzt rief. Der war ein Mann in mittleren Jahren, unverheiratet, und genoß im Städtchen als Arzt einen guten Ruf. Sonſt war man ihm aber gram, weil er erklärt hatte, er denke nicht daran, ſein gemütliches Jung— geſellendaſein aufzugeben. Verene ging zu ihm. Marie trug ihr noch ſchnell einen Mantel und eine Mütze nach, denn der Himmel hatte ſich ganz grau über— zogen. Das gab beſtimmt ein tüchtiges Wetter. In den Lüften heulte es, und Staub wirbelte durch die Luft. Das Mädchen lief ſchnell am Walde dahin. Jetzt war nur die Angſt um die Großmutter in ihr. Der einzige Menſch, der ſie verſtand! Die Großmutter mußte ſo ſchnell wie möglich wieder geſund werden, denn gerade jetzt brauchte ſie ſie doch ſo nötig. Und nun lag ſie ſo ſtill und heiß in den weißen Kiſſen. Ob die Großmutter ſich auf der Nachtfahrt von der Oberförſterei eine Erkältung zu— gezogen hatte? „Wenn das man bloß keine Lungenentzündung wird! Das wäre ſehr ſchlimm in den Jahren“, hatte Marie ängſt— lich geſagt.. Verene hetzte zwiſchen den Wieſen dahin, aus denen es ſeltſam ſchwül emporſtieg, während der Staub in der Luft herumwirbelte. Die Landſtraße konnte man ſchon gar nicht mehr ſehen. Dort war nur eine einzige graue Wolke, die ſich immer drehte, Endlich kam Verene im Städtchen an. Die Straße, in der der Doktor wohnte, war nicht mehr weit. Schließlich ſtand ſie vor dem kleinen, villenartigen Hauſe in der Löwenſtraße. Sie zog die Klingel, und der weißhaarige Kopf einer alten Frau ſah zum oberen Stock— werk herunter. »Herr Doktor Landsberg möchte bitte gleich mit mir zu einer Schwerkranken kommen!“ bat das Mädchen haſtig. Die Frau ſchüttelte mit dem Kopfe. „Das trifft ſich aber ſchlecht, Fräulein. Herr Doktor iſt nämlich gar nicht da. Er iſt in die Steinbrüche hinüber⸗ gegangen, wo zwei Arbeiter verunglückt ſind.“ „In welche Steinbrüche?“ „Die zu Dorf Eſchenhöhe gehören. Sie liegen rechts ab, wenn man nach Schloß Eſchenhöhe will.“ „Danke, liebe Frau!“ Ein Sturm erhob ſich. Die Aeſte krachten ineinander. Wild wehten die blonden Locken um den Kopf des jungen Mädchens. Die kleine, dunkle Mütze lag irgendwo drüben am Waldrande. Verene hatte ſie ſich beim eiligen Lauf Nachdruck verboten. Ueberlege noch einmal in Ruhe, und wenn es nicht geht, dann— ſagen wir es wurde. Und dann mochte ſie ihr entglitten ſein. Frau warnend nach. fort war. Und ſie hetzte weiter. Steinbrüchen hinüber. hinüberlief. feine, leichte Mädchengeſtalt mit ſich in die Lüfte. Jetzt wurde es unheimlich ruhig. Immer dunkler, abe Luft. i cb Verene nützte den Augenblick dieſer Ruhe und huſcht auf die große Wieſe hinüber; ſie achtete nicht auf di Warnungstafel und lief in den Sumpf hinein. d Sie lief weiter! trotzdem der Boden plötzlich wie belebt war. Dann auf einmal blieb ſie ſtehen. Sie blickte ſich um. Ein greller Blitz zuckte über dem Walde auf. Und jetzt heulte es mit verſtärkter Wucht in den Lüften Da erkannte Verene, wo ſie hingeraten war. Mitten auf dem Moor war ſie! r derben bedeuten. in ihr. * Es war gut ſo! e Dann würde ſie endlich wieder Frieden haben. immer. müſſen. Dieſe furchtbare, entſetzliche Sehnſucht nach dem Kuß des Grafen Eſchweiler, den ſie bisher nur im Traum empfunden! t Doch— Großchen? Krank lag ſie daheim. Und die alte Marie wartete neben ihrem Lager, bis ſie, Verene, mit dem Arzt zurück— kommen würde. Verene ächzte. Keine Hilfe ringsum? Ob ſie nicht doch lieber verſuchte, „über das Moor zu kommen? Verene blickte ſich um. Wo war ſie denn hergekommen? Vielleicht, wenn ſie verſuchte, dort auch wieder zurück— zugehen? Mädchen zuſammen. Hilfe. Doch nichts rührte ſich um ſie her. nieder. Da ſank Verene in die Knie. hilft!“ 21. 0 Graf Eſchweiler kam mit dem Arzt aus den Stein— feſtgeſtellt worden war, daß der eine der verunglückten Arbeiter durch eine grobe Fahrläſſigkeit das Unglück ver— ſchuldet hatte. Er hatte ſofort eine Unterſtützung für die beiden Familien bewilligt und dafür geſorgt, daß die zwei Verunglückten in gute Pflege kamen. Der Arzt hatte die erſte Hilfe geleiſtet; dann brachte der Krankenwagen die beiden ins Kreiskrankenhaus. Nun ſchritten Graf Eſchweiler und der Doktor neben— immer gleich als Sport mit ab, ſo eine große Tour zu irgendeinem Kranken. Heute freilich war es nicht an— genehm, bei dem Wetter heimzulaufen. haben. zuwarten. mehr. Er begleitete den Doktor noch ein Stückchen, und als dieſer ſich verabſchiedet hatte, ging der Graf ſchnell zurück, um nach Hauſe zu kommen. Hagelkörner peitſchten ihm ins Geſicht. Mit Bedauern dachte Eſchweiler an die Ernte, die wieder einmal in Ge— fahr ſein würde. Doch gegen Naturgewalten ließ ſich nicht ankämpfen. Man mußte eben das Beſte hoffen. Schnell ſchritt Eſchweiler dahin. Auf einmal blieb er ſtehen. Ganz deutlich hörte er durch das Heulen des Sturmes hindurch eine Frauenſtimme, die um Hilfe rief. Ja, wo war die Frau aber? f Man konnte nichts mehr ſehen, und es mochte doch erſt ſo gegen elf Uhr vormittags ſein. Aeſte ſtürzten, mit fürchterlicher Gewalt praſſelten Regen und Hagelkörner untereinander zur Erde nieder. Die Hölle ſchien losgelaſſen zu ſein. Oder man konnte einander den holprigen Weg entlang. Der Arzt beſaß kein Fuhrwerk. Er war ein guter Fußgänger und machte das Der Graf ſchlug dem Arzt vor, mit nach Eſchenhöhe zu kommen und dort zunächſt einmal beſſeres Wetter ab Doch der Doktor war zu pflichtgetreu. Er ſetzte dem Grafen die Gründe auseinander, weshalb er nicht mit- arbeiter? Die arbeiteten jetzt weiter droben. Dort waren kommen könnte. Der ſah dieſe Gründe ein und ſagte nichts auch ſolche Hütten. Aber vielleicht hatte ſich doch irgend wieder vom Kopfe geriſſen, weil es ihr viel zu warm „Gehen Sie nicht etwa bei dieſem Wetter!“ rief ihr die ch Aber Verene hörte ſie ſchon gar nicht mehr. Sie hetzte wieder zurück. Am Walde lief ſie gleich quer hinein. Sie wußte ja, wo ſich die Brüche befanden. Sie mußte nur ſchnell laufen, damit der Doktor dann nicht etwa wieder Als ſie auf der anderen Seite aus dem dichten Walde heraustrat, ſah ſie Schloß Eſchenhöhe liegen. Und rechts ab von der breiten Straße führte ein holpriger Weg zu den Sie konnte aber ſchneller drüben ſein, wenn ſie abſchnitt und einfach über die große Wieſe Verene mußte ſich am Stamm einer ſchlanken Birke anhalten, ſo raſte jetzt der Sturm daher. Faſt hob er die * ruhig. Ein Raubvogel ſchwirrte flügelſchlagend durch die e L2 Sie ſah jetzt noch nicht einmal die furchtbare Gefahr, Noch ſank ſie nicht ein, noch hielt ſie ſich an den Zweigen einer Buche feſt, die ſich hier im Moor erhalten hatte. Viel— leicht war auch gerade hier der Boden feſt. Doch ringsum war das Moor! Jeder Schritt konnte den Tod, das Ver— Je mehr Verene das erkannte, deſto ruhiger wurde es Für Die wilde Sehnſucht in ihr würde ſchweigen Doch es wurde immer dunkler. Faſt ſchwarz war es jetzt ringsumher. Da ſchlug wahnſinnige Angſt über dem ſeine Gedanken. Laut und verzweifelt rief ſie um „Vater im Himmel, ſchick' mir einen Menſchen, der mir brüchen. Er bedauerte das Unglück tief, trotzdem bereits Stolz und ſicher ſchritt Graf Eſchweiler durch dieſes Un⸗ wetter. Ganz deutlich hörte er wieder die Frauenſtimme. Der Mann blieb ſtehen und lauſchte. Im Moor? Ja, um Gottes willen, wer war bei dieſem Unwetter in die Nähe des Moors geraten? Ein Griff! Die Taſchenlampe trat in Tätigkeit. Der Graf ſuchte den Waldrand ab, leuchtete über die Wieſe, die zum Moor führte. f Wie ein letzter, erſterbender Ruf klang es von drüben herüber: „Hilfe!“ Der Graf ſah eine lichte Geſtalt bei der Buche. Alſo doch mitten im Moor! Aber doch ſo, daß Rettung möglich war. Die Buche zog vom Walde her ein Stück feſten Boden wie ein Rettungsſtreiſchen hinter ſich ins Moor hinein. Er kannte die Stelle genau. Als Junge war er oft genug hier umhergeturnt, zum Entſetzen der Förſter. Wie kam nur dort eine Frau hin? War es eine Ortsfremde, die irgendwie hatte den Weg abſchneiden wollen? Gleich! Mochte es ſein, wer es wollte! Not. Er mußte helfen! Vorſichtig ging Eſchweiler hinüber. Die kleine Lampe warf einen matten Schein. Es war, als wogten Tauſende von greulichen Geſpenſtern über dem Moor. Bei der Buche lag die helle, ſchmale Geſtalt. Graf Eſchweiler hob ſie auf. Schnell ſchritt er zurück. Ihm ſchien das Moor ringsum ſeltſam lebendig. Jeder falſche Schritt konnte Gefahr bedeuten. f Eſchweiler ſank einige Male tief ein. Mochte das Moor vielleicht vorhin die leichte Laſt, die er jetzt kaum ſpürte, getragen haben? Es blieb keine Zeit zu ſolchen Gedanken. Die Hagel— körner hatten ſich in taubengroße Eisſtücke verwandelt. Kaum kam der Mann noch vorwärts. Und dabei um— ſchmeichelte ihn ein leichter Veilchenduft, der ihm ſelbſt in dieſer Situation die Sinne berauſchte. Wer war die Frau, die er gerettet hatte? Der Wald war erreicht. Aber er bedeutete keinen ſicheren Platz. Ringsum fällte der Sturm Bäume. Graf Eſchweiler wurde an der Schulter verletzt. Ein ſcharfer Schmerz durchzuckte ihn. Wo ſollte er nur jetz: hin mit der Frau? Sie konnte doch ebenſo gut verletzt werden. Er hob ſie etwas höher. Die Schulter ſchmerzte ihm heftiger dabei. Er biß die Zähne aufeinander. Sein weiter Mantel umſchloß die Geſtalt in ſeinen Armen. Eſchweiler hob die Taſchenlampe hoch. Blondes, lockiges Haar, ein ſchmales, ſüßes Geſicht. Die Augen waren geſchloſſen. Verene Beringer! f Das Mädchen, an das er immer wieder gedacht hatte, weil ſein Jähzorn ſolchen Kummer über ſie brachte. Verene Beringer, die die Braut des Oberförſters war! Ein rieſiger Baum fiel mit unheimlichem Knirſchen und Krachen unweit von ihnen nieder. Das Mädchen erwachte immer noch nicht. Und der Mann ſchritt weiter. Fieberhaft arbeiteten Sie war in Weshalb warf ihm das Schickſal dieſes ſchöne, kindhaft— junge Mädchen immer wieder in den Weg? War die Situation nicht reizend und doch ungeheuer ge— Nur der Sturm heulte, Hagelkörner praſſelten jetzt her— fährlich? Wohin ſollte er jetzt? Er mußte ſie doch irgend— wo hinbringen? Ins Forſthaus! Dorthin gehörte ſie jetzt. Es waren ja genug weibliche Weſen dort. Es war auch alles gleich; er mußte ſie irgend— wo abliefern. Sie durfte nicht länger allein unter ſeinem Schutz bleiben. Denn er war kein Schutz. Mit Entſetzen fühlte er, wie ſein heißes, wildes Blut revoltierte gegen Pflicht und Gewiſſen. Weißgrau lichtete es ſich jetzt. Aber dieſer weißgraue 1 0 0 ö Nebel war fürchterlicher als die Dunkelheit von vorhin. Mit verbiſſener Wut ſchritt Eſchweiler weiter. Die Schulter ſchmerzte ihm heftig, und mitten in all die Zügel— loſigkeit der Natur ringsum wehte ein feiner Veilchenduft! Der milchige Nebel wurde dichter. Der Graf blieb ſtehen. Er hatte die Orientierung gänzlich verloren. Vielleicht war er ſchon einige Male im Kreiſe herumgelaufen. Jetzt glauben, der Weltuntergang ſei da. war es leicht möglich, wenn er den Wald verließ, daß er Doch es mußte ſein, denn er war vier Stunden fortegeweſen. Inzwiſchen noch den beſten konnte ſchon wieder ein anderer Menſch nach ihm verlangt Bäume an einen dann ſelbſt mitten ins Moor geriet. Der Wald bot alſo Schutz, ſoweit inmitten der krachenden Schutz überhaupt gedacht werden konnte. Noch einige Schritte— da ſtieß der Mann an ein Hindernis— breit und gewichtig. Ein Griff! Baumſtämme, die übereinander gelegt waren. War das gar die kleine Schutzhütte für die Wald— jemand in dieſe Hütte verirrt? Wie gut das doch wäre! Wie gut! Eſchweiler hatte die Lattentür gefunden, ſtieß ſie auf. Die kleine Lampe durchleuchtete den Raum. Leer! Der Graf fühlte einen leichten Schwindel; doch ſofort überwand ſeine ſtarke Natur dieſe Schwäche. Er ſetzte ſich mit ſeiner Bürde auf die Bank, die roh— gezimmert an der einen Längsſeite ſtand. Die Taſchenlampe hatte er zwiſchen die Stämme der Wand geklemmt. Nun war der Raum notdürftig er⸗ leuchtet. Schweigend, unbeweglich ſaß der Mann da, blickte in das ſüße, blaſſe Geſicht der Ohnmächtigen. Und draußen wütete noch immer das Unwetter! Der Schmerz in der Schulter wurde betäubt von dem raſenden Verlangen, den kleinen, feſt geſchloſſenen Mund des Mädchens zu küſſen.(Fortſetzung folgt.) D Jahre Gänger⸗Einheit Viernheim. Der Geſangverein Sänger⸗Einheit, der am morgigen Sonntag ſein 60⸗jähriges Beſtehen mit einem Jubiläumskonzert und anſchließenden Feſtbankett begeht, wurde im Jahre 1872 ins Leben gerufen. Nachdem zum Zwecke der Ver- einsgründung verſchiedene Zuſammenkünfte einer Anzahl Sangesfreunde vorausgegangen waren, wurden am 3. Auguſt 1872 die Vereinsſtatuten von 18 Mitgliedern unterſchriftlich anerkannt, ſodaß man wohl dieſen Tag als den eigentlichen Gründungstag annehmen darf. Der Vorſtand ſetzte ſich damals zuſammen, aus dem Präſi⸗ denten, Herrn Jean Hauptmann, der bis zum Jahre 1884 die Geſchicke des Vereins lei tete, und den Beifitzern, die Herren Joſef Brückmann, Buchbinder Koch und Adam Kirchner. Die muſikaliſche Leitung hatte da⸗ mals der Schwanenwirt Georg Au guſt Adler, der bis zu ſeinem Tode im Jahre 1892 dem Chor vorſtand und in deſſen Loka⸗ litäten auch die Singſtunden und ſonſtigen Ver⸗ einsfeſtlichkeiten ſtattfanden. Schon im Jahre 1874 beging der Verein in würdiger Weiſe ſeine Fahnenweihe. Unter der Präsident. ſchaft des Herrn Joſef Brückmann(18841905) feierte der Verein im Jahre 1897 das ſil- berne Jubiläum. Damals dirigierte Herr Lehrer Boxler den Verein, der bis zu ſeiner Verſetzung nach Worms im Jahre 1908 die Chorleitung innehatte. Unter der tüchtigen Lei tung deſſen Nachfolgers, Herrn Lehrer Seitz, konnte der Verein bei verſchiedenen Geſaugs⸗ wettſtreiten 1. Preiſe und 1. Ehrenpreiſe er⸗ ringen. Leider war die Tätigkeit dieſes tüch⸗ tigen Chormeiſters nur von kurzer Dauer. Be⸗ reits im Jahre 1910 wurde Herr Lehrer Seitz ebenfalls nach Worms verſetzt. Der Verein er- nannte ihn anläßlich ſeiner Verdienſte um den Verein zum Ehrenchormeiſter. Während die muſikaliſche Leitung in den folgenden Jahren mehrmals wechſelte, leitete Präſident, Herr Joſef Zöller ſen.(1905-1920), der be⸗ reits längere Jahre vorher ſchon den Schrift⸗ führer und Rechnerpoſten verſah, über die ſchweren Kriegs- und Nachkriegsjahre hinweg mit ſicherer Hand die Geſchicke des Vereins. Er wurde im Jahre 1920 in Anbetracht ſeiner großen Verdienſte um den Verein zum Ehren- präſidenten ernannt. Durch den Kriegsausbruch im Jahre 1914 wurde die Vereinstätigkeit jäh unterbrochen Die meiſten Mitglieder waren zum Heere ein⸗ berufen. Vierzehn der Beſten des Vereins, da— runter 10 aktive und 4 paſſive Mitglieder, blie⸗ ben auf dem Felde der Ehre. Eine im Jahre 1920 feierlich enthüllte Gedächtnistafel, die im Lokal zur Aufſtellung gelangte, erinnert an dieſe Getreuen. Der Verein hat ihnen dadurch ein ewiges Andenken geſchaffen. Nach Beendigung des großen Völkerringens rief der Verein lim Februar 1919 ſeine Mitglieder zuſammen, um die Vereinstätigkeit wieder aufzunehmen. Der Dirigentenpoſten war verwaiſt. In liebenswür⸗ diger Weiſe übernahm damals Herr Rektor Mayr proviſoriſch die Chorleitung, bis Herr Mufik— direktor Sieh aus Mannheim die Stabführung übernahm. Einen gewaltigen Aufſchwung nahm der Verein, als im Jahre 1921 die Chorlei— tung Herrn Chorm eiſter Wenger aus Mann⸗ heim in die Hände gegeben wurde. Unter ſei⸗ ner Leitung konnte der Verein im Jahre 1927 beim Preisſingen in Bechtheim den 1. Preis, 1 Ehrenpreis ſowie den Dirigentenpreis erringen. Die Vereinsleitung hatte damals Herr Ludwig Krug(19201926) Das goldene Jubiläum unter der Leitung des Feſtpräſidenten, Herrn Joſef Zöller ſen. am 17. und 18. Juni 1922 wurde durch einen Feſtkommers am Abend des 17. Juni eingeleitet, bei dem auch die hieſigen Bruder⸗ vereine mitwirkten und durch Ueberreichung ei— nes Gedenkblattes gratulierten. Auch auswär⸗ tige Vereine, darunter der M.G.V. Worms, unter Leitung ihres Chormeiſters, Lehrer Seitz, waren vertreten und überbrachten ihre Glück— wünſche. Am Feſttage ſelbſt wurde der Feſt⸗ reigen durch einen Feſtzug eröffnet, an dem ſich u.a. eine große Anzahl auswärtiger Vereine beteiligte. Die Vereinsfahne erhielt damals ihre zweite Weihe, nachdem ſie unter den Händen von Frl. Schröder, Viernheim, ein neues Kleid mit feiner Kunſtſtickerei erhalten hatte. Im Jahre 1926 übernahm Herr Georg Auguſt Dölcher, der ebenfalls ſchon viele Jahre dem Vorſtande angehörte und gemein— ſam mit Herrn Joſef Zöller ſen. mit der ſilber- nen Verdienſtnadel des Heſſiſchen Sängerbundes für 25⸗jähr. Vorſtandſchaft ausgezeichnet war, die Vereinsführung. Im letzten Jahre wurde er in Anbetracht ſeiner großen Verdienſte um den Verein zum Ehrenpräſident ernannt, und eine jüngere Kraft in der Perſon des Herrn Joſef Zöller jun. übernahm die Vereins- leitung aus ſeinen Händen. Als Nachfolger des Chormeiſters Wenger dirigierte vom Februar 1930 bis zum Frühjahr 1932 Herr Chormeiſter Sütterlin aus Mannheim den Verein. Nach— dem Herr Sütterlin infolge beruflicher Verpflicht— ungen die Chorleitung abgegeben hat, leitet nun— mehr Herr Chormeiſter E. Hartmann aus Mannheim ſeit Mai ds. Is. den Verein. Wir wollen nicht unerwähnt laſſen, daß die Sänger Einheit nicht nur ſtets das deutſche Lied gehegt und gepflegt hat, ſie war auch zur Stelle, wenn es galt, ſich in den Dienſt der Wohltätigkeit zu ſtellen. Aus dem Erlös abge— haltener Konzerte wurden ſchon früher verſchie— dentlich hieſige Erſtkommunikannten gekleidet, auswärtige Waſſerbeſchädigte und ſonſtige vom Unglück Betroffene unterſtützt. So fand auch im Jahre 1921 ein Künſtlerkonzert ſtatt, deſſen Reinertrag zu Gunſten der durch die Oppauer Exploſionskataſtrophe Geſchädigten verwendet wurde. Im letzten Jahre wurde die Operette Aennchen von Tharau zu Gunſten der Winter— hilfe wiederholt und ein anſehnlicher Betrag dieſem Fonds zugeführt. Möge es der Sänger-Einheit, die ſich aus kleinen Anfängen heraus zu beachtlicher Höhe emporgeſchwungen hat, auch ferner vergönnt ſein, das geſteckte Ziel zu verfolgen und ſich über die ſchwere Notzeit in eine beſſere Zukunft hinüber— zuretten. Möge auch die Einwohnerſchaft dazu beitragen, indem ſie die Jubiläums veranſtaltungen recht zahlreich beſucht. n ee e N Viernheimer Tonfilmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt. 1.„Der Kampf um die Mandſchurei“ 2.„Chauffeur Antoinette“ 3.„Der fremde Reiter“ 4. Bilder aus Kanada. Zwei Großtonfilmwerke hat dieſe Woche der Central-⸗Film⸗Palaſt auf ſeinem Programm, das eine ganz beſondere Darbietung iſt. Für Jung und Alt zwei Tonfilmſchlager nebſt diverſen Ein- lagen, die allen Beſuchern große Freude und Staunen bereiten. So zeigt man als erſter Tonfilm„Der Kampf um die Mandſchurei.“ Leben wir doch in der Zeitepoche des ewigen Krieges, trotzdem alle Völker den Frieden wollen. Man hat ſchon ſehr viel von Japan, China und der Mandſchurei geleſen, aber noch wenig geſe— hen und gehört. Dieſer neueſte Tonfilm zeigt uns die Welt der gelben Raſſen, den Streitpunkt Schanghai. Senſationelle Tonbilder der Kämpfe, Schlachten und Bombardements von Tſchapei u.ſ.w. Im 2. Teil des Programms kommt eigentlich der Hauptfilm. Das Spitzenfilmwerk der Efka,„Cauffeur Antoinette“ oder„Liebe auf den erſten Blick.“ Ein Tonfilmſchlager 1. Ranges mit Charlotte Ander und Hans Adal⸗ bert von Schletow. Ein 100% Ton- und Ge— ſangsfüm in 10 Akten. Außerdem verſchtedeue Einlagen: 1.„Der Fremde Reiter“ Wildweſt. 2.„Von Kindern und Tieren“ Farbenfilm, 3.„Bilder aus Kanada.“ Dieſe Tonfilm⸗Dar⸗ bietung reich an Sehens würdigkeiten ſpannend in Handlung und Ereigniſſen, wird für jeden Beſucher ein Erlebnis ſein. Niemand verſäume dieſes herrliche Tonfilmprogramm. Ein Beſuch iſt beſtimmt die ſchönſte und billigſte Abend— unterhaltung. Ein Beſuch überzeugt. 54 2 Die Pracht⸗ Aufführung im Union ⸗Film⸗Palaſt! Nur 3 Tage!„Habgier“ nach dem Volksſtück „Der Müller u. ſein Kind“. Richard Talmadge „Der geheimnisvolle Fremde“.„Charly Chaplins Abenteuer“. Auch dieſe Woche wartet das Union mit einer glänzenden Darbietung auf. Zeigt man doch das tiefergreifende Filmwerk„Habgier“, nach dem bekannten Volksſtück„Der Müller u. ſein Kind“. Der Film iſt für jeden ein Erleb⸗ nis. Wenn wir Ihnen ſagen, daß dieſer Film noch ſchöner iſt als„Die an ihrer Liebe ſterben“ dann werden Sie ſelbſt ſagen müſſen, das muß ein Prachtfilm ſein. Mehr ſchreiben wir nicht, kommt und urteilt über dieſen brillanten Spitzen- film. Hallo, ich bin wieder da! Richard Tal- madge, bin der beſte Springer der Welt, und der beliebte Senſationsdarſteller für Viernheim. Sie ſehen mich in dem atemraubenden Schlager „Der geheimnisvolle Fremde“ für Senſakion, Humor u. Unterhaltung ſorge ich, darum kommt alle. Und daß ihr alle wißt, ich bin auch noch da,„Charly Chaplin in meinem Abenteuer“. Lacht euch lot, lacht euch kugelrund. Wie ſie ſehen iſt eine bombige Filmſchau zu ſehen, nur 40 Pfg. Stets finden ſie bei uns angenehme Unterhaltung u. ein klaſſiges Programm. Darum ins Union.— Achtung, Voranzeige! Montag und Dienstag finden 4 große Sondervorſtellungen ſtatt, jeden Tag 2 Vorſtellungen, 7 und 9 Uhr. Zur Aufführung kommt das aufſehenerregende ſexuelle Aufklärungs⸗Großfilmwerk„Das Ge— ſchlechtsleben u. ſeine Folgen“. 4 Wochen lang lief dieſer Film in Chemnitz bei täglich ausver⸗ kauftem Hauſe. Ueberall Maſſenandrang, darum wurde für die Viernheimer Aufführung ein Karken⸗Vorverkauf eröffnet wegen des großen Andrangs am Montag und Dienstag. Preis: 2. Platz 40 Pfg., 1. Platz 50 Pfg., Sperrſitz 70 Pfg. Benützt den Kartenvorverkauf an der Theaterkaſſe. Täglich ab 6 Uhr. Sonntags ab 2 Uhr geöffnet. Sichert euch Plätze. Der An⸗ drang wird rieſig groß. i Aufruf! Der Ortshilfsausſchuß, der ſich in unſerer Gemeinde zur Durchführung des Hilfswerkes für die Winterhilfe gebildet hat, wendet ſich mit einem ebenſo herzl. wie dringenden Appell an alle diejenigen, die das Glück haben, noch in Arbeit und Verdienſt zu ſtehen und richtet an dieſelben die herzl. Bitte, die durch freiwillige Helfer vorzunehmende allgemeine Hausſammlung durch Geld, Spenden von Lebensmitteln, Bekleid⸗ ungsſtücken aller Art, Schuhen, ſowie Brenn- material weitgehendſt unterſtützen zu wollen. Ein Winter von ungeheurer Not, wie er wohl noch nie von weiteſten Kreiſen bedürftiger Bürger erlebt worden iſt, ſteht bevor. Viele hunderte Viernheimer Mitbürger, arbeitsfähige und arbeitswillige, ſind mit ihren Angehörigen infolge der Wirtſchaftskriſe dem bitteren Loſe der Arbeitsloſigkeit und dadurch langdauerndem Elend preisgegeben. Wenn auch die Gemeinde, mit ihrer Für⸗ ſorge über die Grenzen der Leiſtungsfähigkeit weit hinausgehend hilft und auch die übrigen Wohlfahrtsſtellen alles tun, der Not zu ſteuern, ſo reichen doch ihre Maßnahmen bei weitem nicht aus, dieſer Rieſenaufgabe voll gerecht zu werden. Jeder hat daher die ſittliche u. ſtaats⸗ bürgerliche Pflicht mitzuhelfen, das harte Los der bedürftigen Mitbürger zu lindern. Bringe daher ein Opfer für die Viernheimer Winter⸗Nothilfe 1932! Ein überparteilicher und überkonfeſſionell zuſammengeſetzter Arbeitsausſchuß wird die un- bedingte Gewähr für gerechte Verteilung bieten. Die eingehenden Barmittel ſollen in erſter Linie zur Durchführung einer laufenden Kinder- ſpeiſung und Einrichtung einer Volksküche Ver— wendung finden. Die Einzeichnungen in die Sammelliſten werden im Laufe der nächſten Woche begonnen. Wir haben das Vertrauen zu der Viern— heimer Bürgerſchaft, daß ſie Herz und Hand nicht verſchließen wird vor dem Maſſenelend be— dürftiger Mitbürger und darbender Kinder, Wer viel hat, ſpende viel, wer wenig hat, ſpende wenig. Wer bedürftigen und darbenden Kindern Freitiſch gewähren will, trage dies in der be⸗ ſonderen Spalte der abgeſtempelten Sammelliſte ein. Das gleiche gilt für Lebensmittel, Kleider, Wäſcheſtücke aller Art, die durch beſondere von der Gemeinde geſtellte Fuhrwerke ſpäter abgeholt werden. Auch die Geldbeträge werden erſt ſpäter bei den Spendern gegen beſondere amtliche Quittungen erhoben. Mitbürger, habt Vertrauen und ſpendet reichlich. Des Dankes der Bedürftigen dürft ihr gewiß ſein. Es wird für Euch alle die größte Genugtuung ſein, zur Krönung eines Liebeswerkes beigetragen zu haben. Innere Be— friedigung gewährt Euch das Bewußtſein, auch in der eiſernen Zeit Eure Pflicht gegen die un⸗ ſchuldigen, in Not geratenen Volksgenoſſen er- füllt zu haben. Viernheim, den 12. Oktober 1932 Der Ortshilfsausſchuß der freien Wohlfahrtspflege. Wir ſchließen uns vorſtehendem Aufruf an und werden ſein Beſtreben gern unterſtützen. Die Gemeindeverwaltung. J. V.: Roos. Bekanntmachung. Betreffend: Ladenſchluß in Viernheim. Trotzdem wir am 22. September lf. Is. im redaktionellen Teil der hieſigen Tageszei⸗ tungen darauf hingewieſen haben, daß die den Inhabern von offenen Verkaufsſtellen unterm 22. April 1932 erteilte Erlaubnis, ihre Ge⸗ ſchäfte an 20 Samstagen ab 1. Mai 1932 bis 21 Uhr— 9 Uhr— für den geſchäftlichen Ver⸗ kehr offen zu halten, nur bis einſchließlich 17. September 1932 galt, mußten wir feſtſtellen, daß dieſe Bekanntgabe nicht von allen Intereſ⸗ ſenten beachtet wurde. Wir weiſen deshalb noch- mals nachdrücklichſt darauf hin, daß bis auf Weiteres alle offenen Verkaufsſtellen— Fri⸗ ſeure ausgenommen— an jedem Wochentage um 19 Uhr— 7 Uhr— zu ſchließen ſind. Weiter weiſen wir darauf hin, daß die den Metzgereiinhabern gewährte Vergünſtigung, ihre Ladengeſchäfte (Mai bis einſchl. September) an allen Werkta⸗ gen anſtatt von 7 Uhr Uhr bereits von 5 Uhr morgens ab für den geſchäftlichen Verkehr offen zu halten, mit dem 1. Oktober abgelaufen iſt und von dieſem Tage an die Metzgerläden wie alle übrigen erſt um 7 Uhr morgens geöffnet werden dürfen. An Sonn⸗ und Feiertag ſind alle oſſenen Verkaufsſtellen geſchloſſen zu halten. Nur den Konditoren, Bäckern und Metzgern iſt geſtat⸗ tet an dieſen Tagen mit Ausnahme der erſten Weinachts⸗ Oſter⸗ und Pfingſtfeiertage ihre Läden von 7 bis 9 Uhr morgeus oſſen zu halten und Ware zu verabfolgen. Die den Metzgereiinhabern erteilte Ge⸗ nehmigung auch an Sonntagnachmittagen von 19 bis 20 Uhr, 7 bis 8 Uhr, ihre Läden of- fen zu halten, hat das Kreisamt Heppenheim zurückgezogen. Ein Verkauf iſt denſelben ſonach nicht mehr geſtattet und verboten. Die Ausübung des Friſeurgewerbes iſt an Wochentagen bis 20 Uhr, 8 Uhr, an Samstagen bis 21 Uhr, 9 Uhr, geſtattet. Die Abgabe von Waren iſt jedoch nach dem allgemeinen Ladenſchluß, 7 Uhr abends, verboten. An Sonn- u. Feiertagen mit Ausnahme am 2. Weihnachts-, Oſter⸗ und Pfingſtfeiertage iſt die Beſchäftigung von Geſellen, Gehilfen und Lehrlingen bis 12 Uhr mittags geſtattet. Der Warenverkauf iſt an Sonn- und Feiertagen über- haupt verboten. Wo Verkaufs- und Arbeitsraum zuſammenfallen, ſind die Waren in Verfchluß zu nehmen und die Auslagen zu verdecken. In üb⸗ rigen unterllegt die Sonntagsarbeit der ſelb- ſtändigen Friſeure und Barbiere keiner Beſchrän⸗ kung, doch iſt dafür zu ſorgen, daß der Oeſſent- lichkeit keine Gelegenheit geboten wird, daran Anſtoß zu nehmen. In dieſem Zuſammenhang wöllen wir nicht verfehlen, auch auf die Aabeits⸗ überſchreitung im Bäckereigewerbe hinzuweiſen, worüber in letzter Zeit verſchiedentlich, ſogar aus Kreiſen der Bäckereiinhaber Beſchwerde beim Kreisamt Heppenheim geführt wurde. Aus die⸗ ſem Grunde ſind wir beauftragt, die Bäckereien daraufhin dauernd und ſcharf zu kontrollieren, daß der Arbeitsbeginn nicht vor 5 Uhr morgens und das Austragen und die Abgabe von Back- waren nicht vor 7 Uhr morgens erfolgt. Wir richten deshalb an alle Gewerbetrei⸗ benden das dringendſte Erſuchen, ihre Verkaufs⸗ läden nur in der zuläſſigen Zeit offen zu halten und die für ſie in Betracht kommenden geſetz⸗ lichen Beſtimmungen auf das Genauſte einzu⸗ halten. Auch das kanfende Publikum wolle ſich unter allen Umſtänden darnach einrichten und alle Einkäufe nur in den zuläſſigen Ver⸗ kaufszeiten tätigen. Eine ſcharfe Kontrolle tut not, da diejenigen Gewerbetreibenden, welche ſeither die geſetzlichen Beſtimmugen beachtet haben, unter dem unge⸗ ſetzlichen Treiben der Anderen leiden und auch zu ſtrafbaren Handlungen verleitet werden. Unſere Beamten ſind angewieſen, bei feſt⸗ geſtellten Uebertretungen in jedem einzelnen Falle einzuſchreiten und ſofort und unnachſichtlich Strafanzeige zu erheben. Viernheim, den 13. Oktober 1932. Heſſiſches Polizeiamt Oechler. Aübbarbe: U. Madersdhllg Bensheim a. d. B. 3 klaſſ. Abteilung für Bauhandwerker, Maler und Metallarbeiter. Das Winterſemeſter beginnt am 2. Novem⸗ ber 1932. Der Vorbereitungskurſus zur Meiſter⸗ prüfung am 13. November 1932, vorm. 8 ½ Uhr. bis zum 258. Oktober an die Schulleitung ein⸗ zureichen. Bekanntmachung. Betreffend: Abgabe von Goskoks. Die Kokspreiſe betragen ab heute: für Koks III. 1.50 RM. für Koks II. 1.60 RM. pro Ztr. ab Lager für Koks l. 1.50 RM. Für die Lieferung frei Haus 15 Rpfg. pro Zentner mehr. Bei gößeren Mengen Rabatt nach Vereinbarung. Viernheim, den 10. Okt. 1932. ist und bleibt unübertroffen! Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos. in den Sommermonaten Unerhört billige Preise zur Rirchweihe Wir offerieren: Kinderlackspangen Hübsche Damenspangen Blockabsatz 36-41 Boxcalf u. Lack nur Mk. Herrenhalbschuhe Einzelpaare nur. Br. Knabenschuhe Größe 36-39 schon jetzt zu den billigsten Preisen. GScſuſi mar Ei Hlannhem— f 1, 14— Mar laat Durchgehend geöffnet. nur 95 2.35 Moderne eleg. Damenschuhe mit Reptilverzierung, in schwarz, Chevreaux, braun 90 0 3.75 380 olg warme Kamelmaarschune W 9—— 2 2 1 Rin starkes Ra a Ist Unser gutes Edelw/eig fahrrad. ES trägt den S cchwersten Fahrel mit dem schwersten Gepäck. n auf gen schlechtesten Wegen bel speed N ſ;ſeichtem Lauf und dennochistes erstaunſich billig, Katalog ſso mit geuesten Prelsſisten, auch über Nähmaschinen 4 Und allem Fahrradzubehöf senden an jeden, gratis Und franko., Bisher N über ½ Million Edeſweigrader schon gellefeſt, Das Fonnten fir Wohl nimmermehr, Wenn unser Edelweigfad nicht gut und billig Wär. Edelweiß-Decker, Deuttch- Wartenberg 33 0 fahrradbau- Lelstungsfähighelt pro Woche 1000 Edelweigräder F peut billigere preis xx( Käse Pfd. 25 Pfg. Sauermlloh Liter 10 Pfg. Eppel, Kiesſtraße eee Maschinen-Strtehere Marla Mandel Viernheim Kiesſtraße 5 Bringe meiner werten Kundſchaft, ſowie der hieſigen Einwohnerſchaft meine Strickerei in Erinnerung. Es gelangen zur Anfertigung: Damen- und Herrenweſten, Strickkleider, Pullover, ſowie Klubjacken u. Knaben⸗ Darlehen vong300 bis 3000 R m. Bed. und koſtenl. Ausk. durch k. Glawe, Viern⸗ In der Krisenzeit muß der Verbraucher mit jedem Pfennig rechnen. Nur durch Kauf von Duaaswaren können Sie wirklich ſparen. Anzugstoffe, reine Wolle Meter 5.80, 4.50, 3.50 Kammgarn, moderne Deſ. Meter 14.50, 12.50, 9.80 Ks. Marocain, für Kirchweih kleiden Meter 4.50, 3.90, 2.90 Damen-Mäntel, erſtklaſſig ver⸗ arbeitet, zum Teil echtem Pelz. Mark 32.—, 29.50, 18.— Alle Aussteuer- Artikel in bekannt guten Qualitäten zu den heu- tigen Zeiten angepaßten Preiſen. Nobert Stele l Weinheimerſtraße Sonder- Angebot Bodenbeize rotbraun u. gelb; loſe, Doſe nachgefüllt 40 Pfg. Bodenwachs gelb und weiß; loſe, Doſe nachgefüllt 40 Pig. Dompfaff die beſte Bodenbeize, das beſte Boden⸗ u. Möbelwachs habe ich in allen Größen vorrätig. Tel. 198 Rathaus- Drogerie Tel. 198 Peter Mos kopp. 5 heim, Bismarckſtr. 25. Anzüge. Anfr. Rückp. Ferner empfehle ich noch meine wollenen Damen- u. Kinder⸗Strümpfe und Herrenſocken. Bitte um geneigten Zuſpruch. Achtungs voll Maria Mandel Ein ſchönes, faſt neues Herrn⸗ zimmer preiswert, Umſtände⸗ halber zu verkaufen Wo, zu erfragen in der Geſchäftsſtelle Morgen Sonntag ab 5 Uhr T1AN2Z f Es ladet freundlichſt ein Der Wirt. Kapelle Schmieder Vereins⸗Anzeiger um RM 3.06 je 100 kg gegen Berechtigungsschein. Sie erhalten je Huhn 15 kg verbilligtes Nusketor. Dabei brauchen Sie die Ihnen zusfehende Menge nicht sofort abzunehmen, sondern können hren Bedarf wie früher laufend beziehen. Das bedeuiet für das nächste helbe Jahr billige Fütterung bei jetzt steigenden Eier- Preisen. Besorgen Sie sich so fo tt von lhrem Lieferanten einen Berechtigungsschein, da dieser nur bis 31. Oktober von der Semeindebehörde abgestempelt wird. Den Schein geben Sie (hrem Lieferanten zurück, der lhnen dafür des gute Muskator zu bisher noch nicht ge- kannt niedrigem Preis liefern 3oll. , Ire frou meim es gor mit ihnen! Sie empfiehſt Ihnen immer wieder gegen Ihren lästigen Raucherkaſarrh die sàrziſich empfohlenen, rasch und si- cher wirkenden Zu haben bei: Apotheke O. Weitzel. Rathaus-Drogerie Peter Moskopp. Floradrog. E. Richter u. wo Plakate sichtbar Roſenkränze Roſenkranzetuis Stehkreuz⸗ Garnituren gteilig Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands“, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Hängekreuze— Weihwaſſer⸗ keſſel— Kerzenleuchter Geſangbücher Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8 Uhr Hauptprobe für den ganzen Chor. Reſtloſes Erſcheinen iſt ſelbſtverſtändlich. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot⸗Gold Abtl. Schup⸗ ſport. Samstag, den 15. 9. halb 9 Uhr Sportlerverſammlung anſchließend Schießen. Sonntag, den 16. 9. nachmittags 3 Uhr 5. Serienſpiel gegen Mumbach. Mitglieder und Gebetbücher Fein⸗ und Grobdruck. J. Schweikart Freunde des Handballſport ſind herzlich ein— geladen. Krieger⸗ u. Soldatenverein Teutonia u. Schützen⸗ Neu eingetroffen: abteilung. Der Schießſtand iſt am Sonntag geſchloſſen. Am Montag abend 8 Uhr Uebungs⸗ ſtunde des Trommlerkorps. Der Vorſtand. Männergeſangverein 1846. Sonntag nachm. ½ Uhr Vorſtandsſitzung. 2 Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Präſident. Reichsbanner Schwarz⸗Rot-Gold. Abt. Schutz⸗ ſport. Heute Abend 8 Uhr im Lokal zum Anker wichtige Vorſtandsſitzung. Betreff: Ar- beitsdienſt und Verſchiedenes. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Heute 2 Glätter Kamelhaar, Kragen, Laſchen und Schnallenſchuhe mit der haltbaren Kreppsohle. Kragenstiefel warm gefüttert, in allen Größen, billigſt. —— 5 frau dak haun l Schuhgeschäft Ur- Filmpalast Viernheim Montag, 17. Oktober, Nur Dienstag, 18. Oktober. 7 u. 9 Uhr Agroße Sonder- Vorstellungen! Saxonia Ton-& Film zeigt das große, aüfsehenerregende, sexuelle Aufklärungs-Filmwerk: Leschlechsseben Was muß der Mann vom Weibe und das Weib vom Manne wissen? Das brennendste und wichtigste Problem unseter Zeit. Hergestellt im Institut des Prof. Dr. K. Weigner u. in der Klinik des Prof. Dr. Samberger Dleses sexuelle Film- werk stellt alles bis- her Gezeigte in den Schatten. Eine tragische Wahrheit. rollt unter atemloser Spannung und tiefer Er- griffenheit des Mitfüh- lens ab, der Film läßt Bilder vorüberziehen, die erschüttern, eben weil sie wahres Leben schildern und die wich- tigsten Lebensfragen des Menschen behan- deln. Zur Aufklärung! Zum Segen und Wohle der Menschheit! lauues nx ep suo pun uses unz IZunzgninv anz Wir bitten, falls ver- schledene Scenen des Flims auf manche Be- sucher zu stark wir- ken sollten, einen Moment vom Bilde wegzusehen. Es geht alle an: denn es geht um unser Lebensglück. Denkt an die Gefahren des Liebes- u. Geschlechts lebens! jeder junge Mann, jedes junge Mädenen, aber auch alle Eltern müssen gerade diesen Film gesehen haben. Endlich— die Wahrheit! Sichern Sie sich] Vorverkauf an der Eintrittskarten! J Tageskasse täglich Preise: 40, 50 U. 70 pig. lugend- f— 9 liehen ist der Zutritt streng verboten. Druckſachen aller Art, liefert ſchnell u. billigſt Viernh. Anzeiger Anmeldungen zu allen Abteilungen ſind in Gardinen, llerren-Wäsche, Handschuhen etc. etc. Wegen Aufgabe dieser Artikel, zwecks weiterer durchgreifender Spezialisierung. Benützen auch Sie diese reelle Spargelegenheit neben der Haupipost Achtung! Was bringt diese Woche der Central-Fllm-Palast. Zwel sensationelle Grontonfüimw-erke von 1. Qualität.— kin Weltstadt Tonfilm Fropramm 1. Ranges. 1. Aus der Welt der gelben Raſſe. Zeitbilder aus Japan, China u der Mandſchurei. 8 Der Kampf um die Mandſchurei Dieſer neue Tonfilm von Japan, China und der Mandſchurei iſt für jedermann ein wich- tiges Anſchauungsmaterial um die inneren Zuſammenhänge der Kämpfe im fernen Oſten zu erkennen. Der Film zeigt in ſeinem 1. Teil das moderne Japan, das ſich trotz aller Ziviliſation ſeine Eigenheiten bewahrt hat. Der zweite Teil behandelt China, er zeigt das großartige der chineſiſchen Landſchaft und den älteſten lebendigen Kulturkreis der Welt. ö N Beſonders Schanghai der bedeutendſte Hafenplatz des fernen Oſtens. Man ſieht Nan— king, das mit großer Energie zur chineſiſchen Reichszentrale aufgebaut wird. Ferner die alte Hauptſtadt Peking deren prächtigen Bauten von einer großen Vergangenheit zeugen. Im 2. Teil des Programms bringen wir unſeren Haupttreffer Das Spitzentonfilmwerk der kika Ein 100 Proz. Ton-, Sprech- und Geſangsfilm. 10 Akte. Chauffeur Antoinette Motto: Gegen die Liebe iſt nichts zu machen, gegen die Liebe gibts keine Sachen. In der Hauptrolle Charlotte Ander und Hans Adalbert v. Schlettow. 3. Der fremde flelter. 4. Bilder aus Nanada N Dieſes hochaktuelle und reichhaltige Tonfilmprogramm iſt eine beſondere Sehenswürdigkeit! und ein Beſuch lohnt ſich doppelt. Allen Filmfreunden iſt dieſes Tonfilmprogramm beſon: ders zu empfehlen. Anfang an allen Tagen ½8 Uhr, ab 9 nochmals alles zu ſehen. Ende 12 Uhr. Sonntag mittag Grote lugend- und Kinder-Vorstsllung. Hinder 10 Pig. FürstRlexander 4 Vornehmme Tanzftätte Morgen Sonntag von nachmittags ab großer TANZ Moderne Schlager! Stimmung! Humor! Wir laden hierzu recht 0 ein f Joſef Klee Orig. Jazz Band W. Han 15 ener Engel. Schönſte und vornehmſte Tanzge⸗ legenheit am Platze. Morgen Sonntag nachm. ab TANZ Muſik: Künſtlerkapelle Schwarz⸗Weiß Es ladet freundlichſt ein. Der Wirt: Die Kapelle: E. leger Schwarz- Weil Zum Ness S- NG f Morgen Sonntag großer Muſik: Fenerwehrkapelle Es ladet freundl. ein Der Wirt. Zwei Japaner-Paare werden Japaniſche Nati⸗ onal⸗Tänze vorführen. . Saftladen 72 N Morgen Sonntag ab 7 Uhr Tanz Wir laden ſrdl. ein: Der Wirt: Math. Träger. Kapelle Lenz: grün« rot. n Alles iſt begeiſtert über den Prachtſpielplan im Union⸗Film⸗Palaſt. Uunr 3 Tage. Freitag, Samstag, Sonntag Der Schönſte aller Stummfilme, der wun⸗ derbare Großfilm allererſten Ranges. Habgier Nach dem bekannten Volksſtück:„Der Müller und ſein Kind Das ergrei⸗ fende Schickſal zweier Menſchenkinder, ein Film der allen gefällt. 2. Schlager Richard Talmadge der Lieb⸗ ling Viernheims in ſeinem tollkühnen Senſations⸗ und Abenteuerfilm Der geheimmssvole Fron Reiten, Fechten, Kämpfen das iſt Talmadge ſo echt wie wir ihn lieben. 3. Der Bombenlacherfolg der Woche Charly channs abenteuer Anfang Werktags ab halb 8 Uhr Sonntags ab 7 Uhr ab 9 Uhr nochmals. Beſucht die brillante Darbietung Nur 400. Sonntag groſle MindervorstellungNur 100 Voranzeige: Montag und Dienstag 4 große Sonder- Vorſtellungen 7—9 Uhr und 9—11 Uhr. Der aufſeheneregende ſexuelle Aufklärungs⸗ film„Das Beschlechtsleben und seine folgen“. Benützt den Kartenvorverkauf an der Theaterkaſſe. Täglich ab 7 Uhr, Sonntags ab 3 Uhr. Speiſe⸗ Gelbe Sonntag abend Bekanntgabe der Sportreſultate. Bekanntmachung. Betr.: Reichstagswahl am 6. November 1932. Reimer machhirentwein Die Stimmkarteien werden vom Sonntag, den 16. Oktober 1932 bis Sonntag, den 23. Oktober 1932 zu jedermanns Einſicht auf dem Rathauſes(Sitzungsſaal) ausgelegt. An Werk⸗ tagen erfolgt die Auslegung während der üblichen Büroſtunden von vormittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr, an den beiden Sonntagen dagegen nur von vormittags 9 bis nachmittags 1 Uhr. 5 Wer die Stimmkartei für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann hiergegen ſchriftlich oder zu Protokoll bei der Bürgermeiſterei während Von 4 bis 4 Uhr Tanz im Gaſthaus zum annhäuser“. g! Gute Weine!= Es ladet recht freundlichſt ein Jamilie Paul Günderoth Gaſthaus zum Tannhäuſer, Lampertheim. der obigen Auslegungsfriſt Einſpruch erheben. Viernheim, den 11. Oktober 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. Roos. ffanulalur-Paner zu haben in der Buch- druckerei ds. Bl 5888888888888 888385 Sänger Einheit! n 60 11932 Brüder in Ein⸗ tracht wohnen! Sehet, wie lieblich Sehet, wie gut Sonntag, 16. Oktober, nachm. 3 Uhr im Saale des Freiſchütz juhiläums konzert anläglich des 60jährigen Bestehens. Mitwirkende: Frl. M. Mitteldorf, Konzertſängerin, Mannheim (Sopran); Kapelle Hanf-Blank; Männerchor des Vereins. Muſika⸗ liſche Leitung: Herr Chormeiſter E. Hartmann, Mannheim. Anfchliefend Festbankett unter der Mitwirkung hieſiger und auswärtiger Brudervereine, und der Kapelle Hanf⸗Blank. Abends 5, U Familienfeier mit Tanzgele genheit! Die verehrl. Einwohnerſchaft, insbeſondere unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder nebſt Angehörigen laden wir zu dieſer Jubi⸗ läumsveranſtaltungen herzlichſt ein und bitten um recht zahlreichen Beſuch. l Der Vorstand. Eintrittspreis zum Konzert Eintrittspeis um Feſtbankett und incl. Programm 60 Pfg. zur Abend ⸗Veranſtaltung frei! ceecceecece ce tcee CeCe eccecceeee CCC Cee 25immer u. Küche mit Waſchküchenbenutz⸗ ung per ſofort zu ver⸗ mieten. 5 Hismarckstraſle 25. Ein Kinder⸗ Bett gebraucht, gut erhalten, billig zu verkaufen. Friedrichstr. 24 Wohlſtand bringt das Zeitungs ⸗ Inſerat. 22 Schriftl. Heimarbeit Verlag bitalls, unchen 13 kartoffel zu zerkaufen. Hünners trade 16 Pfuhl kann abgefahren werden Wo? zu erfragen in der Exp. l. ds B beſtehend aus 2 bis 3 Zimmer, mit Küche und Zubehör zu vermieten. Intereſſenten wollen ſich in der Exped. d. Blattes melden. 1 Zimmer u. Küche billig zu vermieten. Georg Benz Friedr.⸗Ebertſtraße 38 Ein ſchönes Eiegs chen zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. Sehr billiger Mappe Derhaul! Verkaufe wegen Räumung Schlafzimmer, Küchen, Einzel⸗ möbel u. Gebrauchs. gegenſtände aller Art, Grammophone, Muſik⸗ inſtrumente uſw. Kompl. Schlafzimmer von Mk. 120.— an Betten von Mk. 10.— an Tiſche von Mk. 4.— an Stühle von Mk. 1.— an Küchen von Mk. 15.— an Möbellagerhaus Günther Mannheim, Qu 5, 16 gegenüber dem Pfand⸗ u. Verſteigerungslokal. Folkschor Mitglied des Deutschen Arbeiters ngerhundes. Heute Samstag abend Zuſammen⸗ kunft des Männer⸗ und Frauenchor. im Karpfen. Der Vorſtanb. geccseα,ααεοεενενεεαντννιινι Herzlichen Dank en, die an meinem 70. Uiegenfestè in aller Creue meiner gedadiſen. Besonderen Dunk dem Hrieget- und Soldafen- verein Ceulonia und der Sdnger-Einheit. 69. J Dolcher 7 2355335555883 5 333383 . uammamomdmdamaammadaddddde 10 entsprechend zu gestalten 8 ag den wangen MOtzeit 4 Haushalt Dementsprechend müssen auch Ihre seln. 2 1 2 Einfach- gut- billigl Beachten Sle meine Musterzimmer u. MHüchen am Schaufenster. Dies darf ihnen nicht genügen. Besichtigen Sle mein Lager im oberen Stockwerk ohne jede Ver- bindlichkelt. Georg Friedrichkleel. Bau- und Möbelschreinerel Q e