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Alle haben— jeder wenigſtens zu einem Teil— Recht bekommen: das alte Staatsminiſterium Braun ſowohl als auch die Reichsregierung, ebenſo die Länder Ba⸗ hern und Baden, die ſich der Klage des alten preußiſchen Staatsminiſteriums angeſchloſſen hatten. Soweit wäre daher die Sache gut und ſchön, doch nun kommt das große „Aber“: weil beide Seiten Recht bekommen haben, iſt keine eigentliche Löſung des gan⸗ zen Konfliktes gegeben. Verwunderlich iſt das durchaus nicht. Im Gegenteil, es war zu erwarten, daß die Dinge ſo laufen wür⸗ den. Politiſche Fragen ſind Machtfragen, die ſich mit ſtaatsrechtlichen Maßſtäben nicht meſſen laſſen. Wenn man das Unmögliche doch verſucht, kommt man zwangsläufig zu einer ſo unbefriedigenden Entſcheidung, wie ſie jetzt vom Staatsgerichtshof ergangen iſt. Die Reichsregierung will die Wiederkehr ſolcher Konflikte durch eine enge Perſonal⸗ union zwiſchen Reichsminiſtern und preußi⸗ ſchen Landesminiſtern beſeitigen. Allerdings hat der Spruch des Staatsgerichtshofs aus⸗ drücklich feſtgeſtellt, daß die Mitglieder der alten Regierung Braun nach wie vor recht⸗ mäßige preußiſche Miniſter und nur vor⸗ übergehend ihrer Aemter enthoben ſind. So⸗ lange alſo der preußiſche Landtag keinen neuen Miniſterpräſidenten gewählt hat, dau⸗ ert der unerfreuliche Schwebezuſtand in Preußen weiter. * Der Reichspräſident hat durch eine Preſſenotiz öffentlich erklären laſſen, daß das Reichskabinett von Papen nach wie vor ſein volles Vertrauen habe. Die Erklä— rung war veranlaßt worden durch allerlei Preſſemeldungen über angebliche Unſtimmig⸗ keiten zwiſchen Reichsregiereung und Reichs⸗ präſident. Davon kann jetzt, nach der be⸗ ſtimmten Erklärung Hindenburgs, nicht mehr die Rede ſein. Unklarheit beſteht aber im⸗ mer noch über die Pläne des Reichskabinetts für die Zeit nach dem 6. November. Alle Vermutungen, die darüber angeſtellt werden, entbehren der tatsächlichen Unterlage. Auch aus der neuen Kanzlerrede, die dieſer Tage in Berlin vor einer großen Handwerkerta⸗ gung gehalten wurde, ergab ſich darüber nichts Konkretes. Man muß alſo zunächſt einmal das Wahlergebnis abwarten. Viel Schwung iſt übrigens in der Wahlbewegung immer noch nicht. Nur die Verſammlungen, in denen die prominenten Parteiführer ſpre⸗ chen, weiſen guten Beſuch auf. Allerdings iſt der Verſammlungsbeſuch nicht immer ein zuverläſſiger Maßſtab für die zu erwartende Wahlbeteiligung. die franzöſiſche Regierung hal einen ſogenannten„konſtruktiven Ab⸗ rüſtungsplan“ ausgearbeitet, den ſie der Genfer Abrüſtungskonferenz vorlegen will. Man weiß noch nicht genau, wie dieſer Plan im einzelnen ausſieht. aber aus dem. ma⸗ varnper in der franzoſiſchen Preſſe geſagt wird, kann man ſich ein ungefähres Bild ma⸗ chen. Frankreich will als Vorbedingung für die Reduzierung ſeiner Rüſtung einen„Si⸗ cherheitsvertrag“ mit den Vereinigten Staa⸗ ten von Nordamerika abſchließen und ver— langt außerdem noch die Schaffung einer in⸗ ternationalen Kontrollorganiſation über die Rüſtungen. Wenn man dieſe Dinge hört, ſo frägt man ſich unwillkürlich, wozu dann überhaupt die früheren Verträge, wie etwa Locarno-Vertrag, Kelloggpakt, Völkerbunds⸗ vertrag uſw. abgeſchloſſen worden ſind, wenn jetzt erneut eine Sicherheitsorganiſation ge— ſchaffen werden ſoll. Die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge bedeuten eben, genau beſehen, nichts anderes als ein neues Verſchleppungsmanö⸗ ver. Deutſchland kann im übrigen in aller Ruhe abwarten, was bei den franzöſiſchen Plänen herauskommen wird. Es iſt bezeich— nend für die stimmung in Frankreich, daß ſo⸗ gar die doch wahrhaftig unerheblichen Zu— geſtändniſſe, die die franzöſiſche Regierung in ihrem Plan dem Abrüſtung edanken an⸗ ſcheinend gemacht hat, auf den ſchärfſten Wi⸗ derſtand des franzöſiſchen Generalſtabschefs Weygand geſtoßen ſind! Italien ſteht augenblicklich im Zeichen der Zehnjahresfeier der faſchiſtiſchen Herr⸗ ſchaft. Muſſolini hat aus dieſem Anlaß eine große außenpolitiſche Rede gehalten, in der er auch auf die deutſchen Gleichberech⸗ ſie juriſtiſch vollkommen berechtigt ſeien. Je ſchneller man das anerkenne, umſo beſſer würde es ſein. Eine Wiederaufrüſtung Deutſchlands ſei nicht berechtigt, aber ein ne⸗ gativer Ausgang der Abrüſtungskonferenz würde für Deutſchland Anlaß ſein, aus dem Völkerbund auszutreten. Muſſolini wandte ſich dann recht deutlich an die Adreſſe Frank⸗ reichs, indem er erklärte, daß der Faſchis⸗ mus keine Vorherrſchaft irgendwelcher Arr in Europa wünſche und auch keine Verewi⸗ gung offenkundiger Ungerechtigkeiten. Dieſe klaren Ausführungen Muſſolinis zeigen er⸗ neut, daß Italien an ſeinem Kurſe feſthält, der durchaus mit dem Kucſe Deutſchlands übereinſtimmt. Die franzöſiſche Preſſe hat denn auch mit größtem Unbehagen zu die⸗ ſer Rede Stellung genommen, Gegenargu⸗ mente konnte ſie aflordinas nicht vorbringen. Vie engliſchen Kommentare zur Rede Muſſo⸗ linis ſind dagegen zuſtimmend, wobei betont wird, daß es ſich hier in der Tat nur um eine deutliche Wiederholung deſſen handelt, was ſchon ſeit langem italieniſcher Stand⸗ punkt war. 4 In den Vereinigten Staaten von Nordamerika tobt augenblicklich ein heftiger Wahlkampf. Am 8. November iſt Präſidentenwahl. Es geht um die Entſchei⸗ dung, ob der ſeitherige Präſident Hoover oder ſein Gegenkandidat Franklin Roo⸗ ſevelt gewählt werden ſo. Zurzeit wer⸗ den die Ausſichten Rooſevelts als außeror⸗ dentlich günſtig bezeichnet. Man darf aber nicht vergeſſen, daß Hoover ſeine ganze Kraft für den Endkampf aufgeſpart hat und zwei⸗ fellos nochmals einen Vorſtoß unternehmen wird, der unter Umſtänden das Bild völlig nerändert. zumal die amerikaniſche Wäbhler⸗ (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden „den 29. Okt n 29. Oktober 49. Jahrgang ſchaft ſehr leicht Stimmungen unterworfen iſt. Mit dem Herannahen des Wahltermins rücken allmählich auch die großen internatio⸗ nalen Probleme wieder in den Vordergrund, die mit Rückſicht auf den amerikaniſchen Wahlkampf zurückgeſtellt worden waren. Hierher gehört vor allem das Kriegsſchulden⸗ problem, dann aber auch die Frage einer in— ternationalen Aktion zur Sanierung der Weltwirtſchaft. Alle dieſe Dinge werden nach der Präſidentenwahl wieder behandelt werden müſſen. Von der Lozialverſicherung. Berlin, 29. Oktober. Die Beitragseinnahmen der Invalidenverſicherung ſind nach den vorläufigen Feſtſtellungen von etwa 51,3 Millionen Mark im Juli auf 52,2 Millionen im Auguſt und auf 55,1 Millionen Mark im Sentember aeſtieaen. Die Sep⸗ Die tembereinnahme liegt damit rund 3 Meulto⸗ nen Mark über dem bisherigen monat⸗ lichen Jahresdurchſchnitt.— Die Beitrags— einnahmen der Angeſtelltenverſicherung ſtiegen von 22,1 Millionen Mark im Juli auf 22, Millionen Mark im Auguſt und auf 23,3 Millionen Mark im September.— Die B Beitragseinnahmen in der tigungsforderungen einging und erklärte, daß; Arbeiksloſenverſicherung betrugen im Juli 84,8 Millionen Mark, im Auguſt 86 Millionen Mark, im September 84,9 Millionen Mark. Entschließung des Beamten ⸗ Bundestages. Berlin, 29. Oktober Der Bundestag faßte dann eine große Zahl von Entſchließungen zu beamtenpoli⸗ tiſchen Fragen, u. a. wurde darin eine grundſätzliche Abkehr von dem Wege er⸗ wartet finanzielle Schwierigkei⸗ ten durch Gehaltskür zungen zu be⸗ heben. Notwendig ſei eine grundſätzliche Einheitlichkeit in der Beſoldung, und eine geſicherte, von einheitlichen Geſichts⸗ punkten ausgehende Rechtsgrundlage für alle Beamten. Weiter wurde die Reichsregierung aufge⸗ fordert, die Dietramszeller Ermächkigungs⸗ verordnung ſchleunigſt aufzuheben, minde⸗ ſtens inſoweit, wie ſie zunehmender Desorga- niſation auf dem Gebiete der Beamtenbeſol- dung Vorſchub leiſte. Gegen die Beſtrebun- gen, Beamte durch im freien Arbeitsverhält⸗ nis beſchäftigte Perſonen zu erſetzen, wurde nachdrücklich Einſpruch eingelegt. Es ſollten in allen Zweigen der öffent⸗ lichen Verwaltung grundſätzlich in öffentlich⸗ rechtlichem Beamtenverhältnis ſtehende Per⸗ ſonen Verwendung finden. Da die Notver⸗ ordnungspolitik in ſteigendem Maße Ein⸗ griffe in die Beamtenrechte gebracht habe, ſei zu fordern, daß dieſer Rechtsentwicklung Einhalt geboten werde. Unbedingt feſtzuhal⸗ ten ſei an dem Grundſatz der Teilnahme der Beamten m ſtaatlichen Leben als Staats— bürger. Beamtenbund und Politik. Erneuker wehen für parteipolitiſche Neu- 21 22 ralität. Berlin, 29. Oktober. Der 18. ordentliche Bundestag des Deut⸗ ſchen Beamtenbundes beendigte am Freitag ſeine Jahrestagung mit der Abſtimmung über die zahlreich vorliegenden Anträge. In dieſer wurde faſt einſtimmig einer Entſchließung zugeſtimmt, in der noch einmal der Grundſatz der parkeipolitiſchen Neukra- lität des Bundes bekonk und ſeine gewiſſen⸗ hafte Befolgung verlangt wird. Dieſe Ent⸗ ſchließung hat ihre Grundlage in Vorgängen anläßlich des Gewerkſchaftsaufrufs vom 20. Juli, in deren Verfolg eine Maßregelung und die Amtsenthebung einer Reihe von Be- amten verlangt wurde. In dieſem Zuſammenhang verfiel auch ein von einem Vertreter des Bundes techniſcher Zollbeamten eingebrachter Antrag, der Bun— desleitung das Vertrauen zu entziehen, mit großer Mehrheit der Ablehnung. Eben⸗ ſo fand der Antrag, der die Entlaſſung des Bundesdirektors Lenz und die des Haupt- ſchriftleiters Heßlein fordert, keinſe Annah⸗ me. Auch der weitere Antrag, die für die Unterzeichnung des Gewerkſchaftsaufrufs vom 20. Juli verantwortlichen Perſonen ih- rer Aemter zu entheben, wurde abgelehnt. Am Schluß ſeiner Verhandlungen nahm dann der Bundestag die Wahl des Bun⸗ desvorſitzenden vor. Das Ergebnis der geheimen Abſtimmung ergab hierbei die Wiederwahl des bisherigen Vorſitzenden Flügel, auf deſſen Namen 272 von 332 abgegebenen Stimmzetteln lauteten. Zer⸗ ſplittert waren 13 Stimmen, drei waren un⸗ gültig, während der Reſt aus weißen Zet⸗ teln beſtand. Der wiedergewählte Bundes— eee nahm die Wahl mit Dankeswor— en an. Handwerlertagung in Darmſtadt. Darmſtadt, 26. Okt. Der Bezirksverband Darmſtadt für Handwerk und Gewerbe trat hier zu einer Tagung zuſammen. Es wurde beſchloſſen, den Bezirksverband in das Ver⸗ einsregiſter eintragen zu laſſen. Der entſpre⸗ chend geänderte Satzungsentwurf fand An⸗ nahme. Einen breiten Raum in den Verhand⸗ lungen nahm dann das neue Wirtſchaftspro⸗ gramm der Reichsregierung ein. Der Vorſit⸗ zende, Schmiedemeiſter Nothnagel erſtattete hierzu ein längeres Referat. Eine anſchließenoe Ausſprache zeugte davon, mit welch innerer Anteilnahme alle Beſtrebungen verfolgt wer⸗ den, endlich auch dem darniederliegenden Hand⸗ werk wieder aufzuhelfen. Insbeſondere wurde der 50 Millionen⸗Fonds für Inſtandſetzung von Altwohnungen lebhaft begrüßt und gefor⸗ dert, daß weitere Mittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden müßten. Allerdings ſei ſcharf darauf zu achten, daß dem Willen des Hand⸗ werks auch entſprochen werde und die Maß⸗ nahmen dem Handwerk auch zugute kommen. Zum Schluß wurde die Frage der Neuwahl des Vorſitzenden der Handwerkskammer⸗Ne⸗ benſtelle Darmſtadt beſprochen. Einſtimmig wurde der Vorlitende Nothnagel nominiert. Wenn Eure Männer ihre Lebensverſicherung verfallen laſſen möchten: helft ihnen, ſie in Kraft zu halten! Helft mit, an anderer Stelle ſo viel zu ſparen, daß Euer Beitrag eingezahlt ch in dem ſchlimmſten Fall geſchittzt! al. Lebesuaucsui Auch in ſchweren Zeiten gibt es Mittel und Wege, um zu erhalten. Fragt den Verſicherungs⸗ Jachmann— er werden kaun! Nur dann ſeid Ihr und Eure Kinder au — eine Lebens verſicherung in Kraft wird Euch ſachgemaß beraten) Lokales * Der Trauertag des deutſchen Volkes. Herr Architekt Michael Mandel, der im Laufe des Sommers mit noch einigen Freunden die Schlachtfelder in Frankreich bei Verdun beſuchte, überſandte uns den im zweiten Blatt unſerer heutigen Ausgabe veröffentlichten Artikel, den wir ungekürzt zum Abdruck bringen. Die Ausführungen werden unſere geſchätzten Leſer, insbeſondere aber die ehemaligen Frontſoldaten, ſicherlich ſehr intereſſieren. * Gedächtnisfeier auf dem Ehren⸗ friedhof. Zu einem ſinnvollen Ideal des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten gehört es, wenn alljährich zu Allerheiligen der Bund der Frontkämpfer es als ein Vermächtnis der Toten betrachtet, die Gefallenen des Weltkrieges durch eine beſondere Gedenkfeier zu ehren. Es iſt in der Tat eine ernſte Hinterlaſſenſchaft des Krieges an alle kommenden Geſchlechter, daß wir nie; mals Allerheiligen feiern dürfen ohne der Toten des Weltkrieges zu gedenken. Und wenn der 3vweites Blatt— Samstag, 29. Oktober 1932 Zum Truueriag des denlſchen Volle In unſeren Tagen auf den Schlachtfeldern im Weſten(Verdun, Argonnen und Champagne) von Architetnt Mich. Mandel, Viernheim. ſichtigen. Gleich bei Eintritt ging der Leichen⸗ geruch in die Naſe. In aller Stille ging der Rundgang durch das Fort, bis der Führer Er- klärungen abgab. Durch gewölbeartige Gänge ging es auf Brettern und Latten, um nicht in Waſſerpfützen zu treten. Die Dentſchen hatten den katholiſchen Gemeinde Viernheim 24. Sonntag nach Pfiugſten. In der neuen Kirche: ¼7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht. 8 In der alten Kirche: 9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 1/11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindermeſſe. 93 Montag: 5/7 Uhr 3. S.⸗A. für Gg. Gram-⸗ mig 3. 1 8 Uhr S.⸗M. an Stelle eines beſt. Amtes für ledig 7 Sophie Wiegand, deren Mutter Katharina geb. Winkenbach, beiderſeitige Groß⸗ eltern und Angehörige. Schluß des Roſen⸗ kranzgebetes. Dienstag: Allerheiligen. 17 Uhr hl. Meſſe. Ueltsparlag 29. Oktober 1932 Vorwort: Wir wiſſen alle, und tagtäg⸗ lich wandern wir an Friedhöfen vorüber, gar oft treten wir an ein Totenbett und ſtehen an einem friſch ausgeworfenen Grab, oder legen einen Kranz nieder auf ſtillem Hügel, der ein Liebes deckt. Gräber und Hügel und Kreuze In Bezonvaux angelangt, alles totenſtill, nur ein Denkmal ragt über das Gelände— grauenhafte Gedanken ſchwirren auf, ſodaß ängſt⸗ liche Erſcheinungen auftreten. Einige hundert Meter weiter, um die Kurve eine Holzbaracke aus jenen ſchweren Zeiten, in der ſich wieder bei Cernay den Heldentod gefunden hat, der mit Hilfe des dortigen Bürgermeiſters auch gefunden wurde. Dieſer ruhig wirkende Cemetery inmitten der grünen Felder mit jungen Buſchpappeln an⸗ gelegt, auf dem etwa 2000 Soldaten ruhen unter dem grünen Raſen. Die Gräber ſind alle letzte Frontſoldat aus der allerletzten Kompagnie der Ueberlebenden ſchon längſt zur Ruhe gegangen iſt, wir müſſen Jahr für Jahr bei den Gefallenen knieen, das iſt heiliges Erbe, das iſt Ehrenſchuld der Völker an ihren Beſten. Darum gehen wir morgen wieder mit ehrfürchtigem Herzen hinaus zu den ſtummen, einfachen Kreuzen, die in einer grauenvollen Monotonie die Furchtbarkeit des Krieges ſprechen, zu den ſtummen Zeugen eines großen Weltgeſchehens, als einer Wallfahrt der Dankbaren, die im Geiſte ſo viele Mütter und Waiſen an die Totenhügel ihrer Lieben mit uns pilgern läßt. Es iſt dies der tiefſte Sinn des Ehrentages der Toten, daß er ein Einkehrtag der Lebendigen werde, daß wir uns auf unſere Pflicht beſinnen, daß das Sterben der Millionen Gefallenen nicht in Nacht und Nichts verſinke, daß dieſer Tod kein Irrſinn werde. So wollen wir morgen wieder in dieſer Feierſtunde geloben, daß wir mit einer opferſtarken, ſchlichten Selbſt⸗ verſtändlichkeit, mit der unſere Toten ihr Letztes eingeſetzt haben, auf daß wir leben dürfen, ihr blutgeſchriebenes Teſtament„Brüder die ihr leben dürft, bewahret das Volk und hütet den Frieden!“ das, als ein Schrei von Milli- onen verdorrter Lippen kommt, uns für immer heilig ſein ſoll.— Nach dem uns vorliegenden Programm beſtreitet den muſikaliſchen Teil der Feier die Vereinigte Feuerwehrkapelle in ihrer vollen Spielſtärke, während der Geſangverein Liederkranz den geſanglichen Teil übernommen hat. Prolog, Gedächtnisrede, die in dieſem Jahre wieder der Vorſitzende des Reichsbundes Herr L. Neff hält, ſtehen im Mittelpunkt der Feier, dem ſich verſchiedene Kranzniederlegungen an- ſchließen. Vor Beginn der Feier wird der Flie⸗ ger Herr Pfützer aus Mannheim, ein Sohn des im Felde gefallenen Kriegers Cornelius Pfützer, über dem Ehrenfriedhof mit ſeinem Flugzeug eine Ehrenſchleife ziehen und als Gruß aus den Lüften den Gefallenen einen Kranz abwerfen. Um das Erhebende der Feier nicht zu ſtören wird gebeten, kleine Kinder von der Feier mög⸗ lichſt fernzuhalten. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonn⸗ tagsdienſt Herr Dr. Rudershauſen. * Zentrums⸗Verſammlung. Am nächſten Donnerstag veranſtaltet die Zentrums partei im Freiſchütz eine Verſammlung, in welcher Herr Abg. Schül, Offenbach, der als ſehr guter und ſchlagfertiger Redner bekannt iſt, ſprechen wird. Möge dieſe Verſammlung zeigen, daß der alte Zentrumsgeiſt auch in Viernheim noch ungebrochen iſt und daß die hieſigen Zentrums anhänger nicht gewillt ſind, auf die Rechte des Volkes zu verzichten und ſich„unter- tänigſt“ von Grafen, Baronen und anderen „hohen Herrn“ regieren zu laſſen! Es muß Schluß mit dem„neuen Syſtem“ gemacht werden, das Laſten auf den Buckel von Arbeiterſchaft und Mittelſtand abwälzt, da⸗ gegen Großgrundbeſitzern und Großinduſtriel⸗ len Milliardengeſchenke macht! * Sie unterſtützen die Winter⸗ hilfe, wenn Sie am Sonntag Abend 8 Uhr den Theaterabend der Operetten- und Theater- geſellſchaft im Kaiſerhof beſuchen. Der Eintritts- preis beträgt 35 Pfennig. Wie Sie aus dem Inſerat erſehen, gelangt das romantiſche Schau⸗ ſpiel in 4 Akten„Der Herr der Berge“ von W. A. Pannek zur Aufführung. Verſäumt des⸗ halb nicht, dieſen Wohltätigkeitsabend zu beſuchen. Helft mit zum Aufbau der Winterhilfe. Karten im Vorverkauf ſind noch zu haben bei: Joſef Deutſch, Hofmannſtr. 9., Joſef Froſchauer, Anna⸗ ſtr. 17., Michael Englert, Rathausſtr., Karl Klemm, Friedrich Ebertſtr. 19., Friſeur Hans Froſchauer, Bismarkſtr., Friſeur Georg Lang, Filiale, und im Kaiſerhof. Alſo auf in den Kaiſerhof zum Wohltätigkeits⸗Theaterabend. * Zwei neue Nomane nehmen in heutiger Nummer ihren Anfang, worauf wir die * zu sparen. Ein lle Welt spart. ln lhrem eigenen Interesse raten wir auch Ihnen, Bringen Sie Ihr Geld zur Sparkasse, dann haben Sie eine sichere Anlage gewählt. Sparhuch, die Grundlage des Fortschritts, bedeutet bares Geld, bewahrt vor Verlusten, bringt Ruhe und Zinsen, hilft zum Wiederaufbau der Wirtschaft und sichert die Zukunft. stets Bezirks-Sparkasse Lorsch “Krieger ⸗Gedächtnisfeier auf dem Friedhof. Morgen Sonntag findet auf dem hieſigen Ehrenfriedhof der Kriegshelden wiederum eine innige und ſchlichte Gedächtnis⸗ feier ſtatt, zu der die Einwohnerſchaft herzlichſt eingeladen iſt. Evang. Gemeinde. Am Sonntag, den 30. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Gaſt⸗ haus zum„Löwen“ die diesjährige Refor⸗ mationsfeſtfeier ſtatt. Herr Pfarrer Page, Mainz⸗Weiſenau, ſpricht über„Das Volks- lied unter der Dorflinde und das Volkslied Daheim“. Paſſende Spiele werden den Vortrag umrahmen. Die Gemeinde wird herzlichſt ein⸗ geladen. *Im Silberkranze. Morgen Sonntag feiern die Eheleute, Herr Jakob Eufinger und Frau Eliſe geb. Winkler, Holzſtraße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren! Glückauf zur Goldenen! * Turnverein von 1893. Abfahrt der 1. Mannſchaft nach Schriesheim punkt 1 Uhr per Rad ab Lokal Freiſchütz. Unſere Sportfreunde werden gebeten, die M. zahlreich zu begleiten. Wo geht der Sportler heute und morgen hin? Nur zu der Sportvergg. Amicitia 09! Heute abend Ringen im Karpfen! Morgen Fußball gegen den Bfgt.! Wir laden alle Anhänger und Intereſſenten des Kraftſports zu dem heutigen Kraftſportabend im Karpfen um 8 Uhr ein. Morgen ſtarten die 1. und 2. Ringermannſchaſten zu einem Freundſchaftskampf in Lampertheim. Abfahrt iſt 4,15 nach dem BfR⸗Spiel ab Waldſport⸗ platz. Intereſſenten können noch mitfahren zum Preis von 30 Pfg. pro Perſon. Ganz Fußball⸗ Viernheim gibt ſich morgen ein Stelldichein auf dem Waldſportplatz, ganz Viernheim wartet auf einen Sieg über den VfR. Beginn iſt 1/3 Uhr Eintrittskarten für Stehplatz und Sitzplatz ſind morgen früh ab 11 Uhr wie üblich in der Ge⸗ ſchäftsſtelle und im Vereinslokal zu haben. Sichern Sie ſich heute noch einen guten Sitz⸗ geehrten Leſerinnen und Leſer aufmerkſam machen. platz. D. J. K.⸗Sport. Nach vierwöchiger Pauſe müſſen morgen unſere Blauweißen bei den Kurpfälzern in Neckarau beweiſen, daß ſie noch Fußball ſpielen können. Ein Sieg über Neckarau wird Viernheim neue Hoffnung für die Meiſterſchaft bringen. Umge⸗ kehrt jedoch bedeutet für unſere Blau weißen eine Niederlage die vorläufige Ausſchaltung in der Meiſterſchaftsfrage, da Waldhof mit 4 Punkten Vorſprung die Tabelle führeu würde. Ihr elf Spieler! Da gibt's kein Zögern. Mit friſcher Kraft, mit voller Energie und dem unbedingten Siegeswillen muß in den Wettkampf gegangen werden. In ſchweren Spielen habt ihr mit ver⸗ einter Kraft ſchon manche Hoffnung erfüllt. So zeigt auch am morgigen Tage, daß ihr zu kämp⸗ fen verſteht, wenn es gilt. Sehr wünſchenswert wäre es auch, wenn die Zahl der Begleiter nicht allzu klein wäre. Darum eine herzliche Bitte an unſere Anhänger, findet euch recht zahlreich zur Begleitung der Mannſchaft am O. E. G. Bahnhof ein. Abfahrt 1,16 Uhr. Bei günſti⸗ gem Wetter hoffen wir, daß auch mancher noch den Weg nach Neckarau mit dem Rad findet. Heute 3 Blätter (12 Seiten). Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8½ Uhr Singſtunde. Um 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Die Vorſtandsmitglieder werden ge⸗ beten, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſt. Krieger⸗ u. Soldatenverein Teutonia u. Schützen ⸗ abteilung. Morgen Sonntag von 3—5 Uhr Schießbetrieb. Jungſchützen und alle, die an der Geländeübung in Wahlen teilgenommen, wird die Munition umſonſt geliefert. Der Vorſtand. 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Veſper, Predigt, Allerſeelenandacht, darauf Prozeſſion nach dem Friedhof; darauf Gelegenheit zur hl. Beicht. In der alten Kirche: 9 Uhr hl. Meſſe. ½11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Mittwoch: Allerſeelen. 6 Uhr hl. Meſſe. 3/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Anna Maria Krug geb. Winkenbach, Eltern, Schwiegereltern u. Angehörige. 1/8 Uhrbeſt. S.-A. für Jakob Adler 3., Ehefrau Anna Maria geb. Winkenbach, Tochter Maria, Sohn Joh. und Angehörige. 8 Uhr Requiem für alle ff der Pfarrei. Von ¾7 Uhr an ſind hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. 8 Uhr Requiem in der alten Kirche für alle FT der Pfarrei. Am Allerſeelentag ſowie an den folgenden Wochentagen ſind abends ½8 Uhr Aller- Seelen⸗Andachten. Von Montag Mittag bis Dienstag Abend kann nach Empfang der hl. Sakramente ein vollkom⸗ mener Ablaß für die Armen Seelen gewonnen werden, ſooft man die Kirche beſucht und 6 V. unſer u. 6 Ave Maria mit jedesmaligem Ehre ſ. d. V. nach Meinung des hl. Vaters betet. Donnerstag: 7 Uhr Requiem für die in Bensheim Magd. Reuter, Eltern Michael Neudörfer, Ehefrau Katharina geb. Hoock u. Angehörige. ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Apollonia Lammer geb. Friedel, beſt. von ihren Altersgenoſſinnen. Freita:/ 7 Uhr beſt. A. für Val. Helbig 6., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Val. Haas, Ehe⸗ frau Marg. geb. Martin, Kinder Marg. u. ledig f Eliſ. Haas. 3/8 Uhr S.⸗M. an Stelle eines beſt. Amtes für Kath. Schloſſer geb. Knapp, Großeltern, Schwiegereltern und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Stumpf 4. und Anverwandte. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Brechtel 3. Ehefrau Kath. geb. Mandel, Kin⸗ der und Seb. Mandel und Ehefrau. 18 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Neudörfer, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Am nächſten Donnerstag von 6 bis 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht Freitag abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation; zugleich gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die Schüler der Herren L. Lipp und Kumpa, Rektor Gillig, Frl. Becker und Hußler. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Sonntag Abend Theaterabend der Jüng⸗ lingsſodalität. Die Gemeinde iſt hierzu herz- lichſt eingeladen. Kirchliche 99 85 570 der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 30. Okt. 1932. 23. S. u. Tr. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Reformationsfeſtfeier. Montag, den 31. Oktober 1932. Reformationstag. Vormittags 10 Uhr: Jugendgottesdienſt. Vormittags 12 Ahr: Feſtgeläute. Mittwoch, den 2. November 1932 ö Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Freitag, den 4. November 1932. Abends 8½ BUhr Uebungsſtunde des Kirchen⸗ chors. Aller Reichtum beruht auf der Macht der Reklame! verblaſſen, und ſtillem Tränen trocknen wieder. Vielleicht gilt dies für den und jenen auch heute noch, wie es vor rund 14—18 Jahren für die meiſten gegolten hat. Der Weltkrieg, der wie ein erſchütterndes Naturereignis über verſchiede⸗ nen Völkern Europas war, hat Wunden anderer Art geriſſen, hat andere Male geſchaffen, hat aber auch draußen ſtille einſame Friedhöfe in⸗ mitten von grünen Feldern und Fluren, welche mit allerlei Pflanzungen, wie Pappeln, Zypreſ⸗ ſen, und ſonſtigen Sträuchern angelegt wurden, geſchaffen. ö i Von 14— 18 hat der Tod eine entſetzliche Ernte gehalten, gleich wie, ob ſie in heißer Männerſchlacht gefallen, ob draußen auf See, oder Gewäſſern, ob ſie vor Hunger, Elend od. Krankheit— Ehre ihnen, die ihr Leben fürs Vaterland, in weiter Ferne oder zur Verteidi⸗ gung der Grenzen dahingegeben haben! Ehre ihnen allen— ihnen iſt der heutige Tag ge⸗ weiht, und vieles iſt anders geworden, und ein⸗ getroffen als ihr habt erkämpft und erſtreiten wollen. Viele die draußen den Tod gefunden haben, ſind heute wieder auf heimiſchem Boden, ihnen können wieder Kreuze, Kränze und Blu⸗ men gebracht werden. Wie aber ruhen die, die noch in Feindes⸗ lands Erde gebettet find? Wie ſieht es heute dort aus, wo vor 18, vor 16, vor 14 Jahren Geſchütze donnerten? In Metz angelangt, und ſchon wurden Kar- ten und Proſpekte in die Hand gedrückt, über die Schlachtfelder von Verdun. Wir fuhren die breite neu angelegte Autoſtraße: Metz— Gravelotte— Conflans—Etain— Verdun. Zwi⸗ ſchen Metz und Gravelotte, ſind noch einige Gräber und Denkmäler von 1870/%71 zu ſehen. In Gravelotte wurde das Muſſe de Gravelotte 70/71 beſichtigt, wo deutſche und franzöſiſche Waffengattungen aller Art in das Auge fiel. Nach zweiſtündiger Fahrt wurde Conflans er- reicht, welches heute ein wunderbar neu aufge⸗ bautes Städtchen, das ſich von dem Kriege er⸗ holt hat, iſt. Bei Anbruch der Dunkelheit in Etain angekommen; am nächſten Morgen wurde das Städtchen genauer beſichtigt. Es dauerte aber einige Zeit, um uns von den Kriegsjahren her zurecht zu finden. Die Kirche ſelbſt hat ihren Choraufbau wieder erhalten, dagegen die Türme ſtehen noch im zerſchoſſenen Zuſtande u. haben Außengerüſte. Auf dem neu angelegten Kirchenvorplatz, iſt ein mächtiges Kriegerdenkmal mit Freitreppen eniſtanden. Die Kaſernenbau⸗ ten liegen noch im zerſchoſſenen Zuſtande, und warten auf ihren Aufbau. Die Fahrt ging nach dem eigentlichen Kampf⸗ gelände zu, wo bald darauf der erſte deutſche Kriegerfriedhof zu ſehen war, der wie ein Gras- teppich vor uns lag. Die Gräber wurden be⸗ ſichtigt, wo kurz darauf auch ſchon Unterſtände, Trichterfelder und Schützengräben zu ſehen wa⸗ ren, die zum Teil zerſchoſſen und zugeworfen ſind. Die Höhen von Verdun in Sicht, mit dem rieſigen Betonklotz Fort⸗Vaux. Nach einem reichlichen Mittagsmahl in Abaucort ging es über Damloup— Bezonvaux—Ornes— Eremmelly und Azannes, denn dies ſind die erſten Halte⸗ punkte, da wir uns in dem Gelände befanden, welches aufgeſucht wurde. Alle hundert Meter ſteht ein Schild mit der Aufſchrift: Betreten des Geländes wegen Todesgefahr verboten. Wie einſam liegen die zerſchoſſenen Höhen von Verdun da, auf denen das ſchon längſt junge üppige Grün überwuchert iſt. Trichter an Trichter, zum Teil voll mit Waſſer und Schilf bewachſen. Dieſes iſt ein Stück der Ge⸗ ſchichte, ein Teil im Erinnern derer, die vor Verdun ſtanden und ſtürmten. Die Wildnis und Einöde, die dasſelbe Geſicht bot, wie auf jenen Schlachtfeldern, wo monatelang das Rin⸗ gen zwiſchen zwei Völkern tobte. dem wir uns anſchließen um das Fort zu be⸗ ein Bewohner in ſeinem verlaſſenen und zuſam⸗ mengeſchoſſenen Heimatdorf eingefunden hat. In der Fortſetzung der Bezonvaux Schlucht eine Kapelle, die den Gefallenen in dieſer Ge⸗ gend erſtellt wurde. Sonſt iſt von dem Dorfe nichts mehr zu finden, ebenfalls ſo einſam und verlaſſen ſieht es in Ornes aus. Dagegen Gremmelly und Azannes, zwei neu aufgebaute Dörfer. Um Azannes drei deutſche Krieger⸗ friedhöfe, aus der Gegend um Verdun Gefallenen. Wir kehren zurück und fuhren die Vaux⸗ Schlucht entlang, nach dem Dorfe Douaumont. Das Dorf Vaux, noch unaufgebaut, unter dem verwucherten Geſtrüpp und Trümmern. Der Vaux⸗Teich liegt in der einſamen Schlucht, die Waſſerfläche iſt um zwei Drittel kleiner als anno 16. Auch dieſer iſt kaum wieder zu erkennen. Das Wetter ändert ſich und es fängt an zu regnen. Einzelne Bäume, zum Teil verkohlt, und die Aeſte abgeſchoſſen, ragen aus den Höhen, als wollten ſie ſagen, gebt uns unſere Zweige und Blätter wieder. Dieſer einzige ſchöne Hochwald von Fleury und Umgebung vollſtändig zuſammengeſchoſſen, ein Zeichen, daß hier einſt Krieg war. Schon ragt das rieſige Monument, das Frank- reich allen Gefallenen Europas, die an dem Kriege teilgenommen haben, erbaut hat, über die kahlen Höhen. Vor dieſem großen Wahr- zeichen ein Friedhof, auf dem etws 10 000 franzöſiſche Soldaten ruhen. Die Gräber mit Kreuzen aus weißem Muſchelkalk verſehen und roten Blumen bedeckt, welch ein Anblick. Schweigend, den Hut in der Hand, betreten wir die Gebeinehalle, in der Gefallenen ruhen. Durch einen Anbau nach Oſten entſtand eine Kapelle. Interieuer de la Chapelle catholique: Es iſt 18 Uhr, die Halle wird geſchloſſen, und die Glocke auf dem Turm fängt an zu läuten. Noch immer fällt Regen, aber es iſt noch Zeit um Tranchee des Bajonettes zu beſichtigen. Ein eigenartiges Denkmal, an dem Abhang der Ruinen der früheren Thiaumont⸗ Ferme, in der etwa 70 Meter langen Eiſen⸗ betonhalle im niedrigen Stil gehalten, ragen eine Anzahl Gewehre und Bajonette der etwa 40 bis 50 verſchütteten franzöſiſchen Soldaten vom Inf. Reg. 137 aus der Erde, wo Blumen- ſträuße und Kränze auf dem grauenhaften Grabe liegen. Eine franz. Komp., die damals zum Sturmangriff bereitſtand, voller Mut und Angſt den deutſchen Angriff erwarten, aber durch einen Hagel von Granaten aller Kaliber eingedeckt und zugedeckt wurden, ſodaß nur noch die Ba⸗ jonetten ſichtbar waren. Ein amerikaniſcher Bürger namens Georges F. Rand hat ſeinen Waffenbrüdern dieſes Denkmal erbauen laſſen. Die Nacht bricht an, wir fuhren die Vaux⸗ Schlucht zurück nach Abaucburt. Auf dem Rück⸗ wege in der Dunkelheit ſetzte die ſtrahlenförmige Beleuchtung von dem Turm der Gebeinehalle ein, die die unvergeßlichen Schlachtfelder von Verdun beleuchten. Am nächſten Morgen wurde das Fort Vaux, welches nach dreiſtündiger Fahrt erreicht wurde, beſichtigt. Fort Vaux, ein Stück der Erde des grauenhaften Ringens, welches ſich von dem Trichterfelde etwa 15 bis 18 Meter erhebt. Dieſer einmalige Kampfplatz zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich, und wieviel junges Men- ſchenblut beider Völker hat dieſe graugelbe Erde aufgeſaugt. Wie deutlich ſieht man die Ein⸗ ſchüſſe von Geſchoſſen gegen dieſen ungeheuren Betonklotz, welche im Jahre 16 genau ſo aus⸗ geſehen haben wie heute. Franzoſen, Frauen und Männer, verſammelten ſich vor dem Eingang des Forts bis der Führer, ein Soldat, kam, hier ein Lazarett, hier wurden Befehle entgegen- genommen und entſandt, hier eine Lichtanlage, hier eine Brieftaubenſtation uſw., kurzum, hier haben einſt Deutſche gelebt, erklärte der Führer. An den Quermauern ſind Schießſcharten, da ſtand ein Geſchütz, an welchen bei der Einnahme des Fort franz. Kanoniere ihr Leben laſſen mußten, die im Vorhofe des Fort zur letzten Ruhe gebettet wurden. Einmal war das Fort den Deutſchen, ein andermal den Franzoſen und ſo ging auch es dem Nachbar⸗Fort Douau⸗ mont. Sogar an den Wänden im Inneren des Fort iſt noch deutlich zu leſen, wie unſere Feld⸗ grauen in jenen ſchweren Kampftagen verſchie⸗ dene Inſchriften feſtgenagelt haben. Der Rund- gang iſt beendet, alles ſchnappt nach friſcher Luft da die Außenluft bedeutend reiner war als jene im Fort. Der Betonſchädel des Fort wurde be- ſtiegen und große Umſchau gehalten, da dies als Soldat niemals möglich war. Ein herr⸗ licher Blick war für das Auge geboten. An- ſchließend wurden Anſichtskarten gekauft und warfen eine Geldmünze in den Kaſten. Wir kehren zurück, jetzt liegt das Fort Vaux einſam und ſtill über den granatenzer⸗ wühlten Bergkuppen, ein Schweigen in den Tälern und Schluchten. Hier wuchert das Ge⸗ ſtrüpp zwiſchen den zerſchoſſenen Unterſtänden, Unterkunftsräumen, Laufgräben hinweg. Der Blick ſieht in die Umgegend und findet doch nichts als ein Trichterfeld, foweit das Auge ſehen kann. Der Weg führt über Fleury, ein Dorf vor dem Kriege, heute ein Stück der Erde glattraſiert, wie andere Dörfer. Keine Grund⸗ mauern ſind mehr zu ſehen. An den beiden Forts Souville und Tavannes angelangt. Souville im Erinnern: Am Morgen des 27. Auguſt 1916 erhalten unſere Feldgrauen den Befehl das Fort zu ſtürmen, um Bahn zu brechen, um die Entſcheidung herbeizuführen. Da aber der Angriff vor der heißumſtrittenen Souville⸗Naſe durch das franz. Sperrfeuer ins Stocken kam, ſuchte jeder der dabei geweſenen in der zerwühlten Granatwüſte einen Unter- ſchlupf, und weil ſo mancher Freund und Kame- rad von mir dabei geweſen, und dabei geblie— ben iſt, ging ich weiter in das Gelände hinein, um noch die vorhandenen Zügen der Gräben und Granattrichter zu betrachten, da dieſe Hänge der Souville-Naſe manches Blut der Söhne verſchiedener Völker getrunken hat Der Weg führt zur Stadt Verdun, links und rechts auf den Höhen von Belleville ſind noch zerfchoſſene Kaſernenbauten. Nach einigen Kurven und Abhängen in Verdun angelangt, ein andrer Zug ging durch die Glieder, da neue Häuſer, dort neue Fabrikbauten, ſogar der Bahn⸗ hof iſt neu entſtanden und maſſenhaft größere Denkmäler wurden errichtet, alles auf Repara⸗ tionsconto. Nach Beſichtigung der Stadt, noch- mals ein Blick nach den Kampfhöhen und ſie verſchwanden unter den Tönen der Kirchenglocken. Matte Herbſtſonne beſcheint das Städtchen Verdun, als die Fahrt nach den Argonnen und Champagne eingeſchlagen wurde. Zunächſt über Clermont St. Menehoult, das einſt Vormarſch⸗ gebiet war, dann über la- Neuville, Ville, zur Tourbe, Cernay, Sechault, Monthois uſw. Auch in dieſer Gegend ſind neue Straßen angelegt worden. Alles neu aufgebaut, in jedem Dörf⸗ chen die ſtilgleiche weiße Sandſteinkirche, inmitten roter, aber meiſtens weißgelber Sandſteinhäuſer. Alles ſchön zuſammengebaut und bildet ein ge⸗ ſchloſſenes Bild des Wiederaufbaues. Ab und zu einzelne Höfe oder Farmen, die ſich zu dem Landſchaftsbild gut anpaſſen. In den meiſten Fällen ſind noch Wellblechbaracken zu ſehen, die als Wohnzwecke dienen. Auf dem Friedhof in Sechoult angelangt, ſuchten wir einen Grabeshügel von einem gefallenen Viernheimer, welcher 1915 mit Kreuze und Aufſchriften, Name, Regt. und Komp. verſehen. Als oberen Abſchluß dieſes Gottesackers 3 Maſſengräber mit einem Denkmal, welches erhöht ſteht und mit Sträucher umgeben iſt. Weiter wurden in dieſer Gegend Friedhöfe aufgeſucht, die faſt alle den gleichen Stil haben. Die ganze Gegend, die manchen Viernheimer ſehr im Gedächtnis ſein dürfte, z. B. in den Ar⸗ dennen: Vouzieres. Termes, Grandpre, Oliſy, Ehallerange, Vaux⸗Mouron, Brecy; Argonnen⸗ gebiet: Grand⸗Ham, Montcheutin, Servon, Auiry uſw., dann Cernay, Bouconvill, Sechault, bis Thure und Sommery; alles was zuſammenge⸗ ſchoſſen war, iſt wieder neu entſtanden. Die Felder ſind umgelegt und die Landwirtſchaſt iſt in vollem Gange. Das Landſchaftsbild hat einen neuen Charakter bekommen. Nachdem dieſes Gebiet durchfahren und allerhand Neues für das Auge geboten war, führt unſer Weg zurück nach dem Kampfgebiet, der Umgegend des Kanonen⸗ berges. Links und rechts, alle paar Schritte ein ſchwarzes Loch, Unterſtände und Deckungen ſind es. Die Abhänge des Kanonenberges und Höhe 191 ſind ein Trichterfeld, die Natur macht den Eindruck des Grauens, hat Gras, Sträucher und Hecken über das Kampfgelände wachſen laſſen. Erinnerungstage in dieſem Gebiet dürften die Durchbruchsverſuche der Champagne und die September⸗Offenſive 15 ſein. Vom Kanonen⸗ berg zur Briqueterieſtellung Bois de Ville, Servon bis zum Argonnenwald, ja wir wollen ſagen: von der Thampagneecke bis zur Argonnen⸗ ecke. Das Landſchaftsbild hat ſich in jener Zeit ſehr ſchnell verändert und hat einen neuen Cha⸗ rakter bekommen. Wir entſinnen uns zurück und betrachten uns das Wahrzeichen dortiger Gegend, den Kanonenberg, der wegen ſeiner Form auch Sargdeckel genannt wurde. Auf ſeiner Kuppe trägt er ein Wäldchen und dieſes wurde durch den Stellungskrieg ſtark zerzauſt, ſodaß der Haarwuchs immer kleiner wurde, und eines ſchönen Tages wurde eine Glatze ſichtbar. Je kahler aber der Schädel wurde, deſto ſtärker wurde das innere Gerippe, und mit der Zeit entſtand eine Betonfeſtung, in der Stollen, Unter⸗ ſtände, Lichtanlagen uſw. angelegt wurden. Die Haupttreppe beſtand damals aus 175 Stück Betontritte. Die Höhen 191, 150 und 147 haben man⸗ chen Sturm erlebt, beſonders die Briquetexie⸗ ſtellungen, die von den ſchweren Minen ſtark zerzauſt wurden. Der Kirchturm von Cernay tauchte als letztes Wahrzeichen des Dorfes auf, jedoch mußte dieſer durch franz. Granaten bald zum Opfer fallen. Heute ſteht an deſſen Stelle ein weißer Sandſteinbau, mit Türmchen, roter Deckung. Der Kanonenberg hat ebenfalls wieder ſeinen Schopf erhalten, in Form eines Wäldchens. Die Bahnhofsgebäude von Cernay und Sechault aus damaliger Zeit(Bretter⸗Baracken) ſind noch die einzigen Ueberreſte geblieben, die den Kuhhirten z. Zt. als Unterkunftsräume dienen. Und wenn wir zurückblicken, wie wir da⸗ mals mit dem Land eins wurden, ſo wurden von der Champagnerecke bis zur Angonnerecke Feldbahn Netze gebaut, auf denen die kleinen Lokomotiven Goliath, Max und Moritz und wie ſie alle hießen, die Tag und Nacht ihre Pflicht taten und ſchließlich lam es vor, wenn man durfte, fuhren unſere Feldgrauen von der Kampfſtel⸗ lung bis zur Heimat. Wenn alle dieſe Ver⸗ gangenheiten wach gerufen werden, ſo ſchanen wir zurück auf unſere Deutſchen Sammelfried- höfe, auf denen mancher Vater. Sohn oder Bruder Bekannte und Verwandte auf jener feindlichen Erde ruhen, und wir wollen ihnen da draußen beſonders gedenken am Trauertag des Deutſchen Volkes. Die Sonne ging im Oſten auf und wir verlaſſen das beſchriebene Gebiet. Nachdruck verboten. Die Soune ſchien warm, und in der Luft lag ein an⸗ genehmer Duft von Heu und Kiefernnadeln. Auf den Wieſen und Feldern herrſchte Hochbetrieb. Von der Terraſſe des Hauſes, auf der Eva von Hagen ſaß, konnte man über die mit Blumen überwucherte Brüſtung alles gut überſehen. Das Blondhaar des jungen Mädchens flimmerte in der Sonne. Die großen, blauen Augen blick⸗ ten ernſt und doch freundlich in die Welt. Das feine, gerade Näschen war von einem ganz entzückenden Schnitt, und der Mund, ja der! Herzförmig, mit wunderſchönen, kleinen weißen Zähnen, war er ſehr gefährlich, wenn er lachte. Es hatte eine Zeit gegeben, da die jungen Herren ringsum bereit geweſen waren, einer den anderen über den Haufen zu knallen, wenn es etwa einem von ihnen ge— lungen wäre, dieſen Mund zu küſſen, ſich mit Eva von Hagen zu verloben. Das— war geweſen! Seit die Hagens ſo arm geworden waren, hatte ſich alles geändert! Evas Eltern und ihre andere Tochter, die dunkle, ſtolze Brigitte, hatten es mit Bitterkeit im Herzen feſtgeſtellt, wie wandelbar und treulos die Welt doch ihre Lieblinge verließ, ſobald die Armut auftauchte. Mit Gott und dieſer Welt hadernd, hatten die Hagens ſich hier auf den kleinen Sitz zurückgezogen, der immer der Witwenſitz derſelben geweſen war. Auch durften unverheiratete Töch— ter hier wohnen, wenn ihnen aus irgendeinem Grunde der Aufenthalt in dem ſchönen, großen Herrenhauſe nicht mehr zuſagte. Hier wohnten ſie nun, weil der Großinduſtrielle, der Schloß Hagenhöhe für ſeinen Sohn gekauft hatte, ihnen das Haus überließ, weil er es nicht mit in den Kauf einſchloß. „Das Haus verbleibt den Hagens, da es ius der Konkursmaſſe übrig iſt“, ſagte damals Juſtizrat Berner. Und die Hagens hatten ſich grollend auf dieſen kleinen Familienſitz zurückgezogen. Es war eine unſagbare Bitterkeit, die über dem Hauſe nun laſtete. Die Eltern und Brigitte, an vornehmſtes, ge⸗ ſellſchaftliches Leben gewöhnt, ertrugen das jetzige nur ſchwer. Die einzige, die ſich an allem freute, war Eva. Sie liebte die Blumen, die Rehe, die morgens und abends dort aus dem Walde traten und friedlich graſten— ſie liebte die Vögel, die fröhlich zwitſchernd ſich auf die Brüſtung der Terraſſe ſetzten und ihr zuſahen, wenn ſie, fleißig arbeitend, dort ſaß. Eva von Hagen hatte die Heimat, das ſchöne, alte Herrenhaus drüben gewiß nicht leichten Herzens auf⸗ gegeben; abet ſie war doch ſehr glücklich, daß ihnen wenig⸗ ſtens aus dem ganzen Zuſammenbruch einſtiger Herrlich⸗ keit dieſes kleine Beſitztum verblieben war. Oft blickte ſie hinüber, aber noch nie hatte ſie den neuen Beſitzer oder ſeine Familie zu Geſicht bekommen. Unmutig über ſich ſelbſt ſah ſie dann meiſt wieder fort. Was gingen ſie denn dieſe neuen Beſitzer an? Und überhaupt: es war viel beſſer, nicht immer rückwärts zu ſchauen. Vorwärts und tapfer hindurch, das war das beſte! Evas ſchlanke Hände wühlten in dem Korbe, der bis oben hin mit ſchadhaften Strümpfen angefüllt war. Dieſe Arbeiten ruhten auf ihr. Weder die Mutter noch Brigitte kümmerten ſich um Hausarbeit. Aber wenn ein⸗ mal etwas nicht ganz in Ordnung war, dann vermißten ſie es doch recht ſehr. Nicht, daß ſie mit vollem Willen Eva zum Aſchenbuttel erniedrigen wollten— nein, das wohl nicht, doch ſie nahmen es eben als ſelbſtverſtändlich hin, daß ſie allein ſich um alles kümmerte. Mama und Brigitte ſchliefen in der Frühe lange. Papa war zeitig im Garten, goß die Blumen und das Gemüſe. Dazwiſchen kam er ab und zu auf die Terraſſe und unter⸗ hielt ſich mit ſeinet Jüngſten. Das heißt: Unterhaltung konnte man es kaum nennen. Und wenn, dann war es keine erfreuliche. Er mäkelte dann an dieſem und jenem, ſchimpfte auf die Gemeinheit der Welt, wollte wiſſen, was es am Mittag zu eſſen gäbe, fragte, ob ſie diesmal vom Wirtſchaftsgeld etwas erübrigen könne und ſo weiter. Auch jetzt kam er, die lange Pfeife im Munde, den ſchmalen Weg entlang vom Garten aus auf ſie zu. „Guten Morgen, Papa“, ſagte Eva freundlich über die Brüſtung hinweg. „Guten Morgen, Kind. Na, da könnten wir zwei eigentlich Kaffee miteinander hier draußen trinken“, ſagte Herr von Hagen und kam mit ſeinem eleganten Schritt ſchnell die kleine Treppe herauf. „Gewiß, Papa, Chriſtine kann uns den Kaffee ſofort bringen“, meinte das junge Mädchen und lehnte ſich zurück. Herr von Hagen nahm gleichfalls in einem der hohen Weidenſeſſel Platz. Und gleich darauf— Eva hatte in⸗ zwiſchen geklingelt— brachte die alte, treue Chriſtine auch ſchon das große Tablett mit Kaffee, Sahne, friſcher Butter und Honig nebſt knuſprigen Semmeln. Herr von Hagen ſchnupperte wohlgefällig in die Luft. „Mädel, ein Duft iſt das heute— ein Duft! Und nun noch dazwiſchen hinein Chriſtines guter Kaffee! Wirklich, manchmal fühlt man ſich ſogar in dieſer Armut zufrieden.“ Eva lehnte den blonden Kopf an ſeinen Arm. „Wenn du das doch immer ſein könnteſt, Papa! Es iſt doch ſo ſchön und friedlich hier bei uns“, ſagte ſie leiſe. Es zuckte in ſeinem Geſicht. Nach einer Weile ſagte er: „So ſprichſt du! Und du biſt gerade diejenige, die jetzt das Anrecht auf Leben und Geſelligkeit hätte. Du biſt ja viel zu jung, um deine Schönheit hier in dieſem Winkel zu vergraben.“ „Um mich ſorge dich nicht, Papa, denn ich bin ſehr zu— frieden. Sieh, es gehört uns hier doch alles, und wir haben noch ein paar Stück Rinder, Hühner und Tauben., Das alles hilft uns weiter. Freilich, geſchulte Dienerſchaft haben wir nicht, aber Chriſtine und Friedrich meinen es doppelt gut, wenn ſie auch nicht ſo gewandt ſind wie Jean zum Beiſpiel oder Mizzie, die Zofe. Ich helfe mir ſchon allein weiter, ich laſſe mich ſowieſo nicht gern bedienen“, ſagte Eva und lächelte. Der Vater ſah ſinnend in ihr reizendes, roſiges Geſicht. Dann ſagte er: „Ja, du! Du hilfſt dir beſtimmt immer allein weiter, davon bin ich überzeugt. Aber Mama und Brigitte machen mir Sorgen. Sie waren ſo verwöhnt, und es muß ihnen doch wahrhaft entſetzlich ſein, hier zu leben. Mama würde ſich ja noch eher darein fügen— aber Brigitte?! Sie, der alle Welt zu Füßen lag! Sie, die einem Prinzen einen Korb gab! Oh, hätte ſie ihn doch genommen! Wenn auch alles ſeit dieſer Zeit anders geworden iſt für die Fürſten⸗ häuſer, ſo ſchrieb mir doch Straßheim aus München, daß Prinz Hennberg in glänzenden Verhältniſſen auf ſeinem Schloſſe bei Innsbruck lebt.“ Eva lächelte nicht mehr. Um ihren Mund zuckte es. Dann ſagte ſie: „Brigitte war zu wähleriſch. Sie konnte längſt eine glückliche Frau ſein.“ „Ja, doch ſie wollte ſtets ſehr hoch hinaus. Und heute iſt es ſo, daß niemand mehr ſie mag. Ihre einſt ſo glänzende Schönheit iſt entſchwunden, und durch die miß⸗ lichen Verhältniſſe iſt meine einſt ſo gefeierte Brigitte auch im Charakter kaum noch zu ertragen. Du haſt den geſell⸗ ſchaftlichen Trubel ja nur ein Jahr lang mitgemacht, Eva. Darum kannſt du wohl nicht ſo recht wiſſen, daß Brigitte einſt auf allen Bällen die Königin war. Vorbei das alles, es kommt nicht mehr zurück. Brigittes Jugend und Schön⸗ heit nicht und vieles andere. Man muß ſich eben darein fügen.“ Evas blaue Augen gingen ſuchend in die Ferne. Die Welt da draußen— ſie mochte gewiß ſchön ſein, doch ſie barg eben doch nur Enttäuſchungen. Eva wußte es ja ganz genau, daß Brigitte immer auf den einen Mann ge⸗ wartet hatte, der ſich nicht mehr um ſie gekümmert hatte, als die Hagens noch als wohlhabende Leute galten: Lothar Velten! Er hatte Brigitte ſein Wort gegeben, und er war doch nicht wiedergekommen! Und ſie hatte auf ihn gewartet, Jahr um Jahr! Sie war verblüht während der letzten zwei Jahre. Sie brauchte nun einmal die Geſelligkeit zu ihrem Daſein. Eva lächelte plötzlich ſeltſam. Lothar Velten war nicht der einzige, deſſen Liebe wandelbar war. Wie hatte gleich ein anderer zu ihr, Eva, geſagt? „Ich liebe Sie, Eva! Ich kann nicht leben ohne Sie!“ Da war einige Wochen ſpäter der Zuſammenbruch der Hagenſchen Herrlichkeit gekommen, und Manfred von Oſt hatte ſich genau ſo gut zurückgezogen wie alle anderen, die bis dahin die Gaſtfreundſchaft in Schloß Hagenhöhe ge⸗ noſſen hatten. Eva hatte nur gelächelt. Sie hatte den ſchlanken, blonden Jungen nicht geliebt. Aber vielleicht hätte ſie ihn doch genommen, eben, weil ſie die Liebe nicht kannte. Aber dieſe Erfahrung hatte es doch vermocht, ein unüberwind⸗ liches Mißtrauen gegen die Männer in Evas junges Herz zu ſäen. Und ſo vermißte ſie nichts, gar nichts, wenn die Tage nur eintönig dahingingen. i Herr von Hagen betrachtete mit Kennermiene den gold⸗ gelben Honig, ſtrich ſich eines der Brötchen und ſagte: ober! Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 1 „Der dort drüben hat ſich Trakehner kommen laſſen. Ein Reitpferd tut es für den Herrn Kardorf nicht. Gott bewahre, können ſich's ja auch leiſten. Das ganze Schloß ſoll umgeſtülpt werden; es iſt nichts gut genug für dieſen Parvenü.“ „Haſt du eigentlich Herrn Kardorf ſchon perſönlich kennengelernt, Papa?“ „Ja! Das heißt, nur den Alten. Den eigentlichen Be⸗ ſitzer von Hagenhöhe kenne ich nicht. Soll ein ekelhafter Gewaltmenſch ſein. Der ſitzt nun im Schloſſe meiner Väter. Es iſt ſo traurig, daß man weinen könnte.“ „Es iſt aber nicht mehr zu ändern, Papa. Man muß ſich mit den Tatſachen abfinden, andernfalls wird man zur erbärmlichen Figur.“ Ganz feſt klang die s. ſo weiche Mädchenſtimme. Herr von Hagen wollte auffahren. Dann aber ſagte er leiſe: g „Haſt recht, mein Mädel; man muß ſich damit ab⸗ finden.“ Schweigend ſaßen ſie dann beieinander, und der Blick des alten Herrn ſtreifte nur ein paarmal mitleidig das reizende, ovale Geſicht. „Ich will dann noch einmal auf die Felder hinaus“, meinte Herr von Hagen ſpäter und erhob ſich.„Willſt du mit, Kleine?“ N Eva zuckte zuſammen. Dieſe Felder waren ein kleiner Streifen am Walde drüben, wo Karl, der junge Knecht, das Gras mähte, und dann waren noch ein Stück Kar⸗ toffelacker und eine längere Scholle Kornfeld dicht daneben. Auf die Felder hinaus! Eva verſank in Träumerei. Früher! Ja! Da war ihr Vater jeden Morgen auf die Felder hinausgeritten auf ſeinem ſchönen, feurigen Goldfuchs, und ſie hatte den Vater ſehr oft gleichfalls zu Pferde vegleitet Und ſtunden⸗ weit waren ſie geritten, und alles, alles war Hagenſcher Beſitz geweſen. Beſſer geſagt, es hatte zu Hagenhöhe ge⸗ hört; beſeſſen hatte es ja längſt ein anderer. Der, der die vielen Wechſel beſaß, die Herr von Hagen im Laufe der Jahre ausgeſtellt hatte. Und ſo war eben der Zuſammen⸗ bruch gekommen. „Du willſt nicht mit?“ „Doch. Vater, jetzt kann ich mich ganz gut freimachen. Mama und Brigitte ſtehen nie vor zehn Uhr auf. Bis dahin ſind wir ja laängſt zurück.“ 5 Kurze Zeit danach ſchritten Vater und Tochter auf dem ſchmalen Wege dahin. Bienen ſummten von Blume zu Blume, und im Graſe zirpte es. Noch lag der Morgentau auf den Halmen und Gräſern, und die Luft war er⸗ quickend. „Es iſt wenigſtens noch ein Stückchen eigener Beſitz“, ſagte der alte Herr leiſe;„es hätte ſchlimmer ſein können. Freilich, daß alle Freunde uns verlaſſen haben, nur, weil wir arm geworden ſind, darüber werde ich nie hinweg⸗ kommen.“ „Man ſoll ſich eben nie auf fremde Menſchen verlaſſen, Vater, nur auf ſich ſelbſt. Man fährt da immer am beſten.“ Auf den Feldern und Wieſen, die zu Schloß Hagenhöhe gehörten, wimmelte es von Menſchen. Man hörte Befehle der Inſpektoren, einmal helles Lachen der Mägde. Herr von Hagen zwang ſeine Blicke gewaltſam an den kleinen Streifen Erde, der ihm gehörte. Er wollte nicht hinüber⸗ ſehen, wo er einſt der Herr geweſen war. Eva aber ſah ſcharf hinüber. „Der„Neue' hat mindeſtens vierzig landwirtſchaftliche Arbeiter eingeſtellt, Papa“, ſagte ſie nach einer Weile. „Er kann es ja.“ i Der Vater blickte noch immer ſtarr nach rechts. Jetzt waren ſie bei Karl angekommen, der breit grinſte, als er ſah, daß das gnädige Fräulein mitgekommen war. Für ſie allein arbeitete er für den wenigen Lohn, den er noch nicht einmal immer pünktlich erhalten konnte. Eva ſteckte ihm ein paar leckere Schnitten zu. „Ehriſtine bringt dann eine große Kanne Kaffee und das Frühſtück“, ſagte ſie freundlich. ö Er bedankte ſich mit ſtrahlendem Geſicht bei ihr. Dann wandte er ſich wieder ſeiner Arbeit zu. Vater und Tochter gingen auf einem Umwege wieder nach Hauſe. Es war trotzdem noch nicht ganz zehn Uhr, als ſie daheim ankamen. Herr von Hagen ging wieder in den Garten zu Friedrich, der dort eifrig hantierte, wäh⸗ rend Eva ſich in die kleine, blitzblanke Küche begab, um mit Chriſtine das Eſſen zu beraten, denn Mama und Brigltte ſollten doch noch immer ein wenig in dem Wahn erhalten werden, daß man einen vornehmen Haushalt führte. Gortſetzung folgt.) Von Peter Prior. Schweren Herzens trennte ſich Antonio Salvini, der gefeierte Artiſt, vom Kran⸗ kenlager ſeines Kindes, das in ſchwerem Fieber ächzend im Bettchen lag. Aber er mußte arbeiten, er war die Senſation des Zirkus; die Zeitungen brachten ſpaltenlange Artikel über ſeine Leiſtungen auf dem Trapez— täglich war der Zirkus ausverkauft nur wegen An⸗ tonio Salvini. e 5 Ganz plötzlich war ſein Kind, ein neun⸗ jähriges Mädchen, auf der Reiſe erkrankt. Diphtheritis hatten die Profeſſoren konſtatiert. Salbvini konnte ſich für ſein Kind zwei Pro⸗ ſeſſoren leiſten. Er mußte in den Zirkus. Und der Profeſſor hatte ihm geſagt, daß in einer Stunde die Kriſis eintreten werde. Mit einem Kuß auf das heiße Händchen des Kindes ſtürmte Salvini hinaus, der Wärterin zu⸗ rufend, ſie möge ihn ſofort telephoniſch be⸗ nachrichtigen, wenn Gefahr vorhanden ſei. Wenn ſein Kind Abſchied nähme von der Welt, wolle er bei ihm ſein. 5 Antonio Salvinil, las er auf den Plakatſäulen in großer Schrift, an denen ihn das Auto vor⸗ beifuhr; helleuchtend ſtand ſein Name über dem Eingang des Zirkus. Die Kollegen machten dem Berühmten Platz, als er zur Garderobe ſchritt, wo er ſein Trikot anlegte und dann, das Haupt in den muskulöſen Armen ver⸗ borgen, vor dem Spiegel ſaß. Da kam der Clown Kothy hereingeſchlichen. Kothy war ein ſeltſamer Menſch. Abends Clown, tagsüber Philoſoph. Ein verwachſener Menſch mit einem Buckel, aber hellen, freundlichen Augen, die gar ſonderbar über der ſchiefen Naſe auf die lachende Menſchheit blickten. Leiſe fragte Kothy: „Wie geht es Elvira?“—„Ach, Kothy, du!“ ſagte er.„Schlecht, Kriſis, ſtarkes Fieber!“ Kothy ging, ſeine Nummer begann. Gegen neun Uhr abends ſtarb Elvira, die Tochter Antonio Salvinis. Zwei Proſeſſoren ſtanden an ihrem Lager, ſie konnten nicht helfen. Ein kurzer Todeskampf, und es war vorbei. Betreten ſahen ſich die Gelehrten an. Aber hinter ihnen hohnlachte einer, der ſtärker war als ſie. Die Pflegerin wollte ans Telephon eilen, da erſchien an der Tür ein gar ſonder⸗ barer Menſch. Klein, verwachſen, hatte er über ein gar luſtiges Koſtüm, beſtehend aus lauter verſchiedenfarbigen Lappen, einen Regenmantel gezogen. Die Wangen waren geſchminkt, hinter einer roten Perücke auf dem Kopf ſtanden graue Haarbüſchel empor.„Nichts ſagen!“ flüſterte Kothy.„Salvini arbeitet jetzt! Er würde das Telephon bis hinauf zu ſeinem Trapez klingeln hören, und es wäre ſein Tod, dieſes Klingeln des Telephons. Ich kenne das: zwei meiner Kinder ſind geſtorben, während ich ein Narr war und die Leute zum Lachen brachte.“ 8 Und er legte eine Roſe auf die Bruſt des Kindes und ging. Salvini hat vergeblich auf Anruf gewartet. Alſo, dachte er, iſt das Kind gerettet. Er zog ſich raſch um, ſteckte den heißen Kopf ins kalte Waſſer. Als er ſich der Tür zuwandte, ſtand Kothy vor ihm. Lächelnd wie immer. Mit aus gebreiteten Armen kam er auf Salvini zu und ſagte:„Meine Roſe war die erſte auf ihrer Bruſt! Salvini! Zwei gegen eine. Du biſt doch der Glücklichere! Und dann ſieh hier, Sal— vini! Die Blonde war ſechzehn, die Schwarze achtzehn Jahre! Sie fielen zuſammen vom Seil! Von Kirchturmhöhe! Mitten unter die Bauern! Und lebten noch drei Stunden!“— Und ein Strom von Tränen rann über das Geſicht des Clowns, der, ein Jammerbild, über das kein Menſch mehr lachen konnte, in ſich zu— ſammenſank. ö Die Muſik ſpielte den Schlußmarſch.„Sal- vini! Kothy!“ ſchrie die Menge, und hörte nicht auf zu brüllen. Der Direktor kam, die lange Peitſche von der Pferdenummer in der Hand. „Hinaus, meine Herren!“ rief er. Und Sal⸗ vini und Kothy ſchritten in die Manege. Kothy ſtrauchelte. Tobendes Gelächter begrüßte ihn. Salvini trat ſtolz inmitten hinein in die Manege. In ſeinen Ohren tönte das Aechzen des Kindes, der letzte Laut, den er von ihm ge⸗ hört hatte. Und höhniſch lachend lief Kothy um die Manege herum. Plötzlich ſtutzte er. Da ſaß eine Mutter mit drei Kindern, drei Mädchen von ſechzehn, achtzehn und vielleicht neun Jahren. Und. alle freuten ſich über den Clown, und warſen ihm Kußhände zu. Er war ja auch zu drollig.— 1.. Durch die Sommernacht ſchritten ſpäter zwei ſonderbare Geſtalten: ein Rieſe und ein Zwerg, und beide weinten. Verwundert blickten die Leute auf die beiden. Orig.⸗Photo: Otto Bruhns. , Ip Cle 9 N e ö 7 + N 1 , N S Ein Nachmittagserlebnis. 1 0 4 N. Ich ſtand im Geſchäft und kaufte mir Ziga⸗ retten. Da fiel mein Blick auf die bunten Kärt⸗ chen, die vor mir auf dem Marmortiſche lagen. „Bitte, nehmen Sie nur! Es ſind ermäßigte Kinokarten!“ bot mir der Verkäufer an. Gleich- gültig ſteckte ich ein Kärtchen ein. Dann ſchlen⸗ derte ich in den traurigen Nachmittag hinaus. Kalter Sprühregen fegte mir ins Geſicht. Schnupfen bei der dummen Herumlauferei!“ Da fiel mir die Kinokarte ein und ich holte ſie aus der Taſche. Ich las:„Vorzeiger dieſer Karte erhält freien Eintritt, ſobald er für eine zweite Perſon eine volle Eintrittskarte löſt.“ Ich war aber allein. Na, dann bezahlte man eben den vollen Preis. Jedenfalls war Kino beſſer als die naßkalte Straße.. Das betreffende Kino lag übrigens Sie nickte und trippelte hinter mir her, zur Kaſſe, wo ich meine Karte einlöſte. Natürlich war ſie ſchon im Kino geweſen; aber ſicher noch nicht oft, denn alles wirkte unvermittelt auf ſie, wie ich bald merken ſollte. e Es war ein Geſellſchaftsſtück, wo die Gegen— ſätze grell nebeneinander geſtellt ſind. Wo man ſo wundervoll zu lieben und zu haſſen verſteht. „Eigentlich ein Hundewetter“, ſtellte ich bei mir feſt.„Am Ende holt man ſich noch einen Wo ein Minimum von Pſpchologie durch ein Maximum von Senſation ausgeglichen wird. Ich langweilte mich herzlich. Aber meine kleine Nachbarin ſchien reſtlos entzückt. Bei be⸗ ſonders tragiſchen Stellen ſeufzte ſie tief auf. Dann wieder pruſtete ſie vor Lachen. Jeden— falls waren ihre Kommentare zum Film inter⸗ eſſanter als der ganze Film. Die Heldin erſchien in einem unwahrſchein— lich koſtbaxen Gewand. ganz in der Nähe. Grell leuchtete die Lichtreklame in neben mir.„So'n Kleid möchte ich auch „Ahl, iſt die aber ſein!“, klang es halblaut die fahle Dämmerung. Schon in der erleuchte-⸗ haben!“ Ich mußte lächeln: Das kleine blaſſe ten Vorhalle war es angenehmer als draußen, Ding in ſo einem Kleid! Dann nach einer das hatten auch noch andere gefunden. Dicht Weile:„Aber in ſo'nem ſeinen Kleid wirft vor mir drängten ſich zwei Mädel an die Schaukäſten, in denen die Bilder ſchöner Frauen und idealer Männergeſtalten hingen. Natürlich alles in elegantem Milieu. Die beiden Mädels vor mir gründlich.. F „Sieh mal, wie ſüß, die da!“ ſtupſte die eine beſahen alles die andere an und deutete auf einen Star in ſtargemäßer Aufmachung. „Wer doch auch ſo...“, ſeufzte die andere. „Aber nicht mal das Geld für'ne dumme Ein⸗ trittskarte hat man!“ „Ich muß jetzt gehen“, erklärte die eine, während ſich die andere anſcheinend noch nicht von den herrlichen Bildern trennen konnte. Ich ſtand hinter dem Mädel und beſah ſie mir genauer. Ein beſcheidenes Mäntelchen, eine einfache Baskenmütze. Wahrhaftig, das Mädel hatte keine Aehnlichkeit mit den glänzen⸗ den Frauenbildern hinter den blitzenden Scheiben. Das Schönſte in dem blaſſen Geſicht⸗ chen waren die dunklen Augen, die ſich ſo ſehn⸗ ſüchtig die Bilderpracht beſchauten.. i Meine Kinokarte galt doch für zwei! Wie, wenn ich das kleine Mädel...? Warum nicht mal einem Menſchen eine Freude machen! Da lüftete ich auch ſchon den Hut: 5 „Hier habe ich eine Karte für zwei Perſonen. Hätten Sie vielleicht Luſt...?“ Und ob ſie Luſt hatte! Zartes Rot ſtieg in das blaſſe Ge— ſichtchen.. 25 „Aber ich bin doch gar nicht fein an⸗ gezogen...“, ſtotterte ſie und warf einen ver⸗ legenen Blick auf das Mäntelchen. 5 „Im Kino macht das doch nichts“, beruhigte ich ſie,„da iſt es ja ſowieſo dunkel!“ man ſich doch nicht auf die Erde! Wenn es nun ſchmutzig wird!“. In dieſer Tonart ging es weiter. Die Situa⸗ tion auf der Flimmerwand verſchärfte ſich. Die Kleine wurde unruhig:„Wenn das man gut ausgeht!“ Nach einem Weilchen:„Das ſetzt was! Das ſetzt beſtimmt was..“(„Er“ war hinter zihre“ Schliche gekommen!) Bei der Kataſtrophe platzte ſie los:„Das hab' ich ja vorher geſagt— das konnte ja nicht gut gehen!“ Mich hatte ſie ſcheinbar ganz vergeſſen. Ich aber war gerührt von ihrem kindlichen Ent⸗ zücken. Die Umweli war für ſie verſunken; ſie lebte, litt und war glücklich mit dem Kinoſtar. Sie war wie ein Inſtrument, auf dem das große, fremde Leben ſpielt... Dann war alles zu Ende, denn wir waren wieder beim Anfang angelangt. Wie im Traum ging das kleine Ding hinter mir her; am lieb⸗ ſten hätte ſie ſicher alles noch einmal geſehen. Aber da verſagten meine Nerven. Ich ſtand auf. Gehorſam ſolgte ſie mir. e i „Hat es Ihnen gefallen?“ erkundigte ich mich. „Gefallen— es war einſach himmliſch!“ Einen Augenblick hielt ich ihre kleine ver— arbeitete Hand in der meinen. a 1 5 „Ich danke Ihnen!“ lächelte ſie mich glücklich an, dann war ſie im Straßengewühl ver⸗ ſchwunden. N 5 Im Leben aber geht es nicht zu wie im Film. Ich habe ſie niemals wiedergeſehen. Aber vielleicht gerade deshalb iſt die Erinne⸗ rung an ſie für mich ſo reizvoll.. Sie iſt und bleibt für mich das Erlebnis einer Nachmittagsſtunde! Smada. 277 ³· A A 400 Von E. Schenk. Sie ſah träumeriſch zum Fenſter hinaus in den goldenen Tag, wo in der klaren Luft un⸗ zählige winzige Mücken ihren Reigen tanzten. Vor ihr ſaß der Mann, der ihr von ſeinen Ge⸗ fühlen geſprochen, die ſo tief und ſtark ſeien, daß ſie für ein ganzes, langes, glückliches Leben reichten. Sie fühlte ſich mächtig zu ihm hin⸗ gezogen, ſie liebte ſein elegantes, gepflegtes Aeußeres, ſeine heißen, dunklen Augen. Und nun war das Wunder geſchehen, ſchon nach Tagen: er begehrte ſie zur Frau. Sie, wirklich ſie? Oder ihr Geld, ihr Heim, ihr ſchönes, ruhiges Haus? Bei dem Gedanken zog ein ſcharfer Schmerz durch ihr Herz. Wie oft war ſie vor dieſer Erkenntnis ernüchtert und ver⸗ ſtört zurückgefahren. Das weiche Lächeln ihres Mundes wurde ſtarr, gezwungen. Die Blicke des Mannes ruhten auf ihr, forſchend, geſpannt. Merkte ſie, wie erregt er war? Da wandte ſie langſam den Kopf und ſah in ſein Geſicht, das die Maske der Ruhe er⸗ zwungen hatte, glitt über jede Linie ſeines Mundes mit dem energiſchen Kinn. 5 Und dann plötzlich ſah ſie ſeine Hände. Die eine lag auf dem dunklen Samt des Seſſels, nervös, leicht verkrampft, ſich unruhig öffnend und ſchließend. Wie die Tatze eines Raub⸗ tieres!, dachte ſie. Dieſer Vergleich ſraß ſich in ihr Herz mit einer Wucht und Plötzlichkeit, die ſie ſchier erdrückte. Sie ſah die kurzen, breiten, gepflegten Nägel, das Weichlich⸗Verſchwom⸗ mene des Handrückens; ſie ſah mit einer peini⸗ genden Deutlichkeit an dieſem Gebilde auf dem dunklen Untergrund nur das Brutale, das un⸗ ſäglich Brutale. An dem Ringfinger dieſer merkwürdigen Männerhand ſunkelte ein Bril⸗ lant wie ein böſes Auge. Ein Grauen flog ihr durch den Körper. Was war's? Was konnte Gefühle in Minuten, in Sekunden ändern von Grund auf? Begriff ſie noch, daß ſie ihn liebte? Nein! Nein! Er ſah das hilfloſe Erſchrecken in ihren Augen, ſah ſie auf ſeine Hand ſtieren und zog dieſe, unangenehm berührt, zurück. „Ilſe“, bat er beſchwörend. „Ich kann nicht!“ ſagte ſie tonlos. Er fuhr tiefverletzt empor; aus ſeinen Augen ſchlug ihr eine heiße Flamme des. Haſſes entgegen. Er machte kaum eine Verbeugune zum Abſchied und ging ſtumm hinaus. Sie ſaß regungslos da. Der Tag war länge erloſchen und im Schatten der Dämmerung ſah ſie auf dem dunklen Samtpolſter immer noch die brutale Männerhand Cd HU Hier werden Schlachten geſchlagen, Aktionen gewagt, Tricks ausgeführt! Hier verrinnt die Stunde wie eine Minute. Mit Ausdauer wird„gekloppt“! 7 2 G. 2 7 N 2 e 22 +. Viel Glück und Geiſt gehören zum Reſervoir eines Skatſpielers. vermaſſeln kann. Es muß gewagt werden... wenn auch das Spiel unſicher ſteht, muß man den Gegner durch überlegene Geſte zu bluffen ſuchen. Das Ende vom Liede: Verſchiedene Märker und Groſchenſtücke haben ihren Beſitzer gewechſelt. 5 . 2 222 8 N 1 „ 2 —— D 7 e, 8 2 1 1 8 112 8 N n A. 722— N. e. eln. 8 Der unangenehmſte Mitmenſch aller Skater', der Kiebitz, dem man nie ſo recht trauen kann. Siebenundvierzig...? Das habe ich auch noch!— Wenn man bloß wüßte, was im Die Sache iſt nun ſo. Man bekommt eine Handvoll Karten in die Hand gedrückt— und jetzt geht's los! Für einen Anfänger wird es immer ſchwer bleiben, ſich durch alle Kniffe eines regelrechten Skats durch⸗ zuſchlagen; denn es gibt helle Köpfe unter „alten Skatern“, die ſchon vorher, ehe das eigentliche Spiel beginnt, wiſſen, wo die entſcheidenden Karten ſitzen. Und nur nicht zu viel ſprechen! Wenn ſchon anderswo, ſo iſt dies erſt recht beim„Skaten“ vom Uebel; denn Skatſpieler, die mit allen Waſſern ge⸗ waſchen ſind, wiſſen ſchon im voraus, wie ſie zu rechnen haben. Sonſt ruhige Leute, denen man ihr Phlegma ſchon von weitem anſieht, entwickeln bei einem„Skatmatch“ ein Temperament, das man ihnen auch nicht im entfernteſten zugetraut hätte— und wiederum unruhige Leute laſſen ſich gern und mit großer Leidenſchaft von den mannigfachen Feſſeln des Skatſpiels ein⸗ fangen. Das Skatſpiel iſt ja kein eigentliches Glücksſpiel wie„Schwarzer Peter“, daß der zuletzt Ziehende einfach den„Schwarzen Mann“ angeſchmiert bekommt— nein, ein echtes und rechtes Skatſpiel, von Fach⸗ männern geſpielt, erfordert Ausdauer, Geiſt, Skat liegt! Ueberlegung und Ueberlegenheit, genau ſo wie das Schachſpiel. Und noch eins. Skatſpieler ſoll man nie ſtören. Der Kiebitz, der Kartenguücker, iſt ihnen verhaßt wie der Teufel. Skat, ein harmloſer Sport für ſchon beleibte Ehe— männer und alte Junggeſellen, ſolche Leute, die in ihrem Leben nicht mehr daran denken, irgendeinen neuen Rekord aufzuſtellen. Skat iſt ein Sport für reife Männer, auszuüben an Sonntagnachmittagen in der Lauben⸗ kolonie, bei“einem Gläschen Erdbeerbowle, Bier und anderen nicht zu verachtenden Ge⸗ tränken, aber auch an langen Winter⸗ abenden, am Stammtiſch oder zu Hauſe. Slatklubs findet man überall, und großes „Preis-Wett⸗Skaten“ gibt es in vielen Gegenden Deutſchlands, in den Gaſt⸗ und Wirtshäuſern, im Herbſt und Winter regel⸗ mäßig. Goethe ſoll zwar geſagt haben(weiſe Leute führen ihn bei jedem Kochrezept an, um damit ihre Bildung zu dokumentieren), daß man dann, wenn man keine Ge⸗ danken mehr austauſchen könne, Karten aus⸗ tauſche. Dieſes Zitat(es kann aber auch von Schopenhauer geweſen ſein, heißt es dann Da lacht das Herz! Grand mit vieren und dabei auch noch beim Ausſpiel. Der alte Förſter reizt einen Null ouvert. hinterher) wird jedoch von echten Skatern ignoriert. Die Zahl der Skatſpieler in Deutſchland iſt Legion, ſie geht in die Hunderttauſende. Nur fanatiſche Skatgegner werden gegen diejenigen wettern, die vielleicht jede Woche einmal eventuell auch zweimal den Abend im Freundeskreis mit Skatſpielen ver⸗ bringen. Hier bedeutet das Spiel Ab⸗ wechſlung, es ſoll weglenken von den Sorgen des Alltags und nichts weiter ſein als Unterhaltung. Gefährlicher ſind die, die tatſächlich jede freie Minute mit dem Skatſpielen verbringen und in ihrer Frei⸗ zeit nicht Muße finden, ſpazierenzugehen, zu leſen, zu ſchreiben, zu baſteln, ſich mit ihren Familienangehörigen zu beſchäftigen, da ſie in ihr Skatſpielen vernarrt ſind. Die berühmte Type von Otto Ernſt, der ſkat⸗ ſpielende Lehrer, der bis zum letzten Klingelzeichen ſeinen Kollegen von einem Grand erzählt und der ſowohl auf dem Nachhauſewege wie auch zu Hauſe von kurioſen Skatſpielen erzählt— dieſe Type ſteht leider nicht vereinzelt da. Aber man tut unrecht, wenn man dieſer Auswüchſe wegen das ganze Heer der Skatſpieler ver⸗ urteilen wollte. Die lu ſtige Welt Ich ſage nur noch„Sie“ zu mit! Die Folge eines Erfolges von Ludwig Waldau. 0 Nein, bitte lächeln Sie much N ich ee e Ich ſage nur noch„Sie“ zu mir! Ich bin nämlich ſei 1 datſächlich ſo in meiner Achtung geſtiegen, daß ichs beim beſten Willen nicht mehr fertigbringe, mich zu duzen. Ich bin ſa ein Kerl geworden; Donnerwetter nochmal! Das gibt's nur einmal in dieſer Ausführung! 5 Bitte! Vor meinen Ferien konnte mir auch der berühmteſte Profeſſor das Waſſer nicht reichen in puncto maßlos zer⸗ fahrenſter Zerſtreutheit! Und jetzt nach den Ferien: Kine gelſtige Konzentration von geradezu überwältigenden Aus⸗ maßen! Erreicht in nur vier Wochen! Ohne jede Hilfe!— Bitte! 1 Vergangenes Jahr hatte ich zwar am letzten Ferientage meinen Koffer gepackt; als ich aber dann glücklich natürlich im falſchen Zuge ſaß, merkte ich zu meinem Schrecken, daß ich den Koffer in meiner Sommerwohnung ſtehengelaſſen hatte! Sehen Sie, und dies Jahr. das war einfach fabelhaft: Da hing mir, als ich wieder im heimatlichen Bahnhof aus dem Zuge kletterte, ſogar an jeder Hand ein Koffer; trotzdem ich nur einen mit in die Ferien genommen hatte. Der eine ent⸗ hielt, wie ich dann zu Hauſe feſtſtellen konnte, zwar nicht meine eigene ſchlichte Habe, ſondern Damenwäſche von ſolcher Zart— heit und Intimität, daß es mir ganz weich um das harte Männerherz wurde. Dafür aber quollen mir aus dem andern Koffer aus einem Bett von Holzwolle Eier entgegen! Eier von ſolcher Größe und Güte, daß ich vor Staunen bald ſelber welche gelegt hätte! Uebrigens: man kann an der Bahnſteig⸗ ſperre an Stelle der abgefahrenen Fahrkarte auch ruhig eine Automaten⸗Wiegekarte dem Kontroller in die Hand drücken, wenn man es mit harmloſer Biedermannsgeſte tut. Der merkt das gar nicht in der Hitze des Gefechts. Ich merkte das auch erſt, als ich die Wiegekarte freudeſtrahlend meiner Frau zeigen wollte und ihr die Fahrkarte überreichte. Aber auch das ſtäxkte mieine Hochachtung vor mir ſelber aufs neue ganz beträchtlich, denn ich hätte ja auch die Fahrkarte wie ein zerſtreuter Pro⸗ feſſor verlieren können. Mein teures Weib jedoch, ſie ſchüttelte ſorgenvoll den Wipfel:„Ich glaube, du haſt dich doch nicht ſo erholt, wie ich gehofft! Du biſt immer noch reichlich genug zerſtreut!“ Da ſchlug ich ein Gelächter auf, ſo froh und un⸗ bekümmert, daß ich— wir ſaßen gerade beim Mittageſſen— mir wirklich nur Zucker ſtatt Salz aufs Schnitzel ſtreute; wäh⸗ rend ich mir voriges Jahr in gleicher Situation den linken „Wie— fünfunddreißig Mark für den Anzug? Das iſt uns viel zu teuer! Nicht wahr, Männe— da legen wir lieber noch hun⸗ dert Mark zu und nehmen für mich einen Pelz⸗ mantel...“ Nachbarſchaft. Der Junge vom Nachbar hatte ein Anliegen. Er klopfte an die Tür. 5 1 25 5 „Was hat denn dein Vater für einen Wunſch? Braucht ihr etwas? fragte der Nachbar. 1 5 1 „Mein Vater läßt um den Korkenzieher bitten. Der Nachbar nickte erfreut:. 5 „Aber gern. Sag deinem Vater, ich bringe hinüber.“ ihn ſelber J. HI. R. Der erſte Autoausflug. „Hilfe, Hilſe— ich habe vergeſſen, wie man bremſt!!“ Zeigefinger bald abgeſäbelt hätte, ſtatt den Zipfel der Brat⸗ wurſt. Und da jammert meine Frau von„doch noch nicht ſo erholt“! Ich bitte Sie, wo ein Löffel Zucker doch viel billiger iſt als ein Zeigefinger! Genau ſo am ſelben Nachmittag: Ich führe in 0 Wiederſehens- und Geneſungsfreude mein liebes Weibchen in meiner ein Konzerteafé. Ich meine, daß ich mir im Eifer des Geſprächs ihre Kaffeeſahne in mein Pilſner goß, iſt noch lange nicht ſo ſchlimm wie die Zigarrenaſche, die ich ihr voriges Jahr auf ihre Torte mit Schlagſahne abſtippſte. Und die Ohnmacht, die ſie ſich leiſtete, als ich ihr dann zu Hauſe eine völlig fremde Dantenhandtaſche mit achtundſechzig Mark Bargeld, einem goldenen Uehrchen und zwei Brillantenringen Inhalt übergab, in dem Glauben, ich hätte ihr als Kavalier die ihre nach⸗ getragen, war gar nicht am Platze. Beſſer doch, zwei Taſchen mit nach Hauſe gebracht, als gar keine! Aber die Frauen haben kein Verſtändnis für ſowas! Betrübt, ehrlich bekümmert ob dieſes geringen Verſtänd— niſſes, das meine Gattin meiner offenſichtlichen Geneſung ent⸗ gegenbrachte, beſchloß ich, ein erfriſchendes Bad zu nehmen. Ich fühlte mich auch entſprechend wohl in der Wanne kühler Flut; nur der Kopf wurde nicht ſo recht frei. Der Grund dafür wurde mir allerdings erſt dann klar, als ich mich nach dem Bade friſieren wollte: Ich hatte vergeſſen, beim Baden meinen ſteiſen Hut abzuſetzen! Aber was wollen Sie: Voriges Fahr war ich ſogar in voller Kluft in die Wanne geſtiegen und hatte dann nach dem Bade meine Sachen geſucht wie einen böſen Pfennig! Und nun ſagen Sie ſelber: Muß man da nicht aller⸗ hand Hochachtung haben vor mir und meinem Sieg über meine Zerſtreutheit?— Ich ſage jedenfalls nur noch„Sie“ zu mir! ö 4 linken Schulter einen Leber- Nai. „Dieſer Scheck geht in Ord⸗ nung, mein Herr! Aber haben Sie auch etwas, wo⸗ mit Sie ſich ausweiſen können?“ 5 „Ja— ich habe auf der fleck.“ Vaterglück. Zock hat Zwillinge. „Wann kann man ſich denn Ihre Zwillinge einmal an⸗ ſehen?“ Zoch Stöhnt Zock: 1 1 „Kommen Sie nachts gegen vier Uhr— da ſind ſie e hafteſten.“ Spitzig. Frau Gerichtsaktuar Dünkelmeier: „Einen ſchönen Hut haben Sie, Frau Gehobene Kanzlei— ſekretär Schlotterbein. Schon vor zwei Jahren hat er mir Verkäuferin bei der Frauen. Dem Ehemann ging die Galle heraus. 1 „Immer nur ſprichſt du von Schuhen, Strümpfen und Kleidern, Frau!“ brummte er.„Haſt du denn gar keine Ge⸗ danken auf 1 Höheres?“ Die junge Frau weint: g 5 „Wenn ich von Hüten rede, iſt es dir doch auch nicht' 7 0 n. 4 Die Erfindung eines Ueber⸗ 4 anſtrengten. 4 F 2 ee Er ſorgt vor. Knirr liegt auf der Pritſche in ſeiner Zelle Schlüſſſel raſſeln, die Tür öffnet ſich, herein tritt der Ge⸗ fängnisdirektor: i„Mein lieber Knirr, denken Sie ſich das Malheur: Eben entdecke ich, daß wir Sie ſchon drei Wochen zu lange hier⸗ behalten haben. Es tut mir wirklich furchtbar leid.. „Is ooch weiter nich ſchlimm“, klopft ihm Knirr gelaſſen auf' die Schulter,„die drei Wochen ziehen Sie eben einfach das nächſte Mal ab.“ Fritzchen iſt aus den Ferien zurückgekehrt und wird von der Tante gefragt, was ihm am beſten gefallen hat. a Prompt ſagt da der kleine Großſtädter: „Die Kuhgaragen...“ Wohltätigkeitslotterie. „Kaufen Sie mir doch bitte ein Los ab!“ ſagt eine reizende Wohltätigkeitstombola zu einer alten Dame.„Erſter Preis eine prächtige Limouſine!“ g „Ach, mein liebes Fräulein“, erwidert darauf die alte Dame,„was ſoll ich in meinen alten Tagen noch mit einem Auto anfangen! Ueberdies will ich auch gar nichts gewinnen!“ gefallen! jetzt bin ich aber geradezu von ihm begeiſtert.“ Darauf entgegnet die junge Dame:„Gnädige Frau, ich habe beſtimmt auch viele Nieten!“ h. r. SU 15 e Sftupger. „Das Kirmes⸗ Erlebnis.“ . .... 3 e Brundſätzlich ſei Die Sorgfaltspflicht des Tierhalters. Jeder Tierhalter, auch der Mieter oder Leiher, iſt für den Schaden, den das Tier einem Menſchen oder einem toten Gegenſtande zufügt Keichel Fleiſchwaren, Wieſe), haftbar. Es iſt 16 Madl ob es ſich dabei um ein von Natur aus ſchädliches oder unſchädliches Tier han⸗ delt, ob dem Tierhalter eine Schuld zur Laſt fällt oder nicht. Nur das etwaige Verſchulden des Beſchädigten ſelber beſchränkt die Haftung. i Aufklärung unter Verlobten. An ſich beſteht keine geſetzliche Pflicht, daß ich Verlobte gegenſeitig im einzelnen über ihre ergangenheit aufklären. Das einfache Ver⸗ ſchweigen von Geringfügigkeiten berechtigt noch nicht zur Auflöſung des Verlöbniſſes. Handelt es ſich jedoch um beſonders ſchwer⸗ wiegende Umſtände(erhebliche Vorbeſtraftheit, ſittliche Verfehlungen, Geſchlechtskrankheit) und ſind dieſe Tatſachen verſchwiegen oder grob entſtellt, um den anderen Teil zum Abſchluß der Ehe zu beſtimmen, liegt argliſtige Täu⸗ ſchung vor, die das Verlöbnis oder ſogar die Ehe nichtig macht. Die Wahl des Vornamens. Geſetzlich hat der Vater bzw. der Vormund das Recht, den Vornamen des Kindes zu be— ſtimmen. Iſt der Vater vor der Geburt ver⸗ ſtorben, geht dieſes Recht auf die Witwe über, ſelbſt wenn ſie noch minderjährig ſein ſollte. Bei einem unehelichen Kinde hat die Mutter das alleinige Recht zur Namensbeſtimmung. Die Schreibweiſe des eingetragenen Namens oder der Rufname darf ſpäter nicht mehr ge— ändert werden. Hierzu gehört auch, daß der in der früheren Schreibweiſe eingetragene Vor— name(z. B. Bertha— Berta) auf Urkunden oder amtlichen Schriftſtücken nicht willkürlich moder⸗ niſiert werden darf. Die Steuererklärung. Mitunter verſchweigt ein Gläubiger groß— zügig private Außenſtände, die ſein Schuldner jedoch nur zu bereitwillig angibt, um ſich dar— aus die rechtmäßige Steuererleichterung zu ver— ſchaffen. Da das Finanzamt des Schuldners verpflichtet iſt, 1000 Mark überſteigende Be— träge an das Finanzamt des Gläubigers mit— zuteilen, kann nur dringend zu eigenem Vor— teil geraten werden, die Steuererklärung recht genau abzufaſſen. Das geſetzliche Güterrecht. Iſt bei Eingehung einer Ehe kein Vertrag geſchloſſen, gilt das geſetzliche Güterrecht. Es beſteht zwar Trennung der Vermögenswerte der Eheleute, jedoch hat der Mann die Ver— waltung und Nutznießung an dem eingebrach— ten Gut ſeiner Frau. Dieſes Recht des Ehe— mannes kann nur durch einen vor Gericht oder einem Notar geſchloſſenen Vertrag im Güter— rechtsregiſter beſchnitten werden. Nur die Eltern dürfen ihr Kind züchtigen. Zwar darf einem Lehrer von den Eltern die Ausübung des Erziehungsrechts an ihrem Kinde übertragen werden, jedoch ſchließt dieſes Erziehungsrecht nicht das Züchtigungsrecht ein. Bei einer Züchtigung des Kindes würde der Lehrer gegen die Schulordnung verſtoßen. Sie verbietet ausdrücklich körperliche Züchtigung. Selbſt die Ermächtigung der Eltern zu körper⸗ licher Züchtigung ſchließt die Beſtrafungsmög— lichkeit des Lehrers nicht aus. Die Haftung des Erben. Wird eine Erbſchaft übernommen, gehen auch die Schulden und Verpflichtungen des Erb⸗ laſſers auf den Erben über. Eine Einſchrän— kung der vollen Haftung iſt allerdings durch Anordnung des Nachlaßgerichts ſtatthaft. Will jemand eine Erbſchaft ausſchlagen, muß dies innerhalb ſechs Wochen durch öffentlich be— glaubigte Erklärung geſchehen. . Heizen im Schlafzimmer. Das Problem des Schlafzimmers iſt eines der wichtigſten und wird doch am wenigſten beachtet. Während der kalten Jahreszeit aber werden die meiſten Sünden begangen. Leider— denn der Menſch hält ſich meiſten⸗ teils in keinem Zimmer ununterbrochen ſo lange auf wie im Schlafzimmer. Während des Tages wird der Aufenthaltsraum häufig gewechſelt. Aus dieſem Grunde iſt die Hygiene des Schlafzimmers ſehr wichtig. Zunächſt die Frage: Heizen oder nicht? Die Damen klagen darüber, daß ſich im un⸗ enten Schlafzimmer ihr Teint ver⸗ ſchlechtere. Die Geſichtshaut wird rauh und die Hartheit verliert ſich. Die Erklärung liegt tat⸗ ſächlich in der dend des Schlafraumes. eshalb geſagt, daß die Temperatur des Schlafzimmers von nicht ab⸗ gehärteten Perſonen nicht unter zwölf Grad liegen ſoll. Das kältere Schlafzimmer trägt oft die Schuld daran, daß die Naſe ſich rötet. Der Atem, der der Naſe und dem Mund während des Schlafes entſtrömt, bewirkt, daß ſich die Naſenſpitze im zu kalten Raum erkältet. Auch durch zu kaltes Waſchen kann dieſe Folge eintreten. Auch hier iſt laues Waſſer beſſer als kaltes, beſonders, wenn die Haut nicht in früher Jugend abgehärtet wurde. Man muß ſich alſo während des Schlafes vor Kälte ſchützen. Die häufigſten Schnupfenfälle haben ihre Entſtehung während des Schlafes. Deshalb ſollte man das Geſicht durch Einreiben mit Vaſeline ſchützen. Die Kälte kann dann nicht ſo gut an die Haut heran. Auch fetthaltige Hautereme kann verwendet werden. Morgens wäſcht man dann das Geſicht warm ab, um das Feit wieder zu entfernen und die Poren nicht zu verſtopfen. Alsdann frottiert man ordent⸗ fich nach und wird niemals den zarten Teint (verlieren. Grundſätzlich ſei geſagt, daß der Schlaf bei eöffnetem Fenſter der geſündeſte iſt— auch m Winter, Die Jugend ſollte nie anders ſchlafen und ſich beizeiten abhärten. Anderer⸗ ſeits aber wird es ratſam ſein, daß man das Schlafzimmer etwa gegen Nachmittag heizt und dann nach dem Entkleiden das Fenſter eine Handbreit weit öffnet. Die Temperatur wird verſchlagen, die Luft aber rein bleiben. Auf dieſe Art iſt das Heizen für die, die nicht ab⸗ gehärtet genug ſind, um kalt zu ſchlafen, anzu⸗ raten; ſonſt aber ſollte man nicht heizen und das Fenſter während der Nacht offen laſſen. de Vom Gewicht eurer Kinder. Ein wichtiger Hinweis für Eltern. Nicht nur der Erwachſene ſollte ſich um ſein Gewicht kümmern, ſondern beſonders bei Kindern ſollte dieſes ſtets verfolgt werden. Die Reiſezeit bringt allerdings regelmäßig ein Aufflackern der Gewichtskontrolle mit ſich; aber es iſt falſch, nur in den Ferienmonaten das Körpergewicht zu prüfen! Eine ſtändige, mög⸗ lichſt monatliche Kontrolle iſt unbedingt nötig. Die Feſtſtellung des Körpergewichts bei Kin⸗ dern iſt eine Erziehungsſache von Wichtigkeit: Kinder verfolgen mit beſonderem Intereſſe ihre Annäherung an das Erwachſenſein, das um ſo mehr, wenn gleichzeitig mit der Gewichts⸗ feſtſtellung auch die des Längenwachstums er⸗ folgt! Wenn Eltern ihre Kinder von früh an an die Gewichtskontrolle auf dieſe, mehr amü⸗ ſante Art gewöhnen, werden die Kleinen auch als Erwachſene ſo gewöhnt ſein, daß ſie auf ihr Gewicht achten. Gewichtsabnahme iſt kein gutes Zeichen, übermäßige Zunahme ebenfalls nicht. Es gibt viele Krankheiten, die ſich an⸗ fänglich nur durch zu ſtarke Zu- oder Abnahme Zwei gute Freunde. des Körpergewichts offenbaren. Kinder haben jedoch für innere, ſich allmählich entwickelnde Leiden ſo gut wie kein Verſtändnis, ſondern erſt dann, wenn es irgendwo weh tut! Hier wird die Gewichtskontrolle zum„Ge— ſundheitskontrolleur“ ſeitens der Eltern. Sie ſollten über die Veränderungen gewiſſenhaft Buch führen und die Lebensweiſe entſprechend einrichten. Starkes Längenwachstum ohne ent— ſprechende Gewichtszunahme hat meiſtenteils üble Folgen für Bruſt, Herz und Lunge! Die Kontrolle ſoll möglichſt nicht am Tür⸗ pfoſten geſchehen, ſondern an einer gehobelten, zwei Meter langen Holzlatte. Die Länge wird durch Querſtriche bezeichnet. Gleichzeitig erfolgt die Gewichtskontrolle. Beide Ergebniſſe werden mit dem Datum am Querſtrich vermerkt. Sind mehrere Kinder vorhanden, ſo empfiehlt es ſich, für jedes Kind auf der Latte einen Längsſtrich anzubringen, an deſſen oberem Ende der Name eingetragen wird. Die Querſtriche werden nun numeriert und in einem Heftchen unter dieſer Nummer und wiederum mit dem Namen des Kindes die Zahlen mit Datum eingetragen. Iſt einmal eine weſentliche Gewichtsabnahme zu verzeichnen oder ſtimmen Länge und Gewicht nicht überein, dann ſollte der Arzt zu Rate ge⸗ zogen werden. Genaue Durchſchnittszahlen für Länge und Gewicht finden ſich an öffentlichen Waagen oder ſind vom Arzt zu erfragen. a Lebensſprüche. 5 Trotzdem. Ob wir die Frau ſuchen oder meiden, ob wir für, ohne, ja gegen ſie zu leben ſcheinen— ſie iſt immer ein Teil unſeres Lebens. * Eheſtandpunkt. Eine Frau iſt dann die richtige Gattin, wenn ſie mit Natur oder Kunſt, Liſt oder Betrug dem Gatten glaubhaft und fühlbar machen kann, daß ſie das einzig zu ihm paſſende weibliche Weſen auf Erden iſt. Was etwa noch an poly⸗ gamen Trieben nach dieſer Erkenntnis übrig⸗ bleibt, wird durch Gewohnheit und Geſetzlich⸗ keit leicht erſtickt werden. d Das Problem. Für den Erfahrenen iſt weder die leicht noch die ſchwer zugängliche Frau Problem, auch dann nicht, wenn ſie ſich verſtellt und das Ge⸗ genteil ihres Weſens vorſpielt. Aber wenn eine Frau ſich ſelbſt nicht kennt, mit ſich ſelber nicht im klaren iſt, dann wird ſie auch für den Erfahrenen undurchſichtig— problematiſch. Reſignation. Wenn man morgens, von wohlwollenden Träumen erquickt, mit gedehnten Gliedern ſein Lager verläßt und abends ehrlich und ohne Anſtrengung zu gähnen imſtande iſt, wenn zwiſchen dem morgendlichen Bedürfnis, die Ruhe aufzugeben, und dem abendlichen, ſie. aufzuſuchen, keine größere Erregung oder An⸗ ſtrengung eingeſchaltet iſt, als notwendig, die Eßluſt zu wecken, dann iſt das Leben nach menſchlichem Ermeſſen leidlich vollkommen. Tieriſch wäre es ebenſo— nur wüßte ich als Tier es nicht zu ſchätzen. Die Filminduſtrie iſt diejenige Induſtrie, die das meiſte Silber verbraucht. Zweitauſend Zentner Silber werden von ihr jährlich für die Filme verbraucht. 1 Kapok iſt im Waſſer tragfähiger als Kork. * Da 15 ſogenannte Elefantengras erreicht finger— dicke St Stärke. 1 Der berüchtigte Negerdiktator auf San Domingo, Deſſelines, urteilte über die Schuld oder Unſchuld, Leben oder Tod eines An⸗ geklagten nach dem Tabak, den er in ſeiner Doſe bei ſich führte. War der Tabak trocken, ſo war der Angeklagte dem Tode verfallen, war er feucht, ſo wurde er begnadigt. d. Die Nachkommenſchaft einer einzigen Laus kann in acht Wochen rund 5000 Stück betragen. * Die Früchte, von denen der Südländer lebt, enthalten in friſchem Zuſtande nicht uber zwölf a Prozent Kohlenſtoff, während der Speck und Tran des Polarländers 66 vom Hundert Kohlenſtoff enthalten. 7 855 «%). Papſt Bonifaz VIII. umgab die päpſtliche Tiara mit einer zweiten Krone. Grippe. Im Aufang war nichts— aber plötzlich frierſt d u ſehr, Das Eſſen ſchmeckt nicht und auch die Zigarre nicht mehr. In deinem Schädel hat ſich eine Schmiede etabliert, Deine Knochen haben den Generalſtreik prokla⸗ miert. Im Kreiſe drehen ſich Decke und Wände, Tanzen Jazz mit dir, da fliehſt du behende Ins Bett, türmſt Decken und Kiſſen, Willſt vom Leben nichts mehr wiſſen, Gießt Fliedertee in dich hinein, Um ſicher zu ſein, Stopfſt du noch hinterdrein Aſpirin und Pyramidon, Und da ſchwitzt du ſchon Der Arzt aber lächelt und ſpricht:„So iſt es recht, Das bekommt den Bazillen ſchlecht!“ Dir aber wird dabei nicht beſſer, In deine Schläfen bohren ſich tauſend Meſſer, Das Rückgrat iſt dir total zerbrochen Und das Thermometer kommt immer höher gekrochen. Da verkündet dein Arzt:„Diesmal iſt es kein Katarrh, Vielleicht eine Influenza oder eine Grippe gar—“ Es iſt eine echte, eine ſpaniſche Grippe, Sie hält dich feſt, ſie hält dich mit Tücke, Zwei Wochen liegſt du mit ihr im Bett, Dann iſt ſie plötzlich wieder weg. Es kehren zurück die Lebensgeiſter, Das Eſſen ſchmeckt länger nicht mehr wie Kleiſter. Und dann ſitzt du das erſtemal wieder im Seſſel mit Wonne Vor deiner gut temperierten e ee 435 Matselkehe eee eee Bilder⸗Kreuzworträtſel. 8 21 e 7 f Die in die waagrechten und ſenkrechten Fel⸗ derreihen einzuſetzenden Worte ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die waag⸗ rechten Worte ſind oberhalb, die ſenkrechten unterhalb der Mittellinie zu ſuchen. Zur Er⸗ leichterung ſind einige Felderreihen und die entſprechende Darſtellung mit gleichen Zahlen verſehen. ee eee ee ee cnc ene und ne eeuc ned ne eabvogß 2„ 8 pam noi 29018“ So Bunſgzlnzz * Reimrätſel. Von dem Worte manch einer lebt, Nach 18 05(verſtellten) Wort der Landmann. rebt. f une ud D„ Seip pos“ gd bung * Silbenrätſel. Aus den Silben: ab— bau— bel— cho— chod— dach— dam— de— del— di— do— di— e— ei — ei— ei— er— fund— ga— gus— ir— kel— la— land— land— leit— li— liv — ma— mer— mo— mum— mut— na— nar— ne— ner— neu— ni— o— ob— ra — ra— rer— riſt— ſa— ſa- tiſch— tiv va— vi— win, ſind 23 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, abwechſelnd von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort nach Jeſus Sirach ergeben. Die Wörter haben folgende Bedeu⸗ tung: 1. Stadt in Spanien, 2. Königstitel, 3. Schick⸗ lienmitglied, 6. Zuflucht, 7. franzöſiſcher Sitten⸗ ſchriftſteller, 8. amerikaniſches Land, 9. Gefäß, 10. weiblicher Vorname, 11. deutſcher Maler, 12. Fluß in Sibirien, 13. Tugend, 14. Stadt in Italien, 15. Bühnenberuf, 16. hervorragende Künſtlerin, 17. Sturm, 18. Damoklesſchwert des Beamten, 19. muſikaliſche Bezeichnung, 20. nordiſcher Vorname, 21. italieniſcher Maler, 22. Stadt in Böhmen, 23. männlicher Vor⸗ name. (ogg snes)„usguigldg jn Sva Ii eiae va ed ue mog ho ubs“ lan de geben e eee e apud o aon 61 nog a Si mu T er er eee ee eee en eee E einne en ene e eee e eech udn d ee e evg ee vaſch uva h eva e Snbee d uſoſ. „ S pause“ sog dungen ſalsſpruch, 4. oſteuropäiſches Land, 5. Fami⸗ 1 herbſt⸗ Aus ſaat f ö Ehriſt. Adler, e paren viel Geld, Wenn Sie zur Neuanfertigung Ihrer Garderobe Stoffe von Samson kaufen. Wir bieten Ihnen die Gewähr, daß Wir Ihnen für Wenig Geld nur Qualitätsware liefern. Für Mann- heim und Umgebung ist die Stoff-Etage das Ziel jedes praktisch denkenden Käufers. 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Jeder Mutter, Tochter, alle Kinder müßen unseren einzigartigen Meisterfilm sehen. Achtung Carlo Midini Eber schrecken der verbrecher Ein brillanter Abenteuerfilm v. Klasse Geladen mit Schmiß und Humor. Alles lacht sich tot über Lari, d. duntsneenl 2 N Es gibt nur eine Parole: Besucht diesen glänzenden Pracht-Spiel-Plan, Da bei„Kindertränen“ überall aus- verkauft war, bitten wir sich Plätze zu sichern. Anfang Werktags halb 8 Uhr, Sonn- tags ab 7 Uhr, ab 9 Uhr nochmals. schicksal, das ewige Lied von Mutter —— Willy Friiſch, der un⸗ Ein taller Einfall. verwüſtliche Herzens- rr orecher der Schnodder⸗ ſchnäuzige Max Adalbert, der ebenſo humorvolle wie warmherzige Jakob Tiedtke, der urkomiſche Willi Bendow, der originelle Paul Hörbiger, der luſtige Harry Halm, die groteske Roſe Barſony, die immer ſchallende Heiterkeit bringende Adele Sandrock— alle haben das koſtbare Gut ihres herrlichen Humors in dieſen Film gezaubert, und die liebreizende Ellen Schwanneke, Dorothea Wieck und zehn Miller⸗Girls geben dem Herzen, was des Herzens iſt.— Im 2. Teil bringen wir das unvergleich— inini lich ſchöne Uia⸗Großfilmwerk Das Halsband Her Nönigin. von Alexander Dumas in 10 abenteuerlichen Akten. Eine Film- schenswürdinkeit 1 flanges. Auserdem der ühliche lustige fell. Anfang ½8 Uhr ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntag Mittag groge jugend- und Kinder- Vorstellung. Minder 10 Pig. Sonntag Abend Bekanntgabe der Sportreſultate. Achtung, Montag u. Diens⸗ tag neues Tonfilm⸗Programm: 1.„Tratler Horn“. 2. f 7 W 0 Dynamit“. 3 Schöne Quitten, Achwarzwurzeln, Rot- und Weiß Rraut, Wirſing, Celd⸗ u. Endivien⸗ ſalat, Rote- und Gelberüben, Spinat und Kochbirnen. Gärtnerei Fischer Scabel Mädchen zur Hausarbeit vorm. ge⸗ ſucht. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. dolegennelskaul! KücFHihe pitchpine, best. aus: Büfeit, Kredenz, Tisch, 2 Stühlen, 1 Hocker tür nur Mk. 120.— Rosenberg nur Schwetzingerstrahe 47 Hahutalur-Papler zu haben in der Buch⸗ druckerei ds. Bl. heitskäufe Kleiderſchränke 27 Mk. Waſchkommode 32 Mk. Bettſtellen m. Roſt 15 Mk. Seegrasmatratzen 18Mk. Wollmatratzen 22 Mk. Kapoken 38 Mk. Divan 48 Mk. Rosenberg Mannneim nur Schwetzingerſtr. 47 Schell. Reimarbeit Verſfag Uitalls, munenen 13 Trotz dieser groben Aufführung. Unser Preis ub Fig. Sonntag Extra Große Famllien- und Aindeworstellung Kinder 10% Zur Auff. Kindertränen. Mütter kommt alle mit Eueren Kindern. Der CGesang-Verein„Liederkranz“ veranstaltet am Kir chweih- Dienstag einen„Bunten Abend“ im Freischütz. Für die 6 Opereiten- und Theatergesellschaft Am Sonntag, den 30. oktober 1932, abends 8 Uhr, findet im Kaiserhof die Aufführung. „Der herr der Serge flomantisches Schauspiel in 4 Akten von W. A. Fannel statt. Eintritt 35 Pig. Wir laden hiermit die verehrlichte Einwohnerschaft freundlichst ein. h 2 2 5 1 Magdalen zwischen den zwei ungleichen Brüdern Roman von Gert Rothberg Copyright by K. Feuchtwanger. Halle Saale, 11 Magdalen lehnte ſich gegen das offene Fenſter, ſah in den duftenden Park hinunter, der noch die Spuren des vor kurzem niedergegangenen Unwetters trug. Wie es leiſe von den Zweigen tropfte! Sie mochte dieſes Tropfenkonzert ſo gern. Wie ſüß und ſchwer die Roſen dufteten! Wie ſchön dieſe Einſamkeit von Linds— mühlen war! Wenn ſie doch immer hier allein ſein könnte! Wenn ſie ihr prunkvolles Heim in der großen, lärmenden Stadt, wenn ſie alle geſellſchaftlichen Verpflichtungen hinter ſich laſſen, wenn ſie überhaupt dieſen letzten drei Jahren entfliehen könnte! Wenn— wenn ihre Ehe, dieſe Ehe nur ein ſchwerer, unſeliger Traum wäre, den ſie von ſich abſchütteln konnte, ſobald ſie erwachte! imter hilfe! lands und Mar monlums repariert, ſtimmt und moderniſiert Karl Metz Miauler techniker Weinneim Hauptſtraße 135 (im Mufikhaus Metz) bei fachmänniſcher u. reeller Bedienung. Viernheim 1928 Dlese Marke und Kelne andere! Die Leitung. Aber es war kein Traum! Es war grauſame, furcht⸗ bare Wirklichkeit! Sie war Friedrich Karls Frau! Sein Eigentum! Sie war ihm angetraut vor Gott und den Menſchen und hatte ihren Treuſchwur zu halten! Der Vater! Der hatte ihr die Wahl gelaſſen zwiſchen ſeinem Tode und dieſer Ehe! Und ſie hatte ihre Furcht vor dem Manne überwunden, hatte ihm die Hand gereicht, war Friedrich Karl von Linds⸗ mühlens Frau geworden. Sie war den Dornenweg tapfer gegangen, den eine Ehe mit dieſem Manne von vornherein bedeuten mußte. Die Ehe war für ihn nur eine Form. Er hatte Mag⸗ dalen von Gerring begehrt, und da ſie ohne Ehe niemals die Seine geworden wäre, ſo hatte er ſie eben geheiratet. Und hatte ſie nicht mehr und nicht weniger geachtet als die vielen anderen Frauen, die außer ihr noch auf ſeinem Wege geweſen waren. Und noch da waren! Und es wäre doch ſo leicht für ihn geweſen, die Liebe ſeiner Frau ſich zu gewinnen und ſie ſich zu erhalten, denn Magdalens junges Leben war vor ihrer Ehe von keinem Manne erfüllt. Die blauen Augen der jungen Frau irrten die Wege ab, gingen zum Parktor, das noch feſt werſchloſſen war. Nur drüben an der Mauer harkte Joſef, der alte Gärtner, den Kies glatt, und„Rolf“, der Schäferhund, ſtand daneben und ſah zu. Magdalen ſah auf ihre winzige Armbanduhr. Es war gleich ſieben Uhr. Nun würde Vanelt, der Inſpektor, gleich zur Ab— rechnung kommen, und der Herr war noch nicht da! Er war überhaupt von der geſtrigen Sitzung in der Stadt noch nicht nach Hauſe gekommen. Die Lippen der jungen Frau zuckten in Ekel und Ab⸗ ſcheu. Wie konnte ein Mann Nächte außer dem Hauſe ver⸗ bringen?! Und wenn dieſes Leben zu ſeinem Daſein ge⸗ hörte, weshalb demütigte er dann ſeine Frau immer wieder aufs neue?. Sie konnte ihm nichts mehr ſein, wies jede Gemein⸗ ſchaft' mit ihm weit von ſich und wußte doch, daß dieſer Zuſtand eines Tages unhaltbar ſein würde. Magdalen faltete die Hände. Wie ſollte ſie dieſes Leben nur noch weiter geduldig ertragen? Sie ſchloß die Augen. Die Dienerſchaft lievte ſie! Sie las ihr die Wünſche von den Augen ab. Aber ſie ale wußten auch um ihre Schmach, die ſie in ihrer Ehe erdulden mußte— davon war ſie überzeugt. Dieſes Bewußtſein aber drückte ſie zu Boden. Und nirgends ſah ſie einen Ausweg, um dieſer Schmach zu entfliehen. Papa war wieder ein froher Mann geworden, nannte ſie ſein gutes Kind, ſeine Retterin! Und er ſtreichelte ſie dankbar. Dabei ſchwamm er munter obenauf wie ein Fiſch, der ſich herzlich freut, wieder in ſein altes, ge⸗ wohntes Element zurückverſetzt worden zu ſein. Und an ihm hatte ſie ganz beſtimmt keinen Halt gegen ihren Mann, denn der Freiherr von Gerring vertrat, was die Frauen anbetraf, dieſelben Anſichten wie ſein Schwiegerſohn, und ſo verſtanden ſich die beiden Herren eben im Grunde ge⸗ nommen ausgezeichnet. Und nach dem einſamen, zertretenen Herzen Magda⸗ lens fragten ſie beide nicht! Der letzte Winter war aufreibend geweſen. Immer Geſellſchaften und wieder Geſellſchaften— die Wochen waren eine einzige Unruhe und Haſt. Eine gemüt⸗ liche Plauderſtunde gab es nie. Friedrich Karl war ent⸗ weder von hundert anderen Intereſſen geſeſſelt und fand keine Minute Zeit für ſeine Frau, oder er überfiel ſie mit ſeiner brutalen Herrennatur, vor der ſie entſetzt zurück⸗ wich. Dann lachte er ärgerlich, zuckte wegwerſend mit den Schultern und ſagte: „Zimperlieſe!“ So kam es, daß ſie ſich gerade in dieſem letzten Winter immer fremder und fremder geworden waren. Und Mag⸗ dalen war froh, als er ihr im Mai den Vorſchlag gemacht hatte, nach Lindsmühlen hinauszufahren, er käme erſt im Juli nach, denn er ſei leider augenblicklich durch allerlei Geſchäfte ſehr ſtark in Anſpruch genommen. Und Magdalen hatte nur bitter gelächelt. Sie kannte dieſe Geſchäfte genau. Gewiß, ſie wollte ihm auch nicht unrecht tun; er war ganz gewiß ein kaufmänniſches Genie— aber ſein Haupt⸗ intereſſe galt gegenwärtig doch der ſchönen Tänzerin Lydia Bohnen. Die zarte, ſchlanke Frau zog fröſtelnd die Schultern hoch. Kühl wehte die regenfeuchte Luft durchs Fenſter. Das Gewitter hatte gründliche Arbeit getan. In den letzten Tagen war die Hitze faſt unerträglich geweſen. Langſam wandte ſich Magdalen jetzt ins Zimmer zurück. Friedrich Karl ſchämte ſich alſo nicht und rieb es auch hier in Lindsmühlen genau ſo wie in der Siabt. Wenn ſie ſich nur nicht ſo vor der Dienerſchaft geſchämt hätte! (Fortſetzung folgt.) ö Waldſportplatz und Freilichtbühne Wir haben dieſer Tage von der herrlichen Freilichtbühne, die der Turnverein von 1893 auf ſeinem idylliſch gelegenen Waldſportplatz ge⸗ ſchaffen hat berichtet und den Wunſch geäußert, der glückliche Gedanke des Turnvereins, des großen bekannten Dichterfürſten Friedrich Schiller gewaltiges Schauſpiels„Wilhelm Tell“ anläß⸗ lich des 40 jährigen Beſtehens im kommenden Jahr zur Aufführung zu bringen, möge weiter⸗ geſponnen werden. Wie wir nun weiter erfahren, iſt die Aufführung des Schauſpiels Wilhelm Tell im Jahre 1933 längſt eine beſchloſſene Sache des Turnvereins von 1893. Die großen Vor⸗ bereitungen, die bereits ſchon in vollem Gange ſind, deuten ohne weiteres auf ein großzügiges Unter⸗ nehmen hin. Wohl hat die Natur eine be⸗ wunderswerte Freilichtbühne geſchaffen, aber der weitere Ausbau des ſehr umfangreichen Bühnen⸗ werkes ſtellt noch außergewöhnlich große Auf⸗ forderungen an die Menſchenhand. Dabei werden Künſtler des Vereins zu Werke gehen, die uns mit der Schaffung einer ſtaunenswerten Szenerie in ein fremdes Land verſetzen. Für die Auf⸗ führung des Schauspiels ſind etwa 250 Perſonen erforderlich. Eine ſehr große Anzahl befähigter paſſiver Mitglieder hat ſich bereits zur Verfügung geſtellt, ſodaß es dem Verein möglich iſt, das ganze Unternehmen aus eigener Kraft durchzu- führen. Aktive Mitglieder finden nur verein- zelnt Verwendung, damit der Turn- und Spiel⸗ betrieb unbeſchadet ſeinen Fortgang nehmen kann. Mit dieſem Projekt hat ſich der Verein vor die Erfüllung einer großen Aufgabe ge⸗ ſtellt. Wir hegen jedoch nicht die geringſten Be⸗ denken, denn die durchaus geeigneten Kräfte, über die der rührige Verein verfügt, bieten volle Gewähr für ein gutes Gelingen und ſinnvolle Wiedergabe des hochdramatiſchen Schauſpiels. In welchem Rahmen der turneriſche Teil der Jubelfeier gehalten wird, ſteht heute noch nicht feſt, da mit Rückſicht auf das deutſche Turn⸗ feſt in Stuttgart die Feſtlegung der Gau- und Kreisveranſtaltungen abzuwarten iſt. Viernheimer Tonfilmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt. „Ein toller Einfall“ von Willy Fritſch.— Das Halsband der Königin, von Alexander Dumas.— Im Weſten was Neues. Dieſes Ufa⸗Tonfilmprogramm iſt wieder eine beſondere Sehenswürdigkeit. Sehen und hören wir doch wieder Willy Fritſch, den Max Adalbert, den Paul Hörbiger, den Harry Halm und ſogar die Adele Sandrock und was ganz beſonderes noch, ein ganz neuer Ufaſilmſtar, Roſe Barſony, die die Harvey erſetzen muß. Außerdem hören Sie einige der neueſten Filmſchlager und ſehen die 10 berühmten Miller⸗Girls. Alſo alles was das Herz begehrt, finden Sie in„Ein toller Einfall“. Im 2. Teil ſehen Sie noch ein Ufa⸗ Großfilmwerk in 10 Akten„Das Halsband der Königin“. Eine beſondere Filmſehenswürdigkeit nach dem meiſtgeleſenſten und berühmten Werk von Alexander Dumas. Im 3. Teil ſehen und hören Sie„Im Weſten was Neues“. Allem in Allem ein ganz großartiges Tonfilm Pro⸗ gramm, das ſicher auch den Verwöhnteſten ge⸗ fallen wird. Darum kann jede Woche die Parole nur heißen: Beſucht den Central⸗Film Palaſt, das Haus der erſten Filme. Ein Beſuch über⸗ zeugt. Achtung! Montag und Dienstag(Aller⸗ heiligen) neues Tonfilm⸗Programm. 1. Das ge⸗ waltigſte Tonfilmwerk„Trader Horn“. 2. Der große Abenteuerfilm„Dynamit“. „DIK.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ 0 0 e klauſe“ und 3 Spielplätze“. Fußball: 30. Oktober 1932 Hurnlalz Mecharau 1.— 1. Ischl. 3½¼ Uhr. Abfahrt der Spieler und Begleiter 1,16 Uhr O. E. G.— Alle die mit dem Rad fahren, treffen ſich zur gemeinſamen Abfahrt punkt 1 Uhr an der Drehſcheibe. Kurpfalz Neckarau 2.— 2. Mſchft. 1⅝ Uhr Abfahrt der Mannſchaft 12,16 Uhr O. E. G. Viernheim A— B 3 Uhr Pl. 1 Handball: Walanol 1.—. 1. schl. e ub Abfahrt der Mannſchaft u. Begleiter 12 ½ Uhr per Rad, Dreſchhalle Sandhöferweg. Viernheim Ig.— Brühl Igd. 2 Uhr Pl. 1. Alle Spiele beginnen pünktlich, ohne Wartezeit. Auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine wird geſtartet. Auf die Bedeutung des großen Verbands- kampfes in Neckarau machen wir beſonders auf— merkſam und bitten durch eine ſtarke Begleitung den Spielern zum Siege zu verhelfen. Die Sportleitung. Bekanntmachung. Betr.: Veranſtaltung zu Gunſten der Winter⸗ hilfe. Die Operetten- und Theatergeſellſchaft ver— anſtaltet am Sonntag, den 30. Oktober 1932, abends 8 Uhr, im Saale des Gaſthauſes zum! Kaiſerhof einen Theaterabend zu Gunſten der Winterhilfe, wobei das Schauſpiel„Der Herr der Berge“ von W. A. Pannek zur Aufführung gelangt. Im Hinblick auf den mit dieſer Veranſtal⸗ tung erfolgten guten Zweck empfehlen wir den Beſuch derſelben und bitten die Einwohnerſchaft um recht zahlreiche Unterſtützung. Bekanntmachung. Betr.: Ergänzungswahlen zur Handelskammer hier: Die Auslegung der Wählerliſten. In Ausführung der Beſtimmungen von Artikel 12 ff des heſſiſchen Induſtrie⸗ und Handels- kammergeſetzes vom 25. Juni 1925 hat die heſſiſche Induſtrie- und Handelskammer Worms die für den Stimmbezirk Lampertheim aufge⸗ ſtellten Wählerliſten für die Gruppen Einzel- handel und Induſtrie auf der Bürgermeiſterei Lampertheim von 28. Oktober bis 8. November 1932 einſchließlich zur Einſicht aufgelegt. Ein⸗ wendungen gegen den Inhalt der Liſten ſind innerhalb der zehntägen Offenlegungsfriſt bei der Induſtrie- und Handelskammer Worms ſchriftlich vorzubringen. Viernheim, den 27. Oktober 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. „Kindertränen“ Schaffet die Tränen der Kinder ab, denn vieles Reguen iſt den Blüten ſchädlich. Nur 3 Tage! Freitag bis Sonntag im Union ⸗Film⸗Palaſt. Das Union bietet dieſe Woche ſeinen ſchönſten Film der letzten Zeit. Ein Film, der überall ausverkaufte Häuſer brachte. Es iſt dies das tiefergreifende Meiſterwerk der Mut⸗ ter- und Kindesliebe„Kindertränen“, ein Le- benslied, wie es in Viernheim noch nicht ge⸗ boten wurde. Es iſt das ergreifendſte, ein Schau— fpiel wo Tränen fließen, wo alle Herzen höher ſchlagen. Ein ewiges Gedenken der lieben Mut- ter, ein heiliges Gelöbnis dem treuen Kinde zur Mutter. Mütter Viernheims, Kinder, ob jung oder alt, es iſt euere Pflicht, das herrlichſte Filmwerk ſich anzuſehen, es iſt mit einer ganz gewaltigen Beſucherzahl zu rechnen, denn was Sie hier erleben, iſt aus dem Leben und für das Leben gegeben: Schaffet die Tränen der Kinder ab, denn vieles Regnen iſt den Blüten ſchädlich. Im 2ten Teil Carlo Aldini der große Abenteuerer in ſeinem gewaltigen Senſations-⸗ ſchlager„Lord Aldini: Der Schrecken der Ver— brecher“, ein echter Reißer für alle Kinofreunde. Tempo, Spannung, Humor. Zum Schluſſe„Lar⸗ * Eine Gemeinderatsſitzung findet morgen, Sonntag Vormittag ½ 11 Uhr ſtatt. Bekanntmachung. Betreffend: Winterhilfe 1932— 33. Die reſtlichen Anträge auf Winterhilfe werden am Mittwoch, den 2. November 1932, nachm. von 2 Uhr ab im Sitzungsſaale des Rathauſes entgegengenommen. Viernheim, den 29. Oktober 1932 Der Arbeitsausſchuß der freien Wohlfahrspflege Viernheim. agg Millionen FP Deutscher e Spendet Zzur Winterhilfe 32-33 eme Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 29. Tiſchri B'reſchis 29. Okt. ry der Buntſpecht“. ein Luſtſpielſchlager von Klaſſe. Sie werden immer zufrieden geſtellt. Töchter und Söhne, beſucht unſeren brillanten Prachtſpielplan. Andrang. Das Programm kann nicht verlängert werden, da anderweitige Verpflichtungen vorliegen. Beſuchen Sie ſtets das beliebte Union, Mütter, Sichert Euch Plätze. Es gibt Sabatt⸗Anfang „ Morgen „ Nachm. „ Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen 8 Roſch⸗Chodeſch Cheſchwan iſt Sonntag u. Montag 4,40 Uhr 8,30 3,30 5,55 6,00 7,00 7 77 L * Die besten, begehrtesten Mantelstoffe der neuen Saison hier to billig p antasle-Mantelstoffe zollde Straparler- Qualitäten. in flotten Husterupgen. 140 em breit Meter 3.30, Ma reng das bellebte Gewebe füt den sollden Winter- mantel. 140/45 em breit. Heter 4.73, Diagonal- Melle feine wolle, 140 em brelt, in den neuen Farbtönen, schöne welche Quelltäten Heter 3.90, NM antel-Boueléeteine wolle. 140 em breit. die moderne Bindung für ele- gante Herbst- und Winter-Häntel. Heter 7.90, Boue le(reulrelne wolle. 140 em breit. eine elegante welchfallende NHantelwaere, in den neuen Node fterben, Heter 7.90, Marengo sade l- aulit ten, telne Wolle, 140/45 em Br., für den vornehmen Wintermantel, tells mit angewebt. 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