a Dienſtobliegenheiten widmete Herr Alter noch] die Umlagen und die Sondergebäudeſteuer pro 0 1. ES ſtets einen großen Teil ſeiner freien Zeit der[1932 Rj. Die Feſtſetzung der Gemeinde⸗Umla⸗ a Einwohnerſchaft durch Uebernahme von Vorträ⸗ gen pro 1932 Ri. erfolgte auf Vorſchlag des * Her Polizeibericht der letzten Woche] gen und durch Einrichtung und Leitung von] Kreisamtes in der Höhe des Landesdyrchſchnitts. meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Verſtoß] Kurſen verſchiedenſter Art in der uneigennützig⸗[ Hiernach wurde die Grundsteuer und Gewerbe ⸗ gegen die Gewerbeordnung; 1 wegen Betteln; ſten Weiſe. a ertragsſteuer etwas erhöht und die Sonderge⸗ 1 wegen Tierquälerei(Ein Pferd, das eine zu In den Kreiſen der Heſſiſchen Gemeinde-] bäudeſteuer etwas ermäßigt. Insgeſamt wurden ſchwere Fuhre nicht ziehen wollte, wurde hier] beamtenſchaft iſt der Jubilar als Vorſtands⸗ im letzten Jahre 148 000.— Mk. Umlage er⸗ mißhandelt); 4 Bäckereien, weil die Inbetrieb⸗ mitglied, Vorſitzender des Rechtsausſchuſſes, hoben, während die neue Steuer feſtſetzung nur nahme vor 5 Uhr vormittags erfolgte; weiter Mitglied des Bildungsausſchuſſes und Mitglied J 135328.— Mk. Umlage vorſieht, ſodaß alſo iſt eine Anzeige wegen Diebſtahl zu verzeichnen. des Prüfungsausſchuſſes des Heſſ. Landgemeinde im allgemeinen eine kleine Steuermäßigung ein⸗ (Hier wurde ein Päckchen Perſil von der Laden⸗ Zweites Blatt— Montag, 31. Oktober 1932 — Die Umbildung der Staatsverwaltung. 6 Fachminiſterien.— Wohlfahrtsminiſter item 0 wird aufgehoben. Berlin, 31. Oktober. der katholiſchen Gemeinde Viernheim Dienstag: Allerheiligen. 1/7 Uhr hl. Meſſe. b 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Veſper, Predigt, Allerſeelenandacht, darauf Prozeſſion nach dem Friedhof; gefährlich verletzte. Es handelt ſich um einen Racheakt, da die Heiratsanträge des Mör⸗ ders abgewieſen worden waren. Als der Tã⸗ ler in ſeine Wohnung zurückkehren wollte und ſich von Gendarmen umſtellt ſah, ſchoß er ſich eine Kugel in den Kopf. Allerheiligen— Allerſeelen. Ein Tag im Jahr il den Toten ſrei.— der Gang auf den Gottesadler. lich der Streit, in dem man einſt auselnan? Von Baum und Strauch fiel Blatt um derging? Was ſind zett die, vor denen wir . PPP 5 fang November 1907 übernahm Herr Alter wiſſenhaftigkeit und Unparteilichkeit verwaltete. Juſtizminiſterium noch das Amt des Ortsgerichts⸗ theke weggenommea). Vom Sonntag. Die Regenperiode hält weiter an. Auch der geſtrige Sonntag brachte uns am vormittag wieder Regen, während der Nachmittag zum Teil regenfrei war. Ein angenehmer Aufenthalt im Freien war es trotzdem nicht. Die Witte⸗ rung war naßkalt und zu Erkältungen beſonders geeignet.— Am Vormittag hielt der Reichs- bund der Kriegsbeſchädigten auf dem Ehren- friedhof ſeine alljährliche Gedächtnisfeier, die auch wieder würdevoll verlief. Bericht hierüber ſiehe an anderer Stelle.— Am Nachmittag ſahen wir auf dem Waldſportplatz einen typiſchen Punktekampf, bai dem die„Grünen“ zum zweiten Male in der Verbandsrunde auf eigenem Platze Sieg und Punkte laſſen mußten. Pech, aber leider nicht zu ändern. Die Hoffnungen auf den zweiten Platz ſind damit faſt geſchwunden. — Am Abend führte die Jünglingsſodalität im Freiſchütz das Lebensſchauſpiel Steine am Lebens- wegkauf und hatte einen prächtigen Erfolg. Ein Zuſchauer ſchildert in vorliegender Nummer ſeine Eindrücke, worauf wir beſonders aufmerkſam machen. „Steine am Lebensweg“ ſo lautete der Titel des von der Mar. Jüng⸗ lingsſodalität geſtern Abend im überfüllten Frei⸗ ſchützſaale zur Aufführung gelangten Theaterſtückes. Dieſe in allen Teilen wohlgelungene Aufführung hat wieder einmal Zeugnis dafür abgelegt, auf wel- chem Niveau das theatraliſche Können der Marian. Jünglingsſodalität ſteht. Die Feinheiten des Stückes, in harmoniſchem Einklang mit der De⸗— koration der geſamten Aufmachung, das Abwechs⸗ lungsreiche zwiſchen ernſten und heiteren Scenen, waren ſo recht für das moderniſierte Auge ge⸗ ſchaffen. Der in dieſem Stück geſchilderte Lei- densweg eines Bauernſohnes zum Künſtler und wieder zurück zur Heimatſcholle und zum Eltern- haus, wird an den Augen und Ohren der Zu⸗— ſchauer nicht als leerer Wahn vorübergezogen ſein. Waren dies nicht alles Tatſachen, die im heutigen Zeitwandel der modernen Jugend viel- fach alltäglich geworden. Das Gebet und das Flehen der Mutter brachte es auch fertig, den finſteren und unbeugſamen Willen des Vaters dazu zu beſtimmen, dem ſchwergeprüften, vom Leid zermürbten, heimgekehrten Sohne zu ver⸗ zeihen und ſo ihm das Elternhaus wieder zu⸗ gänglich zu machen.— Ueber das ſpieleriſche Können der Darſteller kann ich mich nur lobend ausſprechen. Es wäre verfehlt, über die Be⸗ ſetzung der einzelnen Rollen zu kritiſieren, da dieſe, mit Ausnahme einiger Kleinigkeiten, die aber nicht ins Gewicht fallen, als ſehr gut zu bezeichnen iſt. Ich erlaube mir daher, allen Mitwirkenden, ſowie der Leitung, für das Ge⸗ botene meinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Ich kann daher Allen, die dieſes Stück noch nicht geſehen haben, nur wärmſtens em⸗ pfehlen, die noch angekündigten Aufführungen zu beſuchen. Ein Zuſchauer. 25jähriges Dienſtjubiläum Herr Verwaltungsinſpektor und Ortsge⸗ richtsvorſteher Alter kann am 1. November ds. Is. ſein 25j;jähriges Jubiläum im Dienſte unſerer Gemeinde bef hen. Der Jubilar war nach Abſchluß ſeine- Vorbildung zunächſt bei verſchiedenen Gem de- und Staatsbehörden beſchäftigt, bis e' eim Kreisamt Bingen zum Vorbereitungsdie für die mittlere ſtaatliche Verwaltungslar un zugelaſſen wurde. Nach Erfüllung der jeſchriebenen Vorausſetzungen legte er die„ ung als Kreisamtsbürovor⸗ ſteher ab. Zu ſeiner weiteren Ausbildung und Vervollkon mnung für ſeinen vielſeitigen und verantwortungsvollen Dienſt beſuchte er ſpäter noch 6 Semeſter die Verwaltungsakademie. An⸗ die Stelle des Ratſchreibers unſerer Gemeinde, die er ſtets nach den Grundſätzen ſtrenger Ge⸗ Im Frühjahr 1931 wurde ihm vom Heſſiſchen vorſtehers übertragen. Der Jubilar hat in dieſer langen Dienſt⸗ zeit in unſerer Gemeinde der Gemeindeverwal⸗ tung und der geſamten Bewohnerſchaft durch Rat und Tat wertvolle Dienſte geleiſtet und tags, ſehr geſch ätzt. Die Sonntags⸗Sitzung. Die ratung, weshalb dieſe Sonntags ⸗Sitzung erfolgte. der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Lamberth mitglieder. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Feſtſetzung der Ausſchlagſätze für Seit 1919 gehört Herr Alter auch dem Kreistag des Kreiſes Heppenheim als Mitglied an. Dem Gratulanten zu dem ſchönen Jubi⸗ läum wird ſich gewiß die ganze Einwohnerſchaft anſchließen mit dem Wunſche, daß der Jubilar noch viele Jahre in der ſeitherigen Weiſe zum Segen der Gemeinde u ihrer Einwohnerwirken möge. Ratsmitglieder waren auf geſtern, Sonntag um halb 11 Uhr zu einer außer⸗ ordentlichen Sitzung zuſammengerufen. Es ſtan⸗ den 2 wichtige unaufſchiebbare Punkte zur Be⸗ Nach Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit eröffnete die Sitzung und begrüßte die erſchienenen Rats⸗ tritt.— Es wird noch mitgeteilt, daß die in letzter Sitzung abgelehnte Bürgerſteuer in der Höhe von 500%, nunmehr diktatoriſch in Kraft geſetzt wurde. Punkt 2. Bewilligung und Auszahlung der für beſchloſſene Gemeindearbeiten notwendigen Mittel. Die hier notwendigen Mittel ſind vor⸗ anſchlagmäßig nicht vorgeſehen, weshalb der Ge⸗ meinderechner auf Grund der miniſteriellen Ver⸗ fügung keine Auszahlung leiſten kann. Der Rat beſchließt nun, 3 000.— Mk. für derartige Arbeiten(Umbau des Rathauſes und des Heil⸗ mannſchen Anweſens ſowie Errichtung einer Staumauer am Landgraben) vorzuſehen, ſodaß der Auszahlung nunmehr nichts mehr im Wege ſteht. Die Voranſchlagungsberatung ſoll noch im Laufe des Monats November erfolgen. Hiermit war die Sitzung beendet. Der Rat beteiligte ſich hierauf geſchloſſen an der Gedächt⸗ nisfeier für die Kriegsopfer auf dem Ehrenfriedhof. Tiefhängendes Gewölk, herniedergehende Regentropfen, ein wilder Sturm fährt in die letzten Reſte des Laubes, überall das Sterben der Natur, uns das ewige Geſetz vom Werden und Vergehen verkündend, dieſe Symphonie des Vergehens umgab den geſtrigen Sonntag, der uns von Strömen menſchlicher Sorge und Traurigkeit geladen ſchien. Die ſchlanken Pappeln des Friedhofes rauſch⸗ ten im Herbſtſturm, als am geſtrigen Vormittag ½12 Uhr der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mit dem Reichsbanner und dem Geſangverein Liederkranz mit ihren umflorten Fahnen unter Trauerakkorden in den Ehrenfriedhof einzogen, um die alljährliche„Gedächtnisfeier“ für die Ge⸗ fallenen abzuhalten. Trotz des unhünſtigen Wetters umſäumte ein tauſendköpfiges Publikum als die Herzuahen das Viereck der Lyguſterhecke, die alle wieder mit Zeugen dieſer letzten Herbſt⸗ ehrung ſein wollten. Zu beiden Seiten des Ehrenmals gruppieren ſich die Fahnen, um das lorbeerbegrenzte, trauerumflorte und in ſchwarz⸗ rot⸗gold geſchmückte Rednerpult nehmen der Vor⸗ ſtand des Reichsbundes und die Ehrengäſte der Gemeinde, Bürgermeiſter Lamberth, Gemeinde⸗ räte Gärtner, Herſchel, Hofmann, Bender, Müller und Lahres Aufſtellung. Ein Choral der Feuer⸗ wehrkapelle legte ſich mit feierlicher Stimmung über die Leidvollen, dem ein in kindlichem Ge⸗ müt gut vorgetragener Prolog„Die Toten mahnen“ von dem Schulkind Lena Neff, folgte. Dann ſtimmten die Liederkranzſänger unter dem Stabe von Muſikdirektor Richard Müller die Weiſen „Den gefallenen Kameraden“ an, die wehmuts⸗ voll Allerſeelengefühle zum Ausdruck brachten. Der Vorſitzende des Reichsbundes, Kamerad Neff, hielt alsdann die Gedenkrede. Die Stunde des heutigen Gedenkens, ſo führte er aus, ſoll uns wieder Begegnung ſein mit dem Vergangenen, auf daß die Vergangenheit uns zur Gegenwart werde, zum Leitſtern für die Zukunft. Die Toten haben ihre Ehre in dem was ſie ſind, denn was mit Blut geſchrieben iſt, läßt ſich nicht auslöſchen, es läßt ſich weder vergrößern noch verkleinern. Die Größe der Toten liegt in dem unparteiiſchen Kampf, den ſie geführt haben, in dem es nicht um Worte, ſondern um Taten ge⸗ gangen iſt. Millionen und aber Millionen ſtark, war jene Maſchine, die ſo vieles nutzlos ver⸗ nichtete und vergeudete, was wir heute in einer Zeit, wie der gegenwärtigen, ſo ſehr fühlen müſſen. Denken wir deshalb immer fort an die großen Opfer des Krieges, denken wir, welch furchtbares Schrecknis der Krieg iſt, mit all ſeinen Unmenſchlichkeiten und Ungerechtigkeiten, der die Unſchuldigen mit hineinreißt. Die Opfer und die Idee der Toten, ſie können nur einen Sinn bekommen, wenn wir uns alle hinfinden zu der Erkenntnis, zur Abkehr ſolch brutaler Gewalt, die ſich uns in ſolchem wirtſchaftlichen Elend offenbart hat. Wenn wir als Frontſoldaten es immer und immer wieder für unſere Pflicht halten, hier von dieſer Stelle aus das Bekennt⸗ nis zum Frieden zu betonen, ſo tun wir dies nicht aus Ueberredung heraus, ſondern es iſt unſere innere Ueberzeugung, die ihre Wurzel in dem Erlebnis eines unſagbaren Leidens hat. Mögen viele heute durch die politiſche verwor⸗ rene Zeit die Erreichung des Zieles zum Frieden ſtets nach dem Grundſatz„Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut“ gehandelt. Neben ſeinen für unmöglich halten, ſo werden wir uns an dem, was wir mit eigenem Auge geſehen und Die Toten des Weltkriege Gedächtnisfeier auf dem Ehrenfriedhof. wir ſelbſt erlebt haben, nicht irre machen denn wie ein Fels im umbrandeten Meer, e die Wahrheit über die Wirklichkeit des Kriſh ſtehen gegen eine Welt von Feinden, gege und Lüge, gegen die Irrlehre des Kriege daß der Letzte ſich davon überzeugen muß niemals auf einem Fundament der Zerſt und Vernichtung Glück und Wohlfahrt der ſchen erſtehen kann.„Der Krieg wird nicht! das Dogma der Kirche geſchützt, er iſt Uebernatürliches, er iſt ein Werk der Me und weil er ein Werk der Menſchen iſt, er durch die Geſetze der Menſchen beſiegt w ſo wie einſt die tötlich verheerenden Völker heiten der Peſt und Cholera durch den u lichen Geiſt und die Wiſſenſchaft in der ausgerottet worden ſind. Das Erbe de ſoll Frieden heißen. Die Forderung nach durch eine gerechte Verſtändigung und G rechtigung muß angefichts der Greuel des Krieges, angeſichts noch größerer Unmen keiten evtl. künftiger Kriege ſittliches Geb alle werden. So ſei uns heute wieder di gangenheit eine Mahnung zur Einkehr, Ve und Menſchlichkeit, denn wir wollen ein geſchichte nicht in Blut und Tränen, ſond Liebe und Verſtändigung beſchrieben wiſſ das iſt vielleicht der ganze Sinn des der Gefallenen, daß der Tod von Millio Warnung ſein ſoll an die kommende Gene eine Mahnung an die Jugend, ein Verm der Toten an die Lebenden,„bewahret und haltet den Frieden“, ſchloſſen die genden Worte, indem er zugleich für di einen Kranz namens der Kriegsopfer nie Herr Bürgermeiſter Lamberth geda in bewegten Worten mit einer Kranznied namens der Gemeinde der Gefallenen, es als eine Ehrenſchuld betrachtete, der Gef zu gedenken, aus deren Treue wir ſittli ſchöpfen wollen in unſeren ſchweren Ta Herr Peter Benz legte im Nam Reichsbanners einen Kranz nieder und der unvergeßlichen Toten, über deren G nicht das„Vergeſſen“ ſtehen ſoll. 5 Ein weiterer Muſikchoral folgte un Sänger des Liederkranzes ſangen voll R das Lied„Nun ſchlaft wohl“. Fahnes Herzen ſenkten ſich, als die Muſik als S hat einen Kameraden“. uns immer wieder neu, ein Stück von mir“ Stück von uns geworden. ſicherheit einen Kranz abzuwerfen. Allerſeelen geworden iſt. chluß das Lied vom guten Kameraden intonierte„Ich Das alte Lied erſcheint denn es iſt nicht nur der liebe Kamerad, den wir beweint haben; heute hat der Liedteil tiefen Sinn„Als wär's Wenn wir erfaßt haben, daß es nur ein einziges würdiges Gedenken der Toten gibt, indem wir für den Frieden kämpfen; dann ſind wir ein Stück von ihnen und ſie ein Unter einem nachhaltigen Eindruck kehrten die Teilnehmer von der Feierſtunde zurück in's Leben und kurz vor Verlaſſen des Friedhofes zeigte ſich unſer einheimiſcher Flieger Pfützer, anſcheinend durch das ſtürmiſche Wetter mit Ver⸗ ſpätung, mit ſeinem Flugzeug über dem Ehren⸗ friedhof, um den Gefallenen mit ziemlicher Ziel⸗ Damit hatte wieder ein ſinnvolles Gedenken für die Gefallenen ihr Ende gefunden, das zu einer würdigen Vorfeier von Allerheiligen und darauf Gelegenheit zur hl. Beicht. In der alten Kirche: b ½9 Uhr hl. Meſſe. ½½11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Mittwoch: Allerſeelen. 6 Uhr hl. Meſſe. 3/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Anna Maria Krug geb. Winkenbach, Eltern, Schwiegereltern u. Angehörige. 1/8 Uhrbeſt. S.-A. für Jakob Adler 3., Ehefrau Anna Maria geb. Winkenbach, Tochter Maria, Sohn Joh. und Angehörige. 8 Uhr Requiem für alle ff der Pfarrei. Von 7 Uhr an ſind hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. 8 Uhr Requiem in der alten Kirche für alle F F der Pfarrei. Am Allerſeelentag ſowie an den folgenden Wochentagen ſind abends ½8 Uhr Aller- Seelen⸗Andachten. Von Montag Mittag bis Dienstag Abend kann nach Empfang der hl. Sakrameute ein vollkom⸗ gel herüberleuchtet in unſere not⸗ und kummervolle Zeit, die nur an ihrem Geiſt geneſen wird. Der Film„Sankt Eliſabeth in unſeren Tagen“ hat verſucht, mit der Kamera all die lieblichen Bilder aus ihrem Leben und aus ihrer Umge⸗ bung zuſammenzufangen und das Bild ihres ganzen Lebens und ihres Wirkens bis in unſere Zeit als einheitliches Geſamtwerk vor unſeren Augen erſtehen zu laſſen; er zeigt uns die Welt des XIII. Jahrhunderts und unſere moderne Zeit, den Eliſabeth⸗Gedanken vor 700 Jahren und heute, er will uns Führer ſein durch ihr ſchönes Leben und ein beſcheidenes Blümchen am Grabe der größten Frau des Mittelalters, der völkertümlichſten Heiligengeſtalt des deutſchen Vol⸗ kes.— Ueberall ausverkaufte Häuſer; der gro⸗ ßen Aufführung wegen 40) 50 70&. Beſucht das heilige Wunder von Thüringen! Leute 2 Blätter(8 Seiten) Die nach der Beſprechung beim Reichsprä⸗ ſidenten auf Grund der Dietramszeller Er⸗ mächtigungsverordnung erlaſſene zweite Ver⸗ ordnung zur Vereinfachung und Verbilligung der Mevldltugg in Preußen beſtimmt folgende echs Fachminiſterien: fei bas Miniſterium des Innern, 2. das f inanzminiſterium, 3. das Juſtizminiſterium, 1 4 905 enen für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, 5. das Miniſterium für Wirtſchaft und Arbeit, 6. das Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten. Das Miniſterium für Volkswohlfahrt wird aufgehoben. Aufgaben und Zuſtändigkeiten des Miniſterpräſidenten bleiben unberührt. Entſprechend dieſer Umbildung der Verwal⸗ tung werden die Zuſtändigkeiten der verſchie⸗ denen Miniſterien neu geregelt. Die Beſetzung dieſer Miniſterien ſteht noch nicht ganz feſt, doch dürften fol⸗ gende Ernennungen erfolgen: Zu Reichsminiſtern ohne Geſchäftsbereich Dr. ö Bracht und Staatsſekretär a. D. Dr. Popitz. Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte als N preußiſche Miniſter drei Reichsminiſter und iſchen eichs⸗ bung Iſchen anten 1 ſich dem ants⸗ en. Einwer ung d ibrücke. Mannheim, 30. Oktober. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium Karlsruhe wird mitgeteilt: Wie nunmehr feſtſteht, 8 Reichskanzler der badiſchen Regierung am Samstag, den 19. November d. J. 0 Beſuch abſtatten. Im Anſchluß an dieſen Be⸗ ſuc) wird ſich der Herr Reichskanzler mit den Mitgliedern der badiſchen Regier ur) in ben Mitlagsſtunden nach Mannheim begeben, um dort der Einweihung der neuen Rheinbrücke Mannheim— Ludwigshafen anzuwohn n. Hierzu teilen die Preſſeſtellen der Städte Mannheim und Ludwigshafen ergänzend mit: Die feierliche Uebergabe der neuen Rhein⸗ brücke durch die Deutſche Reichsbahngeſell⸗ ſaft an die Länder Baden und Bayern ſen⸗ det um 14 Uhr auf dem Platz vor deu Pfalzbau in Ludwigshafen ſtatt. Die Feſtteil⸗ nehmer aus Ludwigshafen verſammeln ſich dort. Die Feſtteilnehmer aus Mannheim ſam⸗ meln ſich um 13.0 Uhr im Mannbeimer wird der Herr Blatt. Stumm und ſtill ſteht der Wald, leer und teilnahmslos und in arenzenloſer Ein⸗ ſamkeit warten die weiten Fluren und Auen auf den kommenden Winter. Unter grauem Himmel ſpielen ſich trübe Tage ab, Tage wie ſie der November liebt, Tage voll Melancho⸗ lie und Trauer. In dieſe Zeit des Welkens und Sterbens in der Natur hat die Kirche das Gedenken an die Verſtorbenen gelegt, ſeitdem im Jahre 998 Abt Odilo von Clugny in allen Benedik⸗ tinerklöſtern ein allgemeines Seelenfeſt am 2. November aufgebracht und Papſt Johann XIX. es 1006 für die ganze katholiſche Kirche eingeführt hat. Dem Feſt Allerſeelen wurde ſpäter das Feſt Allerheiligen für den 1. No⸗ vember zu Ehren aller Heiligen und Märty— rer hinzugefügt. 1. „Ein Tag im Jahr iſt den Toten frei“. Zu den Toten in allen Friedhöfen landab und landauf ſtrömen die Beſucher in zahlloſen Scharen. Es iſt, als ob eine gigantiſche Völ⸗ kerwanderung eingeſetzt hätte, wenn die Le⸗ benden zu den Toten kommen. Alle Hügel ſind geſchmückt. Blumen und Kränze tragen ſie als letzte Zeichen der Liebe, der Pietät und der Dankbarkeit. Es brennen der Ker— zen und Laternen gar viele unter Kreuzen und Namen. Da werden Bilder der Erinnerung wach an gemeinſames Schaffen und Kämpfen, Lieben und Sorgen, an Weggenoſſen alt und jung, groß und klein. Weh erfüllt die Herzen um die Vergänglichkeit alles Irdiſchen. Reue regt ſich um begangenes Unrecht und ver⸗ fäumte Zeit und Gelegenheit, Liebe zu üben und Wohltat zu ermeiſen. Kohnte ſich wirk⸗ Schloß und degeben ſich zu Fuß über die alte Fahrbahn der Brücke zum Pfalzbau nach Lud⸗ wigshafen. Nach Schluß des Naen Ludwigshafen begeben ſich ſämtliche Felt teilnehmer zu Fuß über die zur Straßenbrücke umgebaute alte Eiſenbahnbrücke zurück zum Mannheimer Schloß. Deutſche Tagesschau. Königsberger Terror vor Gericht. Vor dem Sondergericht Königsberg begann der Prozeß gegen 19 Nationalſozialiſten, die beſchuldigt werden, an den Terroralten vom 1. Auguſt beteiligt geweſen zu ſein. Zunächſt wird gegen 11 Angeklagte verhandelt, denen vorgeworfen wird, einen zweistöckigen Sun pen und eine Laube vorſätzlich in Brand ge⸗ ſteckt und mehrere Wohngebäude beſchädigt zu haben. Der Angeklagte Hans Günther, den man als Rädelsführer anſieht, erklärte, er verweigere die Aussage. Die übrigen Ange⸗ klagten ſchloſſen ſich der Ausſageverweigerung an. f e Neue Gemeindefinanzordnung in Preußen. Wie verlautet, liegt der preußiſchen kommiſ⸗ ſariſchen Regierung eine neue Gemeindeffnanz⸗ ordnung vor, die in gemeinſamer Beratung mit den kommunalen Organiſationen, insbe⸗ ſondere mit dem preußiſchen Städtetag aus⸗ gearbeitet worden iſt.„Die Vorlage ſoll eine Stärkung der Befugniſſe der Magiſtrate ge⸗ genüber den Gemeindevertretungen vorſehen und ſoll mit einer Haushaltskaſſen⸗ und Rech⸗ nungsordnung für die Gemeinden verbunden werden. Hitler verteidigt Prinz Auguſt Wilhelm. In der Nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz veröffentlicht Adolf Hitler zu der Auslaſſung der Reichspreſſeſtelle des Stahlhelm gegen den Prinzen Auguſt Wilhelm von Preußen folgende Erklärung:„Die Leitung des Stahl⸗ Wilhelm von Preußen dafür, daß dieſer ſich in die Millionenbewegung derjenigen einreihte, die durch ihre Arbeit die einzige Vorausſet⸗ zungen für eine deutſche Erhebung ſchufen an. zugreifen und zu beſchimpfen. Mit dieſem erbärmlichen Verſuch iſt der Prinz, deſſen un⸗ eigennützige Arbeit am Aufbau einer deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft wir alle kennen, ung deutſchen Männern erſt recht ans Herz. ge. wachſen. Letzte Antwort auf, dieſen Buben⸗ ſtreich wird die Zukunft geben. 5 8 75 Fend e oe die Unruhen in Königsberg. SA.⸗Führer zu Zuchthaus verurteilt. Königsberg, 31. Oktober. Vor dem Sondergericht hatten ſich 19 An⸗ geklagte im Alter von 18 bis 25 Jahren wegen der Anſchläge auf Tankſtellen in der Nacht nach der Wahl am 31. Juli zu ver⸗ antworten. Die Angeklagten erklärten ſämt⸗ lich, daß ſie zur Sache ſelbſt nichts zu ſagen hätten. a a Neun Angeklagte wurden der verſuchten ſchweren Brandſtiftung in Tateinheit mit voll J endeter einfacher Brandſtiftung, SA.⸗Führer Burow der Anſtiftung für ſchuldig befunden. Burow erhielt 1 Kahr und 6 Monate Zucht⸗ letzten Tagen im Zuß N Freiſinger Biſchofskonferenz fü öti 5 t rinz ſt e 35 Un helm hat es für nötig eracftet, Prinz ii hinnehmen wolle. Es ſei möglich, daß die Un⸗ knecht Fraundorfſer uns einſt fürchteten, und die, zu denen wir glaubten, herabſehen zu können? Alle gleich macht der Tod.. Dem Chriſten bedeutet das Grab nichts Schreckliches, ihm iſt es nur die Ausgangs- pforte zur anderen Welt und gerade an Gräbern ſind die ſchönſten Worte der Ho f f⸗ nung und der Liebe aufgeblüht, die die menſchliche Geſinnung und die menſchliche Sprache kennt.„Die Liebe höret nimmer auf“— verkünden die Inſchriften und Blu⸗ men.„Es gibt ein Wiederſehen“— in gol⸗ denen Lettern ſteht es geſchrieben, und das Grün der Tannen gibt das Wort hoffnungs— voll und troſtreich weiter, vielleicht iſt es nur dieſe Hoffnung einzig und allein, die verweinte Augen trocknet und den Zurückge⸗ bliebenen neuen Lebensmut verleiht.„Frie— de“— welch ein wahres, tröſtendes Wort! Ja, der Friede des Ewigen wohnt hier, wer unter ſeinen ſanften Fittichen ſchläft, iſt für immer dem Streit und Hader der Welt ent⸗ rückt, dieſes Ackers Schollen ſind heilig. Wohin wir blicken, überall ſehen wir das erſchütternde Bild der irdiſchen Vergänglich⸗ keit. Das geiſtige Auge aber ſchweift jenſeits der eren Erde und des wolkenverhan⸗ genen Himmels hinauf zu den unvergäng⸗ lichen Wahrheiten, die uns der Glaube ſpen⸗ det, heute mehr denn je eine Quelle der Kraft und Zuverſicht, des Troſtes und der Güte.„Sie werden auferſtehen„ſagt uns die Religion. So ſpannt ſich eine gewaltige Brücke von den Friedhöfen der ganzen Welt hinüber zu den letzten Dingen des Lebens, der Ewigkeit. haus. Die übrigen Gefangnisſtraſen von 1 Jahr bis 5 Monaten. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Politiſcher Totſchlag. Hamburg, 31. Okt. Im Stadtteil Eims⸗ büttel in der Fruchthalle kam es zu einer Schlägerei zwiſchen Reichsbannerleuten und einigen Nationalſozialiſten. Im Verlaufe dieſer Schlägerei blieb ein Reichsbannermann tot am Platze. Eine zweite Perſon erlitt einen Oberarmſchuß. Bei ſchweren Zuſammenſtößen in den Stadtteilen Hammerſtein und Barm⸗ beck wurden am Sonntag abermals ſieben Perſonen ſchwer und zahlreiche leicht verletzt. Apparat und Beſatzung gerettet? Berlin, 31. Oktober. Das auf der Strecke London Köln ver⸗ kehrende Poſtflugzeug D 2017 funkte etwa eine halbe Stunde nach ſeinem Start in Lon⸗ don SOS.⸗Rufe. Da ſich die Maſchine in der Nähe des Kanals befinden mußte, wurde der Küſtenwachtdienſt benachrichtigt, doch ge⸗ lang es bei dem ſtürmiſchen Wetter nicht eine Spur zu finden. f 55 Nach einer in Berlin eingegangenen Mit⸗ teilung des engliſchen Luftfahrtminiſteriums ſollen Maſchine und die zwei Mann Beſat⸗ zung von einem Dampfer gerettet worden ſein. Die Untersuchung Thereſe Neumanns. Amberg, 30. Oktober. Aus München liegt bei den kirchlichen Stellen eine Nachricht vor, wonach Thereſe Neumann in Kannen enn . 1. 1110 1* o die kliniſche Unterſuchung, von der in 1175 im Zuſammenhang mit der die Rede war, ferſuchung in der Univerſitätsklinik Würz⸗ burg ſtattfinde. Todesurteil. Sühne für beſtialiſchen Mord. Deggendorf, 30. Oktober. Das Schwurgericht verurkeilte den Dienſt. 8 aus Salzdorf zweimal zum Tode. Frauendorfer halte am 6. Dezem- ber v. J. in Oberbubach(Niederbayern) die Krämerstochter Babette Frey und deren drei⸗ einhalb Jahre alte Nichte auf beſtialiſche Weiſe ermordert und die Kaſſe des Krämer⸗ ladens mik einem Betrag von 35 Mark ge⸗ raubt. Furchtbare Bluttat eines Abgewleſenen. 3 Tote, 1 Schwerverletzter. Luxemburg, 30. Oktober. Eine furchtbare Bfuttat ſpielte ſich in der Nacht in dem Dorf Reichlingen ab. Ein 22jähriger ſunger Mann drang in die ö i mi in und lötele die · mobhnung eines Gaſtmirls ein und löke ſen und die füngſte Tochter durch Renalver ſchüſſe. während er eine älfere Tochler lehens, der größte Dampfer der Welt. 5 Paris, 30. Oktober. Der franzöſiſche Ueberſeerieſe„Normandie“ lief in St. Nazaire von Stapel. Die franzöſi⸗ ſche Preſſe hebt hervor, daß der Dampfer das größte, ſchnellſte, ſchönſte und luxuriöſeſte Schiff der Welt ſein werde. Die„Normandie ſſt 313 Meter lang und 36 Meter breit. Der Ozeanrieſe ſoll 30 Knoten laufen und die Strecke Le Hapre—Newyork in 100 Stunden zurücklegen können. Die„Normandie wird mit 75 000 Tonnen eine größere Waſſerver⸗ drängung haben als der in England auf Kiel gelegte Ueberſeerieſe, deſſen Bau eingeſtellt worden iſt. Mit den Offizieren und der Be⸗ ſatzung zuſammen werden 3400 Perſonen an Bord genommen werden können. Die Bau⸗ koſten werden auf 750 Millionen Frankey geschätzt... 5 2 Schanghai⸗Erprez entgleiſt. 90 Toke? London, 30. Oktober. Der Schnellzug Nanking ⸗ Schanghai iſt nach Blättermeldungen aus Schanghal bei Sou⸗ chon enigleiſt. Der Jugführer halte die Hal⸗ teſignale, die Roktenbauarbeiter gaben, über ⸗ ſehen. Die Jahl der Token und Verwundelen wird auf ekwa 90 geſchähk. Chings Kronſchatz wird verlauft. Schanghai. 30. Oktober. Nach Berichten chmneſiſcher Blätter wurde MarſchallTſchiang⸗ kaiſchek die Abſicht zugeſchrieben, daß er der chineſiſchen Finanzſchwierigkeiten durch den Verkauf eines Teils der Koſtbarkeiten aus dem Schatz der kaiſerlichen Paläſte in Pe⸗ king Herr werden wolle. Der Ausſchuß für den Muſeumsſchutz teilt jetzt mit, daß aus dem chineſiſchen Kronſchatz bereits Juwelen und Kunſtgegenſtände im Geſamtwert von faſt 350 Millionen Dollar nach Ameriko verkauft worden ſeien. Neues aus aller Welt. Biſamralte bedroht Augsburgs. Im Bezirk Augsburg Stadt und Land wurden nach amtlicher Feſtſtellung in den letzten zwei Mo⸗ naten wiederum zehn Biſamratten erlegt, darunter zwei Alttiere und acht Jungtiere. Dies iſt ein Beweis dafür, daß Schwaben durch den gefährlichen Nager ernſtlich be⸗ droht iſt. Erkrankung nach Traubengenuß. In Baiersdorf(Mittelfranken) find nach dem Genuß von Weintrauben ſämtliche Kin⸗ der einer Familie erkrankt auben hatten die Kinder vom Rebſtock an der Haus⸗ wand gepflückt. Eigenartige Verteidigung. Der Automecha⸗ niker Karl Pöllath in Kemnath hat ſich eine eigenartige Verteidigung angeeianet. Nach kurzem Wortwechſel in einer Wirt⸗ ſchaft überfiel er den Sattlermeiſter Schöpf und biß ihm die Stirne durch. Schöpf, der eine klaffende Wunde erhielt, mußte noch in der Nacht ärztliche Hilfe inAnſpruch nehmen. Vor einiger Zeit hatte Pöllath einem hieſi⸗ gen Wagnermeiſter die Hand zerbiſſen. Mädchen in den Main geworfen. Am 8. September wurde die Leiche der 21 jährigen Landwirtstochter Anna Karch von Abersſeld aus dem Main oberhalb Schweinfurt gelär det. Nach einer Veröffentlichung des Unten ſuchungsrichters beim Landgericht Schwein furt beſteht dringender Verdacht, daß die Karch nicht freiwillig den Tod geſucht hat, ſondern zur Nachtzeit an den Main gelockt und dort beſeitigt worden iſt. Großfeuer.— 100 000 Mark Schaden. In der mit reichen Erntevorräten gefüllten Scheune desLand⸗ undGaſtwirts Franz Popp in Kaltenhauſen brach Feuer aus, das ſich infolge des heftigen Windes ſehr raſch ausbreitete und auf die Nachbargebäude übergriff. Die Gaſtwirtſchaft, ein zweites 1 Wohnhaus mit Stallungen, zwei Scheunen und ein Schuppen brannten bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden beläuft ſich auf ca. 100 000 Mark. Fünfßähriger erſchießt ſein Schweſterchen. In Goldau bei Baſel hat das fünfjährige Söhnchen des Gärtnermeiſters Martin Uhr ſein vierjähriges Schweſterchen erſchoſſen. Während der Vater auswärts arbeitete und die Mutter in der Küche beſchäftigt war, blieben die Kinder allein im Zimmer. Dort öffnete der Knabe ein verſchloſſenes Käſtcken, in dem er eine Piſtole des Vaters fand. Als er nun damit ſpielte, ging ein Schuß los. welcher Leber und Lunge des Mädchens Ni rankt. Die durchbohrte, ſo daß es kurz darauf ſtarb. Lokales * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Verſtoß gegen die Gewerbeordnung; 1 wegen Betteln; 1 wegen Tierquälerei(Ein Pferd, das eine zu ſchwere Fuhre nicht ziehen wollte, wurde hier mißhandelt); 4 Bäckereien, weil die Inbetrieb⸗ nahme vor 5 Uhr vormittags erfolgte; weiter iſt eine Anzeige wegen Diebſtahl zu verzeichnen. (Hier wurde ein Päckchen Perſil von der Laden⸗ theke weggenommeag). Vom Sonntag. Die Regenperiode hält weiter an. Auch der geſtrige Sonntag brachte uns am vormittag wieder Regen, während der Nachmittag zum Teil regenfrei war. Ein angenehmer Aufenthalt im Freien war es trotzdem nicht. Die Witte⸗ rung war naßkalt und zu Erkältungen beſonders geeignet.— Am Vormittag hielt der Reichs- bund der Kriegsbeſchädigten auf dem Ehren- friedhof ſeine alljährliche Gedächtnisfeier, die auch wieder würdevoll verlief. Bericht hierüber ſiehe an anderer Stelle.— Am Nachmittag ſahen wir auf dem Waldſportplatz einen typiſchen Punktekampf, bei dem die„Grünen“ zum zweiten Male in der Verbandsrunde auf eigenem Platze Sieg und Punkte laſſen mußten. Pech, aber leider nicht zu ändern. Die Hoffnungen auf den zweiten Platz ſind damit faſt geſchwunden. — Am Abend führte die Jünglingsſodalität im Freiſchütz das Lebensſchauſpiel Steine am Lebens- weglauf und hatte einen prächtigen Erfolg. Ein Zuſchauer ſchildert in vorliegender Nummer ſeine Eindrücke, worauf wir beſonders aufmerkſam machen. „Steine am Lebensweg“ ſo lautete der Titel des von der Mar. Jüng⸗ lingsſodalität geſtern Abend im überfüllten Frei⸗ ſchützſaale zur Aufführung gelangten Theaterſtückes. Dieſe in allen Teilen wohlgelungene Aufführung hat wieder einmal Zeugnis dafür abgelegt, auf wel⸗ chem Niveau das theatraliſche Können der Marian. Jünglingsſodalität ſteht. Die Feinheiten des Stückes, in harmoniſchem Einklang mit der De— koration der geſamten Aufmachung, das Abwechs⸗ lungsreiche zwiſchen ernſten und heiteren Scenen, waren ſo recht für das moderniſierte Auge ge- ſchaffen. Der in dieſem Stück geſchilderte Lei- densweg eines Bauernſohnes zum Künſtler und wieder zurück zur Heimatſcholle und zum Eltern⸗ haus, wird an den Augen und Ohren der Zu— ſchauer nicht als leerer Wahn vorübergezogen ſein. Waren dies nicht alles Tatſachen, die im heutigen Zeitwandel der modernen Jugend viel- fach alltäglich geworden. Das Gebet und das Flehen der Mutter brachte es auch fertig, den finſteren und unbeugſamen Willen des Vaters dazu zu beſtimmen, dem ſchwergeprüften, vom Leid zermürbten, heimgekehrten Sohne zu ver⸗ zeihen und ſo ihm das Elternhaus wieder zu⸗ gänglich zu machen.— Ueber das ſpieleriſche Können der Darſteller kann ich mich nur lobend ausſprechen. Es wäre verfehlt, über die Be⸗ ſetzung der einzelnen Rollen zu kritiſieren, da dieſe, mit Ausnahme einiger Kleinigkeiten, die aber nicht ins Gewicht fallen, als ſehr gut zu bezeichnen iſt. Ich erlaube mir daher, allen Mitwirkenden, ſowie der Leitung, für das Ge⸗ botene meinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Ich kann daher Allen, die dieſes Stück noch nicht geſehen haben, nur wärmſtens em⸗ pfehlen, die noch angekündigten Aufführungen zu beſuchen. Ein Zuſchauer. 25jähriges Dienſtjubiläum Herr Verwaltungsinſpektor und Ortsge⸗ richtsvorſteher Alter kann am 1. November ds. Is. ſein 25jähriges Jubiläum im Dienſte unſerer Gemeinde bef hen. Der Jubilar war nach Abſchluß ſeine“ Vorbildung zunächſt bei verſchiedenen Gem de⸗ und Staatsbehörden beſchäftigt, bis e' eim Kreisamt Bingen zum Vorbereitungsdie für die mittlere ſtaatliche Verwaltungslar un zugelaſſen wurde. Nach Erfüllung der jeſchriebenen Vorausſetzungen legte er die„ ung als Kreisamtsbürovor⸗ ſteher ab. Zu ſeiner weiteren Ausbildung und Vervollkop mnung für ſeinen vielſeitigen und verantwortungsvollen Dienſt beſuchte er ſpäter noch 6 Semeſter die Verwaltungsakademie. An⸗ fang November 1907 übernahm Herr Alter die Stelle des Ratſchreibers unſerer Gemeinde, die er ſtets nach den Grundſätzen ſtrenger Ge⸗ wiſſenhaftigkeit und Unparteilichkeit verwaltete. Im Frühjahr 1931 wurde ihm vom Heſſiſchen Juſtizminiſterium noch das Amt des Ortsgerichts⸗ vorſtehers übertragen. f Der Jubilar hat in dieſer langen Dienſt⸗ zeit in unſerer Gemeinde der Gemeindeverwal⸗ tung und der geſamten Bewohnerſchaft durch Rat und Tat wertvolle Dienſte geleiſtet und ſtets nach dem Grundſatz„Edel ſei der Menſch, Unmenſchlichkeiten und Ungerechtigkeiten, der die Dienſtobliegenheiten widmete Herr Alter noch ſtets einen großen Teil ſeiner freien Zeit der Einwohnerſchaft durch Uebernahme von Vorträ⸗ gen und durch Einrichtung und Leitung von Kurſen verſchiedenſter Art in der uneigennützig⸗ ſten Weiſe. In den Kreiſen der Heſſiſchen Gemeinde⸗ beamtenſchaft iſt der Jubilar als Vorſtands⸗ mitglied, Vorſitzender des Rechtsausſchuſſes, Mitglied des Bildungs ausſchuſſes und Mitglied des Prüfungsausſchuſſes des Heſſ. Landgemeinde⸗ tags, ſehr geſch ätzt. Seit 1919 gehört Herr Alter auch dem Kreistag des Kreiſes Heppenheim als Mitglied an. Dem Gratulanten zu dem ſchönen Jubi⸗ läum wird ſich gewiß die ganze Einwohnerſchaft anſchließen mit dem Wunſche, daß der Jubilar noch viele Jahre in der ſeitherigen Weiſe zum Segen der Gemeinde u ihrer Einwohnerwirken möge. Die Sonntags ⸗Sitzung. Die Ratsmitglieder waren auf geſtern, Sonntag um halb 11 Uhr zu einer außer⸗ ordentlichen Sitzung zuſammengerufen. Es ſtan⸗ den 2 wichtige unaufſchiebbare Punkte zur Be⸗ ratung, weshalb dieſe Sonntags Sitzung erfolgte. Nach Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit eröffnete der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Lamberth die Sitzung und begrüßte die erſchienenen Rats- mitglieder. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Feſtſetzung der Ausſchlagſätze für * die Umlagen und die Sondergebäudeſteuer pro 1932 Rj. Die Feſtſetzung der Gemeinde⸗Umla⸗ gen pro 1932 Ri. erfolgte auf Vorſchlag des Kreisamtes in der Höhe des Landesdurchſchnitts. Hiernach wurde die Grundſteuer und Gewerbe⸗ bäudeſteuer etwas ermäßigt. Insgeſamt wurden im letzten Jahre 148 000.— Mk. Umlage er⸗ hoben, während die neue Steuer feſtſetzung nur 135 328.— Mk. Umlage vorſieht, ſodaß alſo im allgemeinen eine kleine Steuermäßigung ein⸗ tritt.— Es wird noch mitgeteilt, daß die in letzter Sitzung abgelehnte Bürgerſteuer in der Höhe von 500%, nunmehr diktatoriſch in Kraft geſetzt wurde. Punkt 2. Bewilligung und Auszahlung der für beſchloſſene Gemeindearbeiten notwendigen Mittel. Die hier notwendigen Mittel ſind vor⸗ anſchlagmäßig nicht vorgeſehen, weshalb der Ge⸗ meinderechner auf Grund der miniſteriellen Ver⸗ fügung keine Auszahlung leiſten kann. Der Rat beſchließt nun, 3000.— Mk. für derartige Arbeiten(Umbau des Rathauſes und des Heil⸗ mannſchen Anweſens ſowie Errichtung einer Staumauer am Landgraben) vorzuſehen, ſodaß der Auszahlung nunmehr nichts mehr im Wege ſteht. Die Voranſchlagungsberatung ſoll noch im Laufe des Monats November erfolgen. Hiermit war die Sitzung beendet. Der Rat beteiligte ſich hierauf geſchloſſen an der Gedächt⸗ nisfeier für die Kriegsopfer auf dem Ehrenfriedhof. Gedächtnisfeier auf Tiefhängendes Gewölk, herniedergehende Regentropfen, ein wilder Sturm fährt in die letzten Reſte des Laubes, überall das Sterben der Natur, uns das ewige Geſetz vom Werden und Vergehen verkündend, dieſe Symphonie des Vergehens umgab den geſtrigen Sonntag, der uns von Strömen menſchlicher Sorge und Traurigkeit geladen ſchien. Die ſchlanken Pappeln des Friedhofes rauſch⸗ ten im Herbſtſturm, als am geſtrigen Vormittag 12 Uhr der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mit dem Reichsbanner und dem Geſangverein Liederkranz mit ihren umflorten Fahnen unter Trauerakkorden in den Ehrenfriedhof einzogen, um die alljährliche„Gedächtnisfeier“ für die Ge⸗ fallenen abzuhalten. Trotz des ungünſtigen Wetters umſäumte ein tauſendköpfiges Publikum als die Herznahen das Viereck der Lyguſterhecke, die alle wieder mit Zeugen dieſer letzten Herbſt⸗ ehrung ſein wollten. Zu beiden Seiten des Ehrenmals gruppieren ſich die Fahnen, um das lorbeerbegrenzte, trauerumflorte und in ſchwarz⸗ rot⸗gold geſchmückte Rednerpult nehmen der Vor⸗ ſtand des Reichsbundes und die Ehrengäſte der Gemeinde, Bürgermeiſter Lamberth, Gemeinde⸗ räte Gärtner, Herſchel, Hofmann, Bender, Müller und Lahres Aufſtellung. Ein Choral der Feuer⸗ wehrkapelle legte ſich mit feierlicher Stimmung über die Leidvollen, dem ein in kindlichem Ge⸗ müt gut vorgetragener Prolog„Die Toten mahnen“ von dem Schulkind Lena Neff, folgte. Dann ſtimmten die Liederkranzſänger unter dem Stabe von Muſikdirektor Richard Müller die Weiſen „Den gefallenen Kameraden“ an, die wehmuts⸗ voll Allerſeelengefühle zum Ausdruck brachten. Der Vorſitzende des Reichsbundes, Kamerad Neff, hielt alsdann die Gedenkrede. Die Stunde des heutigen Gedenkens, ſo führte er aus, ſoll uns wieder Begegnung ſein mit dem Vergangenen, auf daß die Vergangenheit uns zur Gegenwart werde, zum Leitſtern für die Zukunft. Die Toten haben ihre Ehre in dem was ſie ſind, denn was mit Blut geſchrieben iſt, läßt ſich nicht auslöſchen, es läßt ſich weder vergrößern noch verkleinern. Die Größe der Toten liegt in dem unparteiiſchen Kampf, den ſie geführt haben, in dem es nicht um Worte, ſondern um Taten ge⸗ gangen iſt. Millionen und aber Millionen ſtark, war jene Maſchine, die ſo vieles nutzlos ver⸗ nichtete und vergeudete, was wir heute in einer Zeit, wie der gegenwärtigen, ſo ſehr fühlen müſſen. Denken wir deshalb immer fort an die großen Opfer des Krieges, denken wir, welch furchtbares Schrecknis der Krieg iſt, mit all ſeinen Unſchuldigen mit hineinreißt. Die Opfer und die Idee der Toten, ſie können nur einen Sinn bekommen, wenn wir uns alle hinfinden zu der Erkenntnis, zur Abkehr ſolch brutaler Gewalt, die ſich uns in ſolchem wirtſchaftlichen Elend offenbart hat. Wenn wir als Frontſoldaten es immer und immer wieder für unſere Pflicht halten, hier von dieſer Stelle aus das Bekennt⸗ nis zum Frieden zu betonen, ſo tun wir dies nicht aus Ueberredung heraus, ſondern es iſt unſere innere Ueberzeugung, die ihre Wurzel in dem Erlebnis eines unſagbaren Leidens hat. Mögen viele heute durch die politiſche verwor⸗ rene Zeit die Erreichung des Zieles zum Frieden hilfreich und gut“ gehandelt. Neben ſeinen für unmöglich halten, ſo werden wir uns an Die Toten des Weltkrieges! Reichsbanners einen Kranz nieder und gedenkt der unvergeßlichen Toten, über deren Gräbern nicht das„Vergeſſen“ ſtehen ſoll. ö Sänger des Liederkranzes ſangen voll Rührung das Lied Herzen ſenkten ſich, als die Muſik als Schluß das Lied vom guten Kameraden intonierte„Ich hat einen Kameraden“. uns immer wieder neu, der liebe Kamerad, den wir beweint haben; heute hat der Liedteil tiefen Sinn„Als wär's ein Stück von mir“. daß es nur ein einziges würdiges Gedenken der Toten gibt, indem wir für den Frieden kämpfen; dann ſind wir ein Stück von ihnen und ſie ein Stück von uns geworden. die Teilnehmer von der Feierſtunde zurück in's Leben und kurz vor Verlaſſen des Friedhofes zeigte ſich unſer einheimiſcher Flieger Pfützer, anſcheinend durch das ſtürmiſche Wetter mit Ver⸗ ſpätung, mit ſeinem Flugzeug über dem Ehren⸗ friedhof, um den Gefallenen mit ziemlicher Ziel⸗ ſicherheit einen Kranz abzuwerfen. für die Gefallenen ihr Ende gefunden, das zu dem, was wir mit eigenem Auge geſehen und einer würdigen Vorfeier von Allerheiligen und Allerſeelen geworden iſt. ö. dem Ehrenfriedhof. wir ſelbſt erlebt haben, nicht irre machen laſſen, denn wie ein Fels im umbrandeten Meer, wird die Wahrheit über die Wirklichkeit des Krieges ſtehen gegen eine Welt von Feinden, gegen Haß und Lüge, gegen die Irrlehre des Krieges, bis daß der Letzte ſich davon überzeugen muß, daß niemals auf einem Fundament der Zerſtörung und Vernichtung Glück und Wohlfahrt der Men⸗ ſchen erſtehen kann.„Der Krieg wird nicht durch das Dogma der Kirche geſchützt, er iſt nichts Uebernatürliches, er iſt ein Werk der Menſchen und weil er ein Werk der Menſchen iſt, wird er durch die Geſetze der Menſchen beſiegt werden, ſo wie einſt die töklich verheerenden Völkerkrank⸗ heiten der Peſt und Cholera durch den menſch⸗ lichen Geiſt und die Wiſſenſchaft in der Welt ausgerottet worden ſind. Das Erbe der Toten ſoll Frieden heißen. Die Forderung nach Frieden durch eine gerechte Verſtändigung und Gleichbe⸗ rechtigung muß angefichts der Greuel des letzten Krieges, angeſichts noch größerer Unmenſchlich⸗ keiten evtl. künftiger Kriege ſittliches Gebot für alle werden. So ſei uns heute wieder die Ver⸗ gangenheit eine Mahnung zur Einkehr, Vernunft und Menſchlichkeit, denn wir wollen eine Welt⸗ geſchichte nicht in Blut und Tränen, ſondern in Liebe und Verſtändigung beſchrieben wiſſen. Und das iſt vielleicht der ganze Sinn des Sterbens der Gefallenen, daß der Tod von Millionen eine Warnung ſein ſoll an die kommende Generation, eine Mahnung an die Jugend, ein Vermächtnis der Toten an die Lebenden,„bewahret das Volk und haltet den Frieden“, ſchloſſen die überzeu⸗ genden Worte, indem er zugleich für die Toten einen Kranz namens der Kriegsopfer niederlegte. Herr Bürgermeiſter Lamberth gedachte dann in bewegten Worten mit einer Kranzniederlegung namens der Gemeinde der Gefallenen, indem er es als eine Ehrenſchuld betrachtete, der Gefallenen zu gedenken, aus deren Treue wir ſittliche Kraft ſchöpfen wollen in unſeren ſchweren Tagen. Herr Peter Benz legte im Namen des Ein weiterer Muſikchoral folgte und die „Nun ſchlaft wohl“. Fahnen und Das alte Lied erſcheint denn es iſt nicht nur Wenn wir erfaßt haben, Unter einem nachhaltigen Eindruck kehrten Damit hatte wieder ein finnvolles Gedenken ertragsſteuer etwas erhöht und die Sonderge⸗ Gollesdienft⸗Ordunng der katholiſchen Gemeinde Viernheim Dienstag: Allerheiligen. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Veſper, Predigt, Allerſeelenandacht, darauf Prozeſſion nach dem Friedhof; darauf Gelegenheit zur hl. Beicht. In der alten Kirche: a ½9 Uhr hl. Meſſe. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Mittwoch: Allerſeelen. 6 Uhr hl. Meſſe. 9/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Anna Maria Krug geb. Winkenbach, Eltern, Schwiegereltern u. Angehörige. 1/8 Uhrbeſt. S.⸗A. für Jakob Adler 3., Ehefrau Anna Maria geb. Winkenbach, Tochter Maria, Sohn Joh. und Angehörige. 8 Uhr Requiem für alle ff der Pfarrei. Von 7 Uhr an ſind hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. 8 Uhr Requiem in der alten Kirche für alle F F der Pfarrei. Am Allerſeelentag ſowie an den folgenden Wochentagen ſind abends ½8 Uhr Aller- Seelen ⸗Andachten. Von Montag Mittag bis Dienstag Abend kann nach Empfang der hl. Sakrameute ein vollkom⸗ mener Ablaß für die Armen Seelen gewonnen werden, ſooft man die Kirche beſucht und 6 V. unſer u. 6 Ave Maria mit jedesmaligem Ehre ſ. d. V. nach Meinung des hl. Vaters betet. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Mittwoch, den 2. November 1932 Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielſtunde. Freitag, den 4. November 1932. Abends 8½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchen⸗ chors. Filmauffährung„St. Eliſabeth in unſeren Tagen“. Das Leben der heiligen Eliſabeth, das ſchöne Kunſtwerk in den Mauern Viernheims. Heute Montag und morgen Allerheiligen im Union⸗Filmpalaſt. Unter den großen Geſtalten, die im Mittelalter Geſchichte gemacht haben, hat keine ſo wie die Landgräfin von Thüringen das„Antlitz ber Erde erneuert“. Getrieben vom Feuer der chriſtlichen Religion hat ſie in einer rauhen, herzloſen Zeit eine Saat gelegt, die hundertfältige Frucht ge⸗ tragen, hat den Menſchen in ihrer und nach ihrer Zeit ein Beiſpiel gegeben, das hinausragt wie ein leuchtendes Fanal über alle Großtaten der Geſchichte, der Kunſt und Wiſſenſchaft, der Po⸗ litik und Wirtſchaft, ein Beiſpiel der alles über⸗ windenden und alles heilenden chriſtlichen Näch⸗ ſtenliebe. Sie iſt die Patronin der Karitas geworden, unſere National⸗Heilige,„Gloria teu⸗ toniae“, der Ruhm Deutſchlands— die ſtille demütige Frau mit dem Korb voll Armenbrot — St. Eliſabeth. Die Welt, nicht allein Deutſchland, ſchickt ſich an, 700 Jahre nach ihrem Tod ihr einen Blumenkranz der Verehrung und der Dankbarkeit zu winden. Ihre Zeit wird wieder vor uns lebendg, die Orte, in denen ſie gelebt und gewirkt, treten nun in unſeren In⸗ tereſſenkreis, das ſchöne Ungarland, das uns die Perle geſchenkt, die Burgen und Städte in un⸗ ſerem deutſchen Mittelgebirge, Marburg, Eiſenach, Kreuzburg, Wartburg, Neuenburg, Reinhardts⸗ brunn, wir wollen ſie ſehen und den Spuren der Heiligen folgen; Perugia und Aſſiſſi, von wo aus ihre reiche Seele durch die Ideen und Taten des„Bruder Franz“ befruchtet wurde, auch ſie ſind Steinchen in dem grandioſen Mo⸗ ſaikgemälde, aus dem die Fürſtin herausragt und herüberleuchtet in unſere not- und kummervolle Zeit, die nur an ihrem Geiſt geneſen wird. Der Film„Sankt Eliſabeth in unſeren Tagen“ hat verſucht, mit der Kamera all die lieblichen Bilder aus ihrem Leben und aus ihrer Umge⸗ bung zuſammenzufangen und das Bild ihres ganzen Lebens und ihres Wirkens bis in unſere Zeit als einheitliches Geſamtwerk vor unſeren Augen erſtehen zu laſſen; er zeigt uns die Welt des XIII. Jahrhunderts und unſere moderne Zeit, den Eliſabeth⸗Gedanken vor 700 Jahren und heute, er will uns Führer ſein durch ihr ſchönes Leben und ein beſcheidenes Blümchen am Grabe der größten Frau des Mittelalters, der völkertümlichſten Heiligengeſtalt des deutſchen Vol⸗ kes.— Ueberall ausverkaufte Häuſer; der gro⸗ ßen Aufführung wegen 40 9 50& 70. Beſucht das heilige Wunder von! 5 2 N ente 2 Blätter . die Umbildung 6 Fachminiſterien.— Wohlfahrtsminiſtetium ſidenten auf Grund der Dietramszeller Er⸗ mächtigungsverordnung erlaſſene zweite Ver⸗ ordnung zur g g 5 Betwaltung in Preußen beſtimmt folgende 10 Finanzminiſterium, d. 4.**— 27 und Volksbildung, 5. das Miniſterium für Wirtſchaft und Arbeit, 6. das Miniſterium für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten. aufgehoben. Aufgaben und Zuſtändigkeiten des Miniſterpräſidenten bleiben unberührt. a tung werden die Zuſtändigkeiten der verſchie⸗ ſteht noch nicht ganz feſt, doch dürften fol⸗ zwar: der Staatsregierung erfolgt und bereits wäh⸗ Karlsruhe wird mitgeteilt: Neichskanzler der badiſchen 1 der Staatsverwaltung. wird aufgehoben. Berlin, 31. Oktober. Die nach der Beſprechung beim Reichsprä⸗ Vereinfachung und Verbilligung echs Fachminiſterien: feen; bas Miniſterium des Innern, 2. das 3. das Juſtizminiſterium, das Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt Das Miniſterium für Volkswohlfahrt wird Entsprechend dieſer Umbildung der Verwal⸗ denen Miniſterien neu geregelt. Die Beſetzung dieſer Miniſterien ende Ernennungen erfolgen:. 5 Zu Reichsminiſtern ohne Geſchäftsbereich Dr. Bracht und Staatsſekretär a. D. Dr. Popiz. Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte als preußiſche Miniſter drei Reichsminiſter und Inne nes: Reichsminiſter Dr. Bracht, Finanzen: Reichsminiſter Dr. Popitz, Land wirtſchaft: Reichsernährungsminiſter v. Braun. Wirtſchaft und Arbeit: Staatsſekretär Dr. Ernſt, Kultus: Univerſitätsprofeſſor Dr. Kaehler⸗ Greifswald. Juſtiz: Oberlandesgerichtspräſident Dr. Anz⸗ Kaſſel. Die drei Letztgenannten würden ihre bis— herigen Dienſtſtellen beibehalten und zunächſt nur bis auf weiteres beurlaubt werden. * „Eingriff in das Hoheitsrecht“. Eine Erklärung des Miniſterium Braun. Berlin, 31. Oktober. Gegen die Aufhebung des Wohlfahrtsmini⸗ ſteriums wendet ſich das Miniſterium Braun in einer Erklärung, in der es u. a. heißt, daß eine Verringerung von der preußiſchen Regierung ſchon beſchloſſen geweſen, daß ſie aber an der Durchführung durch die Ab⸗ ſetzung gehindert worden wäre. Die neue Ver⸗ ordnung wäre ohne Fühlungnahme mit rend der Beſprechung des Miniſterpräſidenten Braun beim Reichspräſidenten gedruckt wor⸗ den. Damit habe die Reichsregierung nach Auf⸗ faſſung der preußiſchen Staatsregierung in ein unveräußerliches Hoheitsrecht der preußi⸗ ſchen Staatsregierung eingegriffen. Für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung iſt ein ſolches Vorgehen des Reichskommiſſars keinesfalls erforderlich. Die ſogen. Dietramszeller Ermächtigungs⸗ verordnung des Reichspräſidenten gebe nicht dem Reichskommiſſar ſo dern der Landesre— gierung das Recht Notverordnungen zu er⸗ laſſen. Nach der Entſcheidung des Staatsge⸗ richtshofes wäre aber Landesregierung nur die preußiſche Staatsregierong. Kindenburg an Bayern. Antwort auf das Proteſttelegramm. Berlin, 31. Oktober. Auf das Proteſttelegramm der bayeriſchen Regierung hat der Reichspräſident dem Reichs⸗ kanzler aufgetragen, der bayeriſchen Regierung mitzuteilen, daß ihre Beſchlüſſe von falſchen Zweites Blatt— Montag, 31. Oktober 1932 Von Baum und Strauch fiel Blatt um Blatt. Stumm und ſtill ſteht der Wald, leer und teilnahmslos und in grenzenloſer Ein⸗ ſamkeit warten die weiten Fluren und Auen auf den kommenden Winter. Unter grauem Himmel ſpielen ſich trübe Tage ab, Tage wie ſie der November liebt, Tage voll Melancho⸗ lie und Trauer. In dieſe Zeit des Welkens und Sterbens in der Natur hat die Kirche das Gedenken an die Verſtorbenen gelegt, ſeitdem im Jahre 998 Abt Odilo von Clugny in allen Benedik⸗ tinerklöſtern ein allgemeines Seelenfeſt am 2. November aufgebracht und Papſt Johann XIX. es 1006 für die ganze katholiſche Kirche eingeführt hat. Dem Feſt Allerſeelen wurde ſpäter das Feſt Allerheiligen für den 1. No⸗ vember zu Ehren aller Heiligen und Märty— rer hinzugefügt. 9 858 „Ein Tag im Jahr iſt den Toten frei“. Zu den Toten in allen Friedhöfen landab und landauf ſtrömen die Beſucher in zahlloſen Scharen. Es iſt, als ob eine gigantiſche Völ⸗ kerwanderung eingeſetzt hätte, wenn die Le⸗ benden zu den Toten kommen. Alle Hügel ſind geſchmückt. Blumen und Kränze tragen ſie als letzte Zeichen der Liebe, der Pietät und der Dankbarkeit. Es brennen der Ker— zen und Laternen gar viele unter Kreuzen und Namen. Da werden Bilder der Erinnerung wach an gemeinſames Schaffen und Kämpfen, Lieben und Sorgen, an Weggenoſſen alt und jung, groß und klein. Weh erfüllt die Herzen um die Vergänglichkeit alles Irdiſchen. Reue regt ſich um begangenes Unrecht und ver⸗ ſäumte Zeit und Gelegenheit, Liebe zu üben und Wohltat zu ermeiſen. Kahnte ſich wirk⸗ Schloßz und degeben ſich zu Fuß über die alte Fahrbahn der Bruce zum Pfalzbau nach Lud⸗ wigshafen. Nach Schluß des Feſtaltes in Ludwigshafen begeben ſich ſämtliche Feste teilnehmer zu Fuß über die zur Straßenbrücke umgebaute alte Eiſenbahnbrücke zurück zum Mannheimer Schloß. Deutſche Tagesschau. Königsberger Terror vor Gericht. Vor dem Sondergericht Königsberg begann der Prozeß gegen 19 Nationalſozialiſten, die beſchuldigt werden, an den Terrorakten vom 1. Auguſt beteiligt geweſen zu ſein. Zunächſt wird gegen 11 Angeklagte verhandelt, denen vorgeworfen wird, einen zweistöckigen 9 pen und eine Laube vorſätzlich in Brand ge⸗ ſteckt und mehrere Wohngebäude beſchädigt zu haben. Der Angeklagte Hans Günther, den man als Rädelsführer anſieht, erklärte, er verweigere die Aussage. Die übrigen Ange⸗ klagten ſchloſſen ſich der Ausſageverweigerung an. f 5 Neue Gemeindefinanzordnung in Preußen. Wie verlautet, liegt der preußiſchen kommiſ⸗ ſariſchen Regierung eine neue Gemeindefinanz⸗ ordnung vor, die in gemeinſamer Beratung mit den kommunalen Organiſationen, insbe⸗ ſondere mit dem preußiſchen Städtetag aus⸗ gearbeitet worden iſt. Die Vorlage ſoll eine Stärkung der Befugniſſe der Magiſtrate 1200 genüber den Gemeindevertretungen vorsehen und ſoll mit einer Haushaltskaſſen⸗ und Rech⸗ nungsordnung für die Gemeinden verbunden werden. e Hitler verteidigt Prinz Auguſt Wilhelm. In der Nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz veröffentlicht Adolf Hitler zu der Auslaſſung der Reichspreſſeſtelle Stahlhelm des Vorausſetzungen ausgingen. Die geplanten Maßnahmen der Reichsregierung hielten ich durchaus innerhalb der Aufgaben, die dem Staatskommiſſar durch das Arteil des Stagts⸗ gerichtshofes zugewieſen worden ſeien. Besuch Papens in Baden. a Teilnahme an der Einwei ung der Rheinbrücke. Mannheim, 30. Oktober. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird der Herr Regierung am Samstag, den 19. November d. J. einen Beſuch abſtatten. Im Anſchluß an dieſen Be⸗ ſuch wird ſich der Herr Reichskanzler mit den Mitgliedern der badiſchen Regierung in den Mitlagsſtunden nach Maunheim begeben, um bart der Einweihung der neuen e Mannheim— Ludwigshafen anzuwohn n. 0 teilen die Preſſeſtellen der Städte Mannheim und Ludwigshafen ergänzend mit: Die feierliche Uebergabe der neuen Rhein⸗ brücke durch die Deutſche Reichsbahngeſell⸗ akt an die Länder Baden und Bayern ſeu⸗ t um 14 Uhr auf dem Platz vor den Pfalzbau in Ludwigshafen ſtatt. Die Feſtteil⸗ nehmer aus Ludwigshafen verſammeln ſich dort. Die Feſtteilnehmer aus Mannheim ſam⸗ mein ſich um 13.30 Uhr im Mannbeimer Wie nunmehr feſtſteht, folgende Erklärung:„Die Leitung des 5 U helm hat es für nötig erachtet, Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen dafür, daß dieſer ſich in die Millionenbewegung derjenigen einreihte, die durch ihre Arbeit die einzige Vorausſet⸗ zungen für eine deutſche Erhebung ſchufen, an⸗ zugreifen und zu beſchimpfen. Mit dieſem erbärmlichen Verſuch iſt der Prinz, deſſen un⸗ eigennützige Arbeit am Aufbau einer deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft wir alle kennen, ung deutſchen Männern erſt recht ans Herd age: wachſen. Letzte Antwort auf, dieſen Buben⸗ ſtreich wird die Zukunft geben. Die Unruhen in Königsberg. S A.⸗Führer zu Zuchthaus verurteilt. Königsberg, 31. Oktober. Vor dem Sondergericht hatten ſich 19 An⸗ geklagte im Alter von 18 bis 25 Jahren wegen der Anſchläge auf Tankſtellen in der Nacht nach der Wahl am 31. Juli zu ver⸗ antworten. Die Angeklagten erklärten ſämt⸗ lich, daß ſie zur Sache ſelbſt nichts zu ſagen ätten. 5 7 Angeklagte wurden der verſuchten ſchweren Brandſtiftung in Tateinheit mit voll⸗ ( endeter einfacher Brandſtiftung, SA.⸗Führer Burow der Anſtiftung für ſchuldig befunden. Butom erhielt i Kahr und 6 Monate Zucht⸗ Allerheiligen— Allerſeelen. Ein Tag im Jahr ist den Toten ſrei.— der Gang auf den Gottesaler. lich der Streit, in dem man einſt auselnan⸗ derging? Was ſind jetzt die, vor denen wir uns einſt fürchteten, und die, zu denen wir glaubten, herabſehen zu können? Alle gleich macht der Tod. Dem Chriſten bedeutet das Grab nichts Schreckliches, ihm iſt es nur die Ausgangs⸗ pforte zur anderen Welt und gerade an Gräbern ſind die ſchönſten Worte der Hoff⸗ nung und der Liebe aufgeblüht, die die menſchliche Geſinnung und die menſchliche Sprache kennt.„Die Liebe höret nimmer auf“— verkünden die Inſchriften und Blu⸗ men.„Es gibt ein Wiederſehen“— in gol⸗ denen Lettern ſteht es geſchrieben, und das Grün der Tannen gibt das Wort hoffnungs— voll und troſtreich weiter, vielleicht iſt es nur dieſe Hoffnung einzig und allein, die verweinte Augen trocknet und den Zurückge⸗ bliebenen neuen Lebensmut verleiht.„Frie- de“— welch ein wahres, tröſtendes Wort! Ja, der Friede des Ewigen wohnt hier, wer unter ſeinen ſanften Fittichen ſchläft, iſt für immer dem Streit und Hader der Welt ent⸗ rückt, dieſes Ackers Schollen ſind heilig. Wohin wir blicken, überall ſehen wir das erſchütternde Bild der irdiſchen Vergänglich⸗ keit. Das geiſtige Auge aber ſchweift jenſeits der verarmten Erde und des wolkenverhan⸗ genen Himmels hinauf zu den unvergäng⸗ lichen Wahrheiten, die uns der Glaube ſpen⸗ det, heute mehr denn je eine Quelle der Kraft und Zuverſicht, des Troſtes und der Güte.„Sie werden auferſtehen“, ſagt uns die Religion. So ſpannt ſich eine gewaltige Brücke von den Friedhöfen der ganzen Welt hinüber zu den letzten Dingen des Lebens, der Ewigkeit. haus. Die übrigen Gefangnisſtraſen von 1 Jahr bis 5 Monaten. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Politischer Totſchlag. Hamburg, 31. Okt. Im Stadtteil Eims⸗ büttel in der Fruchthalle kam es zu eiſter Schlägerei zwiſchen Reichsbannerleuten und einigen Nationalſozialiſten. Im Verlaufe dieſer Schlägerei blieb ein Reichsbannermann tot am Platze. Eine zweite Perſon erlitt einen Oberarmſchuß. Bei ſchweren Juſammenſtößen in den Stadtteilen Hammerſtein und Barm⸗ beck wurden am Sonntag abermals ſieben Perſonen ſchwer und zahlreiche leicht verletzt. Poſtfiugzeng funkt 595. Apparat und Beſatzung gerettet? Berlin, 31. Oktober. Das auf der Strecke London— Köln ver⸗ kehrende Poſtflugzeug D 2017 funkte etwa eine halbe Stunde nach ſeinem Start in Lon⸗ don SOS.⸗Rufe. Da ſich die Maſchine in der Nähe des Kanals befinden mußte, wurde der Küſtenwachtdienſt benachrichtigt, doch ge⸗ lang es bei dem ſtürmiſchen Wetter nicht eine Spur zu finden. 5 Nach einer in Berlin eingegangenen Mit⸗ teilung des engliſchen Luftfahrtminiſteriums ſollen Maſchine und die zwei Mann Beſat⸗ zung von einem Dampfer gerettet worden ſein. Die Unterſuchung Thereſe Neumanns. Amberg, 30. Oktober. Aus München liegt bei den kirchlichen Stellen eine Nachricht vor, gegen den Prinzen Auguſt Wilhelm von Preußen e Freiſinger Biſchofskonferenz die Rede war, wonach Thereſe Neumann in Konnersreuth die kliniſche Unterſuchung, von der in den letzten Tagen im Zuſammenhang mit der hinnehmen wolle. Es ſei möglich, daß die Un⸗ Würz⸗ kerſuchung in der Univerſitätsklinik burg ſtattfinde. Todesurteil. Sühne für beſtialiſchen Mord. Deggendorf, 30. Oktober. Das Schwurgericht verurkeilte den Dienſt. knecht Fraundorfer aus Salzdorf zweimal zum Tode. Frauendorfer halle am 6. Dezem- ber v. J. in Oberbubach(MRiederbayern) die Krämerstochter Babelte Frey und deren drei⸗ einhalb Jahre alte Nichte auf beſtialiſche Weiſe ermorderk und die Kaſſe des Krämer ladens mit einem Betrag von 35 Mark ge- raubt. Furchtbare Bluttat eines Abgewleſenen. 3 Tote, 1 Schwerverletzter. Luxemburg, 30. Oktober. Eine furchtbare Bfuttat ſpielte ſich in der Nacht in dem Dorf Reichlingen ab.. Ein 22jähriger ſunger Mann drang in Wohnung eines Gaſtwirks ein und töktele die ſchüſſe. während er eine älfore Tochler lehens die · ſen und die jüngſte Tocher durch Revolver gefährlich verletzte. Es handelt ſich um einen Racheakt, da die Heiratsanträge des Mör⸗ ders abgewieſen worden waren. Als der Tä- ler in ſeine Wohnung zurückkehren wollte und ſich von Gendarmen umftellt ſah, ſchoß er ſich eine Kugel in den Kopf. der grözte Dampfer der Welt. Paris, 30. Oktober. Der franzöſiſche Ueberſeerieſe„Normandie“ lief in St. Nazaire von Stapel. Die franzöſi⸗ ſche Preſſe hebt hervor, daß der Dampfer das größte, ſchnellſte, ſchönſte und luxuriöſeſte Schiff der Welt ſein werde. Die„Normandie ſſt 313 Meter lang und 36 Meter breit. Der Ozeanrieſe ſoll 30 Knoten laufen und die Strecke Le Havre Newyork in 100 Stunden zurücklegen können. Die„Normandie wird mit 75000 Tonnen eine größere Waſſerver⸗ drängung haben als der in England auf Kiel gelegte Ueberſeerieſe, deſſen Bau eingeſtellt worden iſt. Mit den Offizieren und der Be⸗ ſatzung zuſammen werden 3400 Perſonen an Bord genommen werden können. Die Bau⸗ koſten werden auf 750 Millionen Franken 1 0 geſchätz be Schaughal⸗Erpreß entgleiſt. 90 Tote? gondon, 30. Oktober. Der Schnellzug Nanking⸗ Schanghai iſt nach Bidtterne ban aus Schanghai bei Sou⸗ chon enigleiſt. Der Zugführer halte die Hal⸗ teſignale, die Rotkenbauarbeiter gaben, über; ſehen. Die Zahl der Token und Verwundelen wird auf etwa 90 geſchähk. Chinas Kronſchatz wird verlauft. Schanghai. 30. Oktober. Nach Berichten chineſiſcher Blätter wurde MarſchallTſchiang⸗ kaiſchek die Abſicht zugeſchrieben, daß er der chineſiſchen Finanzſchwierigkeiten durch den Verkauf eines Teils der Koſtbarkeiten que dem Schatz der kaiſerlichen Paläſte in Pe⸗ king Herr werden wolle. Der Ausſchuß für den Muſeumsſchutz teilt jetzt mit, daß aus dem chineſiſchen Kronſchatz bereits Juwelen und Kunſtgegenſtände im Geſamtwert von faſt 350 Millionen Dollar na ch Ameriko verkauft worden ſeien. Neues aus aller Welt. Biſamratte bedroht Augsburgs. Im Bezirk Augsburg Stadt und Land wurden nach amtlicher Feſtſtellung in den letzten zwei Mo⸗ naten wiederum zehn Biſamratten erlegt, darunter zwei Alttiere und acht Jungtiere. Dies iſt ein Beweis dafür, daß Schwaben durch den gefährlichen Nager ernſtlich be⸗ droht iſt. Erkrankung nach Traubengenuß. In Baiersdorf Mittelfranken) ſind nach dem Genuß von Weintrauben ſämtliche Kin⸗ der einer Familie kt. Die Trauben hatten die Kinder vom Rebſtock an der Haus⸗ wand gepflückt. Eigenartige Verteidigung. Der Automecha⸗ niker Karl Pöllath in Kemnath hat ſich eine eigenartige Verleidigung angeeianet. Nach kurzem Wortwechſel in einer Wirt- ſchaft überfiel er den Sattlermeiſter Schöpf und biß ihm die Stirne durch. Schöpf, der eine klaffende Wunde erhielt, mußte noch in der Nacht ärztliche Hilfe inAnſpruch nehmen. Vor einiger Zeit hatte Pöllath einem hieſi⸗ gen Wagnermeiſter die Hand zerbiſſen. Mädchen in den Main geworfen. Am 5. September wurde die Leiche der 21 jährigen Landwirtstochter Anna Karch von Abersfeld aus dem Main oberhalb Schweinfurt gelän⸗ det. Nach einer Veröffentlichung des U ſuchungsrichters beim Landgericht Schwein⸗ furt beſteht dringender Verdacht, daß die Karch nicht freiwillig den Tod geſucht hat, ſondern zur Nachtzeit an den Main gelockt und dort beſeitigt worden iſt. Großfeuer.— 100 000 Mark Schaden. In der mit reichen Erntevorräten gefüllten Scheune desLand⸗ undGaſtwirts Franz Popp in Kaltenhauſen brach Feuer aus, das ſich infolge des heftigen Windes ſehr raſch ausbreitete und auf die Nachbargebäude übergriff. Die Gaſtwirtſchaft, ein zweites Wohnhaus mit Stallungen, zwei Scheunen und ein Schuppen brannten bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden beläuft ſich auf ca. 100 000 Mark. Fünfjähriger erſchießt ſein Schweſterchen. In Goldau bei Baſel hat das fünfjährige Söhnchen des Gärtnermeiſters Martin Uhr ſein vierjähriges Schweſterchen erſchoſſen. Während der Vater auswärts arbeitete und die Mutter in der Küche beſchäftigt war, blieben die Kinder allein im Zimmer. Dort öffnete der Knabe ein verſchloſſenes Käſtchen, in dem er eine Piſtole des Vaters fand. Als er nun damit ſpielte, ging ein Schuß los. welcher Leber und Lunge des Mädchens durchbohrte, ſo daß es kurz darauf ſtarb. F „57 5 8 rc 5 5 N 4 1„Die Wette um Eva“ 2 Copyright by Martin 7 5.— 4 1. Fortſetzung 0 Nachdruck verboten. Chriſtine, breit und behäbig, mit gutmütigem, röt⸗ lichem Geſicht, war eifrig bei der Sache. Sie ſtellten ein Menü zuſammen, das der Küche wirklich alle Ehre machte. Chriſtine beherrſchte die Kunſt, aus wenigen Vorräten viel herſtellen zu können. Zudem war ſie eine wahre Künſtlerin in ihrem Fach. „Und morgen gibt es junge Hähnchen mit Schoten. Das ißt der gnädige Herr für ſein Leben gern“, ſagte Chriſtine noch ganz zuletzt. b Eva ſtreichelte ihr die Wangen.„Liebe, Getreue!“ Dann ging ſie, und Chriſtine ſchaffte mit unermüd⸗ lichem Eifer. Für wen tat ſie es denn überhaupt? Doch nur für das Blondchen! Für den gnädigen Herrn allen⸗ falls noch. Die gnädige Frau und das gnädige Fräulein Brigitte? Du lieber Gott, für die beiden gewiß nicht! Dieſer Stolz und dieſe Launen, einfach fürchterlich! „Wenn doch man bloß das Goldkind einen Mann be⸗ käme, der es hier herausnimmt“, flüſterte die alte Chriſtine bei ihrer Arbeit ein paarmal vor ſich hin. Eva ging wieder auf die Veranda, packte dort ihren Korb zuſammen und wartete dann auf Mutter und Schweſter, um ihnen ein wenig behilflich zu ſein. Brigitte kam zuerſt. Ihr verblühtes, hochmütiges Ge⸗ ficht war der Schweſter zugewandt, und ein faſt gehäſſiger Zug kam in ihre dunklen Augen. Sie mißgönnte der jungen Schweſter die Jugendfriſche und Schönheit. Sie faßte es noch immer nicht, daß ſie nun ſchon faſt dreißig Jahre alt war und daß ſie hier in dieſem Winkel leben ſollte— ſie, der einſt alles zu Füßen lag. Es zuckte wie Ekel um den Mund Brigittes, als ſie an dem zierlich gedeckten Tiſch Platz nahm. Ohne ein Wort des Dankes ließ ſie ſich die Fürſorge ihrer Schweſter ge— fallen. Und auch die Mutter, die ein paar Minuten ſpäter kam, ſaß mit derſelben verdroſſenen Miene am Tiſche. Beide Damen hatten aus dem Zuſammenbruch ihre koſt— baren Toiletten gerettet und trugen ſie nun im Hauſe auf. Nach dem Frühſtück ging die Mama ins Zimmer, um die Zeitungen zu leſen. Brigitte aber ging, mit einem Buche in der Hand, unter die Birken, die ganz hinten im Garten ſtanden, und legte ſich dort in ihre Hängematte. Als ſie ſich allein ſah, holte Eva wieder ihren Korb her— vor und machte ſich an die Arbeit. Dabei dachte ſie, daß es doch recht gut ſei, daß ihnen außer dem Hauſe noch eine kleine Rente blieb, die der derzeitige Beſitzer den Hagens zu zahlen hatte. Sie wußte ja nicht, daß nur ſie allein der Grund war, daß dieſe Rente zugeſtanden wurde, als Herr Kardorf senior ſie, ohne daß ſie das wußte, kennengelernt hatte. Ludwig Kardorf hatte ſie beobachtet, wie ſie dem alten Hofhunde die Pfote verbunden, ihm das zottige Fell ge— ſtreichelt und ihm dann Zucker gegeben hatte. Kardorf hatte nichts, gar nichts für dieſe hochmütige Familie übrig, die noch jetzt tat, als ſei es eine Schande, daß gerade Ludwig Kardorf mit ſeinem ehrlich erworbenen Geld Schloß Hagenhöhe an ſich brachte. Und er hatte gar keine Urſache, den Hagens auch nur die geringſten Zugeſtänd— niſſe zu machen. Aber als er Eva ſah, da ſagte er die kleine Rente zu. Es war merkwürdigerweiſe plötzlich ein Ueberſchuß vor⸗ handen, und da wurde eben dieſe Rente vereinbart. Und Eva und ihr Vater waren ſo froh, daß ſie nun nicht den reichen Verwandten, den Grafen Holfer, um Hilfe zu bitten brauchten. Sie hatten keine Ahnung, daß ſie indirekt doch nur von der Gnade des Herrn Kardorf lebten, der dieſe Gnade lediglich um der blonden Eva willen übte. * 0 5 Eva von Hagen ging eines Tages frühmorgens allein ſpazieren. Sie konnte nicht mehr ſchlafen, wenn draußen die Sonne ſchien und die Vögel zwitſcherten. Es war einſam, aber Eva fürchtete ſich nicht. Und drüben, auf Hagenhöher Flur, waren ja auch bereits Leute an der Arbeit. Weit weg war es allerdings. Auf der Waldwieſe ſtanden die Rehe, äugten nach allen Seiten und ſchritten dann zu dem Waldwaſſer, das, aus dem Dickicht kommend, die ſaftige Wieſe durchſchnitt. Eva hatte ihre helle Freude an den zierlichen, ſchlanken Tieren. Und ganz behutſam trat ſie auf, um ſie ja nicht zu verſcheuchen. Plötzlich erſchrak ſie bis ins Herz hinein. Drüben wurde die hohe Geſtalt eines Jägers ſichtbar. Eva von Hagen ſtand wie gelähmt da. Die Rehe! Ihre Rehe, ſie ſchwebten in Gefahr! Drüben funkelte der Lauf einer Büchſe. Eva wußte nicht, was ſie tat, als ſie laut in die Hände klatſchte. In wilder Flucht jagten die Rehe in das Dickicht zurück. Mit großen Schritten kam der Jäger auf ſie, die regungslos unter der großen Eiche ſtand, zu. „Guten Morgen! Darf ich fragen, in weſſen Dienſt Sie mir das Wild verſcheucht haben?“ a Eine laute, befehlende Stimme! Ein paar große, dunkle Augen, die mit ſpöttiſcher Frage an ihr hingen. Eva von Hagen raffte ſich auf. „Guten Morgen! Verzeihen Sie mir, bitte, doch ich— die Rehe ſind meine Lieblinge. Ich habe ſie den ganzen Winter hindurch gefüttert. Es iſt immer dasſelbe Rudel, und da tat es mir ſo leid, daß eines davon dem Tode ge⸗ weiht ſein ſollte.“ Er kam näher. „Wer ſind Sie denn eigentlich?“ Eva von Hagen zuckte zuſammen. Wie ſprach man zu ihr! Was wagte dieſer Fremde? Der Stolz der Dame regte ſich. Eva richtete ſich hoch auf und ſagte: „Mein Name tut nichts zur Sache. Im übrigen bin ich gewöhnt, daß ein Herr ſich zuerſt mir vorſtellt. Doch wir haben kaum noch etwas zu beſprechen.“ Ein Neigen des blonden Kopfes, und Eva von Hagen ſchritt an dem bochgewachſenen Fremden vorüber. Er ſtutzte erſt, dann verneigte er ſich ſpöttiſch und ſah Was war denn das für eine kleine Krabbe? Harald Kardorf überlegte noch eine Weile, dabei aber immer der ſchlanken Mädchengeſtalt nachblickend. War ſie vielleicht die Tochter des Pfarrers oder Lehrers drüben aus dem Dorfe? Zu dumm, daß er ſeinen Beſuch bei den Honoratioren immer wieder aufgeſchoben hatte. Direkt angeekelt hatte es ihn, dort hinzugehen. Man würde ja vor Langeweile ſterben müſſen. Er ſelbſt wenigſtens würde inmitten braver Häuslichkeit und ſelbſtgehäkelter Deckchen und Läufer verrückt werden. Freilich, hingehen mußte er wohl bald. Er war nun einmal hier der Patronatsherr, und da erwarteten die guten Leutchen das eben von ihm. Doktor Harald Kardorf ärgerte ſich ſchwer, daß ihm die ſichere Beute entgangen war. Der Bock war prächtig ge⸗ weſen, und er hatte ihm ſo ſchön zu Schuß geſtanden. Kam das Mädel und verſcheuchte ihm das Wild. Was ihr nur eingefallen war? Solch weichherziges Dingelchen! Und hübſch war ſie geweſen! Geradezu gefährlich hübſch! Ach was, hübſch! Schön war ſie mit ihren wunderbaren blauen Augen, dem goldblonden Haar und dem grazilen Wuchs. Er hätte ihr ſollen eine Strafe auferlegen. Sie hätte ſich küſſen laſſen müſſen von ihm! Harald Kardorfs heißes Blut regte ſich. So lange war er jetzt ſchon hier in dieſem Winkel, hatte kein Weib be⸗ rührt, war nur eifriger Landwirt und Jäger geweſen. Und nun ein ſchönes, junges Mädel vor ihm ſtand, ihm direkt in den Weg lief, ließ er es laufen. Das konnte ihm, dem tollen Kardorf, paſſieren! Sehr verärgert wandte Kardorf ſich dem Walde wieder zu. Gut, daß wenigſtens Haſſeleck und Johnſen ſeine Begegnung mit dem Mädchen nicht mit angeſehen hatten. Mit großen Schritten ging er jetzt dahin. Hinter den Bäumen an der Lichtung begrüßte ihn fröhliches Gelächter. „Wir dachten ſchon, wir könnten ein pikantes Schauſpiel haben. Aber du ſcheinſt ſchon total verbauert zu ſein, mein lieber Harald“, ſagte Haſſeleck und lachte noch immer. „Oder biſt du abgeblitzt? Beinah ſchien es mir ſo.“ Kardorf lachte mit, aber in ſeinen Augen zuckte es auf. War das Mädel eine Sommerfriſchlerin? Egal, nun mußte er ihr näherkommen, nun gerade! „Laßt es gut ſein, ihr ſollt nicht um euer Schauſpiel kommen, falls die Kleine hier in dieſe Gegend gehört“, ſagte er wegwerfend. Sie nahmen ſeine Worte mit erneutem fröhlichen Ge⸗ lächter auf. „Aber laß uns nicht zu lange zappeln, du biſt uns wirk⸗ lich irgend etwas Beſonderes ſchuldig, lieber Harald. Wenn du verheiratet wäreſt, dann könnteſt du wenigſtens ab und zu eine Feſtlichkeit veranſtalten; es ſoll auf den umliegenden Gütern nette Mädels geben. Aber zu dir flotten Junggeſellen kommt ja kein Menſch. Da müßteſt du dir zumindeſt erſt noch eine ehrbare Hausdame zulegen. Nun entſchädige uns durch etwas anderes.“ Der hübſche, leichtſinnige Johnſen ſagte es heraus⸗ fordernd. „Wir werden ja ſehen: mehr wie hübſch war die Kleine. Es kommt darauf an, ob ſie überhaupt noch einmal kommt.“ Harald Kardorf hatte es zwiſchen den Zähnen geſagt. Dann ſetzte er hinzu:„ „Wollen wir hier ſtehenbleiben, und was gedenkt ihr überhaupt zu ſchießen?“ „Kann man vorher nie wiſſen. Haſſeleck hat im vorigen Winter bei Landel, du weißt ſchon, bei dem oſtpreußiſchen Baron— ja, da hat er ſtatt eines Haſen eine Katze ge⸗ ſchoſſen. Au, du, aber die Wahrheit iſt immer bitter, des⸗ wegen brauchſt du mich noch lange nicht ſo heimtückiſch von hinten anzurempeln.“ Kardorf lachte. Und in höchſt angeregter, fröhlicher Stimmung ſchritten ſie weiter. 21. 135*. Eva von Hagen aber war nach Hauſe gelaufen. Im tiefſten Winkel des alten Gartens ſaß ſie und ſuchte ſich Rechenſchaft zu geben über das, was plötzlich in ihr vor⸗ ging. Noch immer glaubte ſie, die Nähe des Fremden zu fühlen, glaubte ſie, ſeine dunklen Augen, die in den ihren brannten, zu ſpüren. Wer war der Jäger? Zu den ſtaat⸗ lichen Forſtbeamten gehörte er nicht. Die kannte ſie alle, und die waren jederzeit höflich zu ihr und behandelten ſie ganz als Dame, dafür ſorgte ſchon der alte, biedere Ober- förſter. Der neue Beſitzer von Hagenhöhe! Eva fuhr entſetzt in die Höhe. Wer hatte denn jetzt geſprochen? Ganz einſam war es um ſie her. Drüben im Stall brüllte die Kuh, die ihr Futter haben wollte, und da hörte ſie auch ſchon die Stimme Karls, der ſoeben die Ställe geöffnet hatte. Herr Kardorf! Er ſollte ein Gewaltmenſch ſein! Ihr Vater hatte ſo über ihn geſprochen. Und er hatte recht! Ein Gewaltmenſch war es, der ihr heute begegnet war, und alſo würde es auch wohl dieſer Herr Kardorf ſein. Daß ſie darauf nicht gleich gekommen war! Eva vergrub ihr Geſicht in den Händen. Jetzt durfte ſie alſo nicht einmal mehr allein ſpazieren gehen. Es war gefährlich geworden. Dieſer Mann ſchien die Formen, die man einer Dame gegenüber doch mindeſtens zu wahren hat, nicht zu kennen, oder aber— er war eben ſo weit Gewaltmenſch, daß er ſich ſeine Geſetze ſelbſt diktierte. Seltſam, wie heiß es ihr plötzlich war! Und dabei ſah ſie noch immer dieſe dunklen Männeraugen mit über⸗ 9 Spott, in den ſich Aerger miſchte, auf ſich ge⸗ richtet. a Eva preßte die kleinen, ſchlanken Hände feſt ineinander. Wie ihr Herz klopfte! „Es iſt nur der Schreck, weil er meine Rehe ſchießen wollte“, dachte ſie und ſuchte ſich damit zu beruhigen. Es gelang ihr aber nicht. N ihr nach, ols ſie an ihm vorüber war. Eva ſtand endlich mit zitternden Knien auf und ſchlich 8 en Aber auch, als ſie dann auf der Terraſſe dem Vater beim Frühſtück gegenüber ſaß, war es ihr noch immer, als ruhten die Augen des Fremden auf ihr— dieſe Augen, die ſie bis ins Innerſte aufgewühlt hatten. „Du biſt heut' anders wie ſonſt, mein Kind. Hatteſt du einen Aerger?“ 5 Röte und Bläſſe wechſelten auf Evas ſchönem Geſicht ab. Dann ſagte ſie leiſe: „Nein, einen Aerger wohl nicht, aber— eine Begeg⸗ nung.“ Herr von Hagen wurde ſehr aufmerkſam. Er ſah ſeine Tochter forſchend an; dann fragte er: „Darf ich fragen, mit wem du dieſe Begegnung hatteſt, Eva?“ 15 Wie ſchief die Brötchen in dem kleinen ſilbernen Korbe lagen! Haſtig ordneten Evas feine Finger ſie, dann ſagte das Mädchen: „Ich kannte den Fremden nicht, Vater. Da er aber in Jagduniform war, nehme ich an, daß es Herr Kardorf geweſen ſein muß.“ „So!“ Weiter ſagte Herr von Hagen vorläufig nichts, aber er ſah ſeine Tochter ſcharf und prüfend an. Nach langer Zeit fragte er: „Da du mir dies einmal erzählt haſt, darf ich wohl noch fragen, wie dieſe Begegnung zuſtande kam?“ Da erzählte ihm Eva alles. Herr von Hagen ſagte eine Weile gar nichts. Es zuckte verräteriſch um ſeinen Mund. Er ſtrich plötzlich über das Goldhaar ſeiner Jüngſten; dabei ſagte er: „Kind, das war natürlich ſehr unklug von dir ge⸗ handelt, wenn es deinem guten Herzen auch alle Ehre macht. Herr Harald Kardorf aber dürfte dafür kaum Ver⸗ ſtändnis gehabt haben. Du wirſt dich darein ſchicken müſſen, daß er jetzt dort der Herr iſt und dir auch deine Rehe wegſchießen darf, ſobald es ihm gefällt.“ „Ja, Papa!“ Ganz leiſe hatte Eva es geſagt. Der Vater hob ihren geſenkten Kopf in die Höhe, ſah ihr in die Augen und ſagte: „Man muß ſich damit abfinden, Kind. Haſt du mir das nicht ſelbſt erſt einmal geſagt? Denke nicht mehr daran, daß dein Vater einen weiten Bogen um die Wald⸗ wieſe machte, weil er die Rehe ſeiner kleinen Ev nicht ſchießen durfte. Jetzt ſitzt dort drüben ein anderer Herr, und der hat gar keine Urſache, deine Wünſche zu reſpek⸗ tieren.“ „Du haſt recht, Vater!“ ö „Du biſt doch mein vernünftiges Mädel. Blick' in die Zukunft, vielleicht bringt ſie dir doch noch etwas Schönes. Man darf den Mut nicht verlieren, wenn man ſo beglückend jung und ſchön iſt wie du.“ „Ich glaube nicht, daß die Welt für mich ein Glück birgt. Das Glück hat ſich von den Hagens gewandt.“ „Vielleicht! Vielleicht kommt es noch einmal zurück. Das Leben birgt ſo viele Rätſel. Und für dich, gerade für dich wünſche ich mir von Herzen ein großes, ſchönes Glück.“ Die hellen Tränen liefen über Evas Wangen. Sie küßte die Hand des Vaters, und dabei war es ihr doch, als ſtände der Fremde, den ſie für Harald Kardorf hielt, dicht vor ihr und blicke ſie mit dunklen, ſpöttiſchen Augen an. 1 N 5* Von jetzt an hütete Eva von Hagen ſich vor einſamen Spaziergängen. Sie ging wohl ab und zu ins Dorf hinüber, um Beſorgungen zu machen, aber dann richtete ſie es doch immer ſo ein, daß ſie nie ganz allein war. Manchmal begleitete der Vater ſie, dann wieder ging Chriſtine mit, die zum Krämer mußte. Eva beſorgte ſich unterdeſſen einige Kleinigkeiten, wie Stickgarn oder bunte Perlen, die ſie notwendig zu ihren heimlichen Arbeiten brauchte, weil wieder irgendein Geburtstag heranrückte. Und immer ſah ſie bei dieſen Gängen ins Dorf auf die breite Allee hinüber, die zum Schloſſe Hagenhöhe führte. Einmal, an einem heißen Sommernachmittag, ging ſie den Weg vom Dorfe nach Hauſe. Dicht neben ſich die alte Chriſtine, die den ſchweren, vollbepackten Korb bösartig an ſich geriſſen hatte, als ihr Eva tragen helfen wollte. „Das gibt es nicht, gnädiges Fräulein, ich hab' man ſchon noch Kräfte genug, daß wir dem da drüben nicht das Schauſpiel liefern, daß ein Fräulein von Hagen ſich mit Marktkörben herumſchleppt.“ Eva hatte die Hände der Alten geſtreichelt. „Chriſtine, wenn ich es dir doch noch einmal lohnen könnte.“ Die knurrte: „Ich brauch' keinen Lohn! Aber der liebe Gott ſoll Ihnen ein Glück ſchicken, dafür bet' ich jeden Abend.“ Schweigend ſchritten ſie dann längere Zeit neben⸗ einander dahin. Gerade, als ſie in den Feldweg einbiegen wollten, fuhr ein großes, elegantes Auto an ihnen vorüber. Am Steuer ſaß neben dem Chauffeur jener Fremde. Im Wagen noch zwei Herren. Alle drei ſchienen in höchſt fideler Stimmung zu ſein. Aber dann blickten alle drei ſich wiederholt nach ihr um; ſie ſah es genau, als ſie ſeitwärts den ſchmalen Pfad dahin⸗ ſchritten. In Evas Herzen war wieder dieſes unerklärliche Gefühl. Heiß und ängſtlich wurde es in ihr. Um dieſes Gefühl zum Schweigen zu bringen, plauderte Eva von Hagen fieberhaft mit der alten Chriſtine. Die hatte die Lippen ganz feſt zuſammengepreßt beim Anblick des eleganten Autos. Sie haßte den neuen Beſitzer, der ſich jetzt dort drüben breit machte. 5 Sie war ein halbes Menſchenalter lang mit ihrer Herr⸗ ſchaft dort gewejſen, und nun ſaß da einer, irgendeiner, und ihm gehörte der ganze herrliche Beſitz. Und warum gehörte er ihm? Weil er einen reichen Vater hatte, der ihm Schloß Hagenhöhe mit allen dazugehörigen Lände dem Hauſe zu, denn ſie hörte ſoeben ihren Vater rufen. reien getauft hatte.(Fortſetzung folgt.) Die Fertigkeit im Schneidern. de, e d, 8 ede Die Frau ihre eigene eee f 5 856 11155 1 0 ſi utage bei einer Bekannten oder„Ja, ja, wir haben uns e die 1 0 Aalen d Schneiderin erkundigt, die ihr getäuſcht So etwas hätte man gewiß n das hübſche Kleid gemacht hat, ſo hört man in ſechs Fällen loſen Miene geſucht. von zehn:„Das habe ich mir ſelbſt genäht.“ Und ebenſo oft eee e kann man bie Antwort hören:„Schneidern habe ich nicht ge— holt das ahnungsloſe 518585 31 110 lernt, aber ich habe mir einen Schnitt gekauft.“ zu Türſchwelle, findet übera nlaß, Weiblich ſie, hinter ein ſorgſam ole Senn vnd ihre Welt Ein merkwürdiges Spiel hat Peterchen erfunden. Er pflegt kommen zu ſein, dann nämlich zuweilen ſeinen Ball oder ein Bautlötzchen mit kühnem drängt es ſie förmlich, davon zu ſprechen und ihre Entrüſtung Schwung unter den Divan zu werfen. Dann atmet er tief auf. zu äußern. Dann heißt es wohl in verſteckter Schadenfreude: r nacht Augen, als ob er eben eiwas Gewaltiges, Schickſal⸗ n 5 1 5 10 em Menſchen gründlich haftes gewagt hat, und ſag::„Angſt hal das Bällchen! icht 0 harm⸗—„Angſt har das Bauſteinchen!“ Denn unter dem Divan iſt ja eine große Dunkelheit, eine rieſige Dunkelheit für Peters Ein Gerücht ſteckt aber in Siebenmeilenſtiefeln und über⸗ winzige Dimenſionen, und da hat er nun das Bällchen und hurtig von Türſchwelle das Bauſteinchen hineingeſchickt. Aufwerkſam und geſpannt überall Ohren, überall guckt er um die Ecke, ob ſie auch wiederkommen. 20 5 15 e bei bereitwilli 8 i i Mund nicht Die er ne im Schneidern hat ſich heutzutage bei der bereitwillige gewiſſenloſe Verbreiter, die eben den Mu ch Das Bällchen kommt ja allerdings ganz vergnügt wieder eit zu einer ungeahnten Höhe entwickelt; ſie iſt Ge⸗ halten können. Voll Wichtig⸗ und Geheimnistueret raunt es angerollt, aber das Bauſteinchen muß erſt eine hilſreiche Hand meingut der breiteſten Schichten des Volkes geworden. Und einer dem anderen zi, beſchwört ihn, es nicht weiterzutragen, zutage fördern. Doch noch ein paar Wochen hin und Peterchen dementſprechend haben ſich die Möglichteiten für die Frauen weiß aber doch, daß das Gegenteil geſchieht; ja, im geheimen wird ſich auf die Erforſchung der geheimnisvollen, unbekannten entwickelt, ihr diesbezügliches Talent auszubilden, zu fördern; iſt es ihm gerade recht, daß es verbreitet wird. oder iſt es umgekehrt: ſind die zahlreichen Inſtitute, die in der „Daunkelheit begeben und kühn unter den Divan kriechen, und Nicht allemal ſind perſönliche Gegnerſchaft oder mißgünſtige das wird für ihn ſein, wie etwa für einen Erwachſenen 87 7 1 2 4 2 3 0 eh 0 5 2 8. K 5 N 1 5 05 1 Schneiderkunſt etzt exiſtieren, die Urſache zu dem Aufſchwung Triebe Anlaß dazu. Oft iſt es nichts als abſcheuliche Klatſch⸗ eine Tiefſee⸗Expeditio en. Wenn er am anderen Ende in der Amateurſchneiderei? 0 5.„ en Modeſchauen und ihren„Konferenzen“ fing ſo 7 e gi den e e für die Frauenwelt an. Man er⸗ beherrſchten Sprechern bewußt, daß ſie Frauen auf kleine Modepuppen angewieſen waren, um ſichf ſie raſch eine Selbſtentſchuldigung zu ſucht, die Luſt an aufſehenerregendem Gerede. wieder auftaucht an das Tageslicht, wird ſein Geſichtchen Wird eines Tages„der Fall“ geklärt, wird es den un⸗ glühen von einem neuen Glück und Stolz, und er wird wieder e leichtfertig üble Nach⸗ einen Schritt weiter in ſeiner Entwicklung ſein. innert ſich dabei unwillkürlich jener Zeiten, in denen die rede über einen ſchuldloſen Dritten geführt haben, dann wiſſen finden und den Aus⸗ * i ieſe;. formen:„J llem Anf nicht r 4 M ile in der Mode zu unterrichten. Dieſe Mode⸗ ſpruch zu ſormen:„Ich habe es von allem Anfang nicht D W ſch l F ſchl J i 0 0 ee d de ee 100 zweifellos ent⸗[glauben wollen, aber Frau Soundſo oder Herr A. haben es Ek un fl 40 7 rauen an ein ſtammt dieſem Brauch die volkstümliche Redensart:„Er oder geſagt. Es war aber ein Irrtum. ſie i ii ie ei 0 Lin Irrtum, ein Gedankenfehler! Hätte ein wirklicher Men⸗ 12 ekleidet wie eine Modepuppe.“ 5 Ein J 0 Geda dätte 0„ 0 bene beschränkte man fh 415 früheren Modefournalenſchenfreund und anſtändiger Charakter nicht da ee 11 970 nur darauf— zuerſt in Schilderungen, ſpäter an Bildern—, denken ſollen, als das häßliche Gerücht auftauchte. 0 rü e die Frauen über den Wechſel in der Pariſer Mode zu infor⸗ Ehrenſchild eines Menſchen iſt nicht leicht wieder geklärt. mieren. Heutzutage jedoch bedeutet eine jede Frauenzeitung einen Fernkurſus in der Schneiderei— nicht nur das, auch im e von anderen praktiſchen Künſten Hausweinbereitung im Herbſt. Von den Früchten des ibi ee ſich e 1 8 Hage en zune e i i i den Hauswein. f W Schneider 8. oder fort- Hagebutten zunehmender Beliebtheit bei den Hausweint Derlin, den Frauen, um ſich in der Schſelderel aus“ aner tern; nicht nur, weil ſie Getränke von hohem, geſundheitlichem ipfe öglichkeite dieſem Gebiet offe⸗ Den Gipfelpunkt an Möglichkeiten auf dieſem off rieren die deutſchen Großſtädte, und an ihrer Spitze natürlich zubilden. f irt ö öflichſt ei at je Wert ergeben, ſondern weil ſie auch billig ſind und mit gering⸗ Di ei e Welt wird geradezu höflichſt eingeladen, die vert ergeben; en ſie Miß en n Ae 111 0 und an macht ihr das 105 ſenaagaft ſich Walt mie ur Herstel leichter Iich peine: ein nicht 7 Widerſ ei unmöglich iſt. Eine jede Frau kann zuntch er den 0 Nai 5 15 Nahe e e 00 eh Schneidermeiſterin aus⸗ zu verachtender Vorzug bei den augenblicklich ſo hohen Zucker bilden, zur landläufigen Schneiderin, ſie hat Gelegenheit. preiſen. Modellentwerfen zu lernen; aber auch in gleichem Maße Lernende ihre Toiletten und ſogar nach Pariſer Original- kleinere Mengen laſſen ſich, nachdem ſi 5 1 Stiicke 578 1440 5 8 9 modellen ſchneidern. Es gibt Zirkel am Tage und es gibt Stücke geſchnitten wurden, in einem Kurſe am Abend. Hundertfältig hallt es wider:„Jede Frau mit kochendem Waſſer und Zucker übergoſſen und mit einer gut Kurſe e* D E 5 9 * ihr eigene Schneiderin.“ und daun zur Anprobe wiederzukommen; denn ſelbſt an⸗ Hagebutten erfordern keine große 70. 8 eden einf e i ündli aſchen und von . 4 ee 995 e, das werden einfach, nachdem ſie gründlich gewaſche j eren iſt bekanntlich eines der ſchwierigſten Dinge, Stfofe zattreſten hefrei e nem Fleiſch⸗ 0 tönnen, andere nicht. In Paris wiederum konnte Stielen ud Blattreſten befreit worden ſind in einen mac man ſchon vor Jahren ein Zuſchneideinſtitut aufſuchen und wolf zerkleinert und mit handwarmem je G 24 S en läßt ſich der Saf er leid Preſſ ch ein ſich einen Schnitt auf den Leib arbeiten laſſen, den die Kundin 24 Stunden läßt ſich der Saft unter leichtem Preſſen durch Tuch ſeihen. nach wenigen Minuten mit nach Hauſe nahm. Ganz vorzüglich haben ſich folgend Eine Firma in Wien hat beiſpielsweiſe einen ſogenannten Man ſoll nur die gewöhnlichſten,. eh 10 1 0 8 en g 1 e an nenne g enen, weinbereilung verwenden. Bei größeren Mengen bedient mg ! Wege geebnet, ſich lediglich für den eigenen,. Mund e 175 5 5 ür ben a de ce— ſie kann im Kurſus als ſich zur Gewinnung des Fruchtſaftes einer Fruchtpreſſe; angekeimten Vierkahefe verſetzt ſind, nach 24 ſtündigem Stehen 5 Sunn— Ftoſſo 7 1 2 8 Danit ſind jedoch die Möglichkeiten bei weitem nicht er⸗ leicht auspreſſen. e eee zu entfernen, schöpft. Man braucht auch bloß unter Aufſicht zuzuſchneiden damit Fehlgärungen vermieden 5 R. Kaulitz-Niedeck. e geſchält und in kleine geeigneten Anſatzgefäß Arbeit. Die Früchte Waſſer übergoſſen. Nach e Rezepte bewährt, die 1 ie 5 6 ichte i e, leichte Tiſchweine, beſonders auch für Bowlen geeignet, er⸗ Donners 5 die Frauenwelt eingerichtet. Ein be⸗ lei se, ee, een ſonderer dium it für die eingerichtet, in dem Modejournale gehen. Die angefügrten Mengen ſind für 5 Liter berechnet und ſi Sli i ü ei der Kelte rößerer und Schnittmuſteralben zur freien Anſicht ausliegen. In dieſem ben bei der Kelterung größ Raum amtiert, um die Würze und den Wert der Angelegen⸗: heit zu erhöhen, eine Schneiderin, die zugleich Modezeichnerin, 5 1. 1 Hefen nährt b fü auch Zeichenpauſen her, gibt Maße an, zeigt Stoffmuſter, echtes Vierka⸗Hefennährſalz hinzuzufi informiert über Farben— ob die Beſucherin nun eine Kundin iſt, wird, oder nicht. Schneidergewerbe gelitten hat, daß es in Not iſt, endrein unter dem Druck der ſchweren wirtſchaftlichen Hemmung? . 7 161 3 Saf it und Kriſe—, das bewirkte die fertige Konfektion, das billige des Saftes mit Metallen, beſonders m Kleidchen mit Schmiß und Schwung, das man ohnehin nicht . igſtens Mane 790 1 gern. Sie ändert, ſie beſſert aus, ſie arbeitet fen 9 5 eden In ge dete ii 1 5 * 11 7. 4 8*„ n 9 5 9 9 85* 1 9 1 5 Kundi 5 Mie e en nicht mit der Hausweinbereitung befa din es Unſcht. 1 2 7 R 3 3 2 4 5 em 2 e ͤ lich im Herſtellungspreiſe geſunken iſt, ſoll nun zeitgemäß ver⸗ 7 9 550 2 2 2 7 1943 J 1 1 12 billigt werden. Und ſolche billige Maßkleider wird die Förtiper Drogerien zu haben i Damenſchneiderinnung im Laufe der kommenden Saiſon der 3000 Gramm Aepfel, 2 bis 3 Liter Wet 90 naler f i ips f a 17 Zucker in einem Liter Waſſer, vergoren mit Vierka⸗Bernkaſtler⸗ 0 zu anweſend iſt, um Tips und Ratſchläge für Je 5 5 W f fünf Liter drei ede d Wäſcheanfertigen zu geben. Dieſe Dame ſtellt Pele. Zur ſchnelleren Vergärung ſind auf fünf 1000 Gramm Hagebutten, 2 Liter Waſſer, 750 Gramm Zucker in anderthalb Liter Wi a eee ee Vierka⸗ 5 a e b das Hefennährſalz, vergoren mit Vierka⸗Rüdesheimer⸗oele: Kann es unter ſolchen Umſtänden wundernehmen, daß das Ole Gage nſſen unter einwandfreiem Gärverſchluß ver⸗ goren werden, da ſie ſonſt bei Zutritt der Luft, 205 kahmig Was die beiden Faktore nicht talen— Selbſtſchneiderei oder eſſigſtichig werden. Auch vermeide man jede Berührung Mengen multipliziert gen. it Eiſen. Um eine reine Gärung zu erzielen, nent man 19005 ie Weinhef 3 en, d. h. einmal anprobieren brauchte. Denn die Mode war auch danach. die e vor 11 a e achte ü ngen 9 ae Junmpertkeidchen ie ee mand er Mache e ek diefen Aid pen wilden Hefen und Krank⸗ 705* 98„ 5 Rück ang er 8 5 9 15 5 a lichung der Frau bewirkte nicht minder den Rückgang beitserregern des Weines durchſetzt, die natürlich die zugefügte endunten Maßſchneiderei, entthronte die einſt ſo geſchätzte geb derte ge hſetzt, tür ö i Face ede ben Dienfte für geringes Mo aer Das Heute ſerhals pan keicht ſchleche 10 8 erdings mit freier Station, anträgt. Ja, ſie übernimmt 0/ Das Geträn n 65 14105 alles, g ih her nic übernahm oder wenigſtens nicht ſchmacksaromen, wen en nicht gar verdirbt. Ein derartiges Vierka⸗Weinhefen ver⸗ Anfänger, die ſich noch ßt haben, das Studium 1. EI Frauenwelt in Modeſchauen vorführen. Es handelt ſich dam!. 1 1 195 eine Belebung des Handwerks, oder auch der Kunſt, um 0 40 Cn. Von Chriſtine Holſtein. zum mindeſten einem Teile der notleidenden Schneiderei einigermaßen auf die Beine zu helfen. Pelerchen iſt meiner Schweſter kleiner Junge. Ein liebes Man kann auch hier ſagen:„Wenn die Not am größten, iſt Kerlchen von zwei Nast mit, Gol ee Port 1200 die Hilfe am nächſten.“ Nicht nur, daß man eine gewiſſe Be⸗ großen, durchſichtigen Blauaugen. S 8 Wꝭ̃ lebung der allgemeinen Kauftraft ſpürt, auch die Mode hat ſich„Licht“ und ſein zweites„Wurſt“. S ein Vater nahm es als . die Schnei f 3 Omen für ſeines kleinen Sohnes Charakter und Leben. einen ſo vollkommenen Dreh gegeben, daß die Schneiderkunſt gutes Omen für ſeines Soh vielleicht auch ohne jedes Hilfs⸗ oder Heilmittel wieder geſundet Peterchen hat harmloſes, einſaches U je jetzi klei ſi i 0 ziert, Bilderbuch, Eiſenbahn. Groteskes und häßliches Spielzeug U i die ſetzigen Kleider ſind wieder ſehr kompliziert, Bild 0, g 8 5 N a eine Miky⸗ ie die Hie auch, Seſpſtſchneidekei erfordert darum jetzt ein mag er nicht leiden. Als ihm einmal eine Tante eine Miky⸗ Spielzeug: Bauklötzchen, Der ſehnlichſte Wunſch aller Frauen. ganz einerlei ob jung oder alt, iſt der, ſchlank bleiben oder werden. Allerdings iſt dies nicht leicht. Es gibt ſo wunderbar wohlſchmeckende Dinge, auf die man nur ſehr ungern verzichten möchte. Alſo wie? Es iſt köſtlich, einen ſchönen, ſpannenden Roman zu leſen und dabei ein feines Praliné nach dem anderen zu verzehren. Das iſt ein Genuß; aber es träg: leider am meiſten zum Dickwerden bei. Alſo Vorſicht! Die üble Gewohnheit, zwiſchen den Mahl⸗ zeiten etwas zu eſſen, iſt der guten Figur ſehr unzuträglich und iſt auch im allgemeinen für die Geſundheit ſchädlich. Leicht iſt der Magen dann überlaſtet, der Menſch fühlt ſich krank; die Folge iſt ſchlechte Laune. und dieſe wiederum ſchadet dem Teint. Natürlich ſoll man ſich ſatt eſſen, hungern iſt niemals das richtige; aber ja nicht über den Hunger eſſen. und vor allem hüte man ſich vor allzu fetten Sachen! Sehr weſentlich iſt das Frühſtück: eine Taſſe Kaffee und etwas Milch, ein Brötchen und ein Apfel, das iſt vollkommen hinreichend. Wenn es auch anfangs vielleicht etwas knapp erſcheint, ſo gewöhnt man ſich ſehr ſchnell daran und wird ſich dabei wohl befinden. Mittags darf man ſich dann ſchon etwas mehr gönnen. Zum Beiſpiel eine Taſſe Suppe. ein Stückchen mageres Fleiſch, Ge⸗ müſe und zirka drei Kartoffeln; als Nachtiſch iſt nur Obſt zu empfehlen. Solche Mahlzeit müßte genügen. Nachmittags darf eine Taſſe Tee mit etwas Keks genommen werden; keine Butterbrötchen. Abends gibt es ja eine ganz reichliche Aus⸗ wahl in Dingen, die nicht dick machen. Zum Beiſpiel Eier, Quarkkäſe, Tomaten, verſchiedene Salate, Rettich, Radieschen und ſo weiter. Wir ſehen alſo, wir können uns mit ganz ſchönen Dingen ſatt eſſen und trotzdem auf unſere Linie achten. Vorſichtig ſein ſollten wir mit Bananen, Sardinen, Schoko⸗ laden, Cremetorten, Sahne, Speck, Schinken und Wurſt. Und zuletzt merke dir: Auf nüchternen Magen ein Glas friſches Waſſer— das iſt ein Schritt zur Geſundheit. Isabella. Wie die Japaner Tee zubereiten. In Japan wird die Zubereitung des Tees hoch geſchätzt. Die dabei verwendete Sorte iſt der Giyokurascha, der Tauperlen— tee. Sonſt nimmt man allgemein grünen Blättertee. Er wird nicht, wie bei uns, durch Aufgießen ſiedenden Waſſers bereitet, ſondern das gekochte Waſſer wird erſt ſorgfältig in einem anderen Gefäß auf 80 Grad Celſius abgekühlt. Zu jedem Auf⸗ guß wird friſcher Tee genommen; bereits gebrühte Blätter werden nicht mehr benutzt. Tee nach japaniſcher Art iſt blaß⸗ gelb, ſehr erfriſchend und anregend. Man trinkt ihn ohne Zucker und Milch oder Zitrone. Zur Bereitung des Tees wird ein beſonderes Gefäß: Raku⸗wpaki, eine Art Fayence, benutzt, das die Eigenſchaft beſitzt, das Getränk lange warm zu halten, das nach Anſicht der Japaner bei Berührung mit dem Mund eine angenehme Empfindung erregt. Tee wird in Japan zu jeder Mahlzeit getrunken, und das nötige Gerät ſteht in jeder Wohnſtube bereit, nämlich ein Becken mit glühenden Kohlen, ein Keſſel zum Waſſerkochen, ein Teebrett, eine Teekanne. die Teebüchſe und die Schalen. Willy Reese. N 1 75 HA. k. Behandlung wertvoller Spitzen. Wertvolle Spitzen werden wie neu, wenn man ſie, ſchön ausgezogen, um eine recht dicke Flaſche wickelt und dann in warmem Seifenwaſſer tüchtig hin und her ſchwenkt und dadurch wäſcht. f. Entfernen von Lebertranflecklen aus Kinderwäſche. Leber⸗ tranflecke werden aus Kinderwäſche am beſten mit guter Kern⸗ ſeife entfernt. Man ſeift die fleckigen Stellen gut ein, läßt etwas löſen und wäſcht dann wie gewöhnlich. Um den läſtigen Geruch zu beſeitigen, genügt leichtes Kochen der Wäſche. k. Benzin⸗Randflecke. Wohl jedem iſt es ſchon unangenehm aufgefallen, daß beim Entfernen von Flecken mit Benzin üble Randflecke entſtehen. Dieſe kann man dadurch leicht verhindern. daß man den Stoff, ſolange er noch feucht iſt vom Benzin, ganz anderes Maß von Können, an Uebung im Nähen und maus mitbrachte, wandte er ſich voll Abſcheu ab, verſteckte ſein plättet, bis er trocken iſt. * 0 1 9 3 5„ 8 und Strickklei Kö in 9 8 Ar nd ſagte: auch an Zeit, als in den Tagen der Jumper und Strickkleider. Köpſchen in Mutters Arm und ſag g 5 5 W e 0 0 ir Zae tet, Se iel F t ihm ein N Auch Paßform gibt es wieder: die Taille wird ausgearbeitet, Sehr viel Freude aber macht ih „Angſt hat der Peter.“ Wägelchen, das mit Holz⸗ int fl 3 fi 6 if 3 iſtein Holzauto“, ſagk er. Ri eie Ae erscheint überaus phantaſievoll ſpänchen bepackt iſt., Das i n ſagt e. 15 Nee en eee ſo daß e Frauen, Auch eine große Schwimmpuppe zum e e 1 nd 115 überhaupt 110 00 die Kriſe nur einigermaßen behoben iſt, Badewanne zu nehmen, betrachtete er zunächſt mit freundſch 0 1 e e 1 den wieder reuig zur Schneiderin zurückkehren werd Hör de de een e 2 Als aber der Vater darauf das Gedautenfehler, die andere ſchaden. Ait nahm, ſtreichelte und„Guter . 81 N f ſei i faßte mit den Hä Sie hatte auf dem Straßendamm die Scherben einer zer- ſeinen Vati zu umfaßte nut de ice Finch bemerkt. Gofort dachte ſie an Menſchen und drückte das Köpfchen an ſeinen. 9 Tiere, die ſich daran verletzen könnten. Ohne ſich lange zu be⸗ Hans keines Blickes mehr. Er iſt e denken, begann ſie, die 9 N 1 0 ee ich ganz klar. den Rinnſtein zu ſchieben. Als es mit Fuß un 1 ö N ſonniges, recht nden fa nahm ſie die bloßen Hände zu Hilfe und kleinen Juchzern durch die Zimmer, lichen Gefühlen und ſtellte ſie ſeinem Vater mit den Worten Gummigeſchöpf in den Hans!“ ſagte, wurden Peterchens Augen groß und bedenklich; ſtürmiſch lief er auf ndchen ſeinen Arm und Seitdem würdigt er den iferſüchtig, das iſt Peterchen iſt ein ſonniges, glückliches Kind; er rennt mit er ſpielt in der Bade⸗ las die Scherben ſorgfältig zuſammen. Es war eine Brannt⸗ wanne Seehund und ſtößt mit Geſchrei ſein triefendes Köpf⸗ weinflaſche, wie der Geruch ihr verriet, der aus dem Flaſchen⸗ chen heraus, er ſpielt am liebſten:„S boden aufſtieg. teigt das Büblein auf den Baum“— ein etwas gefährliches Spiel. Beim ö äti e i 0 i it ſtill und verſunken Tätigkeit zum Wohle von Menſch und Bilderanſeten kann er auch eine ganze Zeit ſt ee ee Ha nicht den Herrn, der die Straße daſitzen. Natürlich feſſeln ihn da auch u e herabkam und mit einigem Befremden ſie beobachtete. Er kannte Dinge, die uns Exwachſenen ganz entgehen. iſt z. B. AN f ö il ächtig buntem d imliches Lächeln zuckte um ſeine Mund⸗ Bilderbuch ein Hühnerhof mit groß gemaltem, prächtig wine dn 105 Ae erbrochehe Piannktoeinſtaſche war, deren Hühnervolk. Peterchen aber zeigt ledesmal mit dem Nas e verräteriſ e Spuren ſie in verſtohlener Eile beſeitigen wollte. auf das kleine viereckige Loch über der Hühnerleiter und ſagt: Um nicht von ihr erkannt zu werden, überquerte er die Straße„Hier geht der Gockelhahn r und zog den Kopf in ſeinen Mantelkragen. ein!“ Peterchen lebt ein glückliches, kleines Kinderleben; aber rau X. alſo eine heimliche Branntweintrinkerin!, durchzog ohne unliebſame Erfahrungen geht es auch in einem zwei⸗ Wir erfahren es wohl täglich, daß viele Menſchen leichter kümmertem Selbſtgeſpräch:„Hoſen an die 140 tigen Getier igen c ten ihrer Mitmenſchen] haut. Armer Peter! es ſein Hirn. Wer hätte das von ihr fene—— jährigen Daſein nicht ab. Einmal ſta nd er in der Ecke in be⸗ naß. Vati haut, Mutti 90 5 12 2 0 k. Maulbeer⸗ oder Brombeerkompott. 250 Gramm Maul⸗ oder Brombeeren werden paſſiert mit einem halben Liter Rot⸗ wein, 250 Gramm Staubzucker und etwas Zitronenſchabe, gut durch- und eingekocht. 125 Gramm ganze Maul- oder Brom- beeren legt man in eine Schüſſel, ſchüttet die kochende Brühe darüber und ſerviert ſpäter das erkaltete Kompott in einer Glasſchale, dick mit Vanillezucker beſtreut. f. Seezunge, in Milch gedünſtet. Eine abgezogene, gereinigte Seezunge wird auf beiden Seiten mit Butter beſtrichen, mit Zitronenſaft und einigen Eßlöffeln Milch, eiwas Salz und Pfeffer in ein butterbeſtrichenes, feuerfeſtes Plättchen gelegt, mit einem Teller oder Butterbrotpapier bedeckt und im Ofen 15 bis 20 Minuten aufgezogen. k. Bohnen, feine Art. Gelbe Wachs- oder Butterbohnen oder ſchöne grüne Prinzeßbohnen werden abgefaſert, in Bündel ge⸗ bunden und in ſiedendem Salzwaſſer abgekocht; man ſchüttet ſie trocken ab, legt ſie wie Spargel auf eine Platte, begießt ſie mit zerlaſſener Butter, beſtreut ſie mit geriebenem Schweizer⸗ käſe und garniert ſie mit Räucherlachs. f. Heringsſalat. Einige Milchnerheringe werden ausgegrätet und nebſt ebenſoviel geſchälten Aepfeln und geſottenen Kar⸗ toffeln in fingernagelgroße Würfel geſchnitten; die Milchner werden durch das Haarſieb getrieben, ſodann alles mu wiebelchen, Salz, Pfeffer, Eſſig und Oel oder einer ayonnaiſe angemacht und hübſch angerichtet. „Do X*. N 0 Die Wirtſchaftlichkeit des Flugſchiſfes. 5 Von Dr. Ing. C. Dornier. Die Grenze der ohne Zwiſchenlandung mit der nötigen Betriebs⸗Reſerve zu bewältigen⸗ den Strecke, auf welche das Flugſchiff in ſei⸗ ner heutigen Form unter günſtigen meteoro⸗ logiſchen Verhältniſſen praktisch eingeſetzt wer⸗ den könnte, liegt bei etwa 2200 Kilometer. Bei dieſer Entfernung würde ſich bei 2000 Kilogramm zahlender Laſt und 30 Prozent Windreſerve ein Abfluggewicht von ca. 50 000 Kilogramm, entſprechend etwa 65 Sekunden Startzeit ergeben. Dieſe Reichweite von 2200 Kilometer ſieht, verglichen mit dem derzeitigen Langſtrecken⸗ rekord, welcher heute beinahe 8000 erreicht hat, recht beſcheiden aus. Sie bedarf einer näheren Erläuterung. Die hervorragenden Flugleiſtungen der Franco, Lindbergh, Köhl, Lacoſte und wie ſie alle heißen, haben mit Recht die Bewun⸗ derung der ganzen Welt hervorgerufen. Sie haben auch ohne Zweifel dem Flugzeugbau neue Impulſe erteilt. Man muß ſich aber auch vergegenwärtigen, daß dieſe großen Leiſtungen nur möglich wer⸗ den durch eine Ueberlaſtung von Menſch und Material,. die weit die Grenzen des normalerweiſe„Men⸗— ſchenmöglichen“ überſchreitet und ebenſo weit über die Grenzen des techniſch Zuläſ⸗ ſigen hinausgeht. Wie weit die Spanne zwiſchen dem jeweili⸗ gen Stand des Langſtreckenrekords und den im praktiſchen Luftverkehr erreichten Leiſtungen de ſoll im nachfolgenden veranſchaulicht wer— n: Herr Joachim von Schröder von der Deut⸗ ſchen Lufthanſa AG. hatte am 4. Oktober 1929 · vor der Techniſch-Literariſchen Geſell⸗ ſchaft in Berlin einen Vortrag über„Erfah⸗ rungen aus den Poſtexpreßflügen nach Si⸗ birien und Spanien“ gehalten. In ſeinen ſehr intereſſanten Mitteilungen führte Herr von Schröder aus, daß bei dem heutigen Stand der Technik auf eine Entfernung zwi⸗ ſchen Berlin und Sevilla bei einer Zwiſchenlan⸗ dung in Marſeille, alſo bei einer Reichweite von 1250 Kilometer, mit einer Zuladung von 150 Kilogramm, höchſtens aber 200 Kilo— gramm gerechnet werden könne. Die Flüge, auf welche ſich ſeine Angaben beziehen, wur— den durchgeführt mit einem Landflugzeug mo— dernſter Konſtruktion mit 500pferdigem„Hor⸗ net“-Motor und einer Reiſegeſchwindigkeit von 170 Kilgmeter. Langſtreckenretord beinahe 8000 Kilometer! Größte im praktiſchen Luftverkehr, man müßte eigentlich noch beifügen„Poſtverkehr“, ver⸗ ſuchsweiſe beflogene Strecke 1250 Kilometer! Vergleicht man die Angaben des Herrn von Schröder mit der vorher angegebenen Reich— weite des Flugſchiffes von 2200 Kilometer, bb. ergibt 10 für die Do. X eine Verdoppelung der„praktiſchen Reichweite“ gegenüber dem, was bisher im Luftverkehr möglich war. Man muß ſich dabei noch vergegenwärtigen, daß es ſich in dem von Herrn Schröder zitierten Fall um ein Landflugzeug handelt. Trotzdem ver— halten ſich bei doppelter Reichweite des Flug— ſchiffes die Nutzlaſten wie 10:1. — Meines Erachtens kann man das Flug⸗ ſchiff mit größter Ausſicht auf Wirt⸗ ſchaftlichkeit auf Strecken von 1000 bis 1500 Kilometer einſetzen. In Sonderfällen iſt ſogar Wirtſchaftlichkeit gegeben quf ganz kurzen Strecken im Pendel⸗ verkehr. Die Möglichkeit der Anwendung auch in europäiſchen Gewäſſern ſind ungemein viel⸗ ſeitige. Beſonders intereſſant erſcheint mir der Einſatz in Gegenden, wo häufig mit Nebeln zu rechnen iſt. Die infolge der Abmeſſungen erheblich geſteigerte Sicherheit beim Rollen oder Treiben im Seegang geſtattet dem Flug⸗ ſchiff, bei ſtarkem Nebel erforderlichenfalls viele Kilometer außerhalb des anzulaufenden Ha— fens niederzugehen, um entweder mit eigener Kraft oder mit Hilfe eines Schleppers in den Hafen einzulaufen. Das Flugſchiff Do. X wäre ſelbſtverſtänd⸗ lich niemals gebaut worden, wenn ich nicht die abſolute Ueberzeugung gehabt hätte, daß es ſich um eine folgerichtige Weiterentwicklung handle, die, geſtützt auf unſere 15jährigen Er⸗ fahrungen und die Hilfsmittel modernſter For⸗ ſchung und Wiſſenſchaft, kein größeres Riſtko in ſich barg, als jede andere bedeutende In⸗ genieurſchöpfung. Ich bin mir bewußt, daß noch ein weiter und dornenvoller Weg zu gehen iſt, um dem neuen Verkehrsmittel ſeinen Platz an der Sonne zu ſichern. Ich weiß aber, daß, nach⸗ dem die Tat vollbracht, heute ſchon das„Be⸗ dürfnis“ entſtanden iſt. Nicht jenes, meiſt künſtlich erzeugte und durch Subventionen zu Leben erhaltene, das wir heute Luftverkehr nennen, ſondern das wahre, den Notwen⸗ digkeiten des Lebens entſtammende Be⸗ — das die Wirtſchaftlichkeit implizite ent⸗ hält. Allem Anſchein nach wird wohl das Ausland zuerſt die Früchte unſerer Arbeit ernten. Das verhindert aber nicht, daß in ſpäteren Jahren auch unſer liebes Vaterland Nutzen ziehen wird aus der Erbauung des erſten „Flugſchiffes“. die Bedeutung der Jugend⸗Anterorduung, Difziplin. Kameradschaft.— die 4 Anforderungen an die Führer.. Vom Dipl.-Sporklehrer H. Krieg. Der freiwillige Arbeitsdienſt hat mit der Einrichtung von Arbeitslagern zu ſeiner gro⸗ ßen Aufgabe der Arbeitsbeſchaffung nun noch die Verpflichtung zur Betreuung aller in dieſen Lagern zuſammenwohnenden Menſchen in der arbeitsfreien Zeit auf ſich genommen. Es fällt ihm damit die Aufgabe zu, die unverbrauchten Kräfte ſeiner Lager⸗ teilnehmer durch geiſtige und körperliche Schulung auszunutzen und dem geſamten Lagerleben eine Form zu geben, die geeignet iſt, unter den jungen Menſchen den Sinn für Gemeinſchaft. Kameradſchaſtlichkeit, Un⸗ terordnung und Diſziplin zu fördern. Solche Bildungsarbeit an der Jugend tut not. Was ſonſt zu normalen Zeiten die Arbeit, geord⸗ nete Verhältniſſe und die Verankerung im häuslichen wie beruflichen Gemeinſchafts⸗ leben an ſozialen Bedingungen und Gefüh⸗ len ſchufen, iſt in der heutigen Zeit, in der ein großer Teil der erwerbsfähigen Jugend aus der ſegenwirkenden Arbeit herausgeriſ⸗ ſen iſt, unwirkſam geworden. Im Arbeits⸗ lager— ich denke dabei an das Lager in Griesheim— wo 200 Menſchen eine Ge⸗ meinſchaft bilden, in der ſie alle ſozialen Be⸗ dingungen vorfinden, iſt der ideale Boden vorhanden, in der ſie alle ſozialen Bedingun⸗ gen vorfinden, iſt der ideale Boden vorhan⸗ den, auf dem ſolche Erziehungsarbeit gedei— hen kann. Ganz einfach iſt die Betreuung im Durch⸗ ſchnitt von 21 Jahren allerdings nicht. Es gehört eine Begabung der Einfühlung in die Vorſtellungs- und Gefühlswelt dieſer jungen ungebändigten, aber oft prachtvollen Bur⸗ ſchen, um ſie erzieheriſchen Maßnahmen zu⸗ gänglich zu machen. Die Berückſichtigung ihrer Triebe gewinnt dabei eine entſcheidende Bedeutung. Deshalb ſpielt Sport und Spiel eine große Rolle. Es iſt erklärlich, daß namentlich bei den handarbeitenden und ganz auf das Körperliche eingeſtellten Schich⸗ ten, die Nildung der obenerwähnten Eigen⸗ ſchaften, die das Zuſammenleben der Men⸗ ſchen angenehm machen, eher durch plan⸗ mäßigen Gemeinſchaftsſport möglich iſt, als auf intellektuellem Wege. Sie neigen mehr zu körperlichen ſportlichen Betätigungen als zu ungewohnten geiſtigen Uebungen, von der ſie keine Erheiterung, die ſie doch alle bitter nötig haben. erwarten. Ihr Snieltrieb drängt nach Taten und willig folgen ſie dem, der dieſen Tatendrang, der ſich ſonſt nur in barem Unſinntreiben Luft machen würde, eine ſinnvolle Befriedigung geben kann. Je größer die Not der Jugend wird, um⸗ ſo ſtärker müſſen ſich ihre Führer um ſie bemühen. Wie weit die pädagogiſche Wir⸗ kung dieſer Führer reicht, hängt allerdings., von ihren Kräften und dem Nerhöltnis, das ſie zu der Jugend finden, ab. Wenn die Jungen merken, daß ihre Führer auch ihre Freunde ſein wollen, dann folgen ſie ihnen bedingungslos. Gerade im Sport, wo päda⸗ gogiſche Abſichten ſo leicht in ein freudvolles Gewand gekleidet werden können, in deſſen Natur es liegt, daß er von allein einen er⸗ zieheriſchen Einfluß auf die Sportwilligen ausübt, kann zwiſchen dem Sporttreibenden und dem Lehrer ein auf Kameradſchaft und perſönlichem Vertrauen gegründetes fruch! bares Verhältnis entſtehen, das den Lehrer in die Lage verſetzt, in geheimer Regie ſeine Anvertrauten dahin zu bringen, wohin er ſie haben will. Dann kann er ſie in ſtraffer Zucht und Ordnung, die beim Sport erſte Vorausſetzung iſt, zuſammenhalten, und die Angſt Einzelner vor Drill und militäriſchen Abſichten zerſtreuen und zu der Einſicht keh⸗ ren, daß immer, wo Maſſen zuſammen kommen, Diſziplin und Unterordnung der einzelnen Perſon unter dem Geſamtwillen nötig iſt. N Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, geringe Lehrkräfte und Geräte weiſen notgedrungen auf die Beſchäftigung Vieler zu einheitlichem Spiel in großen Gruppen hin. Aber trotz der mangelnden Gelegenheit zu individuel⸗ ler Behandlung bieten bewährte Mann⸗ ſchaftsſpiele die Möglichkeit, jedes einzelne Mannſchaftsmitglied für das Ziel ſeiner Mannſchaft einzuſpannen, wobei er ſeine ganze körperliche Tüchtigkeit und Intelligenz beweiſen muß und die beſte Gelegenheit hat, ſeine Kampfes⸗ und Raufluſt in fried⸗ liche Bahn zu lenken. Der gegenſeitige Einfluß der Spieler iſt unſchätzbar. Die Sporteifrigen dulden keine ſchlaypen und unbeteiligten Parteigänger die durch ihre Ungefügigkeit den reibungsloſen Verlauf ihrer Spiele verhindern und die Vorteile, die ſie durch den Einſatz ihrer gan⸗ zen Perſon für die Mannſchaft herausge⸗ arbeitet haben, durch untüchtiges Verhalten wieder aufheben. Die Geringſchätzigkeit des Kameraden wird ſchwerer ertragen, als die Ermahnung des Lehrers. Andererſeits kann gerade das Vorbild des Kameraden den Zaudernden zur Steigerung ſeiner eigenen geringeren Fähigkeiten mitreißen. So darf man vom freiwilligen Arbeitsdienſt erhoffen, daß aus ſoſchem in ſtrammer Ordnung wochenlang geführten ſporterfüllten Lager⸗ leben ein Einfluß erfolgt, der auch nach dem Ausſchewen aus dem Arveusoienſt eine nach⸗ 1 80 Wirkung bei den einzelnen hinter⸗ äßt. f Im Arbeitslager berühren ſich ganz ſtark ſportliche und pädagogiſche Beſtrebungen durch die Erkenntnis, daß eine erfolgreiche Erziehung heute ohne Sport nicht mehr möglich iſt und es iſt herzlich zu begrüßen, daß das ſo oft gehörte Wort von der großen ſozialen, politiſchen und pädagogiſchen Be⸗ deutung die der Sport beſitze, im freiwilligen Arbeitsdienſt eine praktiſche Auswirkung erhält. 2— 61. 1 Wie wird der Winter? Schneereich, aber nicht beſonders kalt. Die Frage nach dem Verlauf des Winters hört man immer wieder, Gerade mit Rüchſicht auf die große Notlage in weiten Schichten der Bevölkerung macht ſich eine gewiſſe nicht unberechtigte Sorge breit. Der Sommer war ſehr heiß, und man ſchließt nun, daß der Win⸗ ter entſprechend kalt werden würde. Dieſe Schlußfolgerung iſt aber nicht berechtigt. Seit Beginn der meteorologiſchen Beobachtungen iſt feſtgeſtellt, daß auf warme Sommer in ebenſovielen Fällen ein warmer wie ein kalter Winter folgte. Um den Witterungscharakter ganzer Jahreszeiten vorauszuſagen, muß man die voraufgegangenen Witterungsverhältniſſe auf der ganzen Erde betrachten, vor allem auch die Veränderungen der Sonnenſtrahlung in Rechnung ziehen. Darauf beruht auch die von Profeſſor Baur, dem Leiter der Staatlichen Forſchungsanſtalt für langfriſtige Witterungsvorausſage in Frankfurt am Main vor einem Jahr gegebene Vorausſage für den Hochſommer 1932, die auch eingetroffen iſt. Baur betonte aber, daß es nur die beſonderen Umſtände dieſes Som⸗ mers waren, die eine Veröffentlichung dieſer Vorausſage rechtfertigten. Es werden noch viele Jahre vergehen, bis mit ausreichender Zuverläſſigkeit Jahreszeitenvorausſagen gege— ben werden können. Aufgrund der Baur'ſchen Unterſuchungen, ver einzigen wiſſenſchaftlichen Grundlage für derartige Prognoſen kann lediglich geſagt wer⸗ den, daß der Winter 193233 vielleicht kalt und ſchneereich, aber ſicher nicht extra kalt, wie etwa 192829 werden wird, wo unternormale Sonnenbeſtrahlung beſtand. Eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür, daß der Witer nicht gerade mild ſein wird, ergibt ſich daraus, daß die drei letzten Winter alle mild waren. Sport vom Sonntag. Länderſpiel. Budapeſt: Ungarn— Deutſchland 2:1. Verbandsſpiele in Süddeutſchland. Rhein: C08 Mannheim— Phönix Ludwigshafen 1:3. Sp.⸗Vgg. Mundenheim— VfR. Kaiſerslau⸗ tern 3:2. Amicitia Viernheim— VfR. Mannheim 2:4. VfL. Neckarau— Sp.⸗Vgg. Sandhofen 2:1. Germania Friedrichsfeld— SV. Waldhof 178. ö Baden: SC. Freiburg— FV. Raſtatt 21. SV. e— Frankonia Karlsruhe 85 Phönix Karlsruhe— VfB. Karlsruhe 6:0. Freiburger FC.— Karlsruher FV. 2:1. Fe. Mühlburg— FV. Offenburg 3:0. Saar: FK. Pirmaſens— 05 Saarbrücken 6.1. 1 ee,— Sp.⸗Fr. Saarbrük⸗ en 313. FV. Saarbrücken— Eintracht Trier 4:3. 1. Fc. Idar— SV. Völklingen ausgef. Main: Kickers Offenbach— Hanau 83 4:1. FSV. Frankfurt— Germania Bieber 210. Bf. Neu⸗Iſenburg— VfB. Friedberg 5:1. Union Niederrad— Eintracht Frankfurt 1:1. Rot⸗Weiß Frankfurt— Sportfreunde Frank⸗ furt 2:3. Heſſen: Viktoria Urberach— F. Kaſtel 11. Alemannia Worms— SV. Wiesbaden 0:0. Olympia Lorſch— VfR. Bürſtadt 1:2. FSV. Mainz— Wormatia Worms 21. FV. Mombach— FC. Langen 72. Württemberg: Germania Brötzingen— FC. Birkenfeld 6:1. SC. Stuttgart— Normania Gmünd 5:1. Stuttgarter Kickers— SV. Feuerbach 64. Union Böckingen— Pf. Stuttgart 313. Sp.⸗Fr. Eßlingen— 1. FC. Pforzheim 2:2. Nordbayern: Sp.⸗BVgg. Fürth— ASV. Nürnberg 4:1. 1. FC. Nürnberg— Würzburger Kickers 4:8, FV. Würzburg— FC. Bayreuth 7:0. FC. Schweinfurt— SV. Erlangen 5:0. S ü d bayern: 1860 München— FV. Ulm 94 72. DSV. München— Jahn Regensburg 4:0 SV. Landshut— Schwaben Augsburg 3:1 SSV. Ulm— Wacker München 4:0. deutschland in Bu dapeſt ein ebenbürtiger Gegner Ungarn— Deutſchland 2:1(1:0). Der 10. Fußballänderkampf Ungarn gegen Deutſchland endete in Budapeſt mit 0 5 verdienten Niederlage der deutſchen Mann⸗ ſchaft, die in der erſten Halbzeit den Erwar⸗ lungen zwar nicht ganz entſprach, dafür aber in der zweiten Spielhälfte glänzend in Form war. Sofort vom Anſtoß weg entwickelte ſich in raſſiger Kampf. Die Ungarn nahmen das Spiel außerordentlich ernſt. Für die Deut⸗ ſchen ſah es zunächſt ziemlich ſchlecht aus, nicht zuletzt, weil die neuen Leute ſich anfangs nicht in den Rahmen einſanden. Die Ungarn konnten das iel zunächſt ſaſt vollkommen in die deutſche Hälfte verlegen. Im deutſchen Angriff ſtand dagegen der Linksaußen Ko⸗ bierski allein in den erſten 10 Minuten nicht weniger als dreimal abſeits. Nachdem die Ungarn in der 10. Minute das leere, nur noch von Huber geſchützte Tor nicht gefunden hatten, kamen ſie bereits in der nächſten Mi⸗ nute durch einen wundervollen Prachtſchuß des Linksaußen Deri zu einem unhaltbaren Führungstreffer. Die deutſche Läuferreihe, vor allem Knöpfle und Leinberger, hatten auch für die Folge ſchwere Arbeit zu leiſten. All⸗ mählich kamen dann die Gäſte gut auf und hätten die Innenſtürmer zu dieſer Zeit ſchär⸗ fer geſchoſſen, ſo wäre bereits vor der Pauſe der Ausgleich erzielt worden. In der letzten Viertelſtunde vor der Pauſe waten auf bei⸗ den Seiten für kurze Zeit der Mittelläufer ausgeſchieden, die aber bald wieder eintraten, deren Verletzungen ſich als nicht weſentlich erwieſen. Nach der Pauſe ſpielte die deutſche Nationalmannſchaft we⸗ ſentlich beſſer als vorher, ſo daß den Leiſtun⸗ gen entſprechend zum mindeſten ein Unent⸗ ſchieden verdient geweſen wäre, ja den Tor⸗ chancen nach hätte Deutſchland gewinnen müſſen. Das Tempo des jetzt äußerſt raſſigen Spiels wurde immer lebhafter, wobei die Zu⸗ ſchauer die einheimiſchen Spieler ungemein leb⸗ haft anfeuerten. Die Deutſchen waren aber jetzt nicht mehr aus der Ruhe zu bringen. Die deutſchen Bemühungen um den Ausgleich waren auch in der 77. Minute endlich von Erfolg gekrönt, als ein von Lachner gut hereingegebener Ball von Malik mit Ueber⸗ legung eingeſchoſſen wurde. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn faſt von dem An⸗ ſtoß weg konnten die Ungarn zum zweiten Male und dieſes Mal endgültig die Führung an ſich reißen. Lachner ließ in der 82. Mi⸗ nute unmittelbar hintereinander noch zwei große Chancen aus, ſo daß Deutſchland das Pie verdiente Anentſchieden verſagt ieb. Woher ſtammen die Darmſtädter? In der Verſammlung der familiengeſchicht⸗ lichen Vereinigung ſprach Profeſſor Prätorius über die Herkunft der völkerung. Das raſche Anwachſen der Stadt⸗ bevölkerung iſt nur möglich geweſen durch ſtar⸗ ken Zuzug von auswärts. Wie ſtark dieſer Zuzug auch in der Jetztzeit iſt und aus wel⸗ chen Gebieten die Zuwandernden ſtammen, ließ ſich für einen erheblichen Teil der Darm⸗ ſtädter Bevölkerung feſtſtellen und durch eine von der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaft durchgeführte und ausgewertete Befragung aller hieſiger Schulkinder: bei mehr als der Hälfte waren beide Eltern und bei rund einem weiteren Drittel Vater oder Mutter außerhalb der Stadt geboren. Doch ſtammt ein großer Teil(etwa 2 Fünftel) dieſer aus⸗ wärts Geborenen aus der Provinz Starken⸗ burg. Wahrſcheinlich kam auch im vorigen Jahrhundert, der Zeit des raſcheſten Anwach⸗ ſens der Stadt, der Hauptteil des Zuzugs aus der Heimatprovinz, wie ſich daraus er⸗ gibt, daß viele in der näheren und weiteren Umgebung bodenſtändige Familiennamen auch in Darmſtadt häuſig ſind. Für frühere Zeiten ließ ſich ein Anhalt für die Herkunft gewinnen aus den Angaben für die in der Stadtjubiläumsſchrift zuſammen⸗ geſtellten 200 alten Darmſtädter Familien: im Ganzen hat ſich darnach der Anteil der ver⸗ ſchiedenen Gebiete nicht ſtark verändert, nur waren Oberheſſen und das heutige Heſſen⸗Naſ⸗ ſau(mit dem ehemaligen Darmſtädter Hinter⸗ land!) früher erheblich ſtärker als jetzt be⸗ teiligt, etwas ſtärker auch Süddeutſchland, während die vor 1806— 16 nur teilweiſe heſ⸗ ſiſche Provinz Starkenburg ſowie Rheinheſſen, Rheinland⸗Weſtſalen und Norddeutſchland heute verhältnismäßig mehr Zuwanderer lie⸗ fern. Die genaueren Angaben wurden belegt durch Verleſung der nach Herkunftsgebieten ge⸗ ordneten Namen der(um einige neuermittelte, vermehrten) alten Darmſtädter Familien mit Herkunftsort. Da die Ahnenforſchung jeden einzelnen ehrt, daß er von vielen Ahnenfamiljen aus ver⸗ ſchiedenen Gebiete Deutſchlands und auch mancherlei Volksſchichten ſtammt, vermittelt ſie die Erkenntnis von dem blutmäßigen Zu⸗ ſammenhang des ganzen Volkes und wirkt ſo der unſeligen Zerriſſenheit unſerer Zeit ent⸗ gegen. Heute 2 Blätter 68 Seiten), zur Aufführung. Niederlage. Darmſtädter Bevöl⸗ 2 jernheimer Tonſilmſchau heute und Morgen Dienstag(Allerheiligen) das Rieſen⸗Pracht⸗Tonſilm⸗Programm im Central-Film⸗Palaſt. Ein ungemein ſchönes und ſpannen⸗ des Tonfilmprogramm kommt heute Mon- lag und morgen Dienstag(nur 2 Tage) Es handelt ſich hier um zwei hochwertige und außergewöhnliche Kilmwerke, die eine Sehenswürdigkeit ſind. So zeigt man als erſten den gewaltigen 0 100% Tonfilm„Trader Horn“. Noch nie hat man ſolche Senſationen und Abenteuer Noch nie hat man die Stimme geſehen. 195 Dieſes Film⸗ des Urwaltes ſo echt gehört. N werk iſt gewaltiger und bedeutend beſſer als wie„Tarzan“. Ueberall hat dieſes Ton⸗ lmwerk Rekord⸗Beſucherzahlen aufzuweiſen. eberall höchſtes Cob. Dieſes Tonfilmwerk uß man geſehen und gehört haben. Was Millionen Menſchen ſich angeſehen haben, iſt wert, daß Sie ſichs auch anſehen. Es iſt für jeden Beſucher ein großes Erlebnis pon bleibendem Wert. Im 2. Teil ſehen je ein Meiſterwerk des genialen Weltre⸗ giſſeurs Ceeil B. de Mille, und heißt „Dynamit“. Daß es ein Bombenfilm iſt, errät Ihnen ſchon der Namen, daß es uch einer der ſchönſten und ſpannenſten iſt i Ihnen hier geſagt. Beide Filmwerke aben je 15 Akte, ſodaß es ein Rieſenpro⸗ ramm iſt. Alles, ſogar der Verwöhnteſte, mmt auf ſeine Rechnung, denn die Dar⸗ ietung übertrifft alle Erwartungen. Nur Tage, heute und morgen(Allerheiligen). Der weiteſte Weg lohnt ſich. Die„Grünen“ erhielten geſtern auf eigenem elände vom VfR. Mannheim eine ſchmerzliche Nachdem das Spiel in der erſten Halbzeit durch ein ganz großes Spiel der „Grünen“ jeder Spieler hat ſich ſelbſt über⸗ roffen. 2:1 gewonnen war, wurde die 2. Halb⸗ eit zur Kataſtrophe. Die Viernheimer Mann⸗ chaft fiel in ſich ſelbſt zuſammen und mußte ich noch 3 Tore gefallen laſſen, ſodaß das End⸗ eſultat 2:4 für VfR.⸗Mannheim hieß. Durch dieſe Niederlage ſind die Chancen auf den 2. Platz faſt geſchwunden. Tabellenſtand am 30. Oktober: Sp. gew. unent. verl. T. Punkte 55:20 21:3 28:18 16:8 33:19 16:8 24:20 14:8 36:23 14:10 24:26 11:13 23:34 10.12 14:24 8:16 23:38 8:16 16:54 0:24 12 8 8 2— undenheim 12 8 Mannheim 11 andhofen 12 riedrichsfeld 12 aiſerslautern 12 S SSO 88 D 0 O O — Magdalen zwischen den zwei Amicitia Viernheim— BfR. Mannheim 2:4. Das Treffen war ein Spiel zweier voll⸗ ſtändig verſchiedener Halbzeiten. Erſt war Amicitia klar überlegen. Nachher gab der VfR. den Ton an. Bereits in der 4. Minute ging Viernheim in Führung und ſtellte in der 34. Minute auf 2:0. Kurz vor der Pauſe köpfte Gerlinger einen Eckball ein. Den Aus⸗ gleich erzielte Simon auf Vorlage von Ger⸗ linger. Eine Ecke köpfte Bleß in der 48. Mi⸗ nute ein. Das vierte Tor fiel durch einen Elfmeter wegen unfairen Spieles durch Ka⸗ menzin. g Bekanntmachung. Betr.: Die Polizeivordnung über die konfeſſion⸗ ellen Feiertage. Nach der Polizeiordnung des Kreisamts Heppenheim vom 20. Oktober 1913 und der Bekanntmachung vom 24. Mai 1923 obigen Be⸗ treffs iſt„Allerheiligen“ für die Gemeinde Viern⸗ heim als allgemeiner Feſttag beſtimmt. Hiernach haben alle gewerblichen Arbeiten jeder Art an dieſem Tage zu uuterbleiben. Wir empfehlen der Einwohnerſchaft dring⸗ endſte Einhaltung dieſer Beſtimmung bei Mei⸗ dung von Strafanzeigen. Viernheim, den 29. Oktober 1932. Beſſiſches Polizeiamt Oechler. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet am Mittwoch, den 2. November von 2— 4 Uhr im hieſigen Krankenhauſe ſtatt. Wichtig für Kriegsopfer. Verwendung des 5⸗Millionen⸗Fonds für die Kriegsbeſchädigten. Unter den vom Reichsarbeitsminiſterium ver⸗ fügten Mehrleiſtungen in der Reichsverſorgung ſeien folgende weſentliche Einzelheiten hervor⸗ gehoben: Die Einſchränkung, daß Kannbezüge und Härteausgleiche nur in ganz beſonders drin⸗ genden Fällen gewährt werden durften, iſt aufgehoben. Dadurch wird eine bisher als große Härte empfundene Beſtimmung beſei⸗ tigt. 1 Erleichterung der Berufsausbildung von Kindern Schwerbeſchädigter und von Krieger⸗ waiſen können Kinderzulagen oder Waiſenren⸗ ten über das 15. Lebensjahr hinaus bis zum 21. Lebensjahr bewilligt werden, wenn das Kind vor Vollendung des 16. Lebensjahres in eine Berufsausbildung oder weitere Schul⸗ ausbildung eintritt. g Während bisher ein Wechſel des Wohnſitzes keinen Anſpruch auf Erhöhung der Ortszulage begründete, kann hinfort die erhöhte Ortszu⸗ lage ohne Prüfung des Bedürfniſſes gewährt werden, wenn der Wechſel des Wohnſitzes im Einzelfalle durch Arbeitsaufnahme, Ver⸗ ſetzung oder ſonſtige triftige Gründe veranlaßt iſt. .die Verſorgungsämter können künftig ab⸗ gefundenen Kriegsbeſchädigten wieder Rente ohne Rechtsanſpruch gewähren, wenn eine Ver⸗ ſchlimmerung des anerkannten Dienſtbeſchädi⸗ gungsleidens vorliegt. Das gleiche trifft zu, wenn eine neu auftretende Geſundheitsſtörung ungleichen Brüdern jungen Frau. Roman von Gert Rothberg Copyright by M. Feuchtwanger, Halle(Saale) 2 Schleppenden Schrittes wanderte Magdalen jetzt durch die Räume. Und ſie kam in das Arbeitszimmer ihres Mannes. Arbeitszimmer?! Wann hatte er hier jemals gearbeitet? Ueber dem Schreibtiſch hing ein Bild. Und dieſes Bild hatte Magdalen ſchon oft lange und ſtill betrachtet. Karl Joachim von Lindsmühlen! Der jüngere Bruder ihres Gatten. Und genau ſo wie ſtets blickte auch jetzt die junge Schloß⸗ frau ſinnend in das junge, energiſche Geſicht, in dem die großen Augen ſo zielbewußt ſtanden. Der ſchön geſchnittene Mund war etwas hart. Der Kampf da draußen in der Wildnis mochte den Mund ſo hart gemacht haben. Schlicht zurückgekämmt, trat das Haar von der bedeutenden Stirn zurück. Waren die Augen Karl Joachims eigentlich dunkel wie ſein Haar? Nein, doch wohl nicht. Sie hatten auf dem Bilde einen ſeltſam hellen Schein. Magdalen liebtoſte mit den Augen dieſes Männer⸗ geſicht. „Du biſt anders als dein Bruder! Du biſt beſtimmt ganz anders“, dachte ſie, und ſie wußte nicht, warum ihr plötzlich das helle Waſſer in den blauen Augen ſtand. Magdalen verließ das Zimmer. In der Tür wandte ſie ſſich noch einmal um, und da war es ihr, als grüßten ſie die großen Männeraugen von dort drüben. Haſtig ſchloß ſie die Tür. Frau Hertling ging draußen über den Gang. Sie nickte tief. „Einen 10 ſchönen guten Morgen, gnädige Frau! 0 das Frühſtück bringen? Ich habe ganz Darf ich glei 7 gewann. ging dorthin. 5 konnte. Geräuſchlos, geſchickt, Wer war denn das? e Aus unserer riesigen Auswehl nur einige Beispiele: Amanuuganmgmgnmahangddaunndgdge Steppdecken (nur eigene Fabrikate) Hunderte Decken in Kunstseide, Satin u. Wolle in zahllosen, schönen Mustern mit Halbw/ollfüllung, doppel- seilig Safin.. 12.50 10.50 7.90 Kunstseide mit Satinrücken 16.75 14.75 12.50 9.75 8.50 Kunstseide m. Sefin, welhe Schafwollfüllung 35. 2959.50 Daunendecken 72. 67.50 55. 49.— 42.— 88.— Extra-Anferligungen schnellstens Aufarbeiten billigst. Alnnnununuuumummauuanunnuaununnuunn nen H. 1. 2. H. 1.4. 0 Schlafdecken Einfarbiqe Decken RM 195 1.65 1.35 1.15 85 Baum. Jacquærd-Decken RM 4.95 4250 3.60 3.25 2.95 2.45 Lemelhserlelbige Dede 4 50 455 405 359 2.75 Cemelheerfb. 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Ich habe ſchnell ein bißchen heizen laſſen“, ſagte Frau Hertling, und Magdalen Dort ſtand ſie dann noch ein Weilchen und blickte auf die Roſen, die ſie von hier aus ganz beſonders gut ſehen Ein Strauch war über und über mit dunklen, ſchweren Blüten bedeckt. Das waren ihre beſonderen Lieblinge. Dicht ſchmiegten ſie ſich an das geſchnitzte Holz der Veranda. Wie glitzernde Brillanten hingen die Regentropfen in den Kelchen. Jetzt brach auch ſchon die Sonne wieder hell und ſiegreich durch. Und nun bot ſich der Garten in einer Schön⸗ heit, die unwillkürlich hinauslockte. Franz, der alte Diener, ſervierte. auch nicht durch einen Blick ſtörend, verrichtete er dieſen Dienſt. Auf ſilberner Schale reichte er ihr dann noch die Poſt. Dann war die junge Frau allein. Mit Behagen knabberte ſie die vorzüglichen Waffeln. Als ſie auch eine Taſſe voll der ſchäumenden Schokolade getrunken hatte, lehnte ſie ſich zurück und griff nach ihrer Poſt. Modehefte und Reklame legte ſie beiſeite. i Ein Brief, ein langes, ſchmales Kuvert, fiel ihr auf. Sie ſah nach dem Abſender. „Kurt Broſius, Legationsrat!“ las ſie erſtaunt. mit dem anertannten Dienſtveſchädigungsleiden in urſächlichem Zuſammenhang ſteht. Die Gewährung von Witwen⸗ und Waiſen⸗ beihilfen an Hinterbliebene von Schwerbeſchä⸗ digten, die nicht Pflegezulageempfänger wa⸗ ren, iſt den Verſorgungsämtern freigegeben. Zur Erhaltung der Eigenheime der Kriegs⸗ opfer können Kapitalabfindungen zwecks Ab⸗ wendung einer drohenden Zwangsverſteigerung auch bewilligt werden, wenn zum Erwerb oder zur wirtſchaftlichen Stärkung des Grundſtücks eine Kapitalabfindung bisher noch nicht be⸗ willigt worden war. In den Zuſatzrentenbeſtimmungen ſind ge⸗ wiſſe Milderungen eingeführt. So iſt die Mög⸗ lichkeit geſchaffen. Kriegerwitwen im Alter von 40 bis 45 Jahren ohne Kinder die halbe Zuſatzrente und Kriegsbeſchädigten mit einer Erwerbsminderung von 50 bis 70 Prozent Zu⸗ ſatzrente bis zur vollen Höb. unter aewiſſen Broſius! zuſammen. liebt! konnte! Ein Kind! hatte. Langſam ſtand ſie auf. Vorausſetzungen zu gewayren. Bet letzteren ſollen vor allem ſolche Beſchädigte berück⸗ ſichtigt werden, bei denen eine Zwangsver⸗ ſteigerung ihres Grundſtückes droht, wenn durch die Gewährung der höheren Zuſatzrente die Gefahr vorausſichtlich abgewendet werden kann. Erhöhte Mittel für einmalige Unterſtüt⸗ zungen ſind den Verſorgungsämtern zur Ver⸗ fügung geſtellt. Dieſe Mittel ſollen zugute kommen bedürftigen Kriegereltern, Waiſen ſo⸗ wie Kindern Ichwerkriegsbeſchädigter und Kriegerwaiſen in Hoch- oder Fachſchulausbil⸗ dung, ſoweit dieſe genannten Perſonengruppen Rente nicht beziehen können. Schließlich ſollen die Fürſorgeſtellen beſondere Mittel erhalten, um ſogleich, wie im Vorjahr, 40prozentig Be⸗ ſchädigten und Witwen unter 45 Jahren, die Zuſatzrente nicht erhalten können, einmalige Anterſtützungen unter beſonders ſeſtgelegten Vorausſetzungen zu zahlen. Sie öffnete endlich das Schreiben. Da lächelte ſie plötzlich. Ihre Penſionsfreundin Olga Wildner hatte den Lega⸗ tionsrat Broſius geheiratet, und nun zeigten ſie ihr die Geburt ihres Mädelchens an. Magdalen freute ſich herzlich darüber; aber ſie dachte doch ganz erſtaunt darüber nach, warum man ihr dann die Vermählungsanzeige damals nicht zugeſandt hatte. Sie hatte deswegen nicht einmal gratulieren können. Die Augenbrauen der jungen Frau ſchoben ſich finſter Hatte ihr Gatte ihr auch dieſen Brief unterſchlagen, ihn„aus Verſehen geöffnet“, wie er es ſchon oft getan hatte, wenn ihn plötzlich wieder einmal eine krankhafte Eiferſucht packte, nachdem er wochenlang ſeine Frau be— handelt hatte, als ſei ſie Luft für ihn? Mochte dem vorläufig ſein wie es wollte. Olga war immer ein ſonniges, glückliches Menſchenkind geweſen, verwöhnt und verhätſchelt. Und nun ſchien ſie auch noch ein wahres, reines Glück gefunden zu haben. Sie hätte Sturm und Schickſalsſchläge wohl auch nicht ertragen, wäre bald genug zuſammengebrochen. Ein Kind beſaß ſie nun von dem geliebten Manne! Welch ein Glück das ſein mußte! Ein Kind von einem Manne, den man über alles Das Höchſte, das Beſte, was einem beſchieden ſein Wie ſie ſich danach geſehnt hatte! Vielleicht wäre ſie dann doch zufriedener mit ihrem Schickſal geweſen. Ein Kind von Friedrich Karl? Nein! Niemals! Magdalen von Lindsmühlen blickte ſich um. Sie wußte nicht, ob ſie jetzt nur laut gedacht oder es hinausgeſchrien (Fortſetzung folgt.) nen Neben zu verkaufen Lampertheim, Sedanſtraße 22. Central⸗Film⸗Palaſt Heute Montag und morgen Dienstag Allerheiligen Das außergewöhnliche ſchöne Ton⸗ Film- Programm das eine ganz e Sehenswürdigkeit 1 1. Das Hrüngie weluunder d. 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Schüler auf Sportplatz 1. „ 8 Uhr Turner und Sportler im Lokal. 5„ ½)8 Uhr Sämtliche Trommler u. Pfeifer mit Inſtrumenten im Lokal. Fechter: Jeden Montag und Donnerstag halb 8 Uhr im Lokal. Loncentra Schü Vertrigb und immer wieder Lontcentra schuh Vertrieb Inh.: Schindler EEE Viernheim, Molitorstrasse 1 7 77 I 70 Freitags„ Neu eingetroffen 3 Schlager! Herrnſchuhe Damenſchuhe. 4095, 3.95, 2.95 und 25 Winterhausſchuhe.. 1995, 1.45, 095 und 0⁰ 9⁵ 6.95, 5.95, 4.95 und 3 Heute Montag und morgen Allerheiligen 2 Tage! „Das heilige Kunstwerk“. Die Gipfelleistung der deut- Sankl Elisabeth in unseren Tagen. 2 Tage! 6 Die gigantische Aufführung: schen Lichtspielkunst in den Mauern Viernheims. e I el 44. Das Leben der heiligen Elisaheth. Ein heiliges Geschehen, ein Meisterwerk wie es noch nicht geboten wurde. Ueberall Massenandrang. Ueberall ausverkaufte Häuser. 2. Film der gewaltige Fliegergroßfilm:„Luftpatrouille“ 3. 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