J mar. Jungungss oda. Viernheim. 75 Donnerstag abend 8½ Uhr im Freiſchütz(Kettelerſälchen) Mi FG Rwe D N Verſammlung der 1930, 31 u. 32 aus der Schule Entlaſſenen. Angebot! Um zahlreichen Beſuch bittet Der Präfekt. Meines Oherhemi e Jwangs⸗Verſtelgerung Morgen Freitag, den 11. 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Erledigung von Anträgen. 7. Zweck und Ziele der Notgemeinſchaft des Neu⸗ Amicitia 09 E. V. V'heim. UN 2 Sportplatz im Wald mit J Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 13. November 1932, nach⸗— mittags 3 Uhr: Verbandsſpiel gegen V. f. R. Kaiſerslautern Vorher: 1,15 Uhr 1. Jugd.— Sp. V. Waldhof 12,15. Uhr 2. Schüler gegen TV. 93 Viernheim 11 Uhr 2. Jug, gegen VfR. Mhm. 2. Jug. 9 Uhr Privat gegen V. f. R. Mannheim. In Mannheim: 9.30 Uhr: Phönix Mann⸗ heim B⸗Jugd.— Amicitia Viernheim B⸗Jugd. Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Lokal. Samstag nachm. 3,45 Uhr in Viernheim Schülermannſchaft gegen Sp. C. Käfertal Samstag nachm. im Mannheimer Stadion: Preſſe⸗Sp.⸗C. Mannheim— Viernheim Ah. Abfahrt und Beginn wird noch bekannt gegen. Der Vorſtand. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846. Donnerstag 8¼ Uhr Singſtunde. Erſcheinen aller Sänger er⸗ wartet der Präſident. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 12. Nov. 1932, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Unterbruchweide 15. Gew. Nr. 16 Frische Cableau, Schellfiſch und Filet Georg M. Winkenbach Lampertheimerſtraße 1 Telefon 165 ieee eee, Herrn-Mäntel 22. zu Mk. 44.—, 33.—, Herrn-UAnzüge* a 45.—, 35.—, 27.—; Knaben-Mäntel ab 4.95 „ Anzüge, 5.75 Baby-Mäntelchen 2.95 in den neuesten Formen. nommen. Reichskanzler brachte er zum Ausdruck, daß er zwar nicht verkenne, daß der Landwirt— hausbeſitzes. Jedem Mitglied ſteht es frei, Einſicht in die Jahresrechnung zu nehmen und bis zum 16. ds. Mts. ſchriftliche Anträge abzugeben. Zur Verhandlung der Ziffer 7 der Tages- ordnung ſind auch Neuhausbeſitzer, die nicht Mit⸗ glied der Genoſſenſchaft ſind, eingeladen. Viernheim, den 10. Nov. 1932. Der Voſtzende dds Auffichtsrats: Unterbruchweide 14. Gew. Nr. 14 Unterbruchweide 4. Gew. Nr. 27 Oberlück 1. Gew. Nr. 60 ſofort anzutr. Unterbruchweide 2. Gew. Nr. 40 Oberlück 5. Gew. Nr. 21 Hecke 1. Mittelgewann ſofort anzutreten. Schloth Nr. 82 Schloth Nr. 136 Viernheim, den 9. Nov. 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Besichtigen Sie mein Lager ohne Kaufzwang. erna bopennelmer Lorscherstrasse ſofort anzutreten. 5 Die Wirtschaftswoche. Aenderung der Einfuhrbeſchränkungspläne. Erſter Erfolg der Gekreidepreisſtützung.— Die Ankurbelungsaktion.— Noch keine Dis⸗ konkſenkung. Die zahlreichen Bedenken, die nicht nur von unmittelbarer intereſſierter Seite gegen die Kontingentierungspläne der Reichsregie⸗ rung erhoben wurden, haben eine Nachpru— Ffung veranlaßt. Es ſcheint, daß man jetzt ei⸗ nen Weg gefunden hat, der den Intereſſen der Landwirtſchaft und der Ausfuhr in glei⸗ cher Weiſe gerecht wird. Genaues wurde da— rüber noch nicht bekanntgegeben, es ſoll ſich um eine Art Gleitzölle handeln. Allerdings wären auch zu deren Einführung Verhand— lungen mit den Handelspartnern notwendig. Sehr entſchieden hat auch der Verband Süd— weſtdeutſcher Induſtrieller gegen eine zu weitgehende Kontingentierung Stellung ge— In einem Telegramm an den ſchaft weiter geholfen werden müſſe, nicht aber dürfe dieſe Hilfe geſchehen durch han— delspolitiſche Maßnahmen, die in ihren Aus⸗ wirkungen andere Glieder unſerer Volks⸗ wirtſchaft vernichtend treffen müßten. So müſſe man ſich auch vom Standpunkt der ſüweſtdeutſchen Wirtſchaft aus, deren Struktur überwiegend durch Export⸗ induſtrie gekennzeichnet wird, bei der ganzen Art und Weiſe, wie die Frage der Einfuhr⸗ kontingente behandelt wordenſei, ſcharf ge— gen weitere Einfuhrkontingentierungen wen— den. Der Landwirtſchaft iſt die Reichsregierung 1 gerade jetzt mit neuen Maßnahmen am Ge⸗ treidemarkt zu Hilfe gekommen. Dieſe ſehen eine Einlagerung größerer Mengen Weizen und Roggen durch die halbſtaatliche Getrei— dehandelsgeſellſchaft vor. Dieſer ſollen zu die⸗ ſem Zwecke von der Reichsbank Kredite von 100 Millionen Mark, die zum Teil durch das Reich garantiert ſind, eingeräumt werden. Mit dieſer Summe könnte die DGH. auf Ba⸗ ſis der heutigen Preiſe und unter Berück⸗ ſichtigung der entſtehenden Nebenkoſten wie Frachten uſw. eine Menge von rund einer halben Million Tonnen Brotge⸗ [treide aus dem Markt nehmen. Schon 1 die Ankündigung führte zu einer erheblichen HBefeſtigung der Märkte, das Angebot iſt knapper geworden, zeitweiſe zeigte ſich wie⸗ der rege Kauflust. Die Regierung ſetzte bei ö ihrer Aktion voraus, daß die Verkaufs⸗ diſziplin der Landwirte auch in Zukunft ſich bewährt, daß alſo nicht bei ſteigenden Prei⸗ een ſofort wieder zu viel Ware an den Markt kommt. Inzwiſchen hat auch der Deutſche Landwirtſchaftsrat ſeine endgültige Ernte⸗ cchätzung veröffentlicht, die für Getreide ins⸗ 0 geſamt um rund 1 Million Tonnen, für Brotgetreide allein um etwa eine halbe Mil⸗ lion niedriger lautet als die letzte Vorſchät⸗ zung des Statiſtiſchen Reichsamtes. Würde dieſe Schätzung zutreffen, ſo wäre der dies⸗ jährige Brotgetreideüberſchuß allerdings er⸗ heblich kleiner, als man bisher angenommen 13 3 hatte, und die Ausſichten der Preisſtützungs— aktion lägen erheblich günſtiger. Die Ankurbelungsaktion der Reichsregierung iſt weitergeführt worden. Beſonders bemerkenswert erſcheint in die⸗ ſem Zuſammenhang die Tatſache, daß die Notperordnung vom 8. Dezember 1931 in raf getreten iſt, die die Schaffung einer usfuhrvergütung vorſah. Danach ſollte einem Unternehmer, der Lieferungen ins Ausland nachweiſt, ein Betrag bis zur Höhe der auf der Ware ruhenden Umſatz⸗ ſteuer vergütet werden Den Forderungen der Spitzenverbände der Wirtſchaft entſpre⸗ chend hat das Reichsfinanzminiſterium ſich nunmehr entſchloſſen, die Ausfuhrvergütung einzurichten und durchzuführen, was frei⸗ gegenwärtig nur im Rahmen ſehr be⸗ ſchränkter Mittel geſchehen kann. Allerdings gehört zur organiſchen Vervollſtändigung dieſes Bildes eine entſprechende Entlaſtung von Steuern und ſonſtigen Abgaben. Die Papen bei Hindenburg. Um die Konsequenzen aus dem Wahlergebnis.— Negierung der„Nationalen Konzentration“ geplant.— N5 DAP. gegen Papen.— Sitzung des Neichsrats. Berlin, 11. Nov. Reichspräſident von Hindenburg hat am Donnerstag abend den Reichskanz⸗ ler empfangen, der ihm über die politi⸗ ſche Lage und die in der Sitzung des Reichskabinetts vom Mittwoch zutage getre— tenen Auffaſſungen der Reichsregie— rung Bericht erſtattete. Der Reichskanzler hat dem Reichspräſidenten vorgeſchlagen, aus dem Wahlergebnis vom 6. November die Konſequenz dahin zu ziehen, daß eine Re— gierung der„Nationalen Konzen⸗ tration“ gebildet wird. Herr von Papen will ſelbſt mit den Führern der in Frage kommenden Parteien verhandeln und zwar denkt er dabei an die Nationalſozialiſten, die Deutſchnationalen, das Zentrum, die Baye— riſche Volksparteit, die Deutſche Volkspartei und die übrigen kleineren bürgerlichen Grup— pen. Es iſt nicht daran gedacht, eine Koali⸗- kionsregierung im früheren Sinne zu bilden, ſondern das Keichskabinelk ſoll nach wie vor als Präſidialkabinett gel- ten, d. h. als Regierung, die in erſter Linie ſich auf das Vertrauen des Reichs- präſidenten ſtützt. Da die erwähnten Parteien aber zuſammen über die abſolute Mehrheit im Reichstag ver— fügen, ſo hätte das Kabinett dadurch auch eine ausreichende parlamentariſche Baſis. An eine Umgeſtaltung das Reichskabinetts in perſoneller Hinſicht denkt Herr von Pa- pen nur in ſoweit, als er bereit wäre, den ei- nen oder anderen Vertrauensmann aus den, Reihen der erwähnten politiſchen Gruppen in ſeine Regierung aufzunehmen. Ein Rücktritt des Geſamtkabinetts oder des Reichskanzlers iſt aber nicht beab⸗ ſichligt. Selbſtverſtändlich läßt ſich heute noch nicht ſagen, ob der ganze Plan verwirklicht wer— den kann. Einſtweilen ſind die Ausſichten dafür ſehr ungünſtig, vor allem, weil die Nakionalſozialiſten ſich nach wie vor mik größter Schärfe dagegen aus- ſprechen und den RNeichskanglervoſten für e 2 n Adolf Entlaſtung des Arbeitsmarktes hat infolge der vorrückenden Jahreszeit nicht in dem Maße weitergehen können, wie dies im September der Fall geweſen iſt. Man wird aber nicht verkennen dürfen, daß ſchon viel dadurch geſchieht, daß der zu erwarten geweſenen verſtärkten Arbeitsloſigkeit jetzt ein Widerſtand entgegengeſetzt wird. In die⸗ ſem Zuſammenhang ſind die weiter aus der Wirtſchaft einlaufenden günſtigen Nachrich⸗ ten zu erwähnen. Bei der Reichsbank hat ſich in der letzten Zeit die Wirtſchaftsbelebung etwas weniger ſtark ausgedrückt, indem die Nachfrage nach Wirtſchaftskrediten des zen⸗ tralen Noteninſtituts ſich auf einem mäßigen Niveau bewegte. Die Hoffnungen auf eine Diskontſenkung haben ſich nicht erfüllt. In Finanzkreiſen hat man dafür vor allem die Unruhe verant⸗ wortlich gemacht. Aber auch andere wich⸗ tige Gründe waren für die Vertagung des Diskontabbaues maßgebend. Einmal hält man das Riſiko freiwilliger Kreditrückzah⸗ lungen an das Ausland für zu groß, zum andern befürchtet man eine Gefährdung des Spartriebes der Bevölkerung, wenn man den Satz für Spareinlagen noch weiter ſenken würde. Trotzdem iſt zu hoffen, daß auch die Reichsbank in abſehbarer Zeit den Weg zu einer Diskontſenkung als frei erachtet. 5 Hitler fordern. Der Reichskanzler will noch vor ſeiner Reiſe nach Dresden die am Montag ſtattfindet, mit den Parteifüh- rern erſte Fühlung nehmen. Papen kehrt von Dresden wieder nach Berlin zurück, um die Verhandlungen fortzuſetzen, ehe er ſeine Reiſe nach Süddeutſchland antritt. Von zu— ſtändiger Stelle wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß das Kabinett ernſthaft bemüht ſei, ſich mit den Parteiführern auszuſprechen, um eine nationale Konzentra⸗ tion zu verſuchen. Der amtliche Bericht. Ueber den Kanzlerempfang bei Hinden— burg wird amtlich mitgeteilt: Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg nahm den Vor— trag des Reichskanzlers von Papen über die Auffaſſung des Kabinetts zur innerpoli⸗ tiſchen Lage entgegen. Der Herr Reichsprä⸗ ſident betonte, daß er an dem der Bildung der Regierung von Papen zu Grunde liegen- den Gedanken einer nationalen Konzentra⸗ tion auch weiterhin feſthalte. Zemenkſprechend beauftragte er den Reichskanzler, in Beſprechung mit den Führern der einzelnen in Frage kom- menden Varkeien feſtzuſtellen, ob und in⸗ wieweit ſie gewillt ſeien, die Regierung in der Durchführung des in Angriff ge⸗ nommenen polikiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Programms zu unterſtützen. Abſage der NS DAN. Der nationalſozialiſtiſche Papens und erklärt, die NSDAP. werde ſich „zu einer ſolchen Komödie nicht her- geben.“ Dann heißt es in dem Artikel weiter:„Wir verſagen uns keineswegs grundſätzlich einer „nationalen Konzentration“, und wir ſind „nationale Konzentration“ in Frage kom— menden Kräften ſehr wohl zu einer Eini— gung über ein wirkliches Aufbauprogramm kommen könnten, das unter Führung der NS D AP. als der weitaus ſtärkſten Partei durchgeführt werden könnte. 5„Angriff“ be⸗ ſpricht den Plan einer„nationalen Konzen— „ 7 7¹* 2* 4 tration“ unter der Reichskanzlerſchaft von Jum 100. Male ſei es geſagt: die Natio- dense e Bewegung kann nur dann an er Regierung keilhaben, wenn ihr ſelbſt die Führung, die ihr ihrer Skärke nach zu- kommt, übertragen wird, d. h. wenn man Adolf Hikler mit der Kanzlerſchaft betraut. Das iſt der einzige Weg zur Löſung der Kriſe.“ Nach dieſen Auslaſſungen iſt anzunehmen, daß die NSDAP. auf ihrer Haltung vom 13. Auguſt beſtehen bleibt, alſo nicht in eine Regierung eintreten wird, die nicht von Adolf Hitler geleitet iſt. Aufruf der Chriſtlichen Gewerkſchaften. Der Vorſtand des Verbandes der Chriſt— lichen Gewerkſchaften erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Das ſchaffende Volk in Stadt und Land hat am 6. November das Mißtrauensvotum des aufgelöſten Reichsta— ges gegen das Kabinett Papen beſtätigt. Nur 10 v. 5. wußte Herr von Papen krotz Aufbietung des geſamten Propagandaappa- rates um ſich zu ſammeln. Das bedeutet das Todesurkeil für dieſe Regierung. Volksurteil und Verfaſſung laſſen ihr nur eine Möglich- keit: Rücktritt zu Gunſten einer verfaſſungs⸗ gemäßen, volksverbundenen Regierung. Vom neugewählten Reichstag als dem ſouveränen Organ des ſouveränen deutſchen Staatsvolkes erwarten die chriſtlichen Ge— werkſchaften, daß er ſich im Bewußtſein ſei— ner Stellung und Verantwortung baldiaſt verſammelt. Sie erwarten, daß der Reichs— tag ſeiner Erwartung und Würde entſpre— chend raſcheſtens in Aktion tritt. Sie erwar⸗ ten, daß er die ihm von der Verfaſſung für Volk und Reich übertragenen Aufgaben ent— ſchloſſen aufgreift und durchführt. Vollſitzung des Reichsrats. Der Reichsrat— die Vertretung der V zentr. i Länderregierungen— trat am Donnerstag überzeugt, daß wir mit den anderen für eine! nach längerer Pauſe zum erſtenmal wieder zuſammen. Die Tagesordnung enthielt 31 Beratungspunkte, jedoch waren große poli— tiſche Vorlagen nicht darunter. Die preußi⸗ ſche Regierung Braun war durch die Mi⸗ niſterialdirektoren Dr. Brecht und Dr. Badt vertreten. Blutige Straßenschlacht.— Maſchinengewehre gegen Demonſtranten. Zwölf Tote, viele Verwundete. Genf, 11. November. In der ſonſt friedlichen Völkerbundsſtadt haben ſich in der Nacht zum Donnerstag ſchwere blutige Zwiſchenfälle ereignet, die nach den letzten Angaben zehn Tote und 65 Verwundete, dar⸗ unker zahlreiche Schwerverletzte, gefordert haben. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen haben ſich die Ereigniſſe folgen⸗ dermaßen abgeſpielt: Die Union Nationale, eine rechtsſtehende politiſche Gruppe, hielt eine öffentliche Verſammlung ab. Bereits während der Verſammlung ſammelten ſich außerhalb des Saales zahlreiche ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Gruppen. Die Polizei hatte die üblichen Maßnahmen getroffen und die Umgebung des Verſammlungsgebäudes abgeſperrt. Als die Kundgebung der Maſſen jedoch einen immer bedrohlicheren Charakter annahm, ſah ſich die Polizei gezwungen, Militär hinzuzuziehen. Die Soldaten wurden mik wüſtem Ge⸗ ſchroi und Roſchimufungen bearüßk. Man enkriß ihnen die Waffen und ſtreute ihnen Pfeffer ins Geſichk. Zahl- reiche Soldaten erlitten Verletzungen. Ein Offizier brach von einem Knüvyel getroffen. bewußklos zuſammen. Von allen Seiten ertönten Rufe, wie„Ban⸗ diten“, Mörder“. Es fiel auf, daß zahl- reiche Frauen an den Kundgebungen teilnahmen. Die Polizei ſah ſich hierauf gezwungen, um die Entſendung zweier weiterer In- fanteriekompagnien zu erſuchen. Da die anweſenden Truppen der Lage nicht Herr wurden, mußten ſchließlich Maſchinen⸗ gewehre in Stellung gebracht werden. Als das Feuer eröffnet wurde, entſtand eine un⸗ beſchreibliche Panik. Zehn Tote und eine große Anzahl von Verwundeten blieben auf dem Platz. Die Kundgebungen wurden jedoch fork⸗ geſetzt. Die Menge ſtimmte die Internationale an. Aus der Heimat. Gedenktage. 11. November. 1852 Der öſterreichiſch⸗ungariſche General Franz Graf von Hötzendorf in Penzing geboren. f 1918 Waffenſtillſtand an der Weſtfront zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Entente. Prot. und kath.: Martin(Biſchof) Sonnenaufg. 7.10 Sonnenunterg. 16.17 Mondunterg. 5.14 Mondaufg. 15.08 Der Hausputz. In vielen Haushaltungen beginnt im No⸗ vember der große Hausputz, denn bevor der Winter ins Land zieht und uns doch in ver⸗ mehrtem Maße ans Haus feſſelt, müſſen Beſen und Scheuertuch noch einmal in Tätig⸗ keit treten. Die Gardinen werden gewechſelt, die Teppiche, die Betten und die Vorhänge geklopft. Um dieſe Zeit haben unſere braven Hausfrauen keine guten Tage, und man tut gut daran, ihnen etwas aus dem Wege zu gehen. Und der Mann wird ja auch in den wenig⸗ ſten Fällen Luſt verſpüren, ſich in dem all⸗ gemeinen Drunter und Drüber aufzuhalten. Er, der es ſchon ungern ſieht, wenn nur auf ſeinem Schreibtiſch Staub gewiſcht wird, er⸗ greift am beſten die Flucht, wenn im Hauſe plötzlich alles auf den Kopf geſtellt iſt. Mit Recht ſchelten die Frauen ihre Männer eine undankbare Geſellſchaft. Was die Hausfrauen ſich in dieſen Tagen an Arbeitsleiſtungen zu⸗ muten, das iſt wirklich nicht zu unterſchätzen. Die bedeutend verſchlechterten Einkommensver⸗ hältniſſe zwingen viele Frauen dazu, ſelbſt große Wohnungen ohne Hilfe allein in Stand zu halten. Das koſtet natürlich viel Mühe und Arbeit. Die Männer ſetzen ſich nachher in das ſau⸗ bere Neſt und meinen, es wuß ſo ſein, und was ſie meiſtens vergeſſen, iſt die Anerken⸗ nung des Geleiſteten. der man mit ein paar Blumen oder einer Sͤßigteit beſonderen Aus⸗ druck verleiht. Daran werden die Hausfrauen merken, daß auch die Männer die Arbeit in ihrem Reiche genau ſo zu ſchätzen wiſſen, wie die Männer von den Frauen verlangen, daß ihre Arbeit gebührend gewürdigt wird. * * Spüte Roſen. Daß die Roſen in man⸗ chen Jahren in geſchützten Gärten oftmals bis Weihnachten blühen iſt keine Seltenheit. Na⸗ türlich haben die Blüten dann wenig Duft und Farbe. Für die Roſenſtöcke iſt es wichtig, daß der Gärtner ſie nicht zu früh einwintert, viele Roſen vertragen Kälte bis zu 8 Grad. Des⸗ halb ſoll man bei mildem Wetter ſie nicht zu krüh zudecken, Schmarotzer niſten ſich ein unter der Decke, und bei feuchtem Wetter oft⸗ mals auch Krankheitspilze. In dieſem Jahre ſtehen die Roſen mit Blüten und Knoſpen noch in vielen Gärten, das milde Wetter läßt ſie lange blühen, ſodaß ſie faſt eine der letzten blühenden Blumen im Garten ſind. Schützt die Ställe vor Zug und Kälte. Der Viehhalter ſollte nicht verſäumen, die Ställe auf Zug⸗ und Kälteeindringung zu be⸗ obachten, denn ein warmer Stall ſchützt ſein Vieh vor vielen Krankheiten. Iſt ein Stall zu groß und hoch um genügend warm zu ſein, ſollte er mit wärmehaltendem Heu, Stroh oder Laub umkleidet werden. In kalten Ställen ſollte er mit wörmebaltendem Heu. Stroh 1 oder Laub umtleider werben. Vieh das Fut⸗ In kalten Ställen verbraucht das f ter hauptſächlich zur Erhaltung ſeiner Kör⸗ perwärme. Auch ſoll ein Stall, trotzdem er im Winter nicht ſo oft wie im Sommer ge⸗ reinigt zu werden braucht, Sauberkeit aufwei⸗ ſen, Schmutz iſt immer der Herd für Krank⸗ heiten aller Art. a Wetterbericht. f Wettervorherſage: Mehrfach aufheiternd, vorwiegend trockenes Wetter. Heſſiſcher Landtag am 22. November Darmſtadt, 22. Nov. Präſident Dr. Wer⸗ ner hat den Heſſiſchen Landtag auf Dienstag, den 22. November einberufen, in der Voraus⸗ ſetzung, daß die verſchiedenen Ausſchüſſe die vorliegenden Anträge und Vorlagen bis dahin erledigen können. Im anderen Falle wird der Beginn der auf zwei Wochen berechneten Tagung um acht Tage verſchoben. Antrittsbeſuch bei der Heſſiſchen Regierung. Darmſtadt, 11. Nov. Major von Wachter, der neue Landeskommandant in Heſſen, der Kommandeur des 1. Heſſiſchen Betaillons des 15. Reichswehr⸗Infanterie⸗Regiments in Gie⸗ ßen, hat der heſſiſchen Regierung ſeinen An⸗ trittsbeſuch gemacht. Am die Schlachtſteuer in Heſſen. Die Zentrumsfraktion ſtellte im Heſſiſchen Landtag folgenden Antrag betreffend Fleiſch⸗ preiserhöhung durch die Einführung ber Schlachtſteuer: „Wir beantragen: Der Landtag wolle be⸗ ſchließen, die Regierung wird erſucht, zu ver⸗ hüten, daß durch die Einführung der Schlacht⸗ ſteuer die Fleiſchpreiſe eine Erhöhung erfahren, die über die ſteuerliche Belaſtung hinausgeht. Insbeſondere wird die Regierung erſucht, dar⸗ über zu wachen, daß die von dem Reichskom⸗ miſſar für Preisüberwachung mit dem deutſchen Fleiſcherverband feſtgeſetzte Bruttopreisſpanne nicht überſchritten wird.“ Lehrgang für Schweinezucht. In der letzten Woche fand für die dfesjäh⸗ rige Winterperiode der erſte Sechstage⸗Kurſus für Schweinezucht und⸗haltung auf der bekann⸗ ten Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Schweine⸗ zucht und haltung Weſchnitzmühle i. Odw. ſtatt. Die Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt Weſch⸗ nitzmühle, die nunmehr ſeit anderthalb Jah⸗ ren in Betrieb iſt, iſt jetzt mit zahlreichem und erſtklaſſigem Tiermaterial voll beſetzt. Ge⸗ züchtet werden veredelte Landſchweine und deut⸗ ſche Edelſchweine. Außerdem laufen fortge⸗ ſetzt Fütterungsverſuche der verſchiedenſten Art ſowie Verſuche über Stallbaufragen uſw. Ein intereſſanter Verſuch über die Verwendung von Futterzucker in der Schweinemaſt geht jetzt zu Ende mit dem Ergebnis, daß im Durchſchnitt nicht über 20 Prozent Futterzucker in der Maſtration verwendet werden können, zu Beginn der Maſt an die Läufer etwas we⸗ niger, gegen Ende der Maſt etwas mehr.— Wie aus der Bekanntmachung der Heſſ. Landw. Zeitſchrift hervorgeht, findet der nächſte Lehr⸗ kurſus ab Montag, den 21. dieſes Monats ſtatt. Der Anmeldeſchluß iſt auf kommenden Dienstag, den 15. November feſtgelegt. * Der liebe Onkel kommt zur Kerwe; er trifft allerdings erſt am Dienstag ein um wenigſtens noch den Schluß der Kerwe mitmachen zu können. Als alter Freund des Karpfenwirtes hat er auch den„Karpfen“ als Abſteigequartier gewählt. Er befindet ſich in Begleitung des Prinzen Guttalin aus Schlinfaska. Die beiden werden ſich dann abends bei dem vom Volkschor veranſtalteten„Bunten Abend“ dem Viernheimer Publikum vorſtellen und Hun⸗ derte werden dieſer Vorſtellung beiwohnen. * Serien⸗Tage bei Kander. Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein illuſtrierter Beilagen⸗Proſpekt des bekannten Warenhauſes Kander, Mannheim bei deſſen Beachtung 3 2 % wurde, daß die Kreszenſen weit unter dem Vor. Gemeinderats⸗Sitzung am Donnerstag, den 10. November 1932. Kurz nach 8 Uhr war das Plenum be⸗ ſchlußfähig. Den Vorſitz führte Herr Bürger⸗ meiſter Lamberth; das Protokoll Herr Verw.⸗ Inſp. Alter. Der Zuhörerraum iſt ſchwach be⸗ ſetzt. Zur Tagesordnung: 1. Den Viernheimer Waldrezeß⸗Vertrag. Der Vorſitzende informiert den Rat über den Stand der Verhandlungen bezüglich der Rezeß⸗ bauholzrente, die der Staat für andere Schul⸗ digkeiten der Gemeinde beſchlagnahmt hat. Es handelt fich hier um einen Betrag von Mark 5078,80. Die Gemeinde betrachtet das Vor- gehen des Staates als ungeſetzlich, da die Re- zeßbauholzrente ja nicht der Gemeinde, ſondern den Bürgern gehört und hat einen Prozeß an- hängig gemacht. Verhandlungstermin iſt am 15. November, falls es das Miniſterium nicht vor- ziehen ſollte, die Sache inzwiſchen gütlich beizu⸗ legen. Der Rat nimmt hiervon Kenntnis. 2. Den Voranſchlag der Gemeinde Viern⸗ heim pro 1932, hier: Faſelunterhaltungskoſten und Deckung des Fehlbetrags durch Umlegung auf die Mutterviehbeſitzer. Das Kreisamt be⸗ antragt zum Ausgleich des Voranſchlags zu be⸗— ſchließen, daß der 1931er Fehlbetrag von 6067,86 Mk. und für 1932 bis 1. Oktober bereits 2745,29 Mk. auf die Mutterviehbeſitzer umgelegt wird und zwar dergeſtalt, daß die Deckgebühren erhöht werden. Eine Kuh würde in dieſem Falle 8 Mark, ein Schwein 5 Mark und eine Ziege 3 Mark koſten. Im Hinblick auf die große Not der Landwirtſchaft und den gemeinnützigen Wert des Faſelſtalls lehnt der Gemeinderat die Erhöhung ab. 3. Den Voranſchlag der Gemeinde Viern⸗ heim pro 1932, hier: Ausgleich der auf den Allmendgrundſtücken ruhenden Laſten durch an⸗ gemeſſene Erhöhung der Allmendauflage. Auch dieſer Punkt kommt auf Antrag des Kreisamts auf den Tiſch. Im letzten Jahre wurde dieſer Anſchlag auf Rechte der Ortsbürger durch den einmütigen Proteſt der Allmendierten zurückge⸗ ſchlagen, trotzdem wird auch in dieſem Jahre das Gleiche verſucht. Der Defizitbetrag beträgt 13 542,11 Mk. und wenn der zur Allmendauf⸗ lage geſchlagen würde, ſo wäre der Nutzen der Allmend vollſtändig illuſoriſch. Der Rat nimmt gegen dieſe Zumutung des Kreisamts mit aller Schärfe Stellung. Die Verwaltung wird be⸗ auftragt, einen Antrag beim Miniſterium einzu⸗ Vergeßt nicht 8 die Kirchweih⸗Anzeigen rechtzeitig aufzugeben! bringen auf Abänderung des Gemeindeumlage⸗ geſetzes, denn nur durch dieſes Geſetz iſt die Gemeinde verpflichtet, die Allmend doppelt zu verſteuern, wodurch die hohe Allmendauflage überhaupt und auch das Defizit entſteht. Die Gemeinde muß 55000 Mark an Steuern für die Allmend aufbringen. Weiter ſoll noch an⸗ geführt werden, daß im letzten Jahre ein gro— ßer Teil der Ernte im unteren Feld vernichtet kriegswert verkauft werden und daß viele All- mendgrundſtücke wegen Unrentablität brach liegen. Punkt 4. Kanalgebühr des Metzgermeiſters Georg Valentin Heckmann. Heckmann beantragt, ſeine Kanalgebühren, die jährlich 67,96 Mk. betragen, zu ermäßigen und begründet ſeinen Antrag damit, daß er bei Er⸗ ſtellung des Kanals 500 Mark Zuſchuß geleiſtet habe. wägung dem Antrag ſtattzugeben und die Kanal- gebühr auf 45 Mk. zu ermäßigen. Punkt 5. Der Gaſtwirteverein bittet Rat genehmigte hierfür einen Betrag von 25% Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Anſchließend geheime Sitzung. Viernheimer Tonfilmſchau. Der erſte Tom Mix⸗Tonfilm„Tom rechnet ab“ u. Das Lied der Freiheit nebſt Luſtſpielſchlager. Nur heute Freitag— Nur ein Tag. Millionen von Menſchen in aller Welt lieben und verehren Tom Mix, den kühnen Wildweſt⸗ Star mit Tony, ſeinem berühmten Pferd, das ſeine aufregenden und romantiſchen Abenteuer Tom Mix zählt auch in Deutſchland zu den erklärten mit unübertrefflicher Bravour mitmacht. Lieblingen des Publikums, und es war eine ſchmerzliche Lücke, daß ſeine Filme in den letzten drei Jahren in Deutſchland nicht zu ſehen waren. Jetzt ſtellt ſich Tom Mix in ſeinem erſten Ton film„Tom rechnet ab“ ſeinen ungezählten Freunden wieder vor und es iſt kein Zweifel, daß ihm der gewohnte Erfolg überall treu bleiben wird. Im 2. Teil des Programms zeigt man ein ganz! gewaltiges Standartfilmwerk, das überall großes „Das Lied der Freiheit“, Ein grandi⸗ oſes Filmwerk voll Tempo und Spannung. Da Zum Schluß„Lukas Großer Lacherfolg. Aufſehen hervorrief oder„Der Kapitän der Garde“. hält man den Atem an. kommt auf den Hund“. Alle Filmfreunde beſuchen heute Abend den erſten Tom Mix Tonfilm.— Ab morgen Samstag beginnt das großartige Kirchweih Programm. Jedes Jahr bringt Herr Fieger zur Kirchweih 5 ö g beſonders ausgewählte Programme. filme der Weltproduktion. Spitzen⸗ Kirchweihvergnügen nur im Central⸗Film⸗Palaſt. Und heute geht alles zum Tom Mixp'⸗ Tonfilm. 15 Herr Metzgermſtr. 0 Der Rat beſchließt nach eingehender Er⸗ Antrag des Gaſtwirtevereins. in einer Eingabe die Gemeinde um eine Unterſtützung für die Reklame des Viernheimer Kirchweihfeſtes. Der Deshalb findet Jeder⸗“ mann, ob jung und alt, das ſchönſte und billigſte Magdalen zwischen den zwei ungleichen Brüdern Roman von Gert Rothberg Copyright by M. Feuchtwanger, Halle(Saale) 12 Und Tante Suſanne betrachtete liebkoſend den derben Bergſtock, auf den ſie ſich bei den langen Touren ſtützte. Magdalen lächelte über die veralteten Anſichten der lieben alten Dame. aber ſie kannte ja auch deren viele prak⸗ tiſchen Erfahrungen, ſchätzte ihre Liebe und Treue, ihre ſtete Fürſorge, mit der die Tante ſie umgab, und fühlte ſich ruhig und geborgen an ihrer Seite. 5 Ueber Magdalens Ehe war noch nicht viel geſprochen worden in dieſen Wochen, aber Tante Suſanne wußte auch ſo, daß es haperte! Aber ſie war eine Frau, die nicht neu⸗ gierig war, wenn ſie es nicht ſein wollte. Und hier wollte ſie es nicht! Eine Ehe war etwas ſo Tiefes, Heiliges, daß ein Dritter ſich niemals erdreiſten ſollte, hineinreden zu wollen. Denn meiſtens machte dieſer Dritte doch nur das Maß des Unheils noch vollends voll. Alſo ſchwieg Tante Suſanne feinfühlig ſtill und war nur unermüdlich um Magdalen beſorgt, an der ihr ganzes Herz mit abgöttiſcher Liebe hing. Bei ſich aber machte Tante Suſanne ſich ſchon ihre Gedanken über dieſe Ehe! Der Lindsmühlen! Von dem hatte kein Menſch er⸗ wartet, daß er ein guter Ehemann ſein würde. O nein! Da kannte man ihn eben doch viel zu gut. Aber man hatte doch in der Verwandtſchaft gehofft, daß Magdalens Schön⸗ heit und ihr liebenswertes Weſen den tollen Lindsmühlen bändigen konnten. Das war ein Irrtum geweſen! Bald genug hörte man wieder die alten Sachen von ihm. Nun, Magdalen mochte da auch Verſchiedenes zu Ohren gekommen ſein, und nun war es ganz erklärlich, daß ſie ſich von dieſem Manne abwandte. f Der Skandal! Der öffentliche, geſellſchaftliche Skandal! Wenn man nur den nicht zu fürchten gehabt hätte! Sonſt hätte Tante Suſanne ſicherlich von Herzen gewünſcht, daß Magdalen nicht wieder zu ihrem Manne zurückgekehrt wäre. Magdalen ſelbſt erging es merkwürdig. Sie dachte faſt nie an daheim, mußte ſich direkt Mühe geben, Friedrich Karl und dem Vater einen Gedanken zu ſchenken. So fried⸗ lich war es um ſie, ſo ſtill und wohltuend, daß ſie wünſchte, es möchte nie mehr anders ſein. Nie mehr anders! Nie mehr Friedrich Karl von Linds⸗ mühlen gehören! Niemals ſein hübſches, verlebtes Geſicht ſehen müſſen! Welch eine Wohltat müßte das ſein! Auch jetzt waren die beiden Damen bis zum weiteſten Punkt ihrer bisherigen Spaziergänge gewandert. Tante Suſanne hatte nach einem Viertelſtündchen Aus⸗ ruhen auf der Holzbank ſchon wieder ihre alte Paſſion auf⸗ genommen: Sie ſuchte emſig nach Alpenkräutern und Tee. Beides konnte man im Winter daheim recht gut gebrauchen, und. die geſamte Verwandtſchaft und auch alle Bekannten konnte man damit verſorgen. Immer weiter verlor ſie ſich zwiſchen dem Geſträuch und dem Felsgeſtein. Magdalen ſaß da, hatte das blonde Haupt weit zurück gelehnt. Die wunderſchönen, großen blauen Augen folgten den weißen Wölkchen, die raſch am tiefblauen Himmel dahinzogen. Rechts von ihr fuhr die Zugſpitzbahn zu Tal, und die Zugſpitze ſelbſt löſte ſich immer mehr aus den Wolken, trat deutlich hervor in ihrer grandioſen Schönheit. Magdalens Augen ſuchten den Gipfel, blickten traum⸗ verloren. Sehnſucht ſtieg empor, leiſe, wachſende Sehn⸗ ſucht! N „Wenn man mit einem geliebten, ſtarken Menſchen da hinauf könnte! Wenn man über die Wolken dürfte! Ganz allein mit ſeinem Glück. Wenn es einen Menſchen auf dieſer weiten, ſchönen Welt gäbe, der mich verſtände, dem auch ich das Höchſte wäre! Wenn wir zwei ganz allein dieſe Wunder der Natur genießen dürften— wie herrlich müßte das ſein! Ganz ineinander aufgehen, füreinander leben, eins ſein!“. Die junge Frau zuckte zuſammen, blickte ſich ſcheu um. Hatte ſie das geſprochen, oder hatte ſie es nur laut ge⸗ dacht? Und woher überhaupt kam ihr dieſe plötzliche törichte Sehnſucht? Drüben graſten die Kühe, an der kleinen Anhöhe links ſuchte Tante Sufanne eifrig ihre Kräuter. Inſekten fummten durch die Luft, luſtige Rufe, entfernter, weiter, von frohen Touriſten ſtammend, klangen herüber. Irgend⸗ wo läutete eine einzelne Glocke. Es roch nach Heu und nach Blumen. Tief, ganz tief atmete Magdalen von Linds⸗ mühlen dieſen Geruch in ſich hinein. Da zuckte ſie zuſammen. Pon irgendwoher, aber doch ſchon in nächſter Nähe erklang ein raſcher Schritt. Dieſer Schritt! Welche Macht beſaß dieſer Schritt? Mit großen Augen blickte Magdalen jetzt in die Rich⸗ tung, aus der die Schritte deutlicher, immer wahrnehmbarer erklangen. Und jetzt trat drüben zwiſchen den Tannen ein hochgewachſener, ſchlanker Mann hervor. Helle graue Augen blickten aus einem tief gebräunten, vom Gluthauch einer fremden Welt berührten Geſicht. Magdalen war aufgeſprungen und blickte den Fremden entgeiſtert an. Es blitzte wie Spott aus ſeinen hellen, großen Augen. Seine ſchöngeformte Hand ſtrich das dichte, dunkle Haar zurück. „Guten Tag! Verzeihung übrigens, wenn ich Sie er⸗ ſchreckt habe.“ Magdalen erwiderte den Gruß faſt unhörbar. Dabei blickten ihre Augen noch immer in die ſeinen. Endlich riß ſie den Blick los von den hellen, ſpöttiſchen Augen. Sie neigte grüßend den Kopf und ſetzte ſich wieder auf ihren Platz— tat, als ſei der Fremde nicht mehr vorhanden. Der war einen Augenblick lang wie ſinnend ſtehen⸗ geblieben, dann ging er weiter. Und wieder erklang ſein ruhiger, feſter Schritt. Ein beruhigender Schritt war es! Eine eigene Melodie klang aus ihm. So, als ſinge es: Sei ruhig, ich komme ja zu dir. Und dann biſt du geborgen vor aller Not! Magdalen weinte plötzlich lautlos, war zornig über ſich ſelbſt, über dieſe Tränen, die ohne jede Urſache ihr über die Wangen liefen. Und hörte doch noch immer dieſen Schritt, immer dieſen Schritt. Fortſetzung folgt.) Erle ben P Das e I Nes C»H H 2 f 5 5 Don Rudolf Nehls * 8 N Copyright by Martin Feuchtwanger Halle(Saale) 4. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Immer mehr Binden werden um meinen Kopf gelegt, nur das Auge und der Mund frei bleibt. e e Sanitäter bringen meinen Kameraden Brauer. Sein Arm gt nur noch an einem Fleiſchfetzen. Der Rock iſt aufgeriſſen. Blut quillt ihm aus der Bruſt. Man 1000 ihn auf den Tiſch. Er röchelt nur. Die Kleidung wird aufgeſchnitten, der Arzt unterſucht ihn und winkt den Sanitätern. Die wiſſen es ſchon. Ihm iſt nicht mehr zu helfen. Der Granatſplitter, der mir die Wange aufriß und mir den Knochen zerſchmetterte, iſt weitergegangen und hat ihm, der bei mir ſtand, den Arm durchſchlagen und iſt i Bruſt gedrungen. chſchlag iſt ihm in die Er iſt tot! Und ich lebe, bin gerettet, wenn es mir gelingt, zur nächſten Verbandhöhle zu kommen. Hier hat man nicht genügend blut⸗ ſtillende Watte. Mein Verband iſt ſchon wieder rotgetränkt. 0 11 60 Die Schlucht entlang zur Wilhelminenhöhle nd bulin. Auf einen langen Stock geſtützt, den mir ein Kamerad reicht, haſte ich weiter, Das Blut ſickert mir am Halſe herab. nells platzen über mir. Halſe h Schrap⸗ Aber ſie meinen mich nicht. Ich bin ja ſchon verwundett V. Unter der Erde. Rollende Räder bringen mich zum zweiten Male ins Feld. Es wird Frühling, der uns die Entſcheidung bringen 9 7 95 März 1916 ſchreiben wir. Schon länger als ein Jahr dauerte der Krieg! Mit klingendem Spiel ziehen wir durch die Stadt. Ich wei nicht, wie ſich der Marſch nennt, deſſen Melodie mir nie 191555 aus dem Sinn kommt; aber während des Marſchierens ſumme ich faſt jubelnd dazu: ſch 3 f Wenn die Heide blüht, Wenn die Heide blüht, Dann, mein Schatz, kehr' ich zurück. Wenn die Heide blüht, Wenn die Heide blüht, Dann erblüht auch unſer Glück! Meine Frau geht neben mir her, und mein Kind, meinen Rudi, trage ich auf dem Arm. Der kleine Knirps kann noch nicht ſo Schritt halten mit den Soldaten. So muß der Ausmarſch ſein, voll froher Zuverſicht, in dem Glauben an eine glückliche Heimkehr. Genau zwei Tage dauert unſere Reiſe, von der wir zuerſt nicht wiſſen, wohin ſie führt. Aber dann, als wir wiſſen, daß es wieder nach der Weſtfront geht, iſt es uns auch recht. Im Oſten ſoll es nicht ſo gefährlich ſein; aber ich denke, auch dort werden ſie mit Pulver und Blei ſchießen. Flers bei Douai iſt unſer Reiſeziel. Wir glauben, dem Drill in der Erſatzkompagnie entronnen zu ſein; aber es iſt genau derſelbe. Hoffentlich müſſen wir nicht allzulange hierbleiben. Das Dorf iſt ein dreckiges Neſt. Es liegt an der Grenze des Minengebiets, in der Nähe von Courieres, wo vor Jahren das große Grubenunglück war. Vom Drägerwerk in Lübeck ſind ſeinerzeit Hilfskolonnen mit Sauerſtoffapparaten hin⸗ geſandt worden. Mein Quartier bei dem Bauer Petit iſt ſehr ſchön. Der Bauer ſelber hat ſein Heim verlaſſen müſſen und muß irgend⸗ wo in der Etappe arbeiten. Alle vierzehn Tage darf er einmal zu Beſuch kommen. Seine Frau und zwei erwachſene Töchter ſind auf dem Gehöft. Wir kämpfen gegen ihr Vaterland; aber ſie behandeln uns nicht als Feinde. Am Abend nach dem Dienſt erzählen wir uns vielerlei, ſoweit wir uns verſtändlich machen können. Ob bei uns in Deutſchland auch in der Dämmerung die Fledermäuſe umher⸗ ſchwirren? Schoow⸗Sſurri(Chauve⸗souris) nennt man ſie. Sie erklärt mir den Namen. Bei„Schoow“ macht ſie die Be⸗ wegung des Fliegens, und bei„Sſurri“ ſtößt ſie einen unter⸗ drückten Schrei aus, klettert mit komiſchem Entſetzen auf einen Hackeklotz und hält ihre Kleider eng um ihre Beine. Vor Mäuſen ſcheinen die Mädels in Frankreich ebenſolche Furcht zu haben wie bei uns daheim. Pferde ſind nicht mehr auf dem Gehöft. Man hat ſie ihnen abgenommen. Dem Schimmel iſt von einem Granatſplitter die Keule aufgeriſſen worden. Die Bauersfrau ſeufzt:„C'est la guerre!“(Ja, ja, das iſt der Krieg!) Ein Glück, daß unſere Gegner nicht ſo viel von unſerem Lande beſetzt haben. Unſer Wunſch, bald von hier fortzukommen, geht ſchnell in Erfüllung. Am neunten Tage, morgens in aller Herrgottsfrühe, gibt es Alarm. Im Lager herrſcht große Aufregung. Von der Front wird Erſatz angefordert. Marſchfertig müſſen wir antreten. Einige hundert Mann werden in einen Transport eingeteilt, der ſofort abrücken muß. Ich bin nicht zwiſchen ihnen. Unſere d ſind noch nicht in Ordnung, weil wir erſt kurze Zeit ſind. Karl Dettman, ein junger Kamerad, mit dem ich mich ſchon in der Erſatztkompagnie angefreundet habe, und ich gehen zur Schreibſtube und fragen, ob wir nicht mit fortkämen. Doch man hat für unſere Sonderwünſche keine Zeit. Noch länger den Drill? Es iſt fünf Uhr morgens und ganz dunkel. Der Transport will abmarſchieren— da ſchließen wir uns einfach an. Unſere Papiere wird man uns ſchon nachſenden. Bis Pont de la deule geht es zu Fuß, und von dort mit der Bahn nach Billy Montigny. Wir werden als Erſatz einem holſteiniſchen Reſerveregiment zugeteilt. Jetzt find wir wieder richtige Soldaten! Das hätten wir uns nicht träumen laſſen, daß alles ſo ſchnell gehen würde. Geſtern hatte ich mit Dettman verabredet, daß wir heute nach Douai gehen wollten, weil doch Sonntag war und wir vor acht Tagen auch dort geweſen waren. Eine Nacht ſchliefen wir in unſeren Quartieren— die Stadt war von der Zivilbevölterung nicht geräumt worden— und am bend gingen wir nach vorn in orden War doch manches anders geworden in der Zeit, da ich gehe draußen geweſen! Wir waren in der Finſternis durch tiefe Gräben gekommen, immer einer hinter dem 1 Der zähe, weiße Kreideſchlamm wurde oftmals durch gelben Lehnibrei unterbrochen. Soldatenſtiefel kommen überall durch. f Aber dann, nach langem Marſch, wurden wir angenehm berraſcht. Die Stellung war wundervoll ce Unſer Unterſtand iſt 17 Stufen tief in der Erde! Oh, da ſind wir ſicher. Da kann uns niemand etwas anhaben] So tief haben geen in die Erde eingewühlt. Maulwürfe, die das Licht Unfer Unterſtand iſt mit dicken Minierhölzern ringsum ab⸗ 10 Wir brauchen nicht zu nchen, 955 er Anſtürzen In einer Ausbuchtung geradezu ſteht ein Tiſch, und auf drei Seilen ringsum läuft eine Bank. Els 77815 aus 1 tieſ und regelmäßi Ne fabriziert, wirft einen hellen Schein und— ſtinkt. nd ein eiſerner Kanonenofen ſteht hier. Das unendlich lange Rohr geht ſeitwärts an der Treppe hoch. Links und rechts ſind Niſchen ausgegraben. Hier ſchlafen 1 in zwei Etagen. Hml, hier könnte man es aus⸗ Dettman und ich ſind Neulinge in der Gruppe. Wir haben noch keine Wache und können uns ſchlafen legen. Wir haben unſere Mäntel angezogen und uns mit unſeren Decken zu⸗ gedeckt. . ee ſage ich.„Es kommt mir vor, als ob es hier „Ja“, pflichtet Dettman mir bei,„haſt recht. Man merkt es beſonders, weil wir vom Marſch ſchwitzen.“ „Kann aber doch nicht angehen“, zweifle ich.„Es kommt 115 1 0 ſo vor, als ob der Zug direkt hier aus der Wand ommt. Dettman leuchtet mit ſeiner Taſchenlaterne. „Hier ſind Bretter vorgenagelt“, ſtellt er feſt,„und durch die Ritzen bläſt der Wind.“ Einer von den alten Leuten miſcht ſich ins Geſpräch. „Na ja, da geht's doch weiter. Es iſt der Gang zum nächſten Bunker.“ Ich verſtehe nicht ganz, was er meint. „Wieſo? Iſt da noch einer— nebenan?“ „Na, die ganze Stellung durch iſt doch Unterſtand an Unter⸗ ſtand, und alle ſind miteinander verbunden“, belehrt er mich. „Warum denn das? Es zieht doch ſo.“ Er dreht ſich um.„Wirſt ſchon merken, wozu es gut iſt“, ſagt er. Ich will nicht weiter fragen; es macht keinen guten Eindruck. Und er will ſchlafen. Wir ſind müde von dem Wege. Einige Kameraden ſchnarchen ſchon. Ich liege noch kurze Zeit wach. Wie aus weiter Ferne hört man zeitweiſe einen Granateneinſchlag. Doch das macht 2 1 Sorge. Hier ſind wir gut geborgen und weit vom Schuß. Hatte ich ſoeben erſt die Augen geſchloſſen oder ſchon Stunden geſchlafen, plötzlich werde ich munter. Es iſt mir, als ob mich jemand heftig gerüttelt hätte. Mit einem Ruck richte ich mich auf. Ich ſtoße mit dem Kopfe oben gegen die Decke. Man muß hier bei dem beſchränkten Raum in ſeinen Bewegungen vorſichtig ſein. Die Karbidlampe iſt wohl erloſchen— man ſieht nichts. Dettman packt mich am Arm. -Was war das?“ fragt er verſtört. Ich weiß mir nicht zu erklären, was ich verſpürt habe. Es war mir, als ob der Unterſtand ſich bewegte. Die Bretterunter⸗ lage, auf der ich liege, die Wände ſogar. Ich höre, wie einer der Kameraden flucht: „Verdammte Schweinehunde! Tommy hat wieder geſprengt. Ekelhaft ſo was!“ Ich wage nicht zu fragen und warte, daß ich aus dem Ge⸗ ſpräch der Kameraden entnehmen kann, was geſchehen iſt. Ein anderer lacht trocken. „Schlaf nur weiter, Dormann! Das iſt ſchon vorüber. Wenn wir in die Luft fliegen, merken wir nichts davon. Wir haben ja auch ſchon angefangen zu minieren. Wenn wir erſt ſo weit ſind kann ſich der Tommy in acht nehmen.“ Ich höre, wie die Kameraden ſich bequemer zurechtlegen. Niemand ſpricht weiter. 5 Ich dämpfe meine Stimme zum Flüſtern: „Du, Karl, ich glaube, der Engländer hat ein Grabenſtück in die Luft geſprengt.“ Das muß in der Nähe geweſen ſein“, gibt er flüſternd zurück,„ſonſt wären wir nicht davon aufgewacht.“ „Wir müſſen uns morgen mal erkundigen, was hier eigent⸗ lich geſpielt wird“, erwiderte ich leiſe.„Wollen nur weiter⸗ ſchlafen. Die anderen kümmern ſich ja auch nicht darum.“ 8 100 brauche die Augen nicht zu ſchließen, es iſt jetzt ja unkel. Wenn ich auch zu meinem Kameraden geſagt habe, daß wir weiterſchlafen wollen, ſo weiß ich doch, daß es mir vorläufig nicht möglich ſein wird. Ich liege regungslos da und atme 10 Dettman ſoll denken, daß ich ſchlafe. Aus der Dunkelheit aber zeichnen ſich ſchreckliche Bilder ab. [Was kann man dagegen tun, wenn das Gehirn den emp⸗ fangenen Eindruck verarbeitet? Nach einer ganzen Weile, wie ich mich überzeugt habe, daß Dettman wieder eingeſchlafen iſt, ſehe ich nach der Uhr; es iſt n mehr weit bis zum Morgen. Leiſe, um die Kameraden t zu wecken, rutſche ich vom Lager. Ich will einmal nach oben ſteigen und mich in der Stellung umſehen. Im Morgengrauen ſehe ich, daß die Gräben ſehr tief und breit angelegt ſind. Die Wände ſind mit Brettern verkleidet, der Boden mit Laufroſten ausgelegt, Stangen von vielleicht anderthalb Meter Länge, die dicht mit Latten benagelt ſind. Es ſieht alles ſo ſauber aus. Hier muß wohl eine ruhige Stellung ſein, daß man ſoviel Zeit hat. Ich gehe ein Stück im Graben entlang; um die aoſte Schulterwehr kommt gemüchlich ein Kamerad, der mit einem großen Reiſigbeſen den Graben fegt. Ich muß lächeln. r ſcheint es hier ja gut zu haben“, ſage ich.„Der Graben iſt ja ſo ſauber wie daheim der Kaſernenhol.“ ö fegt ruhig weiter. „Ja“, meint er,„bald kommt der Alte durch die Stellung, und wenn dann nicht alles effeff' iſt, gibt's Krach.“ Mit dem„Alten“ wird er den Brigadekommandeur meinen. „Du, ſag mal, wie weit ſind wir noch von der Front!“ er⸗ kundige ich mich. Er ſieht mich an, als ob er denkt, ich will ihn verkohlen. „Na, wenn du noch weiter nach der Front willſt, mußt du ſchon durch den Drahtverhau kriechen. Wir ſind hier im vorder⸗ ſten Graben.“ „Sooo?“ frage ich gedehnt.„Wie weit ſind wir denn vom 1 entfernt? Nicht wahr, wir haben doch Engländer vor uns? „Ja, das ſtimmt, Werden ungefähr hundert Meter fein. Aber unſere vorgetriebenen Sappen ſind kaum dreißig Meter auseinander.“ Hm!— das iſt nicht allzu weit. „Das letzte Ende der Sappe hat Tommy geſtern ein⸗ geſchoſſen. Aber die beiden Bunker ſind ganz geblieben“, be⸗ richtet er weiter.„Möcht' aber nicht drin liegen.“ Ich kann es ihm nachfählen. „Ja, iſt ziemlich dicht am Feind.“ Er lächelt vielſagend. „Wenn es das nur allein wäre“, meint er.„Aber Tommy miniert von drüben herüber. Er iſt bald bis zur Sappe heran. Und eines ſchönen Tages fliegt der ganze Krempel in die Luft. Und die beiden Gruppen mit, die darin liegen.“ Ich denke plötzlich an das Erlebnis heute nacht. „Iſt nicht gegen Morgen geſprengt worden?“ frage ich. Der andere macht eine wegwerfende Bewegung. „Das war weit entfernt. Im nächſten Abſchnitt.“ Er hat während des Erzählens weitergefegt, und ich bin immer langſam neben ihm hergegangen. Wir kommen um die Schulterwehr, und plötzlich zeigt der Graben ein ganz anderes Bild. Die Bretterverkleidung iſt zerſplittert, und große Erd⸗ maſſen verſperren faſt den Durchgang. „Hat er geſtern'reingefunkt“, belehrt der Kamerad.„Das werdet ihr heute ausbeſſern müſſen. Macht viel Arbeit, wenn die Stellung immer tadellos ſein ſoll.“ Weiter braucht er nicht zu fegen. Er geht zurück und ver⸗ ſchwindet in einen Unterſtand. Jetzt bin ich wenigſtens einigermaßen orientiert: dies iſt der erſte Graben, wir haben Engländer vor uns, und die Sappe iſt unterminiert. Muß ein unbehagliches Gefühl ſein für die Gruppen, die ſie beſetzt halten! Ich bin neugierig und will mich weiter in der Stellung umſehen. Weiter vorwärts geht's ja nicht mehr, alſo gehe ich durch einen Verbindungsgraben zurück. Oh, da ſieht es gleich ganz anders aus. Die Verbindungsgräben haben keine Holzverkleidung. Ich wate durch eine tiefe Schlammpfütze. Dann geht es durch einen Granattrichter, der zur Hälfte voll Waſſer iſt. Man muß vor⸗ ſichtig am Rande entlanggehen und aufpaſſen, daß man nicht hineinrutſcht. Ob wir heute nacht in der Dunkelheit unbewußt vorbeibalanciert ſind? Ich verlaſſe den Graben und gehe über Deckung. Der Nebel legt ſich tiefer auf die Erde. Ich kann vom Feind nicht ge— ſehen werden. Undeutlich taucht aus dem Grau eine dunkle Linie hervor. Der Drahtverhau vor dem zweiten Graben. Wie ruhig es iſt! Kein Schuß fällt. Man hört nicht einmal aus weiter Ferne das Grollen der Artillerie. Ich komme an einen großen Trichter. In unbeſtimmten Umriſſen liegt dort unten etwas, das meine Aufmerkſamkeit feſſelt. Ich ſteige hinab. Uniformen erkenne ich. Waffenröcke und Stiefel. Aber es ſind nicht fortgeworfene Monturen, Menſchen ſtecken noch darin! Wie viele es geweſen ſind, läßt ſich nicht genau ſagen. Wenn ich die zwei Füße mitzähle, die aus der Erde ragen, werden es ſieben ſein. Aber ſie liegen ſchon lange hier. Un⸗ bedingt mehr als ſechs Wochen. Ein grellroter Tabakbeutel aus Gummi liegt an der Erde. Er ſieht aus wie neu. Ich hebe ihn auf. Ein kleiner Reſt Tabak iſt noch darin. Auf dem Boden iſt der ſchwarze Stempel einer engliſchen Firma aufgedruckt. Ich lege ihn wieder hin. Ich bin Nicht⸗ raucher. Deutſche Uniformen ſind es. Deutſche Männer, die hier liegen. Ihre Namen werden in der Verluſtliſte unter„Ver⸗ mißt“ ſtehen. Ich mag mich nicht weiter zwiſchen den Gräben umſehen und gehe nach unſerm Unterſtand. VI. Auf Sappenpoſten. Wir haben mit zwei Gruppen die Sappe beſetzt! „Die Kameraden, die wir abgelöſt haben, ſagen, daß der Eng⸗ länder ſchon unter den Unterſtänden, die wir belegt haben, hindurchminiert iſt. Er buddelt weiter in Richtung auf unſern erſten Graben. Wir ſind beruhigt, weil wir ihn buddeln hören. Denn ſolange er arbeitet, denkt er nicht an Sprengen. Ach Gott, wie wird man abgebrüht! Aber obwohl der Engländer unvermittelt ſprengen kann und wir ſozuſagen einen Vulkan unter uns haben, der jeden Augenblick eruptieren und uns alle in die Luft ſchleudern kann, ſchlafen wir, denn wir ſind müde zum Umfallen. Der Wachtdienſt in der Sappe iſt anſtrengend. „Tagsüber, wenn man ſehen kann, ob ſich von den feind⸗ lichen Gräben jemand nähert, genügt ein Wachtpoſten, der durch den Beobachtungsſchlitz der ſtählernen Schutzſchilder nach drüben ſpäht, aber des Nachts halten vier Mann Wache. Es iſt meiſtens Regenwetter, und der Himmel iſt mit Wolken bezogen. Die Nacht iſt finſter. Unſer Sappenkopf liegt von dem engliſchen nur 40 bis 50 Meter entfernt. Vielleicht iſt es nicht einmal ſo weit bis drüben. Vor unſern Gräben iſt ein breiter Gürtel Stachel— drahtverhau, aber unſere Sappe iſt faſt gar nicht geſichert. Einige Drahtwalzen haben wir über die Deckung gerollt— was iſt das? Wenn der Engländer in dunkler Nacht eine Patrouille herüberſchickt, die vorſichtig Stricke daran befeſtigt, kann er uns die Sicherung einfach fortziehen! Wir haben das Gefühl einer großen Verantwortung. Von uns hängt das Leben vieler Kameraden ab. Werden wir über⸗ rumpelt, ſo iſt der Weg zum Graben frei. Bevor die ruhenden Soldaten aus den Unterſtänden hervorkommen, hat der Feind ſchon ſeine Handgranaten hineingeworfen, die den Kameraden den Tod bringen. Gewiß, ſo iſt es. Aber daß wir unſere Augen angeſtrengt arbeiten laſſen, hat einen anderen Grund. Eine Urſache, die näherliegt: es geht ums eigene Leben! Nur keine ſchönen Phraſen, die einen Glorienſchein edler ee um uns breiten. Zuerſt denkt jeder an ſich! So iſt es. Jetzt, in der Dunkelheit, können wir den Kopf ruhig über Deckung ſtecken; es müßte ſchon Zufall ſein, daß uns eine Kugel trifft. Und wenn die erſte ziſcht, ſteigt man eine Stufe tiefer, damit man völlig geſchützt iſt. Ohne ein Wort zu ſprechen, ſtehen wir ſtumm auf unſern Stand, und vier Augenpaare ſuchen die Finſternis zu durch⸗ dringen. Unſer Gewehr haben wir bei uns, aber hier in der Dunkelheit iſt es nicht die rechte Waffe. Neben uns, in offenen Käſten, die jedoch gegen die Näſſe geſchützt ſind, liegen unſere Handgranaten. Von einigen haben wir die Schraubkapſeln abgedreht, damit wir jederzeit einfach die Reißſchnur ziehen können, wenn unvermutet etwas Verdächtiges vor uns auftaucht. Jeder Nerv iſt geſpannt. Das Ohr lauſcht auf jedes Ge⸗ der er Ton, der die Stille durchdringt, jeder Laut, den der nd zu uns herüberbringt, gewinnt für uns eine Be⸗ deutung.(Fortſetzung folgt.) „die Wette um Eva“ 11. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Die ſchöne Frau plauderte das in einem ganz ent⸗ zückenden Tone. Dabei blieb ſie Dame. Das hatte Tilde Loſſen von jeher verſtanden, und das allein war ſchon etwas wert, daß ſie auch die vornehmen Damen ſtets über ihre wahre Lebensauffaſſung zu täuſchen verſtand und bei ihnen beliebt war, wo immer ſie ſich zeigte, wenn ſich natürlich auch hier und dort eine ältere Dame fand, die der ſchönen Witwe einige gute Ratſchläge erteilte, wenn ſie ihrer Meinung nach in irgend etwas zu frei war. Und Tilde beſaß das Talent, dafür noch mit reizendem Lächeln zu danken. Seit ſie in Monte Carlo angekommen war, ſpielte ſie dort eine Rolle. Da ſie den Kreis ihrer Verehrer nur aus den exkluſivſten Kreiſen wählte, war nichts dagegen zu ſagen. Ihre Toiletten erregten Aufſehen. Das freute ſie. Das war ſie übrigens längſt ſo gewöhnt. Daß ſie Kardorf hier ſo zufällig getroffen hatte, freute ſie ungemein. Sie hatte übrigens immer an ihn gedacht. Warum ſie ſich jetzt Etelka nenne? Sehr einfach. Aus Tilde war eben Etelka geworden. Wenn man ſein Leben anders zuſchnitt, durfte man dann eben auch kein Tippel⸗ chen vergeſſen. Die ſchöne, lebensluſtige Witwe wirkte ſcharmant. Man war entzückt von ihr. Außer Harald Kardorf kannte keiner hier die Vergangenheit der angeblichen Ungarin. Und er freute ſich tatſächlich, ſie gerade jetzt getroffen zu haben. Gerade jetzt, wo ihm ſein ſeeliſcher Zuſtand ſelbſt nicht geheuer vorkam. Etelka war dazu angetan, einen Menſchen, der ſich verbittert in ſich ſelbſt zurück⸗ gezogen hatte, aus dieſem Zuſtande herauszureißen. Und wahrhaftig, bei ihm war es ihr ſchon beinah gelungen. Sie waren nun faſt täglich zuſammen, ſehr zum Leid⸗ weſen der anderen Herren, die dem gefährlichen Ver⸗ ehrerzuwachs mit gemiſchten Gefühlen begegneten. Kar⸗ dorf amüſierte ſich über die eiferſüchtigen Blicke der Herren; dabei verriet er jedoch mit keinem Wort, daß er Frau Standhaſſy von früher her kannte. Nicht einmal Vanderfelde wußte es. Der war allerdings auch ver⸗ ſchiedentlich anderweitig engagiert. Eines Tages trat Vanderfelde in das große, ſchöne Zimmer, das Kardorf neben dem ſeinen bewohnte. Der Freund ſchien erregt zu ſein— Kardorf ſah es ſofort, und er lächelte. Er erriet ſchon ſo halb und halb, was Vander⸗ felde wieder einmal aus dem Konzept gebracht hatte. Richtig, es ging los! „Ich bin ganz hin.“ „Weshalb, Philipp? Iſt es dir draußen zu heiß? Und wo warſt du übrigens ſchon ſo früh?“ Vanderfelde ſetzte ſich. Er wiſchte ſich mit dem großen, ſeidenen Tuch den Schweiß von der Stirn. Endlich ſagte er:„Ich habe eine entzückende Frau kennengelernt.“ „Das iſt doch nichts Welterſchütterndes, Philipp. Du haſt ſchon viele Frauen kennengelernt. Was ſoll alſo deine Aufregung bedeuten?“ „Harald, laß den Spott. Sie iſt ſo reizend— was ſage ich, blendend ſchön iſt ſie und dabei ſchmückt ſie der Reiz einer köſtlichen Jugend. Goldblond iſt ſie, und wunder⸗ ſame blaue Augen hat ſie. Figur einzig, und wenn ſie lacht, iſt ſie bezaubernd. Eine Deutſche iſt es.“ Kardorf lachte lakoniſch. „Alſo ein deutſches, artiges Gretchen! Ich gratuliere dir, mein Alter. Du wirſt doch nicht an ihr hängen bleiben? Nimm dich in acht und wahre dir deine Frei⸗ heit! Die deutſche Frau will geheiratet ſein— überhaupt, wenn ſie einer beſonderen Geſellſchaftsklaſſe angehört.“ Vanderfelde ſeufzte elegiſch, dann ſagte er: „Dieſe Frau würde ich auf der Stelle heiraten; aber ſie trägt den Trauring.“ „Du Pechvogel!“ „Aber etwas ſtimmt nicht ganz. Ich habe bei einer Wendung des Geſprächs von ihrem Gatten angefangen. Da hat ſie mich ganz groß angeſehen und hat geſagt: „Von ihm wollen wir ſchweigen, Herr Vanderfelde.“ Und dann habe ich ihr von dem Schloſſe des Fürſten von Monako erzählen müſſen.“ „Heute ſtimmt es in vielen Ehen nicht, und deswegen ſoll man nicht heiraten“, ſagte Harald gleichgültig. „Wenn man glücklich iſt, dann ſtimmt es auch ſonſt in der Ehe. Du kannſt allerdings nicht ſo reden.“ „Nein, ich kann nicht ſo reden. Meine Ehe iſt ein Maskenſcherz.“ Vanderfelde ſah mitleidig auf den Freund. Dann ſagte er: 5 „Und— und iſt es denn wirklich nicht möglich, daß du dich deiner jungen Frau näherſt?“ „Nein!“ Dieſes Nein klang ſo hart und beſtimmt, daß Vander⸗ felde nichts mehr ſagte. „Wie heißt die Dame eigentlich, die du da heute kennen⸗ gelernt haſt?“ fragte Kardorf plötzlich. „Eva Hellberg, und ſie iſt die Schriftſtellerin, deren Buch uns neulich ſo ſehr empfohlen wurde.“ Kardorf ſprang auf. Er war ehrlich intereſſiert. Schriftſtellerinnen waren meiſt alte, weißhaarige Damen mit einem gütigen, wiſſen⸗ den Frauengeſicht. Und ſo hatte er ſich auch Eva Hellberg vorgeſtellt. Und jetzt ſagte ihm Vanderfelde, daß dieſe Frau ſo wunderbar ſchön ſei. Er kam mit dem neuen Bild nicht gleich zurecht; aber der Wunſch erwachte ſchon jetzt in ihm, der Wunſch, dieſer Frau vorgeſtellt zu werden. „Ich möchte ſie auch kennenlernen, Philipp.“ „Natürlich, Harald, das kannſt du heute abend. Die Damen beſuchen heute abend mit ihrem Begleiter die Spielſäle. Sie haben es mir geſagt. Und in den Geſell⸗ ſchaftsſälen wird man ſie auch finden, wie ſie andeuteten. Aber— du wirſt mich doch nicht verdrängen wollen?“ „Verdrängen? Nein! Aber es wird auch kaum etwas Vanderfelde. Er ärgerte ſich ſchwer, daß er die Neuigkeit gleich aus⸗ gekramt hatte, denn nun war doch mit tödlicher Sicherheit darauf zu rechnen, daß ſich Harald der ſchönen blonden Frau näherte. Und wenn er erſt kam, ber Sieggewohnte, dann würde ſich auch die reizende Frau nur noch mit dem Herzensbrecher unterhalten. Eigentlich war ja Etelka noch da, die ſich nicht ohne weiteres beiſeite ſchieben laſſen würde; doch wenn Kar⸗ dorf über eine Frau hinwegſchreiten wollte, dann tat es es doch. Da würde ihn nichts daran hindern. Er was 5 in der Liebe immer rückſichtslos geweſen. Ein Herren⸗ menſch in des Wortes wahrſter Bedeutung! Na, nun hatte er, Vanderfelde, einmal dieſe Dummheit gemacht— nun mußte es dabei bleiben. Kardorf ſah nachdenklich aus. Er hatte das Buch ge⸗ leſen! Abends, als die ſchwülen Nächte des Südens ihn nicht ſchlafen ließen, nahm er das Buch jener Schrift⸗ ſtellerin zur Hand— und gerade in den detzten Tagen hatte er es beendet. Es hatte ihn nachdenken laſſen. Vieles paßte auf ihn ſelbſt. Der Mann im Buche in g ſeiner leidenſchaftlichen Rückſichtsloſigkeit war ihm ähn⸗ 8 4 lich. Manche Stellen in der packenden Erzählung ergriffen ihn. Dieſe Frau, die das ſchreiben konnte, mußte ein ganz ſeltener Menſch ſein. Welch ein tiefes Frauenkeid ſprach; doch aus dieſen Zeilen. Und doch ſchimmerte zuweilen ein goldener Humor hindurch. Auf keinen Fall würde er die Gelegenheit vorübergehen laſſen, Eva Hellberg zu ſagen, wie tief ihn ihre Erzöhlerkunſt gefeſſekt hatte. „Wenn ich dich recht verſtanden hebe, ſagteſt du vor⸗ hin:„die Damen.“ Darf ich fragen, ob die Dame nicht allein hier iſt?“ wandte ſich Kardorf an Vanderfelde. „Sie iſt in Geſellſchaft. Ich weiß ſogar, wie das alles zuſammenhängt“, ſagte der andere wichtig. „Muß ich dir jedes Wort abkaufen?“ „Das nicht. Aber es wäre mir lieber, du fragteſt nicht. Und noch ſchöner wäre es, ich Eſel hätte geſchwiegen. Denn wenn du erſt auftauchſt, dann iſt es mit meinen eigenen Chancen gründlich vorbei. Man ſollte ſich nie einen ſo fabelhaft gut ausſehenden Mann zum Freunde erwählen. Man verliert dadurch ſelbſt unheimlich.“ „Das iſt Unſinn. Dich hätte ſchon manche Frau gern zum Ehemann genommen.“ „Ja, mein Geld hätten viele ſehr gern gehabt; aber ich habe das erkannt und habe ihnen eins gepfiffen“, ſagte Vanderfelde. Kardorf lachte ungeduldig. „Muß ich noch einmal fragen?“ „Nee! Es iſt ja nun doch Hopfen und Malz verloren. Alſo die Dame reiſt in Begleitung einer ſehr vornehmen älteren Dame, die die Mutter ihrer Freundin iſt. Auch ein liebes Mädel.“ „Wie, die Mutter?“ „Blödſinn! Die Tochter meine ich! Und dann iſt noch ein Neffe der alten Dame mit hier, weil die Damen nicht ganz ohne männlichen Schutz reiſen wollten. Zufrieden?“ „Ich danke dir. Du ſtellſt mich alſo heute abend vor? Wann ſind die Herrſchaften hier angekommen?“ „Wenn ich nicht irre, vorgeſtern. Geſtern abend haben die jungen Damen bereits getanzt. Daß wir ſie da nicht geſehen haben! Ach ſo, hm.“ Vanderfelde beſann ſich, daß er ja am geſtrigen Abend gar nicht in den Geſellſchaftsſälen geweſen war. Marcella Roani hatte Luſt zu einer Nachtfahrt im Auto gehabt, und er war mit ihr geraſt, weil ſie es ſo haben wollte. Das nächſte Mal würde er vorher ſein Teſtament machen, denn mit Marcella zu fahren, das war lebensgefährlich. „Haſt du ſie denn nicht geſehen?“ erkundigte er ſich dann bei Kardorf. „Möglich, ich habe ſie aber nicht gekannt. Und dann habe ich gerade geſtern abend wieder geſpielt. Frau Standhaſſy natürlich auch. Wir haben beide verloren.“ „Du wirſt dich hier noch ruinieren, Harald“, meinte Vanderfelde beſorgt. „Das wäre ja ſchließlich auch egal— wenn mein Vater nicht wäre.“ „Eben. Um ſeinetwillen darfſt du nicht mehr ſpielen. Hätte ich bloß nicht auf dieſem Teufelsfleck beſtanden. Mir fällt deine Spielleidenſchaft langſam auf die Nerven. Doch ſag' mal: Wie verhält ſich dein Vater eigentlich deiner Ehe gegenüber? Wird er nicht den Wunſch haben, daß auch du Kinder haſt? Man hinterläßt ſein Geld doch nicht gern fremden Menſchen oder lieblich lächelnder Verwandt⸗ ſchaft?“ „Mein Vater hat ſeinen Willen— ich habe die kleine Hagen geheiratet. Mehr zu verlangen, hatte er kein Recht bis zum heutigen Tage.“ „Ich will nicht an Vergangenes rühren— doch wie dach⸗ teſt du dir eine Ehe mit Gräfin Gallen?“ „Dieſe Ehe ſollte mich für alles entſchädigen. Doch ich wurde gerade zur rechten Zeit aus meinem Wahne ge⸗ riſſen. Dieſe Frau wäre auch keine Mutter meiner Kinder geweſen. In dieſer Hinſicht hätte ſie mich ſicher für un⸗ modern erklärt“, ſagte Kardorf. 5 „Aber du biſt fertig mit dieſer Angelegenheit?“ Kardorf ſah ihn ganz erſtaunt an. Dann ſagte er: „Ich war fertig mit ihr in dem Augenblick, als ich er⸗ fuhr, daß ſie mich betrogen hatte. Sie hatte jeden Wert für mich verloren. Es war bei mir nur die tiefe Ent⸗ täuſchung darüber, daß ich mich ſo an dieſe Frau hatte verlieren können.“ Vanderfelde entgegnete nichts, und jeder hing eine ganze Zeit lang ſeinen Gedanken nach. Dann fragte Vanderfelde: „Und— wie ſtehſt du eigentlich mit Eteliu Stand⸗ haſſy?“ Ein harter Zug lag um Kardorfs Mund. „Frauen wie Etelka Standhaſſy heiratet man nicht.“ zum Verdrängen geben. Wenn ſie verheiratet iſt?“ — ͥͤ „Ja, aber wahrſcheinlich doch nicht glücklich“, ſagte 2 Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) 4 .: ³˙·.ꝛw. ˙ mw „Der hat ſich vielleicht auch nichts vergeben. Ich habe Frau Standhaſſy nicht im unklaren gelaſſen über meine Anſichten, und ſie hat nur dazu gelacht und hat gemeint: Das Leben iſt ja viel zu köſtlich und zu kurz, als daß man es ſich auch nur eine Minute lang durch dumme Ge⸗ danken verbittert. Ich will lachen und lieben, will mein Leben genießen. Ich fürchte mich nur vor dem Tode. Fürchte mich, wenn ich einſt kalt und ſtarr bin. Und wenn ich daran denke, dann lacht mich die warme, ſchöne Gegenwart an, dann pulſiert das Blut noch einmal ſo heiß durch meine Adern.“ „Ein Prachtweib! Sie hat mit jedem Worte recht. Meinſt du nicht auch?“ Kardorf zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Doch wollen wir nicht frühſtücken gehen? Bei Stervient gibt es erſtklaſſige Auſtern. Ich hätte Appetit.“ „Ich auch.“ In ihren weißen. Anzügen gingen die beiden Herren dann in das bekannte Hotel, wo ſchon einige Herren ſaßen, die man kannte und die ſie nun mit fröhlichem Hallo be⸗ grüßten. Es wurde eine ſehr fidele Frühſtücksſitzung. ** * Eva Kardorf oder Eva Hellberg, wie ſie ſich hier mit ihrem Künſtlernamen nannte, ſtand am breiten, weit ge⸗ öffneten Fenſter ihres Zimmers und ſah auf den großen, ſchönen Platz hinab. Die Palmen wehten ſacht im Winde. Die Blumen erfreuten durch ihren Duft und ihre bunte Schönheit. Dort drüben lagen die berühmten Spielſäle. Dort würde ſie heute abend wieder hingehen. Würde wieder ihren Mann an der Seite der rotblonden Frau ſehen, würde wieder die tauſend Qualen verſchmähter Liebe erdulden. Eva wandte ſich ins Zimmer zurück. Die taubenblaue Seide ihres Kleides rauſchte leiſe, und ein feiner Duft erfüllte das Zimmer. Die lange Perlenkette um den ſchlanken Hals Evas war ein Vermögen wert. Sie war ein Ge⸗ ſchenk ihres Schwiegervaters. Wie reinſtes Gold glänzte das Haar, das in weichen Wellen den Kopf umgab. Langſam ging Eva durch das Zimmer, ſchritt in ihren Ankleideraum, betrachtete ſich in dem hohen Spiegel. Konnte denn das nur möglich ſein? War ſie das wirklich? Was hatten dieſe Monate aus ihr gemacht? Wo waren die ſchüchternen Bewegungen, die etwas unkleid⸗ ſamen, einfachen Toiletten? Wo war ihre Angſt, ſich mit fremden Menſchen zu unterhalten? Frei und ſicher be⸗ wegte ſie ſich überall. Und man umſchwärmte ie, ver⸗ götterte ſie. Und Harald Kardorf wußte es nicht! Er wähnte ſie vielleicht noch immer in dem kleinen Badeort, den ſie ihm als Ziel ihrer Reiſe angegeben hatte. In letzter Zeit ſtanden ſie nicht einmal mehr im Brief⸗ wechſel. Sie erfuhr nur durch ihren Schwiegervater, wo ſich Harald aufhielt. Eva ſenkte den blonden Kopf. Und nun war ſie ihm nachgereiſt! Ja, richtig nach⸗ gereiſt was ſie ihm. Wenn er es wüßte! Ob er ſie da ver⸗ achten würde? Evas Herz ſchlug plötzlich wieder ſeit langer Zeit zum erſten Male laut und ängſtlich. Wie ſchön er war! Und wie alle Frauen ſich an ihn drängten! Und wie die ſchlanke Frau mit dem gefärbten Haar ſo ſelbſtverſtändlich an ſeiner Seite blieb! Hatte ſie ein Recht an Harald Kardorf? Das war die Frage, die immer wieder in ihr auf⸗ tauchte. Harald hatte fie, Eva, nicht geſehen. Sie aber hatte ihn beobachtet, hatte jeden Zug des braunen, geliebten Geſichts in ſich aufgenommen und wußte mit grauſamer Deutlichkeit, daß ſie dieſen Mann immer, immer lieben würde. Mochte das Leben ſie auch auf die beſten Wege führen— die Liebe zu Harald Kardorf würde immer da ſein. Seit ſie wußte, daß er hier war, hatte ſie ihre unauf⸗ fälligen Erkundigungen eingezogen, hatte mit größter Ab⸗ ſicht das heutige Bekanntwerden mit ſeinem Freunde her⸗ beigeführt. Jawohl, ſo weltgewandt und ſicher war die kleine Eva geworden. Eva lächelte ihrem ſtrahlenden Spiegelbild wehmütig zu. „Was nützt aller Ruhm, alle Schönheit der Welt? Was nützen Reiſen und Verehrer? Solange mir die Liebe meines Gatten unerreichbar, iſt alles andere wertlos, das habe ich einſehen müſſen, als ich das erſtemal wieder ſein geliebtes Geſicht ſah“, dachte ſie. Die Familie von Volkmar war in Evas Geheimnis eingeweiht, und die erfahrene Frau Volkmar konnte Evas Plan nur gutheißen. Niemals war ein Mann wie Kardorf mit Tränen und Bitten zu gewinnen. Niemals würde er in ein Heim zurückkommen, wo eine abgehärmte Frau auf ihn mit Vorwürfen wartete. Er mußte ganz anders an⸗ gefaßt werden. Und ſein kluger, gütiger Vater hatte recht daran getan, Eva den Weg zu zeigen, auf dem allein ſie den Gatten für ſich gewinnen konnte. Frau von Volkmar hatte in dieſen Monaten alles ge⸗ tan, um Eva zu einer vollendeten Dame von Welt zu machen. Sie war mit dem Reſultat ſehr zufrieden. Und was das beſte war: Eva hatte die tiefe Innigkeit ihres Weſens behalten; ſie war durchaus nicht oberflächlich ge⸗ worden, trotzdem ſie nun eine ſchöne, elegante Frau war, die die Mode beherrſchte und ſich anbeten ließ. **. * An demſelben Abend nun gingen die beiden jungen Damen in Begleitung Georgs von Volkmar in die Spiel⸗ ſäle. Frau von Volkmar konnte das Nachtleben nicht gut vertragen. Sie mußte etwas Rückſicht auf ihre Geſundheit nehmen, wollte aber doch die jungen Damen nicht um das Vergnügen bringen und ſchickte ſie in Begleitung ihres Neffen Georg fort. Auf den konnte ſie ſich verlaſſen. Der wachte wie ein Zerberus über die beiden ihm anvertrauten „Der Ungar hat es getan!“ jungen Geſchöpfe.(Fortſetzung folat.) die gewaltigen und prächtigen Kirchweih⸗ 0 Feſtprogramme 1932 im Union⸗Film⸗Palaſt! Der große Start! Edoy Polo! Der Liebling der Viernheimer! In ſeinem 2teiligen Groß⸗ film„Die Eule“! 1. Teil: Die tollen Launen eines Millionärs, 2. Teil: Die Unbekannte, 12 Akte. 3. Schlager„Der Fremdling von Texas“. 4. Kulturfilm:„Eiſen“. Kirchweihvergnügen im beliebten Union, das bedeutet jedes Jahr eine Senſation! Denn alle Jahre ſind dort auf Kirchweih erſtklaſſige Prachtprogramme zu ſehen. Wir ſind gerüſtet mit den beſten Abenteuer- und Spielfilmen, ſo⸗ wie den boriginellſten Luſtſpielen und Kulurfilmen, nit neuen Schlagern und neuen Muſikilluſtrati⸗ onen. Alſo es geht los! Die größte Senſation ab heute bis Kirchweihſonntag! Nach langer Zeit ſtartet endlich mal wieder der Liebling aller Viernheimer: Eddy Polo, in ſeinem tri⸗ umphalſten Abenteuergroßſilm in 2 Teilen, 12 Akten in einem Programm,„Die Eule“. 1. Teil: Die tollen Launen eines Millionärs, 2. Teil: Die Unbekannte. Ein Bomben⸗Eddy⸗Polo⸗ Schlager, wie er ſeit Jahren nicht mehr gezeigt wurde. Dieſer Kirchweihſchlager wird zweifellos ausverkauft ſein, darum ſichere ſich jeder die veſten Plätze. Zu dieſem Eddy Polo⸗Großſilm beigen wir noch eine ſenſationelle Wildweſtkanone „Der Fremdling von Texas“. Ein hoͤchſpannen⸗ der Wildweſtfilm, geladen mit Schmiß und Humor, ſowie das reichhaltige, luſtige Beiprogramm. Wie ſie ſehen eine Darbietung die einfach knorke iſt und die für jeden Kirchweihbeſucher ein Er⸗ lebnis bedeutet, darum wohin am Kirchweih⸗ ſonntag? Nur zu Eddy Polo!— Voranzeige: Kirchweihmontag und Dienstag bringen wir das koloſſale Spitzenfilmwerk mit Hans Beck⸗Gaden „Sein letztes Edelweiß“, ein Großfilm, wie er ſeit langem nicht mehr gezeigt wurde. Das prächtigſte und erbauenſte was je an Kirchweih⸗ montag und Dienstag geboten wurde. Dieſes Meiſterwerk wird totſicher einen Maſſenandrang haben. Beachten Sie unſere Reklame über die Kirchweihtage.— Ueber die Kirchweihfeſttage Beginn der Vorſtellungen/ 7 Uhr, Kinder⸗ und Familienvorſtellung 3 Uhr. Preiſe ab heute 40, 50, 70. Das billigſte Ver⸗ gnügen über Kirchweih iſt nur ein Kinobeſuch. Sie ſparen viel Geld, denn für 50. amüſie⸗ ren Sie ſich ca. 3 Stunden lang. Laßt Sor⸗ gen— Sorgen ſein und geht für wenig Geld ins Viernheimer Union hinein. Auf zur großen Kirchweih⸗Darbietung! Vereins⸗Anzeiger Arbeiter⸗Samariter⸗Kolonne Viernheim. Mon⸗ tag, den 14. Nov. 1932 nachmittags 3 Uhr Mitglieder-Verſammlung im Lokal zum„Rhein⸗ gold“ bei Mitglied Lantz Joh. Dortſelbſt werden auch gleichzeitig den neu beigetretenen Mit⸗ gliedern die Mitgliedskarten ausgehändigt. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein. Um vollzählige Beteiligung bittet Der Vorſtand. Sünger⸗Einheit. Dieſe Woche fällt die Sing⸗ ſtunde aus. Kirchweih⸗Montag abend Treff- punkt im Freiſchütz. Der Vorſitzende Verein für Sport⸗ und Körperpflege 1896. Sonntag den 13. Nov. nachmittags Serien⸗ ſpiel gegen Weinheim. Anfang 2. Mann⸗ ſchaft um 1 Uhr 1. Mannſchaft um ½3 Uhr. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein. N B. Samstag abend 8 Uhr Spielerverſamm⸗ lung im Lokal, wozu jeder Spieler zu Er- ſcheinen hat. Die Leitung. „Di K.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u ö Reſtaurant„zur Sportler⸗ 0 0 e klauſe“ und 3 Spielplätze“. Am Sonntag, 13. 11. 32(2. Sonntag) iſt ausnahmsweiſe vom Kreis Spielgenehmigung erteilt. Es finden folgende Spiele ſtatt. 1,15 Uhr Entſcheidungsſpiel um die Tabellen- führung der Bezirksklaſſe Neckar⸗Pfalz Miernbheim A— Laudenbach l. Das Spiel beginnt ohne Wartezeit. ö 3 Uhr Handballſpiel 15 8 a Viernheim Jugend— Leutershauſen Jugend NAH MASCHINE Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind im Schau⸗ kaſten erſichtlich. Die Sportleitung. Turnverein v. 1893 Fußballabteilung: Sonntag, den 13. November, Verbandsſpiel Miernkeim I.- Rimbach l. Beginn 2,30 Uhr Freitag abends 8 Uhr Spielausſchuß, an- ſchließend Spieler-Verſammlung. Die Spieler werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. sehen Sie sich bite einmal unver- biadlich die Nähmaschine an. Ich mache es Ihnen leicht 0 eine solche zu besitzen. ünst. Zahlungs bedingungen Wochenreten von Mk. 2.50 an Martin Decker, N 2, 12 Mannheim Die Spielleitung. Ein gutes Kirehweihgeschäft wünſcht ſich die geſamte Geſchäftswelt. Daher nicht am falſchen Platze ſparen. Das Inſerat zur Kirmes lohnt ſich doppelt und dreifach. 0 Darum alle Anzeigen in den iernheimer Anzeiger. Selten billiger Möbel Perkaul wegen Aufgabe des Ladens in U 1.1 FEC AAA Schlafzimmer 200. 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