Friſchmelkende . 1 N g 5 9 15 N 105 55 „55 Union Film- Palast. 9 Achtung! Freitas und Samstag(Nur ö 5 5. i 0 f 2 Tage) Das gewaltige Sensallon-.* 3 Ab heute bis Moutag, 4 Tage! Wir bringen das größte und Jonlilm-Pregramm. 1 gewaltigſte Standartwerk von ganz großer Klaſſe. Der Liebling 1 056 1. III„ 5 Viernheims! Hans- Beck Baden] In dem gigantiſchen ü 0 Volksſtück, von wahrer Begebenheit! Die lremde Autter mit oder ohne 9 6 as SEC GADEN 150 Kalb(Tochterkalb)* A e ee e g 5 8 Reklamezeile 60 Pf 51 8 s 0 8 7 1 5 itzei tet 25 Pfg., di i„ Das Madenen us der Halenknelge Luduigstrage 2. einem Schnittmuſter, auf der modernen erwem erer erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Jetertage.— Bezugbpreid monatl. 55 7 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pg, die Reklamezeile 9 Ein Sonderwerk der Filmkunſt. 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Franz Loscam 0 0 f 2 2 2 2 teraz 5 1.. i Loni, eine Weiſe... Iſabella 8;; f— 2— National 0 ialiſti 2* U e. Schuberts 97 l. e e ursel Senner n delchaſer] gen Bohn Frandl Walter Genter e den dbbegen gen e e e nationalen.— Freiherr von Neurath Reichskanzler? ſoz e 0 wegen: Staatliche Baudarlehen, Zinſen, Wilderer Mart'l Martin Beer zwei Abſagen: ärte, den rlin, 26. Nov 8 8 ir die inneren Abſich⸗ 8 4„26. 5 It ch die Deutſchnationalen machen, das zugleich fur die inne —— 816 Straßenbaukoſten. Gründung eines Dieſes ergreifende Volksſtück iſt in der ganzen Welt bekannt, des feich präßbenten, ein Kabinell, auf e 1 e daher dich mit dee Vorſchlag einver- ten Aller hätte klärend ſein können. Das Frühling Straum D* Ortsvereins zur Vertretung der Intereſſen dieſes Monumentalwerk. Das Tagesgeſpräch überall! Voll bilden, nicht durchführen zu können und Hin⸗ trümsfüßer Prälat Nan Nein Reichsprä⸗ ſtanden erklärt. Für das Jenkrum Angebot ſei abgelehnt 1 de Glatge 1 17 5 N eee, Die Einberuſer 89er and Mag übera olle denburg lehnte Hitlers ae 1555 ſidenten über ſeine Verhandlungen berichtet kommt allerdings die Tolerierung nur daß ſchon damit der Wille der Ratgeber des 1 0 Ihen Wiens ein 5 0 1 1 5 Achtung! Der prächtigſte Univerſal⸗Großfilm von 1. Qualität. nalſoznaldeſſchen Führer oe greichet 915 e ſondern eine andere nen ale Perſänſich⸗ Was er am Abend des Wahllages ſchon ˖ 5 Soca we 2 N dle moderne früu. ſchlägt und tief die Herzen rührt. zu bilden. Was ſoll nun geſchehen? Der Der Jenkrumsführer Prälat Kaas hat keit zum Reichskanaler ernannt Une erklärt habe, wiederhole er hiermit: Engliſch, e n ga e lunghauernver ein; 0 ſpiel 2 ö die ee een Sacre e el Reichspräſident hat nach dem de auf Grund ſeiner Verhandlungen mit Die Nakionalſozialiſten dagegen ehnen„Dieſes Syſtem muß in Deutſchland nie⸗ u. a. m.— m 2. Teil kommt ein gen Husten, Heiserkelt un 8. 1 N 1 ei ſpannendes und ergreifendes Katarrh bewöhrten Morgen Samstag abend 9 Uhr 1 6 „Ztg.— Viernh. Volksblatt) 8— zu verkaufen. Sie ist ein kluges Frauchen. Wozu Wiloſchütz FGiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung(Biernheimer Bürger-Zig 0 oder: 3 F 8 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Tonfilms in deutſcher Sprache. selbst schneidern können. Wochentrsten von Mä. 2.50 an film, wie kein zweiter. Alles beſucht das erſttlaſſige ff Tonfilmprogramm. karto el ent l Förſter Müller... Joſeph Coſt denburg und Hitler um die Regie⸗ noch kein Film hat ſolch einen tiefen Eindruck hinterlaſſen als ausreichender parlamentariſcher Vaſis zu hatte, wurde folgende offiziöſe Mitteilung in Frage, wenn nicht Herr von Papen, Reichspräſidenten erfüllt ſcheine. Das Lebensſchauſpiel das alles in Bann Tonfilmwerk, mit Gretl Theimer, Lucie and und blaiben der treue n i. f ert eur gang der Verhandlungen den Lebensſchauſpiel findet im Gaſth. zur Burg Windeck eine a dieſem unechurten Pracht, Grofſpielplan Werktags Beginn 7 uhr, 0 5 ure die Tolerierung ſedes Kabinetts ab, das dergebrochen werden, wenn nichk die Sonntags ab, Uhr, ab J uhr nochmal fene ze neepreſbſen wurde deu cen Veuſscen W e, der igt unter det digang adolf dite delle naler an n derben 1 N onntags ab ½7 Ühr, a r nochmals. 5 des Reichspräſidenten wurde au ſch ü g 5 eht. Fü 6 öffent⸗ 9 ſtatt. Wegen Wichtig⸗ Sonntag groſle UMinderworstellun 1 10 pf 6 Anfan unkt 3 ur. Auftrag 179 1. Deutſchnakionalen Volksparkei, der 1 Auch der SA⸗Führer R öhm veröffent Das Alx Aings schl 1 e Werſam mung. hoſtehtt and dungend. anz Bierhefe Wilbſch ener wein, e dn aber ede dc dgd. mnwſhene erklart] Boheriſchen Velksparter und de. dert. die Beſprechungen des Prägten aas ba. licht einen Aituſ, der die Kident unt die 915 ellen j ᷣ ꝙ ꝶ òo. Bar Vorſtand. hat, daß ſie gegen jedes Kabinett, das ohne ſchen Bolksparkei den Reichspräſidenken den ſomſt ergeben, daß im Reich e g ai E rrrCcCcCcCccCcCCrrrr 5 5 f 5 oder: Ile ohne Reimat sind.(0700 adele bre Präſt Formationen zu weiterer Arbeit für die 1 j f ärf iti beten, von einer weiteren Fühlung⸗ deine Mehrheit für ein neues Präſi⸗ Partei auffordert. Hitler gebildet werde, in ſchärfſte Oppoſition Aae f den Parten abſfehen zn bialkabinett vorhanden it daß ger ein ſol⸗ f ö. d f ö a f„ f 5 1— 1 Ein Filmwerk das alle Herzen höher 7 0 8 0 Sofortige Hilfe 5 i e 19 09 nacht dürfen. Der Reichspräſident dankte dem hes Kabinett immerhin eine breitere Baſis Die Besprechung Kags—Hugenberg ſchlagen läßt. 11 6 S0 1 m. Darlehen 7 g 3. ber übliche Lust 0 an Zimmeröfen möglich ſein, im Reichstag eine Mehrheit Prälaten Saas für ſeine Bemühungen. im Reichsparlament finden wird, als ſie für Ueber die Stellungnahme der Deutſch— u. Hypotheken. Bös baste l splelschlager d. Woche letzt Beutel 35 Pig. Meine Bank brachte bisher über 7000 Dar- b 1 9 05 j Fi afffzizſe Verlautbaru äßt erkennen, die Präſidialregierung von Papen vorhan-[nationalen zur Regierungsbili⸗ für das neue Kabinett zuſtande zu bringen, Die offiziöſe Verlautbarung läß rkennen, g 919 ten Reichsia 8 10 i Weihnachts. Roederherde bagegen iſt, wenn die nationalſozialiſtiſche] daß die Bemühungen des Prälaten Kaas den war die ja faſt den geſamte hstag Sonntag Mittag 3 Unr große Dose 40 und 75 Pig lehensgesuche zur Auszahlung. Rückporto 8 erbeten. jugend- nnd Kindervorstellung Zu haben bei: 1 dung hat der Abg. Dr. Hugenberg ; ö K 3 jihe ö ſi us„d rr von 7 i N 8 uU. it⸗ henbe,, SSchen 22d Mehrheit gegen die kommende i„h gibt ſich aus den folgend Zeilen, 8 Thoma, Mannheim-Neckarstadt 9 zum billigsten Ta f gierung ohne weiteres gegeben. Schon Na- Eingang der halbamtlichen Mitteilung ge⸗ inder 10 Pfg. Apotheke O. Weitzel. 4 ˖ 5 N fur Kinder ist das 2 despreis 0 0 8 Sb 1 575 e Ran 50 rte Gärtnerstrasse 85, Ecke Waldhofstrasse. geteilt, daß die Erfahrungen der letzten Jah⸗ J die Tätigkeit der Partei⸗ und Par la⸗ Wer wird Kanzler? re a 9 f iali niſ i 5 nentsherrſchaft und ihre Ungeeignet⸗ 5 fkülonalſozialiſten und Kommuniſten zuſammen ſchrieben wurden. 5 5: an. e 8 0 1 ſönders klar 65 Saen dale ele* e F er Sportreſultate. Floradrog. E. Richter.= 5 ä S 1 3 bedeutet das, daß auch ünftig„ Kaas, hat den ganzen Freitag über die Reichskanzler und Führer eines Präſibial. an den verheerenden Folgen des ſeit 1919 2 5 7. 8—— 1 115 0 ende ee eee praſdile 1 99 Verhandlungen geführt, mit dien ine kabinitts i ernannt wird, der derzeitige]zwiſchen Reich und Preußen herrſchen⸗ dae, 0 eleganie 1 5 5 eee U b des mag areas as der Reiche ae dre le a enger ace Ai pra Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath den Dualismus beſtehen. Die Entwicklung 5 1 70 f if ürli atte Dr. Kaas eine eingehende gusfhpraa f Regi Sbi beauftragt wer- der letzten Monate enthalte die Anfänge zur 155. 5 s iſt natürlich 10 j on Parteifül Dr mit der Regierungsbildung beauftrag der letzten Monate f ge; Schriftl. Helmarheit 22 17 A p e verfaſſung regieren muß. Das iſt. mit dem deutſchnationalen Parteiführer Dr. dürfte Ueber windmig beider lehel Die Pen e 1 1 n e 5 f d, der um ſo unerfreulicher wird, 5 86 loſſen ſich Beſpre- den dürfte. f erwindung beide. Denusch⸗ 0 Volkschor Verlag biialis, fäncnen 18 r gl Ur NHaßhdur beit. de— 1 e f Adee dend gun en he u der Ann eden ler Heut gehen don Neurath würde in digen naltenele Boftsporkel halte an beiden Ser Mitslien des Deutschen Arheitersängerhundes. f een, See ee man daran denkt, welch große Fülle von un⸗ 8 N 1 tauſchen geſucht Eundhigle Lelse lehrreik, Preis nur 280 ll. l Sonntag Helterer Abend 3. 0 ; ſchri feſ ich a den an⸗ i 5 icht Problemen auf faſt allen ſchen Volkspartei, Dingelden, und mit Falle neben dem Kanzleramt das Amt ſchritten feſt, ſolange es nicht etw 107 5 gemein wichtigen gelle Bedienung/ Solange der Vorrat reicht. 0 ö f 1 neuer E 5 i d Auß litik in dem Führer der Bayeriſchen Volkspartei, des Außzenminiſters beibehalten. ders— nämlich parlamentariſch— einge⸗ i-und Außenpolitik i 8 Heute Freitag 5 Uhr: Roederherd 55 Fr. Paul Werner, gebieten der Innen⸗ u enp Probe für die ö a 9 5 i C 75 5 J I a rg** * Windmühlenstr. 5 N; dies entgegen den deutſchnationalen Wün⸗ a f Nac reg d ges 1 ö ichtswi i gerner halte Dr. Kaas eine Ausſprache Völkerbundsratstagung in Genf, er wir“ ſchen wieder hinfällig zu machen. Die ee e een e enger wil, 16 mit dem nationalſozialiſtiſchen Führer aber im Laufe des heutigen Samstags nach Healiſchnatſongle Patkacere habe die vom Reiche ei ee de die vom Adolf Hitler. Berlin an ee ile n 11 165 bon Reichspräſidenten in dieſem Sommer gefaß⸗ 0 5 1 8 75 j 1 5 eiche eine Regierung en, Die ö 3 4 7088 uch wieder der derzeitige Wehrminkſter vor f A e 2 Fineg schweine 1 be 55 5 eee eee Vertrauen eines möglichſt großen Teils des] Entgegen der Annahme, daß Prälat Kaas Sec Heiteren Abend. Von wem, ſagt der Verl. 0 N Morgen Samstag abend pünktlich um 8 Uhr:] Zu mieten geſucht„Digt.⸗Stadion an der Lor⸗ W̃᷑̃ Singſtunde für den 1 Z ſcherſtraße mit Turnhalle u. er immer f a V. pezialgeschäft Wo er bei größter Auswahl gut und billig bedient wird. Kari Steiert a1. gige, enen 96 ten Beſchlüſſe geprüft und demgemäß den Volkes getragen iſt. Aber die Lage iſt nun auch mit den Soziald emokraten ver⸗ Feat als künftiger Reichskanzler[Gedanken eines Präſidialkabinetts unter⸗ einmal ſo, daß damit zurzeit und wahrſchein.] handeln werde, wird von unterrichteter Sei⸗] genannt. Ae 5 Reſtaurant„zur Sportler⸗ e,„ eee de u bade Herren⸗Moden—— Berufskleidung Schulſtraße 6 Telefon 112 ſtützt. Dabei müßten allerdings die Fehler lich auch auf noch recht lange hinaus nicht te feſtgeſtellt, daß eine derartige Beſpre⸗ Ein Aufruf Hitlers. Betr. Anteilſcheine: Die Auslosung der[Wo, ſagt der Verlag. Am Samstag, den 26. November 1932 etwas zu verkaufen vermieden Mh gette 190 9 9 des zurück⸗ a i it ab⸗ icht ſichti 0 auch nicht...„getretenen Kabinetts anhafteten. de bebe 0 55 15 ſch it. fegt ben 1 5 Adolf Hitler veröffentlicht einen Auf⸗ 7 9* * Anteilſcheine für den erworbenen Flügel, die ur⸗ Mannſchaftskampf i. Geräteturnen 1 1 e ſprünglich auf 1932 vorgeſehen war, wurde durch 9 2 Beſchluß der Vorſtandsſitzung vom 19. November Tuba 10 elde: V heim e Ka ertal 8. N. Zo 111 i itsregierung . ruf, in dem er nach einer längeren Kritik Der Gedanke eine Mehrhei klen „. itag nachmikkag 5 Uhr begab ſich 1 Kabinett Papen erklärt, man habe ihn] durch die Jeſtlegung von Programmpunkten Frankreich iſt in dieſen Dingen beſſer 1 0 Aa. Heichs präsidenten, um am K ä 9 g 5 und Aufgaben vorzubereiten. 1 die daran. Soeben hat nämlich die franzöſiſche dieſem über das Ergebnis ſeiner Be⸗ nach Berlin gerufen, um an der Behebung, ſehr an die Kichtlinienpolikit früherer Jahre. Kammer der Regierung Herriot ein neues ſprechungen zu berichten. einer Regierungskriſe mitzuwirken und habe(daß gerade die DBP. nach den gemachten Vertrauensvotum ausgeſtellt. e e 105 Prälat Kaas hat ſeine Beſprechungen in] dabei doch nur das Kabinett Papen retten Erfahrungen inen ene der ee D 55 Mnberwäigen den Mehrheit 1 der Abſicht geführt, die parlamentariſche To⸗ Bare en blen 50 bieder hin über Mane e 0 ublicklichen ſchweren 1932 auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben. tliche Rück⸗ Abends 8 Uhr in der Sporthalle auf unſerem er mier Wenn man unſere turbulenten Ver- lerierung eines ee, ehen gene Auftrag durch die daran geknüpften J Kriſenlage beruhe doch anſcheinend auf der Der Termin wird in den hieſigen Zeitungen be- ace eee Stadion.— Als Einlage Schaufechten durch] inſeriert mit Erfolg hältniſſe mit denen Frankreichs vergleicht, Bernannten Präsente de kanntgegeben. Der Vorſtand. Kredite ohne Vork. unſere Fechtergilde. Unſere Mitglieder, Schutz⸗ im e Hynotheken zu 6 und Eherenmitglieder ſowie Freunde u. Gönner N Prozent, günſtig zu der edllen Turnerei laden wir zur obiger Anzeiger wenn Sie die Ihrigen billiger vergeben. Näheres: Veranſtaltung freundlichſt ein und bitten um und beſſer ernähren wollen, bereiten durch P. Ludwig, einen ſtattlichen Beſuch. Die Sportleitung. Sie ihre Speiſen mit Mannheim 1. 12, 15 Sportprogramm für Sonntag, den 27. S S GS S 5 5 ö 15 Bedingungen von vornherein unmöglich ge-[ Schwierigkeit der Verſtändigung über Per überkommt einem ein gewiſſes Neidgeßühl. Zentrum, Bayeriſche Volkspartei, Deuk. macht worden ſei, habe er ſich angeſichts der] ſonenfragen. e e bers 1009 16 Fre ire ſche Balfanarfei und— mit aewiſſen Not des Volkes entſchloſſen. ein Angebot zu gleich auch nicht überſehen, daß Fra in einer viel beſſeren bac eg 1 15— i eutſchland und daß infolgedeſſer f 1 5 f fahle Unzufriedenheit nicht ſo groß Maſchinengewehren auf der Straße einge renz wre Urveiten ſoriſuhren will it ne] mandſchurelronflikt. Bedeutungs⸗ iſt wie bei 8. Frankreichs größte Sorge ſetzt werden mußten, um Ruhe und Ordnung völlig ſchleierhaft. Es ſind daher in erſter k mal ait egen ble Frage e 1970 f augenbliclich die Weigerung des wieder herzuſtellen, haben wieder einmal Linie die engliſchen Staatsmänner, die un⸗ voll nich 0 Frag ö 0. il ſie darüber entſcheiden wer⸗ 4 Sprechzeit 2— 7. November 1932.(Fußball) ö amerikaniſchen Präſidenten wichtige e abläſſig Ane 1 f bachen gleich 11 0 abc deter nd e 90 55 5 7 755 1 ö ür di i ldenraten, die Verhandlungen ſtattgefunden. linverkenn?retiſche Anerkennung der deutſe h ſtenzberecht Japan hat den Be⸗ 0 Walöhof 1. Ahm. 1. 2 1 9 900 15 Heal les 1 5 5 fällig ſind, 907 0 ber deutſche Außenminiſter Frei- berechtigung uns den Rückweg zur Genfer ſtenzberechtigung hat. Japan aldhof 2.— Viernheim 2. 1 Uhr 5 1 A cke 1 Weinheim Sch.— Viernheim Sch. FEE 1 5 g 1 6 5. 5 b; richt des Bundes über den Mandſchureikon⸗ ö Zahlungsaufſchub zu gewähren. herr von Neurath dem größten Anſturm der Konferenz zu erleichtern. Aher es. reich flit it ger Schärfe abgelehnt. Es heißt, 3 Uhr 7 f ö Die Pariſer Preſſe geht ſo weit, zu erklären, fremden Staatsmänner ausgeſetzt. Es 11 05 nicht zu verkennen, daß zwiſchen Fan reich die japaniſche Regierung wolle im Völker⸗ Abfahrt um 2 Uhr an der Kapelle am Wein⸗ eee 5 ö daß dieſe Weigerung Hoovers für Frankreich delte ſich dabei nur um prfogte 18 15 5 und England noch ſehr enge Beziehungen bund ſogar fordern, daß gegen Ching der in unmittelb Nähe des] heimer Weg. a 8 5 Anlaß ſein müſſe, das Laufanner Abkommen die alle die Frage der deu tſchen cahe der beſtehen, und chließlich kann er zar tand. internationale Handelsbogkott verhängt Ortes zu kaufen geſucht. Sammelpunkt und Abfahrtszeit der 1 2 N. 5 über die deutſchen Kriegstribute nicht zu rae] berechtigung. betrafen. Noch l 15 theoretiſchen Anerkennung unſeres 1 wird. Nun will der hohe Rat des Bund 11g. entsprieht an Ewelg- U fenigenalt: d melpunkt un ahrtszeit der 1. u. 2. ö tifizieren. Offenbar wird dieſe Drohung aus- Großmächte hat, ſich dazu wirklich, poſitiv gen] punktes gar nichts liegen, wenn ſie nicht in zu ſeinem ſchon ſo oft erprobten Aushilfs⸗ 0 Von, wem ſagt der Fußballelf werden heute Abend in der Spie⸗ 2 a 5 geltozen um dadurch einen Druck auf den] äußert und entſchieden. Man hat zwar, aus] die Prarxls übergeführt wird. Und dieſe S1 mittel greifen— er will nämlich die Ent⸗ 2 ug mitieneuem ninanelsch oder Verlag. lerverſammlung im Lokal bekannt gegeben. 755 ö amerikaniſchen Präſidenten auszuüben. Das Italien und England Worte egen boch cherungen will man uns Na en d ſcheidung vertagen, das heißt, ſie der Voll⸗ A a f f i a von England aus. Vonldulig] Zuſtimmung gego, müßte den ae f verſammlung zuweiſen, weil er Japan ni M e ge 5 kei 5 Gel 90 5 it ache Wen and Aer 15 enblic der ee e er lung z 0 il er J cht 7½ Lern fallen ö üer angenol Eine wichtige Spielausſchußſitzung ſindet heute een Ne 4 allerdings ſieht man noch keinen g. wieder m 9 0 ½ é Pfund Paket koſtet 32 Pfg. beſter Abend punkt 8 Uhr im Lokal zur Harmonie 22 7 — ürli i 5 ill. wäre ein Armutszeug⸗ Europa muß zahlen!“ das iſt noch immer klauſuliert. Frankreich natürlich lehnt die für die Abrüſtungskonferenz, Norman Da⸗ 1155 150 ſich der Bölkerbundsrat ſelber aus⸗ ** eh 1 ſtatt. All ſcheint! os N der Sfandpuntt Amerikas. Und das äußer⸗ deutſche Forderung nach wie vor ab. Sein bis, wieder zu ſeiner früheren Haltung ge⸗ att. Alles erſcheint! N VV Je 1 15 ran(Handball) Wichtiges Verbandstreffen Hier: Heß 7 hält Schweine geſund i i ge? ſtellt und das tatſächlich den Gedanken auf⸗ ü ika ſi i bringt zwar über den deutſchen Forderungen zurück.. 1 ich Auen ſte Zugeſtändnis iſt, daß Amerika ſich bereit famoſer„Sicherheitsplan, 1 0 genü n 8. kommen läßt, ob es wirklich noch 0 g g. e ee e Fe ee e ae e dee en eee F 405 2 70 f 9. e 111 15 LUSTIGE BIATrER 1 n 5 vor allen Dingen nicht die Abrüſtung und es darauf hoffen? noch weiter aufrecht z 0 er 8. ne Wartezeit. Auf den en der erſt⸗ l 4 8 Peter Moskopp. Rathaus ⸗Drogerie genannten Vereine finden die Spiele ſtatt. ⁊u beziehen dureſu i i i roßen weltpolitiſchen Fragen ſo verſagt, iſt daher nicht weiter verwunderlich, daß ihn gr 0 7 e een en eee Hen hand enſchieden ablehnt. Wie bei wie das fetzt wieder geſchieh u recht zahlreichem Beſuche ladet freun t In Genf, der Stadt des Völkerbunde Verhandlungen im Nölferbundsrat her den i N bedeutungsvoll ſind auch die Genfer dle Buchhandlungen wo erſt vor ein paar Tagen Truppen mi dieſet Sachlage die Ahr üſſtunaskonfe⸗ Sehr be 9 f ein. Die Sportleitung.. ͤ. Lokales * Die heutige Ausgabe des„Viern⸗ heimer Anzeiger“ umfaßt einſchließlich des„Illu⸗ ſtrierten Sonntag“ 4 Blätter(16 Seiten). Beſtellungen auf unſer Blatt können täglich ge⸗ macht werden. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonn⸗ tagsdienſt Herr Dr. med. Büttner, Aſſiſtent von Herrn Sanitätsrat Dr. Rudershauſen. * Die Holzhauerei ſoll am Montag, den 28. November beginnen. Da die Ein- ſtellung in die Holzhauerei von dem Beſitz der Arbeitszuweiſungskarte abhängig iſt, werden die⸗ jenigen, die ſich für die Holzhauerei gemeldet haben, erſucht, die Arbeitszuweiſungskarten am Samstag bei dem hieſigen Arbeitsamt ſich ausſtellen zu laſſen. Die Rottmeiſter erhalten bei den zuſtändigen Förſtern Auskunft, wo ſie am Montag mit der Arbeit beginnen können. * Verſammlung der Neuhausbe⸗ ſitzer morgen Sonntag Mittag 1 Uhr in der Schillerſchule. Es ſei nochmals beſonders auf obige Verſammlung hingewieſen, da hierbei jedem Erſteller eines Neuhauſes betreffende wichtige Fragen zur Debatte ſtehen. Es wird um voll- zähliges und pünktliches Erſcheinen erſucht. * 50 ⸗ Pfg. ⸗Tage im Saftladen. Wir verweiſen an dieſer Stelle auf die im Saft⸗ laden ſtattfindenden 50-Pfg.⸗Tage. Es iſt wenigſtens ein Stern, der leuchtet in dieſer ſchweren Zeit. Tr. * Sportliche Veranſtaltung. Wir machen die Sportintereſſenten von Viernheim dar⸗ auf aufmerkſam, daß der Verein für Sport- und Körperpflege am 11. Dezember im Saale zum Fürſt Alexander eine Sportwerbeveranſtaltung durchführt. In dieſer Veranſtaltung werden die beſten Ringer von Viernheim Herausforde— rungsringkämpfe mit den beſten Vertretern des Bezirks durchführen. Die Stemmermannſchaft, die durch junge, kräftige Sportler geſtärkt iſt, wird ſich mit Mannheim⸗Nord meſſen. Außer- dem werden die Freiübungen unſerer Sportler und die Artiſten mit ihren Glanznummern den Höhepunkt der athletiſchen Kunſt einnehmen. Wir machen die Sportintereſſenten auf dieſe Sondervorſtellung am 11. Dez. aufmerkſam. Intereſſenten, die bei den Bezirkskämpfen in Worms teilnehmen wollen, mögen den Vereins- anzeiger beachten. Verſe zur Volkschor⸗Veranſtaltung morgen Sonntag abend im„Karpfen.“ Menſch ſagt der Paul zum Fritz Du werſcht ſeit letſchde Summer Im ganze Gſicht ſo ſpitz; Ich glaab, Du machſcht Dir Kummer. Jetzt waaß ich nimmer, Paul, Wie kannſcht bloß ſo dumm froge, Heit muſcht doch wie in Gaul De ganze Dag Dich ploge. Ach moont der: Lieber Fritz, Ich will Dir mol was ſage, Jetzt mach' ka faule Witz Unn hör ma uff zu klage. Vergeß' emol dei Sorje i Schunſcht kimmſcht noch uff de Hund, Geh in de Karpfe Morje Dort lachſcht Dich grad und g'ſund. Eintritt pro Perſon 30 Pfg. Die Viernheimer Einwohnerſchaft iſt hierzu höfl. eingeladen. ſpielt die 1. Mannſchaft des Turnvereins gegen die 1. Mannſch. von Tv. Schriesheim um die B-Meiſterſchaft. Es iſt alſo auf dem Platz am Wieſenweg ein ſchönes Spiel zu erwarten. Sonntag im Ringen und Stemmen an den Be— zirkskämpfen in Worms. im Ringen bei den letzten Verbandskämpfen bis zur 2. Süddeutſchen Meiſterſchaft durchringen konnte, ſo hoffen wir, daß die Ringermannſchaft, die ungeſchwächt und dieſelbe Aufſtellung hat wie bei den Hauptkämpfen um die Süddeutſche Meiſterſchaft, bei den diesjährigen Kämpfen die beſten Erfolge erzielt. Die Verbandskämpfe der B-Mannſchaft beginnen am 3. Dez. im Bobſtadt. ab heute im Union⸗Film⸗Palaſt! In dem bekannten Volksſtück„Wildſchütz Jeunerwein“. 2. Film„Die moderne Frau“ 3. Luſtſpiel„Der Wüſtenforſcher“ 4.„Blumen⸗ pflege“. Das Union bringt ab heute ſeine beſte Glanzleiſtung der letzten Zeit. Kein Film wird ſolch einen Erfolg aufweiſen können, als das gewaltige bekannte und wahre Volksſtück, ein Standartwerk aller erſten Ranges„Wildſchütz Jennerwein“, oder„Herzen in Not“. In der ganzen Welt iſt dieſe Geſchichte bekannt, das tragiſche Ende„Jennerweins“ und ſeiner geliebten geliebten Braut. Ganz Viernheim wird von dieſem herrlichen aller herrlichſten Großfilme ſprechen, alle Herzen werden höher ſchlagen, Tränen werden fließen, der Film iſt unbeſchreib⸗ lich ſchön. Hier findet man keine Worte mehr, jeder muß ſolch eine Höchſtleiſtung der Film⸗ kunſt miterleben und ſehen, dann kann er ein Urteil abgeben und wie ein Lauffeuer wird es durch Viernheim gehen, beſucht„Wildſchütz Jennerwein“ ſo was habt ihr noch nicht geſehen, Es iſt einfach ein Prachtfilmwerk der großen Klaſſe, das alle ſehen müſſen. Im 2ten Teil, ein fabelhafter Univerſal-Großfilm„Die moderne Frau“ ſowie ein reichhaltiges Beiprogramm. Daß bei dieſem einzigartigen Meiſterſpielplan Maſſenandraug iſt, wird allen Kinofreunde denk— bar ſein und darum ſichert ſich alles früh die Plätze im ſehr beliebten Union. Beſucht! Wildſchütz Jennerwein! Sportvorſchau. Kraftſport der Sportvereinigung. Morgen Sonntag finden im„Karpfenſaale“ große Stemmer- und Ringerkämpfe ſtatt. Vor- mittags 9 Uhr Entſcheidungskämpfe um die B- Meiſterſchaft im Gewichtheben zwiſchen Viernheim, Schifferſtadt und Ludwigshafen. Nachm. ½3 Uhr Ringkämpfe der zwei Mannſchaften gegen St. u. Ringel. Lampertheim. Siehe auch Sportinſerat. 1. Turner⸗ Fußball. Morgen Sonntag nachmittag um 3 Uhr * Verein für Sport⸗ u. Körperpflege. Die Schwerathleten beteiligen ſich morgen Da ſich die 1. M. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Viernheimer Tonfilmſchau. Schuberts⸗Frühlingstraum. Die fremde Mut⸗ ter. Das Strüfliugsſchiff. Die Geiſterfarm nebſt Luſtſpiele im Ceutral⸗Film⸗-Palaſt. Dieſe Woche zeigt man wieder mal zwei Schlager-Programme Freitag und Samstag: „Die fremde Mutter“. Ein ungemein ergreifendes Tonfilmwerk in deutſcher Sprache. Ein Sonder— werk der Filmkunft mit ſtarker und ſpannender Handlung. Alsdann kommt„Die Geiſterfarm“ (nicht zu verwechſeln mit dem Geſpenſterfarm.) Ein Wildweſtſchlager der alle bisher gezeigte überholt. Mit Ken Maynard der Liebling aller. Einige tönende Luſtſpiele vervollſtändigen das ſchon reichhaltige Extra- Programm. Sonntag und Montag vollſtändig neues Programm. Das große Wiener Schauſpiel„Schuberts-Frühlings⸗ traum“. Die Geſchichte von der ſchönen Müllerin auf der Höldrichsmühle bei Wien. Gretl Theimer, Lucie Englich, Siegfried Arno, Oskar Sima, und der kleine Guſtl. Stark⸗Gſtettenbauer ſind die Darſteller des entzückenden Tonfilms. Ein Wiener Singſpiel in 10 Akten. Im 2. Teil ſehen wir.„Das Strüflingsſchiff“. Was dieſer Film uns alles vor Augen führt iſt unbeſchreib⸗ lich ſchön, ergreifend, ſpannend und wird uns lange in Erinnerung bleiben. Ein Beſuch bei⸗ der Programme iſt beſtens zu empfehlen. Frei⸗ tag und Samstag bei dem Extra⸗Programm koſtet 1. Platz nur 40 Pfg. Die Kinder⸗Vor⸗ ſtellungen fangen Sonntags präzis ¼4 Uhr an Kinder 10 Pfg. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Sonntag, den 27. November in Heddesheim eine lokale Schau ſtattfindet. Die Mitglieder werden ge— beten, ſoweit es möglich iſt dieſelbe zu be⸗ ſuchen. Abfahrt ½2 Uhr. Treffpunkt Gaſt- haus zum Anker. Der Vorſtand. Abteilung Schutzſport. Heute Samstag abend 8 Uhr außerordentliche Spielerverſammlung im Lokal. Ich bitte die Kameraden reſtlos zu erſcheinen. „Hans⸗Beck⸗Gaden“ Der Liebling aller iſt Fußballabteilung: Abfahrt der Schül erm. um 3 Uhr ab„Anker“ Abfahrt der A2 u. B1⸗Igd. um 8,30 ab Lokal. Sitzung des Geſamtvorſtandes. Die pünktlich zu erſcheinen. g Der Vorſtand. (Lokal Nibelungenhof Mainzerſtraße.) mittags per Rad. mittags bei Valentin Bauer, Alexanderſtraße. Valentin Bauer, Alexanderſtraße. Die Ab⸗ fahrtszeit der beiden Mannſchaften müſſen ge⸗ nau eingehalten werden. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Viehzählung am 1. Dezember 1932. Am 1. Dezember 1932 findet eine Vieh- zählung ſtatt. Sie erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere und Eſel, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Federvieh, Bienenſtöcke und auf die nicht be⸗ ſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen in der Zeit vom 1. September bis 30. Nov. 1932. Ferner werden auch die in den Mona- ten September bis November 1932 geborenen Kälber gezählt. Weiter werden auch die Vieh- gattungen bei Nichtlandwirten gezählt, alſo in jeder Haushaltung, in der auch nur eine dieſer genannten Viehgattungen vorkommt. Die Zählung findet nur zu Zwecken ſtatt. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefäng⸗ nis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Reichsmark beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für dem Staate verfallen erklärt werden. f ſtatiſtiſchen Viernheim, den 25. November 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Amicitia 09 E. V. V'heim. UI 2 Sportplatz im Wald mit s Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 27. November„Kraftſport- Großveranſtaltungen“ im Saale des„Gold. Karpfen“ vormittags 9 Uhr: Entſcheidungskampf der Gewichtheber um die Meiſter⸗ ſchaft der B-Klaſſe! Am Start: Vfͤ. Schifferſtadt, St. u. Ringel. Ludwigshafen und Amicitia Viernheim. Nachm. 1/3 Uhr: Verhands-Ringkämpfe gegen St. u. Ringel. Lampertheim mit 1. u. 2. Mannſchaften Eintrittspreiſe: Mitglieder und Erwerbsloſe pro Veranſtalt⸗ ung 20 Pfg., Tageskarte 35 Pfg. nur im Vorverkauf. Nichtmitglieder pro Veranſtalt⸗ ung 30 Pfg., Tageskarte 50 Pfg. nur im Vorverkauf. Vorverkaufſtellen: Geſchäftsſtelle und Lokal zum gold. Stern. Sonntag vorm. 10.30 Uhr: 3. M. gegen Phönix Mannheim 3. Nachm. 2.30 Uhr: 4. M. gegen Phönix Mhm. Privat, in Vhm. in Mannheim: Sonntag vormittag 9.15 Uhr: A-2 Igd. gegen Phönix Mannheim. Vormittags 9.30 Uhr: B.1 Jugd. gegen Vf. Neckarau. Der Schutzſportleiter. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Sonntag Vormittag 7410 uhr Vor⸗ ſtandsmitglieder werden gebeten, wegen der im Anſchluß daran ſtattfindenden Singſtunde, Verein für Sport⸗ und Körperpflege 1896. Sonntag, den 27. November, beteiligt ſich unſere 1. Ringer und Stemmermannſchaft an den Serienkämpfen 1932 u. 33 in Worms Ab⸗ fahrt der Stemmermannſchaft 8 Uhr vor⸗ Treffpunkt 7 Uhr vor⸗ Abfahrt der Ringer/ 11 Uhr vormittags per Rad. Treffpunkt 10 Uhr vormittags bei der katholiſchen Gemeinde viernhein 1. Sonntag im Advent. In der neuen Kirche: 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation. ½4 Uhr Verſammlung des Volksvereinz im Freiſchütz, zu der auch die Mitglie⸗ der des kath. Arbeitervereins, Männer⸗ vereins und K. K. Vereins eingeladen ſind. In der alten Kirche: 29 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindermeſſe. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Joh. Rein⸗ hardt 1., Sohn Mich, beiderſeitige Großeltern und Angehörtge. 38 Uhr beſt. R.⸗A. für Franz Bergmann, Eltern, Schwiegereltern und Schweſter Maria Laurentia. Dienstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Jak. Fran, Tochter Lena und Anna Maria Lammer. 3/48 Uhr beſt. R.⸗A. für Jakob Schloſſer, Eltern und Schwiegereltern. Mittwoch: ¼8 Uhr beſt. Amt für Georg Nik. Ehrhardt, ledig 7 Sohn Georg, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. 3/8 Uhr beſt. R.⸗A. für Sybilla Lang geb. Pfenning, Tochter Sybilla geehl. Faltermann und Angehörige. Donnerstag: ¼8 Uhr beſt. Amt f. Wilh. Weis, 3/8 Uhr beſt. R.⸗A. für Johann Sommer. Kinder Jakob und Marg., Eltern, Schwie- gereltern: Val. Pfenning, Ehefrau Marg. geb. Kühlwein und Angehörige. Freitag: ¼8 Uhr beſt. Seg.⸗Meſſe für Sophie Martin geb. Filbeck und den in St. Avold verunglückten Sohn Jakob. 7/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für alle f 7 Krie⸗ ger Viernheim. 3¼8 Uhr beſt. R.⸗A. für Alphons Hans Hanf und Großeltern. Samstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Sophie Hoock geb. Seib, ledig f Tochter Anna, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. 7/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Heinr. Nik. Effler und Familie Konrad Effler 2. 3/8 Uhr beſt. R.⸗A. für ledig 1 Martin Faber, beiderſeitige Großeltern und ef Krieger Cornelius Hoock. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Frl., Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern 7 Uhr hl. Meſſe. Donnerstag iſt von 5—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen dem Herz Jeſu⸗Freitag. Am Freitag Abend halb 7 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag iſt gemeiaſchaftliche Kommunion der Jünglinge. Die Beicht be⸗ ginnt um 4 Uhr. Ebenſo gemeinſchaftl. Kom⸗ munion für die Schüler der H. H. Lehrer Lipp und Kumpa, des Herrn Rektor Gillig, Frl. Becker und Hußler. Beicht für die Mädchen Freitags halb 6 Uhr, für die Knaben Samstags 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der En. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 27. Nov. 1932. 1. Advent. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Feier des heiligen Abendmahls. Montag, den 28. November 1932. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen⸗ chors. Mittwoch, den 30. November 1932 Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. To 0 4 2 Heute Blätter Zum Werben von Romane, Mode- und Versicherungs- Zeitschriften auch e ſoh stellenlose Kaufleute und redegewandte Herren. Paul Fleischer, Versicherungszeitschriften-Grohßvertrieb MAE, Rneinvillenstrage 24. Neuer Auftrag an Papen? g Berlin, 26. Nov. Mit dem Empfange des Prälaten Kaas beim Reichspräſidenten ſind die Bemühun⸗ en um eine parlamentariſche Mehrheits⸗ bildung zu Ende. Sie haben nur zu der Feſtſtellung geführt, daß eine Löſung auf dieſer Baſis nicht möglich iſt. Das allgemei- ne Intereſſe konzentriert ſich jetzt auf die Frage, wer der neue Kanzler ſein wird. Eine Reihe ſtimmungsmäßiger Anzeigen läßt auf die Wahrſcheinlichkeit ſchließen, daß der Reichspräſident erneut den bisherigen Reichskanzler beauftragen wird. Man weiß, daß Herr von Papen in hohem Maße das Vertrauen des Reichspräſidenten beſitzt. Es bleibt dann noch die Frage nach der Auswechslung einiger Kabinektsmitglieder. Dieſes Problem wird wahrſcheinlich erſt in der erſten Hälfte der neuen Woche gelöſt werden. Im übrigen iſt nicht anzunehmen, daß die Umbildung des Kabinetts einen ſo großen Umfang haben wird wie es bisher von manchen Seiten behauptet wurde. Eine deutſchnationale Erklärung. Berlin, 26. Nov. Zu der amtlichen Ver⸗ öffentlichung des Berichts, den Prälat Kaas über das Ergebnis der mit den Parteifüh⸗ rern geführten Beſprechungen an den Reichspräſidenten erſtattet hat, wird von Seiten der Deutſchnationalen Volkspartei u. a. mitgeteilt: In der Unterredung mit Dr. Hugenberg war von Seiten des Prälaten Kaas weder von der„Bildung einer Not⸗ und Arbeits⸗ mehrheit“ des Reichstages noch von einem Not⸗ und Arbeitsprogramm die Rede, ſon⸗ dern nur von einem ſachlichen Programm für eine parlamentariſche Mehrheitsregie⸗ rung. Das wäre die Wiederholung der Vor⸗ gänge von 1927 geweſen. Das Ziel, das anſcheinend in der Berichterſtattung des Prälaten Kaas liegt, erweckt den Eindruck, als ſollte den Deutſchnationalen für das Scheitern der Verhandlungen eine Mitſchuld zugeſchoben werden. Die Haltung der Deutſchnationalen in der ganzen Kriſenwo⸗ che zeigt klar das Ziel, in Uebereinſtimmung mit dem Willen des Reichspräſidenten eine ſtarke Staatsführung auf der Grundlage einer wirklichen Zuſammenfaſſung aller na⸗ tionalen Kräfte ermöglichen.“ Erlaß der Regierung Braun. Berlin, 26. Nov. Das preußiſche Kabinett Braun hat dem Landtag einen Erlaß zur Kenntnis gegeben, der auch den nachgeordneten Behörden wei⸗ tergeleitet werden ſoll und der zum Aus⸗ druck bringt, wie die Regierung Braun die preußiſchen Geſchäfte weiterführen will auf der Grundlage der Verordnung des Reichs⸗ vräſidenten vom 18. November. Es heißt darin, daß nach dem Staatsgerichtshofurteil allein Miniſterpräſident Dr. Braun und die preußiſchen Staatsminiſter die preußiſche Staatregierung, Landesregierung und das Staatsminiſterium bilden. Weiter heißt es. daß alle Beamten als Vertreter des Staatsminiſteriums, der Staatsregierung, des Miniſterpräſidenten und eines Staatsminiſters gegenüber Reichstag, Reichsrat, Landtag und Staats⸗ rat ſowie in Vertretung des Landes Preu— ßen gegenüber dem Reich und anderen Ländern nur Anſichten vertreten dürften, die den allgemeinen oder beſonderen An⸗ weiſungen des Miniſterpräſidenten oder der zuſtändigen Staatsminiſter entſprächen. In einer Anlage verlangt die Regierung Braun u. a. noch das Begnadigungsrecht für ihre Zuſtändigkeit unter Hinweis auf das Staats⸗ gerichtshofurteil. Deutſthe Tagesſchau. Der Stand der Reichsbank. Der Ausweis der Reichsbank vom 23. November zeigt, daß die Entſpannung Fort⸗ ſchritte gemacht hat. Die geſamte Kapitalan⸗ lage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom⸗ bards und Effekten hat bei einer Verringerung um 131,2 Mill. Rm. mit 30 16,7 Mill. Rm. einen ſeit langem nicht zu verzeichnenden Tief⸗ ſtand erreicht. Die Deckungsbeſtände insgeſamt haben ſich um 3,8 Mill. auf 933,5 Mill. Rm. erhöht. Dabei ſind im einzelnen die Gold⸗ beſtände um 6,5 auf 818,6 Mill. Rm. zu⸗ rückgegangen, die Deviſenbeſtände um 10, auf 114,9 Mill. Rm. geſtiegen. Die Notendek⸗ kung, die um 1 vom Hundert auf 28,2 vom Hundert geſtiegen iſt, hat damit einen ſeit einem Jahre nicht mehr verzeichneten Höhe⸗ punkt erreicht. Es bleibt bei 584 Reichstagsabgeordneten. Verſchiedene Blätter hatten gemeldet, daß im Wahlkreis Düſſeldorf⸗Weſt den Kommuni⸗ ſten ein weiteres Reichstagsmandat zugeſpro⸗ chen worden ſei, womit ſich die Zahl der Reichstagsabgeordneten auf 585 erhöhen würde. Dieſe Nachricht trifft nicht zu. Die Kommuniſten behalten nach wie vor 100 Ab⸗ geordnete und die Geſamtzahl der Abgeord⸗ neten beträgt nach wie vor 584, wie das in der Sitzung des Reichswahlausſchuſſes bereits abſchließend feſtgeſtellt worden iſt. Ein Erinnerungsmal an die Separatiſten⸗ ſchlacht. In Bonn erwägt man den Plan, zur Er⸗ innerung an die vor 10 Jahren ſtattgefundene Schlacht gegen die Separatiſten im Sieben⸗ gebirge am Rande des Venusberges in Bonn ein rheiniſches Befreiungsdenk⸗ mal zu errichten. Geplant iſt ein Monumen⸗ talbauwerk in Naturſtein, das mit Hilfe des ſtudentiſchen Werkjahres erbaut werden ſoll. Den Entwurf hat der rheiniſche Bildhauer Profeſſor Max Lange koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Die Stadt Bonn hat ſich bereit er⸗ klärt, den geeigneten Platz für das Bauwerk freizugeben. Auslands⸗Rundſchan. Zu den Genfer Unruhen. Der außerordentliche Eidgenöſſiſche Unter⸗ ſuchungsrichter für die Genfer Unruhen, du Pasquier, hat die Unterſuchung gegen die Verhafteten ſofort aufgenommen. Zahlreiche unerwünſchte Ausländer, die ſich an den Un⸗ ruhen in Genf beteiligt haben, ſind in den letzten Tagen ausgewieſen worden. Erwerbsloſendemonſtrationen vor dem Weißen Hens. Wie aus Waſhington gemeldet wird, zogen 500 Erwerbsloſe mit ihren Frauen und Kindern in geſchloſſenem Zuge nach dem Weißen Haus(Regierungsgebäude der Vereinigten Staaten) und verſuchten, im Büro des Präſidenten eine Bittſchrift zu überreichen. Die Polizei ſchritt ſofort ein und trieb die Menge mit Gummiknüppeln auseinander. Meh⸗ rere Verhaftungen wurden vorgenommen. Das Weiße Haus wurde durch Abſperrung der um⸗ liegenden Häuſerblocks geſichert. Politiſches Allerlei. Berlin. Reichspräſident von Hindenburg empfing den mit Ende des Monats in den Ruheſtand tretenden bayeriſchen Geſandten und ſtimmführenden Stellvertreter Bayerns im Reichsrat, Dr. von Preger. Der Reichspräſident überreichte bei dieſer Gele⸗ genheit Herrn von Preger ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. Paris. Die ruſſiſche Sowjetregierung har die franzöſiſche Regierung um die Eröffnung von Handelsvertragsverhand⸗ lungen gebeten. Die Reichstagsabgeordneten aus Heſſen. Darmſtadt, 23. Nov. Der Kreiswahlaus⸗ ſchuß hat auf Grund des Paragraphen 137 der Reichsſtimmordnung die nachfolgenden Per⸗ ſonen als zu Abgeordneten für den Wahl⸗ kreis Nr. 33 Heſſen⸗Darmſtadt gewählt er⸗ klärt: Lenz Karl, Schriftſteller, Darmſtadt (NS.), Kern Fritz, Fabrikarbeiter, Eberſtadt b. Darmſt.(NS.), Roſenberg Alfred, Haupt⸗ ſchriftleiter, München(N.), Ringshauſen, Friedrich, Lehrer, Offenbach(NS.), Schneid⸗ huber Auguſt, Major a. D., Ehrenbreitſtein (NS.), Dr. Mierendorff Carl, Schriftſteller, Darmſtadt(Soz.), Ritzel Heinrich, Oberregie⸗ rungsrat, Gießen(Soz.), Weber Wilhelm, Gewerkſchaftsangeſtellter, Offenbach(Soz.), Remmele Hermann, Metallarbeiter, Berlin W 30(Kom.), Brenzel Otto, Schreiner, Frank⸗ furt a. M.⸗Fechenheim(Kom.), Dr. Brüning Heinrich, Reichskanzler a. D., Berlin 800 Dr. Bockius Fritz, Rechtsanwalt, Mainz(3. In der gleichen Sitzung hat der Kreis⸗ wahlausſchuß die Reihenfolge der Erſatzmän⸗ ner für die oben angegebenen Abgeordneten wie folgt feſtgeſetzt: Dr. Wagner Richard, Landwirt, Darmſtadt, Klähn Friedrich, Ober⸗ poſtſekretär, Darmſtadt, Weißkopf Wilhelm, Lehrer, Nieder⸗Wieſen, Weller Otto, Müller⸗ meiſter, Schlitz, Zehfuß Johannes, Lehrer, Knoden, Steffan Jakob, Prokuriſt, Oppen⸗ heim, Kern Eliſabeth, Hausfrau, Darmſtadt, Rink Georg Aloys, Metallarbeiter, Urberach, Daub Philipp Expedient, Frankfurt, a. M., Zeiß Franz Javab. Fabrikarbeiter, Fürth i. O, Knoll Wilhelm, Oberregierungsrat, Darm⸗ ſtadt. Blank Pankraz, Landwirt, Gaulsheim Milch als Sinnbild der Geſundheit. Ein Beitrag im Goethejahr. Von Lucie Weigert. Die Frage: Was hielt Goethe von der Milch in der menſchlichen Ernährung? ſcheint auf den erſten Blick beinahe etwas ſinnlos, in jedem Fall abgelegen und philo⸗ logiſch; ſieht man aber näher zu, ergeben ſich ſehr reizvolle und beachtliche Feſtſtellungen. Sagt man 100 im alltäglichen Leben mit Recht, daß der Stil der Menſch ſei, ſo gilt dies in viel tieferer Bedeutung von allen Aeußerungen der Kunſt, bei denen der Rück⸗ ſchluß der gebrauchten Bilder und Sinnbil⸗ der auf die Anſchauungswelt berechtigt iſt. Jeder Menſch bedient ſich gewiſſer Workwen⸗ dungen und Bilder; oft kann man es erleben, daß ſolche Lieblingsvorſtellungen und ⸗wen⸗ dungen die Ausdrucksweiſe des Betreffen⸗ den förmlich beherrſchen; bei Dichtern, be⸗ ſonders bei den urſprünglichen früherer Zei⸗ ten, kann man eine wahre Kette von Lieb⸗ lings⸗ und Wertvorſtellungen finden. Es iſt mithin keinesmeas jo fernliegend. im Goetheſahr 1932 zu untersuchen, wie die Stellung Goethes zur Milch geweſen iſt, und zwar nicht derart, daß man an Hand des Tagebuches oder ſonſtiger Notizen nach⸗ ſucht, ob und wann Goethe Milch getrunken habe, ſondern daß man an Hand der viel objektiveren Ausdruckswelt des Dichters die grundſätzliche Einſtellung zur Milch und zum Milchgenuß nachzuweiſen ſucht. Blickt man aber näher zu, wird ſehr ſchnell offenbar, daß nicht nur der junge Goethe den Ruf Rouſſeaus„Zurück zur Natur“ auf allen Gebieten des Lebens beher⸗ igte, ſondern daß die Milch in allen Phaſen ene Lebens als Motiv der Geſundheit und des glücklich⸗beſchränkten Lebens auftaucht. Der Achtzehnjährige ſchreibt aus Leipzig an ſeine Schweſter Cornelie:„Bey gutem Wet⸗ ter lauf ich eine gute Meile von der Stadt auf ein Jagdhaus, eſſe Milch und Brodt und komme noch vor Abends wieder“—, beim Werther kehrt dies wieder:„Seit der Zeit bin ich oft draußen. Die Kinder ſind ganz an mich gewöhnt, ſie kriegen Zucker und teilen das Butterbrot und die ſaure Milch mit mir des Abends.“ Ueberhaupt tritt die Milch als offenſichtlich beſtes und kräftigendes Nahrungsmittel nach Märſchen, Wanderun⸗ gen, auf Reiſen, auf. Die Pächterin bietet dem Wanderer an: „Willſt du, Vielgereiſter, hier dich laben, Sauren Rahm und Brot und reife Früchte, Nur die ganz natürlichſten Gerichte, Kannſt du reichlich an der Quelle haben.“ Oder aus dem Singſpiel„Jery und Bätely“: „Ein Glas Milch oder Wein, Jungfrau, wäre mir eine rechte Erquickung. Ich treibe ſchon drei Stunden den Berg herauf und habe nichts gefunden.— Von Herzen gern. und ein Stück Brot und Käs dazu.“ Ober ein weiteres:„Nimm, guter Mann, dies Brot und Milch von mir, es iſt das letzte“ (Satyros). Bei ſeinen Reiſen und Aufenthalten in der Schweiz, aber auch in Italien hat er ein offenes Auge:„Die Leute ſind gut gebildet und geſittet. Neben dem Holzverkauf treiben ſie Viehzucht; ſie haben kleines Vieh und machen guten Käſe.“(Briefe aus der Schweiz.) Und ebendort:„Wir packten einem Boten Käſe, Butter, Brot und Wem auf, und ritten Argen Achte ab. Die Patres, Herren, Knechte und Träger haben alle zuſammen an einem Tiſch gegeſſen; nur der Frater, der die Küche beſorgte, war erſt ganz gegen Ende der Tafel ſichtbar. Er hatte aus Eiern, Milch und Mehl gar man⸗ nigfaltige Speiſen zuſammengebracht, die wir uns eine nach der anderen ſehr wohl ſchmecken ließen.“ Das Lob der Milch ſtei⸗ gert ſich, in Sizilien ſchildert Goethe:„Die Gartenfrüchte ſind herrlich, beſonders der Salat an Zartheit und Geſchmack wie Milch: man begreift, warum ihn die Alten lactuca genannt haben.“(Lax, lactis— die Milch). Das will aber nichts gegen die dichteriſchen Bilder beſagen, mit denen Goethe gewünſchte und erträumte Gefilde des Glückes und glück⸗ 20 Völker ſchildert; ſein Vaterland ſieht er ſo: „Auf hundert Hügeln unterbrochner Fläche Siehſt Wollenherden ausgebreitet ziehn. Verteilt, vorſichtig abgemeſſen ſchreitet Gehörntes Rind hinan zum jähen Rand. Und natürlich im ſtillen Schattenkreiſe quillt laue Milch bereit für Kind und Lamm,; Obſt iſt nicht weit, der Ebenen reife Speiſe, Und Honig trieft vom ausgehöhlten Stamm. Hier iſt das Wohlbehagen erblich, Die Wange heitert wie der Mund, Ein jeder iſt an ſeinem Platz unſterblich: Sie ſind zufrieden und geſund. Und ſo entwickelt ſich am reinen Tage Zu Vaterkraft das holde Kind. So war Apoll den Hirten zugeſtaltet, Daß ihm der ſchönſten einer glich; Denn wo Natur im reinen Kreiſe waltet, Ergreifen alle Welten ſich. Grün das Gefilde, fruchtbar; Menſch und Herde Sogleich behaglich auf der neueſten Erde.“ Der Dichter des Fauſt hat augenſcheinlich väterliche Erfahrung und weiß, was manche Mütter heute noch nicht wiſſen, daß man das Kleinkind nicht mit der fetteſten Milch auf⸗ ziehen darf; er läßt Gretchen erzählen:„Die Mutter gaben wir verloren,— ſo elend wie ſie damals lag,— und ſie erholte ſich ſehr langſam nach und nach.— Da konnte ſie nun nicht dran denken,— das arme Würm⸗ chen ſelbſt zu tränken,— und ſo erzog ichs ganz allein,— mit Milch und Waſſer; ſo wards mein.“ Wenn wir ſo ſtolz auf unſere Vitamin⸗Erkenntniſſe ſind, ſo hat das Reineke Fuchs bei Goethe ſchon lange gewußt:„So ging ich mit ihm und bracht ihm behende— Kirſchen und Butter: ich pflege kein Fleiſch am Mittwoch zu eſſen; und er ſättigte ſich mit Brot und Butter und Früchten.“ 3000 Zentner Getreide und etwa 500 Tiere verbrannt. 26. Nov. Durch Fare 11 der Dreſchmaſchine brach in der Kornſche 5 0 5 e Greis Anklam) Feuer aus, das in kurzer Zeit die ganze Scheune mit 3000 Zentner Getreide Inhalt in Flam⸗ men ſetzte. Der ſtarke Wind übertrug das Anklam, all. Etwa 200 Schafe, 200 Lämmere und In kurzen Worten: Der Zentrumsführer Dr. Kaas hat am Freitag auf Grund ſeiner Verhandlungen mit den Parteiführern den Reichspräſiden⸗ ten gebeten, von weiteren Verhandlungen den Parteien abſehen zu dürfen. Reichstagspräſident Göring hat den Reichstag auf den 6. Dezember 15 Uhr ein⸗ berufen. g Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. November iſt die Notendeckung um 1 v. H. auf 28,2 v. H. geſtiegen. In Berliner politiſchen Kreiſen hat man den Eindruck, daß es im Laufe der nächſten Woche zu einer Vier⸗ oder Fünfmächtekon⸗ ferenz über die deutſche Gleichberechtigungs⸗ forderung kommen werde. Die Regierung Herriot hat in der franzö⸗ ſiſchen Kammer ein Vertrauensvotum erhal⸗ ten, das mit großer Mehrheit angenommen wurde. Die Sowjetregierung hat die franzöſiſche Regierung um Handelsvertragsverhandlun⸗ gen gebeten. Letzte Nachrichten. die Abſagen an Kaas. Berlin, 26. Nov. Amtlich wird gemeldet:„Der Herr Reichspräſident empfang den Führer des Zentrums, Herrn Prälaten Kaas, der ihn über ſeine Beſprechungen mit den Vorſitzen⸗ den der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei, der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, der Bayeriſchen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei über die etwa noch vorhandenen Möglichkeiten zur Bildung ei⸗ ner Not⸗ und Arbeitsmehrheit des Reichsta⸗ ges berichtete. Prälat Kaas hat in dieſen Beſprechungen an die Führer der genann⸗ ten Parteien in erſter Linie die Frage ge⸗ richtet ob ſie ebenſo wie die Zentrumspar⸗ tei bereit ſeien ſich an Beratungen über ein ſachliches Not⸗ und Arbeitsprogramm für eine Mehrheitsregierung zu beteiligen. Dieſe Frage iſt von den Vorſitzenden der Bayeriſchen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei bejahend beantwortet worden. Der Vorſitzende der Deutſchnationalen Volks- partei ha die Beteiligung an ſolchen Be⸗ ratungen als im Widerſpruch mit der Ge⸗ ſamthaltung ſeiner Partei ſtehend nicht zu⸗ geſagt. Der Vorſitzende der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei erklärte, an ſich entſpräche die Feſtſtellung der ſach⸗ lichen Grundlagen für eine eiwaige Mehr heitsregierung durchaus ſeinen Auffaſſun⸗ gen. Auf Grund der Erfahrungen der ver⸗ gangenen Tage und der Ueberzeugung, daß auch einem poſitiven Ergebnis dieſer ſach⸗ lichen Beratungen ſeitens einflußreicher Stel ⸗ len keine Folge gegeben würde, halte er ei⸗ ne Beteiligung ſeinerſeits nicht mehr für vertretbar. Es iſt anzunehmen, daß der Reichs präſi· denk nun von jedem weileren Verſuch einer parlamenkariſchen Mehrheiksbildung abſehen und ſpäkeſtens am Samstag einen Mann ſei⸗ nes Vertrauens zur Bildung einer Präſi⸗ dialregierung beauftragen wird. Die Deutſchen in Belgien rufen den Heiligen stuhl an. Aachen, 26. Nov. Die Chriſtliche Volk⸗par⸗ tei in Eupen⸗Malmedy St. Vith hat an Kar⸗ dinalſtaatsſekretär Pacelli ein Telegramm ge⸗ richtet. Darin wird das Schreiben, in dem Biſchof von Lüttich die Anterſtützung der Chriſtlichen Volkspartei in Eunen⸗Malmedy St. Vith verboten hatte, als unzuläſſiger Ein⸗ griff bezeichnet. Der Kardinalſtaatsſekretär wird gebeten, im Intereſſe der Religion und der Menſchenrechte die Rücknahme des biſchöf⸗ lichen Schreibens veranlaſſen zu wollen. Neue Verhaftung wegen der Königsberger Anſchläge. 6 Königsberg, 26. Nov. Wie das Spezial⸗ dezernat des Polizeipräſidiums auf Anfrage mitteilt, trifft es zu, daß am Freitag früh im Zufammenhang mit den Anſchlägen vom 1. Auguſt der ſechsſitzige Mercedes⸗Wagen des Gauleiters der NSDAP. in Oſtpreußen, Koch, vorläufig beſchlagnahmt worden iſt. Der Chauffeur Ph. wurde verhaftet. Die Ver⸗ haftung des Gauleiters Koch ſteht nicht zur Erwägung. gelbſtmord nach Brandſtiſtung. Leipzig, 26. November. Die zur Löſchung eines Wohnungsbrandes nach der Felſenkellerſtraße gerufene Feuer⸗ wehr mußte gewaltſam in die Wohnung ein⸗ dringen und fand dort ſämtliche Möbel um⸗ gekehrt, alle Schubfächer herausgeriſſen und mit Kohlen und Holz gefüllt. Alles war mit Petroleum übergoſſen und angezündet wor⸗ den. Dazwiſchen lag die Leiche des Wohnungs⸗ inhabers. Dieſer, ein als nervös bekannter Kranker, hatte die Wohnung in Brand geſetzt und ſich dann in einer Drahtſchlinge an einem Haken an der Decke erhängt. Der Draht iſt durch die Hitze geſchmolzen, die Leiche ins Feuer gefallen und angekohlt. 5 auf den etwa 150 Meter langen Vieh⸗ t 00 Schweine kamen in den Flammen um. Koglſtionsende in Vaden? Um die Annahme des Konkordats.— Ein Ultimatum des Zentrums an die Sozial⸗ demokratie. Karlsruhe, 26. November. Angeſichts des bevorſtehenden ſozialdemo⸗ kratiſchen Landes⸗Parteitages, der am Sonn⸗ tag in Offenburg ſtattfindet und auf dem über Annahme oder Ablehnung des Kon⸗ kordats durch die Landtagsfraktion der badiſchen Sozialdemokratie entſchieden werden ſoll, hat ſich der erweiterte Landesvorſtand und die Landtagsfraktion der badiſchen Zen⸗ trumspartei in einer gemeinſamen Sitzung mit den Folgerungen befaßt, die aus einer evtl. Ablehnung des Konkordats durch die Sozial⸗ demokratie zu ziehen ſeien. Wie die Zentrumspreſſeſtelle über dieſe Sit⸗ zung mitteilt, wurde der einſtimmige Be⸗ ſchluß gefaßt, eine Entſcheidung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Partejtages, auf Grund deren die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion bei der Abſtimmung ſich nicht der Stimme enthalten, ſondern das Konkordat ablehnen würde, als ſchwerſten Veeſtoß gegen Treu und Glau⸗ ben und die politiſche Moral anzuſehen. Dies ſei dann als Zertrümmerung der Koalitions⸗ grundlagen und damit als Auflöſung der derzeitig beſtehenden Regierungskoalition zu betrachten. Für das Verufsbeamtentum. Eine Rede des Reichsminiſters Dr. Bracht. Eſſen, 26. Nov. Reichsminiſter Dr. Bracht verabſchiedete ſich am Freitag von der Eſſener Beamten⸗ ſchaft. Dabei würdigte Dr. Bracht die be— ſondere Art gemeindlicher Selbſtverwaltung, die den Beamten in ganz anderer Weiſe dem Volke nahebringe als die Tätigkeit des Staatsbeamten und die deshalb für Volk und Staat von nicht zu unterſchätzender Be— deutung ſei. In einer Zeit, in der alles gäre und ſchwanke, ſei die Erhaltung und Stärkung des Berufsbeamkenkums eine nationale Not. wendigkeit. Er werde ſich auch in Zukunfl für den Gedanken des Berufsbeamkenkums einſezhen und an deſſen wohlerworbenen Rechten nicht rütteln laſſen. Eine Reform der Verwaltung bezeichnete Dr. Bracht als auch dieſe Reform ſchließlich anneymen mo⸗ ge, der Berufsbeamte werde dabei immer eine wichtige Rolle ſpielen. Dr. Bracht glaubt, daß in fünf bis zehn Jahren in der allgemeinen Wirtſchaftslage eine fühlbare Beſſerung eingetreten ſei, wenn es nur gelinge die erſte Vorausſet⸗ zung dafür zu ſchaffen, nämlich eine ſtetige Staatsführung, die der Wirtſchaft das volle Vertrauen zurückgebe, ohne die ſie ihre Kräfte niemals voll entfalten könne. Die Schulden an Amerika. England und Frankreich zahlen. Waſhingkon, 26. Nov. Die Botſchafter Englands und Frankreichs teilten Staatsſekretär Stimſon in einer geheimen Beſprechung mit, daß ihre Regierungen die Dezemberrate der Kriegsſchulden bezahlen würden. Die ikalieniſche Regierung, die keine Schul⸗ denſtundung nachgeſucht halte, benachrichtig ⸗ ke das Skaatsdeparkement, daß ſie auch wei. terhin zahlen würde. Die Zahlungen Eſt⸗ lands, Lekklands und Polens ſind durch frü⸗ here Abkommen geſtundek. Allein Griechen land ſetzte das Skaatsdeparkement davon in Kenntnis, daß es, falls die amerikaniſche Re⸗ gierung auf der Zahlung beſtehe, Aus Baden. Motorrad raſt in Fuhrwerk. Fahrer und Begleiter getötet. Schwetzingen, 26. November. Ein ſchweres Unglück, dem zwei Menſchen⸗ leben zum Opfer fielen, ereignete ſich auf der Landſtraße zwiſchen Walldorf und Ofters⸗ heim. Aus Richtung Walldorf kommend fuhr ein unbeleuchtetes Motorrad in voller Fahrt in ein mit Getreide beladenes Pferdefuhrwerk der Poſtmühle bei Wiesloch hinein. Dem Mo⸗ torradfahrer, dem 32jährigen Schloſſer Bill⸗ maier aus Roth bei Wiesloch wurde bei dem Anprall gegen die Wagendeichſel die ganze untere Geſichtshälfte abgeriſſen, der Sozius⸗ fahrer, der 26jährige Landwirt Müller, eben⸗ falls aus Roth, kam unter die Pferde zu lie⸗ gen und wurde ſchrecklich zugerichtet. Beide ſtarben alsbald. Der Fuhrmann blieb unver⸗ letzt, während ein Pferd am rechten Fuß ver⸗ letzt wurde. unbeding Mafmondiakeit Melche Geſigl! gen, die alsbald zur Stelle war, ergaben, daß das Fuhrwerk auf der richtigen Straßen⸗ ſeite fuhr, während an dem Motorrad lediglich eine Carbidlampe befeſtigt war, die jedoch nicht gebrannt haben kann. Das Motorrad iſt lediglich zugelaſſen ohne Beleuchtung, d. h. es darf nur unter Tag benutzt werden. Die Vorunterſuchung im Fall Hummel ab⸗ geſchloſſen. Freiburg, 26. Nov. Wie wir hören, iſt die Vorunterſuchung im Fall Hummel nunmehr ſoweit abgeſchloſſen, daß in der kommenden Woche mit der Ausarbeitung der Anklageſchrift begonnen werden dürfte. Oberſtaatsanwalt Fitzer hat Hummel in der vergangenen Woche mehrmals perſönlich eingehend vernommen. Von einem Zollbeamten erſchoſſen. Wyhlen b. Lörrach, 26. Nov. Der Ende der 20er Jahre ſtehende Balthaſar Gilger, ein Arbeiter, der ſeit längerer Zeit in der Sandgrube Brugger beſchäftigt war, befand ſich ſeit einiger Zeit auch unter den Arbeits⸗ loſen. Vor einigen Tagen war er in der Schweiz und verſuchte etwa 5 Pfund Zucker über die Grenze zu ſchmuggeln. Den dreimali⸗ gen Haltrufen des Zollbeamten leiſtete er keine Folge. Der Beamte machte daraufhin von der Schußwaffe Gebrauch und ſchoß Gil⸗ ger ſo unglücklich, daß bald darauf der Tod eintrat. Der Erſchoſſene war als ſehr ruhiger Menſch beliebt. * Heidelberg, 26. Nov.(Werkſtillegun⸗ gen.) Das Leimener Zementwerk der Port⸗ landzementwerke wird zum 1. Dezember die winterliche Stillegung ſeines Werkes eintre⸗ ten laſſen. Die beſchäftigten 400 Arbeiter wer⸗ den dadurch größtenteils vorläufig entlaſſen. Auch bei der Waggonfabrik Fuchs ſind die er⸗ weiterten Reichsbahnaufträge noch nicht end⸗ gültig erteilt, ſodaß die Geſellſchaft ihren Ar⸗ beiterbeſtand dauernd verringern mußte. Es iſt damit zu rechnen, daß im Dezember weitere Entlaſſungen notwendig werden, ſodaß das Werk dann bis zur endgültigen Uebertragung der neuen Reichsbahnaufträge beinahe ganz ſtillgelegt werden muß. Karlsruhe, 26. Nov.(Zuchthaus für Taſchendiebin.) Wegen Rückfalldiebſtahls wurde die Ehefrau Johanna K. von hier zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus verur⸗ 5 1 558 Wochenmſärkten ſowle in einem Warenhaus 65 Taſchendiebſtähle begangen, bei der ihr rund 160% Rm., die ſie größtenteils zum 1105 von Näſchwerk, ein Klavier und für ihren Haus⸗ halt verwendete, in die Hände fielen. Freiburg, 26. Nov.(Verſuchte Ver⸗ hinderung einer Zwangsräumung.) Um eine in der Altſtadt erforderliche Zwangs⸗ räumung zu verhindern, haben ſich mehrere junge Burſchen am Karlsplatz zuſammengerot⸗ tet und wiederholt verſucht, den zur Räumung herbeigeführten Möbelwagen umzuwerſen. Es gelang der Polizei, einen Teil der flüchtenden Täter auf dem Schloßberg feſtzunehmen. Freiburg, 26. Nov.(Ehape⸗Filiale wieder zugelaſſen.) Das vor einiger Zeit am hieſigen Platz eröffnete zweite Ein⸗ heitspreisgeſchäft war nach kurzem Beſtehen aufgrund einer Brüning'ſchen Notverordnung wieder polizeilich geſchloſſen worden. In dem von der Firma daraufhin anhängig gemachten Prozeß hat der Badiſche Verwaltungsgerichts⸗ hof nunmehr entſchieden, daß die polizeiliche Verfügung aufgehoben und der Firma die Erlaubnis zum Verkauf der Waren wieder er⸗ teilt wird. Albbruck, 26. Nov.(Auto beſchoſſen.) Zwiſchen Hohenfels und Albbruck wurde von unbekannten Tätern das Auto des Elektroinge⸗ nieurs Max Buck von Albbruck beſchoſſen. Die Kugel traf ein Vorderrad, ſodaß die Luft ent⸗ wich. Die Täter konnten unerkannt entkom⸗ men. Furtwangen, 26. Nov.(Seinen Ver⸗ letzungen erlegen.) Der dieſer Tage überfahrene 42jährige Landwirt Joſef Raufer iſt im Krankenhaus Furtwangen ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Ringsheim, A. Lahr, 26. Nov.(I m Bach ertrunken.) Der verheiratete 55jäh⸗ rige Landwirt und Holzhändler Franz Vogt von hier ſtürzte zwiſchen Ettenheim und Et⸗ tenheimweiler mit ſeinem Fahrrad in einer Kurve über die Böſchung in den Ettenbach und ertrank. Windenreute, A. Emmendingen, 26. Nov. (Die Hand in der Futterſchneidma⸗ ſchine.) Beim Futterſchneiden geriet der 15⸗ jährige Fritz Roſer mit der Hand in die Ma⸗ ſchine, wobei ihm die Hand abgequetſcht wurde. Er mußte ins Emmendinger Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. Menzingen, 26. Nov.(Milchpantſcher) teilt. Die Angeklagte hatte von Anfang Fe⸗ Die Erhebungen dor Gendarmerie Schwetzin⸗ 5 bruar 1931. his Sontemhar d. I. auf den Zwei Landwirte von hier wurden angezeigt, weil ſie bis zu 23 Prozent gewäſſerte Milch als Vollmilch nach Karlsruhe ablieferten. für Deine Frau, wenn Du nicht mehr da biſt für Deinen Sohn, wenn Du ihm nicht mehr helfen kaunnſt— für Deine Tochter, wenn Du nicht mehr für ſie ſorgen kannſt— häu Advent. Adventſonntag! An dem grünen Kranz im Zimmer brennt eine einzige Kerze und gibt ſeltſam⸗goldigen Schimmer in die Herzen. Der vielzackige Stern, von innen erleuchtet, ſchwebt vom Getäfel der Kirche herab, leuchtet rein und klar und erweckt kindliche Träume und kind⸗ iches Empfinden. cg denn die Zeit danach, das ganze Leben mit dem wild geſteigerten Tempo, den auf⸗ gewühlten Gefühlen, daß wir uns kindlichen Träumen hingeben? Schreit nicht dicht neben uns die bitterſte Not um Hilfe? Iſt nicht die Arbeitsloſigkeit, demoraliſierend und Zu Ver⸗ zweiflungstaten treibend, durch alle Schichten der Bevölkerung gedrungen? Woher da Freude und Genießen? f 9. Erſt recht wollen wir Advent ſeiern. Int Grundgedanken unſerer Feſte liegt ſo viel Tröſt⸗ liches, Verheißungsvolles, daß, wollen wir uns recht hinein verſenken, aller Kummer zuſam⸗ menſchrumpft und wir wieder kindliche Freude aden können. Zündet die erſte Advents⸗ lerze an wie eine N die zu beſſe⸗ ren Zeiten führen ſoll. 5 5 dis frühe Dämmerung ſinkt hernieder. Im Gewühl der Straße, mitten im Herzen der Großſtadt, ſtrahlt plötzlich an hoher, ſtattlicher Tanne ein Meer von Licht. Junge Menſchen⸗ linder ſtehen darum her und ſtimmen die lieben; Alten Weihnachtsgeſänge an, und dicht gedrängt harren die Vorübergehenden und horchen und lauſchen. Es iſt ja Advent ge⸗ worden auch im Treiben und Haſten, im Rech⸗ nen und Schachern des ſtädtiſchen Lebens. Und die Herzen öffnen ſich der Mildtätigkeit und ſpenden für die notleidende Jugend. W Unſere Kinder freilich gehen unbeſchwert durch die Straßen, ſchauen und ſtaunen. Tannen⸗ zweige, bunte Sterne überall, und fabelhafte Reſchtum an Spielwaren und Leckereien, daß vom Schauen ſchon das kleine Gemüt eine rechte Vorfreude erlebt. Wie ſoll es denn dann am Weihnachtsabend werden, wenn ein Teil dieſer Wonne in die eigene Stube einkehrt? Adventſonntag! Dein verheißungsvoller Schimmer hat es uns angetan! In all die Jimmer und Stübchen fällt der Schein deines Sternes. Da iſt eine alte Frau; ganz Allein . ſie, die Kinder fort, weit fort, der Mann geſtorben. Sie hat ſich einen Kranz in das Stübchen gehängt und das erſte Licht daran angezündet; ſie feiert die Tage bis Weihnachten Adventstage. kliebter und heimiſcher, in jenem das Chriſt⸗ kind. Und wenn im Weihnachtsmann der Niko⸗ laus als Kinderfreund oder, noch weiter in graue Vorzeit zurückgreifend, der allmüchtig⸗ ſegnende Gott Wotan ſelbſt gedacht wird, ſo haben die naiven Anſchauungen damaliger Zeit in ganz beſtimmtier Weiſe das Bild beeinflußt, das der Kinderwelt vom„Weihnachtsmann entworfen wird. 1 a Ein echter Weihnachtsmann iſt ohne Bart un⸗ denkbar; aber er iſt trotz ſeines Alters rüſtig, ein ewig Junger. Zum Schutz gegen die Kälte trägt er einen warmen Pelz, tüchtige Stieſel und eine Kappe: aber friſch ſchreitet er aus. um zu allen guten Kindern zu kommen.„Auf dem Rücken der Sack ſteckt voll allerlei ſchöner, erwünſchter Sachen; Süßigkeiten ſind in den Taſchen verborgen, und die ſtraſende Rute darf nur ein klein wenig aus der einen Tuſche ſchauen. 1 ſehggeg und Steg kennt er genau; lein Schner, iſt zu tief und kein Berg zu hoch, kein Wald. dicht und kein Häuschen zu klein— allüberall. wo Menſchen wohnen, die Weihnachtsſorgen und Weihnachtsfreuden kennen, trotz vielleicht karger Gaben, kommt der Weihnachtsmann. Sehr geweckte Kinder erkennen bald im ver⸗ kleideten Weihnachtsmann den Onkel oder Groß⸗ vater; Pelz, Stock, Mütze und Stiefel ind ihnen bekannt und mit der Geſtalt der Wirklichkeit zerfließt die Poeſie, die man um den gedachten Weihnachtsmann zaubert. Und die Fragen nach dem Weihnachtsmann, die Briefe an den Weih⸗ nachtsmann, wie rührend naiv und anmung, wie ganz der Kinderſeele angemeſſen, die, noch nicht ganz heimiſch in der Welt, ſich oft eine eigene Welt zaubert und ſich darin wohlfühlt. Unſere Kinder, auch die Kinder der Nebti u. ja gerade dieſe, brauchen derartige poetiſche Ge⸗ ſtalten, die ihnen helſen, ſich in der Welt, in die ſie hineinwachſen und deren rauhere Wege ſie gehen lernen ſollen, zurechtfinden. Die Auſ⸗ klärung, daß Vater⸗ und Mutterliebe das Weih⸗ nachtsfeſt bereiten, kommt ſchließlich ganz von ſelbſt. Der Weihnachtsmann und der Glaube an ſein Kommen ſchwindet, und es bleibt te in Bedauern darüber zurück, wohl aber eine troſt⸗ liche Erinnerung an das Feſt, die ihr. Licht Ric auf fernere, vielleicht trüb verlebte Weihnachten eren kann. 5 we ie chriſtliche Lehre hat das vom Himmelreich zur Erde ſchwebende Chriſttind neben den We ih⸗ nachtsmann geſtellt, oft auch beide vereint. Trotz ihrer ganz verſchiedenen Erſcheinung ſind ſie herzlich vertraut miteinander. Wenn der Weih⸗ nachtsmann mühſam und ſchwerbeladen, ſich auf einen el W apt e und Eis und Feld und Wald ſtabſt, lieg s and Seiden e 1. iber das Chriſtkind unhörbar leicht beſchwingt übe ler G heſchert die nächtliche Erde. Auch ihm bleibt nicht die 5 Märchentr ard ein heller Glanz beſchert. kleinte b Hütte, nicht die ärmſte Kammer ver⸗ 5 1 10 f ö ie 10 0 ins che naheren 0 ner Glaube. neues Hoſſen borgen 0 So face der fröhliche, freundliche 1 guerre 515 905. Selb vie eandncce lehnen blüh n. Haben Leid und Weh verbannt, Kinderglaube, und wer möchte Kindern. en unn 5 1:—!!!....—— r... es E r rs 1 e e* 1 ed Geb rächen der glücklichen Kinder⸗ Ahnen gold'ner Weihnachtskerzen, Aue der Wesch nacht Wunverland Glauben nehmen an helfende, ſpendende Men⸗ 8 ä i b 0 ö er junge, ach, ſo per⸗ Die in lichter Ferne glüh'n! Zu der We t W a ichen;; 2 Das brauche ich gerade— gerade das brauche ich!“ Karl Joachim war nicht abergläubiſch, war es auch nie zeit entnimmt. Und dort, der junge, ach, ſo ve⸗ Die in 5 ee de e d 9 5 b 5 5 125 j 1 ihm eingeimpft, 25„ 3 Weibnaggssſeß, geber die woif. Magdalen zwischen den zwei Ohne es wohl recht zu wiſſen, hatte Lindsmühlen es geweſen. Aber es war ihm doch unheimlich, daß gerade e han 41 508 deen e ee Senn len bg Ain ere 5 ungleichen Brüdern geſagt, und der Arzt blickte etwas ratlos. Die Herren heute, an dem Tage, an dem Friedrich Karl erfuhr, daß er ö Mitmenſchen an. Aber auch in ſein Herz fällt Alte dente e ſgetalg eiche ie a beſprachen dann noch einige Dinge, die letzthin im Klub einen Erben haben würde, dieſe Worte gefallen waren. ein warmer Strahl weihnachtlicher Liebe; auch Alte, Roman von Gert Rothberg erörtert worden waren, dann ſchieden ſie mit einem herz: Und mit ihm zuſammen Magdalen! Copyright by M. Feuchtwanger, Halle(Saale) lichen Händedruck.—— — 2 or 0 2 5 5 ihres 2 T Zeite In die Unraſt unſrer Tage i an all die ſchönen Stunden ihres Zel'ge, glanzdurchſounte Zeiten, n e e eingekehrt ens ole ch an die Weihnachtszeit knüpfen. Eingehüllt in Flockenflaum; 5ſt die Stille eingekeh * J 15 2 75 17 i Auch dem dunkelſten Gemache Und dort, die junge Frau, die mit ihrer Hände Tage voller Heimlichkeiten, Ad dein Ppnerk Arbeit Mann und Kinder ernähren muß, da Der jü 2 ſteht d Erden nung, die damit verbunden iſt, verlängert. Und Wiederum erſteht der de 0 0 verb 5 D 1 1 1 55 nicht ä u den 241 2 7 f— 1 Wollten doch die Menſchen bedenken, daß 1 4 yorfallen f. der Zauber und Duft auch der er jüngere Lindsmühlen kam mit raſchen S chritten 140 N; weif uch In den Tagen des Advents. Arno Jehring. verfallen ſind, der Ze U n 5 1 A ein ſchlimmer Gaſt; doch rechte Liebe weiß a Tag d D d „Ich weiß was Sie d ei rgleich wagte ſich doch immer energiſcher hervo: ein Alten. ih, i jetzt enke 0 lieber Herr Profeſſor.* 7 ſchönt und es durch die Vorfreude und Span⸗ . r Str 9 05 nd es wird Wachen in der Seele auf. g dami rlän 0 . 0 er zündet die einſame Kerze an. u ö well im Haſten und Jagen der Zeit, dem die Das Letztere war ausſchlaggebend. b be de d Aus des ölen ald erben Erwachſenen und im Erwerbsleben Stehenden 0 2 2 7 5 77 27 7 Daß 5 Ucklie e a 1 4. 5 2⁵ Der Profeſſor machte ſich im Wagen ſeine Gedanken. Geld und Gut glücklich macht. Wohl iſt die Not een Togen des Weihnachtspoeſie mit der Zeit zumeiſt vor Ein Lächeln ſtand in dem braunen Geſicht des andern. Sie hatten keinen beſtimmten Weg, dieſe Gedanken, aber den Weg zurück, hob den Korb auf und reichte ihn der J 0 lorengeht, ſo möge ſie für lange, lange Zeit „% 0 een 13 Ade table d 5 1 ch ern geſeh ſind in wenigſtens der Kinderſtube aten die 4 4: 8 1 a 5 7 1 5 2 die Kerzen e l 1 5 Schweſtern nicht gern geſehen, i Nn n e, ne 1 ühen die Wan⸗ ö 0 0- g 1 Vergleich zwiſchen den beiden Brüdern.„Hier, Mutter Hinnrichſen, haben Sie die Nüſſe, die b Reit nicht abr eigen an euch ſelbſt und Zimmer gekommen, hatte 10 i ahn be⸗ dieser schönen Zeit 15 Heimlichteiten nicht nur Won Abenen N15 Wheiſtkinde and voin Weih- Dem iſt aber nicht ſo. Ich freue mich ehrlich darüber, daß Karl Joachim aber ſchritt durch das bunte Laub, das zu Sie allerdings auf etwas merkwürdige Weiſe gekauft eure Not. Wie nach der dunkelſten, e dichtet 55 en g 1 10 Aepfeln erlaubt, ſondern ſogar ee. lepe Fest niichtsmann erzählt wird! Deshalb ſollen wit mein Bruder einen leiblichen Erben haben wird. Mein ſeinen Füßen raſchelte. Er ging tiefer in den alten Park haben. Wäre es nicht beſſer, Sie kämen in Zukunft aufs ärmſten Zeit in der 0916 ie e be Kerzen 100 Rüſſen von dem langen, weißen Bart und großen Teil der die Spanten höhen hilft. dieſe beiden lieben Geſtalten unſerer Kinder⸗ Bruder wird darüber ſehr glücklich ſein. Wie geht es hinein. Schloß und bitten die gnädige Frau um ſolche Sachen? e besteigt done n durch Nacht der Nute. berkängern und die Fami den heimlich be- welt nicht nehmen! meiner Schwägerin?“ Die alte Hinnrichſen ſuchte zwiſchen dem Laub nach Sie iſt doch lieb und freundlich zu jedermann? Und nun i ai dice e eDieſes Jahr aber hatte er es ganz beſonders geiehe 1 deren Endziele erſt 2 75 j 5; 1 5 115 N i um Licht! 0 7 5 f er Weihnachts⸗ triebenen Vorbereitungen, dsl ale „Sie fühlt ſich wohl, weinte aber, als ich ihr die Mit⸗ Nüſſen. Eilig verſteckte ſie einen bereits gefüllten Korb. machen Sie ſich noch einen guten Tag, Mutter Hinnrichſen;. i due geſch in an benen Sonnenschein geg el unter dem Juchlen ten werden mchte Wohl Advent. 0 1 nun, das werden gewiß Freudentränen Durch die kleine Pforte war ſie hereingekommen und ſtahl hier haben Sie zehn Mark.“ Vom Muckerle In der Eisenbahn, als der Muck zur guten punkt des Feſtes offenbar werden, te geweſen ſein. nun. Sie war bekannt und gefürchtet im ganzen Dorf und Karl Joachim ſtand am kleinen Tor und öffnete es für Wahrſcheinlich!“ deſſen näherer Umgebung L 55* Karl Joachim ſagte es zwiſchen den Zähnen, und dabei Di Ankunft bedeutet dieſes Wort, Beginn einer a 9 0 nie 1 ehren, und vor allen Dingen. Zeit. In 3 Dunkel der Winter⸗ 2 5 aß er ihm plötzlich gegen⸗ niemand entbehren, u 3 einen ſchö freudevollen Zeit. In da die alte Frau, die ihn ganz ſcheu und verwundert anſah und dem Weihnachtsmann. er e en e ſieinen Dack milgehabr, möchte man ſie den Kindern als einen ſchöſen 5. . 0 Lindsmühlen ſah die Frau und ſah ſie auch wieder und leiſe Dankesworte murmelte. f dachte er an die Flecke, die auf den Schultern Magdalens nicht. waren. 0 Linder n oon. 91 4 3 Düſtere einer mit wirtſchaftlicher n ei des et sfeſtes ſolange wie möglich nacht, in das 8 tägliche Brot ſchwer 8 ißen Bart hatte der Muck Teil des Weihnachtsfeſtes ſolange⸗ znen Not und Sorge um das tägliche cu In der Adventszeit iſt alles voller Wünſche aber den Wied e die gen tleinen erhalten. Die Zeit, in der ade. ſolche ann Agenden Menſchheit klingt der frohe Ruf: Es ück fü f 12 99 imni Knecht Ruprecht geht umher gleich erkannt un N ch unſer Heimlichkeiten, wie:„Der Weihnachtsmann wieder Weihnachten werden! Bereite dich „Alles Glück für Sie, Herr!. und Geheimniſſe. Knecht! ducde i Im ver- Jungen ſo gütig anſahen. Da war auch unſen dit chringen.,„Des Chriſttind kommti“, will wieder ben und zu empfangen! f 1 0 16 Ganz in Gedanken ging er weiter. Als er ein Stück„Nicht für mich, Mutter Hinnrichſen. Bitten Sie den 105 100 1 auch bei unſerem Muckerle gleich; bie ud ihn ins Ohr geſagt: aus dem Leben der Heranwachſenden ſchwin⸗ Weinepaßg keit leichtes für den Menſchen des Haß, ein unbändiger Haß lohte in ihm auf gegen den fort war, hörte er lautes Gezeter. Er blickte ſich unwillig lieben Gott um alles Gute für unſere junge gnädige Frau.“ Muckerle geweſen. Weil es ſich der Muck ſo n ee e 15 der Weihnachtsmann den, kommt e il den Scheit 915 zwanzigſten Jahrhunderts. Der A ein e Bruder, der dieſe Frau ſo quälen konnte! um. Da ſtand ſein Bruder mitten im Laub auf der großen Da ſchien ihn die Alte zu verſtehen. Demütig ſchlich ſehr gewünſcht, hatte ſein Muttel d a bitt Und ich wünſche mir einen SZprengwagen!“ mancher 0 pee 11955 Weihnachtswahrheit, der ihn ſo umfangen: diger tete 5 190 95 0 Und er, Karl Joachim, der ſie liebte mit aller Kraft] Raſenfläche, wo die Obſtbäume ſtanden, und ſeine Reit⸗ ſie davon. 5 Weihnachtsmann geſprochen; eines 0 0 einer Denn den Sprengwagen war ihm der Weih⸗ 1 9 00 N Geben nur ſchwer. Schließlich be⸗ ſo ſehr in das harte Sachliche, heſe ſeines ſtarten, leidenſchaftlichen Herzens, er durfte ſie nicht peitſche ſauſte gerade auf den krummen Rücken der Alten Karl Joachim ſchloß die Pforte und wandte ſich in den een. 9 0 eme Er hatte nachtsmann pom vergangenen Fahre ſchuldig Fatn die W. 5 ſchützen, eben weil es ſich um ſeinen Bruder handelte. nieder. Park zurück, wo ſein Bruder noch immer ſtand und ihn ee 1 Zwiſchen den Beeten gingen die beiden Herren dem„Hinaus, Diebesgeſindel, elendes— oder ich werde euch ö Tore zu. Beine machen“, brüllte er. „Ich hörte neulich zufällig, daß Sie noch einmal hinaus N we. ſein Gemüt mit der Lebensnot und chaſt einer 0 ahre Jchne e hrheit ja den Sieg; aber ſein Gemüt mi 1 ſaſt keine Muße J 1 i eil er es nun dieſes Jahr ſo hält die Weihnachtswa Wei 8. unbarmherzigen Zeit, daß ja ark s K eine tieſe Baßſtimme gehabt, weil er ja 0 9 1 5 Weſhnach sann geſagt hatte, und als be pabeim die deo 105 Aden Den c bleibt, um der Aodentsgonp haft c e g ee mutimeper und Rußßen mier die weil auch die Muttel 0 c denden abißt 1159 biet een bleiben ſene kleinen Weihnachts⸗ cen 0 1090 unnd ihn zu ergreiſen, Reif und unzählig hingen die Nüſſe, rot und gelb e e e it das Pact 5 ene g ge, n eiern n e lch geweſen itzags fed lf ich glaube, da wird er. e e ee e ee ode wie ſeit alters her, Auf e 19 Fer Höhe g 0 5 e: ö e in wenig ängſtlich geweſe 101 u S auch kind ode 8 ſo froh erſchrocken“; der Ruf aus 904 wollen, Herr von Lindsmühlen?“ ſagte der Arzt, und er leuchteten in reifer Schönheit die Aepfel. i anders nicht.“ n f e ein andes Körperchen dicht an mein 1 Fahr den Sprengwazen nun au auch beide vereint! Märchen vom Weihnachts⸗ findet eine und das Gefühl, als 0 0 dachte an ſein braunhaariges Töchterchen, das den ſchönen Die Alte heulte auf, ballte drohend die Fäuſte und„Damit ziehſt du dir nur Haß zu, nichts weiter. Jeder Kule gedrängt. Dann hatte er aber 1 Gele. 5 ae en bor Ehriſttind vielfach ſeine dieſer Zeit Tage und 9 6 10 10 1 1. trächzte: Menſch hat einen guten kern in ſich. Und ein Menſch ſoll u Gon mach nch eon ich win auch Ja, unſer Weihnachtsmann! Ferecheiaung 9b, und doch kann es end müden wal andnergeifſen Deadventeſümmung der „Ja! Das iſt längſt beſchloſſene Sache. Und diesmal„Verflucht ſollſt du ſein, hochmütiger Satan. Ich nehme ſich nicht über den andern erheben, weil es ihm zur Zelt immer alles aufeſſen.. Und ich wünſche mir 1 dung über unſere Kinderstube. kaum über ſich gewinnen uhren, Kindern den weihnachtszauder Widerſchein des aufgehenden kann es viele, 1510 Jahre dauern“, ſagte Lindsmühlen jetzt das Glück mit durch dieſe Tür hinaus, und es wird beſſer geht. Doch wir wollen heute nicht über ſolche Sachen einen Sprengwagen. und.. und 1 14 0õ0 8 nde wirft feine Schatten ſo Glauben pu Elzab laden dererbte A. Geſtalten Lichts aus der Höhe kehren ein und erfüllen de e ee hüpfend eine große Beute nie 5 nach Lindsmühlen kommen, ſolange du lebſt.“ ſtreiten, Friedrich Karl. Ich wünſche dir Glück, weil 1 5 den den Weihnacht nenn de lötz⸗ weit voraus wie Magneten Aud de einen ratten pte.„Hinaus!“ Magdalen dir einen Erben ſchenken wird.“ „So! So! Sie ſind aber noch ſo jung, Herr von Linds⸗ Die Peitſche hob ſich wieder drohend. Eilig humpelte mühlen. Ich wundere mich, daß Ihnen dieſes einſame, . die Menſchen von Tag zu Tag mehr, le näher jh iht es ſo viele reizende Heimlichteiten. zu nehmen. zeihnachtsmann be⸗ Weihnachten kommt. Es war, als wollte ſich der andere auf ihn ſtürzen R 10 war und Ius my el wieder ins Lonſt zwichen Eltern und Kindern. Brüdern! In dieſem Hauſe ist der Weihnachts N die Alte davon, drohend die Fäuſte erhoben und Flüche„Woher weißt du, was ich nicht einmal ahnen konnte?“ 5 von Gefahren umgebene Leben zuſagt. murmelnd. keuchte er heiſer.(Fortſetzung folgt.) 1 6. Fortſetzung. „Liebe Frau Doremann?“ Die kam angeſchoſſen, hielt die Augen voll Neugier auf die beiden Frauen. Noch ein letztes Zögern, dann ſagte die Freifrau mit feſter Stimme: „Entlaſſen Sie, bitte, erſt Ihre Angeſtellten. Dann muß ich Sie bitten, etwas ſehr Peinliches vorzunehmen. Bitte bringen Sie doch den Mantel, Hut und die Taſche und was ſonſt noch von ihr da iſt, mit.“ Frau Doremann begriff langſam. Die Knie zitterten ihr. „Die Angeſtellten verlaſſen ſoeben das Geſchäft. Der Hausdiener ſchließt. Ich ſtehe ſofort zur Verfügung, hole jedoch erſt die Sachen.“ Frau von Hellenbach ſah zum Fenſter hinaus. Es war das einzige Mittel, den großen, dunkelblauen, entſetzten Mädchenaugen zu entweichen, dieſen Augen, die ſie unſag⸗ bar peinigten. Frau Doremann kam zurück. Entſchloſſen wandte ſich Frau von Hellenbach an ſie. „Sie müſſen alles wiſſen, liebe Frau Doremann. Fräu⸗ lein Hardegg brachte meiner Schweſter heute nachmittag. einen Hut. Als ſie wieder gegangen war, fehlte meiner Schweſter plötzlich das indiſche Armband. Ich muß be⸗ merken, daß dieſes Armband einen ſehr hohen Wert be⸗ ſitzt. Ich bitte Sie, liebe Frau Doremann, die Sachen Fräulein Hardeggs zu durchſuchen und— eine Leibes⸗ viſitation vorzunehmen!“ Frau Doremann zitterte ſo heftig, daß ſie zunächſt nicht imſtande war, dieſen Wunſch zu erfüllen. Ihr mitleidiger, abbittender Blick ſtreifte das totenblaſſe ſchöne Geſicht des Mädchens. Endlich hatte ſie ſich gefaßt. Die ganze un⸗ geheuerliche Situation kam ihr erſt jetzt voll zum Bewußt⸗ ſein. Aber der Vordacht überhaupt war ſchon etwas ſo Furchtbares, daß es auf etwas mehr oder weniger nicht mehr ankam. Nichts! Das Armband fand ſich nicht! Frau Doremann lächelte ein bißchen. Sie wollte das arme kleine Mädel ſchon aufhetzen. Das mußte einen anſtändigen Schadenerſatz bringen. „Gnädige Frau, ich kann es nicht finden. Vielleicht iſt es doch ein Irrtum Frau von Uningens?“ Mit letzter Energie und Schärfe ſagte Frau von Hellen⸗ bach: „Nun, ſo muß man es eben doch noch der Polizei über⸗ geben, was ich ſehr gern vermieden hätte, in Anbetracht deſſen, daß mir die Eltern des Mädchens ſehr nahegeſtanden haben. Es war ihr, als fülle ſich ihr Hirn langſam, lang⸗ ſam mit Blei. Dumpf, ſchwer, immer ſchwerer ſenkte es ſſich auf ſie. Plötzlich ſchwankte ſie nach vorn. Frau Dore⸗ mann fing ſie auf, führte ſie zum Sofa. Dann begleitete ſie die Dame hinaus. Aber ſie war nicht mehr ſo devot wie ſonſt. In ihrem Blick war direkt etwas Feindliches. Frau von Hellenbach ging. Doch es war ihr, als habe ſie ein Verbrechen begangen. Daheim ſagte ſie matt: „Ich habe das Armband nicht. Sie hatte es nicht bei ich. Frau Doremann hat ihre Sachen und— ſie— ſelbſt unterſucht. Es war nichts zu finden. Bitte, ich will nichts mehr damit zu tun haben. Das Mädchen ſah aus, als würde ſie ſich etwas antun. Und an die andere Schweſter, die an und für ſich ſo ſtill und ſchwermütig iſt, darf ich ſchon gar nicht denken. Macht, was ihr wollt!“ „Schön! Benachrichtigen wir nun noch die Polizei. Dann wird ſich der Verdacht bald genug als irrſinnig her⸗ ausſtellen. Und ich bin dafür, daß wir dem Mädel dann eine ſehr gute Entſchädigung zahlen. Es ſoll ſchon...“ Der Freiherr hielt inne. Ach was! Seine Frau würde ſich von falſchem Mit⸗ leid leiten laſſen. Sie war immer weich und mitleidig. Aber wenn es nun doch ein Irrtum war? Doch wo ſollte das verdammte Armband denn nur hingekommen ſein? Lore würde doch ſo etwas nicht behaupten, wenn es nicht an dem wäre? Und Herr Hellenbach benachrichtigte die Behörde! Nachdruck verboten. E 5 4. „Du kommſt ſpäter als ſonſt. Hatteſt du Ueberſtunden zu machen?“ Gütig klong Hilda Hardeggs Stimme in das Sommer⸗ dunkel der Stube, wo die Jüngere ſchweigend am Fenſter lehnte. „Du wirſt Hunger haben, Kleine. Wollen wir eſſen? Ich habe ſchönen friſchen Blattſalat und Eier. Für dich ſogar eine Scheibe Schinken. Was ſagſt du zu dieſer Ver⸗ ſchwendung? Aber mein Chef hat mir zugelegt. Ich werde jetzt wöchentlich ungefähr ſechs Mark mehr verdienen. Was ſagſt du dazu, Nore?“ „Du biſt ſo gut, Hilda.“ -Ich werde Licht machen, Ellinor. Du haſt Aerger gebabt— jetzt weiß ich es. Komm, ich zeige dir erſt ſchnell einmal die neuen Arbeiten, die ich heute mitbekommen habe. Ein Brautſchleier iſt auch dabei. Wundervolle weiße ſeidene Roſen müſſen hineingeſtickt werden.“ „Mir wollen es dunkel um uns laſſen, Hilda. Ich habe dir etmas zu erzählen.“ Und dann ſaßen die zwei Schweſtern auf dem Sofa, und Ellinor erzählte. Aber ſie horchte auf die eigene Stimme und dachte, daß die wie eine fremde ſei: ſpröde, dunkel, hart. 6 Von ihrem Gang ins Schloß erzählte die fremde, kalte Stimme, von dem von ihr aus ganz zufälligen Treffen mit Doktor von Faber. Von ſeiner Werbung! Schweigen! Frau von Uningens muß ſich doch herausſtellen.“ „Du haſt ihm nicht geglaubt? Wenn er es nun doch ehrlich gemeint hätte? Wäre es dann nicht ein großes Glück für dich?“ b Und die fremde, kalte Stimme ſagte: „Ja! Vielleicht wäre es ein Glück für mich geweſen. Er hat es beſtimmt ehrlich mit mir gemeint. Aber jetzt iſt es ein Glück für ihn, daß er nicht mit in das Unheil hin⸗ eingezogen wird.— Höre weiter.“ Und Ellinor erzählte das Letzte, Furchtbare, Entwür⸗ digende! Erzählte ſie es? b Schrie es nicht die fremde Stimme anklagend in die Stille der kleinen Stube? Schweigen! Wieder Schweigen. Diesmal wirtte es tot, erſtarrt. Hilda erhob ſich taumelnd. Nach vergeblichem Ringen, ein Wort zu ſprechen, ſchleppte ſie ſich ans Fenſter. Sie hielt ſich dort am Fenſterkreuz mühſam aufrecht, und der Vogel unter ſeiner geſtickten Decke machte einige er⸗ ſchrockene Laute, denn das war er ja nun nicht gewöhnt, ſo eine Ruheſtörung. Dieſes lautloſe Schluchzen ſtörte ihn aber, und er mühte ſich, mit ſeinen ſchwarzen Perlen⸗ augen unter der Decke hervor zu erhaſchen, wer da ſo qualvoll ſchluchzte. Hilda ſchleppte ſich wieder hinüber. „Nore, ſag doch, daß ich eben furchtbar geträumt habe. Sag es, Nore, denn es kann ja niemals Wahrheit ſein.“ „Es iſt die Wahrheit.— Weshalb man mich unmöglich machen muß, weiß ich nicht. Vielleicht iſt es aber gerade Doktor von Fabers Intereſſe für mich.“ Hildas Hände riſſen die Schweſter empor. „Mit was für einer Stimme ſprichſt du überhaupt? So, als ob du es gar nicht ſelbſt wärſt.“ Hildas rechte Hand zuckte nach dem Schalter— das Licht flammte auf. Hilda ſchrie auf: „Nore! Dein Geſicht ſieht aus, als wäreſt du geſtorben. Nimm es dir doch nicht ſo zu Herzen, Nore! Der Irrtum „Er wird ſich nicht herausſtellen, wenn Frau Lore von Uningen es nicht will!“ „Ellinor, du willſt damit ſagen...!“ „Daß ſie mich ganz bewußt beſchuldigt. Jawohl! Es kann gar nicht anders ſein. Sie haßt mich. Ich habe es an ihren Augen geſehen. Allerdings hatte Faber da noch nicht mit mir geſprochen. Sie kann es aber vom Schloß aus ge⸗ ſehen haben.“ „Nore, was ſoll jetzt geſchehen?“ „Nichts. Ich bin völlig wehrlos. Die Behörde hat aber nicht bloß ſchwere Verbrechen an das Tageslicht gebracht, ſondern ſie durchſchaut auch fingierte Sachen. Das iſt meine einzige Hoffnung. Sonſt wüßte ich nicht, wozu ich überhaupt noch heimgekommen wäre.“ „Ja, auf dieſe Schande hin wäre es doch wohl das Beſte, wenn wir alle beide tot wären.“ Hilda Hardegg ſagte es mit verſagender Stimme. Plötzlich hob ſie den Kopf. „Wir wollen Herrn Aſſeſſor von Faber aufſuchen. Ich gehe mit dir. Wenn er dich wirklich lieb hat, wird er einen Weg finden, dich vor dieſer Schmach zu ſchützen. Wenn er— wenn er ſich jetzt noch zu dir bekennen würde, dann würde man es nicht mehr wagen, dich dieſes Diebſtahls verdächtigen zu wollen. Meinſt du nicht, Nore?“ 7 Letzte Hoffnung klang aus der Stimme Hildas. Ellinor ſchüttelte den Kopf. „Jetzt? Nachdem ich ihn zurückgewieſen habe? Wie ſoll er denn noch für mich eintreten können? Das Licht um mich würde immer ſchlechter— ſieh das doch ein.“ „Wenn er ſich jetzt noch als Antwort auf dieſe Gemein⸗ heit des Verdachtes mit dir verlobt!“ „Nein, das kann er nicht, Hilda!“ „Sprich ihn noch heute abend, Nore. Ich begleite dich. Wir erzählen ihm alles, und dann wird er doch ebenſo außer ſich ſein wie wir“, ſagte die Aeltere eindringlich. Sie verbohrte ſich förmlich in die Idee, war nicht davon loszubringen. Aber Ellinor blieb ſeſt. „Was hätte es für einen Zweck? Er kann es nicht! Niemals kann er es. Er muß auf ſeine Stellung Rückſicht nehmen.“ „Wenn ſeine Werbung ehrlich war, wird er dir helfen. Die Braut Herrn von Fabers kann niemand verdächtigen. Ich gehe zu ihm. Es iſt vielleicht ganz gut, wenn du hier⸗ bleibſt.“ Hilda ging ins Schlafzimmer, holte ſich Mantel und Hut. Sie ſah noch einmal zur Schweſter hinüber und ging. Ellinor kauerte ſich in der Sofaecke zuſammen. Ein unnützer Weg. Ein völlig überflüſſiger Weg. Das einzige, was Hilda erreichen würde, das würde das ſein, daß Faber ſich, um der ganzen Affäre ſo ſchnell als mög⸗ lich zu entrinnen, verſetzen ließ. Konnte man es ihm verdenken? Nein! Er war im Recht. Und es war gut ſo, daß ſie ihn nicht liebte, denn ſonſt hätte er ſich ihr heute anver⸗ lobt, und dann würde für ihn ein grauſamer Konflikt kommen, der vielleicht nur damit geendet hätte, daß er ſein Wort zurückverlangte, denn er durfte ja doch niemals eine Frau mit ſolch einem Makel heiraten. Der Verdacht! e Hart, unerbittlich würde er immer auf ihr ruhen, ein 72 0 57 wenn man den wahren Dieb nicht fand! ie i 6 „Es gibt ja gar keinen Dieb, der das wertvolle indiſche Armband nahm. Frau von Uningen haßt mich, und des⸗ halb behauptet ſie plötzlich, das Armband ſei ihr geſtohlen Hilda Hardegg legte den Arm um die Schweſter. gemacht werden.“ worden. Ich muß auf jeden Fall unmöglich, unſchädlich Ganz deutlich hörte Ellinor Hardegg dieſe Worte, die ihr eigenes Herz ſprach. „Es gäbe vielleicht einen Weg!“ Das Mädchen flüſterte es vor ſich hin— ſprang auf. „Wenn Herr von Faver ſich noch heute entſchließen könnte, um Frau von Uningen zu werben. Frau Dore⸗ mann meint doch auch, daß nur maßloſe Eiferſucht der Grund ſein kann. Ja, der Weg wäre der einzige, der Frau von Uningen veranlaſſen könnte, plötzlich zu erklären, das Schmuckſtück habe ſich wieder gefunden. Es wäre ja ſo leicht, jeden etwaigen Skandal zu überbrücken. Man ent⸗ ſchuldigt ſich bei mir, ich verzeihe großmüttg. Der Welt wird, das heißt, dieſer Stadt hier wird eine kleine Komödie vorgeſpielt, und alles iſt wieder, wie es vorher war.“ Voll bitterer Ironte ſagte es ſich Ellinor. Aber der Grundgedanke blieb. 5 Sie hatte das Armband nicht! Wenn es kein anderer geſtohlen hatte, dann war es von Frau von Uningen er⸗ funden. Da ſie in dieſem letzteren Falle keinerlei Schaden hatte, ſo würde ſie ſich doch vielleicht zur Erklärung, daß ſie ſich geirrt, herbeilaſſen. Draußen ging die Tür. Dann öffnete ſich die Stubentür. Hilda trat über die Schwelle. „Nore— wir dürſen das Haus nicht verlaſſen.— Kriminalgendarm Klemm teilte es mir ſchonend mit. Er ſteht draußen, und— und die Hausſuchung wird morgen früh vorgenommen.“ ö „Das haben wir doch gewußt, Hilda. Wir müſſen den Kelch leeren. Ich kann faſt nicht mehr denken. Ich hatte noch eine kleine Hoffnung. Nun iſt auch die zuſchanden. Man hat alſo mit der Anzeige nicht einmal bis morgen früh warten können, ſondern man hat es vorgezogen, uns die Polizei ſofort zu ſchicken. Was ſorgſt du dich? Das Armband iſt nicht hier. Es gibt keinen Menſchen, der meine Unſchuld beweiſen kann, wenn dieſe Frau den Makel auf mir ſehen will.“ „Hausſuchung! Die Nachbarn, alle, alle werden ſie es wiſſen. Ich— ertrage es nicht.“ Hilda Hardegg flüſterte es tonlos vor ſich hin. In Ellinor bäumten ſich Zorn und Empörung auf. Noch nie hatte ſie etwas getan, deſſen ſie ſich hätte ſchämen müſſen. Und jetzt würde man mit Fingern auf ſie zeigen! Wie gern, oh, wie gern man es glauben würde, daß ſie eine Diebin war. Man hatte ſie doch auch von anderen Seiten gehaßt. Und Frau von Hellenbach war gerade diejenige geweſen, die ſtets gütig dafür geſorgt hatte, daß man die Töchter des verſtorbenen Doktors Har⸗ degg geſellſchaftlich nicht ganz vergaß. Und nun war ſie ſo hart zu ihr geweſen. Freilich, Eillinor war gerecht genug, zu bedenken, daß Frau von Hellenbach doch in erſter Linie ihrer Schweſter zu glauben hatte. Die Mädchen ſchliefen nicht in dieſer Nacht. Mit wachen Augen ſtarrten ſie beide in den jungen Morgen, der wieder tauſend Schönheiten brachte. Aber er brachte auch die unauslöſchliche Schmach einer Hausſuchung. Verdutzt ſtanden die Nachbarn da. Jeder kannte die Herren von der Polizei. Wo gingen die hin? Die Hausmeiſterin wußte Beſcheid. Ihr Mann hatte die Herren zu begleiten. Trotzdem ihr Mann ihr ſtrengſtes Schweigen zur Pflicht gemacht, erzählte ſie, daß die jüngſte Hardegg ein Armband im Schloß Hellenbach geſtohlen habe. Ein Armband? Ellinor Hardegg? Die? Die immer ſo vornehm tat? Die nie mit den anderen jungen Mäd⸗ chen zum Tanz ging? Sich von allem abſchloß, als ſei ſie eine Prinzeſſin? Da hatte man es! Gründlich hatte man es jetzt! Frau Kurnrich, die Waſchfrau von Bürgermeiſters, hatte es plötzlich ſehr eilig. „Nanu, Kurnrichen— waſchen Se denn heute bei Bürgermeiſters?“ fragte eine dicke Frau. „Nee, aber ich habe'nen dringlichen Weg.“ Ein paar Minuten ſpäter wußten es Bürgermeiſters. Die Frau Bürgermeiſter rief ſofort zu einem Damenkaffee zuſammen. Ihre Minna ſauſte von Haus zu Haus, bis das gewohnte Kränzchen zugeſagt hatte. „Es is man was ganz Wichtiges“, hatte Minna bei jeder Dame mit zu melden. Die Damen wußten es aber bis zum Nachmittag längſt. Sie kamen dennoch vollzählig, weil man gleich Gelegen⸗ heit hatte, die Sache gründlich zu beſprechen. „So, da haben wir es. Aber unſere verehrte Patronats⸗ herrin war ja nie zu belehren. Sie mußte dieſes Geſchöpf immer wieder mit zu verſchiedenen Veranſtaltungen ſchleppen. Nun dürfte es ihr ja vergangen ſein.“ f Frau Bürgermeiſter ſagte es voll Triumph und legte die fetten Hände übereinander. Die Damen redeten, prophezeiten, orakelten, tadelten, vermuteten. „Und wie ich höre“, meinte Frau Weinrich, die Gattin des Bankdirektors,„wie ich höre, ſoll ſich dieſe Pflanze erſt geſtern nachmittag am Stadtgarten mit Doktor von Faber getroffen haben.“ Das war Tuſch! g Die Damen überboten ſich im Verurteilen einer ſolchen Perſon, vor der kein anſtändiger junger Mann Ruhe habe. f „Mein Erich ſagte auch mal zu mir, ihm gefiele Fräu⸗ lein Ellinor Hardegg ſehr. Na, ich würde ihm heim⸗ geleuchtet haben, wenn er noch einmal etwas in dieſem Sinne geſagt hätte“, ſagte Frau Apotheker Kruſe. Es gab einige Stunden lang eine unerſchöpfliche Unterhaltung. Als man endlich auseinanderging, war der Ruf Ellinor Hardeggs vollſtändig zerpflückt. „ ee eee e Fortſetzung folgt) Von Frank Wicking. U 0 verſunken chr ein N Jer 8 ffizier N a te D 1 dae! fl 1 erten kleine In ſi ch 5 f 11 ken„. ritt ei ju 8 8 Of 5 M 0 n un Re u fle tle * 7 8 —„* C der engliſchen Narine deſſen Erſcheinung den und aus der Stadt hatte man unzählig Ariſtokraten verriet, aus dem Park von Ports⸗ chen geholt. * r n 0 Zaeſchloſſen, der Kapitän wuth heraus und wandelte in eine der vor⸗ Feuersgefahr war ausgeſchloſſen, der Kapite n nehmen Straßen der großen Hafenſtadt hinein. und die Offiziere hatten eine 6 i 0 chung der Lichter vorbereitet. Sir Franeis!“ rief i ein vor⸗ wachung der Lichter, vorcrc; Hallo, Sir Francis! bas reizend, und Zweige ſchmückten das Schiff, * nehmer, junger Herr an. f r ſehen!“ ja zwar auch geſeh n!“ a. 1 5 „Sie kommen natürlich auch?“ erwiderte der 5 lich lich geſorgt. Offizier, indem er den jungen Baronet herzlich lich 9 i ſi r S ar onn 2 eſte Muſikkapelle der Stadt war gewonnen ſein r„Es litt ihn 19 7355 und für Speise und Trank war reich- Reiche der Lebensfreude, er 1 S Auf dem Mittelraum des Batteriedecks ſollte [Offiziere muſterten nochmals alles. Beſonderes Doch er raffte ſich auf. Wie konnte eine Ge⸗ f di ſicherheit. Bei f hen? Gegen Feuer war die erdenk⸗ Jewi e if die Feuerſicherheit. Bei ſahr drohen! Gegen. r war die erdenſ⸗ eee e da ſollte ſofort eine Ab⸗ lichſte Fürſorge getroffen, zudem lagen zahl teilung mit Sandſäcken und Waſſereimern alarmiert werden, außerdem war eine ganze Flottille von Booten zur Sicherung der Gäſte bereit.. Allmählich kamen dieſe nun an.„Zahllose Equipagen rollten auf der Reede an das Ufer, Booten zum„Royal George“ hinübergefahren. Man führte ſie auf dem Schiſſe herum und bat ſie, ſich in den unteren Räumen zu erfriſchen. Am Ufer ſammelte ſich eine ungeheure Volks- herbeigeſtrömt, um das eigenartige Feſt inge trachten. Konzertmuſik der Kapelle, die o 7 halb des Batteriedecks Platz genommen ha e, klang herüber, und die unzähligen kleinen Flaggen waren von den Strahlen der unter⸗ gehenden Sonne beſchienen. George“ wiegte ſich s au n Fluten— ſicherlich ein angenehmes Gefühl für die Tan⸗ zenden! * und die Herrſchaften im Ballanzug wurden in menge; aus der Stadt und Umgegend war ſie reiche Bobte neben dem Schiffe. Ein Sturm? Es war ja das ſchönſte Wetter! Zwar batte ſich ein leichter Wind aufgemacht, der„Royal anft auf den Fluten— go: Aa Fer diener 1 1 Das Wiegen wurde ſtärker. Wieder legte ſich das Schiff ganz wenig, ganz leiſe auf die eine Seite und dann auf die andere. Da durchfuhr den Einſamen ein ſurchtbarer Gedanke: die Kanonen! Die Ketten der Ka⸗ nonen waren losgemacht, und die Laſetten waren ungefeſſelt. Wenn ſie auf eine. Seite rollten! Eiſig kalt überlief es den ſtillen Mann;: wieder ſah er ſich in dem düſteren Humor. hörte er— war das nicht das Rollen? Ex hörte es, hörte es mit fürchterlicher Deutlichken. erſt ſchwach, dann ſtärker, und dazwiſchen ein i i 5 ſtimmiges Geſchrei, Geſchrei von Män⸗ Als die Dunkelheit hereinbrach, flammten tauſendſtimmiges geſchrei ſch auf dem ganzen Schiſſe die Lichter auf. 179 5 begann der Tanz, und allgemein beglü 7 wünſchten die Ladys und Kavaliere den Anz tän zu ſeiner prächtigen Idee, durch da Hinausſchieben der Kanonen in die Luken einen Flaggen, ſo weiten Tan enn Ae e en br. Lämp⸗ Jugend tanzte und ſcherzte, F ade eies ſchaften konverſierten, und die Freund ſamkeit. ſchaffen zu haben. Die nern und Frauen, Geſchrei der Tauſende am Ufer! 5 f 9 Die entſeſſelten Kanonen ſind, durch die Reihen der Tanzenden hindurch, auf ei 5 Seite gerollt. Der„Royal George“, der. Suelz der engliſche Flotte, neigt ſich, eine brüllende. kreiſchende Menſchenmaſſe füürzt übereinenbe⸗ nach der ſinkenden Seite— die Bordwand be⸗ ſich i i die Welle ie Maſten tauchen in die guten Tropfens fanden ſich in den mittleren rührt die Wellen, die Maſte auchen Ueber- Räumen zuſammen.— a a Girlanden. Sir Fransis Warceſter hatte 1 8 80 0 beſonders Tanz beendet und trat au die 9 0 dene an i i Zrün. raums. Plötzlich kan m der Gedanke n 5 ragende reichem Grün. raums. Plötzlich kam ihm dan an Si je! Heule abend hätten wir uns prangte der hochragende Bug in dard 5 en ſeinen Traum. Es litt ihn nicht mehr in dem laut.. 2 e e e 9. 5 uchte die Ein- Das Schiſf wendet ſich immer meh unten, mit furchtbarer Schnelligkeit ſch Als er eben das Batteriedeck verlaſſen hatte, Waſſer herein. Der„Rohal George Flut. f e Warceſter ſtürzt zu Boden; er bort dae Schreien, er ſieht die Maſſe des Ad erel ſich.„Das Graue, Geſtaltloſe! r plötzlich eta U t w rden nd an atte, 1 0 Raun 0* 1 U JI nd 0 5 net DI epi o, + 140 nit in berfinker . 0 D 0 0 te im den R um ſal 2 ſeiner F reund, d en Bare 1 Tu ſo, n en Fluten, und mit ihm Kutte! 5 0 9 U 3 er„. 1 mM 0„ Ul 8 1 d N ver 1 . 5 ſie durch Beide hatten ſich viel zu erzählen, als ſie⸗ 0 4 e Straßen des vornehmſten Stadt⸗ zu vergrößern, die Kanonen auf den „ N f 0 7221 7 5 2 die 8 1 Ein 88 r Mme feine ingen, ſchönen Braut Offiziere, die Ladys, die Seeleute! 5 daß die dal ela bann ihn zurte e 20 159 ſind Ihre der Flur zeigt die Stelle an, wo er verſunken i f twärts geſchoben, ſo daß die daherkan d 3:„Nun, zeig— ihrer Lafetten vorwärts geſe 5 n, wo red zeigt 5 dem kein Lebender a 12. Sir Françis? Das Lehen iſt jiſt— ein Wirbel, aus dem kein Le 5 eee 1 8b 5 tausſab Lin düſteren Träume. Sir Francis? D 11 e., 5 viertels dahimſchritten. Sir Francis Wareeſter Rohre weit aus den Luten herausſahen. Ein düf r i Hi 6 derſchön; laßt e es uns in vollen Zügen zurü cklehrte. Linienſchiff„ i T er freie„doch wunderſchön; laßt u es uns in vo 5 zurückt war ſoeben auf dem großen Linienſchiff„Rohal prächtiger, großer Tanzſaal unter freiem Him- do 5 George“, auf dem er als Offizier Dienſt 11 805 SOſtindien zurückgekehrt. Lange war er Ane 10 ſand abweſend, war es doch eine lang 19 r g Fahrt mit dem Segelſchiffe um Afrika dernen So manches hatte er erlebt in jenem. 5 5 Lande, und auch Baronet Turpiſon hielt mis feinen Neuigkeiten nicht zurück. Er hatte 8885 5 Erbe ſeines Vaters angetreten, hatte das. ar Lanhes, einen Taiz in dem einer jungen Dame gewonnen.„Meine Brau Tanzfaäle wagen. wird heute abend auch mit ihren Eltern er⸗ T mel war ſo geſchaffen worden. Das Wetter war herrlich, e keineswegs ſchwül, ſo daß ſi eten Schiffes. Hier ſtand er und f nicht zu denken war. Kein Lüftchen regte ſich. teten Schiffes. Hier. Die verwöhnteſte Lady konnte am Seen den Gaſtgebern, den Offizieren des gewaltigen 11. e den ieren Schteſe oder den Gäſten, den Kavalieren des Wieder ſah er ſich in dem ese e Jah Schiffes, od f ſo originellen Zimmer, hörte das donnerartige n eee er die graue, geſtaltloſe Maſſe ſich heran— genießen!“ in Gewitter gab ſich i entſernteſten Raum des erleuch⸗ an ein Gewitter gab ſich in den eutf ö tarrte ins t ir e ie Klänge der- 8 bends gegen ſechs„mitten Weite hinaus, während die Klänge der Ball⸗ Es war abends gegen ſechs Uhr, muſik von weiten herübertönten. hein N 1e eL ine gro artige Idee E ar gegen 2 dend der Kapitän und ſeine ſchieben. i 1 i war nei A 7 00 E 7 a.„E 3 5* Es übrigens von Ihnen, den Offizieren Seiner Maja Schiff Royal George', uns 8 ein Vallfeſt zu geben! Das verſpricht ja el Außerordentliches zu werden. Der geſamn g d 5 und die erſten Bürger von ganz Süd⸗Englan ind eingeladen!“ 9 „Fünfzehnhundert Einladungen haben wir er⸗ gehen laſſen“, ſagte Sir Franeis. 13 „Und die meiſten werden kommen! Das i ſich niemand entgehen laſſen. Doch 9 15 1 Ihnen? Sie ſind ſo ernſt, ſo nachden ich! 175 Haben Sie in Oſtindien unſer fröhliches, eng⸗ liſches Lachen ganz verlernt? 91 Wareeſter lächelte etwas gezwungen. 11 h, nein, aber man hat ſo ſeine Stimmungen!“ „Was haben Sie? bende ſich mir Ihrem alten Schulkameraden! e daun, alter lieber Freund, Ihnen kann ich es ja ſagen! Na ein ee Phantom! Ich hatte dieſe Nacht einen Traum 5 1 1 nur ein Traum! Wenn es weiter nichts „Auch ich glaube nicht an Träume; aber trotz ben läßt 0 nicht aus ſeinem 7 den träumte, ich ſaß in einem großen, Neige Zimmer. Da— ein donnerartiges e 15 Tür öffnet ſich, ein geſtaltloſes Weſen ſchie t herein. Ich ſah es undeutlich— es war 1 0 geheuer, war grau, wechſelte. eee 111 Ausſehen. Die Kehle war mir wie zugeſ hnürt. Dann erwachte ich, in Schweiß gebadet. „Hm! Sonderbar!“ ſagte der Baronet.„Doch hat dies oft körperliche Gründe! e „Ganz recht!“ erwiderte Warceſter. Ae mich bedrückt: eben dieſer ſelbe Traum 1 in unſerer Familie ſtets ein Unglück an. S0 bin der Einzige unſeres Geſchlechts. Ich 1 7 1 den Tod nicht, ich habe ihm auf der See und 06 Indien ins Auge e e ue doch liegt e mir auf der Seele wie ein Alp. lebiter, beſter Freund“, ſagte der, 1 herzlich,„denken Sie an die heitere one Vall den prächtigen Tag, die Ausſicht auf das 90 5 ſeſt, auf das Geſpräch mit den Schönen 815 Landes! So manche hat Ihrer gedacht, als 5 draußen waren. 1 waren ſtets als Kavali geſchätzt und beliebt!. ö. a Heide Herren begrüßten jetzt einige junge Damen der Ariſtokratie, und drückten 115 Freude über die Rückkehr des Seeoffiziers 1 5 In vergnügter Weiſe unterhielten 6 0 dann über das Feſt, das am Abend getz 160 werden ſollte. Sprach doch das ganze e davon, überall erzählte man ſich von den ſe 4 lichen Vorbereitungen. Wer aber nig 15 geladen war, die Volksmaſſen von Por e und Umgebung, wollte doch an dem 0 Sommerabend zur Reede hinausgehen, 1 0 7 beleuchtete Schiff zu betrachten und der Ball⸗ muſik zu lauſchen. a 5 05 oval George“, eins der S ſchönſten Linienſchiffe der engliſchen 1 60 date feſtlichen Schmuck angelegt; überall a 575 f Rarceſte jckte ernſt und wortlos, und be⸗ 5 600 3 war milde und WVarceſter nickte tern„Hallo! ſtärkſten Verkehr der Hauptſtraße der Stadt, ang ber kleine dice Herr laut und überaus deutlich Hallo rief. Er nahm dabei ſeinen Bibi ab und wiſchte ſich den Schweiß von 115 Stirn. Ein Schupo blieb ſtehen und blickte ſcharf nach dem Rufer. Er unterbrach, anne Gedankengang über dieſem Hallo, und 1975 bisher freundliche Miene wurde ene 9 Eine junge Dame blieb ſtehen und blickte nach dem Rufenden. Aber ihr Haus. dem ſie dieſen Ruf zugetraut hätte— er war manchmal etwas dere ſeit dem Weltkriege—, hatte nicht ge Win Nur ſo ein Dicker. Und ſie ging weiter. 1 Dienſtmann eilte über die Straße hinweg malt gezogener Mütze. Aber ſeine Dieuſtdei tent war umſonſt. Der Schwitzende hatte ihn nich gemeint mit ſeinem Hallo, deſſen Echo noch per die beiden Kirchtürme der Kathedrale de Stadt ſchwirrte. Ein Hoge rene en blieb ſtehen, als ob er am Bürgerſteig ſeſt⸗ genagelt ſei.„Das war doch die Semme Cagons!“ murmelte er, und es lief dem Manne heiß über den Rücken wegen der 20 1555 15 er Egon noch ſchuldig war. Aber erteichte 1 atmete der ſäumige Schuldner auf. Es war nicht Egon. Eine alte Frau guckte iber hundertpierundvierzigſten„Male nach f ba Handtaſche. Sie lebte in beſtändiger Angſt, d 8 man ſie ihr ſtehlen könnte, und ſie ſaßte Has Hallo ſo auf, als ob ſie jemand auf den Ver luſt aufmerkſam machen wollte. Von ihr be⸗ kam der Rufer einen böſen Blick. Karl Side, fritz mit dem ſchlechten Gewiſſen. von Wia der drei Einbrüche in der verfloſſenen Nach ſetzte ſich nach dem Hallo in gelinden Trab ler bog um eine Ecke. 170 konnte 1 Air anſhaten ſein, der ihn durch ſeinen Ruf au bitte Dem berger chlsponzteher ener n kam die Stimme bekannt vor. Sollte 18 Nen haber der Firma Borgmann* Zalnich, de 5 Stimme er genau kannte, etwas wegen irgend, einer Zahlung mit ihm zu beſprechen bauer Und der Mann blickte ſcharf nach dem a ſche und öffnete für alle Fälle ſeine d Aber er hatte ſich getäuſcht. Ein kite biet gerade einen Briefkaſten 11 90 hand 0 in ſeinem Tun inne. Sollte 95 498 einen Brief aufgeben wollen? Aber auch, hatte ſich geigaſfe Uhde ae de e it ei Haufen Zeitm auf den 9 brüger zu. Abel der wollte gar keine Zeitung. Und ale Menſchen, die das Hallo aufgeregt hatte, gingen weiter ihre Wege nach rechts und links. a 5 Wütend rannte der Mann n Bibi und der ſtarken Stimme über de ee Dort ſtand ein zweiter Mann mit einem 10 1 Koffer, der auf irgend jemand zu warten ii Hallo!“ brüllte ihm der Mann mit dem zu und wi f hmals den Schweiß von zu und wiſchte ſich noc 15 der Stirn.„Hören Sie denn nicht, 1 1 Sie ſo lank rufe! Sie ſollten doch 19 60 5 kommen!“ Darauf wandte ſich der en um und meinte:„Nein, mein Herr! Ich etwas ſtark ſchwerhörig!“ Man ſoll eben nicht auf der Straße 18 Hallo rufen. Der, dem es ee ſich darauf doch nicht um, 76 00 1 Menſchen beläſtigt es nur. Opic 2 2 33 2 2 8 Dukel Heinrich war ein großer Tierfreund, ſo daß ſein Arbeitszimmer einer kleinen Tierſchau glich. Vögel der ver⸗ ſchliedenſten Arten ſaßen überall herum und ſetzten ſich ver⸗ Araulich auf die Schultern des Onkels, wenn er an ſeinem Schreibtiſch ſchrieb oder in den Aktenſtößen, die um ihn herum dagen, ſiudierte. Der Raum hinter dem Ofen war der Lieb⸗ Aingsaufenthalt der gefiederten Geſellſchaft, und hier lag zwiſchen ihnen eine große graue Katze in trauteſter Gemein⸗ ſchaft und duldete es freundlich, wenn die kleinen Näſcher Kich bei ihr zu Gaſte baten, mit von ihrem Teller aßen, ja, ihr ft ſogar die Biſſen vor dem Munde wegſtahlen. Selbſt wenn ie ſich zum Schlafen gelegt hatte, diente ſie ihnen geduldig als Bett; denn meiſtens ſaß ein halbes Dutzend davon behaglich zauf ihrem weichen, warmen Rücken. Eines Tages entflog ein achäner Dompfaff, den der Onkel ſeine eingelernten Geſanges wegen vor allem liebte, durch das geöffnete, nach dem Garten gelegene Feuſter. Noch ſah Onkel Heinrich ihn von Baum zu Baum fliegen, noch leuchtete hier und da die dunkelrote Bruſt aus dem grünen Laub der Zweige, dann verlor er ihn aus den Augen. Kein Pfeifen und kein ausgeſtreutes Futter führte ihn zurück. Er wurde nicht mehr geſehen, und der Onkel gab ihn für verloren. Nach drei Tagen kam die graue Katze durch das offenſtehende Gartenfenſter in die Stube ge⸗ ſprungen. Im Maule hatte ſie den Dompfaff. Zu den Füßen ihres ſtaunenden Herrn legte ſie ihren Gefangenen behutſam (Atteder, und luſtig hüpfte der kleine Flüchtling wieder zu ſeinen Freunden hinter den Ofen. Nun denkt euch nur, wie die gute Katze drei Tage lang auf allen Bäumen des Städtchens unter ſo vielen Vögeln nur nach dieſem einen, den ihr Herr mit Schmerzen verlor, geſucht hatte, wie ſie ihn endlich ge⸗ Kunden. mit Liſt erhaſcht und dabei ſo vorſichtig, ſchonend und weich mit eingezogenen Krallen, wie ſie ihn nur mit den Lippen gefaßt und getragen und ſich ſo ängſtlich gehütet, daß ihre ſpitzen Zähne ihn nicht verwundeten, als der Wider⸗ ſtrebeude gewiß neue Fluchtverſuche gemacht und wie ſie ihn Doch feſigehalten hatte! Wie ſie dann wohlbehalten, ohne daß die ihm nur eine Feder geknickt hatte, ihn ihrem geliebten Derrn zurückbrachte! Als Belohnung dafür bekam die Katze won Onkel Heinrich ein Schnitzel. Natürlich war das Schnitzel gebraten, da Peter— ſo heißt die Katze— es roh nicht freſſen wollte. L. B. Es war einmal ein Schneidergeſelle auf der Wanderſchaft. Luſtig zog er ſeine Straße, wußte nichts von Gram und Leid und freute ſich der weiten, ſchönen Gotteswelt. Er war ein herzhafter Burſche, gar nicht wie andere Schneider, die vor dem Ziegenbock ausreißen. Auf dem Rücken trug er ein kleines Bündel. darin waren Elle und Bügeleiſen, Nadel und Finger⸗ Hut, die lange Schere und was ſonſt alles ein rechtſchaffener Schneider braucht. Eines Morgens kam er durch einen Wald, der war finſter und unheimlich. Da begegnete ihm der Teufel. Der Schneider erkannte ihn ſogleich an den Hörnern, am Schwanze.„Heda, du Schneidergeſelle“, rief der Teufel,„du kommſt mir gerade wie gerufen. Gleich mußt du mit mir in die Hölle; da ſollſt du uns Teufeln Kleider machen.“ Der Schneider dachte: Das kann gut enden! Er ging aber tapferen Mutes mit zur Hölle. Dort kamen die Teufel und Teufelchen, große und kleine, auf ihn zugelaufen und ſchrien, er ſolle nur gleich Maß nehmen, und jeder wollte zuerſt gemeſſen ſein. „Nur Geduld!“ ſagte der Schneider.„Einer nach dem andern.“ Damit zog er ſeine Elle aus dem Bügel und ſchlug einem nach dem anderen den Buckel voll, von oben bis unten und kreuz und quer.„Das Meffen muß genau gemacht werden“, ſprach er. Die Teufel aber verzogen die ſchwarzen Geſichter und heulten:„Halt ein. halt ein! Wir brauchen das Meſſen nicht, wir wollen keine Kleider. Pack dich aus der Hölle.“ Der Schneider indeſſen ließ ſie heulen, ſoviel ſie wollten, und 8 1 0 8 ſagte ruhig:„Das Meſſen gehört zum Handwerk. Und weil ich einmal hier bin, ſo will ich euch Kleider machen.“ Nahm alſo ſeine lange Schere und ſtutzte den Teufeln der Reihe nach die Schwänze. Hui! Da hüpften ſie vor Schmerzen hin und her und ſchrien:„Wir brauchen das Stutzen nicht. Hinaus mit dir aus der Hölle!“ Aber der Schneider ſagte wieder ganz ruhig: Das Stutzen gehört zum Handwerk.“ Er ergriff das Bügeleiſen und ſtellte es ins Höllenfeuer. Als es glühend geworden war, rief er:„Jetzt muß ich euch die Falten ausbügeln.“ Die Teufel mußten ſich hinlegen, und der Schneider ſtrich ihnen die Falten, daß es eine Art hatte. Da ſchrien ſie aufs neue entſetzt und wollten ihn aus der Hölle werfen. Er aber ſagte wieder:„Bügeln gehört zum Handwerk“, und zog Nadel und Fingerhut hervor, fing zu nähen an und flickte den Teufeln die Naſenlöcher zu, ſo feſt als er nur konnte. Jetzt ging der Aufruhr erſt recht los. Wir können nicht mehr riechen, wir können nicht mehr ſchnaufen! Mach. daß du wegkommſt! Du ſollſt uns keine Kleider machen, du biſt ein garſtiger Schneider!“—„Nur Ruhe!“ ſagte der Schneider.„Das Nähen gehört zum Hand⸗ werk.“ Dann nahm er das Pfriemeifen zur Hand, womit die Knopflöcher geſtochen werden, und ſtach ſie in die Köpfe. „Haltet nur ſtill“, rief er,„gleich iſt's ſchon gut. So ſetzt man bei uns die Knöpfe.“ Und wie ſehr ſie auch lärmten:„Wir brauchen keine Knöpfe!“— es kümmerte ihn nicht. Er ſagte nur:„Knöpfe ſetzen gehört zum Handwerk.“ Darauf fing er zu ſchneidern an und trennte den Teufeln mit Gewalt die Ohrlappen auf. Alle Wetter, wie das brannte! Sie heulten noch ärger als zuvor, tobten und wußten ſich nicht zu laſſen vor Wildheit, und die Hölle erbebte von dem lauten Schall. Da kam der alte Teufel ſelbſt herbei; denn ſo etwas hatte er noch nie gehört, und wollte ſehen, was die Urſache ſei. Kaum hatte er aber ſeine Teufelsſchar erblickt, ſo ſchrie er auf: „O Jammer über Jammer! Das iſt mir ein Graus! Kein Teufel hat einen Schwanz mehr. Jagt den Schneider hinaus! Wir brauchen keine Kleider! Jagt den Schneider hinaus!“ Da packte der Schneider eiligſt ſeine Sachen ins Bündel und ſprang zum Höllentor hinaus. Draußen aber lachte er ſich eius und machte einen Luftſprung, ſo luſtig und leicht war ihm der Sinn. Der Teufel aber holt ſeitdem keinen n mehr. V. B. Vexierbild. Wo iſt der Skiläufer? 5 Suu S deen een ee eee ee ehen eg 190 Saeed od qi— mindgz ku eee: ung 8 Für fleißige Hände. Bettvorleger. Habt ihr, meine kleinen Leſerinnen, viele Tuch⸗ und Flanell⸗ reſte— ganz kleine genügen—, ſo könnt ihr daraus einen ein⸗ fachen, aber ſehr warmen Bettvorleger geſühen Schneidet aus euren Tuchreſten lauter Schuppen, ungefähr acht Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit, oben abgerundet, unten gerade. Dieſe egal groß zugeſchnittenen Schuppen umrandet mit farbiger Wolle. Da könnt ihr eurer Farbenfreude gern freien Spielraum laſſen. Die Umrandung geſchieht in ganz weit⸗ läufigem Feſtonſtich. Das Tuch rauht ohnehin nicht leicht aus. Es gehört eine ganze Anzahl Schuppen zur Bettvorlage, aber ſie ſind ſchnell umrandet. Auch ungeſchickte Händchen können ſich an dieſe Arbeit machen. Habt ihr viele, viele Schuppen fertig genäht, dann beſorgt euch feſtes Sackleinen oder ähn⸗ lichen 92 in Größe der Bettvorlage. Näht die Schuppen Fal an dicht nebeneinander auf die nterlage. Iſt die erſte Reihe fertig, ſo muß die zweite den Anſatz des 000 bedecken. Nur unten feſtnähen. Die Seiten bleiben frei. So iſt es ja auch bei den ee das wißt ihr. Auch könnt ihr ein hübſches Muſter hineinnä en durch die Zuſammenſtellung, doch das iſt ſchon etwas e und 1 ehr genau ge⸗ macht ſein. Bunt wird die Decke immer, hu ſch macht 8 ringsum ein dunkler Rand. Da muß alſo die erſte Reihe au dunklen Schuppen beſtehen, und ebenſo jedesmal die erſte und letzte Schuppe in den Reihen. Dann wieder die ganze letzte Reihe ebenſo dunkel. Schachtel que Der Handgriff beſteht aus Draht, den man ſehr gut biegen kann und den man an der einen Seite der Schachtel und an der unteren Seite mit Zwirn annäht, damit er ſich nicht be⸗ wegen kann. Zum Schrägſtellen der Plane benutzt man auch Zwirn. Die Räder und Seitenwände des Wagens, mit Bunt⸗ papier überklebt oder mit Lackfarben bemalt, geben ein reizendes Ausſehen. Zum Untergeſtell gehören zwei Schachteln, die man auf ein Stück ebenſo große Pappe klebt. Die Radachſen ſind Wurſt⸗ ſpeiler, die mit Papierſtreifen an beiden Seiten an die Unter⸗ ſeite der Pappe geklebt werden, wie Abbildung B zeigt. Die Räder ſind aus Pappe und werden durch abgeſchnittene Steck⸗ nadeln gehalten. Für die Plane verwendet man nur ein Unterteil der Streichholzſchachteln, aber quer. Mit der offenen Seite liegt dieſe auf der Pappe, die etwas über die unteren Schachteln hinausgeht, alſo etwas länger iſt. Ein Gedulds⸗Puſſelſpiel. Etwas für kleine Baſtler. 00 N Betrachtet genau die Abbildung 1. Alle die dort dar⸗ geſtellten Teilſtückchen pauſt ihr auf Papier durch, ſchneidet ſie aus, und ſtellt nun die Aufgabe euren Freunden, daraus die Figur eines Hahnes zuſammenzulegen. Verliert nichr gleich die Geduld, und gebt euch Mühe; nur mit der Ruhe kommt man zum Ziel. Die Prüfung. Lehrer:„Und was hatten die alten Griechen vor uns voraus, Klimpfinger?“ Klimpfinger(tief Atem holend): „Sie brauchten nicht Griechiſch zu lernen.“ f 42 4 60 1 40 ee W G Ul, 60 1 8 1* 7*. , Von A. Hottner⸗Grefe. Ich habe einen Freund, einen wirklichen Freund. Das iſt eine Seltenheit, die man ſchätzen muß. Mein Freund iſt ein gelehrter Sprachforſcher und er war eben dabei, ein paar alt⸗ ägyptiſche Lieder ins Neudeutſche zu übertragen, als er eines Tages ſehr erregt bei mir auftauchte. Sein Geſicht glühte, ſeine Augen ſtrahlten, der ganze Menſch war in Aufruhr. 80 50 du, was ich gefunden habe?“ fragte Doktor Gabriel. Ich hatte keine Ahnung. Er ſah mich ktreuherzig an. „Ich habe die Frau gefunden, die ich heiraten werde!“ ſagte Doktor Gabriel feierlich. „Wie?“ rief ich.„Du haſt.. 2“ „Jawohl! Ich habe! Und weißt du, wo ich ſie fand? Sie kniete im Staub der Straße und nahm, ganz ohne Rückſicht auf ihr helles Kleid, eine blutende kleine Katze vom Voden auf. Die Katze war überfahren worden. Ich ſage dir: Es gibt nichts Lieblicheres als das Geſicht dieſes Mädchens, nichts Reizen⸗ deres als ihre Bewegungen.“ Ich ſah es: da war nichts mehr zu machen. „Na ſchön!“ ſagte ich.„Alſo deine Angebetete kniete neben einer Katze? Und was war dann?“ „Natürlich habe ich ſie ins Tieraſyl begleitet“, ſagte Doktor Gabriel kühl.„Ich fand das ſelbſtverſtändlich. Du weißt, wie ich Katzen liebe.“ Ich wußte es nicht. Aber was lag daran? e ee „Nun— und?“ fragte ich wieder. ö „Und, und...“ rief er mit rotem Kopf.„Wieſo und? Was ſoll denn noch geſchehen ſein? Dem Tierchen hat gottlob nicht viel gefehlt. Man konnte es gleich wieder mitnehmen. Das Fräulein fragte mich, was ſie nun eigentlich damit anfangen ſollte. Ich ſagte natürlich:„Behalten Sie dieſes allerliebſte Tier! Da lächelte ſie.“ Die Worte, dieſes Lächeln zu ſchildern, fehlten Doktor Gabrtel, fehlten meinem Freund. „Wie heißt ſie denn?“ fragte ich ſachlich. Er ſtarrte mich an, faſſungslos. Ja, wie hieß ſie? Er hatte nicht danach gefragt, und ſie hatte es nicht geſagt. Sie waren zwei Stunden miteinander ſpazierengegangen. Sie trug die Katze, er ihren Schirm. Sie hatten ſich herrlich verſtanden. Aber dann mußte ſie ſchnell fort und ſprang in einen Straßen⸗ bahnwagen. 5 „Ich werde ſie wiederfinden“, ſagte Doktor Gabriel hoff— nungsvoll, wie alle guten Menſchen ſind. Aber er fand ſie nicht wieder. Der wilde Wein, der ſich um unſer Häuschen rankte, ſchoß ſchon lange grüne Triebe, Blumen blühten, aber von dent Mädchen mit der Katze ſah Doktor Gabriel nichts. Auſtoßend an unſeren Garten dehnte ſich der des Nachbar⸗ häuschens aus. Da wohnte ein altes Fräulein Lindemann. Der Arzt kam herbei. „Wo iſt die Doſe mit dem Gift?“ ſchrie er den erſtarrten Doktor Gabriel an.„Sie haben uns zum Narren gehalten! Die Tiere ſind ja ganz geſund.“ „Strychnin!“ keuchte Doktor Gabriel und brachte aus ſeiner Taſche ein Döschen hervor. Aber es war wirklich nur Staub⸗ zucker. Wir atmeten alle auf. Fräulein Lindemann zeterte, die Katzen ſchrien und miauten, und der Arzt lachte. Ruhig war nur Fräulein Lotte, die Nichte der alten Dame. Sie erklärte, daß ſie ihrer Tante die ſieben Katzen anvertrauen mußte, denn was hätte ſie in der Stadt mit ihnen angefangen? Sie ſprach noch manches, und ſchließlich ſaß ſie neben Doktor Gabriel im anderen Zimmer, umringt von ſämtlichen Katzen. Und ich glaube, er las ihr alle ſeine altägyptiſchen Liebes- lieder vor. — 1 8 5 0 8 Bürokratie. 1 i Angeſtellfer:„Herr 0— Ne unſere —NVoeaiſtratur wird täg⸗ 8 lich umfangreicher! Ich dlaube, wir können die 5 Briefe, die älter als 3 t t ſind, nm etzt vernichten! ffn e ic ein ein⸗ zes sberſtanden— aber laſſen Sie von allen Abſchriften machen!“ 1 1 U Die Urſache. „Menſch, warum ſchaukelſt du ſo?“ „Ich komme von einem W— w- wiegen⸗ feſte.“ Mißtrauiſch. Dieſe Nachbarin erwies ſich als ſehr muſikaliſch, und mein Freund wurde nervös, denn ſie ſpielte bei offenem Fenſter ſechs Stunden des Tages Klavier. Wenn ſie endlich aufhörte, ging ſie auf den Wegen ihres Gartens ſpazieren, gefolgt und umfprungen von ſieben jungen Katzen. Als der Mai kam, wurden dieſe ungemein lebendig. Sie quietſchten, miauten und ſangen Tag und Nacht; ſie waren einfach entſetzlich. Die Dame von drüben aber ſchien ſich daran zu freuen. i „Ich tverde die altägyptiſchen Liebeslieder nie fertig kriegen“, ſagte mein Freund.„Ich kann keinen Gedanken mehr faſſen, ich verliere den Rhythmus.“ Vom Garten her klang ein lang gezogenes Miauen. Es ſchwoll au zum vielſtimmigen Konzert. 8 „Ruhe!“ ſchrie Doktor Gabriel. Er warf ein Stück Milch⸗ brot aus dem Fenſter. Ein grenzenloſer Lärm entſtand, ein regelrechter Kampf ſpielte ſich da draußen ab. „Ruhe!“ ſchrie Doktor Gabriel wieder. 5 25 Fräulein Lindemann ſtand drüben an ihrem Fenſter. Sie ſah aus wie ein feindlicher Feldherr. 5 5 „Das ſind meine Katzen“, rief ſie kriegeriſch.„Ich verbiete mir jede Beleidigung.“ f 195 4 8 4 Sie war ſchöon längſt verſchwunden, doch die Katzen ſaßen immer noch vor unſerem Fenſter und miauten. Plötzlich ſtand mein Freund auf. Mit finſterer Entſchloſſen⸗ hett ging er zu einem Wandſchrank, nahm noch ein Milchbrot, rieb es mit irgend etwas ein und warf es mit einer Gebärde reiuſten Triumphes aus dem Fenſter. Drunten entſtand ein wahnſiuniges Gebalge, dann war alles aufgefreſſen, und lang⸗ ſam marſchierten die lieben Tiere nach Hauſe. 5 „Na“, ſagte ich,„jetzt iſt alſo Ruhe. Was haſt du ihnen denn gegeben?“ 1 Aber als ich mich umwandte, erſchrak ich. Doktor Gabriel ſtaup todblaß mit hängenden Armen mitten im Zimmer. „Die armen Tierel“ ſagte er. Ich war völlig verſtändnislos. 0 „Ja, ja“, fuhr er ſchweratmend fort, ſo kommt das. Jetzt bin ſch ſett zehn Jahren Mitglied des Tierſchutzvereins, und nun habe ich ſieben allerliebſte Katzen vergiftet.“ „Wieſol?“ ſchrie ich.„ Aber er war ſchon draußen. Er rannte über die Straße. Da wohnte ein Tierarzt. g 5 K 1 Was ſich nun einige Minuten ſpäter im Zimmer des Fräulein Lindemann abſpielte, iſt ſchwer zu beſchreiben. Wie drei Bomben platzten mein Freund, ich und der Tierarzt in den Frieden dieſes Hauſes. Fräulein Lindemann begriff nichts. Doktor Gabriel wollte erklären, warum wir da ſeien; aber ſie verſtand ihn abſolut nicht. Der Tierarzt riß energiſch die ſieben Katzen aus ihren Körbchen und zwang ſie, irgend etwas zu ſchlucken. Fräulein Lindemann weinte, drohte, ſchrie um Hilfe. Den ſieben Katzen wurde ſehr ſchlecht. Die Tür flog auf, ein junges Mädchen ſtürzte herein. „Lotte!“ ſchrie das alte Fräulein.„Gottlob, daß du da biſt! Dieſer furchtbare Mann hat deine ſieben Katzen vergiſtet! Mit einem Ausdruck echten Schmerzes ſah das Mädchen zu Doktor Gabriel hinüber. Aber gleich glitt ein Lächeln über ihr Geſicht.. i 0 Aan doch gar nicht ſein!“ ſagte ſie.„Denken Sie nur, dieſe ſieben Katzen ſind doch die Kinder von jener armen Katze, die wir elumal zuſammen ins Tierſpital getragen haben! „Dieſer Papagei iſt über hundert Jahre alt.“ „Für dieſes Alter iſt er aber noch reichlich grün.“ Charlie Chaplin in der Karikatur— auf der Schreib⸗ maſchine gezeichnet von Kurt Flemig. Gemütlich. Gaſt:„Die Gans iſt ſo hart, als ob ſie ſchon hundert Jahre alt wäre.“ Ober:„Glauben S' dös net, gnä Herr— eine Gans wird ja gar net ſo alt.“ Tünnes:„Dat eß d'r jo jitz en Zick! Für en Mark ſchlonſe dich dut!“ Schäl:„Ich han e Zweimarkſtück bei m'r, dann kriegen ich ein Mark widder!“ Schlagfertig. ſpruch: Suggeſtion vom Fleck bringen!“ Grotesk. Der Wirt fragt den Oberkellner: Fleiſchportion geſchimpft hat?“ 5 „Der Beſitzer eines vegetariſchen Reſtaurants!“ Umſchreibung. „Vater, Vater!“ „Was iſt denn los?“ 5 „Ich hab' einen Handſchuh gefunden.“ „Nu, auf dem andern ſitzt der Mann noch.“ Grund. Wimmer kauft eine Wurſt. Der Wurſtmax zeigt eine. „Gefällt mir nicht“, wehrt Wimmer. „Warum nicht?“ „Die beiden Zipfel ſind zu nahe beieinander.“ Das Fauſtrecht. „Angenommen“, ſagt der Lehrer,„du hätteſt bekommt die meiſte Schokolade?“ „Ich“, ſagt Walter,„ich bin ſtärker.“ Der Gegenſatz. ſelbſt bilden!“ „Aermſter!“ „Wieſo?“ „Na, intelligente Frauen ſind doch ſo ſelten.“ Gute Antwort. Zeitung eine Kritik, die die Worte enthielt: Gem Lehmann war als Kalb vollendet.“ Brief mit den Worten: ö meiner Leiſtung. „Haben Sie auch den Fiſchen friſches Waſſer gegeben?“ „Nee, die Bieſter haben das alte ja noch nicht ausgeſoffen!“ In Berlin ſteht einer mit einem Kleinauto. Er zieht alle Hebel und Schaltungen, die daran ſind, aber es iſt nicht vorwärtszubringen. Ein Berliner Junge betrachtet ſich die Sache. Endlich kleidet er ſeine Betrachtungen in den Aus⸗ „Sie, Männecken— Sie werden det Ding bloß mit Auto⸗ gr. „Wer war denn der Herr, der vorhin wegen der zu kleinen W gr. „Dummer Junge, was nützt dir denn der eine Handſchuh?“ J. H. R. zwanzig Pfennig und dein Freund Fritz fünfundzwanzig Pfennig. Ihr legt das Geld zuſammen und kauft euch Schokolade dafür. Wer H. H. „Ich liebe nur Frauen, die einen ſtrikten Gegenſatz zu mir H. F. Ein Schauſpieler, der in„Kabale und Liebe“ den Hof⸗ marſchall von Kalb zu ſpielen hat, las am nächſten Tage in der arauf ſetzte er ſich hin und ſchrieb dem Kritiker einen „Ich danke Ihnen herzlich für die väterliche Beurteilung „0. Zeitungleſen iſt 7 80 6 Zu verſchiedenen Malen ſchon haben Gerig urteile darauf aten ee daß von Geſchäfts⸗ leuten oder ſelbſtändig Berufstätigen als „Pflicht angeſehen werden muß, die für das be⸗ treffende Gebiet maßgebende Fachzeitſchrift zu leſen. Neuerdings hat ein Reichsgerichtsurteil, ebenfalls zu wiederholtem Male, einen Klage⸗ anſpruch mit der Begründung abgelehnt, daß die Friſten und die Rechtsänderung in der be⸗ treffenden Rechtsangelegenheit wiederholt durch die Tagespreſſe der Oeffentlichkeit mitgeteilt worden ſeien. Da die Zeitungen faſt täglich wichtige, jeden Einzelnen angehende Beſtim⸗ mungen und Geſetzeserläuterungen erörtern, kann von jedem erwartet werden, daß er ſich, um ſich auf dem laufenden zu halten, zumindeſt eine Zeitung zugänglich macht. Die Entſchuldi⸗ ng, nicht genügend orientiert zu werden, un heute weniger denn je gelten. * Das Trinkgeld an den Geldbrieftrüger. Nach dem Geſetz macht ſich ein Beamter, der für in ſein Amt fallende, an ſich nicht pflicht⸗ widrige Dienſtleiſtungen Geſchenke oder Vor⸗ teile irgendwelcher anderen Art annimmt, ſtraſ⸗ bar. Eine Ausnahme in dieſer Beſtimmung iſt das Trinkgeld für den Geldbriefträger, Dieſe Ausnahme begründet ſich aus der Auffaſſung, daß das Geldgeſchenk nicht als Gegenleiſtung für die Amtshandlung gilt, ſondern es iſt der Ausdruck einer alten Sitte. Etwas anderes iſt es jedoch, wenn der Geſchenkgeber den Geld⸗ briefträger veranlaſſen wollte, ſeinen Beſtell⸗ gang ſo einzurichten, daß der Geldempfänger möglichſt frühzeitig, und zwar zum Nachteil anderer, in den Beſitz ſeiner Auszahlung kommt.* Darf der Wirt Gäſte zurückweiſen? Manche Wirte haben ein Intereſſe daran, ihr Lokal nur einem beſtimmten, geſellſchaftlich oder parteipolitiſch umgrenzten Kreiſe zu öff⸗ nen. Andere Gäſte ſetzen ſich der Gefahr einer Ausweiſung aus. Im allgemeinen iſt einem Wirt nicht das Recht zu verſagen, Gäſte, die dem Ruf des Lokals und dem Hausfrieden ſchaden könnten, zum Verlaſſen der Schank⸗ räume aufzufordern. Liegen objektiv ſtichhaltige Gründe vor, dürſen auch Gäſte abgewieſen werden, von denen von vornherein nicht eine Schädigung des Rufes oder des Hausfriedens zu erwarten iſt. Falls ſich der Wirt nicht einer Beleidigung ſchuldig machen will, muß die Ausweiſung jedoch in einer Form erfolgen, die unter verſtändiger Würdigung der Umſtände objektiv gebilligt werden kann. Prozeſſe koſten Geld. Er iſt zwei ſeitig und doch iſt er nur ein⸗ seitig! Er, der Prozeß! Alſo— eder Pro⸗ zeß hat zunächſt zwei Seiten, nämlich eine N. 279 wenigstens auf raffinierten wiſſenſchaftlichen Umwegen, das Sehvermögen wiedergeben. Der erwähnte franzöſiſche Ingenieur Thomas exlitt im Kriege eine Augenverletzung. Der ſpätere Erfinder erblindete faſt völlig. Eine ſonderbare Parallele fällt in dieſem Zu⸗ ſammenhang auf. Auch der Erſinder der bis⸗ herigen Blindenſchrift war blind. Alle Ver⸗ vollkommnungen der Blindenpflege wurden größtenteils von Blinden ſelbſt herbeigeführt. Es ſei daran erinnert, daß vor 103 Jahren, 1829, die Blindenſchrift von dem franzöſiſchen Blinden Braille erfunden wurde. Nach dem Weltkriege wandte ſich der zweite bedeutende Pionier auf dieſem Gebiete, der Ingenieur Thomas, dem wiſſenſchaftlichen Studium der Blindenpflege zu. Seine techniſche Vorbildung befähigte ihn beſonders dazu. Ingenieure findet man ſonſt ſelten unter den Blinden. Darum erkannte er auch die Mängel der bis⸗ herigen Methode ſoſort recht deutlich. Er nahm ſich vor, die Blindenpflege den Fortſchritten der Technik anzupaſſen. Nach einer erfolgreichen Operation erlangte Thomas 1920 teilweiſe ſeine Sehtraft wieder. Er beſchloß aber trotz⸗ dem, ſeine begonnenen Arbeiten ſortzuſetzen. Bis zum Jahre 1924 verliefen alle Experimente zunächſt ergebnislos. Erſt als Rundfunk, Ton⸗ film und Photomaton die Welt revolutionierten, beſaß der Erfinder die notwendigen Grund⸗ lagen, um nun auch auf dem Gebiete der Blindenpflege, das von der Wiſſenſchaft ſeit alters her vernachläſſigt wird, eine Umwälzung hervorzurufen. In achtjähriger Arbeit konnte die Erfindung ant en wenigſtens im rinzip, fertiggeſtellt werden. 5 die Wache een Einzelheiten des elektriſchen Auges ſind von verblüffender angenehme für den Gewinner, und eine un⸗ anden für den Verlierer. Dann aber 10 er äußerſt einſeitig. Niemand weiß nämlich vorher, ob er Gewinner oder Verlierer ſein wird. Selbſtverſtändlich ſind immer beide Par⸗ teien davon überzeugt, daß nur ſie gewinnen können und der c n re muß. So terkwürdig iſt alſo ein Prozeß. 4 5 Diejenigen, die ſich dann nicht in die Rolle eines Menſchen fügen können, der verloren hat, gehen mit ihrer Anſicht von Inſtanz zu Inſtanz — und koſte es ihren Kopf. Das ſind die Nach kommen jenes Michael Kohlhaas, den Heinrich von Kleiſt ſo wunderbar zeichnete! Sie kommen immer erſt wieder zur Beſinnung, wenn ſie endgültig verloren haben und nun bezahlen ſollen. Der Geldbeutel bringt ſie alſo in die graue Wirklichkeit zurück und nun erſt dämmert die Erkenntnis, was ihr Recht und welches der richtige Weg war. Muß es immer erſt ſo weit kommen? Lernt Selbſtzucht, überlegt vorher, was ihr ſagen und tun wollt, und ſchaltet bei allem euer Verantwortungsbewußtſein als Richter über euer Recht ein. Ein fauler Apfel, den pie Gemüſefrau verkaufte, iſt noch lange kein An⸗ laß, zum Kadi zu laufen. Für das Geld, das diefer Prozeß koſtet, kann ſich jeder der ee einen ganzen Obſtgarten kaufen. Um ein böſes Wort klagt man nicht, ſondern beſinnt ſich auf ſich, auf ſein gutes Gewiſſen und die Ueber⸗ zeugung, recht gehandelt zu haben— ſonſt ſtecke man den Vorwurf ein, aber opponiere nicht. Wie albern, nichtig, ja, lächerlich ſind manch⸗ mal die Gründe, aus denen ein Prozeß empor⸗ wächſt. Klagen koſtet i 910 52 a 0 5 3, das Gericht fordert 0 1 braucht Vorſchuß 8 0 Aae iſt immer gut, ſich b ber jedes Wort ſorgfältig zu überlegen und lieber 3 Schweigender der Ueberlegende zu ſein; Enge die dieſes gierige Ge— Lernt das derzeihen; das iſt eine ſchöne Auf⸗ ber Frau. Lehrt'es euren Kindern, eurem ihr werdet glücklicher ſein als — und am Ende bekommt man noch und zahlt noch mehr. Es beizeiten zuſammenzunehmen, jede Tat eingedenk der Koſten, ſpenſt Prozeß verſchlingen kann. Manne, und durch einen gewonnenen Prozeß. 0*. Die moderne Technik im Dienſte der Blinden pflege. Auf dem Gebiete der Blindenpflege ſteht für e ügchſte Zulunft ach r e Was bisher ein unerreichbarer Traum für den inden war, ſoll nun tatſächlich Wirklichkeit werden. ö können, er wird wie ein e 1 0 ch. 110 1 93 2 ten riſten in ſich aufzun 2 9. ortſchritte auf dem Gebiete der die nächſte werden. Er wird leſen ögen. Die 1 Eleltrizitgt ermöglichen dieſes Wunder. Die erſte Anregung zu der ae Oinichtlich der Art gl ehe S neſiſch oder a 8. keine Grenzen. Sogar kleliriſche lettete Wicht auf der am Schluß der fortgeleitete Buchſtabe eben wird, ſoll etwa fünfzig Buch⸗ Raben ena Auf dieſe Weiſe iſt es mög⸗ radikalen Umwälzung geht von einem franz ſiſchen Ingenieur namens Thomas au itaniſch nd franzöſiſche Techniker ſind Ameritemiſcde und f 5 e g dabei, die Erxf r Zeit ſollen techniſ Menem billige egenwärt nen. In nächſte Wändfrele 05 verhältnismäßi Elektriſche Augen für Blinde. ein⸗ ppa⸗ rate auf den Markt kommen, die den Blinden, Feldwebel: gleichſam der Vater von euch allen.— Rekrut:„Jawohl, Papa!“ N 2 2 i 15 4 Einfachheit. Selbſtverſtändlich können ſie hier Ant andeutungsweiſe und in großen Um⸗ riſſen wiedergegeben werden. Nehmen wir an, der Blinde will die Zeitung leſen. Er ſpannt das Blatt in einen Rahmen. Darüber rechts befindet ſich ein ſcharfer elektriſcher Schein⸗ werſer. Er beſitzt einen derart kleinen Licht⸗ kegel, daß er gerade immer nur einen einzigen Druckbuchſtaben belichtet. Eine links ſeitlich be⸗ findliche Linſe fängt die belichtete Stelle auf und leitet ſie in eine Art von kleinem Photo⸗ apparat, in dem ſich aber ſtatt der Platte ein elektriſches Strahlenfeld befindet. Das Bild des durch die Linſe erfaßten Buchſtabens zeichnet ſich auf dieſem Strahlenfeld vergrößert Dadurch werden an den betreffenden elektriſche Schwingungen ausgelöſt. Schwingungen werden verſtärkt und Stellen Dieſe in eine mechaniſche treten kleine Blinde ertaſten kann. Buchſtabe einer Erhöhungen ertaſten. die Reihe. maſchine, erreicht, Druckzeile weiterwandert. Zeile en Ende geleſen, d. h. zu Ende ertaſtet fortgeſetzt werden. Das iſt liziert, aber, ähnlich den Rundfunkappa e wermag die Induſtrie bald vereinfacht und preiswerte Sehmaſchinen für Blinde au den Markt zu bringen. halbes Leben opfern, Apparates zu kommen, Leſen von Büchern und ermöglicht. zierte Notenſchrift vermag das Strahlungsfeld zu übertragen. ſtaben enthalten. „Ihr ſollt zu eurem rſchiedene Elektromagneten ſchließlich iu ee li 0 Bewegung umgewandelt. Auf der Leſefläche unter der Hand des Blinden zutage, die der Sagen wir, der erſte Zeitung iſt ein K. Es wird von der Linſe erfaßt und weitergeleitet. Faſt im gleichen Augenblick vermag der Blinde das R in erhabener Schrift auf ſeiner Leſefläche zu Dann kommt der zweite Buchſtabe an Durch ein b ahnlich e 57 iſches Syſtem wird, ähnlich der. mechaniſches Syſ daß vie 0 0 0 n ie Li ets genau in der gleichen Höhe 90 fe 8 Hal der Blinde die iebt er durch einen Hebel die Zeitung oder b Buch um eine Zeile höher. Das Leſen kann andeutungsweiſe das Prinzip des neuen elettriſchen Auges. Es iſt noch etwas Der Blinde wird ſein um in den Beſitz des der ihm das normale Zeitungen jeder Art lich, auch die längſte Zeile zu leſen. Für die Ga dune boten ſich zwei Eventualitäten, Blinde, die noch normal leſen lernten und erſt ſpäter die Sehkraft verloren, werden die nor⸗ male Schrift in Relieſprägung hee Völlig Blindgeborene ſchalten noch einen kleinen Uebertragungsapparat auf Punktierſchrift ein. Auch auf dem Gebiete des Blinden⸗ g drucks ſteht eine Revolution bevor. Das elek⸗ triſche Auge, mit einem Druckapparat ver⸗ bunden, kann auch für den Druck herangezogen werden. Die bisher komplizierte Drucktechnik von Blindenſchrift würde dadurch auf eine Art von Photomaton⸗Syſtem vereinfacht. Welche Ausmaße die neue Erfindung auf dem Gebiete der Blindenpflege annehmen wird, läßt ſich jetzt noch gar nicht ermeſſen. Bald werden in Amerika, das immer noch viel Geld für charitative Zwecke übrig hat, die erſten elet⸗ triſchen Augen in Form tragbarer Apparate auf den Markt kommen. Viele Hunderttauſende von Blinden in aller Welt erwarten dieſes Er⸗ eignis mit einer Spannung, der gegenüber alles verblaßt, was ſonſt die Menſchheit in fieber⸗ hafte Aufregung zu verſetzen pflegt. Wie ſoll man ſchenken? In keiner Zeit des Jahres ſpielt das Schenken, das Geben und Nehmen eine ſo große Rolle wie in der gegenwärtigen. Gott ſchenkte den Menſchen ſeinen Sohn. deshalb wollen ſie ſich gegenſeitig durch Gaben erfreuen. So teuer auch alles geworden iſt, das Schenken am Weihnachtsſeſte läßt ſich keiner nehmen. Der Gabe ſollte aber möglichſt ein perſönlicher Wert gegeben werden, indem man verſucht, die Eigenart des zu Beſchenkenden heraus⸗ Vorgeſetzten Vertrauen haben— ich bin Haſt du das kapiert?“ zufinden, ſeine innere Sehnſucht zu erfüllen. Aber nicht jeder findet die richtige Art zu ſchenken. Mancher überreicht ſeine Spende ſteif und geſchäftsmäßig, wie man ſich einer Pllicht entledigt, von keiner freundlichen Miene, keinem herzlichen Wort begleitet. Das ruft dann bei dem Empfänger den Eindruck hervor, als ſei das Geſchenk nicht gern gegeben worden. Auch verſchämten Armen ſoll man das Bittere des„Nehmenmüſſens“ durch die Art des Schenkens möglichſt erkeichtern. Der Spender betone da ganz beſonders, daß ex gern gibt und ſelbſt Freude daran hat, laſſe aber nie durchblicken, wie das leider nur zu oft ge⸗ ſchieht, daß er damit eine Wohltat oder gar eine Gnade erweiſt, das iſt immer verletzend und demütigend für den Beſchenkten. Wie das Schenken, ſo geſchieht auch das Annehmen und Danken nicht immer in der richtigen Weiſe und ruft zuweilen, Aerger ſtatt Freude hervor. Mancher weiß ſeine Empfindungen nicht zu zeigen; ſeine Dankes⸗ worte klingen kalt und förmlich. Ein anderer nimmt das Geſchenk als etwas Selbſtverſtänd⸗ liches hin und beachtet es kaum, wenn es ihm zu gering erſcheint oder ſonſt aus einem anderen Grunde nicht gefällt. Wie kränkend iſt ſolches Benehmen für den Spender, der Zeit, Geld und die Mühe des Ausſuchens ver⸗ wandte, um jemanden eine Freude zu bereiten. Oft liegt in einer kleinen Gabe ein großes Spfer der Liebe. Der Empfänger ſoll⸗ ſich an Risch e die ſie nicht wie v e, die ſie ni ſondern zum Braten beſtimmten. lionen Menſchen, deutſch 15 Millionen. 18. Jahrhundert jedoch ſprachen 9 Millionen engliſch. 20 5 unſeres Jahrhunderts ſprachen 125 Millionen engliſch und 90 Millionen deutſch. holz(Rotholz). Mülselahg denn ſie bezeichneten damit kleinere Das Wort„Backfisch“ N den Fiſchern zu ver⸗ e großen zum Kochen. * Im Niveau des Meeres übt die Luft auf einen Quadratmeter einen Druck von 10336 Kilo⸗ ramm aus. Sie hält einer Queckſilberſäule von rund 760 Millimetern das Gleichgewicht. Ein Liter reine Luft wiegt 1,293 Gramm. * Der Umſtand, daß wir auf der Erde keinen plötzlichen Uebergang vom Licht zur Finſternis haben, ſondern zwiſchen beiden eine Dämme⸗ rung, iſt darauf zurückzuführen, daß in der Luft kleine Staubteilchen enthalten ſind. Durch dieſe werden die Lichtſtrahlen zerſtreut, ſo daß es zum Beiſpiel bei uns erſt völlige Nacht wird, wenn die Sonne 18 Grad unter den Horizont page iſt. Darauf iſt es auch zurückzuführen, aß gewöhnliche Schatten nicht zur völligen Dunkelheit werden. Auf dem Monde dagegen, der von keiner Lufthülle umgeben iſt, ſind die Schatten völlig dunkel. * Engliſch ſprachen im 16. Jahrhundert 3 9 0 Millionen deutſch; zu Beginn * Braſilien verdankt ſeinen Namen dem Braſil⸗ Lawinenrätſel. Durch Hinzufügen eines Buchſtabens iſt aus den Buchſtaben des vorhergehenden Wortes ein neues zu bilden. . Vokal, Auerochs, Getränk, Gebäude, 5. Wind, Probe, ſtarke Winde, 8. Dom. Buüͤchſtabenrätſel. Nebenſtehende Buch⸗ ſtaben ſind nach dem gleichen Muſter derart zu ordnen, daß ſechs Wörter mit je ſechs Buchſtaben entſtehen, die 1. einen Fiſch. 2. einen Bergdurchſtich, 3. eine brandenburgiſche Stadt. 1 0 4. einen Gebirgszug in den Alpen, 5. einen männlichen Vornamen, 6. eine Jahreszen be⸗ zeichnen, und deren beide Diagonalreihen einen der vorzüglichſten deutſchen Meiſterſchaftsläufer nennen. 0 Zahlenrätſel. 8 deutſcher Dichter, Vereinigung Gewerbetreibender, Strom in Afrika, 5 Prieſter des Altertums, Säugetier, Untugend, 2 3 5 Afrikaner, deutſcher Maler, 5 Teil eines Baumes, 32 5 überragende Perſönlichkeit. Jede der Zahlen von 1 bis 9 entſpricht einem zu ſuchenden Buchſtaben. Nach den neben⸗ ſtehenden Bedeutungen zuſammengeſetzt, er⸗ geben die Anſangsbuchſtaben der Wörter. von oben nach unten geleſen, den Namen eines Heerführers und Politikers. A. Beſuchskarten⸗Nätſel. 1 * t — + 0 2 =S OOO 5 SO HSD S to HA e ο e Egon Himer Suhl Wo ſucht dieſer Herr Genefung? Auflöſung des„Lawinenrätſels“: 1 G R U M e F N N Nn S die Stelle des Spenders und dieſer wieder an die Stelle des Beſchenkten denken, ſo werden in den meiſten Fällen beide die rechte Art und die rechte Freude finden und den Segen des Schenkens an ſich verſpüren. 1 e f 2* ucht die doppelte Menge Wärme wie Feffland, 1900 ſich 05 10 beſtimmte Tem⸗ peratur zu erwärmen. Dieſer Tatſache ver⸗ danken die Monſunwinde Oſtaſiens ihre Ent⸗ ſtehung.. Die höchſten Waſſertemperaturen wurden im Roten Meer gemeſſen, höchſten Landtemperaturen betragen 78 Grad nämlich 34 Grad; die N * Auflöſung des „Buchſtabenrätſels“: Hubert Houben. * Auflöſung des„Zahlenrätſels“: erder, Innung, Niger, Druide, Eber, Neid, 1 01100 Abde, Rinde, Genie- Hindenburg. * Auflöſung des„Beſuchskarten⸗Rätſels“: (Wüſte). 1 „Erholungsheim.“ 21. bis 30. Lebensjahr, Wie alt kannſt Du werden? Hie ſoeben veröffentlichte Ausgabe 1932 des Statiſtiſchen Jahrbuches für das Deutſche Reich“ enthält ſehr intereſſante Angaben dar⸗ über, welches Alter die Menſchen in Deutſch⸗ land erreichen und woran ſie ſterben. So hatten J. B. von je 1000 männlichen Perſonen, die im Laufe eines Jahres ſtarben, nur 531 Perſonen ein Alter von mehr als 55 Jahren erreicht; die übrigen 469 Perſonen waren vor Erreichung des 55. Lebensfahres geſtorben! Intereſſant auch die Todesurſachen: Von den insgeſamt 360 776 männlichen Perſonen, deren. Tod im Laufe eines einzigen Jahres erfolgte, ſind nur 49 792 an„Lebensſchwäche“(über 60 Jahre alt) geſtorben, dagegen die übrigen 310 984 an einer von 24 verſchiedenen„Krank- beiten“ oder durch„gewaltſame Einwirkungen“ (Verkehrsunfall, Sturz uſw.). Mit anderen Worten: von 100 männlichen Perſonen ſterben 81 vorzeitig! Von den im Lauf eines Jahres verſtorbenen männlichen Perſonen ſtanden 22 462 erſt im 18 437 im 31. bis 40, Lebensjahr, 25011 im 41. bis 50. Lebens- jahr; und insgeſamt 171 548 waren verheiratet, d. h. es wurden durchſchnittlich jeden Tag des Jahres in Deutſchland 469 Ehe⸗ fraben zu Witwen! Angeſichts dieſer Zahlen wird es verſtändlich, daß in Deutſchland rund 15 Millionen Lebens- verſicherungs⸗Verträge in Kraft ſind. Denn kein Familienvater weiß ob er nicht auch zu den Hunderttauſenden gehören wird, die jedes Jahr vorzeitig ſterben; kein Mann weiß, ob er nicht auch aus der Vollkraft ſeines Lebens durch einen Anfall oder eine tückiſche Krankheit ſeiner Familie entriſſen wird, ſo daß ſeine Familie in Not und Abhängigkeit geraten würde, wenn ihr nicht durch die Lebensverſicherung ein Not- veennig bereitgeſtellt iſt. ee eee National- Theater Mannheim. Im Nationaltheater: Sonntag, 27. November, 14 Uhr: für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes, Abtlg. 28, 35, 60 bis 63, 69, 71 bis 73, 73 bis 78, 101 bis 102, 201 bis 237, 241 bis 292, 311 bis 331, 401 bis 406, 420, 429, 451 bis 452, 471 bis 492, 501 bis 321, 810, 815 bis 817, 901 bis 903, 909, B-Gruppe: Wetter veränderlich. Ko⸗ mödie von Eugen Gürſter.— 18.30 Uhr: Siegfried von Richard Wagner. Miete A 8, Sondermiete A 4. Montag, 28. November, 19.30 Uhr: Der Troubadour. Oper von Giuſeppe Verdi. Miete G 8, Sondermiete G 4. Dienstag, 29. November, 19.30 Uhr: Die Weber. Schauſpiel von Gerhart Haupt⸗ aun. Miete D 9. Mittwoch, 30. November, 19.30 Uhr: Zu Gerhart Hauptmanns 70. Geburtstag: Gaſt⸗ ſpiel des Deutſchen Theaters Berlin: Noſe Bernd. Schauſpiel von Gerhart Haupt⸗ wann mit Paula Weſſely in der Titelrolle. Donnerstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr: Faſparone. Operette von Carl Mil⸗ löcker. Miete B 9. [Freitag, 2. Dezember, 20 Uhr: Urauffüh⸗ kung: Die goldenen Schuhe. Oper von Tſchaikowſky. Miete E 9, Sondermiete E 4. Samstag, 3. Dezember, 19.30 Uhr: Der Zigeunerbaron. Operette von Johann Strauß. Miete H 10, Sondermiete H 5. — 23 Uhr(Nachtvorſtellung): Arauffüh⸗ rung: Die geliebte Stimme von J. Cooteau. Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 28. November, 20 Uhr: Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Abtg. 1 bis 15, 21 bis 35, 56 bis 80, 171 bis 192, 201 bis 220, 350 bis 355, 420 bis 430 und Gruppe S: Wetter veränder⸗ lich. Komödie von Eugen Gürſter. Neues aus aller Welt. Mitinhaber der Sektkellerei! Matthäus Müller lödlich verunglückt. Dr. Paul Müller Mitinhaber der Sekkkellerei Matth. Müller gus Eltville iſt in der vergangenen Nacht auf der Straße von Wiesbaden— Schierſtein nach Niederwalluf mit ſeinem Kraftwagen tödlich verunglückt. Aus bisher noch nicht völlig geklärter Urſache geriet der Wagen in den Straßengraben und über⸗ ſchlug ſich, wobei Dr. Müller herausgeſchleu⸗ dert wurde. Er iſt den ſchweren Verletzun⸗ gen alsbald erlegen. Die deutſche Not. In Herne(Weſtfalen) wurde durch eine Unterſuchung feſtgeſtellt, daß durch Feierſchichten und Arbeitszeitver⸗ kürzung das Einkommen der noch in Arbeit Stehenden ſo ſehr geſunken iſt, daß für Fa⸗ milien von 4—5 Perſonen für Nahrung und Kleidung kaum mehr durchſchnittlich 15 M. monatlich zur Verfügung ſtünden. Die Un⸗ terſuchung hat weiter ergeben, daß 1000— 1500 Kinder die Schule nicht beſuchten, weil es ihnen an Schuhen mangelt. Ein neues Segelſchulſchiffl. Für den Bau eines neuen Segelſchulſchiffes hat, wie aus Berlin gemeldet wird, der Chef der Ma⸗ rineleitung Angebote angefordert. Es ſteht feſt, daß das neue Schulſchiff nicht wieder den Namen„Niobe“ erhalten wird. Der Name des neuen Schiffes wird vom Reichs⸗ präſidenten beſtimmt und altem Brauch ent⸗ ſprechend beim Stapellauf bekannt gegeben. Heinrich Sklarz verhaftel. Nach monate⸗ langen umfangreichen Fahndungen iſt es der Staatsanwaltſchaft Berlin gelungen, den wegen großer Schwindeleien zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten verurteilten Kaufmann Heinrich Sklarz zu verhaften. Nollandung am Chauſſeerand. Am Rande der Landſtraße bei Hohenneudorf in der Nähe von Berlin mußte ein Flugzeug des Reichsberbandes der Flugzeuginduſtrie wegen Motordefektes notlanden. Die Ma⸗ ſchine, das Albatrosflugzeug„D 1705“, das zu Uebungszwecken von der Erprobungs— ſtelle in Staaken aufgeſtiegen war, wurde ſchwer beſchädigt. So wurden Tragflächen, Propeller und Fahrgeſtell beim Aufſetzen auf den unebenen Erdboden zertrümmert. Die Beſatzung des Flugzeuges blieb unver— ſetzt. Mit Kakao ködlich verbrühk. Ein zweijäh⸗ jiges Mädchen in Baſel erwiſchte in einem unbewachten Augenblick eine Kanne mit ko⸗ chend heißem Kakgo. Der Inhalt des um⸗ geſtürzten Gefäßes verbrühte das Mädchen in ſchrecklicher Weiſe derart, daß es nach kur⸗ zer Zeit an den Brandwunden ſtarb. Vor einer Amerikareiſe Piccards. Profeſ⸗ ſor Piccard teilte der belgiſchen Preſſe mit, daß er am 4. Januar nach den Vereinigten Staaten abreiſen werde, um dort Vorträge zu halten, und Mittel zu ſammeln, für einen Ballonaufſtieg in der Nähe des Nordpols, der in der Hudſonbai im Jahre 1934 ſtatt⸗ finden ſoll. Dort ſoll die Abweichung der Hö⸗ henſtrahlen durch den igagnetiſchen Pol un⸗ terſucht werben. Im Jahre 1933 werde in Belgien ein Aufſtieg ſtattfinden, um einen neuen Höhenrekord aufzuſtellen. Dee geplan⸗ ten Aufſtiege werden nicht durch Piccard ſelbſt, ſondern durch Ingenieur Coſyns aus— geführt werden. Aufhebung einer Jalſchmünzerfabrik. Die Polizei in Warſchau hat eine regelrechte Falſchmünzerfabrik ausgehoben, die bereits ſeit geraumer Zeit ganz Warſchau mit fal⸗ ſchen Ein⸗, Zwei⸗, Fünf⸗ und Zehn⸗Zloty⸗ ſtücken überſchwemmte. Ein Juwelier ver⸗ kaufte die Falſchſtücke an zahlreiche Kolpor⸗ teure. Von 170 feſtgenommenen Perſonen wurden 90 in Haft behalten. f Amokläufer erſticht ſechs Perſonen. Ein Philippino lief in den Straßen der Stadt Seattle(Staat Washington) Amok und ſtach eine große Anzahl von Paſſanten nie⸗ der. Insgeſamt wurden ſechs Perſonen ge⸗ tötet und mehr als zwölf verwundet, bevor der Raſende ergriffen und kampfunfähig ge⸗ macht werden konnte. lungen in Raten erlegt werden. Seltſame Ohrgehänge. Erdeſſer und Bluttrinker in Oſt⸗Afrika.— Frauen, die ſtärker als ihre Männer ſind. Ueber zwei Stämme in der engliſchen Ko⸗ lonie Kenya, bei denen man gelegentlich Frauen auf Abzahlung erſtehen kann, weiß der Bericht des engliſchen Rates für medizini⸗ ſche Forſchungen zu berichten. Die fachmänni⸗ ſchen Unterſuchungen wurden an zwei Stäm⸗ men ausgeführt: den Maſſai, die von Fleiſch, Milch und friſchem Blut leben, und den Alki⸗ kuyu, die ſich ausſchließlich von Getreide, rohen Wurzeln und etwas Obſt nähren. Die Frauen der Stämme beſtreiten ihre Ernährung aus grünen Blättern, und die eßbare Erde, die ſie daneben eſſen, iſt ſtark eiſenhaltig. Die Bedeu⸗ tung dieſer ſachmänniſchen Feſtſtellungen liegt in der Wirkung, welche die„eiſerne Nation“ auf die Geſundheit der Frauen ausübt. Man konnte dabei beobachten, daß die Frauen hin⸗ ſichtlich ihres Geſundheitszuſtandes und ihrer körperlichen Tüchtigkeit den Männern über⸗ legen und vor allem gegen Lungenerkrankun⸗ gen immun waren. Die fleiſch⸗, blut⸗ und milcheſſenden Maſſai ſind im Durchſchnitt 12 Zentimeter größer und 23 Pfund ſchwerer als die Akikuyn und haben dabei eine dop⸗ pelt ſo ſtarke Muskelkraft. Im Durchſchnitt ind die Männer des Akikuyuſtammes an Größe und Kraft den Frauen der Maſſai gleich. Auf die an einen Häuptling gerichtete Frage, warum die Männer ſeines Stammes gicht dem Beiſpiel ihrer Frauen folgten, und grüne Blätter aßen, erwiderte er, daß„ſolche Nahrung ſie verhindern würde, die Schnell- füßigkeit aufzubringen, um bei einer im Kampf mit den Maſſai erlittenen Niederlage ihr Heil in der Flucht zu finden“. Die Frauen der Akikuyu verrichten alle Arbeit und ſind im⸗ ſtande, eine Laſt von hundert Pfund zu ſchlep⸗ den, während die Männer nur 60 Pfund zu tragen vermögen. Selbſt die heiratsluſtigen Mädchen müſſen dem Vater um einen hohen Preis, der in Ziegen oder Rindern zu erlegen iſt, abgekauft werden, doch können dieſe Zah⸗ Man gib! als Anzahlung eine Ziege und nach gewiſſe; Zeit eine zweite. Die Frauen befolgen eine merkwürdige Methode, ihre rieſigen Ohrläpp. chen zu ſchmücken. In die Läppchen werden zu dieſem Zweck große Löcher gebohrt, in di⸗ man oſt große— Whiskyflaſchen hängt, die als vielbegehrter Ohrenſchmuck gelten. London, 26. November. Die chineſiſche Geſandtſchaft ver⸗ öffentlicht einen Bericht, daß nach einer Draht⸗ meldung aus Nanking japaniſche Truppen öſt⸗ lich von Mukden 2700 Bauern einſchließlich Frauen und Kindern wegen angeblicher Anterſtützung der chineſiſchen Freiſchärler mit Maſchi⸗ nengewehrfeuer niedergeſchoſſen und drei Dörfer dem Erdboden gleichgemacht hätten. Nur 130 Perſonen eien mit dem Leben davongekommen. Nach dem Bericht eines Flüchtlings, hätten die Japaner die Bauern aufgefordert, ſich auf freiem Felde zu verſammeln, um einer Unterſuchung wegen angeblicher heimlicher Zuſammenarbeit mit den Freiſchärlern unterzogen zu werden. Statt einer Anterſuchung hätten ſie den Bauern befohlen niederzuknieen und dann das Maſchinengewehrfeuer eröffnet. Die Leichen und Häuſer ſeien verbrannt und die Ernte koreaniſchen Gütlern zur Verfügung geſtellt worden. China will nicht mik Japan verhandeln. Nanking, 26. Nov. Die chineſiſche Regierung gibt bekannt, daß der Vorſchlag, durch direkte Verhand— lungen zwiſchen China und Japan eine Lö— ſung des Mandſchureikonfliktes herbeizu⸗ führen, für China völlig un annehmbar ſei. Sportuorſchan. Brandenburg— Weſtdeutſchland.— Italien — Ungarn.— Großkämpfe im Süden. Das Hauptintereſſe des kommenden Wochen⸗ endes gilt faſt ausſchließlich dem Fußballſport, der eine Reihe von Großkämpfen bringt. Da wäre zunächſt der Fußball⸗Länderkampf Ita⸗ lien— Ungarn zu nennen, dann das Reprä⸗ 1 ſentativtrefſen Brandenburg— Weſtdeutſch⸗ land. Im Süden gibt es in Nürnberg, Mün⸗ chen und Frankfurt wichtige Lokaltreffen der führenden Mannſchaften, bei denen vielleicht ſchon der erſte Gruppenmeiſter ermittelt wer⸗ den kann. In den übrigen Sportarten iſt es dagegen ziemlich ruhig, das heißt, es fehlen Ereigniſſe von überragender Bedeutung. Hier wären nur der Tennis⸗Länderkampf der Be⸗ rufsſpieler von Deutſchland und USA. zu nennen, einige Kunſtturnbegegnungen, Eis⸗ hockeyſpiele und Pferderennen zu Strausberg und Horſt⸗Emſcher. Brandenburg— Weſtdeutſchland. Das Freundſchaftstreffen der Repräſentativ⸗ mannſchaften von Brandenburg und Weſt⸗ deutſchland iſt mit Rückſicht auf den Düſſeldor⸗ fer Länderkampf gegen Holland um acht Tage vorverlegt worden. Beide Verbände— ſo vor allem auch der Weſten— haben ihre ſtärkſten Vertretungen aufgeboten. Der Ber⸗ liner Kampf wird aber auch wertvolle Fin⸗ gerzeige für die Nominierung der deutſchen Länderelf gegen Holland geben. Im Zeichen großer Lokaltreffen. Die ſüddeutſche Bezirksliga hat am kommen⸗ den Sonntag wieder ein recht umfangreiches Programm aufzuweiſen, aus dem einige „Schlager“ beſondere Erwähnung verdienen. Mit einem Maſſenbeſuch iſt vor allem bei den großen Lokaltreffen in Nürnberg, München und Frankfurt zu rechnen. Der 1. FC. Nürn⸗ berg kann bereits am Sonntag Gruppen⸗ meiſter werden. Die Bayern ſind gleichfalls dicht vor dem Ziel, während in Frankfurt für die Eintracht ziemlich viel auf dem Spiel ſteht. Von den übrigen Kämpfen verdienen vor allem noch die Begegnungen VfR. Mann⸗ heim— Phönir Ludwigshafen und FSV. Mainz 05— Alemannia-Olympia Worms Erwähnung. Aus verſchiedenen Sportlagern. Aus dem übrigen Programm ragen nur wenige Ereigniſſe hervor. Im Handball und Rugby gibt es die üblichen Punktekämpfe, im Hockey wieder zahlreiche Freundſchaftstref⸗ fen. Im Tennis treffen ſich Deutſchlands und Amerikas Berufsſpieler in Berlin, nachdem die Tſchechen an dem Dreiländerkampf nicht teil⸗ nehmen. In Zürich kommen die ſchweizeri⸗ ſchen Hallenmeiſterſchaften zum Abſchluß. Im Turnen gibt es zwei größere Veran⸗ ſtaltungen. In Worms treffen ſich die Kunſt⸗ turnriegen der heſſiſchen Gaue, außerdem fin⸗ det in Köln ein Städtekampf Köln— Bre⸗ men— Amſterdam— Groningen ſtatt. Bei den Schwimmern wäre nur das Götz⸗ ſchwimmen der DT. zu nennen. Von den zahl⸗ reichen Boxkämpfen intereſſiert vor allem det Kampfabend in Frankfurt, wo am Samstag Neuſel in den Ring gehen wird. Groß iſt die Zahl der radſportlichen Ver⸗ anſtaltungen. In Süddeutſchland wartet Stuttgart mit einem guten Programm auf. Bliebe noch die Reiſe des Berliner Schlitt⸗ ſchuhklubs nach Paris zu erwähnen, ſowie die Pferderennen zu Strausberg und Horſt-Em⸗ bilde die den Abſchluß der deutſchen Turfſaiſon ilden. Wiſſen Sie das? Ein Hühnerei wiegt je nach ſeiner Größe 30 bis 70, im Durchſchnitt 50 Gramm, davon kommen auf das Weiße(Klar) 30, auf das Gelbe(Dotter) 15 und auf die Eiſchale 8 Gramm. In Wien ſind nach der amtlichen Stati— ſtik im letzten Jahre 48 000 Pferde zu Pfer⸗ defleiſch verarbeitet worden, das von der Be— völkerung gekauft wurde. Aus Heſſen und Naſſau. Vor 50 Jahren. Vor 50 Jahren war das Rheingebiet bei Mainz durch Hochwaſſer bedroht. In den Tagen vom 25. November bis zum 1. Dezem⸗ bes waren ſowohl die unteren Teile der Stadt Mainz, als auch das gegenüberliegende Kaſtel, i ganze Mainſpitze, die Strecke bis Nier⸗ ten, die Mainlinie, dort beſonders Bürgel, bichſtäblich überſchwemmt. Eine Reihe von Dahmen brach ein, durch Einſturz von Häu⸗ ein wurden viele Menſchen obdachlos. In Bodenheim ſtürzten allein 24 Häuſer ein, in Nackenheim 20. Viele Menſchen retteten vor denn Hochwaſſer nur das nackte Leben. Auch Offenbach war vom Waſſer ſchwer heimge⸗ ſucht. Ueberall wurden Notbrücken und Stege angelegt, die Verbindung wurde in Nachen aufrecht erhalten, die Bahnlinien nach Worms, Frankfurt, Bingen und Alzey waren ſtillge⸗ bal. Die ſchlimmſte Gefahr war nach dem J. Dezember vorüber, dem Tag, als das Waſſer um erſten Male wieder zurückging. Obeemeiſtertag der Friſeure von Heſſen und Naſſau. f Ftantfurt a. M., 26. Noy. Auf einer Oberntefſtertagung der heſſiſchen und naſſau⸗ . iſchen Friſeurinnungen in Frantfurt, wurden Maßnahmen beraten, um die Notlage im Fri⸗ ſeurhandwerk zu beheben. An die Berichte der Obermeiſter ſchloß ſich eine Ausſprache, worauf eine Entſchließung angenommen wur⸗ de. Darin wird verlangt: Aufhebung der für das Friſeurgewerbe einſeitig erlaſſenen Not⸗ verordnungen, Schutz und Förderung des Handwerks gemäß der Verfaſſung, Entlaſtung von einſeitig auferlegten Steuern und Ab⸗ gaben, Senkung der ſozialen Laſten, Aufhe⸗ bung der Hauszinsſteuer und damit Senkung der Mieten, Zwangsvollſtreckungsſchutz auch für das Handwerk, Einführung der Handwer⸗ lerkarte, größeres Verſtändnis der unteren Verwaltungsbehörden gegenüber dem Hand⸗ werk, Wiederherſtellung der den Innungen zu⸗ ſtehenden geſetzlichen Rechte. Keine Verlegung des Hauptzollamtes Gießen. Darmſtadt, 26. Nov. Amtlich wird mit⸗ geteilt: Auf die mündlichen und ſchriftlichen Vorſtellungen der heſſiſchen Regierung beim Reichsfinanzminiſterium hat dieſes nunmehr ausdrücklich erklärt, daß eine Aufhebung des Hauptzollamtes Gießen und ſeine Verlegung nach Marburg vom RNeichsfinanzminiſterium nicht beabſichtigt ſei und daß bei ihm eine derartige Abſicht bisher auch nicht beſtanden babe. Gießen, 26. Nov. Die dem Genoſſenſchafts⸗ verband Darmſtadt angeſchloſſenen ländlichen Kreditgenoſſenſchaften hielten hier eine Ta⸗ gung ab. Nach einem Vortrag des Steuer⸗ ſachverſtändigen des Verbandes, Dr. Mül⸗ ler, über die Veranlagung zur Gewerbeſteuer wurde allſeitig zum Ausdruck gebracht, daß eine nachträgliche Veranlagung der Geſchäfts⸗ guthaben zur Gewerbeſteuer untragbar ſei. In einer Entſchließung wurde gegen dieſen Plan proteſtiert und an den Verband heſſi⸗ ſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften das Erſuchen gerichtet, bei den maßgeblichen Stel⸗ len dahin zu wirken, daß die nachträgliche Anforderung rückgängig gemacht wird. Auf⸗ gabe des Verbandes müſſe es ſein, eine Ab⸗ änderung des heſſiſchen Gewerbeſteuergeſetzes herbeizuführen. Auch in Heſſen müßten die Geſchäftsguthaben der Genoſſenſchaften als ab⸗ Zug sfähige Schulden gelten. 8* ** Frankfurt a. M., 26. Nov.(Leicht⸗ ſinn eines Radfahrers führt zum Tode). Die Unſitte der Radfahrer, ſich an Wagen zu hängen und ziehen zu laſſen, hat wieder ein Todesopfer gefordert. In der Ha⸗ nauer Landſtraße hatte ſich ein Radfahrer an ein Laſtauto gehängt und blieb plötzlich in den Straßenbahnſchienen ſtecken. — 8——— VDarmſtadt, 26. Nov.(Verhaftung von 11 Kommuniſten.) In Heppenheim an der Bergſtraße wurden, wie das amtliche Organ meldet, 11 Angehörige der KPD. und des Kampfbundes gegen den Faſchismus feſtge⸗ nommen, weil ſie im Verdacht ſtanden, ſich am 6. November 1932 in Heppenheim öf⸗ fentlich zuſammengerottet und mit vereinten Kräften Polizeibeamte während der rechtmäßi⸗ gen Ausübung des Dienſtes bedroht und ange⸗ griffen zu haben. Darmſtadt, 26. Nov.(Brand in einem Darmſtädter Theater). Im Großen Haus war durch Kurzſchluß der zum Schnür⸗ boden führende Vorhang in Brand geraten. Das Feuer, das ſofort von dem Perſonal be⸗ merkt wurde, konnte durch Inbetriebſetzung der Berieſelungsanlage alsbald gelöſcht wer⸗ den, ſo daß die Feuerwehr nicht mehr einzu⸗ greifen brauchte. Offenbach a. M., 26. Nov.(Weibliche Schnelljuſtiz.) Ein älteres Dienſtmädchen, das gerade aus dem Kino kam, wurde in der Rathenauſtraße von einem 18jährigen Bur⸗ ſchen verfolgt. Als ſie an einem Invaliden vorbeikam, nahm ſie dieſem den Stock aus der Hand und verprügelte damit den Jüng⸗ ling dermaßen, daß er mit erheblichen Verlet⸗ zungen den Rückzug antrat. Von Wilhelmine Baltinester Wenn der junge Zahn⸗ arzt Doktor Klaus von ſeiner ermüdenden Ar⸗ beit aufſah und ſein Blick die Fenſter des gegen— überliegenden Hauſes ſtreifte, geſchah es nicht ſelten, daß an einem der Fenſter ein reizen⸗ der Mädchenkopf ſichtbar wurde, deſſen zarte Schönheit die graue Häuſerfront wunder⸗ voll leuchtend belebte. Und es ſügte ſich, daß Doktor Klaus ſehr oft das Bedürfnis verſpürte, von ſeiner Arbeit auf⸗ zublicken und die Fenſter des Hauſes zu betrachten. Immer häufiger dachte er an den entzückenden Mädchenkopf dort drüben, der bald in Profilanſicht über ein Buch oder eine Handarbeit gebeugt, bald mit ſinnenden Augen auf die Straße blickend zu ſehen war. Und ſo oft er hinüberblickte, ſeufzte er brunnentief, daß ſeine Aſſiſtentin ihn verwundert anſah. Wenn die großen Augenſterne der Schönen von gegenüber voll auf ſein Fenſter gerichtet waren, konnte es paſſieren, daß Doktor Klaus ſeinen Patienten vergaß und die Hand mit dem ge⸗ fürchteten Inſtrument ſinken ließ, um das holde Mädchen⸗ wunder anzuſtaunen. So waren etliche Monate vergangen. Und eines Tages war eitel Sonnenſchein im Ordinationszimmer des Doktors Klaus. Die Schöne von gegenüber ſtand vor ihm. Sie klagte mit ſänftlicher Stimme über Zahnſchmerzen und Doktor Klaus hörte mit ſolcher Rührung zu, wie er nie Patienten⸗ wehklagen anhörte. Dabei pochte ſein Herz in freudiger Er⸗ regung, In der Nähe war ſie noch ſchöner, der zarte Pfirſich⸗ teint ihrer jugendfriſchen Wangen und das tiefe Korallenrot ihrer Lippen bezauberten den jungen Arzt. Und dann kon⸗ ſtatierte er, daß ihre reizenden Mäuſezähnchen eigentlich nicht ſchadhaft feien. Aber— jener tückiſche Backenzahn, rechts oben, konnte möglicherweiſe unter ſeiner Wurzel erkrankt ſein. Deshalb ſtellte es ſich als unumgänglich notwendig heraus, 800 ſie baldigſt wiederkomme, denn ſo ein angegriffener Zahn.. Dabei war der beſagte Backenzahn ganz unſchuldig und heil, angegriffen war lediglich das liebeentbrannte Herz des Doktors Klaus. Er trug ihren Namen in das große Buch ein, das auf ſeinem Schreibtiſch lag und ein Regiſter aller Leute enthielt, die unter ſeiner Hand gelitten und geächzt hatten. Monika Hederſeh... Wie das klang! Monika! Patienten und Aſſiſtentin wunderten ſich an dieſem Tage über die Zerſtreutheit des Arztes. Als Fräulein Monika Hederſeh nach wenigen Tagen zur feſtgeſetzten Zeit kam, ſchickte Doktor Klaus ſeine Aſſiſtentin ins ſprühendes Parfüm erfüllte den weißen, nüchternen Ordina⸗ tlonsraum. Wie Frühlingshauch klang ihre Stimme, als ſie fragte:„Wird es ſehr weh tun, Herr Doktor?“ Er ſehnte ſich in dieſem Augenblick weit fort, wünſchte, an Monikas Seite, Arm in Arm mit ihr, blühende Gärten zu durchwandern. Und aus dieſer poetiſchen Stimmung heraus ſagte er zärtlich und ganz nahe bei ihr:„Es wird durchaus nicht weh tun, Monika...“ Sie ſenkte den Blick und im nächſten Augenblick küßte er ſie. Sie vergaßen dabei ihre Umgebung, die im Nebenzimmer wartenden Patienten, die Aſſiſtentin, die möglicherweiſe wieder eintreten konnte.. Selbſt die Fenſter des gegenüber⸗ liegenden Hauſes vergaßen die beiden in der Seligkeit des erſten Kuſſes Dann ging Monika. Wie im Traum hantierte Doktor Klaus an dieſem Nach⸗ mittag. Immerfort ſah er Monikas leuchtendes Antlitz vor ſich, fühlte den warmen Duft ihrer braunen Locken. Der letzte Patient war ein brummiger, alter Herr. Mit kurzem Gruß betrat er das Ordinationszimmer. Als ihn der Arzt aufforderte, Platz zu nehmen, fragte er leiſe:„Sagen Sie mal, Herr Doktor, küſſen Sie alle Patienten?“ Doktor Klaus ſah ihn entgeiſtert an. In diskret ge⸗ dämpftem Ton ſprach der alte Herr weiter:„Eigentlich geht mich das ja weiter nichts an, aber meiner Tochter Monika habe ich dieſe Art von Behandlung verboten!“ „Sie— ſind der— Vater?“ fragte der Arzt verdutzt. „Ja“, war die eiſige Antwort. „Aber— woher wiſſen Sie?“ Der alte Herr legte ihm die Hand auf die Schulter.„Junger Mann, man küßt nicht hinter unverhängten Fenſtern! Ich ſtand juſt gegenüber am Fenſter meines Zimmers und beob⸗ achtete dieſe merkwürdige zahnärztliche Behandlung!“ Doktor Klaus hielt beide Hände des Alten feſt. Sie mir Ihre Tochter zur Frau, eindringlich. Monikas Vater brummte etwas von:„Tut, was ihr wollt!“ und verließ das Ordinationszimmer. Doktor Klaus beſann ſich nicht lange. Er ſtreifte den weißen Mantel ab, griff nach ſeinem Hut und eilte fort. Dann ſtand er atemlos vor Monika. Sie waren nahe daran, einander zu küſſen, als Monikas Vater dazwiſchenfuhr. „Halt!“ rief er mit Donnerſtimme.„Erſt gebeichtet! Wie ſteht es mit dem Backenzahn?“ Doktor Klaus und Monika lachten. „Ach ſo!“ rief der Alte.„Da muß ich alſo wohl meine Einwilligung geben, ſonſt zieht mir der verliebte Doktor am Ende noch alle Zähne aus dem Mäulchen meiner Tochter... Alſo, ich gebe euch meinen Segen, Kinder!“ b„Geben Herr Hederſeh“, bat er Nebenzimmer, um ein zunaufſchiebbar dringendes“ Telephon⸗ geſpräch zu erledigen. Als die Tür hinter ihr zufiel, hantierte Doktor Klaus nervös mit ſeinen Inſtrumenten. Monikas Darauf hatten ſie nur gewartet, und dann ging der Alte aus dem Zimmer. Er behauptete, er könne das Geräuſch von Küſſen nicht vertragen. — ö——. Skizze von Grete Maſſeé. Sie waren mit den allerbeſten Abſichten gereiſt. Beide hatten das ehrliche Bemühen, die verfahrene Ehe doch noch aufs rechte Geleiſe zu ſchieben und die geplante Scheidung zu verhindern. Sie taten, was menſchenmöglich iſt, um das Kriſtallglas ihrer Liebe, das einen ſo böſen Sprung bekommen hatte, daß es nahe am Zerbrechen war, doch noch heil zu bewahren. Die Verwandten in der Stadt, die Pogwiſchs und die Sandtens, konnten nicht daran zweifeln, daß ſie noch einmal verſucht hatten, die Scheidung zu vermeiden. Aber ihre guten Vorſätze wurden ſchon kurz nach Antreten der Bahnfahrt vereitelt. Run— da Werner nicht mehr den größten Teil des Tages durch den Beruf von Sidonie getrennt war und Sidonie nicht mehr viele Stunden der Einſamkeit halte, ſchien erſt klar zum Ausdruck zu kommen, wie unver⸗ einbar ihre Charaktere und Temperamente waren. Dieſe Erkenntnis verſchärfte ſich nur in den Wochen der Sommerfriſche. Die Bitterkeit auf beiden Seiten ſtieg, die müh⸗ ſam behauptete Duldung ſchwand dahin. Gereiztheit trat immer ſchärfer zutage, und auf dem Waldausflug, den beide am Morgen unternommen hatten, kam der Zorn zum Aus⸗ bruch. Keiner verſchonte den anderen mit Vorwürfen, und der Schluß der erregten Debatten, die das Blut der Empörung in die ſchmalen Wangen der jungen Frau getrieben hatten, während Werner ſein ſarkaſtiſches, boshaftes Lächeln zeigte, zeitigte das Reſultat, daß ſich die beiden Menſchen, die ſich vor drei Jahren aus überſchwenglicher Liebe geheiratet, nun end⸗ gültig trennen wollten. Um dieſes Reſultat im Augenblick recht greif⸗ und fühlbar zu machen, entſchloſſen ſie ſich, die Trennung ſofort ſym“oliſch durchzuführen und nicht gemeinſam, wie ſie gekommen, ins Hotel zurückzukehren, ſondern ſich geſonderten eges durch den Wald dahin zu begeben. Derjenige, der zuerſt im Hotel ankam, ſollte ſeine Koffer packen und abreiſen. Werner ſchien es nicht eilig damit zu haben, dieſer Ab⸗ reiſende zu ſein, denn er ſetzte ſich gemächlich auf einen Baum⸗ ſtamm nieder, zündete ſich eine Zigarette an und ließ ihre kunſtvollen Rauchringe in der Luft zergehen. Sidonie aber ſtürzte erbittert davon, geradeaus, ohne ſich umzuſehen, entſchloſſen. ſpäteſtens in einer Stunde mit ihrem Koffer am Bahnhof zu ſein und abzufahren. Während dieſer erregten e eee hatten beide nicht bemerkt, daß ſich der Himmel über ihnen verfinſterte. Er war ſtrahlend blau Arge mit hingehauchten weißen Wolken⸗ zügen, als ſie am Morgen das Hotel verlaſſen. Nun wax er dunkelgrau. Am Horizont türmten ſich e Wolkengebirge. In kurzen Abſtänden zuckten 1156 1 1 wie funtelnde Schwerter aus dem düſteren Mantel der Wolken hervor. Sidonie ſtrebte haſtig vorwärts. Aber trotz ihres raſchen Schrittes erreichte ſie nicht den Ausgang des Waldes. Es kam ihr ſogar vor, als geriete ſie immer tiefer hinein in die Wildnis— als hätte ſie ſich verirrt. Sie ging ein Stück des Weges zurück, ſtand am Scheidewege und ſah einen Pſad abgezweigt nach rechts und einen nach links. Unſchlüſſig ſtand ſie da, ratlos, welchen ſie wählen ſollte. Da peitſchten plötzlich erbſengroße Hagelkörner auf ihren zarten, unbeſchützten Nacken nieder. Donnergegroll, anzuhören wie das Gebrüll rieſiger Urwelttiere, erhob ſich über ihrem Haupt, und ein Sturm ſetzte ein, der ihr das Atmen erſchwerte und ihr Sand in die Augen trieb. Verzweifelt lief ſie den linken Weg hinab. Die Nacht um ſie her verfinſterte ſich. Der Hagel hörte auf, aber der Sturm wurde ſo heftig, daß er wie mit Keulen auf die Schultern der Frau niederzuſchlagen ſchien. Ueber ihr am Himmel das dia⸗ mantene Blitzen des Gewitters, um ſich brechende Baumäſte, Dunkelheit und Baumwildnis, durch die ſie wie erblindeten Auges hindurchtappte, ohne Hoffnung, je herauszufinden aus dieſem grauenvollen Zauberwald. Und wie ſie dahinirrte— über ſich in den Lüften den hölliſchen Singſang aller Sturmelemente—, ſtolperte ihr Fuß über ein Hindernis. Sie ſtürzte und fühlte zu ihrem Entſetzen unter ihrer einen Hand einen Baumſtamm, unter ihrer anderen ein Geſicht, von dem das Blut zu rinnen ſchien— wenigſtens Flüſſigkeit. Sie raffte ſich auf, erkannte im Blitzeszucken, daß unter einem ſturmentwurzelten, geſtürzten Baum ein Menſch lag, neigte ſich zu dem Verunglückten herab und ſchrie entſetzt auf. Der Menſch, der unter dem geſtürzten Baum lag und dem das Blut von der Stirn rann, war Werner, ihr Gatte. Vor einer Stunde hatten ſie ſich getrennt, entſchloſſen, ſich niemals wieder zu ſprechen und das Leben des einen von dem Leben des anderen zu ſcheiden. Nun trieb ſie der Sturm zu⸗ ſammen auf dasſelbe Fleckchen Erde, trieb ſie aufeinander zu, daß ſie ſich nicht entrinnen konnten, und leuchtete ihnen mit der grellen Fackel ſeiner Blitze. Sidonie begann, den Baumſtamm von dem Verletzten ſort⸗ zuſchieben. Es war ein ſchweres Werk und wäre ihr in normaler Verſaſſung kaun gelungen. Aber die Verzweiflung gab ihr Rieſenkräfte, und wollten dieſe Kräfte verſagen, genügte ihr ein Blick auf das blaſſe, ſchmerzverzogene Geſicht des Mannes, den ſie einmal geliebt hatte. Als es nach einem Zeitraum, für den ihr der Begriff fehlte, ihr gelungen war, ſank ſie halb ohnmächtig neben dem Ge⸗ ſtürzten nieder. Sie kam zur Beſinnung, da ſie fühlte, daß eine Hand tröſtend über ihre Wange ſtrich. Sie ſetzte ſich, nahm das Haupt des Verletzten in ihren Schoß, daß es weicher ruhe, riß ein Taſchentuch in Streifen und verſuchte, um die Wunde, aus der das Blut ſickerte, einen Verband zu beſeſtigen. Die Nacht kam. 101 Ohne Erbarmen mit den beiden zitternden, hilfloſen Men⸗ ſchen im Wald, gingen Sturm und Nacht an ihren armen Augen vorüber. Sie hatten Hand in Hand gelegt. Sie ſprachen kein Wort; aber beide wußten, daß in dieſer ſchrecklichen Nacht die Fänge des Irrſinns nach ihren Hirnen gegriffen hätten, wenn nicht einer die tröſtende Hand des anderen gehalten, wenn einer nicht ven Herzſchlag und die Liebe des anderen geſpürt hätte. 5 Der Sturm legte ſich. Die Nacht ſchwand. Fern zwiſchen dem aendern e das rötliche Licht des neuen Tages zu lächeln. Der Wald erwachte. Vogelſtimmen klangen auf, 9 1 trochen an den Rinden der Stämme, und plötzlich hing zwischen den Bäumen der Morgen ſo ſelig blau, als wäre nie ein urm geweſen. fühlte ſie ihre Finger benetzt mit einer feuchten, kleberigen Nach mehreren Stunden fanden Holzfäller die Erſchöpften, noch immer Hand in Hand Auf einer impropiſierten. Bahre trugen die Männer den Verwundeten. Neben der Bahre ging die junge Frau, und beiden war es, als ſie ſo den Wald durch⸗ zogen, die ſchöne blaue Kuppel des Himmels über ſich, um⸗ ſponnen vom Weben der Natur, erſt heute— nach dieſer Nacht des ſchrecklichen Sturms—, als fände, geſegnei von unſichtbaren Händen, die Trauung und wahre Vereinigung ihrer Herzen ſtatt. Von Peter Prior. Jimmy Ward, ein Dreikäſehoch von zehn Jahren, der nie eine Stunde Schule beſucht hatte, der ſtahl wie ein Rabe und ſonſt mit Streichhölzern handelte oder bettelte, hatte trotzdem nur einen Feind; das war der Policeman Jack Miller von der 157. Station. Jimmy Ward konnte man eigentlich bedauern. Von ſeinem Vater hieß es— niemand wußte es genau—, er ſei in Sing⸗ Sing geſtorben; ſeine Mutter liebte den Whisky über alles und ſtarb am Delirium. Als Jimmy Ward eines ſchönen Tages vom Betteln nach Hauſe kam, war die Mutter ot. Aber Jimmy Ward war damals kaum neun Jahre alt, ſchon klug. Er drückte der Mutter die kalte Hand kaufte bei der alten Negerin Marianne einen ſchönen Blumenſtrauß, legte ihn der toten Mutter auf die Bruſt, ſchnürte ſeine paax Lumpen in ein Bündel und machte ſich ſelbſtändig. Er ſchlief bald da. bald dort, im Sommer zumeiſt im Zentralpark, im Winter in Aſylen, und hatte immer ein bißchen Geld in der Taſche und träumte, einmal ein Geſchäftsmann zu werden, mindeſtens ſo wie Wanamakers, oder ein großer— Einbrecher! Aber er ſtahl wie ein Rabe und deswegen konnte ihn der Poliziſt Jatt Miller, ſonſt ein Kinderfreund, nicht leiden. Drei⸗ mal war ihm der Bengel, den er zu gern ins Arbeitshaus oder Erziehungshaus gebracht hätte, ſchon ausgeriſſen und zumeiſt in Situationen, die die vielen Zuſchauer höchlichſt beluſtigten. Jimmy war nicht zu faſſen. Eines Nachts aber, im ſtrömenden Regen, erwiſchte Jack Miller den Jimmy doch, als er gerade von einem Zeftungs⸗ ſtand einen halben Dollar kunſtgerecht wegſtibitzte.„Mein kleiner Junge!“ ſagte Jack Miller zu Jimmy.„Nun gehen wir auf die Wache und von dort zum ehrenwerten Richter Strongfield, und dieſer nette Mann wird dich ſchon unter⸗ bringen dort, wo du viel zu eſſen, aber auch, wenn du nicht gut tuſt, ſehr viel Prügel bekommſt. Solche Burſchen wie dich können wir in den Streets nicht brauchen.“ Und hielt Jimmp ſeſt am Arme, ſo feſt. daß dieſer nicht ausreißen konnte und laut weinend mitlief. Aber als die beiden an der Ecke der 75. Straße und der 3. Avenue angekommen waren, da kam ein bleiches Weib hinter ihnen hergehaſtet.„Hallo! Meine Frau!“ rief Jack, der Poliziſt.„Was iſt los?“ Der Junge, Jacki, der Junge! Er liegt im Fieber und bekommt keine Luft. Er ſtirbt, ſag' ich dir!“ „Verdammt!“ rief Jack Miller, und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Sein einziges Kind! Aber hier haite er Jimmy am Wickel, und den durfte er nicht loslaſſen.„Du kommſt mit!“ ſchrie er den Jungen an, der bald ihn, bald die Frau mit offenen Augen anſtarrte. Und ſie liefen alle drei im Trab nach der Wohnung des Poliziſten, wo in der Schlafſtube der zehnjährige Junge Millers, Fred, im Bette lag und ſtöhnte. „Schnell zum Arzt!“ rief Jack, der Poliziſt, und ſetzte ſich neben ſein Kind. In der Rechten hielt er die ſiebernde Hand ſeines Kindes, mit der Linken hielt er die Hand Jimmys umklammert, der mit der freien Hand eine Brotkruſte aus der Taſche holte und ſein Abendbrot ſpeiſte. Aber nach einer Viertelſtunde kam die Frau atemlos zurück; ſie hatte keinen Arzt gefunden. „Laßt mich gehen!“ rief der kleine Gefangene.„Ich hol' Euch einen feinen deutſchen Arzt, der hat mich ſchon umſonſt kuriert, als ich mir einen Finger verſtauchte.“ „Wohl beim Stehlen?“ knurrte Miller. Aber die Frau ſagte:„Laß ihn gehen!“ Und Jack ließ Jimmy laufen und bat ihn, einen Arzt herbeizuholen, aber wenn er ein ehrlicher Spitzbube ſei, wiederzukommen. g Und Jimmy wußte Beſcheid. Drei Straßen weiter wohnte Mr. Meier, der ſtudierte immer nachts noch bis ein und zwei Uhr über dicken Büchern. Der wird kommen. Und er ſchellte bei Meiers an, daß es durch die ganze Straße tönte.„Was ift os?“ ſchrie Meier beim Fenſter heraus.„Krankes Kind, Miſter!“ flehte Jimmy.„Seid ſo gut und kommt mit. Hſer ein halber Dollar extra.“ Und Jimmy hielt dem Arzt ſeinen gemauſten halben Dollar hinauf. Und Meier ging mit Jimmy zu Millers, wo mittlerweile Jack, der Poliziſt, ebenfalls von einem erfolgloſen Gang nach einem Arzt zurückgekehrt war. Aber Jimmy ging mi: hinauf, riß nicht aus, wie Jack vermutet hatte. Es war zu ſpät geweſen. Frühmorgens, als die Sonne blutrot über dem River aufging, ſtarb das Kind des Poliziſten an Diphtheritis. Der große, ſtarke Poliziſt war hilflos wie ein Kind, und die Frau weinte und ſchrie ſortwährend. Da lief Jimmy, der Gefangene, dorthin und dahin, ja, er machte ein wenig Eſſen zurecht, er trug ſelbſt den kleinen Sarg mit, als ſie ihn brachten, und der kleine Junge des Poliziſten verſchwand unter den 1 1 die Jimmy heranſchaffte und die er alle geſtohlen hatte. „Lauf zu!“ ſagte nach dem Begräbnis Jack Miller zu Jimmy.„Und hier haſt du fünf Dollar.“ Aber Jimmy nahm die fünf Dollar nicht! Eines Tages aber ſing Jack der Poliziſt den Jimmy wieder und fragte ihn:„Willſt du bei uns bleiben?'s iſt verdamm: ſtill bei uns geworden. Kannſft was lernen und ein au⸗ ſtändiger Menſch werden.“ So ſchnell war Jimmy noch niemals ausgeriſſen wie in dieſem Augenblick. Das Pferd. Pfeffer hat ſich ein Pferd gekauft. Zum Reiten. Natürlich hat Pfeffer vergeſſen, zu zahlen. Das mach! Pfeſſer immer ſo, ſonſt hätte er ſa nicht ſo viel Geld, un ſich ein Reitpferd zu leiſten. Aber mahnen kann man Pfefſer nich! gut, denn vornehme Lute haben das nicht gern. Eine Woche ſpäter triſſt der Pferdehändler Pfeffer hoch zu Roß. N „Zufrieden mit dem Tier?“ fragt er. „Im allgemeinen ja. Aber gibt es kein Mittel, daß es den Kopf hoch trägt?!“ 1 „Doch“, nickt der Händler,„ganz im Vertrauen: Das Wiers weiß, daß es noch nicht bezahlt iſt und ſchämt ſich deswegen. 105 Sie auf, wie hoch es den Kopf trägt, wenn ich 1 mein eld habe.“ a N Jo Hanns 0 Ludwigshafen, 26. Nov.(Wegen Un⸗ terſchlagung verurteilt.) Das Schöf⸗ ſengericht verurteilte den Einzahler Johann Fuchs wegen Unterſchlagung und Untreue zu pier Monaten Gefängnis. Fuchs hatte als Kaſſierer einer Frankfurter Zeitſchrift etwa 1000 Mark eingezogen und für ſich verwendet. Ludwigshafen, 26. Nov.(Kindsmiß⸗ handlung.) 5 Der Arbeiter Jakob Mühl hatte ſein dreijähriges Kind dadurch ſchwer mißhandelt, daß er ihm ohne jeden Grund eine Kaffeetaſſe auf den Kopf geworfen. Das Kind hatte dadurch einen Schädelbruch davongetra⸗ gen, der eine Operation notwendig machte. Das Schöffengericht ſprach wegen dieſer bru⸗ talen Tat eine Gefängnisſtrafe von vier Mo⸗ naten gegen Mühl aus. Bad Dürkheim, 26. Nov.(Auftreten des Kartoffelkrebſes.) Nach Mittei⸗ lungen des Bürgermeiſteramts Wachenheim iſt in der Gemarkung„Almen“ Bad Dürkheim der Kartoffelkrebs aufgetreten. Es wird daher ſtrengſte Vorſicht empfohlen, damit dieſe Kar⸗ toffelkrankheit nicht weiter übertragen wird. Weidenthal, 26. Nov.(Die Gefahren der Straße.) Die alleinſtehende 68jährige Frau Nutzenberger wurde, als ſie über die Straße gehen wollte, von einem Motorrad⸗ fahrer ſo heftig angefahren, daß ſie ſchwer⸗ verletzt vom Platz getragen werden mußte. Aus der Heimat. Gedenktage. 26. November. 1812 Rückzug des franzöſiſchen Heeres über die Bereſina. 1822 Der preußiſche Staatsmann Karl Au⸗ guſt Fürſt von Hardenberg in Genua geſtorben. 1857 Der Dichter Joſeph Frhr. v. Eichendorff in Neiße geſtorben. 1928 Der deutſche Admiral Reinhold Scheer, der Sieger in der Skagerrakſchlacht, in Marktredwitz geſtorben. Prot. und kath.: Konrad. Sonnenaufg. 7.35 Sonnenunterg. 15.59 Mondaufg. 5.31 Mondunterg. 14.27 27. November. 1701 Der Aſtronom Andres Celſius in Up— ſala geboren. 1831 Der Kaukaſusforſcher Guſtav Radde in Danzig geboren. 1850 Der Geograph Rudolf Creder in Gotha geboren. Prot.: Otto. Kath.: Virgilius. Sonnenaufg. 7.36 Sonnenunterg. 15.59 Mondaufg. 7.08 Mondunterg. 14.54 Sonntagsgedanken. Mit dieſem Sonntag beginnt das neue Kir⸗ chenſahr und damit auch die Vorbereitung auf das Weihnachtsfeſt.„O komm, o komm Ema⸗ nuel“, ertönt es jetzt wieder, der Ruf nach dem Erlöſer, auf deſſen Ankunft die Völker lange und ſehnſüchtig gewartet haben. Und der Erlöſer kommt immer wieder in unſer Volk und in e Herzen, wenn wir ihm eine Wohnung bereiten. Er kommt immer wieder trotz aller Widerſtände, die ſich ihm entgegen⸗ ſtellen. Mit ſeinem Leben und ſeinem Licht will er unſere Herzen erleuchten und uns den Frieden bringen, den Frieden, den die Welt ſo dringend braucht und den Gott allein uns geben kann. In Wort und Sakrament will Gott zu uns kommen. Bereiten wir in der Adventszeit den Weg des Herrn. Seine Gnade iſt grenzenlos. Wie anders würde es mit unſerem Volke und mit jedem einzelnen von uns, wenn wir an ſeinem Geburtsfeſt Häuſer und Herzen willig öffnen. Dann erſt werden wir das Weihnachts⸗ feſt ſo feiern können, wie es ſchon die erſten Chriſten gefeiert haben, nicht ein Feſt des äußeren Glanzes, ſondern ein Feſt des in⸗ neren Friedens. * Altersgrenze für Schülerkarten auf der Reichsbahn heraufgeſetzt. Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahn mitteilt, wird die Altersgrenze für Schülermonats⸗ und Schülerrückfahrkarten, die für Lehrlinge und einzelne andere Grup⸗ pen auf 20 Jahre feſtgeſetzt war, ab 1. De⸗ 1 0 dieſes Jahres auf 22 Jahre herauf geſetzt. Die Unterſtützung für die Arbeitsloſen der Lohnklaſſe 7 bis 11. Aus dem Reichsar⸗ beitsminiſterium wird mitgeteilt. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter hat einen Auslegungserlaß an die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung gerichtet, durch den ſichergeſtellt wird, daß in Zukunft Arbeits⸗ loſe der Lohnklaſſe 7 bis 11 in allen Fällen mindeſtens die Unterſtützung erhalten, die ihnen zuſtände, wenn ſie in Lohnklaſſe 6 wären und danach Anſpruch auf die Winterhilfe haben. * Reichsbaudarlehen für Eigenheime. Die für die Bewilligung von Reichsbaudar⸗ lehen für Eigenheime notwendigen Ausführungsbeſtimmungen ſind jetzt ergangen. Darnach ſind die entſprechenden Anträge an die für den Ort des Bauvorganges zuſtän⸗ digen Landräte oder Gemeindevorſtände(Bür⸗ germeiſter und Oberbürgermeiſter) zu richten, denen bisher die Verwaltung der für den ohnungsbau beſtimmten Hauszinsſteuermit⸗ tel oblag. * Wetterbericht. 5 Wettervorherſage: Die unbeſtändige, vor⸗ berrſchend regneriſche Witterung hält an. Darmſtadt, 25. Nov.(Obermedizinai⸗ rat Dr. Werner⸗ Heppenheim 5) Im Eliſabethenſtift ſtarb nach einer Operation der Direktor der Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Heppenheim, Obermedizinalrat Dr. Werner. Der ſehr bekannte und außerordentlich ge⸗ ſchätzte Arzt hatte noch ein entſcheidendes Gut⸗ achten im Gattenmordprozeß Jöſt abgegeben und am Dienstag der V handlung beige⸗ wohnt. Ein Magenleiden machte ihm ſchon auf der Fahrt Beſchwerden und ſo mußte er ſich denn, in Heppenheim angekommen, ſofort in wehändlung begeben. Noch in der Nacht war der Transport nach Darmſtadt und dort eine dringende Operation erforderlich. Darmſtadt, 25. Nov.(Körperverlet⸗ zung aus politiſchen Motiven). Vor dem Bezirksſchöffengericht hatten ſich drei junge Burſchen wegen gemeinſchaftlicher Körperver⸗ letzung aus politiſchen Motiven, Vergehens gegen die Terrornotverordnung, zu verantwor- ten. Sie ſollen am Kapellplatz einen National⸗ ſozialiſten angerempelt und gemeinſam verprü⸗ gelt haben. Die Beweisaufnahme ergibt jedoch lediglich die Schuld des erſten Angeklagten, der wegen einfacher Körperverletzung, Ver⸗ gehen gegen die Notverordnung vom Juli dieſes Jahres, drei Manate Gefängnis erhält. Oſthofen, 26. Nov.(Jago und Wil⸗ derer.) In unſerer Gegend ſind die Treib⸗ jagdergebniſſe recht zufriedenſtellend. So wird aus Weſthofen gemeldet, daß dort 70 Jäger etwa 400 Haſen zur Strecke brachten, ein ganz ergiebiges Erträgnis.— In der„Kreuzhohl“ beobachteten zwei Jagdteilhaber in den Abend. ſtunden zwei Wilderer, die auf Anruf nicht ſtehen blieben. Sie wurden verfolgt und von der Polizei ermittelt. Zur Wilderei be⸗ nutzten ſie ein Frettchen, das in einem Verſteck gefunden wurde. Das Frettchen wurde be⸗ 5 die Wilderer zur Anzeige ge⸗ racht. Die Schlachtſteuer verordnet. Darmſtadt, 26. Nov. In dem heſſiſchen Regierungsblatt wird die Verordnung zur Ein⸗ führung der Schlachtſteuer in Heſſen veröffent⸗ licht. Die Steuer tritt mit Wirkung vom 1. Dezember in Kraft. Die heſſiſchen Steuerſätze betragen etwa zwei Drittel der preußiſchen und bewegen ſich zwiſchen 1,50 und 25 Rm. Die Hausſchlachtungen ſind in Heſſen gleichfalls beſteuert, aber zu ermäßigten Sätzen. Man rechnet damit, daß die Steuer einen Jahres⸗ erttag von 2—3 Witjonen bringt. Ans dem Vilderbuch des Lebens. Das Eheverſprechen an der Wiege.— Der tote Mann beſtimmt.— Er hieß„nur“ Emil. — Die Frau mit den Salatköpfen.— Das verkannte Stelldichein.— Geld oder Ware zurück. Mit der Ehe iſt es ſo eine Sache. Wer ſie nicht kennt, der wünſcht ſie ſich, und mancher der ſie kennt, na reden wir nicht darüber, es ſind Damen dabei. Ehen werden— ſo heißt es wenigſtens— im Himmel geſchloſſen, aber manchmal auch woanders, und ſo, daß der eine oder der andere Teil, meiſt wird es der andere ſein, nichts davon weiß. So erging es einem amerikaniſchen Millionär. Als er Pate eines weiblichen Säuglings im Alter von zwei ganzen Wochen war. und er nicht recht wußte wie er ſich dieſem weinenden Ge⸗ ſchöpf gegenüber verhalten ſollte(das paſſiert Männern ja öfters!), ſagte er, nichts Böſes ahnend:„Weine nicht, wenn Du erſt groß und 21 Jahre alt biſt, heirate ich Dich“.— Die Jahre gingen dahin ohne daß der Tauf⸗ pate Gelegenheit gehabt hätte, ſein Patenkind wieder zu ſehen. Aber eines Tages nach 21 Jahren meldete ſich dieſes inzwiſchen ausge⸗ wachſene Menſchenkind bei dem Mann und verlangte die Einlöſung des Eheverſprechens. Dem eingeſchworenen Junggeſellen kam die Sache erſt lächerlich vor, der Fall wurde aber ernſt, der Kadi behauptete, daß Eheverſprechen immer ernſt gemeint wären. Der gute Pate hatte ſchließlich die Wahl zwiſchen der Ehe oder einer Abfindung von 500 000 Dollar. Der Pate heiratete, denn er ſagte, daß er ſich von ſeiner Frau ſcheiden laſſen könnte, aber 500 000 Dollar ſind, wenn erſt gezahlt, nicht wieder zu bekommen; er wählte alſo das klei⸗ nere Uebel. Hoffen wir, daß die beiden glücklich und zu⸗ frieden leben, damit der Mann, der auf eigen⸗ tümliche Art zu einer Frau gekommen iſt, nicht den Richter in Anſpruch zu nehmen braucht, ob⸗ wohl Scheidungsklagen ja leider heute an der Tagesordnung ſind, und aus oft recht merk⸗ würdigen Gründen. Eine junge Frau in Nancy, deren Mann im Felde gefallen war, wurde Spiritiſtin und unternahm nichts mehr, ohne ihren toten Mann— am Tiſch⸗ bein— befragt zu haben. Vor wenigen Jah⸗ ren heiratete nun die Frau zum zweitenmal und der neue Ehemann erlebte die peinliche Ueber⸗ raſchung, daß die Frau auch fetzt nach den Ratſchlägen ihres toten erſten Mannes lebte. Als dieſer ſich aber nur noch gegen ihn wandte und Verfehlungen der Frau in Schutz nahm, verlangte der Mann die Eheſcheidung. Ehen kommen nicht nur unter eigenartigen Umſtänden zuſammen, oder werden getrennt, auch ſchon Eheverſprechen werden aus minde⸗ ſtens ebenſo eigenartigen Gründen gelöst, ſelbſt der Name kann eine Rolle ſpielen... Ein Rudel junger Leute auf der Anklagebank, die ſich im Dienſt ihrer Parteien gegenſeitig kräftig verdroſchen haben. Jetzt werden ſie, weil das die Auftraggeber unkerlaſſen haben, in die ein⸗ zelnen Beſtimmungen der Notverordnungen eingeweiht und laſſen melancholiſch die Köpfe hängen. Vor der Tüß warten die„Bräute“ der Sechszehn⸗, Siebzehn⸗, Achtzehnjährigen, die gewiſſermaßen als„Schlachtenjungfrauen“ dem blutigen Ereignis beigewohnt haben. Deswegen ſind ſie auch als Zeuginnen geladen und je nach dem, ob die Liebe nicht inzwiſchen ein Loch bekommen hat, ſagen ſie günſtig oder ungün⸗ ſtig aus. Eine kleine Brünette mit keſſer roter Mütze wird auf den Schwur vorbereitet. Wenn ſie wirklich die Braut des Jünglings mit der düſteren Miene und der Himmelfahrtsnaſe in der Ecke iſt, darf ſie ihr Zeugnis verwei⸗ gern, wird ihr bedeutet. „Das Verlöbnis iſt aufgehoben“, teilt ſie hm eile mit und wirft dem traurigen Jüng⸗ ing einen mehr als verüchtlichen Blick zu. Den Vorſitzenden intereſſiert der Fall und er fragt: „Warum denn“? „Weil er Emil heißt!“ kommt es zurück. „Weil er Emil heißt?“, echot der Vorſitzenoe erſtaunt zurück.„Ja, aber das iſt doch kein Grund...“„Ja“, plaudert die kleine Dame jetzt flüſſig daher,„zu mir hot er immer ge⸗ ſacht, er heißt„Hans—Egon“, un uff einmal hab ich uff ſein Arweitsausweis geleſe, daß er Emil haaße duth. Er hot mich doch ange— looche“. „Ach, weil er Sie belogen hat“, erholt ſich der Vorſitzende,„alſo das iſt der Grund, daß Sie das Verlöbnis aufgelöſt haben“. „No ja“, ſagt die Maid,„deſſentwege un dann awer ach, weil er nur„Emil“ haaſt“. Und ſchwört. Jeder Vertrag, gleichgültig ob es ſich um einen Ehevertrag oder eine geſchäftliche Ver⸗ einbarung handelt, muß erſt gründlich durch⸗ beraten werden, aber dennoch ergeben ſich in der Praxis Schwierigkeiten, die man vorher am grünen Tiſch nicht geahnt hat. So erzählt zum Beiſpiel das franzöſiſche Blatt„Oeuvre“ eine Anekdote, die auf Unebenheiten im Han⸗ delsvertrag hinweiſt.„Eine Frau aus Kehl hatte in Straßburg einige franzöſiſche Salat⸗ köpfe zur Bereicherung ihres deutſchen Mittag⸗ eſſens eingekauft. Als ſie mit ihren Einkäu⸗ fen über die Kehler Brücke zurückkehrte, wurde ſie am deutſchen Zoll angehalten und ihr er⸗ klärt:„Franzöſiſches Gemüſe darf nicht nach Deutſchland importiert werden wegen der Ge⸗ fahr des Kartoffelkäfers“. Enttäuſcht kehrte die Frau um und wollte ihre Salatköpfe wie⸗ der der Straßburger Händlerin zurückgeben. Jetzt aber wurde ſie auch am franzöſiſchen Zoll angehalten:„Deutſches Gemüſe darf nicht nach Frankreich importiert werden wegen der Ge⸗ fahr des Kartoffelkäfers“. Mitten auf der Brücke, genau dort, wo ein weißer Strich die Grenze zwiſchen Deutſchland und Frank— reich markiert, hielt die Frau an und warf ihre Salatköpfe in den Rhein. a Die Frau hatte noch Glück, daß ſie keinen Zoll zu zahlen hatte. Anders dagegen jene Leute in Berlin, die Strafporto ent⸗ richten mußten und erſt zu ſpät erfuhren warum. Die Empfänger der unfrankierten Poſtkarten waren ſämtlich Herren. Der Brief⸗ träger erſchien und erhob 18 deutſche Reichs⸗ pfennige Strafporto. Auf den Karten ſtand: „Erwarte Dich heute acht Uhr an der Normal⸗ uhr am Zoo. Deine Grethe“. Dieſe Normal⸗ uhr am Zoo iſt der Treffpunkt in Berlin W. Zu jeder Zeit ſieht man dort Menſchen ſtehen oder wandeln und warten der Dinge. Eine gewiſſe Spannung auf den Geſichtern: kommt er oder ſie oder kommt er oder ſie nicht. Die beſtellten Herren warteten alle vergebens. Der eine oder andere zog einmal die Karte hervor, und ſiehe da, was entdeckte er! Nicht nur die Marke fehlte, auch der Poſtſtempel war nicht echt, nur mit Tinte nachgezogen. Jetzt ſucht die Polizei jenen Gauner, der in Briefträgeruniform von Tür zu Tür ging und nicht nur 18 Pfennige Strafporto er⸗ hob, ſondern die Herren noch um einen viel⸗ licht angeneh eren Abend brachte. Die Herren können ſich tröſten, man wartet heute öfter vergebens, beſonders wenn man auf Geld wartet. So erging es auch dem Inhaber eines Schuhgeſchäftes im Rheinland, der vor längerer Zeit einer Frau ein Paar Schuhe verkauft hatte, auf die die Empfängerin nur eine kleine Anzahlung geleiſtet hatte, ſonſt aber nichts mehr vsn ſich hören ließ. Trotz Er⸗ mahnungen wurde der volle Preis der Schuhe nicht gezahlt. Als dieſer Tage nun die Frau in ihren neuen Schuhen durch die Straßen ſtelzte, begegnete ihr unglücklicherweiſe der Kaufmann, der, als er ihrer anſichtig wurde, in ſolche Wut geriet, daß er auf die Frau zuſtürzte und ſie mit barſchen Worten auffor⸗ derte, die Schuhe auszuziehen. Als die ſäu⸗ mige Schuldnerin Beſchwichtigungsverſuche ma⸗ chen wollte, bückte ſich der rabiate Geſchäfts⸗ mann und zog unter dem Gelächter der um⸗ ſtehenden, der nicht wenig verdutzten Frau die Schuhe aus. Hans Dampf. Mannheim, 26. Nov. Der Landes kommiſ⸗ ſar für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach hat durch Entſchließung vom 10. November ds. Is. gemäß Artikels 11 der badiſchen Haushaltsnotverordnung den Ein⸗ ſpruch des Stadtrats Mannheim gegen die Anordnung des Oberbürgermeiſters vom 2. 8. 1932 über die Neufeſtſetzung der Für⸗ ſorge⸗Richtſätze mit der Maßgabe als ſach⸗ lich unbegründet zurückgewieſen, daß mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 an bei Heil⸗ mitteln, Medikamenten und dergleichen je⸗ weils ein feſter Betrag von 15 Pfennig vom Fürſorge⸗Empfänger zu erſetzen iſt. Dieſe Entſchließung ändert die Anordnung des Oberbürgermeiſters nur inſoweit ab, daß an Stelle der 10 prozentigen Beteiligung der Hilfsbedürftigen an den Koſten der Arzneien ein feſter Betrag von 15 Pfennig für jedes Medikament tritt. Reichstag 6. Dezember. Die Einberufng erfolgt. Berlin, 26. Nov. Nach der Reichsverfaſſung muß ein neuer Reichstag bekanntlich ſpäteſtens am drei ⸗ ßigſten Tage nach der Wahl erſtmals zu⸗ ſammentreten. Reichstagspräſident Göring hat jetzt den Reichslag auf Dienstag, den 6. Dezem⸗ ber nachmittags 3 Uhr einberufen. Die erſte Sitzung wird von dem älteſten Abgeordneten— dieſes Mal iſt es der nat. ſoz. Abg. Litzmann— geleitet. Sie hat nur formale Bedeutung, da nur der Na⸗ mensaufruf der Abgeordneten erfolgt. In der zweiten Sitzung wird dann die Prä⸗ ſidiumswahl vorgenommen. 85 3 a Für die Hausfrau. Maiht Suppe dick? Viele Menſchen ſind ängſtlich darauf be⸗ dacht, keine Suppen zu eſſen, weil ſie be⸗ fürchten, davon dick zu werden. Der Haupt⸗ beſtandteil der Suppe iſt aber die Flüſſigkeit, die gegenüber den anderen Beſtandteilen für den Fettanſatz gar nicht in Frage kommt. Schon dieſe einfache Ueberlegung zeigt, wie unbegründet der Kampf war und iſt, den die zeitweiligen Modetorheiten, wie die der ſchlanken Linie und dergl. gegen die Suppe führen. Wiſſenſchaftlich aber ſteht feſt, daß der Suppe die wichtige Aufgabe zukommt, die Appetit⸗ und Verdauungsſäfte anzuregen, um ſo den Magen für die nachfolgenden feſten Speiſen gut vorzubereiten. Dieſe werden dann beſſer aufgenommen und leich⸗ ter verdaut. * Fiſch⸗Suppen. Braune Jiſch⸗Suppe. In 100 Gramm Butter werden zwei Zwiebeln, ein halber Selleriekopf, zwei Möhren, eine Paſtinake und eine Porreezwiebel, alles in Scheiben geſchnitten, bräunlich geröſtet, dann zu ein Kilogramm in Stücke zerſchnittenem, gut geputztem Hecht oder Weißfiſch in ein Kaſſe⸗ rol mit 125 Gramm zerlaſſener Butter ge⸗ tan und mit den Fiſchſtücken langſam ge⸗ dämpft, bis der Fiſch weich iſt, worauf man denſelben mit einem Löffel Mehl beſtäubt und mit dünner Erbſenbrühe mit Fiſch und Wurzelwerk eine Stunde kocht. Dann ver⸗ rührt man alles gut, reibt die Suppe durch ein Haarſieb und richtet ſie über gebackenen Mehlerbſen oder Semmelwürfeln an. Weiße Jiſch⸗Suppe. ½—1 Kilogramm Fiſch wird in Salzwaſſer gekocht, von den Gräten befreit und mit zwei hartgeſottenen Eiern, nebſt zwei in Milch geweichten und wieder ausgedrückten Mundbroten im Mör⸗ ſer geſtoßen, worauf man die Maſſe mit einer hellen Mehlſchwitze über dem Feuer verrührt, mit einer dünnen Brühe von getrockneten Erbſen, Salz und Wurzelwerk auffüllt, eine Stunde darin verkocht, durchſchlägt und über geröſteten Semmelſchnitten anrichtet. d Praktiſche Winke. Reinigung der Badewanne. So herrlich und erquickend das Wannebad in Ermange— lung eines Freiluftbades iſt: das Reinigen der Wanne wird vielfach als unangenehm empfunden, mitunter vielleicht nur läſſig ausgeführt oder gar hinausgeſchoben— und ſchon iſt es mit der Hygiene vorbei. Deshalb mache man es zum unumſtößlichen Geſetz jeder Hausordnung, daß die Badewanne ge⸗ reinigt werden muß. Geſchieht nämlich die Reinigung ſofort, kann ſie ſpielend erledigt werden. Im Badezimmer ſelbſt bringe man in einem Kaſten das erforderliche Reini⸗ gungsmaterial unter, damit man nicht erſt danach auf die Suche gehen braucht. Email⸗ lierte Badewannen wiſcht man mit Seifen⸗ waſſer aus, dem etwas Salmicakgeiſt zugeſetzt wurde. Die Flecke und Waſſerränder, die ſich leicht bilden, reiben wir mit ſcharfem Eſſig und einem der käuflichen Aufwaſchmit⸗ tel tüchtig ab. Die gleiche Behandlung ver⸗ langen Badewannen aus Steingut, Porzel⸗ lan, Marmor oder Kacheln. Geſtrichene Badewannen ſind mit warmem Waſſer und Salz auszuſcheuern. Für Zinkbadewannen benötigen wir 15 Auswiſchen Seifenwaſſer, dem etwas Salz oder Soda zugeſetzt iſt. Wir können ſie aber auch mit Salmiak abreiben, mit klarem Waſſer nachſpülen und dann trockenreiben J ö 1 HSedanken und Erfahrungen Von Charlotte Ullmann. Dieſelbe Vernunft, die uns über das Falſche belehrt, muß uns auch das Wahre zeigen. Von irgendeiner feſten Wahrheit müſſen wir ausgehen, um den Irrtum zu erkennen. Wie das Licht uns den Schatten zeigt, ſo erkennen wir auch das Falſche nur durch das ſichere Gefühl des Wahren. * Dem jugendlichen Alter erſcheint oft das Lockerſte als das Liebenswürdigſte, und es weiß noch nicht, daß auch dem Genuß Schranken geſetzt ſind. * Der Menſch iſt ein buntes Flickwerk. . Wahre Charaktergröße entſteht nur im Kampfe mit harten Erfahrungen und kommt aus dem Mute, ſie zu ertragen. . Diskutiere nie mit Menſchen, die nur ſprechen, um zu ſprechen oder um recht zu behalten. E Man braucht nicht viele ener mit den Mitmenſchen gemacht zu haben, um ihre rtherzigkeit kennenzulernen. Mache dich daher auf alles ihrerſeits gefaßt. * „Wir ſind zu ſehr unachtſam oder zu ſehr mit uns ſelbſt be⸗ ſchäftigt, als daß wir uns ernſtlich miteinander abgeben könnten. * Die Welt iſt wie ein Maskenball, wo die Masken freundlich zuſammen tanzen und, ohne einander zu kennen, ſich bei den Händen faſſen, um gleich darauf wieder auseinanderzugehen und ohne Bedauern auf Nimmerwiederſehen zu ſcheiden. * Die allermeiſten Menſchen altern in einem kleinen Kreiſe angenommener Vorſtellungen. * Die Zahl der geiſtig unfruchtbaren Menſchen iſt jedenfalls noch größer als die der unwahrhaftigen.. 1. Um in Geſellſchaft mit Erfolg verkehren zu können, muß man ſich ihren mittelmäßigen Forderungen fügen. * Wer die äußere Höflichkeit und die Schmeichelei aus dem Verkehr entfernen wollte, würde das Zuſammenleben zu einer Qual machen. . Es gehören große Mittel des Geiſtes und des Herzens dazu, an der Aufrichtigkeit Gefallen zu finden, auch wenn ſie verletzt. Und aufrichtig zu ſein, ohne zu verletzen. Gar wenige haben genügenden inneren Gehalt, die Wahrheit zu ertragen Eine Leidenſchaft. Von Liesbet Dill. Es war die Stunde nach dem Diner. Die roſig ver⸗ ſchleierten Lampen brannten. Um die dicken Mauern des Schloſſes fegte der Sturm, und der Regen praſſelte gegen die Scheiben des Wintergartens, in dem man um den Rauchtiſch ſaß. Man hatte von der Liebe geſprochen. Alle hatten lebhaft ihre Meinung ausgeſprochen. Nur der Hausherr ſchwieg. Jetzt ſtrich er die Aſche ſeiner Zigarre in den Rauchbecher und ſagte halblaut: Manchmal iſt ſie aber auch eine Laſt... Dieſer Abend erinnert mich an ein Erlebnis, das mich fünf Jahre meines Lebens gekoſtet hat, ich kann ruhig ſagen, meine beſten Jahre. Ich war noch ein unbekannter Schriftſteller in einem kleinen Neſt im Elſaß, als Redakteur eines rechtsliberalen Blattes, für das ich den politiſchen Leitartikel ſchrieb, außer⸗ dem hatte ich für den vermiſchten Teil zu ſorgen, und lieferte den täglich erſcheinenden Roman. Romane mit Handlung, wiſſen Sie; denn dieſer Unterhaltungsteil durfte die Zeitung nichts koſten. Der ſchlimmſte Tag war für mich immer der Freitag; denn dann mußte ich das Sonntagsblatt zurechtmachen. Wenn die Novelle fertig war, überlegte ich mir das Gedicht, denn das, meinte mein e stel konnte ich aus dem Aermel ſchütteln. Den Schluß bildete ſtets das Rätſel, das ich ſelbſt verfaßte, um die Koſten zu ſparen. Es ſtand außerdem in meinem Vertrag. An ſolchen Freitagabenden, wenn ich mit meinem Sonn⸗ tagsblatt fertig geworden war, verlangte es mich nach einer Umgebung, in der man keine Druckerſchwärze mehr roch. Dann ging ich zu Berthe. Ich hatte damals eine Geliebte, die ich eigentlich nicht mochte. Man mag ſeine Geliebte ja meiſtens nicht. Sie war als Naive am Stadttheater engagiert und erlebte ihre Triumphe in den reichsländiſchen Komödien, die damals auf⸗ kamen. Sie war zwanzig Jahre alt und hatte große, mandel⸗ W. förmige, dunkle Augen. Für ſolche Augen ſchießt man ja ſeinen beſten Freund tot, und ſie hatte es auch mir angetan. Wenigſtens im erſten Jahr. Berthe liebte die leidenſchaftlichen Auftritte vielleicht des⸗ halb ſo ſehr, weil ſie als Naive ſelten Gelegenheit hatte, ſie zu ſpielen. Am beſten lagen ihr Eiferſuchtsſzenen. Sie machte ſie mir faſt täglich. Ich war wirklich unſchuldig; denn ab⸗ geſehen davon, daß es in dieſer kleinen Stadt an ſchönen Frauen mangelte, hätte ich nicht einmal Zeit gehabt, ihnen nachzujagen. Ich hatte ja nur Freitags abends Zeit. Und dann zankten wir uns. Wenn ich Berthes kleinen Salon betrat, in dem ſie auf der Chaiſelongue lag, in ihrem türkiſchfarbenen Kimono, von der großen rotbeſchirmten Lampe roſig beſtrahlt, empfingen mich Vorwürfe. aren wir einmal getrennt, ſo hatte mich ſicher eine Freundin geſehen, in der Pepinière mit einer Kollegin ſpazierengehen, oder ich erhielt eine Depeſche, daß ſie mich dringend irgendwo erwartete, oder ſie kam einen Tag früher zurück, als ſie W und lauerte mir an der Pforte meiner Redaktion auf, und fand ſie mich zufällig nicht zu Hauſe, 1 vergiftete ſie ſich. Sie nahm gewö N Morphium. Aber nie genug, ſo daß ſie immer wieder zum Leben zurück⸗ gere Auf eitte vert f i e Auftritte verliefen ganz programmäßig. Ich fand ſie W wir riefen einen Arzt, er erweckte Berthe zum Leben Zurück, fe wurde gerettet und wir feierten 1 0 Ach, was hat man alles von der freien Liebe gefaſelt! Da iſt man vielleicht Mittwochs na 10 in zärtlicher Stimmung, aber man muß bis zum Fre 5 0 end warten, weil man ſonſt die Tür verſchloſſen und die Zimmer dunkel finden würde, oder es iſt 1 1 und man hat Kopfſchmerzen, muß Liebe ſchwören und hitzigen ee rieren. Freie Liebe?? Es gibt keine größere Sklaverei! erthe war der Typ der„Fran mit d volver“. verfuchte zuweilen den aenben helene rene be zertrümmerte ein Möbel, ſchlug m de 5 15 Teetaſſen und 1251 en an bis Wand. ich 5 Ich ü. rollte die Augen, ö ohte ſie zu erdroſſeln. Das half bis zum nächſten Freitag. 8 . reliags abb ſtand 11 der Schwelle der Aerel Der (Roman war fertig, das Gedicht voller Frühlingsahnungen ge⸗ friedlich und angenehm. lungen, und das Rätſel hatte ich auch herausgepellt. Es war der Tag der roſigen Lampen, der großen Leidenſchaft, der tragiſchen Auftritte. ber diesmal konnte ich nicht mehr. Eine Straßenbahn, die in enntgegengtſebter Richtung von Berthes Wohnung fuhr, klingelte vorüber... Sie hielt und ich ſtieg ein. Sie fuhr nach dem Bahnhof. Ich fuhr mit.„Geben Sie mir eine Fahrkarte“, ſchalz ich.—„Wohin?“ fragte der Beamte hinter dem Karten⸗ alter. „Das iſt mir egal. Geben Sie mir eine Karte.“ Der Beamte wurde zornig. j bret: werden keine Witze gemacht. Wohin wollen Sie denn ahren?“ „Geben Sie mir eine Karte“, wiederholte ich. Er ſchob mir eine grüne Karte hin. Ich bezahlte und ſtieg in einen Zug. Dieſer bummelte in den Abend 00 durch das verregnete Elſaß. In der Ferne blauten die Vogeſen. Der Zug hielt. Der Schaffner riß die Tür auf und rief mir zu:„Ausſteigen!“ Ich Pan aus und befand 15 mitten auf dem Felde, auf einer Halteſtelle. Vor mir her ging ein Bauer in blauer Bluſe, der in ſeinem großen Korb eine Gans trug, durch die Felder. Ich eee hinterher. Wir kamen in ein Dorf, das aus einer einzigen Straße beſtand, in deren Mitte ſich ein Marktplatz be⸗ fand mit einer kleinen, alten Dorfkirche, einem Waſchbrunnen, einer Débit de Tabac, einer Crémerie mit fliegenbeſchmutzten Scheiben und einem Gaſthaus,„Café du siècle“... Ich trat dort ein. Als ich in der niedrigen Wirtsſtube bei dem frugalen Abendmahl ſaß und aus dem offenen Fenſter in die naßgereg⸗ nete, duftende, blühende Landſchaft ſah, einfach, freundlich, geſund, war mir zumute wie einem Zuchthäusler, dem ſich die Gefängnistore geöffnet haben. Der Abend war ſo ſtill hier draußen, daß man nichts hörte als das leiſe Zwitſchern ver⸗ ſchlafener Vögel in dem naſſen Wirtsgarten. Nie hatte ich ſo tief und traumlos geſchlafen wie in dem Alkoven des einzigen Fremdenzimmers der Gaſtwirtſchaft— unter dem Himmel von geblümten Cretonne... Des Morgens weckte mich ein Hahn unter meinem Fenſter. Ich war allein, 190 allein. Alles war W. ſpazierte in dem Dorf mit den Enten gemeinſam um die Waſſertümpel und ſah den Weibern zu, die in dem offenen Waſchhaus die Wäſche mit Steinen ſchlugen. In der kleinen Kirche ingen noch die grünen Papier⸗ N girlanden vom Féte de Dieu vorigen Jahres an den weiß⸗ gekalkten Wänden. Ich ſetzte mich in einen der Strohſtühle in der leeren, ſtillen, armen Kirche und kam in eine fromme Stim⸗ mung. Ich weiß nicht, wie lange ich dort ſaß, jedenfalls iſt in dieſem Dorfkirchlein mein Entſchluß gereift, der meinem Leben eine andere Wendung gab. Am nächſten Morgen reiſte ich zurück. Ich hatte auf einmal neue Spannkraft bekommen. Ich ging vom Bahnhof aus zu nehme und teilte ihr mit, daß ich käme, um Abſchied zu nehmen. Ich hatte mich auf einen furchtbaren Auftritt gefaßt gemacht, hatte einen ungeladenen Revolver zu mir geſteckt... Aber Berthe blieb ſeltſamerweiſe gefaßt. Sie wurde nur ſehr blaß. Dann ging ſie auf die Türen zu, ſchloß ſie ab, ſteckte die Schlüſſel in ihre Taſche. „So!“ ſagte ſie tonlos.„Aber das ſage ich dir, lebend ver⸗ läßt du mich nicht. Diesmal habe ich Gift genug. Ich werde mich töten— und das ſofort.“ Ich blieb unerſchüttert. „Ich kann dich daran nicht hindern, Berthe“, ſagte ich.„Du biſt ſelbſt Herrin deiner Entſchlüſſe.“ Ich ging nach der Tür. Das hatte ſie offenbar nicht erwartet. 800 abt alſo wirklich?“ rief ſie. Ich ging. Mit einem wilden Aufſchluchzen umklammerte ſie mich. Sie warf ſich vor mir auf die Knie und flehte mich an, zu bleiben. „Ich werde ſterben... In einer halben Stunde bin ich nicht mehr!“ Aber es war vorbei. Es nutzte nichts mehr; weder Tränen noch Worte. Als ſie meine Unerſchütterlichkeit gewahrte, richtete ſie ſich auf und ſah mich mit tränenerfüllten Augen an. „Würdeſt du es verſtehen?“ ſtammelte ſie. „Ich verſtehe alles, Berthe.“ ee du mir verzeihen, wenn ich leben bliebe?“ voll⸗ endete ſie. Ich beugte mich zu ihr herab und hob ſie auf. „Ja, Berthe! Ich fände es ſogar ſehr vernünftig von dir.“ Wir nahmen Abſchied. Sie ſchloß mir die Tür auf und ich mußte ihr verſprechen, ſie nicht ganz 5 verlaſſen, ſondern nach 9b e„denn an der Einſamkeit kann man ſterben, auch ohne Gift“. Ich verſprach es ihr, ſprang die Treppe hinunter, verbrachte den Abend im Theater, in einer Bar mit Freunden. Ich hätte die Welt umarmen können, denn ich war frei, frei, freil! Ich arbeitete die Woche hindurch wie immer. Als der Frei⸗ tag nahte, machte ſich in mir eine gewiſſe Unruhe bemerkbar. Es regte ſich in mir etwas wie Mitgefühl für die arme Berthe. Hatte ich nicht verſprochen, mich um ſie zu kümmern? Ich ging in den leeren, verregneten Gaſſen auf und ab, die Läden wurden geſchloſſen, die Pépinière lag 11 mit verödeten, naſſen egen, in dem Weiher ſtanden die Pelikane auf einem Bein im Waſſer. Plötzlich befand ich mich vor Berthes Hauſe. Das roſige Licht ihres Wohnzimmers ſchimmerte durch die zugezoge⸗ nen Vorhänge. Ich werde ſehen, wie es ihr geht, beſchloß ich. Damit war ich in ihrem Hauſe. Auf der Treppe brannte wie immer die zu hoch geſchraubte kleine Lampe. Ich ſchraubte ſie nach alter Gewohnheit herab und klingelte. Die Jungfer machte ein erſchrecktes Geſicht und ſtemmte raſch den Fuß zwiſchen die Tür. Es iſt niemand zu Hauſe, mein Herr.“ Ich ſchob ſie zur Seite und hing meinen Hut an den be⸗ wußten Nagel im Flur. Dann öffnete ich die Tür zu Berthes Salon. Man ſoll das niemals tun, ohne anzuklopfen irgendwo eintreten, weder als Gatte noch als Liebhaber, am wenigſten als Freund. Aber ich tat es in einer zornigen Aufwallung, daß mir jemand hier den Eintritt verwehren wollte. Ich ſchaute ein allzu bekanntes Bild. Auf der Chaiſelongue, unter der hohen Stehlampe mit dem roten Schirm lag Verthe in ihrem türkisfarbenen Kimono in die Riſſen geſtützt und rauchte eine Zigarette. r zu Füßen, auf einem niedrigen Taburett, ſaß ein junger Mann, der eine edis Weſte und eine Gardenie im Knopfloch trug, und las edichte vor. Ein Korb mit Blumen ſtand auf dem Tiſch. Sie teen Tee getrunken.„Meine Taſſe“ ſtand vor dem jungen anne. Guten Abend!“ ſagte ich. Berthe war aufgeſprungen mit der Geſchmeidigkeit, die mich an Pantherkatzen erinnerte. Auch der junge, brünette Herr hatte ſich 0 17 erhoben; er 19 mich herausfordernd an, als wollte er ſchon die Sekundanten beſtellen. Berthe ſtellte uns einander vor. Mein Nachſolger war ein junger Literat, der eben 93 erſtes Werk e hatte. Damaſtene Sonette!“ Es waren hundert Gedichte über die Brchidee. Er ließ 152 650 7 01 mir eines vorzuleſen. ſtreckte die Waffen. Es war mir nicht gelungen, hundert Gedichte einer einzigen Frau zu widmen, Achweige denn einer Blume. Und ich ging. 730 Sie, fünf 8 te meines Lebens hatte ich damit verbracht, Romane mit Hand 1995 zu erfinden und einer Frau mit mandelförmigen Augen Liebe zu 3 77 8087 — und ein junger Mann mit grüner Weſte und einer Gardenie im Knopfloch hat mich, ſchon nach acht Tagen, erſent. Und doch muß ich ihm dankbar ſein, denn er hat mir meine Freiheit ee eben. Dann gebe ich nach München, habe dort mein erſtes chauſpiel geſchrieben und.. begann zu leben. Das Preisausſchreiben. Von Kurt Martens. In einer illuſtrierten Wochenſchrift für das deutſche Haus entdeckte eines Tages unſer Jüngſter folgendes verlockende Preisausſchreiben: Mit einem Zweizeiler ſollte das neue Heil⸗ mittel„Edel⸗Purgativ des Dr. Cloſetti, G. m. b. H.“ gefeiert und dadurch weiteſten Volkskreiſen vertraut gemacht werden. Jedermann durfte ſich beteiligen. Erſter Preis 1000 Markt, zweiter Preis 700 Mark, dritter Preis 300 Mark. Dazu eine blobe Zahl von Troſtpreiſen, beſtehend in Luxusſchachteln ieſes Edel⸗Purgativs, deſſen durchſchlagende Wirkung von Autoritäten der mediziniſchen Wiſſenſchaft überzeugend be⸗ glaubigt war. Nebenbedingung: die Bewerber mußten zugleich mit ihrem Vers den Papierumſchlag je einer Edel⸗Purgativ⸗ Schachtel, zum Beweiſe, daß ſie Doktor Cloſettis Pillen, wenn auch nicht erprobt, ſo doch für alle Fälle erworben hatten. Preisrichter waren Doktor Cloſetti ſelbſt, ein berühmter Pro⸗ 90 f der Darmheilkunde und ein nicht minder berühmter t er. Unſere ganze Familie, ich ſelbſt an der Spitze, ging ſoſort begeiſtert ans Werk. Ein wildes Reimeſchmieden ſetzte ein. Unſer älteſter Sohn, humaniſtiſch gebildeter Primaner, konnte als erſter mit einer Leiſtung aufwarten:„Mit dem Edel⸗ Purgativ geht die Sache niemals ſchief.“ Gut gebrüllt. Löwe: aber für den Propagandazweck, meiner Meinung nach, zu all⸗ gemein im Ausdruck. Nach einer Viertelſtunde angeſtrengten Grübelns übertrumpfte ihn ſeine Mutter mit der Aufforde⸗ rung:„Nimm Doktor Cloſettis Pillen ein, ſo wirſt du vom Tode errettet ſein.“ Auch nicht übel, doch da fehlte ja gerade der Name„Edel⸗Purgativ“. Unſere Tochter, eine ätheriſche Jungfrau, ſchlug vor:„Hör' ich Edel⸗Purgativ nur nennen, muß ich ſchon rennen.“ Ueberaus anſchaulich und faſt vollendet, wenn es nicht mit dem Versmaß haperte. Darauf ließ ſich der Primaner nochmals alſo vernehmen:„Cloſettis Edel⸗Purgativ, uhm der Nation! Schluckſt du die Pillen, ſpürſt du die Wirkung ſchon.“ Einer Kritik vorbeugend bemerkte er gleich. daß auch hier das Versmaß nicht ganz ſtimme, dafür aber der Rhythmus doch ſehr zwingend ſei. Ich ſelbſt mußte nun, ſchon um der väterlichen Autorität willen, mit einer Höchſtleiſtung hervortreten. Ich glaubte ſie gefunden zu haben mit dem Zweizeiler:„Doktor Cloſettis Edel⸗Purgativ ſchmeckt wie Ambroſia; nach dem Genuß ſtehſt du beglückt, befreit, ſichtlich erleichtert da.“ Statt Beifallsjubel überſchüttete mich Hohn⸗ gelächter.„Pfui, Papa!“ rief der Backfiſch unter einer äſthe⸗ tiſchen Anwandlung.„Schwulſt, Alter!“ fertigte meine Frau mich ab. Und der Primaner wies mir nach, daß das überhaupt kein Zweizeiler, ſondern ein unerlaubter Vierzeiler ſei. Die Aufgabe war alſo gar nicht ſo leicht, wie ſie ausſah. Unermüdlich dichteten wir weiter, bald gemeinſam beim Früh⸗ ſtück, Mittag⸗ und Abendeſſen, bald jeder für ſich ſtill in ſeinem Kämmerlein, nachts vor dem Einſchlafen und früh nach dem Erwachen. Monatelang war unſer aller Geiſt, Gemüt und Phantaſie mit nichts anderem beſchäftigt als mit Dr. Cloſettis Edel⸗Purgativ. Der Terman der Einſendung ſtand nahe bevor. Raſch noch opſerte ich den Preis für fünf Schachteln des unfehlbaren Heil⸗ mittels je drei Mark, und jeder von uns ſchickte das Ge⸗ lungenſte ſeiner Dichtungen, vorſchriftsmäßig eingewickelt, an das Preisgericht ab. Die käuflich erworbenen Schachteln ſchenkte ich ſchleunigſt einem Gaſſenbübchen, das alsbald mit ihnen hauſieren ging. Ob ſie wohl erprobt worden ſind— und mit welchem Erfolg? . Dieſer Tage iſt die Entſcheidung herausgekommen, ver⸗ öffentlicht in dem Wochenblatt für das deutſche Haus. Es ging wie bei jeder Lotterie: die anderen haben gewonnen! Nun, unſere Tochter erhielt einen Troſtpreis: fünf Luxus⸗ ſchachteln. Mit denen will ſie in ihrer Selekta fünf beſonders bösartige Freundinnen beglücken.— Ach, wieviel Gehirn⸗ ſchmalz und Nervenkraft wurde von uns an dem verwünſchten Edel⸗Purgativ nutzlos vergeudet! Aber meinen Sie, wir wären durch Schaden klug geworden? Keineswegs! Schon lockt in einer anderen Wochenſchrift ein neues Preisausſchreiben; diesmal zugunſten einer Filmfabrik. Habgierig und ſpielwütig, wie wir nun einmal ſind, können wir nicht umhin, abermals unſer Glück zu verſuchen. Man lernt nie aus. Dalmatien, das ſchlangenreichſte Land Europas, beſitzt drei⸗ zehn verſchiedene Schlangenarten. 21. Die deutſchen Standesämter beſtehen erſt ſeit 1876. . In Neufundland ſind 40 000 Seen. E In Amerika werden jetzt vielfach Dachrinnen ſtatt von Zink aus Kupfer und Meſſing hergeſtellt. * Die Steine zu guten Taſchenuhren ſind Rubine Saphire; für gewöhnliche Uhren benutzt man Bergkriſtall. * Galalith iſt ein griechiſches Wort und bedeutet„Milchſtein“. Der Stoff iſt ein Erſatz für Horn, Elfenbein und dergleichen, und wird viel zu Knöpfen und billigen Schmuckſachen ver⸗ wendet. Gewonnen wird Galalith aus Kaſein und Formal⸗ dehyd. Es iſt zelluloidartig, aber nicht feuergefährlich. 21. Es gibt 500 verſchiedene Arten von fleiſchfreſſenden Pflanzen. oder E Der Goldfiſch, der mit unſerer Karauſche verwandt iſt ler heißt ja auch bei den Zoologen Carassius auratus), iſt in Oſt⸗ aſien heimiſch. Die Chineſen haben ihn ſeit Jahrhunderten gezüchtet. Er ſcheint um das Jahr 1600 durch die Portugieſen nach Europa verpflanzt zu ſein, die ja damals eine Seemacht waren. Wir haben heute Miche Züchtereien für Goldfiſche in Deutſchland, von denen manche jährlich 100 000 Fiſche liefern können. E Aus der Rinde der Kokospalme wird ein angenehm riechen⸗ des Parfüm hergeſtellt. *. Das Kraftwerk des Goldenbergwerkes Knapſack⸗Köln ſtellt mit 300 000 Kilowatt Leiſtung die größte Kraftzentrale von Europa dar. E Die Bergroſe(Rosa alpina) hat keine Dornen. 5 ö Unverfälſchte Eskimos haben eine ſo ſtarke Abneigung gegen Salz, daß 5 e Speiſe für ſie ae wird, auch wenn wir keinen Salzgeſchmack ſpüren. * Die Amerikaner geben täglich eine Million Dollar für Naſch⸗ Unterhaltung ⸗ Wiſlen⸗Kunſt Fur die uns anldhlidi unserer Verrłmdhlung erle- senen Hufmerhsamhfelten anken herglidisf Otto Bachmann u. Frau Maria geb. Marlin Walter Neullinger u. Frau Fann geb. Marlin Viernheim, 26. Hobember 1932 Eine günstige Gel Damensehlupler gut angerauht, Futter Wacum ist das„ Cdellweiß- Tafirrad Wellinackrts-Hesclyenle? Weil es jetzt(im Winter) so viel billiger zu haben ist, deh der Kauf sich wirklich lohnt! Die weit und breit bekannte Firma Edelwelß- Decker, Fahrradbau, in Deutsch-Wartenberg Nr. 54, befaßt sich auher Nähmaschinen nur mit den gulen Edelweih-Rädern und Fahtrsdzubehör. 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Vhm. 1. 2½ uhr Waldhof 2.— Viernheim 2. 1 Uhr Weinheim Sch.— Viernheim Sch. 3 Uhr Abfahrt um 2 Uhr an der Kapelle am Wein- heimer Weg. enen nan eee Der werten Einwohnerſchaft, Freunden und Bekannten gebe ich hiermit bekannt, daß ich im Hauſe meiner Eltern Moltke⸗ ſtraße 106(Tivoli) ein eröffnet habe. Mit guter und reeller Bedienung werde ich ſtets meinen Kunden entgegenkommen und bitte deshalb um geneigten Zuſpruch. Hochachtungsvoll Joſef Faltermann Ebenſo erfolgt ein Anſchlag im Aushängekaſten. (Handball) Wichtiges Verbandstreffen Hier: Viernheim 1.— Waldhof 1. 2¼ Uhr Ohne Wartezeit. Auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Vereine finden die Spiele ſtatt. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein. Die Sportleituig. Turnverein v. 1893 f Fußball: Am Sonntag, den 27. November, nachmittags 3 Uhr großes Verbands ⸗Entſcheidungsſpiel auf * unſerem Platze V' heim 1.⸗ Schriesheim 1. Viernheim 2.— V. f. R.(Tennismannſchaft) Viernheim 1⸗Igd.— Mannheim 46 1⸗Igd. Beginn 2 Uhr. Zu dieſen Spielen laden wir Freunde und Gönner unſerer Abteilung herzlichſt ein. Die Spielleitung. Leine Hause finden Sie durch Anfertigung N Pullovern, Strümpf. u. sonsſigen Strick- Waren auf meinen Striekmaschinen. bvisse nötig. Kosten- loser Unterricht zu „ Naten zahlung Verlenqen Sie noch heute ausf. Angebot Martin Decker u 2. 12, Mannneim ö n Althausbeſitzer Sonntag, den 27. November, nachm. 1 Uhr im„Kaiſerhof“ Fuſammenkunft der Althausbeſitzer wegen:„Sonderge— bäudeſteuer und anderen wichtigen Fragen. Das Erſcheinen eines jeden einzelnen iſt im eigenſten Intereſſe unbedingt erforderlich. Kein Trinkzwang! Die Einberufer. m. Darlehen Geldsorgen u u. Hypotheken. Meine Benk brachte bisher über 7000 Dar- lehensgesuche zur Auszahlung. Rückporto erbeten. Thoma, Mannheim-Neckarstadt, Gärtnerstrasse 85, Ecke Waldhofstrasse. von Sofortige Hilfe Vorkennt- 2 5 aller Art, liefert und mit Küche Zubehör ſofort zu vermieten. Bismarckſtr. 50 ſchnell u. billigſt Viernh. 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