Aufklärung. Wir möchten der hieſigen Einwohnerſchaft bekanntgeben, daß die derzeitige Mitgliederwer⸗ bung mit einem Monatsbeitrag von 10 Pfg. mit uns, der Arb.⸗Samariter⸗Kolonne nichts zu tun hat, ſondern dieſelbe wird von der Freiw. Sanitäts⸗Kolonne durchgeführt. Nur wir, die Arbeiter⸗Samariter-Kolonne, ſind im Beſitze eines eigenen Krankenautos und daher in der Lage, unſere Mitglieder nach dem hieſigen und nach allen auswärtigen Krankenhäuſern auf dem ſchnellſten und modernſten Wege unentgelt⸗ lich zu transportieren. Wer Mitglied werden will, um im Be⸗ darfsfalle bei plötzlicher Erkrankung Unkoſten für Krankentransport zu erſparen, tritt nur in die Arbeiter⸗Samariter⸗Kolonne ein. Der Mit⸗ gliedsbeitrag beträgt 1 Mark und kann in 4 Raten zu je 25 Pfg. bezahlt werden. Anmeldungen werden bei allen Mitgliedern entgegengenommen. Bei Bedarf von ſchnellen Krankentransporten wende man ſich an Trans- portführer Mikolaus Englert, Aunaſtraße 25 was wir zu merken bitten. Bei getätigten Krankentransporten wird eine Nachzahlung außer dem jährlichen Beitrag von 1 Mark nicht erhoben. Wir bringen dieſe Notiz, um Irrtümer bei Eintragungen in die Mitgliederwerbungsliſten zu vermeiden. NB. Diejenigen Mitglieder, die bei der Sama⸗ riter⸗Kolonne ſich als Mitglied eingezeich⸗ net haben und noch keine Mitgliedskarte zugeſtellt erhalten haben, können dieſelben bei unſerem 1. Vorſitzenden, Alois Schmitt, Lampertheimerſtraße 18 abholen. Arbeiter⸗Samariter⸗Kolonne Viernheim. in ſede Hſuche gehõren: Mace Fneugnisse sie heſfen sparsam wirtschaften Sammeln Sie Hdbb- Gutscheine. es ſofint sich! A a eee 11 Würze So Pn Heischbruhe Bekanntmachung. Betr.: Waſſerleitung; hier Sicherung der Haus⸗ leitung gegen Froſt. Wir machen die Hausbeſitzer hierdurch wiederholt darauf aufmerkſam, die auf ihrem Grundſtück befindlichen Waſſerleitungs⸗ einrichtungen rechtzeitig und ausreichend gegen Froſt zu ſichern. Die Kellerfenſter ſind zu ſchließen und mit ſchlechten Wärmeleitern Stroh, Holzwolle, Lumpen etc. abzudichten. Garten⸗ leitungen ſind vor Eintritt des Winters zu ent⸗ leeren und während des Winters leer zu hal⸗ ten. Die Waſſermeſſerſchächte ſind mit doppel⸗ tem Deckel zu verſehen und die darin unterge- brachten Waſſermeſſer beſonders mit ſchlechten Wärmeleitern zu umwickeln. Ausdrücklich weiſen wir darauf hin, daß die Hausbeſitzer auf Grund der Waſſerbezugs⸗ ordnung verpflichtet ſind, ſämtliche auf ihren Grundſtücken angebrachten Waſſerleitungseinrich tungen, insbeſondere die Waſſermeſſer, ausrei- chend gegen Froſt zu ſichern und auch ſonſt vor jedweder Beſchädigung zu ſchützen. Die Koſten für auftretende Froſtſchäden ſind in allen Fäl⸗ len vom Hausbeſitzer zu tragen. Es liegt daher im eigenen Intereſſe der Hausbeſitzer, geeignete Schutzmaßnahmen zu tref⸗ fen, um vor unnötigen Koſten und unliebſamen Störungen in der Waſſerverſorgung bewahrt zu bleiben. Viernheim, den 7. Dez. 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Amieitia 09 E. V. V'heim. 0 5 Sportplatz im Wald mit 8 Ja Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 11. Dezember 1932 nachmit⸗ tags halb 3 Uhr die Vorentſcheidung um den zweiten Platz! 9e 2 4 Phönix Lu⸗Amieitia VUhm. in Ludwigshafen. Alle Vereinsmitglieder be⸗ gleiten die Liga zu dieſem ſchwerem Kampfe. Abfahrt wird am Samstag bekannt gegeben. Das Spiel der 2. Mannſchaft fällt aus, da ein Doppelſpiel ausgetragen wird. 3. und 4. Mannſchaft wie üblich. per Auto um 8 Uhr ab Lokal. Samstag nachmittag 3 Uhr, Waldſportplatz: Viernheim Leutershauſen Schülermannſchaften Der Vorſtand. Abfahrt Sänger⸗Einheit. Geſangverein„Sängerbund.“ Vereins⸗Anzeiger. Männergeſangverein 1846. Samstag abend 7 Uhr Probe für Spieler. 9 Uhr Sing⸗ ſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Heute abend 8 Uhr Ge⸗ ſangsprobe ſämtlicher Theaterſpieler(Damen und Herren) im Lokal zum Freiſchütz. Der Vorſtand. Freitag abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß alle Tiere, welche zur Gauausſtellung am 18. Dezember ausgeſtellt werden, bis zum Montag den 12. Dezember beim Schriftführer J. Ba angemeldet ſein müſſen. Das Slandgeh pro Nr. beträgt 1,15 Mk. für Kaninchen 1.— Mk. für Geflügel 0,50 Mk. für An. ben. Spätere Anmeldungen werden nicht h. rückſichtigt. Die Ausſtellungs⸗Leitung J. Baus. TAolzver steig rung Dienstag, den 13. Dezember 193, vormittags 9 Uhr, werden im Gaſthaus zun Freiſchütz zu Viernheim aus den Diſtrilen Neubrunnenſchlag 18, Seeſchlag 1, Am Graben? Bürſt. Schlag 5, Alter Eichwald 1, Schaſwieſen!, Winterskiſte 11, Fr. Heide 49 und 50, Heide! und 7 und Doſen 12 und 14 verſteigert: Derbſtangen, Fichte 1.—3. Kl. 314 St.(aus Knoden 14); Kiefer 2. u. 3. 80 St.(Tabakſtangen aus Doſen); Reis, ſtangen, Fichte 4. 6. Kl.= 206 Stzt Riefer 5.—7. Kl.- 1500 St. Scheiter rm.: 71 Buche, 4 Eiche, 1,4 Kiefer. Knüppel rm. 23 Buche, 36 Eiche, 111 Kiefer. 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N Nähere Auskunft durch das Forſtamt und die Herren Förſter Zimmermann, Forſthaus Wild- bahn und Forſtgehilfen Brück, Lampertheim, Zahlungsunfähige Schuldner von Domanial⸗ gefällen ſind vom Mittbieten ausgeſchloſſen und Lampertheim, den 7. Dezember 1932. Heſſ. Forſtamt Lampertheim. Linon ausgebogt à jour Einſatz 1 Bezug Wolle gemiſcht. Bed. u. Ane Ausk. durch Eynst Lissen, Mann- nolm d 2, 13. Anfragen Rückp. Guterhaltene zu verkaufen. Bertholdus⸗ Pfenningſtr. 30 Lampertheimerſtraße 1 Von heute Donnerstag ab Frische 8e Cableau, Schellfiſch und Filet Nikolaus Effler vorm.: Gg. M. Winkenbach. Wolle, hochmodern, Wolle, ſehr ſolide Oberbettücher aus aut. 95 Bettgarnitur aus kraft Linon mit Kunſtſeiden und 1 Kiſſen 3.95 Jacquard ⸗Schlaf⸗ decken 1 990 1 70 2.75 Wollſchlafdecken dae ee 7 99 Damenſtrümpfe Waſch⸗ ſeide, feinmaſchig, Flor⸗ 0 5 ſohle mit Ballenverſtärk. 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Kiehn Sabatt⸗Anfang 4,30 Uhr „ Morgen 8,30 a „ Nachm. 3,30 „ Abend 5,15 Wochentag⸗Abend 6,00 „ Morgen 7,00 anderen (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) hei mer — Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeil 0 aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Vier Frank a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Nummer 287 ü nheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 35. 0 Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Zeitung und Feiertage.— Bezugspreis monatl. agen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte neiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— eile koſtet 25 Pig., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäſtsſte e u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes latzvorſchriſten bei Anzeigen werden na Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 1000 geen e Tagen 5 jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 49 Jahrgang Die Wirtſchaftswoche. wo ſtehen wir?— Von der Kriſe zur De⸗ preſſion.— Das geſunkene Volkseinkommen. Abwanderung deutſcher Induſtrien ins Aus- land.— 1 Million Schweine weniger ver⸗ zehrt. die Frage nach der weiteren wirtſchaft⸗ chen Entwicklung beſchäftigt heute alle Menſchen, zumal ſeit die Hoffnung erweckt wurde, daß es mit dem Abwärts ein Ende habe. Wo ſtehen wir nun? Darauf verſucht das Inſtitut für Konjunkturforſchung in ſei⸗ nem neueſten Bericht zu antworten. Zunächſt wird die Lage der Weltwirtſchaft im Geſamten unterſucht. Hier ſind an den Wa⸗ ren⸗ und Effektenmärkten Rückſchläge einge⸗ treten, die allerdings mehr techniſch bedingt ſind. Am Warenmarkt haben ſich im An⸗ ſchluß an die Preisſteigerung der Sommer⸗ monate Produktion und Beſchäftigung merk⸗ lich gebeſſert. In der Hauptſache handelt es ſich dabei aber um die Wiederanpaſſung der Erzeugung an den laufenden Bedarf, zum Teil auch um Lagerauffüllung. Dieſe Bele⸗ bungen kann man daher noch nicht als den Beginn eines neuen Konjunktur auf⸗ ſchwungs deuten. Gleichwohl kann der weltwirtſchaftliche Konjunktur abſchwung im großen Ganzen als beendet gelten. Mit Worten: Tiefer kann's nicht mehr gehen, ſchlechter wird es nach Anſicht der wiſ⸗ ſenſchaftlichen Wirtſchaftspropheten nicht mehr werden, als es jetzt iſt. Man hat dies zwar ſchon vor Jahren geglaubt, und immer wieder iſt es weiter abwärts gegangen. Jetzt aber ſind dieſe Meinungen beſſer begründet. Eine neue konſunkturelle Aufwärtsbewegung 110 ſich freilich noch in keinem Lande durch—⸗ geſetzt. Und in Deutſchland? Bei uns iſt zum erſten Mal ſeit vier Jahren die Peſchäftigung konjunkturell leicht geſtiegen. Auch Produk⸗ tion und Umſätze haben ſich leicht belebt. Be⸗ günſtigt waren vor allem die Verbrauchs⸗ güterinduſtrien. Der Produktionsauftrieb erklärt ſich hier vornehmlich als Rückſchlag auf die vorausgegangene Droſſelung ſowie; aus Eindeckungen von Weiterverarbeitern und Händlern, die durch die Rohſtoffhauſſe Mitte des Jahres veranlaßt wurden. Konſum ſelbſt lagen handelsſätze nahmen eher noch ab, Produktionsgüterinduſtrien war der Um⸗ ſchwung weniger ausgeprägt. Immerhin er⸗ gab ſich auch hier eine 0 Ruſſen aufträge, Aufträge der öf⸗ fentlichen Hand und Beſtellungen des Handels. zwecks Ergänzung der Lagervorräte Die Periode, ſind als Gründe anzuführen. kriſenhafter fung dürfte abgeſchloſſen, der Ein⸗ tritt in den Zuſtand der. nen gleichbleibenden Verlauf von Erzeugung und Beſchäftigung bringt, vollzogen ſein. Der Weg von der Kriſe mit ihren Schwankungen und Unſicherheiten zur Depreſſion, d. h. einer zwar auf dem Tiefſtand ſich befindlichen, aber wenigſtens ſtetigen Wirtſchaft, iſt zwei⸗ fellos ein gewiſſer Fortſchritt. Wenn man ſich die Zahlen des Volks⸗ einkommens betrachtet, dann wird man unſere Lage noch beſſer verſtehen können. Das Statiſtiſche Reichsamt ſchätzt die Höhe des deutſchen Volkseinkommens im Kriſen⸗ jahr 1931 auf 57 Milliarden Mark, nachdem es von 1925 bis 1929 von 60 auf 76 Milliar⸗ den geſtiegen war. Im alten kraft mit rund 50 Milliarden angenommen. Dieſe Feſtſtellung bedeutet, daß vom deut⸗ chen Volke im Jahre 1931 rund 19 Mil⸗ larden Mark weniger verbraucht 1920 ae werden konnten als im Jahre 1929. Was ein Mindereinkommen von 10 Milliarden für den ganzen Wirtſchaftsgang bedeutet, braucht man nicht erſt auseinander⸗ zuſetzen. Reichsrat gebilligt werden, leichte Belebung, Wirtſchaftsſchrump⸗ Depreſſion, der ei⸗ Reichsgebiet wurde im Jahre 1913 das deutſche Volksein⸗ kommen in damaliger, weit höherer Kauf- Wie geht es Die weiteren Verhandlungen des Reichstags.— Amneſtie oder Vegnadigung? Die ſozialpolitiſchen Maßnahmen.— Am die Winterhilfe. Berlin, 9. Dez. Am Donnerstag hat der Reichstag— des katholiſchen Feiertags wegen— keine Sitzung abgehalten. Am heutigen Freitag⸗ nachmittag wird er aber wieder zuſammen⸗ treten, um zunächſt das Geſetz über die Stellvertretung des Reichspräſi⸗ denten— ſie ſoll dem Präſidenten des Reichsgerichts übertragen werden, in dritter Beratung zu erledigen. Die nötige Zweidrittelmehrheit für das Geſetz iſt vorhanden, und man nimmt an, daß auch Reichsrat und Reichs regie; rung keine en machen wer en. Damit würde dieſe Frage aus den Erörte⸗ rungen ausſcheiden. Dagegen ſind noch zwei Fragen ungeklärt, die Amne ſt i e- und ſo⸗ zialpolitiſche Frage. Von dieſen bei⸗ den Fragen iſt die einer Amneſtie für politiſche Verbrechen beſonders hart umſtritten. Vom Reichs⸗ tagsplenum ſind dem Rechtsausſchuß drei Entwürfe überwieſen worden, die von den Nationalſozialiſten, den Ko m⸗ muniſten und den Sozialdemokra⸗ ten beantragt waren. Dieſe Entwürfe ſind zwar äußerlich ſehr verſchieden, ihr Inhalt deckt ſich jedoch im weſentlichen. Die Streitpunkte bilden die Behandlung der Landesverralsfälle und die Behand⸗ kung der ſchweren Verbrechen gegen das Leben und gegen das Sprengſtoffgeſetz. Der kommuniſtiſche Antrag will bei⸗ de Gruppen mit amneſtieren, der natio⸗ nalſozialiſtiſche wenigſtens die zweite Sruppe. Dagegen demokratiſchen Entwurf ſchon die Ve⸗ denken der Regierung und der Mittelpartei⸗ Nen gegen eine ſolche Regelung berückſichtigt ſein. Es gilt nun, ein iß 0005 e mindeſtens mit den Nationalſozialiſten. Das e Anregungen vor. Das Einkommen und mit ihm die Einzel- In den Kompromiß zu finden, wird ſehr ſchwer ſein. Gelingt es nicht, ſon⸗ dern nimmt der Reichstag eine der Amneſtie⸗ vorlagen an, ſo müßte ſie erſt noch vom ſo daß noch längere Zeit vergehen würde, bis dieſe Am⸗ neſtievorlage in Kraft tritt. Die Regierung plant daher, den Reichspräſidenten zu bitten, von ſeinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen und zwar im weiteſten Umfange, um auf die⸗ ſe Weiſe die Wirkungen einer Amneſtie mög⸗ lichſt ſchnell zu erreichen. Um die Notnerordnung. Auch in der Frage der ſozialpoliti⸗ ſch een Anträge iſt noch keine Klärung ab⸗ aufehen. Sicher dürfte ſein, daß der zweite Verluſte entſtanden der deutſchen Wirt⸗ ſchaft auch durch Abwanderung von ganzen Induſtriezweigen ins Ausland, um den Laſten in Deutſchland zu entgehen. So haben ſich Uhren fabriken in Englale niedergelaſſen. Im gleichen Land haben ſich nicht weniger als 6 Solinger Firmen angeſiedelt. Mit Hilfe engliſchen Kapitals entſteht dort ein neuer Induſtriezweig es handelt ſich vor allem um die Raſierklingen⸗ herſtellung— aus dem vielleicht der einzelne deutſche Unternehmer für ſich noch Nutzen ziehen kann. Für die deutſche Wirtſchaft aber bedeutet dieſe Abwanderung einen ſchweren Verluſt. Zwar ſind mit der Solir ger Induſtrie auch deutſche Maſchinen und deutſche Arbeiter nach England ge⸗ gangen. aber ſobald enaliſche Arbeiter ange⸗ dürften in dem ſozial⸗ Teil der Verordnung des Reichspraſtdenten vom 4. September ſowie die Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeits⸗ gelegenheit vom 5. September 1932 und die zugehörige Durchführungsverordnung vom 34. September 1932 am Freitag auch in drit⸗ ter Leſung vom Reichstag aufgehoben wer⸗ den wird, ebenſo wie es wahrſcheinlich er ſcheint, daß die Verordnung über die Steuer- gutſcheine für Mehrbeſchäftigung von Arbeit⸗ 1 nehmern aufgehoben werden wird. Da hierdurch gewiſſe Schwierigkeilen für das in Gang befindliche Wirtſchaftspro⸗ gramm enkſtehen, dürfte die Regierung eine entſprechende Ergänzung der Nok⸗ verordnungen vorbereiten, die den Be- ſchlüſſen des Reichskags Rechnung krägt, gleichzeitig aber auch elwa eniſtehende Lücken wieder ſchließt. Man nimmt an, daß die Reichsregierung in einer neuen Notverordnung die übrig blei— benden Teile der früheren Notverordnungen zuſammenfaſſen und entſprechend ergänzen wird. Winterhilſe— aber nur in beſcheidenem Umfang. Endlich iſt auch noch die Frage der Win⸗ terhilfe offen, da die ſozialdemokratiſchen Anträge, die Auflegung einer Prämienan⸗ leihe in Höhe von einer Milliarde zur Arbeitsbeſchaffung, die Erhöhungen der Un⸗ terſtützungen für die Arbeitsloſen. Rentner uſw. auf den Stand vor dem 14. Juni, end⸗ lich die Gewährung von Brot. Kohle und Fleiſch für unterſtützungsberechtigte Haus⸗ halte vorſehen, nicht durchführbar ſind, ſelbſt wenn ſie im Reichstag angenommen werden ſollten, da die entſprechenden Mittel nicht be⸗ ſchafft werden können. Man nimmt daher in parlamenkariſchen Kreiſen an, daß die Anträge der Natio⸗ nalſozialiſten, in denen die Reichsregte⸗ rung aufgefordert wird ein umfaſſendes Arbeiksbeſchaffungsprogramm einzulei⸗ ten und Maßnahmen zu kreffen, durch die den großen Maſſen der nokleidenden Bevölkerung eine angemeſſene Meih⸗ nachks-⸗ und Winkerbeihilfe gewährt wird. im Reichstag eher Ausſicht auf Annahme hal. Die Regierung dürfte gegen die Annahme dieſer Ankräge nichts einzuwenden haben und auch hier durch entſprechende Maßnahmen den Wünſchen des Reichs kags Rechnung kra⸗ gen. Der Umfang dieſer Winterhilfe der Reichs⸗ regierung dürfte allerdings wein gern ger ſein, als von den Parteien gefordert wird, da Haushaltsmittel nicht mehr zur lernt ſind, werden die deutſchen wieder in ihre Heimat abgeſchoben. Eine andere So—⸗ linger Firma iſt nach Mexiko ausgewan⸗ dert. Gegen die Auswanderung der deutſchen Edelmetall⸗ und Schmuckwaren⸗ induſtrie ins Ausland hat erſt vor kur⸗ zem die Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Edelmetall⸗ und Schmuckwareninduſtrie, der u. a. die Handelskammern Pforzheim Hanau, Schwäb. Gmünd und Idar angehören Stellung genommen. Vor allen Dingen iſt es nicht angängig, junge Leute aus dem Ausland in die deutſchen Fachſchu⸗ len aufzunehmen und ihnen dort die Aus⸗ bildung zu geben, mit deren Hilfe ſie dann ſpäter der deutſchen Induſtrie Konkurrenz achen. che ſich die geſunkene Kaufkraft auch auf ————— ꝶ—6ꝛ Verfügung ſtehen. Die einzige Möglichkeit überhaupt Mittel dafür flüſſig zu machen iſt die, daß die Reichsanſtalt für Arbeitsloſen⸗ vermittlung, die durch Unterſchreitung der Arbeitsloſenziffer erzielten Erſparniſſe zur Verfügung ſtellt. Man iſt ontimiſtiſch. In all' dieſen Fragen kann es natürlich zu Konflikten kommen, wenn ber Reichstag Be⸗ ſchlüſſe faſſen ſollte, die für die Reichsregie⸗ rung unannehmbar ſind. Man rechnet aber in politiſchen Kreiſen nicht mit derartigen Konflikten, ſondern nimmt an, daß es zu einer Verſtändi⸗ gung und dann zur Verkagung kommen wird. Die Freitagſitzung des Reichstags wird er⸗ kennen laſſen, ob dieſer Optimismus berech⸗ tigt iſt. Gewerlſchaſtler beim Neichsprüfdenten. Reichspräſident von Hindenburg empfing eine Abordnung des Geſamtverban⸗ des der Chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ te Deutſchlands, die dem Reichspräſidenten über die Notlage in der Arbeiterſchaft berich⸗ aufgetretenen Reichspräſident der Der und teten, und Maßnahmen zur Linderung Notſtände vortrugen. ſagte eine alsbaldige ſorgfältige Prüfung der Vorſchläge zu. ler von Se Miniſterpräſi Unterredung Schleicher— Braun. Am Donnerstag fand zwiſchen Reichskanz⸗ hleicher und dem preußiſchen ten Braun eine Unterre⸗ dung über die Lage in Preußen, insbeſondere über Zuſtändigkeitsfragen ſtatt. ausgeſchloſſen, Es iſt nicht daß bei dieſer Gelegenheit auch die Dinge erörtert worden ſind, die den Reichsrat in ſeinen nächſten Sitzungen be⸗ ſchäftigen werden. * Das Defizit des Reichs. Berlin, 9. Dez. Nach Mitteilung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums betrugen im Oktober 1932 dentlichen Haushalt die Einnahmen ber 35 verausgabt: ſeit Beginn (Angaben in Millionen Reichsmark) im or⸗ 8 639,1 und die Ausgaben 737,2, mithin ergibt ſich für Oktober eine Mehrausgabe von 98.1. Im außerordentlichen Haushalt wurden im Okto⸗ des Rech⸗ nungsjahres alſo 16,2, während Einnahmen nicht ausgewieſen werden. Für beide Haushalte einſchließlich der aus 22 dem Vorjahre übernommenen Fehlbeträge bzw. Beſtände errechnet ſich zu Ende Oktober 1932 ein Defizit von 1244.3(Sept. 1177,). die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe auswirkt, iſt längſt durch den Abſatzrückgang der bäu⸗ erlichen Veredelungswirtſchaft nachgewieſen. Nun liegen auch Zahlen über die Schweine⸗ ſchlachtungen in den erſten neun Monaten dieſes Jahres vor. Danach wurden 13.6 Millionen Schweine in Deutſchland geſchlach⸗ tet gegen 14,6 Millionen in der gleichen Zeit des vorigen Jahres. Das deutſche Volk he. alſo in dreiviertel Jahren 1 Million Schwei⸗ ne weniger verzehrt. In dieſer Schärfe hat man einen Rückgang des Fleiſchver⸗ brauches als Folge der allgemeinen Ver⸗ armung ſeit der Inflation nicht erlebt. Der Bierverbrauch iſt auf den Stand 1878 zurück⸗ gegangen. —— Amerilaniſche Flugzeuge für China. Tokio, 9. Dez. Nach Feſtſtellung der Tokioter Blätter halten die Flugzeuglieferungen Amerikas an Ching unvermindert an. Seit Beginn des Jahres ſollen die Verei nigten Staaken insgeſamt 150 Ariegsflug zeüge an China verkauft haben. In der chi⸗ neſiſchen Armee ſeien zahlreiche amerikaniſche Militärflieger als Inſtruktoren lätig. Deutsche Tagesſchau. 2 600 000 Wohlfahrtserwerbsloſe. Wie der Deutſche Städtetag mitr⸗ teilt, iſt die Zahl der Wohlfahrtser⸗ werbsloſen trotz der leichten Beſſerung der allgemeinen Arbeitsmarktlage weiterhin ſtark geſtiegen und hat am 31. Oktober mit rund 2 600 000 einen neuen Höchſtſtand er⸗ reicht. Dieſe Zahl, die auf Grund der Stati⸗ ſtik des Deutſchen Städtetages ermittelt iſt, umfaßt alle arbeitsfähigen Erwerbsloſen, die von den Gemeinden laufend unterſtützt werden müſſen. Sie iſt um rund 400 000 hö⸗ her als die Ermittlungen der Arbeitsämter, die bekanntlich ſeit Auguſt 1932 nur einen Ausſchnitt der Wohlfahrtserwerbsloſen er⸗ faßten. Die Gemeinden betreuen augenblick⸗ lich über 60 v. H. aller unterſtützten Arbeits⸗ loſen. Stützung der Gerreidepreiſe. Amtlich wird mitgeteilt: Am Getreide⸗ markt iſt gegenwärtig eine ſaiſonübliche Stei⸗ gerung des Angebots zu verzeichnen. Von der Deutſchen Getreidehandelsgeſell⸗ ſchaft werden dementſprechend zur Stützung das Marktes ſtärkere Mittel eingeſetzt. Das wird auch für die weitere Dauer des Saiſon— drucks ohne weiteres möglich ſein, da ſich die ſtaatliche Stützungsſtelle gerade erſt im An— fang der Verwenduag der im November von der Reichsregierung bereitgeſtellten Mittel befindet. Die Stützungstätigkeit der DHG. wird auch nach Neujahr 1933 nicht aufhören. Es bleibt demnach der Grundſatz beſtehen, daß es für den Landwirt falſch iſt, in Zei⸗ ten weichender Preiſe Waren zu verkaufen und im Zeichen ſteigender Preiſe dem Markt fernzubleiben. Noch keine Enkſcheidung über das Werkjahr der Studierenden. Gegenüber anders lautenden Preſſemel— dungen wird von zuſtändiger Berliner Stelle ausdrücklich feſtgeſtellt, daß eine Ent⸗ ſcheidung über das Werkjahr der Studieren- den noch nicht gefallen ſei. Politisches Attentat. In der Wohnung niedergeſchoſſen. Berlin, 9. Dezember. Der 38 jährige Ingenieur Joſef Berg⸗ mann, der der NSDAP. angehört, wurde in der vergangenen Nacht in, ſeiner Woh⸗ nung in dem Vorort Hohenſchönhauſen, die 0 ebener Erde liegt, niedergeſchoſ⸗ en. Als der Ingenieur die erleuchkete Küche betrat, krachte plötzlich von der S§kraße her ein Schuß. Die Kugel zertrümmerke die Jen⸗ ſterſcheibe und kraf Bergmann in den linken Oberſchenkel. Ein Arzt entfernte die Kugel und ſtellte feſt, daß die Verletzung nicht le⸗ bensgefährlich iſt. Der Täter, vermutlich ein politiſcher Gegner, iſt in der Dunkelheit enk⸗ kommen. a Ausreise und Heimlehr. 10 Kreuzer„Köln“ führt aus, Kreuzer„Karlsruhe“ lehrt zurüt. Wühelmshaven, 9. Dez. Bei herrlichem Sonnenwetter und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung hat der reuzer„Köln“ am Donnerstag ſeine Aus⸗ landsreiſe angetreten. In der Schleuſe wur⸗ de der Kreuzer vom Vertreter der Paten⸗ ſtadt Köln, dem zweiten Bürgermeiſter Bönner verabſchiedet, der die Grüße der Stadt Köln überbrachte und der Beſatzung eine gute Reiſe wünſchte. Der Stationschef der Nordſeeſtation, Vizeadmiral Förſter hielt an die auf dem Achterdeck des Schiffes angetretenen Offiziere und Mannſchaften ei⸗ ne Anſprache. Dieſe Auslandsreiſe ſolle draußen in der Welt Zeugnis vom deutſchen Willen und Können ablegen. Vor allen Din⸗ gen wolle man den deutſchen Brüdern in Ueberſee die Grüße der Heimat überbringen. Er ſchloß mit einemHurra auf denReichsprä⸗ ſidenten und das Vaterland. Die Bordkapelle ſtimmte anſchließend das Deukſchlandlied an und dann fuhr der Kreuzer„Köln“ unter den Klängen Mußz i denn und brauſenden Abſchieds⸗ rufen der Bevölkerung zur Schleuſe hinaus. Unter den zahlreich eingegangenen Glück⸗ wunſchtelegrammen befindet ſich u. a. das des Reichspräſidenten vo Hindenburg. Amerikaner beſucht und beſichtigt. das folgenden Wortlaut hat:„Dem Kreuzer „Köln“ wünſche ich für ſeine erſte große Aus⸗ landsreiſe glückliche Fahrt. Ich erwarte von der Beſatzung treueſte Pflichterfüllung und ſteten Einſatz für die Ehre des deutſchen Na⸗ mens und der deutſchen Flagge.“ Kreuzer„Karlsruhe“. Kiel, 9. Dez. Der Kreuzer„Karlsruhe“ kehrte am Donnerstag nachmittag von ſeiner großen Auslandsreiſe in den Kieler Hafen zurück, wo er von einer außerordentlich zahlreichen Menſchenmenge empfangen wurde. Zur Be⸗ grüßung hatten ſich Vertreter der Marine⸗ behörden und der Stadt Kiel eingefunden. Der Kreuzer„Karlsruhe“ hatte am 30. No⸗ vember 1931 die Heimat verlaſſen und eine Fahrt durch den Atlantiſchen Ozean, den Panamakanal und Pazifiſchen Ozean bis in die Nähe Japans gemacht. In allen Häfen, wo der deulſche Kreu⸗ zer vor Anker ging, war er Gegenſtand großer Aufmerkſamkeiten ſeitens der Be⸗ völkerung und der Behörden. Beſonders freundlich wurde er in Neu⸗ york aufgenommen, wo er auf der Heim⸗ reiſe landete. Er wurde dort von über 11000 Perſonen, darunter viele Deutſch⸗ paletot 5 ode Ulster- Paletot auf Kunstseide 355. 45.—, 35. 285 4 Anzug unsere Sol. Qual. blau und Streifen 38.—, 46.—, 55. 24. Feine AE Uster flotte Form modegrau 58.— 48.— 34.— 22. NMöntel Anzug 8.50 6⁰⁰ Herren- N * 5. N Schneſdereſ f fiauchjacken Lodenjoppen Hosen Stoffe im Ausschnitt Krawatten Woll-Schal Cachenez GEGR. 8 1 Mannheim, H 1. 5 Breite Straße DSenntag zen Uhr gene 8 2 Magdalen zwischen den zwei Jin ſchwarz, braun u. Lack Gr. 18/22 den. 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Seinen Beinamen verdankt er der Kaufmannsſprache, die ja ſchon ſo oſt unſer deutſches Sprachgut bereichert hat. Sil⸗ bern nannte der Kaufmann den Sonntag des⸗ halb, weil an ihm in ſeinem Laden ſchon ſo viel Einkäufe für das Weihnachtsfeſt ge⸗ macht wurden, daß nach Ladenſchluß das Sil ber in der Ladenkaſſe klang und ſprang. Am Kupfernen Sonntag pflegte das Ergebnis nut kupfern zu ſein, mit anderen Worten, mit den Einkäufen war es noch nicht ſo ſchlimm. Da⸗ gegen erhoffte ſich der Kaufmann den meiſten Erlös vom letzten Sonntag vor Weihnachten, dem Goldenen Sonntag, mit Recht, denn die Zeiten liegen nicht allzu lange zurück, in denen das Gold des Goldenen Sonntages tatſächlich in den Ladenkaſſen rollte. Und heute? Heute haben ſich auch die Sonntage vot Weihnachten dem allgemeinen Prozeß der Um⸗ wertung aller früheren Werte unterwerfen müſſen. Das Gold des Goldenen Sonntage gehört längſt der Geſchichte an, auf den Kup⸗ fernen Sonntag iſt vielerorts verzichtet won Möalich. daß allein der Silberne Sonn⸗ „Wann ungleichen Brüdern abbrechen läßt.“ Roman von Gert Rothberg Copyright by M. Feuchtwanger, Halle(Saale) Lindsmühlen war ſtarr, dann quoll ein ungeheurer Zorn in ihm auf. So weit alſo verſtieg ſich des Schuftes Frechheit, daß er ihn auf dieſe Weiſe ausſchalten wollte? Ja, und wie weit waren die beiden Damen denn über die Ausgrabung des märchenhaften Schatzes informiert? D „Da kann ich alſo gratulieren? Habt ihr denn aber ſichere Garantie, daß Reuter Fanny auch ein angenehmes Daſein bietet?“ „Doch!. Reuter hat geerbt! Er iſt überhaupt auch ein tüchtiger Landwirt. Du weißt doch, daß wir uns immer geſträubt haben, den alten Turm an der Nordſeite ab⸗ zubrechen. Es war nun einmal ſo eine alte Ueberlieferung, daß der Turm Glück brächte. Er hat uns aber gerade in den letzten Jahren durchaus kein Glück gebracht, und da Baron Reuter meinte, daß dort Waſſer ſei, woran es in Henninghofen zur Hochſommerzeit immer etwas gehapert hat, ſo habe ich ihm ſchon jetzt die Genehmigung erteilt, dort graben zu laſſen. Er hat aber einen alten Steintopf gefunden, der wertvoll für den Sammler iſt; und ſo bat er mich, vorläufig allein dort graben zu dürfen, es mache ihm Spaß. Aber was haſt du denn? Aergert es dich, daß ich dieſe harmloſe Genehmigung erteilte, ohne dich erſt danach zu fragen? Soviel Freiheit glaubte ich mir aber doch geſichert.“ Es klang eine ſchwere Empfindlichkeit durch Tante Adelheids Stimme. Lindsmühlen ſah ſie an, dann meinte er mit mühſam beherrſchter Stimme: „Und was will Reuter dort bauen?“ „Einen großen Waſſerbehälter. Wir können dann das Gemüſe ganz anders pflegen, wenn einmal längere Zeit kein Regen fällt“, erklärte Fanny. ihm zuvorkommen. koſteten. Und dann die Karten! ſchlechtes herbeigeführt hatte. machen zu können. kommen? Faſt nie! gräbt denn Reuter dort?“ „Wenn er gerade Luſt hat. ſehen, ob es ſich auch wirklich lohnt, ehe er den alten Turm Lindsmühlen wußte ganz genau, daß Reuter nicht daran dachte, Fanny zu heiraten, daß er das ganze, ſchlaue 36 Manöver nur erſonnen hatte, um ungeſtört nach dem Schatze graben zu können. Fand er ihn, dann würde er eines Tages ſpurlos verſchwunden ſein. Gut ausgedacht! Aber er wollte ihm das Handwerk legen. Er wollte Daher alſo die Verlegung vom zweiten September auf den fünften Oktober! Daher alſo! Erſt in dieſem Augen⸗ blick wußte Lindsmühlen wohl ſo richtig, wie ſehr er ſelbſt mit dieſem Schatz gerechnet hatte. und die kleineren Güter, die dazugehörten, brachten nicht derartig große Summen ein, Die waren ſchon immer das Laſter geweſen, das den Untergang ſchon ſo manchen Ge⸗ Er hatte Gelder aufgenommen. Noch wußte davon niemand etwas! Er hoffte auch, daß es nie jemand erfuhr, Mit dem ſagenhaften Schatze hoffte er, alles wieder gut⸗ Er hätte ſich ſelbſt auslachen mögen! Er, er glaubte an dieſen Schatz, erhoffte von ihm Rettung. Wie viele Male waren ſolche Schatzſucher denn ſchon auf ihre Koſten ge⸗ Aber Reuter hatte eine nichtswürdige Komödie in Szene geſetzt, alſo mußte er ſelber felſenfeſt vom Gelingen ſeines Planes überzeugt ſein. Er hatte ſich den Zugang zum Turm zu verſchaffen geſucht, alſo lag dort der Schatz! Ob Reuter bereits etwas gefunden hatte? Ein Keuchen entſtieg Lindsmühlens Bruſt. Jetzt würde der Gauner, der Betrüger gar nichts erhalten! Jetzt würde der Schatz, der hier in Henninghofen gefunden wurde, dem derzeitigen Beſitzer gehören. Friedrich Karl von Lindsmühlen! Er wollte zunächſt mal Schloß Lindsmühlen die ſeine Liebſchaften Ah!“ Dieſer Beſitzer war er, Er richtete ſich auf. „Liebe Tante Adelheid, es tut mir leid, aber von dem Kauf trete ich nicht zurück. Es wird Herrn Baron Reuter ja doch leicht möglich ſein, wenn er vermögend iſt, ein anderes Gut zu kaufen. Ich werde ihm das baldmöglichſt ſelbſt mitteilen.“ N „Das iſt boshaft“, rief ſie außer ſich.„Schließlich müſſen wir doch alle beitragen, Fannys ſpät gefundenes Glück zu erhalten. Reuter will nun einmal Henninghofen kaufen. Du haſt doch Lindsmühlen! Zwei ſolche Beſitztümer ſind immer eine Laſt. Zudem gehören dir noch Adlersheim und Benedikten. Haſt du daran wirklich nicht genug? Das kannſt du dir doch denken, daß Reuter hier nicht nur ge⸗ duldeter Gaſt ſein möchte? Haſt du denn dafür gar kein Verſtändnis? Der Fall lag im Frühjahr ja ganz anders. Ehe unſer altes, ſchönes Henninghofen in andere Hände überging, war es natürlich beſſer, du erwarbſt es; das war ganz in Ordnung. Aber nun hat ſich eben alles ge⸗ ändert, und ich meine, du müßteſt gleichfalls alles daran⸗ ſetzen, dich mit Reuter auf recht guten Fuß zu ſtellen.“ „Das geſchieht beſtimmt von meiner Seite aus nicht, ich kenne ihn von früher!“ „Ja! Aber ich habe nicht die Abſicht, über unſere damalige Bekanntſchaft zu ſprechen. Er iſt jetzt Baron Reuter, und Fanny hat es für gut befunden, ſich mit ihm zu verloben. Die Vergangenheit hat alſo tot zu ſein.“ Niemand antwortete ihm, aber etwas Unbehagliches, Unheimliches war plötzlich mit im Zimmer, ohne daß man ſagen konnte, woher es eigentlich kam. Das Eſſen verlief ziemlich ſchweigſam, und Linds⸗ mühlen ging kurz danach unter einem Vorwand hinaus. Draußen ballte er die Fäuſte noch einmal in ohnmächtiger Wut. Wenn er zu ſpät kam? Langſam ging er über den Hof. Ordnung. Vor dem Schweizerhauſe ſaß die Frau des Oberſchweizers und auf dem Schoß hielt ſie ein erſt wenige Wochen altes Kind. Es herrſchte überall Gortſebung ſolgt kommt auch zu ihnen Weihnacht. Weihnachllace Hausfrauensorgen. Porftende. Ihr Kind'lein, o kommet, o kommet doch all, Singen unſre Kleinen mit jubelndem Schall. Und in ihren Augen iſt ein ſeliges Glänzen, Und ihre Augen hängen an den Adventkränzen, Wenn ſie mit der Mutter ſpazieren geh'n. Und es iſt ein ewiges Wünſchen und Fragen, Und Freude und Erwartung iſt kaum noch zu tragen. Weihnacht geht durch die Straßen. 15 Wenn einer nur ſo flüchtig zuſchaut, ſind es nur viele Menſchen, eilige zumeiſt. Sie laufen mit Packen, Paketen und Päckchen, je nachdem; manchmal— dazu nicht ſelten— iſt es auch ein richtiger, grüner Tannenbaum: ein Weihnachtsbaum. Denn der Heiligabend rückt ja näher und näher, ſinkt tiefer und fieser i die erleuchteten Straßen herab, auf denen viele, zu⸗ meiſt eilige, Menſchen beladen irgendwo hinſtreben: hierhin und dorthin, nach den verſchiedenſten Richtungen. Doch nur, wenn einer flüchtig zuſchaut, ſieht er nichts, als eilige und beladene Menſchen, die geſchäftig ſind. Nimm dir einmal einen Augenblick Jeit! Stehe einmal an irgendeiner Ecke ſtin.. und mache die Augen auf und lauſche einmal! Rein, es iſt doch anders! Eilige Menſchen— ja; aber es iſt da eiwas in dieſer Eile, das anders iſt, als ſonſt vielleicht, und wenn du dem einen oder anderen in die Augen ſchauſt, iſt da auch etwas anderes, als das Gewohnte ſo kurz vor Laden⸗ ſchluß etwa oder dergleichen. Warum? Wieſo? Merkſt es erſt nur undeutlich, ſo, als läge der Nebel ſinkenden Abends nicht nur über den Straßen und Plätzen und Laternen, ſondern auch über dem, das hier geſchieht. Aber mit einmal klingt hinter einem verſchloſſenen Fenſter eines— ſonſt ganz alltäglichen— Mlethauſes ein Lied auf, das du nur zu gut kennſt... Kommt von ſernher, durch Nebel und Dämmerung und Schatten ein halb verwehtes Glockenklingen... Und anders wird die Straße, anders die Menſchen auf ihr. Mitten zwiſchen ihnen 990 etwas, das unberührt bleibt von Nebel und Dunkel, un⸗ ale auch vom Straßenlärm und aller Eile. Es geht mit geruhigem Schritt und ſchaut in die Fenſter, wo bereits da und dort ein erſtes Weihnachtslichtlein an grünem Zweig er⸗ wacht: es geht mitten zwiſchen den eiligen Menſchen mit ihren Packen, Paketen und Päckchen, und lächelt fein und ſagt ein einziges, ſtilles Wort:„Weihnacht!“ „Weihnacht“— es ſchwingt, wie der Rhythmus der alten, dir ſo wohlbekannten Lieder; es ſpricht, wie der ſeine Ton des Glöckchens, das dich als kleines Kind in die Weihnachts⸗ ſtube rief; es leuchtet hell und ſtet, wie die Weihnachtskerzen auf jenem erſten Weihnachtsbaum, an den du dich erinnerſt, wenn du weit, weit zurückſchauſt in deine frühe Kinderzeit. Und nun wird es dir klar, dieſes Andere heute, dieſes Eigene, das ſich dem eiligen und flüchtigen Blick verſchloß: Weihnacht geht durch die Straßen... und alle ſpüren es. Mancher be⸗ wußt, manch anderer weiß es ſelbſt nicht und doch geht— leiſe, unhörbar und ſtet— Weihnacht neben ihm, mit ihm durch die lauten und eiligen Straßen, auf die der Abend ſinkt.— Der Weihnachtsabend. Das letzte Kerzlein iſt verkniſtert am grünen Zweig. Und aus dem lichten Dunkel der Weihnachtsnacht iſt das Licht und ein neuer Morgen aufgeſtanden. Sachte machſt du das Fenſter auf, zu ſchauen, ob es blieb, wie es geweſen iſt— ob es blieb nach dieſem ſeltſamen Abend, dieſer eigenen Nacht. Da liegt ſie vor dir, die Straße, die altgewohnte. Die Altgewohnte?! Ja, und— doch: nein. Weihnacht iſt auf ihr... Iſt auch heute noch... Iſt geblieben... Bleibt!„Weihnacht“, ſagt die Sonne und guckt rot durch den Dezembernebel; und ſteigt höher über dem Dachfirſt:„Lichtfeſt! Aus Dunkel zu Helle!“ Und die Schritte der ſeiertäglichen Wenigen, die ſo früh ſchon an deinem Fenſter vorüberſchreiten, bedächtig und ohne Haſt, klingen ge⸗ meſſen und wichtig:„Weihnacht! Weihnacht!“ Auch die Fenſter⸗ reihen, die ſonſt gar manchen Morgen mürriſch dich anzugucken ſchienen, ſind, als hätten ſie etwas von den Lichterglanz be⸗ halten, der geſtern abend— Weihnachtsabend— hinter ihnen aufgeleuchtet und aus ihnen hervor auch den Einſamen. Es ſcheint dir, als ob auch die Fenſter„Weihnacht“ ſagen.— Oder iſt es in dir wach geworden geſtern abend und klingt nun weiter in dir? Klingt weiter jetzt, am Weihnachtsmorgen, und weiter und weiter? Viele Menſchen, eilige zumeiſt, ſind auf den Straßen mit Packen, Paketen und Päckchen... je nachdem. 116 9 55 J. O. Sch. Sie ſind in der Weihnachtszeit natürlich nur eine Sache mehr nebenbei. Und ſollen es auch nur ſein. Sie ſollen und dürfen nicht die Feſtſreude und Feſtſtimmung ſtören, beein⸗ fluſſen, oder auf Aeußerliches abbiegen, die mancherlei Haus⸗ frauenſorgen um den Weihnachtsabendtiſch. Aber was ſo eine rechte Hausfrau iſt, die möchte doch gerade au einem ſolchen ſchönen Feſt es ihren Hausgenoſſen beſonders gut und ſchön machen auf ihrem ſpeziellen Gebiet. Und dagegen iſt wieder nichts zu ſagen, denn auch durch ſolch Praktiſches— wenn es 11 gehandhabt wird— kann ein Feſt, ein Feſttag, eine Feſt⸗ mmung aus dem Getriebe des übrigen Jahres irgendwie herausgehoben, das Feſtliche noch beſonders betont werden. Da iſt es denn auch ganz intereſſant zu ſehen, wie ſich ſeit alters her das Volk hier zu helſen gewußt hat. Es legte dem Mancherlei, das ſo zu Weihnacht gebacken, gebraten und ge⸗ ſchmort wurde, irgendeine Bedeutung bel, die auf den eigent⸗ lichen Sinn und Inhalt des Feſtes einen Bezug hatte und deſſen neferen Sinn auch auf dieſem Gebiet ſozuſagen unter⸗ rich. Für die Hausfrau ergab ſich dabei noch das eine An⸗ genehme(und daß es ein ſolches iſt, wird mir wohl jede Haus⸗ frau beſtätigen), nicht immer lange hin und her grübeln 30 müſſen: Was koche, backe, brate ich denn nur diesmal wieder? Denn es arbeitete ſich ſo eine gewiſſe, ſeſtſtehende Gruppe von Gerichten und Backwerk heraus, die in verſchiedenen Gegenden verſchleden, aber doch in ſich nicht allzu groß war. Eine Hauptregel gilt dabei in allen Gegenden: zu Weih⸗ nacht ud es viel und Mannigſaltiges auf den Tiſch geben. Es ſteht das wohl gedanklich im Zuſammenhang mit der Sitte des ſich Beſchenkens zu Weihnacht. Wenn es dabei zur Sitte wurde, auf den Weihnachtsabendtiſch ſiebenerlei oder neunerlei verſchiedene Speiſen zu bringen, ſo iſt das eine 11 55 Form eben zur Erleichterung der Hausfrau. Sehr hübſche ſymboliſche Bedeutung hat die in manchen Gegenden geltende Sitte, au den Weihnachtstiſch etwas zu bringen, das Lebenskeime dar⸗ lellt oder enthält, wie etwa Hirſe oder Erbſen, Eier oder iſche. Hirſe ißt z. B. der Bauer in Schleſien, und zwar— ſagt er— muß es dabei nicht knapp hergehen, ſondern es muß . K 8 wie er auch vom kommenden Jahre eine reiche g liche nie erhofft; daran will er dabei erinnert ſein. Im oder für dieſen Betrag nützliche und gewünſchte Dinge kaufen Pinzgau wieder gibt es am Weihnachtsabend eine Mehlſpeiſe mit Honig darüber, denn— ſo ſagt der Bauer— wir wollen uns daran erinnern, daß wir ſatt geworden ſind und noch manches Angenehme(Süße) dazu gehabt haben. Eine hübſche Symbolik liegt ferner darin, daß in manchen deutſchen Gegen⸗ den, ſo im Kreiſe Neiße, die Bäuerin auch den Obstbäumen im Garten, die reichlich Früchte getragen und den Wohlſtand ge⸗ mehrt, Reſte des weihnachtlichen Abendeſſens hinausträgt, oder— in anderen Gegenden Deutſchlands— ihnen Bretzeln und Pfefferkuchen in die Zweige hängt. Auch ſie ſollen es feſt⸗ lich haben. Dabei ſoll der Schenkende mit bloßen Füßen in den Garten gehen, um zu zeigen, wie nahe er in ſeinem Tun und ſeiner Arbeit, aber auch in ſeiner Feſtfreude der heimatlichen Scholle iſt. Ebenſo hat das Vieh und die Hühner an dieſem Feſtabend Anſpruch auf beſonders gutes, erleſenes Futter. In manchen Gegenden bekommen die Kühe Grünkohl, in anderen wieder die Hühner Erbſen uſw. Sehr weit verbreitet, beſonders in Norddeutſchland, iſt auch der Schweinskopf in irgendeiner Form auf dem Tiſche, wie überhaupt Schweine⸗ fleiſch, auch als Würſte, wobei vielleicht auch der Gegenſatz zum 0 Magerfleiſch das Feſtliche hervorheben helfen ollte. Pfefferkuchen und Nüſſe gehören ſchließlich ſaft überall in deutſchen Landen mit auf den Weihnachtstiſch. Waren ſie doch einſtmals Geſchenke für gute Feſt⸗ und Segenswünſche am Lichtfeſt und haben ſich nun bis auf den heutigen Tag erhalten. Vielfach noch auf dem flachen Lande. und in kleinen Städten ſind ſolche feſtſtehenden Gerichte für den Weihnachtstiſch ge⸗ bräuchlich. Und es hat was für ſich. Die Hausfrauen werden mir wohl darin beiſtimmen. 1 Adventszeit Advent! Das ſind die Wochen vor Weihnachten. Die Stimmen der Vorfreude werden laut. Die Stimmen der reudig ſchenkenden Liebe werden auch in ſolchen Herzen wach, die ſonſt vielleicht am meiſten nur an ſich ſelber dachten. In den Wochen vor Weihnachten entfaltet ſich immer wieder über⸗ raſchend das, was wir Familienſinn nennen: der Trieb, ſeinen Nächſten Freude zu bereiten, durch Gaben der Liebe zu zeigen, wie eng man ſich ihnen verbunden fühlt. Advent! Es geht auf Weihnachten! Vier Adventsſonntage ſind üblich geworden. Mit dem erſten Adventsſonntag beginnt das neue Kirchenjahr. In frühchriſtlicher Zeit wurde in den ägyptiſchen Gemeinden vor dem Weihnachtsfeſt eine Einleitungsfeier begangen, an die ſich vermutlich auch eine Faſtenwoche ſchloß. Späterhin wurde die Adventszeit auf ſechs Wochen ausgedehnt— ein Brauch, den die griechiſch-orthodoxe Kirche bis heute bei⸗ behalten hat. Im ſechſten Jahrhundert beſtimmte Papſt Gregor der Große die Dauer auf vier Wochen, und dabei iſt es dann geblieben. Wann der Advent bei uns Eingang fand, iſt un⸗ gewiß; auf der Synode zu Mainz(813) wird er jedenfalls noch FH. M. nicht erwähnt. Die Beſtimmung, das Kirchenjahr mit dem erſten Adventsſonntag beginnen zu laſſen, ſtammt ebenfalls aus altchriſtlicher Zeit. Mancher Volksbrauch adventlicher Art hat ſich erhalten und wird namentlich auf dem Lande noch geübt. Seit einigen Jahrzehnten hat bei uns der Adventskranz als Symbol des ewig wiederkehrenden Lichts Eingang gefunden. Der Advents⸗ kranz läßt die herannahende Zeit des ſtrahlenden Weihnachts⸗ baumes ahnen. Advents- und Weihnachtslieder werden geübt. Immer und überall erklingt ein Ton des Hoffens. Der uralte Glaube vom ſiegenden Licht über die Dunkelheit der langen Winternächte gewinnt Macht in den Seelen, und dieſes Licht ſtrömt in eins mit Liebe und Leben. Der Adventskranz grüßt in das Dunkel dieſer Dezembertage und wochen als ein Vor⸗ bote ſeines größeren, hellſtrahlenden Bruders. Jeden Sonn⸗ tag ein Lichtlein mehr, bis alle vier Kerzen in der Runde einen Vorgeſchmack geben von der Licht⸗ und Glanzesfülle des Weihnachtsbaumes, den das deutſche Gemüt geſchaffen hat und der ihm erhalten bleiben möge für alle Zeit. A. E. Mütterliche Warnung. Laß dich nicht vom Weihnachtsmann erwiſchen, Wenn du ungehorſam, ungezogen, Sonſt bringt er dir nicht Fiedel und Bogen. Sondern kommt mit einer ſtarken Rute Und ſagt:„Böſes Kind, endlich dich ſpute Immer gehorſam und artig zu ſein, Sonſt bereit ich dir mit der Rute Pein!“ Laß dich nicht vom Weihnachtsmann erwiſchen Horch, in der Röhre Bratäpfel ziſchen. Erika Thomy. Was schenkt man Hausangeſtellten? Vielen Hausfrauen bereitet dieſe Frage große Kopfſchmerzen, und doch ift die Löſung eigentlich recht einfach! Vor allem die Frage: Wann beſchenkt man Hausangeſtellte? Eigentlich ge⸗ ſchieht das nur zu Weihnachten, denn eine Büroangeſtellte er⸗ hält ebenfalls nichts zum Geburtstag von ihrer Firma ge ſchenkt. Und es iſt nicht Sache der Hausfrau, ſich nach dem Geburtstage der Hausangeſtellten zu erkundigen oder ihn zu beachten; es ſei denn, daß ſie ſehr zufrieden mit ihr geweſen iſt oder daß ein familiäres Verhältnis beſteht. Trotzdem iſt es häuſig Brauch, die Hausangeſtellten nicht nur zu Weihnachten oder zum Geburtstage, ſondern auch zu Neujahr und zu Oſtern zu beſchenken. Verpflichte! iſt jedenfalls keine Hausfrau dazu, denn ein rechtlicher Auſpruch auf Geſchenke beſteht nicht! 1 1 5 5 Trotzdem wird man gute Hausangeſtellte mindeſtens zu Weihnachten beſchenken. Die Erfahrung lehrte bereits, daß die guten Leiſtungen mitunter nach dem Feſt nachlaſſen, und zwar deswegen, weil das Geſchenk nicht das richtige traf oder weil es zu wenig wax. Die 1 der Hausangeſtellten ſind teilweiſe ſehr hoch, ſo daß d eſe durchaus nicht in einem Ver⸗ hältnis zu den geleiſteten Dienſten ſtehen. Andererſeits aber tut die Hausfrau ſtets gut, nicht abgelegte Sachen zu ſchenken ſondern etwas Ordentliches. Nützliches und Brauchbares, be⸗ ziehungsweiſe das, was ſich die Hausangeſtellten ſelbſt wünſchen! Eine Anerkennung ſpornt ſtets an, und das um ſo mehr, wenn ſie erfreut. Auf den Wert kommt es dabei nicht einmal immer an— die Erfüllung eines kleinen Wunſches be⸗ deutet oſt ungeheuer viel. 5 Bewährt hat ſich jedenfalls das Syſtem, nach den Wünſchen der Hausangeſtellten zu forſchen und dann zu wählen und zu kaufen, oder aber einen beſtimmten Prozentſatz vom Monats- lohn in bar auszuzahlen. Wer mit den Leiſtungen zufrieden iſt, wird gern ein halbes Monatsgehalt als Gratifikation geben und auf den Gabentiſch legen. Aber gebrauchte Sachen, wie nete Kleider und Schuhe, ſollte man zu den genannten be · ſonderen Anläſſen lieber nicht ſchenken, ſondern ſie anläßlich beſonderer Hilfeleiſtungen als Anerkennung ſchenken! Schenkun ⸗ en an Hausangeſtellte werden durch die Klugheit geboten— Weihnachtszeit— die Zeit der Süßigkeiten. Ueber den Wert des Süßen in der Nahrung. Von Profeſſor Dr. von Drigalſki(Berlin). In den Sprachen der meiſten Völker iſt das„Süße“ auch der Ausdruck für das ſehr Angenehme, Schöne, Liebenswürdige und ſelbſt für das dem menſchlichen Herzen beſonders Teure („Home, sweet home...“ bei den Engländern,„Dulce et deeo⸗ rum est...“ bei den alten Römern). Schon vor vielen Jahr⸗ tauſenden galt den alten Völkern ganz offenbar Süßigkeit als etwas ganz beſonders Schätzenswertes, ja, als der Inbegriff der Glücksempfindung. Die ſüß ſchmeckenden Stoffe ſind ſeit ſehr langer Zeit diejenigen, die als unbeſtritten angenehmes Gewürz empfunden wurden, wenn man die ſüßen Geſchmack⸗ ſtoffe nicht geradezu als das„Urgewürz“ bezeichnen will. Hin⸗ es ſeiner Beliebtheit beſteht kaum eine Differenz, während er Geſchmack bezüglich aller übrigen Gewürze ſehr geteilt iſt. Die Erfindung der Verfahren, die den Menſchen von dem doch immerhin beſchränkten Vorrat an Honig und ohne weiteres genießbaren ausgeſprochen ſüßen Früchten weit⸗ gehend unabhängig machten, verſetzte die Völker in die Lage, nunmehr nach Belieben dem erſehnten Genuß zu frönen. Noch zur Zeit unſerer Vorväter war der künſtlich gewonnene (chemiſche) Zucker etwas Koſtbares, die ſilberne Zuckerdoſe mit einem Schloß verſehen. Seitdem iſt die Zuckergewinnung überaus vermehrt und verbilligt worden, ſo daß Zuckerwaren aller Art heute eines der billigſten Genußmittel darſtellen, wenn nicht das billigſte überhaupt. Die Veredlungsinduſtrie hat ſich in den meiſten Ländern in mehr oder minder glücklicher Weiſe des Zuckerſtoffes bemächtigt; die handelspolitiſche und volts⸗ wirtſchaftliche Bedeutung dieſer Waren iſt ganz gewaltig ge⸗ worden. Sie wurde es mit Recht, denn die Zuckerwaren aller Art ſind nicht nur Genußmittel, ſondern auch ein ſehr wertvolles und konzentriertes Nahrungsmittel. Gehör: doch der Zucker zu der Gruppe von Nahrungsſtofſen, die der menſchliche Körper als ſog. Kohlehydrate in größter Menge braucht. Neben ihnen ſind Eiweiß und Fett täglich in weit geringerer Menge notwendig, und der Fettbedarf iſt durch Kohlehydrate weitgehend deckbar, während es noch völlig un⸗ erwieſen iſt, ob etwa der Organismus aus Fett Zucker zu bilden vermag. Es iſt durchaus nicht ſo unbegründet, wenn zum Beiſpiel zu Weihnachten die Bevölkerung und ganz beſonders die Kinder geradezu nach einer„Luxuskonſumtion“ in ſüßen Nähr⸗ mitteln verlangen. Die uUnſchuldigſte feſtliche Empfindung in phyſiſcher Beziehung iſt nun einmal der Genuß des Süßen. Mit den Kindern haben übrigens von jeher dieſen Hang ge⸗ teilt die maximal angeſtrengten Soldaten. Ich erinnere mich noch deutlich, wie bei und nach großen Felddienſtübungen und ebenſo bei den ungeheuren, mit größtem Heroismus ge⸗ leiſteten Anſtrengungen der Truppe im Felde das Begehren des Mannes oft mehr noch nach den einfachſten Zuckerwaren gals etwa nach Tabak oder gar geiſtigen Getränken ſtand. Wenn jetzt der Zuckerverbrauch in Deutſchland im Gegenſatz zu England und Amerika ganz fühlbar zurückgegangen iſt, ſo war das weder im geſundheitlichen Intereſſe nolwendig, noch iſt es in dem der Volkswirtſchaft gelegen. Aber jede Sache hat ihre Kehrſeite. Zuckergenuß ſetzt insbeſondere bei Kindern eine wohlgeregelte Zahnpflege voraus, wenn die Zahnkaries verhütet werden ſoll. Man ſpricht hier geradezu von einer „Zuckerkaries“. Auch die Toleranz iſt keineswegs bei allen Perfonen unbeſchränkt. Endlich gibt es viele Perſonen, die aus konſtitutionellen Gründen, insbeſondere wegen Neigung zur Fettleibigkeit, auch in geſunden Tagen allen Anlaß haben, den Zuckergenuß einzuſchränken. Bei beſtimmten Stoſſwechſel⸗ ſtörungen, bei beſtimmten Magen⸗ und Darmleiden, bei den ſog. Gärungsdypenſien der kleinen Kinder und Säuglinge, wie bei einer ganzen Reihe ſonſtiger Zuſtände und insbeſondere bei der ſog. Zuckerkrankheit, dem Diabetes, iſt der Genuß von Zucker vorübergehend oder ſelbſt dauernd ſchädlich, kontra⸗ indiziert. In früherer Zeit waren die Betroffenen, die mit ihrem Leiden keineswegs das manchmal übermächtig ſtarke Bedürfnis nach dem Genuß von Süßem verloren hatten, in einer ſehr üblen Lage. Der Diabetiker pflegte ganz gewöhnlich wieder„auszubrechen“, wie man zu ſagen pflegt. Inzwiſchen iſt es durch die Erfindung eines Deutſchen, Fahlberg, gelungen, den Süßſtoff ſynthetiſch herzuſtellen. Die Entdeckung war eine ganz erſtaunliche chemiſche Leiſtung. Ich erinnere mich noch der Ausführungen meines alten Lehrers, des großen Berliner Phyſiologen E. du Bois⸗Reymond, wenn er mit einem von Befremden nicht ganz freien Reſpekt ſich über das neu⸗ gewonnene chemiſche Präparat äußerte:„... Dreihundertmal ſo ſüß wie Zucker— ein Stoff von wahrhaft grauſamer Süße.“ Wie ungeheuerlich der Zuckerhunger bzw. das Be⸗ dürfnis nach Süßigkeit bei uns in den Jahren des ſchweren Mangels geweſen iſt, zeigt die Tatſache daß Kinder gar nicht felten den vollen Inhalt der Sacharinröhrchen hintereinander aufaßen. Dieſer Stoff iſt aber in nichts ein Nahrungsmittel, alſo keineswegs etwa ein Zuckererſatz. Als Surrogat iſt er rundweg abzulehnen. Es erhebt ſich vielmehr die Frage, ob dieſe Subſtanz, dauernd oder im Uebermaß genoſſen. nicht allmählich ſchädliche Wirkungen auf den Organismus— etwa auf die Schleimhaut des Magen-⸗Darmkanals oder auf Nieren, Leber uſw. ausüben kann. Gerechterweiſe iſt zu erklären, was ſich— man darf wohl ſagen überraſchenderweiſe— heraus- geſtellt hat: daß nämlich in der dem Menſchen beizubringenden Menge nicht die geringſte Schädlichkeit ſeſtſtellbar war. Har man daher Sacharin uſw. als Zuckerſurrogat rundweg ab⸗ zulehnen, ſo beſitzt man andererſeits in ihm einen Süßſtoff, das heißt, ein ſüßes Gewürz, daß die Süße des Zuckers in ſehr weitem Umfange zu erſetzen vermag, ſoweit nur der Geſchmack in Frage kommt. Der in dieſer. Beziehung vorurteilsloſeſte Menſch, nämlich der Säugling, nimmt den Süßſtoff in ſeiner Nahrung mit demſelben Behagen, als wenn. dieſe gezuckert wäre. Tatſächlich iſt in der Säuglingspflege, in der Behand⸗ lung vieler Stoffwechſelkrankheiten kleiner Kinder, bei der Er⸗ nährung von Zuckerkranken und an ſonſtigen Störungen Leidender der Süßſtoff ein ganz Amen een Hilfsmittel geworden. Womit— ich wiederhole es— nicht geſagt ſein ſoll, daß er den nahrhaften Zucker etwa erſetzen ſoll, wo dieſer ohne Schaden genoſſen werden kann. Es handelt ſich eben um zwei verſchiedene Dinge: Bei Zucker und gezuckerten Lebens⸗ mitteln um ein ſehr werwolles, ſüßes Nahrungsmittel, das aber nicht von allen Lebensaltern und von allen Menſchen gleichmäßig vertragen wird; ein Verhalten, das wir bei ſaſt allen Nahrungsmitteln le nach Umſtänden, alte können— bei Süßſtoff(Sacharin) um einen reinen Würzſtoſf beztehungs⸗ weiſe Geſchmacksſtoff, der nicht einmal ſo viel Nährwert hat wie die Salze unſerer Nahrung, der aber im Bedarfsfall ſonſt nicht anſprechende Nahrungsmittel annehmbar und angenehm macht, was bei der Säuglingspflege zum Beiſpiel überaus wertvoll iſt. g f So ſoll man die Kinder nicht ſchelten und auch nicht die Aelteren, wenn ſie beim Herannahen der Weihnachts het etwa ſtürmiſch nach einem Genuß verlangen, der ſchon in ſehr alten Zeiten offenbar ſehr hoch gewertet wurde, wenn man von dem aradieſiſchen Lande der Verheißung ſprach als von„dem denn Geſchenke erhalten ſtets die Freundſchaft. H. G. F. Lande, ir dem Milch und Honig fließt“. 17. Fortſetzung. N 5 Nachdruck verboten. Erleichtert blickte der Wirt auf ihn, obwohl er es nicht faßte, wie dieſer Mann von den Schönheiten der Berge chwärmen konnte. Am Nachmittag dieſes Tages gingen Vayburg und Ellinor Arm in Arm ein großes Stück hinaus. Zu ihren Füßen raſchelte das Laub. Aber die Sonne meinte es Herzlich gut und durchleuchtete goldig die herbſtliche Pracht. Weiter, immer weiter wanderten ſie. 8 „Ich möchte ein Stück in den Wald hinein, Fräulein Hardegg.“ Das hatte Vayburg geſagt, und ſeine Stimme hatte ſo ſeltſam weich geklungen. Ellinor hatte ſchon einige Male mit Bekannten einen längeren Weg gemacht und kaunte am Rande des dunklen grünen Tannenwaldes eine Bank. Schon von weitem ſah ſie, daß dieſe Bank leer war und daß die Sonne warm und hell auf dieſe Bauk ſchien. Sie ſaßen dann dort droben, und unten breitete ſich das liebliche Fleckchen Erde aus. Seltſam war heute das Schweigen zwiſchen den beiden Menſchen. Wie Furcht kroch es au Ellinor heran. Was hatte Herr von Vayburg? Hatte ſie irgend etwas getan, mit dem er nicht zu⸗ frieden war? „Fräulein Hardegg, ich möchte Sie etwas fragen.“ Seine Stimme klang mitten in ihre Gedanken. „Bitte, Herr von Vayburg!“ „Haben Sie ſich die Sache mit Bankier Joſtenheimers Antrag noch einmal in Ruhe überlegt? Ich habe ihm geraten, Ihnen Zeit zu laſſen.“ „Das war nicht nötig. Ich werde Herrn Joſtenheimer nie helraten.“ „Gut! Weun er nun einmal als Ehemann für Sie nicht in Frage kommt. Vielleicht iſt er etwas zu alt für Sie. Aber da iſt noch einer, der Sie liebt. Söderborg! Wie denken Sie über ihn?“ Einen Augenblick lang war eine ſelige Hoffnung in ihren blauen Augen geweſen. Als er aber Söderborg er⸗ wähnte, erloſch dieſe Hoffnung ſoſort. „Graf Söderborg hat meine Antwort bereits. Er reiſt morgen ab, was mir leid tut; ich habe ihn doch nicht ver⸗ treiben wollen, er fand Sulden ſo ſchön“, ſagte ſie leiſe. „Man hat mir aber geſagt, er ſei ein ſehr ſympathiſcher Menſch, und im Alter hätte er doch auch zu Ihnen ge⸗ paßt?“ „Das Alier ſpielt keine Rolle, nicht.“ Hoch droben in den Lüften trillerte eine Lerche. Herb und ſchon ein bißchen nach Vergänglichkeit duftete der Waldboden. Ringsum tiefſte Stille. Nui ein feiner Luftzug ſtrich uin ihre Köpfe. plötzlich ergriff Vayburg die Hände des Mädchens, riß ſie au ſeine heißen Lippen. „Ich liebe Sie, Ellinor— nun teilen Sie den dritten Lorb aus!“ Voll Entſetzen blickte ſie ihn an. Hatte er den Verſtand verloren? „Ich liebe Sie, liebe Sie mehr als mein Leben. Und nun ſagen Sie mir ein Wort, Ellinor!“ In ihre Augen kam alle Liebe, die ſie für dieſen Mann in ſich gefühlt, ſeit ſie ihn kannte. Sie liebte ihn, wie er war. Ihn, nur ihn! Und jetzt hatte er geſagt, daß auch er ſie liebe? War dieſes Glück denn nur auszudenken? „Ich lieve Sie auch. Habe Sie geliebt, als ich Sie das erſte Mal ſah. Doch— ich—“ „Kleine Ellinor, könnteſt du dich entſchließen, meine Frau zu werden?“ „Ich— ſoll? Das iſt doch nicht— möglich. Das— iſt doch viel zu viel Glück.“ Es klang wie Schluchzen. Da riß Vayburg die Brille herab. „Ich bin ja geſund, Mädel. Ich habe dich ſelbſt am Fenſter des Schloſſes geſehen. Und als du dann auf meinen Befehl auf dieſer Reiſe in deiner wahren Geſtalt neben mir leben mußteſt, da habe ich dich geliebt. Aber ich wollte beobachten. Ich habe dich aber täglich lieber⸗ gewonnen, und nun kann ich mir kein Leben mehr ohne dich denken.“ „Du biſt— nicht— blinde“ „Ich war es! Viele lange, grauſame Jahre. Aber dann geſchah eben das Wunder. Komm, ich will dit er⸗ zählen.“ Er legte den Arm um ſie, küßte ſie heiß und innig. Dann ſagte er ihr alles, wie es gekommen war. ö„Und nun liebe ich dich! Dich! Nur dich! Wie glück⸗ lich wollen wir ſein, Kind!“ „Ja! Glücklich! Immer mit dir zuſammen! Es gibt kein größeres Glück. Ich—“ In ihren dunkelblauen Augen erloſchen die Sonnen. Grenzenloſes Entſetzen war plötzlich darin. Und dieſe blauen, entſetzten Augen blickten auf eine Gruppe Herren und Damen, die eben aus dem Walde kamen. Die ſchlankte Dame im auffälligen hellen Koſtüm war Lore von Uningen! f Jetzt— mitten in ihr zitterndes, jauchzendes Glück hinein kam dieſe Frau! Erinnerte ſie durch dieſes Auf⸗ tauchen an die Vergangenheit! Erinnerte ſie daran, daß ſie niemals mit dieſem Makel behaftet Ernſt von Vay⸗ burgs Gattin werden durfte. 6 „Was haſt du?“ fragte er erſtaunt. Sie ſenkte tief, tief den Kopf, flüſterte: Eruſt, die Geſellſchaft dort drüben; es iſt die Frau dabet, die mich damals verdächtigte.“ f Er nahm die zuckende Mädchengeſtalt ſeſter in die Arme. „Sei ruhig! Welche iſt esd“ doch ich liebe ihn Ellinor hob das Geſicht nicht, als ſie ſagte: „Die Große, Schlanke im hellen Koſtüm. Sie darf mich nicht erkennen, ſie würde es doch verbreiten. Und du— du darfſt mich nicht heiraten, darfſt die Schmach nicht noch an deinen geachteten Namen knüpfen.“ Die Geſellſchaft war ganz nahe gekommen. Vayburg ſetzte die Brille wieder auf. Dann faltete er eine Zeitung auseinander und zeigte ſeiner Begleiterin anſcheinend etwas, in das ſie ſich vertiefte. Das ſah alles ſehr harm⸗ los aus. Ein hochmütig⸗erſtaunter Blick aus Lore von Uningens Augen traf den Mann auf der Bank. Von ſeiner Be⸗ gleiterin ſah ſie nur ein Stück von dem weißen Leinen⸗ kleid und ein paar ſchlante Beine. Dann war die Geſellſchaft vorüber. Das laute Lachen ſcholl noch eine ganze Weile zu ihnen herauf, als die Ge⸗ ſellſchaft bereits unten um die Ecke bog. Ellinor ließ die Zeitung ſinten. Mit einem herz⸗ zerreißenden Blick ſah ſie zu Vayburg auf. Er küßte ſie wild. „Deine Augen lügen nicht. Du biſt ſchuldlos. Schuldig iſt nur dieſe Frau, die dich verdächtigen konnte! Du wirſt meine Frau, Ellinor. Es hilft dir nichts, du biſt mir ver⸗ fallen.“ Müde lehnte ſie den Kopf an ſeine Bruſt. ö „Es iſt um deinetwillen. Ich bin ja ſo wenig— was zählt es, wenn ich in das alte Elend zurück muß? Doch du, du! An dich darf dieſer Schmutz, dieſer Verdacht nicht heran.“ „Nore! Ich liebe dich! Du wirſt nicht wieder ſolche Worie ſagen. Aber mir iſt ein Gedanke gekommen. Ich werde mich noch ein Weilchen verſtellen, und du wirſt die nächſten Tage krank ſein, wirſt dein Zimmer nicht ver⸗ laſſen Das heißt, ich will dich ſehen. Du wirſt dich alſo, wie ſonſt, auf neutralem Boden einfinden. Dieſer neutrale Boden iſt der Salon, wo du mir bisher vorgeleſen haſt. Im übrigen werde ich demnächſt ſehr unſolid ſein. Ich vermute nämlich, daß die ganze Geſellſchaft die Gäſte ſind, über deren Kommen ſich der Hotelbeſitzer ſo freute. Ich werde alſo in dieſem Falle ſoviel als möglich in Geſell⸗ ſchaft dieſer Dame ſein, Nore.“ Faſſungslos ſah ſie ihn an. „Ich— verſtehe dich nicht.“ „Du erfährſt alles bald genug. Ich möchte noch nicht darüber ſprechen, ich muß noch einmal mein Vorhaben reiflich durchdenken. Außerdem muß ich genau wiſſen, in was für finanziellen Verhältniſſen dieſe Dame zur Zeit lebt; danach kann ich mich dann richten.“ Ellinor ſchwieg. Sie vertraute ihm ja grenzenlos. Mochte er beſchließen, was er wollte, es war alles recht, was er tat. Vielleicht kam ihr jetzt erſt ſo recht das ganze große Wunder ſeiner Wiederherſtellung. „Ernſt— ich möchte deine Augen noch einmal ſehen.“ Er lachte auf ſie nieder, nahm die Brille ab. Voll tiefer Liebe ſah ſie in die hellen, blauen Männer⸗ augen, die froh und heiß in die ihren ſahen. Sie zog ſeinen Kopf zu ſich herab, küßte ihn auf dieſe Augen. „Nore!“ Sie küßten ſich. Hatten ringsum alles vergeſſen, bis ein lautes Räuſpern ſie aufſchreckte. Eine ältere Dame mit zwei Backfiſchen ging mit einem niederſchmetternden Blick an ihnen vorüber, während die Backfiſche ſich lüſtern umblickten. Vayburg ſtand auf. „Komm. Wir wollen wieder langſam zurückgehen. Aber an dieſen Tag werde ich immer denken.“ Ellinor nickte. „Es wird ſtets ein Feiertag in unſerem Leben bleiben“, ſagte ſie innig. „Aber nun noch ein bißchen Verſtellung vor den anderen, mein Liebes. Es geht nicht gut anders. Mir fällt es ſchwer genug.“ „Alles, wie du es willſt, Ernſt!“ Es lag ſo viel Liebe, ſo viel Hingebung in dieſen Worten, daß er an ſich halten mußte, um ſie nicht von neuem in ſeine Arme zu nehmen. Sie trafen weiter unten Bekannte, die Vayburg jedoch mit ein paar freundlichen Worten von ſich abwehrte. Es war da neuerdings eine Dame aufgetaucht, die ſich viel in ſeine Nähe drängte. Sie war aus dem Rheinland und hatte ihm bei einer Abendgeſellſchaft im Hotel mit⸗ geteilt, daß ſie gar nicht auf Vergnügen eingeſtellt ſei. Sie würde viel lieber einen guten Mann pflegen und mit ihm auf irgendeinem einſamen Gute leben. Dabei hatte ſie kotett zu Erich Flaſtedt hinübergeblickt. Der hatte den Blick erwidert. In dieſem Blick war Einverſtändnis ge⸗ weſen. Vayburg, der vermeintlich Blinde, hatte dieſen Blick nur zu gut bemerkt. Ebenſogut wußte er, daß Flaſtedt arm war und ſich in den bekannteſten Orten herumtrieb, um eine reiche Partie zu machen. Von dem gleichen Wunſche ſchien die Dame beſeelt zu ſein. Und ihr war er, Vayburg, wahrſcheinlich als ſehr paſſendes Objekt erſchienen. Dieſe Dame war eben jetzt mit hier dabei geweſen und ſelbſtverſtändlich mit ihr auch Flaſtedt. Vayburg hatte keine Veranlaſſung, gerade jetzt eine ihm in höchſtem Grade unſympathiſche Geſellſchaft um ſich zu dulden. So ſchützte er dringende Briefe vor, die er jetzt gleich diktieren mußte. f Ein gehäſſiger Blick der Rheinländerin traf das ſchöne Mädchen an Vayburgs Seite. Wenn ihre Pläne ſich verwirklichten, dann war es das erſte, daß dieſe Perſon dort entfernt würde. Das könnte der ſo paſſen. Einer der Herren meinte: „Eine recht merkwürdige Sache iſt das doch— meinen Sie nicht?“ a „Wieſo merkwürdig? Er muß doch jemanden bei ſich haben? Das junge Mädchen iſt wahrſcheinlich gar nicht heiratswütig, und das gefällt ihm eben“, meinte ſehr ſpitz die Frau Sanitätsrat Müller aus Hannover. Wie die biedere Dame in dieſe Geſellſchaft kam, blieb unerfindlich. Aber ſo viel ſtand feſt, daß ſie ſich hier ganz wohl fühlte und ungeniert ihre Hiebe austeilte, die jeden trafen, der ſich was erlaubte, was ihr nicht gefiel. Man ließ es ſich gefallen. Denn ſie gab ſolch einen wundervollen, ſoliden Hinter⸗ grund, die gute alte Dame aus Hannover. „Du biſt alſo von heute an krank, Nore!?“ „Ja!“ „Es iſt erſtens unbedingt erforderlich, weil dich Frau von Uningen auf keinen Fall zu Geſicht bekommen darf. Zweitens freue ich mich diebiſch, daß ich dich ganz für mich haben werde und die anderen Herren dir keine Schmeicheleien ſagen können. Ich bin nämlich wahnſinnig eiferſüchtig, Nore!“ Strahlend ſah ſie zu ihm auf. „Das brauchſt du nicht. Ich liebe nur dich, immer, immer nur dich.“ „Du!“ Nach einer Weile meinte Ellinor ſchüchtern: „Daß du aber gerade mit dieſer Frau zuſammen ſein mußt! Gerade mit ihr! Sie— iſt ſehr ſchön und ver⸗ führeriſch.“ „Mir aber gänzlich ungefährlich. Zudem haſſe ich ſie, weil ſie dir ſo unſagbar weh tun konnte. Ich bin voll⸗ kommen überzeugt davon, daß ſie das Armband noch hat und den Verdacht mit voller Abſicht auf dich lenkte.“ Sie kamen jetzt vor dem Hotel an, wo ſich die Be⸗ kannten ſofort auf ſie ſtürzten. Aber Vayburg wollte hinauf, und er ſchob auch jetzt die dringenden Briefe vor. Enttäuſcht blieben die Herren zurück. Vayburgs einzige Sorge war, daß Frau von Uningen doch hier mit im ſelben Hotel wohnen und Ellinor jetzt von irgendeinem Fenſter aus geſehen haben könnte. Doch dieſe Sorge war unbegründet. Er ſah die Dame inmitten der ganzen neuen Geſell⸗ ſchaft wohl eine halbe Stunde ſpäter zurückkommen. Hier wohnte ſie alſo—, im gleichen Hotel. Das war gut ſo! Er konnte da unauffälliger an ſie herankommen. Bankier Joſtenheimer war abvgereiſt. Graf Söderborg ſagte, er würde in Aroſa erwartet, wo Schweſter und Schwager ſich aufhielten. Einige andere Herrſchaſten wollten nach Meran zurück, da hier ja rein nichts mehr los ſei. Der Beſitzer des Hotels machte ein ſaures Geſicht. Aber ſchließlich mußte er doch ſehr zufrieden ſein. Einige Gäſte, die gut zahlten, hatte er ja noch. Zum Beiſpiel eben Herrn von Vayburg, der die teuerſten Zimmer bewohnte und vorläufig auch noch nichts von einer Abreiſe verlauten ließ. Von der neuen Geſellſchaft verſprach er ſich nicht allzu viel. Hotelbeſitzer haben einen ſehr geſchulten Blick für ihre Gäſte. Und er ſchätzte ſeine neuen Gäſte eben nicht allzu hoch ein. In den nächſten Tagen ſaß Herr von Vayburg viel in den Geſellſchaftszimmern. Er wußte jetzt, daß Frau von Uningen aus Berlin hierher gekommen war, und da dauerte es auch nicht lange, ſo hielt er die Auskunft über ſie in den Händen. „Frau von Uningen lebt ſehr flott. Hat Schulden, die ihr Einkommen nicht decken kann. Möglich wäre, daß ihr Schwager, Freiherr von Hellenbach, dieſe Schulden deckt; es ſteht aber durchaus nicht feſt, da Frau von Uningen mit ihren Verwandten nicht mehr in demſelben guten Einvernehmen lebt wie früher. Zur Zeit hält die Dame ſich in den bayriſchen Bergen auf.“ Ernſt von Vayburg las dieſe Zeilen ein paarmal, daun faltete er das Papier ſorgfältig zuſammen. Frau von Uningen hätte ebenſogut reich verheiratet ſein können, und dann wäre ſein Plan wohl unausführ⸗ bar geweſen. Seltſam! Wie feſt er immer an Ellinors Unſchuld geglaubt hatte! Für ihn war es völlig ausgeſchloſſen, daß ſie je etwas getan haben könnte, was verwerflich war. Sein großes, reines Glück würde unter dieſem ſchmäh⸗ lichen Verdacht, der ſich da einmal an das geliebte Mäd⸗ chen herangewagt hatte, nicht leiden. Niemals das! Aber es war doch gut, wenn Ellinor den Frieden auch in dieſer Beziehung fand. Denn er wußte ja, wie ſehr ſie noch jetzt unter dieſem Verdacht litt. So kam es, daß Herr von Vayburg überall dort weilte, wo Frau von Uningen war. Sie hatte erſt keine Notiz von ihm genommen. Sie war überhaupt ſehr miß⸗ geſtimmt. Sie wollte nach Davos oder St. Moritz, aber die Mittel fehlten ihr, und ſie wußte jetzt tatſächlich nicht, wo ſie ſich dieſe Mittel beſchaffen ſollte. Sie mußte aber jetzt etwas Entſcheidendes unter⸗ nehmen. Es war die höchſte Zeit. Denn— ſie wurde alt! Ganz allein, ganz vor ſich ſelber geſtand ſie ſich das ein. Bitter war es! f Unſagbar bitter! Aber wahr! eee 5b N 12 n Und deshalb mußte jetzt etwas geſchehen, wenn es uicht zu ſpät ſein ſollte. Denn wer fragte denn nach einer verblühten Frau? Noch halfen Hunderte von Mittelchen, die elnſtige Schönheit aufzufriſchen; aber es wurde doch täglich ſchwerer, die vielen Fältchen zu verdecken. Und die Augen, die einſt vielgerühmten feurigen Augen, wurden auch müde und glanzlos, wenn ihnen dieſes gefährliche Gift nicht nachhalf. Schluß sols) Amicitia 09 2.— Spiel beginnt um 23 Uhr. auch ein intereſſantes Vorſpiel, denn es treffen ſich um 12,45 Uhr die beiden 2. Mannſchaften der Sp. Vgg. Amicitia und der D Viernheim. Viernheimer unterſtützt das edle Werk und be⸗ ſuche jeder am Sonntag, den 11. Dezember, den großen Viernheimer Lokal⸗Fußballkampf Heute Freitag große 9s de t ale nicht dahin mißverſtanden wer⸗ daß damit gezeigt ſein ſollte, als hätten ie del Sülbergeld! Weit gefehll, der Geld- beutel jedes Einzelnen iſt ja ſo ſchmal gewor⸗ den wie noch nie. Die Vorzeichen dieſes Silbernen Sonntages ind leine guten. Beſonders geſteigerten Er⸗ wartungen wird ſich die Geſchäftswelt auch wohl kaum hingeben. Sie hat ihrerſeits ge⸗ tan, was es zu tun gab, wohl nie zuvor hat man für wenig Geld ſo viel bekommen und beſonders ſo ſchöne, auch gediegen ge⸗ arbeitete Geſchenke aller Art, wie jetzt. Des⸗ halb kann es nur eine Loſung für den be⸗ vorſtehenden Silbernen Sonntag geben: wer noch in der Lage ist, Weihnachtseinkäufe zu machen, der möge zum Kaufen gehen und dazu beitragen, auch unſeren Mitmenſchen im Kaufmannsſtande ein zufriedenes Weihnachts⸗ fest zu bereiten! N Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale D E* a* E i ch E B 1 i n d E No man von 6 ert Rothberg N 0g net 1 0 if an 5 * % Entſpannung auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt. Der Stellenmarkt für Kauf⸗ mannsgehilfen zeigt im November die Merk⸗ male einer leichten Beſſerung, die hauptſäch⸗ lich auf dem relativ geringeren Zugang von Bewerbern beruht. Trotz des Quartalskündi⸗ gungstermins, der erfahrungsgemäß immer eine ſtärkere Belaſtung mit ſich bringt, bleibt der Andrang um 13 Prozent hinter dem des Ollobers, ſogar 54 Prozent hinter dem No⸗ vember 1931 zurück. Maſſenkündigungen— das Kennzeichen der, wie es ſcheint, ihren Tief⸗ punkt durchſchrittenen Kriſe— ſind nirgends beobachtet worden. Auch im Vermittlungs⸗ geſchäft iſt eine leichte Beſſerung eingetreten. * Wetterbericht. Wettervorherſage: Weiterbeſtehen der kal⸗ ten Witterung, wenn auch zeitweilig eine Wol⸗ jenbildung auftritt, ſo iſt mit größeren Nie⸗ derſchlägen nicht zu rechnen. — „ RNeichsbanner. Unſeren Mitgliedern, zreunden und Gönnern zur Mitteilung, daß auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten betr. Burgfrieden, uns die Genehmigung zur Abhaltung unſerer Winterfeier verſagt wurde. Sportvorſchau. DK. Viernheim 1.— Turnverein 93 1. Dai K. Viernheim 2. am Sonntag auf dem DI K⸗Platz! In letzter Minute wurde eine Einigung getroffen bezüglich der Viernheimer Nothilfeſpiele und zwar finden die Vortreffen bereits am Sonn⸗ aug auf dem herrlich gelegenen Din ⸗ Wald⸗ ſportplatz ſtatt. Es treffen ſich zum erſten Male die beiderſeitigen erſten Fußballmannſchaften der Dal Viernheim und Turnverein 93 Viernheim. Der Sieger wird mit der Ligamannſchaft der Sportvereinigung Amicitia 09 vorausſichtlich am 2. Weihnachtsfeiertag zuſammenkommen. Dieſes Es gibt aber Di 1.— Turnverein 93 1. Viernheimer Tonſilmſchau Sonder⸗Vorſtellung im Central⸗Film⸗Palaſt. Heute 1. Platz nur 40 Pfg. Zur heutigen Sonder-Vorſtellung kommt ein Ufa⸗Tonfilmwerk mit Lilian Harvey und Willy Fritſch und heißt„Hokus⸗Pokus“ oder „Der Prozeß der Kitty Kellermann“. Die Namen Fritſch und Harvey ſagen ſchon alles. Im 2. Teil ſehen wir ein gewaltiges und er⸗ greifendes Filmwerk nach wahren Begebenheiten „die Warſchauer Zitadelle“ oder„Auf dem Wege nach Sibirien“. Ein Filmwerk das man unbedingt geſehen haben muß. Zuletzt der Luſt⸗ ſpielſchlager der Woche. ö Ein Beſuch des heu⸗ ligen Freitags⸗Programms kann beſtens empfoh- len werden. Ab morgen Samstag kommt der ſchönſte Ufa⸗Tonfilm„Das Lied einer Nacht“ nit dem Heldentenor Jan Kipura, auf den ſchon ganz Viernheim wartet.„Heute Nacht oder nie.“ Sportvereinigung Sonntag, den 11. Dezember 1932 nachmit⸗ tags halb 3 Uhr die Vorentſcheidung um den zweiten Platz! Phönix Lu⸗ Amicitia Vhm. in Ludwigshafen. Alle Vereinsmitglieder be⸗ gleiten die Liga zu dieſem ſchwerem Kampfe. Abſahrt wird am Samstag bekannt gegeben. Das Spiel der 2. Mannſchaft fällt aus, da ein Doppelſpiel ausgetragen wird. 3. und 4. Mannſchaft wie üblich. Abfahrt per Auto um 8 Uhr ab Lokal. Samstag nachmittag 3 Uhr, Waldſportplatz: Viernheim Leutershauſen Schülermannſchaften Der Vorſtand. Vereins⸗Anzeiger. Mäunergeſangverein 1846. Samstag abend 7 Uhr Probe für Spieler. ¼9 Uhr Sing⸗ ſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet. i Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß alle Tiere, welche zur Gauausſtellung am 18. Dezember ausgeſtellt werden, bis zum Montag den 12. Dezember beim Schriftführer J. Baus angemeldet ſein müſſen. Das Standgeld pro Nr. beträgt 1,15 Mk. für Kaninchen 1.— Mk. für Geflügel 0,50 Mk. für Tau; ben. Spätere Anmeldungen werden nicht be⸗ rückſichtigt. Die Ausſtellungs⸗Leitung J. Baus. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold Abtl. Schußz⸗ ſport. Morgen Samstag abend 8 Uhr Spieler- verſammlung im Lokal. Ich bitte die Kamer⸗ aden reſtlos zu Erſcheinen. Sonntag, den 11. Dezember vormittags 11 Uhr Serien- ſpiel gegen Bonsweiher in Weinheim. Ab⸗ fahrt wird bekannt gegeben. D. Sch. Krieger⸗ u. Soldateuverein Teutonia u. Schützen⸗ abteilung. Heute abend pünktlich um 8 Uhr Uebungsſtunde des Trommlerkorps bei Kam. Klee. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8¼æ Uhr Singſtunde. Die Sänger werden gebeten, pünktlich und reſtlos zu erſcheinen. 7¼ Uhr Studentenchor und Soloſtimmen. Der Vorſtand. Filmſchau. Zur Groß⸗Aufführung im Union⸗Palaſt Heute! „G9“ Kapitän Weddigen iſt der beſte deutſche Großfilm dieſes Jahres, ſo ſchreiben die größten deutſchen Zeitungen. Einige Ausſchnitte aus verſchiedenen Kritiken: 15 9 iſt eine Ehrung für Kapitän Weddi⸗ 99 gen. So ſteht dieſer würdige und parteiloſe Film vor uns. Es ergeben ſich ergrei⸗ fende Szenen.„U“ verſenkt die engliſchen Kreu⸗ zer Abukier, Haguo und Croſſy. Der Film mit dem tragigen Todeskampf ergreift im Innerſten und ſtellt denſelben in die Reihe der beſten Marine⸗ filme. Wem vor dieſen Bildern ſein deutſches Herz nicht höher ſchlägt, dem iſt nicht zu helfen. U 9⸗* gehört zu den wirkungsvollſten Ma⸗ 59 rinefilmen, die das große Geſchehen menſchlich durchleben laſſen. Der Film verherr⸗ licht die Taten Otto Weddigens u. ſeiner Mannſchaft. U 9 iſt von großem künſtleriſchen Wert 9950 und zeigt außerdem viele bisher un⸗ veröffentlichte Originalaufnahmen vom Unterſee⸗ bootkrieg. 15 U 9⸗* iſt ein Film, der alle Kinofreunde 95 8 außerordentlich tief ergreift, atemlos und ſpannend verfolgt der Beſchauer die hochdra- matiſchen und ſeeliſchen Konflikte des bisher aller- beſten Marinefilms. Die„Süddeutſche Zeitung“ Stuttgart ſchreibt: Der Weddigen⸗Film im Ufa⸗Palaſt, Stuttgart. Die Namen„U 9“ und Weddigen ſind unaus⸗ löſchlich mit unſerem Volke verbunden. Deutſch⸗ lands Heldengröße—— das Sterben deutſcher Helden. 1 Bilder voll packenden Augenblicken, gut in ihrer Wirkung. Eindrucksvoll und gewaltig bleibt die Erinnerung an dieſe großen Tage. Der Film iſt für uns ſehr wertvoll. ö „Stuttgarter Neues Tageblatt“ ſchreibt: a 1 05 herzzerreißend, entſetzlich und grauenhaft ſind die Momente wie der Bruder dem geſunke⸗ nen U-Boot dem Bruder im Rettungsboot den letzten Verzweiflungsſchrei der Todesangſt tele⸗ foniſch in die Ohren ſchreit. Ebenſo die letzten quälenden Stunden Weddigens und ſeiner Mann- ſchaft im gerammten U 29, das furchtbare lang⸗ ſame Verlöſchen der Lebenslichter im Erſtickungs⸗ tod. Das alles iſt auf das Tiefſte erſchütternd. Man könnte der Schluß⸗Apotheſe:„Sie ſtarben für euch“—— ebenſo gut hinzufügen:„Nie wieder Krieg!“ f. Der Film iſt eine anerkennenswerte Leiſtung eine hervorragende Arbeit. Die ausgeglichene Bildwirkung verrät Meiſterhand. Die innere Tragik der bräutlichen Kriegswitwe im inneren Kampf zwiſchen Liebe und Nation gibt Gelegen- heit großes Können zu erweiſen. 5 Alles gibt dem erſchütternden ſeeliſchen Kampf, dem Schwanken zwiſchen zwei Pflichten eine ein⸗ drucksvolle Plaſtik. 5. 2. Film: Eine tolle Nacht. Beſucht dieſen glänzen⸗ den Pracht⸗Spielplan. 3 8 Turnverein v. 1893 . Fußballabteilung: Sonntag, den 11. 4 Dezember auf d. D. J. K⸗Sportplatz ein Nothilfeſpiel zu Gunſten der a Winterhilfe Dix. Wiernheim 1.— J. V. Mernheim 1. Auf unſerem Platze Freundſchaftsſpiel Turnverein 2.— F. V. Weinheim Privatm. Heute Freitag abend 8 Uhr Spielausſchußſitzung, anſchließend Spielerverſammlung ſämtlicher Fuß⸗ baller, reſtloſes Erſcheinen iſt unbedingt erfor⸗ derlich. Die Anſtoßzeiten werden in der Ver- ſammlung bekannt gegeben. Die Spielleitung. Aller Reichtum beruht auf der Macht der Reklame! 9 für Kinder in vielen it mit Fleck und Lederkappe. von. an mit Ledereinfaß, mollig warm 750 Herren 2.35 Damen echt Ramelh., reine Wolle, Leder- einfaß Herren 3.50 Damen braun u. schwarz mit 4 Knöpfen 80 oder Riegelverschluſi, warmes Futter Gelegenheitskauf echt Kamelh. 3⁴⁸ Umschlagschune cee ene kräftige Doppelsohle 33—35 31—32 29—30 27—28 Leuerkragensllelel Schwer 3³⁰ gefüttert, lur Kinder von 3.90 en Hamelnaarpantollel 35⁰ mit Block-HAbsatz und für Tammelhaar-Hragenslielel 5⁴⁸ mit Gelenkstütze, Block-HAbsatz hmpfindliche Füße Ramelhaar mit Wolle Damenkragenslislel schwarz 585 R'Chevreau, warmes Futter tadelloser Sitz 6.90 Braun und schwarz und Rindbox-Sportstiefel, Dop- 90 pelsohle, wasserdichtem Futter, Staublasche Araun u. schwarz walternroctFelted.) Tourenstiefel a. Rahmen gedop- 90 pelt, kräftige Doppelsohle, was- serdicht. Futt., Spienteistung Marke faubaulr! la. 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In Anbetracht des edlen Zweckes ſind ſämtliche Freikarten aufgehoben. Jeder Viernheimer der ſeine notleidenden Mit- bürger unterſtützen will, iſt daher am Sonntag nachmittag auſ dem D. J. K.⸗Sportplatz. Herelelgerungspale Mananeim M 4, 20 ziůmmermann Fel. 33106 Groſter Freikandverkauf! Prachtv. herrſchaftl. Einrichtungen nebſt Teppichen, Piano, Radio uſw. Ferner eine Partie hochmod. Schlafz., Speiſez., Herrenz., Küchen, ſowie ſämtl. Einzelmöbel, Nähmaſchinen uſw. Billigste Gelegenheitskäufe zu Steigerpreisen. Betr.: Winternothilfe 1932/33. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die erſten Fußballnothilfeſpiele am Sonntag, den 11. ds. Mts., nachmittags auf dem D. J. K.⸗Platz ſtattfinden. Von 1 Uhr ſpielt Amicitia 2. geg. DJK. 2. M. Von ½3 Uhr„ D. J. K. 1.„ T. V. 1. M. Die Einnahmen hieraus fließen ausſchließ⸗ lich der Winternothilfe zu. Der Eintrittspreis beträgt 30 Pfg. Die Ausgabe der Eintritts- karten und Kontrolle erfolgt durch den Ausſchuß der freien Wohlfahrtspflege. Im Hinblick auf den mit dieſen ſport⸗ lichen Veranſtaltungen erfolgten guten Zweck empfehlen wir regen Beſuch derſelben, um das Werk der Winternothilfe mit einem vollen Er- folg zu krönen. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Günstige Einkaufsgelegenheit von Weih- nachtsgeschenken bietet mein großer WERBE- VERKAUF von Bettbarchente, Federn, Deekbetten, Kissen, Pol- Stersessel, Couche, Chaiselongue, Chaiselonguedeecken, Holz- und Mettalbetten, Patentröste, Schoner, Ma- tratzen. Einzelmöpel, Tische, Stühle usw., trotz Auberstem Zahlungsentgegenkommen zu unerhört niedrigen Werbe- Preisen! Betten- Mecklenburg Mannheim 6 2. 12 Sonntag geölinet. Huch Sonntags geölinet! 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