. flazermhcn verſammlung eaten eu — 2 2— 1 5 Das Lied elner 50 acht 25 a der ehemaligen Mitglieder der Spar⸗ und Weih- Kaufen Sie ſchon heute Ihre 50 2 5 0 äglich ie 10 Pfg. nachtskaſſe Lampertheim, Zweigſtelle Viernheim 175 0 ner schönste Ula-Groſltonlilm des lahres! Weißer Käs Auaſp 1 1 1 8 15 1 15 1 18 kihnachls-Geschenne Alle, 6 1 über: Verhaltungs⸗ un uf⸗ e a 5 die gestern keinen Platz mehr bekamen 25 ae ſowie Schlußzahlung. 5 Sie finden bei mir in allen besuchen heute Montag letzter lag Pfg. inzeichnungsliſte liegt im Kaiſerhof offen, 0 2 e 1 zu haben bei wo auch Einzahlungen geleiſtet werden können 1 K Herren- Artikel den Central-Film-Palast! zwecks Erſparnis von Zeit und Geld. 8 N 5 ſllarlin Aller größte Auswahl zu außergewöhnlich billi⸗ Ein fahelhaftes Ionfiim Propramm 1. Ranges. Im 1. eil: Das ſſerſtraße 46. gen Preiſen. Beſichtigen Sie bitte mein f giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten U 3(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) erfolsreiche Uia-faniiimwerk mit dem weliherühmten Helden-tenor e Wochenplan des Turnvereins. hauenſter die Oe don felder d.. 1 1 5 Viern eimer eitung 75— 1 Christ- Dienstags ab 8 u Ta 1 Lokal. würdigkeit überzeugen. Auf Wunſch wer⸗ erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 52 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Faugen koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 1 88„„ hr 5 urnſtunde der Turner den Geſchenke bei kleiner Anzahlung bis J 140 Mt frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte n— bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für 7 und Notizen vor⸗ bäume; l Lokal. 15 Weihnachten zurückgelegt 0 aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- 8 5 Weite ele größere Artikel einen Tag vorher.—. n 1100 5 9 55 0 5 Mittwochs nachm. Schülerinnen im Lokal. 15 99 950 8 kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 2 Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deu ſchlands u. des Auslan laufend„„5 Uhr 1. und 2. Handballmann⸗ ö 2 1 Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ſchaft auf Sportplatz 1. 9 i 5.. J g f i 12 eſchri i d Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Donnerstags 5 Uhr 1. u. 2. Handballjugend auff ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 31577 Amt wat eren bei Anzeigen werden nach Mög 0 Sportplatz 1. 0 Schulstraße 6 Telefon 117 n M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchaftsſtelle Rathausſtr. an 1„8 ¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. Freitags„ 5 Uhr Fußball der 1. und 2.— Schüler auf Sportplah 1. 5 a Rummer 290 Dienstag, den 13. Dezember 1932 49. Jahrgang — eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden „ 8 Uhr Turner und Sportler im 1— 55 77 Lokal. e eee eee 8 1„ ½8 Uhr Sämtliche Trommler u. i Pfeifer mit Inſtrumenten im Lokal. ware dale wen e n in Lichtblick. 2 2 1 3 A eee Anm die Winterhilſe des Reichs. Bardarlehen rechtigung, die nachgerade recht langwei⸗ 65 7 ih wurden, dach noch eie Heber. b des Reichstages. Hacht wecg e Reeder get ee d e e Aushprache und Veigud in Hansbaltnueltun des Neis g Auszugsmehl. Pfund 2 dfätzfi kannt, die deütſche ö i iniſters. Näheres ſagt der Beiriehskredite. We 9 5 Puund 93 gte ad eie an de Arbeiten 15 Eine Rede des Reichsſinanzminiſters „ 8 Meine Bank brachte bis jetzt über 7000 Margarine, 1a Qualit. Pfd. v. 2 Genfer Abrüſtungskonferenz teilnehmen äckitzndi Darlehe h 5 9 5 it. Pfd. v. 28% an„ dir f 19 81 1 1 erbsloſen die Gemeind f 1 rückſtändige Steuern durch Nalurallie- oder I 25 Burch das See e f Kokosfett Pfd.⸗Tafel von 270) an Was bedeutet das? Wir haben noch nie ei Berlin, 13. Dez. werbsloſen die Gemeinden gehindert wer : 15 5 8 ö ö ſonſ iherwieſene itte ſerungen für dieſe Hilftsakfion a 1 darüber gelaſſen, daß wir den 1 8 8 1715 I den, ihnen ſonſt noch überwieſene Mitte 9 f f e f 3 ö t. Süßrahmtafelbutter ¼ Pfd. 35%, nen, Zweifes getaſſen, daß n Der Haushaltsausſchuß des Reichstags n. nen on nden; 1 4 i 5 Mit Jan Kiepura, Fritz Schulz, Magda Schneider, Otto Wallburg, Sen TH O MA, Mannheim, Gärtnerstalle 05. 80 N 4 85 raktiſchen Wert der bisherigen Abrüſtungs— 5 J N ore nicht für die Winterhilfe, ſondern für die abzugelten. Eine außerdem angenommene Ida Wa, Marat Ehn 55 Jules Faltenſteimn 9 8 8 2 Auskunft ohne Vorkosten Rückporto erbeten. Mandeln, garantiert handverleſene Ware praktiſch 0 f trat am Montag unter dem Vorſitz des Abg. ö verhandlungen ſehr niedrig einſchätzten. Ge⸗ To rgler(KP) zu ſeiner erſten Arbeits Deckung ihres Finanzbedarfs zu verwenden? Entſchließzung des Zentrums erſucht die Der Tonfilm⸗Schlager der größten Nachfrage.— Der Tonfilm⸗ n g/ Pfund 25% wiß gibt es Mächte, die in der Abrüſtungs⸗ i 3801 auptſache für die Reichsregierung ſei Reichsregierung in einem Zwei⸗Monatspro⸗ Schi ge de e Meller f 5 9 tagung zuſammen. Auf der Tagesordnung Hauplſache f 1 95 gramm in eine praktiſche Winterhilfe einzu— Neue Haſelnüſſe/ Pfund 180 frage zu poſitivem Handeln entſchloſſen ſind tanden ſämtli n ö den Erwerbsloſen Arbei 6 c 35 b e e e e eee Im 2. Teil: Das grandioſe Monumental-Filmwerk Blockſchokolade z. Reiben Pfund 800 wir rechnen dazu in erſter Linie die Verei⸗ An Apen die Au 1 ur bub 5 eib der Minſſter ſchlof mit der Bitte treten, die neben der Sicherung der Zahlun⸗ . i b a Staa Nied 1 5 9 1 fh g von Notveror Miniſter ſchloß mit der Bitte an den gen für die Wohlfahrtserwerbsloſen in den KAapirku HAll's GROSSE LIEBE 6 Roſinen— Sultaninen— Corinthen nigten aaten von Nordameri⸗] nungen uſw. Es wurde beſchloſſen, zunächſt[ Ausſchuß, deshalb nichts zu verlangen, was Gemeinden und neben derärbeitsbeſchaff 2 Ei— l 1 a ta und dann auch England— aber eben die die Reichsregierung beim beſten Willen nicht beſ 7 Feneten de e eee f pep p rf g N We W rb f 2 in Schlager! Cleverſtolz beſt. Buttererſatz Pfd. 80 ſo feſt ſteht, daß es auf der anderen Seite finanzielle Auswirkung der vom ſozial⸗ erfüllen könne. beſondere Maßſaßmen für die Pin ernte Ein Schauſpiel aus dem Leben einer Frau in J feſſelnden Akten. Sanella mit Sportbildern Pfd. 63 Staaten gibt, denen die ganze Abrüſtungs⸗ politiſchen Ausſchuß gefaßken Beſchlüſſe nate fordern. Unter anderem ſoll die Ar⸗ Ein wunderbares Filmwerk. Eine Sehenswürdigkeit J. Ranges f 50 f I mit Kragen g ſonferenz gerade gut genug iſt, um die Ab⸗ über Winkerhilfsmaßnahmen Der Beſchluß des Ausſchuſſes. beitsbeſchaffung beſchleunigt werden. Der 3. Das Micky-Maus-Lustspiel der Woche. T 0 Sülld 0⁰(Drell) 6.00. Backöl, Backobladen, Puder⸗, Hagel u. tiſtung zu ſabotieren. Hierher gehört vor zu beraten. Zunächſt nahm ein Vertreter des Nach längerer Ausſprache erhielt bei der fran i 5 b e 1 5 Dieſes ganz hervorragende Tonfilmprogramm muß man unbe— zu verkaufen, bei Streuzucker. Süße Orangen Pfd. 250, allem Frankreich, das ſich ſeit Kriegs⸗ Rei e e 8. 0 ge 15 ſprach hie 1 finanzminiſter die Bitte in der nächſten Sit⸗ due besehen den Geng des Fe een de an gene TuncheranzZüge 4 9.0 ende eine militärische Rüſtung zugelegt hat, Reichsarbeitsminiſteriums das Abſtimmung die von dem Sozialpoli⸗ zung des Ausſchuſſes am Dienstag Mittei⸗ haben. Wunderbare Muſik, herrliche Landſchaften des Südens 55 E U L 2 0 Ghper⸗ 5 5 Prozent Rabatt. wie ſie die Welt bisher nicht kannte. Aber Mer, 111 0 Wach e Bes Fes ae üb bie eherne id 1959 2 ien Wee bauch ke u. der zündende Humor des Fritz Schulz u. der Magda Schneider Rat..— nicht genug damit: Frankreich hat außerdem rung auf Grund der Beſchlüſſe der Meet ßung über die Winterhilfeaktion eine etwas 1933 zu machen. heißt was erleben. 5 ta e 35 Georg Martin 9 aun nig noch durch Militärbündniſſe mit den kleine⸗ ec 156 ihre Maßnahmen ſchlüf— Wied ee Falſung Die Weltgedes enn ö 4 heute Untang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ee e ee, ren Staaten Oſteuropas, denen es daneben] dec neren Mae e e e en are schen. Motto:„Heute hend oder nie“. Se Kiesſtraße 2. Lebens mittelgeſchäft noch Geld zu Rüſtungszwecken und militä⸗ Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin⸗Kroſigt Malen 90 e e. Politiſcher Empfang bei Hindenburg i 5 e 5 1 5 ö Waſſerſtraße 31. ische Inſtrukteure gepumpt hat, ſeine„Sin betonte, daß die Entſchließung des Sozialpoe[angemeſſene Weihnachts“ und Winkerhilfe Die Frage Reich— Preußen. 8 f 5 9 F300 99 chetheik“ noch weiter vervollkommnet. Bei litiſchen Ausſchuſſes durch eine Reihe von gewährt wird. Es ſoll dabei u. a. folgendes i dieſer Sachlage konnten die Genfer Ver⸗[ Anträgen ergänzt worden ſei, die eine Mehr⸗ ö 2557 10 Berlin, 13. Dez. handlungen gar keinen anderen Verlauf neh⸗ verwirklicht werden: Für den kommenden 5 f 6 N i. belaſtung in Höhe von einigen hundert Mil- Winter wird Der Reichspräſident empfing am Lokale Nachrichten ende 1 die Intereſſenten hierauf fa en zu dieſer Veranſtaltung ein⸗ 5 f 9 00 en an 1 1105 lionen Mark ausmachten. 5 für alle Arten von Empfüngern öffent Sat 0 been d men ddes d v. i iders aufmerkſam. aden. Außerdem wollen wir jedem Beſucher die S 0 en, 5 0. Es ſei klar, daß eine ſolche Mehrausgabe 57 7 8 hleicher, den Präſidenten des Reichs- »RNeuer Noman. Heute beginnen wir J Unannehmlichkeit einer polizeilichen Kontrolle er- or Un 8 le naten die deutſche Erklärung, daß wir N ohne Deckung nicht geleiſtete werden licher ann 1 17 Renken eine zu tags, Göring, und den Präſidenten des preu⸗ om onn ag. mit dem Abdruck des neuen Romans:„Daß es ſparen. Aus dieſen Gründen haben wir die 959 10 waß 197 unächſt 1 bn e e e e, Biene nden e enen der g 5 8:„: g 1. N en kö hir zunä einma; 7 N 5 N l 1 über di i Behand Fra⸗ Schon etwas vor ſeinem kalendermäßigen[dir wohlergehe?, worauf wir beſonders aufmerk⸗ Winterfeier, die alljährlich ſtattgefunden hat, auf Die Grünen verlieren 3:1 auf dem Phönixplatz. hen könnten und daß wire 05 Die von den Sozialdemokraten ge Ihre Durchführung wird den Gemeinden chung über die weitere Behandlung der Fra a die Anerkennung der deutſchen Gleichberech— 3 j fimiſti⸗I z 5 iche Be- ge Reich— Preußen. Wie verlautet, iſt der Beginn hat nun der Winter das Regiment über- ſam machen.. Januar verſchoben. Die„Grünen“ mußen geſtern auf dem. üigung verlangen müßten. Erſt dieſe deutſche nge in ene rr on der ls dung t seh eg ale ne denen, Empfang auf die Inittattve des Reich 0g nommen. Schon ſeit einigen Tagen iſt es trocken—»Der Polizeibericht der letzten Woche Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold Phönixplatze von den ſehr eifrigen Ludwigs Erklärung hal wieder etwas„Leben in die ing! 5 i N 8% 1 5 Beitreibung der rückſtändigen Steuern des je nach den örtlichen Verhältniſſen, der Not präſidenten Göring zurückzuführen. Die bei⸗ 191 Ai den wehen von Norden. Das le Ia 1 wegen Betteln; Ortsgruppe Viernheim. hafener eine 3:1 Niederlage hinnehmen, die ge— 1 00 e e e Bergbaues geſprochen werde. 917 55 195 0 beſten geſteuert werden kann und Reich bgaſdent ihne nſſchten ber bie 905 Letter iſt jedo d. Iſt es 7 wegen Diebſta d 1 dö ̃; 143 77 j i i e nel 5- 0 ren, ö 5 ſtiſch d je Mehr⸗ e a 0 e Geld⸗ Reichspräſid ichten 1 11 195 1 b 11 15 0 11 95 We ee e NB Die de e ee haben da e 1 e e 0 fe zuberufen, ehe Deutſchland ee 1 daß e ae en Wethau n ehm, Untertan 0 der Geld ihrer menu zweckmäßigſte Löſung der 5 2 1 1 8 5. f„im Januar ſelbſtverſtändli ültigkeit.„der jedoch ge⸗ es ſich an ihren Arbeiten wieder zu beteiligen 9 8 f j 0 19915 e 5 Preußenfrage dargelegt haben. viele Krankheitskeime in ſich trägt. So hatten[eins 1893. Wie alljährlich, ſo hält auch in 0 tragen von dem alten Kampfgeiſt und Sieges⸗ i g 8 brauche er wohl nicht viel zu ſagen. Der ma Preußenfrag 1 8 i 25 bereit ſei. f 12 füt 5 Vom Dezember bis April ſind für jeden 1 225 2 2 5 1 7 wir auch geſtern einen ſehr ſchönen Sonntag.] dieſem Jahre der Verein am kommenden Sonn— willen unbedingt zum Siege geführt hätte. Je- Deutſchland hat an ſeinem Standpunkt. e ee eee unterſtützungsberechtigten Haushalt vier Der Reichspräſident dürfte hierbei ſei⸗ de n 5 a ge die allerdings dag, den 18, Dezember, ach e en 00 2 doch waren verſchiedene darunter, die ſehr len⸗ ohne Gleichberechtigung keine Beteiligung die Steuerſchulden der Landwirkſchaft in Pfund Brok, ein Pfund Fleiſch wöchenk⸗ nerſeits darauf hingewieſen haben, daß an Wärme ſehr eingebüßt haben. 5 E Einer 1 i j ̃; 10 1 Naturalien zahlen zu laſſen, ſei on 5 7 j der Dualismus Reich— Preußen durch ö ehr i Es war je- Weihnachtsfeier mit Beſcheerung ſeiner Schüler denlahm waren, die ſcheinbar gar kein Intereſſe 10 9 Abrüſtungskonferenz sigen 605 früher rer 190 de. Peg ieder lich fee Ade die 11 Ader die Wahl einer mene Preu- doch ſehr ſchon im Freien und man konnte ge-] und Schülerinnen. Man muß ſo etwas miter⸗ 5 an einem Sieg hatten, während die Phönixler 1 e e dann die Noe Ee 5 955 Ark, wie ſie 3. B. in Oldenburg gemacht Wigterhlle 19 dr auch die Alleine ßenregierung im Inkereſſe des Reiches troſt ſeinen Sonntagsſpaziergang unternehmen.] leben, um ſich eine Vorſtellung zu machen, was Eines der allerſchönſen Ufa⸗Tonfilmwerne auf Sieg ſpielten. So mußte es kommen wie 10 005 00 die Wien e ſich worden ſeien, hätten aber kein befriedi. henden nicht ausgenommen werden dür-. und des Landes nicht wieder auftauchen 877 1 5 Sportfreunde waren per Rad und auch] dabei alles geboten wird. Ein kribbeln und Noch heute im Central⸗Film⸗Palaſt. es kam, die Punkte blieben in Ludwigshafen immer feht vorſichtig und reichlich verklauſu⸗ gendes Ergebnis gehabt. fen, ſtellt das Reich den Gemeinden zur 5 ee f f per Bahn auf den Phönirplatz nach Ludwigs. krabbeln auf der Freiſchützſaalbühne; ein jeder Geſtern war Hochbetrieb und heute gibt es und die Hoffnung auf den 2. Platz iſt für Viern⸗ liert ausdrücken!) gefunden. Selbſtverſtänd.] Die Reichsregierung kenne die große Not Verfügung. Sie dürfen für andere 115 rene d e d der e 9 1 e Ae 1 e 0 jede Schülerin will mit dabei ſein,] nochmals Hochbetrieb. Denn wer 1106 nicht heim dahin. Leider a 1 iſt aber die deutſche Forderung 100 1110 Mögen eigene eh Por alben Zune i, e e bug den e Fenſtage auf patlarden gr ſch m weg 1 jedoch die Grünen 0 wenig Sang gegen 115 1 1 40 1 ſeinen Eltern] dieſe wunderbare Tonfilm⸗Darbietung ſehen und Phüönſr Ludwigshafen— Viernheim 9 N r an eee en pete le gelte es ſet, die Gemeinden über Was dom meinden verwandt werden. von den Nationalſozialiſten auch vom Zen⸗ enttäuſchte ungemein Die Viernheimer Schlach⸗ zu 200 ter benen hre 0 wen hören. Alle die geſtern keinen Platz mehr be⸗ Waldhof— Neckarau 221 Vertreter beam er Paul⸗Boncour ja ſer zu halten. Mit den 80 Millionen, die das trum abhänge, deſſen Zuſtimmung von e i 575 5 r n, werden 1 0„ 5. . i ſi i i R, 8 8 f j 1 ranzöſi Rei inden jetzt zuweiſe, trage es[Annahme fand auch der nationalſozialiſtiſche[ner Reihe von Bedingungen abhängig iſt, e verhielten ſic ſehr ruhig, nur zu von dem Weihnachtsmann beſchenkt. Wir bitten dach elt Kei See 00 55 Nee 2:3 Mie 11 1 Nee ae bees 89 5 der eh e beo Antrag, den Landwirten, dem gewerblichen die neben anderem auch eine Garantie für dle ahh d 11 5 1 10 1 e Schüler und Schülerinnen,[ Kiepura, der Heldentenor ſingt Ihnen was r Germania Friedrichsfeld— Mundenheim 9•1 ä after er 11 frastzüſſchen Theſe iſt. daß] ſenhilfe. Wie al e nige arte. Möglic babe Kohlenbergbau die 1 70 a ee ner Politik im Reich f egeiſternde Zurufe anzu- unſere Mitglieder ſowie Freunde des Vereins, wie Sie zn i ör 0 f 1 Deuts ii öglichkeit zu geben, und in Preußen fordern feuern. Der 2. Platz iſt nun für Viernheim ſich heute ſchon den Sonntag nachmittag frei zu 1 10 19 08 1 l ch 110 Tabellenſtand am 27. November: 105 ien Wenn nun Deuschland ſeine eee—— erledigt. f Nun müſſen die„Grünen“ halt friſch-] machen, zur Weihnachtsfeier unſerer Kleinen. nieber Und Wehe 94 8 655 155 010 Vereine Sp. gew. unent. verl. T. Punkte Hleichberechtigungsforderung durchgeſetzt hat[ Teil 5 des Vertrags kann nicht mehr als eine 4 fröhlich in den Potaltrieg eingreifen, um viel 0 7 0 8 8055 100 11 05 er, Fritz Waldhof 18 14 2 76˙26 3076 ſo bedeutet das einen Erfolg der deutſchen[ Sonderbeſtimmung gegen Deutſchland gelten. d II Gen leicht dort, wie im letzten Jahre, Lorbeeren zu Eingeſandt Falk dein M ü 21 o Wallburg, Julius Phönix L'hafen 17 12 5 42.25 24.10 Außenpolitik, den man auch dann als ſolchen[Wenn Deutſchland gleichberechtigt iſt, dann 0 ernten.— Auf dem D. J. K.⸗Stadion hatten ſich e enten wiarge Lion ſich unter lachendem, Viernhei 16„ 1 anerkennen muß, wenn man von der bisher.] muß die uns aufgezwungene Entwaffnung f a 5 zahlreiche Zuſchauer zu dem Nothilfeſpiel ei(Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt wolkenloſem blauen Himmel ein vergnügtes, iernheim 6 6 33:28 19:13 gen Arbeit der Abrüſtungskonferenz nicht Jauch auf die übrige Welt angewandt werden. Die Reichsregierung iſt befriedigt. fünden 8 J. 18 15 8101 pie einge⸗ die Redaktion außer der preßgeſetzlichen keine Ver⸗ witziges, entzückendes Stelldichein geben um Sie Neckarau 16 6 38.32 19:13 viel hält. g f Dieſer Teil des Verſailler Vertrags kann 3 1 een ber 8 11 J Fe anden de antwortung.) auf das Beſte zu unterhalten, da gibt es auch Vfg. Mhm. 18 7 47:60 18.18 Selbſtverſtändlich iſt mit der Anerkennung alſo nur dann aufrecht erhalten werden, Berlin, 13. Dez.] lungen iſt, die Gleichberechtigung für die geg. Hier entſchie as beſſere Können. Wir ſehen uns veranlaßt, der Oeffentlichkeit] für Sie nur eins:— Anſehen— anhb 08 Mannheim 16 8 32:43 14.18 der deutſchen Forderung nur ein erſter wenn ſeine einzelnen Beſtimmungen von Reichsaußenminiſter Freiherr von Neu- früheren Verbündelen Deukſchlands mit Die D. J K. ſiegte in überlegenem Spiele 420.] bekannt zu geben, warum die geplante Winter-„Das Lied einer Nacht.“ D Niet Mundenheim 17 9 32739 14.20 Schritt getan, Die Frage iſt nun, wie es allen an der Abrüſtungskonferenz beteiligten[rath iſt am Montag aus Genf wieder in zu erkämpfen. Den Zuſchauern wurde ſchöner Fußball geboten,] feier des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold, Orts⸗ der ſchönen Muſik,— findet die 5 lla Sandhofen 16 10 20:33 12:20 mit der Abrüſtungskonferenz und mit der[ Staaten für ſich ſelbſt in Anwendung gen] Berlin eingetroffen. Wie aus halbamt⸗ Was die in dem Abkommen erwähnte 1 ſie auf 1 0 1 2 Die D. J. K. gruppe Viernheim, am 11. Dezember nicht ab⸗ kompoſitoriſchen Schöpfungen gel Ai Friedrichsfeld 16 10 27.44 11121 Frage der Abrüſtung ſelber weiter gehen bracht werden. So geſehen, bietet die Genfer lichen Aeußerungen hervorgeht, iſt man in Frage der Sicherheit angehe, ſo handle nun vorausſichtlich am 2. Weihnachtstage a 5- 1 5.97 ſoll. Di Erklärung der fünf Groß⸗[ Erklärung eine gute Baſis für die deutſchen[ Regierungskreiſen von den Jenfer Abma⸗ es ſich kei öſiſchen Plan. ebenfalls ein Nothilfeſpiel gegen die Sport gehalten werden konnte. Dem Reichs banner wurde] theatral in der Vollendung.— Der Freund ,, nichte. Deliſſcand dgeand, Italien. Delegterten f der Abrüſtungskonferenz. chüngen befrledlgl Es wird erklärt, Wenn b de e e e einigung austragen. Auf 1 5 Spiel 9 vom hieſigen Polizeiamt folgendes bekanntgege⸗[ Natur, findet die wunderſchöne und maleriſche Nothilfeſpiele Frankreich, Vereinigte Staaten von Nord- Sie werden, geſtützt auf die Erklärung der 6 Fran; 8 ie Wi i f 4 i ill icht annehmen würden, ſo würde ſie ˖. 175 ben: Die Winterfeier darf nur dann abgehalten J Naturlandſchaft des Südens(Lugano) und amerika— ſpricht davon, daß mit der Ab fünf Großmächte vom 10, Dezember, nun⸗— daß Deutſchland in der Völlerbundsſladt feen alls deutſcherſeits in den Vordergrund ee e W 1 zu 6 65 Veranſtaltung wur Mil. berauſcht 1— Der rent ſprüherder line D. J. K. 1.— Turnverein 1. 4.0 1 jetzt 81 die Tat challc 18 190 110 noch nerds hne ene daß in er A 4 8 aber pet die Schacht noch bach gestellt weiden. auh deren ˖ je Wei„ änkte Zahl geladener Gäſte] haltung findet alles was das begehrt. Um- i d antien dafür hat man natürlich nicht. Forderung anmelden dannen, 5 5 Vorzeichen. weiter keine. Die Weihnachtsfeiern in den Ver⸗ 1 8 0 105 eine be chr 5 9 was das Herz begehrt. Um Auf dem DIK⸗Stadion ſtanden ſich geſtern k d F dlich einmal Farbe be⸗ gewonnen ſei. 5 5 eilnehmen. l f a. ann nur hoffen, daß der engliſche und ror J rüſtungsfrage nun en ich i 5 0 1 einen beginnen erſt ab nächſten Sonntag. Im Peiglcd sb den ee 98 0 e e ee ee a den] die erſte Mannſchaft der Dog. und die erſte allem der dalleſtanſch Druck auf Frankreich n wird. g 6 1105 ee 1 nee enen Die dee een Si Walfiſch, Brauhaus und Saftladen fanden Künſt=]J vorzeigen. Außerdem werden die Bea ten an⸗ 2 Teil des 1 wee eee e, eee n een. ſch jetzt etvas verſtärken wird denn es kan Ein Londoner Blatt boeh her Ab⸗ Gel 15 5 0 tig l e maßgeben⸗ Abſchließend wird erklärt, d 0 Verein- lerkonzerte ſtatt, die recht gut beſucht waren. ö g nten an Teil des Programms kommt das grandioſe[Einnahmen floſſen dem Viernheimer Winterhilfs⸗ kein Zweifel darüber ſein, daß England und ſchluß Deutſchlands, ſich wieder an de eichberechtigung. Di taßg ſchließend wird erklärt, daß die Verei gewieſen, nur die feſtgeſetzte Zahl geladener Gäſte] Monumental⸗Filmwerk„Kapitän Hall's große] werk zu. Es waren eine ſtattliche Anzahl von Amerta irgendwelche prakkiſchen Erfolge][ rüſtungskonferenz zu beteiligen, als frohe den Mächte hätten unſere Gleichberechtigung[ barungen der Abrüſtungskonferenz eme. zur Winterfeier zuzulaſſen. Eine Winterfeier] Liebe.“ Auch ein ganz ausgezeichneter Groß⸗ Zuſchaue tenen di e der Genfer Verhandlungen zu ſehen bekom- Weihnachtsbotſchaft, Auch wer die anerkannt. Dieſe feſtſtehende Tatſache ſein] neuen Auftrieb geben würden. Nicht Gewalt Verlegte Holzverſteigerung. mit unbeſchränkter Beſucherzahl wurde film der jeden Beſucher aufs Beſte unterhalten] Spiel ſahe 9 70 4 3 3 10 915 men möchten. Plage etwas nue e 1% aue ag vod dee ee e. Abe aan Die Holzverſteigerung des Forſtamts Viernheim, uns verboten.(Lt. Burgfrieden). wird.— Dieſe beſondere Tonfilm⸗Darbiet 10 1 5 i Für Deutſchland liegt eine weſentliche[daher etwas weniger poetiſch ausdrückt, wird J Es ſei kaum anzunehmen, daß vonſeiten der Verſailler Vertrag geſiegt. A as Deutſchland die für Dienstag, den 13. Dezember angeſagt. Wir wollen aber nicht nur den Mitgliedern[wird wieder das T üch ve eee Bedeutung der Genfer Erklärung vor allem] den deutſchen Erfolg als Lichtblick in übrigen Mächte noch irgendwelche Schwie- erreichen wolle, ſel eine Nivellierung der war, findet erſt am Mittwoch, den 1 4. Dez. und einer beſchränk f 5 eder das Tagesgeſpräch von Viernheim] der D. J.. gegen die 2. Mannſchaft Sportver. i in der Tatſache, daß damit die Reoiſſon der ſonſt ſehr krüber Zeit begrüßen. rigkeiten zu erwarten ſeien. 5 Rüſtungen durch Abrüſtungen. Deutſchland e 5 l 755 1 8 1 1 eſchränkten Zahl Gäſte einige frohe] werden. Denn alles beſucht„Das Lied einer einigung. Auch dieſes Spiel gewann die Dig. Entwaffnun sbeſtimmungen des Verſailler Beſonders erfreut iſt man an Berliner könne ſchon aus finanziellen. Gründen gar 5 unden bereiten, ſondern die geſamte republi⸗ J Nacht“ mit dem Motte:„Heute Abend od. nie“. J und zwar 43 i ertrags eingeleitet iſt. der demütigende—— zuſtändiaer Stelle darüber. dan es ae ⸗ nicht daran denken, einen Rüſtungswettlauf 0 n 28 * * In lurzen Worten: Der Reichspräſident empfing in Gegen⸗ wart des Reichskanzlers den Reichstagspräſi⸗ denten Göring und den Präſidenten des preußiſchen Landtages Kerrl zu einer Be⸗ ſprechung über die Frage Reich und Preu⸗ ßen. Die Reichsregierung wird vorausſichtlich noch vor Weihnachten eine Notverordnung zur Ergänzung des Sozialprogramms erlaſ⸗ ſen und weiter die Terrornotverordnung, die Sondergerichte, ſowie die Notverordnung ge⸗ gen Ausſchreitungen in der Preſſe aufheben. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags ſprach der Reſchsfinanzminiſter über Winter⸗ hilfemaßnahmen. Der Ausſchuß faßte nach längerer Ausſprache einen Beſchluß, der eine umfaſſende Winterhilfeaktion der Reichsre⸗ gierung verlangt. Der Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaf⸗ fung Dr. Gereke wird in den nächſten Tagen einheitliche Richtlinien für eine umfaſſende Arbeitsbeſchaffung herausgeben. Zu den Genfer Abmachungen wird von zuſtändiger Stelle erklärt, Deutſchland habe eine wichtige Stellung errungen, die Schlacht ſei aber noch nicht gewonnen. Muſſolini hat ein neues Direktorium der faſchiſtiſchen Partei eingeſetzt. PFE mit den anderen aufzunehmen. In einem ſolchen Rennen würde Deutſchland nicht zweiter, ſondern dritter oder vierter Sieger bleiben Die Angleichung der Rüſtungen laſſe ſich nur durch die Abrüſtung der anderen erreichen. Das Konferenzergebnis ſei aber noch in keiner Weiſe geſichert. Deutſchlands Stellung in der Abrü⸗ ſtungskonferenz ähnele jetzt ſeiner Stel- lung nach dem Lauſanner Abkommen. Für den Fall einer Nichtratifizierung des Lauſanner Abkommens könne dennoch nie— mals ein Rückfall auf den Houng-Plan kom⸗ men. In ähnlicher Weiſe ſei nach Unterzeich⸗ nung des geſtrigen Abkommens auch kein Rückfall mehr auf Teil 5 des Verſailler Ver⸗ trages möglich. Die Auſſaſſung des deutſchen Außenminiſters Budapeſt, 13. Dez. Ein Budapeſter Blatt veröffentlicht eine Unterredung ſeines Genfer Vertreters mit dem Reichsaußenminiſter von Neurath Dieſer bezeichnete die N Schlußerklärung der fünf Großmächke als das wichtigſte Ergebnis der inker · nationalen Politik der letzten Jahre. Auf eine Frage des Berichterſtatters erwi⸗ derte Neurath, daß Deutſchland den gleichen Weg wie Ungarn zu gehen habe. Deshalb bezöge ſich alles das, was Deutſchland errei— chen könne, auch auf Ungarn. Auf die Frage des Berichterſtatters, ob die Sicher⸗ heitsklauſel des Protokolls nicht auch die Ga⸗ rantie der derzeitigen Grenzen durch Deutſch⸗ land und Ungarn bedeute, antwortete der Reichsaußenminiſter: Die Sicherheitsklauſel des Protokolls iſt auf Wunſch Frankreichs hineingearbeitet worden und iſt nur in mili⸗ täriſcher, nicht aber in territorialer Bezie— hung zu verſtehen. Magdalen zwischen den zwei sieht ſo die Abrüftung abs? Tokio, 13. Dez. Die japaniſche Kriegsinduſtrie iſt mit Aufträgen überlaſtet und nicht mehr in der Lage, die vom Kriegs⸗ und vom Mari⸗ neminiſterium erteilten Beſtellungen recht⸗ zeitig auszuführen. g f ö Es wird daher erwogen, eine neue ſtaak⸗ liche chemiſche Induſtrie zu ſchaffen, die alles herſtellen ſoll was in chemiſcher Beziehung zur Kriegsführung gehört. Dieſe neuen Wer ke ſollen ſo eingerichtet werden, daß im Be⸗ darfsfalle auch auf die Herſtellung von Mu⸗ nition und anderem Kriegsmakerial umge⸗ ſtellt werden kann. Die Arbeitsbeſchaffung. Der neue Keichskommiſſar nimmt ſeine Tätigkeit auf. Berlin, 13. Dez. Wie die Landvolk-Nachrichten erfahren, wird in den nächſten Tagen das Reichs ⸗ kommiſſariat für Arbeitsbeſchaf⸗ fung ſeine offizielle Tätigkeit aufnehmen. Es dürfte ſich dabei nicht um die Schaffung eines neuen umfangreichen Verwalkungs⸗ apparates, von denen ja ſchon genügend vorhanden ſind, handeln, ſondern Reichskom⸗ miſſar Dr. Gereke wird vielmehr einheitliche Richtlinien für eine umfaſſende Arbeitsbe⸗ ſchaffung herausgeben und in Juſammen⸗ arbeit mit den übrigen Reichsſtellen für de⸗ ren beſchleunigte Durchführung ſorgen. Damit dürfte auch die Frage, ob Siedlung und Oſthilfe dem Arbeitsbeſchaffungskommiſ⸗ ſar direkt unterſtellt werden ſollen, dahin zu beantworten ſein, daß das wahrſcheinle/ nicht der Fall ſein wird. Das unruhige Spanien. Bombenanſchläge und Generalſtreik. Madrid, 13. Dez. Die letzten Tage brachten allenthalben eine Verſchärfung der umſtürzleriſchen Agi⸗ tation. In zahlreichen Städten, darunter Oviedo, Salamanca und Sevilla fanden De— monſtrationen ſtatt und wurden Bombenan— ſchläge verübt. Die Lage iſt derart, daß der Allgemeine Arbeiterverband an alle ihm an— geſchloſſenen Arbeiterorganiſationen ein Rundſchreiben gerichtet hat, mit der Auf⸗ forderung, die Umtriebe der aufrühreriſchen Elemente(Anarchiſten und Kommuniſten) zu bekämpfen, die ſyſtematiſch die Republik unterhöhlten. In der Univerſitätsſtadt Salamanca iſt den Generalſtreik erklärt worden. Die Stkreiken. den plünderten die Läden, wobei es zu Ju. ſammenſtößen mit der Polizei kam. Mehrer, Plünderer krugen Schußverletzungen davon Später mußten noch Infankerie- und Pionier, abteilungen eingeſetzt werden. Zur Wieder, herſtellung der Ordnung ſind Polizeiverſtär, kungen aus Madrid heranoezogen worden Zahlreiche Verhaftungen wurden borgenom—⸗ men. Der Streik hat ſich auf die Provinz Sala⸗ manca ausgedehnt. Bisher ſind 200 Ort⸗ ſchaften von der Streikwelle ergriffen wor⸗ den. Der Autobusve: kehr iſt überall unter, brochen worden. Auch in Nordſpanien dauert der Streik weiter an. In Gijon haben Ar⸗ beiter die Bahngeleiſe aufgeriſſen und elek— triſche Anlagen geſprengt, wodurch der Be— trieb in mehreren Gruben ſtillgelegt worden Sie müſſen zahlen! Und zwar ohne jede Bedingung. 5. Waſhington, 13. Dez. Nach einer Konferenz mit Präſident Ho o⸗ ver und Schatzſekretär Mills beantwor⸗ tete Staatssekretär des Aeußeren Stimſon die letzte engliſche Schuldennote dahin, daß die amerikaniſche Regierung die Entgegen⸗ nahme der Dezemberzahlung von keinerlei Bedingungen abhängig machen könne. Der Präſidenk habe keine Macht, Vertrags bedingungen ohne Einwilligung des gon greſſes zu ändern. Die amerikaniſche Regie⸗ rung nehme an, daß die engliſche Regierung die Dezemberzahlung in Uebereinſtimmung mit den Bedingungen des Schuldenabkom⸗ mens leiſten werde. Sie bekrachte die in der engliſchen Nole erwähnken„Bedingungen“ lediglich als Darlegung der engliſchen Anſich⸗ ken und der ſpäler von britiſcher Seite beab⸗ ſichtigten Schritte. In der Note der engliſchen Regierung hat⸗ te es geheißen, England bezahle die a m 15. Dezember fällige Rate in Gold, aber es verlange, daß der geſamte Betrag als Ka⸗ pitalrückzahlung, nicht aber Zins⸗ zahlung verbucht werde. Dieſe Bedin⸗ gung lehnt alſo Amerika ab. Frankreich blitzt ab. Paris, 13. Dez. Die franzöſiſche Regierung hat in einem Kabinettsrat einſtimmig den Beſchluß ge⸗ faßt, der Zahlungsverpflichtung am 15. De⸗ zember unter gewiſſen Bedingungen nach⸗ zukommen. Die Regierung forderte die am 15. Dezember notwendige Summe in Form eines Kredits in Höhe von 19 600 000 Dollar an. Aus Waſhingkon wird dazu gemeldet, hohe Beamte des Staaksdeparkements erklärten, daß die amerikaniſche Regierung die a m 15. Dezember fällige franzöſiſche Schuldenrale nicht annehmen werde, falls Frankreich be ⸗ ſtimmte Bedingungen an die Zahlung knüpfe. Wenn die Schuldnerländer die Dezemberzah⸗ lung leiſteten, ſo geſchehe dies auf ihr eigene Verankworkung und mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß irgendweſche Bedingungen von ſele amerikaniſchen Regierung abgelehnt eien. Rußland fäubert. Eine„Reinigungsaktion“ in der Kommuniſti⸗ ſchen Partei Sowjekrußlands. Moskau, 13. Dez. Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion hat angeordnet, daß im Laufe des Jahres 1933 eine ſogenannte „Tſchiſtka“ eine Säuberung und Re⸗ viſion des Mitgliederbeſtandes der Kom⸗ muniſtiſchen Partei, ſowie der Anwärter für die Parteimitgliedſchaft durchgeführt wird. Weiterhin wird vom 11. Dezember ab eine Aufnahmeſperre ſowohl für die Mit⸗ glieder als auch für die Parteianwärterſchaft für das Geſamtgebiet der Sowjetunion in Stadt und Land verhängt. Die Generalſäu⸗ borung ſoll, wie das bereits früher geſchehen iſt wieder oppoſitionelle Einflüſſe zurück⸗ dämmen und durch hartes disziplinariſches Durchgreifen den Gehorſam der Parteimaſ⸗ ſen gegenüber der oberſten Führung ſichern. Zu der Generalſäuberung verweiſt die „Prawda“ auf den ukrainiſchen Bezirk Ore⸗ beſondere Richtung vertrete. Der neue Generalſekretär des Völferbundez, Als Nachfolger Sir Eric Drummonds wurde Avenol als neuer Generalſekretär des Völker⸗ bundes von der Völkerbundsverſammlung be⸗ ſtätigt. chow, wo„die verbrecheriſche und verrüte. riſche Tätigkeit leitender Perſonen der de zirksverwaltung aufgedeckt wurde, die den arteiorganen aus dem Dorf Weiſungen ga. en, den Plan der Getreideaufbringung nich durchzuführen.“ Die„Prawda“ fordert, daf eingeſchritten werde und verlangt ferner ein allgemeines Vorgehen gegen die Kommu- niſten, die leichtfertig Staatsgelder veraus. gabten, den Beamtenapparat aufblählen und Eigendienerei betrieben. In der Roten Armee werden im Dezember 10 Januar alle Parteiorgane neu ge— wählt. Deutſche Tagesſchau. Zum Fall Skraſſer. Der nationalſozialiſtiſche„Angriff“ ver⸗ öffentlicht folgende Erklärung Dr. Göbbels: „Im Kommentar des„Angriff“ zu dem Ut laub des Pg. Straſſer waren einige taktlose Bemerkungen enthalten, die nicht meine Bil, ligung fanden. Da ich am ganzen Tag von frühen Morgen an im Reichstag beſchäftigt war, habe ich ſie erſt zu Geſicht bekommen, als ſie leider ſchon gedruckt waren und ſofort veranlaßt, daß ſie in der zweiten Ausgabe wegblieben. Dem dafür verantwortlichen Schriftleiter habe ich eine ſcharfe Rüge er⸗ teilt. Die in der gegneriſchen Preſſe daran geknüpften politiſchen Kommentare gehen damit vor allem, ſoweit ſie meine Perſon be⸗ treffen, von falſchen Vorausſetzungen aus und ſind in jeder Beziehung irrig. Ich be⸗ tone, wie ſo oft ſchon, nun noch einmal zu allem Ueberfluß, daß ich in der Partei keine Es gibt be uns überhaupt nur eine Richtung und das iſt die, die der Führer beſtimmt. Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstags. Der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſ⸗ ſes des Reichstages, Abg. Dr. Frick, hat den Ausſchuß für Freitag, den 16. d. M.! zuſammenberufen. Auf der Tagesordnung der Sitzung ſteht ein Bericht des Reichsaußen⸗ miniſters Freiherr von Neurath übet die außenpolitiſche Lage. ungleichen Brüdern verſchmähte Roman von Gert Rothberg Copyright by M. Feuchtwanger, Halle(Saale) Sein Diener hatte den Gärtner aus Oberhoff gefragt. Der Alte, von niemand zum Schweigen aufgefordert, erzählte. a Karl Joachim von Lindsmühlen, den ſein Bruder längſt wieder weit weg glaubte, der weilte alſo hier. Nun, das konnte immerhin zu einem Verdacht ausreichen! Wenn ſein Plan glückte! Weshalb hätte er nicht glücken ſollen? Ihm war doch bisher alles geglückt! Reuters Geſicht glich jetzt wieder einer ſcheußlichen Fratze, und in ſeinen Augen zuckte es gelb auf Die beiden Herren ſaßen an dieſem Nachmittag einige Stunden beiſammen und berieten eifrig. Zum erſten Male breitete Reuter auch den alten vergilbten Plan vor Linds⸗ mühlen aus. Der beugte ſich intereſſiert darüber. Ihm ſchien es nun ſelbſt ohne jeden Zweifel, daß der Schatz exiſtierte. Der Diener des Barons brachte ſoeben eine neue Flaſche Wein. Lindsmühlen, ohnehin ſchon ſtark erregt, trant haſtig und viel. Der Baron wechſelte einen Blick mit ſeinem Diener, worauf letzterer grinſend das Zimmer verließ. Lindsmühlen nickte ſpäter ſogar noch in ſeinem Seſſel ein. U nd Reuter ſaß daneben und muſterte ihn unentwegt, ohne Mitleid, ohne an ſeinem Entſchluß etwas zu ändern. i Als Lindsmühlen erwachte, zuckte er doch etwas be⸗ ſchämt zuſammen. Er entſchuldigte ſich und meinte, er habe die letzten Nächte ſehr ſchlecht geſchlafen. Lachend reichte ihm der Baron ein neues Glas. „Was gibt's denn da zu entſchuldigen? Wir ſind ja unter uns.“ Da lachte auch Lindsmühlen. 39 grüne Filzhut zu ſehen war. Lächeln quittierte. haben. — großen klugen Augen um ſich. 2. Da Henninghofen und Immin nahe beieinander lagen, es Lindsmühlen meiſt, nehmen. Er ging auch jetzt zu Fuß nach Hauſe. Reuter hatte ihn noch bis zur großen Pappel, die die Grenze zwiſchen den beiden Gütern bildete, gebracht. Auf dem ſchmalen Waldwege kam Frau von Eltzen, die Nachbarin aus Fritzheim. Sie war verwitwet, zog nur Stiefel und derbe Lodenkleider an. Und das Perſonal in Fritzheim flitzte, wenn von ihr nur der kleine, verſchrobene Mit derbem Handſchütteln begrüßte ſie Lindsmühlen; dem Baron reichte ſie die Hand nicht, was der mit böſem „Gut, daß wir uns treffen. So werden wir zwei den Trödel mit dem Gaul gleich ſelber ins reine bringen. Ich halte nämlich nicht viel von Prozeſſen, ſie koſten nur unnütz Geld. Alſo ich habe mir die Sache ſo gedacht..“ Die Hände auf dem Rücken, ging ſie mit ihren großen Schritten neben Reuter her, der kaum noch Zeit gehabt hatte, mit Lindsmühlen einen Händedruck zu wechſeln. Frau von Eltzen hatte Lindsmühlen nur noch von oben herab zugenickt, da ſie merkte, daß er ſtark getrunken hatte. Lindsmühlen ſchwankte bedenklich, als er allein weiter⸗ ſchritt. Aber die herbſtlichen, ſchon faſt winterlich grauen Felder, die kahlen Obſtbäume, die runden großen Steine, die am Wege lagen, der verhangene, ſonnenloſe, graue Himmel, alles war nur noch Gold und Schmuck. Am Abend ſollte alles anders ſein! ſchwinden, er würde wieder Geld in Hülle und Fülle Raben flogen unheimlich krächzend an Lindsmühlen vorüber. Der Dahinſchreitende bog in den Wald ein, wo kahles Erlengebüſch einen kleinen Teich umſäumte. In dieſem Augenblick knallte ein Schuß; ein Schwarm Wildenten flatterte erſchrocken hoch, und auf dem naſſen Wege hingeſtreckt lag der Majoratsherr von Lindsmühlen. Aengſtlich hüpfte eine Amſel am Wege und ſchaute mit einen Wagen zu Blut!?“ Mord! gekommen?“ ſorgen. Alle Sorgen würden e I Poſt beſorgen.“ Der Förſter kam mit ſeinen zwei Gehilfen am nächſten Morgen an der Stelle vorüber, um nach den Wildſtadeln zu ſehen. Da fanden ſie den Toten. „Es iſt der gnädige Herr aus Henninghofen. Mein Gott, was mag nur da paſſiert ſein? Und hier iſt ja auch Bleich, an allen Gliedern zitternd, erhob ſich der Förſter. „Ich habe erſt geglaubt, Herzſchlag! Es— iſt— aber— Ein ganz gemeiner, hinterliſtiger Mord! gnädige Herr hat die tödliche Wunde im Hinterkopf. Mühl⸗ mann, Sie bleiben hier! Jenkins, Sie holen den Doktor Herl aus der Stadt, und ich werde nach Henninghofen gehen. Man muß die gnädige Frau vorbereiten und das gnädige Fräulein. Nein, es iſt ja entſetzlich. Wann iſt wohl hier in unſerer friedlichen Ecke je ein Mord vor⸗ Der 11. 15 Adelheid von Lindsmühlen ſah den Förſter an, als habe ſie es mit einem Irrſinnigen zu tun. „Das iſt nicht wahr, kann nicht wahr ſein“, murmelte ſie immer wieder. Ihre Lippen zitterten und bewegten ſich ununterbrochen, auch wenn ſie nicht ſprach. Fanny war nicht daheim. Sie war zu einer Freundin gefahren, um mit ihr und deren Mutter Einkäufe zu be⸗ „Peters ſoll ſofort nach Immin reiten. Baron Reuter möchte gleich herüberkommen! Wollen Sie das noch drüben im Wirtſchaftsgebäude beſtellen, lieber Lechner?“ bat ſie dann den Förſter. Dieſer nickte Als er gehen wollte, kam ihr ein Gedanke. Friedrich Karls Frau! 5 Sie mußte es erfahren! Irgendeiner Schonung be⸗ durfte es nicht, weil ja die Ehe nicht glücklich geweſen war! „Warten Sie noch, Lechner!“ f Ihre Hand drückte auf den Klingelknopf. „Meta, Karſchmidt ſoll ſofort dieſes Telegramm zur (Fortſetzung folgt.) Skizze von M. G. Schönſee. Philipp Zingraff war geſtorben, und ſein Bruder, der pen ſionſerte Rektor Jakob Zingraff, erbte das kleine Landhaus mi dem ſchönen Garten und den Wieſen, die Kuh und Pferd er nährten. Es war ein hübſcher Beſitz, auf dem Rektor Zingraffs manche frohen Ferientage verlebt hatten. Philipp, der allzei Pergnügte, hatte ſtets ſelbſtgekelterten herrlichen Johannisbeer⸗ und Stachelbeerwein im Keller und in der Kammer roſigen Und Auguſte, die alte Haus⸗ Schinken und dralle Würſte. hälterin, buk Sahnewaffeln, ö 5 zart und fett waren ſie. Ja, die beiden verſtanden, es und den Gäſten behaglich zu machen. auch dazu. die auf der Zunge zergingen, f Philipp hatte es abe Nun war er tot, der gute Philipp. ſich Er war unverheiratet und hatte als kleiner Bau⸗ meiſter auf den Bauerndörfern ringsum lohnende Aufträge. Die ſchon bejahrten „Frau Zingraff hätte gar zu gern auch das gewohnte Nicker chen nach dem Eſſen gemacht; aber das Geſchirr mußte abgeſpült werden, und Auguſte fand keine Zeit dazu; die ging gleich wieder an ihre Kartoffeln. So verlief der Tag bei viel Arbeit und wenig Ruhepauſen, der nächſte und übernächſte ebenſo. Als der Sonntag kam, freuten ſich die beiden Alten wie auf einen großen Feſttag. „Was meinſt du, wollen wir morgen einmal in die Stadt fahren, um nach unſerer Wohnung zu ſehen?“ ſagte der Rektor am Sonnabendabend. Es klang leiſe Sehnſucht daraus.„Die Lotte muß ohnehin einmal in die Sielen kommen.“ „Ja, getrauſt du dich denn, den Kutſcher zu ſpielen?“ fragte Frau Zingraff etwas bedenklich. ˖ Auguſte fiel ſehr lebhaft ins Geſpräch:„Die Lotte iſt wie ein Lamm, mit der könne ein Kind fahren. Da ſei gar nichts s zu befürchten.“ ˖ Alſo wurde die Reiſe in die Stadt beſchloſſen. Am Sonntagmorgen ſchob Auguſte das hübſche, mit grauem Samt ausgepolſterte Wägelchen auf den Hof und ſpannte die braun⸗blanke Lotte davor. Dann half ſie den beiden beim Auf— o ſteigen, und es ſchien Frau Zingraff, als ſtrahle ſie über das ganze Geſicht.„Sie freut ſich, daß ſie uns los wird“, dachte r ſie etwas unmutig. Lotte ſah ſich inzwiſchen ein paarmal mißtrauiſch nach dem neuen Herrn um, ſchlug ſehr euergiſch nach den Fliegen, die ihre Lenden umſchwirrten, und kratzte mit dem Huf. Rektorleutchen ſchauten mit Sorge auf das ihnen zugeſallene„Jakobchen, Jakobchen, wird das auch gut gehen?“ ſagte Erbe. Sollten ſie es fremden Händen ausliefern; Was wurd dann aus Lotte, dem ſo liebevoll gepflegten Pferdchen, da braun und blank und rund ausſah wie eine reiſe Kaſtanie Und aus der Schecke, der ſchwarz-bunten Kuh, die um die beſtimmte Stunde Auguſte zum Melken rief und ſich brummen und murrend umſah, wenn Auguſte einmal während de Melkens mit jemand eine Unterhaltung anfing. Puck, de ſchwarzen Spitz, der immer wie ein Wollknäuel auf dem Sof lag, und den grauen Kater Mautz konnte man ja ſchließlich zu ſich nehmen. Aber dann war da auch noch die lahme Gans, das Schnatterlieschen, die ſchon drei Jahre alt war und wirklich Das Wort„dumme Gans“ war wieder ſo ein Ausdruck eines Neunmalklugen, der Gänſe wohl nur aus der Bratpfanne kannte. Lieschen jedenfalls war nicht dumm. Und ihr Geſchnatter war ſo ausdrucksvoll, daß man Menſchenverſtand hatte. immer verſtand, was ſie zu ſagen hatte. Zingraffs hatten eine verheiratete Tochter und vier Enkel⸗ nzulenken, 06 n ice bgtoäre ſehr ſchön, wenn ſie dieſen das Erbe erhalten„Um Goites willen, Jakob!“ ſchrie Frau Zingraff könnten, damit ſie ein Ferienheim oder einmal einen Altersſi hätten. Aber ſie konnten nicht zwei U nennen. Behielten ſie das Landhaus, ſo würde man ſicher ihre Stadtwohnung nehmen.. 1 „Wenn wir es verpachteten“, ſagte Frau Zingraff aus der Sinnen heraus. 5 5 n „Wie ſollte ſich da ein Pächter finden? Es nährt ja kaun einen Mann. Und dann die Tiere——“ 5 „Ja, ja, die Tiere. So werden wir wohl ſelbſt hinau müſſen. Es iſt ja auch ſehr ſchön dort.“ 8 1 „Aber es gibt viel Arbeit, Minchen. Und wir ſind alt. „Nun, das kann wohl nicht ſo ſchl 1 ja immer alles allein geſchafft, und die behalten wir doch. Man beſchloß, erſt einmal probeweiſe einige Wochen hinaus⸗ 0 5 190 jetzt im Herbſt die Obſternte Arbeit zugehen, beſonders, rbſt brachte, die Auguſte nicht allein bewältigen konnte.— An einem ſchönen Septembertag langten ſie auf ihrer kleinen Beſitz an. Puck lag vor der Tür im Sonnenſchein un ſtieß ein paar kurze Belltöne aus, ohne wie wedelnd und beinahe kollernd vor Freude lieben Beſuch z empfangen. 5 keit. Das alte Haus ſchien ſich verwandelt zu Philipps fröhliches Lachen daraus verſchwunden war. Man ſaß beim Kaſſee, wobei Auguſte merkwürdig ein beſprach die Angelegenheit, i tr 1 e Wenn Rektors das Grundſtü ſilbig, faſt unfreundlich war. behalten wollten, meinte ſie, Winter dableiben, denn ſie könne nicht allein hier wohnen, ſie würde ſich zu Tode fürchten. 10 05 5 „Ja, ja“, meinte Frau Zingraff begütigend,„dann bleibe wir natürlich hier. Wir dürfen ja auch gar nicht zwei Wol nungen haben, das iſt unſtatthaft.“ Aber der freundliche Zuſpruch wirkte nicht ſehr beruhigend. Im Gegenteil— Auguſtes Züge umdüſterten ſich immer mehr. r Philipp“, war. Ich dachte, ſie würde ſich „Mir iſt es hier ſo id ur ſagte Frau Zingraff, als ſie mit Was mag nur Auguſte haben? reuen, daß ſie hier bei uns bleiben kann.“ 90 Der Rektor ging, ſein Pfeiſchen rauchend, auf und ab.„Pu und Mautz ſcheinen uns auch nicht gerade als Herren ar erkennen zu wollen“, meinte er lächelnd.„Sahſt du, was Pu 11 al Feet 1e 125 Näcne Ich glaube, er zeigte ſogar die Zähne.. 8 „And fan e mich beinahe getratzt, als ich ihn ſtreichel wollte. Man lehnt uns ab, Alterchen, 1 gel im Bogen um mich herum, um bei Auguſte Schutz zu ſuche und ihr über uns Eindringlinge zu klagen. fremd und unheimlich ohne ihrem Manne allein Am anderen Tage gab es im Garten zu tun. Auguſte ging ſchon gleich nach dem Frühſtücck Kartoffeln ausgraben, und der Rektor machte ſich über die Obſternte her, während Fra Zingraff die Zimmer herrichtete und das Mittageſſen bereitet Ach, wieviel bequemer war doch alles in der Stadt! Vorräten— die zwar nicht groß waren— nebenan. mußte man nach jedem Eimer die außerhalb des Hauſes lag; Kellerzimmer aufbewahrt wurden. — immerzu mußte man mund He herbeitragen. Ja, drei, viermal ſoviel Schritte Stadt hatte man hier wohl einer Arbeit wegen das alles allein hatte beſorgen können, war eigentlich b wundernswert, ſie war doch auch nicht kommen, daher die Unfreundlichkeit. Unter dieſen Gedanken kochte Frau 3 0 Mahl, damit ſich die beiden Schwerarbeiter ergötzen konnte Sie war rechtſchaffen müde, als alles auf dem Tiſch ſtand. No mehr aber hatte die ungewohnte Tätigkeit ihren Peron, dem die Hände beängſtigend zitterten, Meſſer und Gabel langte. 5 ae ſnach beß nein, ſo darſſt du dich ni u legſt d 255 Frau Hingraſf er wobei Auguſte mit etwas ſpöttiſche Lächeln auf ihren eller blickte. da er na t anſtrenge ſchlimm ſein. Auguſte hat ſonſt ſchweif⸗ Auch Auguſte fand nicht die alte Liebenswürdig⸗ haben, ſeit nicht bei Sahnewaffeln, wie einſt, ſondern Auguſte hatte nur einen Roſinenſtriezel gebacken, und ich an den Bücherſchrank ging? Sogar Lieschen geht 1 In der Küche Gas und Waſſerleitung, die Speiſekammer 0 0 Hier Waſſer an die Pumpe lauſen, und wohl innen 10 50 ſiigeß ingraff die Kellertreppe hinab, da die Vorräte in dem luftigen Nellerziſ 15 5 Dann das Feuer im 151 f 05 9 8 1 7 0*„ 7„i Weed ee Se 1915 1 0„Oh, wie lecker haben Sie das gemacht“, ſagte Frau Zingraſſ zu machen. 1 Ni 2 1 9 ſte re 75 Und dazu kamen dann noch Garten und Vieh daß e Da kam der Rektor mit einer Flaſche Wein und Gläſern an. „Wie konnten Sie den Wein vergeſſen, Auguſte! Wir wollen el e Jüngſte. a E 188 1175 mehr We Fung doch Verlobung ſeiern, denk' ich.“ Lachend blickte er von einem Vielleicht hatte ſie gehofft, nun in eine leichtere Stellung zu Zingraff ein köſtliches Mann an⸗ nach dem Eſſen gleich ein bißchen auſs Ohr“, ſagte 8 Auguſte lachte.„Die Lotte? Wenn die erſt im Trab iſt, 2 dann ſchunkelt ſie langſam und ſicher, wohin Sie wollen.“ Der Rektor faßte kühn nach der Peitſche.„Nun los, Lotte!“ d rief er, leiſe mit der Schnur über den glänzenden Rücken 8 fahrend. Lotte pruſtete, ſchlug mit den Hinterfüßen aus und a eine Nußſchale hinterher rollte und Frau Zingraff mit beiden Händen nach ihrem Hut griff. „Sie wird ſich beruhigen“, ſagte Zingraff mit etwas un ſicherer Stimme. Und dann:„Lotte, wo willſt du hin? Hü, bü—“ Er riß am Zügel— es half nichts. Lotte bog mit Schwung von der Chauſſee ab in einen Seitenweg, auf denn aber in mäßigerem Tempo dahintrabte. 5 „Lotte, du Satansvieh!“ rief der Rektor und ſuchte den Wagen unzulenken, wobei er nahe an den Graben kam. entſetzt tz auf.„Laß ihr doch den Willen, bevor es ein Unglück gibt!“ Wohnungen ihr eigen Zingraff gab brummend nach, und nun ging die Fahrt denn ihnen auch ziemlich gleichmäßig vorwärts. „Ach, Jakobchen, wir lebten ruhiger ohne die Erbſchaft“, nklagte Frau Zingraff. 5„Wie wird das heute noch enden?“ Das ſollte ſie bald erſahren. s breite Treppe des Wohnhauſes und ſtand dann Ruck ſtill. Die Tür öffnete ſich. „Was ſehe ich— Sie, Herr Rektor? Und auch? Nein, dieſe Freude!“ g Es war Philipps beſter Freund, der hier wohnte. Jetzt erkannten die beiden Verſtörten auch den Hof und erklärten lachend: f N„Eigentlich wollten wir in die Stadt ſahren; aber wir haben d uns der beſſeren Einſicht Lottes gefügt.“ Frau Gemahlin unter ihnen. i 0 Mir kommt es vor, als wäre das liebe alte ö Philipps ganz verändert, ganz fremd geworden“, ſagte der 1. Rektor.„Ich kann mich nicht mehr wohl darin ſühlen. Und ck meine Frau erſt recht nicht.“ dann müßten Rektors auch im„Man will uns auch nicht auerkennen“, meinte dieſe.„Sogar da kann mein Mann noch ſo die Lotte geht ihre eigenen Wege, a l Aber von der Auguſte ſehr drohen und hü— hü' ſchreien. wundert es mich. Ich dachte, = Familie.“ Der Hausherr lächelte. „Ja, mit Auguſte hat das ſo e 0 er.„Philipp hat ihr doch ein kleines Kapital hinterlaſſen; nun iſt ſie eine Partie. Sie hat einen Freier, einen Schneider, und die beiden haben wohl geglaubt, daß ſie das Grundſtück würden pachten können. Nun machten Sie ihn durch ihre probeweiſe Uebernahme einen Strich durch die Rechnung.“. ck„Die Auguſte will heiraten“, rief Frau Zingraff erſtaunt. 1.„Sie iſt doch ſchon in den Fünfzigern!“ auf die Arbeit. Der wird es ſchon machen.“ n wäre die beſte Löſung“, ſagt Frau Zingraff, die bereits innig wünſchte, von der Sorge um das Erbe befreit zu werden. e Frau Ziugraff ängſtlich.„Sieh, wie unruhig das Pferd iſt.“ n dann ging ſie im Galopp davon, ſo daß das Wägelchen wie ſie dann pruſtend, kopſſchüttelnd, mit dem Schweif ſchlagend, Lotte blickte wiehernd nach dem Hausherrn, bis der ſie be⸗ u klopfte und ſtreichelte.„Das haſt du ſein gemacht, meine Alte!“ Die Gäſte wurden ins Haus geführt, und man ſaß bald ſo gemütlich plaudernd beieinander, als wäre der Geiſt Philipps Hausweſen die wäre anhänglich an unſere ſo eine eigene Bewandtnis“, ſagte ck„Was tut das? Der Mann iſt noch rüſtig und ſehr ſcharf „Weißt du, Vater, Wag f den beiden das Grundſtück, das Die Gehrauchsanweiſung. Humoreske von Gg. Wilh, Rapp. Ich ſchwärme für kondenſierte Milch. Ich liebe ſie. Ich mag nämlich die Sahne nicht. Weil ſie immer au den Bart⸗ toppeln hängenbleibt und weil ich das Sahneſiebchen nie ande Und weil es Löcher hat, durch die der ganze Sahnen⸗ klumpen hindurchplumpſt. Deshalb liebe ich die Doſenmilch. Aber ich liebe nur die Milch, nicht die Doſe. Und noch weniger liebe ich das, was um die Doſe herum iſt: das Reklameſchild. Ich muß geſtehen, daß ich achtzehn Jahre lang Doſenmilch verwendet habe, ohne die Gebrauchsanweiſung auch nur ein⸗ mal geleſen zu haben. Und daß ich während dieſer achtzehn Jahre mich nicht des Bedürfniſſes entſinnen konnte, mich über den richtigeren Gebrauch der Doſenmilch zu inſormieren.“ Ich ſolgte vielmehr einer höheren Eingebung und bohrte mit demjenigen Teil meines Taſchenmeſſers, mit dem ich die Todes— urteile an Ratten und Mäuſen in der Regel nicht ezekutiere, iu die Doſe zwei Löcher und erreichte mit dieſer ſrappant ein⸗ ſachen Handlung im Handumdrehen, was die dreihundertund⸗ ſechzig Zeilen lange Gebrauchsanweiſung mir in doktringter Abhandlung umſtändlich klarmachen ſollte. Allen Gewakten zum Trotz ergab ſich auch nicht ein einziges Mal die Rot, dwendigkeit mich hilfeſuchend an den ſtummen papiernen Rat geber zu wenden, und ich wäre wahrſcheinlich gar in die Geſilde der Seligen hinübergegangen, ohne von den über⸗ wältigenden Tatſachen Kenntnis bekommen zu haben, deren ergreifende Kunde die Gebrauchsanweiſung mir verraten ſollie, wenn ſich nicht eines ſchönen Tages die nachfolgend beſchriebene Begebenheit zugetragen hätte: ö Als ich einmal früher, als gewohnt, nach Hauſe kam, hatte meine Frau den Schlüſſel zum Bücherſchrank mitgenommen. Kaun ein Zeitungsmann, dem das Leſen Leben iſt, je ohne Lektüre ſein? Keine Minute! Ich las alſo zum Zeitvertreib über der Tür„Mein Haus iſt meine Welt“, über dem Soſa „Nur ein Viertelſtündchen“, unter einem Schillerbildnis„Der Meunſch iſt frei geboren, iſt frei“— was vielleicht zu Schillers Zeiten richtig geweſen ſein mag, aber heute gewiß nicht mehr ſtimmt, vergleiche R. Str. G. B., B. G. B. und zahlreiche Aus führungsverordnungen—, und damit war die erreichbare Lektüre verſchlungen. Doch halt; aufs neue türmten ſich Buch⸗ ſtaben vor meinem entzückten Augen:„Mode d'emploi.— Gebrauchsanweiſung.— Directions.“ In der Not frißt der Teufel Fliegen. Alſo verſenke ich mich mit aller Liebe in das Studium der Gebrauchsanweiſung, was nicht nur eine lite— rariſche, ſondern auch eine phyſiſche Leiſtung bedeutet, da ich die Milchdoſe dauernd in der Hand herumdrehen mußte. Ich fand den Katechismus in mehrere Spalten eingetein. Die erſte, auf die mein Blick fiel, erzählte allerlei in ſpaniſcher Sprache. Was ſie erzählte, weiß ich nicht, denn ich kenne Spanien nur aus der„Carmen“ in der ich erfuhr, daß die: Liebe vom Zigeuner ſtammt, und daß der brave Don Joſée ſeine ganze militäriſche Karriere(er iſt doch Kapitulant und har Ausſicht, Feldwebel zu werden, und den Zivilverſorgungs⸗ ſchein zu kriegen) an den Nagel hängt, um ſich dieſer Perſon an den Hals zu werfen, und ſie ſchließlich kurzerhand abmurkft. Das iſt alles, was ich an Spaniſch verſtehe. Alſo drehe ich die Doſe um ihre imaginäre Achſe und gelange zur nächſten Spalze der Gebrauchsanweiſung: da tanzten allerhand geheimnisvolle Zeichen vor meinen Augen, au denen mir als alte Belannte von der Schule her nur die vielen Cedilles begegneten; denn weil ich in der Quarta einmal garçon ohne Cedille fchrieb belam ich von Profeſſor Meier 1 eine Stunde Nachſitzen, wes⸗ halb ich beſchloß, ihn(nach Empfang des Reiſezeugniſſes natürlich erſt!) zu ermorden, was ſich indeſſen als überflüſſig 1 f.. erwies, da Meier lange vorher von ſelbſt ſtarb. Ja ſo!— dieſe Unter Grün verſteckt lag ein S„ 110 197 ard. ne n hübſches, größeres Gehöft am Wege, darauf ſietelte Lotte mit Sprache muß tſchechiſch oder ſerbiſch geweſen ſein. Weiter, die 8— 55 4 1 luſtigem Gewieher zu führte mit Schwung ahr u ie e zum Beiſpiel: Pfälziſch, Heſſiſch, etwas Müncheneriſch, aber in nächſte Spalte: Engliſch. Ich ſpreche zwar viele Sprachen, wie nur ſehr wenig Engliſch. Am meiſten intereſſierte mich am Engliſchen engliſche Kuchen, fixe O'clock teas(auch zu anderen Zeiten als um five o'clock) mit Beilage, Irish Stews uſw. Im übrigen hatte ich im Engliſchen in der Schulzeit ſtets⸗ die Note „mangelhaft“, weil ich in der engliſchen Konverſattonsſtunde immer Profeſſor Müllers dicke, rote Naſe abmalte, die 100 durch eine, nach ſeiner wie auch meiner Auffaſſung, ganz itber⸗ flüſſige Warze auszeichnete. Alſo weiter in der Gebrauchsanweiſung. Da, endlich, in der letzten Spalte fand ich dann den deutſchen Text: woraus man wieder einmal erſieht, wie ſwer die deutſch Sprack— zu finden iſt. Ich werde übrigens morgen meinen kondenſierten Milchverkäufer fragen, wieviel Spanier, Portugieſen, Jugs flawen und Engländer bei ihm kaufen. Alſo da ſtand zu leſen geſchrieben: Dieſes Fabrikat iſt rein eingedickte Kuhmilch.— Gut, das will ich hoffen. Darunter ſtand: Geſetzlich geſchützt. Wer geſetzlich geſchützt war, die Kuh, die reine Milch, die Blechdoſe oder das Reklameſchild— wer weiß? Darunter ſah mein entzücktes Auge einen Kuh kopf und einen Kindskopf, die ſich gegenſeitig dumm-verbindlich anglotzten, die Kuh war blau, der Kindskopf war rot gemalt— USal.⸗Geſchmack. Ich wenigſtens habe bislang weder blaue Kühe, noch rote Kinder geſehen. Darunter ſtand das Signum des Künſtlers, der dieſes zoologiſch-biologiſche Wunder erlebt und zu Papier gebracht. Heil ihm! Van Dyek, Rembrandt, Schwind, was ſind ſie alle gegen dieſen Meiſter mit der blau roten Zoologie! Neben dieſem zoologiſchen Ereignis ſtand zu leſen ge⸗⸗ ſchrieben:„Mau nehme einen Löffel kondenſierter Milch und miſche mit fünf Teilen Waſſer!“ Wie wertvoll dieſer Rat ſich auswirken kann, erfaßte mich mit Grauſen bei dem Gedanken, es könne jemand, der das etwa nicht geleſen, einen Löfſel dieſer Milch in Burgunder oder Heringsmarinade oder Salatö! aufgelöſt genießen; oder etwa einen Löffel dieſer Malch in einer Badewanne voll Waſſer verrühren. Weiter ſtand zu leſen geſchrieben da:„Je nach Belieben kann man auch mehr oder weniger Waſſer nehmen!“ Nein, wie entgegenkommend! Denn n Als man ſich verabſchiedete, war die Abgabe des Anweſens beſchloſſen. Lotte ſollte in den Beſitz des Freundes übergehen, vürde. 30 i 5 1 ö m die Mittagszeit rollte das Wägelchen friedlich wieder e. heimwärts. Auguſte kam beſtürzt heraus, und hinter ihr 55 ſchien ein unbekannter Mann, der ſich verlegen anſchickte, den Hof zu verlaſſen. ſoll ſich durch uns nicht ſtören laſſen.“ Im Wohnzimmer war der Tiſch feſtlich gedeckt. ihre Verlegenheit zu verbergen. mein Mann hat noch eine beſondere Ueberraſchüng.“ zum anderen, die daſtanden wie zwei überrumpelte Kinder. „Ja, Auguſte, Sie Heimliche! Unterwegs muß man er n. fahren, daß Sie ch pachten möchten! ch dies alles hier übernehmen, n. und auf das ſanft auf den im ebenſolange Ihren Mann an dieſem da Auguſtes Zukünftiger ſich ja kaum ein Fuhrwerk halten „Bitte, bleiben Sie doch!“ rief Zingraff.„Auguſtes Beſuch Gebratene Hü 6 für e en Eintretenden entgegen. Hühnchen, genug für alle, lachten den E itgegen. Auguſſe ging geſchäftig, mit rotem Kopf, hin und her und ſuchte freundlich.„Das wollen wir uns ſchmecken laſſen. Ich glaube, heiraten wollen und gern unſer Grundſtück Haben Sie denn gar lein ee zu ung? Sie können uns ja keinen größeren Gefallen tun, als daß Sie 1 4 ö da es ja doch nur eine sch 0 . a ir uns Tiſch ſetzen ins alte Leute iſt.— Und nun wollen wir uns zu Tiſse f Wohl des Brautpaares auſtoßen.“ Und Auguſte Rilcken klopfend:„Hoffentlich werden Sie noch f Tiſche betreuen, wie Sie (dem lieben Verſtorbenen eine ſo fürſorgliche Genoſſin waren. wie ſelten findet man heutzutage einen Menſchen, der einem geſtattet, ganz nach Belieben zu verfahren; heutzutage, wo man noch nicht einmal einen Kaninchenſtall aufſtellen kann, ohne alle drei Nachbarn und die Baupolizei auf den Hals zu krlegen! Dieſen gütigen Menſchen aber mußte ich kennenlernen, und ſchon regte ſich meine Sehnſucht nach ihm— da ſand ich beim Weiterdrehen ſein edles Bild: wahrſcheinlich lag es an einem ſchlechten Druck, daß er ein ſo dummes Geſicht machte; denn ich war von ſeinem Anblick baß enttäuſcht. Erſtens hatte er keine Naſe im Geſicht, zweitens hatte er blaue Sommerſproſſen, drittens einen Zylinderhut auf, und gegen Leute im Zylinder⸗ hut habe ich eine unüberwindbare Averſion. Darunter ſtand ſein Namenszug: Welch eine Handſchriſt! Sie lief von linſs unten nach rechts oben und bedeckte ein ganzes Feld. Bei unſerem Bataillon hat er ſicher nicht gedient; denn dort wären ihm wegen Zuwiderhandelns gegen die wiederholte Brigade⸗ verfügung über das Papierſparen drei Tage Mittelarreſt ſicher geweſen. Und dieſe vielen großen Schnörkel, die ſeine Hand⸗ ſchrift vor böſen Fälſchern ſichern ſollten—„nur echt mit der Unterſchrift des Herſtellers“ ſtaud dabei—, erreichten mit tödlicher Sicherheit ihren Zweck; denn ſie alle nachzumalen, hätte einen Arbeitslohn gekoſtet, der den Wert der Doſe nebſt Inhalt um ein Vielfaches überſtiegen hätte. 5 Als ich beim Weiterdrehen wieder die Rubrik fond, wie man Doſenmilch auf ſpaniſch verdünnt, konnte ich, bereichert um neuer Weisheit letzte Schlüſſe, die Lektüre aus der Hand legen. 2 Wenn auf der Doſe nichts weiter gts das ſchlichte Wort „Milch“ vraufgeſtanden hätte, dann hätte ich freitich genau ſoviel gewußt. 5 ¶ꝝmn.̃] Daß es dir wohlergehe. 1. Fortſetzung. a Nachdruck verboten. Doch auch Rügel blieb kühl, ohne dabei unhöflich zu ſein. „Was verſchafft mir das Vergnügen?“ „Lieber Herr Rügel! Ich hoffe, auf den Vorzug An⸗ ſpruch erheben zu dürfen, mich Freund Ihres Hauſes zu neunen. Sie werden vielleicht ſchon gemerkt haben, daß mich nicht nur geſchäftliche Angelegenheiten in Ihr ge⸗ ſchätztes Haus führen...“ g Der Hausherr wartete mit einiger Geſpanntheit auf det langen Rede kurzen Sinn. Doch Reiner fiel es an⸗ ſcheinend nicht leicht, auf den eigentlichen Zweck ſeines Be⸗ ſuches zu ſprechen zu kommen. Endlich ermunterte ihn Rügel: „Nun, Herr Prokuriſt, ich ſehe, Sie haben mir irgend⸗ eine Mitteilung zu machen.“ „Mitteilung? Mitteilung eigentlich nicht.“ Das fahle Geſicht Reiners zeigte deutliche Verlegenheit.„Mitteilung nicht, ſondern eher eine Bitte. Doch kurz: Ich liebe Ihre Tochter. Ich bin gut ſituiert, um nicht gerade reich zu ſagen, habe eine einträgliche Stellung und bin in den beſten Jahren. Ich.“ Rügel unterbrach den Prokuriſten durch eine Hand⸗ bewegung. „Bisher ſagten Sie mir nur Dinge über Ihre Perſon. Doch glaube ich, daß in dieſem Falle auch meine Tochter gefragt werden müßte.“ Der Hausherr ſchien von dieſem Antrag überraſcht zu ſein. Obwohl ſein Geſicht keine Gemütsbewegung verriet, ſchten es doch, als wenn er über den Antrag nicht beſon⸗ ders erfreut ſei. Er wußte zwar, daß ein Mann in der niagtertellen Lage Reiners für ſeine einzige Tochter ein Glück wäre, doch war ihm der Prokuriſt viel zu un⸗ ſumpathiſch, als daß er ihn ſich als Schwiegerſohn wünſchte. Seine Antwort fiel deswegen auch ausweichend aus. „Lieher Herr Reiner! Ihr Antrag ehrt mich außerordent⸗ lich. Ich kenne Ihre Lage, Ihre Stellung, ich weiß, daß Sie einer Frau alles bieten können, um ſie glücklich zu uiachen, doch iſt das Heiraten eine Herzensangelegenheit, die nicht am Schreibtiſch, mit einem Bogen Papier und dem Bleiſtift in der Hand, erledigt werden kann. Haben Sie denn ſchon das Jawort meiner kleinen Nelly...“ Reiner ſchien betroffen.„Ich muß geſtehen... nein. Doch dachte ich...“ „Lieber Freund, dann wenden Sie ſich zuerſt an meine Tochter. Ich habe mir vorgenommen, nie einen Zwang auf mein einziges Kind auszuüben. Sollte das Kind ja ſagen, dann habe auch ich nichts dagegen...“ 5 Reiner ſtand auf und zupfte ſich den Rock zurecht. „Ja, Herr Rügel, Sie haben recht, ich muß erſt Ihre Tochter ſprechen, und zwar gleich jetzt. Ich möchte Ge⸗ wißhett haben.“ „Bitte, meine Tochter iſt im Eckzimmer. Sie können ihr ſofort einen Beſuch abſtatten.“ Aus den Worten Rügels hätte ein feines Ohr den leichten Klang von Ironie heraushören können. Wußte er doch allzu gut, daß Nelly dem Bewerber keinen allzu freundlichen Empfang bereiten würde. Doch der Prokuriſt merkte nichts. Ihn beſchäftigte zu ſehr der Gedanke, ob Nellys Antwort für ihn günſtig aus⸗ fallen würde. Bevor Reiner Nelly kennengelernt hatte, konnte er es ſich gar nicht denken, daß ein Mann auch etwas anderes lieben könne als ſtraffe, ſchön gebündelte Banknoten⸗ päckchen, die man täglich zählen, täglich anſehen konnte, und die, wenn man ſie ſchon aus der Hand gab, Zinſen von zwanzig bis dreißig Prozent brachten. Er war noch ein halbes Kind, als er in einer kleinen Bauk als Volontär eintrat. Sein nachfolgendes Leben hatte ſich bisher vorwiegend zwiſchen den vier Wänden ungemütlicher Büros oder in ſeiner dunklen Wohnung abgeſpielt, ohne daß ſein Leben bisher von einem freund⸗ lichen Lichtſtrahl erhellt worden wäre. Raſtlos arbeitete er von ſeiner frühen Jugend an, um nun, als Vierzigjähriger, die Genugtuung zu haben, reich genannt zu werden. Vor Frauen hatte er bisher Angſt gehabt, denn er hörte oft, daß dieſe einem Manne viel Geld koſten. Da ſah dieſer zwiſchen Zahlenkolonnen und ſtaubigen Kaſſenbüchern jeder wärmeren Regung unfähig gewordene Mann eines Tages Nelly. Mit Schrecken erkannte er, daß dieſes muntere Geſchöpf mit ſeiner lachenden Sorgloſigkeit und ſeinem ſprühenden Temperament einen tiefen Eindruck auf ihn machte. Und bald mußte er es ſich ſelbſt zugeben, daß er regelrecht verliebt in ſie war. Doch es war nicht die taufriſche, göttliche Liebe eines jungen Herzens; es war eine tiefſchürfende, quälende Leidenſchaft, zu der Männer nur einmal im Leben, dann aber als Abſchluß aller Regungen, zum Weibe fähig ſind. Alle von einer freudloſen Jugend zurückgedrängten Wüunſche, alle vom Rauſch nach blankem, allmächtigem Geld erdrückten Begehren und Verlangen eines Mannes brachen jetzt mit einem Schlage mit elementarer Gewalt hervor. Nelly war für Reiner nicht eine Frau, ſie war für ihn die Frau, der Geſamtbegriff des Weibes, das er bisher nur vom Hörenſagen oder aus wühlenden, auf leiſen Sohlen herbeigeſchlichenen Träumen kannte, die ſich höhnend und ſpottend, ſchwankend und gleitend, dem Machtbereich ſeines Willens entzogen. Es war eine Liebe, die das Ziel in ihrer vollen Erfüllung oder in der rück⸗ ſichlsloſen Vernichtung des eigenen Ichs und des begehr⸗ ten Weſens ſah. Auf dem Wege zum Zimmer Nellys legte ſich Reiner zurecht, wie er ſeine Werbung vorbringen ſollte. Doch als er ihr gegenüberſtand, ſie mit ihrem leichten, mokanten Lächeln auf den Lippen und mit den fragenden, uner⸗ gründlichen Augen ſah, da wußte er nichts von all den ſchönen Rede ten, mit denen er Nellys Jawort ge⸗ winnen wollte. klang Wut, aber auch Trotz, als er ſagte: ab, ſondern trat in das Vorzimmer, ſich intereſſiert um⸗ Nelly wandte ſich zum Fenſter und ſetzte ſich auf das Fenſterbrett, die Füße luſtig baumeln laſſend. „Nun, Herr Reiner, Sie ſehen ja ſo unternehmungs⸗ luſtig aus, als wollten Sie mich zu einem Tango engagie⸗ ren oder zu einer Tennispartie einladen“, ſprach Nelly ihren Gaſt ſpöttiſch an, wohl wiſſend, daß Reiner nie auch nur einen Tanzſchritt wagte und jedem Sport ab⸗ hold war. Reiner antwortete nicht, ſondern lehnte ſich tief in das helle Sofa. Mit ſeinem ſtarren Blick umfing er Nellys ſchlanke Geſtalt und ſchien die leichte Kleidung durch⸗ dringen zu wollen. Die ſchlenkernden Beine lenkten ſeine Aufmerkſamkeit auf die dünnen Feſſeln Nellys, und wie gebannt glitt ſein Blick höher. Nelly hatte den Blick Reiners verfolgt, und wie von einer unangenehmen Berührung geſtört, ſprang ſie un⸗ mutig von ihrem Sitz herab. „Nun, Herr Reiner, darf ich nochmals fragen, welchem Umſtande ich Ihre Anweſenheit verdanke?“— „Fräulein Nelly“— ſeine Stimme klang heiſer.„Fräu⸗ lein Nelly, ich.. Sie... nein..“ Dann brach es wie ein Aufſchrei hervor:„Fräulein Nelly, werden Sie meine Frau!“ Nelly blieb einen Augenblick ſprachlos vor Staunen ſtehen. Dann aber fing ſie ſchallend zu lachen an. „Was?? Ich Ihre Frau??“ und wieder machte es ihr erſticktes Lachen ihr unmöglich, weiterzureden. Da erhob ſich der Prokuriſt und blieb in geduckter Stellung, wie ein Tiger vor dem Sprunge, vor Nelly ſtehen, die noch immer nicht ihre Luſtigkeit bannen konnte, obwohl ſie fühlte, daß ſie damit Reiner aufs tiefſte ver⸗ letzen mußte.. „Fräulein Nelly, lachen Sie nicht!! Lachen Sie nicht!! Sie müſſen...“ „Was? Ich muß?“ Und wieder begann Nelly laut zu lachen und warf ſich erſchöpft auf das Sofa. Da haftete ſich der fiebernde Blick Reiners auf die geſchmeidige Geſtalt Nellys, die unter dem leichten Frühjahrskleide deutlich hervortrat. Seine Finger krallten ſich krampfhaft in die gepolſterte Lehne des Sofas. Noch wollte er etwas ſagen, doch aus ſeinem Munde kam nur ein unverſtändliches Gurgeln. Seine Augen umzog ein roter Schleier, und von entfeſſelten Leidenſchaften getrieben, warf er ſich auf Nelly. Das Lächeln auf ihren Lippen verſchwand, und mit einem kräftigen Ruck ſchüttelte ſie, von Ekel und Wider⸗ willen gepackt, ihren Angreifer ab. Da kam Reiner zu ſich. Sein gerötetes Geſicht wurde blaß, ſeine Hände fielen ſchlapp herab, und wortlos wandte er ſich dem Ausgange zu. Doch auf der Schwelle drehte er ſich nochmals um, und aus ſeiner Stimme „Und doch werde ich alles tun, damit Sie meine Frau werden...“ Sinnend blieb Nelly zurück: Wie abſcheulich! Ob alle Männer ſo ſind? Wahrſcheinlich. Nur mein Kurt nicht. Der gewiß nicht... Erſt jetzt, da ein anderer Mann ſie fürs ganze Leben begehrte, erſt jetzt wurde ſie ſich bewußt, daß ſie an Kurt mehr hing, als ſie je gedacht hatte. Gedankenverloren ging ſie zu ihrem Schreibtiſch und holte die Photographie Kurts hervor, die ſie mit warmen Blicken betrachtete.„Wahrlich, ein hübſcher Junge“, ſprach ſie ſinnend vor ſich hin.„Ein intereſſanter Kopf, das merke ich erſt jetzt. Zum Heiraten habe ich noch Zeit. Kinder wiegen? Brr. nein, aber wenn es zum Heiraten kommt, dann nur Kurt.“ Dann ging Nelly in das Zimmer ihres Vaters und erzählte ihm die ſonderbare Werbung. Und auch dieſer war froh, daß Nelly die richtige Antwort gefunden hatte. * 9* „D—a—s Betteln und Hau—ſie— ren iſt verbo ten“, buchſtabierte, auf dem Treppenabſatz ausruhend, ein kleiner, buckliger Mann in ſchmierigem Anzug die Auf⸗ ſchrift, die anzeigte, daß im Hauſe, in dem Rügel wohnte, Ordnung herrſchte. Zuſtimmend nickte der Bucklige mit dem Kopfe.„Ja, ja, hier wohnen feine Leute! Doch jetzt bin ich ja nicht in Ausübung meines Berufes. Ich darf alſo ruhig weitergehen.“— Mühſam klomm der Alte weiter die teppichbelegten Stufen hinauf, bis er vor der Tür zur Wohnung Rügels ſtand. Alſo hier wohnt er? Ganz nett, ganz nett. Auf das Läuten des graubärtigen, dürftig ausſehen⸗ den Mannes öffnete ſich ſachte die Tür, und ein Dienſt⸗ mädchen ſteckte den Kopf heraus.„Sie wünſchen?“ „Den Herrn Rügel ſprechen, ſchönes Fräulein!“ „Sie den Herrn Rügel? Iſt nicht zu Hauſe.“ „Fräuleinchen, ſagen Sie nur, Grüner ſei hier. Sagen Sie es nur“, wiederholte er nochmals, als er das zweifelnde Geſicht des Mädchens ſah.„Sagen Sie es nur!“ Zögernd verließ das Mädchen die Tür, um ihrem Herrn den ſonderbaren Beſuch zu melden, die Tür leicht angelehnt laſſend. Doch Grüner wartete nicht die Antwort ſehend. i Da wurde eine Tür aufgeriſſen, und Rügel tral haſtig heraus. „Sie hier?“ Was führt Sie zu mir?“ „Herr Direktor, regen Sie ſich nicht auf, aber ich mußte zu Ihnen kommen, da Sie ſich in den letzten Tagen nicht bei mir ſehen ließen und... es iſt dringend...“ „Dringend?“ Beſorgt ſah Rügel den kleinen Mann an. Dann fiel ſein Blick auf das Dienſtmädchen, das der Konverſation zwiſchen ihrem Herrn und dem ſeltſamen, ſchäbig gekleideten Gaſt erſtaunt zuhörte, und wortlos zog er Grüner am Arm in das Zimmer. „Warum ſind Sie eigentlich gekommen?“ begann er wieder.„Ich ſagte Ihnen doch immer, Sie ſollen mich nicht in meinem Hauſe aufſuchen! Es iſt nicht gut, wenn man Sie bei mir ſieht; man könnte Verdacht ſchöpfen, Grüner unterbrach ihn leiſe lächelnd.„Ich weiß, ich weiß, ich paſſe hier gar nicht herein.“ Bei dieſen Worten zog Grüner ein rotes Tuch aus den Tiefen ſeiner Hoſen⸗ taſche und legte es auf den Seſſel, worauf er ſich ſetzte. „Ich weiß, ich weiß, ich paſſe hier nicht herein.“ „Nun, nun, was führt Sie hex?“ unterbrach ihn Rügen ungeduldig. a. „Was mich herführt? Nichts Gutes. Erſtens iſt eines meiner Pferde bei der letzten Fahrt unbrauchbar ge⸗ worden. Es hinkt, als hätte es nur drei Füße. Wenn Sie die Pferde nochmals ſo jagen wie beim letzten Male, dann werden Sie den Wagen bald ſelbſt ziehen müſſen.“ „Die Pferde haben gelitten? Dieſes iſt unangenehm. Aber Grüner, Sie wiſſen doch, das Geſchäft verträgt ja auch dieſe Ausgabe. Hätte ich mich lieber feſtnehmen laſſen ſollen?“ 5 „Um Gottes willen, nein, aber wenn Sie in den nächſten Tagen wieder mal über die Grenze wollen, dann müſſen Sie andere Pferde haben.“ „Nein, Grüner, nicht ſo bald, noch iſt der letzte Seiden⸗ transport nicht verkauft, den ich aus Polen brachte.“ „Ja, leider, er iſt noch nicht verkauft. Es wäre beſſer, er hätte ſchon ſeinen Käufer gefunden“, ſeufzte Grüner. „Warum beſſer? Wenn wir ihn ſpäter verkaufen, dann..“ „Dann geſchieht es gefahrloſer, wollen Sie ſagen; ich weiß, ich weiß, doch leider ſieht die Sache auch jetzt, ohne Verkauf, nicht gerade roſig aus...“ „Wieſo?“ Rügel ſprang unruhig auf.„Wieſo? Weil mein Haus ſeit einigen Tagen von der Polizei beobachtet wird!“ i „Um Gottes willen!“ Rügel verfärbte ſich.„Es wird doch wohl nicht herausgekommen ſein, daß die Waren bei Ihnen... O Gott, o Gott.“ Düſter blickte Rügel vor ſich hin.„Wenn es heraus⸗ kommt, dann bin ich erledigt. Mein Name, mein An⸗ ſehen, meine Tochter... Ich wußte es ja, daß ſich dieſes unglückſelige Geſchäft nicht ewig ungeſtraft ausüben laßt Da trat Grüner leiſe an die Seite Rügels und legte die Hand beſchwichtigend auf ſeine Schulter.„Beruhigen Sie ſich. Freilich gibt es ſchlechte Nachbarn, die einem das biſſel ehrlichen Verdienſt mißgönnen. Doch noch iſt die Sache nicht ſo ſchlimm. Erſtens hat die Polizei noch nichts gefunden und wird auch ſo leicht nichts finden, und zweitens... was hätte ich davon, wenn ich auch Sie an⸗ geben würde? Würde ich weniger abbrummen?“ Rügel blickte überraſcht auf.„Was, Sie würden mich ſchonen?“ Grüner lächelte.„Warum ſoll ich Sie denn nicht ſchonen? Haben Sie mir denn nicht ſchön zu verdienen gegeben? Würden Sie mir denn nicht das Los erleichtern, wenn ich für einige Monate„verreiſe“? Würden Sie N Rügel unterbrach ihn, aufſpringend:„Ich verſtehe!“ Mit großen Schritten ging er an ſeinen Schreibtiſch und öffnete die Schublade. Dann drückte er Grüner ein Päckchen Banknoten in die Hand. Dieſer betrachtete ſie mit ſeinem immer gleichbleibenden Lächeln und legte ſie dann behutſam auf den Schreibtiſch zurück. „Nein, ſo war es nicht gemeint. Geld? Das gebührt mir jetzt nicht. Ich habe meinen feſten Anteil, und er genügt. Ich will Sie nicht deswegen ſchonen, weil ich Geld von Ihnen erpreſſen möchte, ſondern weil ich nichts zu verlieren habe, Sie aber mehr, als ich riskiere. Sie haben eine Tochter, meine Tochter aber“— Grüner wiſchte ſich eine Träne aus dem Auge—„liegt auf dem Friedhof. Wer würde fragen, warum der alte Grüner nicht mehr zu ſehen iſt? Sie aber... Nein, fürchten Sie nichts.“ Rügel betrachtete den kleinen Buckligen mit dem vor Schmutz glänzenden Rock mit wachſendem Erſtaunen. Dann reichte er ihm dankbar die Hand.„Herr Grüner, ich danke Ihnen, Sie ſind ein edler Menſch!“ Der Alte wehrte verlegen jeden Dank ab.„Laſſen Sie, laſſen Sie, ich bin kein edler Menſch, ſondern nur... ein armer Händler.“ 5 Der Hausherr wollte den alten Mann noch länger bei ſich behalten, doch Grüner ſchien es eilig zu haben. Er verabſchiedete ſich und verſprach, die Waren, die ihm zum Verhängnis werden könnten, gut zu verbergen. Rügel begleitete Grüner bis auf den Hausflur.„Beſten Dank für Ihren Beſuch. Sie haben mir vorläufig wieder meine Ruhe verſchafft, ich danke Ihnen nochmals.“ Dann aber blickte er ſcheu um ſich und ſchwieg. Denn es ſchien ihm, als ſtände im Dunkel des tieferliegenden Treppenabſatzes ein Mann, der ſich leiſe, ſchleichend, ent⸗ fernte, als Grüner die Stufen hinabſtieg. * 3 1. Wochen vergingen. Rügel hatte ſeine frühere Ruhe wiedererlangt. Ja, er war ſogar eine Nacht vom Hauſe ferngeblieben und kam, zwar müde, aber wohlgemut, gegen Morgengrauen wieder heim. Auch Nelly verſtand es, dem Leben immer die ſchönſten Seiten abzugewinnen. Sie tanzte und ſpielte Tennis, machte Beſuche und traf oft Larowicz. Zwar machte ſie ſich Gewiſſensbiſſe, daß ſie ihn von ſeinem Studium ab⸗ hielt, doch er verſtand es, ihre Bedenken zu zerſtreuen. „Wenn ich dich ſehe, dann lerne ich nachher mit doppel⸗ tem Eifer“, meinte er zu ihr.„Denn ich lerne ja doch nur für dich.“ Mit der nur der glücklichen Jugend eigenen Sorgloſig⸗ keit ſchmiedeten ſie Pläne und bauten Luftſchlöſſer, von denen jedes, wenn man es aus dem Bereich der Träume in die Wirklichkeit verſetzt hätte, ein architektontſches Kunſtwerk geworden wäre. Inzwiſchen rückte der Tag heran, an dem Nelly ihren Teeabend geben ſollte. Voll Aufregung traf ſie Vor⸗ bereitungen und ſtellte die Liſte der Einzuladenden, unter denen ſich auch Larowicz befand, zuſammen. man.. (Fortſetzung folgt.) Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Austritt aus der Sozialdemokratiſchen Partei. Der Mainzer Beigeordnete Dr. Kraus, der noch kürzlich als Kandidat für den badi⸗ ſchen Innenminiſterpoſten nominiert worden par, hat in einem Schreiben an den Landes⸗ porſtand der badiſchen Sozialdemokratie mit⸗ geteilt, daß er ſeinen Austritt aus der SPD. vollzogen habe.— Der Anlaß iſt in der Tat⸗ ſache zu ſehen, daß die badiſche Sozialdemo⸗ fratie aus der Regierung austrat, weil ihre Landtagsfraktion das Konkordat ablehnte. Auslands⸗Nundſchau. Neues faſchiſtiſches Parleidireklorium. Nach einer Meldung aus Rom hat Muſ⸗ ſolini ein neues Direktorium der faſchiſtiſchen Partei eingeſetzt. Auffallend iſt der neuer⸗ liche raſche Wechſel im Parteidirektorium, der allerdings dem von Muſſolini immer energi⸗ ſcher vertretenen Grundſatz entſpricht, die wichtigſten Poſten nicht lange in denſelben Händen zu belaſſen. Angriffe auf engliſche Oelanlagen in Perſien. Rach Meldungen aus Teheran umla⸗ gerte eine große Menſchenmenge die Ge⸗ bäude der engliſch⸗perſiſchen Oelgeſellſchaft in Abadan in Perſien und nahm eine derart bedrohliche Haltung ein, daß Truppen aufge— boten werden mußten, um die Angeſtellten der Geſellſchaft vor den Wutausbrüchen der Menge zu ſchützen. Die Menge drang in die Delquellenanlagen bei Masjad Suleiman ein und beſchädigte ſie, nachdem die Arbeiter nach Hauſe gegangen waren. Herriot zur Schuldenfrage. erklärung vor der Kammer.— Ausſprache verkagt. Paris, 13. Dezember. In ſeiner Kammerrede über die Schulden⸗ frage gab Herriot zunächſt einen Rückblick über die Schuldenfrage und erging ſich da⸗ bei in Angriffen gegen die Haltung Ameri— kas in vielen internationalen Fragen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident kam in dieſem Zuſammenhang auf den Dawesplan und dann auf den Voungplan zu ſprechen und erklärte unter ungeheurem Beifall des Hau- ſes, daß das Dazwiſchenkreten Hoovers die geſamten Schuldenabmachungen in Frage ge⸗ ſtellt habe. Eigentümlicherweiſe ſei durch die⸗ ſes Hoover-Moratorium wohl gegen die Aviſierung der Schulden, nicht aber gegen ein Moratorium Slellung genommen worden und Frankreich, das heuke lediglich ein Mo. tatorium verlange, ſei einen„non poſſumus“ gegenübergeſtellt. Er erinnerte an die Haltung Frankreichs auf der Londoner Finanzkonferenz und er⸗ klärte, daß es eine große Enttäuſchung für Frankreich geweſen ſei, nachdem es die Ratſchläge der von Amerika entſandten Sach⸗ verſtändigen befolgt habe, ſich jetzt gerade den entgegengeſetzten Doktrinen Amerikas gegen— übergeſtellt zu ſehen. Herriot ſchaltete ſodann die von verſchiede⸗ nen Seiten vorgeſchlagenen Zwiſchenlöſungen aus. Einer Jahlungsverweigerung könne er auch nicht zuſtimmen, da er die Unterſchrift Frankreichs nicht enkehren wolle und auch nicht Gefahr laufen wolle, einer polikiſchen Iſolierung ausgeſetzt zu ſein. Bei dem Entſchluß, den die Regierung ge⸗ faßt habe, habe ſie ſich der Haltung Eng⸗ lands angepaßt, deſſen Aufrichtigkeit er größte Anerkennung zollte. Dieſer Entſchluß gehe nun dahin, der Jah- lungsverpflichtung am 15. Dezember unker gewiſſen Vorbehalten nachzukommen und da⸗ mit den Weg für eine endgültige Regelung offen zu laſſen. Im Anſchluß an dieſe Erklärung Herriots beſchloß die Kammer, die Ausſprache auf Dienstag nachmittag zu vertagen, um dem Ausſchuß Gelegenheit zu geben, ſich mit der neuen Lage zu befaſſen und die vertraulichen dlttellungen des Miniſterpräſidenten anzu⸗ hören, Der Kanzler im Rundfunk. Berlin, 13. Dezember. Zu den Höhepunkten in der politiſchen Entwicklung dieſer Woche gehört die Rund⸗ funkrede des Reichskanzlers von Schleicher am Donnerstag. Sie findet 7,30 bis 8 Uhr abends ſtatt. Der Kanzler wird ſich natür⸗ lich über die ganzen weſentlichen Grundzüge des Programms ſeiner Regierung verbreiten m Donnerstag findet außerdem noch die Reichs ratsſitzung ſtatt, in der die vom Reichs⸗ tag beſchloſſene Amneſtie behandelt werden ſoll, Wie bereits früher gemeldet, herrſcht in politiſchen Kreiſen die Meinung vor, daß der Reichsrat dieſe Vorlage nicht paſſieren laſſen mird. Nachdem die beiden nationalſozialiſtiſchen Parlamentspräſidenten von Reich und Preu⸗ en beim Reichspräſidenten geweſen ſind, nimmt man in unterrichteten Kreiſen nicht an, das es noch in dieſen Wochen zur Wahl es preußiſchen Miniſterpräſidenten kommt. Vertrams Nütkſlug. Der Start in Auſtralien. Sidney, 13. Dezember. Der deutſche Flieger Hans Bertram iſt mit ſeinem Begleiter Allen am Montag früh 5.45 Uhr örtlicher Zeit in Pott Darwin zu ſeinem Fluge nach England aufgeſtiegen, den er in fünf Tagen zurücklegen will. Bertram will täglich 18 Stunden in der Luft bleiben. Nach einer weiteren Meldung nahm Bertram eine Zwiſchenlandung in Birma (Sunda⸗Inſel) vor und ſetzte dann den Flug nach Surabaya fort. Kurz nach dem Ab⸗ flug von Bima entdeckte der Mechaniker Allen einen blinden Paſſagier, der ſofort nach der Ankunft in Surabaya, die am Montag um 18.30 Uhr erfolgte, feſt⸗ genommen wurde. Vertram erklärte auf Befragen, ſein Flug ſei bislang nur durch ſtarke Gegenwinde behindert worden. Er beabſichtigt, bei Sonnenaufgang Surabaya zu verlaſſen und hofft, in einem Flug ohne Zwiſchenlandung die Stadt Medan im Nord⸗ weſten der Inſel Sumatra erreichen zu können. Aus der Heimat. Gedenktage. 13. Dezember. 1797 Der Dichter Heinrich Heine in Düſſel⸗ dorf geboren. 1816 Der Ingenieur Werner von Siemens in Leuthe bei Hannover geboren. 1836 Der Maler Franz v. Lenbach in Schro— benhauſen in Oberbayern geboren. 1863 Der Dichter Friedrich Hebbel in Wien geſtorben. Prot. und kath.: Lucia. Sonnenaufg. 7.57 Sonnenunterg 15.52 Mondunterg. 8.52 Mondaufg 15.31 der Chriſtbaum. Die Sitte des Chriſtbaums iſt gar nicht ſo alt. Der Miſtelzweig war das älteſte Weih— nachtsſinnbild. Erſt im 16. Jahrhundert hören wir vom Tannenbaum als Weihnachtsſitte im Elſaß. Heute iſt der Tannenbaum im ganzen deutſchen Volke zu Hauſe und keine Macht der Welt wäre wohl imſtande ihn zu ver⸗ drängen. Der Tannenbaum iſt das Sinnbild der Hoffnung, mit ſeinen immergrünen Na⸗ deln, die auch im Winter wenn es ſchneit vom Leben bezeugen. Die heidniſchen Ger— manen hatten einen Weltenbaum, die Eſche Ygodraſil, die aus der Erde bis zu den Ster⸗ nen wuchs, und an der Vergangenheit, Ge— genwart und Zukunft geſponnen worden iſt. An den Wurzeln aber nagte der Drache und der Baum warf ſeine Blätter ab. So wurde er ein Bild der Vergänglichkeit gegenüber dem immer grünenden vom Leben zeugenden Tannenbaum. An dem Chriſtbaum brennen die Lichter und auf der Spitze leuchtet der Stern, und der Chriſtbaum predigt von der Welt des Lichtes in der Welt der Finſternis. Der Chriſtbaum wird mit Aepfeln und Nüſ⸗ ſen, Zuckerwerk uſw. behängt, als Sinnbild der Liebe, als Abglanz des großen Weih— nachtsgeſchenkes, das Gott mit ſeinem Sohn der Welt gab. Der Chriſtbaum iſt eine be⸗ ſondere Prägung deutſchen Gemüts un Volkstums. Möge überall wo Deutſche einen Chriſtbaum anzünden, derſelbe deutſche Art und Sitte bewahren helfen. * *, Winkerfütkterung von Vögeln. Die Vögel ſind die wertvollſten Bundesgenoſſen im Kampfe gegen die Schädlinge. Deshalb ſind auf praktiſche Weiſe die Futterſtätten gleich da anzubringen, wo man die Vögel ſpäter zur Schädlingsbekämpfung braucht. Durch ſtändige Fütterung ziehen ſich die Vögel dorthin und leiſten dann im Frühjahr wenn der Boden wieder aufgetaut iſt, wert⸗ volle Dienſte. Als Futter eignen ſich insbe⸗ ſondere Hanf, aber auch Mohn, Leinſamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne. Daneben kommen noch Hafer und Hirſe in Frage. Fette aller Art werden von den Vögeln gern ge⸗ nommen. Warmes Waſſer iſt dagegen ſchäd⸗ lich, da ſich die Vögel das Gefieder naß machen, dieſes dann infolge der Kälte zu⸗ ſammenfriert und die Vögel ſo zugrunde— gehen. 5 Rechtzeitig einkaufen! Wie alljährlich, ſo erſucht der DHV. auch jetzt wieder alle Kreiſe der Oeffentlichkeit ihre Weihnachtseinkäufe möglichſt rechtzeitig zu beſorgen. Für die Käu⸗ ferſchaft verbindet ſich damit ſowohl eine grö⸗ ßere Warenauswahl als auch die Sicherheit einer umſichtigen und beratenden Bedienung Unter den jetzigen wirtſchaftlichen Verhältniſ⸗ ſen iſt es beſonders wichtig, daß alle Einkäufe wohl überlegt und in der zweckmäßigſten Weiſe durchgeführt werden. . Wetterbericht. Obwohl ſich im Weſten eine ſtärkere Depreſ⸗ ſion eblldet hat, herrſcht der Einfluß des nordoſteuropaiſchen Hochdrucs vor. Es iſt zwar zeitweilig bedecktes, aber noch vorwie⸗ gend krodenes und ziemlich froſtiges Wetter zu erwarten. n — und; Die Not auf dem Lande. Mangel an Kleidungsſtücken.— Schlechte Er⸗ nährung der Kinder. Wiesbaden, 13. Dez. Unter dem Vorſitz des Regierungs⸗Vizepräſidenten Commer fand eine Sitzung des Bezirksausſchuſſes der Naſ⸗ ſauiſchen Winterhilfe ſtatt. Frau Regierungs- rätin Dr. Keßler und Landrat Scheuern be⸗ richteten über den Stand des bisherigen Win⸗ terhilfswerls, insbeſondere in den Landkrei⸗ ſen des Regierungsbezirks. Es wurde dabei hervorgehoben, daß die zu lindernde Winter⸗ not noch viel größer geworden ſei durch das Anwachſen der Erwerbsloſigkeit gegenüber dem Vorjahr, während andererſeits die Erlangung der Mittel durch die ungünſtige Wirtſchafts⸗ lage immer ſchwieriger werde. Tauſende von hilfsbedürftigen Familien ſind mit Brennſtoff, Kartoffeln und insbeſondere mit Kleidungs⸗ ſtücken und Schuhen zu verſorgen, da durch die Länge der Erwerbsloſigkeit namentlich alle Kleidungsvorräte reſtlos aufgebraucht ſind. Bei den ärztlichen Unterſuchungen von Schulkindern mußte leider häufig ſeſtgeſtellt werden, daß unter den dürftigen Oberkleidern faſt gar keine Unterwäſche mehr vorhanden iſt, und daß eine große Zahl von Kindern nüchtern zur Schule kommt. Frau Bezirksjugendpflegerin Schmidt zeigte im Anſchluß hieran Wege auf, wie durch Ein⸗ beziehung des freiwilligen weiblichen Arbeits⸗ dienſtes in die Winterhilfe hier Abhilfe geſchaf⸗ fen werden könne und zum Teil auch ſchon durch Einrichtung von Näh- und Ausbeſſe⸗ rungsſtuben in den Städten und auf dem Lande Erfreuliches geleiſtet worden ſei. Ange— ſichts der Notlage wurde daher von allen Sei— ten betont, daß nunmehr alle Kräfte in der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege ſo⸗ wie im Handel, Gewerbe und Landwirtſchaft aufs äußerſte angeſpannt werden müſſen, um einigermaßen durchgreifende Hilfe zu ſchaffen. Sport vom Sonntag. Rütlſchau auf den Sonntag. Fußball. Süddeutſchland hat von den 16 mög⸗ lichen Efdſpielteilnehmern 13 ermittelt und von den 8 Gruppenmeiſtern ſtehen bereits 6 feſt. Der FSV. Frankfurt ſicherte ſich dieſen Sonntag die Main⸗Meiſterſchaft und auch in Heſſen iſt die Entſcheidung zu Gunſten von 05 Mainz gefallen. Im Reich gab es Nieder⸗ lagen von Schalke 04, Dresdner SC. und Minerva Berlin, im Baltenverband wurde der VfB. Königsberg erſtmalig ſeit Beſtehen des Verbandes in dem weiteren Wettbewerb aus— geſchaltet und im Ausland gab es als bedeu⸗ tendſtes Ereignis den Sieg der Oeſterreicher über Belgien mit 6:1. In Italien weilte Viktoria Berlin in Mailand und wurde von Ambroſiana mit 62 geſchlagen. Handball. 1860 München wurde Gruppenmeiſter in Südbayern, da Fürſtenfeldbruck vom ASV. München mit 615 geſchlagen wurde. In Heſ— ſen kam der SV. 93 Darmſtadt zu einem weiteren Sieg und dürfte die Gruppenmeiſter⸗ ſchaft ſicher haben. Bemerkenswert iſt der Bombenſieg der Darmſtädter Poliziſten gegen Rot⸗Weiß Darmſtadt mit 20:5. Auch bei den Turnern in der Pfalz, Baden, Württemberg und Bayern gab es wichtige Entſcheidungen. Turnen. Weſtfalen gewann den neunten Kunſtturn⸗ kampf gegen Rheinland in der Dortmunder Weſtfalenhalle mit 1717 Punkten gegen 1647,5 Punkte. In Kiel fand ein Städte⸗ kampf zwiſchen Kiel und Hamburg ſtatt, den Hamburg mit 1866 gegen 1732 Punkte ge⸗ winnen konnte. Am„grünen Tiſch“. Von den Tagungen ſei in erſter Linie die Konferenz der ſüddeutſchen Großvereine mit dem Verbandsvorſtand in Würzburg er⸗ wähnt, bei der die Vereine uberraſchend vom Verbandsvorſtand auf die baldige Einführung des Berufsfußballſports, zu dem ſich anſcheinend jetzt auch der SFus V. bekehrt hat, vorbereitet wurden. Ein außerordentlicher Ver⸗ ö bandstag Anfang des neuen Jahres in Stutt⸗ gart und eine vorhergegangene DF B.⸗Sit⸗ zung werden die endgültigen Entſcheidungen in der Profifrage bringen. Vorerſt wurde der allgemeine Endſpielbeginn der End⸗ ſpiele für Weihnachten feſtgelegt, nur der SV. Waldhof empfängt die Sg. Fürth be⸗ reits am 18. Dezember in Mannheim.— Auf einer Tagung des Olympia ⸗Ausſchuſſes des Deut ſchen Ruderverbandes in Eſſen, zu der auch ein Vertreter von Ami⸗ citia Mannheim geladen war, hielt man Mück ſchau auf 1932 und beſchäftigte ſich gleichzei⸗ tig mit den Vorbereitungen für die Olympiſche Ruder⸗Reaatta in Berlin. Wiſſen Lie das? N Auf dem, flachen Dache der Peterskirche in Rom wohnen Handwerkerfamilien, in, klei nen Häuschen; ſie werden von den Römern „Sanpetriner“ genannt. f Kröten und Chamäleons können jedes Auge einzeln bewegen. ee Mete g ein Reiz, der auf unſere Ne zusge⸗ u ge flanzt ſich mit einer Geſchwindig⸗ kteit von 35 Metern in der Sekunde fort. Letzte Nachrichten. 70. Geburtskag. Berlin, 13. Dez. Der Reichspräſident hakt“ der Vorſitzenden des Vaterländiſchen Frauen⸗ vereins vom Roten Kreuz und ſtellvertreten⸗ den Präſidentin des deutſchen Roten Kreu⸗ zes, Frau Dr. h. ce. Gräfin Agnes von der Gröben, zur Vollendung ihres 70. Lebensjahres in einem herzlichen perſön⸗ lichen Schreiben unter Würdigung ihrer va⸗ terländiſchen Verdienſte ſeine Glückwün⸗ ſche ausgeſprochen. Der kommiſſariſche preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Bracht hat der Gräfin von der Gröben die Silberne Statsmedaille für Verdienſte um die Volks⸗ geſundheit überreichen laſſen. Auf der Landſtraße kot aufgefunden. Rehna, 13. Dez. In der Nähe der Ort— ſchaft Köchelsdorf wurde am Montag ein SA⸗Mann in Uniform auf der Landſtraße als Leiche aufgefunden. In der Nähe lag ein Revolper. Die Polizei unterſucht, ob der SA-Mann das Opfer eines Verbre— chens geworden iſt oder ob er Selbſtmord verübt hat. Zwei Todesurkeile. Warſchau. 13. Dez. Vom Ausnahmegericht wurde in Poſen ein gewiſſer Piotrowſki und in Ja flo(Weſt-Galizien) der Angeklag⸗ te Sliwa, beide wegen Raubmordes. zum Tode durch Erhängen verurteilt. In bei⸗ den Fällen wurde das Urteil vom Staats- präſidenten beſtätigt und auch vollſtreckt. Zwei Notverordnungen vor Weihnachten. Wie verlautet. wird die Reichsregierung vorausſichtlich noch vor Weihnachten zwei Notverordnungen erlaſſen und zwar die eine zur Ergänzung des Sozialprogramms, nach- dem die ſozialpolitiſche Ermächtigung an die Reichsregierung vom Reichstag auf⸗ gehoben worden iſt. Zweitens werde vorausſichtlich die Terrornolverordnung gegen Ausſchreikungen in der Preſſe aufgehoben werden. Reichskanzler von Schleicher wird in der Rede, die er am Donnerstag über alle deutſchen Sender halten wird, Mitteilungen über dieſe Dinge machen. Der Reichskanzler wird ſich in ſeiner Rede auch mit dem Re⸗ publik⸗Schutzgeſetz befaſſen, das Ende dieſes Jahres abläuft, Soweit dieſes Geſetz (den Schutz der Staatsform, die Reichsfarben und den Ehrenſchutz für Miniſter und politi⸗ ſche Perſönlichkeiten umfaßt, ſoll das Geſetz durch Notverordnung verlängert den. wer⸗ Mürlte und Vörſen. Vom 12. Dezember. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbörſe. Weizen 20,50 bis 20,60; Roggen 16, 25; Sommergerſte für Brauzwecke 18 bis 18,50; Hafer inl. 13,40 bis 13,75; Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 28,65 bis 29,25; dto. niederrh. 28,50 bis 29; Roggenmehl 283 bis 24,25 Weizenkleie 7,75; Roggenkleie 8,35; Sojaſchrot 10,75 bis 10,85; Palmkuchen 8,75 bis 9; Erdnußkuchen 12,75 bis 13; Heu ſüdd. 4,60 bis 4,80; Weizen- und Roggenſtroh drahtgepr. und gebündelt 2,25 bis 2,50; Treber ge⸗ trocknet 10,60; alles für 100 Kilogramm; Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1572 Rinder, davon 435 Ochſen, 143 Bullen, 542 Kühe, 432 Färſen, ferner 530 Kälber, 177 Schafe, 4240 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht in Rm.: Ochſen 26 bis 29, 23 bis 28, 20 bis 22; Bullen 24 bis 27, 20 bis 23; Kühe 23 bis 25, 20 bis 22, 17 bis 19, 12 bis 16; Färſen 27 bis 29, 24 bis 26, 20 bis 23; Kälber—, 35 bis 37, 31 bis 34, 25 bis 30; Schafe 23 bis 25,—, 20 bis 22; Schweine —, 39 bis 42, 38 bis 41, 36 bis 40, 34 bis 38. Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Rm., per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 21 bis 21,10; Roggen inl. 17,25 bis 17,50; Hafer inl. 13,75 bis 14,25; Sommergerſte 18,75 bi⸗ 19,75; Futtergerſte 17,75; Mais gelber, mit Sack, 18,50 bis 18,75; Weizenmehl, Spezial Null mit Auslandsweizen 29,25 bis 29,50; Weizenauszugsmehl ſüdd. mit Auslandsweizen 32,25 bis 32,50; Weizenbrotmehl ſüdd. mit Auslandsweizen 21,25 bis 21,50; Roggen⸗ mehl 22,25 bis 24,75; feine Weizenkleie 7,575; Biertreber 10,50 bis 10,75; Erdnußkuchen 12,25 bis 12,50. Mannheimer Großviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 184 Ochſen 24 bis 32; 165 Bullen 17 bis 24; 300 Kühe 10 bis 25; 332 Färſen 23 bis 33; 606 Kälber 23 bis 39; 22 Schafe 16 bis 24; 2799 Schweine 35 bis 42; 99 Arbeitspferde 300 bis 1200; 62 Schlachtpferde 20 bis 100; 2 Ziegen 10 bis 15 Rm. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 25 Ochſen, 51 Bullen, 54 Kühe, 149 Färſen, 80 Kälber, 1160 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht in Rm.: Ochſen 26 bis 30, 24 bis 28, 23 bis 25, 21 bis 23, 19 bis 21, 18 bis 19; Bullen 21 bis 22. 18 bis 19. 17 bis 18.