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Das Wirtſchaftsprogramm der früheren Regierung Papen wird zurzeit in ſeinem ſo⸗ zialpolitiſchen Teil einer Reform unterzogen. die Beſtimmungen, nach denen der Arbeit⸗ geber bei Neueinſtellungen die Löhne der im Betrieb beſchäftigten Arbeiter in einem ge— wiſſen Verhältnis kürzen kann, ſind bereits gefallen. Auf die Beſeitigung des Syſtems der Steuergutſcheinſe dagegen, di im Haushaltsausſchuß beantragt wurde, läßt ſich die neue Reichsregierung nicht ein. Es wird geltend gemacht, daß jetzt, nachdem die Einrichtung geſchaffen iſt und ſich gerade ein⸗ zubürgern beginnt, ein Abbruch zu ſchweren Schädigungen und zur Erſchütterung des Vertrauens führen müßte. Daß im übrigen an den Grundlinien des Papen'ſchen Wirtſchaftsprogramms feſtgehalten wird, hat jetzt gerade die Regierung durch den Reichswirtſchafts⸗ und den Reichsarbeitsminiſter im Haupt⸗ ausſchuß des Reichsverhandes der Deutſchen Induſtrie erklären laſſen. Von den drei Programms: Zuführung wird die Regierung nicht abgehen. Der Wirtſchaftsminiſter mahnte mit Recht zur Geduld. einen Einjahresplan möge ſich deſſen bewußt ſein, daß von dieſem Jahr erſt drei Monate verſtrichen ſeien. Daß eine Wendung eingetreten ſei, laſſe ſich nicht bezweifeln. daß wir drei Jahre hindurch ſtets nur Ab⸗ wärtsbewegung und Schrumpfung gekannt hätten; das habe jetzt aufgehört. Man könne unmöglich einen raſchen, plötzlichen Aufſtieg erwarten. Fpprach ſich auch der Präſident des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Induſtrie, Krupp von 8 Bohlen und Halbach, für die Beibehaltung ber aus. Das Wirtſchaftsprogramm ſtelle dar, und man Man ſoll ſich daran erinnern, In der gleichen Verſammlung Grundlienien des Papen-Programms Die wichtigſte Frage iſt nach wie vor die Arbeitsbeſchaffung. Als eine beſon⸗ dere Note, die für den Charakter der neuen Regierung beſtimmend ſein ſoll, wurde die Beſtellung Dr. Gerekes, deſſen Arbeitsbe⸗ ſchaffungsplan ſchon vor Monaten an die beffentlichkeit kam, angeſehen. Der Umſtand, daß Reichsbankpräſident Luther vor der Er⸗ nennung Gerekes ein Einvernehmen über ſeine Pläne und die Finanzierungsmöglich⸗ leiten herbeigeführt hat, läßt darauf ſchlie⸗ ben, daß der urſprüngliche Gereke⸗Plan in wveſentlichen Punkten eine grundſätzliche Aen⸗ derung erfährt. Es ſcheinen inzwiſchen ge⸗ uſſe Kompetenzſchwierigkeiten entſtanden zu ein, die jedoch in der Kabinettsſitzung am mittwoch ausgeräumt wurden, ſo daß nun bis Samstag wohl der Arbeitsbeſchaffungs⸗ wan vorgelegt werden kann. Der frühere f Gereke-Plan ſah eine gewiſſe Kreditaus⸗ beitung vor. Die Reichsbank ſcheint nicht mehr, wie bisher, ſtrikte gegen jede Kredit⸗ chöpfung zu ſein. Dr. Luther hat ja dieſer zage in einem Vortrag im ſogenannten ben ongmverein in Düſſeldorf ſelbſt zugege⸗ ben, daß die Steuergutſcheine, die zum f wee der Arbeitsbeſchaffung mit etwa 2,5 illiarden zur Verfügung geſtellt werden, on eine Kreditausweitung bedeuten. Der eichsbankpräſident machte bei dieſer Gele⸗ wnhelt der Wirtſchaft geradezu den Vor⸗ Aa daß ſie von dieſer zuſätzlichen Kredit⸗ 1 nicht den erwarteten Gebrauch ma⸗ 10 Es iſt nun die Rede davon, daß dieſeni⸗ 1 Beträge, die von den 25 Milliarden für 1elergulſcheine nicht in Anſpruch genom⸗ fine werden. 1105 Zwecke der Arbeitsbeſchaf⸗ 9 bereitgeſkellt werden ſollen. ä Freitag, den 16. Dezember 1932 49. Jahrgang Rundfunkrede des Neithslanzlers über das Negierungsprogramm. Berlin, 16. Dez. Reichskanzler von Schleicher entwik⸗ kelte am Donnerstag abend in einer Rund— funkrede, die über alle deutſchen Sender ge— leitet und ſpäter auch auszugsweiſe nach Amerika gefunkt wurde, das Programm der neuen Reichsregierung. 2 Reichskanzler ſchickte ſeinen ſachlichen Aus— führungen eine perſönliche Bemerkung vor— aus, indem er ſich gegen die Ausführungen des Abg. Litzmann wandte, der in der röffnungsſitzung des Reichstags als Alters— präſident den Reichspräſidenten von Hinden⸗ zurg angegriffen hatte. Herr von Schleicher ſagte hierüber: General Litzmann hat als Alterspräſident des Reichstags, alſo in einem Augenblick, in dem er nur ſeiner eigenen Diſziplin und ſeinem eigenen Gewiſſen un⸗ terſtand, Bemerkungen über den Reichsprä⸗ ſidenten gemacht, die aufs ſchärfſte zurückge⸗ wieſen werden müſſen. Wenn auch die hiſtoriſche Perſönlichkeſt des RNeichspräfidenten über allen Angrif⸗ fen ſteht, bleibt es doch klef bedauerlich, daß ein ehemaliger General des Welt⸗ krieges ſolche Ausführungen nicht nur gegen das Skaafsoberhaupt, ſondern auch gegen einen alten Kameraden und großen Führer im Weltkrieg gemacht hat. Dann erklärte der Reichskanzler, daß er das Kanzleramt nur ungern übernommen habe und zwar einmal, weil er nicht Nachfolger ſeines Freundes von Papen, dieſes„Ritters ohne Furcht und Tadel“, habe werden wol— len, dann aber auch, weil er Bedenken gegen die Zuſammenlegung des Amtes des Wehr— miniſters mit dem des Reichskanzlers gehabt habe. Erſt nach Ueberwindung dieſer ſchwe— ren Bedenken habe er ſich zur Uebernahme des Reichskanzleramtes entſchloſſen. Keine Militärdiltatur. Der Reichskanzler fuhr fort: Nur die Ueberlegung, daß eine ſolche Maßnahme den Ernſt der Situation kennzeichnen und auf gewiſſe Unruheſtifter ſo abkühlend wirken würde, daß dadurch der tatſächliche Einſatz der Wehrmacht verhindert werden kann, hat mich zur Zurückſtellung meiner Bedenken veranlaßt. Ich möchte deshalb auch an alle Volks- genoſſen die Bitte richten, in mir nicht nur den Soldaken, ſondern den überpar⸗ teilichen Sachwalter der Intereſſen aller Bevölkerungsſchichlen für eine hoffenk⸗ lich nur kurze Nofzeit zu ſehen. der nicht Auf dem Gebiete der Handelspoli⸗ tik iſt es zurzeit ruhig, die Kontingentie— rungsfrage iſt in den Hintergrund gedrängt. Daß es aber doch Fragen gibt, die dringend der Behandlung bedürfen, bewies die dieſer Tage in Stuttgart abgehaltene Jahresver⸗ ſammlung des Waldbeſitzerverbandes für Württemberg und Hohenzollern. Hier wurde eindringlich der Ruf nach Rettung der deutſchen Waldwirtſchaft durch handelspolitiſche Maßnahmen erhoben. In der einſtimmig gefaßten Entſchließung wird Folgendes Heerde Auf dem Gebiet de Handelspolitik muß der Zollſchutz für ſtarkes Rundholz und für Schnittholz verbeſ⸗ ſert und müſſen wirkſame Zölle gegen aus⸗ ländiſche Papierhölzer und Zellſtoffe einge⸗ führt werden. Die Kontingentierung für Schnittholz, Papierholz und Zellſtoff iſt ra⸗ cheſtens durchzuführen. Im Bereich des, Ei⸗ abpuneſert iſt eine ſofortige weſentliche Senkung der Nahfrachten ſowie die Ein⸗ 119 55 von Mengentarifen erforderlich. Die ie ſüdweſtdeutſche Waldwirtſchaft zerſtören⸗ den verbilligten Durchfuhrtarife für Aus⸗ gekommen iſt, das Schwert zu bringen, ſondern den Frieden. Es iſt immer ſchon meine Auffaſſung gewe⸗ ſen, daß es ſich ſchlecht ſitzt auf den Spitzen der Bajonette. Man kann auf die Dauer nicht ohne breite volksſtimmung hinker ſich regieren Schleicher am Mikrophon. Unſer Vild zeigt den Reichskanzler von Schlei— cher, der ſich jetzt wieder des Rundfunks zur Bekanntgabe des Regierungsprogramms be— dient, bei ſeiner letzten Rundfunkrede. Dieſe Stimmung der breiten Schichten der Bevölkerung wird ſich eine Regierung wie die von mir geführte erſt durch die Tat er— werben müſſen. Daß das nicht leicht ſein wird, darüber gebe ich mich keinen Illuſionen hin. Ich werde ſchon zufrieden ſein, wenn die Volksvertretung der Regierung ohne hineinzureden und ohne die hinlänglich be— kannten parlamentariſchen Methoden Gele⸗ genheit gibt, ihr Programm durchzuführen. Arbeit ſchaſſen! Dieſes Programm beſteht nur aus einem einzigen Punkt: Arbeit ſchaffen. Alle Maßnahmen, die die Reichsregierung in den nächſten Monaten durchführen wird, werden mehr oder weniger dieſem einzigen Ziel die— landsholz ſind endlich reſtlos zu beſeitigen. Zur Wiederaufrichtung der Holzmärkte ſind alsbald durchgreifende Schritte einzulei— ten. Im beſonderen iſt eine raſch wirkende Hilfsaktion zur Stützung des vollkommen darniederliegenden Nadelholzmarktes in die Wege zu leiten. Der Abſatz von einhei⸗ 10 Holz iſt auf jede Weiſe zu för⸗ ern. Der im Frühjahr zu erwartende Regie— rungs⸗ und Syſtemwechſel in Amerika hat wie bei den Winzern, ſo auch bei den Bier⸗ brauereien allerlei Hoffnungen laut werden laſſen. Wenn auch damit gerechnet werden kann, daß nach Aufhebung des vollſtändigen Alkoholverbotes eine gewiſſe Nachfrage nach deutſchen Exportbieren entſtehen wird, ſo be⸗ urteilen die führenden deutſchen Exportbrau⸗ ereien die Ausſichten einer deutſchen Bierausfuhr nach den Vereinigten Staaten zurückhaltend. Schon im Jahre 1913 hatte Amerika eine eigene Bierherſtellung von über 76 Millionen Hektolitern, dagegen eine Biereinfuhr von nur 291 000 Hektoli⸗ tern. wovon 82 000 Hektoliter aus Deutſch⸗ nen. Ich habe mich davon überzeugen kön⸗ nen, daß den Deutſchen aller Stände der eine Gedanke beherrſcht: Gebt uns Arheik und damit die Hoff⸗ nung zum wirkſchaftlichen Wiederauf⸗ ſtieg! Alles andere intereſſiert uns nitht. Am wenigſten Verfaſſungsänderungen und ſonſtige ſchöne Dinge, von denen wir nicht ſatt werden. In allen Bevölkerungsſchichten kämpft man mit demſelben Mut und derſelben verbiſſe⸗ nen Zähigkeit wie im Kriege, heute gegen die ſchweren wirtſchaftlichen Nöte unſerer Zeit. Das iſt höchſter Bewunderung wert und des— 94“) muß es oberſtes Geſetz jeder Staatsfüh⸗ rung ſein, dieſen Kampf zu unterſtützen und einer Verzweiflungs- und Kataſtrophenſtim⸗ mung vorzubeugen. Es iſt ſicher richtig, daß die Arbeitsloſigkeit auf die Dauer nur durch die Wiederbelebung der Wirtſchaft-üverwurt⸗ den werden kann. Aber Menſchen, die der Verzweiflung nahe ſind, kann man durch Auseinander⸗ ſeungen darüber nicht kröſten, gaß ei⸗ nem wirkſchafklichen Tief wieder ein Hoch zu folgen pflegt. Sie wollen Taten ſehen. Deshalh habe ich dem Reichspräſidenten die Einſetzung eines Reichskommiſſars für Arbeits⸗ beſchaffung vorgeſchlagen. Seine Arbeit wird es ſein, jeder Arbeits⸗ möglichkeit nachzuſpüren, ein großzügiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm aufzuſtellen und ſeine Durchführung zu überwachen. Das Programm muß in erſter Linie auf die In— ſtandſetzung der vorhandenen Produktions— güter und auf ihre Verbeſſerung abgeſtellt werden und die Vergebung der Arbeiten an Unternehmer iſt der Ausführung in eigener Regie vorzuziehen. Außerdem wird ſicherge— ſtellt werden, daß die bereitgeſtellten Geld⸗ mittel ausſchließlich für die Finanzierung die— ſer Arbeiten verwendet werden. Entſcheidend wichtig war es, daß eine Löſung gefunden wurde, die jede Inflation ausſchließt. Die Finanzlage charakteriſierte der Kanzler dahin, daß wir im laufenden Haushaltsjahr ohne neue Steuern und ohne weitere Kürzungen der Perſonalausgaben durchkommen werden und daß das Reich Ländern und Gemeinden hilft, deren finanzielle Verhältniſſe zum Teil ſehr ſchwierig liegen, durch organiſatoriſche und finanzielle Maßnahmen. lend kamen. Der derzeitige Einfuhrzoll be⸗ trägt rund 111 Mark je Hektoliter, alſo mehr als eine Mark für einen Liter. Dabei iſt feſt⸗ zuſtellen, daß der Bierverbrauch in der ganzen Welt um rund 22 Prozent zurück— gegangen iſt. Der deutſche Bierexport belief ſich im Jahre 1931 auf 468 000 Hektoliter ge⸗ gen 590 000 im Jahre vorher. In den erſten neun Monaten des laufenden Jahres iſt ein weiterer Rückgang von 38 Prozent feſtzu⸗ ſtellen. Deutſchland hat ſeine führende St lung unter den Bierausfuhrländern verloren und an England abgeben müſſen. Der deut⸗ ſche Bierexport erfolgte im übrigen nach An⸗ gabe des Verbandes der deutſchen Ausfuhr⸗ brauereien zum Teil zu ausgeſprochenen Ver⸗ luſtpreiſen. Europa hat rund 47 Prozent der deutſchen Bierausfuhr aufgenommen. Die Gründung neuer Brauereien in Ueberſee hat ſich fortgefetzt, ſo daß auch dort der Markt für deutſche Biere immer enger wird. Auch für unſere Cerſte bauenden Landwirte iſt dies keine erfreuliche Feſtſtellung. bringen. den für die letzte Einigung in Genf vorberei— menarbeit mitzuwirken. Standpunkt verlaſſen dürfe. Auch den Beam⸗ ten galt ſein Dank. v. Schleicher betonte, daß 12 er immer wieder verſuchen würde, alle auf— grundſätzlichen bauwilligen Kräfte zuſammenzuſchließen. An er die Mahnung, ſich nicht der Mitarbeit am ihm der Spruch Moltkes: Erſt wägen, dann wagen. werden unter 800 000 Morgen, Grenzmark etwa 100 000, Pommern etwa 280 000, in beiden ehe 85 bi 9 5 5 ras etwa 12 0. Es iſt damit zu rechnen, nmpreußiſchen Landtag wurde am Don⸗ 1 1 daß ich diese Jahlen in der Ah alung de 0 g 0 Abſtim⸗ Arbeitgebervertreter beim Reichslansſer. Oſthilfeverfahrens, die aufs äußerſte be⸗ mung über den ſozialdemokratiſchen An⸗ Reichskanzler von Schleicher empfing ſchleunigt wird, noch ſehr erheblich erhöhen[trag auf Ungültigkeitser lärunge] am Donnerstag den Vorſitzenden der Verei⸗ f aller von den Reichskommiſſaren erlaſſenen nigung deutſcher Arbeitgeberverbände, Ge⸗ fac e wiederholt, da ſich bei der Ab- neraldirektor Dr. Kötten entwicklur f an mnenbal For immung am Mittwoch bekanntlich die Be⸗ ſchä tsführende Präſidialmitglied, Entwicklung, die zur Zuſammenballung do“ ſchlußunfähigkeit des Hauſes herausgeſtellt n erde z. D. Brauwei! zu ner Veſprechung über die ſozialpolitiſche werden i Nerat ö ub 5 18 beit ausbauen. Sobald die handelspollti⸗ Aufbebung des Ausnahme zultandes. neration bedürfe und über die Notwendigkeit ſchen Schwierigtelten forlfallen. dei ſeneren Jeton sation en 91 8 Reichsregierung von einer Jollaufonomie in dem erforderlichen Ausmaßze Gebrauch ma⸗ Der Herr Reichspräſident werde auf ſei⸗ nen Vorſchlag die verſchiedenen Ausnahme⸗ richs des Großen. beſtimmungen aufheben, aber ede Wiriſchaftliche Richtlinien. en i e de e daher Welte fte Mane beser be Der Redner erklärte, weder ein Anhänger ßigen Einfuhr entgegenwirken. 8— 1 5 95 3 18 Warnung richtete der Kanzler an die kom⸗ fein Wee muniſtiſche Partei, der er gegebenenfalls] gäbe es in abſolu drakoniſche Maßnahmen ankündigte. leben nicht mehr Hilfe für die Jugend. zurzeit folgende w veiteren Verlauf der großangelegten vernünftig: chaft oder Planwirtſchaft noch des Sozialismus zu wirtſchaftlich muß beſonders dem für ode Vieh“ und Miſchwiriſchaft entscheidenden ter Reinheit im Wirtſchafts⸗ Feltproblem Aufmerkſamkeit geſchenkt wer. Die i e hält 510 ganz a 50 11 irtſchaftli ichtlinien für e Reichsregierung auf die eilig ee ee f Vermiſchung von Staats- und Privakwirk⸗ Rede ſtreifte der Kanzler die Frage Reich Cs gelle der gandwirtſchat geſunde Ein. e e Preußen und kam dann culf die Ertüchtigung gungsbedingungen zu ver der Jugend zu ſprechen. Die Reichsregſerung] nenmarkt zu beleben für das Ausland zu rufe zu einem Notwerk der Jugend auf.] produzieren und den Warenaustauſch mil] Mitarbeit aller auf. Der Redner betonte Für das Frühjahr ſind weiter vorgeſehen dem Ausland zu pflegen. Die Durchführung dieſem Zuſammenhang, daß er das freiwillige Werkhalbjahr der Abiturien⸗[der öffentlichen Ar ten und die freiwillige Bauernhilfe. Die erſte?] von einer Milliarde wird in ihrer vollen] nete es als eine ſeiner Hauptau genannte Einrichtung im Zuſammenhang] Wirkung erſt na mit dem freiwilligen Arbeitsdienſt der Ernte] kreten. Darüber laſſen: Die Siedlungsſrage würde.“ * bezeichnete der Kanzler als ſehr vordringlich. Die Preſſeſtelle f 0 Für das Jahr 1933 ſind zunächſt 50 Millio⸗ Volkspartei teilt dazu noch mit, daß alle Er⸗ nen Mark für die Siedlungen im Haushalts- rungenſchaften des letzten halben Jahres wie⸗ i 1 plan bereitgeſtellt; weitere 50 Millionen[ der abgeſchafft würden, wenn eine Regie— In ähnlichem Sinne ſprach ſich Dr. Göb⸗ i er parlamentariſcher Baſis bels in einer Rede aus Er erklärte, er könne verſichern, daß die NSDAP. den Herren in Feſt eine Nuß vorfinanziert. Folgendes Land wird der erfolgte. Der Vorſitzende Fraktion des preußi Winterfeld ha Mitwirkung der Reichsbank rungsbildung auf beitsbeſchaffung in Höhe] ziale General“ gelte. Der Kan ch Monaten in Erſcheinung allen Maßnahmen den ſozialen Geſichts⸗ l 1 arüber hinaus wird die Reichsre- punkt zur Geltung zu bringen und erwähn⸗ hilfe, dem Geländeſport und dem Notwerk] gierung die öffentliche Arbeisbeſchaſſung] ke die bereits vom Reichstag beſchloſſene Auf, der deutſchen Jugend: die zweite ſoll jugend] noch erheblich erweikern. Am den Nöten der hebung der ſozialpolitiſchen Ma liche ſtädtiſche Erwerbsloſe auf dem Lande in[ Landwirkſchaft abzuhelfen, wird die Reichs- ſchon u ben nächsten Tagen Geſetes Vauernwirtſchaften, die ſich bezahlte Ar- regierung die früher eingeleikelen Maßnah- erlangen würde. 5 beitskräfte nicht halten können, als mitarbei⸗ e tende Haus- und Familiengenoſſen unter⸗ Deutſ Die Abrüſtungsſrage. 5 Im letzten Teil ſeiner Rede behandelte der Keine Veteiligung der Deulſchnationalen an einer preußiſchen Koglitionsreglerung. Kanzler die Abrüſtungsfrage. Er betonte den klaren und einleuchtenden Standpunkt Deutſchlands. Aufrüſtung habe er nie ver⸗ langt, im Gegenteil ſich bereit erklärt, die Reichswehr nur noch mit Meſſern und Papp⸗ ſchildern auszurüſten wenn es die Nachbarn Deutſchlands gleichfalls tun würden. Aber das deutſche Volk wäre nicht gewillt, ſich wehrlos den Hals abſchneiden zu laſſen. Der ef fi dankte 0 italieniſchen dee ef für die Unterſtützung des deutſchen 1 5 5 Standpunktes und 11 den früheren„Die deutſchnakionale preußiſche Landtags- Kanzlern Brüning und Papen, die den Bo- fraktion iſt aus grundſätzlichen Erwägungen 1 einer enen an der eee tet hätten. Die Reichsregierung iſt entſchloſ⸗ Regierung in Preußen zurzeit nicht ereilt. di f 8 b j* neee eee„ Izalicht inen ümmen⸗ gt der Abg. Dr. Göbbels an, daß nach ſen, im Völkerbund in aufrichtiger Zuſam.] be galt dem een d e den Weihnachtsfeiertagen der Kampf der Zum Schluß gedachte der. Kanzler der] lungen unſererſeſks nicht ſtattgefunden haben, Wehrmacht, die nie den überparteilichen braucht hier nicht erörtert zu wenden, denn die Ablehnung der Regierungsbeleiligung 0 a muß ſchon deshalb erfolgen, weil wegen der„Die Ariſe wird offen ausbrechen. Wenn Oppoſitionsſtellung der eine Regierung national regieren will, dann 1 gegen ſene 12 gorli 5 mung am Donnerstag wurde die für die Be · Berlin, 16. Dez. ſchlußfähigkeit des Hauſes erforderliche Sim. menzahl von 212 nicht erreicht. Es wurden ſchen Landtages, Dr. von J nur 208 Karten abgegeben Das Haus war it dem Landtagspräſiden⸗] alſo abermals beſchlußunfähig. Der Präſt⸗ ten Kerrl. der im Auftrage Adolf Hit dent ordnete auf ſofort eine neue Sitzung an, lers mit den Deutſchnationalen über eine Beteiligung an der Regierungsbildung verhandelt wurde. handelt hat, folgende Mitteilung zugehen der deutſchnationalen Nationalſozialiſten gegen die aufgenommen werde. Gewahs gegen das Reichskabmelt nicht die ali 1 ohne, 9815 ſich e die Parteien, Gruppen und Verbände richtete ewähr dafür gegeben iſt, daß mit Bildung illionen-Bewegung, die ſi n dem deut- ieren der geplanten prenßiſchen Regierung kein]ſchen Nakionalſozialismus ver Staate zu entziehen. Als Richtſchnur diene neuer Gegenſatz zwiſchen Reich und Breußen[Bewegung aber, die, wie unſere, kann und 5 und kein neues verhängnisvolles Gegenein⸗ darf nicht eingeſetzt werden. ander der Keichsregierung und der preußi⸗] zwar in Ueberfluß mit der Berankworkung ſchen Regierung wieder in Erſcheinung kreien belaftet, ihr dafür aber nur ein Minimum an Macht übergibt. 8 995 10 5 0 5 6 eütſchnationale Zug um Zug vor ſich gehen un ür ſedes e eee e Stüc Verantwortung muß ein enlſprechen · des Stück Macht dargereicht werden. Siedlung zugeführt: In Oſtpreußen etwa Wieder beſchlußunfähig. der Wilhelmſtraße nach dem daß ſich dieſe Zahlen in der Abwicklung des nerstag die Der Reichskanzler ſprach dann über die Menſchen in den Großſtädten geführt hat, de⸗ hatte. ren Fehler zu beſeitigen der Arbeit einer Ge⸗ Auch bei der e ieee 2 5 n ee— 3——* Magda Sen zwei ungleichen Brüdern Roman von Gert Rothberg Copyright by M. Feuchtwanger. Halle(Saale 42² Karl Joachim von Lindsmühlen war jetzt Majorats- herr! Die vernichtete junge Hoffnung der blaſſen Frau dort machte ihn nun ohne jede Mühe und Streitigkeiten dazu! Und der würde ſich hüten, die Schulden des Barons von Gerring zu bezahlen. Er hatte keine Urſache dazu, denn ihn lockte lein Preis. Unſicher, mit flackernden Augen blickte der Baron auf ſeine Tochter. Magdalen aber ſah ihn nicht an, hatte überhaupt noch nicht ein einziges Mal zu ihm hingeſehen. In ihr war alles tot und geſtorben. Dabei fühlte ſie einen wütenden Schmerz in ſich. Es waren die Gewiſſensbiſſe! Und doch hätte ſie ſich keine zu machen brauchen; aber mit ungeheurer Gewalt traf es ſie, daß Friedrich Karl zornig gegangen war und nun den Tod gefunden hatte! Magdalen grübelte nicht, wie der Tod den geſunden Mann in ſeinen beſten Jahren hatte ereilen können. Sie ſaß reglos da, beherrſcht von der furchtbaren Tatſache, daß ſie ſich nur böſe Worte geſagt hatten, ehe er ging! Darüber kam ſie nicht hinweg, würde ſie nie hinweg⸗ kommen. Das war es, was ihr immer, überall anhaften würde, daß ſie ihres Lebens nie wieder froh ſein konnte. Die Morgenzeitungen wurden gebracht. Der Baron griff danach. Ihm war es im Augenblick recht, daß irgend etwas kam, was ihn wenigſtens für Minuten aus der folternden Angſt herausreißen konnte. Er las zuerſt den politiſchen Teil, ging dann zu den Tagesneuigkeiten über. Da fuhr er zuſammen. Seine Knie Wiederholung der 2 Abſtim⸗ r zitterten. Er hatte am Kamin gelehnt; aber je t mußte er 0 ſich ſetzen. Seine Augen ſtarrten auf die Zeilen, die eine entſetzliche Neuigkeit brachten. Mord in Pommern! Auf ſeiner Beſitzung in Pommern, Henninghofen bei St..„ wurde der Rittergutsbeſitzer und Majoratsherr von Lindsmühlen in der Mark ermordet. Als des Mordes dringend verdächtig verhaftete man den Stief⸗ bruder des Ermordeten, Karl Joachim von Lindsmühlen. Was den Bruder zu der furchtbaren Tat veranlaßt haben könnte, iſt wie ein dunkles Rätſel, denn da die junge Gemahlin des Majoratsherrn Mutterfreuden entgegen⸗ ſieht, iſt es auch ausgeſchloſſen, daß der Verhaftete auf das Erbe ſpekuliert hat, das ihm allerdings zugefallen wäre, wenn eben dieſe Hoffnung in Lindsmühlen nicht vorhanden war. Man wird das Ergebnis der Unter⸗ ſuchung abwarten müſſen, ehe man irgendeine Ver⸗ mutung ausſprechen darf, denn, wie geſagt, der Fall liegt ganz in Dunkel gehüllt. Man fand den Majorats⸗ herrn von Lindsmühlen unweit ſeines pommerſchen Gutes in einem Wäldchen. Er war meuchlings erſchoſſen worden. Die Waffe fand man im Geſtrüpp. Sie iſt Eigentum des Verhafteten, wie dieſer auch ohne weiteres zugab. Sein Freund, Rittergutsbeſitzer Ludwig Ober⸗ hoff, gibt an, daß er Lindsmühlen in Berlin ganz zu⸗ fällig getroffen habe, als dieſer im Begriff ſtand, über Hamburg wieder ins Ausland zu fahren. Ob Herr Ober⸗ hoff die Sache jetzt nur ſo hinſtellt, um den Freund zu entlaſten, muß dahingeſtellt bleiben. Jedenfalls aber iſt ſicher, daß es ſchwer in die Waagſchale fällt, daß der Ver⸗ haftete ſich heimlich in Pommern, ganz in der Nähe von Henninghofen, der Beſitzung ſeines Bruders, aufhielt, und daß ſeine nächſten Verwandten ihn längſt wieder im Ausland glaubten, Daß die Waffe im Geſtrüpp gefunden wurde, läßt die Behörde kalt. Ein ſehr geſchickter Detektiv ſoll erklärt haben, die Angelegenheit ſehe ſtark nach„Ablenkung“ aus. Wir werden unſere Leſer auf dem laufenden halten. enkung des Einkommens er als unkragbar t für zweckmäßig. kennt ſich zur Jo. Eine weitere 8 bezeichnete der Kanz und wiriſchaftlich nit Die Reichsregierung be erung. Die gegenwärtige Ar⸗ ilfe wäre nicht befriedigend. ſoweit als möglich beſei⸗ gt werden. Die Winterhilſe. ſt die Verbilligung von Friſch⸗ itere Verbilligung von koſten. Auch der Härten e genmerk wird Vorgeſehen i ch und eine we brandkohle auf Reichs Kreis der Empfänger ſoll ausgedehnt werden. Italieniſcher Proteſt. Muſſolini gegen die ſerbiſchen Ausſchreitun. gen in Dalmatien. Rom, 16. Dez. en Senat fand die mit tete Sitzung ſtatt, in der die tionen beantwortet werden die Gewalttaten der dalmatiniſchen Stadt us dhhushon Udfuvafluom ao uebobeg noa üllt. Auf den n Muſſoli⸗ Senator Ricci ſämtlicher Interpellanten. hätten jederzeit die italie⸗ Die Serben ſchaffen, den Bin⸗ gozialpolitiſche Maßnahmen. Fer Reichskanzler forderte zu freudiger zler bezeich⸗ Im italieniſch ßnahmen, die[Spannung erw ſollten, die ſich au mationale Abſage 00 ale * 3 Haus war dicht gef Bänken der Regierung ſah m ni und ſämtliche ſprach im Namen Die Oeſterreicher niſchen Kunſtwerke reſpektiert. aber hätten ſich, ſo ſchloß Ricci, aufgeführt wie der Feind auf fremden Bod Für die Regierung ankworte lini ſelbſt. Er ke, begeiſtert wies darauf ſche Geſandte in Belgrad habe, Proteſt einzule⸗ ingus aber zeigten der Aus⸗ udenkiſchen Jugend und die italieniſchen Volkes ſowie im Ausland, wie die n einzuſchätzen ſeien. Zerſtörungs kalen ſchen Mordan⸗ in und bekonke, es ſeien die die Verant- in der die übrige Tagesordnung weiter be-[begrüßt, Muſſo hin, daß der italien den Aufkrag er gen. Darüber ſpruch der Kundgebungen des entrüſtete Stimmen Vorgänge in Dalmakie Muſſolini gin von Trau auch ſchläge auf Ikaliener e einzelte Gruppen, für dieſe Vorgänge trügen, 5 ſer um Anzeichen eines feind⸗ „Verlagte Kriſe“. Berlin, 16. Dez. Im nationalſozialiſtiſchen„Angriff“ kün⸗ g neben den ch auf die ſerbi Regierung von werden würde. Schleicher„in ganz breiter Fron es handle ſich h ſeligen Syſtems. Nach der Red Begeiſterungskund ken aufgenommen wurd geſchloſſen, um die Entrüſt gänge in Dalmatien zum e Muſſolinis, die mit großen gebungen auf allen Bän⸗ e, wurde die Sitzung ung über die Vor⸗ Ausdruck zu brin⸗ körperk. Eine indem man ſie am Donnerstag nachmiltag nach elwa ein⸗ l ſtündiger 10 den 190 1 0 chigen Brandſchaden verſchont. Es wird vermuket, Schuhmacher Amend aus Gamburg, der am daß Brandſtiftung vorliegt, da feſtgeſtellt 22. September abends die faſt aleichaltrige f Aöſg Hang an die Tauber geiockk, ſie 101 bruch verübt worden war. Man rechnet mit 00 der Möglichkeit, daß die Diebe qus Aerger m Kahn aus ins Waſſer geworfen und darüber, daß ſie in der Theaterkaſſe kein Geld rückgeſtoßen hat, wegen Mordes zum Tode. wee den eee ane en e, —— 6 7 15570 00 Sachſchaden b. eträgt weit über Mark. Perſonen Veſſetzung der Altrheinoypfer. ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekom⸗ Sechs Kinder trug man hinaus. men. An eine Wiederaufnahme der Büh⸗ Roxheim, 40 Dezember nentätigkeit in dieſer Spielzeit iſt nicht zu Kein Geld mehr Mexiko meldet Austritt aus dem Völket⸗ Genf, 16. Dezember. Die merikaniſche Regierung hat dem Generalſekretär des Völkerbundes telegrafiſch mitgeteilt, daß ſie ſich angeſichts der ziellen Notlage des Landes gezwungen ö 5175 N zu knacken geben werde, an der Berlin, 16 Dez. Zähne ausbeißen würden. Austeitt aus dem Völkerbund gemäß der ſatzungsmäf jährigen Friſt anzukündigen. nach Ablauf der zweijährigen Fri Finanzlage des Landes ſoweit gebeſ werde, daß Mexiko ſeine Abſicht nicht zu vet wirklichen brauche. am Dienstag mittag auf dem Roxheimer Alt⸗ rhein auf dem Eiſe einbrachen und ertran⸗ 8 laſtet wie ein Alpdruck auf dem Dorfe. ſclefſtes Mitleid wird im ganzen Dorfe den ſchwer geprüften Familien Weintz und raber entgegengebracht. in beſonderem Nachdem im April d. J. die Signalbau AG. Dr. Huth zuſammengebrochen war, wurde von der Staatsanwaltſchaft gegen den Inhaber der Aktienma'orität und Direktor der Am Donnerstag nachmittag fand die Bei⸗ Geſellſchaft, Dr. Erich Franz Huth, ein Ver⸗ ſetzung der Opfer der Katastrophe ſtatt. An 5 vergehe der Trauerfeſer nahm eine tauſendköpfige handelsrechtlicher Untreue eingeleitet. Auch die Menge teil; ſämtliche Schulkinder gaben ih⸗ 4 a 5 ten ſo jäh aus dem Leben geriſſenen Ge⸗ Erich Neuner, wurde in das Verfahren ver⸗ ſpielinnen das letzte Geleit. Die Leichen hatte wickelt. man vor dem Leichenhaus aufgebahrt. Be⸗ Wie ietzt feſtaeſte' lt wurde. bat Frau Neuner zig vorgeſehenen zwei⸗ Sie hoffe, daß i ler zu ei⸗ 3 5 3 Ni 1 der Familie Weintz, aus deren ron Gerring ließ die Zeitung ſinken. riſſen dee junge Menſchenkinder ge⸗ Karl war ermordet! Joachim hatte man als den vermutlichen Täter verhaftet! Senkten ſich den Lindsmühlen herab? Und was 0 Joachim hatte kei Leben zu trachten nu die Schatten immer tiefer auf S ie da ſchrieben! nen Grund, ſeinem Bruder na Ja, wenn er aber doch alles gewußt in z„ ere I Artsoperamtmann Born ⸗Franke 4% ß den Worten: i e Linn 1 0 1 Bas ae, en Sheer dea, e enn ki Fellen, den e 0 e eee 1 0 100 Die Grobrede hie Pfarrer 1 f 1 Der Trauerzug b te ſi „Die deutſche Außenhandelsbilanz ſchließi nach dem eee e Je für die elf rückliegenden Monate des Jahres ßen Särge wurden von Mädchen getragen mit einem Ausfuhrüberſchuß von 1012 Mil⸗ Am Grab ſangen die Mitschülerinnen ein lionen Mark ab gegenüber 2624 Millionen letztes Lied, dem die Einſegnung folgte. Ein Mark im Vorfahr. weiteres Lied leitete über zur Anſprache des Die deutſchnationale Fraktion des preußi⸗ Lehrers Brill, der namens der Schule 2 ſchen Landtags lehnte am a 155 00 Kränze mit Widmung niederlegte. Einladung der Nationalſozialiſten, ſich an ade ſprachen ferner 2. Bürgermeiſter einer Koalitionsregierung mit NSDAP. raber, Bezirksamtmann Born und der Ver⸗ und Hentrum zu bekeiligen, ab. a treter der Stadt Frankenthal. Ein Blumen⸗ n 1 berg häufte ſich über d Das Obſervatorium in Potsdam konnte] Choral einer Musikkapelle beschloß den 175 die Donnerstag früh auf der Inſel Nowaja] benden Trauerakt. Semlja und in Oldebroek(Holland) vorge⸗ nommenen großen Sprengungen zum Zwek⸗ „„ Frauen sprengen Stadtrat. Berlin, 16. Dezember. n Skadtver N den Völkerbund angerufen. ſammlung kam es am e Die Stimmung in Amerika gegen Frank⸗ einem noch nicht dageweſenen Imichenfall 100 de 55 e e e mungen plöhiich fn 1 1 175 uſſes der franzöſiſchen Kammer iſt. nuf enen die an Sun bitte göſiſ iſt ſehr er fiene f be i Rathausbeamten und Mexiko hat ſeinen Austritt aus dem Völ⸗ Bänken der ton unit kerbund erklärt, weil es die Beiträge nicht] ſchrien von doe e ee mehr bezahlen kann. Hunger! Wir wollen Brot und kleidung für Ecce unſere hungernden Kinder!“ Der Vorſteher verließ ſofort ſei lat Herriot will nicht e . Erſt nachdem Schutzpolizei t„ ver⸗ Chautlemps mit der Regierungsbildung ließen die ene e ee. Theaterbrand. Der Präſident der Republik hat Herriot Brandſtiftung durch Einbrecher? 1 Worms, 16. Dez. In der Nacht zum Donnerstag wurde das ö Spiel⸗ und Feſt⸗ haus von einem Schadenfeuer heim⸗ geſucht. Noch ehe die Feuerwehr angerückt g war, ſtand das Bühnenhaus des ſtädtiſchen Rach Herriots Ablehnung iſt der bisherige][ Spiel und Feſthauſes in hellen Flammen. Innenminiſter im Kabinett Herriot. Chau⸗ temps, ins Elyſee berufen und mit der Bil dung der Regierung beauftragt worden. England hat wegen ſeines Konflikts mit Perſien in der Frage der Erdöl⸗Konzeſſion In der z, beauftragt. e Paris, 16. Dezember. um die Neubildung des Kabinelts erſuchk. herriot hal jedoch dieſen Auftrag abgelehnt, weil er, wie er ſpäter Preſſeverkretern er- Wormſer ſtädtiſche klärte, überhaupt in kein Kabinelt mehr ein ⸗ trelen wolle. gleichviel, von wem es gebilden Die Geliebte ermordet. Mosbach, 16. Dezember. Während das Bühnenhaus vollkommen ausgebrannt iſt, blieb der gro wurde, da als ſie ſich an dem Kahn feſthielt, wieder zu“ 75 denken. Das Schickſal der 6 jungen Mädchen, die ſondiert hätte? Wenn er nun, Ausſicht auf das Erbe hatte, hätte? Wenn er genau gerade jetzt, wo er wieder den Bruder—! Der Verdacht war abſurd! Es war heller Wahnſin baren Tat auch nur einen bringen zu wollen. Freilich, die Umſtände ſ arl Joachim mit der furcht⸗ Augenblick lang in Berührung prachen alle Würden ſie ausreichen, den ſchönen und ſympathiſchen Menſchen zu vernichten? Langſam ging der Baron in den kahlen Park. Dann wan ſchaftshof hinüber. Nie mehr w harte Stimme erſchallen. In ſchwere Ged Gerring da und ſa nommen hatte. Achtlos ging ihr würde eine Todesanzeige in die Ta laſſen müſſen. Es w nichts unternehmen; matt. Wenn doch nur— Magdalen las einige Zeilen, die Augen fielen. Plötzlich ſchlugen einander. Sie las, l mächtig. Nur die ſchönen, und unnatürlich groß. zum Fenſter, ſah hinunter derte ſein Blick zum Wirt ürde dort Friedrich Karls ſtand der Freiherr von h nicht, daß Magdalen die Zeitung ge— anken verſunken, Blick über die Seiten. Ach ja, man geszeitungen ſetzen üblich. Sie konnte ſie fühlte ſich grenzenlos elend und ar nun einmal ſo die fett geſperrt ihr in ihr die Zähne wie im Fieberfroſt auf⸗ as Wort für Wort. Wurde ni blauen Augen waren dunkel (Soriſetzung folgt) SARL FRITZ& O⸗ 1,8 MANNH EIN Breitestraße Beträge von insgeſamt einer Million Mark aus dem Unternehmen herausgenommen und nach der Schweiz geflüchtet. Man hn Fran Nenner dieſe von ihr entnommene Million bereits vorher nach der Schweiz überwieſen hat. Die Staatsanwalt⸗ 55 hat gegen Frau Neuner Steckbrief er⸗ rat P le ſt, Leiter des Poſt⸗ u endaßn⸗ departements. ee a Streik der Eiſenbahnarbeiter in Cordoba. fige Belegſchaft der ſpant⸗ att Cordoba 1 ei getreten. Man befürchtet, da dieſer Streit die Einleitung größerer tevolu⸗ berſcaft barſtellt 8 erſd arſtellt. Bisher iſt es zu feinen Zwiſchenfällen gekommen. N Die etwa 1000 köpf ſchen Eiſenbahnwerk en der Eiſenbahnarbei⸗ Ladenplünderungen. Allerlei Cebensmittel geraubt. Hamburg, 16. Dez. g Polizeibericht raubte eine Anzahl ſunger Leute, die kom⸗ muniſtiſche Abzeichen trugen, etwa 30 Schin⸗ ken und für rund 200 Mark Wurſtwaren. In einer anderen Schlächterei raubten etwa 15 Männer, die gleichfalls kommuniſtiſche Ab⸗ zeichen trugen, Let enswittel im Worte von 100 Mark. Weiter wurden Wurſtwaren und Butter aus Lebensmittelgeſchäften geraubt. Im neuen Steinweg konnken Kriminal- deamle zwei Männer feſinehmen, die gerade im Begriff waren, die Scheiben eines Le- bdensmiftelgeſchäftes einzuſchlagen. Die Ari⸗ n 700 n Untersu- ng eingeleitet, ob es ſich um planmäßige Ladenplünderungen handelt. 1 155 Deutſche Tagesſchan. Verſchiebung der Ammeſtieberatung im Reichs⸗ Die Hölle der Fremdenlegion. Ein Agent, det zur Flucht verhilfte. Caſablanca, 16. Dezember. In Fez wurde ein junger Franzoſe namens Fontaine 9 115 ſich e eine ätigkeit verſcha tt daß er Soldaten die Flucht in p Nee denlegion ermöglichte. Er hatte bereits drei Legionären, darunter dem Deutschen Fuchs, zur Flucht verholfen und tand mit weiteren Perſonen in Verhandlun⸗ gen. Ein Dentſcher, der ſich ebenfalls um ſeine Heimkehr bemühte und mit dem genannten Franzoſen in Briefwechſel ſtand, wurde feſt⸗ genommen und wird dem Kriegsgericht vor⸗ geführt werden. Die Tatſache, daß die Dienſte des Herrn Fontaine ſo ſtark geſucht waren, beweiſt aufs neue, wie ſchrecklich und unerträglich Einweihung der Freiburger Klinil. Teilnahme der geſamten Staatstegierung. Freiburg, 16. Dez. einträgliche Sie liefen zu den Nachdem die Vereinigten Ausſchüſſe R eichsrats zunächſt noch zu keiner Einigung über den vom Reichstag beſchloſſenen Am⸗ neſtiegeſetzentwurf gekommen ſind, iſt beabſichtigt, eine neue Ausſchußſitzung anfangs kommender Woche, etwa am Dienstag abzu⸗ halten. Der Reichsrat ſelbſt ſoll dann möglichſt bald zuſammentreten, damit die Vorlage noch vor Weihnachten erledigt werden kann. Der Ausfuhrüberſchuß im November. Die deutſche Handelsbilanz ſchließt im November 1932 mit einem Ausfuhrüber⸗ ſchu b. von 82 Millionen Rm. ab gegenüber 84 Millionen Rm. im Oktober. Für die 11 rückliegenden Monate dieſes Jahres ergibt ſich ein Ausfuhrüberſchuß von 1012 Millionen Rm. gegenüber 2624 Millionen Rm. in der gleichen Zeit des Vorjahres. 1 Bayern und die Amneftie. Im Verfaſſungsausſchuß des Bayeri⸗ ſchen Landtages wurden am Donners⸗ Anträge der Nationalſozialiſten und die ſich gegen den gegenüber dem Reichs⸗ 0 n Reichsrat wandten. des Juſtizminiſteriums, Spangenberger, 5 In Anweſenheit der geſamten badiſchen Staatsregierung, des Land⸗ präſidenten und zahlreicher Landtagsabge⸗ neter ſowie der Spitzen der ſtädtiſchen Be⸗ hörden und der Univerſität fand die feierliche Einweihung des Erweiterungsbaues der Chir. Aniverſitätsklinik ſtatt, mit der der er abſchnitt des großen Werkes der Klini ten zur Durchführung gelangt iſt. Kultusmini⸗ ſter Dr. Baumgartner dankte namens der Regierungsmitglieder für die Einladung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es trotz der vere eit gelingen müſſe, das große Projekt in abſehbarer Zeit zum Abſchluß zu bringen. Der Leiter der Chirurgiſchen Univer⸗ ſitätsklinik, Profeſſor Dr. Behn, dankte der Regierung, dem Landtag und der Stadt Frei- burg für die großzügige Förderung des Pro⸗ elts. An die Emweihungsfeier ſchloß ſich ein Rundgang. Auf einem Frühſtück nahm nach Begri⸗ ßungs⸗ und Dankesworten des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Bender, auch Staatspräſibent Dr. Schmitt die Gelegenheit wahr, um der Stadt Freiburg und der Univerſität die Ver⸗ ſicherung zu geben, daß man die Belange Oberbadens in Karlsruhe durchaus zu wür⸗ digen wiſſe und daß dieſer Beſuch der ge⸗ ſamten Staatsregierung die Verbundenheit mit dem oberbadiſchen Land öffentlich unter Be⸗ weis ſtellen ſoll. Es gäbe keine Intereſſengegenſätze zwiſchen der badiſchen Regierung und den badiſchen Städten und der Regierung und den badiſſhen Unzverſitäten. Die Schwierigleiten lägen le⸗ diglich im Rahmen der Möglichkeiten, das Notwendige zu tun. Dazu ſei aber eine in⸗ nete Zuſammenacbeit zwiſchen Land und Stad⸗ ten, zwiſchen Negierung und Univerſität nötig, die zu einer Geſchloſſenheit auch nach außen führen müßte. Ueber das Problem der Ae⸗ beitsbeſchaſſung hinaus müßte eine Gefiun⸗ nungsgemeinſchaft entſtehen, die ſich auch in der Oeffentlichkeit und namentlich in der Preſſe ausdrücken müßte, um die badiſchen Belauge gegenüber dem Reich und den Nachbarländern wirkungsvoll vertreten zu können. Der Staatspräſident ſprach die Hoffnung daß in abſehbarer N der Klinikneubauten, das vorläufig einen Ab⸗ ſchluß erreicht hat, voll durchgeführt werden Der Brand brach im Requiſitenhaus und loderte bis zum Dach empor, das bald krachend einſtürzte. Die Feuerwehr bekämpf⸗ te das Feuer von allen vier Seiten und auch 1 vom Zuſchauerraum aus, der durch Todesurteil in Mosbach. der ſtark in Mitleidenſchaft 1 wur⸗ e. Schwere der Kommuniſten beraten, bayeriſchen Einſpru amneſtiegeſetz im in den Abendſtunden ein Ein⸗ G daß nach der Reichsverfaſſung das Begnadigungsrecht für Straftaten, die von Ländergerichten abgeur⸗ teilt worden ſeien, ausſchließlich den Ländern zukomme. Als wurde der nationalſozialiſtiſche Antrag der Form angenommen, daß die bayeriſche Regierung erſucht wird, den im Reichstat zu den Beſchlüſſen des Reichstages in der Amneſtiefrage eingelegten Einſpruch zurück⸗ zuziehen. Für dieſen Antrag ſtiſemten au⸗ zer den Nationalſozialiſten auch die Sozial⸗ demokraten und die Kommuniſten. Auslands⸗Rundſchau. Bundesrat Schultheß ſchweizerſſcher Bundes⸗ Mit einer Million geſtüchtet. Eine famoſe Auſſichtscatspräſidentin. 16. Dezember. —————2—— fahren wegen Konkurs vergehen Wie aus Bern gemeldet wird, wählte das vereinigte ſchweizeriſche Parlament aus Natio⸗ nalrat und Ständerat zum Bundesprä⸗ ſidenten für das Jahr 1933 den Bundes⸗ rat Schultheß, Leiter des Wirtſchaftsdepar⸗ tements. und zum Vizepräſidenten den Bundes⸗ Aufſichtsratsvorſitzende der Geſellſchaft, Frau Zeit das Projekt Art. 3050 Art. 2006 fenster Leder- Haussohüh schwarz u. braun, warm gefüttert Art. 3070/% Prima Qualität 2.95 Art. 3060 Sehnallenstiefel Schnallenstiefel warm geſüttert 5.50 EEE ³²¹¹oꝗl ·o m · ²⅛ Roman von Fritz Poppenberger 4. Fortſetzung. Nachdruck verboten. ö Der Tanz, das Univerſalmittel, um jede ſtockende Unterhaltung in Schwung zu bringen, ſiegte. Es trat gerade eine Pauſe ein, als ein verſpäteter Gaſt die Tür öffnete. Ueberraſcht hob Nelly den Kopf und blickte, erbleichend, in die Augen Kurts, der ſich ehrerbietig vor ihr verneigte. „Gnädiges Fräulein, darf ich Sie bitten, mich Ihren Gäſten vorzuſtellen?“ Ein Zittern durchlief Nellys Körper. Nur mit Mühe unterdrückte ſie ihre Erregung und ſtellte Kurt anſcheinend gelaſſen ihren Gäſten vor. Mechaniſch machte er ſeine Verbeugungen, murmelte Höflichkeitsphraſen, ohne ſelbſt deren Sinn zu erfaſſen, und drückte gedankenlos Hände, deren Beſitzer er faſt gar nicht anſah. f Endlich war die für ihn qualvoll lange Runde der Vorſtellungen zu Ende, und er konnte ſich Nelly zuwenden, von der er eine Aufklärung erwartete. Wortlos ſtand er ihr gegenüber; nur ſeine Augen blickten ſie fragend an. . Scheu wich Nelly ſeinen forſchenden Blicken aus, die laut ſchrien: Warum haſt du mir das angetan? Denn daß die Verfaſſerin des Briefes wirklich Nelly ſei, darüber ließ ihn ihr Benehmen keinen Augenblick im Zweifel. Je länger das Schweigen dauerte, um ſo mehr verlor Nelly ihre Faſſung. Ein Würgen verſchloß ihr die Kehle und machte ihr jedes Wort unmöglich. Endlich raffte ſie ſich auf und blickte Kurt voll in das Geſicht. Doch als ſie in ſeine tiefen, ſeltſam fragenden Augen mit dem unſäglich traurigen, gequälten Ausdruck ſah, verlor ſie ihre Beherr⸗ ſchung, kehrte ihm den Rücken und lief in ihr Zimmer. Lange blickte Kurt auf die Tür, hinter der Nelly ver⸗ ſchwunden war, dann ſetzte er ſich auf ein Sofa und ſah ſtarr auf die Schuhe der Tanzenden. Kaum hatte Nelly die Tür hinter ſich geſchloſſen, als ſie den letzten Reſt von Beherrſchung verlor. Aufſchluch⸗ zend warf ſie ſich auf ihr Bett und krampfte ihre Hände in die Kiſſen. Als ſie noch vor wenigen Stunden den Ab⸗ ſchiedsbrief an Kurt ſchrieb, redete ſie ſich ein, ſie habe unter das Sehnen ihres Herzens für immer einen Schluß⸗ strich geſetzt. Es gab auch Augenblicke, in denen ſie an Kurt wie an einen lieben Toten dachte, der für ſie für immer verloren war. Doch als ſie ihn jetzt wieder vor ſich ſah, da erkannte ſie, daß jedes Streben nach Vergeſſen nur mit Hilfe eines Selbſtbetruges ſein Ziel erreichen könnte. f Und dieſe Qual ſoll ich mein ganzes Leben lang tragen? dachte ſie. Nein, das kann ich nicht. Aufſeufzend ging ſie in das Zimmer zurück. Mit einem verſtohlenen Blick ſah Nelly zu Kurt hin⸗ über, der ſich angelegentlich mit zweien ihrer Freundinnen unterhielt und gerade laut auflachte. Meſſerſcharf ſchnitt ihr ſein Lachen in das Herz. Doch dann warf ſie den Kopf ſtolz in den Nacken zurück und öffnete mit einem Ruck die beiden Flügeltüren zu einem Nebenzimmer. „Zu Tiſch, meine Damen und Herren!“ In zwangloſer Reihenfolge ſetzte man ſich an die reich⸗ gedeckte Tafel, doch wußte es Reiner einzurichten, daß er neben Nelly zu ſitzen kam. Kurt hatte gar keinen Verſuch gemacht, ſich ihr zu nähern, ſondern wartete, gegen den Ofen gelehnt, als letzter auf den freibleibenden Platz. Der Zufall wollte es, daß er zwiſchen die beiden Blondköpfe zu ſitzen kam, mit denen er ſich kurz zuvor an⸗ ſcheinend ſehr gut unterhalten hatte. Nelly bemerkte dies und biß ſich ärgerlich in die Lippen. Wie töricht, dachte ſie, kann ich mich denn wirklich nicht an den Gedanken ge— wöhnen, daß Kurts Weg und der meine nicht mehr neben- einander, ſondern weit auseinander laufen? Kann ich es denn nicht begreifen, daß Kurt für mich nicht mehr lebt? Nelly verſuchte es, ſich mit Vernunftgründen einzu⸗ reden, daß ſie ihre Jugendliebe für immer begraben müſſe. Doch wo die Vernunft und das Herz in Streit treten, muß die Vernunft den kürzeren ziehen. Kurt iſt von nun an für mich ein Fremder, ſagte ſie ſich. Und doch ſchmerzte es ſie, daß er anſcheinend ſo leicht über ihren Abſchiedsbrief hinweggehen konnte. Hätte Nelly in das Innere Kurts ſehen können, ſo würde ſie anders über ihn gedacht haben. Nur mit aller Anſtrengung bewahrte er ſeine äußere Ruhe, ſeine auf ihn eindringenden Gedanken unbeantwortet laſſend. Warum hat Nelly mir den Brief geſchrieben? Warum gibt ſie mir keine Erklärung? Warum meidet ſie mich? Seiner Tiſchdame gab Kurt einſilbige Antworten. Mit⸗ unter ließ er ſich in längere Geſpräche ein; doch all dies redete nur ſein Mund In ſeinem Innern aber ſchrie es immer wieder laut: Warum hat ſie mir dies angetan? Doch bald ſollte er die Antwort auf dieſe Frage in grauſam deutlicher Weiſe erhalten. Reiner, der bisher ſtändig auf Nelly eingeredet hatte, ohne daß ſie ihm auch nur den Kopf zuwandte, erhob ſich plötzlich; in ſeinen Mienen ſpiegelte ſich hämiſche Freude wider. Mit dem Meſſer an das Glas klopfend, begann er: „Entſchuldigen Sie, meine Damen und Herren, wenn ich Ihnen eine Mitteilung mache, die eigentlich aus dem Munde des Hausherrn kommen ſollte. Doch dieſer weilt, wie Sie ſehen, nicht unter uns, da ihn ein vorübergehen⸗ des Unwohlſein in ſeinem Zimmer zurückhält... Unſer heutiger Abend iſt, um zur Sache zu lommen, als ein Ver⸗ lobungsfeſt gedacht.“ Erſtaunt, neugierig blickte die Tiſchgeſellſchaft auf. „Ei, ei, eine Verlobung? Eine Verlobung? Wer denn? Wer denn?“ Mit triumphierendem Blick muſterte Reiner die er⸗ ſtaunt fragenden Geſichter. „Wer? Nun, unſere liebe Gaſtgeberin hat ſich mit mir verlobt.“ Bravo! Oh, welche Ueberraſchung! Ich gratuliere!“ tönte es aus aller Munde. Doch die Blicke, mit denen ſich die Gäſte fragend, verſtändnislos anſahen, ſtraften den won allen Seiten zugerufenen Gratulationen Lügen. „Nun, ſo leeren wir denn auf dieſes freudige Ereignis unſere Gläſer“, klang es plötzlich laut. Die harte Stimme, die rauh aus Kurts Mund kam, hatte ſich ſofort Gehör verſchafft, und alle erhoben ſich. Doch es geſchah nicht freudig ſpontan, ſondern alle ſtanden unbewußt unter dem Eindruck des ſeltſam vibrierenden Klanges der Stimme, die ſich wie ein lähmender, eiſig kalter Hauch über die von Weinaroma erfüllte Atmoſphäre legte. Wie einem Befehl gehorchend, griffen alle nach den vollen Kelchgläſern und ſetzten ſie an die Lippen, ohne daß jemand den Blick von dem fahlen Geſicht Kurts weg⸗ gewandt hätte. Denn alle, die ſo manches Mal Kurt und Nelly zuſammen ſpazieren gehen ſahen, errieten, daß in dieſem Augenblick, trotz perlenden Weines und Becher⸗ klang, eine Tragödie ihren Abſchluß fand. Langſam ſetzte Kurt das Glas an; dann leerte er es in einem Zuge. Kein Zittern ſeiner Hand verriet ſeine Er⸗ regung, nur als er das Glas ſchwer auf den Tiſch zurück⸗ ſtellte, brach der Fuß des Kelches ab. Ohne Haſt wandte er ſich dann um und ging der Tür zu. Grußlos verließ er das Zimmer. Nelly hatte während der ganzen Zeit zu Boden ge⸗ blickt. Doch als Kurt die Tür ſchloß, rollte eine Träne von ihrer Wange in das Glas und vermiſchte ſich mit dem Wein 0 4 Nelly lebte wie im Traum. Sie ging faſt nie aus, machte keine Beſuche und ließ ſich vor Gäſten verleugnen. Stundenlang konnte ſie in ihrem Zimmer auf dem Sofa liegen und nach der Decke ſtarren. Den täglichen Beſuchen Reiners ſah ſie mit Gleichgül⸗ tigkeit entgegen. Saß er dann neben ihr und verſuchte, ihr ein Lächeln abzulocken, ſo gab ſie ihm nur zeitweilig eine einſilbige Antwort. Doch klang aus ihren Worten keine Bitterkeit oder das Gefühl des Haſſes heraus. Es ſchien, als wenn ſie zu jedem ſtarken Gefühl zu müde, zu abgeſpannt wäre. Seit dem Teeabend hatte ſie nicht mehr gelacht. Sie konnte ſich über nichts mehr aufrichtig freuen. Sie brachte aber auch nicht die Kraft auf, verzweiflungsvoll an Kurt zu denken. Nur wenn ſie in manchen Augenblicken die Erinnerung an ſchöne Stunden mit ihrem Jugendfreund übermannte, wenn ſie ſich an ſeiner Seite durch die vom Hauche des Frühlings erfüllte freie Natur gehen ſah, da fühlte ſie ein ſchweres, bedrückendes Gefühl. Wie tief ſie auch atmete, der Druck wollte nicht weichen. Sprach Reiner mit ihr über die bevorſtehende Heirat, die er möglichſt beſchleunigt ſehen wollte, ſo ließ ſie auch dies ganz gleichgültig. Es kam ihr vor, als erzähle er ihr Dinge, die nicht ſie, ſondern nur eine ihrer Bekannten angehe. Auch ſeine Mitteilung, daß er für den gemein⸗ ſamen Hausſtand eine Villa gekauft hätte und ſie mit allem Komfort einrichten laſſe, weckte kaum ihr Intereſſe. Ja, einige Augenblicke ſpäter dachte ſie gar nicht mehr daran. Als dann zwei Schneiderinnen in das Haus kamen und ununterbrochen an ihrer Ausſteuer nähten, ließ ſie wohl geduldig alles anprobieren, doch das Weitere überließ ſie den beiden Näherinnen. „Eine derart geduldige und anſpruchsloſe Kundſchaft haben wir noch nie gehabt“, geſtanden dieſe ſich ein und dachten dabei an all die Unzähligen, die zu glauben ſchienen, mit dem von ihnen gezahlten Lohn nicht nur die Arbeitskraft, ſondern auch die Nerven der Arbeiterin ge⸗ kauft zu haben. Nur wenn Rügel ſich ſeiner Tochter näherte und ihr einzureden verſuchte, wie glücklich ſie in Kürze ſein würde, kam in Nellys matten Blick wieder Leben. Sie antwortete ihm nie auf ſeine gut gemeinten Worte, doch ein ihm früher unbekanntes böſes Zucken um ihre Mundwinkel und ein fremder Ausdruck in ihren Augen ließen ihn ver⸗ ſtummen. So kam der Tag näher, an dem Nelly ihre Hand einem Manne reichen ſollte, den ſie nicht als zukünftigen Lebens⸗ gefährten, ſondern als Räuber ihres Glückes betrachtete. ** 14. 3 Solange Kurt ſich noch im Hauſe Rügels befand, wagte er es nicht, die auf ihn eindringenden Gedanken zu Ende zu denken. Er fürchtete, er könnte ſonſt ſeine Beherrſchung verlieren und laut zu ſchreien anfangen. Doch als er die Ausgangstür hinter ſich geſchloſſen hatte, knickte er zuſammen. Taumelnd, wie von einem Schwindel erfaßt, ſtolperte er die Stufen hinab, ſich krampfhaft am Treppengeländer feſthaltend. Auf der Straße angelangt, blickte er den vorübergehenden Leuten ſtarr in die Geſichter, als wollte er fragen: Wo bin ich? Wer bin ich? Wohin ſoll ich jetzt gehen? Doch nirgends wurde ihm eine Antwort zuteil. Suchend blickte er auf die erleuchteten Fenſter des Hauſes. Dort oben ſitzt Nelly und neben ihr— ihr Bräutigam Erſt jetzt erfaßte Kurt die volle Bedeutung der Worte Reiners, die ſich ihm wie ſengende Strahlen in das Hirn bohrten und anfangs jedes geordnete Denken unmöglich machten. Erſt jetzt begriff er es ganz: Nelly iſt nicht mehr dein. Nelly hat dich betrogen. Nelly wird in kurzer Zeit einen anderen heiraten und lacht über dich, du törichter, verliebter Narr Da faßte ſich Kurt mit beiden Händen an die Stirn. Sein Hirn durchraſte es ſtändig: Nelly hat dich betrogen. Nelly hat dich betrogen... Und plötzlich fühlte er in ſich das Bedürfnis, hinauszueilen aus der Stadt, deren enge Gaſſen ihm den Atem benahmen. Er fing zu laufen an, ohne auf die erſtaunten Blicke der vorübergehenden Paſſanten zu achten, die der warme Frühlingsabend auf die Straße gelockt hatte. Weiter eilte er, immer weiter, ohne daß er es wußte, wohin ihn ſeine Füße trugen. Er blieb auch nicht ſtehen, als die Häuſer zu beiden Seiten der Straße immer einfacher wurden und die Dächer immer niedriger. Er hielt nicht im Laufen ein, als ſein Atem immer lauter wurde und in Pfeifen überging. Leiſe fing es zu regnen an. Doch Kurt achtete nicht darauf. Die Tropfen rannen ihm kühlend über das Geſicht und erſetzten die Tränen, die er nicht fand. Ein weißer Schimmer zu ſeiner Linken ließ ihn aufſehen. Es war die helle Mauer, die den Friedhof umgab. Da kannte Kurt plötzlich ſein Ziel. Er ſtieg behende über das maſſive Eichentor, das des Nachts geſchloſſen war, und ſtand bald auf dem knirſchenden Kiesweg, der zu den Ruheſtätten der unzähligen Toten führte. Furchtlos ſchritt er weiter in die gähnende Dunkelheit, aus der nur die weißen Leichenſteine ſchattenhaft hervorblinkten. Er ließ das Denkmal hinter ſich, das die Dankbarkeit gegen jene be⸗ zeugte, die durch ihren Tod auf dem Schlachtſelde einer anderen Generation neues Leben eingeflößt hatten, und ſchritt immer weiter den Hauptweg entlang, bis auch der letzte Schimmer des Lichtes der Stadt verſchwunden war. Die tiefe Ruhe des Totenhains umfing ihn und teilte ſich ſeinem tobenden Herzen mit. Die vom Hauch der Ewigkeit durchwehte Luft ließ alles Vergängliche ver⸗ blaſſen und ſchemenhaft zur Wertloſigkeit herabſinken. Und Kurt wurde ruhig. An dem Grabe ſeiner Mutter angelangt— dieſes war ſein Ziel geweſen—, blieb er ruhig atmend ſtehen und kniete nieder. Das Geſicht im jungen, zarten Graſe bergend, wurde er wieder das braunlockige, unſchuldige Kind, das gläubig auf die Mutter blickte, wenn ſie ihre Märchen erzählte. Den Kopf an ihren Schoß gelehnt, hörte er zu, wie ſie von der Liebe der Prinzeſſin zu dem armen Hirtenknaben ſprach, eine Liebe, die dem Kinde blumenhaft rein vorkam, deren brutalen, menſchlichen Hintergrund es damals noch nicht kannte.. a Traurig, niedergeſchlagen, aber gefaßt, erhob ſich Kurt und ging, faſt mit geſchloſſenen Augen, dem Ausgang des Gottesackers zu. Doch nicht lange hielt ſeine gefaßte Stimmung an. Schon am nächſten Morgen ergriff ihn wieder ein brennen⸗ der Schmerz, der ſeine ganze bisherige Lebensluſt und Schaffensfreude erſtickte. Seine Bücher ſchob er mit dem Ellbogen vom Tiſch herab und ließ ſie auf der Erde liegen. Er gab nichts mehr auf ſeine Kleidung, wurde unordent⸗ lich und lief den ganzen Tag bis ſpät in die Nacht in den Straßen der ſchmuckloſen Stadt umher. Gedankenlos kehrte er bald in dieſes, bald in das andere Wirtshaus ein. Je zügelloſer es um ihn herging, um ſo wohler fühlte er ſich. Nur die Nähe des Hauſes, in dem Nelly wohnte, mied er, ebenſo wie er ſeinen Gedanken gewaltſam eine andere Richtung gab, wenn ſie in unbewußten Augen⸗ blicken verſuchten, eine Zeit wachzurufen, in der er noch froh und munter geweſen war. Während Kurt früher mühelos mit dem Monatsgeld auskam, das ihm ſein Onkel, ein zurückgezogen lebender Landpfarrer, ſchickte, wußte er jetzt kaum mehr, wie er die beſcheidene Miete für ſein Zimmerchen bezahlen ſollte. Schon in den erſten Tagen des Monats wanderte ſein Geld in die Kaſſen der Wirtshausinhaber. Doch Kurt er⸗ trug es nicht, mit ſich allein zu ſein. Er verkaufte ſeine Bücher, dann ſeine entbehrlichen Kleidungsſtücke und zum Schluß ſeine Wäſche, nur, um weiter täglicher Gaſt der Spelunken im unteren Stadtviertel zu ſein, wo er nicht für ſich, ſondern auch für Kutſcher und Diener, Taglöhner und oft auch für lichtſcheues Geſindel die Zeche bezahlte. 10 21. 92 Wochen vergingen. Es war an einem Sonnabendnachmittag, als er ſich verſchlafen von ſeinem Bett erhob und, angeekelt von dem Daſein, das er in der letzten Zeit geführt hatte, ſich dar⸗ über Rechenſchaft gab, daß es anders werden müſſe. In ihm ſtieg das leiſe Bedauern auf, ſeine Bücher verkauft zu haben, ſo daß ihm jetzt die Möglichkeit genommen war, ſeine Langeweile mit dem Studium totzuſchlagen. Er faßte gute Vorſätze, beſchloß, mit ſeiner Vergangenheit end⸗ gültig abzurechnen und das Vergeſſen nicht mehr an Wirtshaustiſchen, ſondern bei ſeinen Büchern zu ſuchen, die er ſich neuerdings kaufen wollte. Doch als die Dämmerung hereinbrach und den kleinen dürftigen Raum immer mehr in Dunkelheit hüllte, da wurde es ihm im Zimmer wieder zu eng. Drohend ſchie⸗ nen die Wände auf ihn vorzurücken, und es kam ihm vor, als wollten ſie ihn langſam erdrücken. Da floh er ins Freie und eilte ziellos umher, bis ihn das wirr durchein⸗ ander tönende Gegröhle einiger frohgemuten Zechbrüder aufmerkſam machte, daß er vor der offenen Tür eines Wirtshauſes ſtand. Einen Augenblick kämpfte Kurt mit ſeinen erſt vor wenigen Stunden gefaßten guten Vor⸗ ſätzen, dann aber mußten ſie kraftlos weichen. Freudlos, als wenn es hieße, eine unangenehme, aber unaufſchiebbare Arbeit zu verrichten, ſetzte ſich Kurt an einen noch freien Tiſch. In der rauchigen Luft konnte er nicht erkennen, wo der Wirt ſei. So rief er laut: „Ein Viertel Wein, aber ſchnell!“ Schneller noch als der Wein, waren an dem Tiſch ſchon zwei verwegen ausſehende Geſellen, deren Kleidung und aufgedunſene Geſichter zeigten, daß ſie den Beruf des Nichtstuns und Wirtshausſitzens ausübten. Aus der lauten Stimme Kurts glaubten ſie die Bereitwilligkeit zu einer wüſten Zecherei herauszuhören und ſetzten ſich gleich an ſeinen Tiſch.„Der junge Herr wird für uns bezahlen“, meinten ſie zueinander. „Drei Viertel Wein“, ſtellte Kurt ſeine Beſtellung richtig, den Wunſch ſeiner beiden Tiſchgenoſſen erratend. Und obwohl ihm die beiden nicht gerade ſympathiſch waren, ließ er ſich doch mit ihnen in ein Geſpräch ein. Bald nachher nahmen zwei neuangekommene Gäſte die beiden noch freien Plätze ein. Ihre Anzüge wieſen auf einen Chauffeurberuf hin. Als Larowiez, dem der Wein ſchon leicht zu Kopf geſtiegen war, auch für ſie den Gaſt⸗ geber abgeben wollte, wehrten ſie gutmütig ab. „Nee, nee, junger Herr, wir haben heute ſchön verdient. Wir bezahlen unſeren Wein ſelbſt.“ (Fortſetzung folat.) 55 7 die Gekechtſame der Kirche den Benefiziatfon ierüng n Eingriffen in ie Gr. Reg chlichen r Stunde als ie 1 * wär, d wehren. htet hat, und der⸗ 4 Fonds betrad 6. Daß indes d dem lbe Re che als Leh 1 1 wird, und te ar dieſe 5 0 11 alte a ˖ ung, Iten. Direktorat des Gymna 1 0 Heis zeit 6 1 1 ſetz Lehrkrã 1 4 5 7 Geif ſolcher verr jeder ter Ze 0 5 2 ing 1— ſich keine konnten oder wo Vermehrung der 5 1 und in j al r 3 . er richtigen Vorau 0 in als die inen ki elbe auch bis zu in die ium notwendig wurd tellt hat, lichen Lehrern gri welche L 0 1 er als e ymna rer angef daß, eben gierung, 5 imm f G ſiun — ehrer werden die Einwilligung rennung beider — — en war und bis zum 5 nkenntnis der be d b a und da in die verbut 7 Et 5 A farr 5 8 7 unden blie Ordinariats 7. Daß endlich da tungsgemäß mit der ahre 1832 verb des biſchöflichen J völligen U 8. Jahrgang Viernheimer Anzeiger“ November 1932 Beilage zum ge 8 7 —* undli K ˖ ma 8 te 1 1 n⸗ hährend doch au 3 teh⸗ wie dann auch ſelbſt heim achlage chreiben S 1832 aus Zeit die 9 ründe aren und Jahre 1832 ge⸗ 0 * nz vom N e Pf April n ſeinem erer Fra 7 1 1 — rrer von Ben 9 ebildet w be i nſelm 0. e riat vom 21. farrer die 5 N S nefizien g Beſitze bi le klare Kenntnis der da da nde bezogen, u 0 n 1 1 en konnte, ck der beiden Be habe der Pfe * heint, dina rzbiſ 9 . aß Ord des Gymnaſiums in fün tung des E d erium kei ſe beruh t, liche drücklich bemerkte, es ö ö je B 5 7 haben ch bis ervorgeh tif jirekto abt zu 5 S als e 17 1 llen nur auf einer 4 te den Verhältni das Gr. Mini nüen der Martins 1686 h gehe an das 5 der — — — 5, ehe die k im ununterbrochenen D 2 Von zum 5 r. Eduard Berlet. h unterworfen hatte, das Ende ſich Großen 794 Karl dem ch liegt? L Deut M. ge⸗ de ierliche Ueber and die fei orſch ſtatt. e Leichenzu Auguſt 5 28. furt a. Ludwig Am ank E Fr ich der königlich rreſt 1 f 18 egte s ſche in b ſch Tage der Königsleiche nach erblichen Uebe Ruheſtätte übergab. Deu enden T de Ludwig der 9 7 3 ſt der lm ſolg An dieſen Mauern bew der die ſeiner Tage. 876 war ſtorben. f erhielt die ſchen hier 2 orbei 9 1 * Kloſter Lorſck rung 1 ühr men Mönch Grabes Pl. er und die Gruft der Karoling 1 atz dieſer Lorſch wie 5 im ichtige ſtaatspo März des Jahres 956 wi e Verhandlungen hier. dem Dieſe vorſch, Von Arnul ard, der Mutter linger weiter zu pflegen. in frankreich in hrte, bei denen gen in Süd 0 Die König i Große kanzlei. te Otto der inrich II. und from He r in Lorſch, ehe er in Mainz g ſtattfanden. rovence fü ſtlichen aben den die König 9 Düne in Großen. zur Reichs für underts ſtellte Kloſter einem Bruder des Herr⸗ der bot den Raum, 5 9 e Grabkapelle der Karolinger auf der entdeckt. ch tredungen üter des chungen h geränderun 894 mit Erming der P Karo ch wurde 2 8 rf orf 0 1 Verhandlungen, 8 ler Otto de der des 10. Jahrh. weilte König Konrad l. che Unte il Mauern hörten die li kanz f von Kärnten im Jahr 2 cht, ſten For 12 12 5 N. kommend, führ politi ſters L 9 0 ern erblickten 1002 Kön Hee shalle von Lor itte ſeinem Abt Bruno, 1 n territoriale N lo . 1 Tradition * 1 9 ie neu n Reich Mar ö Di ie König wichtige ſtaat⸗ ſich ur Jahre der 1 de nkfur handelte. fein. 2 ebruar und Dieſe des Königs Ludwig vor die ehrenvolle P Im um die Fra 1 litiſch K e F ekrönt wurde. eg Papſt Leo IX. ſahen ſein — iſer, e⸗ rlebten einen Teil der großen, is e d an den Erzbiſchof mitbeſtim er, b f des hiſtoriſchen bkirche. Lorſch war ſtentum en Mittelalt en me ſtieg lingiſche Gra Nauern herab auf Ka 9 2 rüh gkeit verlor un Lorſch auf, Damit hörte 5 Für karo J 9 te faktor im die theit, das en, ſie e Macht ifen in den Ablau f Tage. on nun an erlebten un r des Jahres 10 Stunden in deutſcher Ge * Oktobe d Fürſt 1 1 hen die heutigen Könige u 7 1 ch ab und weihte d einzugre jener 0 0 ſe Im So in Lor deutſchen Verganger ein politiſcher 1232 ſeine Selbſtä von Mainz fiel. ie tragiſcher hr d Es wird Objek ſere Maue em Kux t des po ird von d chichte. Die Abtei w ſ fes, litiſchen Machtkamp 1 der hling 9 2 andſchaf dem Frül zeiti⸗ lockere ſtrömen Lc er hier 3 hier der t Lorſch Landſtriches, f ie wo Lo — 8 ſten, do ium erf ſi iet werden kan Mitteln beſtritten werden 1 im en und aus kirchli tellt werden können, ge de ein Recht au * * das Gymna 90 8 eruf 5 und daß die ſtalt, 7. us rein kirchlichen iach nicht geleug e zu Ben Leben g 0 orden iſt, An un ſone hul in das ert w 19 te e erweiter ch a lateiniſch behörde doti ücht in Abrede ze Som 0 in e g di Anſtalt b e W̃ in der Art und? 5. ieſ 7 1 erb )e Ober ehb ein Recht hat, gung üb er chöpfe en Formenſprache Vermä teht dieſer ſtolze Bau t da und ſein Alter von ſchauern, der in einer ſtillen ſtellt lanze Pf ßen Sonne 5 1 kfelder n Trau haft des en Bergſträßer Wein ge ten. feln emp⸗ . ung der — — — 7 5 4 ) Abe 1 + 1 7 1 1 Orſe cha 91 1 7 1 ch jene Bau⸗ — end gr er er reif 5 0 U 7 in, die in Lor 1 1 Landſ⸗ — ie L 5 J ö 0 war d de Di a ahren bis zu 4000 tler ru 1 . 24 * 2 3 eſicht d hinein cher Land . 1 der ht. n in pig gedeiht. ic ntümlie f Großen einer utſ he und kün 5 7 5 8 E 2 1 ö U Aus heren Heſe alle des Kloſt shalle iſt der letzte 9 8 lätt Ang ieſt 6 25 0 t war. ſtumm uns inen d rfro geweſen L im 0 1 eins n frü u f 22 12 5 in der eige ch unver 0 1 öni, ze, die den feurig 1 * f 1 ſo natu 5 1 El he 7 eit Karls 0 2 D 5 Bauwerkes. jener Jeit, hervorgegangen Antike mit germaniſchem heute noch 1100 n Ed Landſtrich, in den lſt zu de erli 2 8 ſc eten, die als gſtra en al 1 dem, wa Men äuß ie ahren lä Haſtes ele — 8 Der B t 9 ehört die 5 Herbſt liegt Lorſch leichtem 1 der hör N J el ft g 2 Im fremden f genheit. dieſe * König 65 * Erinnerungen in dieſer von geben von Au ein ches er die 1 Le 0 a uch E Bero Lehr 8 — 2 und reſp. 15 che Le r weltli pr n Beſitz de f nen mit d ach a llen, irek 9 0 eiſe der Ver errichteten Direktor ſchöflichen Ordi⸗— rrlichen igen bi ſi ehrerf u nehr he h', e ſona ſt den kann, daß 3 0 talt in gleicher? 5 tzigen e e rt und die 5 2 hof ge da tzung der prache terer Zeit nu ch in d ize An r Friedh 9 * 3 ten des Staate ers und je hochwü tfond tehenden lande gehoben wer e Rück Behörde, in letz 9 — dem Jahr rlangt we l es ſi ie ga i 2 * tefizia Beſe ch auf ohn ſeit d geänd tillen ** ber d f 1 n S im ſſen nariats anheimgeben“. die ſtan Wie nun dieſe der Anſtellung des Lehr geübt wird, geſetzt hat. llt und daß ſie auf Regierung Gymnaſium 8 t und Oberaufſicht ü enn ich f Wird mir ſo ſchwer zu Herzen, 9 e nach den be er den B * 2 See ed n bei den vo da tlichen talten au 5 vorhandener Zu 5 rent dem Erm echt hat 1 rer angef eis 1 * L keineswegs dadur weltliche 4 wie dieſ nunge anf auf 1 aß Morgen Acker 0 Acker und 28 den Gütern b iegen u Bensheim 31 dt 94 Morgen bt.— An l i Fonds: 3 ind Wieſe, zu Bürſta — l. 59 Kr. erg 0463 fl. nals der Acker und 8 5 31 Morgen Auerbach An Erbbeſtandsg 8 Klafter Acker, f. ö 27 Klafter, n den Be⸗ den.(Die ppen itationsakten von 1781 ter: zu 8 u Fehlh Viertel 1 ü 5 fl 1 elche jedoch vo 5 34 Morgen, in Anſpruch genommen wur den Pfarrvif ſe, zu i 80 Morgen, w ieſen. Morgen 1 8 Morgen, zu Bibl t aus ieſ Zinsgut 7 1 tadt Berechnung i u Pfungf zern als i mtnommen.) Morgen W Morgen heim ch ein⸗ 5 etc. r. igs ſi aus ca. mmobiliarvermögen fl. 42 X 9612 l. der Verwal uf J talſtock des Fonds von 1851 a nliche Einnahme berechnet pi S Ka de Voranſchlag ſteht der ch des Betrages 1 5 ermal b n 30 000 fl., ſeine gewöh 2 i tc. nach dem chließ eO⸗ fl. 1 5 fizien. u 0. Juli 1847 vor⸗ 1 zium ad arbaram 2869 fl. Catharinam, L ünd onds von 311 enefi eutenden Teil B der Schulgebäu⸗ anctos 108 der Ertrag der Per beiden Bene 5 — 2 a 3 0 ich d S. B Magdalenem, tium et ad omn * 1 ES Reſervef inen bed E rtrag de ſinger am trägt näml „Unterhaltung nem et l. 20 Xr. der E Blõ 569 f S. Joan 9 zer Einnahme bildet 5 ad S. S. Laurentium worunter ſich jedoch der Bbliothek und eines tum, jene — — der Beſoldungen Spiri Kr., iardum et Die ordentliche Ausgabe dagegen inc 36 Xr., Nach einer von Pfarrer zelegten Berechnung er J. 38 Xr. au 0 —— 2 ſten, ichkeiten, 2 Die Einkün ich dadurch er nämli fte findet. Sanctos nicht be d omnes ich iög 23 einer jeden e 11 * * 1 1 en i Benefizien zu berechn inzeln Da nach den vor⸗ B 7 der Ertrag Ü aufgeführt iſt. 11 2 1 . erträg 1 1 enefiziun 779 ziaten efi rn nur eine beſtimmte Sum⸗ 2 E * g der anderen Lehrer ſoldung 1 Ben zweite ab 8 das erſt t di d 5 lich N B 0 gsnoten wird zur 1. 33 Xr., da fl. ch j ünden, zt noch 8 8 J f 1 er P nden Beſoldu me und der Re tig 885 iege Där bezie hen au ründe auch ſpecie Ertrag ihr in den Rechnungen pf 177 1 verwendet. ete. 14 92 Folge die ⸗ 1 18 E erpflich⸗ Gymnaſialu ute ziat ei ſon enefi ſind, it ge ohne ſium zu au die urſprün hervor: 1 Unter⸗ 1 4 1, t ihren Bene ter 325 + 1 ſe ndern der B geht i irchlichen Ober in lchen die Ben Einkünfte beziehen, deren V arrer in Ausübung heim zur ſich en Benefizien, jene 5 deutende Kapitalver⸗ chſen iſt, welches nun, in jüngf n end den ckichtnahme 5 ſo tliche m gen der k beid „durch welche das ganze Gymna nden, 5 8 aus we n Pf i Daß daher die ſäm zarſtellung 2 fen. das be D — 1 iſt, auch Lehrer is ien in Be ſtimmt ſind, erfügun d. ch das Dispo uch üb 3 rſchuß, welcher te, 2 * nds angewa Bensheim unterhalten wir den kann, f undene V bis jetzt noch nicht zurückgenommen frü ſum. ch en iaten nicht 2 muß enefi mit Rü enefiziat i zu bedür fiz ller ünglüch verb chichtli ecke 1unterſtätzen. 2 iaten nicht, wie e tlichen be t, der ſtudierenden Jug en des Benefizialfo 5 1 die beiden B f 1 18 Bene nefi it den Revenüen der n, und, timmung der P trennt wer 9 — mmtes Aver 3. Daß durch den Ueb il er B o, wei beſondere Ernennung ie 71 1 u ertei * 1 1 ſer ge beſti ge welche ier Gei bildet worden ſind f en urſpr Folge ſp nur ein 7 7 1 künfte liefert Aus di 1. daß 2. Daß d der Seelſorge zu tung der Be er Verfügung bilden derbunden m chehen iſt eo ip Ii81 dern in behörde, mög Ein cht liche Be ri fizien ge halt zwe tung es i t jed Daß man die treuſte Menſchenbruſt, ſen Fonds en 1 rad J de tionsrecht über d ſi ond gen Leid und Lu 4. Daß ſowohl, als a em in f ler deutſcher B 5 774 ter Lorſch feierlich eingeweiht wurd D Familie, als zt. Benedikt und ihren „ſie könn⸗ S in der Königshalle ſe i ch wirken lã auf ſi 1 n der deutſchen Nation. königlichen 0 0 rühen Mittelalter Denkmal geſetzt unten uns berichten von ſtolzen Tagen 1 1 5 f tund am 1. September des Jahre 5rö öhne des 5 ltene C 0 deutſche Kultur dauerf ſeiner — — älliges ein ſinnf ieſe Mauern kö en TI ſchichte de um roßen mi 9 en klagen von ein und in Anweſenheit v ienſ groß di Dieſe Mauern ſahen Rarl den G ztunde die ver einem Beiſ tillen Schaffen der ten don Lorſch D Ver ber — 1 2 2 E 1 1 elt, f 5 . 1 tt, * N 4 1 * eilig kann verſchmerzen. in Blatt vom Wipfel fällt, itgetra Die mi ie wenn e * Das Grab wird ſelber heiter. Gras wächſt darüber, ach wie bald! W̃ So geht ein Leben aus de Die Vögel ſingen weiter. 5 So „ 1 ſtift ensheim dem Groß⸗ ildete ſtehen ie weltliche 5s Gymnaſiums in einer zbiſchöfliche ter geſchehen leich erhältniſſe ußer Stande! ſen Fonds geb n Oberbehörde zu d das er ig a Bensheim zum Erz eitung de 0 rde(1802) d L was um ſo als lt wu icht und chlichen V „ſolange beſtritten zuſtand. hat, Zeit, i er die durch die te ie kir ch befanden un der kirchlich ge fü die Oberau ſi Is d lligen Auflöſung Seneralv ſeit der bracht ch wirklich Heſſen zu gehört hat, un ik ſtalt lediglich 3 5 zogtum 5. Daß erſt Regierung konnte, als dama Lehran kann und au Mainz ger elbſt an ſich ge 95 8 das Kl öf 0 ffenburg völl Aſcha ariat zu —— 0 0 — 0 5 ayern⸗ . dem Reichstag im Jahre em er auf tauern verbrachte der unglückliche B aſſilo, nachd verboten. N ſtraße von Lehtet J. Roos, beitsgemelnſchaften des Rieds und der Betg Schriftleitung Dr. E. Herausgegeben in Verbindung mit heimatkundlichen Ar 5 Viernheim. Berlet, Lorſch.— Unberechtigter Nachdruck 97C7CCCCGCCCCCTCCCCTTCCC I 710 19 im gelber, pezial 2 1 5 Wochen fer 22 bis 0,65 bis 39, 75; Biertreber 1 1.95 2.7 2.90. chweine ni hle ich: gen 15 18/22 30 3.30 dd. Weizen⸗ ehl inkäufen empfe u Span Lack Gr. nilerhalhschuhe brotm ſches mehl, üddeut 8 12,25. hmarkt. 67916,02 RM. 237 Kälber 28 nur 7331,43 24967,21 1161. 1026,95 k. verringert Die in. b. H. Viernhe bis 12; Läu nicht notiert.— von 2 n portform cöße? DN 6 Uhr gabunet 2 erkel bis vier S S D Weizen 2 ⸗Plata⸗Ma PE Weizen hweizen 29 en 10 22 F zkuche * e 75 N— Kleinvie J A 18,75; ſüdd. ch · es itur und 8 11464,54 14464,54 che icht und schnell Ata säubert. Kein Fleckchen, 1 Ziege Stiefel 0 Grö 138 — 3000, „ U e, fein und Erdnu fenden Bank- Mannhein 1 Ertrag und Lack en f. vorgelegte Kapitalien und au sa ter 2 7 m, K 1, 14 Inh. 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Mann- zu zahlreichem Beſuche Nähere Rückzahlung ungen u ſſin“ ein Film voller einen Vorſtand 1 1 eneralberſammt hie Au 1. abend im Union, das billigſte Vergnügen. 2 S 2 — 4 2 g 1 M. ſchaft um 1 Uhr. ladet ein. N. B. ſamml Sänger⸗Einheit. alm wieder ein fabelhaftes Filmprogramm in Aufführung. Zuerſt ſehen wir er iſt Pflicht. ehen gegen monatl. 19. Man — 7 128 Dezember 1 wärti und ertigen, dan D eitag aben rfügung V Aushang von Biertafeln. Erſcheinen bittet. 1 D 1 2 7 ö Kaviarprinze Einfälle, ein Film voller Tempo, ein F ben. 0 2 ie aus eit Fr und Hede Mann! kommen 8 n wird geb ag Lokal. 3 2 Geſangverein„Sängerbund.“ ½9 Uhr Singſtunde Schöch. Um pünktliche r treffen f chsbauner * de. 7 2 — — ams Abfahrt werden no ung im erienſpiel in Hedd prech 1 mit ihrem Welterfolg Röß'l, in unſer Theater. N + 7 1 und Geflügelzuchtverein 1 glieder werden gebeten, 9 den 18. Dez erein. den 16. 2 e gegen u verge p. LUA S Anfan 2 2 5 S — luny Ondra“ in dem Lacherſolg erſten abend um 8 Uhr Kamerad V. er Rubrik erſch itag abend er Ecſcheine „ um d ab erſt abzu sſpiel 2 7* ei te⸗ ee Brechtel wichtige Mit Vereins⸗Anzeiger nter dieſ glieder⸗ u. Pyival- Da 1 * im Lokal zum Anke Abteilung Schutzſport. Dezember ir 8 „Siegfried Arno“„Anny Ondra“ Heute i. Union⸗Film⸗Palaſt ſcheinen aller Sportl Uhr Singſtun 0 vonſtatten geht. Verein für Sport⸗ Dieſe Woche geht findet im Fü ſtunde Sountag, den tzen Freitag, ſchaft heim loſe Ranges„Die Das Tagesgeſpräch von ganz Viernheim! Hans Schneider perſönlich nen wird gebeten. V Gaſtw zerein für Sport abend 5/8 Uh ſtoßzeit und geben. Heute Tagesordnung: betr. Die Mit am Frei n des 9 Kaff ſe U Kaninchen⸗ V reizen Fairbanks in ſeinem atemraubenden Senſations- und Abenteuerfilm„Der raſende Teufel“. die große Lachkanone„Siegfried Arno“ mit der 3. Teil der Wochenlachſchlager„Dickerchen alles zum Lachen bringt. Im 2ten Teil W Nöten“. Reich ö ö ö 9 1 E in wir und 0 ieg Schwarz- Das eſſen. einem neueſten Großtonfilm- Von den wollen wird für eine Liebes- lm⸗Darbietung garantiert, ie Film⸗Palaſt. ſten kommenden eimer iſt. Otto und Ein ſchöner von Stapel raus. ie D chön zuteil werden. ſtes kann ſtet Leute im freiw. 88(Schlothlache) alle von Tonfilmwerken, ſichern. aura la Plaute Trotzdem dieſes am 8 15 n entgegenzutreten, ezeigt, das wieder L lſchlager Damenarmbanduhr. Central-⸗Film⸗Palaſt den 16. Dezember 1932. „umſomehr als es Tonfilm⸗Programm atsexamen ablegen. piel der Mundenh Gießen konnte t damit Herr Erwin ſicher ſehenswerte Tonfilm- die Dez. 1932. rmeiſterei Viernheim. Lamberth. nd in 2 0 Ein außergewöhnliches 4 „Ehefrau Magdalen re hellſte Freude haben Central ſte an ſtimm on vorgeſchlagen worden Filmwerken Polzeiamt 2 reiben. Jedenfall * * 7 i 1 2 9. pie ieſe Woche im Spiel, muß es ſich do retten um vor dem Aufſt Deshalb kann jeder Film- und anhören. tät ut“. 0 i i mit einer vorzüglichen Be⸗ aus Teures iſt, tritt keine enes Examen. An der f err Erwin Klee, Sohn des Klee, zublikum die ſ. H/ ab d Be 1 1 ber andererſeits beide Punkte ein wird. ſches 9 Brille u eine ſilberne Viernheim, 0 ſen a e an Stelle eines beſtellten iſcher 1 lb werden ſich d Söhne Jakob, d Angehörigen. dem iver 2 i e im Cefipa g Erfolg ſe Central⸗Film⸗Pala heimer be beſtens empfohlen werden iſtiſches Sta 21 Jahren iſ Kampf wird den 1 ſte Gerichtsreferendar in Heſſiſche Bürge felt anſtrengen e erſtkl. und eine 0 Heſſ die Grünen mü che Tonf ein über greiserhöhung ein. jur ſt Punkt Desha iern i ch den 3. Platz zu Abendunterhaltungen Geheimage m beſten Luſtſ hre falle“. D ngmeſſ Jakob er und i i offen wir V Bekanntmachung. Betr.: Freiw. Arbeitsdienſt. Bekanntmachung. 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Die im Nibelungenlied behandelten Oertlich⸗ zum Ende des Schuljahres vicarirt werden, eines für die geiſtlichen, das andere für die weltlichen Fuktionen; als Verwalter des Benefiziums bezüglich der geiſtlichen Funktionen brachte er den Verwalter des bereits erledigten Beneftziums V. Glanzner in Vorſchag, welcher dann us beſorgle Benefiziat Dr⸗ Dies iſt die geschichtliche Entwiclung der Benefinten und des Gymnaſiums zu Bensheim, an welchem gegen⸗ . 5 gau, der im Norden an den Main und im Weſten an den beim. Erſterer und letzterer Name, der Geſtellhüͤgel be⸗ s ihnen noch zu o r fremde Heere wurde, die ſie mit Greueln erfüllten. i 151 ſiſchen R 5 5 1689 ſchauen unſere Mauern nochmals auf fremde f Truppen: ſie erblicken die Mordbrenner der Bledteuße So greift die Geſchichte von Lorſch und ſeiner ehe⸗ maligen Abtei ein in die deutſche Geſchichte und iſt Abbild des großen Geſchehens unſeres Volkes, wo erinnerungs⸗ 5 würdige Höhepunkte zu verzeichnen ſind, wo aber auch . Erniedrigung und Bedrückung nicht fehlt. Eine Ortlichkeit, die hiſtoriſch ſo hochbedeutſam ge⸗ weſen iſt wie Lorſch, mußte i 55 45 künſtleriſchem und likerariſchem Gebiete eine ebenſolche be⸗ e Rolle ſpielen. Das heſſ. Landesmuſeum zu N armſtadt bewahrt noch Beiſpiele von den leider mei⸗ e ſtens verloren gegangenen Kunſtwerken, die ein Abbild geben von dem hohen Kunſtſinn des Mittelalters. n empor N n noch zu oernichten überlaſſen blieb. Pie von Lorſch blieb glücklicherweiſe unverſehrt ſehen, wie unſere Heimat zum Kaſernenhof unter Turenne blieb im des zum Zerſtören keiten, die auftretenden Perſonen, die zeitgeſchichtlichen Be⸗ dingtheiten, all das weiſt hin auf einen Abt der fürſtlichen Abtei, Sigehart von Lorſch, der 1193 im Alter von 75 Jahren hier geſtorben iſt. Gewichtige Gründe laſſen ſich geltend machen, in ihm den Autor des Nibelungen⸗ liedes zu erblicken und Lorſch darf ſich rühmen, den Schöpfer dieſes unſterblichen Heldenepos in ſeinen Mau⸗ ern beherbergt zu haben. Bewundernd ſtehen wir Heutigen auf dieſem ehrwür⸗ digen Boden, leben wir Menſchen von heute 15 d beſeelten Landſchaft und uc a kehrt zurück in jene Zeit, als ein Lorſcher Mönch ums Jahr 1180 die Chro⸗ nik des Lorſcher Coder mit den Verſen beendete: „Mit Reichtum und Ehren, mit Ruhm und mit Würden Schmückt ſie der Heinrich“, Ottonen und Ludwige Huld. Da Karl ſie begonnen und blühend gemacht, Iſt ſie erlaucht und ſtets würdig zu heißen: Königsabtei, der Kaiſer und Könige herrliche Wohn⸗ 8 1 ſtatt, Des römiſchen Stuhles bevorzugte Tochter, in 1 [ſtets frei“. SGerichtsſtätten der Heimat. Am ſein Reich 5 regieren zu können, teilte es Karl i in größere Bezirke oder Gaue ein. An der Spitze eines ſolchen Gaues ſtand ein königlicher Beamter, der Gaugraf. Anſere Gegend gehörte zum Oberrhein⸗ Rhein grenzte; im Süden bildete die Linie Lampertheim⸗ Hirſchhorn⸗Eberbach, und im Oſten die Linie Oberrad, Felsberg⸗Beerfelden⸗Eberbach die Grenze. Das Grafen⸗ gericht war zu Beſſungen. Jeder Gau zerfiel nochmals a in Antergaue oder Zenten oder Hundertſchaften. Auch . 185 Zent hatte ihr Gericht, das die niedere Rechtspflege übernahm. Deſſen Sitzungen wurden im Freien auf ei⸗ nem Berge oder Hügel oder unter einem hohen Baume abgehalten. Solche Gerichtsſtätten in unſerer Heimat wa⸗ ten der Galgenberg bei Groß⸗Gerau, der Holengalgen bei Erfelden, der Haſenböhl(Haſelberg) 1) bei Raunheim und der Stahlböhl, jetzt Schindberg 2), bei Biſchofs⸗ deutet, erinnert uns daran, daß an den Gerichtsſtätt auch Geſtelle oder Galgen aufgeſtellt waren. Der Groß, Gerauer Galgen ſtand noch im Jahre 1824, und beim Abtragen des Galgenberges hat man eine Menge Gebeine gefunden. An den Groß⸗Gerauer Galgen erinnern weiter noch die Namen Galgengaſſe und Galgentor. „Der benachbarte Gau des Oberrheingaus war der „Nunigesſundragau“ mit dem Gaugrafengericht zu Mech⸗ tildshauſen. 3; Der Name ſoll„Domäne des Königs“ 1) Der Haſelberg wird bereits 1211 e. 6 0 1925 9 ereits 1211 erwähnt, zum letz n der Kreuzung der Strecke Biſchofsheim⸗Darm⸗ ſtadt und der Nüſſelzheim⸗Giheimer Abe a hilt, Mechthilde. im fränkiſchen Reich bedeuten. Er war der öſtliche Teil des Niederrheingaus Des jetzigen Rheingaus) und er⸗ ſtreckte ſich über den jetzigen Landkreis Wiesbaden, über Teile des Amtes Wehen, Kaſtel und Mainz. Im Sü⸗ den bildete der Main und im Oſten die Kriftel(Lors⸗ bach, Goldbach, Schwarzbach) die Grenze. Ehedem be⸗ fand ſich das Landgericht, die Malſtätte oder das Gau⸗ mal lahd. mahal⸗ſtat- Gerichtsſtätte) zu Koſtheim, wurde jedoch ſchon durch Karl den Großen nach Mech⸗ tildshauſen verlegt. Zum Landgericht Mechtilddisſtul gehörten ſämtliche Orte des blauen Ländchens, ſowie Hochheim, Koſtheim und Flörsheim, letzteres bis zum Jahr 1270, in dem es an Kurmainz fiel und ſein eigenes Gericht bekam. Noch im 15. Jahrhundert wurde dieſes Landgericht aus zwei Schöffen von jedem der Centge⸗ richte in Nordenſtadt, Igſtadt, Medenbach, Breckenheim, Diedenbergen, Maſſenheim, Wallau und Delkenheim zu⸗ ſammengeſetzt und gebildet, und richtete über Hals u. Haupt. Um 1550 war ſein Anſehen geſchwunden. Es wurde damals oft in 8 oder 12 Jahren oder länger nicht gehalten und verſchwand endlich ganz. Beim Gaugericht führten die Gaugrafen den Vorſitz, und alle freien Männer, die innerhalb des Bezirks wohn⸗ ten, waren hier verſammelt. Es wurden hier alle Be⸗ ſchlüſſe zur Wohlfahrt des Gaues gemeinſam beraten und gefaßt, alte Gerechtſame durch erneuerte Weistümer be⸗ ſtätigt, Streitigkeiten geſchlichtet, Verbrechen geſtraft und der Landfriede gewahrt. i (Aus:„Die liebe Heimat“. Hrg. v. Heimatverein Rüf⸗ ſelsheim). 4 1190 Mechtübehuſen, zum Personennamen Macht Die Im Jahre 1824 würde der zweite Benefiziat Emi als Pfarrer nach Lorſch verſetzt. Hiervon machte Pfarret Herold zu Bensheim am 5 Februar 1925 dem biſchöf⸗ . Bemerken, es ſolle nach dem Beneftzien und das Gymnaſium zu Bensheim. (Slug) lichen Generalvikariate in Mainz die Anzeige mit dem . unſch der Großh. Re⸗ glerung die Stelle desſelben durch zwei Subjekte bis —— eee auch am 19. Februar 1825 genehmigt wurde. Glanz⸗ ner verwaltete nun beide Benefizien bis zum Jahre 1828, wo derſelbe von Bensheim entfernt werden mußte und da Profeſſor Trapet ſchon früher von Bensheim weggegangen war, ſo befand ſich nunmehr kein einziger geiſtlicher Profeſſor in Bensheim; beide Benefizien wa⸗ ren erledigt und die geiſtlichen Funktionen wurden durch den Pfarrer gegen eine Entſchädigung aus dem Benefi ziatsfonds beſorgt. An die Stelle der geiſtlichen Lehrer waren im Jahre 1824 die weltlichen Lehrer Weiher und Grießer, im Jahre 1825 Martin Helm und im Jahre 1828 Her⸗ mann getreten. Am 30. September 1837 regte der Oberſtudienrat die Anſtellung eines beſonderen Benefiziatverwalters, welchem dann auch die Lehrerſtelle am Gymnaſium über⸗ tragen werden könne, an, und ſo wurde auf Vorſchlag des biſchöflichen Ordinariates dem Kaplan D. Kamp am 12. Mai 1838 durch den Großh. Oberſtudienrat eine Lehrerſtelle übergeben und derſelbe am 19. des⸗ ſelben Monats von dem biſchöflichen Ordinariate zum Beneftziatverwalter ernannt. Sein Gehalt beſtand in 600 fl. Da während den Verhandlungen von ſeiten des biſchöflichen Ordinariates der Wunſch wegen baldiger Wiederbeſetzung der beiden Benefizien ausgeſprochen wur⸗ de, ſo erwiederte der Geh. Oberſtudienrat am 14. Noy. 1840: Es geſtatte zwar der Zuſtand des Beneftiziatfonds noch immer nicht die vollſtändige Verwirklichung des ausgeſprochenen Wunſches, indeß ſeien in demſelben einige hundert Gulden verwendbar, um die Lehrkräfte des Gym⸗ naſiums zu vermehren; man wolle es daher der Er⸗ wägung des biſchöflichen Ordinariates anheimgeben, ob nicht einer der beiden Kapläne in Bensheim mit dem Anterricht am Gymnaſium beſchäftigt werden könne. In Folge dieſes Antrages wurde Kaplan Lutz mit dieſem Unterricht beauftragt, man fand aber bald, daß dieſe Einrichtung nachteilig auf die Seel oge der bedeutenden Pfarrei einwirkte, und nahm dieſelbe am 28. Januar 1842 wieder zurück. i Benefiziatverwalter Kamp erhielt am 20. Mai 1843 die Pfarrei Weiſenau. Das biſchöfliche Ordinariat brach⸗ te an deſſen Stelle am 16. April 1844 den Kaplan Dr. Blummer in Vorſchlag, und es wurde derſelbe, nach erfolgter Zustimmung des Oberſtudienrats zum Verwalter der beiden Benefizien mit dem Andeuten ernannt, daß ſeine Anſtellung als Lehrer bereits eingeleitet ſei, und er deshalb einſtweilen proviſoriſch als ſolcher zu fungieren habe. Blümmer erhielt am 14. Mai 1847 die Präſen⸗ tation auf das Benefizium S. Spiritus etc., um deren Beſtätigung das biſchöfl. Ordinariat bei Großh. Staaks⸗ miniſterium am 19. Auguſt antrug. Dieſe Beſtätigung, vereint mit der Ernennung zum definitiven Lehrer, er⸗ folgte am 27. Januar 1848. Die Verwaltung des See wärtig(1851) nachſtehendes Perſonal ſich befindet: Direktor Helm mit einer Beſoldung von 1200 1 Meyer mit 1000 fl., Lehrer M. Helm 800 Harrman mit 800 fl., Lehrer Kunkel mit 600 fl., Bene⸗ ſtziat Blummer 365 fl., Rektor Kunkel 110 fl., Zeichen⸗ lehrer Rückert 88 fl., Turnlehrer Urhorſcheck 80 fl. Mithin 8 Laien und ein Geiſtli cher... Es erübrigt nunmehr noch die Trennung der Direktor⸗ ſtelle von der Pfarrei beizufügen. 3 1 Nach der Erledigung der Pfarrei Bensheim durch den Austritt des Pfarrers Herold aus der Diözeſe ſchrieb das Miniſterium des Innern und der Juſtiz am 21. April 1832 an das biſchöfliche Ordinariat: Es ſei demſelben nicht unbekannt, daß in jüngerer Zeit den Pfarrer in Bensheim als Direktor des Gymnaſiums die Revenüen der Martinspfründe bezogen habe. da es ſich aber zunächſt bloß um die Wiederbeſetzung den Pfarrſtelle handele, ſo müßten die Revenüen dieſer Pfründe vorerſt von den Pfarrintraden ausgeſchieden werden, indem ſie in keinem Falle mehr als integrierender Teil der Pfarrbefoldung aufgeführt werden könnte Wo⸗ 8 gen Wiederbeſetzung der Gymnaſialdirektorſtelle könne gefaßt werden, und mache deshalb darauf aufmerkſam, damit des biſchöfliche Ordinariat bei den demnächſtigen Anträgen zur Vergebung der Pfarrei ſich durch Nück⸗ ſichten auf die Gymnaſialdirektion in keiner Weiſe be⸗ bei der Wahl der Per on die Würdigkeit zu dem pfarr⸗ lichen Beruf berücksichtigen könne. Dieſe Eröffnung wurde von ſeiten des biſchöflichen Ordinariates bereitwillig en⸗ gegengerommen und nach Rückſchrift vom 4. Mai 1832 die Einwilligung zur Trennung der Direktorſtelle von der Pfarrei und ſomit die Ausſcheidung der Martins⸗ pfründe von der Pfarrdotation genehmigt. Die Aus⸗ ſcheidung ſelbſt geſchah durch den Kirchen und Schulrat Der Benefitia⸗ und Schulfond zu Bensheim. Wie aus vorſtehender Darſtellung erhellt, war durch die erzbiſchöfliche Verordnung vom 30. Auguſt 1686 eine beſondere Kommiſſion angeordnet worden, welche die Gefälle der beiden Benefizien zu vereinnahmen und an die Benefiziaten wieder zu verausgaben hatte, durch die Verordnung des Erbbiſchofs Franz Ludwig vom i 16. April 1731 wurde feſtgeſetzt, daß die Benefiziaten nicht mehr den ganzen Ertrag der Benefizien, ſondern nur eine beſtimmte Summe für Koſt, Verpflegung. Sa⸗ lär erhalten ſollten. Der Ueberſchuß wurde der in ihrem Vermögenszuſtande ſehr zurückgekommenen Kirche übe wieſen. Letztere Beſtimmung hob jedoch die Verordnung des Erzbiſchofs Johann Friedrich Karl vom 10. Jun 1746 wieder auf, indem ſie feſtſetzte, daß die Rechnung der heiden Benefizien von jener der Kirche getrennt und für ſich geführt, und über den Ueberſchuß am Ende eines jeden Rechnungsjahres durch das erzbiſchöfliche General- vikariat verfügt werden ſollte. Durch dieſe Verordnung wurde der Benefiziat⸗ und Schulfond wie er jetzt(1881 Laß uns die alten, engen Ordnungen Gering nicht achten! Köſtlich unſchätzbare Gewichte ſind's, die der bedrängte Menſch An ſeiner Dränger raſchen Willen band; Denn immer war die Willkür fürchterlich— Der Weg der Ordnung, geht er auch durch Krümmer Er iſt kein Umweg.— Schiller. beſteht, gegründet, indem von nun an der Aeberſchuf immer zu Kapital geſchlagen und es ſo ermöglicht wurde lediglich aus dieſem Fonds das Gymnaſium zu enshein zu unterhalten. Bereits im Jahre 1770 berechnete ſich der auf dieſe Weiſe gebildeke Kapitalſtoc auf 4887 Gulden. Die Geſamteinnahme des Fonds betrug 3980 fl. 46 Xr., die Ausgabe 2445 fl. 49 Kr. Im Fahrt 10 1779 war der Kapitalſtock angewachſen auf 8909 fl. Einnahme des Fonds war 3844 fl. 48 Xr., die Ausgab⸗ 2190 fl. 49 Xr. Es ergab ſich demnach ein Aeberſchuf von 1654 fl. 59 Xr., welche mit dem bereits vorhandene; Kapital vereinigt pro 1780 die Kapitalu mme 5 Lehrer. ſedenfalls erſt nach Beſetzung der Pfarrei Entſchliezung ſchränkt künden, ſondern haupfächuch und ausſchlieln)d