Lokales * Gemeinderatsſitzung am 13. ds. Mts., abds. 8 Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Den Viernheimer Waldrezeßvertrag, 2. Weiterbeſchäftigung des Kontroll. Knapp, 3. Antrag der Erwerbsloſen auf Gewährung von Winterhilfe.(Nicht öffentlich.) »Erwerbsloſenausſchuß der freien Gewerkſchaften Viernheim. Man ſchreibt uns: Wir machen die Viernheimer Einwohner- ſchaft, insbeſondere alle Erwerbsloſen, Kleinrent⸗ ner, Unfallbeſchädigte ſowie ſonſtige Unterſtützungs⸗ empfänger darauf aufmerkſam, daß auf unſerem Büro, Friedrichsſtraße Nr. 10, ſämtliche Geſuche, Beſchwerden, ſowie ſonſtige Schriftſätze unent⸗ geltlich behandelt werden. Die auskunftgeben⸗ den Perſonen bieten durch ihre jahrzehntelange Tätigkeit in arbeitsrechtlichen Fragen die be⸗ ſtimmte Gewähr für eine objektive Erledigung. Da unſere Vertreter im Fürſorgeausſchuß des Viernheimer Gemeinderats, ſowie bei dem Spruch⸗ ausſchuß des Arbeitsamtes Mannheim vertreten ſind, ſo iſt für alle Ratſuchende der Freigewerk⸗ ſchaftliche Erwerbsloſenausſchuß die gegebene In⸗ ſtitution. * Verſammlung der beſtraften Tabakpflanzer, Neu- u. Jungpflanzer. Heute Abend 8 Uhr in der„Burg Windeck“, Bür⸗ ſchließt der beliebte Tenor ſtädterſtraße. Auf Grund der geſtriegen Ein⸗ ladung und Ausführungen ſei auf obige Ver⸗ ſammlung nochmals beſonders hingewieſen und Intereſſenten gebeten, vollzählig zu erſcheinen, da über die Zuteilung für 1933 geſprochen werden wird. * Prominente Lieblinge Wiens in Mannheim. Im nächſten großen hei⸗ teren Abend im Nibelungenſaal am kommenden Sonntag, den 15. Jan. werden ſich eine Reihe prominenter und populärer Wiener Künſtler ein Stelldichein geben und 150 Minuten Wiener Humor ſpenden. Allen voraus Hermann Leo⸗ poldi, der Meiſter Altwiener Humor mit ſeiner charmanten, gefeierten Partnerin Betja Milskajal Dazu der blonde Filmſtar und die Wiener Soubrette Gretl. Theimer in ihren Chanſons und Liedern aus den neueſten Tonfilmen! Echte Wiener Stimmung wird ein Original Wiener Schrammel Quartett zaubern, das auch den Wiener Volksſänger Dr. Joſef Bergauer, der einige der ſchönſten Altwiener Liedern zum Vor⸗ trag bringen wird, begleiten ſoll. Den Reigen des Frankfurter Opernhauſes Karl Piſtorius, hier in Mannheim bekannt durch ſeine Gaſtſpielrolle als„Leopold“ im Weißen Rößl, der einen Strauß ſchönſter Melodien aus Wiener Operetten ſingen wird. Ein ganz großer Abend, den niemand zu be— ſuchen verſäumen ſollte, der einige frohe heitere Stunden in ungetrübter Harmonie erleben möchte. Druckſachen aun uten 8 Viernh. Anzeige * Auch im neuen Jahr wird es der Hausfrau vornehmſte Sorge ſein, den Ihrigen ſelbſt bei einfachſter Küchenführung ſtets ein ſättigendes und ſchmackhaftes Eſſen vorzuſetzen. Hierbei unterſtützen die Hausfrau in erſter Linie die erprobten Maggi⸗Erzeugniſſe. Maggi's Würze gibt Suppen, Soßen, Gemüſen, Salaten, Fiſch- u. Fleiſchſpeiſen ſchon durch ganz wenige Tropfen Wohlgeſchmack, mit Maggi's Suppen⸗ würfeln(mehr als 30 verſchiedene Sorten) be⸗ reitet man ſchnell kräftige und bekömmliche Sup⸗ pen. Maggi's Fleiſchbrühwürfel geben ohne Mühe feinſte Fleiſchbrühe zu Koch- und Trink⸗ zwecken. Wer Maggi's Produkte ſpart und kocht doch gut. a Prieſterjubiläum. Der Hochwürd. Herr Pfarrer Adam Winkler in Nacken⸗ heim, ein gebürtiger Viernheimer, feiert dieſes Jahr ſein ſilbernes Prieſterjubiläum. * Evang. Gemeinde. Am Sonntag, den 15. Januar 1933, abends 8 Uhr, hält der evang. Verein im Gaſthaus zum Löwen ſeinen 2. Familienabend in dieſem Winter. Die Jugend wird zwei Feſtſpiele zur Darſtellung bringen und zwiſchendurch ein Vortrag gehalten über:„300 Jahre Guſtav-Adolf und 100 Jahre Guſtav⸗ Adolf⸗Verein“. Alles iſt herzlichſt eingeladen. verwendet, Die Feimetmannſchaft auf dem Waldcſport platzt! Voriges Jahr am 4. Januar gaſtierte der SC Saar O5 in Viernheim zu dem damaligen Auen ale Er hinterließ in jeder Beziehung e nen glänzenden Eindruck und zwar nicht nur durch das feine Auftreten, dieſes vornehmen Saar- klubs, ſondern auch durch das überragende Können des Mittelläufers Zeimet, deſſen Spiel eine wahre Augenweide für Fußballkenner war. Heute hat der SC Saar ſeine Mannſchaft umgeſtellt. Zeimet hat ſeinen Centnerhalf⸗Poſten aufgegeben Die Saarländer Gäſte haben in der letzten Zeit nach anfänglichen Mißerfolgen wieder gut abgeſchnitten, ſo u. a. den FV Saarbrücken und Boruſſia, und den Halbrechten⸗Poſten übernommen. Neunkirchen aus dem Rennen geworfen. Pokalſpiele haben Intereſſe, weil ſie, wie die Meiſterſchaftsſpiele, Punkte bringen. Des. halb dürfte der Waldſportplatz am kommenden Sonntag wieder einmal ein volles Haus ſehen.“ Die Mannſchaft der Amicitia geht in den Kampf mit: Krug Kiß Faltermann Martin Bauersfeld Fetſch Winkler Schmidt Vallendor Schmidt Kiß K. Kiß Jak. it von der man das Beſte erhofft. verletzt. Wir weiſen an dieſer Stelle nochmals auf die am 22. Januar, nachmittags 1 Uhr, im Vereinshaus ſtattfindende Jahres(General) Ver-“ ſammlung hin und verweiſen auf das Inſerat.“ Treue Munden, gute Ware, beides zhat der Inn ba Lahn Fſt. Teebutter Pfd. nur 1.20 Rm. Margerine Pfd. ab 28 Pfg. Cocosfett Pfd. ab 28 Pfg.. Soya⸗Speiſe-Oel Liter ab 4d Pfg. Hartgr. Makkaronie und Gemüſenu⸗ deln Pfd. ab 3d Pfg. Eier-Makkaroni und Gemüſe-Nudeln Pfund ab 40 Pfg. Gar. Friſche Eier 10 Stück 95 und 99 Pfg. Miſchobſt Pfd. ab 3d Pfg. Aprikoſen Pfd. nur 35 Pfg. Toilette-Seife Stck. nur 10 Pfg. Schuhereme Doſe nur 10 Pfg. 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Im Haushaltsausſchuß des Reichtags äu⸗ ßerten ſich Reichsarbeitsminiſter Dr. Syrup über die Lage der Sozialverſicherungen und Reichswirtſchaftsminiſter Warmbold über die Lage der deutſchen Volkswirtſchaft. Der Vollſtreckungsſchutz für die Landwirt⸗ ſchaft ſoll mit größter Beſchleunigung in Kraft geſetzt werden. Die Reichsregierung hat nicht die Abſicht auf die Ermächtigung für den Butterbeimiſchungszwang für Mar⸗ garine zu verzichten. Deutſche Tagesschau Für die Kriegsopfer. Wie aus Berlin gemeldet wird, empfing Reichsarbeitsminiſter Dr. Syrup am Don⸗ nerstag in Gegenwart des Chefs des Miniſter⸗ amtes des Reichswehrminiſteriums, Oberſt v. Bredow, den Vorſtand des Neichsausſchuſſes der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterblie⸗ benenfürſorge. Der Vorſtand trug dem Mini⸗ ſter die vordringlichſten Forderungen zur Be⸗ ſeitigung von Härten in der Reichs verſor⸗ gung vor.. Der Reichswirtſchaftsrat meldet ſich. Reichskanzler von Schleicher empfing die Vorſitzenden des Reichswirtſchafts⸗ rats, Leipart und von Siemens, die dem Kanzler den Wunſch des Reichswirtſchafts⸗ rates vortrugen, bei den geſetzgeberiſchen Maß⸗ nahmen der Regierung in Zukunft in ver⸗ mehrtem Umfange wieder eingeſchaltet zu wer⸗ den. Seit anſtelle der ordentlichen Geſetzge⸗ bung durch das Parlament der Weg der Not⸗ verordnungen beſchritten wurde, hätten die Reſſortminiſter nur noch ſelten ihre Vorlagen zur Begutachtung zugehen laſſen. Manche Verordnung würde wahrſcheinlich eine andere Faſſung erhalten und auch Härten verloren haben, wenn die im Reichswirtſchaftsrat vertretenen Sachverſtän⸗ digen der Wirtſchaft und der Konſumenten vorher ihre Gutachten hätten abgeben können. Fahnen am 18. Januar. N Am Reichsgründungstag(48. Ja⸗ nuar) wird in der geſamten Reichs- und preu⸗ ßiſchen Verwaltung geflaggt. Der Reichsmini⸗ ſter des Innern hat die außerpreußiſchen Lan⸗ desregierungen gebeten, ſich dem Vorgehen der Reichsregierung anzuſchließen. „Wir haben den Frieden nötig ... Sagt Muſſolini. London, 13 Januar. In einer Unterredung mit einem Verkre⸗ ter der„News Chronicle“ erklärte Muſſo⸗ lini, daß drei große Aufgaben gelöſt wer⸗ den müßten. ebe eine Wiederbelebung der internationalen f Lage eintreten könne: die Kriegsſchuldenfrage müſſe geregelt und aus dem Wege geſchafft werden, eine wirkliche praktiſche durchgeführt werden, die ken ö Abrüſtung müſſe Zollſchran⸗ eien herabzuſetzen und die Währungs⸗ ſchwierigkeiten zu beſeitigen Weiter erklärte Muſſolini, w wiſchen Frankreich und Italien. er hoffe auf eine Annäherung „Wir haben den Frieden nökig. Unſer ö 8 8 Wunſch geht nach einer Erörterung es Friedens. Wegen unſerer inneren An- gelegenheiten müſſen wir Frieden haben.“ Auch mit Südflawien, ſo erklärte Muſſolini, wünſche Italien gute Beziehungen zu bewah⸗ ren. Es ſei aber notwendig, daß auch Süd- ſlawien eine ae der guten Beziehungen mit IJlalien ſchaffen wolle. Die beſtehende er werde. . 10 ſei nicht 19 Italien wünſche, daß ſie uf die Frage des Berichler⸗ alters:„Wollen Sie damik ſagen, daß Eu⸗ ckelt wird?“, erklärte Muſſolini:„Wir wollen nicht militariſtiſch werden“. Reichsregierung gegenüber dem iegierung und Landwirtſchaft Landbund gegen Reichsregierung— Erklärung des Neichslkabinetts über ſeine Agrarpolitik— Der Vollſtreckungsſchutz für die Landwirtſchaft Berlin, 13. Januar. Zwiſchen der Reichsregierung und dem Reichslandbund iſt es jetzt zu ei⸗ nem offenen Konflikt gekommen Die Vorgeſchichte iſt bekannt: Am Mittwoch hatte der Reichspräſident das Prä— ſidium des Reichslandbundes empfangen. Unmittelbar nach dieſem Empfang wurde eine Entſchließung veröffentlicht, die der Vorſtand des Reichslandbundes vor dem Empfang bei Hindenburg gefaßt hatte. Diele Erklärung enthielt überaus ſcharfe Angriffe gegen die Reichsregierung. Daraufhin ließ die Reichsregierung erklären, ſie betrachte die Handlungsweiſe des Reichslandbundes als„illoyal“, weil die Landbundvertreter in der Beſprechung mit dem Reichspräſidenten dieſe Entſchließzung mit keinem Wort er— wähnt hätten. Der Empfang beim Reichs- präſidenten hätte überhaupt nicht ſtattgefun— den, wenn die Entſchließung des Reichs⸗ landbundes der Reichsregierung und dem Reichspräſidenten vorher bekannt geweſen wäre. Auf dieſe Regierungserklärung ant⸗ wortet nun der Reichslandbung mit einer umfangreichen Gegenerklärung. Es wird darin zum Ausdruck gebracht, daß die Mitteilung der Reichsregierung weſentliche Lücken und Unrichtigkeiten enthal⸗ te, daß in der Entſchließung des Reichsland— bundes auch nichts anderes geſagt worden ſei, was in der Beſprechung beim Reichspea⸗ ſidenten zum Ausdruck gebracht wurde. Zum Schluß heißt es wörtlich:„Wenn jetzt die Reichsregierung die Tatſache der Veröfſent⸗ lichung der Entſchließung des Bundesvor⸗ ſtandes glaubt dazu benutzen zu ſollen, die Beziehungen zum Reichslandbund abzu⸗ brechen, ſo erſcheint das lediglich als ein Verſuch, ſich der Verantwortung, die die landwirt- ſchaftlichen Berufsſtande hat, zu entziehen, um im Dunkel der Regierungskonklaven ih⸗ ren bisherigen verhängnisvollen wirtſchafts⸗ politiſchen Weg fortzuſetzen. Ihr Anſpruch auf Vertrauen zu dieſer Politik hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen aber ließe ſich nur recht⸗ fertigen, wenn ſie Taten aufweiſen könnte, die eine erfolgreiche Abkehr von der bishe⸗ rigen verhängnisvollen Wirtſchaftspolitik bringen. Daß dieſe bisher völlig fehlen, iſt der Grund der Verzweiflungsſtimmung im Lande. Der Abbruch der Beziehungen zum Reichslandbund iſt ein Beweis da⸗ für, daß die Reichsregierung den Not- ruf des Landvolkes nicht hören will oder völlig die 0 15 Sachlage ver- ennk. Der Reichslandbund wird ſich dadurch nicht beirren laſſen, ſeinen Kampf für die Geſun⸗ dung der Landwirtſchaft mit allen gebotenen Mitteln fortzuſetzen. der japaniſche Vormarsch g Weitere chineſiſche Orte werden beſetzt. Schanghai, 13. Januar. Die chineſiſche Preſſe berichtet, daß die Konzentration und der Vormarſch ſtarker japaniſcher Kräfte, und zwar ſowohl Kavallerie wie Artillerie und Infanterie, längs der chineſiſchen Mauer anhält. Die Richtung des ſapaniſchen Vorſtoßes gehl 5 nordweſtlicher Richtung von Schanhaikwan. Die en e Trup⸗ pen haben den Befehl erhalten, alle größe ren Punkte an der Grenze der Dſchehol-Pro⸗ vinz zu beſetzen. In Waſhington iſt aus Schanhal⸗ kwan die Meldung eingegangen, daß die Zeit Gegenſtand. Was die Regierung dazu ſagt Die Reichsregierung erklärt, keine Veran— laſſung zu haben, nach dieſer Erklärung des Reichslandbundes ihren Mitteilungen noch etwas hinzuzufügen. Der Vorſtand des Landbundes gehe bei ſeiner Erklärung von, der völlig unzutreffenden Vorausſetzung aus, daß er mit der deutſchen Landwirtſchaft identiſch ſei. Die Reichsregierung werde ihre Arbeiten für die deutſche Landwirtſchaft unbeirrt durch die Anwürfe des Reichsland— bundes, im Zuſammenwirken mit der ge— ſetzlichen Verufsvertretung der Landwirt— ſchaft fortſetzen. Die Landwirtſchaftspolitik der Regierung Von zuſtändiger Stelle wird noch einmal ein allgemeiner Ueberblick über die Haltung und die Abſichten der Reichsregie— rung gegenüber den aktuellen Forderungen der Landwirtſchaft gegeben. Von beſonderem ntereſſe iſt die Miltei⸗ lung, daß die Reichsregierung von der autonomen Berechtigung für Zölle un- ker allen Umſtänden Gebrauch machen will in dem Maße, in dem es den No- wendigkeiten der Landwirlſchaft enk⸗ ſpricht. Von der Margarine verordnung erwartet die Regierung keineswegs eine vollkommene Hilfe für die Landwirtſchaft. Die Grenzen, die der Reichsregierung in die— ſer Beziehung gezogen ſind, ſind ſehr eng. Wenn man der Margarine zu viel Butter beimiſchen ſollte, würde man Gefahr laufen, daß die Verbraucher aus der Bukter in die Margarine übergehen, und daß in⸗ folgedeſſen noch weniger Bulter ver- braucht wird als bisher. Vor allen Din- gen darf nicht vergeſſen werden, daß ein großer Teil der Bevölkerung gar nicht imſtande iſt, Butter zu kaufen, und daß ein anderer großer Teil der Bevöl— kerung von der teueren Margarine zu der ganz billigen Margarine übergegangen iſt. Die Schlachtviehpreiſe ſind auf dem Stand von 1869 zurückgegangen, die Preiſe für Häute und Felle ſogar auf den Stand des Jahres 1800. Wenn es nicht gelingt, die Viehpreiſe zu ſchützen, ſo iſt nicht abzu— ſehen, was mit der bäuerlichen Veredelungswirkſchaft werden wird, die keineswegs ein großagrariſches Intereſſe darſtellt, ſondern in der Hauptſache bei den Siedlern und Kleinbauern liegt. Der Voll- ſtreckungsſchuttzz iſt bereits ſeit längerer eingehender Erwäaungen japaniſchen Truppen das Gevaude der ame— rikaniſchen Methodiſtenmiſſion als Ma⸗ ſchinengewehrneſt und die Kaſſen⸗ räume als Pferdeſtälle benutzen. Das Staatsdepartement hat daraufhin erneut verſichert, daß die Regierung alle erforber⸗ lichen Schritte zur Sicherung des Lebens und Eigentums amerikaniſcher Staatsange⸗ höriger im Fernen Oſten ergreifen werde. Japan und Rußland Tokio, 13. Januar. Die Rede Stalins, derzufolge die Er⸗ eigniſſe im Fernen Oſten und die Ablehnung eines Nichtsangriffsvertrages ſeitens einer beſtimmten Macht Rußland gezwungen hät⸗ ten, einen Teil des Fünfjahresplanes auf die Erzeugung bon Landesverteidi⸗ aunasmitteln umauſtellen, hat in amt⸗ der Reichsregierung, die dabei aber nicht nur die Intereſſen des Schuldners, ſondern auch die des Gläubigers zu berückſichtigen hat. Ein gewiſſer Vollſtreckungsſchutz oll auch für Mobilien eingeführt bzw. verlän⸗ gert werden. Für Siedlungszwecke ſteht ausreichend Land zur Verfügung, um in dieſem Jahre etwa 3000 Siedler anzuſet⸗ zen. Bei der Entſchuldung namentlich grö⸗ ßerer Güter dürfte weiteres Land in erheb⸗ lichem Umfang anfallen. Man iſt der An⸗ ſicht, daß in nächſter Zeit Siedlungsland in Hülle und Fülle zur Verfügung ſteht. Vollſtredungsſchut— i Butterbeimiſchungszwang Der Reichspräſident nahm am Donners⸗ tag den Vortrag der zuſtändigen Miniſter über die geplante Verordnung zum Voll⸗ ſkreckungsſchutz für die Landwirtſchaft entgegen. Anſchließend werden noch weikere Be. ſprechungen im Keichskabinekt hierüber ſtaltfinden, worauf die Verordnung in ihrer endgültigen Formulierung dem Reichspräſidenten vorgelegt wird. Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, hat die Reichsregierung nicht die Abſicht, auf die Inanſpruchnahme der Ermächtigung für den Vutterbeimiſchungszwang für Marga⸗ eine zu verzichten. Sollte die Margarine⸗ Induſtrie von ſich aus entſprechende Maß⸗ nahmen ergreifen, ſo dürfte ſich naturgemäß ein Einſchreiten der Regierung erübrigen. * Straſſer war bei Hindenburg Eine amtliche Erklärung. Berlin, 13. Januar. An zuſtändiger Stelle wird auf Anfrage beſtätigt, daß Gregor Straſſer, der frühere Organiſationsleiter der NSDAP, in der vergangenen Woche einmal vom Reichspräſidenten Hindenburg empfan⸗ gen worden ſei. Der Zweck des Empfangs ſei der, daß ſich der Reichspräſident über die Perſönlichkeit des in letzter Jeit viel genannklen Gregor Straſſer habe ein Bild machen wollen. Der Reichspräſident habe zu dem, was Skraſſer vorgetragen habe, keine Stellung genommen. Der Empfang ſei deshalb der Oeffentlichkeit nicht bekanntgegeben worden, weil unnötige Preſſekombinationen vermieden werden ſoll⸗ ten. 8755 lichen jſapaniſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Aus Regierungskreiſen verlautet, daß ein Richtangriffspat mit Rußland daſac ac mehr in Bekracht kommen könne. Japan werde jedoch in den bisherigen diploma kiſchen Beziehungen zu Rußland keine Aen⸗ derung eintreten laſſen. In ruſſiſchen Kreiſen wird die ſapani⸗ ſche Reaktion auf die Rede Stalins als Aus⸗ aß der Unzufriedenheit darüber aufgefaßt, aß die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Rußland und China wieder Gagen men worden ſind. Nach Meldungen aus Moskau ſind neuerdings etwa 3000 chine⸗ ſiſche Soldaten, unter ihnen ein General, auf ruſſiſches Gebiet übergetreten und ent⸗ waffnet worden. Geht es wieder aufwärts? Eine Rede des Neichswirtſchaftsminiſters— Die Lage der Jozlalverſicherung Berlin, 13. Januar. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages nahm am Donnerstag Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold das Wort zu einer Rede über die Lage der deutſchen Volkswirtſchaft. In allgemeinen Ausführungen über die einzelnen Abſchnitte der Weltwirtſchaftskriſe und deren Urſachen gab der Miniſter der Anſicht Ausdruck, daß die Abwärtsbewegung in der Welt- wirtſchaft ſich ihrem Ende nähere. Sinn des Wirtſchaftsprogramms ſei es, die⸗ ſe Aufwärtsentwicklung mit einer aktiven Wirtſchaftspolitik zu unterſtützen. Bei der gegenwärtigen ſaiſonbedingten Steigerung der Arbeitsloſigkeit ſei zu berückſichtigen, daß ſie ſich im Rahmen von zwei Dritteln des Zuwachſes der entſprechenden Zeit des Vor— jahres halte. Ein Vergleich mit dem Beſchäf— tigungshöhepunkt ergebe ſogar, daß die Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Jahre 1932 nur elwa ein Drittel der Zahlen des Jahres 1931 ausmache. Die ſtetige Steigerung des Kurſes der feſtgefrorenen Wertpapiere ſei umſo höher zu bewerten, als ſie ſich trotz Zwangsmaßnahmen des Staates auf dieſem Gebiete durchgeſetzt habe. Arbeitsbeſchaffung gelte es, in Ne⸗ beneinanderſchaltung geeigneter Maßnah⸗ men ſowohl die private Wirtſchaft zu ent— laſten und zu beleben, als auch durch öffent— liche Arbeitsbeſchaffung der Wirtſchaft eine Hilfsſtellung zu gewähren. Dieſe öffentliche Arbeitsbeſchaffung könne nur Hilfsmittel ſein, und dürfte nicht zum Selbſtzweck wer⸗ den. Sie finde ihre letzte natürliche Grenze in der Rückſicht auf die Aufrechterhaltung der Währung, die in ihrem Beſtande erhalten bleiben müſſe. Der Miniſter umriß die künftigen Aufgaben. a i Wenn es der Weltwirtſchaft allgemein gelinge, auf dem Gebiete der Schulden- regelung, des Warenverkehrs, der Iwangsbewirkſchafttung, des Jahlungs- verkehrs und der Skabiliſierung der Währungen ſchnelle und wirkſame Rege- lungen zu erzielen, ſo werde damit auch ein Aufſtieg verbunden ſein. Warmbold erklärte zum Schluß, daß alle Länder ein gleiches Intereſſe an der Ord— nung dieſer Fragen hätten. Die deutſche 5ozialverſicherung Nach dem Reichswirtſchaftsminiſter ſprach Reichsarbeitsminiſter Dr. Syrup über die Lage der Sozialverſicherungs— zweige. Die Einnahmen der Sozialver— ſicherung, die 1929 noch 4,3 Milliarden be— trugen, ſanken 1931 auf 3174 Millionen und 1932 auf 2660 Millionen Mark. Den geſenk— ten Einnahmen ſtehen auch geſenkte Ausga— ben gegenüber. Für 1932 eraibt ſich gegen— Hinſichtlich der über 1929 ein Ausgabenrückgang von 927 Millionen. Der Rückgang beträgt gegen⸗ über 1931 allein 651 Millionen. Der Miniſter betonte, daß dieſe Sen- kung der Ausgaben nur durch einen ganz ungewöhnlich ſchweren Eingriff in die Leiſtungen der Sozialverſicherung während des letzten Jahres möglich ge⸗ weſen iſti. Im einzelnen betrugen in der Kranken⸗ verſicherung im Kalenderjahr 1932 Einnahmen und Ausgaben 1355 Millionen. ſo daß der Haushalt der Krankenverſiche⸗ rung bei einem Vermögen von 896 Millio⸗ nen am Jahresende ausgeglichen war. Für die Unfallverſicherung ſind die Ein⸗ nahmen noch nicht bekannt, die Ausgaben betrugen 340 Millionen. In der Invali⸗ denverſicherung beliefen ſich die Ein⸗ zahmen auf 1101 Millionen, die Ausgaben betrugen 1290 Millionen, ſo daß hier ein 5 von 190 Millionen beſteht. ie Angeſtelltenverſicherung hat Einnahmen von 447 Millionen, Ausgaben don 263 Millionen und einen Vermögens— tand von 2077 Millionen. f Der Miniſter ſtellte zuſammenfaſſend feſt, daß Invalidenverſicherung und Knappſchaftsverſicherung große Sorgen machen. Die Reichsregierung iſt, wie er erklärte, augenblicklich dabei, für eine Sanierung dieſer Zweige auf lange Zeit zu ſorgen. Hinſichtlich der künftigen Entwicklung der Arbeitsloſigkeit war der Miniſter perſönlich der Auffaſſung, daß doch wohl ein Stillſtand der Wirtſchaftskriſe auf Grund der Entwicklung der Arbeitsloſenzahl feſtgeſtellt werden könne.— In der Aussprache hielt Abg. Dr. Qua atz(Deutſchnational) ei⸗ ne Reform des verwickelten Steuerſyſtems für dringend notwendig. Das Steuerweſen ſei eine reine Geheimwiſſenſchaft geworden. Der nationalſozialiſt. Abg. Dr. Albrecht gezeichnete die Schaffung der Steuergutſchei— ne als die Uebernahme eines verfälſchten Gedankengutes der Nationalſozialiſten.— Abg. Dr. Pfleger(BVP.) begrüßte die Erklärung des Reichswirtſchaftsminiſters über die Beſtrebung auf Beibehaltung einer ſta— bilen Währung in Deutſchland.— Die Aus⸗ prache wird am Freitag fortgeſetzt. Unterredung Hitler⸗Straſſer Berlin, 13. Januar. Wie die„DAs“ zu melden weiß, hat am Donnerstag in Lippe eine Zuſammenkunft Adolf Hiklers mit Gregor Skraſſer ſtaltgefun⸗ den. Ueber den Erfolg des Verſuches, die Meinungsverſchiedenheiten wegen der Hal- tung in der Frage einer Regierungsbeteili- auc beizulegen, werde von nakionalſoziali⸗ ſiiſcher Seite vorläufig nichts mitgeteilt. Die Qualitätswaren des großen Spezlalhauses für Betten und Aussteuern waren noch nie so billig wie zu dieser Veran- staltung. 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Sie konnte demjenigen, deſſen Eltern ihre Jugend behütet und verſchönt, und ohne deren finanzielle Hilfe ſie vielleicht nie das geworden wäre, was ſie heute war, nicht einfach von ſich weiſen wie eine überflüſſig ge— wordene Sache, derer ſie ferner nicht mehr bedurfte. Nein, die Henkerin von Ferdinand Meiningers Liebe wollte und durfte ſie nicht ſein, wenigſtens in dieſer Stunde nicht. Ganz langſam, Schritt für Schritt, mußte ſie ſich los— löſen von ihm, ohne daß er es merkte. Es mußte doch irgendein Mittel geben, um ſeine Liebe zu ihr in ihm langſam zu erſticken. Sie hatte Freundinnen, noch von der Handelsſchule her, um die ſie ſich allerdings lange nicht ge— kümmert. Die wollte ſie einladen zum Kaffeekränzchen, und da ſollte Fritz mit dabei ſein. Lauter hübſche, ſchön— gewachſene Mädchen aus guten Bürgerhäuſern waren es. Warum ſollte nicht eine dabei ſein, die auf den Jugend- freund Eindruck machte und für die er ſich vielleicht tiefer erwärmen konnte. Dieſe und ähnliche Gedanken gingen durch ihren Kopf, während ſie ihr ſonniges Lächeln wiederfand, das jeden ſo ſehr an ihr entzückte. „Warum ſollte ich die alte Ev nicht mehr ſein, Ferdi? Weil ich eine gutbezahlte Stellung habe und beſſere Klei⸗ der trage als früher? Meinſt du, daß ich deshalb je ver⸗ geſſen werde, wem ich das alles verdanke? Was wäre denn aus mir geworden ohne dich und ohne deine Eltern? Was ich heute bin und was ich habe, gehört ja ohnedies zur Hälfte immer noch euch.“ Es war dem jungen Mädchen wirklich ernſt mit ihren Reden, dem Jugendfreund gegenüber; ſie fühlte auch, wie aus ſeinem Elternhauſe ſtets auf ſie übergefloſſen war, immer mehr die alte Herzlichkeit und Vertrautheit ihm gegenüber fand. Mein Gott, ſie hegte auch wirklich ein tiefes, ſchweſterliches Gefühl für ihn, es band ſie zu viel gemeinſames Erleben an ihn, als daß ſie ſich nicht etwas mit ihm verwachſen fühlte. Aber der Gedanke an eine Ehe mit ihm kam ihr heute unmöglicher denn je vor. Jetzt erſt, da ſie liebte, wußte ſie, welch köſtliches Empfinden und Zuſammenſtrömen es geben konnte zwiſchen Mann und Weib. Eine Ehe auf ſolchen Empfindungen aufgebaut, erſchien ihr göttlich, anders aber, erniedrigend und gemein. Der junge Meininger lud Eva mit ihrer Mutter für den Abend in das neue, prächtige Kino ein, das im Stadt⸗ innern erſt vor kurzem erbaut worden war. Als ſie neben ihm in der Loge ſaß— er wollte es nicht anders, es mußte eine Loge ſein—, und wie ſie ihn nun ſo von der Seite forſchend betrachtete, mußte ſie ſich unwillkürlich im Geiſte die hohe, vornehme Geſtalt des Arztes daneben vorſtellen. Sie ſah deſſen durchgeiſtigtes, ausgeglichenes, ſchönes Ge⸗ ſicht neben dem robuſten, vollſatten des jungen Mei⸗ ningers. Als nun gar, kaum, daß der Saal verdunkelt wurde und der grünſeidene Vorhang von der Leinwand hinweg⸗ rauſchte, Ferdinand ſeine großen, ſchweren Hände, an denen die Adern wie blaue Schnüre hervortraten, um die ihren preßte, ſchauderte ſie innerlich zuſammen. Sie fühlte es in dieſem Augenblick: Nie, nie könnte ſie ihr ganzes Leben lang dieſe grobknochigen Hände, die von ſchwerer Arbeit frühere Generationen hindurch erzählten, um ſich dulden und deren läppiſche Liebkoſung ertragen. Sie ſehnte ſich plötzlich unſagbar— das Herz brannte ihr ſchmerzhaft in dieſem Sehnen— nach der Nähe des heimlich geliebten Mannes und nach der Berührung ſeiner ſchmalen, feinen Hände. Am nächſten Tage hatte der junge Meininger eine Unterredung mit Evas Mutter. Er ſagte ihr klipp und klar, daß er Eva heiraten wolle, ſobald er ſein Staats⸗ eröffnen könne, das er gleich in ganz großem Stil auf⸗ machen wolle. Das Geld dazu hatte er ja jetzt, nachdem ihm zu ſeinem eigenen Vermögen auch noch das Erbteil ſeines aus Amerika zurückgekehrten, verſtorbenen Onkels zugefallen war. Frau Wanner trug den Kopf nach dieſer Unterredung leichter und höher auf den Schultern als in der letzten Zeit, da der Tod in ihrem Hauſe eingekehrt war. Das Glück und die Zukunft ihres älteſten Kindes ſchien ihr nun⸗ mehr geſichert. Eine große Sorgenlaſt fiel von ihrem Herzen. Ferdinand ließ es ſich nicht nehmen, Eva nunmehr jeden Nachmittag vor der Villa des Konſuls zu erwarten, um mit ihr nach Beendigung ihrer Arbeitszeit noch einen Bummel in das Stadtinnere zu machen. Und das, was ſie ſo gern verhindert hätte, geſchah nun doch! Daß Doktor Hainer ſie mit dem Jugendfreunde, der ſelbſtherrlich und ein wenig protzenhaft neben ihr herſchritt und dabei un⸗ aufhörlich auf ſie einredete, zuſammen ſah. Wie bedauerte ſie es in dieſem Augenblick, daß ſie dem jungen Arzt nicht früher ſchon einmal von Fritz Meininger erzählt hatte, denn ſie konnte deutlich erkennen, wie betroffen er bei dieſem Zuſammentreffen war. Und wenn ſie es noch nie geahnt hätte, daß auch in ſeinem Herzen längſt ein tieferes Gefühl für ſie aufgekeimt war, an ſeinem erſchreckten Zuſammenzucken, an dem ſchmerzlichen Zuſammenziehen der Augenbrauen konnte ſie es erkennen! Groß und fragend waren ſeine Augen in die ihren getaucht und ſie konnte es ſehr gut leſen, was dieſe ihr ſagen wollten:„Warum haſt du mir verſchwiegen, daß du bereits gebunden biſt?“ Oft gelang es ihr, den jungen Meininger irgendwo in die Stadt hineinzubeſtellen, mit der Ausrede, ſie hätte für den Nachmittag Beſorgungen für Konſul Martens zu machen. In Wirklichkeit aber machte ſie dieſen kleinen Schachzug nur, um nicht von ihm vor der Villa des Kon⸗ ſuls abgeholt zu werden, um die Möglichkeit zu einer Ausſprache mit dem jungen Arzt zu finden.(Fortſ. folgt.) „Wieder einer vom Wilden Kaiſer ab— geſtürzt“— das war im vergangenen Jahre während der Bergſteigerſaiſon die Ueber⸗ ſchrift, die man am Wochenende in den Tageszeitungen leſen konnte. Wohl kein Gebiet verlangt alle Jahre ſo viel Opfer wie das Gebiet des Wilden Kaiſers. Die durchſchnittliche Zahl der Opfer während eines Jahres beträgt 15 bis 20. Im Jahre 1932 ſind es, nach Blättermeldungen, wieder 16 Tote geweſen. In einem anderen Jahre erreichte die Ziffer 22. Wahrlich eine trau— rige Statiſtik und auch eine traurige Be— rühmtheit des Wilden Kaiſers! Von dieſem Gebirgsſtock will ich hier kurz erzählen. Der Wilde Kaiſer verdient ſeinen Namen ö Sr mit vollem Recht. Aeußerſt wuchtig und von ſeltener Zerklüftung iſt dieſes Berg⸗ maſſiv, in das alljährlich Tauſende von Meuſchen ſtrömen. Der Wilde Kaiſer wird gern mit den Dolomiten verglichen und vielſach wird auch das Kaiſergebirge„Die Dolomiten des Nordens“ genannt. ö 1 ö ö ö ö „Extraklaſſe“ in die Wilden Kaiſers zurück. Der„Kaiſer“ ruft hauſe herab, und lockt, und wer ſeinen Fels und ſeine zu G5. N n . . Felſenſzeuerie des das Totenkirchl zu dieſem Unterkunſts⸗ herausfordernd d tuſend Kampfe mit dem bergrauen un ſill ſtetem Schönheit kennt, den zieht es hinein in das Fels. Kaiſertal, in dieſes Maſſiv mit den platten⸗ gepanzerten Wänden und den herrlichen, wunder des Kaiſermaſſivs beſchreiben 1 Wenn wir die Opſerſtatiſtik durchſehen, dann finden wir unter den Abgeſtürzten Bergſteiger, die der ſogenannten Extra- klaſſe angehören, alſo geübte und bekannte Bergſteiger. Wilde Kaiſer iſt das Dorado der Kletterer. Seine ſchwerſten und ſchweren Wände ſind berüchtigt und ge⸗ ſucht, und manche Seilſchaft, die mit Ent⸗ ſchloſſenheit und Können an die Bezwin⸗ gung der Wände herangeht, hat ihr Leben durch eine kleine Unachtſamkeit laſſen müſſen. Der Erſt vor ein paar Wochen ſtürzte eine Seilſchaft, beſtehend aus zwei hervor⸗ ragenden Bergſteigern, am Einſtieg in die bekannte Fleiſchbank-Oſtwand, ab. Die beiden Bergſteiger ſtürzten ſich aus einer Höhe von 60 Metern zu Tode. Einer kam ins Rutſchen, der andere wurde mit in die Tiefe geriſſen. Die beiden Bergkameraden hatten die Tage vorher faſt alle großen Wände des Wilden-Kaiſer⸗Maſſivs durch ſtiegen, und als Abſchlußtour wollten ſie die Fleiſchbank-Oſtwand wurde ihnen zum Verhängnis. „machen“. Sie Ein be⸗ kannter Touriſt und Himalaja-Mann warnte vor der Fleiſchbank-Oſtwand— dieſe Wand ſei„kein tägliches Brot“. Was vor einem Grunde „macht“ ja andere Sachen auf alpinem Gebiet. 1 Jahrzehnt als„unmöglich zu überwinden“ galt, iſt eben heutzutage durch die moderne Klettertechnik des Nimbus des Unbezwing⸗ baren beraubt. Und gerade der Wilde Kaiſer iſt eine hohe Kletterſchule, die der moderne Kletterer und Bergſteiger gemacht haben muß. Der Wilde Kaiſer iſt demnach nun in große Mode gekommen. Aus dieſem allein ſchon wird das Kaiſer— Gebirge von vielen Kletterern beſucht, und je höher die Zahl der Beſucher, deſto höher — naturgemäß in Verbindung mit der Ge⸗ fährlichteit des Geländes— iſt die Zahl der Opfer. Und wie ſo oft kann man g aus dem Munde der„modernen“ Berg⸗ gefährten hören:„Ach, der Kaiſer—“ Man heutzutage tatſächlich ganz gerade ————— Fleiſchbank. das Kaiſer-Gebirge auch für den ganz niſten. hat das Glöckchen der Kapelle von Hinter⸗ bärenbad einem jungen Bergſteiger das letzte Lebewohl zugerufen! der Abgeſtürzten lagen ſchon aufgebahrt! Und trotzdem zieh! es immer wieder die in dem Stripſenjochhauſe. Trotzig ſtarrt Würde man alle die Tal- und Gipfel⸗ 9 60 N Ae N 5 N 0 1 0 0 N N de 1 0 0 . N ee, Ide, Ne 1— 2 — — r SNB. unvergleichlichen Gipfeln: vordere und hin- müßte man ein Buch ſchreiben; denn ſelten tere Goingerhalt, Predigtſtuhl, Rinne, Ellmauer Tor, Karlſpitze, Fleiſch⸗ und Schönheit zuſammen wie hier: der bank, Gamshalt, Kleine Halt uſw. Steinerne drängt ſich auf ein Maſſiv ſo viel Wildheit Totenkirchl, Ellmauer Halt, Kaiſer der Alpen! Berühmt ſind das Totenkirchl und die Voll ſtolzer und grandioſer Wuchtigkeit! türmen ſich die Zweitauſender-Gipfel in den Berggipfel Wand ſo gewaltig und überwältigend wie die Fleiſchbank⸗Oſtwand. Jahre die Beſten der Gilde. hinein. Wohl ſelten iſt eine Sie fordert alle meiſten Opfer, darunter die Aber nicht nur für den Kletterer allein iſt unvergeßlich, ſondern!“ „gewöhnlichen“ Alpi⸗ „ Weltberühmt iſt Hinterbärenbad. Wie oft Und wieviel „Glauben ſollſt du und vertrauen!“ R Todes-Anzeige. 6. Wortſetzung. Nachdruck verboten. „Er iſt feſch, ſage ich dir, ſchön und intereſſant. Ich bleibe beſtimmt länger hier, als ich erſt beabſichtigte. Er trug den Trauring! Schade, aber er ſtört mich nicht weiter. Auch die Frau ſtört mich nicht, ich weiß nur ſo viel, daß ich recht lange krank ſein muß, um ihn recht oft ſehen zu können.“ Die Damen waren direkt an der Tür ſtehengeblieben, hinter der Daniela ganz feſt beide Hände auf die linke Beuſt preßte. Die Jüngere zog die Handſchuhe an; dabei ſagte ſie leiſe, aber doch ſo, daß Daniela es verſtehen konnte: „Er iſt der erſte Mann, der mir ſeit langer Zeit wieder imponiert. Ich war erſt ſo unglücklich über dieſes kleine dumme Leiden; jetzt ſegne ich es. Komm!“ Die Damen gingen weiter, und mit weit aufgeriſſenen Augen blickte Daniela ihnen nach. Die Damen beſtiegen draußen das Auto, und ſie konnte gerade noch ſehen, daß die eine der Damen, die Sprecherin von vorhin, berückend ſchön, wenn auch nicht mehr ganz jung war. Ein kurzes Hupen— draußen fuhr das Auto davon. Daniela wußte nicht, was ſie tat, als ſie die Taſche und die Handſchuhe an ſich riß und ohne Gruß an dem Portier vorüberſtürzte. N Daniela lief wie gehetzt die Straße entlang. Nur fort, fort; wäre ſie doch nie auf dieſen unglückſeligen Gedanken gekommen, Rudolf abholen zu wollen, dann hätte ſie nie— mals erfahren brauchen, daß nicht einmal der Arzt vor den Nachſtellungen eleganter Lebedamen geſchützt war. Und Rudolf?* Die junge Frau ächzte laut. Würde er ſolchen verführeriſchen Frauen wirklich immer mit der gleichen ruhigen Sachlichkeit gegenüberſtehen können? Dieſe Unbekannte war ſehr ſchön; oh, trotz Schmerz und Eiſerſucht mußte ſie ihr das zubilligen. Daniela wußte nicht, wie ſie heimgekommen war. Sie wußte nur, daß Rudolf ihr plötzlich gegenüberſtand und ſie fragte: „Du warſt bei mir, getonrtet?“ Wie durch dunklen Nebel ſah ſie ſein Geſicht. Sie kämpfte ver lich gegen die Tränen an. Er ergriff ihre Hände mit faſt ſchmerzlichem Druck. „Danie, willſt du mich immer mehr ängſtigen? Was haſt du nur?“ „Ich kam, weil ich ſolche Sehnſucht hatte. Da ſah ich eine ſchöne Frau, und ſie ſprach zu ihrer Begleiterin davon, daß du ihr gefielſt und daß ſie recht lange krank ſein würde, unt dich recht oft zu ſehen.“ a „Daute!“ Ruch et wünſchte aus tieſſtem Herzen, daß Daniela nie doc hingekommen wäre. Jetzt hatte man ihr das Miß⸗ tettttett eingetränfelt und ſein und ihr Glück würde darunter leiden, das wüßte zer ſchon heute. „Danke, warum vertrauſt du mir nicht?“ Ein ſchwerer Vorwurf ſlag in ſeinen Worten. Daniela ſah iin au, und dann ſtürzte ſie an ſeine Bruſt. Mergib, Rudolf! Ich werde immer an dich glauben! ur ſo weh getan, ſo ſehr weh.“ ſt drückte er ſie an ſich, küßte die weichen Lippen iminer wieder. Dann ſagte er: „Dauie, glaube mir, es ſind für mich nur Kranke! Das Weib ſchalte ich aus dabei. Es iſt mir gleich, ob ſie ſchön odet häßlich ſind, ich helfe ihnen, ſo gut ich kann; das iſt meine Wflicht als Arzt, wenn ſie zu mir kommen. Ich liebe nur dich, Danie. Jage dieſes finſtere Mißtrauen aus detnem Herzen fort, unſer Glück könnte leicht daran zer— brechen.“ Ganz ſtil lag Daniela in ſeinen Armen. Ja, ſie wollte ihm glauben. Noch gehörte er ihr ja, noch war es keiner Frau gelungen, ihn ihr zu entfremden. Doch es konnte ge— ſchehen! Es konnte! hlößztich ſchtang ſie die Arme um den Hals des Gatten, „Ich ertrüge es nicht, wenn du auch nur ein einziges Mal eine andere küßteſt.“ „Ich gebe dir mein Wort, daß das nie geſchehen wird, Dattte!“. 7 Da glaubte ſie ihm. Danie? Warum haſt du dann nicht 3 „Du biſt kömiſch, Danie. Dein Mann kann dich doch nicht halten wie eine Gefangene. Er iſt ſo viele Stunden fort. Als Arzt müßte er direkt dafür ſorgen, daß du dir Bewegung verſchaffſt. Gehe mit mir zum Tennis! Ich war bereits geſtern dort und habe mich wirklich köſtlich amüſiert. Ich babe gar nicht gedacht, daß ſo viele nette Herren hier ſind. Und die Baronin Heimſtetten iſt eine erſtklaſſige Teunisſpielerin. Von ihr kann man lernen. Und das möchte ich gern. Ich fühle mich zu dieſem Sport direkt be⸗ gabt, uur bal mir die Lehre gefehlt. Die gute Lehre. Man flüfterte ſich geſtern zu, daß nur die Eiferſucht Baron Heim⸗ ſtettens ſchuld daran ſei, daß ſeine Gattin nicht längſt einen Meiſtertitel beſitze. Er wollte ſeine Frau nicht im Mittel⸗ punkt des öſſentlichen Intereſſes ſehen. Feiner Tyrann! Meinſt du das nicht, Danie?“ Hanna Elten legte ſich graziös zurück, ſchlug ein Bein übes das andere und brannte ſich eine Zigarette an. Daniela ſah, in Gedanken verloren, auf die Freundin. War Baron Heimſtetten wirklich ein Tyrann? Und— und hätte Rudolf vielleicht nicht ebenſo gedacht in einem ſolchen Falle? Tennis! Jahrelang war dieſer Sport ihre Leidenſchaft geweſen. Sie glaubte nicht, daß Rudolf ihr Schwierigkeiten machen würde, wenn ſie dieſen Sport wieder aufnahm In Grenzen würde es natürlich bleiben müſſen So würde es nicht ſein dürfen, daß ſie über ihrem Sport alles andere vergaß. Wie oft war ſie vor ihrer Verlobung zu ſpät zum Eſſen heimgekommen. Die Tante hatte ihr dann nur lächelnd über die Wangen geſtrichen und geſagt: „Kind, wie erhitzt du wieder biſt! Du ſollſt dich doch nicht ſo abjagen. Aber nun komm und iß gleich! Selma iſt ſchon unglücklich, weil ſie dir heute deine Lieblingsſpeiſe gekocht hat.“ e Daniela lächelte. 5 5 Wenn ſie einmal zu ſpät heimkommen würde, ob dann Rudolf auch ſchon gegeſſen haben würde? Nein! Wohl kaum! Er würde warten! Und ſein Geſicht würde dann finſter ſein. Sagen würde er ihr nichts! Aber ſeine Augen konnten eine viel gewichtigere Sprache reden. Daniela ſeufzte. 9 Pünktlich würde ſie wohl ſein müſſen. Und da wachte auch ſchon ein ganz klein wenig der Trotz in ihr auf. Von ihr verlangte Rudolf aber, daß ſie da war, wenn er auch noch ſo ſpät heimkam. l Und da war auch wieder das finſtere Mißtrauen.“ Gewiß, er hatte ihr ſein Wort gegeben, doch. Daniela ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. „Er bricht ſein Wort nicht, er nicht, niemals!“ Mit großen Augen blickte Hanna auf ſie; dann nickte ſie vor ſich hin und ſagte nichts. Daniela aber wurde blaß. „Verzeih, Hanna, aber du kannſt meine Worte nicht ver⸗ ſtehen, doch ich...“ „Was brauchſt du dich vor mir zu entſchuldigen? Das muß jeder ſelbſt mit ſich ausmachen, was er glaubt und was er nicht glaubt. Aber ſo viel weiß ich: auf Männer⸗ treue baut man nicht; denn da iſt man immer verloren!“ „Hanna!“ „Ja, ich weiche von meiner Meinung nicht ab, ſolange nicht, bis mir jemand den Gegenbeweis erbringt.“ „Hanna, was hat dich ſo unſagbar verbittert?“ fragte Daniela mitleidig und ſtreichelte die nervös hin und her fahrenden Hände der Freundin. Dieſe fuhr auf. „Vielleicht meine ſogenannte glückliche Ehe? An dieſe glückliche Ehe glauben doch alle? Meine Eltern, die Be⸗ kannten und Freunde? Vielleicht bin ich verrückt genug, mir einzubilden, daß alle zuſammen Narren ſind, weil ſie an mein Glück glauben? Laß gut ſein, Daniela, deine Augen tun mir weh. Ich hätte mich nicht ſo hinreißen laſſen dürfen. Schließlich will ich deinem Manne doch keinen ſchlechten Dienſt erweiſen. Das verdient er nicht. Laß uns ſchweigen von dem, was nun nicht mehr zu ändern iſt.“ i Hanna Elten rauchte ſchon wieder eine neue Zigarette „Darf ich dich morgen früh zum Tennis abholen?“ fragte ſie ſprunghaft. „Ich will Rudolf fragen. Es iſt ſchon jetzt ſicher, daß er es erlaubt.“ Hanna ſtand auf. „Gut— ich komme alſo! Eigentlich ſeltſam, Danie! Du warſt früher ſo ſelbſtändig, und jetzt benimmſt du dich wie ein kleines, unbeholfenes Mädel, das wegen jeder Kleinigkeit fragen muß. Dich hat die Liebe zur Sklavin gemacht!“ „Nein, Hanna! Ich bin nur ſehr glücklich.“ „Schön, mein Kind. Ich laſſe dich doch dabei. Es wird ja doch auch ſtimmen. Der Herr Doktor Brünneck wurde von jeher von allen Frauen umſchwärmt. Ich zweifle ſicher nicht daran, daß er imſtande iſt, eine Frau ſehr glücklich zu machen. Was ich borhin ſagte, war auch nur mehr im all⸗ gemeinen gemeint, und es ſollte durchaus nicht auf deinen Mann gemünzz ſein.“ a Daniela begleitete die Freundin hinaus. Als ſie die Freundin mitleidig ſtreichelte, ſtieß ſie Danielas Hand etwas unſanft zurück. „Bitte, bemitleide mich nicht! Es iſt ja alles ganz gut ſo. Vergiß meine dummen Worte von vorhin und laß uns vergnügt ſein, ſolange ich hier bin!“ Sie ſprachen nun noch von einigen anderen Dingen. Als ſie ſich voneinander verabſchiedet hatten, ging Daniela nachdenklich ins Haus zurück. Sie mußte noch einen Brief der Tante beantworten. Aber während ſie ſchrieb, kamen doch immer wieder die Gedanken an Hanna und ihre Worte. Und da dauerte es denn ziemlich lange, bis der Brief an Tante Maria fertig wurde. * 11 1 5 15 „Aber natürlich, Kind. Ich habe ſelbſt ſchon daran ge⸗ dacht, daß du unbedingt etwas Bewegung und Geſelligkeit haben mußt. Tennis iſt immer gut. Alſo nimm deinen geliebten Sport ruhig wieder auf.“ Doktor Brünneck ſagte es freundlich und reichte ſeiner Frau die mitgebrachte Bonbonniere, die er vorhin vergeſſen hatte, ihr zu geben. Daniela nahm ſie in Empfang und öffnete ſie, ohne es ſo recht zu wiſſen. Hatte ſie vielleicht gar heimlich gewünſcht, er möge ihr verbieten, ohne ihn auszugehen, wenn es auch nur zum Tennis wäre? Sie ſaßen dann ſehr gemütlich auf ihrem Balkon beim Abendbrot, und Brünneck fragte: „Möchteſt du morgen einmal ins Theater? Soll ich Karten beſorgen laſſen?“ „Nein, Rudolf, ich möchte hierbleiben. Tante Maria kommt bald zurück, dann gehen wir ſowieſo wieder öfter hin“, ſagte Daniela bittend. „Wie du willſt. Es war mir nur um dich zu tun; denn ich bleibe ganz beſtimmt lieber hier mit dir allein, als wie unter die mir höchſt gleichgültigen, fremden Menſchen zu ehen.“ 5 Wahrheit ſtand in ſeinen Augen und wahr waren auch ſeine Worte. Daniela zweifelte in dieſem Augenblick nicht an ihm. Sie ſchmiegte den Kopf an ſeine Bruſt. „Rudolf, iſt— iſt jene Frau noch immer krank?“ „Ja!“ —— „Nichts weiter ſagte er, und er ſah, an Daniela vorbei, hinunter in den grünen Garten. Sollte er Daniela ſagen, wie widerwärtig ihm dieſe Frau war, die ihn mit ihrer Liebe verfolgte? Dieſe ſchöne, hyſteriſche Frau, die ihn täglich beſtürmte, zu ihr zum Tee zu kommen? Nein, ſicher nicht, Daniela brauchte den Schmutz der Welt nicht kennenzulernen. Wenn es in ſeiner Macht ſtand, wollte er verhüten, daß Daniela erfuhr, wie ſehr manche Frauen Würde und Frauenehre vergaßen, nur um eine Stunde vermeintlichen Glücks zu erhaſchen. Jene Frau, die Witwe eines hohen Beamten, gehörte längſt in ein Sanatorium; doch er hatte leider nicht die Macht, ſie dahin zu bringen Aber ſoviel ſtand feſt, daß er dieſe Krante ſchon morgen dem Doktor Mitlach übergeben würde. Dem Nervenarzt. In deſſen Behandlung gehörte ſie, nicht in die ſeine. Er hatte bereits telephoniſch mit dem Kollegen geſprochen, und der hatte ihn gebeten, ſie doch einmal zu ihm zu bringen. Und das ſollte nun auch unter allen Umſtänden geſchehen. 6 „Ich gab dir mein Wort, Danie, an jenem Tage, als du; ſie geſehen hatteſt. Muß ich es dir immer wieder von neuem geben, Danie?“ „Nein, Rudolf, ich glaube und vertraue dir!“ f Die Sommernacht war warm und duftend. Stille ringsum! Daniela hatte das Windlicht ausgelöſcht. Nun kuſchelte ſie ſich wieder in den Armen des Gatten zurecht und träumte mit offenen Augen. Sie ſprachen nichts mehr. Wozu auch? Es genügte, daß ſie ſich hatten, daß ſie dieſe einzig⸗ſchöne Sommernacht miteinander genießen konnten. 4 5 E e* e* Mit glühenden Wangen und blitzenden Augen ging Daniela am anderen Tage neben der Freundin dahin. Sie war noch ganz begeiſtert von dem ausgezeichneten Spiel der Baronin Hettenheim. „Baronin Hettenheim ſagte, ſie ſei überzeugt, daß ich es weitbringen könne, und ſie wird jetzt täglich mit mir ſpielen. Eine Auszeichnung iſt es eigentlich, wo ich doch zunächſt erſt wieder üben muß. Ich bin tatſächlich ganz heraus. Und ich danke dir, Hanna, daß du mich auf⸗ gerüttelt haſt!“ Ein leiſer Spott klang durch die Stimme der anderen, als ſie fragte: „Und er hatte nichts dagegen, dein Tyrann?“ „Nein, ich ſagte dir doch ſchon, daß er ſich freute. gönnt mir jedes Vergnügen.“ Hanna Elten wollte etwas ſagen, verſchluckte es aber noch rechtzeitig. Nach einer Weile meinte ſie: „Ich fand es heute nicht ſo nett. Aſſeſſor Brandenfels und Langbiel ſind auch verreiſt. Es wird Zeit, daß man ſich auch zur Heimkehr rüſtet.“ Daniela umklammerte plötzlich den Arm der Freundin. Mit großen, ſtarren Augen blickte ſie auf das Auto, das eben vorüberfuhr und in dem Rudolf neben einer Dame ſaß. Und dieſe Dame war die angebliche Kranke, die bei Rudolf in der Klinik geweſen war. Ein raſender Schmerz bohrte in Danielas Bruſt.— Stürzte denn die Welt nicht ein? Glauben und Vertrauen wanden ſich zuckend am Boden. Rudolf hatte ſein Wort gebrochen! Noch immer umklammerte ihre Hand den Arm der Freundin. Dieſe hatte das Auto und ſeine Inſaſſen gleich⸗ falls geſehen. Nun nickte ſie ein paarmal mit dem Kopfe, als beſtätige ſie ſich ſelbſt eine Tatſache, die ſie längſt geahnt. Daniela ſchluchzte wild auf: „Hanna, ſage mir doch, daß ich wahnſinnig bin, daß ich das nicht geſehen habe!“ „Nimm es ruhig! Vielleicht iſt es auch harmlos? Es kann eine Kranke ſein, die er begleitet“, ſagte Hanna und wußte nicht, daß ſie bei ihrem Verſuch, die Freundin zu tröſten, inſtinktiv das Rechte getroffen hatte. Da erzählte ihr Daniela, woher ſie die Fremde bereits kannte, und ſie wiederholte die Worte, die die Fremde ge— ſprochen hatte. 5 „Ja, dann freilich!“ „Jetzt glaubſt du es auch, Hanna?“ 5 „Nein! Denn ich kann mir Rudolf Brünneck nicht als Liebhaber einer Frau vorſtellen, nachdem er doch dich ge⸗ heiratet hat.“ Hanna Elten war gerecht genug, ihre Verbitterung und ihre eheliche Enttäuſchung nicht an Brünneck auszulaſſen. Vielleicht deshalb, weil er der einzige Mann war, vor dem ſie doch noch Achtung hatte. Die anderen behandelte ſie nur noch wie Puppen, die man am Schnürchen tanzen laſſen konnte, wenn man es nur wollte. i Freilich, verfänglich genug war die ganze Geſchichte, nach dem, was ſie jetzt durch Daniela wußte. Dennoch! Es konnte nicht möglich ſein. Wenn auch er betrügen würde, dann gab es nichts mehr, an das man glauben konnte. ö Mitleidig blickte ſie auf Daniela, die mit ſeltſam ver⸗ ſchloſſenem Geſicht neben ihr herging. Gerührt ergriff ſie deren Hand. Dieſe Hand war kalt und wie leblos. „Danie, komm doch zu dir! Ich bin überzeugt, es iſt tatſächlich harmlos und hängt beſtimmt mit ſeinem Beruf zuſammen.“ a Daniela antwortete nicht, und Hanna dachte, daß Daniela überhaupt nicht hörte, was ſie ſprach. „Hanna, könnteſt du mich nicht ein paar Wochen mit zu dir nehmen?“ 5 Hanna blickte in das verſteinerte Geſicht, aus dem die Augen wie erſtarrt blickten. Und war das wirklich Danielas Stimme, die da ſo hart und klanglos geſprochen hatte? „Ja, Dante, das könnte ich wohl. Doch du mußt bei deinem Manne bleiben; noch weißt du nicht. 5 Wortſetzuna ſolat.) Er ( anabenhalbſchuhe, Lackſpangen u. Schnür, * eine günſtige Gelegenheit, für 27— 30 3.85. Ponntag, den 15. Januar, nachmittags Jakob ist gestern Nacht um ½3 Uhr, n keit abgerufen worden, Unser liebes Kind und Brüderchen kurzem, schweren Leiden, im Alter von 2 Jahren, von Gott in die Ewig- Viernheim, den 13. Januar 1933. in tisfom Schmerze: Familie Jakob Bauer Familie Anton Bauer 2. ach Adadduna-Darband, Viernheim. 2 Die Mitglieder werden gebeten, bis zum Januar ſämtliche Rechnungen an den chäftsführer zwecks Auszahlung abzugeben. bis 1. Februar zu vermieten. Goetheſtraße 28. Aus meinem Inventur⸗Verkauf! 1 ö Herrenhalbſchuhe, Lack, Größe 40.44 4. 65 1 Lack, Gr Erſtkommunikanten Frau J. Hook „Schuhgeſchäft 2—————— braun, Größe 40-44 4.50 öße 36-39 4. 8 3135 4.20 Wtw. 0 15 dazu ist sie schließlich da. Die Nase hat den Zv/eck, 2u kalte, zu trocene oder mit Staub und Bak— terien beladene Luft zu erwärmen, zu durch- feuchten und zu reinigen. Gelangt die Luft nämlich kalt, trocken und un— filtriert in Rachen, Kehlkopf und Bronchien, so ist das leicht die Ursache von Erkältung, Schnupfen, Halsentzundung oder noch Schlimmerem: Bron- chialkatarrh und Lungenentzündung. Bewahren Sie sich dqvor, indem Sie durch die Nase atmen und YB ER nehmen! Wybert.- Pastillen re- gen die Speichelsekretion an und überziehen die Schleimhãute der Atemwege mit einer erfrischenden, reizmildernden und schützenden Schicht. Aus reinen Naturprodukten hergestelſt, werden Waybert auch vom empfindlichsten Magen ausgezeichnetvertragen. Große Dose mit cd. 400 Wybert.. 90 Pf. Kleinere Dose für die Tasche obe e wN . ꝗ 45 Pf. ernheimer Tonfilmſchau e Nacht ohne Pauſe“.„Broadway“ oder Schatten von New York“. Außerdem ein tönender Luſtſpielſchlager. Ein Schlager, ein Tonfilmſchlager mit fried Arno, Max Adalbert, Camilla Horn, Wüſt und Paul Richter kommt ab heute Central-Film-Palaſt zur Aufführung, der überall, ſo auch in Viernheim ein ganz er Erfolg haben wird.„Die Nacht ohne ſe“ ſo heißt der Tonfilmſchlager, er könnte heißen:„Größte Heiterkeit am laufenden 9“, denn ſo wurde noch nie gelacht. Sieg lrno der König der Nas⸗auer in ſeinem ueſten Tonfilmſchlager muß man gehört eſehen haben, Im 2. Teil kommt das onen- Filmwerk der deutſchen Univerſal ſadway“ oder„Im Schatten von New Pork“. ſteiſterwerk das über 6¼ Millionen Mark Es iſt eine Filmſehenswürdigkeit die mehr hergeſtellt werden kann. Was ſo haben ſie noch nicht geſehen. Als Ein⸗ ommt ein tönender Luſtſpielſchlager dieſe Wer ein ausgezeichnetes und überaus Tonfilmprogramm ſehen und hören will uche dieſe Woche den Central⸗Film⸗Palaſt. höherer Unkoſten keine Preiserhöhung. Ein iſt beſtimmt die ſchönſte und billigſte nterhaltung am Platze. Ein Beſuch über- Ab nächſte Woche kommt der beſte und Harry⸗-Piel⸗Tonfilm auf den ſchon alle eunde warten:„Jonny ſtiehlt Europa“! Lokales Sänger⸗Einheit. Das heutige In⸗ Vereinsanzeiger wolle von allen Sängern, idsmitgliedern und eptl. der ſangesluſtigen rwelt genau beachtet werden. Der landw. Bezirksverein für reis Heppenheim hält am kommen⸗ hr in Waldmichel bach im Saale des lädter Hofes(Schwinn) ſeine diesjährige ſerſammlung ab. Aus der Tagesordnung iſchen Landwirtſchaftskammer, Oberlandwirtſchafts— rates Dr. Eiſinger Wiesbaden, über Urſachen der Agrarkriſe und Maßnahmen zu ihrer Behebung hervorgehoben. Der Referent, ein ebenſo gewandter wie ſachbundiger Redner, wird den Vortragsgegenſtand ganz beſonders von der welt- und nationalwirtſchaftlichen Seite behan⸗ deln, ohne parteipolitiſch zu werden. Fragen, wie Autarkie, Kontigentierung und dergl. mehr, werden eine klare Beantwortung durch einen thoretiſch gebildeten und praktiſchen deutſchen Landwirt finden; Dr. Eiſinger beſitzt ein Bau— erngut bei Uſingen im Taunus. Verſänme da— her niemand die günſtige Gelegenheit, ſich über die ſchwierigen wirtſchaftlichen Zuſammenhänge unſerer deutſchen Agrarwirſchaft zu unterrichten. — Den Vereinsmitgliedern bietet ſich außerdem die Ausſicht, bei der Verloſung wertvolle Qriginalzüchtungen von Runkelrübenſamen, welche durch die Vereinsgeſchäftsſtelle beim Landwirt— ſchaftsamt Heppenheim beſchafft wurden, zu gewinnen.— Eine beſondere Note erhält die diesjährige Hauptverſammlung dadurch, daß ſich der langjährige Vereinsvorſitzende, Herr Kreisdirektor Pfeiffer, der einer Ver— ſetzung noch Darmſtadt folgt, vom Verein ver— abſchieden wird. Ein ſtarker Beſuch der Haupt— verſammlung aus allen Teilen der landw. Be— völkerung wird von ihm beſtimmt als ſichtbarer Dank dafür gewertet werden, was er in den über 11 Jahren ſeines Vorſitzes für den landw. Kreis verein geleiſtet hat. Ab heute Emil Jannings im Union⸗Filmpalaſt. Der Direktion des Union-Filmpalaſtes iſt es gelungen, mit„Emil Jannings“, dem größten Meiſterwerk der Lichtſpielkunſt aufzu⸗ warten. Eine Spitzenleiſtung und ein Mo- numentalwerk, das ſich ganz Viernheim an- ſehen muß.„Emil Janninigs“ iſt die größte Prachtaufführung, die alles in Bann hält. Man wird in Staunen verſetzt, daß die Licht— ſpielkunſt ſo etwas Gigantiſches, das auch den letzten Beſucher feſſeln wird, ſo deutlich und klar hervorbringen kann. Ganz Viernheim wird Ponders der äußerſt zeitgemäße Vortrag vertretenden Kammerdirektors der naſſau heißt die Parole für jeden Filmfreund: Zu Emil Jannings, dem König der Filmdarſteller, der alle Herzen mitreißt, der alles überbietet, der alle Beſucher in größte Spannung u. zu größter Freude begeiſtern wird. Alle werden ſagen, der Union-Film⸗Palaſt hat diesmal das Richtige ge— wählt und getroffen, das alles bisher Dageweſene überſchatten wird. Gedenktage 13. Januar. 1859 Der Schriftſteller Karl Bleibtreu in Berlin geboren. 1928 Der Theolog Friedrich Loofs in Halle an der Saale geſtorben. Prot.: Hilarius— Kath.: Gottfried. Sonnenaufg. 8,05 Sonnenunterg. 16,12 Mondunterg. 9,16 Mondaufg. 17,58. Werktag! Bis Oſtern ſteht kein Feiertag mehr im Kalender. Mag ſein, daß der eine oder andere Menſch übelgelaunt und mißgeſtimmt an den Alltag herangeht. Wenn es ſo iſt, dann haben dieſe Leute den Sinn der Feiertage nicht er⸗ faßt. Sie haben die Ruhezeit ausſchließlich der körperlichen Erholung gewidmet, der Ab— lenkung und Zerſtreuung, dem Vergnügen und Trubel. Aber die Hauptſache haben ſie ver⸗ geſſen: an die innere Sammlung, an die Stärkung und Wiederaufrichtung der Seele zu denken. Nur wer ſich aus der Stimmung Zehn Gebote für die Küche Probiere Speiſen nicht in allzu heißem Zu— ſtande, um Magenekkranugen zu permet Nimm keine Scherben mit der Hand auf, ſondern fege ſie mit dem Handbeſen auf die Schaufel. Laſſe keine Schalen oder Hülſen auf dem Fußboden liegen. Wie leicht kann man dar⸗ über ausgleiten. Nimm nie Nadeln oder Nägel in den Mund; das iſt eine leichtſinnige und gefährliche An⸗ gewohnheit. Laſſe niemals einen Eimer oder ein anderes Gefäß mit heißem Waſſer auf dem Boden ſtehen; ſchon viele Unglücksfälle ſind dadurch hervorgerufen worden. ebe keine Körbe oder Gegenſtände, die für dich zu ſchwer ſind; man kann ſich leicht ver⸗ heben und die Folge iſt ein dauerndes Uebel. Koche nicht auf offener Flamme, wenn du ein Kleid mit zu weiten Aermeln angezogen haſt; die Aermel könnten leicht von der Seu dll werden. i hte darauf, daß Emailletöpfe nie e⸗ ſchädigt ſind. f 5 e Schließe nach dem Gebrauch den Spiritus— kocher mit einem luftdichten Stopfen ab, da⸗ mit die Flamme nicht nach innen ſchlagen kann. Reiche niemals jemanden ein Meſſer mit der ſcharfen Kante nach oben; man bietet ein Meſſer immer mit dem Heft an! und dem Zauber der Ruhetage neue Lebens— freude und neuen Lebensmut geholt, nur wer auch Einkehr in ſich ſelbſt gehalten und Frie— den, Liebe und Wärme in ſein Herz aufgenom⸗ men hat, nur der hat den Inhalt der Feier⸗ tage begriffen und verſtanden. Wie viel Troſt und Aufrichtung, wieviel innerer Halt und Mut konnte allein aus dem Anblick des lichtergeſchmückten Baumes ſtrö— men? Wieviel Herzensfreude und Frohſelig⸗ keit, wieviel Familienglück und Familienſinn konnten aus jenen Stunden geſchöpft werden, die man um den Chriſtbaum geſchart im häus⸗ lichen Kreiſe verbrachte? „Fürwahr, wer die Feſt⸗ und Feiertage innerlich erlebt hat, der tritt jetzt mit einein unbezahlbaren Gewinn in den Alltag. Denn, wenn Liebe und Freude, Hoffnung und Mut, Vertrauen und Vorſatz hinüberziehen in den täglichen Wirkungskreis und uns begleiten in unſerem Arbeiten und Schaffen, dann werden von dieſem Kunſtwerk erzählen. Auch das übrige Programm iſt wieder Sehenswert. Für heute wir am eheſten noch die Prüfungen und Heim⸗ ſuchungen meiſtern, die der Alltag uns ſchickt. Märite und Börſen Vom 12. Januar. Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Rm., per 100 Kilo, wag⸗ gonfrei Mannheim: Weizen inl. 20,75 bis 20,85; Roggen inl. 16,75 bis 17; Hafer inl. 13,50 bis 14; Sommergerſte inl. 78,50 bis 20 Futtergerſte inl. 16,65 bis 17,75; La-Pla⸗ ta⸗Mais gelber mit Sack 19 bis 19,25; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, mit Austauſchwei⸗ zen, 29 bis 29,25; ſüdd. Weizenauszugsmehl 32 bis 32,25; ſüdd. Weizenbrotmehl 21 bis 21,26; Roggenmehl 21,25 bis 24,25; Weizen⸗ kleie, feine 7,50 bis 7,75; Biertreber 10,50 bis 10,75; Erdnußkuchen 11,75 bis 12. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 74 Kälber 27 bis 36; 225 Schafe 15 bis 23; 133 Schweine nicht notiert; 835 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 8 bis 11, über vier Wochen 13 bis 16, Läufer 17 bis 19 Mark.— Markt- verlauf: Kälber mittel. geräumt: