Herzlichen Dank / denen, die uns anlaß lid unserer Yer m dH mit Guckwunscen und Gesdienken bedadtten Harl hammer und Frau Habeſſe geb. Pinghof. JTrTanzschurlE Hans Schmitt, Mannheim beginnt Dienst a g, den 17. Januar, abds. 8 Uhr im Gaſthaus„Zum Deutſchen Kaiſer“ 5 Viernheim mit einem * 8 23 cenmturs Fur die uns anlaßlid unserer De r m d Hua jn so reichem Maße übermitfellen Glück Scie und Ge- schenke sagen hierdurch Herzlichen Dank ois Bach und Frau Maria geb. IUinhenbadl. N SC SGE Gewiſſenhafter und fach⸗ männiſcher Unterricht in ſämt⸗ lichen Tänzen. Gefl. Anmeldungen erbeten. Fur die uns anldblid unserer De rm diu n g au- teil gewordenen Aufmerksam heifen und übermitlelten Ge- schenke sagen wir unseren Herzlichen Dank Midiae/ Dahres und Frau. N 0 15 dec Kitten nehme zur Verrechnung l Ferner empfehle: II, 1 leute 15 7 age! Achtung! Ein Bomben-Tonfüm Soblaubr- Program! Dor lustigste 100% Ton., dpröch U. Gesangslm in 10 Aäten J Das Schönste uud Lüstgste, das Jr da war A MAN ADA BEN CGiegfried Arno, Max Adalbert, Camilla Horn, Ida Wüſt und pPaul Richter— wo ein ſolch altbewährtes Bomben⸗Quartett miteinander ſeine Späſſe treibt, da iſt der Erfolg ohne weiteres geſichert, und ſo gibt es einen Rieſenapplaus.— Hauptſache das Publikum lacht— und das lacht. 2 Das Millionen- Filmwerk der deutschen Universal Eines der erfolgreichſten Theaterſtücke verfilmt. Ein Meiſterwerk, das 6⅛ Millionen Mark koſtete. DN beg FuoeNf 0 beg MVMaSsAA leichnamigen, 5 0 8 1 22 ſareichen abenlick m e fehle: Haul Tf Hu„ f I la lan: Y FyRαο, RHHEH⁰ MH r iM AEMMH FH Im Schatten von Mew-Vork Ein Filmwerk der unerhörten Senſationen, ein Prachtfilmwerk größten Stils. 3. Der Lustspielschlager der Woche Eine Tonfilm⸗Kanone zum totlachen. Dieſes Programm, das überall Rekkord„Erfolge hat, iſt allen Filmfreunden zu empfehlen.— Trotz höherer Untoſten keine Preiserhöhung. Die Maſſe bringt's. Anf. an allen Tagen ½8 Uhr, ab 9 Uhr nochm alles zu ſehen Sonntag mittag/ 4 Uhr: Sroſe lugend- und Hinder-Vorstellung. Minder 10 Pig. demnächst: ber neueste Harry Piel-Jonfim Jonny stiehlt Eurona bamenschune prima Mullkohlen, Briketis, Eler- Briketts u. Zechenkoks grob und fein— alles auf Lager! Benz, fonlennandlung Lorscher- Straße Treff- aller kinwonner im Salllagen! Schlager inuentur- Verkauf! herrenstiefe! 4.95 Herrnhalhschune 3.95. 2.4525 FindarsCnnbr- unn Spangen Senne r. gf 0 2. 95am Warme Hausschune 5 1.25 Minder-Kamelmaarschune--5 8. Nie Wiederkehrende Gelegenheit Sehwarz, braun, Lack Jetzt zugreifen, heißt Geldsparen Schunvertrieb denladler Molitorstraßze 1. Morgen Sonntag Iz Kapelle Grün— Rot „TahnnmAusER“ Morgen Sonntag nachm. ab ö* ranz 0 im dekorierten Saale. Schöner warmer Aufenthalt für Jung u. Alt. Es ladet freundlichſt ein. Hans Haas Die Kapelle Tanzlehrer Blau⸗Weiß Ab Heute Emil Jannings in seiner Höchstleistung aller ersten Nanges Emil jannings größtes Meisterwerk, die Spitzen- leistung der Lichtspielkunst, ein Monumentalwerk das alles in Bann schlägt, die gewaltigste Pracht- Aufführung der Woche Auer Fa : Personen des größten Janningsfilm:—: Poldi Moser Vroni, seine Frau Andre Frey Hans Peter Andres Mutter Ganz Viernheim wird von diesem Kunstwerk erzählen, hunderte und aberhunderte werden die- sen triumphalsten aller Janningsfilme besuchen, hier sehen Sie Darstellungskunst, echtes Leben, das jedem zum Herzen geht. Tränen werden fliehen. Frei Ihomsen in dem kolossalen Wildwest- und Indianergroßfilm von erster Qualität A ein ganz großer Wildwestschlager, der alles be- sitzt, Spannung, Kolorit und ein Schuß Humor, der Film ist besser als Rothaut, das beste was je von Fred Thomson gebeten wurde Anfang 7 Uhr ab 9 Uhr nochmals Ende 12 Uhr. (Gewöhnliche Preise) Wir bitten die Werktags- Vorstellungen zu be- suchen wegen des großen Andranges am Sonntag. Emil Jannings Esther Ralston Cary Cooper Ida Weller Douglas Haig Bodil Rosing Sonntag große Augend- ung Hindervorstehund Kinder 10 Pfg. Voranzeige. eee Italien für die Bata, der 1930 für ſeine 1 um Unternehmen mit beiter ermög 5 nahme konnten in der polniſchen Zuckerindu⸗ den (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— 740 lit feel oöchelſ preis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das ſeltige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen and⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— ankfurt a. M.— tung, Nummer 13 Die Vierzigſtundenwoche Auf Veranlaſſung des Internatio- nalen Arbeitsamts hat ſich eile in⸗ ternationale Konferenz in Genf mit der Fra⸗ ge der allgemeinen Einführung der vier⸗ zigſtündigen Arbeitswoche be⸗ faßt. Selbſtverſtändlich iſt die Frege durch die große Arbeitsloſigkeit akut ge⸗ worden: durch Verkürzung der Arbeitszeit ſoll es möglich werden, mehr Arbeiter einzuſtellen. Die Genfer Konferenz hat— wie bei der Schwierigkeit der Materie und der Verſchie— denhſit der Verhältniſſe in den einzelnen Staaten vorauszuſehen war— zu beſtimm— ten Beſchlüſſen nicht geführt. Aber ihre Verhandlungen waren trotzdem recht intereſ— ſant. Bedeutungsvoll iſt auch vor allem der Bericht, den das Internationale Arbeits- amt der Konferenz als Grundlage für ihre Beratungen vorgelegt hat. Er unterſucht die praktiſchen Erfahrungen, die man in den verſchiedenen Ländern bisher ſchon in der Privatwirtſchaft mit der Arbeitszeitherab— ſetzung gemacht hat und kommt dabei zu einigermaßen überraſchenden Ergebniſſen. Abgeſehen davon, daß auch maßgebende Unternehmervertreter, wie Robert Boſch in Deutſchland, L. J. Brown in den Vereinigten Staaten und Senator Agnelli in Vierzigſtundenwoche einge⸗ treten ſind, ſtellen wir nämlich nach dem Be⸗ richt des Internationalen Arbeitsamtes feſt, daß ſchon lange vor Beginn der ſchlimmſten Kriſenperiode einige Induſtrielle in ihren Werken die Arbeitszeit herabſetzten, wie Ford im Jahre 1926, der die Vierzigſtun⸗ denwoche mit fünf achtſtündigen Arbeitsta⸗ sc einführte, und die 25 000 Arbeiter be⸗ chäftigende ebenfalls nordamerikaniſche United States Rubber Cy., wie 18 000 Arbeiter in der Tſchechoſlowakei die 45⸗Stundenwoche einführte und nach dieſem Syſtem 1931 25 000 Arbeiter beſchäftigte. Seit Einbruch der Kriſe hat ſich die Zahl der Unternehmungen, welche die Arbeitszeit von ſich aus herabſetzten, weſentlich er⸗ böht. Der Bericht unterſucht dabei die ge⸗ machten Erfahrungen, je nachdem, ob es ſich fortlaufender oder nicht fortlaufender Arbeit han⸗ delt. In der erſten Kategorie wird vor allem auf das Beiſpiel der„Harzburger Oelwerke Brinckmann u. Syſſem hingewieſen, die, nachdem ſie das Syſtem der verkürzten Ar⸗ Jbeitszeit verſucht hatten, in einer eigenen Broſchüre dieſes Mittel zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit empfahlen. In den Verei⸗ nlgten Staaten hat die 1 des 6⸗ Stundentages in der„Kellogg⸗Food Cy“ eine ee icht. Durch die gleiche Maß⸗ ſtrie, trotz ſchlechterer Ernte, 4500 Arbeiter mehr beſchäftigt werden. Ebenfalls ermög⸗ lichte der Uebergang zur 40⸗Stundenwoche in der deutſchen Brauereiindu⸗ ſtrie die Beſchäftigung von faſt 9000 Ar⸗ beitern, die man ſonſt— d. h. bei der Bei⸗ behaltung der 48⸗Stundenwoche— hätte entlaſſen müſſen. In den wichtigſten nord⸗ amerikaniſchen Glasfabriken erlaubte der Erſatz des Dreiſchichtenſyſtems zu je acht Stunden durch das Vierſchichlenſytſem(zu je 6 Stunden“ die Mehreinſtellung von 2000 (bei insgeſamt 8000 beſchäftiglen) Arbeitern. Sind die Feſolge beunich, fortlau⸗ fender Arben aun geringer, ſo laſſen ſie ſich doch auch dort feſtſtellen. So könnten in niederſchleſiſchen Kohlengruben 1800 Arbeiter durch Arbeſtszeitverkürzung vor der Kündigung bewahrt bleiben. In der„Hirſch Kupfer und Meſſingwerken AG.“ zu Ebers⸗ alde wurden nach der Einführung der 40⸗ tundenwoche 200 Arbeiter neu eingeſtellt. Die Stuttgarter Robert Boſch⸗Werke be⸗ ſchäftigten 7931 trotz der Kriſe nach Einfüh⸗ rung des 6⸗Stundentages 300 Arbeiter mehr als 1930. Die größte amerikaniſche Woll⸗ Wrenfabrik konnte durch die Fünftagewoche eines Drittels der Ar⸗ Anzeiger, Viernheim.— g mee bedr E mee, r lf athausſtr. (Tiernheimer Pürger- gig.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 4 id 7 f 10 mez Pfg. erholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ 515 8 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer sſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plahßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme . det vorgeſchriebenen Tagen kann ledoch eine Gewähr nicht übernommen be Montag, den 16. Januar 1933 Eine entscheidende Wo 1 50. Jahrgang Umbildung der Reichsregierung oder nicht?— Dienstag Unterredung Hitler Schleicher?— Die Nolle Hugenbergs Berlin, 15. Januar. In Berliner poltiſchen und parlamentari— ſchen Kreiſen wird beſtätigt, daß in der neuen Woche bedeutſame politiſche Entſcheidungen zu erwarten ſind. Die Klärung der Frage, ob jetzt eine Umbildung der Reichsregie— rung erfolge, ſei noch vor dem Zuſam⸗ mentritt des Aelteſtenrates des Reichs— tages, alſo vor dem 20. Januar, zu erwarten. Anfang der kommenden Woche werde der Reichskanzler neben dem Zentrumsführer Kaas vorausſichtlich auch ein Mitglied der Bayeriſchen Volkspartei gen. In nationalſozialiſtiſchen Kreiſen wird an⸗ gedeutet, daß eine Unterredung zwiſchen dem Reichskanzler und Adolf hitler vielleicht be- und ihn mit beſonderen Aufgaben im Zu⸗ reits am Dienstag nächſter Woche ſtallfinde, lippiſchen Wahl⸗ da Hitler ſich ſchon vom kampf aus ſofort nach Berlin zurückbegeben werde. In der Wilhelmſtraße verlautet dazu, daß eine ſolche Unterredung ſedenfalls nur auf Initiative der Nakionalſozialiſten zu⸗ ſtandekommen könne. 900 berg mißt man in politiſchen Kreiſen eſondere Bedeutung bei. Obwohl von beiden Seiten Stillſchweigen bewahrt wird, kann es als ſicher gelten, daß die von Hugen⸗ berg geforderte Zuſammenfaſſung der Mini⸗ ſterien der Landwirtſchaft und der Wirtſchaft 1 neu zu bildende Kabinett Schleicher koleriert. Würde eine Tolerierung bzw. ein politiſches Moratorium für längere Zeit. weniaſtens auf in einer Hand nunmehr ernſtlich in An— griff genommen wird, und empfan⸗ daß Hugenberg ſelbſt als Leiter dieſes Kriſenminiſteriums in Ausſicht genom- men iſt, wogegen allerdings Hugenberg darauf hin⸗ gewieſen haben dürfte, daß die ungeſtörte Arbeit zur Bewältigung der Kriſe wenig— ſtens auf ein Jahr garantiert ſein müſſe. Man ſcheint ſich nun zu überlegen, wie dieſe Forderung im Zuſammenſpiel mit dem Reichstag und den Parteien verwirklicht wer— den kann. Als ſicher darf ſchon heule gelten, daß der Reichskanzler von Schleicher gewillt iſt, Gregor Straſſer als Vizekanzler in das kabinett zu nehmen ſammenhang mit den Fragen der Arbeits— beſchaffung und Siedlung ſowie der Ju⸗ gendertüchtigung zu betrauen. Dagegen iſt noch unklar, ob ſich der Gedanke, Steger ⸗ wald als den Vertreter der Chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften ins Kabinett aufzunehmen, ver⸗ wirklichen läßt. Der Unterredung Schleicher— Hu⸗ Ueberhaupk ſpielt bei den ſchwebenden länen der Kabinettsumbildung und der euorganiſierung der Kabineltsaufgaben das Verhältnis zum Parlamenk bzw. zu den Parteien eine wichtige, wenn nicht aus⸗ ſchlaggebende Rolle. Weſentlich iſt, ob ſich im Reichstag eine Mehrheit findet, die das ihr Perſonal um 10 Prozent vergrößern. Im allgemeinen ſtellt der Bericht feſt, daß bei fortlaufenden Arbeiten, d. h. bei der Einführung viermaligen(anſtgtt dreimali⸗ ech Schichtwechſels 9 bis 30 Prozent neue Arbeitskräfte eingeſtellt werden konnten, e dieſe Prozentzahl bei nicht fortlau⸗ fender Arbeit geringer iſt und zwiſchen 10 und 15 Prozen 6 0 8 i Meiſt war die Arbeitszeitverkürzung bis⸗ 1 von einer entſprechenden Lohn⸗ erabſetzung begleitet, doch zeigen ei⸗ nige Beispiele, daß man den Lohn nicht un⸗ ter ein gewiſſes Minimum abſinken laſſen wollte; ſo wurde teilweiſe dieſe Wirkung der Arbeitszeitverkürzung aufgewogen durch die Einführung des neuen Lobnſnſtems. das Prämien vorſieht und dem Arbeiter da— durch Einkommenserhöhung ermöglicht. Weiter wurde bei eingeführter Lohnſenkung verſchiedentlich das men der Familie erhöht, indem man b i Neueinſtellungen bisher arbeitsloſe Mit⸗ glieder der gleichen Familie berückſichtigte. Einige wenige Unternehmungen haben ſo⸗ gar ihren Arbeitern und Angeſtellten auch nach der Arbeitszeitverkürzung den gleichen Wochen⸗ oder Monatslohn wie vorher wei— tergezahlt. Auf den Genfer Konferenz hat die Gruppe der Arbeitnehmer übrigens be— antragt, daß die Löhne wegen der Verkür⸗ dens der Arbeitszeit nicht herabgeſetzt wer— en dürfen. Der Neſhskantler wur! Schsrſe Maznazmen gegen Verhetzung und Terror angedroht Berlin, 16. Januar. Im Dezember hatte der Reichskanzler be— kanntlich in ſeiner Rundfunkrede angekündigt daß er dem Reichspräſidenten die Aufhebung einiger die Freiheiten der Staatsbürger und der Preſſe einſchränkenden Verordnungen vorſchlagen werde. Zugleich hatte er aber kei⸗ nen Zweifel darüber gelaſſen, daß er für den Fall, daß mit dieſer Freiheit Miß brauch getrieben werde, mit äußerſt ſcharfen Maßnahmen vorgehen werde. Er werde dieſe ſehr ungern ergrei— fen und nicht, ohne die Oeffentlichkeit zu warnen. Dieſe Warnung wird von zuſtändiger Skelle im Auftrag des Reichskanzlers ausgeſprochen Es wird darauf hingewieſen, daß in den letzten Tagen nicht nur in einer Reihe von Fällen verhetzende und verächtlichmachende Aeußerungen über Perſönlichkeiten desReichs— kabinetts erfolgt ſind, ſondern daß darüber hinaus auch Aufforderungen zu of⸗ fenem Widerſtand gegen die Staats⸗ gewalt gemacht wurden, die als ſchwerſte Störung der Ruhe und Ordnung anzuſehen find. Als ſolche Aeußerungen bezeichnet man ie Entſchließung des Pommerſchen Landbundes, in deren Schlußſatz die Aufforderung enthalten iſt, ſeder Pommer müſſe ſeine Scholle gegen jeden Zugriff ſchüt⸗ zen. Weiter ſieht man auch eine Zeichnung in der neuen Nummer des„Völkiſchen Beob⸗ achters“, die proteſtierende Landleute in dro⸗ hender Haltung wiedergibt, als eine Aufrei⸗ zung an. Man erklärt an zuſtändiger Stelle, daß die Staatsgewalt ſich derartige Dinge nicht gefallen laſſen könne. Es müſſe dafür Sorge Siet werden, daß kein Mißbrauch der teſſefreiheit erfolae und die notwendigen Geſamteinkom⸗ ein halves Jahr, nicht zu erreichen ſein, ſo wären die Auflöſung des Reichstages und Neuwahlen nicht zu vermeiden. Neuwahlen aber würden eine erneute Ge— fahr für die wirtſchaftliche Er⸗ holung bedeuten, die einer Atmoſphäre des Vertrauens und der ruhigen Entwicklung dringend bedarf. Sollten ſie dennoch notwen⸗ dig werden, ſo würde die Neubildung des Kabinetts in perſoneller Hinſicht hier— von wahrſcheinlich nicht unberührt bleiben. In unterrichteten Kreiſen erklärt man al— lerdings dazu, daß alle Eventualitäten offen und noch keinerlei Entſchließun⸗ gen gefaßt worden ſind. Was die Beſprechung des Reichskanzlers mit Dr. Hugenberg anbetrifft, ſo wird angeſichts der vereinbarten Vertraulichkeit an zuſtändiger Stelle jede Auskunft ab⸗ gelehnt Es wird lediglich feſtgeſtellt, daß der Wunſch zu einer Ausſprache bei beiden beteiligten Herren vorgelegen habe. Ueber eine Unterredung des Reichskanz⸗ lers mit dem nationalſozialiſtiſchen Abgeord⸗ neten Gottfried Feder iſt an zuſtändi⸗ ger Stelle nchts bekannt. Weiter wird dort feſtgeſtellt, daß die Behauptung einer Reihe von Blättern, die Unterredung des Reichs⸗ präſidenten mit Straſſer in der vorletzten Woche habe mehrere Stunden gedauert, nicht zutrifft. Die Beſprechung war nach einer halben Stunde beendet. Grenzen nicht überſchritten werden. Bei ihren etwa notwendig werdenden Maßnahmen wird die Reichsregierung ſich nicht mit Halb⸗ heiten begnügen. Die Preſſeorgane, die die öffentliche Ruhe und Ordnung ſtören, werden empfindlich und auf längere Zeit betroffen werden. Man werde auch nicht davor zu⸗ rückſchreken, gegen die beteiligten Perſönlich⸗ keiten energiſch vorzugehen. In dieſem Zuſammenhang verlautet von unterrichteter Seite, daß gegenwärtig die Rechtslage geprüft wird, in welcher Weiſe ein Vorgehen gegen den Pommerſſchen Landbund wegen ſeiner erwähnten Entſchlie⸗ zung möglich iſt. Verſchärfte Terrornotverordnung? In Ergänzung der Warnung des Reichs⸗ kanzlers kann mitgeteilt werden, daß ſich die evtl. vorgeſehenen ſcharfen Maßnahmen der Reichsregierung zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ruhe und Ordnung nicht nur gegen Ausſchreitungen der Preſſe richten wer⸗ den, ſondern ſelbſtverſtändlich auch gegen die Terrorakte, die in letzter Zeit überhand ge— nommen haben. Es iſt alſo wohl demnach mit einer verſchärf⸗ ten Wiederherſtellung der alten Notverord⸗ nung zut Bekämpfung des Terrors zu rechnen. Reichstag sarbeiten der neuen Woche Enkſcheidung des Aelkeſtenratkes. Berlin, 15. Januar. Die Arbeiten der Reichstagsausſchüſſe ge— gen in der nächſten Woche in verſtärktem Umfange weiter. Mit beſonderem Intereſſe ſieht man der Sitzung des Aelteſtenra ⸗ tes entgegen, in der die Tagesordnung für die nächſte Vollſitzung des Reichstages feſt⸗ geſetzt werden ſoll. Bekanntlich iſt als Zeit⸗ Fan der erſten Reichstagsſitzung der 24. anuar vorgeſehen. Es iſt aber zurzeit noch durchaus ungewiß, ob der Aelleſtenrat die geplante Reichstags einberufung für den 24. Januar beſchließen wird, zumal die endgültige Haltung der Na- tionalſozialiſten in dieſer Frage noch nicht bekannt iſt. 8 Vorgeſehen ſind in der nächſten Woche wei⸗ ter Siungen des Haushaltsausſchuſ⸗ ſes, der in eine wirtſchaftspolitiſche Aus⸗ ſprache eintreten wird, des Sozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuſſes, der zunächſt An⸗ träge zum Freiwilligen Arbeitsdienſt und zur Arbeitsdienſtpflicht zu beraten hat, und des Wohnungsausſchuſſes, in dem als erſter Verhandlungspunkt ein Antrag der Bayeriſchen Volkspartei über Wohnungsbau⸗ zuſchüſſe für Gewerbetreibende behandelt werden wird. Am Freitag tritt auch wieder der Auswärtige Ausſchuß zuſammen Er wird in einer ausgedehnten Ausſprache zu allen ſchwebenden außenpolitiſchen Fra⸗ gen, wie auch zu Fragen der Handelspolitik Stellung nehmen. Der preußiſche Landtag verſam⸗ melt ſich bereits am Dienstag, den 17. Ja⸗ nuar wieder. Er wird bis zum nächſten Frei⸗ tag Anträge aller Art behandeln und auch zu den Schulfragen Stellung nehmen. Allerlei Verhandlungen Abſchluß der Stillhalte⸗Vorbeſprechungen. London, 15. Januar. Die Londoner Beſprechungen zur Vorbe⸗ reitung der Berliner Konferenz über ein neues Stillhalteabkommen ſind nach vier⸗ tägiger Dauer abgeſchloſſen worden. Es han⸗ delte ſich bei dieſen Erörterungen lediglich um die Aufklärung techniſcher Einzelheiten. Ir⸗ gendwelche Beſchlüſſe grundſätzli⸗ cher Art dürften kaum gefaßt worden ſein. Bisher iſt es anſcheinend noch nicht gelun- gen, die Intereſſen und Forderungen der ver; ſchiedenen Gläubigergruppen auf eine ge- meinſame Grundlage zu ſtellen, wenn auch in dieſer Richtung gewiſſe Jortſchrikte erreicht worden ſein ſollen. Deulſch-engliſche Kohleneinigung. Die deutſch-engliſchen Kohlenbeſprechungen wurden beendet. Es wurde folgende Mittei⸗ lung ausgegeben: Im Anſchluß an die daukſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeſprechungen, die vor Weihnachten in Berlin abgehalten würden, haben am 12. und 13. Januar im Bergwerksmuſeum in London weitere Be⸗ ſprechungen zwiſchen Vertretern der deutſchen und engliſchen Regierung mit dem Ziele ſtattgefunden, eine Einigung über diejeni⸗ gen Ziffern derjenigen Kohlenmengen zu finden, die in den letzten Jahren nach Deutſchland eingeführt wurden. Dieſe Ver⸗ handlungen haben einen befriedigen⸗ den Abſchluß gefunden. Cöſungsverſuch mit Argentinien. Buenos Aires, 15. Jan. Die zwiſchen Argentinien und Deutſchland ſchwebenden Verhandlungen über handelspolitiſche Mei⸗ nungsverſchiedenheiten nehmen einen günſti⸗ en Verlauf. Der deutſche Geſchäftsträger in Buenos Aires, Hemmen, erklärte, daß beide Parteien aufrichtig bemüht ſeien, eine freundſchaftliche Löſung zu finden. Eine Störung des deutſch-argentiniſchen Handelsverkehrs ſoll auf jeden Jall vermie⸗ den werden. Der Geſchäftsträger iſt der An⸗ Die lettiſchen Räuber Sie wollen auch den Kirchenſchatz. Riga, 15. Januar. Mehr als ein Jahr nach der Enteignung des Rigaer Domes, der größten deutſchen Kirche Lettlands, haben die Letten einen er⸗ neuten Anſchlag gegen deutſches Eigentum emacht. Die neue leitiſche Domverwalkung hal an den Vorſtand der deutſchen Domgemeinde zwei Schreiben geſandt, in denen Ueberlaſ⸗ ſung der beiden Domfriedhöfe mit ihren Ka len und die Auslieferung des Kirchen. 05 der deutſchen Domgemeinde verlangi wird. Beim Kirchenſchatz handelt es ſich um ſchõ⸗ nes altes ſilbernes Altar⸗ und Abendmahls⸗ gerät, das mehrere hundert Jahre alt iſt. Der eine Friedhof gehört zu den älteſten der Stadt und enthält Gräber aus mehreren Jahrhunderten. Er iſt ſchon vollkommen be⸗ legt. Das Verlangen nach dieſem Friedhof iſt ein Verlangen nach Tauſenden von deutſchen Gräbern. Frankreich—Italien Anſtrengungen zur Beſſerung des Ver⸗ häliniſſes.— Arſache: Die Friedensver⸗ träge. Paris, 15. Januar. Vor dem auswärtigen Ausſchuß des Se⸗ nats hat der Vorſitzende Henry Berenger über die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen vom Jahre 1915 bis 1932 berichtet, wie ſie bah auf Grund der Akten des Quai d'Orſay arſtellen. Berenger hat nachgewieſen, daß der Ur- ſprung der gegenwärkigen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten auf die Friedensverträge zu⸗ rückgeht, die dem Londoner Vertrag— der den Kriegseintritt Italiens beſtimmte— nicht gebührend Rechnung getragen hälfte. Berenger hat die verſchiedenen Verſtändi⸗ gungsverſuche dargelegt, die in den Jahren 1920, 1923, 1927 und 1929 erfolgten, bis heute aber noch zu keiner Einigung geführt hätten. 0 Berenger hat dabei die Arbeit der letzten Botſchafter in Rom anerkannt, und de Jou⸗ venel zu ſeiner jetzigen Entſendung nach Rom beglückwänſcht. Die Miſſion de Jouve⸗ nels, ſo erklärte Berenger, müſſe einen ent⸗ ſcheidenden Schritt zur franzöſiſch⸗italie⸗ niſchen Annäherung bringen durch Berei⸗ nigung der zwiſchen beiden Ländern durch die Friedensverträge aufgetauchten euro⸗ päiſchen und kolonialen Fragen. 10 000 Bomben Regierungskriſe in Spanien?— Reue Sa- bolageakle. Madrid, 15. Januar. Gerüchtweiſe verlautet, daß im Zuſam⸗ menhang mit den letzten Unruhen in Spa⸗ nien eine Regierungskriſe bevorſtehe. Die Sozialdemokratie halte ihre Stellung für er⸗ ſchüttert, falls ſie weiter in der Regierung verbleibe. Wie aus Medina Sidonia(Provinz Ca⸗ diz) gemeldet wird, kam es erneut zu Zu⸗ ſammenſtößen mit der Polizei. Es wurde daraufhin eine 500 Mann ſtarke Polizei⸗ ſicht. daß ein erfolgreicher Abſchluß erreichbar ei. truppe zuſammengezogen, vor der ſich etwa 400 bemaffnete Aufffändiſche ins Beragelände Evchen aus dem Armenviertel Mit dieſen Roman von Käthe Hübner-Wehn Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Er legte bei dieſen Worten die Hände über die Augen, als wolle er ſich des gräßlichen Bildes erwehren, das ſich ihm im Geiſte bot. Jetzt erſt ſah Eva, wie totenblaß ſein Geſicht war, wie ſeine Lippen in ſchmerzlicher Erregung bebten und ſeine Hand leiſe zitterte. Eine Ahnung däm⸗ merte in ihr auf, die Ahnung eines kommenden, großen Glücks. Ganz feierlich wurde ihr da zumute. Es war ihr, als ergöſſe ſich plötzlich die Sonne doppelt ſo ſchön über Ein ſeliges Raunen und Flüſtern wurde lebendig in ihrem Herzen, das ihr von ſüßer, heiß⸗ ſie, wie je zuvor... erſehnter, erwiderter Liebe redete. Doch da hatte er ſich auch ſchon wieder in der Gewalt; ſeine Erregung verebbte langſam, nur in ſeinen Augen, von denen er jetzt die Hand wieder ſinken ließ, brannte noch ein tiefes, zärtliches Feuer. Und dieſe Augen ver⸗ rieten es ihr bedingungslos, daß der Mann neben ihr ſie liebte und voller Sehnſucht ſie begehrte. Aber er ſprach das Wort, das ihnen beiden die Er⸗ Feſter preßte er die Lippen zuſammen. Schweigend nahm er wieder ihre bei⸗ den Hände in die ſeinen, ſie mit ſchmerzhaft⸗ſüßem Druck umſpannend. Wortlos, nur eines in des anderen Anblick ſtill verloren, ſaßen ſie nebeneinander und erwachten erſt aus ihrem Ineinander-verſunken⸗ſein, als der Wagen vor Evas Hauſe hielt und der Chauffeur dienſteifrig den löſung bringen ſollte, nicht aus. Wagenſchlag aufriß. Eva wollte ihm danken für ſeine Bemühungen und ſich verabſchieden, doch er wehrte ganz entſchieden ab: „Was fällt Ihnen ein, Fräulein Ev! jetzt erſt richtig ärztlich behandelt werden. Wie ich ſchon ſagte, habe ich ja nur einen Notverband angelegt.“ die ſchmerzende Stirn, hatte ſich mit dem Verſpre Verband ohne konnte. nand glaubte auch an Schon ſehr früh kam Die Wunde muß Der Vortrag ſelbſt brachte in vollſtändig freier zurückzogen, wo ſie Verteidigungsſtellungen bezogen. 5 g Die Sabotageakte bei den Eiſenbahnen dauern an. Wieder ſind mehrere Züge ent ⸗ gleiſt, wobei großer Materialſchaden verur⸗ ſacht wurde. Die Geſamtzahl der Bomben, die bei dem Umſturzverſuch geworfen wur⸗ den, wird auf 10 000 geſchätzt. Lettow⸗Vorbett im Saargebiet Saarbrücken, 15. Jan. Auf Einladung der deutſchen Kolonialgeſellſchaft an der Saar ſprach der Verteidiger von Deutſch⸗Oſt⸗Afrika während des Weltkrieges, General von Let⸗ tow⸗Vorbeck— ſelbſt ein Saarländer— über den Heldenkampf im fernen Afrika. Beſonders in Saarbrücken, wo ein Vertreter der Regierungskommiſſion den General begrüßte, geſtaltete ſich der Vortragsabend zu einer großen nationalen Kundgebung, Meh⸗ rere tauſend Zuhörer waren anweſend, die ſich beim Erſcheinen des alten Soldaten ſpon⸗ tan erhoben und ihn mit jubelndem Beifall und Zurufen begrüßten. Für die Bürgerſchaft der Saargroßſtadt ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Neikes einen herzlichen Willkommgruß. Schilderung anſchauliche Berichte von Kämpfen und Sterben, von der Treue und Zuverläſſig⸗ leit der Truppen. Der Beifall am Schluß der Ausführungen wollte kein Ende nehmen. München, 15. Januar. der Saarland⸗Ausſtellung München 1933 in Gegenwart der Vertreter der Reichs⸗ und Landesregierung ſowie der Stadt München ſtatt. Der erſte Vorſitzende der Landesgruppe Bayern des Bundes der Saarvereine, Kunſt⸗ maler Franz Johannes, begrüßte die Gäſte. Im Rahmen der Aufklärungsarbeit ſoll dieſe Saarland⸗Ausſtellung das Gelöbnis er⸗ neuern: Treue um Treue. Möge die Welt wiſſen, wohin das Herz des Saarge— bietes ſchlägt: Wir Saarländer wollen Deutſche blei⸗ ben in guten wie in ſchlechten Tagen. Für die Vorſtandſchaft des Vereins Aus⸗ ſtellungspark München ſchloß ſich Geh. Kom⸗ merzienrat Rudolf Roſa dem Willkomm des Vorredners an die Gäſte an und hob hervor, daß die Saarlandausſtellung e inen wichtigen Heimatdienſt bedeute. Der Präſident des Landesrates des Saar⸗ gebietes, Scheuer-St. Ingberk, überbrachte Gruß und Dank der Saarlän⸗ zu bleiben in aller Zukunft. Die bereits verfloſſenen 12 Jahre häkten jedem, der Tatſachen anerkennen wolle, den einwandfreien Beweis erbracht, daß die Be⸗ völkerung des Saargebietes zu 100 Prozent ſich die Löſung der Saarfrage, wenn man überhaupt von einer Frage ſprechen wolle, gar nicht anders denke, als zurück zu Bayern und zu Preußen, von welchen Ländern man 1919 das Sqargebiet ohne und gegen den Willen der Bevölkerung abgetrennt habe. Gründlichſte und umfaſſendſte Aufklärung Worten drängte er das tapfere Mädchen, deſſen Mutter eben mit tief erſchrockenem Geſicht unter der Haustür erſchlen, in deren Arme: „Rur raſch ins Haus mit Ihrer Tochter, Frau Wanner. Sie brauchen ſich nicht zu ſehr zu beunruhigen, es iſt nicht ſo ſchlimm mit ihr, wie es vielleicht im erſten Augenblick 11 ausſieht. Nur muß ſie jetzt raſch zu Bett, um ſich von dem überſtandenen Schreck erholen zu können.“ Bald darauf lag Eva, mit einem neuen Verband um in ihrem Zimmer. Doktor Hainer chen von ihr verabſchiedet, die kommenden Tage regelmäßig nach Gefahr wieder Mit einem tiefen, zärtlichen Blick, in dem alle ſeine unausgeſprochene Liebe lag, Es war kaum eine Stunde vergangen, da erſchien, ab⸗ gehetzt und faſt atemlos, Ferdinand Meininger bei ihr. Wie ein Lauffeuer war mütigen Rettungswerkes durch die ganze Stadt und ſomit auch bis in das Vorſtadtviertel gedrungen. Eva litt ſeeliſch unter der beſorgten Liebe des Jugend⸗ freundes. Jede Berührung von ihm, jeder Blick und jedes Wort aus ſeinem Munde war ihr ſeligen Zuſammenſein mit Und ſie griff, um dieſem peinigenden Beiſammenſein ein ſchnelleres Ende zu machen, perſönlich ſo, als ob ſie ſich matt und müde fühle, und ſchloß die Augen wie zu tiefem Schlaf. Der ahnungsloſe Ferdi⸗ dieſes Ruhebedürfnis und ſchlich ſich auf den Zehenſpitzen zur Tür hinaus Ferdinand am nächſten Tage che Blumen, köſtliche Früchte und feines Gebäck für das geliebte Mädchen mit. Doch nur die Blumen behielt Eva von den Geſchenken, die der junge Meininger ihr gebracht hatte, alles andere verteilte ſie an die Geſchwiſter. Sie konnte den Tag kaum erwarten, da ſie bei Konſul Martens wieder ihren Bürodienſt antreten konnte, ſo ſehr quälte ſie die Gegenwart Ferdinands. wieder. Er brachte herrli über das Saargebiet ſei notwendig. Es gehe in der Saarfrage um mehr als die 2000 Quadratkilgmeter deutſchen! us an der gegenüber. ihr zu ſehen, bis der abgenommen werden war er von ihr geſchieden. die Erzählung ihres helden⸗ jetzt, nach dem ſtill⸗ Doktor Hainer, unangenehm. zu einer Liſt. Sie ſtellte ſich der, die kein anderes Ziel kennen, als deutſch Am Samstag fand die feierliche Eröffnung! An den Folgen einer Nieren n ſtarb in Dresden der Reichstag iete de Deutſchen Volkspartei Dr. Rud 1 Schneider. Er war längere Zeit Geſchäftsführer des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, Vor⸗ ſtandsmitglied des Verbandes alien Indu⸗ trieller, ſächſiſcher e ſeordneter und eit 1924 Mitglied des Reichstages. Waffenfunde in Kaſſel. Ueber Waffenfunde bei einem Dienſtappell der SS⸗Standarte 35 in Kaſſel teilt die Po⸗ lizei u. a. mit: Im Zuſammenhang mit den Zerſetzungserſcheinungen innerhalb der SS, über die berichtet worden war, wurde im Laufe des Abends die politiſche Polizei von Beteiligten mehrfach erſucht, zur Verhinde⸗ rung tätlicher Auseinanderſetzungen, die un⸗ mittelbar bevorſtünden, einzuſchreiten und die in einem Lokal in der Hohenzollernſtraße verſammelten SS⸗Leute zu entwaffnen. Bei der darauf vorgenommenen Durchſuchung haben die Polizeibeamten bei keinem der im Lokal anweſenden SS⸗Leute Waffen gefun⸗ den, dagegen wurden in dem Lokal und in dem Nebenraum vier geladene Revolver und Piſtolen, eine geladene Gaspiſtole, ein Päck⸗ chen mit 24 Patronen, ein feſtſtehendes Meſſer und 19 Gummiknüppel und Stahlru⸗ ten, die dort verſteckt waren, gefunden. Saarland⸗Ausſtellung München Kundgebung für die Rücklehr zum Reich veulſchen Saar, es geye um ee Wiebergut⸗ machung des Unrechtes, das mit dem Saarſtatut dem ganzen deutſchen Volke zu⸗ gefügt wurde, es gehe um wichtigſte In⸗ ktereſſen der deutſchen Wirtſchaft Der Kanadier Stephens habe der Saarge⸗ bietsbevölkerung vor aller Welt beſtätigt, daß ſie ein ſtolzes, ordnungsliebendes, im höchſten Grade patriotiſches Volk ſei, das heim wolle zu ſeinem deutſchen Vaterland. Dieſer Wille der Saargebietsvölker aber müſſe Verſtändnis finden nicht nur im gan⸗ zen deutſchen Vaterlande, ſondern allüberall dort, wo man den Ernſt des ganzen Problems ſehe und zur Mitarbeit an einer glücklichen Löſung desſelben bereit ſei. Miniſterpräſident Dr. Held betonte die Verbundenheit des Saargebiets mit dem deutſchen und beſonders auch dem bayeriſchen Volk Am heutigen Tage legen wir erneut das Bekenninis ab, daß wir unſere Volksgenoſ⸗ ſen im Saargebiet werden, daß wir vielmehr alles daran ſetzen ſtellen und unſere Brüder zum Mutterland zurückzuführen. unſer Recht uns wieder geworden iſt und bis uns die Grenze unſerer Einheit⸗ lichkeit eingeräumt wird, die kein Menſch hinwegwiſchen kann. Wenn man vernünftig des Verſailler Vertrages gutma⸗ chen und nicht erſt Jahre 1935 warten, die doch für Deutſchland einen überwältigenden Sieg und ein freies deutſches Saarland f a ſer zuverſichtlichen Hoffnung erklärte der Mi⸗ niſterpräſident die Ausſtellung für eröffnet. Und endlich kam auch der Tag, an dem der Verband von der Stirn, auf der ein dünner, roter Streifen zurück⸗ geblieben war, abgemacht werden und Doktor Hainer ſie ohne Beſorgnis aus ſeiner Behandlung freigeben konnte. War es nun eine Laune des Zufalls, oder war es Schick⸗ ſalsbeſtimmung. Es traf ſich jedenfalls ſo, daß Frau Wanner gerade, als der junge Arzt zu ſeinem letzten Beſuch zu einer etwas früheren Stunde als ſonſt kam, gerade abweſend war. Die Geſchwiſter waren auch fort, und ſo ſaßen ſich die beiden jungen Menſchenkinder allein Die roten Roſen, die vor ihnen auf dem Tiſch ſtanden, überſchütteten ſie mit ihrem ſüßen Duft, und die Morgenſonne wob um ſie einen köſtlichen Mantel aus Gold und Schimmer, der ſie in zauberhafte Lichtreflexe einhüllte. Die beiden Kanarienvögel, die in einem ge⸗ ſchnitzten Bauer am geöffneten Fenſter ſtanden, trillerten ihr jubelndes Morgenlied, und die alte Schwarzwälder⸗ uhr in der Ecke ſchlug eben die elfte Stunde. Und elfmal ſprang koboldartig der neckiſche Kuckuck aus ſeinem Ge⸗ häuſe und rief elfmal hintereinander ſein fröhliches „Kuckuck... Kuckuck.“ i Da ſahen Herbert Hainer und Eva ſich plötzlich, wie in ſtummer Frage, in die Augen. Die weiche Verträumtheit, die nie wiederkehrende Köſtlichkeit dieſer ſtillen Stunde kam ihnen plötzlich zum Bewußtſein. Eben verſchwand der Kuckuck mit einem leiſen Knarren in ſeinem Häuschen. In dieſem Augenblick wußten ſie beide, daß dieſe elfte Morgenſtunde eine Schickſalswende für ſie bedeute und daß ihre Lippen nicht länger mehr dem Geſtändnis ihrer gegenſeitigen Liebe verſchloſſen bleiben würden „Ev, Liebſte?!!“ flüſterte der Mann und zog ſie in überſtrömender Zärtlichkeit an ſich.„Willſt du mein ſein, ganz mein und mir gehören für immer? Als meine ſüße, kleine Frau?!“ Sie preßte ihr leuchtendes Blondhaupt feſt an ſeine Bruſt und ſchlug die großen, dunklen Augen zu ihm auf Sie glänzten in einem ſtillen, reinen Feuer. (Fortſetzung ſolgt.) niemals im Sliche ſaſſen wollen, um die volle Einheit wieder herzu- Wir werden nicht ruhen und raſten, bis 5 wäre, müßte man ſchon heute das Unre cht auf die Abſtimmung im 1 bringen werde. In die⸗ 73 (Die Neichsgeündungsfeler des Kyfſhäuſer⸗ Bundes. 5. Berlin, 16. Januar. Der Deutſche Reichskriegerbund„Kyffhäu⸗ er“ veranstaltete zur 62. Wiederkehr des eichsgründungstages in Anweſenheit ſeines Ehrenvorſitzenden, des Reichspräſidenten von Hindenburg, im Sportpalaſt unter ſtarker Be⸗ teiligung eine Deutſche Weiheſtunde. An dieſer Feier nahmen u. a. der Reichskanzler und Reichswehrminiſter General von Schleicher, Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath, Reichsinnenminiſter Dr. Bracht, Reichsarbeits⸗ miniſter Dr. Syrup, ſowie zahlreiche weitere Vertreter der oberſten zivilen und militäri⸗ ſchen Stellen teil, ferner Feldmarſchall von Mackenſen, der Kronprinz und Prinz Eitel ſyriedrich, Reichskanzler a. D. von Papen, ele Generäle der alten Armee und die Bun desführer des Stahlhelm. Nach dem feierlichen Einmarſch der etwa 600 Fahnen, wies der erſte Präſident des Bundes General v. Horn auf die Bedeutung des Tages der Reichsgründung hin und erklärte unter anderem, daß der Tag gefeiert würde im dankbaren Gedenken an die Helden, die in der Geſchichte Deutſchlands ihr Blut da⸗ hingaben, damit ein geeinigtes Deutſchland entſtehen konnte. Der Tag würde aber auch gefeiert für die Kameradſchaft, für die Mil⸗ linen des Weltkrieges. g Rede schleichers N General o. Schleicher als Reichswehr⸗ miniſter überbrachte anſchließend die Win- ſche der Wehrmacht. Er erinnerte u. a. an die ausſchlaggebende Bedeutung der deutſchen Wehrmacht im Werden des deutſchen Staates und verwies darauf, wie kränkend und entbeh. rend es deshalb empfunden werden müßte, als man im Verſailler Vertrag dem deutſchen Volke verbot, Waffen zu tragen. Heute— und nicht am wenigſten muß dafür den alten Soldaten gedankt werden— iſt die Gleichberechtigung des deutſchen Volles wieder erkämpft, und in dieſem Zuſammenhang muß das Wort des Reichsaußenminiſters wie⸗ derholt werden, daß die Reichsregierung keine Abrüſtungskonvention unterſchreiben wird, die dieſem Grundſatz nicht Rechnung trägt. Im übrigen, ſo fügte der Reichskanzler hin⸗ zu, wollen wir nur die gleiche Sicherheit wie jedes andere Land, und ich möchte hier erneut betonen, daß ich die allgemeine Wehrpflicht für ein ganz beſonders erſtrebenswertes Ziel halte. Veränderte Zeitverhältniſſe werden ber⸗ änderte Formen bringen. Ich denke dabei in erſter Linie an die Miliz. Wie die äußere Form auch ſein mag, ſo erklärte er weiter, die Wehrmacht wird ſtets vom Geiſte des Gehorſams und der Kamerad⸗ ſchaft beſeelt ſein. Auch zwiſchen den alten Sol⸗ daten und der jungen Wehrmacht beſtehen eng ſte kameradſchaftliche Verbindungen, die noch feßer zu knüpfen, bald Mittel und Wege ge⸗ funden werden. Darüber hinaus und gerade heute tut echte Kameradſchaft mit allen deut⸗ ſchen Volksgenoſſen not. Leuchtendes Vorhild für den Dienſt am Vaterland bleibt uns allen unſer hochverehrter Herr Reichspräſident. Dem RNeichspräſidenten wurden bei ſeiner Ankunft und bei ſeiner Abfahrt vom Spori⸗ palaſt von einer großen Menge, die ſich trotz der Kälte dort eingefunden hatte, lebhafte Huldigungen dargebracht. „Deutſche Vauernſchaft“ gegen Landbund Ju einer Entſchließung der„Deutſchen Bau⸗ ernſchaft e. V.“ wird auf die bäuerliche Not⸗ lage hingewieſen, die durch ſtaatliche Maß⸗ nahmen und Eingriffe zum beſonderen Schutz der Großbetriebe verſchärft worden ſei. Für dieſe, dem Bauerntum abt ägliche Agrar⸗ poſſtik, ſo heißt es in der Erklärung, ſei in erſter Linie der Landbund verantwortlich, der durch ſeine Vertrauensmäuner die Agrarpo⸗ litit in den legten Jahren maßgebend beein⸗ flußt habe. der Wahlſountag in Lippe Statle Wahlbeteiligung.— Verſchiedene Zu⸗ ſammenſtöße. g Detmold, 16. Januar. Nach dem Vorbereitungs⸗Trommelfeuer der verſchiedenen politiſchen Parteien erfolgte am Sonntag die Wahl zum lippiſchen Landespar⸗ lament. Die Wahlbeteitigung war ſehr ſtark. In verſchiedenen Städten und Landgemeinden lam es auch zu Zuſammenſtößen, doch gelang es der Polizei bald die Ruhe wieder herzu⸗ ſtellen. In Brake bei Lemgo kam es in der Nacht vor der Wahl zu Schlägereien zwiſchen Reichs⸗ baunerleuten und Nationalſozialiſten, Drei Reichsbannerangehörige und ein Nationalſo⸗ zialiſt wurden verletzt. In Salzuflen ge⸗ rieten am Sonntag Nationalſozialiſten und Kommuniſten aneinander, zwei Nationalſoziali⸗ ſten und mehrere Kommuniſten wurden ver⸗ letz. Auch in der Stadt Horn lam es por Abſtimmungslokalen mehrfach zu Reibereien. Hugenberg bei Hindenburg Berlin, 16. Jan. Am Samstag empfing der, Reichspräſident Dr. Hugenberg zu einer Beſprechuna. Die Unterredung. über deren Inhalt von beiden Seiten nichts bekannt wird, dürfte eine Fortſetzung 1 in den letzten Wochen F 5 gepflogenen Unterhaltungen zwiſchen den beiden Herren ſein. Chineſiſcher Gegenangriff Newyork, 15. Jan. Nach Meldungen aus Peking ift der ſapaniſche Vormarſch gegen die Provinz Dſchehol durch einen großange⸗ legten überraſchenden chineſiſchen Gegenangriff, der in Richtung Taonan bis in die Man ſchurei hineinreichte, zum Stehen gekommen. 30 000 chineſiſche Freiſchärler unter Führung des Generals Fengtſchanha, unterſtltzt von Truppen unter General Tangyulin, haben die rückwärtigen japaniſchen Verbindungen und Stützpunkte erfolgreich angegriffen. In Pe⸗ king ſind dieſe Meldungen von dee Front mit großem Jubel aufgenommen worden. In einer Note an den Generalſekretär des Völkerbundes hatte die chineſiſche Regierung erklärt, daß die Japaner in widrerecht⸗ licher Ausnutzung eines in dem Protokoll von 1901 Japan gewährten Son⸗ ſen und beſetzt hätten. Ferner ſeien neue ja⸗ paniſche Truppenzuſammenziehungen an der Ei⸗ ſenbahnlinie Peking— Mukden feſtzuſtellen. Unter dieſen Umſtänden ſehe ſich die chineſi⸗ ſche Regierung verpflichtet, zu erklären, daß ſie leinerlei Verantwortung für die wei⸗ tere Lage übernehmen könne, und daß die chi⸗ neſichen Truppen nunmehr gezwungen ſeien, von dem Recht det legalen Verteidigung gegen die Angriffe der a ani en Tru zu machen. e e ppen Gebrauch Todesurteil gegen Knirſth Die Sühne für den Moro an dem Geldbrief⸗ träger. g Frankfurt, 16. Januar. Der 19jährige Autoſchloſſer Willi Knirſch, der am 1. Dezember vorigen Jahres den Geldbeiefträger Hofmann durch einen Schuß in den Kopf getötet und beraubt hatte, wur⸗ de wegen Mordes und ſchweren Raubes zum Tode und dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. ö Absturz eines Sporiſlugzeuges Lörrach, 16. Jan. In der Nähe des Land⸗ flugplatzes Altenchein ſtürzte eine zweiſitzige Sportmaſchine vom Typ D. H. 3 ab. Der Führer, Hauptmann Wirth, der Leiter der ſchweizeriſchen Fluglinie Altenrhein— St. Hallen— Baſel, wurde ſchwer verletzt und ſtarb ſpäter im Krankenhaus. Sein Begleiter Bachmann verunglückte tödiich. i Nächtliches Verlehrsunglülk Stendal, 16. Jan. Der kurz nach zwei Uhr nachts von Stendal nach Berlin abgefahrene Zug überfuhr auf einem Bahnübergang bei dem Bahnhof Hemerten einen mit ſechs von einem Vergnügen heimkehrenden Perſonen be⸗ ſetzten Einſpänner. Der Landwirt Schwabe und die beiden Ehefrauen Albrecht und Rieck wurden getötet, die Eheftau des Landwirts Schwabe und elne Frau Huth wurden ſchwer, eine weitere Per⸗ ſon leichter verletzt. Das Fuhrwerk wurde voll⸗ kommen zertrümmert. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Wieder Schiffsbrand Paris, 16. Jan. Im Hafen von Lorient brach an Bord des dert vor Anker liegenden Motorſchiffes„Preſident Briand“ Feuer aus, das erſt nach dreiſtündigen Bemühungen der Feuerwehr gelöſcht werden konnte.„Preſident Briand“ iſt das neueſte und größte Mokor⸗ ſchiff der Fiſchereiflottille von Lorient und war erſt vor wenigen Monaten in Dienſt ge⸗ ſtellt worden. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Ein neuer Bildfälſcherprozeß Anklage gegen ſieben Perſonen. Nach langwierigen Ermittlungen in Luxem⸗ burg und Frankreich— auch mit den Saar⸗ behörden mußte die Staatsanwaltſchaft von Frankfurt in Verbindung treten— iſt nunmehr gegen vier Kunſthändler und drei Vertreter Anklage wegen der Abſetzung gefälſchter Bil— der erhoben worden. Die entweder falſch ſignierten oder über⸗ malten Bilder ſind mit dem Kraftwagen über die Grenze gebracht worden. Ein unbekannter franzöſiſcher Meiſter, der gelegentlich einer Auktion den beſcheidenen Preis von 42 Mark erzielt hatte, verwandelte ſich in einen echten van Dyck, der für nur 5000 Mark, aller⸗ dings vergeblich angeboten wurde. Da die Angeklagten ſich außerdem noch untereinander betrogen haben und auch gegen⸗ ſeitig Anzeigen erſtatteten, dürfte der Prozeß nicht ganz einfach werden. Betrogen wurden endlich auch die Verkäufer von Bildern oder Perſonen, die Stücke aus ihrem Beſitz in Kom⸗ miſſion gegeben hatten: zum Teil erhielten ie auf inſolvente Kaufleute gezogene Wechſel oder ſie bekamen überhaupt keinen Gegenwert. Die Angeklagten ſind die Kunſthändler Louis Braun, Hans Trainer, Kurt Arnold und Elſe Trumm ſowie der Vertreter Adolf Klein, die Ehefrau Luiſe Arnold und der Kaufmann Karl Geb. derprivilegs die Stadt Schanhaikwan angegrif⸗ Sport vom Sonntag. Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Abteilung 1(Oſt⸗Weſt): 1860 München— Sp.⸗Bgg. Fürth abgebroch. Phönir Ludwigshafen— 50 Munchen 1700 1. FC. Nürnberg— SV. Waldhof 3:1 FK. Pirmasens— 1. Fc. Kaiſerslaut. 3:3 Abteilung 2(Norb⸗Süd): FSV. Frankfurt— Union Böckingen Karlsruher FV.— FSV. Mainz 05 Wormatia Worms— Phönis Karlsruhe Stuttgarter Kickers— Eintracht Frankf. Verbandsſpiel: Nordbayern: FC. 05 Schweinfurt— FV 04 Würzburg 2:1 Pokalſpiele. Nord⸗Süb⸗ Bayern. 1 2 Bayreuth— Wacker München 10 FV. 1894 Ulm— Germania Nürnberg verlegt Schwaben Augsburg— ASV. Nürnberg 24 VfR. Fürth— SS. Ulm 112 4 i Mürttemberg⸗Baden: Freiburger FC. Pf. Stuttgart 14 Frank. Karlsruhe— Ger. Brötzingen 0:0 .(am Samsta FC. Birkenfeld— FC. Mühlburg 5:4 25 1. Fc. Pforzheim— SC. Freiburg abgeſetzt SV. Feuerbach— VfB. Karlsruhe 510 Sp.⸗Vgg. Schramberg— Sc. Stuttgart 1:1 Rhein⸗Saar: Eintracht Trier— Bf. Neckarau 0:1 Boruſſia Neunkirchen— BfR. Mannheim 2:1 Amicitia Viernheim— Saar Saarbrücken 2:1 Sp.⸗Vgg. Sandhofen— Sp.⸗Vgg. Mundenh. 3 1:1 Sfr. Saarbrücken— 1908 Mannheim 3:1 Main⸗Heſſen: Kickers Offenbach— Union Niederrad 3:2 FVgg. Mombach— Alemannia-Olym. Worms . 11 VfR. Bürſtadt— Sfr. Frantfurt 371 b SA. Wiesbaden— Germania Bieber Rot⸗Weiß Frankfurt— FVgg. Kaſtel VfL. Neu⸗Iſenburg— 1. Fe. Langen 5 Geſellſchaftsſpiele. 1. FC. Pforzheim— Wiener AC. 0:4(Sa.) N 0 2:0 322 4:1 Wormatia Worms— Phönir Katlstuhe 211 (11). Bei 5 Grad Kälte und tadelloſen Platzver⸗ hältniſſen umſtanden 3500 Zuſchauer das Spielfeld. Phönir war bis auf den bekann⸗ ten Verteidiger Wenzel komplett. Worms ver⸗ ſuchte es mit Riemenſchneider wieder einmal auf dem Mittelſtürmerpoſten. Schiedsrichter Albrecht⸗Mannheim konnte ſehr gut gefallen. Phönir imponierte gleich. Ganz überraſchend fiel in der 45. Minute das erſte Tor für Wormatia. Jetzt wurde Wormatia deullich überlegen. Fürſt verwandelte einen Elfmeter in der 28. Minute. Die zweite Hälfte ſah Wormatia nun meiſt im Angriff. Erſt in der 25. Minute kam Worms zum Siegestref⸗ fer. Phönix Ludwigshafen ſchlägt Bahern München. Etwa 15 000 Zuſchauer hatten ſich in Lud⸗ wigshafen eingefünden, um Zeuge des End⸗ ſpiels um die Meiſterſchaft zu ſein, in der ſicheren Erwartung eines Sieges der Bayern. Aber es kam anders. Die Pfälzer zeigten ein überraſchend gutes Spiel und ſo gelang ihnen ein Sieg 1:0(0:0) Sieg über die Münche⸗ ner Gäſte. Schon gleich nach Spielbeginn mußten beide Torhüter in Aktion treten. Ver⸗ ſchiedentlich wanderte der Ball ſchön durch die Bayernreihen, aber im gegneriſchen Straf⸗ raum verſagten alle Künſte. Verſchiedene Durchbrüche der Pfälzer waren ſehr gefährlich, aber Haringer und Bader waren nicht zu überwinden. Nach der Pauſe gab es über⸗ raſchend eine zehnminutige Drangperiode der Pfälzer. Zwei Strafſtöße für Phönix blieben erfolglos, dann fiel das einzige Tor des Ta⸗ ges. 1. FC. Nürnberg— SWV. Waldhof 3:1(1:0). Sowohl der Club, als auch der Gegner zeig⸗ ten ein ſehr mäßiges Spiel. Berüchſichtigen muß man dabei in erſter Linie den glatten und hart gefrorenen Boden, der jegliche Ball⸗ kontrolle unmöglich machte. Waldhof ent⸗ täuſchte ſehr ſtark. Nur 3000 Zuſchauer hat⸗ ten ſich zu dieſem Treffen eingefunden. Trotz wenig überzeugenden Leiſtungen kam der Club aber ſchließlich doch zu einem glatten Sieg, da Waldhof eben noch ſchlechter als die ſchlecht disponierte Nürnberger Mannſchaft ſpielte. Nürnberg kam in der 29. Minute durch ſeine: Mittelläufer Kraus, der einen 20-Meter⸗Schuß anbrachte, zur 1:0 Führung. Nach dem Wech⸗ ſel war es Schmitt, der durch einen Weit⸗ ſchuß erhöhte. In der 65. Minute erzielte dann Friedel das 3:0, bis es dann dem Waldhöfer 17 0 gelang, den Ehrentreffer zu ſchie⸗ en. Eintracht Frankfurt von Stuttgarter Kickers mit 3:2(0:0) geſchlagen. In Degerloch lieferten ſich Stuttgarter Kik⸗ kers und die Eintracht Frankfurt vor über 10 000 Zuſchauern einen gut durchgeführten Kampf, trotz des gefrorenen und glatten Bo⸗ den. Bei den Gäͤſten fielen beſonders die Flü⸗ gelleute auf. In der Eintracht leiſtete Tor⸗ hüter Schmidt Ausgezeichnetes. Nach Wech⸗ ſel konnten vom Aufnjel weg die Blaumeſßen in Führung gehen. Eine Minute ſpäter 5 ſen ſie ein zweites Tor. 10 der 110 Minute erzielten die Frankfurter den erſten Treffer und einige Minuten ſpäter den Aus⸗ gleich. Nun entwickelte ſich um den Sieg ein erbittertes Spiel und kurz vor Schluß konnten 11 einen knappen 3:2⸗Sieg er⸗ Karlsruher FV.— FSV. Mainz 05 32 (2:1). Die Verletzung Hubers hat nach den beiden Mißerfolgen der Spiele gegen Worms 05 Kickers Stuttgart zu einer vollkommenen Neu⸗ formierung der Mannſchaft geführt. Mainz hat Decker als Mittelläufer ſtehen, iſt aber ſonſt komplett. In der erſten Vierlelſtunde iſt das Spiel beider Mannſchaften ſehr aufge⸗ regt, und der harte Boden ließ eine genaue Ballbehandlung nicht zu. Bald entwickelt ſich ein beiderſeits ausgeglichenes Spiel. Das Spiel ſelbſt hat den Anforderungen nicht ganz entſprochen. Es fehlte die große Linie, die man von Meiſtermannſchaften erwartet. Der Schiedsrichter, Duchardt H idelberg, vollbrachte eine umſtrittene Leiſtung. Seine beiden Elf⸗ meterentſcheidungen waren zu hart. ö FS. Frankfurt— Union Böckingen 3:1 (3:1). Die Gäſte, die ſchon die Frankfurter Ein⸗ tracht geſchlagen hatten, waren 15 die 7006 Frankfurter Juſcharer eine große Ertl äuſchung. Die ſchwere Niederlage, die ſie am Sonntag in der Mainſtadt erlitten, geht vollkommen in Ordnung und entſpricht durchaus den ſchwa⸗ chen Leiſtungen der Böckinger. Union Böckin⸗ gen hatte außerdem das Pech, gegen einen in Hochform ſpielenden FSV. antreten zu mäl⸗ ſen. Ein ſo einheitliches und ſchön durch⸗ geführtes Spiel der Frankfurter hatte man ſchon lange nicht mehr geſehen. FK. Pirmaſens— 1. FC. Kaiſerslautern 33 (0:1). Dieſem Treffen fehlte der große Rahmen. Knapp 3000 Zuſchauer hatten ſich zu dem Treffen der beiden Saarvertreter eingefun⸗ den. Kaiſerslautern trat komplett an, während Pirmaſens German und Zinſius erſetzen mußte. Pirmaſens ſpielte ſehr unter Form und war nicht bei der Sache. Die Mannſchaft litt offen⸗ ſichtlich unter den Nachwirkungen ihres vor⸗ ſonntäglichen Spieles im Fürther Ronhof.— Kaiſerslautern zeigte ſich von der beſten Seite und verteidigte ausgezeichnet. Die Gäſte waren aber auch im Sturm immer gefährlich, aller⸗ dings ſtand ihnen das Glück oft zur Seite, Auslandz⸗Nundſchau Danzig— Polen.— Neue Vorſchläge. Amtlich wird gemeldet: In Bezug auf die Frage der Ausnutzung des Gdinger Hafens und auf die Minderheitenangelegenheit nach Artikel 33 des Pariſer Vertrages hat die Re⸗ publik Polen dem Oberkommiſſar des Völ⸗ kerbundes Vorſchläge zu einer vertragsmäßi⸗ gen Regelung der beiden Sachen überreicht, die der Oberkommiſſar auch dem Senat der Freien Stadt Danzig mitgeteilt hat. Die fee Regierung wird zu dieſen polni⸗ ſchen Vorſchlägen noch Stellung nehmen. Bisher haben irgendwelche Verhandlungen zwiſchen den Regierungen der Freien Stadt Danzig und der Republik Polen nicht ſtatt⸗ gefunden. Tituleſcu iſt abergläubiſch. Die Regierungsbildung in Rumänien hat ſich etwas verzögert. Die Parteileitung hatte Vajda zur Uebernahme der Regierung er⸗ mächtigt und ihn gleichzeitig beauftragt, ſich der Mitarbeit Tituleſcus zu verſichern. Titu⸗ ſeſcu iſt jedoch ſehr abergläubiſch u. weigerte ſich deshalb, an einem Freitag, und noch dazu am 13. Tage im Monat, einen Beſchluß zu ſaſſen. Vajda blieb ſomit nichts anderes übrig, als die Beſprechungen mit Tituleſeu zu verſchieben. Hoovers Belo überſtimml. Das amerikaniſche Repräſentantenhaus überſtimmte mit der erforderlichen Zweidrit⸗ telmehrheit Hoovers Veto gegen die Gewäh⸗ rung der Unabhängigkeit an die Philſppinen. Man erwartet nunmehr mit Spannung die Abſtimmung im Senat. — 50 900 Mark Steuergelder unterschlagen Dann Selbstmord begangen. Mainz, 15. Januar. Im Stadtpark wurde ein ſtädtiſcher Ange⸗ ſtellter aus Wiesbaden mit einer Schußver⸗ jetzung an der rechten Schläfe tot aufgefun⸗ den. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen liegt Selbſtmord vor. Der Tote war bei der ſtädtiſchen Steuerſtelle Wiesbaden beſchäftigt. Er hat dort über 50 000 Mark unterſchlagen. Vor wenigen Tagen wurde er aus dem Dienſt entlaſſen und der Staatsanwaltſchalt angezeigt. Acht Güterwagen entgleist Mainz, 15. Jan. Die Reichsbahndirek⸗ lion Mainz teilt mit: Am Freitag abend ent⸗ Rant auf dem Bahnhof Heftrich-Winkel eim Rangieren des Güterzuges 8605 ach Güterwagen; Perſonen wurden nicht verletzt. Beide Hauptgleiſe waren etwa drei Stunden geſperrt. Die Züge wurden teilweiſe umgelei⸗ let. Zwiſchen Oeſtrich⸗Winkel und Hatten⸗ heim wurde der Umſteigeverkehr durch Om⸗ nibuſſe vermittelt. Die Urſache der Entglei⸗ ſung iſt noch nicht ſeſtgeſtellt. „Glauben ſollſt du und vertrauen!“ 8. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Arme, kleine Frau“, dachte ſie mitleidig,„was trägſt du denn für ein Leid, nachdem du doch lange genug dein junges, himmelſtürmendes Glück in deinen großen Augen zur Schau trugſt?“ 5 Bankier Peters ſtellte einen Freund vor. „Herr von Oſtendorf!“ Daniela blickte bei Nennung des Namens gleichgültig auf— und zuckte im Augenblick auch ſchon zurück. Der Fremde, der ſie vor kurzem ſo dreiſt beläſtigt hatte. Sie nickte flüchtig mit dem Kopfe und ſchob den Arm in den Hannas. „Ich bin müde. Laß uns ins Reſtaurant gehen!“ ſagte ſie und drängte Hanna mit fort. Sie gingen dann auch; es dauerte allerdings gar nicht lange, ſo ſaßen die beiden Herrren in ihrer Nähe. Da man ſich nun kannte, wäre es abſurd geweſen, ſich nicht zu unterhalten. Und es kam auch bald genug ein luſtiges Geſpräch in Gang, deſſen Urſache eigentlich der dicke Melzer war, der ewige Student der Familie des Großkaufmanns Melzer. 5 Man munkelte, daß die Mama durchaus einen Stu⸗ dierten in der Familie haben wollte und daß man aus dieſem Grunde das arme Erhardchen zwang, ſeinen Kopf mit elender Weisheit vollzuſtopfen. Nebenbei hatte er es nicht nötig Es war Geld in Menge da. Aber die Mama! Man mußte ihr eben den Gefallen tun. Und dabei war der Dicke überall ein gern geſehener Gaſt. Daß er ab und zu die Zielſcheibe boshaften Witzes war, merkte er nicht einmal. Und merkte er es wirklich ausnahmsweiſe, dann ſtörte es ihn nicht Er ulkte auch jetzt drauflos und hatte in Heddi Großner, der Tochter des Generalkonſuls, eine luſtige Partnerin gefunden. Es ergab ſich ganz von ſelbſt, daß ſich hier in dieſer Ecke eine nette, luſtige Geſelligteit entwickelte, der ſich niemand entzog. Und ſo kam es auch, daß Daniela Brünneck mit Herrn von Oſtendorf ſprach, obwohl ſie ihm noch nicht vergeſſen hatte, daß er ſie— allerdings unwiſſentlich— nicht als Dame reſpektiert hatte. Dabei hatte aber Daniela immer noch den geheimen Widerwillen in ſich gegen dieſen vier⸗ ſchrötigen, blonden Mann, um deſſen Lippen ſtets ein wiſſendes Lächeln lag. Als die allgemeine Heiterkeit ihren Höhepunkt erreicht hatte, ſah Daniela Brünneck plötzlich erſchrocken auf ihre Uhr. Dann ſagte ſie haſtig zu Hanna: „Bitte, laß dich nicht ſtören. Ich muß jetzt unbedingt nach Hauſe Wir eſſen in zwei Stunden. Mein Mann bringt heute einen Freund mit zu Tiſch. Ich muß mich noch um einiges kümmern.“ Sie verabſchiedete ſich von Hanng und der Baronin Hettenheim, nickte den andern allen freundlich zu und ging. Oſtendorf blickte ihr nach, und in ſeinen Augen zuckte eine gelbe Flamme auf. Dann neigte er ſich zu Peters. „Frau Doktor Brünneck war das? So, ſo! Beſchreiben Sie mir doch mal ihren Mann ein wenig.“ Der Bankier kam dieſem Wunſche nach, und Oſtendorf lehnte ſich mit einem ſeltſamen Lächeln in ſeinen Stuhl zurück. 10 0 4. Daniela war rechtzeitig mit allem fertig geworden. Sie hatte die Tafel ſelbſt geſchmückt, und es war ihr ſehr gut gelungen. Sie ſelbſt ſah entzückend aus in dem weißen Seidenkleide, auf der Schulter eine köſtliche La-France⸗ Roſe. Daniela wartete! Wartete in zitternder Ungeduld. Pünktlich kamen die Herren. Brünneck verriet mit keinem Blick. wie ihn der Anblick ſeines jungen Weibes innerlich aufwühlte Ruhig trat Daniela ihm entgegen. „Liebe Danie, mein Freund Hans Birkhoff. Nebenbei Doktor der Muſikwiſſenſchaft.— Lieber Hanus, meine Frau!“ Daniela reichte dem Freunde ihres Gatten die Hand, Über die er ſich neigte Brünnecks Augen aber brannten auf Danielas Geſicht. Als ſie ihn anſah, war ſein Blick kühl und gleichgültig. Ihre Lippen zitterten leicht, als ſie die Herren zu Tiſch bat. Doktor Birkhoff überbrückte die leichte Spannung. die in der Luft tag, durch liebenswürdiges Geplauder Er war entzückt von der Frau ſeines Freundes und machte auch kein Hehl daraus. Daniela vergab ſich nichts, war ganz Dame, liebenswürdig und ſcharmant. „Trotztopf. lieber, ſüßer Trotzkopf“, dachte Brünneck ſehnſüchtig.„Aber wenn ich jetzt nachgebe, dann habe ich für immer verſpielt, und Daniela wird mich mit Eifer⸗ ſucht quälen, ſo oft es ihr gefällt.“ Nach dem vorzüglichen Diner rauchte Daniela in Ge⸗ ſellſchaft der Herren auf dem Balkon eine Zigarette Sie lehnte dabei ſo grazlös in ihrem Schaukelſtuhl, daß beide ſie wie gebannt anſahen Daniela aber mied gefliſſentlich den Blick des Gatten. Und dabei dachte ſie doch unauf⸗ hörlich: Er liebt doch dieſe Frau! Wie weit wollte ich mich vergeſſen, als ich geſtern abend auf ſeine Heimkehr wartete? „Danie, wäre es unbeſcheiden von uns, wenn wir dich um ein Lied bitten würden?“ „Nein! Wenn ich den Herren damit eine Freude mache, gern“ f Sie erhob ſich, ging ins Zimmer hinein, wo der große Flügel ſtand Sie nahm Platz, blätterte eine Weile un⸗ ſchlüſſig in den Noten und wählte ſchließlich Schuberte „Dae Meer erglanzte weit hinaus“ Brünneck bor ruckartig den Kopf Warum wählte ſie gerade dieſee vied das ſie eigentlich nicht gern ſang dae ihr aver vbeſondere aut lag? Dantelo ſang wundervoll Doktor Birkhoff battle 9 neue Zigarette, die er ſich angebrannt, weggeleg rt zurückgebogenem Kopfe lauſchte er. Als Daniela ihr Vied beendet hatte, ging er ſchnell zu ihr, küßte beide Hände der jungen Frau. „Wie ſchön Sie ſingen, wie ergreifend. Darf ich Sie einmal begleiten? Leider iſt meine Zeit in dieſer Stadt nur kurz bemeſſen, aber ich wäre dankbar, wenn ich einige muſikaliſche Stunden mit Ihnen verbringen dürfte.“ Ihre dunklen Augen ſahen ihn dankbar an. „Wenn Sie meinen, daß meine Stimme und muſika⸗ liſchen Kenntniſſe genügen? Sie ſind mir jederzeit will⸗ kommen, Herr Doktor.“ Er verneigte ſich dankbar, wandte ſich zu Brünneck hinüber. 0 „Ein köſtliches Geſchenk, Brünneck. Deine Frau Ge— mahlin will mit mir muſizieren.“ Brünneck ſtand auf, kam langſam ins Zimmer. Seine große, ſchöne Figur überragte die des andern um ein Be⸗ trächtliches. Daniela dachte erſchauernd: Und ich liebe ihn ja trotz allem mehr als mein Leben. Wie ſoll ich ſeine Kälte nur ertragen? Als der Gaſt ſich nach angeregteſter Unterhaltung empfahl, wurde er für den Abend um ſeinen Beſuch ge⸗ beten. „Wir können heute abend gleich anfangen, wenn Sie nichts Beſſeres vorhaben“, ſagte Daniela liebenswürdig und hatte doch heftiges Herzklopfen dabei. Doktor Birkhoff ſah zweifelnd von einem zum anderen: dann fragte er ſcherzend: „Es lockt, gnädige Frau, lockt koloſſal, Ihr freundliches Angebot. Auf der anderen Seite aber möchte ich mir um alles in der Welt nicht den Unwillen Ihres Gatten zu⸗ ziehen. Das könnte aber ſehr leicht geſchehen, wenn ich läſtig falle. Ein ſo junges, glückliches Ehepaar ſtört man nicht gern.“ Daniela lächelte ſeltſam und ſah zu ihrem Manne auf Der ordnete min Kennerblick die Zigarren in der goldenen Doſe und ſagte dabei lächelnd: „Oh, bei einem ſolch vernünftigen Ehepaar, wie wir es ſind, brauchſt du derlei Rückſichten nicht zu nehmen.“ Daniela wurde blaß, ſagte aber tapfer: „Sehen Sie, Herr Doktor, Sie ſind uns beiden herzlich willkommen.“ Birkhoff verbeugte ſich noch einmal tief. „Dann komme ich natürlich beſonders gern.“ Brünneck begleitete den Gaſt hinaus, während Daniela auf den Balkon trat. Die Herren ſtanden noch ein paar Minuten am Tor Birkhoff flüſterte Brünneck irgend etwas zu, worauf dieſer kurz auflachte. Daniela preßte die Hände ineinander. Wie ſehr ſie dieſes kurze Auflachen immer geliebt hatte! Still ging ſie ins Zimmer zurück. Nach einer Weile kam Brünneck herein. Sie ſah ihm zaghaft entgegen. Sein Blick ſtreifte kurz, fragend über ſie hin, dann wandte er ſich den Zigarren und Likören zu, prüfte und dachte nach. Schließlich ſagte er: „Das wird hier alles reichen Aber morgen möchten wir doch an Borchardt telephonieren, daß er neue Waren ſchickt Willſt du die Güte haben, dich der Sachen anzu— nehmen, wenn ſie kommen? Ich werde dann anrufen.“ „Sei unveſorgt, ich werde alles nach deinen Wünſchen ordnen“, ſagte die junge Frau leiſe. „Ich danke dir, Danie.“ Daniela wartete verzweifelt auf ein weiteres Wort; doch er hatte ſich nur in einen Seſſel geſetzt und eine Zeitung zur Hand genommen, ſchien alſo keine Luſt zu einer weiteren Unterhaltung mit ihr zu haben. Daniela grübelte angeſtrengt nach. Was konnte ſie nur ſagen? Warum nahm er ſie jetzt nicht einfach in ſeine Arme und ſagte ihr ein liebes Wort? Sagte ihr, daß er nur ſie liebe? Sie hätte es wiſſen müſſen, daß ein Mann wie Brünneck nur ſehr ſchwer über eine ſeeliſche Enttäuſchung hinwegkam Sie hätte wiſſen müſſen., daß ihr ſinnloſer Trotz Koſtbares zerſtören mußte. Er verlangte ihr Ver⸗ trauen. Unbedingt! Sie war ſeiner Liebe und Treue ſicher, konnte es immer ſein. Er konnte ſich in feder Situation auf ſich verlaſſen und wußte, daß es nie einer Frau gelingen würde, Daniela aus ſeinem Herzen zu ver— drängen. Nur ihr eigener Trotz, ihre Launen konnten ſeiner Liebe gefährlich werden, ſonſt nichts auf der Welt! Er hatte keine Urſache, ſie zu küſſen, nachdem ſie ſich ſo lange wie ein trotziges, ungezogenes Kind gegen ihn benommen hatte. Gerade in dieſer Zeit des Alleinſeins. Darüber kam er nicht hinweg. Seine Liebe war kein Spielball. Daniela mußte es wiſſen. Nur ganz langſam konnte das alte Verhältnis wiederkehren. Danielas Benehmen hatte ihn zu ſehr ver⸗ letzt. Sein Stolz hätte es nicht fertiggebracht, ſich Daniela zu nähern, ſich der Gefahr auszuſetzen, nochmals zurück⸗ geſtoßen zu werden. Wenn Daniela nicht ſelbſt das Wort fand, das ſie ein⸗ ander wieder näherbrachte, dann wußte er nicht, wer das alte, innige Verhältnis wieder herſtellen ſollte Daß Daniela ihn geſehen, als er perſönlich jene krampfhaft überreizte Frau zu ſeinem Kollegen brachte, das wußte er ta nicht Vielleicht wäre dann auch eher die Brücke zu einer Verſtändigung geſchlagen worden. In ſeine Gedanken hinein klang Danielas Stimme: „Warft du— mit dem Eſſen und der Tafel überhaupt zufrieden?“ „Ja! Du hatteſt alles ſehr ſchön gemacht. Ich muß dir wirklich danken.“ „Ich habe es gern getan, Rudolf Dein Freund iſt ſehr — ſehr angenehm Habt ihr euch geſtern abend gut amüſiert“ Vrünneck ſah in ſeine Zeitung: daher kam es, daß Daniela d. ehen konnte, das jetzt um einen. 1 lage: Roman von Gert Rothberg Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) „Danke, es war ſehr nett. Ich bin erſt gegen vier Uhr ins Bett gekommen.“ N Danielas Hand zerrte an der köſtlichen Roſe; entblättert fiel ſie herab. Mit ſtarren Augen blickte die junge Frau auf die duftenden Blätter. Genau ſo entblättert lag ihr Glück am Boden. Sie ſchloß die Augen. „Gehe zu ihm, ſage ihm, daß du ihn liebſt, und alles wird wieder gut ſein“, drängte es in ihr. Es hielt ſie nicht mehr, Sie ſprang auf Sangſam kam ſie zu ihm hinüber. Er blickte erſtaunt auf. Der kühle Blick ſeiner Augen, der ſie traf, ſchnitt ihr wie ein ſcharfes Meſſer ins Herz. Eine Furcht ſondergleichen war in ihr vor dem Manne, dem ſie doch die herrlichſten Stunden in ihrem jungen Leben verdankte. Eine wilde Angſt ſchnürte ihr die Bruſt zuſammen. Was ſollte ſie nur tun, um ihm zu beweiſen, daß ſie ihm doch vertraute? „Rudolf!“ Er legte die Zeitung beiſeite, ſah ſie fragend an. „Wollteſt du etwas mit mir beſprechen, Kind?“ „Ja! Ich kann ſo nicht weiterleben, Rudolf. Hab' mich doch wieder lieb.“ Es durchzuckte ihn. Er ſprang auf. Alles in ihm drängte ihr entgegen; doch die Vernunft behielt die Ober⸗ hand. 1 „Danie, das kann auch nur wieder eine Laune ſein. Wer kann das bei deinem unbeſtändigen Weſen wiſſen? Und ich bin wirklich kein geeignetes Objekt für deine Launen! Glaube mir das, mein Kind Es wird Langweile ſein, Danie.“ 1 Mit weit geöffneten Augen blickte ſie auf den Mund, der ſo kühl und fachlich zu ihr ſprach. Sie kämpfte mit einem Schauer der Bewußtloſigkeit Kaum konnte ſie ſich noch auf ihren Füßen halten Er nahm ſie bei der Hand und führte ſie zu ihrem Seſſel zurück, „Ich muß leider noch einmal fort, Danie. Ich hoffe aber, daß ich zum Kaffeeſtündchen zurück bin. Auf Wieder- ſehen, Danie“ Seine Hand ſtrich faſt ein wenig väterlich über ihren Kopf, dann ging er raſch hinaus Länger wäre es ihm kaum möglich geweſen, ſo kühl und vernünftig mit ihr zu ſprechen Vielleicht hätte er ſie doch noch an ſich geriſſen, hätte den roten Mund geküßt mit der ganzen wilden Liebe und veidenſchaft, die in ihm für dieſes ſchöne, heißblütige, trotzige Kind war. Daniela aber ächzte laut:„Ich habe ihn für immer verloren. Er fühlt nichts mehr für mich. Wozu lebe ich überhaupt noch?“ Das Menſchenherz iſt ein eigen Ding. Daniela, die erſt geglaubt hatte, ihrem Manne nicht mehr gegenübertreten zu können nach dieſer heutigen, unfaßlichen Demütigung, hatte ſich am Abend ſo weit gefaßt, daß ſie mit ganz be⸗ ſonderer Sorgfalt Toilette machte Jetzt wollte ſie ihrem Gatten zeigen, wie reizend die Natur ſie ausgeſtattet hatte. Wenn er es nicht mehr würdigen konnte, ſo ſollten ſich andere Männer an ihrer Schönheit erfreuen. Danielas Stolz wies ſie auf eine ganz ſchiefe Bahn. Die kleine Frau bedachte nicht, daß gerade dieſer Weg der allerverkehrteſte war, wenn ſie die Liebe ihres Mannes zurückgewinnen wollte Ein mattgelbes, mit weißem Pelz beſetztes Kleid mit weiten Aermeln umſchloß die biegſame Geſtalt. Und Daniela trug zum erſten Male den koſtbaren Schmuck, den ihr die Tante zur Hochzeit geſchenkt. Als ſie in den Spiegel ſah, fuhr ſie zurück. War ſie das denn wirklich? Wie der koſtbare Schmuck an ihr funkelte! Wie der Stern in dem blauſchwarzen Haar auf⸗ ſprühte in blauen und roſa Strahlenbündeln. Wie ein großer, heller Tautropfen lag die große Perle, die von dem Halsband herabhing, auf der Bruſt. An den ſchlanken, weißen Fingern blitzten Ringe, die ein Vermögen re⸗ präſentierten. Ihre Hand ſpielte gleichgültig mit den weißen Roſen, als ihr Gatte eintrat. Er zuckte heftig zuſammen bei ihrem Anblick. Doch er ſagte nur: f „Weshalb dieſe große Toilette, Kind? Iſt ſie nicht faſt ein wenig zu ſchade für den Zweck?“ „Nein! Ich freue mich viel zu ſehr auf dieſes Muſi⸗ zieren mit deinem Freunde. Er ſoll ſehen, daß ich mich freue.“ „Natürlich, von dieſem Standpunkt aus beſehen haſt du ſogar ſehr recht, Danie.“ Doktor Brünneck ſtand leicht an das Fenſter gelehnt und ſah zu ſeiner Frau hinüber, die wie eine weiße Licht⸗ geſtalt mitten unter der großen Lampe ſtand, deren Schirm ſich wie eine rieſige rote Blume über ihr ausbreitete. Faniela war ſchön, bezaubernd ſchön! Es war unſagbar ſchwer Kür ihn, ſie nicht an ſein Herz zu nehmen und ſie zu küſſen, immer wieder zu küſſen, wie er es früher ſo oft getan. Er wußte nicht, warum ſie ihn von ſich geſtoßen; er konnte es ſich nicht enträtſeln, ſo ſehr er auch darüber nach⸗ grübelte. Etwas mußte geſchehen. Er mußte Daniela wieder liebhaben. Doch er konnte es nicht noch einmal ertragen, wenn ſie ihn zurückſtieß. Ihre Worte heute nachmittag waren eine Laune geweſen. Er konnte ſie für nichts anderes halten. Was in ihm zerriſſen, mußte Daniela wieder heilen. Niemals konnten das ihre paar armſeligen, bittenden Worte tun Nie war ſie kindlicher geweſen wie heute, als ſie dachte, ein paar Worte könnten das ſchwere Unrecht gut⸗ machen, das ſie ihm angetan. Daniela ſab auf ihren Mann. Wie vorteilhaft er im Smoking ausſah! Sie kannte keinen Mann, der ſich auch nut im eniſernteſten mii ihm meſſen konnte. Und wieder trieb es ſie. ihn um Verzeihung zu bitten, ungeachtet der höhniſchen Stimme, die da von irgendwoher fagte: Eine rechte Törin biſt du! Er betrügt dich mit dieſer Frau, und du willft ihn um Verzeihung bitten? Da meldete das Mädchen den erwarteten Gaſt, und beide Ganten empfanden die Meldung in dieſem Augen⸗ blick als eine ungeheure Erleichterung.(Fortſetzung folgt.) Federation (FA J) abgehalten, die vor allem der Anwen⸗ dung der neuen Satzungen diente. Zum Prä⸗ ſidenten der F AJ. wurde der rumäniſche Fürſt Bibeſcu wiedergewählt. Ebenſo wurde unter den Vizepräſidenten Georg von Höppner, der Vizepräſident des Motoröl Netten(Niederbayern) in dem Augen Külteeinbruch in Norddeutschland Berlin, 15. Jan. Nach dem ungewöhnlich milden Wetter der letzten Wochen erfolgte in Norddeutſchland der erſte ſtärkere Kälte⸗ einbruch dieſes Winters. Infolge der durch völlige e be bedingten ſtarken Aus⸗ ſtrahlung ſank die Queckſilberſäule in Berlin auf 10 Grad unter Null. Ein ſcharfer Oſt⸗ wind macht die ungewohnte Kälte noch fühl⸗ berer. Auf den Gewäſſern in der Umgebung Berlins hat ſtarke Eisbildung eingeſetzt. An verſchiedenen Stellen mußten einge⸗ frorene Kähne aus ihrer mißlichen Lage befreit werden. In der Stadt führte der Käl⸗ teeinbruch mehrfach zu Waſſerrohrbrüchen. Weiße Hirſche im Weſterwald Neuwied, 15. Jan. Früher gab es mehrere Rudel weißer Hirſche im Weſterwald, ſo in dem fürſtlich⸗wiediſchen Gehege Friedrichsthal bei Neuwied und in einem Gehege in der Nähe von Altenkirchen. Während die Altenkirchener Hirſche ausgebrochen ſind und mit Ausnahme eines vor etwa zwei Jahren bei Kroppach ge⸗ ſchoſſenen weißen Hirſches nicht mehr geſehen wurden, hat man die Friedrichsthaler Sirſche abgeſchoſſen, da ſie die Zucht verderben. Man nahm daher an, daß ſich im vorderen Weſter⸗ wald keine weißen Hirſche mehr befänden. Es erregt daher in Jägerkreiſen große Ver⸗ wunderung, daß in dem bekannten Wiedkurort Datzerroth bei Neuwied jetzt zwei dieſer Hir⸗ ſche geſehen wurden. Die Tiere, eine Hirſch⸗ uh und ein ſchneeweiß gefärbtes Hirſchkalb zogen, ohne ſich um die zahlreich verfolgenden Dorfbewohner zu kümmern, in aller Seelen⸗ ruhe äſend über die Wieſen von einem Wald durch das Wiedtal und verſchwanden in einem Seitental. Es iſt möglich, daß es ſich bei der irſchtuh um ein bei dem Abſchuß der Fried⸗ richsthaler Tiere übriggebliebenes Tier han⸗ delt. N Das Kamel ſoll helfen! Vorſchlag eines däniſchen Bauern. Kopenhagen, 15. Januar. Ein Landwirt in Naeſtved macht ernſthafte Propaganda für die Einführung des aſiati⸗ ſchen Kamels als Landwirtſchaft. Er begründet dies damit, daß das aſiatiſche Kamel als Haustier Haustier der däniſchen erheblich ſtärker und fleißiger als das Pferd ſei. Es Jolle ausſchließlich von Heu und Stroh leben können. In Kanada habe man bereits mit dem aſiatiſchen Kamel erfolgreiche Erfahrun⸗ gen gemacht. Das Kamel könne beſonders auf dem weſtjütländiſchen Heideboden nutzbrin⸗ gend ſein.— Dieſe Anregung ſcheint durch⸗ aus ernſt genommen zu werden. Die goldene Fliegermedaille 5 Für den Erfinder des Windmühlenflugzeugs. Paris, 15. Januar. Hier wurde die außerordentliche Tagung der Aeronautique Internationale der deutſche Vertreter Aero⸗Clubs von Deutſchland wiederernannt. Den Vorſitz der Sportkommiſſion erhielt der franzöſiſche Oberſt Hirſchauer, den der Tou⸗ riſtik⸗Kommiſſion der Deutſche Höppner und den der Segelflugkommiſſion G. von benfalls ein Deutſcher, Profeſſor Georgii. Die Verſammlung verlieh ſodann die„Gol⸗ dene Medaille der F AJ 1932“ an den Kon⸗ ltrukteur des Autogiros, de la Cierva, für leine techniſchen und wiſſenſchaftlichen Leiſtun⸗ tungen, die er durch wicklung des Autogiros vollbracht hat. Die Pon anderer Seite vorgeſchlagenen Kandida⸗ daten von Gronau, Piccard, Fräulein Ear⸗ den Bau und die Ent⸗ hard und Frau Emy Johnſon-Molliſon er⸗ 1 hielten ebenfalls zahlreiche Stimmen, konn⸗ ten aber die Stimmenzahl de la Ciervas nicht erreichen. Neues aus aller Welt Der verhaftete Braufführer. Der Hilfsor⸗ eiter Ignaz Waldhauſer, der im Verdacht Iteht, zuſammen mit anderen Helſecshelkern aus einem verſchloſſenen Schuppen in einem Steinbruch zwei Fäſſer Benzin mit mehr als 00 Liter Inhalt. einen Treibriemen und geſtohlen zu haben, wurde in blick verhaftet, als er ſein Amt als Braut⸗ ührer antreten wollte. 104 Jahre alt. In Kleinhöbing(Franken) ann der Austragsbauer Georg Meyer in den nächſten Tagen ſeinen 104. Geburtstag eiern. Ein Sohn von ihm iſt auch ſchon ein reis und zählt 77 Jahre. Dem 104 jährigen ſchmeckt täglich noch ſein Gläschen Bier. 111 Stunden verſchüttel. In Schlier⸗ ee ſtarb im Alter von 68 Jahren der pen⸗ lonſerte Bergmann Georg Unterharrer. Er dar einer jener 12 Bergknappen, die ber er großen Bergwerkskataſtrophe in Haus⸗ am am 8. Juni 1892 verunglückten. Ein⸗ eſchloſſen von drohenden Geſteinsmaſſen, equält von furchtbarem Durſt und ohne hoffnung, jemals wieder das Licht des Ta- ges zu erblicken, verbrachte der Bergmann Unterharrer mit noch elf Kameraden volle 111 Stunden in dem eingeſtürzten Schacht, bis ihn und ſeine Genoſſen todesmutige Ret⸗ ter noch in letzter Stunde befreien konnten. 9 Stunden lebend begraben. In Brand bei Wels(Bayern) war der 28 Jahre alte e Klein mit der Reparatur eines Hausbrunnens beſchäftigt. Plötzlich ſtürzte Erdreich über dem im Schacht befindlichen Mann zuſammen und begrub ihn in einer Tiefe von 6 Metern. An den Rettungsarbei⸗ ten beteiligten ſich nicht nur die Feuerwehr, ſondern auch eine Pionierabteilung des Wel⸗ ſer Alten Jäger⸗-Regiments. Man pumpte dem Eingeſchloſſenen Sauerſtoff zu. Erſt nach neun Stunden gelang es, den Verſchütteten aus ſeiner qualvollen Lage zu befreien. Er war zwar völlig erſchöpft, wies jedoch keine lebensgefährlichen Verletzungen auf. Spiel mit dem Revolver. Ein 15jähriger Lehrling der Ortskrankenkaſſe in Ander⸗ nach kehrte mit einer Schußverletzung ins elterliche Haus zurück. Die Ermittlungen er⸗ gaben, daß der Junge ſich beim Spielen mit der Dienſtpiſtole eines Vollziehungsbeamten einen ſchweren Lungenſteckſchuß beigebracht 405 Der Unvorſichtige ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. Die christliche Ehe Ein Hirtenſchreiben des Erzbiſchofs Gröber Freiburg, 15. Jan. In ſeinem Hirten⸗ ſchreiben über die chriſtliche Ehe, das an den letzten beiden Sonntagen in den Kirchen der Erzdiözeſe zur Verleſung kam, knüpft Erzbiſchof Dr. Conrad Gröber an das am Jahresſchluß 1933 erſchienene päpſtliche„Rundſchreiben über die chriſtliche Ehe im Hinblick auf die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe, Bedrängniſſe, Irrtümer und Verfehlungen in Familien und Geſell⸗ ſchaft“ an und gibt im erſten Teil des Schrei⸗ bens eine Ueberſicht über die Grundſätze und Grundgeſetze der chriſtlichen Ehe, die ſich aus der Lehre der Heiligen Schrift und der ſtän⸗ digen Ueberlieferung der Katholiſchen Kirche ergeben unter Hervorhebung der drei Güler: Nachkommenſchaft, Treue und Sakrament, durch die Rechte und Pflichten in einer wahr⸗ haft chriſtlichen Ehe abgegrenzt werden. Im zweiten Teil behandelt der Erzbiſchof die auf dieſe Segensgüter in der Gegenwart geführten Angriffe und weiſt entſchieden ab⸗ ſichtliche Maßnahmen oder Vorkehrungen zur Kinderloſigkeit, Eingriffe gegen das werdende Leben, Lockerung der ehelichen Treue uſw. zurück. Er lehnt die Eheſcheidung, weil durch das kirchliche Geſetz verboten, ab und weiſt auf die ſtrengen Bedingungen hin, unter denen allein die Kirche eine Miſchehe zulaſ⸗ ſen könnte. Im dritten Teil des Hirtenſchreibens richtet der Erzbiſchof die Aufmerkſamkeit auf die Heilmittel, die dazu beitragen können, die furchtbaren Ehewunden zu beſſern, die Hei⸗ lung und chriſtliche Kraft der Ehe zu erneuern. Schließlich zeigt er noch die Bedingungen auf, unter denen allein eine wahrhaft chriſtliche Ehe geſchloſſen werden könne. Alte Leute im Murgtal Gernsbach, 15. Jan. Die älteſte Perſon des Amtsgerichtsbezirks Gernsbach dürfte der 94jährige Altmeßner Latein in Michelbach ſein, die zweitälteſte Fräulein Zimmermann in Gernsbach mit 92 Jahren. Leute mit über 75 Jahren gibt es in Gernsbach 50, in Forbach 27, in Ottenau 20, in Michelbach 20, in Weißenbach 20, in Hörden 9, in Staufenberg 21, in Reichental 14, in Bernersbach 10, in Gausbach 21, in Langenbrand 10, in Au 8, in Hilpertsau 9, in Obertsrot 14, in Laudenbach 2, in Scheuern 14, in Selbach 7, in Sulzbach 8. Die Orte Michelbach Gernsbach, Ottenau, Staufenberg, Obertsrot, Weißenbach, Au, Scheuern, Ber⸗ mersbach, Weißenbach und Forbach weiſen die meiſten älteſten Leute auf, auch ſehr viele mit mehr als 80 Lebensjahren. Im allgemeinen dominieren die Frauen in den Altersfahren über 75. In einigen Orten ſtellen die Frauen weit mehr als die Hälfte der über 75 Jahre alten Leute. Die älteſte Perſon im Amtsgerichtsbezirk iſt immerhin ein Mann, doch folgen dann zwei Frauen mit mehr als 90 Jahren und eine ganze Reihe von Frauen gibt es mit über 85 Jahren. In den Altersklaſſen zwiſchen 75 und 80 Jah⸗ ren dürften die Männer den Vorrang haben. Im allgemeinen ergibt die flüchtige Zuſam⸗ menſtellung ein erfreuliches Bild und man dar fſchon ſagen, daß die Leute im Murgtal trotz der beſchwerlichen Arbeit alt, mitunter ſteinalt werden. Aus Baden „Arbeitsgemeinſchaft der Badener in aller Welt.“ In Karlsruhe fand eine Sitzung der„Ar⸗ beitsgemeinſchafn der Badener in aller Welt“ 99 55 der badiſchen Landsmannſchaften) ſtatt. n den einzelnen Ländern ſollen die badiſchen Landsleute organiſatoriſch erfaßt werden durch Gründung von Badnervereinen oder durch An⸗ ſchluß an andere Vereine. Ferner ſollen Maß⸗ nahmen ergriffen werden, um den Verkehr im badiſchen Heimatland zu fördern durch Ein⸗ legung von Sonderzügen nach Baden und Die Wahl in Lippe NSDAP. und SPD. nehmen zu Detmold, 15. Januar. Nach dem vorläufigen amtlichen Geſamt⸗ ergebnis der Landtagswahlen in Lippe haben erhalten(in Klammern zuerſt die Stimmenzahl bei der Novemberreichstagswahl; Stimmen bei der Juliwahl): dann die Sozialdemokraten 29735(25782; 30 508); Deutſche Volkspartei 4352(3688; 2260); Deutſchnationale 5923(9377; 8675) Lippeſches Landvolk 700(509;—); Kommuniſten 11026(14601; 10002); Staatspartei 828(558; 886); Nationalſozialiſten 38 844(33038; 42 283); Kath. Volksvertretung 2531(2479; 3402); Evangeliſcher Volksdienſt 4510(4064; 3650); Führungen durch das Land. Außerdem ſollen Gründungen von Verkehrsgemeinſchaften mit den Nachbarländern angeſtrebt werden. 11 Mannheim, 15. Jan.(Mannheim als Tagungsort.) der Stadtverwaltung liegen für das erſte Halbjahr 1933 ſchon eine Reihe von Anmel— dungen größerer Veranſtaltungen und Tagun— gen vor. Am Himmelfahrtstag(25. Mai) wird Mannheim der Ort eines großen Wan— dertreffens der Schwarzwald⸗ und Odenwald⸗ vereine ſein. Im Juni iſt außer der Tagung der Shakeſpeare⸗Geſellſchaft auch die Tagung der Old Fellowlogen, im März oder April wird auch die Deutſche Maximiliansgeſellſchaft in Mannheim tagen. Für die Maiwachen ſind wiederum die traditionellen Veranſtaltungen vorgeſehen, auch der Reichsverband Deutſcher Makler hat eine Reichstagung in Mannheim angekündigt. Mannheim, 15. Jan.(1066 Leerwoh⸗ nungen in Mannheim.) Mit der Per⸗ ſonenſtandsaufnahme vom Oktober 1932 wurde auch eine Zählung der Leerwohnungen und der leerſtehenden Gewerberäume vorgenommen. Insgeſamt wurden dabei 1066 Leerwohnungen und 616 leerſtehende Gewerberäume(Läden, Wirtſchaften, Büros, Werkſtätten, Garagen uſw.) dazu ermittelt. Läßt man die mit Ge⸗ werberäumen verbundenen Wohnungen außer a ſo bleiben 1016 Leerwohnungen Übrig. Heidelberg, 15. Jan.(Gefängnis für Fahrraddieb.) Der 20jährige Landwirt⸗ ſchaftsarbeiter Georg Kitzmann aus Lands⸗ berg a. d. W. hat in der erſten November⸗ hälfte 1932 in Heidelberg vor verſchiedenen Aemtern neun Fahrräder geſtohlen und den größten Teil davon mit gefälſchten Beſcheini⸗ gungen, daß das jeweilige Rad ſein Eigentum ſei, weit unter Preis verkauft. Dann hat er in Mannheim ein Motorrad geſtohlen und die Nummer geändert, wobei er erwiſcht wurde. Das Urteil entſprach dem Antrag des Staats— anwaltes auf 10 Monate Gefängnis, abzüg⸗ lich ſieben Wochen Unterſuchungshaft. Weinheim, 15. Jan.(Süddeutſches Marinetreffen.) Der hieſige Marine⸗ verein beginnt im Mai ſein 20jähriges Stif⸗ tungsfeſt, verbunden mit Fahnenweihe. Aus dieſem Anlaß werden ſich die ehemaligen An⸗ gehörigen der deutſchen Marine zu einer gro⸗ ßen ſüddeutſchen Marinekundgebung in Wein⸗ heim einfinden. Außerdem iſt eine Gautagung des Gaues Baden vorgeſehen, an der voraus- ſichtlich auch der Bundesvorſitzende, Vize— admiral Röſing, teilnehmen wird. Die Vor⸗ arbeiten für das Marinetreffen ſind in vollem. Gange. Tauberbiſchofsheim, 15. Jan.(Arbeits⸗ beſchaffung.) Um die etwa 100 Arbeits- loſen der Stadt beſchäftigen zu können, iſt be— abſichtigt, die Straße zu den Staatsgebäuden am Wellenberg auszubauen und gleichzeitig die Kanaliſationsarbeiten durchzuführen. Die Kanaliſierung aller Straßen muß vorläufig noch zurückgeſtellt werden. Geplant iſt ferner das ſtädtiſche Bad zu erweitern und zeitge— mäß umzugeſtalten. Niederbühl b. Raſtatt, 15. Jan.(Erne Backſtube zerſtört.) Abends wurden die Bewohner der angrenzenden Häuſer der Bäk⸗ kerei Schnurr durch eine gewaltige Detona— tion in Schrecken verſetzt. Ein Feuerungsrohr war zerriſſen. Der Druck war ſo ſtark, daß Geſteinsmaſſen des Ofens durchs Fenſter und die geſchloſſenen Fenſterläden geſchleudert wur⸗ den. Nur der Amſtand, daß der ſich in der Backſtube befindliche Lehrling wenige Augen⸗ blicke vorher die Feuerungsanlage verlaſſen hatte, rettete ihn vor dem ſicheren Tode. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 335 Stück Verkauft: 196 Stück Milchſchweine das Stück 6—12 Mk. Läufer das Stück von 13— 20 Mk. Marktverlauf mittel. Beim Verkehrsverein und Die Mandate verteilen ſich wie folgt: Sozialdemokraten 7(bisher 9). Deutſche Volkspartei 1(3). Deutſchnationale 1(3). Lippeſches Landvolk 0(1). Kommuniſten 2(1). Deutſche Staatspartei 0(1). Nationalſozialiſten 9(1). Katholiſche Volksvertretung 0(0). Evangeliſcher Volksdienſt 1(0). Der bisherige Mandatsſtand beruht auf den Stimmenziffern der letzten Landtagswahl vom Jahre 1929.) Die Wahlbeteiligung war größer als bei der letzten Reichstagswahl. Es beteiligten ſich rund 98 450 Wähler gegen rund 94000 bei der letzten Reichstagswahl. Aus der Heimat Gedenktage 16. Januar. 1545 Georg Spalatin, Luthers Kampfgenoſ— ſe in Altenburg geſtorben. 1838 Der Philoſoph Franz Brentano in Ma— rienberg bei Voppard geboren. 1858 Der Afrikareiſende Eugen Zintgraff in Düſſeldorf geboren. 1901 Der Maler Arnold Vöcklin in Fieſole geſtorben. 1906 Marokko-Konferenz in Algeciras(bis 7. April). Prot. und kath.: Marcellus. Sonnenaufg. 8.03 Sonnenunterg. 16.17 Mondunterg. 9.55 Mondaufg. 22.00. Es wird Winter Trotzdem wir kalendermäßig die Hälfte des Winters bereits hinter uns haben, iſt bis— her wirkliches Winterwetter noch kaum in Erſcheinung getreten. Die Winterſportler, die es ſich nicht leiſten können, in die Hoch⸗ gebirge zu fahren, halten ſchon ſeit Wochen ihre Sportgeräte bereit, aber vergebens harrten ſie des Schnees, der ihnen die Aus⸗ übung des herrlichen Sports ermöglicht hät— ke. Das ſoll nun anders werden. Von Oſten kommt das Licht— und jetzt auch der Win⸗ ter. Polen, von dem ſonſt nichts Gutes zu kommen pflegt, wird uns diesmal aus⸗ nahmsweiſe eine Freude bereiten, indem es dem deutſchen Sudelwetter ein Ende macht und endlich den Winter nach Deutſchland ex⸗ portiert. Wenn es auch nicht gleich 10 Grad Kälte wie in Polen zu ſein brauchen, etwas Schnee und Eis werden doch freudig begrüßt werden, nicht zuletzt im Intereſſe der zahl⸗ reichen Gebirgsorte, die durch den bisherigen Ausfall des Winterſportverkehrs finanziell ſchwere Einbußen erlitten haben. * *** Expreßgut und Gepäck bei der Reichs⸗ bahn billiger. Laut Mitteilung der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft nimmt die Reichs⸗ bahn ab 15. 1. 33 Ermäßigungen und Erleich⸗ terungen jm Expreßguttarif vor. Es koſten u. a. 10 Kilo Expreßgut auf 100 Kilometer 0,70 Rm. uſw. Darüber hinaus tritt eine Reihe von weiteren Vergünſtigungen in Kraft. Die Zahl der Entfernungszonen iſt von 23 auf 13 vermindert worden. Ferner werden zum ſelben Zeitpunkt Verbilligungen im Gepäck⸗ tarif durchgeführt, und zwar koſten 15 Kilo Gepäck auf 100 Kilometer jetzt 1,20 Rm. künftig 0,75 Rm. uſw. Dieſe Beträge er⸗ mäßigen ſich für Warenproben und Muſterkof⸗ fer wie bisher noch um 33,33 Prozent. Neben den Ermäßigungen verſchiedener Frachtſätze werden hier die Entfernungsſtufen von 20 auf 11 vermindert. Es wird eine Zwiſchenſtufe für 15 Kilo eingeführt und die Mindeſtfracht von 40 auf 30 Pfa. berabaeſekt. Was ist „Kentucky! Der Kentucky-Tabak gibt dem Villiger-Stumpen die eigenartige Würze. Ohne ihn wäre die aus- gezeichnete Qualitat des Villiger- Stumpens wie eine Suppe ohne Salz. Aus jahrzehntelanger Pra- xis kennen wir auchalle Distrikte, wo die feinsten Kentuckys wach- sen und wählen mit peinlicher Sorgfalt die passenden Jahr- gänge. Villiger-Stumpen sind etwas Besonderes! Preislagen 8, 10 und 15 Pfg. Vuliger Söhne, Tiengen-Baden, Munchen 28