Lokales Neuer Roman. Wir beginnen heute mit dem Abdruck unſeres neuen Romans„Eine Trotzige wird gezähmt“, worauf wir unſere ge⸗ ſchätzten Leſerinnen und Leſer aufmerkſam machen. Oeffentliche Verſammlung der Neuhausbeſitzer. Am kommenden. hält die hieſige Ortsgruppe der Neuhausbeſitzer nach der vor einigen Wochen erfolgten Gründung ihre erſte Mitgliederverſammlung, zu welcher als Referent über die Lage des Neuhausbeſitzes in Heſſen und Reich der 1. Vorſitzende des Heſſ. Landesverbandes, Herr Dr. Neuſchäffer, Darmſtadt erſcheinen wird, der beſonders die letzten Verhandlungen in den Ländern ſchildern wird, welche Maßnahmen bisher ergriffen wurden zur Linderung der großen Notlage, die gerade den Neuhausbeſitz ergriffen hat. Die Verſamm⸗ lung beginnt um 3 Uhr im Gaſthaus„Fürſt Alexander“, wozu jeder Neuhausbeſitzer mit ſeiner Familie erſcheinen ſollte. Intereſſenten, die Mieter der Neuwohnungen, Gemeindebehörde ſind eben⸗ falls willkommen. * Der erſte Maskenball. Am Samstag, den 28. Januar findet im„Tann⸗ häuſer“ der erſte Maskenball der diesjährigen Saiſon ſtatt. Spargelbau⸗Verein. Zur Förde⸗ rung des Spargelbaues, ſowie richtige Behand⸗ lung der Spargeläcker und hauptſächlich um ein⸗ heitliche Abſatzmöglichkeiten zu erzielen, haben unſere Nachbargemeinden ſchon längere Zeit Vereine zu dieſem Zwecke gegründet. Nachdem auch hier über 30 Spargelbauern vorhanden ſind, haben ſich auch dieſe am letzten Mittwoch im Gaſthaus zum Ochſen zu einem ſolchen Ver⸗ ein zuſammengeſchloſſen um ihre gemeinſamen Intereſſen zu wahren. Eine Unterſtützung des Vereins kann nur empfohlen werden, da dieſer ſtets darauf bedacht ſein wird, die Qualität und Quantität des Spargels zu ſteigern. Sport und Spiel. Walodſportplatz. Zum 3. Pokalſpiel ſtellen ſich nächſten Sonntag die ſchwarz⸗weißen Sandhöfer den Grü⸗ nen zum Kampf, um anknüpfend an den Sieg dem Wege zur oberen Plazierung zu nehmen. Mit friſchem Eifer, neuem Willen muß jeder Spieler beſeelt ſein bei den nun weitergehenden Pokalkämpfen, denu überall in Deutſchlands Fußballrund wird man wieder die Kämpfe der „Grünen Heſſen“ ob ihrer Kühnheit im Angriff auf höchſte Verbandsehren mit Spannung er⸗ warten. Spieler! Einigkeit und Kameradſchaft⸗ lichkeit iſt oberſter ſportlicher Grundſatz! Handelt darnach, nur durch gegenſeitiges Verſtändnis als echte Freunde im Kampf um Sieg und Ehre werden Leiſtungen erzielt! Werbet durch ſchöne Leiſtungen neue Sportfreunde für Euch und Euern Verein, durch Ruhe in allen Reihen! Sport⸗ freunde, Mitglieder! Unterſtützt durch vollen Be⸗ ſuch dieſen intereſſanten Pokalkampf gegen einen Seeed Männergesangverein 1848 Samstag, den 28. ds. Mis., abends 8 Uhr im Saale„Zum goldenen Engel“ Wiederholung des Hewlaurs- Monzerig (Spiel- und Operettenabend) Aus dem Programm: 1. Lustspiel.„Glücklich Ist. wer vergint 2. Singspiel:„Wenn sant die Hachligallen sehlagen“ J. Opereiie:„Das Lunuswelbehen.“ ge 1 Zimmer evtl. auch 2 Zimmer mit Küche zu vermieten. Von wem, ſagt der Ver- lag dieſes Blattes. Suehgn Sie neid? wie J. 2. Hyp. Betriebsg. uſw.? koſtenl. Auskunft durch E. Glawe, Viern⸗ heim, Bismarckſtraße 25, Anfragen Rückporto. a ccc Die Verführungen finden unter Bestuh- lung des Saales u. ohne Getränke statt. onnung Kasseneröffnung 7 Uhr.—.— Kartenvorverkauf: Franz Hofmann Drehscheibe), Lokal„Zum Engel.“ Zu dieser letzten Veranstaltung ladet ergebenst ein Der Vorstand. eee Eintritt: 35 Pfg. Ende gegen 11 Uhr. Der Saal ist gut durchheizt. 2 Simmer und Küche evtl. auch 4 Zimmer und Küche zu vermieten Weinheimerſtr 78 Darlehen von RM. 300 bis 30000 Bed. u. N Ausk': “durch Erngt Lesen, Mann- helm d 2, 13 Anfragen Rückp. ggg N Amicitia 09 E. V. V'heim. U Bag Sportplatz im Wald mit 9 n o eſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 29. Januar, nachmittags/ Uhr 3. Verbands⸗Pokalſpiel gegen Spielvergg. Sandhofen Vorſpiele der unteren Mannſchaften ſiehe in der Geſchäftsſtelle.— Vorverkauf für Nichterwerbs- loſe 50 Pfg. Sonntag 11 Uhr Geſchäftsſtelle. Alle Mitglieder und Sportfreunde laden wir höflichſt ein. Der Vorſtand. An unſere Mitglieder! Die Generalverſammlung wird fortgeſetzt am Sonntag, den 5. Februar, morgens 10 Uhr, im Vereinshaus, mit bekannter Tagesordnung. Der 1. Vorſitzende: Fr. Bender. anfledeindl- er hang 9 Viernheim. 2 80 Morgen Freitag, vormittags 9 12 Uhr, Auszahlung der abgelieferten Rechnungen. Mitgliedsbuch iſt mitzubringen. Der Vorſtand. 1 Billige Lebensmittel! 5 Sehr günstig: gelbe geſp. Erbſen 5 5 12 geſp. Erbſen ohnen, weiß Pfd. 14 Wachtelbohnen i pid 20 Linſen, gar. ſchnell weichkochend Pfd. v. 18 9 an Bruchreis 8 Pfd. 13 u. 11.9, ſehr ſchöner Vollreis Pfd. von 14. an N Aeußerſt billig! feinſte Gemüſenudeln Pfd. von 35 J an feinſte Maccaroni Pfd. von 38 J an feinſte Faden⸗ u. Halbbreite Suppeneinlagen ſeuuſte de Pfd. von 38 3 an feinſte Ringäpfel. 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Jan. 1933, Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchs⸗ gegeuſtände aller Art, darunter insbeſondere 4 Kleiderſchränke, 1 Warenſchrank, 1 Korb⸗ ſeſſel⸗Garnitur, 1 Sekretär, ferner 1 Piano, 1 Flurgarderobe, 1 Chaiſelongue m. Decke, 1 Ausziehtiſch, 2 Friſeurtoiletten, 1 Radio⸗ anlage Telefunken, 1 desgl. Nora, 1 Kaſ⸗ ſenſchrank, 1Nähmaſchine(Pfaff), 1 Speiſe⸗ zimmer⸗Eiurichtung, 1 Standuhr, mehrere Schre ibmaſchinen, mehrere Schweine u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nach⸗ im Hofe des Gaſthauſes zum Lampertheim, den 26. Jan. 1933. Köhler, Große Delikateßgurken Alois Walter gegen Saar Saarbrücken die nächſte Hürde auf weitere Loſung für kommende Zeiten: zu Sieger und Ehren!— Die Fortſetzung der Generel. verſammlung der Sportvergg. Amicitia 09 auf Sonntag, 5. Februar vormittage 10 nt ins Vereinshaus feſtgelegt(nicht Samstag 4. 2. abends.) Man wolle dies gefl. beachten. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſangverein„Sängerbund.“ Heute abe 729 Uhr Singſtunde. Der Wed 5 Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold Abt. Schuß⸗ ſport. Morgen Freitag abend 8 Uhr finden unſere diesjährige Hauptverſammlung im Lo⸗ kal ſtatt. Ich bitte, die Kameraden reſtlos zu Erſcheinen. Der Schutzſportleiter. Ar Sartendur⸗ Morgen Freitag, den 27. Jan., abds. 8u Uhr Frosser Hapgenabend wozu wir alle Freunde und Bekannte einladen ff. Neher U. frau. Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 28. Januar Woero 1. Sch'wat Sabatt-Anfang 4,45 Uhr „»Morgen 8,30 „ Nachm. 3,30 „ Abend 6,00 Wochentag⸗Abend 6,00 „ Morgen 7,00 70 Schweizerkäſe mit Rinde/ Pfd. 25 Pfg. ohne Rinde ¼ Pfd. 25 Pfg. Edamer Kugelkäſe J Pfd. 15 Pfg. Stangenkäſe/ Pfd. 10 Pfg., Pfd. 38 Pfg. Echte Bauernhandkäſe Stück 7 Pfg. Hart- und Weichkäſe in großer Auswahl 5 Salzheringe 10 Stück 38, 45, 55, 75 Pfg. Marinierte Heringe Stück 8 Pfg. Rollmops, Bismark- und Bratheringe offen und in Doſen. Stück 6 Pfg. 5 Prozent Rabatt! 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Januar, mittags 3 Uhr, im„Fürſt Alexander“ all. Neuhaus⸗ Verſammlung mit Vortrag der Herrn Dr. üffer Darmſtadt, 1. Vorſitzender des f e e bandes der Neuhausbeſitzer.. Wir bitten pünktl. und vollz. zu erſcheinen. Der Vorſtand. Empfehle für die kalten Tage: Wunderschuhe Hameihaar mit Creppſohlen. Kragenstlefel mit warmem Futter. Damen und Kinder, ſehr preiswert! 1 Arheitsstinfel, Snort- u. Iurnstiefe! mit waſſerdichtem Futter, für Knaben und Herrn. Warme Einlegſohlen 1 in großer Auswahl. frau J. Mook ww. Schungeschätt. Empfehle billigſt: 1a Vollreis. Pfd. neue Wachtelbohnen„ „ Linſen „ weiße Bohnen„ „grüne geſp. Erbſen,, „ gelbe geſp. Erbſen, 7 Selbſt eingemachte ohnen Pfd. nur 20 Fgriſche billige Konſerven Bismark⸗ und Bratheringe Ltr. Doſe 63, 5 Prozent Rabatt! 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Volksblatt) Ar bei e e reiſe: Die einſpaltige i 1 Geſchafta e u. von rholung ab er Rabatt.— Uhr, biber tte einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerez ſämtlichen Annoncen Expeditionen eile koſtet 2b Pfg., die Retlamezeile 60 Pig. nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ eutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes riſten bel Anzeigen werden nach No lichkeit b — 12 eee eee 155 ſedoöch eine Gew 0 905 Freitag den Januar 1933 5 Die Wirtſchaftswoche Arbeitsbeſchaffung und Bankproviſionen.— Münzreformpläne.— Die deutſch-ſchwedi⸗ ſchen Handelsbeziehungen.— Gewerbe gegen zu weilgehenden Vollſtreckungsſchutz. Wie nicht anders zu erwarten, iſt die Zahl der Arbeitsloſen in der erſten Januarhälfte weiter geſtiegen und kommt nun nahe an 6 Millionen heran. Die verſchiedenen Arbeits⸗ beſchaffungspläne, über die ſchon ſeit Mo⸗ naten geredet und geſchrieben wird, ſcheinen demnach noch keinen Einfluß auf den Ar⸗ beitsmarkt ausgeübt zu haben. Gerade jetzt hat die Reichsregierung das ſogenannte So⸗ ſortprogramm in Gang geſetzt, für das eine halbe Milliarde Mark bereitgeſtellt iſt. Die Sache hat nur noch einen Haken, und zwar an einer Stelle, an der man es nicht erwar⸗ tet hätte: der Streit geht noch um die Bank⸗ proviſion. Während der Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung die Meinung vertritt, daß öffentliche Mittel für den Wiederauf⸗ bau in Anſpruch genommen haben, ihre Mit⸗ wirkung an dieſer, im Intereſſe der ganzen Wirtſchaft vordringlichen Aufgabe, ohne Proviſion zur Verfügung ſtellen ſollten, haben die Banken eine ſolche von zwei Prozent gefordert. Damals, als ſie vor dem Zusammenbruch ſtanden, nicht zuletzt durch ihre eigene Politik, haben ſie ihrerſeits den Weg zum Reich zu finden gewußt. Selbſt wenn man ihnen nun nicht zumuten will, die bankmäßigen Arbeiten der Finanzierung des Programms umſonſt zu leiſten, ſo iſt doch eine Forderung von zwei Prozent unter den obwaltenden Umſtänden reichlich hoch. Wenn auch die Arbeitsbeſchaffungskredite nicht die Garantie des Reiches oder des Staates tragen, ſo handelt es ſich immerhin um Kredite an Gemeinden und Gemeinde— verbände, deren Anträge von allen mög⸗ lichen Inſtanzen auf ihre Berechtigung und Zuverläſſigkeit hin mehrfach geſiebt und ge⸗ prüft werden. Das Reich ſollte die äußerſten Mittel anwenden, die Banken, die es ſelbſt vor nicht langer Zeit ſaniert hat, zur Ver⸗ nunft zu bringen. In das Geldweſen greifen gewiſſe Münz- reformpläne ein, die die Reichsregierung hegt. Die Erwägungen ſcheinen nun ſo weit gediehen zu ſein, daß in Kürze dem Reichs⸗ rat eine Vorlage zur Aenderung der gelten⸗ den Prägebeſtimmungen gemacht wird. Die unhandlichen Fünfmarkſtücke ſollen auf die Größe der jetzigen Dreimark⸗ ſtücke umgeprägt werden, eine Maßnahme, die ſicher allgemein begrüßt wird. Man be⸗ kommt ja heute ſogar größere Summen in Hartgeld ausbezahlt, und man müßte zu den alten Zeiten der Geldkatze zurückkehren, wenn man nur zehn oder zwölf Fünfmark⸗ ſtücke bei ſich tragen muß. Der Silbergehalt des neuen Fünfmarkſtückes wird weſentlich erhöht, und zwar auf den Stand der Vor⸗ kriegszeit. Die Dreimarkſtücke ſollen eingezogen und durch die neuen Ausprägun⸗ gen von Ein⸗, Zwei⸗ und Fünfmarkſtücken erſetzt werden. Des weiteren iſt geplant, die Zweimarkſtücke ebenfalls umzuſchmel⸗ zen und ihnen einen höheren Silbergehalt zu geben. Was ſchließlich die Einmarkſtücke anbetrifft, ſo iſt daran gedacht. ſie einzuzie⸗ hen und in Nickel auszuprägen. Es ſollen für rund hundert Millionen Mark Einmark⸗ ſtücke mehr geprägt werden, als bisher um⸗ laufen. Die Durchführung all dieſer Trans aktionen dürfte einen Zeitraum von rund drei Jahren beanſpruchen. In Verfolg der vom Reichskanzler in ſei⸗ ner Rundfunkrede auf Grund der zurückge⸗ wonnenen handelspolitiſchen Freiheit ange⸗ kündigten Zollmaß nahmen wurde durch eine Notverordnung eine Reihe von Zolländerungen verfügt, die ſich vor allem auf landwirkſchaftliche Erzeugniſſe, daneben aber auch auf einige Induſtrienrodukte be⸗ der Welt die ichtigt.— Für die Aufnahm ahr nicht übernommen werden 50. Jahrgang Der Butterbeimiſchungszwang Erklärung des Neichsernährungsminiſters im Haushaltsausſchuz des Neichstag⸗ Wirtſchaftspolitik und Agrarfragen Berlin, 27. Januar. Der Haushaltsausſchuß des Reichstags erörterte am Donnerstag im Rahmen einer finanz⸗ und wirtſchaftspoliti⸗ ſchen Debatte die Frage des Butterbei⸗ miſchungszwanges zur Marga⸗ rine. Reichsernährungsminiſter Frhr. v. Braun erklärte, daß die Ueberer zeugung in Lage außerordentlich ver— ſchärft und vielfach Gegenmaßnahmen ber⸗ anlaßt habe. Seit dem 1. Dezember 1931 0 i eien in neun Ländern Einfuhrverbote erlaſ— die Banken, die ſelbſt in hohem Grade een fuh ſen und in ſieben Staaten neue Einſuhr'no⸗ nopole errichtet worden. In 21 Staaten ſei die Kontingentierung der Einfuhr neu ein⸗ geführt oder erweitect worben. Zehn Länder hätten neuen Verwendungsſchutz für inländi⸗ ſche Erzeugniſſe eingeführt und in 53 Län⸗ dern ſeien neue Zölle oder Jollechöhungen zu verzeichnen. In 18 Löndern ſei eine Ent⸗ wertung der Währung eingetreten, wodurch die deutſche Ausfuhr aufs Schwerſte betrof⸗ fen worden ſei. Alle dieſe Dinge hätten zu einer Abſperrung der Länder gegeneinander eführt, wie ſie ſchrecklicher nicht erfolgen onnte. Wann gefragt worden iſt, ſo fuhr der Miniſter fort, ob die Maßnahmen, die wir zum Schutze der Landwirtſchaft getroffen ha⸗ Auch wir ſehnen den Tag herbei, an dem ein Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage und damik wieder geſunde Preisverhältniſſe in der Wellwirkſchaft erreicht ſein werden, um dieſe Maßnah⸗ men abbauen zu können. Leider iſt ein ſolcher Ausgleich heule noch nicht zu verzeichnen. Der Miniſter wandte ſich dann Fragen der Fettwirtſchaft zu und erklärte, der Fettverbrauch in Deutſchland betrug 1931 rund 1,3 Millionen Tonnen, wovon 38 v. H. auf Margarine und 35 v. H. auf Butter, 16 v. H. auf Schmalz und 11 v. H. auf Oel ent⸗ fielen. Der Geſamtfettbedarf wird zu 40 v. H. aus inländiſcher Erzeugung zu 60 Pro⸗ zent durch Einfuhr gedeckt. Bei der Margarine werden die Roher⸗ zeugniſſe zu 95 v. H. aus dem Auslande eingeführt. Die Fettpreiſe haben auf dem Welt⸗ markt ſeit 1928 ſtändig nachgelaſſen und zwar ſind Oel⸗ und Oelſaaten um 44 v. H. im Preiſe zurückgegangen. Walfiſchtran iſt allein ſeit 1930 um rund 60 v. H. billiger ge⸗ ziehen. Die Handelsvertragsverhandlungen mit Schweden haben leider zu keinem Er⸗ ebnis geführt. Das bedeutet jedoch nicht den Jollkrieg mit Schweden, ſondern es wird durch eine Vereinbarung vorläufig die Meiſt⸗ begünſtigung gewährt. Es iſt nicht anzuneh⸗ men, daß bis zum Ablauf des deutſch⸗ſchwe⸗ diſchen Handelsvertrags am 15. Februar ei⸗ ne andere Einigung erzielt werden wird. Der Handel nach Schweden hat für Deutſch⸗ land eine nicht zu unterſchätzende Bedeutun. Er brachte im Jahre 1930 einen deut ſche n Ausfuhrüberſchuß von 190 Millionen Mark, 1931 waren es 266 Millionen und in den erſten neun Monaten 1932 immer noch 126 Millionen. Es ſind deshalb von deut⸗ ſcher Seite weitgehende eee ange⸗ boten worden. So würde eden ſelbſt bei dem von Deutſchland angeſtrebten Meiſt⸗ begünſtfaungsabkommen immer noch 6000 5 1 ö * 9 5 ö U ö ö ö ö 1 9 ö ö worden, Schmalz und Butter um rund 30 v. H. Die Margarine habe nur um 15 bis 20 v. H. nachgelaſſen. Takſächlich iſt alſo die Konkurrenz des Walfiſchtiranes für inländiſche Erzeug- niſſe ſehr groß, ohne daß das in den Maärgarinepreiſen zum Ausdruck gekom⸗ men wäre. Der Walfiſch iſt alſo ein ſkar⸗ ker Konkurrenk der Kuh geworden. Wir werden nach wie vor Fette einführen müſſen. Wir ſind aver auch der Uederzeu⸗ gung, daß eine Steigerung der Eigenerzeug⸗ niſſe möglich iſt und daß durch eine gewiſſe Beimiſchung die Einfuhr eingeſchränkt wer⸗ den kann. Während 1928 die Margarinerohſtoffe zu 16 v. 9. aus Walfiſchtran beſtanden, beträgt der Anteil des Walfiſchtranes heute annähernd 40 v. 9. Früher wur⸗ de Margarine faſt ausſchließlich aus Kindertaig hergeſteltt. Es iſt offen angeregt worden eine Marga⸗ ſrineſteuer einzuführen. Ich habe mich ſtets dagegen gewehrt, weil ich der Ueber⸗ zeugung bin, daß man das aus ſozialen und anderen Gründen nicht tun könne. Ich bin auch der Meinung, daß ſelbſt, wenn man die billige Margarine weſentlich verteuern wür⸗ ö. 7 2 2 7 Po 8 ben und treffen werden, als Dauermaßnah⸗ e men anzuſehen ſind, ſo möchte ich feſtſtellen:[würden. Die billige Margarine darf alſo auf fenen mit Verbrauchsenthaltung antworten keinen Fall verteuert werden. Anders liegen die Dinge bei den teueren Qualitäten. In der Notverordnung iſt der Reichsregierung lediglich die Berechtigung zur Beimi⸗ ſchung gegeben worden, ebenſo die Berech⸗ tigung zur Kontingentierung der Erzeugung. Ob ſie davon Gebrauch machen wird hängt davon ab in welcher Form man ich mit der Margarineinduſtrie einigt. Ich perſönlich, 12 hob der Miniſter her- vor, bin der Aeberzeugung, daß man an- geſichts der Gewinne, die die Marga⸗ rineinduſtrie, die zu 70 v. 9. in auslän- diſchen Händen iſt, in den letzten Jahren gehabt hat, keine Bedenken kragen ſollte einen gewiſſen Beimiſchungszwang zu verordnen. Ich bin mir ebenſo darüber klar, daß ein Beimiſchungszwang zu den beſſeren Marga⸗ rineſorten kein Allheilmittel für alle landwirtſchaftlichen Schäden bedeutet, aber ich behaupte, daß es hierfür überhaupt kein einzelnes Mittel gibt, ſondern daß eine große Reihe von kleineren und größeren Mitteln planmäßig angewandt werden muß, Stuck Rindpieh zu einem Zollſatz von 15 Mark nach Deutſchland einführen können. Die ſchwediſchen Forderungen, die ſich beſon⸗ ders auf Schnittholz, Pflaſterſteine und le⸗ bende Fiſche bezogen, konnten von Deutſch⸗ land beim beſten Willen nicht angenommen werden. Die deutſchen Vertreter haben ſich bemüht, Entgegenkommen auf anderen Ge⸗ bieten zu zeigen, und den Schweden auch entgegengehalken, daß die Ablöſung Schwe⸗ dens von der Goldwährung ja an ſich ſchon eine erhebliche Benachteiligung Deutſche londs bedeute. l Mit Rückſicht auf die Lage der Landwirt⸗ ſchaft iſt auch der Vollſtreckungsſchutz durch eine neue Notverordnung bis über die nächſte Ernte hinaus verlängert worden. So ſehr dieſe Maßnahme auf der einen Seite be⸗ grüßt wird, ſo gibt es doch auch Stimmen, die ſich dagegen wenden. So meiſen die B. dieſen Mitteln rechne ich allerdings die utterbeimiſchung. Nach den Erfahrungen anderer Länder mit der Beimiſchung, ſo ſchloß der Miniſter, muß die Löſung dieſer Frage auch in kechniſcher Hinſicht als durchaus gelöſt betrachtet werden. Somit glauben wir auch heute noch, daß eine Bei⸗ miſchung zur Margarine ohne eine Verteue⸗ rung der billigen Sorten eine gewiſſe Er⸗ leichterung für die Landwirt⸗ ſchaft bedeuten kann. Die Aussprache Vor der Rede des Reichsernährungsminiſters hatten ſich die Abgeordneten Wiſſell(Soz.) und Hörnle(Komm.) gegen den Beimi⸗ ſchungszwang ausgeſprochen, weil er die ärmere Bevölkerung belaſte. In der fortgeſetzte Aus⸗ ſprache erklärte der volksparteiliche Abgeord⸗ nete Hugo, die Wirtſchaft ſei ſehr be⸗ unruhigt durch die Unkenntnis der handels⸗ politiſchen Pläne der Reichsregierung. Der Redner hielt den Butterbeimiſchungszwang für ein untaugliches Mittel der Landwirtſchaft zu helfen. Wenn man die billigen Margarineſorten von der Beimiſchung freilaſſe, wäre eine Rückwirkung auf den Butterpreis ganz ausgeſchloſſen. Der Redner beantragte, die Reichsregierung zu erſuchen, auf alle Maßnahmen, die der Landwirtſchaft nichts nützen, die Geſamtwirt⸗ 4 1 0 ſchaft aber durch weitere Kaufkraftſtörung ſchä⸗ digen, zu verzichten und die Durchführung eines einheitlichen wirtſchaftlichen Geſamtkur⸗ ſes ſicher zu ſtellen.— Abg. Dr. Silfer⸗ ding(Soz). meinte, es ſei das Schlimmſte, daß die Führer des Bundes der Landwirte nicht den Mut hätten, den Landwirten zu ſagen, daß die ihnen verkündeten Mittel zur Hilfe für die Landwirtſchaft keine Hilfe brin⸗ gen könnten. Reichsernährungsminiſter Frhr. v. Braun, der dann nochmals das Wort nahm, ver⸗ neinte die Frage, ob die Abſicht beſtehe, die Oelkuchen zu verteuern. Es ſei in einem Augenblick, zu dem die bäuer⸗ liche Veredelungswirtſchaft aufs Schwerſte lei⸗ de, nicht möglich, das wichtigſte Futtermittel zu verteuern. Damit ſchloß die Ausſprache. Die Abſtimmung wurde von einer Mehr⸗ heit aus Nationalſozialiſten, Zentrum und Deutſchnationalen vertagt.— Die Arbeits⸗ beſchaffungsfragen werden nunmehr am Frei⸗ tag zur Erörterung kommen. Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzel⸗ handels und der Reichsverband des Deutſchen Handwerks in einer gemeinſa⸗ men Eingabe an den Reichskanzler darauf hin, daß eine volle Geſundung der Land⸗ wirtſchaft nur durch Umwandlung über⸗ ſchuldeter leiſtungsunfähiger großer Getrei⸗ debetrlebe in bäuerliche Veredelungswirt⸗ ſchaften, nicht aber durch Fortführung künſt⸗ licher Vollſtreckungsſchutzmaßnahmen erreie werden könne. Jede weitere Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes müſſe zu einen Ae e von Handel und Gewerbe, zu⸗ 15 aber auch zu einer Kreditabſchneidung ür die noch geſunden Landwirtſchaftsbetrie⸗ be führen. Die Hilfe für die Landwirtſchaft könne nur darin beſtehen, das Mißverhältnis zwiſchen hohen Geſtehungskoſten und gerin⸗ gen Beträgen zu beſeitigen. Blutiger Zwiſchenfall in Dresden Saalſchlacht zwiſchen Polizei und Kommunisten— Neun Tote, elf Verletzte Dresden, 27. Januar. In der Nacht zum Donnerstag wurde eine kommuniſtiſche Verſammlung von der Polizei aufgelöſt. Da die Menge ge⸗ gen die Beamten tätlich vorging machte dieſe von ihrer Schußwaffe Gebrauch. Neun Kommuniſten wurden getötet, elf verwundet und zwar zum Teil ſchwer. Das Polizeipräſidium teilt dazu mit:„Im Kegler⸗Heim fand eine Verſammlung des Kampfbundes gegen den Faſchismus mit dem Oberleutnant a. D. Frädrich als Redner ſtatt. Da Frädrich in außerordent⸗ lich gemeingefährlicher Weiſe zu Tätlichkeiten aufforderte, wurde die Verſammlung von dem Beamten der politiſchen Abteilung au f⸗ zum Verlaſſen des Saales nicht nachgekom⸗ men wurde, wurde von vorſorglich bereitge⸗ haltenen uniformierten Polizeibeamten vor dem Podium eine Sperrket Anwendung des Im gleichen Augenblick ſetzten, auf den Galerien, S 5 bleiben da! Sitzen bleiben! de von den Galerien herab mit B Aſthenbechern, 0 0 Saal räumenden Beam durch auch getroffen w Saal ſtärkerer Wide wurde, geworfen. Gleichzeitig wurd n Verſammlungsbe⸗ ſuchern auf den Galerien zeamten ſcharf geſchoſſen. machlen die Beamten nun zzwaffe Gebrauch. Dieſe Geg lle neun To⸗ desopfer zur Folge.“ Wie weiter bekannt wird zur Auflöſung der kommuniſtiſchen Ver⸗ ſammlung eine Bemerkung des Redners Frädrich, der von dem Kampf„gegen die na— tionalſozialiſtiſchen Mordbanden“ geſprochen hatte. Die Kommuniſten beſtreiten, daß von der Galerie herab auf die Beamten ge⸗ ſchoſſen worden ſei Demonſtrationsverbot Amtlich wird mitgeteilt: Auf Grund der Beſtimmung in Artikel 123 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung, werden vom Donnerstag, den 26. Januar ab bis auf weiteres alle Verſammlungen unter freiem Himmel und Umzüge in der Stadt Dresden verboten. Das Polizeipräſidium in Dresden gab am Donnerstagnachmittag die Perſonalien der bei dem Zuſammenſtoß getöteten Perſonen be⸗ kannt. Es ſind drei Arbeiter, ein Kraftwa— genführer, ein Kutſcher, ein Bäcker und ein Händler aus Dresden. Die Perſonalien des achten und neunten Toten konnten noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Regierungserllärung im Landtag Die blutigen Vorfälle im Dresdener Keg— lerheim waren am Donnerstag nachmittag Gegenſtand der Verhandlungen des Sächſi⸗ ſchen Landtages. Innenminiſter Richter 915 den Standpunkt der Regierung bekannt. ie Regierung könne der Unterſuchung durch die Staatsanwaltſchaft und das Gericht nicht vorgreifen. Soweit ſie unterrichtet ſei, habe die Verſammluna aufaelöſt werden müſſen. Gum 1 28* N rr r jchöre ein:„Wir nach den den ie teilweiſe da— denen auch im entgegengeſetzt gab den Anlaß uſw. Auch wur⸗ rgläſern, weill der aufreizend ſprechende Redner Frädrich zu Gewalttätigkeiten aufgerufen habe. Beim Vorgehen der Beamten ſei auf ſie von der Galerie geſchoſſen worden. Bei dieſen Worten des Miniſters erhob ſich ein großer Tumult bei den Kom⸗ muniſten, die die Worte des Miniſters als Lüge hinſtellten. Der Miniſter erklärte nochmals ausdrücklich, daß nach den übereinſtimmenden Darſtellun⸗ gen der Polizeibeamten von der Galerie auf ſie geſchoſſen worden ſei. Polizeibeamte hät⸗ ten die Schüſſe beobachtet.— Während der Ausſprache über einen Antrag auf Einſet⸗ zung eines Unterſuchungsausſchuſſes kam es zu einem ungewöhnlichen gelöſt. Da der polizeilichen Aufforderung Zwiſchenfall auf der Preſſelribüne. von der herab ein nationalſozialiſtiſcher Preſſevertreter angeblich einen Zuruf ge⸗ macht haben ſoll, von dem aber auf der Tri⸗ gebildet, die mit der Räumung des Saales, zunächſt ohne begann. eſondere büne nichts gehört worden iſt. Eine Anzahl Kommuniſten drang auf die packte den Nationalſozialiſten und verſuchte ihn von der Tribüne herunterzuziehen. Es kam zu einem derartigen Tumult, daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Proteſiſtreik Die Arbeiter im Sachſenwerk in Nie⸗ derſedlitz haben am Donnerstag den Betrieb verlaſſen. Es handelt ſich um einen Proleſtſtreik gegen das Vorgehen der Polizei in Dresden. Etwa 680 bis 700 Arbeiter haben den Be— trieb verlaſſen. Nur die Lehrlinge und das Perſonal, das das Keſſelhaus und die Hei⸗ zungsanlagen bedient, ſind im Betrieb zu⸗ rückgeblieben. Das Werk liefert keinen Strom, ſondern fabriziert elektriſche A p pla⸗ rate. * Neue Maßnahmen der Neichsregierung Berlin, 27. Januar. „Die blutigen Zuſammenſtöße in Dresden finden ſelbſtverſtändlich in Kreiſen der Bie ſehr ernſte Beach⸗ ung. Nachdem bereiks vor elwa zehn Tagen an⸗ geſichts der geſteigerten Hetze in der politi⸗ chen Polemik eine Warnung der Regierung erlaſſen worden iſt, iſt man in Kreiſen der Reichsregierung der Auffaſſung, daß eine Wiederholung derartiger Vorfälle und die Jorkſetzung der Hetze, wie ſie ſich in den letz⸗ ken Tagen gezeigt hat, Veranlaſſung geben könnten, gewiſſe nolwendige Maßnahmen zu ergreifen. Vluttat Theologieſtudent ermordet eine Frau. Tübingen, 27. Januar. Der 25 Jahre alte Student der Theologie Heinz Rudoph aus Neuruppin hat in der ver⸗ gangenen Nacht die 70 Jahre alte Witwe Emma Walz durch Schläge mit dem Spazier⸗ ſtock am Kopf ſo ſchwer verletzt, daß die Frau kurz nach ihrer Einſieferung in die Chirurgiſche ente Iteilng Aelteleurat Preſſetribüne Klinit ſtarb. Der Täter wurde verhaftet. Regierung verlangt klare Enkſcheidung. Berlin 27. Januar. Der Aelteſtenrat des Reichs⸗ tags tritt am heutigen Freitag nachmittag drei Uhr zuſammen, um, wie es in der Ein⸗ ladung heißt, die Tagesordnung für die Reichstagsſitzung aufzuſtellen, die auf kom⸗ menden Dienstag anberaumt iſt. In Wirk⸗ lichkeit handelt es ſich aber um weit mehr, nämlich um eine Löſung der nun ſchon ſeit Wochen andauernden lakenten Kriſe der In⸗ nenpolitik. Wie dazu verlautet, wird Skaatsſekretär Planck in der Sitzung des Aelkeſtenrates im Namen der Reichsregierung eine kla⸗ re und volle Enkſcheidung fordern. Auch eine Verkagung aus vorgeſchobenen lech⸗ niſchen Riſckſichten würde den Abſichlen der Regierung widerſprechen. Man rechnet jetzt damit, daß die Reichs⸗ tagsſitzung am Dienstag ſtattfinden wird und nicht weiter hinausgeſchoben wird, da nicht nur das Zentrum, ſondern auch die Deutſchnationalen auf eine Entſchei⸗ dung drängen. Am 31. Januar und den fol⸗ genden Tagen wird ſich dann die große po⸗ litiſche Ausſprache entwickeln, die vom Reichskanzler eingeleitet werden wird und in die nahezu alle Reichsminiſter eingreifen werden. Ob es aber nach Nohſchluß dieſer Erörke⸗ rungen ſofort zur Abſtimmung über die Mißtrauensankräge kommen wird, iſt zurzeit noch zweifelhaft. Die Beſprechungen der Parteien über dieſe Frage werden erſt geführt werden, wenn die Aussprache im Gange iſt. Die endgültige Entſcheidung über die Abſtimmung und da⸗ mit auch, ſei es über den Sturz des Kabinetts Schleicher ſei es die etwa vorher vorzuneh⸗ mende Reichstagsauflöſung, würde daher erſt am Samstag, den 4. Februar gefällt werden. Aus Sowjetrußland Verſchärfung des Paßzwanges. Moskau, 27. Januar. Einer ſowjetamtlichen Meldung zufolge, hat der Rat der Volkskommiſſare beſchloſſen, die Ausgabe von Päſſen und Perſo⸗ nalausweiſen bis zum 1. Juni und die Anmeldung bis zum 15. Juni zu verlängern. Da auf Grund des Paßzwanges ſchon bis⸗ her Maſſenausweiſungen und Umſiedlungen vorgenommen wurden, wird in dieſer Ver⸗ längerung des Termins eine neue Verſchär⸗ fung im Vorgehen gegen die„unzuverläſſi⸗ gen Elemente erblickt. Allem Anſchein nach ſollen bis zu den genannken Terminen alle Schichten der Bevölkerung und alle Gebiete der Sowjetunion ausnahmslos von der ſtren· gen Aufenkhaltskontrolle betroffen werden. Verhaftungen Auf Veranlaſſung des Zentralkomitees der Partei wurden ſämtliche Mitglieder der Ver⸗ waltung des Weißruſſiſchen Flachstruſtes in Minsk ihrer Aemter enthoben und ver⸗ haftet, weil ſie falſche Angaben über die Einhaltung des Planes gemacht hatten. Sie hatten angegeben, daß der Plan zu 102 vom Hundert eingehalten iſt, während in Wirk⸗ Sonnenaufg. 7.51 ſichkeit nur 50 vom Hundert eingehalten wurden. f Am heutigen Freitag findet die Si un des Aelteſtenrates des 5 lfte der man eine Klärung der innerpolitiſchen Lage erwartet. f Wie verlautet, wird Staatsſekretär Planck in der Sitzung des Aelteſtenrates im Namen der Reichsregierung eine klare und volle Entſcheidung fordern. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags machte am Donnerstag Reichsernährungs⸗ miniſter von Braun längere handels⸗ und wirtſchaftspolitiſche Ausführungen. In Dresden löſte die Polizei eine kommu⸗ niſtiſche Verſammlung auf. Als Verſamm⸗ lungsteilnehmer auf die Beamten ſchoſſen, erwiderten dieſe das Feuer. Neun Perſonen wurden getötet, elf verletzt. In der franzöſiſchen Abgeordnetenkammer begann die Ausſprache über das zweite Haushaltszwölftel, die Finanzreform, wobei der Finanzminiſter Cheron die Vertrauens⸗ frage ſtellte. l re N Aus der Heimat Gedenktage 27. Januar. 1756 Der Komponiſt Wolfgang Mozart in Salzburg geboren. 1775 Der Philoſoph Friedrich Wilhelm von Schelling in Leonberg geboren. Amadeus 1859 Wilhelm II., ehemaliger deutſcher Kai⸗ ſer, in Berlin geboren. Sonnenunterg. 16.36 Mondaufg. 8.43 Mondunterg. 18.37 Prot. und kath.: Johannes Chryſoſtomos Märkte und Börſen Vom 26. Januar 1933. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 95 Ninder, 984 Kälber, 379 Schafe, 584 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber 32 bis 36, 27 bis 31, 22 bis 26; Schafe 21 bis B, 18 bis 20, 14 bis 17; Schweine 36 bis 38, 36 bis 39, 35 bis 38.— Marktverlauf: In allen Gattungen mittelmäßig, ausverkauft. Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Reichsmark per 100 Kilo⸗ gramm, waggonfrei Mannheim: Weizen, inl. 20. 10 bis 20.75; Roggen, inl. 16.25 bis 16.40; Hafer, inl. 13.50 bis 14; Sommergerſte, inl. 18.50 bis 20; Futtergerſte 17.50 bis 17.75; La⸗Plata⸗Mais gelber mit Sack, 19.50; ſüd⸗ deutſches Weizenmehl, Spezial Null, mit Aus⸗ tauſchweizen 28.50 bis 28.75; ſüddeutſches Wei⸗ zenauszugsmehl 31.50 bis 31.75; ſüdd. Wei⸗ zenbrotmehl 20.50 bis 20.75; nord⸗ und ſüd⸗ deutſches Roggenmehl 20.75 bis 23.75; Wei⸗ zenkleine fein 7.50 bis 7.75; Biertreber 10.50 bis 10.75; Erdnußkuchen 11.75. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 126 Kälber, 25 bis 35; 83 Schafe, 15 bis 23; 20 Schweine, nicht notiert; 626 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 5 bis 8, Ferkel über vier Wochen 10 bis 13; Läufer 14 bis 16. Marktverlauf: Mit Kälber ruhig, langſam geräumt: Schweine nicht notiert. Wonen und one, 17 5 9055 in den meiſten a 15 1 zu ungelenkig und unbeholfen iſt oder nicht von unten anfängt. Sports auch die Zahl der Unfälle geſtiegen iſt. Dieſe Tatſache iſt nicht zu leugnen und doch, wie berelts geſagt, unerheblich weſenlich uf d 0 g 5 meiſten Fällen zurückzuführen ſind und ſie dieſe ee ihre Kinder vom Sport zurückzuhalten, nur weil dort ein iſt nach Ausweis der Statiſtit immer noch viel höher als die auf Kampfſpiele, während der Reſt von 1484 auf Laufſpiele und ſonſtige Sportarten entfällt. „Dieſes Spiel mit ſeiner ausgeprägten Lauftechnik iſt heute am hat ebenfalls eine hohe Unfallzifſer. er. des Hockeys bedingt auch eine geringere Unfallziffer. Dagegen wohl wie im Sport. Selbſt die kleinſte Schule befaßt ſich in der Turnſtunde mit Springen. die Beteiligung gering iſt. uge! lichen— ebenfalls beim Ringkampf— von Nalur aus geſchützt: erleidet als der jugendliche, gelenkige„Fliegengewichtler“. liegt nur an der durch das ſchwere Gewich! bedingten Unbeweglich⸗ keit, und als Folge tritt dann ungeſchicktes Fallen ein! Evchen aus dem Armenviertel Roman von Käthe Hübner-Wehn Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 21 Das junge Mädchen ſchüttelte voll Widerwillen das ſchöne Haupt: „Ich habe wirklich kein Verlangen, jetzt etwas zu eſſen, Mutter. Nur Ruhe will ich, Schlaf und Vergeſſen...“ Sie umſchlaug die vor ihr ſtehende Frau zärtlich mit beiden Armen und drückte ſekundenlang ihr Geſicht an deren Bruſt. Dann riß ſie ſich haſtig los und eilte hinaus. Frau Wanner ſah ihr ſchmerzlich bewegt nach. * 1. * Auch der junge Arzt hatte in der Zeitung von dem tragiſchen Ende des jungen Meiningers geleſen. Und trotz⸗ dem er ſelbſt es war, der vorerſt auf ein weiteres Zuſam⸗ mentreffen mit Eva verzichtet hatte, drängte es ihn jetzt mit Gewalt zu ihr. Er fühlte, daß das geliebte Mädchen ſchwer litt, und daß es in großer ſeeliſcher Not und Be⸗ drängnis war. Er wollte zu ihr eilen, wollte ihr Troſt und Zuſpruch ſpenden, ihr die Verſicherung geben, daß er ſie nunmehr nie verlaſſen wolle, wenn ſie die Kraft und die Geduld beſaß, auf ihn zu warten. Aber ſo ſehr Herbert Hainer auch danach drängte, ſein Vorhaben auszuführen, ſo ſtellte ſich ſein Beruf ihm hin⸗ dernd in den Weg. Denn einer ſeiner Patienten, zu dem er gerufen worden war, hatte eine ſchwere Blinddarment⸗ zündung, und es erwies ſich eine Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus und eine ſofortige Operation als unbedingt er⸗ forderlich. Und wieder mußte er ſo recht an ſich ſelber ſpüren, daß der Arzt ſeine eigene Perſon und ſeine bren⸗ nendſten Intereſſen zurückzuſtellen hatte, ſobald das Leben irgendeines ſeiner Patienten in Gefahr war. Mit Gewalt riß er ſich von den auf ihn einſtürmenden Gedanken los, um ſich ganz in den Dienſt der ihn er⸗ wartenden Aufgabe zu ſtellen. Zwei Stunden ſpäter lag der Operierte, vorerſt gerettet und wohlgeborgen, in einem Einzelzimmer des Kranken⸗ hauſes, während Doktor Hainer, obwohl ſelbſt ſehr er⸗ ſchöpft, noch ſeine Sprechſtunde, die wie immer ſtark be⸗ ſucht war, abzuhalten hatte. Es war ſchon faſt Abend, als er endlich den letzten Patienten entlaſſen hatte und in die Villa, die durch einen großen Park von der Privatklinik getrennt war, zurückkehren konnte.. Nun ſchien es ihm aber doch zu ſpät; er war auch viel zu abgeſpannt, um Eva noch einen Beſuch abzuſtatten. So verſchob er deshalb ſein Vorhaben auf den nächſten Tag. Er ahnte nicht, als er ſich an dieſem Abend zur Ruhe legte, daß dieſer einzige Tag, der ihn von ſeinem Vor⸗ haben trennte, ein Schickſalstag für ihn ſein ſollte, und daß es auch hier wieder ſo war, wie ſo oft im Leben: daß eine einzige verpaßte Stunde beſtimmend war für ein künf⸗ tiges Leben. Als Doltor Hainer am nächſten Nachmittag, zu einer Stunde, da er Eva ſicher zu Hauſe wähnte, mit ſeinem Wagen an dem kleinen, ſauberen Häuschen im Armen⸗ viertel der Stadt vorfuhr, traf er unter der Tür mit Evas Mutter zuſammen, die eben den Schlüſſel ins Schloß ſteckte. Sie ſchien von einem Ausgang zurückgekehrt zu ſein, denn Frau Wanner war noch in Hut und Mantel. Beim Anblick des jungen Arztes huſchte ein tiefes Rot über ihr Geſicht, das trotz ſeiner Verhärmtheit noch von einer ſtillen, regelmäßigen Schönheit überhaucht war. Er ſah, daß ſie vor kurzem geweint haben mußte, denn ihre Lider waren noch leicht gerötet; auch auf den Wangen konnte man noch deutlich die Spuren von Tränen ſehen. Herbert Hainer ſtreckte ihr in ehrlicher Herzlichkeit beide Hände entgegen: „Guten Tag, Frau Wanner. Ich darf doch mit Ihnen hineinkommen, denn ich habe mit Ihrer Tochter und auch mit Ihnen zu ſprechen. Eva wird wohl ſchon zu Hauſe ſein, wie?“ Die Frau ſchüttelte mit ſchmerzlich⸗müder Bewegung den Kopf. „Sie kommen zu ſpät, Herr Doktor. Meine Tochter iſt vor einer Stunde abgereiſt. Ich tlomme eben von der Bahn zurück. Sie iſt...“ Betroffen hielt ſie inne, denn der An⸗ blick des jungen Mannes erfüllte ſie mit Beſorgnis. Sein eben noch ſo friſches Geſicht überzog ſich mit einer bläu⸗ lichen Bläſſe; man konnte direkt ſehen, wie ihm alles Blut zum Herzen ſtrömte, während es wie Schmerz um ſeine Augen zuckte. Seine Lippen bildeten eine einzig gerade Linie, ſo feſt hielt er ſie übereinandergepreßt, als wolle er einen Aufſchrei unterdrücken. „Bitte kommen Sie doch mit ins Haus hinein, Herr Doktor“, bat Evas Mutter leiſe; ihre Stimme klang ver⸗ ſchleiert von hinabgewürgten Tränen. Ein tiefes, echt mütterliches Empfinden und Mitgefühl für den jungen Arzt erfaßte ſie, und in dieſer Minute dämmerte in ihr die Größe und Stärke ſeiner Empfindung für ihr Kind empor. 8 Eine bange Angſt erfaßte ſie, daß der Schritt, den heute ihr Kind getan, doch nicht der rechte und der vom Schickſal gewollte ſei. Daß ihres jungen Lebens Erfüllung und Be⸗ ſtimmung vielleicht doch an der Seite dieſes prächtigen Menſchen hier, der in ſeinen Empfindungen ſo ſtark und edel war, geweſen wäre! f Faſt willenlos folgte er ihr in die kleine, aber gemüt⸗ lich ausgeſtattete Wohnſtube, die damals Zeuge ſeines Glückes geweſen, das ſo jung und ſtrahlend über ihm emporgeſtiegen war, wie ein leuchtender Frühlingstag, um jäh wieder vor ihm in Dunkelheit zu verſinken. Sein Blick ſuchte unwillkürlich die Kuckucksuhr in der Ecke, die damals mit ihren elf raſſelnden Schlägen die Stunde ſeines kurzen Liebestraums angekündigt hatte. Und ſein Auge ſchweifte weiter, über all die Gegenſtände, die ihm in kurzer Zeit ſo vertraut geworden. Alles war noch wie damals, nur ſie, die er liebte, nach der er ſich ſehnte mit der ganzen Kraft ſeines jungen, unverbrauchten Herzens, war nicht mehr da! f Endlich riß er ſich empor aus ſeiner ſchmerzlichen Ver⸗ ſunkenheit. Höher ſtraffte er ſich in den breiten, mächtigen Schultern, und ein tiefer Seufzer löſte endlich die herb ver⸗ ſchloſſenen Lippen.(Fortſetzung folgt.) werden kann. An ſich gefährlich iſt kein Sportl Von Gertrud Reinſch. Es gibt noch viele Mütter, die ihre Kinder vom Sport n und viele Erwachſene, die nicht Sport treiben, weil „Sache zu gefährlich“ iſt! Dieſe Argumentierung entbehrt Fällen eines realen Hintergrundes, ja immer iſt Sport nur dann gefährlich, wenn der Betreffende So kam es, daß mit der Zahl über die Ausbreitung des ur für die Verſicherungsgeſellſchaſten beſteht ein beſonderes utereſſe an dieſen Feſtſtellungen, während für andere die ehandlung der Frage nur von dem Geſichtspunkte aus ll daß ſie erkennen können, worauf die Unfälle in beachten. Mütter ſollten ſich niemals dazu hinreißen laſſen, Unglücksfall entſtehen könnte. Die Zahl der Verkehrsunfälle der Sportunfälle! 255 5 Aus dleſen Grunde mag hier ein kurzer Ueberblick über die Unglücksfälle beim Sport an Jugendlichen unter 19 Jahren olgen. d 5 Es gibt in Deutſchland etwa 27% Millionen verſicherte Jugendliche. Von dieſer Zahl wurden in einem Jahre 8681 Unfälle gemeldet. 1150 waren ohne genaue Bezeichnung der Sportart, bei dem ſich der Unfall ereignete. Es verbleiben demnach noch 7630 Unfallmeldungen. Davon entfallen 1000 auf Springübungen, 2461 auf Turnübungen an Geräten und 2685 Im einzelnen ſtellt ſich heraus, daß 25 Prozent der ge⸗ meldeten Verletzungen beim Fußballſpiel entſtanden ſind. beliebteſten und wird überall gepflegt, ebenſo wie Barren⸗ oder Reckturnen, auf die ſaſt die gleiche Anteilzahl entfällt. Pferd, Bock, Leiter uſw. treten weit dahinter zurück, weil ſie nicht in jedem Verein gepflegt werden können. Handballſpiel Die geringere Beliebtheit kommen Sprungübungen wieder überall vor, im Turnen ſo⸗ Der Winterſport ſchneidet eigentlich am beſten ad. Es gibr Arm⸗ oder Beindrüche, auch Einbrüche beim Schlittſchuhlauf, kleine Verrenkungen beim Skiſport, aber ſonſt iſt die Unfall⸗ gefahr am geringſten. 0 der ie Unfallziffer auf; doch muß hier wiederum bedacht w. ele i An ſich ſind auch hier die Jugend⸗ e verfügen über viel größere Gelenkigkeit als der ältere Fee e oder gar der Schwergewichtler. Durch dieſe Ta ache geht ganz beſonders meine Vorbehauptung gerechtfertigt bk dan der Schwergewichtler viel leichter einen Unſall Der Winterſport iſt alſo der viel gepflegte und doch der mit niedrigſter Unfallziffer und gefahr gekennzeichnete Sport! l bofſichtlae Turnen(Freiübungen, Gymimnaſtik uſw.) zur Ge⸗ An ſich ungelenkige Kinder ſollten zunächſt durch lenkigkeit erzogen werden und dann erſt zum Sport übertreten. Durch bewußtes, vielſeitiges Körpertraining kann es einzig und allein gelingen, die Gelenke geſchmeidig zu machen und beweg⸗ lich 15 ethalten ſowie den ganzen Körper zur Geſchicklichkeit zu erziehen. weſentli Die Folge iſt dann, daß ſich die Unfallziffer erniedrigen wird und von„gefährlichem Sport“ in irrtümlicher Anwendung ebeſſalls nicht mehr geſprochen 500 Meter in 60,2 Sekunden. raſſige Bewegungsreihe. Wieder eilen die Augen der Menge, dem Speer auf ſeiner luftigen Reiſe Geſellſchaft leiſtend, der Einſchlagſtelle zu. Da, weiter noch als der vorige, nur noch einige Zentimeter bis zu der kleinen Fahne, der deutſchen Rekordfahne. Ein ſchöner Herbſtiag. Aus der Stadt römen Menſchen, alle nach einer Richtung. Man hört zwei Namen und eifrige Debatte. beiden beſten 400⸗Meter⸗Läufer der Stadt X. zum Austrag. Die anderen kommen nicht in Frage. Nur dieſe zwei! Es wird ein harter Kampf werden. Das Publikum drängt, es füllen ſich die Tribünen. Was ſind die anderen Kämpfe? Voller Ungeduld erwartet alles den 400⸗Meter⸗Lauf. Neben mir ſteht ein dicker Herr. Stolz trägt er ſeine Klubnadel.„Na, unſer Mann wird ſiegen, ſelbſtverſtändlich!“ hörte man ihn ſagen. Er hält laute Reden. Er prahlt.— Neben ihm ſteht ſtill, doch mit leuchtenden Augen, ein junger Mann. Er iſt ſelbſt aktiver Leichtathlet. auch er den Kampf. Da tönt eine Stimme durchs Megaphon: „Antreten zum 400⸗Meter⸗Lauf, Entſcheidung!“ Eine Unruhe geht durch die Reihen. Der dicke Herr ſteckt ſich eine Zigarre an. Der Starter verloſt die Plätze. hat Außenbahn“, ſagt der Dicke mit der Klubnadel. „Das iſt Schiebung!“ aufgeregte 0 wollte man mit Sportsleuten aus den verſchiedenſten Lagern Man würde ſchnell in eine Debatte kommen, einen Meinungsaustauſch beginnen, wer die ſtärkſten lebenden Menſchen ſind. Die einen ſagen: die Boxer, andere ſagen: die Gewichtheber, wieder andere behaupten: die Ringkämpfer. Keiner hat unrecht, und doch ſind die ſogenannten Gewicht⸗ Wer wird ſiegen? Heute kommt der Zweikampf der ſtemmer äußerlich ſchon erkennbar ganz andere Menſchenihpen als die ihnen in der Kraftarbeit ſonſt nahe verwandten Ringer. Frauen mutet man im allgemeinen keine reine Kraftarbeit in ähnlichem Sinne zu. Es iſt deshalb ſchwer, hier einen zu⸗ verläſſigen Maßſtab zu finden In der Beantwortung der gewiß nicht leichten Frage wird man alſo nicht nach Kilo und auch nicht nach Sekunden meſſen können; man muß die ſtarken Menſchen am Auge vorüberziehen laſſen und dann gefühls⸗ mäßig ſich Rechenſchaft ablegen. In der neueren Sport⸗ geſchichte fällt eine Athletenfamilie auf, die durch mehrere In freudiger Ungeduld erwartet Generationen ſtarke Menſchen hervorbrachte, nicht nur Männer, auch Frauen: die Brumbachs aus München. In den achtziger Jahren waren die Gebrüder Brumbach neben Abs beſtimmt die ſtärkſten Deutſchen. Genaue Beobachter behaupten, daß Gemeinheit, der unſere Abs nicht alle Kraftſtücke der Gebrüder Brumbach nachmachen konnte. Einer dieſer ſtarken Brüder beſaß mehrere Töchter, die ihm 3 1 im Heben gewichten alle Geſchlechts⸗ Der junge Mann ſieht jetzt auf; ein wenig verächtlich nachſchlugen und im Heben von Gewichte ſchlechts zuckt ſein Mund. Die Löcher ſind gegraben, und laut hört man den Starter:„Meine Herren, ſind Sie fertig?“ Der Dicke qualmt.„Bitte, mein Herr“, ſagt der junge Mann,„rauchen Sie nicht, bis die Läufer vorbei ſind.“ Und ſo bittend ſiehr er den Herrn an, bittend für ſeine Freunde der Aſchenbahn. Der Dicke aber brauſt auf.„Von Ihnen brauche ich mir doch wohl nichts ſagen zu laſſen. Sie dummer Junge!“—„Auf die Plätze! Fertig!“— Schuß!— In raſendem Lauf ſtürzen fünf Läufer vor, immer ſchneller, weiter, nur vor— ſchneller Die beiden Rivalen liegen Bruſt an Bruſt, weit vor den anderen. Der Dicke qualmt. Wolken giftigen Aromas ziehen über die Bahn.— Dort das Ziel! Noch 20, Meter! Schneller, weiter, ſchneller, ſchneller— vor, mehr Luft! Da— der Mann auf der Außenbahn ſtrauchelt; er huſtet, rafft ſich auf, ſieht etwas Weißes, das Zielband, aber zu ſpät! Er iſt geſchlagen, geſchlagen um einen halben Meter! Eine Havanngwolke traf ihn, ihn, der nach Luft rang. Geſchlagen! Der Dicke iſt till. Er protzt nicht mehr. Ob der Alte noch einmal auf dem Sport- platz raucht? Sportplatzpublikum! Ein herzhafter Händedruck. Die Speerwerfer begrüßen ſich. Jetzt ein paar Probewürfe. In der hellen Sonne tummeln ſich die friſchen Geſtalten auf dem grünen Raſen. Das Publi⸗ kum freut ſich über die ſchlanken Glieder, die ſchönen Be⸗ wegungen. Der erſte gültige Wurf. Der nächſte. Der Jüng⸗ ling dort in der blauen Hoſe und dem blendend weißen Trikot hat ſeinen Anlauf ſorgfältig abgemeſſen. Er nimmt den Speer, und noch einmal prüft ſein Auge den Anlauf, das ſchlanke Holz. Langſam läuft er an, wird ſchneller, läßt ſeinen Arm, deſſen Hand den Speer umfaßt, zurück. bis zum Abwurf noch zwei Schritt, wölbt ſeine Bruſt und reißt mit ungeheurer Kraft das dünne Holz, dicht am Kopfe vorbei, hoch in die ſonnige Luft. Zitternd ſteigt der Schaft hoch. In elegantem Bogen neigt ſich jetzt die Spitze zur Erde. Tauſend Augenpaare ver⸗ folgen den Flug, ſich erfreuend an der ſchön⸗ſchlanken Be⸗ wegung. Nun hat er ſein Ziel erreicht. Seine Spitze bohrt ſich in den grünen Raſen. Das Publitum ſpendet Beifall„Der nächſte. Ganz in Weiß, einen geſpreizten Adler auf der Bruſt. Dieſer ſchnelle Anlauf! Der Abwurf! Alles eine einheitliche, Der Werfer ſteht ſtill— den Arm noch immer in Abwurfſtellung gebeugt, hat er den Flug verfolgt, unbeweglich. Herrgott, ſollte es möglich ſein, endlich dieſen Rekord zu brechen? Das wäre der Lohn für ein jahrelanges, hartes Training. Und ein Wille malt ſich auf ſeinen Zügen, ein eiſerner Wille: Ich will! Die übrigen Werfer erreichen lange nicht die beiden. Der Weiße meldet Rekordverſuch an. Der Jüngere in der blauen Hoſe zögert. Doch da meldet ſich auch in ihm ein Stolz, der aus der Kraft ſeines jungen Herzens ſtrömt. Wie pocht das auf einmal! Auch er will es jetzt ver⸗ uchen. 2 5 f Sie Zuſchauer warten geſpannt. Aber ſein Wurf mißlingt. Schlechter noch als der erſte. Jetzt kommt der Mann mit dem Adler. Die Sonne ſpiegelt ſich an der blanken Spitze die ſauſend durch die Luſt eilt. Da, die Fahne fällt, vom Speer getroffen, und einige Zentimeter dahinter wühlt ſich das Eiſen in die Erde. Endlich erreicht! Ein Jubelruf aus tauſend Kehlen. Die Zuſchauer rufen Beifall. Voch was iſt das?! Der Blaue nimmt noch einmal den Speer zur Hand. Ein raſender Anlauf, ein Ruck— das Holz fliegt, der Mann ſteht Auf den Zehenſpitzen verfolgt er den Flug des dünnen Schaftes. Jetz: Auer der im Graſe. Was iſt das? Sollte es möglich ſein? Ja, einen halben Meter weiter. Weshalb toſt das Publikum? Man hebt ihn auf die Schultern. Weshalb! Ex ſieht nichts, er hört nicht den Beifall. Mechaniſch nickt er mit dem Kor e. Die Wienerin, Fräulein Liſelotte Landbeck, legte 500 Meter in 40,2 Sekunden zurück, und erzielte damit die ſchnellſte Zeit, 1 f die je von einer Frau erreicht wurde. für den Jubel dankend. Scheint die Sonne nicht auf einmal heller? Oder ſind es nur ſeine Augen die in reiner Freude leuchten? Der Mann mit dem geſpreizten Adler drückt ibm die Hand, neidlos ſich an dem Glück des anderen 1 e Sportkameraden! 8 p. F. genoſſinnen weit in den Schatten ſtellten. Katie Brumbach, die ſtärkſte davon, ſtellte fabelhafte Rekorde auf. Die Sport⸗ welt bezeichnete ſie ſchon, als ihre Rekorde im beidarmigen Stemmen über zwer Zentner hinausgingen, als ſtärkſte Frau der Welt. Damals war ſie 17 Jahre alt und erregte überall Staunen Ihre Schweſtern waren ähnlich ſtarkt. Sie nahm dann den Artiſtennamen„Sandwina“ an, und als Katie Sand⸗ wina bereiſte ſie in den beiden letzten Jahrzehnten die ganze Welt mit größtem Erfolg. Es aibt keine Frau, die ſich in Kraftkünſten mit ihr meſſen kann. Des öfteren ſieht man ſir im Berliner Wintergarten, und ihr Auftreten iſt bei aller notwendigen Robuſtheit der ſchweren Arbeit vornehm und an⸗ ſprechend. Katie Sandwina iſt ſeit vielen Jahren verheiratet und hat einen ſiebzehnjährigen Sohn, der Großvater und Mutter weit in den Schatten ſtellen dürfte. Schon allein die Körpermaße verblüſſen. Bei einer Größe von 190 Zentimetern wiegt er nackt 176 Pfund. Der heutigen Zeit entſprechend widmet ſich der junge Athlet dem Borſport, zu dem er ſich hingezogen fühlt. Man darf annehmen, daß er es zu großen Leiſtungen hierin bringt. An dieſen Menſchen aus drei Generationen in der Familie laſſen ſich außer der Kraftvererbung auch Geſchmack und Veränderung innerhalb der Athletik im letzten halben Jahrhundert verfolgen. Stemmte der alte Brumbach ſeine ſchweren Eiſenhanteln mit den dicken Stangen, die heutzutage völlig aus dem Sport verſchwunden ſind ſo kam ſeine Tochter zu der eleganteren, flüſſigen Arbeit, die neuerdings vom Publikum verlangt wird. Ihr Sohn iſt ganz modern, er widmet ſich dem Boxen. a i Stärtſter Ringer innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte war der Ruſſe Padubny, der 1906 bis 1909 auf der Welt kaum einen Gegner fand. Er drückte ſeine Gegner einſach zuſammen und gewann in Paris mehrfach die Weltmeiſterſchaft. Man ſah ihn vor dem Kriege bei einer großen Konkurrenz all⸗ abendlich aus nächſter Nähe und kam zu der Ueberzeugung, daß Padubny ein Uebermenſch iſt, ein Mann mit Natur⸗ kräften, wie ſie bisher in dieſem Umfang bei keinem anderen Athleten der Neuzeit zu beobachten waren. Der rieſenhafte Ruſſe, dem es in ſeiner Heimat während des Krieges nicht ſehr gut ging, kam vor einigen Jahren, körperlich ſehr ab⸗ gewirlſchaftet, nach Berlin und nahm an einigen Konkurrenzen, aber ohne die altgewohnten Erfolge teil. Dann ging er nach Amerika, wo er trotz des vorgerückten Alters faſt ſeine alte Form wiederfand. Dieſer ſehr ſtaͤrke Mann, der gewiß einmal einer der ſtärkſten Menſchen der Welt war und den in ſeiner Glanzzeit niemand beſiegen konnte, wiegt gegenwärtig 265 Pfund. 1 Neuerdings verfügt Deutſchland über einige namhafte Amateurringer, die, wenn ſie auch nicht dem ſchwerſten Schwer⸗ gewicht angehören, ſo doch in ihrer Gewichtsklaſſe durch ver⸗ blüffende Technik dem Beſchauer gefallen müſſen. Hierzu zählt der Kreuznacher Bräun, der jüngſt eine Kc erringen konnte. e 2* 8 — — —* N Sport⸗Karikatur. Hannes Schneider, der bekannte Skitäufer, rüſtet für den Winter. Nachdruck verboten. Daß der ſich nun hier dazwiſchendrängeln wollte. n hätte Lore ja doch nie bekommen. ns nicht! Man kannte da ſeinen Lebenswandel viel zu gut. Und gernde ihm hätte Friedrich von Loringen ſein liebſtes Kind nie anvertraut. Selbſt dann nicht, wenn es einen Doktor Frank Dahlmann nicht gegeben hätte. Das beruhigte Frau von Loringen. Heruhigte ungemein. So wurde Lore kein Glück zerſtört, weil eine Ver⸗ bindung mit Rohrbeck doch nur Unglück gebracht hätte. Dir Dame trat ans Fenſter, ſah in den frühlings⸗ grünen Park hinunter. Wie herrlich doch dieſer alte Beſitz der Loringens war! Und er mußte jetzt in andere Hände übergehen, wenn Lore bei ihrem Trotz beharrte. Wie furchtbar das wäre, wenn es dazu käme! Thus für Augen ihr Maun in letzter Zeit immer machte. Wahrhaſtig, ſie ängſtigte ſich um ihn. Wenn er. Frau von Loringen ging aus dem Zimmer. Wie hin⸗ gewehl ſtand ſie plötzlich im Zimmer des Gatten, der erſtaunt aufſah. Er hatte das früher nicht geduldet, dieſes plötzliche Hereinkommen in ſein Arbeitszimmer. Aber jet, ſeit er völlig zermürbt war von den vielen Sorgen, da überſah er das auch. Und es war in den letzten Tagen ziemlich oft vorgekommen, daß ſeine Frau da ſo plötzlich im Zimmer war. Er wußte, weshalb ſie kam. Friedrich von Loringen ſtand auf. Seine Frau trat auf ihn zu, ſchlang die Arme um ſeinen Halz.„Friedrich, ich hatte eben wieder eine Unterredung mit Vore. Sie iſt nicht mehr ſo ſtarr und ſchweigſam Heute hat ſie wenigſtens einmal geſprochen— wenn jedes Wort auch noch immer heftigſte Abwehr gegen eine Ver— bindung mit Dahlmann war.“ „Ich werde das Mädel zu ſeinem Glück zwingen', sagte er hart. „Friedrich, ob es gut iſt?“ fragte ſie zagend. „Laß mich nur machen! Und dem Rohrbeck, dem werde ich ſchreiben, daß er der Kleinen nicht länger den Kopf verdrehen ſoll.“ Es klopfte. Auf den Zuruf des Schloßherrn erſchien Franz, der alte Diener, der ſchon längſt alles wußte, wie es um Lovingens ſtand, und der genau ſo darunter litt wie ſein Herr. Auf ſeinem alten, faltigen Geſicht prägte ſich jetzt Erregung aus, als er meldete: „Herr Doktor Dahlmann läßt Herrn von Loringen um eine Unterredung bitten.“ Frau von Loringen erblaßte. Fragend ſah ſie auf ihren Mann. Der ſchob ſie ſacht von ſich. „eh, Maria!— Es iſt die Schickſalswende.“ Dau ging ſie. „Führe den Herrn Doktor in den Blauen Salon! Nein, führe ihn hier herein!— Ich laſſe recht ſehr bitten!“ Friedrich von Loringen zog ſich den Rock gerade. Ein hüßtiger Strich mit der Hand über den weißen Schnurr⸗ bart, und dann blickte er dem Eintretenden entgegen. Dis rieſige Figur Frank Dahlmanns ſchritt über die Schwelle. Die Macht ſeiner Perſönlichkeit war be⸗ zanbernd. Herr von Loringen ſtellte es erneut ſeſt. Mit ausgeſtreckter Hand ging Herr von Loringen dem Beſucher entgegen. „Verzeihen Sie, daß ich Sie gleich hier empfange; doch ich überlegte mir im letzten Augenblick, daß ich gerade Ihnen gegenüber keine geſellſchaftliche Komödie auf⸗ zuführen brauche. Seien Sie mir herzlich willkommen, lieber Doktor!“ Die Herren ſchüttelten ſich die Hände. Herr von Loringen ſchob dem Beſucher den großen, wuchtigen, geſchnitzten Seſſel zurecht. Er ſchien allein paſſend zu Frank Dahlmanns Perſönlichkeit. Deſſen große, dunkle Augen ruhten auf dem Geſicht Herrn von Loringens. Dann ſagte er: „Ich habe Friſchler bewogen, ſämtliche Wechſel heraus⸗ zugeben. Sie befinden ſich jetzt in meinem Beſitz, und ich wollte Sie bitten, nunmehr ruhig zu ſchlafen, denn ich werde dieſe Wechſel vernichten, wenn Ihr Fräulein Tochter meine Frau ſein wird. Ich bitte nochmals um die Hand Ihrer Tochter Lore.“ Friedrich von Loringen ſagte nichts. Aber die un⸗ f geheure Nervenſpannung entlud ſich. Die ungeheure Ne ſenſpannung, die zu ſeiner Haltung in den letzten Monaten nötig geweſen war. Er allein hatte ja gewußt, wie tlef das Verhängnis bereits über Loringen ſchwebte. Es handelte ſich um ungeheure Summen, die ein Menſch niemals aufbringen konnte, auch wenn er Tag und Nacht arbeitete und rechnete. Noch dazu, wenn er ſich in den Händen eines Wucherers wie Friſchler beſand! Num faß dieſer vornehme, ſchöne Menſch vor ihm und eröffnete ihm in ſchlichten Worten, daß alles erlevigt ſei Die Sorgen waren von den Loringens genommen, der alte, ſchöne Beſitz verblieb ihnen, und dafür verlangte dieſer Mann nut, daß er Lore glücklich machen durfte. Nichte weiter wollte er. Rur das— das! SENI SO THBERE Oopyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) EINE TROTZ /G EE Waab sEZAHHr ROM a voi n n ———— Friedrich von Loringen ſchämte ſich der zwei Tränen nicht, die ihm über die Wangen rollten. Er ſtand auf, faßte die Hände Frank Dahlmanns. ö „Ich weiß nicht, wie ich das jemals gutmachen ſoll. was Sie an uns getan haben. Aber ſoviel weiß ich: das Mädel kann es! Und ſie wird es! Meine Einwilligung haben Sie. Meine Frau ſagte mir gerade vorhin, daß Lore nicht mehr ſo ablehnend iſt. Ich werde Ihnen das Mädel alſo ſchicken.“ Mit feſtem Druck lagen die Hände der beiden Männer ineinander. Frank Dahlmann ſagte: „Ich liebe die kleine Lore bis zum Wahnſinn. Das mag Ihnen vielleicht von einem Manne wie mir nicht ganz verſtändlich ſein, doch es iſt ſo! Ich werde mir ihre Liebe erkämpfen. Es wird mir gelingen, ich weiß es. Mir gelingt, was ich will!“ Scheu ſah Loringen auf den Mann, der ſeinen eiſernen Willen trotzig und frei eingeſtand. „Zwingen Sie ſie aber nicht!“ Dunkel klangen die Worte von den Lippen des hoch⸗ gewachſenen Mannes. Loringen ſah ihn erſtaunt an, ſagte aber nichts und nickte nur. Dann ging er hinaus. Doktor Dahlmann blieb ſtehen. Wie ſtark und ver⸗ langend ſein Herz ſchlug! Dieſes Herz, das immer ſo kühl und vernünftig geweſen war! f Er liebte die kleine, ſchöne Lore wirklich bis zum Wahnſinn. Er hatte da durchaus nicht zu viel geſagt. Er ſtand ja ſelbſt vor dieſer Tatſache wie vor etwas Un⸗ faßbarem. Sie einem anderen überlaſſen? Dem leichtſinnigen, hübſchen Rohrbeck etwa? Ein Keuchen ſtieg aus der Bruſt des Mannes. Was habe ich geſagt? Der Vater ſoll ſie nicht zwingen? Muß man das törichte Kind denn aber nicht mit Macht von dem Abgrund zurückreißen? Lore findet ja doch kein Glück mit Rohrbeck. Mit dem nicht. Und dann iſt ſie nicht dazu geſchaffen, zu leiden. Ich aber will ſie ein⸗ hüllen in meine Liebe und in meinen Reichtum. Man müßte ſie doch zu mir zwingen. Ich habe ſchon anderes bezwungen als ein kleines, ſüßes Mädel.“ Doktor Dahlmann trat ans Fenſter, ſah in den Park hinunter. Er zuckte zuſammen. Dort kam ſoeben Frau von Loringen mit Lore. Man hatte ſie geholt! Frank Dahlmanns Hände ballten ſich. „Zu mir gehört fie! Keiner kann ſie ſo lieben wie ich!“ Die beiden Geſtalten verſchwanden über die breite Treppe hinweg in der Halle. Frank Dahlmann ging auf und ab. Er hätte nicht ſagen können, daß er jemals ſolches Herzklopfen gehabt. Es hatte ſich manchmal um Rieſenſummen gehandelt. Da hatte er an der Börſe, wo alles fieberte, ganz ruhig ge⸗ rechnet. Und um eine Frau? Frank Dahlmann lächelte. Um eine Frau hatte er noch nie Herzklopfen gehabt. Die hatte er genommen, wenn ſie ihm flüchtig gefielen. Ebenſo ruhig hatte er ſie beiſeite geſtellt, wenn er ſie auf ſeinem Wege nicht mehr ſehen wollte. Eine Handvoll Banknoten tat das übrige, und eine Epiſode hatte ein Ende erreicht im Leben des Machtmenſchen Frank Dahlmann. Liebe? Er hatte die Liebe nie gekannt. Was war ihm eine Frau? Die gehörte eben ab und zu in das Leben des Mannes. Dann konnte er ſie aber ebenſo wieder monate⸗ lang entbehren. Die Arbeit füllte ſein Leben dann voll⸗ ſtändig aus. Jetzt aber, ſeit er Lore von Loringen kannte, war das anders geworden. Ganz anders. Seine Nächte waren erfüllt von der Sehnſucht nach der kleinen, blonden Lore. Er wußte, daß ein Streicheln ihrer kleinen Händchen maßloſen Zorn in ihm ſofort betäuben würde. Und ebenſo wußte er, daß ſie von ihm verlangen konnte, was ſie wollte. Frank Dahlmann lächelte ſein ſchönes, kühles Lächeln, das die Frauen immer toll gemacht hatte. Bis vor kurzem hatte er nicht im entfernteſten an eine Ehe gedacht. Er hatte überhaupt niemals heiraten wollen, weil ihm die Ehen verſchiedener Freunde ein Gruſeln eingejagt hatten. Nun war das alles wie weggewiſcht. Er wollte die kleine Lore zur Frau, wollte ſinnlos glücklich mit ihr ſein. Sein kalter Reichtum, ſeine liebgewordene tägliche Arbeit, die Reiſen in fremde Länder— alles, alles war nichts mehr im Vergleich zu Lores Beſitz! So kann eine große Liebe auch den ſtärkſten Willen wandeln! Die Tür ging auf. Mit einem Ruck wandte Frank Dahlmann ſich um. Mit fiebernden Augen blickte er auf das ſchlante, blonde Mädel, das da ſo langſam auf ihn zutam, während der Diener die Tür ſchloß. Sie blieb vor ihm ſtehen. Er verneigte ſich tief. „Mein gnädiges Fräulein, darf ich Ihr Erſcheinen als ein Glück für mich buchen?“ N Groß und klar ſahen ihn die ſchönen, blauen Augen an. Lore ſprach: „Bitte, wir wollen gleich alles was die Familie Loringen Ihnen ſchuldet. Ich bin bereit. ihn mit abzuttage N Ihnen genügen ſollte.“. 11 5 Die ganze kleine, feingliedrige Mädchengeſtalt war feindliche Abwehr. Dabei hatte Lore das Gefützl, als könne er ſie mit einem einzigen Fingerdruck zermalmen. Es blitzte in ſeinen Augen auf. f Herrgott nochmal! War dieſer Trotzkopf fuß. er wollte die Komödie mitmachen, das heißt, don Fer Seite aus war es durchaus keine. Sie wollte ſich regel⸗ recht für die Ihren opfern. Wer weiß auch, was man ihr alles geſagt haben mochte. Das tat jetzt aber nichts zur Sache. Wenn ſie nur ihr Jawort gab. Daun war alles gut. 6 1 „Ich bitte Sie alſo in aller Form, meine Frau zu werden.“ 5 5 Kühl, faſt ſpöttiſch klang ſeine Stimme. 5 Lore blickte an ihm in die Höhe. Und wieder kroch das Angſtgefühl durch ihren Körper. 1 „Ich will Ihre Frau werden!“ 10 5 Er trat einen Schritt auf ſie zu, ergriff ihre Hand, künß ſie zart. „Ich danke dir, Lore!“ Lore zuckte zuſammen. Die Würfel waren gefallen! Es gab kein Zurück mehr.. Vor ihr tauchte das hübſche, frohe Geſicht Fritz Rohr⸗ becks auf. Ein Angftſchrei wollte ſich ihr auf die Lippen drängen. Was hatte ſie getan? f f Mühſam beherrſchte ſie ſich. Er ſah ſie forſchend an, aber um ſeinen Mund war noch immer das ſpöttiſche Lächeln. Lore wußte nicht, daß dieſes Lächeln die ganze große Liebe verbergen mußte, die dieſer Mann für ſie fühlte. Und weil ſie das nicht wußte, dachte ſie zornig: Er freut ſich, weil er ſeinen Willen erzwungen hat! Es kroch wie Haß in ihr hoch. g 5 Haß gegen den Mann, deſſen dunkle, große Augen mit ſeltſamem Ausdruck auf ihr ruhten. 8 Lore dachte: Er liebt mich ja nicht, er will mich nur haben, das iſt alles, und ich bin ihm nun verfallen, werde ſein Eigentum ſein. Es iſt furchtbar.— Er beugte ſich noch einmal zu ihr. Sie wich zurück. Eine gelbe Flamme zuckte in ſeinen Augen auf, dann aber blickten dieſe Augen wieder ruhig, beherrſcht; Frank Dahlmann ſagte:„Wollen wir zu den Eltern gehen, vore?“ Wie ſelbſtverſtändlich er ihren Namen ausſprach! Und ſie würde ihn ja jetzt auch duzen und bei ſeinem Namen nennen müſſen. Zwei zornige Tränen rollten über die roſigen Wangen. Schnell, verſtohlen, wurden ſie fort⸗ gewiſcht. Der Mann ſah dieſe zwei Tränen, und ſeine Arme hoben ſich, um das junge Geſchöpf an ſein Herz zu ziehen. Doch die Arme ſanken wieder herab. Nein, noch war es nicht Zeit. Und dieſes ſcheue, edle Wild konnte er nur noch ſcheuer machen, wenn er ſich jetzt auch nur im gering⸗ ſten vergaß. Er reichte ihr den Arm. „Bitte?“ b a Sie legte ihre kleine, zitternde Hand auf dieſen mustulöſen Arm, und ſie ſchloß die Augen in Angſt und Entſetzen. 0 Er führte ſie hinaus. ö Drüben gab es dann gerührte Worte. Frohes Lachen der Schweſtern, ein paar neckende Worte Bruder Kurts, und dann ſaß man gemütlich beiſammen und beſprach die Verlobungsfeier. Später gingen Herr von Loringen und Frank Dahl⸗ mann noch einmal hinüber in das Arbeitszimmer des Hausherrn. Hier ſagte Frank Dahlmann freundlich: „Lieber Papa, eine Kleinigkeit für die nächſten Wochen. Ich möchte auch die Verlobungsfeier recht ſchön und feſtlich haben. Das alles koſtet viel Geld. Ich bitte also, für mich das alles zu ordnen; ich habe in den nächſten Tagen wenig Zeit, da ich geſchäftlich zu tun habe, um dann ungeſtört mit Lore reiſen zu können. Meine Hochzeit möchte ich auf den vierzehnten Auguſt festlegen.“ 6 von Loringen blickte entgeiſtert auf den hohen eck. 1 „Lieber Sohn, das geht nicht! Das iſt zu viel! Schließ⸗ lich wirft doch Loringen noch eine Menge ab, wenn unn teine Wucherzinſen mehr gezahlt werden müffen.“ „Lieber Papa, wir wollen es ſchon bei meiner Au⸗ ordnung laſſen. Ich gehöre zu euch, und da iſt es ganz 110 0 ob du oder ich etwaige Koſten, auch in Zukunft, eſtreiten.“ „Frank, dir verdanken wir noch einen ruhigen, frohen Lebensabend, Mutter und ich. Wie wir dir das jemals danken ſollen“ i „Nichts von Dank. Ich bin glücklich, daß Loringen gefährdet war, im andern Falle wäre Lore doch wohl nicht zu bewegen geweſen, meine Frau zu werden“, ſagte Doktor Dahlmann ruhig. Loringen ſah ihn traurig an, dann ſagte ee: ⸗Dieſes törichte, trotzige Kind! Wenn ich doch nur wüßte, was man ihr noch ſagen könnte, um ſie andern Sinnes zu machen, die kleine, dumme Lore.“ Es kam ihm aus dem Herzen. Ein glückliches Lachen Frant Dahlmanns. f „Sage nichts, Papa. Ich werde mir meine kleine Widerſpenſtige ſchon 5 für das Glück. Ich kann und werde warten. Sie muß nur erſt geborgen an meiner Seite leben; ich muß wiſſen, daß keiner ſie mit nehmen kann.“ 18 5 050 5 ſagte N mehr. 0 em in Arm gingen Herren daun wieder hinüber. wo Lore in leiblicher Faſſung die— Ge⸗ ſchwiſter noch immer über ſich ergehen tied. Aber ie ſchönes, ſchmales Geſicht war jetzt ganz blaß. N(Jortſetzung deln), um Tdwen bitten um wohlwollende Unterſtützung. NB. Wein⸗ u. Bierverkauf über die Straße Samstag, den 28. Januar 1933 Eröffaung unserer neurenopierten Lokalitäten zu dereu Beſuch wir unſere liebe Nachbarſchaft, Freunde und Gönner herzlich einladen. breit bekannten bekömmlichen Welde-Bräu- Schwetzingen, mit reinen vorzüglichen Weinen. guten bürgerlichen Mittag⸗ und Abendtiſch, ſowie mit Verabreichung von Kaffee und dergl. verſichern wir allen lieben Gäſten in unſeren der Neuzeit entſprechenden gemütlichen Räumen angenehmen Aufenthalt und Bernhard Brückmann und Frau. Mit dem weit und mit einem Lokales * Auszahlung der Militärrenten. Die Militärrenten für den Monat Februar werden bereits morgen Samstag, den 28. Jan. beim hieſigen Poſtamt ausbezahlt. *Der Spiel⸗ u. Operettenabend des Männergeſangvereins verlegt. Der für morgen Samstag angeſetzte Spiel⸗ und Operettenabend des Männergeſangvereins(Wie⸗ derholung des Neujahrs⸗Konzerts) mußte wegen Erkrankung von Spielerinnen und Spielern auf unbeſtimmte Zeit verlegt werden. * Sänger ⸗Einheit. Unſere Mitglieder werden gebeten, das heutige Inſerat im Vereins⸗ anzeiger zu beachten. Wir weiſen auch hier euchmals darauf hin, daß Anträge zur General⸗ verſammlung bis ſpäteſtens Samstag nichmittag 1 Uhr beim Vorſitzenden, Herrn Zöller, abzu- geben ſind. * Großer Mannſchaftskampf. Am Sountag abend/ 8 Uhr findet im Karpfenſaale ein großer Mannſchaftskampf im Geräteturnen zwiſchen den Turnvereinen Lampertheim, 1884 Mählsheim und 1893 Viernheim ſtatt. Jeder Berein tritt mit ſeiner Elite auf, ſodaß ein ſchöner und intereſſanter Wettkampf zu erwarten iſt. Der Turnverein, der diesmal in ſtärkſter Aufſtellung antreten wird, wird auch am kom⸗ menden Sonntag wieder ſein großes Können unter Beweis ſtellen, ſodaß kein Freund und Anhänger unſeres Vereins ſich dieſen Kampf entgehen laſſen wird. Darum heißt am Sonn- tag die Parole: Auf, in den Karpfenſaal zu den Turnern. ? Hente Kappenabend! Im Gaſt⸗ haus zur„Starkenburg“ findet heute Freitag vräzis 8.11 Uhr ein Kappenabend ſtatt, zu dem berzlichſt eingeladen wird. Alles närriſche Volk erſcheint heute Abend in der„Starkenburg“, beim fidelen, luſtigen Prinz Karneval.§ 11! 1 Die Krankenunterſtützungskaſſe „Nothilfe“ bittet, das heutige Inſerat zu leſen. Viernheimer Tonfilmſchau „Unter falſcher Flagge“,„Das Vagabunden⸗ liebchen“,„Artur iſt beliebt“ dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Eine ausgezeichnete Tonfilm⸗Sehenswürdig⸗ keit iſt wieder dieſe Woche im obigen Theater zu ſehen und zu hören. So kommt zur Auf- führung das weltbekannte und erfolgreichſte Standard⸗Tonfilmwerk aus der Sonderklaſſe der deutſchen Univerſal„Unter falſcher Flagge“ mit Charlotte Suſa, Guſtav Fröhlich, Hans Brauſe⸗ wetter, Hedwig Wangel, Theodor Loos, Harry Hardt uſw. Eine Spitzenleiſtung deutſcher Ton- filmkunſt von beſter Tonwiedergabe. Ein 100% Ton-, Sprech⸗ und Geſangsfilm in 10 Akten. Eine Tonfilm⸗ Sehenswürdigkeit erſten Ranges. Ein Tonfilmwerk für jeden Filmfreund, den ſich alle anſehen. Ueberall ſpricht man von dieſem und wird auch hier zum Tagesgeſpräch werden. Ift doch ein Beſuch des Central⸗Film⸗Palaſtes eine Erholung, eine Freude für den Filmfreund.! Eine Unterhaltung muß der Menſch auch haben und die findet er am ſchönſten und billigſten in dieſem Theater. Hier werden nur gute Film⸗ werke vorgeführt, kein Vorurteil ſondern erſt kommen, ſehen und hören, dann erſt urteilen. Behauptet wird, daß im Theater am wenigſten qeſündigt wird. Iſt doch ein Kino-Theater von allen Ländern der Erde als 1. Kulturſtätte an⸗ erkannt. Sämtliche Filmwerke werden von der Reichsprüfſtelle und von der Bildſtelle des Zentralinſtituts für Erziehung und Unterricht geprüft und können daher der ganzen deutſchen Bevölkerung anſtandslos vorgeführt werden Ein Beſuch des Cefipa iſt beſtens zu empfehlen. D. I. K Sportprogramm für Sonntag, den 29. Jan. 33 Mum.⸗Waldhof Viernheim! Beginn 3 Uhr Mhm.⸗Waldhof 2.— Viernheim B-Mannſchaft Beginn 1½ Uhr (Pl. 1) Viernheim A.⸗Mſchft. Beginn 1 Uhr Spogg.„Amicitia“ 09 2. M.— Beginn 1 Uhr (Pl. 1) D. J. K. Igd.—„Amicitia“ komb. Igd. Beginn 12 Uhr Handball: Entſcheidungskampf um den 2. Tabellenplatz. Viernheim 1.— Rot/ Weiß M'heim 1. (Pl. 1) Beginn 2½ Uhr Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Vereine ſtatt und laufen pünktlich ohne Wartezeit von Stapel. Heute abend punkt 8 Uhr findet im Lokale„zur Harmonie“ eine wichtige Spielausſchußſitzung ſtatt, wozu die Spielführer aller Mannſchaften beſonders eingeladen ſind. Reſtloſes Erſcheinen iſt Ehrenſache! Anſchließend daran(8 ¼½) Spielerzuſammen⸗ kunft dortſelbſt werden die Abfahrtszeiten der auswärtsſpielenden Mannſchaften bekanntge⸗ geben. Mannſchaftaufſtellungen ſiehe Schauk. Zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spiele ladet ein. Die Sportleitung. Worms 1. D. J K. 2. M. 4 4 Union⸗Theater⸗Filmpalaſt. Dieſe Woche wird im U.⸗T.⸗Filmpalaſt eine Prachtfilmſchau geboten. Der Hauptclou der Vorführungen iſt der 1Haktiſche Paramount⸗ Film„Hochzeitsmarſch“, ein Film aus der Glanzzeit Wiens. Dieſen Film müſſen Sie ſehen! der Kaiſerſtadt Wien mit allem Glanz ihres kirchlichen und militäriſchen Zeremoniells. In dieſer prachtvollen Scenerie ſpielt die Geſchichte einer Liebe zwiſchen einem Oſſizier der Hoch⸗ ariſtokratie und einem Mädchen aus dem Volke, eine Liebe, urteilt wird. die zu einem tragiſchen Ende ver⸗ von zauberhafter Lyrik. Wir ſehen alſo in 15 Akten das alte Wiener Leben, wie es in ſo vielen Liedern beſungen und gefeiert wird. Im 2 2. Teil kommt Fred Thomſon in„Der Schimmel⸗ ein echter Wildweſtreißer, wie er immer; n. 2 20 N. 5 1 Lach- h beſtimmte Krankheiten pflegen zu beſtimm⸗ 7 4. reiter“ gern geſehen wird. Zum Schluſſe die kanone„„Auf dem Dache hängt ein Junge Alles in allem wird dieſe Woche eine Pracht— ſchau geboten, die einfach nicht zu überbieten iſt. Auf der flimmernden ſtummen Leinwand wer— den Filme von ſolch packender, mitreißender Handlung geboten, wie man dies in den mo⸗ dernen Tonfilmen nicht findet. Wer deshalb ein tiefes, inneres Erleben haben will, der be— ſuche den U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Der 1. Vorſitzende. Turnverein von 1893. Freitag abend 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner. Da der Saal geheizt iſt, wird vollzähliges Erſcheinen er⸗ wartet. Die Turnleitung. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold Abt. Schutz- ſport. Heute Freitag abend 8 Uhr findet Aufruf! 1 1 Ing Dien selbst! —— Die große wirtschaftliche Not unserer Zeit kennzeichnet die kleinen Einkommen. Sie nehmen dem einzelnen die Möglichkeit, Rücklagen zu machen für Zeiten der Krankheit und Not. Sie machen es aber jedermann zur sittlichen Pflicht, vorzusorgen für den Fall der Krankheit und Unfälle in der Familie. Die Kranken- Unterstützungskasse „Nothilfe“ Deutscher Landwirte und freier Berufe bietet jedermann und seiner Familie gegen den niedrigen Wochenbeitrag von Mk. 1.25(für die ganze Familie, 7 Köpfe) Schutz gegen Elend bei Krankheit und Unfällen. Was bietet dle Nothilfe? Freie Arztwahl, Vergütung von Arznei-, Operations- und Krankenhauskosten, Zahnbehandlung, Heilmittel, Wochenhilfe, Sterbegeld usw. nach Tarif.— Auskunft erteilt: Bezirksdirektion Darmstad Alexanderstraße 2. Telefon 5057. Verwaltungsstelle Viernheim: Johann Jakob Klee, Friedrichstr. 41 und Lampertheimerstr. 3 Ein hohes Lied der Liebe aus Bilder von dramatiſcher Wucht und erſchütternder Realiſtik wechſeln mit folchen unſere diesjährige Hauptverſammlung im Lo⸗ kal ſtatt. Ich bitte, die Kameraden reſtlos zu Erſcheinen. Der Schutzſportleiter. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Singſtunde. Um pünkliches und vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Sonntag den 29. Januar nachmittag 1 Uhr Generalverſammlung im Lokal, wozu alle Mitglieder freundlichſt eingeladen werden. Wir machen beſonders darauf aufmerkſom, daß Anträge zur General⸗ verſammlung bis ſpäteſtens Samstag nach- Uhr, alſo gemäߧ 32 der Statuten vor der Generalverſammlung, n 1. Vorſitzenden Herrn Zöller Der Vorſtand. N. n Wenn die Grippe kommt! Krankheit und Jahreszeit ſtehen vielfach in einem gewiſſen Abhängigkeitsverhältnis, d. ten Jahreszeiten in gehäuftem Maße aufzu⸗ treten. Das gilt beſonders von der Grippe. Durch zweckmäßiges Verhalten nämlich ver⸗ mögen wir der Grippe viel von ihrem Schrek⸗ ken zu nehmen und ihrer Weiterverbreitung wirkſam entgegenzutreten. Meiſt beginnt die Grippe als ein ſcheinbar harmloſer, wenn auch gewöhnlich mit Fieber und Froſt verbundener Erkältungskatarrh. Sobald wir in der jetzigen Zeit dieſe Krank⸗ heitszeichen bemerken, ſollten wir daher nicht verſuchen, durch allerlei Mittel und Mittelchen ſelbſt an uns herumzukurieren, ſondern zu— nächſt ins Bett gehen und den Arzt, minde⸗ ſtens beim Auftreten von Fieber, ſofort zu Rate ziehen. Gerade die leichten Fälle, die unerkannt bleiben oder verheimlicht werden, ſind geeignet, der Weiterverbreitung der Krankheit Vorſchub zu leiſten. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt nicht jede fieberhafte Erkältung gleich eine Grippe, ob ſie es iſt, das vermag im all⸗ gemeinen nur der Arzt zu entſcheiden. Der Einzelne kann ſich und ſeine Umgebung wirkſam vor einer Erkrankung an Grippe ſchützen vor allem durch die Beachtung der wichtigſten Grundregeln vorbeugender Ge⸗ ſundheitspflege. Zu dieſen gehört: Vermei⸗ dung allzu naher Berührung mit dem Kran⸗ ken und Abſtandhalten von ihm, mindeſtens auf Armeslänge. Man ſorge ferner dafür, daß der Kranke beim Huſten und Nieſen ſein Geſicht abwendet oder ſich ein Taſchentuch vor den Mund hält. Alle vom Kranken be⸗ nutzten Eß⸗ und Trinkgeräte ſind geſondert zu halten und nach erfolgter Benutzung ſorg⸗ fältig zu reinigen, wenn möglich zu desinfi⸗ zieren. Unnötige Beſuche halte man von je⸗ dem Erkrankten möglichſt fern. Ein Vorbeugungsmittel mit zuverläſſiger Wirkung gibt es trotz aller derartiger An⸗ preiſungen nicht, wohl aber wird der Ein⸗ zelne ſeine perſönliche Empfänglichkeit gegen die Krankheit, abgeſehen von der Innehal⸗ tung obiger Vorſichtsmaßregeln, dadurch ſtär⸗ ken können, daß er für ausreichenden enge körperliche Bewegung im Freien in angemeſ⸗ ſener Kleidung und für eine den wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen angepaßte, zweckmäßige Ernährung Sorge trägt; denn geſchwächte und übermüdete Menſchen fallen jeglicher Art von Infektionskrankheiten, zu denen ja auch 991 Grippe gehört, beſonders leicht zum pfer. N Bel Husten, Heiserkeit Verschleimung Emeukal Dosle küucapalus-Bonbons Beutel 25 u. 50 Pig. Bienenhonig gar. rein, Gl. 1.30, 83 u. 40 dummpenlteschen v. 30 empfiehlt RATHAUS- DROGERU Peter Noskonh. Viernh. Anzeiger Druckſachen e altes Weidſtück, 22 ar, zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. ds. 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