au Fasinacht-Senniag, abends 8 Uhr 11 Min. in der 8 pOrthalle(orschersſrasse“ 6 veranſtaltet von Sodalität und D. J. K., wozu deren Mitglieder und Schutzmitslieder nebſt allen Angehörigen herzlichſt ein⸗ 1 ö 5 geladen ſind. Eintritt 20 Rei 00 0— Kaſſeneröffnung halb 7 Uhr.— Anfang präcis)) Masken mit Larven haben keinen Zutritt! r 5 5 Motto:„Bischt de gab doll“ f ö 5 Der Eiferrat. S. D. A P Ortsgruppe Viernbhelm. Morgen Freitag abend um ½9 Uhr ſpricht Gauleiter Sprenger M. d. R. im Saale„Zum Kaiſerhof“ in einer großen Wahlkundgebung. Wir laden hierzu die deutſchdenkende Bevölkerung Viernheims, die Deutſch. lands Wiedergeſundung wünſcht, höflichſt ein. N. S. D. A. P. Ortsgruppe Viernheim. —. Hommenden Samstag, abends 811 Uhr Grosser närrischer Nlerrummel 7222 in den stimmungsvoll dekorierten Freischütz- sälen unter Mitwirkung der 1 d d Janger-Einnelt belle Manl-lan. Närrisches Erscheinen erwünscht. Mützen und dergl mitbringen. Hierzu laden wir alle Mitglieder der Sänger-Einheit und deren Angehörigen, sowie Freunde und Gönner herzlichst ein. Unkostenbeitrag für Einheitler und Damen 25 Pfg. Nichtmitglieder(Herren) 50 Pfg. 2 I masken haben keinen Zutritt! Der lLokalwirt Die Sänger-Einheit eder Warnung! Wir warnen hierdurch Jedermann, die kur⸗ ſierenden unwahren, falſchen Gerüchten, die den Grund des tragiſchen Ablebens unſeres lieben Verſtorbenen ſein ſollen, weiterhin zu verbreiten, da wir dieſe Verleumder gerichtlich belangen werden. Viernheim, den 23. Februar 1933. Familie Georg Kempf. Zur Frübjahrsdüngung Thomasmehl, Kainit, ſchwefelſ. 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Volksblatt) ache Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Unkostenbeitrag 10 3 50. Jahrgang eee Freitag, den 24. Februar 1932ſ2:uqꝗ⅛ꝙ!90d Ind da Uorzupsangebol Die Wirtſchaſtswoche — empfiehlt zu den niedrigſten Tagespreiſen ful faslnaont Empfehle meine vorzüglichen Mehle aus ersten süddeutschen Mühlen, von erprobter Backfähigkeit. Ist. Biskultmehl pfund 24 pfg. 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Sollte die ſtärkere Verwendung deutſcher Waren nicht auf dem Wege der Freiwilligkeit er⸗ zielt werden, ſo wird Zwang in Ausſicht geſtellt. Die Bedenken wegen der Rückwir⸗ kungen auf die Ausfuhr werden damit beſchwichtigt, daß der Satz aufgeſtellt wird: Nur der Nettoüberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr bedeutet einen Arbeitsgewinn. Staatsſekretär Dr. Bang betonte, daß trotz der Troſtloſigkeit der gegenwärtigen Lage eine Rettung möglich ſei, wenn man die Lö⸗ ſung aller großen wirtſchaftspolitiſchen Fra⸗ gen organiſch auf der Löſung der Agrar⸗ frage aufbaue. Niemand denke an Autar⸗ kie. Es gelte aber einige Grundſätze 3u beachten, und zwar: Inmitten einer Welt⸗ wirtſchaft, die ſich ſelbſt längſt auf den na⸗ tionalen Gedanken eingeſtellt hat, können wir nur leben, wenn wir das Gleiche tun. Die landwirtſchaftlichen Maßnahmen der Regierung haben auf gewiſſen Gebieten be⸗ reits zu wirken begonnen. So erhielten die Getreidemärkte durch die Verord⸗ nung über die Erweiterung des Vollſtrek⸗ kungsſchutzes ſowie durch die weiterenschrit⸗ te zu Gunſten der Landwirtſchaft einen ſtar⸗ ken Impuls. Dazu gehört auch die Weizen⸗ Eoſinierungsaktion, durch die 250230 000 Tonnen Inlandsweizen in der Geflügelhal⸗ tung untergebracht werden ſollen bei gleich⸗ zeitiger Droſſelung der Maiseinfuhr. Der Vollſtreckungsſchutz erleichtert den Landwir⸗ ten im ganzen Reich das Durchhalten ihrer Getreidebeſtände, der Zwang, Getreide zu verkaufen, um fällige Verbindlichkeiten Zu bezahlen, iſt in vielen Fällen beſeitigt. Die Abgabeneignung der Landwirtſchaft am Ge⸗ treidemarkt iſt natürlich jetzt ſtark geſunken. Zu erheblichen Preiserhöhungen kam es bis bat allerdings nur bei Weizen. Die ſüd⸗ eutſchen Großmühlen haben infolgedeſſen die Verkaufspreiſe für Weigenmehle erneut in die Höhe ahehr Auch an den e ten haben die landwirtſchaftlichen Schutzmaßnahmen zu ei⸗ ner Verringerung des Angebots und zu Preisſteigerungen geführt. So wurden z. B. die Schweinepreiſe in Karlsruhe und Mannheim am Montag um nicht weniger als 8 Mark je Zentner Lebendge⸗ wicht hinaufgeſetzt. Auch die Preiſe für Großvieh ſind, wenn auch nicht in gleichem Maße, geſtiegen. Eine weitere Erleichterung, und zwar von der Geld⸗ und Kreditſeite her, ſcheint in Ausſicht zu ſtehen: eine Ermäßigung des Diskontſatzes. Das neue Skillhal⸗ teabkommen mit den ausländiſchen Gläubi⸗ gern, das ſich allerdings nur auf 4 Milliar⸗ den Mark bezieht, hat nach anfänglicher Weigerung der Gläubiger eine Zinsſenkung um durchſchnittlich 0,5 Prozent gebracht. Eines der weſentlichen Momente, das bisher gegen eine weitere Diskontherabſetzung gel tend gemacht wurde, war ſa der Hinweis auf die Zinshöhe der Auslandsſchulden. Die Gefahr einer Umlagerung von Auslandskre⸗ diten in billigere Inlandskredite, die bisher ervorgehoben wurde, und damit die Ge: fährdung der Deviſenbilanz beſteht im Falle Neuer Konflikt in Genf Deutſchland ſoll deutſche Truppen im Rheinland als Kriegsgrund für die Genf, 24. Februar. Am Donnerstag kam es im engeren Ausſchuß der Abrüſtungskonfe⸗ renz, der den Vorſchlag der engliſchen Regierung auf Verpflichtung ſämtlicher Mächte behandelt, unter keinen Umſtänden in einem zukünftigen Konflikt zu Gewalt⸗ maßnahmen zu greifen, zu ernſten Meinungsverſchiedenheiten, die zu einer Aufhebung der Sitzung führten. Die Vertreter Frankreichs, Belgiens und Südfſlawiens verlangten als Ausnahme gewiſſe Beſtimmungen, vor allem des Lo⸗ carnopaktes, die praktiſch bedeuten würden, daß deutſche Truppenanſammlungen in der entmilitariſierten Rheinlandzone die Locar⸗ no⸗Mächte zu einem Vorgehen gegen Deutſchland berechtigen. Der deukſche Vertreter, Geſandter Göp⸗ pert, widerſetzle ſich dieſer Auffaſſung. Schließlich wurde vorgeſchlagen, daß die fünf Locarno-Mächte England, Frank- reich, Italien, Belgien und Deukſchland ſich unkereinander über die Frage ver⸗ ſtändigten. Dem widerſetzten ſich aber die Türkei und Südſlawien. Die Sitzung wurde deshalb friſtlos verkagk. Die Vertreter der Locarno-Mächte traten unmittelbar darnach zu einem privaten Meinungsaustauſch zuſammen. Gegen Verſtaatlichung der privaten Waffeninduſtrie Im Ausſchuß der Abrüſtungskonferenz für die private Waffenherſtellung hat ſich eine große Mehrheit von Deutſchland, England, Italien, Vereinigte Staaten, Ja⸗ pan und Belgien zuſammengefunden, um im Hauptausſchuß gemeinſam gegen die Ver⸗ ſtaatlichung der privaten Waffeninduſtrie einer Diskontermäßigung jetzt nicht mehr. Da außerdem die Verfaſſung des Geldmark— tes anhaltend als leicht bezeichnet werden kann, hält man in unterrichteten Kreiſen eine Diskontſenkung von 4 auf 3,5 Prozent für bevocſtehend. Die Rückſicht auf die Ban⸗ ken und ihre Zinsſpanne darf da kein Hin⸗ dernis mehr ſein. Daß die Debetzinſen im gleichen Ausmaß wie der Diskont ge⸗ ſenkt werden müſſen, iſt notwendig, wenn die ganze Aktion eine fühlbare Wirkung in der Wirtſchaft auslöſen ſoll. Die Verhandlungen mit den Auslands⸗ gläubigern ſtießen im übrigen auf weitge⸗ hendſtes Verſtändnis für die Lage Deutſch⸗ lands. Das geht auch aus einem Bericht her⸗ vor, den die 16 Vertreter der 7 ausländiſchen Gläubigerländer am Schluß der Stillhalte⸗ verhandlungen veröffentlicht haben. Darin wird den deutſchen Methoden zur Bekämp⸗ fung der 0 hohe Anerkennung gezollt. Es heißt darin wörtlich:„Deutſch⸗ land hat ſowohl in der Ueberwindung ſeiner inneren Schwierigkeiten, wie in der Anpaſ⸗ ſung an die äußere Entwicklung eindrucks⸗ volle Erfolge erzielt. Sie ergaben ſich nicht nur aus der Planmäßigkeit und Wirkſamkeit der ergriffenen Maßnahmen, ſondern auch aus der ſtändigen Zuſammenarbeit von Re⸗ gierung, Reichsbank, Banken und Wirtſchaft. All dem lag ein unausgeſetztes, verſtändnis⸗ volles Mitgehen der breiten Maſſe der Be⸗ völkerung zu Grunde, die, geſchult durch bit⸗ tere Erfahrung, bereitwillig ein Programm unterſtützt, das jede Währungsentwertung und die Aufgabe der Goldbaſis der Wäh⸗ rung ablehnt. 4 Ententemächte anerkennen einzutreten, während ſich Frankreich, Polen und die Türkei dafür ausſpra⸗ chen. * Gegen Verſailles!— Für Gleichberechtigung Amerikaniſches Inkerview des Reichskanzlers Berlin, 24. Februar. Reichskanzler Adolf Hitler gewährte dem Vertreter der amerikaniſchen Nachrich⸗ tenagentur„Aſſociated Preß“ eine Unterre⸗ dung über ſchwebende politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Angelegenheiten. Der Reichskanz⸗ ler ſagte in Beantwortung einzelner Fragen u. a.: Sie fragen mich, ob ich an meinem im Dezember 1931 ausgeſprochenen Stand⸗ punkt feſthalte, daß privale Auslandsſchulden unter allen Umſtänden bezahlt werden müſſen. Ich habe in dieſer Frage im März den glei⸗ chen Standpunkt eingenommen und nehme ihn heute genau ſo ein. Ich habe aber auch nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß die Frage der Bezahlung von Schulden nicht nur eine Frage des Wollens, ſondern auch des Könnens iſt, daß vor allem nicht durch po⸗ litiſche oder wirtſchaftliche Maßnahmen ein Schuldner, von dem man Geld zu erhalten hat, vorher vernichtet werden darf. Zu den Schutzmaßnahmen für die deutſche LCandwirkſchaft ſagte der Reichskanzler, daß Deutſchland ſie nicht ergriffen habe, weil es fremde Pro⸗ dukte von ſich fern halten wollte, ſondern le⸗ diglich, weil der deutſche Bauer einfach un⸗ tergehe, wenn ihm nicht wirkſam geholfen werde. Zu der Frage der Miliz und des allgemeinen Arbeits- dienſtes außerte der Reichstanzler nur rein perſon⸗ liche Gedanken. Als Nationalſozialiſt, ſo ſagte Hitler u. a., ſehe ich auch in der allge⸗ meinen Arbeitsdienſtpflicht ein Mittel, um zur Achtung vor der Arbeit zu erziehen. Unſere jungen Leute werden lernen, daß die Arbeit Menſchen adelt. Im Jahre 1919 wurde von Deutſchland aus die Anregung gegeben, uns eine Miliz zu bewilligen. Da⸗ mals forderte man von uns die Einführung der Berufsarmee mit 12 jähriger Dienſtzeit. Deutſchland beſitzt daher keine irgendwie ins Geſicht fallenden militäriſch ausgebildeten Reſerven. Jetzt redet man plötzlich von Abſchaf⸗ fung der Berufsarmee und Einführung der Miliz. Ich habe die Empfindung, daß dies nur geſchieht, um am eigent⸗ lichen Kern des Problems vorbeizu⸗ kommen. Nicht die Frage der Wehr⸗ fyſteme iſt entſcheidend, ſondern die Frage der Gieich berechtigung. Die Welt leidet darunter, daß durch den Friedensvertrag von Verfailles die Idee von zweierlei Recht verewigt wer⸗ den ſoll. Dieſe unmögliche Aufteilung der Nationen in Siegerſtaaten und damit lebens berech⸗ kigte, und beſiegte Nationen und damik lebensunberechkigte, iſt unerträglich. An ſich iſt es uns ganz gleich, welches Wehrſyſtem die anderen Na⸗ tionen einzuführen gedenken; aber nicht gleich iſt es, ob eine Nation 100 000 Mann ohne Reſerven beſitzt und eine andere mit ihren Verbündeten für den Kriegsfall mehr als 12 Millionen und nicht gleich iſt es, ob eine Nation voll⸗ ſtändig techniſchentwaffnet iſt, während eine andere im Beſitze der modernſten Angriffswaffen eine mehr als zehnfach über⸗ legene Stellung einnimmt. „Die Lage in Europa iſt ernst“ Jagt der franzöſiſche Miniſterpräſident— der Senat gegen die Abſtriche im Heeresbudget Paris, 24. Februar. Der Senat— das Oberhaus des fran⸗ zöſiſchen Parlaments— verabſchiedete die große Finanzvorlage, die in der Ab⸗ geordnetenkammer bereits in der vorigen Woche angenommen worden war. Verſchie— dene Redner wandten ſich gegen die vor⸗ geſehenen Abſtriche im Heeresbud⸗ get. Der Vorſitzende des Luftfahrtaus⸗ ſchuſſes führte u. a. an, daß Deutſchland 200 Zivilflugzeuge beſitze, die ſchnell in Militär⸗ flugzeuge umgebaut werden könnten. Au⸗ ßerdem ſei jetzt ein neues Luftfahrtminiſte⸗ rium gegründet worden, und an ſeiner Spitze ſtehe einer der fählgſten Kriegsflieger Deutſchlands. Ihm habe man dazu noch den Vorſitz in der Lufthanſa übergeben. Das zeige, wie nötigenfalls die Verbindung zwiſchen Zivil⸗ und eee ausſehen würde. Miniſterpräſident Daladier ſetzte ſich mit den Einwänden der Vorredner ausein⸗ ander und betonte, von den geforderten Kürzungen würden weder die franzöſiſche Flotte noch die franzöſiſche Luftfahrt betrof⸗ fen. Italien gebe 1.5 Milliarden für bein Flugweſen Milliarden. Auf die politiſchen Einwände eingehend, erklärte Daladier, daß die Lage in Eu⸗ ropa ſehr ernſt ſei, aber er befürchte trotzdem keine Gefahr für die Sicherheit Jrankreichs. In der letzten Zeit habe ſich eine enge Zuſammenarbeitk mit Eng land ergeben, und auf Grund der Unker⸗ redung des franzöſiſchen Botſchafters mit dem zukünftigen Präſidenken Roo⸗ ſevelt habe er die Gewißheit für die Ju⸗ ſammenarbeit Frankreichs mit den Ver⸗ einigten Staaten bei der CLöſung der Weltprobleme. Frankreich dürfe nicht iſoliert daſtehen. Zu der von einem Redner kritiſierten Poli⸗ kik der Preisgabe der Verträge nahm Dala⸗ dier nur kurz Stellung. Alle Regierungen ohne Ausnahme hätten ſich der Notwendig⸗ keit gegenüber befunden, Opfer zu bringen hinſichtlich des Wortlautes der Verträge, ſa ſelbſt hinſichtlich verſchiedener Rechte, Abſtriche am Heeresetat abgelehnt Der Senat nahm ſchließlich die Finunz⸗ vorlage mit 230 gegen 70 Stimmen an. Während die von der Kammer verabſchiedete aus, Frankreich dagegen 2,5 Zu lurzen Worten: Der Reichspräsident unterzeichnete am Donnerstag eine neue Notverordnung zum Schutze der Landwirtſchaft. Reichskanzler Adolf Hitler hat ſich in ei⸗ ner Unterredung mit dem Berliner Vertre⸗ ter eines amerikaniſchen Nachrichtenbüros über ſchwebende politiſche und wirtſchaftliche Fragen geäußert. Im Meineidsprozeß Brolat beantragte der Staatsanwalt eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten. Das Urteil wird am Samstag verkündet. Im engeren Ausſchuß der Abrüſtungskon⸗ ferenz kam es zu ernſten Meinungsverſchie⸗ denheiten, die zu einer friſtloſen Vertagung führten. Der franzöſiſche Senat hat an den Heeres⸗ krediten nur eine ſymboliſche Herabſetzung von 1000 Frances vorgenommen. Miniſter⸗ präſident Daladier hielt im Senat eine Re⸗ de, in der er die Lage Europas als ſehr ernſt bezeichnete. Faſſung der Finanzvorlage rund 5,7 Mel⸗ liarden Franken an Einſparungen und Neu⸗ einnahmen ergibt, iſt der Senat lediglich auf rund 3,4 Milliarden Franken gekommen. Die Finanzvorlage geht nun wieder in die Kammer zurück. In der Frage der Mili⸗ tärkredite gelang es der Regierung trotz energiſchen Einſatzes des Miniſterpräſidenten Daladier nicht ihren Standpunkt durchzu⸗ ſetzen. Der Senat nahm einen Ankrag, der Form halber einen Kredit von lediglich 1000 Franken einzusetzen, mit 170 gegen 133 Stimmen an, womit der Senat zum Ausdruck brachte, daß er mit der vorgeſchlagenen Kürzung um 508 Millionen Franken nicht einverſtanden iſt. Die Regierung hatte jedoch keine Vertrau- ensfrage geſtellt. der Terror im Wahlkampf Poliziſt von Kommuniſten erſchoſſen. Weitere Todesopfer. Berlin, 24. Februar. Im Reiche ſetzen ſich die in letzter Zeit üb⸗ lichen politiſchen Zwiſchenfälle ununterbro⸗ chen fort und fordern ſtändig neue Opfer. So wurde in Dortmund⸗- Hörde der Poli- zeioberwachtmeiſter Zierolh von einem Kom- muniſtien von rückwärts angeſchoſſen. Der Beamte erlitt lebensgefährliche Verletzungen, an denen er kurz darauf ſtarb. Der Täter iſt bekannk, doch konnte er noch nicht gefaßt werden. Von der Schießerei, die ſich ferner am Mittwoch am Lichterturm in Hannover er⸗ eignet hat, iſt zu berichten, daß jetzt ein zwei⸗ ſer Reichsbannerman ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Von den zehn anderen Verletzten liegen noch zwei lebensgefährlich bderletzt darnieder. Fernerhin ſtießen in Hannover⸗Kleefeld Kommuniſten mit unifor⸗ mierten Nationalſozialiſten zuſammen, wobei drei SA⸗Leute durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt wurden. *. archie b Wegen Hochverratsverdacht verhaftet Schweidnitz, 24. Februar. Zwanzig Teilnehmer und der Lehrer eines Lehrkurſes der SPD. und der Freien Ge⸗ werkſchaften, der für Arbeitsloſe in Kalten⸗ brunn eingerichtet iſt, wurden unter dem Verdacht des Hochverrats verhaftet und ins Schweidnitzer Gerichtsgefängnis eingelie⸗ fert. Auch der ſozialdemokratiſche Bezirks⸗ parteiſekretär, Stadtrat Hoppe, wurde ver⸗ haftet. Der Vürgermeiſtermord in Staßfurt Staßfurt, 24. Februar. In der Angelegenheit der Ermordung des Bürgermeiſters Kaſten in Staßfurt wird von der Staatsanwaltſchaft mitgeteilt, daß der der Tat beſchuldigte Schüler Matthes aus der Unterſuchungshaft entlaſſen iſt. Die Un⸗ terſuchung nimmt ihren Fortgang. Vayern und Reith Eine bemerkenswerte Rede des Staaksrats Schäffer. Nürnberg, 24. Februar. In einer Verſammlung der Bayeriſchen Volkspartei in Forchheim ſprach der Vorſitzende der Bayeriſchen Volkspartei Staatsrat Dr. Schäffer. Die National⸗ ſozialiſten ſagten heute ganz offen, daß nach den Wahlen ein Reichskommiſſar nach Bayern kommen werde. Er, Schäffer, habe in Berlin offen erklärt, daß ſich Bayern das nicht gefallen laſſen werde. Die bayeriſche Bevölkerung, die bayeri⸗ ſchen Wehrverbände, einſchließlich des Stahl helms, würden den Keichskommiſſar für Bayern an der Grenze verhaften. Mit dem freien Willen Hindenburgs allerdings kom⸗ me ſicher kein Reichskommiſſar nach Bayern. Aber man komme heute nicht mehr an den Reichspräſidenten heran. Schäffer erinnerte dann unter ſtärkſtem Beifall der Verſamm⸗ lung an jene Zeiten, wo in Bayern die Mon- herrſchle und erklärte, es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß ein Volk ſeine Vergan- genheit zu Hilfe rufe, um ſich ſeine Zukunft zu ſichern. Staatsrat Schäffer fuhr dann fork:„Wenn der Staalsgerichtshof zer⸗ trümmert iſt und mit ihm das Deutſche Reich und die Verfaſſung, dann ſind auch wir in Bayern nicht mehr gebunden.“ 1 1 Kein Neichslommiſſar für Württemberg Berlin, 24. Februar. Die Landtagsgruppe der Deutſch⸗Demo⸗ kratiſchen Partei in Württemberg hatte in einem Schreiben an den Landtagspräſiden⸗ ten die ſofortige Einberufung des Landtags gefordert mit der Behauptung, der Reichs⸗ kanzler habe im Reichskabinett die Einſet⸗ zung eines Reichskommiſſars in Württem⸗ berg verlangt. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wer⸗ de, ſeien dieſe Behauptungen unwahr. Ge⸗ gen die Verbreiter dieſer Lügennachrichten werde mit allen geſetzlichen Mitteln vorge⸗ gangen werden. Politiſches Allerlei Berlin. Nach Annahme des Haushalts für den Reichskommiſſar für die Luftfahrt hat der Reichspräſident den ſtellvertretenden Reichs⸗ kommiſſar für die Luftfahrt, Erhard Milch, zum Staatsſekretär ernannt. tag auf Vo Bir die Landuuitſchutt Rotgerordnung des Reichspräſidenken. a Berlin, 24. Februar. Der Reichspräſident hat am Diens⸗ rſchlag der Reichsregierung eine Notverordnung zur Förderung der Landwirtſchaft e Durch ſie werden die Vorausſetzungen für die Durchführung des bereits bekannt gege- benen Programms der Reichsregierung zur verſtärkten Pflege des Getreidemark⸗ tes geſchaffen. Außerdem enthält die Noi⸗ verordnung Beſtimmungen zur Förderung der Verwendung von inländiſchem Käſe und Vorſchriften zur Regelung der Hopfenanbaufläche. Der Reichsmi⸗ niſter für Ernährung und Landwirtſchaft wird ermächtigt anzuordnen, daß und in welchem Umfange bei der Herſtellung von Schmelzkäſe inländiſcher Käſe verwendet wird. Ferner iſt der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft ermächligt worden, die Hopfenanbaufläche zu regeln. Mit dieſer Maßnahme iſt ein alter Wunſch der deut⸗ ſchen Hopfenbauern erfüllt worden. Der Hopfenbau litt in den letzten Jahren ſo ſchwer unter unzureichenden Preiſen, daß die Anbaufläche ſtändig zurückging. Dieſe An⸗ bauflächenbeſchränkung ermöglichte im letzten Jahre eine leichte Erholung der Preiſe. Damit iſt aber wiederum die Gefahr einer zu ſtarken Vergrößerung der Anbaufläche und damit eines neuen Preisverfalls enkſtanden. Einer ſolchen Entwicklung ſoll die Verord- nung vorbeugen. inigung über Hirtenberg Wie der Jall beigelegt werden ſoll. Genf, 24. Februar. Aus maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen wird mitgeteilt, daß eine vollſtändige Einigung über die Regelung der Hir⸗ tenberger Waffenangelegenheit erzielt wor⸗ den ist. Die öſterreichiſche Regierung wird auf die Einhaltung der beſtehenden inter⸗ nationalen Beſtimmungen aufmerkſam ge⸗ macht werden, der franzöſiſche Außenmini⸗ ſter Paul⸗Boncour wird an die drei Außenminiſter der Kleinen Entente ein Schreiben richten, in dem eingehend der ge⸗ ſamte Verlauf der diplomatiſchen Verhand⸗ lungen zwiſchen England, Frankreich und Oeſterreich dargelegt und ihnen Mitteilung von der erreichten Regelung gemacht wird. Die Außenminiſter der Kleinen Enkente werden daraufhin das Schreiben Paul- Boncours dem Präſidenten des völkerbunds⸗ rales, dem Kabinettschef Muſſolinis, Aloiſi, zur Kenntnisnahme übermitteln mit der Mitteilung, daß angeſichts der erzielten freundſchafllichen Regelung von der beab⸗ ſichtigten Anrufung des Völkerbundes Ab⸗ ſtand genommen werde. Japanische Fliegerbomben Der Vormarſch in Dſchehol geht weiter. Peking, 24. Februar. Japaniſche Flugzeuge haben die Ort⸗ ſchaften Nanling und Chabyang bombar⸗ diert. Die Japaner ſchaffen ſetzt Truppen und Kriegsmaterial nach der Eiſenbahn⸗ ſtrecke. die nach Nanling führt. Eine java⸗ unterzeichnet. 4 dee ee er folgende m ſandt:„Freundliche Grüße. Japa n zu fürchten. Alle gerechten Männer und Frauen Englands ſind auf Seilen Ja- pans, da es im Recht iſt. Die Bedeutung des Völkerbundes hal niemals beſtanden, . in ſeiner eigenen Einbil ng.“ Mordfall gchieder Senſakionelle Wendung. Weiden(Oberpfalz), 24. Febr. In der Mordſache Felix Schieder, der im Juli v. Js. ſeinen Bruder deſſen Frau und das halbjährige Kind in Wendersreuth ermordet hat und deswegen vom Schwurgericht Weiden dreimal zum Tode verurteilt wurde, haben die in Haft befindlichen Anna Stiegler, Schieders Braut und deren Mutter zwei Tage vor der gegen ſie anberaumten Verhandlung wegen Mit⸗ wiſſerſchaft ein Geſtändnis dahin abgelegt, daß Felix Schieder und ihr Bruder, ſowie der Sohn Karl Stiegler, der wegen Beihilfe zum Mord zu zehn Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt worden war, die wirklichen Mörder waren.. Nach ihren Angaben kam Felix Schieder drei Tage vor dem Verbrechen in die Woh⸗ nung der Jamilie Stiegler nach Jo und vereinbarte dort mit Karl Stiegler, die Ja⸗ milie ſeines Bruders auszurollen. Zwiſchen den beiden zukünftigen Schwägern ſeien alle Einzelheiten, wie man die Tat durchzufüh⸗ ren häkle, beſprochen worden. Außerdem ha⸗ be Felix Schieder ein raffiniertes Alibi aus⸗ gedacht und ſelbſt das heiße Waſſer habe man hergerichtet gehabt, damit die beiben nach ihrer Rückkehr ſofort alle Blutſpuren uſw. verwiſchen und wegmachen konnken. Märkte und Vörſen Vom 23. Februar. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Rm., per 100 Kilo, wag⸗ gonfrei Mannheim, bei Waggonbezug: Wei⸗ zen inl. 21,50 bis 21,75; Roggen inl. 17,25 bis 17,75; Hafer inl. 14,50 bis 14,75; Som⸗ mergerſte inl. 18,50 bis 20; Futtergerſte 17,75 bis 18; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, mit Austauſchweizen, 30,75 bis 31; ſüdd. Wei⸗ zenauszugsmehl 33,75 bis 34; ſüdd. Weizen⸗ brotmehl 22,75 bis 23; Roggenmehl 23 bis 25; Weizenkleeie, feine, 7,75; Erdnußkuchen 11,75. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 153 Kälber 30 bis 40) 40 Schafe 18 bis 25; 68 Schweine nicht notiert; 662 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 9 bis 13, über vier Wochen 14 bis 17, Läufer 18 bis 20. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 170 Rinder, 1178 Kälber, 130 Schafe und 844 Schweine. Preiſe: Kälber —, 35 bis 38, 30 bis 34, 25 bis 29. Evchen aus dem Armenviertel Roman von Käthe Hübner-Wehn Copyriglit by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 44 Eva erſchrak, als er zu ihr ins Zimmer trat, denn wie verfallen, gequält und um Jahre gealtert er ausſah! Sein ſchönes, ſilbergraues Lockenhaar, das er ſonſt in brei⸗ ten Wellen über die mächtige Stirn zurückgeſtrichen trug, hing ihm in unordentlichen Strähnen tief in Stirn und Schläfen hinein. Seine Hände zitterten erregt, als er nun die ihren ergriff und leiſe an ſeine trockenen, heißen Lippen preßte, die ſich anfühlten wie die eines Fiebern⸗ den. „Arme, kleine Frau“, ſagte er leiſe und demütig,„wie haſt du in der letzten Zeit unter dem ſtändigen Wechſel meiner Stimmungen leiden müſſen! Ich bitte dich, mir jedes kränkende Wort, das ich dir geſagt, zu verzeihen. Ich kann keine Ruhe finden, ehe ich weiß, daß in deinem Her⸗ zen lein Groll gegen mich lebt. Habe doch Verſtändnis mit mir und Mitleid, denn du ſiehſt ja ſelbſt, welche dunkle, böſe Dämonen und Gewalten in mir ringen.“ Er griff ſich plötzlich aufſtöhnend mit beiden Händen an den Kopf; ſeine Augen ſchimmerten in Verzweiflung, als er weiterſprach: „Manchmal iſt es mir ſogar, als ob der Wahnſinn, der ſo manchen unſerer Familie mit fortgerafft hat, ſeine Krallen ſchon ausſtreckt nach mir. Hilf mir bei dieſem Kampfe gegen einen unſichtbaren Feind, Ev! Verlaſſe mich nicht! Noch weiß ich, was ich mache, noch habe ich die Kontrolle über meine Gedanken und meine Empfindungen. Wenn es aber einmal ſo weit kommen ſollte, daß dieſe Ge⸗ danten in mir ſich verwirren, wenn meine Handlungen ſinnlos und zuſammenhanglos werden, wenn ich fühle, daß ich auf einem verlorenen Poſten ſtehe, dann— ja dann ziehe ich ein raſches Ende einem jahrelangen entſetzlichen, geiſtigen Siechtum vor. Hüte dann unſeren armen, kleinen Liebling, bewahre ihn nach Möglichkeit vor einem ſolchen Schickſal, wie es ſeinen Vater ereilt hat. Für dich ſowie für das Kind iſt reichlich geſorgt, Liebſte; Not und Sorge brauchſt du alſo nicht zu befürchten, wenn ich einſtens nicht mehr bei euch bin.“ a Eva war tief ergriffen, und das Mitleid mit dieſem faſt gebrochenen und einſt ſo ſtolzen Mannesleben erfüllte ſie rieſengroß und ließ ihr Herz in einem ſeltſamen, unerklär⸗ lichen Zuſammengehörigkeitsgefühl ſchmerzhaft brennen vor Weh. Aller Groll der letzten Tage war jäh vergeſſen; ſie fühlte es wie dumpfes Schickſalsrauſchen durch den Raum gehen, und mit einem Aufſchrei drängte ſie ſich an die Bruſt des Gatten. „Ich will und darf dich nicht verlieren! Was ſoll denn aus mir und dem Kinde werden ohne dich? Du darfſt nicht zugrunde gehen an dieſer unſeligen Familienkrank⸗ heit! Meine Liebe wird dir tragen helfen, wird dich ſtärken in dem Kampfe gegen die dunklen Gewalten, die in dir kämpfen...“ Sie konnte nicht mehr weiter ſprechen, denn Tränen brachen heiß und unaufhaltſam aus ihren ſchönen Augen. Der Konſul war tief ergriffen und nahm ſein junges Weib feſt in die Arme; er fühlte in dieſer Minute wieder neuen Lebensmut und neue Kraft in ſich und ahnte nicht, daß über ſeinem Haupte ſich ſchon drohend die Wolken zu⸗ ſammenzogen, die den Himmel ſeines Glücks jäh zer⸗ ſtörten... 7 Wieder verbrachten die Ehegatten einige Tage in der gewohnten Harmonie; der Konſul hielt ſich ſichtbar mit Gewalt von jeder Reizbarkeit und jeder Launenhaftigkeit zurück, doch er ſah von Tag zu Tag welker aus. Man konnte ihm deutlich anſehen, wie er litt unter dem Mangel an Morphium und wie ſein vergiftetes Blut danach ver⸗ langte. Er gab oft verkehrte und geiſtesabweſende Ant⸗ worten, und jede ſeiner Bewegungen war von einer un⸗ geheuren Müdigkeit befallen. 1 Eva war von einer grenzenloſen Hingabe, von einer mütterlichen Geduld und Zärtlichkeit mit dem leidenden Manne; ſie ſtand dem Kranken mit ihrer ganzen friſchen Jugend⸗ und Spannkraft zur Seite in dem Kampfe gegen ſich ſelber. Profeſſor Hainer, der jeden Tag bei Martens erſchien und ihn behandelte, riet dringendſt zu einem Aufenthalt in einer Morphiumentziehungsanſtalt. Aber der Konſul wollte plötzlich davon nichts mehr wiſſen, er wollte ſich um keinen Preis von ſeinem Heim und ſeiner Familie trennen. Soviel man ihm auch zuredete, er verharrte in ſeinem ſtörriſchen Eigenſinn. 15 Eines Tages klappte er regelrecht zuſammen Er konnte ſich von der Bank, auf der er mit Bübchen zuſammen ſaß, nicht mehr erheben, denn die heftig zitternden Beine ver⸗ ſagten plötzlich den Dienſt. 0 Er rief nach Eva, die etwas entfernt von ihm eben mit dem Gärtner verhandelte. Augenblicklich kam ſie zu ihm herbeigeeilt und hatte gerade noch ſo viel Zeit, die Arme auszubreiten, um den von einem Schwindelanfall be⸗ troffenen Mann in ihren Armen aufzufangen. Gelb war ſein Geſicht; große Schweißtropfen perlten auf ſeiner Stirn, die Lippen waren bläulich angelaufen. Eva rief nun den Gärtner herbei und gab ihm den Auf⸗ trag, die Majorin aus dem Hauſe zu holen und belebende Eſſenzen mitzubringen i e Es dauerte faſt eine Viertelſtunde, bis der Konſul ſich ſelbſt wieder zurecht fand und mit klaren Blicken um ſich ſah. Man hatte ihn auf das Sofa ſeines Herrenzimmers gebettet, und Eva kniete noch vor ihm, als er erwachte. Sie rieb ihm immer noch die Schläfen mit Kölniſch Waſſer, während die Majorin das in Eſſig getränkte Tuch, das ſie ihm auf die Stelle des Herzens gelegt hatte, wegnahm⸗ Augenblicklich erinnerte ſich Martens der Vorgänge der g letzten Viertelſtunde. Ein gequälter Ausdruck trat in ſein Geſicht, das allmählich wieder ſeine frühere Farbe be⸗ kommen hatte: 5 i i „Weit iſt es mit mir gekommen“, ſagte er betrübt.„Ich ſehe, daß es mit mir abwärts geht. Habt ihr Profeſſor 1 955 benachrichtigt von meinem plötzlichen Unwohl⸗ i e 1 e. „ 1 In hunderttauſend Jahren wird ſich die Menſchheit auch äußerlich vollſtändig geändert haben. Trotz aller iechniſchen Fortſchritte, trotz der größten Wunder in Phyſik, Chemie und Mechanik, wird die treibende Lebensquelle der fernen Zukunft auf ganz anderem Gebiete zu ſuchen ſein: in der Vervollkomm⸗ nung der ſeeliſchen Energie. Kinderſpiel, was heute die Hypno⸗ tiſeure zu zeigen haben. Die ins Gigantiſche vollendete menſch⸗ liche Geiſteskraft wird der Welt aus dem Jahre 100 000 den Stempel aufdrücken. Das heißt: dann wird die menſchliche Energie die Fähigkeit Aare haben, ſich in mechaniſche Kraft umzuwandeln. Wie der elektriſche Strom eine Maſchine in Bewegung ſetzt, ſo wird das menſchliche Gehirn der kommenden Herren der Welt die Maſſe domptieren, ſie zu geiſtigen Sklaven erniedrigen; wird der Gedanke töten oder Leben bringen. Der Staatsmann, der Weltbeherrſcher des Jahres 100 000, wird ein Mann ſein, der eine bisher unbekannte Energie in ſeinem Hirn beſitzt und, ein Superhypnotiſeur, die menſchlichen Maſchinen nach ſeinem Willen bewegt. Die Macht dieſes geiſtigen Fluidums mit der größten Stärke eines elektriſchen Stromes zu meſſen, wäre lächerlich. Der abſtrakte Wille iſt in ferner Zukunft der abſolute König der Welt geworden. Schon lange bevor die Menſchheit das Jahr 100 000 begeht, werden Siedlungen, Dörſer und Städte längſt vom Erdboden verſchwunden ſein. Die Pflanzenwelt kann keinen Nutzen mehr bringen. Ihre Produkte ſind durch chemiſche Mittel erſetzt. Was braucht der Menſch Getreide, Früchte und Holz? Viel billiger werden die Speiſen auf ſynthetiſchem Wege hergeſtellt. Man hat daher die Pflanzenwelt ſich ſelbſt überlaſſen. Rieſige Ur⸗ wälder werden den Planeten bedecken. Dadurch iſt die Luft reiner und ärmer an ſchädlichen Stoffen geworden. Der Menſch der fernen Zukunft braucht keine weiten Lungen, er atmet bei einer minimglen Aufwendung von Energie. Körper⸗ e Anſtrengungen gibt es nicht mehr oder nur in ſehr ge⸗ tingem Maße. Dagegen hat ſich die Entfaltung geiſtiger Energie um ein Millionenfaches vergrößert. Alle Organe, die der Menſch 0 körperlicher Betätigung braucht, Arme und Beine, ſind verkümmert. Dagegen hat ſich der Umfang des Gehirns ernorm vergrößert. Der Menſch aus dem Jahre 100 000 braucht keine Naſe mehr, keine Ohren, keine Haare und keine Zähne. Auf einem verkrüppelten Körper ſteht ein rieſiger Kopf mit zwei brennenden Augen Eine lleine Veſfnung im Geſicht genügt, um die chemiſchen Speiſen einzu⸗ führen Dieſe Speiſen reichen gerade aus, um die Lebenskraft aufrechtzuerhalten. Die Frage der Ernährung ſpielt eine ganz untergeordnete Rolle. Man wird nicht mehr ſagen: die und die Frau iſt ſchön Man wird erklären: ſie kann zweitauſend Kilometer weit Gedanken leſen oder noch mehr. Ihr Gehirn wiegt dreitauſend Gramm oder mehr. Sie kann mir durch Hypnoſe innerhalb einer Minute einen ganzen Liebesbrief von Tokio nach Berlin über⸗ tragen. Und ſo weiter. Man wird keine körperlichen Vorzüge mehr kennen, nur noch geiſtige. Das Leben der Menſchen aus dem Jahre 100 000 ſpielt ſich unter der Erde ab. Zeitungen, Telegraphen und Rundfunknach⸗ richten wird man nicht benötigen. Um eine beſtimmte Stunde denkt der Herr der Welt an das, was er mitzuteilen hat. Und in der gleichen Sekunde wiſſen es alle ſeine Kreaturen. Der Menſch, das menſchliche Gehirn wird empfindlicher für die losmiſchen Strahlen geworden ſein, als es heute der kompli⸗ zierteſte Radioempfänger iſt. Die Menſchen der fernen Zukunft müſſen taubſtumm ſein. Was brauchen ſie zu ſprechen? Jeder kann die Gedanken des anderen aus ſeinem Gehirn erraten Völlige Grabesſtille wird unter der Menſchheit herrſchen. Akuſtiſche Gefühle har der Menſch der Zukunft nicht mehr. Die wenigen Maſchinen, die noch exiſtieren, um das Minimum an chemiſcher Nahrung herzuſtellen, ſind in tiefen Kellern uner⸗ gebracht, wo ſie unter der Leitung ganz weniger Arbeiter ſabri⸗ zieren. Dieſe Arbeiter rühren nicht eine Hand. um ihre Maſchinen in Gang zu ſetzen oder abzuſtellen Sie konzen tieren ſich auf ihr Ziel, der Funke des Gehirns ſetzt ſich um in mecha⸗ ieh Leiſtung; die Maſchine gehorcht wie ein treuer Sklave. Das Verhältnis vom Staat zu den Untertanen wird ganz neue Formen annehmen. Einer oder ganz wenige herrſchen. Alle übrigen ſind gleich. Für ſie gibmes leine Unterſchiede mehr. Sie werden ſogar in ihren Träumen kontrolliert. Man weiß. was ſie denken. Sie werden verhaftet, ſchon in dem Augenblick, in dem der Gedanke eines Verbrechens in ihnen auftaucht. Die Kriminalbeamten des Jahres 100 000 brauchen nicht mehr nach Tätern zu ſuchen. Jede geiſtige Strömung, die der heerſchen⸗ den Richtung zuwiderläuft, wird ſoſort von den Geiſtesgen⸗ darmen erkannt und unterdrückt. Unverbeſſerliche Verbrecher kommen in Sanatorien, in denen ſie hypnotiſiert werden. Bei leichteren Fällen genügt es, ein Geſchwader poſitiver Energie an den Aufſtandsherd zu ſenden, um jede Meuterei im Keime zu unterdrücken. Ob ſie nun wollen oder nicht— die Auf⸗ ſtändigen werden ihrer eigenen Ideen beraubt und ihr Denken wird wieder in die Bahnen gelenkt, in denen ſie laufen ſollen. Hilft alles nichts, beſteht als leztes Mittel immer noch die Mög⸗ lichkeit, die Verbrecher zu töten. Unheimlich phantaſtiſche Ausmaße muß ein Krieg im Jahre 100 000 annehmen. Unmöglich wäre es, den Konflikt zu lokali⸗ ſieren. Für den Geiſt gibt es keine Grenzen. Ueberallhin ver⸗ möchten die Todesſtrahlen zu gelangen, wo Menſchen ſich ver⸗ ſteckt halten. Bei der Verſlochtenheit der Beziehungen wäre die ganze Welt innerhalb weniger Augenblicke von der Kataſtrophe ergriffen. Die Mobiliſterung bedeutete eine Mobiliſierung der Geiſter. Daszenige Volk, deſſen geiſtige Energie und Disziplin am beſten geſchult iſt, das die längſte Widerſtandskraft beſitzt, bleibt Sieger. Wahrſcheinlich werden es die Gehirntechniker des Ae 100 000 verſuchen, die Bürger ihres Staates in Ane nterſtänden vor den Angriſſen des Feinves zu ſchützen. Wie man es heute verſteht, im elektriſchen Wellenbekeich ſchädigende Strahlen iu beſeitigen, ſo werden es auch die Techniker der ſernen Zukunft nicht unverſucht laſſen, den Todesſtrahlen der Gegner den Weg zu verſperren. Der menſchliche Körper muß vor der heranflutenden Energie des Feindes geſchützi werden. Gegenſtrahlen wird man ausſenden, um die feindliche Kraft zu lähmen. a f i Der Kampf ſelbſt entſpinnt ſich in Form eines gigantiſchen Gehirnduells. Da es für das Denken keine Raumgrenzen gibt, ſpielt ſich der Krieg in der Unendlichkeit ab. Zu Hunderttauſen⸗ den ſitzen die Kämpfer ſchweigſam in ihren Unterſtänden tief unter der Erde und konzentrieren ſich nur auf das eine, eine Sa. der Gegner ſoll ſterben. Seine geiſtige Kraft ſoll exrlahmen. r ſoll zugrunde gehen. Sterben— ſterben— ſterben! Immer wird der Feldherr, der die immenſen geiſtigen Kräfte lenkt, darauf bedacht ſein, den ſchwächſten Punkt des Gegners herauszufinden und hier eine Breſche zu ſchlagen bar Der Sieg muß endlich dem zufallen, der am längſten urchhält. Er macht den beſiegten Teil zu geiſtigen Sklaven. Natürlich wird es auch in dieſen Maſſenduellen der menſch⸗ lichen Gehirne nicht an Leuten ſehlen, die Landesverrat ver⸗ üben wollen oder die nationale Verteidigung ſabotieren. Da Jaber ihre Pläne ſchon im Eniſtehen entlarvt werden, haben ſie mit keinem Erfolg zu rechnen. Man wird ſie ihres Denkens berauben, ſie 5 Tieren degradieren. Und das iſt ſchlimmer als die Todesſtra i. 0 Geiſtiges Sklaventum— das Bild der Menſchheit aus dem Jahre 100 000. Daß die menſchliche Ziviliſation Bahnen einſchlägt, die in der Verſklavung der Maſſenſeele enden muß— dafür findet man heute ſchon en n ferner Zulunft wird ſich dieſe Tatſache noch um viele Grade einſeitiger herauskriſtalliſtexen. Die Geſchichte wiederholt ſich. Sie geht über Täler und Höhen, ſie ändert ihr Geſicht, aber im Weſen bleibt ſie ſich gleich. n 17 1. 8 08 e Die Schrecken des Sklaventums ſind heute von der Welt o gut wie verſchwunden Im Jahre 100000 wird man ein neues Stlaventum kennen, wahrſcheinlich ſchon viele Jahrtauſende boiher Das alte Wort:„Wehe dem Beſiegten!“ wird von neuem unheimliche Geltung beſlommen Gegenwärng noch ge⸗ lingm es einem beſiegten Volke ſich der Suggeſtion der Sieger zu entziehen Aber ſchon in abſehbarer Zeit wird das unmög⸗ lich ſein Im Kriege der nahen und ſernen Zukunft iſt der Pe⸗ ſiegte dem Sieger mit Leib und Seele verfallen Das Schickſal des unterlegenen Volkes wird ſein: den Siegern in allem zu gehorchen und für ſie zu arbeulen Aus der Mach ihrer geiſtigen Energien ſtrömen für den Sieger neue Geiſtesquellen, die er ſich aneignet und zunutze macht Pſychiſche Stlaveren, Sklaverei ohne Ausſicht auf Freiheit, wird das Schickſa! des Meuſchen aus dem Jahre 100 000 ſein Der Wille der Sieger wird den Eigenwillen des Beſiegten vernichten Die Macht der neuen Herren wird kein Mitleid kennen und ohne Rückſicht ſich die Energie der Unterlegenen dienſtbar machen Ein einziger Herr der Welt oder eine Gruppe von wenigen Herrenmenſchen wird nur durch die Macht der Suggeſtion ganze Erdteile zu Sklaven machen. Die Menſchen werden nur noch Maſchinen ſein die auf den leiſeſten Wink die ihnen übertragenen Ideen in die Tan umſetzen, ohne die Möglichkeit, ſich der Suggeſtion zu entziehen. Wenigſtens ſolange nicht, als der Diktator der Welt lebt. Denn auch im Jahre 100 000 wird der Tod immer noch die Grenze auſwerſen, die nicht zu überſchreiten iſt Aber man kaun ſich vorſtellen, daß die geiſtige Staatsmaſchine auch über Gene⸗ rationen hinweg ohne Deſelte zu laufen vermag. Schließlich muß aber doch einmal die Reaktion lebendig werden. Neue Gehirndiktatoren werden um die Seelen der Menſchheit kämpfen, neue Kriege werden entbrennen; es kommt eine Jeit der Dezentraliſation der Weltmacht, aber endlich hat wieder ein einziger den ganzen Planeten ſich dienſtbar gemacht. Und das Spiel der Geſchichte beginnt von neuem Das iſt die Utopie vom Geſicht der Zeit aus dem Jahre 100 000 Nicht vom Techniſchen her geſehen, wie ſonſt, ſondern von der geiſtigen Seite der Entwicklung aus. Di Frage zu ſtellen, ob wirklich alles ſo zutrifft, iſt müßig. Beſtritten werden kann aber nicht: die Menſchheit iſt gegenüre auf dem rechten Wege, der in das phantaſtiſche Zauberreich des Jahres 100 000 führen könnte f 5 15. ge 10 Für dich 5 1 11 2. NMauthetzung „um dieſe Sachen geht es, mein lieber Herr Bach!“ Ihre Worte betont wie ein Trumpf. Wit vorgeſtrecktem Oberkörper ſtarrte der Mann nach ben Plänen. i „Der Vergaſer—— ich begreife nicht, in welchem Zu⸗ ſammenhang Sie——“ U faßte ſich ſtöhnend an den Kopf. Zum Teufel! Trinumte er oder ſetzten ihm die Geiſter des Berncaſtlers nachträglich doch mehr zu, als er ſich eingeſtehen wollte? „Ja, ja— Ihre Erfindung hat mich hergelockt! Ich wolle die Zeichnungen ſtehlen——“ a Auch ſie hatte ſich vorgebeugt. Ihr ſchimmerndes Haar berührte faſt die Stirn des Mannes. i Her fah nun endlich klar Keinen Augenblick zweifelte en au der Wahrheit dieſes Geſtändniſſes. Er ſah ſogar den Anftifter. Sich mühſam faſſend, fragte er: 5 „Und weshalb haben Sie Ihr Vorhaben nicht aus⸗ gert? Es wäre Ihnen doch ein leichtes geweſen, die Pläne an ſich zu nehmen, nachdem meine Mutter die Stube verlaſen hatte.“ Mieſe Frage ſchien Rita Belmont nicht erwartet zu hahn, enigſtens jetzt noch nicht. Doch mit der ihr eigenen Aupaſfungsfähigkeit fand ſie den Anſchluß an die Simation. „Weil ich Sie liebe, Hans——“ Wie ſie ſo vor ihm ſaß, vorgekauert, ganz in zarter, weißer Seide, die Hände wie hilflos im Schoß gefaltet, min einem hübſchen Geſicht, den leuchtenden Augen mur einen ſchmalen Spalt zwiſchen den lang und dunkel bewimperten Lidern gewährend, mußte Hans Bach an die Gechäheit ihrer Offenbarung glauben. Er war kein Frauen⸗ lenmer, aber ſo viel ſagte ihm ſein Gefühl: Aus Rita Bel⸗ mom ſpricht die Wahrheit! Und dieſe Wahrheit machte ihn beſtürzt und unſicher. Dle Situation war ihm ganz neu: Eine Frau, ein ſchönes, uſgebetetes Mädchen, warb um ihn! r ſah die Perlenſchnur, die ſich in den Bluſenaus⸗ ſchmit der Blondine verlor, er ſah den roten Mund mit dem Schwung ſeiner nachgezeichneten Linien, er ſah die gleitende, lockende Kontur ihres Haarſchnittts. Und doch vermochte die Fülle der Verführungsſeligkeit dieſes Ge⸗ jchöpfes nicht voll auf den naiven Beſchauer zu wirken, weill er in dieſer Sekunde wie durch geheimen Zwang an EAsbeih Reimer denken mußte. Daß liebe Mädel wirkte im Verhältnis zu dieſer kapri⸗ Nen Dame ſo einfach und unkompliziert wie ein C-Dur⸗ Akkord. Mit dieſer Feſtſtellung wurde Hans Bach der Wirklichkeit zurückgeſchenkt und Rita Belmonts Schickſal eniſchieden. „Sie geben vor, mich zu lieben— und ſtanden doch im Beßzriff, mich zu beſtehlen!?“ Seine Beſucherin duckte ſich wie unter einem Schlage. „(s lag nie in meiner Abſicht, Ihr Eigentum an⸗ zu rühren.“ Dor Blick Bachs wurde ſtahlhart. „Sie wollen mich glauben machen, daß Sie zu ſo un⸗ puflender Stunde nur zu mir gekommen ſind, um mir — wie ſoll ich mich ausdrücken— um mir Mitteilung von Fhrer Liebe zu machen?“ Nun riß ihr die Geduld. Mit dem Fuße aufſtampfend, borteidigte ſie ſich: „Ich wußte keinen anderen Weg, der zu Ihnen führt, nnd— ich wollte Sie warnen.“ Hans ſchloß flüchtig die Augen. Er wußte, was nun lam.—„Robert?“ Dieſer eine Name genügte. Rita Belmont wagte nicht uuzuſehen. Sie nickte bejahend. „Sie kamen in ſeinem Auftrage?“ Ja. b „Und was wollen Sie ihm ſagen, wenn Sie mit leeren Dünden vor ihn hintreten?“ Veine Sekunde war ſie um die Antwort verlegen. „Daß ich ſtatt der Pläne Sie ſelbſt gefunden habe..“ In ihren Augen war wieder jenes unbeherrſchte Funkeln, das Hans Bach ſchon bei ſeinem Beſuch in ihrem Heim anläßlich des Tanzfeſtes aufgefallen war. Hans überlegte. Robert war ein Schuft, das ſtand feſt. Wie man dieſes Raſſeweib betrügen konnte, begriff er dichl. Aber weil Robert dieſem Luxusgeſchöpf die Treue güch hielt, wurde er ſelbſt betrogen. Ob die Sache mit dem Vergaſer ſtimmte, ob Robert wirklich angeregt hatte, die Pläne zu ſtehlen— das wagte hau im Momen: nicht zu entſcheiden. Nicht Robert hieß vie Gefahr, ſondern Rita! Während er ſich faſt brüsk erhob, fragte er, mehr aus mnerem Trieb als aus Neugierde: „Warum ſchließen Sie keine Ehe mit Robert Braun?“ Mita würde durch dieſe Worte faſt vernichtet. Sie ſank fbrmlich in ſich zuſammen. Ihre Lider hatten ſich über dieſe lebensgierigen Augen geſenkt. Einen Augenblick ſchien ſie angeſtrengt nachzudenken. Hamm ſchüttelte ſie verneinend mit dem Kopfe und blieb ſtumm. Die Wahrheit: Sie hatte an dieſe von Hans ungeregte Möglichkeit ſelbſt noch nicht gedacht oder beſſer, nich zu denken gewagt. 5 Nun exhob ſie ſich unter dem Blick des Ingenieurs umi ünſicher, Sie wußte: Dieſer Weg war ein Kanoſſa⸗ gang für ſie. Vergebens und verloren. Ihr Herz, das im Swrmſchrikt zu ſiegen gedachte, ging leer aus. Vergeſſen Sie dieſe Stunde, Hans——“ Sie ſprach dag ohne den Schritt zu verhalten. 1 Schon n der Tür, warf ſie mit einer ihrer herriſchen Air Bic den begehrten Mann, noch einmal war aziler dcr Verſuchung und einziger Vockrul: Erſt an der kalten Entſchloſſenheit Bachs zerbrach ihr Weibesmut in Scherben. Mit einer einzigen flinten Wen⸗ dung war ſie draußen. Wie ein geh ztes Wild floh ſie Nachdruck verboten. daß keiner ihrer Schritte zu hören war. Unten entwich ſie durch die Hintertür, die ſie bei ihrem Kommen entriegelt hatte. 5 „Abenteurerin!“ Hans erſchrak über den Klang ſeiner eigenen Stimme, ſo gepreßt und ſtockend kam das Wort aus ſeinem Munde. Grotesk der Gedanke: Mit der Ge⸗ liebten ſeines Freundes ein Schäferſpiel einzugehen unter dem Dach ſeiner Mutter! Solche Idee konnte nur dem Hirn einer exzentriſchen Circe entſpringen. Aber morgen früh wollte er ſeine Mutter warnen, nie⸗ mals wieder eine fremde Perſon einzulaſſen. Witwe Bach war viel zu weltunkundig, um bei den Menſchen hinter die zur Schau getragene Maske blicken zu können. 8 0* „Du haſt mich lange warten laſſen, Rita!“ Sie kam in tänzelndem Schritt näher. Ihr Geſicht war grau und verſchloſſen. 0 „Wo kommſt du her?“ In dieſer Frage Roberts zitterte Gereiztheit. „Von Hans Bach natürlich.“ Roberts Brauen wölbten ſich.„Er hat dich überraſcht?“ Rita lehnte ſich gegen den Tiſch, betrachtete den geſpannt auf Antwort Harrenden mit offenſichtlichem Spott. „Ich habe ihn erwartet.“ Robert Braun ſprang auf. „Du biſt verrückt!“ Seine Freundin verlor ihr Lächeln nicht. Sie fingerte nach ihrem Täſchchen, entnahm ihm den winzigen Photo⸗ apparat, zog die Kaſſette heraus. „Bitte“ Roberts Hände zitterten, als ſie danach griffen. „Du haſt die Aufnahmen gemacht, bevor er kam?“ „Gewiß.“ Rita hatte ſich auf die Kante des Tiſches geſetzt, ließ die Beine herabhängen. Robert ſah dieſe ſchlanken, raſſigen Knabenbeine, die im Tanz eine Welt zur Beſinnungs⸗ loſigkeit bringen konnten, und vergaß die Aufnahmen. „Du——“ Er nahm das Luxusweibchen um die Hüften, wirbelte es durchs Zimmer. Rita lächelte weltverloren, mit ge⸗ ſchloſſenen Augen. So hatte ſie ſich die Epiſode mit Hans erträumt. b Plötzlich trat ein entſchloſſener Ausdruck in ihr Geſicht. Sich losreißend, ſtammelte ſie: „Du mußt Bach vernichten!“ Robert beſann ſich. „Glaubſt du, daß er uns gefährlich werden kann?“ Und etwas phlegmatiſcher:„Das Patentamt weiß noch nichts von ſeinem Vergaſer.“ Da ſtand die Blonde ganz dicht vor ihm auf den Fuß⸗ ſpitzen. Ihr Blick bohrte ſich rachſüchtig in die Pupillen des Mannes. „Du mußt ihn vernichten!“ forderte ſie erbarmungslos. „Warum?“ „Weil ich ihn haſſe!“ a Robert ſog das Parfüm, das Ritas kurzem Seiden⸗ kleid entſtrömte, ein. Und ganz weich bat er:„Erzähle.“ Sie entwand ſich ſeinen Armen, ging an die andere Seite des Tiſches. Von dort aus beichtete ſie ihm, wie ſie Hans Bac wartete. Mit keiner Silbe unterbrach er den Fluß ihrer Rede. Erſt als ſie ſchwieg, fragte er: „Und wenn dir Hans auf halbem Wege entgegen⸗ gekommen wäre?“ Rita lachte frivol:„Dann hätte ich die Aufnahmen ver⸗ nichtet!“ a 500 Robert empfand ein Grauen vor dieſem Weibe. * 4 1 Im Privatkontor des Generaldirektors herrſchte feier⸗ liche Stille. Der alte und der junge Kopf waren über Zeichnungen und Lichtpauſen gebeugt, Geheimrat Braun ſog ein paarmal erregt an ſeiner Importe und ließ den Blick der noch immer in jugendlichem Feuer glühenden Augen nicht von den Plänen. „Gar nicht übel in der Konſtruktion“, lobte der alte Herr.„Wie iſt das aber mit dem Düſenſtück—— der Zer⸗ ſtäuber fehlt—— die Hauptſache——“ Sein Neffe kniff die Lippen zuſammen, unterdrückte einen Fluch. b „Nun, Robert, willſt du dich nicht dazu äußern?“ In der Frage des Generaldirektors der Braun⸗Automobil⸗ Werke vibrierte ein wenig Ungeduld. Robert hatte ſich ſchnell gefaßt. „Das iſt vorläufig noch mein perſönliches Geheimnis, Onkel. Du verſtehſt: erſt möchte ich wiſſen, ob—“ Dröhnendes Lachen unterbrach ihn. 0 0 Mißtrauen! Nee, mein Junge, du biſt wirklich gu 1 5 Robert griff beleidigt nach den Zeichnungen. Nun lenkte der Alte ein. 5 1 „Laß nur hier! Du ſiehſt: ich habe mehr Vertrauen zu dir, als du zu mir. Nur kann ich leider nicht ſagen, ob deine Vergaſerkonſtruttion wirklich für uns in Frage kommt. Ganz klar; man kauft doch keine Attrappe Robert zerdrückte den Reſt ſeiner Zigarette im Aſcher, ſagte in verſöhnlichem Tone:„Ich werde dir den Düſen⸗ entwurf ſofort nach Fertigſtellung übermitteln. Vorläufig 10 du in großen Zügen, wie mein Vergaſer funk⸗ tioniert.“ 1 1 4 5 0 Die grauen Augen des Alten ſtreiften flüchtig die Ge⸗ ſtalt und das Geſicht des Jungen. Es war ein Prüfen und Verwundern in dieſem Blick. Wahrſcheinlich hatte Geheim⸗ rat Braun ſeinem Reſſen nie abſonderlich viel Erfinder⸗ ee lee, le e e ge n de Robert ſich vor, Rita erneut auf Haus zu hetzen. Mochte ſie ſich in den Idealiſten vergucken, wenn er nur in den Beſitz der Pläne gelangte, ehe ſie dem Patentamt vor⸗ gelegt wurden. Die Hauptſache blieb, daß Rita Belmont den Gaus entlang, die Stufen hinab. Und ſo leichtfii Mond über den Silhouetten der Bäume hä Zärtlichkeit lebte auch in ſeinen W „Lieber Ontel, Andeutungen milſſen d genügen. Und nun eine andere Frage: die Werke für meine Erfindung zahlen?“ Der Geheimrat neigte den Kopf. „Das käme auf die Verwendungsfähigkeit deines gaſers an. Für eine wirklich epochemachende Neuheit tan man ſchön was anlegen. Doch darüber ſprechen wir am beſten, wenn die praktiſchen Verſuche abgeſchloſſen ſind.“ Robert räkelte ſich in ſeinem Seſſel. Auf ſeiner Stirn hatten ſich Falten gebildet. 1„ „Onkel, ſo geht das nicht! Die Verſuche haben mich Geld gekoſtet. Ich war gezwungen, Schulden zu machen.“ Wieder das ironiſche Lächeln des Mannes, der zwei tauſend Menſchen Lohn und Brot gab. „Wieviel?“ fragte er ungeduldig.. Robert war faſt erſchrocken über die Bereikwilligkei⸗ ſeines Oheims. In Wirklichteit hatte er ſchärſſten Wider⸗ ſpruch erwartet. Er nannte eine hohe Summe. i Pauſe Der Generaldirektor ſah nach der Normaknh: über dem Schreibtiſch. „Du ſtellſt hohe Forderungen, mein Lieber. Jh ver⸗ mute, nicht deine Erfindung, ſondern die Weiber haben zu viel Geld verſchlungen. Du biſt nun achtundzwanzig Jahre alt und ſollteſt dich nach einer paſſenden Frau um⸗ ſehen“ Sein Neffe beſah angelegentlich ſeine gepflegten Hände „Die paſſende— Onkel— das iſt die Schwierigkeit. f 195„paſſende“ verſtand er die vielſtellige Mitgif in bar. 10 Geheimrat Braun war ſchon dabei, einen Scheik aus zuſtellen. 5„ „Die erſte Rate à conto künftiger Bezüge“, ſagte er ſeinem Neffen das Papier zuſchiebend. Robert ſah be⸗ friedigt Zahl und Unterſchrift und ſteckte den Scheck läſſig in ſeine Jackettaſche.. 6 „Auf Wiederſehen heute abend bei mir!“ Der Alte ſtreckte ihm die Hand hin. An der Tür wartete ſchon det techniſche Direktor zum Vortrag. Robert nickte zuſtimmend.„Ich werde kommen.“ 1 8 *** 5 Gleich nach der Vorſtellung wußte Robert, was dieſe Begegnung zu bedeuten hatte. Die ganze Art der In⸗ ſzenierung gab ihm recht: Florica Popeſeun war ihm als Tiſchnachbarin zugeteilt worden, während ihr Vater, der rumäniſche Oelmagnat, neben der Dame des Hauſes ſeinen Platz gefunden hatte. Außerdem waren noch einige Damen und Herren der Berliner Hochfinanz zugegen. Robert kannte dieſe offiziellen Abende, die meiſt ein Gemiſch von Politik, Wirtſchaftsreform und geſellſchaftlicher Kon⸗ verſation waren. Ihm, dem Raſchlebigen, waren ſolche Stunden immer ein Greuel. e f „Sie haven Ihren Wohnſitz in Chemnitz?“ fragte ſeine Tiſchnachbarin, die feſche, glutäugige Rumänin, in ein⸗ wandfreiem Deutſch. „Ich würde mich glücklich preiſen, Ihnen dieſe arbeit⸗ ſame Stadt zeigen zu dürfen..„„ Robert Braun offenbarte ſein liebenswürdigſtes Don⸗ Fuan⸗vächeln. Das fiel ihm nicht ſchwer, denn Florica Popeſcu erregte ſein Gefallen. Obgleich er den Verdacht nicht loswerden konnte, daß Onkel Braun dieſe Begegnung mit der ſteinreichen Rumänin mit beſtimmten Abſichten improviſiert hatte, ſiegte doch der Wunſch, dieſen Typ näher kennenzulernen. „Ich liebe zwar die großen Induſtrieſtädte nicht ſonder⸗ lich, aber Sie als Führer— ich werde mir die Sache über⸗ legen“, geſtand Florica freimütig. Dabei leuchteten ihre Augen ihm ſo verheißungsvoll entgegen, daß Robert beſchloß, dieſe junge Dame von Welt für ſich zu ge⸗ winnen. N Tochter heran Man kam raſch auf den Kern der Sache zu ſprechen, denn der Magnat, der noch recht jung und vorteil⸗ haft ausſah, liebte keine Umſchweife. 1 möchte. Leider bin ich nicht frei während der nächſten Tage, da ich geſchäftlich in Berlin zu tun habe. Aus dieſem Grunde wäre ich Ihnen, verehrter Herr Braun, ſehr dankbar, wenn Sie ſich in Ihrer Stadt Floricas ein wenig annehmen würden. e Robert verbeugte ſich, ſagte etwas von„des Vertrauens würdig erweiſen“ und begegnete dann der ſchwarzen Ru⸗ mänin auf der Parktrepp e. „Gnädiges Fräulein, die Nacht iſt lau und hell! Darf ich Ihnen eine kleine Parkpromengde vorſchlagen?“ Sie neigte gewährend den ſchönen Kopf. „die Rächte ſind hier faſt ſo ſchön wie bei uns daheim in der Walachei. Nur das Gezirpe der Grillen fehlt.“ An verſchwiegenen Bänken gingen ſie vorüber, lauſchten dem monotonen Geplätſcher der Fontänen, ſabhen den gen wie einen großen, unfaßbar gelben Lampion. Robert nahm das unterbrochene Geſpräch wieder auf. „Sie ſind eine romantiſche Natur, Fräulein Florica, faſt wie ein deutſcher Dichte Sein Blick ſtreifte ſie zärtlich. Und etwas von dieſer Sie ſchüttelte proteſtierend 5 5 100 105 ein, omantit ſchätze ich nur ni Nee ſeiner Belanniſchaft. 3 J Wie iſt das Leben in Buka in · Pa ſanze Arbeit leiſtete. Vorläu mußte Prlfung durch den Ge ute f er einer genauen e Gelegenheit, Klei Später, als man den Molka auf der Terraſſe einnahm, pirſchte ſich Trajan Popeſeu an den Tiſchherrn ſeiner „Ich hörte vorhin, daß meine Tochter Chemnitz beſuchen 90 aokales * Das Heimfahren des Gemein⸗ de⸗Brennholzes. Die Submiſſion iſt auf Montag, den 27. Febr. vorm. 10 Uhr verlegt. * Vom Tellſchauſpiel. Schon vor Monaten haben wir berichtet, daß ſich der Turn⸗ verein von 1893 zur Aufgabe gemacht hat, das Tellſchauſpiel auf einer Naturbühne zur Auffüh⸗ rung zu bringen. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ſind die hierbei zu treffen ⸗ den Vorbereitungen ſchon ſehr weit vorgeſchritten. Schon ſeit Oktober wird eifrig geprobt und die einzelnen Beteiligten zeigen reges Intereſſe. Die einzelnen Rollen befinden ſich in Händen von Perſonen, deren Kenntniſſe und Fähigkeiten allen an ſie ergehenden Anforderungen gerecht werden. Das Modell der Naturbühne kommt nach Fertig ⸗ ſtellung demnächſt zur Ausſtellung. An den Vor⸗ bereitungen zur Errichtung der umfangreichen Naturbühne wird fieberhaft gearbeitet. Der Zu⸗ ſchauerraum mit etwa 2000 Sitzplätzen kommt unter Dach, ſodaß die Aufführungen auch bei zweifelhafter Witterung ſtattfinden können. Die Werbetätig⸗ keit nach außenhin hat bereits ſchon Mitte Januar eingeſetzt. Aus dieſen Andeutungen her⸗ aus folgt ohne weiteres, daß es ſich um ein großzügiges Unternehmen ſeltener Art handelt.! Wenn man in Betracht zieht, daß das Tell⸗ Schauspiel in der Hauptſache nur von paſſiven Mitgliedern durchgeführt wird und der ſehr ver⸗ zweigte Turn- und Spielbetrieb unbeſchadet ſei⸗ nen Fortgang nimmt, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß die Anforderungen, die das Gau⸗ türnfeſt im vergangenen Jahre an den Turn- verein geſtellt hat, durch ſein diesjähriges Unter⸗ nehmen weit in den Hintergrund gedrängt wird. „„Wenn am Samstag abend die Dorfmuſik ſpielt... dann gehts los! Schlager auf Schlager! Wir beſchränken uns heute darauf nur die Mitwirkende des großen Maskenballs im Engelſaale bekanntzugeben, was ſicherlich im Voraus ſchon die Gewähr für einen fabelhaft närriſchen Verlauf des Abends gibt. Zu nennen ſind hier vor allen Dingen die bewährte Stimmungskapelle Schwarz ⸗ Weiß wie auch der Männergeſangverein 1846 mit ſeinem fidelen Anhang und nicht zuletzt auch unſer Kölner Pr. Karneval, der beſtimmt noch den nötigen Schmiß in die verſammelte Narren⸗ menge bringen wird. Warten wir daher ab. *Sparkommiſſar Helfenſtein vom Draufdapp⸗Miniſterium hat ſeinen Beſuch in Viernheim anläßlich der Fremdenſitzung im Saale des deutſchen Kaiſer am Sonntag, den 26. Fe⸗ bruar angekündigt. Außer dieſer Perſönlichkeit it das Rezitationswunder Setzer Mannheim für dieſen Abend verpflichtet worden. Auch der Generalſtab der beliebten Ranzengarde hat ſich zu dieſer Fremdenſitzung angemeldet. Alſo mit einem Wort, es wird ein heiterer und fröhlicher Abend wie man ſich ihn nur wünſchen kann. Je⸗ dem Karnevaliſten iſt mit dieſem Programm Rechnung getragen. Jeder kann wiederum auf einige Stunden ſeine Sorgen vergeſſen und von Herzen fröhlich ſein. Kommt alle die ihr Humor und Frohſinn liebt am Samstag, den 26. Febr. zur Fremdenſitzung in den deutſchen Kaiſer. ö Ahoi! * Harzburger Front oder Frei⸗ heitsfront. Ueber dieſes Thema ſprechen heute Freitag abend, 9 Uhr, im„Karpfen⸗ Saale“ in einer Wahlkundgebung der Eiſernen Front die Genoſſen Külb Worms und Zinnkann Darmſtadt. Jeder Arbeiter, jeder Bauer und Kleingewerbetreibende, Männer und Frauen des Viernheimer Tonſilmſchau steht vor der Türe und auch wir haben unsere Vorbereitungen getroffen. bringt, haben wir zu Preisen am Lager, welche vor einiger Zeit noch nicht für möglich gehalten worden wären. Vor allem aber haben wir die Qualität an die Spitze gestellt. heutigen Zeitverhältnisse gestatten es auch tatsächlich, bei bescheidenen Aufwendungen Qualitätswate zu kaufen, Wir laden daher höfl. zu einer baldigen unverbindlichen Besichtigung unserer Wundervollen Frühjahrs-Neuheiten ein.— Die beste und zuvorkommendste Bedienung sowie fachmännische Beratung ist wie immer gewährleistet Standerdpreise für Herren-Früfijahrs-Anzüge und Mäntel RM. 30.- 40.- 60. Modelle 80. Spezialität: Frühjahrs-Anzüge nach Maßen und Wünschen hergestellt. Früfjahrs-Anzüge nach Maß in feiner Schneider-Handwerksarbeit RM. 100. 120. 140. usw. Gebr. Mannes, Mannheim, Planken Seit Menschengedenken bekannt für Herren- und Knaben- Qualitätskleidung Nur das Beste kann wirklich billig sein und die Das Schönste und Beste, das die Mode . RM. 75. 85. 95. Suſaune macht Ordnung. Die Todesfahrt im Weltrekord. Almas Urlaub. Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Einen luſtigen Tonfilm⸗Schlager iſt dieſe Woche auf dem Spielplan, der ſicher allen Be⸗ ſuchern große Freude bereitet.„Suſanne macht Ordnung“. Eine luſtige und ſpannende Geſchichte eines Rechtsanwalts die mit friſch⸗ frölicher Stimmung und größten Lacherfolg durch ein glückliches Happy end zu Ende geht. In den Hauptrollen: Truus von Aalten, Franz Lederer, Szöke Szakall, Senta Söneland und Albert Paulig. Im 2. Teil zeigt man den gewaltigſten Senſations⸗Großfilm„Die Todesfahrt im Welt- rekord“ ein atemraubender Senſationsſilm mit den waghalsigſten und tollkühnſten Attraktionen. Verwegener hat man noch nichts geſehen. Ge⸗ bannt verfolgt man die abenteuerliche Senſation und iſt über dieſelben erſtaunt. In den Haupt rollen: Claire Rommer, Carl Auen, Bernhardt Goetzke und der Polizeihund Greif. Zuletzt der Luſtſpiel⸗Schlager der Woche der große Heiter⸗ keit hervorruft. Dieſes Tonfilm⸗Programm ver⸗ dient von allen Film freunden beſucht zu werden Iſt doch ein Beſuch ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen.— Demnächſt bringt der Central⸗ Film⸗Palaſt den neneſten und aufſeheneregenden Großtonfilm.„Die hölzerne Kreuze“. ——— Europas größter Zirkus kommt! Kurzes Gaſtſpiel in Mannheim! Die geradezu kataſtrophale Auswirkung der Wirtſchaftskriſe auf das Zirkusgewerbe, die zum Zusammenbruch von nicht weniger als 39 von 48 deutſchen Zirkusbetrieben führte, wird in den nächſten Jahren das Gaſtſpiel ſolcher Unterneh- men zu einer großen Seltenheit machen. Umſo freudiger dürfen wir daher in Kürze der An⸗ kunft des Zirkus Krone entgegenſehen, das als einer der letzten deutſchen Zirkusbetrieben nicht nur ſicher erhalten, ſondern noch erheblich erweitern konnte. Man kennt Krone vor allem als den Be⸗ gründer des ſogenannten Drei⸗Manegen⸗Syſtems, das ſeinerzeit zu einer ungeheueren Senſation in Europa wurde. Inzwiſchen wurde auch dieſes in ſtändigem Fortſchreiten wieder aufgegeben und zum Rennbahn⸗Hirkus erweitert. Ein neuer Typ iſt damit geſchaffen, Volkes ſind zu dieſer Kundgebung herzlich ein⸗ geladen. der mit einer Arena von nicht weniger als 62 Mtr. Länge natürlich ganz andere und neu⸗ 1 l artige Darbietungen ermöglicht. Dem Sport, der in allen möglichen Variationen, in großen Reiterkämpfen und Konkurrenzen aller Art zur Vorführung gelangt, iſt ebenſo wie großen Maſſen⸗ ſzenen von Menſch und Tier ein breiter Raum gelaſſen. Daneben ſpielen natürlich die neueſten Errungenſchaften moderner Tierlehrer und ſen— ſationelle artiſtiſche Spitzenleiſtungen eine große Rolle. Aus dieſen kurzen Andeutungen mag man ſchon erſehen, daß hier etwas ganz Neues geſchaffen wurde. In 4 Extrazügen und mit einem Beſtand von faſt 400 Wagen wird Krone eintreffen, und ſchon die Ankunft dieſes gewaltigen Troſſes mit ſeinen 1000 Mann Perſonal dürfte ein Ereignis für ſich ſein. Ueber 800 Tiere aller Art werden mitgeführt, darun- ter die größte Elefantenherde Europas mit 27 Exemplaren, über 100 Raubtiere, ein Marſtall von 250 Pferden und ein ganzer Zoologiſcher Garten ſeltenſter und koſtbarſter Tiere aller Art. Es wird uns ausdrücklich verſichert, daß auch in der Frage der Eintrittspreiſe durch das ge⸗ waltige Faſſungsvermögen des Zeltes durchaus den Zeiten Rechnung getragen wurde, ſodaß jedem die Möglichkeit gegeben wird, einer Vor- ſtellung dieſes Rieſenunternehmens beizuwohnen. U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Heute! 1. Harry Piel„Eine Woche unter Apachen“, 2. Richard Talmadge„Der Unbe⸗ kannte“ oder„Das Doppelgeſicht“, 3. Wild⸗ weſt„Die Rache des Banditen“, 4. Luſtſpiel „Jips, der Ehefeind“, 5. Naturfilm„Garmiſch⸗ Partenkirchen“, 6. Ein Tonfilm Vorſpiel. 6 Kanonen! 6 Volltreffer! 6 Schlager! Zum Abſchluß der ſtummen Produktion bietet das Union heute ein Großſtadtprogramm, das über den gewöhnlichen Rahmen geht, denn es kommen 6 Schlager zur Vorführung. 1. Harry Piel in ſeinem ſpannenden Schla⸗ ger von erſter Qualität„Eine Woche unter Apachen“. Ein Pielfilm, für das Abenteuerherz, für alle Viernheimer, denn er iſt ja auch der Liebling Viernheims. Im 2. Teil ſehen wir noch einen der beliebt iſt, Richard Talmadge heißt er und iſt der gefeiertſte Senſationsdarſteller in einem echten Reißer voll Tempo, Humor u. Spannung„Der Unbekannte“ od. Das Doppel- geſicht. Im 3. Teil ein Wildweſtſchlager„Die Rache des Banditen“. Auch hier kommt das Abenteuerherz auf ſeine Rechnung. Nr. 4 Luſt ſpiel„Fips, der Ehefeind“. Alles lacht Tränen. 5. Naturfilm„Garmiſch⸗Partenkirchen““ Zum Schluſſe hören Sie ein Tonfilm ⸗Vorſpiel auf der neueſten und modernſten Lichtton⸗Apparatur U ö — Marke Kino-Ton. Dieſe Weltmarke bürgt für erſtklaſſige reine Wiedergabe. Sie können ſich heute Abend ſelbſt überzeugen über unſere fabel⸗ hafte Lichtton-Apparatur Marke Kino Ton. Und alles geht ſelbſtverſtändlich heute ins beliebte Union! Jeder einmal in der Woche ins Union! Demnächſt der erſte Großtonfilm! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Freitag abend 8/ Uhr Sing⸗ ſtunde. Liederbücher mitbringen. Um pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Samstag abd. 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Ortsgruppe Viernheim) Heute Freitag abend ½9 betei⸗ ligen wir uns geſchloſſen an der Kundgebung der Eiſernen Front im Karpfen. Morgen Samstag treffen ſich die Kameraden um ½4 Uhr am Lokal„Anker“ zwecks Beteiligung an der Demonſtration der Eiſernen Front in Weinheim. Ebenſo um ½4 Uhr am Sonntag Abfahrt am Anker zur Demonſtration nach Heddesheim. Um zahlreiche Beteiligung dieſer Veranſtaltungen bittet Der techn. Leiter. Bekanntmachung. Betr.: Verwiegung des Tabaks 1932er Ernte. Gemäߧ 24 Abſ. 1 des Tabakſteuerge⸗ ſetzes vom 12. 9. 1919 hat die Verwiegung des im Inlande geernteten Tabaks vor Beginn der Vergärung, ſpäteſtens jedoch bis zum 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres ſtattzufinden. Sollten einzelne Tabakpflanzer jetzt noch im Beſitze unverwogenen Tabaks ſein, ſo werden ſie zur Vermeidung von Weiterungen hiermit auf⸗ gefordert, denſelben ſpäteſtens am Dienstag, den 28. Februar 1933 zwiſchen 8 und 9 an der amtlichen Verwiegungsſtelle(Rathaus) zur Ver⸗ wiegung zu ſtellen. Viernheim, den 23. Februar 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Alte Zeitungen zum Einschlagen u. zum Tapezieren zu haben in der Druckerei dieſes Blattes. — itte! Lehensmittel! Sehr preiswert. Feinſtes Salatöl Lt. nur 44 u. 50% Feinſtes Speiſebl Lt. nur 600 Gar, fſt. Erdnußſll Lt. nur 80 Billiges Mehl 5 Pfund feinſtes Blütenmehl nur 900 Feinſtes Miſchobſt Qualitätsware Pfund 38 und 50 Pfg. Margarine Pfd. Würfel nur 26 Pfg. Kokosfeſt Pfd.⸗Tafel nur 27 Pfg. und noch 5% Nabatt! Johann Hönig Lioebensmittelgeſchäft Waſſerſtraße 31 ee karre Wegen Umbau findet ein Ausverhaut meiner erſtklaſſigen Schuhwaren ſtatt.- 1020 90 geſenkt. Günſtige Einkaufsgelegenheit! Faſt alle Waren ſind um Hinderschahe von 95 Pfg. an Sefungescpat N 0 h Lorſcherſtraße 29 Ae SNA — * Ae Rohlrapen hat zu verkaufen Reichert Lorſcherſtraße Nr. 8 Reife Milch⸗ ſchweine hat zu verkaufen. Beigeordneter Roos. Lu Verhaufen: einige 100 Zentner Diekrüben u Kohl⸗ traben.— Speise⸗ gelberüben und Rosenkohl billigſt. 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