. 5 chema:„Harzburger Front oder Freiheitsfront“ Arbeiter, Bauern und Kleingewerbetreibende erſcheint zahlreich zu dieſer Kundgebung. a Wahlkundgebung Sernen Referenten: Külb⸗Worms und Zinnkan n⸗Darmſtadt. e Kampfausschuß der Eisernen Front Viernheim. Schiller-Caié Heute Freitag ab 8.11 Uhr findet in unſeren Räumen großer närriſcher Rummel ſtatt, wozu wir die verehrliche Nachbarſchaft, Freunde, Bekannte u. Gönner närriſcht einladen. Familie Johann Klee 10. Gasthaus Zum Deutschen Adler Heute Abend 7.71 närriſcher 7— N 1K. N 5 5 „Witt dich frain, ſo kumm amol zu uns. ff. Küche und Büffet. Es ladet recht freundlichſt ein Der Wirt Die NMapelle N. Dewald. Kamenzin. geniung! Meute u. folgende Tage. Achlung! Ein Bomben- Tonfilm Schlager- Programm. 1. Der luſtigſte 100% Ton⸗, Sprech- und Geſangsfilm in 10 Akten. Uoberalt ein stürmischer Erfolg, ein gan- Rerndes Beftal lber— eneran ein omen Lacherfolg u. frönnene Sfimmung. In den Hauptrollen: Truus v. 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Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger ⸗Ztg. heimer Anztiber — Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 48 Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbelrachtung. Von Argus. Der Wahlkampf regiert die Stunde. Er wird ſehr ſcharf geführt, aber man hat den Eindruck, als wühle er trotzdem das Volk nicht ſo auf, wie das bei früheren Wahlen verſchiedentlich der Fall geweſen iſt. Gegen die Störungen der Wahlverſammlungen und ſonſtige Ausſchreitungen, die leider nach wie vor an der Tagesordnung ſind, wenden ſich Proteſte verſchiedener Parteien. Reichskanz⸗ ler Hitler hat in ſeiner Eigenſchaft als Füh⸗ rer der NSDAP. einen Aufruf erlaſſen, der ſchärfſte Diſziplin von den Porteiangehöri⸗ gen fordert. Hoffen wir, daß die letzte Wo⸗ che dieſes innerpolitiſchen Ringens ruhiger verlaufen wird. Daß es auch nach der Wahl noch zu ſchweren Auseinanderſetzungen kommen wird, ſteht heute ſchon feſt. Der Reichsminiſter hat in einer Wahlrede die ſüddeutſchen Länderregierungen erneut ge⸗ warnt, der Reichsregierung irgendwelche Schwierigkeiten zu machen. Wenn ſie der Politik der Reichsregierung Widerſtand lei⸗ ſten ſollten, ſei die Reichsregierung entſchloſ⸗ ſen, auch ſüdlich des Mains ihre Autorität durchzuſetzen. Dieſe Mahnung iſt wohl vor allem an Bayern und Württemberg gerich⸗ tet. Seitens der Reichsregierung ſind in⸗ zwiſchen wiederum verſchiedene Maßnahmen zur Förderung der Landwirt⸗ ſchaft getroffen worden. Eine Notverord⸗ nung des Reichspräſidenten hat ſie in Kraft geſetzt. Es iſt ferner die Einſetzung eines Reichskommiſſars zur Reorganiſa⸗ tion der Krankenkaſſen beabſichtigt. Er ſoll die Aufgabe haben, den geſamten Verwaltungsaufbau der Krankenkaſſen zu prüfen und Mißſtände, die ſich dabei heraus⸗ ſtellen, zu beſeitigen. Der Plan hängt zu⸗ ſammen mit der Abſicht, die Krankenſchein⸗ gebühr völlig aufzuheben, was nur möglich iſt, wenn die Verwaltungskoſten der Kran⸗ kenkaſſen herabgeſetzt werden. * Zur Außenpolitik iſt heute wieder allerlei zu ſagen. Da wäre zunächſt die Genfer Abrüſtungskonferenz, der man in der deutſchen Oeffentlichkeit viel zu wenig Intereſſe entgegenbringt. Die deutſche Ab⸗ ordnung unter Führung des Geſandten Na⸗ dolny ſteht in einem ſchweren Kampfe vor allem gegen die Winkelzüge der Franzosen. Die neueſte Phaſe der Verhandlungen iſt die, daß Frankreich jetzt ſeinen Antrag auf Um⸗ wandlung aller Heere in Milizarmeen ener⸗ giſch vertritt. Wenn Frankreich durchdränge, o würde das für Deutſchland bedeuten, daß wir die mühſam aufgebaute,— obwohl durch die Verſailler Feſſeln ſtark behinder⸗ te— Reichswehr verlieren könnten, ohne daß dafür ein gleichwertiger Erſatz ſofort zu schaffen wäre. Denn es iſt natürlich gan; unmöglich, eine Milizarmee von heute auf morgen auf die Beine zu ſtellen. Selbſt die Franzoſen mußten zugeben, daß die Durch⸗ führung ihres Vorſchlages etwa acht bis neun Jahre beonſpru hen würde. Anderer⸗ ſeits haben ſie aber keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß es während dieſer Zeit kein Nebeneinander von Reichswehr, und Miliz geben könne— Deutſchland müſſe ſich ent⸗ weder für Reichswehr oder für Miliz ent⸗ ſcheiden. Auf dieſe Weiſe kann man aber ſelbſtverſtändlich eine ſolche Frage nicht be⸗ handeln. Man wird den Eindruck nicht los daß es Frankreich weniger auf die allgemei⸗ ne Einführung des Milizſyſtems, als viel; mehr auf die Zerſchlagung der deutſchen Erſt hat man uns dieſes Wehrſyſtem durch den Verſailler Ver⸗ trag aufgezwungen, jetzt ſoll es wieder ver⸗ ſchwinden, weil es Frankreich ſo haben will! Auch die Entwicklung im Luftfahrtausſchuß der Genfer Konferenz iſt höchſt bedenklich Hier verſucht Frankreich unter allen mög. lichen Vorwänden zu einer Art Kontrollrecht über die deutſche Flugfahrt zu gelangen. Die Abſicht iſt deutlich: Deutſchland hat bekannt⸗ lich kein Militärflugweſen mehr. Den Fran, 50. Jahrgang Genf entſcheidet gegen Japan Eine denkwürdige Völkerbund sitzung— Entſcheidung im Fernoſtlonflilt Die japanische Abordnung verläßt den Saal Genf, 25. Februar. Im großen Glasſaal des Völker ⸗ bundspalaſtes fand am Freitag die außerordentliche Sitzung des Völkerbundes zur Entſcheidung über den chineſiſch⸗japaniſchen Streitfall ſtatt. An⸗ geſichts der hiſtoriſchen Bedeutung waren die Bänke der Vertreter der Völkerbundsmächte und die Tribünen überfüllt. Die Leitung der Verhandlungen hatte der belgiſche Außenmi⸗ niſter Hymans. Die außerordenkliche Völkerbundsver⸗ ſammlung hat in namenklicher Abſtim⸗ mung bei Stimmenthallung Siams mit allen Stimmen gegen die Stimme Ja- pans den Bericht des Neunzehneraus⸗ ſchuſſes angenommen. 44 Staaten wa⸗ ren anweſend. Der Vertreter Japans, Matſuoka, hat nach der Abſtimmung nach einer längeren Erklärung in Be⸗ gleilung ſämtlicher Mitglieder der japa⸗ niſchen Abordnung den Saal verlaſſen. Eine offizielle Austrittserklärung Ja- pans iſt jedoch nicht erfolgt. Die Annahme des Berichts des ſogenann⸗ ten„Neunerausſchuſſes“ durch die Vollver⸗ ſammlung des Völkerbundes bedeutet die Verurteilung Japans, alſo einer Großmacht, die ſtändiges Mitglied des Völ⸗ kerbundsrats, ſowie Mitbegründer und Hauptſtütze des Völkerbundes in Aſien iſt. Der Verlauf der Sitzung Der belgiſche Außenminiſter Hymans eröffnete die Verhandlung mit einer Erklä⸗ rung im Namen des Neunzehnerausſchuſſes, wonach ſich die Mächte einmütig auf den Boden des nach gewiſſenhafter Prüfung aus⸗ gearbeiteten Berichts ſtellten, und daher be⸗ ſchloſſen hätten, in der jetzt gen abzugeben. Sodann nahm der chineſiſche Geſandte Nen das Wort zu einer feierlichen Erklärung, Im Namen der chineſiſchen Regierung teilte er die vorbehaltloſe Annahme des Neunzehner⸗ daß China darüber empfinde, daß der Völkerbund nun⸗ mehr den Bruch des Völkerbundsvertrages durch ein mächtiges Mitglied verurteilt habe. Japan ſei heute infolge einer Politik der uneingeſchränkten Gewaltausnutzung völlig iſolſert. Die Leiden Chinas in den letzten 17 Monaten ſtünden in der Ge⸗ ſchichte der Menſchheit einzigartig da. Die chineſiſche Regierung nehme zur Kenntnis, daß der Bericht eindeukia die zoſen genügt das aber noch nicht, ſie möchten auch, daß die deutſche Zivilfliegerei abge⸗ chafft wird, weil ſie in ihrer Angſtpſychoſe befürchten, daß dieſe auch zu militäriſchen Zwecken verwendet werden könne. Daher der franzöſiſche Kontrollfimmel. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß die deutſche Abordnung die dahingehenden Anträge der Franzoſen ſcharf bekämpft. * „Das war kein Heldenſtück, Octavio!“ An das kleine, wehrloſe, in ſchwerſter finanziel⸗ ler Bedrängnis lebende Jeſterrei ch hatte die franzöſiſche Regierung in der Form eines Ultimatums eine No⸗ te gerichtet, die nach Form und Inhalt ge⸗ radezu beiſpiellos iſt. Dieſes brutale Vorge⸗ hen wegen eines ganz belangloſen Vorfailes mit einem angeblichen verſchleierten Waffen⸗ transport mußte nicht nur erſchütternd wir⸗ ken. ſondern bewies wieder einmal, wie age⸗ beginnenden weiteren Ausſprache keine neuen Erklärun⸗ Verletzung der gebietsmäßigen Overho⸗ heit Chinas durch Japan ſefigelegt habe. Die uneingeſchränkte Oberhoheit Chi- nas in der Mandſchurei ſei vom Völker⸗ bund feierlich anerkannk worden. Mit Befriedigung nehme China ferner da⸗ von Kenntnis, daß ſämtliche Mitgliedsſtaa⸗ ten die Nichtanerkennung Mandſchu⸗ kuos gefordert hätten. Die chineſiſche Re⸗ gierung begrüße die vorgeſchlagene Zuſam⸗ menarbeit mit der amerikaniſchen und ſow⸗ jetruſſiſchen Regierung. Japans Gegenerllärung Nach der Rede des chineſiſchen Vertreters gab Matſuoka in ungewöhnlich ſcharfem Ton den endgültigen Standpunkt Japans zu 0 Bericht des Neunzehnerausſchuſſes be⸗ annt. Die japaniſche Regierung richtet an die Vollverſammlung die Aufforderung, den Bericht abzulehnen, und behält ſich ihre weitere Stellungnahme vor. In ſeiner Rede lehnte Matſuoka die Ver⸗ antwortung Japans für den Streitfall grundſätzlich ab, und ſchob die Schuld unein⸗ geſchränkt China zu, das ſeit Jahren ſtändig in Revolution und Krieg lebe und keines⸗ wegs eine Nation im weſteuropäiſchen Sin⸗ ne ſei. China ſei nicht fähig, ſich ſelbſt zu re⸗ gieren, und könne niemals den Anſpruch er⸗ heben, die Oberhoheit über die Mandſchurei beſeſſen zu haben. Die mandſchuriſche Frage ſei für das ja⸗ paniſche Volk eine Frage von Leben und Tod. Japan fürchte den Ausgang dieſes Skreitfalles nicht. Seine Armee ſei mo- dern und gut ausgerüftekl. Der Vor⸗ ſchlag einer internakionalen Konkrolle ſei für Japan unannehmbar. Ein für alle Mal erkläre die japaniſche Re⸗ gierung: würde die amerikaniſche Regierung eine Kontrolle des Panamakanals, die eng⸗ liſche Regierung eine ſolche über Aegypten annehmen? Der Samen einer Friedensſtö⸗ berichtes durch China mit. Dr. Pen erklärte rung ſei jetzt geſät worden. Wolle der Völ⸗ Erleichterung und Dankbarkeit kerbund zulaſſen, daß dieſer Samen aufge⸗ he? Japan ſage nein. Es lehne jedes Kom⸗ promiß in der mandſchuriſchen Frage ab.— Es folgte die Abſtimmung mit dem oben mitgeteilten Ergebnis, worauf die japaniſche Vertretung den Saal verließ. Japan wird ermahnt Präſident Hymans erklärte nach der Abſtimmung, daß nunmehr die Beſtimmun⸗ gen des Artikels 15 Abſatz 6 des Völker⸗ bundsvertrages in Kraft träten. ſpannt die europäiſche Situation iſt. So ge⸗ ſpannt, daß ganz geringfügige Anläſſe ſchon genügen, um Europa in neue Exploſionsge⸗ fahren zu bringen. Beſonders überraſchen mußte es, daß auch die engliſche Regierung dieſer Note beipflichtete. Und wenn ſie ſich auch bald nachher— als nämlich der ſchlech⸗ te Eindruck, den das franzöſiſche Vorgehen überall machte, zu erkennen war— von der Aktion zurückzog— dann iſt das wohl ein Einlenken, aber geſchehen iſt nun einmal! ſchehen. Mittlerweile iſt dieſe Hirtenberger Waffenangelegenheit beigelegt worden: die Waffen, die von Italien zur Reparatur nach Oeſterreich geſandt worden waren, werden wieder nach Italien zurückgehen. Ein Nach⸗ ſpiel, das den Generaldirektor der öſterrei⸗ iſchen Bundesbahnen ſein Amt gekoſtet hat, kann daran nichts mehr ändern. Der ere Vorgang aber war inſofern ſehr in⸗ tereſſant, als er die franzöſiſche Politik wie⸗ der alle Mitgliedsſtaaten des Volterbundes verpſuch⸗ te, keinen Krieg gegen China zu führen. Hymans wandte ſich an den japaniſchen Vertreter und betonte, er hoffe, daß Ja⸗ pan keine Schritte ergreifen werde, die nicht wieder gukzumachende Takſachen ſchüfen. Durch Gewaltanwendung werde dieſer Kon⸗ flikt nur verlängert und verſchärft. Der Tag werde kommen, an dem eine internationale Regelung des Konfliktes ſtattfinden und eine gerechte, den Intereſſen beider Staaten und den moraliſchen Grundſätzen der Menſchheit entſprechende Löſung gefunden werden müſſe. Die Verſammlung nahm die Rede Hymans mit großem Beifall auf. 5 Hierauf erwidert Matſuoka, daß die japaniſche Regierung mit großer Enttäu⸗ ſchung und tieſſtem Bedauern die Annahme des Berichtes zur Kenntnis nehme. Japans Politik im Fernen Oſten ſei nur von dem Wunſche beſtimmt, den Frieden und die Si⸗ cherheit zu ſichern. Japan ſei nunmehr ge⸗ zwungen anzunehmen, daß ſeine Auffaſſung über die Erreichung dieſes Zieles von den Auffaſſungen der übrigen Völkerbundsſtaa⸗ ten abweiche. Damit ſei die Grenze für die Zuſam⸗ menarbeit Japans mit dem Völkerbund erreichk. Die japaniſche Regierung werde jedoch alles tun, um auch weiter den Frieden im Fernen Oſten zu ſichern und die freundſchaftlichen Beziehungen zu allen Ländern aufrechtzuer⸗ halten. Die japaniſche Abordnung ſehe ſich jedoch angeſichts der Abſtimmung gezwun⸗ gen, den Saal zu verlaſſen. Wird Japan austreten? Die vom Vertreter der japaniſchen Regie⸗ rung, Matſuoka, abgegebene Erklärung ſchafft, nach Auffaſſung unterrichteter Kreiſe, noch nicht volle Klarheit über das weitere Verhältnis Japans zum Völkerbund. Feſt ſteht zunächſt nur, daß ſich Japan unter allen Umſtänden von der weiteren Mitarbeit in der Regelung des japaniſch⸗chineſiſchen Kon⸗ fliktes zurückgezogen hat. Der feierliche ge⸗ ſchloſſene Ausmarſch der japaniſchen Abord⸗ nung aus dem Sitzungsſaal iſt in dieſem Sinne auszulegen. Nicht ausgeſchloſſen iſt, daß Japan auf diplomakiſchem Wege in der nächften Jeit den Auskritt aus dem Völkerbund überhaupt erklären wird. Die japaniſche Abordnung wird jedenfalls an den weiteren Sitzungen der Völkerbunds⸗ verſammlung nicht mehr teilnehmen. der einmal ins rechte Licht geſtellt hat. Es paßt zu der Haltung Frankreichs, daß der franzöſiſche Senat— das Oberhaus des Parlaments— dieſer Tage ſogar die von der Regierung vorgeſchlagene winzige Her⸗ abſetzung der franzöſiſchen Rüſtung abge⸗ lehnt hat. Der franzöſiſche Militarismus als Beherrſcher Europass * Japan wird jetzt aus dem Völker ⸗ bunde austreten. Es verläßt Genf, um die kriegeriſchen Eroberungen in China fortzu⸗ ſetzen, ohne dieſerhalb ſtändig Vorwürfe entgegennehmen zu müſſen. Der Völkerbund ſelber kommt dadurch in eine ſehr ſchwere Belaſtungsprobe hinein, und wir wiſſen heu⸗ te noch nicht, ob und wie er ſie beſtehen kann. Viele werden ſich ſagen, daß die ganze In⸗ ſtitution ihren Sinn verloren hat, wenn es ihr nicht gelingt, die Schwachen vor den ebergriffen der Starken zu ſchützen. Zentrums⸗ Uersammlung. Die Zentrumsanhänger ſind keine„Konjunk⸗ turpolitiker“. Nach der Reichsgründung 1871, als der Liberalismus allmächtig war und die Zen⸗ trumsanhänger als„antinational“ verſchrien wurden, ließen ſie ſich trotz aller Beſchimpfungen und Bedrückungen nicht irre machen. Und ſchließ⸗ lich war der Sieg auf ihrer Seite! Als 1919 die ſozialdemokratiſche Konjunktur kam und ſich Oſt⸗, Nord- und Mitteldeutſchland dem„Marxis⸗ mus“ ergab, da waren es wieder die Zentrums⸗ leute, die ſich nicht von der ſozialdemokratiſchen Welle fortreißen ließen, während die„nationalen Parteien“ faſt reſtlos im politiſchen Strudel untergingen. Nun haben wir zur Zeit die Hoch- konjunktur des Nationalſozialismus. Wir aber laſſen uns auch diesmal nicht verblüffen! Die Zentrumsanhänger werden ihrer alten Fahne die Treue wahren und auch der braunen Flut Trotz bieten. Unerſchüttert wird auch diesmal der Zentrumsturm dem Sturme ſtandhalten! Pflicht jedes Zentrums anhängers iſt es, dazu das Seinige beizutragen. ſich auch öffentlich des Zentrums Dazu gehört, daß er Anhänger be⸗ ennt, indem er die Zentrums ver⸗ ſamm lung beſucht, die am nächſten Donners⸗ Reichstags ⸗ Knoll, Darmſtadt, politiſche Lage ſprechen. Wir ſchon unſere Freunde auf, unbe⸗ dingt die Verſammlung zu beſuchen und dadurch zu zeigen, tag im Freiſchütz ſtattfindet. ab geordneter wird über die fordern heute daß ſie auch in ſchwerer Zeit treu zum Zentrum ſtehen, für die Rechte des Volkes und der Kirche eintreten, daß ſie kämpfen gegen Bruderhaß und Bürgerkrieg, gegen Gewaltherrſchaft und Machtdünkel, die das Volk nicht zur Ruhe kommen laſſen und dadurch jeden wirtſchaftlichen Auſſchwung hemmen. Glänzende Wahlkundgebung der Eisernen Front U'heim. Im vollbeſetzten Karpfenſaal hielt geſtern abend die Eiſerne Front ihre erſte Wahlkund- gebung ab mit dem Thema:„Harzburger Front oder Freiheitsfront“. Mit den beiden Referenten Külb⸗Worms und Zinnkann⸗Darmſtadt wurden zwei hervorragende Redner gewonnen, die in ſachlicher Weiſe und ohne jede Phraſen die Stel⸗ lungnahme der arbeitenden Bevölkerung gegen⸗ über der in der„Harzburger Front vereinigten deutſchnationalen und nationalſozialiſtiſchen Partei aufzeichneten. In eindrucksvoller Form wurden die einfältigen und dummen Lügen über den Marxismus und die„Novemberverbrecher“ in das rechte Licht gerückt. Millionen von Sozia⸗ liſten, Kommuniſten und chriſtliche Gewerkſchaftler haben im Weltkrieg für das Vaterland ihr Leben gelaſſen. Zum Dank werden ſie heute als anti⸗ national und als Verräter Deutſchlands hinge ſtellt. Anſtelle der ſachlichen Auseinanderſetzung iſt die brutale Gewalt und jede Unterdrückung der freien Meinungsäußerung getreten. Deutſch⸗ land wird nur wieder geſunden können, wenn der Kampf Menſch gegen Menſch verſchwindet und anſtelle des Terrors wieder die hohen Ideale der Menſchlichkeit treten. Allein der Oſthilfe⸗ Skandal müßte am 5. März jeden freiheits⸗ liebenden Bürger veranlaſſen, nur der Sozialde⸗ mokratie, der Liſte 2, die Stimme zu geben. Nach einem begeiſternden Schlußwort des Vor⸗ ſitzenden Albert Dietrich konnte gegen 11 Uhr die eindrucksvolle Kundgebung geſchloſſen werden. Das alte Kampflied der ſozialiſtiſchen Arbeiter- ſchaft„Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ wurde von den Verſammlungsteilnehmern ſtehend ge⸗ ſungen. Alle Hand⸗ und Kopfarbeiter, Bauern und Kleingewerbetreibende wählen am 5. März Liſte 2,„Freiheit“. Pforzheim, 25. Febr.(Vermißzt.) Die Kurzwarenhändlexin Luiſe Mang, Ehefrau, geb. Maier, geboren am 4. Februar 1896 in Bret⸗ ten und wohnhaft hier, wird ſeit Dienstag dieſer Woche, nachmittags um etwa t Uhr vermißt. Es fehlt jede Spur von ihr. Kirrlach, A. Bruchſal, 25. Febr.(Schuhe wegen Grippe geſchloſſen.) Die hie⸗ ſige Volksſchule wurde wegen Zunahme der Grippeerkrankungen vorläufig geſchſoſſen. Lokales 1 Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am kommenden Sonntag Herr Dr. Günther den ärztlichen Sonntagsdienſt. * Kirchliche Dienſtnachrichten. Es wurden ernannt: Mit Wirkung vom 11. Febr. Kaplan Witzel in Lörzweiler zum Kaplan in Lampertheim; mit Wirkung vom 1. April Pfarrer Jakobi in Hohen⸗Sülzen zum Pfarrer in Dromers⸗ heim, Pfarrer Renkel in Engelthal zum Pfarrer in Rockenberg, Pfarrer Hohenadel in Ober⸗Ab⸗ ſteinach zum Pfarrer in Budenheim, Kaplan Lengers in Klein-Auheim zum Pfarrer in Hohen- Sülzen und Kaplan Zimmermann in Heuſen⸗ ſtamm zum Pfarrer in Engelthal. * Auszahlung der Militärrenten. Die Militärrenten werden am Montag, den 27. ds. Mts,, beim Poſtamt ausgezahlt. Beſtandene Meiſterprüfung. Herr Ludwig Ad. Roos,(Sohn von Glaſermeiſter Roos) der bereits den Meiſtertitel im Mechaniker⸗ gewerbe beſitzt, hat nunmehr auch die Meiſter⸗ prüfung im Inſtallationsgewerbe mit Erfolg be⸗ ſtanden. Wir gratulieren. * Verſammlung der Hochwaſſer⸗ geſchädigten. Bei der am Donnerstag abend im Gaſthaus zum Kaiſerhof ſtattgefundenen Ver⸗ ſammlung der Hochwaſſergeſchädigten wurde be⸗ ſchloſſen, daß alle Geſchädigten eine eidesſtattliche Verluſtaufnahme ausfüllen ſollen. Dieſe Er⸗ klärungen werden von einem gewählten Ausſchuß auf ſeine Richtigkeit geprüft und mit einer ge⸗ faßten Reſolution an die Heſſ. Regierung weiter⸗ geleitet. Wie in der Verſammlung erwähnt wurde, ſind bei den 280 Geſchädigten rund 20000 Mk. Schaden amtlich feſtgeſtellt worden. Das Miniſterium genehmigte auf die von der Gemeindeverwaltung geleiteten Hilfsaktion 300 Mark— in Worten dreihundert Mark— zur Verteilung. Dieſes Reſultat wurde mit Recht als ungenügend erachtet. Es ergeht an Alle, die der Verſammlung nicht beiwohnen konnten, die Aufforderung, ſich Verluſtaufnahmeformulare bei Landwirt Julius Bläß oder im Gaſthaus zur Traube zu beſchaffen, auszufüllen und bis ſpäteſtens heute mittag zurückzugeben. Sänger⸗Einheit. In den ſtimmungs⸗ frohgeſchmückten Freiſchützſälen findet heuteabend unter Mitwirkung der Sänger-Einheit und der Muſikkapelle Hauf⸗Blank der traditionelle Närriſche Bierrummel ſtatt, auf den wir nochmals auf⸗ merkſam machen. Für Narrenſtimmung werden der Elferrat und ein bekannter Komiker ſorgen. Wer einen echt närriſchen Abend verl eben und die drückenden Alltagsſorgen auf einige Stunden ver⸗ geſſen will, der verſäume dieſen Rummel nicht. *Harmonie⸗Maskenball. Zu dem morgen Sonntag Abend im Karpfen ſtattfinden⸗ den großen Sänger⸗Maskenball unter Mitwirk⸗ ung des M.⸗G.⸗V.„Harmonie“ erfahren wir, daß es ſich um eine große Maskenſchau handelt und die Veranſtaltung ſich zu einem karnevaliſtiſchen Ereignis geſtaltet, wofür der Name des mit⸗ wirkenden Vereins bürgt. Man beſorge ſich im Vorverkauf Maskenkarten zu 60 Pfg. in den bekannten Vorverkaufsſtellen(Siehe Inſerat in heutiger Nummer). Die Parole am Sonntag abend muß lauten: Auf zum großen Sänger- Maskenball in den„Karpfen“. Die feſtſtehenden Ausgaben wie Steuern, Löhne, Soziallaſten und Verſicherungs- beiträge uſw. wird der Landwirt bei guten Er⸗ trägen leichter beſtreiten können als bei geringen Ernten; denn ſie belaſten den Zentner Ernte⸗ frucht um ſo weniger, je höher die Erträge ſind. Hohe Erträge ſind jedoch nur durch reichliche Verwendung ertragsſteigernder Betriebsmittel, zu erreichen, wozu in erſter Linie die Handelsdüngemittel, welche zudem die billigſten Betriebsmittel darſtellen, gehören. Unter dieſen ſpielen die Kaliſalze wieder eine beſondere Rolle, da durch ſie Pflanzenkrankheit wie Roſtbefall, Fußkrankheiten uſw. weiteſtgehend verhütet wer⸗ den und auch der Lagergefahr vorgebeugt wird. Außerdem tragen ſie zur Qualitätsverbeſſerung aller Früchte weſentlich bei, wodurch die Mög⸗ lichkeit des erhöhten Umſatzes an marktfähiger Ware zu beſſeren Preiſen gewährleiſtet iſt. Man unterlaſſe es daher nicht, je Morgen 1—1½ Zentner 40er Kalidüngeſalz oder(auf leichten Böden) die dreiſache Menge Kainit zu verab⸗ reichen. * Auf zum Flora ⸗ Maskenball. Wir möchten nicht verfehlen, nochmals auf den heute abend 8.11 Uhr im Fürſten Alexander ſtattfindenden Flora-Maskenball hinzuweiſen. Alle Vorbereitungen für ein gutes Gelingen der Ver⸗ anſtaltung ſind getroffen und können wir einen Beſuch, zumal er nicht mit großen Ausgaben ver⸗ bunden iſt, nur beſtens empfehlen. Der Einzug des Prinzen Karneval, welcher für ſich ſchon eine Sehenswürdigkeit bedeutet, findet punkt 8.11 Uhr ſtatt und bitten wir deshalb die werten Beſucher, ſich durch rechtzeitiges Erſcheinen, 10 guten Platz zu ſichern. Maskenkarten ſind noch in beſchränkter Anzahl in den bekannten Vorverkaufsſtellen zu haben und bitten wir bei Bebarf ſich noch rechtzeitig eine ſolche ſichen zu wollen. Preis 80 Pfg. In Würdigung des vorgenannten muß deshalb die Parole für heute Abend lauten: Auf zum Flora⸗Maskenball 1933 im Fürſten Alexander. 8 f „Endlich ſind alle Vorbereitungen zu der großen karnevaliſtiſchen Fremdenſitzung am Sonntag, den 26. Februar getroffen. Nochein⸗ mal wird Prinz Karneval in dieſem Jahre ſein Zepter ſchwingen. Nocheinmal will er alle ſeine lieben Närrinnen und Narren um ſich verſammeln, um ein paar recht heitere Stunden mit ihnen zu verleben. Deshalb darf niemand verſäumen am Sonntag zur Fremdenſitzung in den deutſchen Kaiſer zu gehen. Sie werden wiederum voll befriedigt nach Hauſe gehen. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß ein vollſtändig neues Programm geboten wird. Getränke nach Belieben wie Wein, Bier uſw. Zu dieſer Veranſtaltung ladet die ganze Einwohnerſchaft recht herzlich ein Club der Gemütlichen und Hans Brückmann Wirt zum deutſchen Kaiſer. Ahoi. * Närriſche Waldſchenke. Das iſt die Parole für die Mitglieder der Sportver⸗ einigung die ſich morgen nachmittag um 4 Uhr, oder auch früher im Vereinshaus treffen. Alle Spieler, ſämtliche Verwaltungsmitglieder u. alle paſſiven und auch ſelbſtverſtändlich die Ehren⸗ mitglieder werden gebeten zu erſcheinen. Viernheimer Tonfſilmſchau Suſanne macht Orduung. Die Todesfahrt im Weltrekord. Almas Urlaub. Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Einen luſtigen Tonfilm⸗Schlager iſt dieſe Woche auf dem Spielplan, der ſicher allen Be⸗ ſuchern große Freude bereitet.„Suſanne macht Ordnung“. Eine luſtige und ſpannende Geſchichte eines Rechtsanwalts die mit friſch⸗ frölicher Stimmung und größten Lacherfolg durch ein glückliches Happy end zu Ende geht. In den Hauptrollen: Truus von Aalten, Franz Lederer, Szöke Szakall, Senta Söneland und Albert Paulig. Im 2. Teil zeigt man den gewaltigſten Senſations⸗Großfilm„Die Todesfahrt im Welt- rekord“ ein atemraubender Senſationsſilm mit den waghalsigſten und tollkühnſten Attraktionen. Verwegener hat man noch nichts geſehen. Ge⸗ bannt verfolgt man die abenteuerliche Senſation und iſt über dieſelben erſtaunt. In den Haupt- rollen: Claire Rommer, Carl Auen, Bernhardt Goetzke und der Polizeihund Greif. Zuletzt der Luſtſpiel⸗Schlager der Woche der große Heiter⸗ keit hervorruft. Dieſes Tonfilm⸗Programm ver⸗ dient von allen Film freunden beſucht zu werden Iſt doch ein Beſuch ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen.— Demnächſt bringt der Central⸗ Film⸗Palaſt den neneſten und aufſeheneregenden Großtonfilm.„Die hölzerne Kreuze“. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſangverein„Sängerbund.“ 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Klub der Gemütlichen 1915. Heute abend um 8 Uhr findet im Lokal zum Anker eine wichtige Verſammlung betreff. der Fremden⸗ ſitzung am Sonntag ſtatt. Die Elferratsmit⸗ glieder ſowie Vorſtandsmitglieder werden dring⸗ end gebeten zu dieſer Verſammlung pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand Turnverein von 1893. Abfahrt der Fußballer nach Mannheim um ½10 Uhr ab Lokal Freiſchütz per Rad. Die Spielleitung. Samstag abd. Bekanntmachung. Betr.: Kohlenverſorgung für die gemeinheitlichen Gebäude. Für die gemeinheitlichen Gebäude werden 300—400 Ztr. Briketts benöligt. Angebote mit der Angabe der Bezugsquelle, frei Reichs⸗ bahn Viernheim, ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis Dienstag, den 28. ds. Mts., vormittags 10 Uhr auf dem Büro des Gemeindebaumeiſters einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Die Belieferung iſt an die Gemeinde zu adreſſieren und erſolgt Bezahlung der Fracht durch die Gemeinde. Vollſtändig freie Wahl bleibt vorbehalten. Zuſchlags⸗ und Bindefriſt 14 Tage. Viernheim, den 24. Februar 1933. Heſſ. Bürgermeiſt erei Viernheim. Lamberth Gemeindehaſſe. Wegen Monatsabſchluß fällt der Zahltag am Dienstag⸗Vormittag aus. Winkenbach. Liebling Viernheims. 5 zonntag Quinqu⸗ Apoſtelkirche /½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit P 10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauenkongregation.. 4 Uhr Generalverſammlung des kathol. Arbeitervereins im Schützenhof. Marienkirche: 7/9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½11 Uhr Kindermeſſe. g 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Adam Hoock 8. 5 Dienstag: 347 Uhr 1., 1 748 Uhr 2. S.⸗A. für Eliſabeth Neff geb. Herbert. a Mittwoch: 7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Eliſ. Thomas geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern u. Geſchwiſter, darauf Austeilung der geweihten Aſche; ebenſo nach der 2. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Adam Wunderle 1. und Ehefrau Magd. geb. Haas. Donnerstag: ¾7 Uhr 3. S.⸗A. für Magd. Hoock geb. Bugert. 7/8 Uhr 3. S.⸗A. für Val. Kempf 9. Freitag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗M. für Maria Magd. Roos geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern und Angehörige. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Matthäus Kubach und ledig 1 Mich. Nägel. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Hoock 8., beſt. von ſeinen Schulkameraden. Samstag: ¼ 7 Uhr 3. S. A. für Ad. Hoock 8. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien Gg. Beikert 1. und Nik. Bauer 1. 8 Uhr S.⸗A. für Hochw. Herrn Pfarrer Effler, beſt. von ſeinen Schulkameraden. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Donnerstag iſt in der alten Kirche um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag von 5—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz Jeſu Freitags. Am nächſten Freitag abend ¼7 Uhr Herz Jeſu Andacht.— Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Lipp, Spengler, Nau und Schmuck, Frl. Hofmann und Penſel. Die Mäd⸗ chen beichten Freitag um 5 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr.— Am nächſten Mittwoch be⸗ ginnt die hl. Faſtenzeit.— Am nächſten Sonn⸗ tag Kollekte an den Kirchentüren für den heil. Vater. Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 26. Febr. 1933 8. S. u. Epiph Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Mittwoch, den 1. März 1933 Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 2. März 1933 Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielſtunde. U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Heute! 1. Harry Piel„Eine Woche unter Apachen“, 2. Richard Talmadge„Der Unbe⸗ kannte“ oder„Das Doppelgeſicht“, 3. Wild⸗ weſt„Die Rache des Banditen“, 4. Luſtſpiel „Jips, der Ehefeind“, 5. Naturfilm„Garmiſch⸗ Partenkirchen“, 6. Ein Tonfilm ⸗Vorſpiel. 6 Kanonen! 6 Volltreffer! 6 Schlager! Zum Abſchluß der ſtummen Produktion bietet das Union heute ein Großſtadtprogramm, das über den gewöhnlichen e geht, denn es kommen 6 Schlager zur Vorführung.. Harry Piel in ſeinem ſpannenden Schla⸗ ger von erſter Qualität„Eine Woche unter Apachen“. Ein Pielfilm, für das Abenteuerherz, für alle Viernheimer, denn er iſt ja auch der Im 2. Teil ſehen wir noch einen der beliebt iſt, Richard Talmadge heißt er und iſt der gefeiertſte Senſationsdarſteller in einem echten Reißer voll Tempo, Humor u. Spannung„Der Unbekannte“ od. Das Doppel- geſicht. Im 3. Teil ein Wildweſtſchlager„Die Rache des Banditen“. Auch hier kommt, das Abenteuerherz auf ſeine Rechnung, Nr. 4 Luſt⸗ ſpiel„Fips, der Ehefeind“. Alles lacht Tränen. 5. Naturfilm„Garmiſch⸗Partenkirchen“ Zum dedigt; Schluſſe hören Sie ein Tonfilm⸗Vorſpiel auf der neueſten und modernſten Lichtton⸗Apparatur Marke Kino-Ton. on. Dieſe Weltmarke bürgt für erſtklaſſige reine Wiedergabe. Sie können ſich heute Abend ſelbſt überzeugen über unſere fabel⸗ hafte Lichtton⸗Apparatur Marke Kino⸗Ton. Und alles geht ſelbſtverſtändlich heute ins beliebte Union! Jeder einmal in der Woche ins Union! Demnächſt der erſte Großtonfm!! 1 8 Allfspolizei für Preuben Ein Erlaß Görings. Beerlin, 25. Februar. er kommiſſariſche preußiſche Innenmi niſter hat einen Erlaß herausgegeben, durch den die Einſtellung von Hilfspoli⸗ zei in Preußen ermöglicht wird. Der den Ausſchreltungen linksradikaler, insbeſon⸗ dere kommuniſtiſcher Kreiſe zu einer ſtändi⸗ gen Bedrohung der öffentlichen Sicherheit, wie des Lebens und des Eigentums der ſtaatsbewußten Bevölkerung geführt hätten. Da die vorhandenen Polizeikräfte dadurch über ihr Leiſtungsvermögen beanſprucht und häufig außerhalb der Dienſtorte verwendet werden müßten, könne auf die freiwillige Unterſtützung von Hilfspolizeibeamten nicht mehr verzichtet werden. Aufgabe der unter Führung der ordent⸗ lichen Polizei einzuſetzenden Hilfspolizei wer⸗ de ſein, die ordentliche Polizei beim Schutz politiſcher Verſammlungen und Aufzüge, bei der Sicherung von Lokalen und anderen Einrichtungen politiſcher Organiſationen und bel der Abſperrung und Unterſtützung von Landjägereiſtreifen zu entlaſten. Im Falle von Unruhen oder eines anderen poli⸗ zellichen Notſtandes ſoll die Hilfspolizei den Schutz lebenswichtiger Betriebe ſowle wichtiger im öffentlichen Eigentum ſtehender oder dem öffentlichen Nutzen die⸗ nender Gebäude, Einrichtungen und Anla⸗ genmit übernehmen. Ju Hilfsvolizeibeamten ſollen nur ehren⸗ hafte, wahlberechtigte und auf nationalem Boden ſtehende Deutſche verpflichtet werden dürfen. Die Hilfsvolizeibeamten erhalten einen polizeilichen Ausweis und kragen an ihrer Kleidung, die auch die Unfform von berbänden ſein kann, als Abzeichen eine weiße amllich geſtempelte Armbinde mit dem Aufdruck:„Hiſfs volizei“. Während der Dauer ihres Dienſtes ſtehen ſie unter Führung von Polizeioffizieren und haben die Beſugniſſe und Pflichten von plan⸗ mäßlgen Polizeilandjägere beamten. Mit Ausnahme von Berlin, wo der Miniſter des Innern entſcheidet, bedarf die Beſtellung der Beſtätigung des Regierungspräſidenten. b. Papen in Jſerlohn Jſerlohn, 25. Febr. Auf einer Kundgebung des Kampfbundes Schwarz⸗weiß⸗rot erklärte Vizekanzler v. Papen u. a.: Wenn heute be⸗ ſtimmte Gruppen die Regierung übernom⸗ men hätten, ſo ſoll das nicht bedeuten, daß ſie für ſich allein Volk und Staat repräſen: nenminiſter Dr. Frick. Der Miniſter führte lieren wollen. Wir ſprechen den links von uns ſtehenden Parteien das nationale Be⸗ wußtſein nicht ab. Unſer Kampf richtet ſich auch nicht gegen die Linke, weil ſie die Linke iſt, und wenn hinter den kommuniſtiſchen Maſſen der Wille ſteht, ein Glied des deut⸗ ſchen Volkes zu werden, ſo wollen wir dieſen Willen nicht mißachten. Ich bin davon überzeugt, daß auch die großen Gruppen, die heute feindlich gegen⸗ einander ſtehen, beim Neubau dieſes Reiches nicht verſagen werden. Wenn wir dem Par⸗ telſtaat in Deutſchland ein Ende bereiten wollen, ſo müſſen wir zunächſt einmal das elgene Parteibuch wegwerfen. der ermäßigte Krankenſchein Berlin, 24. Febr. In einem Teil der Preſſe iſt behauptet worden, daß die Ermäßigung der Krankenſcheingebühr auf 25 Pfennige eine nur geringe Verbeſſerung bringe, da ſchon die Verordnung von 1930 der Herab⸗ ſetzung der Krankenſcheingebühr auf 25 Pig. für Perſonen, die⸗ unter 4 Mark täglich verdienen, vorſehen. Von zuſtändiger Stelle wird dazu erklärt: Allerdings enthalte die Verordnung von 1930 eine ſolche Vorſchrift. dies ſei ſedoch eine Kann⸗Vorſchrift, von der zahlreiche Ortskrankenkaſſen keinen Gebrauch gemacht hätten. 4 Todesurteile. 5 Münſter, 25. Februar,. Das Schpurgericht verurteilte den Elektriker Beiſemann wegen 17 führt aus, daß die zunehmen⸗ die japaniſche Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode. und wegen Totſchlags bei einem Rauhüber⸗ fall zu 15 Jahren Zuchthaus. Beiſemann hatte am 2. September 1932 im Münſter⸗ land bei einem Raubüberfall ein Landwirts“ ehepaar, ſowie eine auf dem Gutshof tätige Hausangeſtellte ermordet. Stendal, 25. Febr. Vom Schwurgericht wurden heute die Arbeiter Dehnert und Brüning ſowie die Ehefrau Müller wegen Mordes bezw. Anſtiftung zum Morde zum Tode verurteilt. Neuer japaniſcher Angriff Kailu nach Flugzeugbombardemenk beſeßzt. Peking. 25. Februar. Mandſchuriſche Streitkräfte des Generals Tſchanghaipeng marſchierten in die Stadt Kailu ein. Kailu iſt einer der wichligſten ſtrategiſchen Punkte im Nordoſten der Pro- vinz Dſchehol. Der Einnahme ging ein ſtarkes Flugzeug⸗ bombardement voraus. Die angreifende In⸗ fanterie wurde von Tanks und Flugzeugen Unterſtützt. altmärkiſchen Druck auf Japan Ständiger Beobachkungsansichuß für Ferneſi Genf, 55. Februar, Die außerordeufliche Nollverſammiung des VBölkerbundes hat einſtimmig beſchloſſen, ei⸗ nen beratenden Ausſchuß aus Vertretern der Mitglieder des Neunzehnerausſchuſſes zu bilden, der die weitere Entwicklung der Lage im Fernen Oſten zu verfolgen und der Völ⸗ kerbundsverſammlung ſowie den einzelnen Mächten in der Durchführung ihrer Aufgabe behilflich zu ſein hat und ein gemeinſames Vorgehen ermöglichen ſoll. Zur Teilnahme an dieſem Ausſchuß, der ermächtigt wird, der Völkerbundsverſamm⸗ lung Berichte zu erſtatten und Vorſchläge zu unterbreiten, werden die Sowfetregierung und die amerikaniſche Regierung eingeladen. Durch dieſes Vorgehen ſoll ein Druck auf Regierung ausge⸗ übt und dem Völkerbund ermöglicht werden, im Falle eines weiteren japaniſchen Vor⸗ marſches zu der Provinz Dſchehol, die ſich zwangsgematz ergebenden Sanktionsmaß⸗ nahmen des Artikels 16 zu umgehen. Japans Austrittserllärung am Montag? In maßgebenden engliſchen, franzöſiſchen, deutſchen und Sekretarſatskreiſen iſt die Auf⸗ faſſung verbreitet, daß die ſapaniſche Regie rung auf diplomatiſchem Wege oder kelegr. phiſch im Laufe der nächſten acht Tage, mög⸗ licherweiſe am Montag, ihren Auskritt aus dem Völkerbund ankündigen wird. Die Aus⸗ krittserklärung ſoll erſt nach der Abreiſe Matſuokas am Samskag abend erfolgen. Deutſche Tagesſchan Schlieffen⸗Gedächlnisfeier in Berlin. Anläßlich der 100. Wiederkehr des Ge⸗ burtstages Generalfeldmarſchalls von Schlieffen veranſtaltet der Verein der Angehörigen des ehemaligen Generalſtabes am 28. Februar um 10.00 Uhr vormittags einen Gang zum Gräbe des Grafen Schlief⸗ 55 auf dem Invalidenfriedhof in Berlin. er Feldprobſt der Armee, Dr. Schlegel, wird dort eine Anſprache halten. Um 11.15 Uhr findet eine Feier im Reichswehrminiſte⸗ rium ſtatt, an der der Reichspräſident von Hindenburg teilnimmt. 95 ͤ vom Hundert In'andkäſe zur Schmelzkäſe⸗ herſtellung. Auf Grund der Verordnung des Reichsprä⸗ ſidenten zur Förderung der Landpwirtſchaft wurde verordnet, daß jeder im deutſchen Zoll⸗ gebiet liegende Betrieb, der gewerbsmäßig Schmelzkläſe herſteillt, vom 1. März d. J. ab mindeſtens 95 vom Hundert des Käſes, den er in dieſer Zeit verarbeitet, an inländiſchen Käſe zu verwenden hat. Die Schmelzkäſebe⸗ triebe werden nach der Verordnung kontrol⸗ liert werden. Jeder Schmelzkäſebelrleb muß ab 1. März Bücher führen. Zuwiderhand⸗ lungen gegen dieſe Verordnung werden mit hohen Strafen belegt. Dem Verbraucher iſt Schmelzläſe im allgemeinen unter der Bepeich⸗ nung„Emmenthaler ohne Rinde“,„Tilſiter ohne Rinde“ uſw. bekannt. Der Reichswehrminiſter in Stuttgart. Der Reichswehrminiſter General von Blombergiſt am Freitaa von München kom⸗ Zur innerpolitiſchen Lage Der Neichsinnenminiſter warnt die Länder— Neue Männer im Neichsarbeitsmimſterium Hamburg, 25. Februar. Auf einer großen Wahlkundgebung der NSDAP. bei Sagebiel ſprach Reichsin⸗ u. a. aus: Wenn, wider Erwarten, die Wah⸗ len am 5. März der heutigen Reichsregie⸗ rung nicht mit mindeſtens 51 v. H. das Ver⸗ trauen ausſprechen, dann wird ſie trotzdem auf ihrem Platz ausharren(Beifall) und das eingeleitete Rettungswerk unbeirrt bis zum Ziele durchführen. Die Reichsreglerung hat es für unumgänglich notwendig gehal⸗ ken, daß endlich mit der ſogenannten Ho⸗ heitsregierung in Preußen aufgeräumt wird. Auch der Staatsgerichtshof, der ſich ja noch mit dieſen Dingen beſchäftigen muß, wird ſich über die Staatsnotwendigkeit des deut⸗ ſchen Volkes nicht hinwegſetzen können. Ein Zurück kann es niemals mehr geben. Wir haben nun, ſo fuhr der Miniſter fort, die Tatſache zu verzeichnen, daß gewiſſe Länder⸗ regierungen den Sinn der neuen Zeit noch nicht recht verſtanden haben und der Politik der Reichsregierung Widerſtand leiſten. Das iſt ſowohl in ſüd⸗, als auch in nord⸗ deutſchen Ländern der Fall. Ich als Reichsminiſter möchte dieſe Län⸗ der dringend warnen auf dieſem gte lichen Pfade weiterzuwandern. Für die Reichsregierung gibt es keine Main⸗ linie. Sie iſt vielmehr entſchloſſen auch ſüdlich des Mains ihre Autorität durch ⸗ zuſetzen. Es iſt ein unerträglicher Zu⸗ 5 0 wenn eine Landesregierung es uldet, daß in der ſchwarz⸗ roten Syſtem⸗ preſſe, die noch unter dem Schutz der ſe⸗ weiligen Landesregierung ſteht, Mit. glieder der Reichsregierung beſchimpft werden. Bier wird die Reichsrealerung eingreifen, ſelbſt wenn darunter die Au- torität der Landesregierungen Schaden leiden ſollte. Was ich hier von ſüddeutſchen Ländern ge⸗ ö 855 habe, gilt auch für die Freie und Hanſe⸗ tadt Hamburg. Wenn die jetzigen Macht⸗ haber in Hamburg glauben die Berechtigung zu haben noch weiterhin im Amte zu bleiben, 10 möchte ich ihnen ſagen, ſie werden nach den Richtlinien der Reichsregierung anzu⸗ paſſen. Neuer Staatsſelretär Zum Staatsſekretär des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums iſt Dr. Johan⸗ nes Krohn, bisher Miniſterialdirektor im Reichsarbeitsminiſterium ernannt worden. meno in Sunn eingetroffen, um der württembergiſchen Regierung einen Beſuch abzuſtatten. Nach einem Eſſen im Wehr⸗ krerskammando, an dem auch Staatspräſi⸗ dent Dr. Bolz teilnahm, fand eine Beſichil⸗ gung der Stuttgarter Garniſon ſtatt, der auch die SA⸗ und SS⸗Formationen ſowi⸗ der Stahlhelm bein ohnten. Gegen das Politiſieren in den Amlsſluben. „Aus Stuttgart wird gemeldet: Ver⸗ ſchiedene Vorkommniſſe in der letzten Zeit geben, wie von zuſtändiger Seite mitgeleilt wird, dem Staatsminiſterjum Ver⸗ anlaſſung, der württembergiſchen Beamten⸗ ſchaft folgendes bekannt zu geben: Nach Ar⸗ tikel 33 des Beamtengeſetzes haben ſich die Beamten in⸗ und außer dem Amt ſo zu ver⸗ halten, wie es ihre Stellung im Staate und die Anforderungen ihres Amtes verlangen. Zu dieſer daß die Beamten politiſche Auseinanderſet⸗ Amtsverpflichtung gehört auch, zungen während der Dienſtſtunden und in den Amtsräumen anterlaſſen, insbeſondere abfälliger oder gar beieidigender Aeußerun⸗ gen über die Reichsregierung und die Lan⸗ desregierung oder über einzelne Mitglieder dieſer Regierungen ſich enthalten. Auslands⸗Nundſchau Auslieferung der nat ora ſoziali“ iſ hen ſudeten⸗ deutſchen Abgeordneten. Wie aus Prag gemeldet wird, hat da⸗ tſchechoſlowaliſche Abgeordnetenhaus nach einer zehnſtündigen Redeſchlacht, die oft von ſtür⸗ miſchen Z ſammenſtößen zwiſchen de litſchen und tſchechiſchen Abgeordne len unterbrochen wurde, die Auslieferung der vier ſüdetendeuk⸗ ſchen nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten, Jung, Krebs, Kaſper und Schubert, an die iſchechiſchen Gerichte mit 120 gegen 44 Stim⸗ men beſchloſſen. Sie werden ausgelie⸗ fert wegen angeblichen Verbrechens gegen die Sicherheit des tſchechiſchen Staates, begangen durch Organiſation militäriſcher Kräfte im Zu⸗ ſammenhang mit der SA. Hitlers, um die ſudetendeutſchen Gebiete von der Tſchechoflo⸗ walei loszureißen. Falſchmünzerwerlſtätlen ausgehoben Vier Perſonen verha tet. Schonach(Oberbad.), 25. Februar. Den Bemühungen der Gendarmerie iſt es gelungen, zwei Fa ſhmünzerwer ſtät en in Schonach zu entdecken, die Einrichtungen zu beſchlagnahmen uno die Falſchmünzer feſtzu⸗ nehmen. Im ganzen wurden vier Perſonen in das Amtsgefüngnis Triberg verbracht. Der hier ſtationierte Gendarmeriehaupt⸗ wachtmeiſter Landes erwiſchte einen Einheimi⸗ chen bei der Verausgabung eines ſalſchen ünſmarlſtückes. Zur Rede geſtelll, n tete dieſer, er habe das Geld ſelbſt nahmt und wiſſe nicht, baß es ſich um ein Falſchſtück handele. Im Verlaufe des Ver⸗ i 0 ic) hörs gab er ſchließlich zu, daß das Fa ſchſtück em 5. März noch mehr lernen müſſen ſich 7 5 See hließlich zu, daß Fo ſchf ſelhſt ſtamme und daß er es in den Verkehr bringen wollte. Die ſofork vorgenommene Hausſuchung fördel te eine kom⸗ plette Falſchmünzeranlage zutage. Außerdem konnten ſechs ſertige und fünf angefangene Falſchſtücke beſchlagnahmt werden.— Bei der Vernehmung der verhaftelen Perſonen ſtellte ſich dann heraus, daß in einer Wohnung noch ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. Hans Ingel zum Miniſterialdirektor im Reichsarbeitsminiſterium ernannt wor⸗ den. Er übernimmt hier die Hauptabteilung für Sozialverſicherung und Wohlfartspflege. Preußen l ige erſt nach der Wahl Bei der preußiſchen Regierung Braun iſt die Abſchrift regierung in der Stao g aerichtshofklage wegen der Verordnung dee Reichspräſiden⸗ ten über die Neuordnung der Regierungs- verhältniſſe in Preußen eingegangen. Eine Erwiderung darauf iſt bisher noch nicht er⸗ iglat. Man iſt gegenwärtig noch mit der Frage beſchäfligt ob eine ſolche überhaupt erforderlich iſt. Wie verlautet, rechnel man in Kreiſen der preußiſchen Regierung Braun ſetzt nicht mehr mit einer mündlichen Ver⸗ handlung vor dem 5. März. der Stellungnahme der Reichs- eine Weiter iſt der Miniſterialrat im Reichsminie⸗ zweite Falſchmünzerwerſſtätte unterge⸗ bracht war. Die Ausführung der Falſchſtücke, von denen nicht ſehr viele in Verkehr ge⸗ bracht worden ſein dürften, iſt außerordent⸗ lich plump. Es handelt ſich um einen ſchlech⸗ ten Bleiguß, der verſilbert wurde. — Neyſſign der en. Kirchenverſaſſung Karlsruhe, 25. Febr. Bei der nach der Re⸗ volution in der badiſchen Landeskirche einge⸗ führten Kirchenverfaſſung hat ſich das Bedürf⸗ nis herausgeſtellt, ſie nach der Richtung hin abzuändern, daß ſie mehr dem Weſen der Kirche entſpreche. Wie nun der Evangeliſche Oberkirchenrat mitteilt, iſt eine Geſamtreviſion der Kirchenverfaſſung ſowle auch eine lirch⸗ liche Lebensordnung, die viele der ſtrittigen kirchlichen Zucht⸗ und Ordnungsfragen gemein⸗ 15 regelt, in Vorbereitung. Die Vorlagen ollen der derzeitigen Landesſynode zur Per⸗ beſcheidung übermittelt werden. vielfach beſteht bei hausfrauen die Meinung, malzkaffee und Getreidekaffee dürften keinen Fuſatz 2. bekommen. Laer Lale verlangt einen Fuſatz. Es —— muß aber der richtige ſein- nämlich die gute Kaffee⸗ würze Mühlen Franck 2. een. verbeſſert und verbilligt jedes Kaffeegetränk. Aus geſſen und Naa Hauptverſammlung der„Deu ſ en Bergwacht“ Frankfurt a. M., 25. Febr. Die Haupt⸗ versammlung der„Deutſchen Bergwacht e. V.“ Abteilung Rhein⸗Main⸗Gau, Sitz Frankfurt am Main hat hier ſtattge unden. Der Ge⸗ ſchäftsbericht zeigte, daß ſich die Bergwacht nach wie vor auf dem Wege des Auffſtieges befindet. Trotz der Ungunſt der Zeiten konnte der Mitgliederſtand aufrecht erhalten werden. Zurzeit gehören der Abteilung an: 40 Vereine mit etwa 15 000 Mitgliedern. Ungefähr 300 Bergwachtleute üben den Schutz der Natur in den heimatlichen Bergen aus. Beſonders iſt die freiwillige Mitarbeit der angeſchloſſenen Vereine hervorzuheben. Hierauf erſtakteten die Obmänner der Ortsgruppen einen Bericht ihrer Tät'gleit. Der Gruppenre erent Schwab veranſchaulichte in ſeinen Darlegungen, in wel⸗ cher Weiſe die Abteilung den Bergwachtdienſt in Wald und Flur ausführte. Beſondere Be⸗ achtung fanden die zahlreichen Bergwachtſtrei⸗ fen und insbeſondere das mehrfache Ver⸗ hüten von Waldbränden. Der Winterord⸗ mungsdienft wurde auch, wie in den Vorjah⸗ ren, getätigt. Auch in der Beſchickung der Streifen beteiligen ſich die Ortsgruppen in anerkennungswerter Weiſe. Der hisherige lang⸗ jährige 1. Vorſitzende, Max Müller, Staufen⸗ Hub e. V., wurde in Anbetracht ſeiner Ver⸗ dienſte um die Bergwacht zum Ehrenvorſitzen⸗ den ernannt. Aenderung in der Nummernfolge der Kreis⸗ wahlvorſchläge. Kaſſel, 25. Febr. Wie der Kreiswahl⸗ leiter mitteilt, erhalten in den Kreiswahlvor⸗ schlägen für die Landtagswahlen die Sozialiſti⸗ ſche Kampfgemeinſchaft die Nummer 16 und die Kampfgemeinſchaft der Arbeiter und Bau⸗ ern die Nummer 17(nicht wie erſt gemeldet 17 und 18). Darmſtädter Vollsbankprozeß vertagt. Darmſtadt, 25. Febr. Der Darmſtädter Volksbankprozeß iſt wegen Krankheit eines Angeklagten auf Montag kommender Woche vertagt worden. Die Vorſchlage im Wahllreis 38 Sitzung des Kreiswahlausſchuſſes und des N Verbandswahlausſchuſſes. Darmstadt. Im Staatsminiſterium fand unter dem Vorſitz von Miniſterialrat Borne⸗ anann die Sitzung des Kreiswahlausſchuſſes 33 ſtatt, in der folgende Wahlvorſchläge ein⸗ ſtimmig zugelaſſen wurden und feſtgeſetzt ſind: 1. Nationalſozialiſten(Hitler, Frick, Goering, Roſenberg). 2. Sozialdemokraten Mierendorff, Ritzel, Weber. Steffan). 3. Kommuniſten(Thälmann, Brenzel. Zeiß, Geiſt). 4. Zentrum(Dr. Brüning, Dr. Bok⸗ kius, Knoll, Blank). 5. Kampffront Schwarz⸗ Weiß⸗Rot(Dr. Hugenberg, Lehr, Dr. Mees⸗ mann, Bauer). 7. Deutſche Volkspartei (Dingeldey, Dr. Niepoth, Birnbaum, Bocer). 8. Chriſtlichſozialer Volksdienſt(Veidt, Greb, Wiemer, Kunz). 9. Deutſche Staatspartei (Heuß, Dr. Weiner, Dr. Kempf, Chriſt). 10. Deutſche Bauernpartei(Dr. Fehr). Von der Sozialiſtiſchen Kampfgemeinſchaft war ein Wahlvorſchlag mit 64 Unterſchriften eingereicht worden. Da es ſich jedoch um eine neue Wahlgruppe handelt, waren 60 000 Unterſchriften(nach der neuen Verordnung vom 2. Februar 1933) erforderlich, bezw. die Veſcheinigung, daß in einem anderen Wahl⸗ kreis dieſe 60 000 Unterſchriften vorliegen. Dieſe Beſcheinigung fehlte bei der Einrei⸗ chung im Wahlkreis 33. Sie traf erſt zwei Tage ſpäter, alſo nicht friſtgerecht ein. Da es ſich hierbei um ein grundſätzliches Erforder⸗ nis der Einreich n handelt und nicht um eine ſogenannte Mängelbeſeitigung, konnte der Wahlvorſchlag nicht zugelaſſen werden. Gegen dieſe Auffaſſung ſtimmte lediglich der kommuniſtiſche Beiſitzer Haumann. Weiter war eingereicht eine Liſte der Kampfgemein⸗ ſchaft der Arbeiter und Bauern, bei der ſo⸗ wohl die 60 000 erforderlichen Unterſchriften, wie auch die Beſcheinigung fehlte. Der N wurde gleichfalls nicht zuge⸗ aſſen. 5 N 4 Anſchließend beſtätigte der Verbandswahl⸗ ausſchuß für den Wahlkreisverband 10 (Heſſen 33 und Heſſen⸗Naſſau 19) 6 Verbin⸗ dungen in beiden Wahlkreiſen und zwar der gleichnamigen Liſten 2, 3. 4. 5, 9 und 7, 8, 10. Die letzten drei Liſten haben einen gemeinſamen Reichswahlvorſchlag. Die Kreditpolitit der Volksbank Die Waenungen des Verbandsrepiſors. Da mitadt, 23. Februar. Im weiteren Verlauf der Vernehmung des Verbande iſors Schreider der Darmſtädter Volksbank wurde eingehend der Reviſionsbe⸗ richt 1929 behandelt und diſſen Beſprechung im Aufſichtsrat. Nach Anſicht des Zeugen ſind Te mingeſchäſte auch bei Genoſſenſchaften grundſätz ich nicht zu beanſtanden, wenn die nö⸗ ti en Siche hie nd Ci ſchiſſe ur h d. Au traggeben n geteiſtet werden. Oer Zeuge erklärte, er habe ſeinerzeit als in der Generalverſamm⸗ lung den Aufſicht ratsnorſitzende Nohl fragte, ob der Reviſionsbericht ve eien werden ſollte, hinzugefügt, daß er Beanſtandungen nicht ent⸗ hab' te, dem Aufſichtsratsvorſitzenden Nohl des⸗ halb Vora tungen gemacht, da ja der Bericht 1929 tatſächlich kri iſche Beme kungen enthielt. Der Angellagte Paech erklärte dazu, daß er ſe i nerzeit in die er Au ſichtsrah i bung ſich ener⸗ giſch gegen hohe Kredite ausg ſprochen habe und daß die Kredite ſeinerzeit nur weiterbe⸗ ſtanden, weil angeſichts der wirtſchaftlichen Lage eine Herabſetzung in dem gewünſchten Tempo nicht möglich war. Auch der Repiſions⸗ vericht 1931 mit der gleichzeitigen Verneh⸗ Aung eines weiteren Verbandsreviſors ent⸗ hält die ſtarker Bedenken der Revlſoren gegen die hohen Kredite und die Art ihrer Siche⸗ rung. Die Liquidität betrug nur 35 Prozent, die Höchſtkreditgrenze war en 9 Fällen über⸗ ſchrit'en und die vielen unterdech'en und Blan⸗ kokredite in Verbindung mit den dubioſen Sicherheiten habe eine ſtarke Gefahr für den Beſtand der Volksbank bedeutet. Verbot von Geldſammlungen zu politiſchen Zwecken. Zur Durchführung oer Verordnung des Reichspräſidenten vom 4. Februar 1933 zum Schutze des deutſchen Volkes hat der heſſiſche Innenminiſter beſtimmt, daß Sammlun en von Geld⸗ oder Sachſpenden zu politiſchen Zwecken oder zur Verwendung durch politiſche Orga⸗ niſatlonen ohne po izei iche Erlaubnis verboten bleiben. Ausgenommen ſind Sammlungen, die in Verſammlungen oder im Zuſammenhang mit ihnen am Verſammlungsort ſtattfinden, ſowie Sammlungen von Haus zu Haus, die ſich auf Mitglieder der ſammelnden Organiſa⸗ tionen beſchränken. 5 e Ftanlkſurt a. ö Mark Belohn en rung einer Bluttat). vom 18. auf 19. 5 0 nachts wurden der Eiſendreher J. Keſtler und der Arbeiter E. Hock in der Frieſenſtraße die Aufklä⸗ In der Nacht in Bockenheim von hinten angeſchoſſen und chwer verletzt. Keſtler ſtarb noch im Laufe der Nacht. Der Schuß gegen Keſtler fiel, als er auf dem Soziusſitz eines Motorrades Auf die Ergreifung des Täters hat der Poli⸗ zeipräſident eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetl. ö 8 1 Wiesbaden, 25. Febr.(Der neue Po⸗ lizeipräſident). Freiherr von Gablenz wurde am 12. 8. 1882 in Soeſt i. W. ge⸗ boren. Nach dem Studium der b ſchaften kam er 1909 als Regierungsreferenda zur Regierung nach Merſeburg. Später wur⸗ de er nach Schneidemühl verſeßt und dort im Auguſt 1916 zum Regierungsrat ernannt. Im Juli 1922 erfolgte ſeine Beförderung zum Oberregierungsrat. Seit dem 1. April 1926 war er bei der Regierung in Stettin tätig. Als Vert eter des Landrates in Johannisburg i. Oſtpr. wurde er während des Ruſſeneinfal⸗ les von den Ruſſen gefangen genommen, aber ſchon im November 1914 wieder freigelaſſen. Er kehrte dann als Vertreter des Landrates wieder nach Johannisburg zurück. Limburg, 25. Febr.(Die Lahn aber⸗ mals zugefroren). Durch die zweite Kältewelle in dieſem Jahre iſt die Lahn in ihrer ganzen Breite erneut zugefroren. Selbſt⸗ verſtändlich iſt ein Betreten des Eiſes noch mit Le ensge fahr verbunden. Darmſtadt, 25. Febr.(Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſſen). Nach. der amtlichen Slatiſtik über die Maul und Klauen⸗ ſeuche in Heſſen waren am 15. Februar in Heſſen zwei Gemeinden(eine neu) mit 2 Gehöften(eines neu) verſeucht. Die Gehöfte bezw. Gemeinden liegen in den Kreiſen Bens⸗ heim und Alzey. Alle übrigen Gemeinden waren ſeuchenfrei. Gießen, 25. Febr.(Ein Säugling von ſeiner Mutter ausgeſetzl). Vor der Wohnungstür eines Mannes fand man ein drei Monate altes Knäblein, das von ſeiner unehelichen Mut⸗ ter vor die Wohnung des angeblichen Kindes⸗ vaters gebracht worden war. Der Säugling kam zunächſt in ein Fürſorgeheim, während die unnatürliche Mutter, die polizeibekannt iſt, zurzeit noch geſucht wird. Lollar, 25. Febr.(Nächtlicher An⸗ ſchlag). Auf die Wohnung des Führers der Haſſia⸗Jugend, Brück, wurde nachts ein ſcharſer Schuß von der Straße aus abgegeben. Das Geſchoß blieb in der Zimmerwand ſtek⸗ ken. Verletzt wurde niemand. Von den Tä⸗ tern hat man keine Spur. Der„Badiſche Beobachter“ in Heidelberg beschlagnahmt. Heidelberg, 25. Febr. Im Kolpinghaus wurde eine größere Anzahl„Badiſcher Beob⸗ achter“ von der Polizei beſchlagnahmt. Wie das Blatt berichtet, begründet das Polizeiprä⸗ ſidium ſein Vorgehen damit, daß hier eine Er⸗ ſatzlieferung für den verbotenen„Pfälzer B ten“ vorliege. Die Lieferung des„Badiſchen Beobachters“ ſtehe aber, ſo ſchreibt das Blatt, in gar keinem Zuſammenhang mit dem Verlag oder der Redaktion der verbotenen Zeitung. Der Verlag des„Badiſchen Beobachters“ hat beim Innenminiſterium ſofort ſchärfſten Pro⸗ teſt gegen das Vorgehen der Polizei eingelegt. ebruar gegen 2 Uhr ſaß. hieſigen verheirateten Am 16. April Mannheim das Carl⸗ Benz 110 der en gegenüber dem Ho⸗ Mannheimer Hof nach den Entwürfen von Prof. Dr. Laeuger feierlich enthüllt. Das Denkmal hat die Form einer 5 9 in einer Breite von 495 Meter, einer Höhe von 5,50 Meter und einer Tiefe von etwas über einen Meter, nach oben leicht verjüngt. Die Hauptwand zeigt mit dem Blick nach dem Friedrichsplatz ein Relief, das Carl Benz weit uber Lebensgröße mit dem erſten von ihm konſtruierten Kraftwagen dargeſtellt, alſo ein Denkmal ſowohl für den Pionier des Kraft⸗ wagenbaues Carl Benz als auch ein Denk⸗ mal für das Auto. Carl Benz iſt im Arbeits⸗ mantel gezeigt. Die e at eine Höhe von 4,70 Meter. Die Rückſeite des Denkmals enthält die Namen der Stifter und igt weiter die Darſtellung eines modernen ennwagens. Die Ausführung der Funda. mentierungsarbeiten ſind im Gange. Auf 6 Eiſenbetonpfählen, die wegen des ſchlechlen Baugrundes bis zu einer Tiefe von über 11 Meter gebohrt werden müſſen, wird eine Eiſenbetonpkatte gelegt. Das Gewicht des ge⸗ ſamten Denkmal beträgt 68 000 Kilogramm. Die Stifter des Denkmals ſind der Reichs verband der Deutſchen Automobllinduſtrie, der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club, der Automobilelub von Deutſchland und der Allgemeine Schnauferl⸗Club. Mit der Einweihung des Denkmals ſind eine Reihe von bedeutſamen Veranſtaltungen verbunden, die für Mannheim einen ſtarken Beſuch erwarten laſſen. So haben der Allge⸗ meine Deutſche Automobil⸗Club und der Automobilclub von Deutſchland eine Sternfahrt für alle Krafkfahrer der Welt i g um die Benz⸗Plakette ausgeſchrieben. Die Ankunft kann vom Gründonnerstag bis zum Oſterſonntag erfolgen. Am Karfreitag iſt in Ladenburg wo Carl Benz die leg⸗ ten 25 Jahre ſeines Lebens gewohnt hat, die Enthüllung einer Gedenktafel am Benzhauſe feſtgeſetzt, anſchließend Grabe Carl Venz' vorgeſehen. In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen findet in den Tagen vom 12. bis 19. April eine Aukoſchau,„Einſt und Jetzt“ ſtatt. In der Haupthalle werden die führen den Firmen die Entwicklung des Kraftwa⸗ gens zeigen, in der kleineren Halle werden alte Fahrzeuge ausgeſtellt, die auch ay einem hiſtoriſchen Korſo durch die Auguſto⸗ Anlage am Oſterſonntag teilnehmen werden Ueber 50 Fahrzeuge, die älteſten Veteranen, die Benz und Daimler in den achtzi⸗ ger und neunziger Jahren geſchaffen haben, auch franzöſiſche und engliſche Fahrzeuge werden ſich an dieſer Schau beteiligen. Außerdem werden Laſtwagen und Krafkrä⸗ der ausgeſtellt. Dank dem Entgegenkommen der badiſchen Regierung wird die Autoſchau auch am Karfreitag nachmittag zu beſichti gen ſein. Ein Badiſch-Pfälziſches Winzerfeſt wird an den beiden Oſtertagen in den Ge⸗ ſamträumen des Roſengartens gefeiert, auf dem ſich ein fröhliches Treiben abſpielen wird. Weiterhin ſind eine Reihe von Veran⸗ ſtaltungen des Mannheimer Nationaltheaters norgeſeben N 15 3. D 0 iſt eine Feier am aus dem Armenviertel Roman von Käthe Hübner-Wehn Copyright by Martin Feuchtwanger, kalle(Saale) Evchen 45 Als die beiden Frauen bejahten und erklärten, Hainer müſſe jeden Augenblick hier ſein, da bat er ſie ſo dringend, ihn mit Hainer allein zu laſſen, daß ſie ihm verſprachen, ſeinen Wunſch zu reſpeltieren. Bald darauf erſchien auch der Profeſſor. Die beiden Männer beſchloſſen, daß der Patient ſchon am nächſten Tage in das Sanatorium reiſen ſolle. Der Arzt machte ein ernſtes, beſorgtes Geſicht, als er aus dem Zimmer des Konſuls herauskam. Eva konnte deutlich ſehen, daß er ſehr bewegt war, ſo, als hätte er einen ſchweren Wortkampf hinter ſich. Der Profeſſor ſagte den geäugſtigten Frauen, daß der Konſul jetzt ſo lange allein zu ſein wünſche, bis er ſelber nach ihnen verlange. Er brauche jetzt dringend Ruhe. Jedes unnötig geſprochene Wort würde ihn nur wieder von neuem erregen. Morgen würde er dann die Reiſe ins Sanatorium antreten. 1 Es war kaum eine Stunde nach dem Fortgang des Profeſſors vergangen, als der Konſul plötzlich friſch und elaſtiſch, als wäre nicht das mindeſte geweſen, zu ihnen ins Zimmer trat. An ſeinen großen, glänzenden Augen, an ſeinen leichtgeröteten Wangen konnte Eva deutlich er⸗ kennen, wodurch dieſes Wunder einer ſo ſchnellen Um⸗ eee ihm geſchehen war: Er hatte wieder zum Morphium gegriffen, trotz aller guten Vorſätze, trotz aller Verſprechungen und Beteuerungen. Er hatte den letzten Widerſtand, den ſein zermürbter Körper noch in ſich ge⸗ habt, niedergebrochen und war auf neue rettungslos ſeiner Leidenſchaft verfallen. 5 Mit jäh aufſteigender Bitterkeit empfand Eva, daß ſie auf einem verlorenen Poſten ſtand und für dieſen Mann ausſichtslos weiterkämpfte, um ihn ſeinem tragiſchen Ge⸗ klären. In dieſem Augenblick geſchah etwas völlig Unerwarte⸗ Stöhnen. ſchick zu entreißen. Sie konnte ſich in ihrer ohnmächtigen Empörung nicht mehr beherrſchen. Sie konnte die Worte nicht unausgeſprochen laſſen, die ſich ihr jetzt auf die Lippen drängten: „Was haſt du getan, Werner? Aus deinen Augen glüht ſchon wieder das Feuer des Rauſchgiftes. Jetzt haſt du dein Verſprechen wieder gebrochen! Daß du ein ſolcher Schwächling gegen dich ſelbſt biſt, das wußte ich wirklich nicht. Ich habe dir immer noch mehr Kraft und Willen zugetraut.“ 5 Der Konſul machte ein verlegenes Geſicht, doch er ſchüttelte heftig den Kopf:„Du täuſchſt dich, Kind, ich habe kein Morphium genommen, nur die Ruhe hat mich wieder neu geſtärkt und gekräftigt.“ „O pfui! Jetzt iſt es ſchon ſo weit, daß du, der die Lüge ſtets verabſcheut und verſchmäht hat, auch die Unwahrheit ſprichſt.“ f b f f „Du ſollſt deinen Mund halten mit dieſen verdammten Vorwürfen“, herrſchte Martens, der nun ſelber heftig ge⸗ worden war, ſie an:„Ich brauche doch wirklich dich nicht dazu, um mir Verhaltungsmaßregeln geben zu laſſen.“ „Vor ein paar Tagen ſprachſt du ganz anders! Da bateſt du mich, dir beizuſtehen in dieſem Ringen um deine Geſundheit und deine Zukunft“, ſagte Eva vorwurfs⸗ voll. 5 Seine Augen hatten plötzlich wieder ein ſo böſes Glühen, daß die Majorin und Eva davor erſchraken. Sie wußten ſich dieſen Blick des ſonſt ſo gutmütigen Mannes nicht zu deuten. a N 8 „Du ſollſt mich nicht immer daran erinnern“, ſtieß er zwiſchen den Zähnen hervor, und die Muskeln ſeines Ge⸗ ſichts ſtrafften ſich dabei, als ob er einen Zornansbruch in ſich ſelber niederkämpfen wollte. Die beiden Frauen ſahen ſich ſchweigend in die Augen; ſie konnten ſich die plötzliche, ungeheure Erregung, die in dem Konſul, der eben noch friſch und fröhlich zu ihnen ins Zimmer kam, nicht er⸗ tes. Ganz ſicher war es weiter nichts als einer jener un⸗ glückſeligen Zufälle, die das Leben in ſo bunter Weiſe für uns in Bereitſchaft hat und die von der Phantaſie der Dichter oft nicht ſo vielgeſtaltig erfunden werden können. 95 ö 6 Es fiel das faſt lebensgroße Bruſtbilß eines längſt⸗ verſtorbenen Onkels der beiden Geſchwiſter mit fürchter⸗ lichem Getöſe von der Wand. Dieſer Onkel war einer der befähigſten Generalärzte ſeiner Zeit geweſen und hatte als Chirurg Hervorragendes geleiſtet. Aber leider fiel er der Morphiumſucht anheim, und bald war es mit ihm ſo weit, daß er überhaupt keine Operation niehr vornehmen konnte, ohne ſich erſt ſelbſt eine Injektion gemacht zu haben. Es war für die eingeweihten, ihn umgebenden Aerzte und Krantenſchweſtern ein Jammer, hilflos mit anſehen zu müſſen, wie dieſer herkuliſch gebaute, prächtige Menſch immer mehr in ſich ſelbſt zuſammenfiel und zum Schluß nur mehr ein Schatten ſeines einſtigen Seins wurde. Statt daß ihm nun Erlöſung wurde durch ein ſchmerzloſes Hin⸗ überdämmern, kam das Schrecklichſte: Das geſunde, zähe Herz, der ebenſo zähe Lebens wille hielten ſtand in dem vom Morphiumgenuß lederartig ausgetrockneten Körper. Nur der Geiſt brach völlig zuſammen, und erſt nach zehn Jahren unheilvollen Wahnſinns ſchloß ein gütiger Tod die Fittiche über dieſem einſt ſo reichbegabten Leben Die Wirkung des herabſtürzenden Bildes war auf den Konſul und auf deſſen Schweſter gleich furchtbar. Sie ſahen ein myſtiſches Geſchehnis darin, während Eva nur einen alltäglichen Zufall, bedingt durch das Lockern des Nagels, darin erblickte. Nachdem das Krachen, Splittern und Berſten des ſchweren, maſſiven Goldrahmens fängſt aufgehört hatte, ſtanden die Geſchwiſter immer noch un⸗ e do und ſahen ſich mit fahlen Gesichtern an. as iſt das Zeichen“, flüſterte der Konſul,„er wid mich nach ſich ziehen, er will mir ſagen, daß es teh Eut⸗ rinnen mehr gibt, daß auch über mir der Wahnſinn bald zuſammenſchlägt und damit die dunkle, endloſe, ſchaurige Voachte“ Seine lecgen Worte vert in einem langen i* Goriſebung telnet) Todmüde hatte er ſich in die letzte oberſte Bank des großen Hörſaales fallen laſſen. In ſeinem mageren, blaſſen Geſicht zuckten die Muskeln; ſein Atem ging ſchwer und die un⸗ teten Blicke flatterten an den Wänden des Saales auf und ab wie ſcheue Vögel. Draußen blaute ein klarer Wintertag: ein breiter Streifen Sonnenlicht fiel durch das mächtige Bogen⸗ ſenſter, das bis zur getäſelten Decke reichte Da tanzten die Sonnenſtäubchen auf und nieder ſie bildeten einen flimmernden. wallenden Vor⸗ hang, der die ſtille, zeitentrückte Welt des Wiſſens da drinnen vom Tagesleben abſchloß von ſeiner Not und Sorge, ſeinen Kämpfen und Verbrechen Der junge Menſch beſah ſeine rotgefrorenen ände; ſie ſtarrten wie eckige, holzgeſchnitzte Schaufeln aus den kurzen zerſchliſſenen Aermeln des abgetragenen Rockes hervor. Allmählich gewannen die ſteifen Fingergelenke wieder ihre Beweglichkeit. So warm war es in dem ſchönen, lichten Hörſaal— ſo köſtlich warm! Jetzt beſtieg der Profeſſor mit kurzen. un⸗ ſicheren Gelehrienſchritten ſein Katheder Die Hörer, die ſich in den vorderen Bänken zu einer dunklen, ſchwatzenden, geſtaltloſen Maſſe zu⸗ ſammenballten ſcharrten mit den Fſißen ſtanden auf, ſetzten ſich wieder Alles wurde ſtill „Meine Herren! Alſo— wir haben uns in der letzten Vorleſung mit dem Begriſſ des e Beſitzes beſchäftigt. Der Beſitz in ſeſem Sinne iſt die Innehabung einer Sache mii der Abſicht, ſie als eigene zu haben. Animüs rem sibi babendi', ſagt der Juriſt. Der junge Menſch in der letzten Bank lächelt biner Wie ſchön es ſich über Beſitz und Eigen⸗ tum ſpricht. wenn man weiß. daß einem ſedes Wort bezahlt wird, weil man in Amt und Würden da oben ſitzt— eine Stunde lang; dann gebs ſa wieder im Automobil zurück in die Hofratswohnung Und auch das Zuhören und Mitſchreiben iſt ſo angenehm für einen der daheim die Beine unter Mutters Tiſch ſteckt und mitleidig auf die armen Teufel herunterblickt, die ihr Leben mit ſchlechtbezahlten Lektionen friſten„wenn ſie überhaupt welche bekommen. Seine Finger krampfen ſich zur Fauſt. Oh, was hat das Leben aus ihm gemacht in den letzten zwei Jahren, das harte, bittere Leben, das feiner von all denen kennt, die da vor ihm sitzen! Die Sonne draußen ſenkt ſich tiefer. Der breite Streifen Licht, der in den Saal fällt, nimmi die rötliche Farbe des Goldes an. Und der Profeſſor doziert. Hinter ſeinen abſtrakten Worten ſteiat es heimlich empor wie ein lichter Schein; denn aus dieſen Worten baut ex die Welt— ſeine Welt. Die Welt der ethiſchen Forderungen. wie ſie ſein ſofl nach dem Sinn der Geſetzgeber und Moraliſten: ein goldiges 2 von Gedankenketten, flimmernd und glän⸗ zend, wie ſener Sonnenſtäubchenvorhang Vom Begriff des Eigentums geht er aus. er⸗ läntert ihn als das urewige Fundament ſeder fagtiſchen Ordnung beweiſt warum das Eigen⸗ fumsdelin auf das härteſte beſtraft werden muß. wenn nicht das ganze Gefüge der Geſellſchaft erſchſlttert werden ſoll lind der einſame Hörer droben verſcheucht ſeine bitteren Gevanken. ſtſitzt den Kopf auf die Hand und hört zu. Ver⸗ gangenes ſteiat vor ihm auf. Hat er nicht auch einmal da drunten geſeſſen und hat ſich ein⸗ . in dieſe Geiſteswelt, die keinen wieder lostäßt, der ſich ihr einmal zu eigen gegeben? Dainals als er noch leidlich geſchitzt war vor dem furchtbaren Nahkampf mit dem Leben, als er hinausſuhr in das weite, weite Meer des Wiſſens, mit brauſenden Segeln den Kopf vol von unklaren Träumen des Ehr⸗ es, als er aus den harten, ſchwieligen Anden des Vaters das kleine Kapital empfing, ſpielt mit den ſtahlharten, ſcharfgeſchliffenen Gedanken wie ein Akrobat mit blitzenden Meſſer⸗ klingen, die er in der Luft wirbelt und im Fluge wieder auffängt. Aber der junge Menſch kann ihm nicht mehr folgen Er denkt an die reiche, hübſche Frau. die heute ſo freundlich zu ihm war. Morgen— morgen alſo ſollen die Stunden beginnen. So hat ſie es beſtimmt, und dem Bubi, dem kleinen blonden Gymnafſaſten. der ihr wie aus den Augen geſchnitten iſt, ein⸗ geſchärft, recht folgſam und fleißig zu ſein Dann hat ſie ihm mit einem Blick, halb mitleidig und halb gutmütig. die Hand zum Abſchied ge⸗ reicht, eine weiße, runde, duftende Hand mit einem funkelnden Brillanten— und dabei hat er an die Hände ſeines Vaters denken müſſen, an dieſe armen abgerackerten Arbeitshände, die ſeit einem Jahre da unten in der ſchwarzen Friedhofserde modern. Aber vielleicht iſt es beſſer ſo, beſſer für ihn und für den Vater Morgen— morgen beginnen die Lektionen. Es war die höchſte Zeit, daß er endlich etwas gefunden hat. Er ſieht an ſich herunter mit einem leeren, traurigen Blick. Wie ſchäbig der ſchwarze Anzug iſt. Wenn er wenigſtens einen anſtändigen Winterrock hätte Nicht des Froſtes wegen; den iſt er gewöhnt. Und die wollene Unterkleidung ſchützt vor Erkältung. Aber wie ſoll er vor den Dienſtboten des reichen Hauſes daſtehen, vor dem groben, breitbeinigen Portier, vor dem adretten Stubenmädchen, wenn er in ſeiner Erbärmlichkeit ins Vorzimmer tritt— er, der Herr Präzeptor! Der ſchöne, dunkelblaue Rock da mit dem ge⸗ ſtickten, ſchwarzrotgelben Monogramm und dem Samtkragen— der wäre gerade recht ſür ihn. Immer wieder bleibt ſein Blick daran hängen. Wenn er ſich dieſen Rock ausleihen könnte, nur ausleihen für eine kurze Zeit! 5 Vor einigen Wochen, als er ſein Kollegiengeld Wii dem er ihn ſindieren ſchickte. Die knoſigen Finger des Alien hatten gezittert, als ſie bm Lage kleine Päcchen Vanknolen überreichten „Gib acht drauf, und ſei geſcheit“, ſagte er. Soͤnn nichts liup der Sohn knickerte undd darbie. Aber e e nicht. Und die Stunden, 5 i 790 0 br als einen Hungerlohns! N de Ar lehr 8 de e Helles Tämmer⸗ olt, wer zahlt heutzutage 0 bezerrſcht den Naum. Und der Proſeſſor 1 Weiter, reiht Folgerung an Folgerung, „Die Brezelfrau.“ zahlen mußte, hat er es ja auch ſo gemacht. Und den grünen Zettel, den er bekam, den hal er ſorgfältig aufgehoben. Er wird ihn auslöſen, bis er Geld bekommt, wird ſein Unrecht gut⸗ machen. Ganz beſtimmt! Lang und läſſig hängt das vornehme Ge⸗ ſpenſt an der Wand. Und ſein ſchwarzrotgelbes Monogramm funkelt wie die magiſchen Schrift⸗ züge, die den Eingang zu den Schätzen eines Zauberberges öffnen. Es wird ja doch geſchehen müſſen, das Häß⸗ liche, Entwürdigende, vor dem ſeine Gedanken immer wieder zurückſchrecken— die Not iſt ſtärker als alle Hemmungen Und es wird bald geſchehen müſſen. Das Kolleg kann nicht mehr lange dauern Er greift nach der Weſtentaſche, um die Uhr herauszuziehen, und entſinnt ſich zu ſpät, daß ſie ſeit Wochen im Leihhauſe iſt. Verſtohlen blickt er um ſich. Die roſigen Gym⸗ nafiaſtengeſichter dort vorn ſtecken tief in ihren Heften; die älteren Semeſter ſitzen noch immer wfirdevoll mit halb geſchloſſenen Augen da Niemand bemerkt, wie er leiſe aufſteht und nach dem Winterrock greift. Nur ein einziger Hörer. ein paar Bänke vor ihm. dreht den Kopf und ſchreibt gleich wieder emſig weiter, Und doch hat ihn die flüchtige Bewegung geſtört und un⸗ ruhig gemacht. Der Mann träat große, ſchwarze, gewölbte Briflengläſer, die an die Augen irgend⸗ eines Tieres erinnern. Man kann hinter dieſen undurchdringlichen Scheiben die Richtung des Blickes nicht verfolgen. Sieht er jetzt nicht lauernd zu. wie der andere in die wattierten Aermel des ſchönen Rockes ſchlüpft? Der Boden brennt unter ſeinen Füßen. Fort! Leiſe drückt er die Klinke nieder— ein Druck mit dem Knie— die Tür iſt offen. Ein letzter Blick in den Hörſaal. Der Profeſſor doziert, die Hörer ſchreiben, der Student mit der ſchwarzen Brille ſitzt regungslos da. Alles in Ordnung! Tief atmend ſchreitet er die Stufen hinab in die Aula Und indem er zwiſchen den rieſigen, grauen Säulen dahingeht, beginnen ſich ſeine wirren Gedanken zu ſammeln. Er redet ſich ein. daß die Tat, die er eben begangen hat, ein Akt der Notwehr im Lebenskampf war: ein ſtuden⸗ tiſcher Pump. wie ihn Hunderte von Kollegen Fort! bei ihren alten Herren oder reichen Kommili⸗ tonen anlegen nach uralter Studentenſitte— weiter nichts Er hat ſich eben einen kleinen, kleinen Teil des ungeheuren Wertes aus⸗ geborgt, den die menſchliche Geſellſchaft in ſo ungleicher Verteilung in ihrem Beſitz hat; und er wird ihn dieſer Geſellſchaft zurückgeben mit Zinfeszinſen, wenn er einmal das geworden iſt, was man ihr„nützliches Glied“ zu neunen pflegt. Er klammert ſich an die Worte des Prs⸗ feſſors:„Animus rem sibi habendi.“ Nein, er will den Rock nicht als Eigentum behalten; ex wird ihn wieder an die alte Stelle hängen. bis er nur das erſte Honorar für ſeine Stunden bekommen hat. Ah— wie das gut tut, die erfrorenen Hände tief, tief in die Taſchen zu vergraben! Ganz unten ſpürt ker etwas Hartes— ein paar kleine Münzen ſind es. Er ſteckt ſie einem blinden Bettler in die Hand, der am Wege ſitzt. Die erloſchenen Augen des alten Mannes folgen dem Schall ſeiner Tritte. Und er, der arme Teufel, fühlt ſich auf einmal unermeßlich reich. Dreimal ſelig der, der geben kann! Durch die engen alten Gaſſen der Vorſtad! bummelt er ſeiner Wohnung zu und klettert über dle knarrende Holztreppe Das Haus dit uralt und ſoll demnächſt niedergeriſſen werden. Deshalb hat er das finſtere, niedrige Hofzimmer um einen Spottpreis bekommen Es iſt auch danach: in den Winkeln haben Spinnen ihre Webſtühle aufgeſchlagen, und die kleinen Nenſter⸗ ſcheiben, zum Teil mit gelbem Zeitungspapier geflickt, ſpielen in allen Regenbogenfarben. Er tritt zum Tiſch und zündet die Lampe an. Daun ſetzt er ſich auf das zerſchliſſene Sofa. das eine ganze Generation von Bettelſtudenten benutzt hat, und betrachtet wohlgefällig den ſchönen Winterrock So ein Prachtſtück hat der wacklige Kleider⸗ ſtänder ſein Leben lang noch nie getragen! Wie ein Strom von Behaalichkeit geht es von dieſem ſchweren, dunkelblauen Stoff aus. Und er lehnt ſich ſelig lächelnd in ſein Sofa zurück. Morgen beginnt die Stunde, die ſchöne, ſette Stunde in dem reichen Hauſe! Es klopft. Und ehe er noch„Herein!“ ſagen kann. öffnet ſich die Tür., langſam. vorſichtig. lautlos, Und in dem mattgelben Lichtkreis der Lampe ſteht ein fremder Menſch. Eine ge⸗ drungene. eckige Geſtalt. mit breiten Schultern. kurzem Hals und großen ſchwarzen Brillen⸗ gläſern. Der andere ſpringt auf. Er ſpürt, wie ſein Geſicht eiskalt und blaß wird, wie ein un⸗ beſtimmtes Gefühl der Angſt von unten herauf über ſeinen Körper kriecht wie eine Spinne eine große, klebrige Spinne. Seine ſtarren Blicke haften wie gebannt an den Augengläſern des Eindrinalings. Und jetzt weiß er, was das für Augen ſind. Es ſind die einer Spinne. die regungslos in ihrem Netz ſitzt und auf Beute lauert. Und des Fremden Hände gleichen den gezähnten Krallen des Tieres. mit denen es ſeine Fäden regelt und ſeine Beute packt. „Entſchuldigen Sie die Störung, mein Herrk Wir haben den Aufſrag. nach einem gefährlichen Rockmarder zu forſchen. der ſeit einiger Zeit die Hörſäle der Univerſität unſicher macht. Hier meine Legitimation. Sie werden geſtatten, daß ich dieſe Tiſchlade durchſuche— nicht wahr?“ Er wühlt unter den zerleſenen Büchern und Schriften herum Enplich findet er einen grünen Zettel. Mit einem halblauten„Aha!“ ſteckt er ihn in die Taſche. Dann betrachtet er den Winterrock. wendet einen Aermel um und macht ſich ein paar Notizen. In ſeinen Augen funkelt die Freude über den gelungenen Fang. Die ſchwelende Lampe mit dem abgebrochenen Zylinder und dem faſt leeren Petroleumſack wirft den Schatten des Fremden in grotesker Verzeichnung an die kahle Wand. Hier iſt kein wallender, flimmernder Vorhang von Sonnen⸗ ſtänbchen. der die wirkliche Welt von der des Geiſtes ſcheiden Erbarmangslos zeigt das fahle Licht den ganzen Jammer der elenden Bude, den ſchäbigen, nackten Fußboden die zerfetzte Tapete, den totenblaſſen. jungen Menſchen, der regungslos an der Wand lehnt, „So“ ſagt der Beamte trocken. beinahe ge⸗ mütlich, und klappt ſein Notizbuch zu.„Sie werden nun ſo freundlich ſein und mir gut⸗ willig folgen. um überflüſſiges Auſſehen zu ver⸗ meiden— nicht wahr? Wie Sie wiſſen, dark ich Sie auf akademiſchem Boden nicht verhaften, aber hier...“ Der andere nickt— zweimal. dreimal, wie ein Automat. Mit zitternden Knien wankt er zur Tür hinaus. die der Beamte verſchließt. Lautlos fintt hinter ihnen eine Welt in Trümmer. Vom Egoismus. Man täuſcht ſich gern darüber, daß man feine freiwilligen Handlungen kaum le anders als nach den eigenen Bedürfniſſen einrichtet. Der ſcheinbare Ausgleich, der durch die Wechſelſeitig⸗ keit dieſer Geſinnung und ihrer Folgen ſich er⸗ albt, tann die Verantwortlichkeit des einzelnen nicht aufheben. Und wenn auch nicht immer ſelbſtſüchtige Taten geradezu Schaden für den davon irgendwie Betroſſenen herbeiführen müſſen, ſo iſt doch dieſer Umſtand durchaus un⸗ beträchtlich für den inneren Bezug des Han⸗ delnden zu dem, was von ihm ausgeht. Ge⸗ ſtraft wird frellich nur der überwieſene Schädiger, denn die Geſellſchaft läßt es mit ſhren Sſühne⸗Einrſchtungen bei dem bewenden. was ſie an nachteiligen Wirkungen für die Mit⸗ glieder hrer Rechtsſchutzgemeinſchaft ſeſtzuſtellen ſich bemüßigt fleht. Aber das eigentlich Perderb⸗ liche iſt dle tief im Menſchen ſithende Nückſichis⸗ loſigtelt des unbedingten Lebensdranges: Leben iſt ſeinem Weſen gemäß elne den Mitlebenden . öſe Mach! ausſchlleßende 95 böſe Mach. 4 — L Die Frau 2 un *— a eke Zinner und Küche. ewiß— es iſt nicht gerade ideal, ſich damit begnügen müßen, aber eine gel dase viele 1 ſuen. tale a nach Wah zu ſein. So ein einziger Raum, der notgedrungen Schlaf⸗ Wohn und Eßzimmer iſt, kann ſögar dhe iel anheimelnder unnd behaglicher ſein, als jede Drei⸗ und Vier⸗Zimmer⸗ 1 Man muß es nur verſtehen, ihn entſprechend zu Zunächſt kommt es darauf an, ſich eine freie Zimmermitie zu f 118 die Möbel möglichſt an den Wänden zu gruppieren 7 44 80 71 0 nicht in den Raum r ſondern ſtehen ſhrex Längsſeſte an 7 Wand, der Kleiderſchrank 9 145 in 10 Ecke gerügt, in einer anderen Ecke werden und Stühle untergebrachf. Dieſe ausgefüllten Ecken en den Raum ab und machen ihn wohnlicher. Der Platz Nenſter wird als ſtändiger Ruhe⸗ und Arbeitsplatz f 11 zein Korbſeſſel. ein Rähkorg, eln Tiſch notwendigen. 8 Schreibtiſch Die Neuanſchaffung eines Schreſbiiſches viel zu große Ausgabe: aber ſie iſt durchaus nich not⸗ g. Ein einfacher fichtener Tiſch mit einer lang herunter⸗ genden silbergrauen Friesdecke bedeckt, oder, falls die Platte A aftfret iſt. bauten oder teſedagrin gebeizt. wirkt aen gu a In Man ſtattet ihn mit einer blühenden Pflanze. einem Sa e e kei e ce der in der Fache de in inen Korbſeſſel, der in der Farbe de Schreiptiſches gestrichen iſt, davar. 955 Meſer Arbeifsplatz am Fenſter gibt dem ganzen Zimmer m überaus wohnliches Ausſehen. Und nun die Feuſter — In der Großſtadt hat man die Gewohnheit, ſeines Age 8 10 ind l Atlasſchühen Abet die Vaiſin war nun wirtiich im Giftmiſcherin und Wahrſagerin nur ſo nebenbei Lisbeth Seidler beſgßte ſich nicht mit Banalitäten. Sie war gewiſſermaßen die Gai Air 45 Sibyllen. Die typiſch weibliche Materie lag ihr nicht Und damit ſind wir beim pringenden Punkt, bei der Frage angelangt: Was wollen die Frauen von der Zukunft wiſſen? Die bereits zitierte berſichtiate Voiſin machte nach dieſer Richtung hin nach ihrer Verhaftung ſehr bezeichnende Angaben, die allerdings nicht wundernehmen können. wenn man bedenkt daß die Klienunnen meiſt der ver⸗ derbien Hafgeſellſchaft unter Ludwig XIV angehörten„Die Frauen wollten von mir nut immer wiſſen, ob ihre Männer noch lange leben würden. Und wenn die Auskunft nicht ihren geheimen Wünſchen eniſprach. die mir wohlbekannt waren, ſo vextaufte ich ihnen auf Verlangen ein Tränſchen, damit ſie ein bißchen Schickſal ſpielen konnten— um zu einer zweiten Heirat zu 1 0 g ſind noch immer Liebes angelegenheiten, in denen die r gam dlk Hellſeherin konſultieren. Der Ausdruck Wahrſagerin ſt heute nicht mehr recht modern, er gilt für veraltet, ſeit auch daben Prominenten dem Okkultismus Geltung eingeräumt Frauen beſchäftigen ſich nicht mit der Zukunft ſozialer An⸗ gelegenheiten, auch nicht mit merkantilen oder politiſchen Materien Sie ſind nur mit dem Herzen beteiligt. Werde ſch je in meinem Leben der großen Liebe begegnen? Liebt mich mein Gatte, liebt er mich nicht? Denkt er an mich? Oder liebt ex eine andere Frau?— Wenn die Männer ſolche Fragen nicht ſtellen ſo iſt es weniger ein Beweis von Geſühlstälte— als auptamt egenübers wegen ſie durch Stores oder Scheibengardinen zu verhängen. Das iſt begreiflich: aber es gibt dem Raum t Startes, nimmt ihm Licht macht ihn irgendwie unfroh. Gardinen vor ſpiegelnden Scheiben, weiß oder getönt in der Farbe der Tapete, das iſt zweifellos die Bliebe nun die Wohn ⸗ uad man am beſten die Zimmerecke, Der runde oder ovale Tiſch das ſollte man bei Neu⸗ Hat man aber nur einen viereckigen. „Luftig Aztzvollſte ae d Peiſeecke Dazu wählt die ber Küche am nächſten liegt. id entſchieden am gemüklichſten, anſchaffungen bedenken. 4% kann man ihn weſentlich verſchönern indem man die ſcharſen Lanten abſägen läßt, daß breitrunde Ecken eniſtehen, und die Tiſe beine um fünf Zentimeter, eventuell um zehn Zentimeter verkürzt, Faſt alle unſere Tiſche wirken ſo ungemütlich, weil ſie 9 boch ſind. Es iſt eine alte Erfahrung! der hohe Tiſch trennt, e niedrige vereinigt. Die Stühle ſollen in einer feſten Ord⸗ una um den Tiſch ſtehen. Wenn Sie ein Sofa haben ſtellen Sie es, falls der Raum 2 irgend ermöglicht, frei in eine Zimmerecke und davor eben⸗ falls ein kleines niedriges Tiſchchen Vielleicht findet ſich da ſo 600 bohes. unzweckmäßiges Möbel vor. mit häßlich gedrehten Belnen und zerkratzter Platte. Die Beine verkſirzt man auch hier ohne weiteres um etwa 30 Zentimeter, ſo daß das Tiſchchen etwa 45 Zentimeter hoch iſt. und die unanſehnliche Plaite be⸗ deckt man. lang herunterhängend. mit einer duftigen Tſilldecke, die, man mit farbigem Stoff, vielleicht gelb oder grün, ab⸗ gefüttert hat. Wenn man Bücher, aber keinen Bücherſchrank beſitzt kann man ſich ausgezeichnet mit einer oder zwei kleinen Hänge⸗ uſtrinen helfen. Ich meine nicht dieſe unſchönen beiden Bretter, die, durch eine Kordel gehalten an der Wand hängen ſondern richtige Miniamr⸗Vürinen die gern aus billigem Holz ſein können, ſchön geſtrichen, vielleicht in der Farbe des Schreib⸗ tiſches Ich Ne dieſe graziöſen Büchervitrinen für zwölf Mark entſtehen ſehen und ſie begehrenswerter gefunden, als iede impoſante breite Eichenbibliothek, Wünſchenswert wäre noch die Betten tagsüber irgendwie zu. verſtellen. Wandſchirme an ſich ſind aus der Mode: aber Motzdem greifen wir in dieſem Falle ſehr gern auf ſie zurück. Gs ift wichtig, ihnen für unſeren Zweck einen durchaus wand⸗ mäßigen Charakter zu geben Alſo keine gekrauſten Stoffe, keine hohen Füßchen, ſondern einfache, feſte Holzrahmen aus Kiſtenbrettern, in ihrer ganzen Breite auf dem Fußboden fehend, die einzelnen Teile durch Scharniere, die nach beiden Seiten beweglich ſind miteinander verbunden Man beſpannt 5 am beſten glatt mit einfarbigem, billigem Rupfen. Dieſe 0 ee en 0 hübſch. Ne und laſſen ſich 0 ſchönern. indem man in Augenhöhe ein paar ganz 5 Bildchen anheftet. 5 1 Bliebe noch die ſehr wichtſge Geſtaltung des Fußbodens Wir können uns da unbeſorgt einmal von dem üblichen braunen Anſirich freimachen und eine andere, etwas luſtigere Farbe wählen. vielleicht flaſchengrün, graublau oder türkis. Sauber athalten muß jeder Fußboden werden, und dieſe Anſtriche ſind Nicht empfindlicher als andere auch; aber ſie geben dem Zimmer ein außerordentlich freundliches Ausſehen. Teppiche? Ja. Teppiche ſind faſt unerſchwinglich. Aber man kann entzückende kleine Teppiche bekommen, ohne viel zu zahlen. Die ſchlecht heſchäftigten Webereien nehmen heute gern zurechtgeſchnittene Woll? und Baumwollreſte an und liefern gegen geringe Berechnung Läufer und kleine Brücken. Wichtig ür das Ausſehen dieſer kleinen Teppiche bleibt, daß man ſelbſt eniſprechend ſchönes Material zu ſammeln verſteht, keine lang⸗ di weiligen. unfrohen Farben hingibt. Sehr ſchön ſehen Teppiche aus, die nur aus weißen und ſchwarzen Wollreſten gewebt ch und zwar empfiehlt es ſich, ſo viel weiße beziehungsweiſe chwarze Stoffſtreiſen aneinanderzufügen, daß breite Flächen in einer Farbe herauskommen, Dieſe billigen, wirklich ſchönen Deppiche ſehen auf farbigem Fußboden entzückend aus. Elsbeth Unverricht. Cas wollen die Frauen von der Zubunnt wiſſen? Die erfolgreichſte aller deutſchen Sibyllen, Lisbeth Seidler iſt geſtorben, Die Oeffentſt 10 h te, Nauen d 157 J wenig von ihr, denn große Männer und Frauen, die es lieben, ſich mit Hellſehern männlichen oder weiblichen Geſchlechts zu Unmgeben, bekennen ſich nur ungern zu dleſer Tatſache, 1900 ſie als Schwäche ausgelegt werden kaun. Der Zunft der Hellſeher und Wahrſager, die übrigens in der herrſchenden Geſellſch 1155 b ſalſon eine größere Rolle ſpieten denn ſe zuvor, wie ihre zahl⸗ e Vorträge bewelſen, in delien e f texie beſchäftigen, haftete ſtets etwas Geheimnisvol nia zu ſagen Lichtſcheues an. Man ici den Gang zur Wahr⸗ 15 möglichſt ungeſehen, la, vornehme Damen maskierten ter 5 155 ſogar zu dieſem Zweck, einmal um der Sibn f Wen mile keine Doſe unkte zu geben, und in zweiter Reihe, um in kieſſtem es Meier 5 n zu verharren 2 agerei und Giftmiſchetei waren in 200 e e ge belle ibtem Ende, daß gewiſſe Leile ihr die Vela Hiiſchen Kunſt zugemutel hätten Oh 15 1 A De 8 75 El Ale gerinnen, der 00 ame Vo iſin 1 m h. 1 f bel Nia S er in ihrer 1 N 905 1 0 te 0 ſe beliebt, muß eren zu nahe zu tre dehn 5. enen chtes a en i * Allenzen in Atlasrobe, mit dazu paſſenden Beckaſſe. zu e — 8.. 2 die von Furcht, klein zu etſcheinen. Rema. Geniſe und Früchte aus der Dok. Von Grete Zander. Die Konſerve im Haushalt: ganz gleich, ob es ſich um den Haushalt des Junggeſellen, des Geniesen oder der großen Familie handelt die Konſerbe iſt unentbehrlich, Selbſiverſtänd⸗ lich wird jeder Haushalt verſchieden, mehr oder weniger davon verbrauchen, aber in ſedem Haushalt, ſelbſt da, wo man das Gemüſe oder Obſt als Konſerve immer noch nicht reſtlos an⸗ erkannt hat, wird man, wenn einmal die Zeit an friſchem Ge⸗ müſe knapp iſt, gern 10 Konſerve greifen Und dann ſtellt man feſt:„Eigentlich ſſt es doch außerordentlich bequem, ſo eine Doſe iſt eins⸗zwei⸗drei aufgemacht, ſchon iſt vas Gemüſe im Topf. ſchon duftet es wundervoll, ſchnell noch etwas Butter, und das appetitliche Mittageſſen ſteht auf dem Tiſch.“ Jawohl, werden die Konſervengegner ſagen, appetitlich iſt es, dagegen gibt's ja nun wirklich nichts einzuwenden, 155 n Dieſes zweifelnde Aber iſt bekannt, es ſoll immer wieder das⸗ ſelbe heißen:„Iſt denn die fabrikmäßig hergeſtellte Konſerpe vitaminreich, iſt ſie hugleniſch einwandfrei, kurz, iſt ſie ge⸗ ſundheitsfördernd?“ Dieſe Fragen kann man guten Gewiſſens mit ja bean worten. Denn die Wiſſenſchaft hat dieſes Thema nicht ruhen laſſen: ſie hat genaueſte Unterſuchungen auf Ver⸗ anderung der Gemüſe und der Früchte in der fabrikmäßig konſervierten Form angeſtellt und das Ergebnis war eine volle Anerkennung des gefundheitlichen Wertes der modernen FInduſtriekonſerven. Ja, die Wiſſenſchaft konnte ſogar die Er⸗ klärung abgeben, daß es zweckmäßig iſt, ſelbſt Kindern und Säuglingen im Winter ſtan des ewigen Einerlei die appetit⸗ anregende, abwechſlungsreiche vitaminhaltige Gemüfekoſt aus der Konſervendoſe zu geben Dos beſagt alles wenn ſogar die ſo empfindlichen Kinder bei Schoten Mohrrüben, Spinat uſw., bei Apfelmus, Birnen Erdbeeren und deraleichen mehr— alles aus der Konſervendoſe— prächtig gedeihen. Vor allem iſt auch bei den wiſſenſchaftlichen Unierſuchungen einwandfrei be⸗ ſtätigt worden, was immer von den Konſervenfabriken auf das lebhafteſte beteuert wird daß nämlich die fabrikmäßig kon⸗ ſervierten Gemüſe oder Früchte keinerlei ſchädliche Zuſätze enf⸗ halten. Ihre Friſcherhaltung wird lediglich durch den Kon⸗ ſervierungsprozeß erreicht, ohne daß dadurch im übrigen der geſundheitsfördernde Vitamingehalt nennenswert herab⸗ gemindert wird. „Ganz abgeſehen von all dieſen geſundheitlichen Vorteilen wird wohl jede Hausfrau es ſchon bemerkt haben, daß für das Gemüſe wie für das Obſt in der Doſe die ausgeſuchteſte und hochwertigſte Rohware verwendet wird Auch das iſt ein wich⸗ tiger Grund, um ſich in der friſchgemüſearmen Jahreszeit immer mehr und mehr der Obſt⸗ und Gemüſekonſerven zu be⸗ dienen und ſich den eintönigen Mittagstiſch des Winters ab⸗ wechſlungsreicher zu geſtalten. Für den berufstätigen Mann oder ebenſolcher Frau iſt es ja ſchon ganz ſelbſtverſtändlich ge⸗ worden, ſich die zeitraubende Mühe des Verputzens und Kochens der Friſchgemüſe zu erſparen und ſich ſtalt deſſen des ſo, be⸗ gquemen und auch billigen Konſervengemüſes zu bedienen. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es ſeit Jahren, daß man ſich auf längeren Ausflügen, Sportfahrten und dergke en nicht mit Friſchgemüſe abguält, ſondern daß man auch hierbei natürlich e, bequem mitzunehmenden Gemüſe und Früchte aus der Doſe verwendet. Für den Sport iſt das ſo ſchnell zu bereſtende Mittageſſen wirklich ein wahres Vergnügen. Das mundei ſo herrlich und duftet ſo fein daß man ſich an dem kräftigen, warmen Mittageſſen 9 nicht genug tun kann. Wie anders ſah dagegen ſo eine Mittagspauſe aus, als wir noch nicht das konſervierte Gemüſe kannten Man holte ſeine Stullen hervor vertrocknet, unappetitlich und unanſehnlich waren ſie in den bielen Stünden geworden und man würgte ſie aus Hunger hinunter Heute iſt uns das Abkochen ſo ſelöſtwerſtändlſch, daß Wir es uns mit den ve tullen gar nicht mehr 0 50 können Nach in werde 8 ellen ich tung hi hie Entwicklung, ſteſlei wird es dann gar u erstehen,. angenet Aach de ö das Leb ſich täglich 1 51 er. acſelbe nein erhalten. empfangen liehe. Merkpürdigerweiſe erſchlen die Volſin vor 8 a ligt e Eilhane Frauen und Milterllgte Das Heer der einſamen Frauen it groß nd wirt Rather h 800 o gerade die bree Fe ſtärker chwingen als der Mann und ſich natürgemäß in die Zeit des Materialismus ſchwerer zurechtfinden als der Mann. Und 850 auſ Grund ihrer ſeeliſchen Schwingungen gar nicht damtt abfinden können. Sind ſie nun auch noch dazu verurteilt, zum großen Teil allein durchs Leben zu gehen, keine eigenen Kinder zu haben oder auch nur ſeeliſch Vereinſamte zu ſein, ſo baden wir in all dieſen Frau geradezu das Material, das nach kos⸗ miſchen Geſetzen dazu beſtimmt iſt, eine Mülterlichkeit in ſich 1 entwickeln, die ethiſch weit, weit alle anderen Wirklichen Mütter 1 0 0 n kann E Dr Strünckmann, der ein ebenſo großer Piuchoanalutiter wie Arzt iſt, bringt dieſes Problem in feinen Vorttägen wundervoll zum Ausdruck: Die Liebe zum 1 Kinde ſe qu ſich nichts Beſonderes, die haben wir ſa mit der Tiermn gemeinſam die ſogar das Leben für ihr Junges e 15 0 f An ae l 15 in 0 80 Umkirch, tegen. q inſer mütterliches Herz einſchließen. el gau lichen Urſprungs! Weiter führt er aus daß wir 5 5 5 lichen Frauen auch ſetzt ſchon öfters unter Lehrerinnen mud Schweſtern treffen, die alle ihnen anvertrauten Kinder und Kranken mit mütterlicher Liebe umfaſſen. Und dieſe Maxi in uns entwickeln ſoll der Frauen Aufgabe ſein. Ja, dieſe Nrallen, von denen ſo Hohes und Herrliches gefordert wird, werden Warden und Trägerinnen eines„edleren“ Menſchen t en. 955 Jüngſt ſagte mir ein älterer Herr, der im öffentlichen Leben ſteht und deſſen Geiſt ſich auf einer ſehr agen Harte bewechte: „Mütterlichkeit gehört ebenſo zur Frau wie Schönheit“ N56 H. Altmann(Görhesz. Frauen untereinander im Beruksleben. Heute, da die Frauen in jeder Berufsart tätig ſind, omm! es häufig vor, daß Frauen als Vorgeſetzte eine Fran haben, meiſt jedoch iſt dieſes Verhältnis nicht ſo angenehm wie Untef einem männlichen Chef. Meiſtens ſind Frauen untereinander mißgünſtig, herrſchſüchtig und unkollegtal. Beſonders zu he⸗ achten iſt dies, wenn eine Frau ſich von unten heraufgearbeit hat und jetzt andere unter ſich hat, die ſie„beherrſchen“ will Solange Frauen das 30. Lebensjahr noch nicht Aherſchrilter haben, wittern ſie in ſeder eine Konkurrentin Beim Manz gibt es natürlich auch Konkurrenzkämpfe: jeder möche⸗ 1 5 den„Platz an der Sonne“ Aber der Kampf unter Mängeri wird ehrlich geführt, vor allem fällt jede perſönliche e letzun von vornherein weg Die Frau wird häufig ſofort verönkie Leider ſind die Waffen der Frau beim Konkurtenztampf ent immer die anſtändigſten; denn faſt immer wird hier zur verfän⸗ lichen Intrige gegriffen, gegen die man ſa machtlos iſt. Jed Frau iſt ſich bewußt, daß nicht nur ihre geiſtigen Fählgkeiien beſtimmend ſind, ſondern auch in großem Maße ihre äußeren Vorziige. Weniger begabte Frauen die ſchön ſind gehen ſich im allgemeinen leichter als Frauen mit geiſtigen Fähigkeſten Ibne körperliche Schönheit und Anmut. Es liegt in der Natur det Dinge, daß es dem Manne leichter fällt obiektin zu urteſten. Trotz allem müßten wir uns Mſihe geben. es wenjaſtens z verſuchen im engen Eriſtenztampf mit unſeren Schweſtern die Jubfektivität auszuſchalten. Alles Perſönliche muß wegfaſten, Sind wir einmal ſoweit, ſo wird ein Zuſammenarbeiten vas Frauen angenehm und auch von Erfolg gekrönt ſein Badellg Die anablioclie Rauaſiaa. k. Wie hält Onvulation beſſer? Man laſſe ſich vom Friſen gleich nach dem Ondulteren einige Bürſtenſtriche e Miilfanten⸗ ihn feet Man lege zum Schlafen einen Schleier um Und knote 25 10 k. Trockene Lippen. Sie ſind oft ein Zeichen von e Verdauung und nervöſen Zuſtänden Naefe baden Aeg onen in erſter Linie behoben werden. Das Einfetten der Lippen als kosmetiſches Ergänzungsmittel iſt von Vorteil. 91 5 k. Nußbaumbeize. Gegenſtänden aus Birken⸗ oder Tannen⸗ holz kann man leicht das Anſehen geben, als ob ſie mit Nu baum⸗Furnieren verſehen wären wenn man ſie folgendermaßen beizt: Man löſt in einem Liter Waſſer 50 Gramm übermangan⸗ ſaures Kali und 50 Gramm ſchwefelſaure Magneſig auf und überſtreicht mit dieſer Flüſſigkeit das Holz mehrere Male Au dieſe Weiſe entſteht eine hübſche un 5 le. A 6 baumfarbe. 85 hübſche und zugleich haltbare Niiß, du, ale Neg. k. Harte Eier in Seufſoße. Hartgeſottene Eier werde 14 geschält der Länge nach halbierl, in eine heiße, 0 2 15 gelegt und folgende Soße darüber geleert: Friſche Butter läßt e a löſchi 6 10% 9 ae aun 5 ö ie mit einem Eßlöfſel voll franzöſiſchen Senf ai e ed Gian Gee e eee I, Zitronatpudding. 00 Gramm Mehl, 60 Grayim Huter ung 60 Gramm Butter werden mit ein Funflellike 9 lch aut gerührt, 10 0 Feuer ſo lange gerührt, bis h. ie, Mg vom Topf loslöſt, halb ertaltet au 5 Eigelb, 3 0880 bitteren, abgezogenen, geſtoßenen Mandeln und 125 Gee ſeingeſch ittenem Zitrongt verrührt der Eiwel 15 26 1 c die Maſſe eingefüllt und bse Sfän 0 eine 100 05 niere hl. Für ſechs cee ne Bl I. den man hübſch in eine U e ehutterte lauſform verteilt, mit geriebenem 1 80 wet tor, ende riehenem 86 N er g e beſtreut u Sp. il f Jwie N witze mit der Mumenkohlbrühe „ gibt ein, auch z ſelb nebſt einigen Lö ne hinzu e 10 ber den Wien 0 n geriebenen Käſe dich; 1 ˖. ing ohe Twens del diger, Mie be Grüne Tomaten in 00 Kleine ch mit einer Strickng 115 10 trocknet ſie ab, kocht ſie 10 1 r 10 1555 8 eln, Mfeſſe tern! dance ah 1 oc b odens und ſeiner e Fir dich, Mädil i Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 1 3. Voriſetzunt Nachdruck verboten. Florica zeigte auf eine weißlackierte Bank.„Kommen Hie, ich erzühle Ihnen von meiner Heimat.“ ö Der Mond goß die ganze Schale ſeines milden Lichtes über die Landſchaft aus die Brunnen rauſchten, die Falter ſchwierten, und Florica erzählte: Von ihrer Heimat, die ſie liebte— von der Sonne beider Walacheien berichtete ſie, von den Hirten im Schafspelz und von den Frauen im buntgeſtickten Nationalkoſtüm. Und ganz von ferne drang der nächtliche Lärm der Metropole in die beflügelten Worte bes Mädchens Das Lichtmeer Berlins fand einen feurigen Abglanz am Firmament, Hier draußen an der Peripherie ſedoch regierte der Mond mit ſeinem verſöhnlichen Lächeln „Unſer Laud iſt ein einziges Hirtenlied; Menſchen und Tiere haben etwas Patriarchaliſches an ſich...“ Nohert fühlte die Verſonnenheit des Mädchens faſt körperlich. Es reizte ihn, Florica aus der lyriſchen Melodie in ein wildes Furioſo zu ſtürzen. „Und Bukareſt?“ fragte er deshalb. Es gelang ihm nur halb. Zwar kam Bewegung in die Stimme der Rumänin, aber das heraufbeſchworene Heim⸗ weh war wie ein Dämpfer, der einen lauten Klang nicht zuließ. g „Oh, unſer Bucureſti! Und die Promenade auf dem Boulevard Carol, auf der Calea Victoriei! Das iſt Leben, wie es der Rumäne liebt! Da gibt es noch die Flirtſprache der Augen, dort hal man noch Zeit zum Lieben, und der Geſchäftsveirieb hal noch nicht ausſchließlich von den Menſchen Beſitz genommen.“ Sie erzahlte vom Palais ihres Vaters an der Chauſſee Kiſſeleff, vom Glanz der Empfänge bei Hofe, von dem Liebling der Haupiſtadt: dem König Michael, der noch ein Kind war. Und ſchloß:„Sie müſſen Bukareſt ſehen und lieben!“ Robert Brauns Gedanken bewegten ſich in derſelben Richtung. Wenn man hier alles über Bord werfen würde, wenn man ſich dieſe ſüdliche Glutroſe eroberte und zu eigen zwang—— dann hatte alle Abhängigkeit vom Oheim ein Ende, dann war man Prinzgemahl und konnte ein Leben führen, wie es die Millionen Popeſeus von dem jugend⸗ lichen Repräſentanten des Bojarenhaufes verlangten. Dann brauchte man nicht mit fremden Erfindungen abenteuertiche und riskante Manipulationen zu vollführen und ſich nicht mehr mit der Filialbelegſchaft herum⸗ zuärgern. i ö Und wie aus einem Traum erwachend, bejahte er:„Ich werde nach Bukareſt lommen...“ Vom Hauſe her tönte Muſik. Der Geheimrat hatte für den heutigen Abend ein Kammerorcheſter verpflichtet. Florica zuckte zuſammen. „Roſen aus dem Süden“, flüſterte ſie erregt. Ihr Begleiter ſtand auf, bot ihr den Arm.„Ich bitte Sie um dieſen Tanz, Fräulein Floriea.“ Sie gingen hinein. die Rumänin tanzte mit Anmut und Feuer. Robert vergaß in ihrer Nähe alles, was ihn an den Alltag erinnerte. Er dachte nicht einmal mehr an den Improviſator dieſes Abends und an deſſen Worte:„Du ſollteſt dich nach einer paſſenden Frau umſehen...“ Was er nie für möglich gehalten hätte, geſchah: In Florica Popeſeu ſah er einen würdigen Erſatz für die Königin dieſes Sommers, für die blonde Rita Belmont. Und noch einer freute ſich heimlich über die Entwicklung der Dinge: Generaldirektor Braun! „** Zur Rückfahrt hatte ſich Robert einen neuen Acht⸗ zylinder genommen. Der prachtvolle Wagen lief wie der Teufel. Schaltung war überflüſſig. Auch dann noch, als Sachſens Berge erreicht waren. Nur einen kleinen, aber fühlbaren Mangel hatte dieſe neue Type der Braun ⸗Werle immer noch: Sie fraß zuviel Betriebsſtoff! f. Robert kniff die Lippen zuſammen. Da war wieder die verrückte Idee: Wenn der Bachſche Vergaſer hielt, was ſein Erfinder verſprach, dann—— „Vierzig Prozent Benzinerſparnis!“ 6 Chemnitz in Sicht! Der Bismarckturm. Dann die Schloßkirche mit ihrer ſchlanten, patinierten Spitze. Fünf Minuten ſpäter rollte der ſchwere Reiſewagen in den Hof der Braun⸗Werke A.⸗G., Werk Chemnitz. Hier wurde der weltbekannte Zweiliterwagen gebaut, in Berlin die großen Modelle. Nach ein paar orientierenden Worten mit dem zweiten Direktor, ſaß der junge Träger eines klangvollen Namens der Induſtrie ſchon wieder am Steuer. Schillerſtraße, Zen⸗ mum, Zwickauer Straße. Dort das Schild an der ver⸗ rußten Faſſade: Automobil⸗Reparaturwerkſtatt Hans Bach. Noch ein kurzer, innerer Widerſtand— die blöde Hand⸗ lungsweiſe Rita Belmonts in der Vergaſergeſchichte ah pah— man ſtellte ſich naiv und wußte von nichts! Welbertratſch ohne Hintergrund— fertig! Hans ſtand im blauen Kittel inmitten ſeiner Schloſſer und Leyrjungen, half ſelber tüchtig mit, war bald am Schraubſtock, vald bei der Montage. Kaum einen flüchtigen Gruß batte er für Robert. Der ſchob ſich an den Arbeitsmenſchen heran. „Nun, Hans, wie ſteht's heute abend? Willſt du den neuen Achtzylinder fahren?“ 0 Der Monde ſah ihm ſcharf in die Augen, ſchüttelte dann mit einem feinen, ſpöttiſchen Lächeln den Kopf. ö „Nein. Du ſſehſt, die Arbeit hier nimmt überhand. Und mit beſonderer Betonung:„Außerdem will ich heute Y meinen Vergaſer prattiſch erproben.“? N 1 50 verzog keine Miene, nur innerlich packte ihn e Mitteilung gewaltig. ö J e uur:„Soſo!“ Dann ſchieden ſie mit flüch⸗ TT 19 einige Minuten hatte Hans Bach den Appetit an der Arbelt verloren. Robert bei ihm! Was hatte dies zu beten? Mit gewollter Gleichgültig⸗ hatte der offizielle Vertreter der Braun⸗Werke verlauten laſſen. Vor wenigen Tagen noch war Robert ganz ver⸗ ſeſſen auf dieſe Neuheit auf motorſportlichem Gebiet. „Möchte wiſſen, was da wieder hinter den Kuliſſen vorgeht?“ fragte ſich Hans und griff dann beim Einbau eines ſchweren Blockmotors mit zu. *.* 1* Nita war verführeriſcher denn je. Dieſer feſtgefügte, ſchmale Mädchenkörper war wie ein ſehnſüchtiges Lied oder wie eine Hymne an die Schönheit. Robert Braun fand ſeine Freundin im Gymnaſtik⸗ zimmer. Eine Weile ſtand er reglos an der Tür, ſchaute in ſtummer Bewunderung den Gelenkigkeitsübungen Ritas zu. Im Turntrikot ſah die Blondine aus wie ein gut ge⸗ bauter, ſportlich geſchulter Knabe. In ihren feinen Glie⸗ dern verbargen ſich Geſchmeidigkeit und Kraft. Sie iſt das Ideal moderner Weiblichkeit, ſtellte der Lauſcher mit Entzücken feſt. Und er dachte auch daran, daß es ihm verwünſcht ſchwerfallen würde, wenn er ſich von Rita Belmont eines Tages trennen mußte! In dieſem Moment erblickte ihn die Sportbefliſſene, als ſie bei einer Rumpfbeuge vorwärts durch ihre ge⸗— ſpreizten Beine ſah. Wie eine zurückſchnellende Gerte bog ſich ihr Körper hoch. Robert eilte zu ihr. Die Begrüßung von ſeiner Seite war herzlich.„Guten Morgen, Liebling.“ Rita wahrte Diſtanz. In ihrer Stimme ſchwang nichts von überhitzter Leidenſchaft, eher kühle Vernunft. „Bitte.“ Sie wies auf einen Turnbock. Robert kletterte gehorſam hinauf, während ſich Rita vor ihm auf ein Sprungpolſter warf. Ohne von ihrem Freunde Notiz zu nehmen, ſteckte ſie ſich eine mundſtückloſe Zigarette in Brand und ſummte einen neuen Schlager vor ſich hin. „Du fühlſt dich ſehr wohl, finde ich“, nahm Robert, mit ſeinen langen Beinen hilflos baumelnd, etwas gereizt das Geſpräch auf. Die offenkundige Mißachtung dieſes ſchönen Geſchöpfes ärgerte ihn. Irgendein Zwiſt lag ſozuſagen in der Luft. Das war faſt körperlich zu ſpüren. Dabei ging der Stachel des Wohlgefallens auf ſeine Nerven, denn bei aller Gereiztheit mußte der Mann heimlich feſtſtellen: Schön iſt ſie, dieſe blonde Beſtie, ſchön wie eine Katze! Er ſollte die Krallen noch in dieſer Stunde ſpüren... „Ich bin jung“, frohlockte Rita ihm nun mit ſonniger Heiterkeit zu Dieſes Geſchöpf— eine raffinierte Miſchung von Girl und Dame— wußte, daß es für ihre Art keinen größeren Triumph gab els eben die Jugend Verſtehr ſich: ohne den überflüſſigen Ballaſt von Tugend Robert lächelte geringſchätzig. Irgendein Teufel reizte ihn, ihr zu widerſprechen. „Das Alter kommt auf leiſen Sohlen— und ſchneller, als man denkt.“ Rita hob die dunklen Wimpern, die ſo prachtvoll im Kontraſt zu dem blonden Wuſchelkopf ſtanden. Bei ſchönen Frauen genügt ja oft die kleinſte Geſte, um die Männer verrückt zu machen. „Goldige Hexe!“ dachte Robert bewundernd. Am lieb⸗ ſten wäre er jetzt heruntergeſprungen und hätte ſich mit dem Mädel im Turndreß gebalgt. Ihren ſtraffen, wenig bekleideten Körper mit den Händen zu greifen, in die Arme zu reißen, halb gewaltſam ihren Widerſtand zu beſiegen — das müßte ein Vergnügen ſein! Doch er blieb auf dem Bock ſitzen und dachte an den Zweck ſeines Beſuchs Um dieſe Zeit bot ſich ihm ſonſt nie Gelegenheit, Rita zu überrumpeln. Eigentlich mußte ſie von ſelbſt aufmerkſam werden. Doch das fiel ihr gar nicht ein. Sie ſtrampelte luſtig mit den Beinen, rauchte und ſummte den blöden Schlager: „Du dummes Herz, verlieb dich nicht...“ „Höre mal, Rita— ich habe was Wichtiges mit dir zu beſprechen.“ Sie ſummte weiter vor ſich hin. „Du haſt mich in große Verlegenheit gebracht: Es fehlt die wichtigſte Zeichnung...“ Er hatte unwillkürlich die Stimme gedämpft. Man konnte nicht wiſſen—— Zofen ſind manchmal ſehr neu⸗ gierig. Rita ließ ſich nicht ſtören. „Du mußt eine Zeichnung vergeſſen haben—— und nun...“ Jetzt warf die Blonde ihre Zigarette mit haſtiger Ge⸗ bärde durch das offene Fenſter. „Und nun?“ Robert freute ſich, daß ſie auf das Thema einging. „Du mußt den Plan Nummer zehn finden und photo⸗ graphieren!“ Pauſe. Rita lag reglos; ein Zeichen dafür, daß ſich in ihrem leichtſinnigen Köpfchen etwas entwickelte—— ein williger oder ein auflehnender Gedanke? Robert Braun wartete geſpannt. Plötzlich war ſeine Freundin auf den Beinen. Ihre Augen leuchteten. Das Blau der Iris erſchien dunkel. „Was fällt dir ein? Soll das ſo weitergehen!“ Der Mann hatte ein böſes Wort auf der Zunge, be⸗ zwang ſich aber. „Liebling!“ Seine Stimme bebte unbeherrſcht.„Nur dies eine Mal noch! Es wird dir gelingen, unter irgend⸗ einem Vorwand nochmals Zutritt in Bachs Wohnung zu erlangen. Ich werde Hans durch einen falſchen Alarmruf von Hauſe fortlocken. Du riskierſt gar nichts— kannſt ſagen, du habeſt bei deinem Beſuch neulich dein Täſchchen oder ſonſtwas verloren beziehungsweiſe liegenlaſſen. Als Diplomatin wird dir's nicht ſchwer fallen Rita ſtampfte mit dem Fuße auf. 1 „Ich will mich nicht mißbrauchen laſſen! Hörſt du? Von dir 5 0. f Er lachte gezwungen. „Du brauchſt Ausdrücke, die nicht zur Sache gehören. Liebes.“ Er war außerordentlich mißtrauiſch geworden tat dem Veſuch Niias. Und tein Wort über den Vergaſer zur Flucht Der Tritot über ihrer Bruſt war geſpannt, hol und ſenkte ſich unter erregten Atemzügen. Sie iſt ſchöner als Florica, dachte Robert. Aber zu gleich auch: Die Rumänin iſt reich; ihr Beſitz macht mia unabhängig, ſie iſt das goldene Kalb! Wenn dieſe ver maledeite Vergaſergeſchichte ſchief ging, war es höchſt Zeit, in der Verſenkung zu verſchwinden. Dann wär Bukareſt gut geweſen. Onkel Geheimrat würde die Sach ſchon ordnen; denn es ging um den Namen Braun Mittlerweile konnte man die Treppe hinauffallen und de⸗ Prinzgemahl Floricas werden! Er ſchüttelte energiſch mit dem Kopfe. Noch war es nich, ſoweit. „Rita, die Sache iſt eilig. Morgen ſchon kann es zu ſpät ſein. Wenn Bach erſt mit dem Patentamt in WVer⸗ bindung tritt...“ Sie unterbrach ihn, ſehr ruhig, unheimlich ſachlich. „Und dein Aequivalent?“ Robert ſtutzte. Aha, Berechnung! Er glitt herab, trat zu ihr hin. „Liebling!“ Zügen. „Pah— jetzt wirſt du ſentimental!“ höhnte ſie, vor ihm zurückweichend. „Mein Vermögen, Rita!“ Sie lachte beluſtigt.„Du meinſt Schulden...“ Ihr Zynismus vernichtete ihn. Nun ließ er die liebetzs⸗ würdige Maske fallen. „Was forderſt du?“ ſchrie er ſie an. Ihre Hand zeigte auf ihn.„Dich!!“ Die Saat Hans Bachs ging auf. Robert faßte ſich „Du haſt mich ſchon...“ Er ſah noch nicht klar. Rita war jetzt Schmeichellatze. „So meine ich es nicht. Du ſoll mich vor der Welt zu deiner Frau machen!“ Die Züge des Mannes entſpannten ſich. In ſeinem Geſicht arbeitete es. Es dauerte eine Weile, bls er ſich wieder in der Gewalt hatte. „Ich verſtehe dich nicht, Rita. Du machſt Kapriolen, denen ich nicht folgen kann.“ Sie lächelte, ohne ihm näherzutreten. „Gut, ich wil meine Bedingung ganz genau formu⸗ lieren: Ich bringe dir die fehlende Zeichnung, wenn du dich verpflichteſt, mich innerhalb drei Monaten zu heiraten.“- Sie ließ ihn nicht aus den Augen und freute ſich ſeiner momentanen Hilfloſigkeit Die Wirkung ihrer Worte war grotesk: Wut, Haß, Verzweiflung ſpiegelten ſich in einer böſen Miſchung auf ſeinem Geſicht. Schließlich ſtieß er un⸗ willig hervor: „Spiel doch kein Theater, Rita! Dazu kennen wir uns doch viel zu gut.“ Sie drehte ſich brüsk nach dem Fenſter. „Bitte, es ſteht dir frei, mich ernſt zu nehmen oder nicht.“ Nun lachte er. „Du biſt köſtlich! Bisher warſt du ſtets ein Feind der Ehe.“ „Man kann ſich wandeln“, gab ſie kühl zurück. „Ich denke nicht daran, mich zu binden.“ Sie ſprach nun vor ſich hin, leiſe, doch deutlich ver⸗ nehmbar: „Ich tönnte dich zwingen und gefügig machen...“ Ein jäher Verdacht trieb ihm das Blum zur Stirn. Mit einem Sprung war er bei Rita. Seine Hände ſpannten ſich um ihre Schultern. „Hüte dich!“ keuchte er. Sie riß ſich los. Ihr Blick war Verachtung, ihre Sprache Drohung. „Ich habe noch die Aufnahmen von Bachs Vergaſer!“ Robert Braun fühlte ſich widerſtandslos von einem Zittern ergriffen. Er wußte nicht: war es Schwäche, Ver⸗ nichtung oder Haß. Glühender Haß gegen dieſe Frau, die nun mit kühler Berechnung von ihm Beſitz ergriff, die ihn auf Grund ihrer Beweismittel zum Sklaven machen konnte. Feurige Räder tanzten vor ſeinen Augen. In ſeinen Fäuſten zuckte es. Da kam ihm plötzlich die fixe Idee: Ich muß dieſe Katze niederſchtagen, ſonſt ſpringt ſie mir an die Kehle. Es koſtete nicht geringe Mühe, dieſen verlockenden Ge⸗ danten zu überwinden. Gut, daß dieſe Circe Farbe be⸗ tannte Nun wußte man, wo der Feind ſtand Nun konnte man Beſchlüſſe faſſen, die das Spiel dieſer Frau durch⸗ treuzten. Aber nicht hier. Die Nähe dieſer Schlange lähmte das Hirn. Robert ging mit raſchen Schritten zur Tür. Als ſie ſich hinter ihm geſchloſſen hatte, lachte Ria Belmont kokett ihrem Spiegelbild im Fenſter zu: 110 „Nun hab ich ihn. Aber meine Zeit iſt noch nicht ge⸗ kommen...“ Das Don⸗Juan⸗Lächeln wich von ſeinen * 4* Elsbeth Reimer mußte ſich in dieſen Tagen manchen Tadel gefallen laſſen. Sie war auffällig vergeßlich, ſaß am lievſten draußen in der Laube und träumte, wie das ſo Perioden im veben der jungen Mädchen ſinv. Damit war jedoch ihr Vater, der penſionierte Oberförſter und Brumm⸗ bär, nicht einverſtanden. „Son junges Ding wie du muß aufgeweckt ſein und durch die Welt ſpringen wie in Schmaltier! Nee, nee, Els⸗ beth, ſolange ich lebe, givns keine Kopfhängerei nich!“ Solche Aufmunterung half für kurze Zeit, aber dann tam ſehr vald wieder die verträumte Stimmung über das Mädel. Ihr Vater batte keine Ahnung, weiche Gründe hier mitſpielten Was weiß ſolch ein Grimmbart von den ſcheuen Regungen eines jungen Mädchenherzensz 7] Nichte. abſolu nichte! Denn ſonſt hätte er merten müſſen, daz dieſer Zuſtand ſeiner Tochter erſt vor kurzer Zeit begonnen hatte. Etwa ſeit dem Beſuch der Freunde Robert un Sie ſtand ein wenig gedruckt vie auf dem Sprunge, wie Hans in„Weidmannsruh“ 0 1 5 0(Fortsetzung ſolat.) Von Jutta Wilfing. Der Xaver hatte mit ſeinem Vater, dem Lechnerbauern, einen derben Auftritt gehabt. Ein Stuhl war dabei zerkracht. war nicht auf dem Schädel vom Xaver, wohl aber auf dem ebenſo harten Fußboden. Und dennoch hatte der Alte zuletzt den Sieg in dieſem Streit davongetragen. „Und leids net, daß du die Dirn zu dein' Weib machſt, und 1 leids oamal net! Wos war ma denn dös? A Kaſerin auf unſrer Alm, a arme Deanſtmagd und wüll mei Schwieger wernk Schlag dir die Sach aus in Kopf, ſag t dir, heut noch machſt ein End, ſunſt, Kruzitürkn, ſollſt mi kennalerna. Der Dirn aber werd auf Martini aufkündt, daß d' es nur woaßt!“ Damit war er aus der Stube hinaus und über die Treppe gepoltert mit ſeinen ſchweren Genagelten, die in dieſer Stunde zwei Herzen und ein Lebensglück in den Staub traten. Der Taver aber machte ſich noch zur ſelben Stunde auf nach der Kochelalm, wo ſein Dirndl als Sennerin hauſte. Op⸗ gleich er keinen Ruckſack geſchultert trug, war es ihm doch, als ſchleppe er eine ſchwere Laſt mit ſich Abſchied nehmen hieß es! nd was das Schlimmſte daran war: für ſeine Kathl kam der Blitz aus heiterem Himmel, die wußte ja noch von nichts, wußte nicht einmal, daß er mit dem Vater geſprochen hatte. Immer langſamer wurden ſeine Schritte, ſe höher es hmauf und ſeinem Ziel entgegenging. Als dann endlich das ſteinbeſchwerte Dach der Hütte aus den Bergtannen lugte, da ſchmiß er nicht wie ſonſt ſein lodenes Hütl in die Luft, einen Jodler ausſchickend, der dem Dirndl ſein Kommen verriet— nein, ganz ſtill ſchlich er über das Hochmoor nach der Hüttentür hinüber, ganz ſtill und mit geſenktem Kopfe. War es ihm doch, aͤls ſchritte er hinter einem Sarge drein, in dem man ſeine Hoſſnungen zu Grabe trüge. 5 5 Als er eintrat, ein halbes Grüßgott auf den Lippen, die Augen ſchuldbewußt geſenkt, da fuhr der Kathl ein Stich durch das Herz. Es verſchlug ihr ſchier den Atem, während ſie ihn, der ſich, den Kopf in die Hände ſtützend, ſchwer auf die Herd⸗ bank niederließ., mit einem raſchen„Grüaßgott auch Xaver“ be⸗ rüßte. Als er aber immer noch daſaß, nur aus tiefſter Bruſt feufzend, rüttelte ſie ihn ſanft au der Schulter. „Ja, was haſt denn, Bua? Is eppa was geſchechen? Hats miten Bauern was gebn?“ Ein zuſtimmendes Kopfnicken war die Antwort. Und dann zam es aus ihm heraus. mühſam und ſtockend, alles, was ihm ſchier das Herz abſtieß, und was doch geſagt ſein mußte: daß es aus und gar ſein ſollte, ſo ſei des Vaters Wille, der habe es heute klipp und klar geſagt. Und daß er, der Xaver, gegen den Bauern nichts ausrichten könne, wiſſe ſie ja ſelbſt. Und da ihr zu Martim ohnehin der Dienſt aufgekündigt werde, ſo ſei es vielleicht gleichwohl beſſer, wenn ſie das nicht erſt ab⸗ warte, ſondern lieber ſelber ihr Bündel ſchnüre und mit dem Früheſten morgen gehe. So geſchähe es ihnen beiden leichter— oder nicht? Ihren Lohn und noch etliches darüber habe er gleich aus eigener Taſche mitgebracht, da käme ſie doch nicht in Not, bis ein anderer Dienſtplatz gefunden ſei. Jaghaft drückte er dabei der leiſe Schluchzenden einen ledernen Beutel zwiſchen die Finger, indem er ihr immer wieder mit der großen Bauern⸗ hand über das blonde Gezöpf fuhr, um ſich und ſie in ihrem großen Weh zu tröſten. Er hatie ſie neben ſich auf die Bank gezogen und redete letzi leiſe auf ſie ein. ö „Sei ſtad Kathl, ſunſt müaßat i gleichwoll ſelber flennen vor Load und Herzweh. Schau, es geht ja net, daß mir zwoa 'zuſamm kema; und fürs Kindl, woaßt, wenns da is, da ſorg i nacha ſchon! Schickſt mir halt Nachricht, durch an Boten Und ſchaug, dös ſchwör 1 dir zua, heiraten tua i nie net, mein Seel, denn koa zweite mag i nimmer, weil m di net kriag. Gelt, du biſt mir net harb, Kathl! Wie gern, daß i di habn tua, woaßt ja doch allweil. Später, wann ma der Vater erſcht amol übergibt), und du biſt no frei, nacher hol i di doch noch hoam. Paß nur auf. Dirndl!“ 5 Spät war es, die Sterne ſtanden wie große Tränen im Ge⸗ ſicht der Nacht, als der Kaver heimſtolperte, langſam und zögernd, über die dunklen Wege von der Kochelalm abwärts ins Tal; das Herz randvoll angefüllt von Kummer und doch nuch wieder von bitter ſüßer Seligkeit der Abſchiedsſtunden. Als die höchſten Bergzinken ſich in erſtes Frührot tauchten, ee e e wie ein Buſchen ſteinerner Almroſen, da gland die Kathl ſchon reiſefertig in der Hüttentür. Die Kühe hatte ſie aus dem Stall und auf die Weide getrieben. Da ſchon heute mittag Erſatz für ſie eintreffen würde, brauchte ſie nich zu befürchten, daß dem Almvieh ein Ungemach zuſtoßen werde, denn der Kaver hatte ihr verſprochen, dem Bauern ihren Ent⸗ ſchluß ſogleich bekanntzugeben. ü So ſchwer ihr das Forigehen wurde, und gerade in dieſem Augenblick, ſo mußte ſie dem Xaver doch auch wieder recht innerlich geben Es war beſſer ſo. Jetzt trat ſie noch einmal zu der ſchönen klugen Kuh, die ſie von ihren Tieren am liebſten hatte, und ſchlug ihr mit tätſchelnder Hand die Flanken. „Pfüatl Gott, Bleß“, ſagte ſie leiſe,„und grüaß mir mein aver, bal er oamal vorbeikimt bei der Kochelalm! Dann ſchlug ſie die Bergſtraße ein, die über die Päſſe des „Wilden Schlern“ hinüber ins Tiroliſche führte. An der Bergſcheide, ſuſt dort, wo es hinüber nach der Debtmde ging, ſtand ein hohes einſames Kreuz mit einem Herrgont daran, der liebreich und gütig auf alle herabblickte, die da des Weges kamen. Das„Kreuz im Elend“ wie das Wahrzeichen im Volksmunde von alters her hieß. Warum, wußte freilich niemand ſo recht zu ſagen, vielleicht aber des⸗ halb, weil hier für die Leute der Heimattäler unten die Fremde anfing, die für den Bauern immer noch das Elend bedeutet. Schon früher zuweilen hatte die Kathl hier gern ihre An⸗ dacht verrichtet war es doch ſo ſtill und einſam 50 oben; und auch jetzt blieb ſie ſtehen und ſah mit tränerſchwerem Blick zu dem göttlichen Dulder auf. „Liaber Heiland im Elend“, betete ſie.„Hilf du mir mein Sorgenbinkerl tragen, daß i net zammbrech unter derer Laſt. Du woaßt wia s mir ums Herz is, und was mit bevorſteht und daß ich ſelber bald im Elend ſeln werd! Aber wend alles aum Rechten, du grundgütiger Herrgott! Amen“ * Der Sommer verging und der Herbſt tam und niemand mehr im 5 drunten hörte etwas von der Almerin, die einmal beim Lechnerbauern im Dienſt geſtanden hatte. Ob⸗ eich der Bauer 5 ihr reichlich Umfrage hielt, war ſie doch nicht zu ermitteln. Die Leute ſteckten übrigens die Köpfe zu⸗ ſommen, wenn ſie den Lechnerbauern mit ſeinen ſchweren 8. ſiſtiefein ſeine Felder entlang ſtapfen ſahen. Immerzu bo übergeben. murmelnd ſchritt er einher, ſein ehemals ſo ſtiernackig ſteif getragener Kopf lag dabei vornüber geſunken auf der Bruſt.— Manchmal verſtanden die Leute auch, was er murmelte.„So viel Sach, ſo viel Sach und koaner da, ders oamal erbt.“ Das war der Inhalt der gemurmelten Rede. Ganz, als ſei er nicht mehr recht richtig im Kopfe. Das hatte der Unglücksfall mit ſeinem Sohne bewirkt. Der nämlich war, ſeit er die Liebſchaft damals hatte auf⸗ geben müſſen, ein ganz verbiſſener Wilderer geworden, der ſich Tag und Nacht mit ſeinem Stutzen im Walde herumtrieb.— „Grad aſo ſchaut's her“ meinten die Leute damals,„als tät ers drauf anlegen, daß ihn diamalen*) der Jager oder der Waldhüater derwiſcht und niederbrennt.“ Und wirklich brachten ſie ihn eines Nachts auf den Tod verwundet ſeinem Vater ins Haus Was die zwei miteinander geredet haben mögen, weiß niemand. Aber eine ernſte Sache muß es geweſen ſein. Wenigſtens ließ der Lechnerbauer, ſowie den Sohn der Raſen deckte, unabläſſig nach ſeiner früheren Almerin, der Katharina Thurner, ſuchen. * Jahre ſind darüber hingegangen. Der Lechnerbauer iſt unterdeſſen ſchlohweiß geworden. Still und in ſich gekehrt iſt er jetzt, ein Träumer und Sinniexer— er, der einſt ſo herrſchſüchtige, vollſaftige Mann. Wie ein Baum, der mit der Axt einen Hieb ins Mark bekommen hat, iſt er gekrümmt und gebeugt.— Hätte er damals ſeinem Sohne die Heirat erlaubt, muß er jetzt oft denken, alles wäre anders geworden. Er ſäße jetzt auf dem Altenteil, ſtill und zufrieden, um die Knie herum vielleicht eine wimmelnde Schar rotbackiger Enkel. Aber ſo In die Dorfkirche geht er lange nicht mehr. Er ſcheut die Menſchen Wenn es ihn einmal danach verlangt, mit ſeinem Herrgott zu reden, dann weiß er ſich einen ſtilleren Platz. Droben im Gebirge, an der Straße, die ins Tiroliſche führt, juſt dort, wo das Kreuz ſteht und wo man es im Elend heißt, das iſt der rechte Platz, wo er ſeinem vereinſamten Herzen Luft machen kann. Er ſelber iſt ja im Elend und trägt ein Kreuz auf dem Buckel, ſo reich wie er iſt. Still iſt es dort droben und der Blick geht weit ins Land. Stundenlang kann einer dort ſitzen und ſeinen Gedanken nach⸗ hängen. Und ſo ſchlägt er auch heute wieder den Weg nach ſeinem Lieblingsplatze ein. In früheren Jahren hat er oft zu dem Heiland, der dort droben hängt und ſo grundgütig nieder⸗ ſchaut auf alle, die ſich ihm nahen, gebetet, er möge ihn die Thurner⸗Kathl finden laſſen, damit er gutmachen könne, was er an dem Xaver und wohl auch an ihr geſündigt. Aber in den letzten Jahren betet er das nimmer.— Es iſt wohl nicht in Gottes Willen gelegen, ſo ſoll es eben nicht ſein. Die Sonne ſticht ſteil herab vom Himmel, obwohl es noch recht zeitig iſt am Tage. Für ſeine ſteifen Beine wird der Weg auch ſchon recht mühſam. Iſt er denn noch immer nicht an Ort und Stelle? Freilich ja, dort um die Wegbeuge gleich, hinter den Lärchenbäumen, dort muß es ſein. Und wirklich, groß und ernſt ragt das Kreuz nun in die majeſtätiſche Bergwelt hinaus. Aber was iſt das? Der alte Lechner bleibt ſtehen, deckt die Hand über die Augen. Iſt heute ſchon vor ihm ein Beſuch da? Dort ſteht einer und betet, ein Wanderbündel auf dem Rücken, den Kopf bloß und den Hut in den Fingern. Die Stiefel vom Lechner mögen wohl einen Stein ins Rollen gebracht haben, denn der Burſche, der dort ſteht, dreht juſt den Kopf her zu ihm. Und da iſt es dem Lechner, als verſänke die Zeit um ihn. Und er ſähe ſeinen Sohn wieder, ſeinen Xaver, friſch und lebendig Aber freilich jünger als der damals war, wie er geſtorben iſt, weitaus jünger: ein Bube von vierzehn oder fünfzehn vielleicht. 0 Auch keine ſo blonden Haare hat der Xaver gehabt, eher waren ſie braun geweſen. Aber eine andere hat ſo ein Flachs⸗ köpfel auf den Schultern getragen: die Almerin von dazumal, die Thurner⸗Kathl. Kaum ſeinen Augen traut der Lechner und doch wieder iſt eine Hoffnung in ihm, es könnte ihm heute eine große Gnade widerfahren ſein. Und er geht auf das Kreuz zu mit großen Schritten. „Grüaß Gott!“ ſagt der Bube. Und„Grüaß Gott!“ gibt der Lechner zurück Dann ſchauen die zwei ſich an; eine Weile ſchweigend, und plötzlich fragt der Lechner geradeaus und die Stimme zittert ihm dabei: „Woaus wüllſt, Bua, und wia hoaßt ma di mit dein Vatersnam?“ Da wird der Bube rot wie ſein Büſcherl Almroſen am Hute, während er ſagt:„Vatersnam hab i koan. Nach meiner Muatta ſchreib i mi Thurner und nach mein Vatern bin i Kaverl tauft. Mei Muatterl ſelig, vor drei Wochen is gſtorbn, die guate Haut“, und der Bube wiſcht verſtohlen mit dem Handrücken über die Augen,„war Deanſtmagd aufm Lechner⸗ hof z Kochel. Das wird ſo a fufzehn Jahr her ſein, wies mir oft verzählt hat.— Und auf ihrn Sterbbett, müßts wiſſen, hats mir noch auftragn, ich ſollt auf Kochel marſchiern und auſm Vater ſein Grab a Büſcherl Almroſn legn. Der is der Sohn gweſt vom reichen Lechnerbauern und vor Jahrn ſoll er im Wald verunglückt ſein. So bin ich halt übers Tiroliſche herkema. Und hiatz pfüat Gott, Bauer, i muaß machn, daß i auf Kochel kimm!“ Da aber tritt der Lechner auf den Buben zu, packt ihn bet der Hand und ſagt:„Wart, Büabl, auf mi altn Mann, i kimm a mit. Auf Kochel ſollſt woll kema, aber nimmermehr fort müaßn ſollſt, denn der Lechnerhof ghört dein, wenn i amal tot bin. 7 bin der Lechnerbauer, dei Großvater, Bua, und der da drobn“— ſeine welke Hand deutete auf den Heiland—„hat uns zwoa zſammgführt.“ *) Irgendwann. Teealerprobhe. Direktor Hugelmann vom Landestheater in Linz mußte einmal in Vertretung des plötzlich erkrankten Regiſſeurs Volker die Probe eines modernen Schauspiels übernehmen. Nun war ugelmann ein erprobter Operettenregiſſeur; aber um das Schauſpiel kümmerte er ſich herzlich wenig. Er kam alſo völlig unintereſſiert und unvorbereitet zu der Probe. 7 Kittv Röster, die jugendliche Salondame, hatte gerade ihren Auftritt und trat auf die Bühne mit den Wleiſ i 0 „Guten Abend, lieber Freund.!“ i 8 7 ö er e a e„ Aber nein, das iſt kein Auftrit ernſt. Wenn man auf die Bühne trin, pump die Lungen erſt richtig voll, ſetzt ein lachendes G die Tür ordentlich auf, tritt ſtrahlend mit 97 ö und ſagt laut, Freude und Frohſinn in der Summe: Gute Abend, lieber Freund!— Machen Sie das noch einmal.“ Keie Rösler ging zuruck und trat zum zweiten Male ein: aber Abend, 5 e 9 375 r d „Aber hören Sie denn nicht?!“ rief Hugelmaun böße. „Lachend ſollen Sie hereinkommen und laut. „Verzeihen Sie, Herr Direktor!“ ſagte Kit Rösler.„Darf ich etwas ſagen?“ f.„ Hugelmann klopfte nervös mit ſeinem Bleistift: „Sie haben immer etwas zu erwidern! Sie wiſſen etwas beſſer! Alſo: Was wollen Sie?“ 7 Da ſagie Kitty Rösler: 5 5 „Entſchuldigen Sie ſchon, Herr Direktor! Aber mein erſter Satz lautet: Guten Abend, lieber Freund, meine Mutter et geſtorben. Ich 0 es in dieſer Minute.“ * e N Jo Hanne Rösber. Der Pgternoſter. Humoreske von Fritz Peil. „Klipke will in das Büro der Firma Bunzel& Co., Fabri für Seifenpulver, Eliasſtraße 10. Klipke ſteht vor dem Hauſe Nummer 4 und rechnet aus— dabei die Häuſerfrom entlang ſpähend—, wo das Haus Nummer 10 ſein muß. Er hat es entdeckt, es iſt das hohe, helle Gebäude. Dann geht er langſam weiter und lieſt in der Zeitung, die er eben beim Kiosk er⸗ ſtanden hat. a Klipte iſt völlig in ſeine Lektüre verſunken. Es iſt ſicher eine recht ſchlechte Angewohnheit, auf der Straße zu leſen; aber Klipke tut es doch. Er verfügt außerdem noch über eine nette Anzahl ſolcher ſträflichen Allüren. 7 Als Klipke das bewußte, hohe Haus erreicht hat, ſchiebt er erſt am Eingange die Zeitung in die Taſche und durchmißt mit ſchlottrigen Schritten den Raum bis zum Treppenaufgang. Daneben bemerkt er eine der bekannten, en dnn en Einrichtungen, die ſich in größeren Gebäuden, Warenhäuſern und dergleichen vorfinden und jeweils einen Sterblichen en die oberen Stockwerke oder auch in die tiefer gelegenen be⸗ ſördern. Klipke ſchaut mit Wohlbehagen dieſem ſcheinbaren perpetuum mobile zu, und verſpürt nicht übel Luſt, ſich dieſem Inſtrument anzuvertrauen. Klipke hat, ſeit er im letzten Sommer die Zugſpitzbahn kennenlernte(nur daneben ge⸗ ſtanden), ein geſteigertes Intereſſe an ſolchen aufwärts ſtreben⸗ den Dingen. Dabei iſt ihm dieſe Maſchine ſehr viel ſym⸗ pathiſcher als jene großen Beſörderungs mittel, denn ſle ſcheim ihm lange nicht ſo gefährlich zu ſein. Doch vor allem reizt ihn die Koſtenloſigkeit dieſes Gefährts. Langſam gleitet der Paternoſter an ihm vorüber in die Höhe, daneben ebenſo in die Tiefe. Wo dieſe Dinger bloß hingehen? Ob ſie ſtehenbleiben können? Und ob ſie auch nachts gehen? Klipke denkt eine Sekunde an das Wort„Ewigkeit“, dann nimmt ihn das Problem des Einſteigens voll in Anſpruch. Ob ern mit dem linken Bein? Oder doch beſſer mit dem rechten? Klipke blickt unentſchloſſen drein— und entſchließt ſich, mit beiden Beinen zu gleicher Zeit den Sprung zu wagen Ganz leicht iſt ihm nicht ums Herz. Er faßt krampfhaft den Ledergriff der Aktentaſche, ſetzt an— und ſpringt in den Paternoſter. 5 3 „Die Zigarre iſt ihm aus dem Munde gefallen— er war nämlich trotzdem ein wenig erſchrocken. Aber letzt ſteht er ſeſt auf beiden Beinen im Paternoſter und ſchwebt in höhere Sphären. Einen Augenblick empfindet er Genugtuung und ein beglückendes Geborgenſein. Schon aber ſchießen ihm die merkwürdigſten Gedanken durch den Kopf. 7 185 Ob das jetzt wohl ſtehenbleibt? Warum das nich ſchneller geht? Was wohl paſſiert, wenn er den Fuß in den Spalt ſtellt? Dabei ſieht er ſich ſchon mit dem Fuß feſtgeklemmt und mit dem Kopſe in die Höhe gezogen, bis er zwanzig Meter lang iſt und ſchließlich zerreißt. Klipke denkt daran mkt Grauſen. Klipke will in den dritten Stock zu Bunzel& Co. Klipte findet im dritten Stock nicht den Mut, den Paternoſter zu ver⸗ laſſen. Jetzt bloß nicht ſchwach werden, raunt er ch er⸗ mutigend zu. Und wieder ein ungelöſtes Problem. Was wird jetzt da oben? Vielleicht werden die Dinger umgelippt und ich muß im Kopſſtand hinunter fahren? Klipke ſtöhnt. Plötzlich iſt es dunkel, nur das eintönige Klappern des Aufzuges iſt zu hören. N Klipke möchte heulen; faſt ſtirbt er vor lauter Angſt. Da wird es hell und Klipke findet neuen Lebensmut. Es geht jetzt wieder dem dritten Stock entgegen, diesmal von oben her. 1 Da faßt ſich Klipke ein Herz, bereitet ſich zum Ausſprung vor, ſtößt dabei an das Sicherungsgitter, und der Paternoſter bleibt ſtehen. Vorbei iſt aller Zauber dieſer Maſchine, zu Klipkes Füßen befindet ſich nun ein winziger Spalt, durch den beſtenfalls eine Maus entſchlüpfen könnte, aber nicht Klipke; einen Meter über ihm lacht die Freiheit aus dem Paternoſter in Geſtalt einer Oeffnung von einem halben Meter Breite. f Herausklettern! Aber wie? Klipte kann nicht turnen. Schon im Gymnaſium hat er ſich nur bis Quarta emporgeturnt. Er hatte eben weder Talent noch Neigung zu gumnaſialen und gymnaſtiſchen Klettereien. N Kommt da wer die Treppe herab.— Klipke brüllt. Ein junger Mann ſchüttelt ſich vor Lachen. Klipke findet das nicht ſehr erheiternd, und bittet kläglich, aber um ſo herz⸗ licher, herausgezogen zu werden. Klipte ſoll mit den Beinen hochzuklettern verſuchen, Sein Blick 1 50 nach Leiſten, an denen er Halt finden könnte. Nichts als glatte Holzwände. N Klipte ſoll um die Paternoſterwand nach außen herum⸗ greifen, da wären Geſtänge. ö ö „Klipke tut das und greiſt in die geölten Eingeweide des Paternoſters.— Dicke Schmiere quillt zwiſchen ſeinen Fingern. Klipte pruſte. Sein Kopf ſchaut ſchon oben heraus. Der kunge Mann zieht ordentlich. 51 g Klipke ſchieht das linke Bein aus dem Paternoſter, da fällt ſeine ſchwere Sprungdeckeluhr aus der Taſ che Obwohl ſie an der Kette hängt, greift Klipte aufge nach r und ſeine Hand hinterläßt auf dem hellen Anzug dicke, ſchwarze Spuren von Schintere. In dieſem Augendeich ibt es einen Ruck auf Kliptes Rücken. Zwei Hoſenknöpfe allen in den Paternoſter zurück. 5 1 Klipte iſt am Rande der Verzweiflung. Endlich ſieht er oben— im dritten Stock.— Die Aktentasche r f 15 N Sie liegt noch verlaſſen im Paternoſter. Klipte kocht vor lauter Wut und Verzweiflung; aber er muß letzt einen Dau Maite. 15 i 5 1 Im Waſchraum, in den ihn der junge Mann führt, went Klipke ſeſt, daß die Schmſere ſich mit gewöhnlicher 8 N von den Händen abwaſchen läßt. eee eee 0 N Ehnigermaßen instand geſeßt und bereit, Bumzet k 2 25 uſuchen, fragt Klipte den fungen Mann: ind Se n e 1 feen f unzel und Co. dieler aer ine Vite s Es, ei 4 loren habe Tode gerungen Endlich einigermaßen geſundet, habe man ihm Die Vorgänger Hummel⸗Daubmanns. Die Tat dieſes Hummel, der ſich als Daubmann ausgab, iſt kemeswegs ſo originell, wie das im erſten Augenblick wirkte Totgeglaubte Heimkehrer, die ſich ſchließlich als Schwindler enipuppten, hat es immer gegeben. Schon Homer muß dieſe Betrügerei gekannt haben, denn nicht umſonſt ſchildert er die Gattin des Weltenfahrers Odyſſeus ungemein mißtrauiſch, als Dleſer plötzlich nach zwanzig Jahren, von vielen längſt tot⸗ ech wieder heimfehrt Damals waren die Frauen offen⸗ r noch klüger Die Gattin des Odyſſeus brachte das Geſpräch auf ein Schlafzimmergeheſmnis. das niemand außer den bei⸗ den kannte. Odyſſeus, auf die Probe geſtellt, ſtürzte nicht in die Falle Er klärte lachend das Geheimnis auf— und damit wußte ſeine Frau beſtimmt, daß er es wirklich war. In den Zeiten ohne Telegraph, ohne Zeitungen und ohne Nundfunk, hatten es die Schwindler, die an Stelle Tot⸗ geglaubter Erbſchaften anfreten wollten, noch leichter Man weiß nicht viel über dieſe Art des Verbrechens aus der antiken Epoche. Doch aus den Andeutungen geht hervor, daß die Hummels, die zu einem Daubmann wurden, bei den Aegyp⸗ tern, Griechen und Römern gar nicht ſo ſelten vorkamen. Im Mittelalter verſuchten verwegene Geſellen auch oft den gleichen Weg, um zu Geld zu kommen Häufig hat ſich das in den Zeiten der Kreuzzüge und ſpäter abgeſpielt. Aber die zwei aſſiſchen Fälle, in denen Betrüger ſich als Totgeglaubte aus— gaben haben ſich in den letzten Jahrhunderten ereignet. Die eine Komödie ſpieli in Frankreich, die andere in England, wo⸗ mi wieder einmal bewieſen iſt, daß die Leute, die heute über den falſchen Daubmann lachen und alles ſchon vorher wußten, auch nicht immer ſo klug und ſcharfſſichtig ſind, wie ſie tun. Nach der Zeit, in der in Deutſchland der Dreißigjährige Krieg eine ganze Welt zerſtörte, gab es in der franzöſiſchen Normandie ein aufregendes Ereignis, über das nicht nur in Zeitungen, ſondern auch in Büchern und in Pamphleten viel geſchrieben wurde. In einem kleinen normanniſchen Orte lebte eine ehrſame Hauptmannswitwe. deren Mann als Söldner im irgendeinem Kriege gefallen war Nachdem die Tränen der armen Frau hinlänglich getrocknet waren, zehn Jahre nach der Todesnachricht, tauchte auf einmal in der kleinen Stadt ein Mann mit einem Holzbein auf, der ſich als totgeglauhter Hauptmann ausgab Er ſah in der Tat dem Verſchollenen bis auf das Holzbein ähnlich Ueber dieſes befragt, gab der Heim— lehrer an, daß er ſein natürliches Bein in der Schlacht ver⸗ Lange Jahre habe er in fernen Landen mit dem ein Holzbein gegeben, mit dem er aus Deutſchland zu Fuß zurückgekommen ſei Dieſer Marſch habe wiederum mehrere Nane in Anſpruch genommen. Der Heimkehrer wies auch apiere auf den Namen des Hauptmanns vor. Kein Zweiſel mehr— er war es Seine Freunde erkannten ihn wieder, feine Frau fiel ihm um den Hals, ſchluchzte und weinte und bol ihn um Verzeihung, daß ſonderbarerweiſe die Zahl ſeiner Kinder in ſeiner Abweſenheit um einen kräftigen Jungen zu⸗ genommen hatte Gleich zu Beginn gab es auch einige Mißtrauiſche. So unter anderem einen alten Freund des Hauptmanns, ein Schul freund dem es auffällig erſchien, daß ſich der hochgebildete Mann im Verlaufe von zehn Kriegsjahren in eineg perfekten Lümmel verwandelt hatte. Der Totgeglaubte verabſcheute den herzerfreuenden Calvados⸗Likör keineswegs; er ſchätzte ihn ſogar in ſolchem Maße. daß er meiſt des Abends nach Hauſe gebracht werden mußte Denn betrunken lann man auf einem dolzbein nicht gut gehen Die Stimme der Zweifler ver⸗ mmie aber im brauſenden Meer der begeiſterten Optimiſten. Ter holzbeinige Heimkehrer richtete ſich zu Hauſe recht gemüt⸗ lich ein Und ſelbſt ſeine Frau kam nie auf den Gedanken, daß del von den Toten Auferſtandene ein anderer ſein könnte, als ihr gellebier Mann f achdem die erſten Flitterwochen der Freude und des all⸗ gemeinen Glücks verflogen waren, verzwickte ſich die An⸗ gelegenhen etwas. Der Hauptmann hatte in den verfloſſenen — . —— 2 n mehrere beträchtliche Erbſchaften gemacht. Da er aber 1 ollen galt, nahmen andere Verwandte das Erbe für . e ie Freude der lieben Verwandten verwan⸗ ſich in glühenden Haß, als der holzbeinige„Hauptmann 0 e Gre chafts rechte gelben machte Er ver⸗ chte das mit ſol Ueberzeugungskraft, daß die Richter recht gaben und ibm das Erbe zuſprachen Als der Heim ⸗ 9 die Schund kehrer gerade dabei war, die ziemlich hohe Summe in einem luſtigen Leben zu vertun, trat nun ein Ereignis ein, das nie⸗ mand vorhergeſehen hatte. Eines Tages kam wieder ein Mann mit einem Holzbein in der normanniſchen Stadt an und er⸗ zählte zu nicht geringer Beſtürzung der Einwohner, daß er und niemand anders der totgeglaubte Hauptmann ſei. Der andere wäre ein Schwindler, der ihm in einer Schlacht die Papiere geſtohlen hätte und nur den Zweck verfolge, ſich die Erbſchaft anzueignen Man kann ſich vorſtellen. wie dieſe Nachricht wirkte. Nach ſeinen Auswetspapieren gefragt, mußte der zweite Holzbeinige zugeben daß er keine mehr beſaß. Sie waren ihm ja geſtohlen worden Aber er verwies auf ſein Ausſehen. Er glich dem erſten Holzbeinigen wieder bis auf das Holzbein. Denn der erſte hatte es am linken Bein, der zweite am rechten. Im übrigen glichen ſich die beiden Männer zum Verwechſeln. Zwei Totgeglaubte auf einmal— das war etwas viel für die Be⸗ wohner der Kleinſtadt Nachdem der erſte Augenblick der Er⸗ ſtarrung vorüber war, bildeten ſich zwei Parteien. Die Frau und die Freunde, die den Calvados liebten ſowie die Steuer— behörden hielten es mit dem erſten Die geprellten Erben und vor allem der erwähnte Jugendfreund erhoben den Schild des zweiten Die Szenen, die ſich damals abſpielien, kann man ſich nur vorſtellen, wenn man ſich ausmalt daß in der badiſchen Kleinſtadt Endingen kurz nach dem exſten Daubmann noch ein zweiter aufgetaucht wäre Was hätte das für ein Durch⸗ einander, für eine Komödie der Verwicklungen gegeben! Der findigſte Luſtſpielautor beſäße nicht genug Phantaſie, um dieſes Thema bis in alle möglichen Verzweigungen zu verfolgen. Die guten normanniſchen Kleinſtädter von damals kamen endlich wieder zu Atem, als eine königliche Kommiſſion eintraf, um das unerhörte Rätſel aufzuklären Im Kreiſe dieſer Kommiſſion befand ſich auch ein Herr, der heutzutage nicht mehr zum Mitgliedsbeſtand eines Unter ſuchungsausſchuſſes gehört: nämlich der Scharfrichter. Kurz und bündig legte dieſer Herr beiden Holzbeinigen die Daumen— ſchrauben an, und nach fünf Minuten erfuhr man die Wahr⸗ heit. Der zweite war der richtige Hauptmann, der erſte tatſäch— lich ein Betrüger Er hatte in einem Lazarett neben dem echten Hauptmann gelegen und aus deſſen Fieberträumen ent— nommen, daß er mehrere Erbſchaften in Ausſicht hatte Mit einem ſchnellen Griff waren die Ausweispapiere entwendet. Der Betrüger glaubte ſpäter ſeinen Doppelgänger tot. Wenn der Schwindler nicht ſchon früher nach der Normandie ge kommen war, aus der auch er ſtammte, ſo aus einem triftigen Grunde Wegen eines Diebſtahls mußte er erſt noch eine längere Gefänantsſtrafe verbüßen Nach der Entlaſſung machte er ſich ſofort auf den Weg. Zunächſt brachte er in den benach- barten Städten alles in Erfahrung, was er wiſſen mußte. Dann zog er eines Tages in die Stadt ein Wunderbar erſchien die täuſchende Aehnlichkeit zwiſchen den beiden Dieſes Geheimnis iſt niemals gelöſt worden. Der Be— trüger ſtarb unter dem Beil, nachdem man ihn vorher in der damals üblichen Weiſe gefoltert hatte Aber noch viele Jahr— zehnte nach ſeinem Tode erzählten ſich die Leute in der Nor— mandie den Hergang der ſonderbaren Geſchichte Und da es in Frankreich ja auch Beſſerwiſſer geben ſoll ſo fanden ſich immer noch Phantaſiebegabte, die an einen Juſtizirrtum glaubten und behaupteten: der erſte war der richtige, er iſt unſchuldig geſtorben. Auf das Schafott hätte eigentlich der zweite tot⸗ geglaubte Holzbeinige gehört. Die Geſchichte von dem falſchen „Hauptmann aus der Normandie“ iſt von vielen zeitgenöſſi— ſchen Schriftſtellern und Journoliſten als Vorwurf zu gruſe⸗ liaen Romanen verwendet worden. Der Vorfoll dürfte tat⸗ ſächlich einzigartig daſtehen. Wenn Hummel⸗Daubmann diefe Zeilen lieſt, wird er vor Neid erblaſſen. . Nicht minder abenteuerlich iſt die klaſſiſche Geſchichte des falſchen Heimkehrers, die in England ſpielte. Sie liegt erſt ſiebzig Jahre zurück. Hummel-Daubmanns Spiel iſt das Werk eines Dilettanten ihr gegenüber Bei dem engliſchen Heim kehrerſchwindel handelt es ſich um eine Millionenſache. Die Angelegenheit war um ſo bedeutſamer, als in ſie der Name einer britiſchen Familie von hohem Anſehen verwickelt war. der Adelsfamilie Tichborne, die ſich rühmen konnte, ſchon dabei geweſen zu ſein, als die wackeren Briten noch Seeräuber waren Ein Sproß dieſes Geſchlechts, Roger Charles Tich- borne, wurde um die Zeit, als Napoleon l, auf der Welt von ſich reden machte, mindeſtens ebenſo oft in den engliſchen Zei⸗ tungen genannt, wie der geſcheiterte Kaiſer. Die Affäre Tich⸗ borne war die Senſationsaffäre in England, von der man faſt ausſchließlich ſprach, wenn man ſich von den Debatten über die politiſch bewegten Zeiten erholen wollte. Roger Charles Tichborne war in Paris geboren und dort aufgezogen. Später tram er in England, wie ſich das für jeden britiſchen Ariſtokraten gehört, in ein Kavallerieregiment ein; aber er brachte es nicht weit in dieſer Laufbahn. Nicht, weil Roger Charles Tichborne ein ſchlechter Soldat geweſen wäre— nein, aber er beſaß einen anderen Fehlex In England kann man es nicht vertragen, wenn ein Offizier private Anſichten hat. Man liebt es auch nicht, wenn ein Kamerad in ſeiner Sprache verrät, daß er neben dem Militärjargon auch fran⸗ öſiſch ſpricht. Roger Charles Tichborne war nun eben in zaris erzogen worden. Ex konnte die Früchte dieſer Erziehung nicht ganz verleugnen. Die britiſchen Offiziere kamen daher zu der Anſicht, daß der ſunge Tichborne ein ganz unmöglicher Menſch war, und hielten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berge zurück Stan ſich nun, wie ſich das gehört, eine Kugel in den Kopf zu ſchießen, legte Tichborne ſeine Uniform ab und beſchloß dann, ein Seefahrer zu werden Geld genug beſaß er, um ſich dieſen Luxus zu leiſten. Nachdem er mehrere Reiſen unternommen hatte, traf im Jahre 1854 in London die Nach⸗ richt ein, daß Tichborne verſchollen ſel. Er hatte ſich auf dem Schiffe„Bella“ befunden, das mit fämtlichen Paſſagteren ge⸗ ſunken war Der Erbe des Rieſenvermögens, der Bruder Tich⸗ bornes, hatte es eilig, Roger Charles für tot erklären zu laſſen: man wird die Gründe begreifen. 5 Roger Charles Tichborne war ein Jahr nach dem tragiſchen Schiffsuntergang amtlich ol. Der glückliche Bruder heimſte die Millionen ein Niemand hätte mehr an den unglücklichen Roger Charles gedacht, wenn eben nicht ſeine Mutter geweſen wäre. Sie wollte nicht glauben, daß ihr Roger tot ſei: ſie konnte das nicht glauben. Sie ſchrieb daher an alle großen * Zeitungen Nord⸗ und Südamerikas, Aſiens und Mittelmeer⸗ Europas und bat ſie, Anzeigen erſcheinen zu laſſen, in denen Roger Charles Tichborne erſucht wurde ſich ſofort zu melden Jeder, der etwas von ihm wußte, ſolle es mitteilen. Eine hohe Belohnung ſei für jede, auch die belangloſeſte Nachricht ausgeſetzt. Dieſe Inſerate erſchienen Doch niemand meldete ſich. Nach einiger Zeit aber ſtellte ſich in der Villa der Lady Tichborne ein junger Mann ein, dem ſie ſchon an der Türſchwelle um den Hals fiel: Roger, Lady Tichbornes Sohn, war es, der Tot⸗ geglaubte: ex war nach einer phaniaſtiſchen Irr-Reiſe durch die ganze Welt in die Heimat zurückgekehrt. So behauptete jedenfalls der Veſucher, der ſich bei der alten Dame einſtellte. Es darf hier in Klammern geſagt werden, daß in engliſchen Ariſtokratenfamilien nicht ein ſolches Ver⸗ wandtenverhältnis beſteht, wie bei uns zwiſchen Eltern und Kindern. Wenn Lady Tichborne ihren Sohn„wiedererkannte“, ſo erkannte ſie ihn damit der äußeren Geſtalt nach wieder. Von dem Innenleben eines Sohnes weiß die Mutter eines Ariſto⸗ kraten in England wenig. Der Sohn wird ſchon als Kind von „Nurſen“ erzogen, kommt dann in Schulen, auf die Hochſchule, iſt nur in den Ferien zu Hauſe, und ſpricht die Mutter ſelbſt dann noch nur beim Eſſen oder gelegentlich einmal des Abends. Lady Tichborne alſo erkannte ihren Sohn wieder. Einige Freunde der Familie ebenfalls. Und damit ſchien die Sache erledigt Der Bruder hatte bereits das Geld des Verſchollenen an ſich genommen. Die alte Lady ſetzte darum ihrem wieder— gefundenen Sohn eine Rente von 1000 Pfund aus, um vorerſt ſtandesgemäß zu leben, bis der Bruder das Vermögen heraus⸗ gerückt haben würde. Dieſer Bruder, Sir Alfred Tichborne, dachte nicht daran. Während alle Welt dem Taumel verfallen war, dem rühr⸗ ſeligen Gedenken an das Wunder der unerhofften Wiederkehr eines Millionenerben, war Alfred Tichborne der einzige, der den Rummel nicht mitmachte. Er war nämlich auch der einzige, der ſeinen Bruder von der Kollege⸗Zeit in Paris her näher kannte. Auffällig erſchien es Sir Alfred, daß Roger bei ge⸗ wiſſen Fragen an Gedächtnisſchwäche zu leiden ſchien. Er ver⸗ mied es ſorgfältig, auf beſtimmte Dinge einzugehen; dabei ver⸗ ſchanzte er ſich hinter einer ſchroffen Art der Ablehnung, die früher dem älteren Bruder Rogers ganz fremd geweſen war. Sir Alfred beſchloß daher, nähere Erkundigungen einzuzletzen und vor allem die Odyſſee nachzuprüfen, die der Heimgekehrte in den verfloſſenen Jahren nach dem Schiffsuntergang der „Bella“ erlebt haben wollte.„ eee Inzwiſchen gingen Lady Tichborne und der totgeglaubte Sohn daran, die verlorengegangene Erbſchaft einzullagen. Roger beanſpruchte auch das Recht, den Titel„Sir“ führen zu dürfen a 5 Schon war Roger nahe dem Ziel, den Prozeß zu gewinnen, als Sir Alfred Tichborne den angeblichen Bruder entlarvte. Er war ein Betrüger, das ergaben die eingezogenen Ermttt⸗ lungen einwandfrei. Er ſah zwar dem Verſchollenen täuſchend ähnlich, hieß aber in Wirklichkeit Orron. In den britiſchen Ariſtokratenkreiſen fiel man aus allen Wolken, als man erfuhr, welchen Beruf der Mann überhaupt führte, der ſie lange Zeit hindurch zum Narren gehabt hatte Orton war weder Graf, Marquis, noch einfacher Vicomte, er war— Fleiſchergeſelle; ein Fleiſchergeſelle mit viel Phantaſie, auten Manieren und einer Verſtellungskunſt, die ſonſt dieſem keineswegs herabzu⸗ ſetzenden Beruf kaum eigen iſt. f 1 1 Der Prozeß gegen den Betrüger nahm drei lange Monate in Anſpruch, gerade um die Zeit, als die Schlacht eber Sedan geſchlagen. Napoleon gefangen, die dritte franzöſiſche Republik gegründet und das Deutſche Reich unter Bismarck geſchmiede wurde Alle dieſe Ereigniſſe erſchienen damals den Londonern weniger wichtig, als der Senſationsprozeß. Orton⸗Tichborne wurde zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Man ſpielt nicht ungeſtraft mit britiſchen Ariſtokraten, vor allem nicht, wenn man nur Fleiſchergeſelle iſt Als Orton ſpäter entlaſſen wurde, hatte man ihn vergeſſen. Er ſtarb wie alle Prominenten: arm, körperlich gebrochen, eine große Ziffer, bei der nur noch die letzte Null übrig geblieben war. * So hat jedes Land ſeinen Fall Daubmann... Es beſtehzt kein Anlaß, auf das andere herabzuſehen und zu ſagen: Aber bei uns— bei uns wäre ſo ewas nicht vorgekommen!! Und ſo wird es eben auch immer bleiben, ſolange der Menſchheit noch nich: jener unſichtbare Zwickel in die Seele eingenäht in, durch den dann die unſterbliche Dummheit keinen 1 mehr fündel. f B. M. V. Es war Abend und ganz dunkel auf der Straße. Nur die Laternen brannten: aber es war niemand da, dem ſie leuchten konnten denn nur ſehr ſelten gina noch ein Menſch über die Straße., und darüber ärgerſen ſich die Laternen.„Warum brauchen wir überhaupt noch zu brennen?“ ſagte die eine die vor einem großen grauen Hauſe ſtand gerade vor dem eiſernen Gartentor„Wenn doch nur der Lorernenanzſinder käme und uns ansdrehte damit wir ſchlafen können Es braucht ja doch memanp mehr unſer Licht!“—„Fochl Doch] Ich bin ſehr froh. daß du noch mach hit und brenunſt, ſo kann ich doch wenigſtens das Haus noch ſehen in dem ich ſo lange gelebt habe und olſcklich war“ klang plötzlich eine ſchmache Stimme —„Wer ſpricht da?“ fragte die Laterne und warf ihren Schein überall herum„Es flang gerade als oh es aus dem Kehricht⸗ kaſten dort käme“ Und nun heleuchtete ze genauer den Kaſten der mit nach zwei anderen vor dem Gartentor ſtand Oben auf der Aſche ſagen eine ate Blechbüchſe Gemſiſeahfafl und ein paar irdene blaue Scherben—„Ich habe geſprochen“ ſagten die Scherben—„Mer ſind Sie?“ fragte die Laterne „Das heißt ich wollte fragen, wer waren Sie? Denn ſeßzt ſind Sie ja nur noch cherben“—„Ich mar ein Miſchtopf“ ant⸗ morteten die Tcherhen unn ſeufszten„Ich gehörte in den zweiten Stock“— Das meiß ich“ ſagte die Laterne.„ich kenne ganz genan den Kehrichtfaßſen ans dem zweiten Stock in keſnem andern liegen ſoniel Scherben“—„ es iſit entſenſſch wie achtlos die Menſchen mifſ uns umgehen“ flagten die Scherben „Wenn ſie nur wüßten wie ſchreckſich es ſſt ſo auf einmal in Stücke in geben und fortgemorfen zu werden Da hab' ich nun ſchon ſo lauge Zeit jeden Tag neben der braunen Kaffee⸗ kanne auf dem Teryiertiſch geſtonden ech das war ſo ae⸗ mütlich wenn wir zuſommen auf dem Kaffeetiſch ſtanden auf der roten Fiſchdecke, und rund um uns herum die Taſſen und Teller Wir nerfrugen uns ſo aut und mußten uns immer etmas zu erzähſen Die affeefaune und ſch. mir ſtanden auch zuſammen im Kfichenſchrank und durch die Glasſcheiben konnten wir alles ſehen was in der Küche noraing Das er⸗ zählten wir dann unſeren Kameraden auf dem Kaffeetiſch Die Bröichen die erzöhten vom Bäckerladen aus dem ſie kamen Die Rütter die konnte immer niel erzäßſen denn ſie kam vom Lande und harte eine meſte Reiſe gemacht Manchmal kam auch Beſuch zum Kaffee: dann durften wir nicht auf den Tiſch fommen ſondern die ſilbernen Kannen wurden aus dem Schranf geholt und die auten FTaſſen— die ganz feinen mit den gemalten Blümchen Dann erkundiaten wir uns am anderen Morgen bei der Hängelampe ſiber dem Tiſch. wer dageweſen war, und die erzählte es uns Neulich ging eine von den Faſſen entzwei und es kam eine neue. Mir waren aber alle ſehr traurig, daß die andere Faſſe entzwei war.“— „Ich habe ſie on Abend im Kehrichtkaſten ſiegen ſehen“ ſaate die Laterne„Sie unterhieſt ſich mit dem Heringsſchwanz der auch im Kaſten laa. Ich hörte wie ſie ſagte, daß die hraune Kaffeekanne auch nicht mehr ſange leben werde Auch von Ihnen, ſſeber Miſchtoyf fing ſie an in reden— aber da kam eine Katze on den Kehrichtkaſten und fraß den Heringstchwanz auf.“—„Wahrſcheinſich wollte ſie ſagen, dog ich auch ſchon einen Fprung hatte“ ſaqte der Miſchtoyf„Das ißt wahr. ich habe ihn neulich in der Syütſchäſſel hekommen Die Köchin hatte zuviel auf einmal ins Maſſer getan wir klapperten aſle gegeneinander und ſo bekam ich einen ZSyrung.“—„Dabei zerbrach wohl auch der Deckel von der Kaffeefanne?“ fragte die Laterne—„Nein, den zerbrach der große Funge. Er ſchenkte Kaffee ein und hielt den Deckel nicht feſt: da fiel der n die Faſſe unn zerbrach Es in das Schickſal fast aller Kaffee⸗ kannendeckel Wenn die Menſchen doch nur ein wenig acht⸗ geben woſſten!“—„Das iſt wahr“ ſagte die Laterne Und wer han Sie denn zerbrochen?“—„Das tat die fleſne Frieda hente. Sle ſollte noch etwas Mich in der Kſſche holen aber anſtan mich ruhig zu halten ſchlenkerte ſie mich am Henkel erum daß ich ihr aus der Hand flog und zerbrach Ob das ſt der traurlaſte Augenblick in unſerem Leben wenn Bchipve und Beſen uns zuſammenkehren und wir auf den Kehricht wandern Die kleine Frſeda weinte und fragte ob man mich tten könne: aber das geht nicht. denn gekittete Jachen diirfen ja nicht alle Tage geſpſilt werden“ In dieſem Augenßlick kam ein Hund ſiher die Straße getrottet Vor dem Kehrichthaufen blieb er ſteßen und ſchnuyverte cis mußte aber doch wohl nicht das richtige geweſen ſein. was er ſuchte, denn er knurrie ärgerſſch und aing dann weiter.„Ja wenn ſch noch vofl Milch geweſen wäre!“ dachten die Scherben.„Aber was allt ein zerbrochener Milchtopf!“ Onkel Werner. Der Kompaß im Trinkbecher. Wie man auf der Wanderung ohne Kompaß die Himmels⸗ richtung feſtſtellt! Von Gertrud Reinſch. ſchiedene Weiſe geſchehen. Nach der Moosbildung an den Bäumen kann man ſich richten auch nach der Sonne und den Zeigern der Taſchenuhr Doch es dukte intereſſan ſein, ſowie auch einſach ſich auf die nachſtehende Art über die Himmels⸗ richtung zu unterrichten. Auf ſeder Wanderung muß man einen Trinkbecher und ein Nähbeſteck bei ſich führen! Waſſer iſt in der Feldflaſche oder man ſchöpff es aus einem Brunnen Das ſind die nol⸗ wendigen Zubehörteile zu unſerem neuen und abſolu ſicheren Kompaß Nun eine kurze, abſchweifende Naturbetrachtung. Wir haben alle ſchon auf Tümpeln Teichen und ruhigen Bächen beobachten können, daß es gewiſſe Inſekten gibt, die über die Oberfläche des Waſſers laufen ohne zu verſinken Wenn wir das nicht wiſſen ſo ſehen wir nun einmal näher hin und beobachten einmal das Leben über der Waſſerfläche Daß dieſe Inſekſen nicht im Waſſer verſinken beruhl auf der Tat⸗ ſache phyſikaliſcherx Art daß das Waſſex eine Oberflächen. ſpannung beſitzt Dadurch wird es auch möalich daß ein Stſick leichten Metalls wie eiwa eine Nähnadel. auf dem Waſſer ſchwimmt und nicht untergeht, wenn ſie aleichmäßig auf das Waſſer gelegt wird Das gleiche machen wir nun mit der Nähnadel auf der Waſſeroberfläche in unſerem Trinkbecher auch Die ſchwim⸗ mende Stahlnadel hat nämlich nun die Eigenart, ſich ſoſort in die Nord⸗Süd⸗Richtung einzuſtellen Nun wird es ſa nicht mehr ſchwer ſein, ſeſtzuſtellen, an welchem Ende der Nadel Nord und an welchem Süd iſt was etwa nach der Sonne geſchehen kann oder nach anderen bekannten Merkmalen und Anhaltspunktien. Die Naketenfahrt zum Mond! Die Mitſpieler ſetzen mit Streichholzkuppen, würfeln mit einem Würfel und rücken in der angegebenen Weiſe vorwärts. Wer zuerſt im Mond iſt, hat gewonnen. Wer Feld 12 erreicht, muß zum Start zurück und neu beginnen. Wer unten an den Mars kommt, wird einmal ausgelaſſen, und wer den Saturn beſucht, muß 12 Felder zuruck. Ein ſchöner Segelwagen zum Selbſtbauen. Haspe 91795 Sa verstrebung Segel NI 2 Neue Schalteumotive zum Nachmachen. Täuſchung unſerer Augen. Welcher der im Mittelpunkt liegen⸗ den Kreiſe iſt größer? gonbpfesb oc gun 8 Tierfabeln. Von Eberhard v. Weittenhinle Der mitleidige Fuchs. Ein Fuchs ſchlich durch das Röhricht klagenden Lauten nach. Da gewahrte er eine Häſin die mimden Läufen ihr unge zogenes Junges grauſam vertrommelte Ddieſe Kindesmißhandlung empörte Reinete ſo ſehr daß er in gerechtem Zorn auf die Häfin losſprana und ſie tolbiß Nun aber tal ihm das klein Verwaiſte, das ohne die Mufter einem garäßlichen Hungerſad⸗ preisgegeben war. in der Seele leid Und er verkürzte aus gutem Herzen die Qual des Jungen, indem ey auch dies in eine beſſere Zukunft beſörderte. * In Knechtſchaft. Wißt ihr“, 12900 eines Tages eine Blattlaus zy Ihren Kolleginnen,„daß wir von den Ameſſen aufs unverſchömieſte ausgebeutet werden?“— Die zufriedenen Blaifläuſe wuß ien es bisher nicht. Von Stunde an aber waren gie ließ unglücklich über ihr Los. Das Fahrgeſtell des Segelwagens haf deri oder vier Räder; es beſtehr im woſentlichen aus einem Lanabaum und den Achſen. Will man ſpäterhin wenn man Erfahrung hat, auf eine vollkommenere Betaketung über⸗ gehen, die das Kreuzen ermöglicht, ſo wäßle man die Vierradtpe Die Konſtruktion iſt aus der Stizze zu erſehen; genque Vor⸗ ſchriften über Abmeſſung laſſen ſich nicht machen Wählt man ein Model von 1280 Millimeter Länge ſo nimm man für Lan baum und Achſen Stäbe von ſo bis 20 Mi 905 Stärke und 25 bis eee teite, der Radſtand der Vorverachſe kan bann 700 Miſlimeter beirggen Als Räver nimmt man Deckel von Mlechbüchſen oder Rollen von Schreibmaſchinenbändern. Die Blechdeckel befeſtiat man nicht pirett an den 6— Blech bbchsendeckel 913 Räder Achſen ſondern an Kfönchen. Damit dieſe Räder nicht wackeln, being man 1 Schutznaben an Die. der Schht⸗ nabe muß größer ſein alß der D des Drahtſtiftes auf dem d f e e tt egen Der„eine 0 1 1 bv einem Drittel der Entferſn Achſen, näher zur Vorderachſe, auf Mngbaum befeſtigt Die Särſe pes der aus ſehlerfreſem Holze zu fertigen 95 5 0 ide 895 i Pimpel wird ein nnere f eſeßt. Ein vierecklges Segel erſo 15 die oben am Maſte A 6 nden der in den unteren 5 eingenühten Schnur werden an einem Quer; 2400 auf dem Langbaume bee n. iſſellſch verſehen: eben wollte ich Feuer anmachen Sie wiſſen Der mutwillige Ofen. Humoreske von B. Haus. 2 Kain Mecke, Fabrikant von Harzer Feueranzündern und Vigiexam von Pech für Taſchenlampenbatterien, ſaß trübſinnig an feinem Schreibttſche vor einem Stapel Poſt und kaute ſeit ner halben Stunde an einem kalten Zigarrenſtummel. Es hne legen Tag dasſelbe Lied: Brieſe von den Kunden, daß es ihnen Unendlich leid tue, nicht zahlen zu können, und Brieſe von den Lieferanten daß es ihnen nicht minder leid tue. leine Nawe Stundung mehr zu geben Jetzt ſchob er mii einer Unwilligen Handbewegung den ganzen Stoß Poſt zur Seite of griſſ wohl zum zehnten Male zu der oben aufliegenden „Hierdurch teilen Bofitartie mit dem Aufdruck„Finanzamt“ ir Ihnen mit, daß morgen vormittag, neun Uhr dreißig Minuten Herr Steueroberſekretär Müller zu Ihnen kommen und 0 Bücher nachprüfen wird. die Sie zu dieſem Zweck hetenbalten wollen“ Mii einem Male kam dem Schwergeprüften eine Exleuch⸗ . 4 ein zufriedenes Lächeln huſchte über ſein Geſicht a warte!“ knurrte er„Kommen Sie nur, Herr Steuerober⸗ än! Wo nichts ii da hat auch das Finanzamt ſein Recht verlgren!“ 0 A anderen Morgen ſpazierte nun ſchon um neun Uhr 1 8 erwartüngsfroh in ſeinem kleinen Büro herum. eien Schreibtiſch ein Stoß Geſchäftsbücher aufgebaut lag. ieh ſich ab und 1 die Hände und hatte den Rockkragen 10 schlagen: der kleine Kanonenofen, in dem ſonſt ein 1 8. Feuer für ſchnelle Erwärmung ſorgte, ſtand in träger Ae in ſeiner Ecke; aber er war gut präpariert für die monſſche Rolle die ihm ſein Herr zugedacht hatte. Die pe nach dem Ofenrohr war ſchon feſt abgeriegelt und im a elbft lag, unter Papier und klarem Holz verborgen, ein wen Werg, geſättigt mit Pech, Harz und Kienruß. Das wohl helfen, lkilich, 9.30 Uhr, traf der Beamte, ein biederer, zuvor⸗ bpmmender Mann, ein. Emil Mecke tat außerordentlich er⸗ aun! „ch venke, Sie kommen erſt um 10.30 Uhr, da habe ich mich m. muß heute an allen Enden ſparen, und ſo arbeite ich in meiner Wohnung. Aber warten Sie, das werden wir der Ofen benahm ſich daher höchſt ſonderbar wolken ſtiegen aug ihm 9 nebel man hier einen Probegasangriſſ habe üben wollen. Der Haus⸗ herr pruſtete und ſchimpfte über dieſen miſerablen Kerl, der walt nicht wolle, und auch dem Beamten der ſich vergeblich Stunde lang da und hatte noch nichts unternehmen können. Well öffnete ſetzt der gaſtliche Hausherr die beiden großen dem Bemerken, am Nachmittag noch einmal vorſprechen zu haben.“ 8 N r 7 db luppes N un N 2 N i 7 5 Hieb R schr oppES- IcH HK Dig EINEN FOLCFEYER-H ACT ER (ad fe (ONE 175 ſchon züngelte, luſtig kniſternd, in dem kleinen Ofen eine lebhafte Flamme empor die an Harz, Pech und Holz reiche Nahrung fand Die wohlmende Wirkung blieb nicht aus, aber Dichte Rauch⸗ wol etvot, ſo daß es ausſah, wie ein Landmann oder Förſter, der ſich mii ſelbſtgebautem Tabak ein⸗ Bald war das ganze Zimmer dicht voll Rauch, als ob doch ſonſt immer ſo gut funktioniere und heute mit aller Ge⸗ bemühte. einen Huſtenreiz zu unterdrücken, liefen die dicken Tränen über die Backen Jetzt war er nun ſchon eine halbe Mit dem freundlichſten und harmloſeſten Geſicht von der Fenſter und die gegenuberliegende Tür und die friſche Winter⸗ luft ſegie in mächugen Schwaden den Rauch hinaus: aller⸗ dings war es weniger ſchön, daß die Wärme in ſeinem Geſolge mitzog und bald in dem Zimmer der Urzuſtand unbehaglicher Kälte wieder eingekehrt war der Steueroberſetretär Müller hüſtelte ſchon ſtark, die Luſt weiterhin in dieſen gaſtlichen Ge⸗ filden zu weilen ſchien ihm aver fürs erſte verdorben, denn er packte ſeine Aktentaſche zuſammen und verabſchiedete ſich mit wollen, während ihn Emii Mecke mit immer wieder neuen Entſchuldigungsbeteuerungen und treuherzigem Bedauern e die ſehr unangenehme„Betriebsſtörung“ zur Tür ge⸗ eiiete Kaum war die Tür ins Schloß gefallen, und er hörte den Beamien auf der Straße ſich entfernen, als der Miſſetäter in ein herzliches Gelächter ausbrach und zunächſt einmal ſeinem gequälten Ofen„freien Abzug“ gewährte. Am Nachmittag „Haft du genern Ports bekommen?“ „Ja! 8 kan rich Sle ſangen en Mayonnaiſe!“ f g Der Stammtiſch„Die Sparſamen“ geht als„Tanſendſaß⸗ i 5 8 g wartete aber der ehrenwerte Pechſabrikant und freudige auf eine Eintrittskarte! Steuerzahler Emil Mecke vergeblich auf den ihm angekündigten Beſuch Die Ovation des Vormittags war doch zu eindrucks⸗ voll geweſen. Das Narrenſchiff! Feſtwagen aus einem Faſchingsumzug! Schwere Frage. „Ich hab' dir doch ſchon mal geſagt, du ſollſt ni an den Daum lutſchen!“ „Welchen ſoll ich denn nehmen, Vater?“ Einige, von Leo Fall. Der verſtorbene Operettentomponiſt Leo Fall war edn leiden ſchaftlicher Kartenſpieler. Sein Ehrgeiz in dieſer Beziehung ging ſo weit, daß er es fertigbrachte, ſtundenlang ohne Unzer⸗ brechung zu ſpielen, nur um einen einmal erlilnenen kleinen Verluſt wieder gutzumachen. a Es war in Mannheim, wo er mit dem Wiener Enſembte weilte, um das Stück„Der fidele Bauer“ herauszubringen. Abends hatte er mit Hubert Mariſchta geſpielt und zu ſeſnen größten Leidweſen bare 14 Mark verloren Verſtimmt über den Verluſt und gekränkt in ſeiner Ehre ging er ſchweigend mit dem Tenor in das Hotel, wo beide gemeinſam ein Zimmer bewohnten. Man ging ſchlafen. Mitten in der Nacht erwachte Mariſchta und fuhr hoch Und was ſah er? Leo Fall ſaß aufrecht im Beit und miſchte die Karten, die er im Nachttiſch aufbewahrt hatte. Und er begann zu betteln, daß der andere weiterſpielen ſolle. Alle Einwendungen halfen nichts, und ſo ſpielten ſie, bis Fall feine 14 Mark richtig wiedergewonnen hatte Sodann erhoben ſich beide aus den Betten und ſahen aus dem Fenſter. Lange Zeit ſchwärmte Fall über die Schönheiten der alten Stadt Dann deutete er plötzlich in die Luft und ſagte zu Mariſchka:„Sieh doch, wie wundervoll verſchwommen der Mond da herunterſchaut!“ Da brach der Tenor in ſchallendes Gelächter aus.„Ach la! Auf dieſem Mond iſt es bereits dreiviertelvier, und etzt gehe ich ſchlafen!“ W g „In ſeiner überaus ſtarken Kurzſichtigkeit hatte Leo Fal nämlich die Rathausuhr für den Mond angeſehen. Hanns lckes⸗ Marschall. Drei Gründe. Hell und Boll ſtehen vor einer Weinſtube. Hell faßt Boll unter den Arm: „Darf ich dich zu einem Glas Wein einladen d“ „Leider nicht, denn erſtens trinke ich überhaupt keinen Wein, zweitens hat mir der Arzt den ine F verboten und drittens habe ich eben zum Frühſtück eine Flaſche Portwein getrunken!“ „ SONNYAOGS-PoS SC RETRERN! Struppes. 17 1 2. diefes Querholz binder man de inde 15 87 1 1 M. + 18 Bas Auf der Wanderung kann. aber es nt nicht dontergnen. Maher, ee ee 4 daß der Kompaß vergeſſen wurde und vielleicht auch die Karie. 5 a 05 1 dom Men Biel gewſen die b e e auf der Kari e. ö 10 zuſtbek. wie wir un belſen. Das kann vekannilich auf ver⸗ 9 84 Der Uölungsaufvrua- des Pfandverleihers. Wird eine ne Sache von dem Dieb in einer Mfenttichen Pfandleihe verpfändet und der Eigentümer den verpfändeten Gegen nd zurück, ſo hat er der öffentlichen Pfand⸗ and gegebene Darlehen zu erſetzen Dieſen ſogenaunten„Löſungsanſpruch“ beſitz: der prwate Pfandleiher nicht: von ihm alſo darf der Eigentümer die geſtohlene und ver⸗ pfändete Sache ohne Erſatz des dafür ge⸗ ebenen Darlehens zurückfordern Sind die achen bereits verſteigert worden, erliſcht das Recht des Eigentümers an dem ihm geſtohlenen Gut. Die Steuerſtrafe. Emme durch Strafbeſcheid ſeſtgeſetzte Steuer⸗ ſtraſe laun im Unvermögens falle nur durch das Gericht in eine Freiheitsſtraſe umgewandelt werden nicht aber durch das Finanzamt Das inanzamt hat ſedoch die Berechtigung zu be⸗ mmen in welcher Art die öffentliche Be⸗ kannimachung der zuerkannten Steuerſtrafe er⸗ folgen ſen Iſt der Steuerſchuldner durch den Strafbeſchemd koſtenpflichtig verurteilt worden dat er auch die Verkündunaskoſten zu tragen Die Wecchſelſteuer. Die Wechſelſteuer beiträgt für ſede an⸗ gefangenen 100 Mark 10 Pfennig. Die Nicht⸗ derſteuerung eines Wechſes iſt ſtrafbar. ſchließt aber nicht die Gülſigkeit des Wechſels aus Allerdings iſt ein Wechſel dann ungültig. wenn er den gefetzlichen Erforderniſſen nicht in aſlten Einzelbeſten entſpricht: ein auf ihm vermerktes Zinsverſprechen aber wird als nicht geſchrieben angeſehen. Ausländer in Deutſchland. Jeder in Deutſchland Aufenthalt nehmende, nicht reichsangehörige Ausländer über 15 Jahre muß im Beſitz eines ordnungsgemäß aus⸗ ſleuten Paſſes ſein Im Paß iſt auch bei e Ausländern, die ſich ſchon ſeit längerer Zeit in Deutſchland aufhalten, die Auſenthaltsgenehmigung nachzuweiſen. Werbungstoſten und Gaſthausbeköſtigung. Im allgemeinen gelten Lebenshaltungskoſten tür die Steuerberechnung als nicht abzugsfähig. Nimm ſedoch jemand aus beruflichen Gründen ſeine Mahlzeiten in der Nähe ſeines Büros ein. ann der Mehrbeirag aus der Gaſthausbeköſti⸗ ung gegenüber den normalerweiſe üblichen Lebensbaltungstoſten in Abzug gebracht werden. Die Unterhaltspflicht der Frau. A eine Frau ſchuldig geſchieden, kann der Fall eintreten, daß ſie dem geſchiedenen Manne den ſtandesgemäßen Unterhalt zu gewähren hal Allerdings trifft dies nur dann zu. wenn der Mann vermögenslos und durch Krankheit oder eine ſonſtige Erwerbsunfähigkeit(Arbeits⸗ loſigteit zum Beiſpiel) daran gehindert iſt, ſich den ftandesgemäßen Unterhalt ſelbſt zu ver⸗ affen Der Unterhalt iſt durch eine viertel⸗ lahrich im voraus zu entrichtende Geldrente zu leiſten. 1 5 3 Das Getränk der Kinder. Liebe Mutter, laß mich dir heute einen der ſchlimmſten Feinde der kindlichen Geſundhen nennen und dich eindringlich vor ihm warnen: das iſt der Alkohol Ich weiß wohl daß alle möglichen alkoholiſchen Geiränte als beſondere Stärkungsmittel immer wieder angeprieſen werden und daß von ihnen vielſach behaupie' wird ſie ſorgten für ausgiebige Milchbildung Beſonders viele Starkbiere nehmen— nach An⸗ gabe ihrer Herſteller— dieſen Ruhm für ſich in Anſpruch! Laß dir eins ſagen; Kein Wort dieſer Behaupfungen iſt wahr! Kein Bier es mag ſich nennen wie es will, iſt als Nahrunas: mittel anzuſehen! Allerhöchſtens kann man es als eine Flüſſiateit bezeichnen die Nährſtofſe enthält Dieſe Nährſtoffe beſonders Zucker⸗ arten ſind aber in einer ganz unerhört teuren Form im Bier geboſen Schon die Gegenüber⸗ ſtellung der Preiſe von Bier und Milch deuter darauf hin: ein Liter helles Bier koſtei eiwa 20 bis 90 Pfſennia ein Liter Milch 25 bis 30 Pfennig Dabei enthält Milch viel mehr Nährſtoffe als das Bier iſt frei von ſedem Alkohol und kann in geeigneter Form dar⸗ gereicht geradezu als Medikament angeſehen werden die Muftermiſch vollends für das Neugeborene das Ideal eines Nahrunasmittels vermittelt ihm Schutzſtoffe gegen alle möglichen Krankheiten zum Beiſpiel gegen die Enaliſche Krankhein Der Alkohol, den die Munter zu ſich nimmt, geht, ganz gleich in welcher Form er genoſſen wird in die Muttermilch über und kann auch im Blut der Mutter nachgewieſen werden, das ihn nun dem noch Unaeborenen zuführt Bedenke. daß ein Teeſöſſel voll Kognaf für ein neugeborenes Kind ein todbringendes Gifmiſt! Laß dir von niemandem einreden daß Mäßigken im Genuß alkoholiſcher Getränke nicht ſchade Es gibt keine Grenze zwiſchen angeblicher Mäßigkeit und gefährlicher An⸗ mäßigkeit a Wenn du über dieſe Dinge dich ein⸗ gehender unterrichten möchteſt, ſo nimm dir das vorzügliche Buch von Dr. Georg Gruber, „Der Alkoholismus“, zur Hand. Hier findeſt du eine Unmenge von Angaben, die gerade für größter Bedeutung ſind Auch aus der Pflege des kranken Kindes iſt jeder Alkohol unbedingt zu verbannen Ein leider immer noch als Hausmittel verwendetes Medikament, die mit Unrecht ſo beliebte Baldrian-Tinktur, die auch in der Kinderpflege nicht ſelten benutzt wird, iſt ein etwa ſechsprozentiger Schnaps und ge⸗ hört deshalb nicht in die Hausapotheke und ganz beſonders nicht in die Kinderpflege Auch vor der Unſitte, kognakgetränkte Läppchen zum Abhärten der Haut auf die Bruſtwarzen zu legen, ehe das Kind zum Stillen angelegt wird, warne ich dich Schließlich iſt die vielfach als Wochenſuppe gereichte Bierſuppe durchaus keine geeignete Ernährung für eine ſunge Mutter. Nebenbei bemerkt iſt die alte Sitte der Wochen⸗ ſuppen überhaupt ein großer Unfug. Ein Körper, an deſſen Leiſtungsfähigkeit ſo viele Anſprüche geſtellt werden, bedarſ s kräftigerer Ernährung als die Wochenſüppchen leiſten können. Dr. med. Ferres. dich als Hüterin des kindlichen Lebens von Faschingskater. tätigkeit im „Hallo— hier Nuckel und Pinne, gebrauchte Fahrzeuge.“ „Jawohl, haben ge⸗ rade einen ſabelhaf⸗ ten, prima erhaltenen Kleinwagen auf La⸗ 0 er, einfach ff. Ge⸗ egenheitskauf, mein Herr lumpige fünſ⸗ hundert Emm— ein⸗ ſach geſchentt! Für den Preis...“ 53 „Aber ich bitte Sie, Verehrteſter!— Sie waren damit natür⸗ lich nicht gemeint.“ „W lii- e-?— In Raten?!“—— 12 „Rabatt! Aber ich bitte Sie, bei ſo einem Mercedes— Alſo abgemacht!— Zwanzig Monats⸗ und bei ſo'n paar raten— erſte Rate Kröten dafür! Nee, zahlbar drei Monate dann man lieber uff nach Empfang der Stottern...“ Sendung!“ Geschäftsgang 193386. ort der Handlung: Im Büro von Nuckel A Pinne. Am Apparat Pfinzp, de ltere St 8„ A 5 „ Menſch— auaſſeln Se man nich imma mit Ihrer Quadrat- ſchnauze dazwiſchen — jehn Se aus de Leitung, Sie Duſſel!“ „Alſo, mein 13 wenn ich ſage: ff.— gar kein Ausdruck— einfach knorke..“ r . Wechſel? Dane be⸗ n ens— haben ſelbſt „Nee, mein Beſter— ine ganze Muſter⸗ ausjeſchloſſen..“ kollektion davon!“ „Stets gern zu Dien⸗ ſten, mein Herr—— Auf Wiederhören!“ Silbenrätſel. an— an— arz— at— be— ber— ber— ber— bild— ca— chen— ey— der— di — do— dolf— druck— e— e— er— erſt ſeſt— gru— ha— han— i— il— jo— kö — land— le— len— li— li— lot— nau— nei— neu— nig— nis— niſch— no— no — ok— pri— ri— ru— ſau— ſchat— ſchel— ſe— ſe— ſe— ſe— ſee— ſen— ſteck — ta— te— te— ten— to— trau— va— vi— würm— zen— zi. Aus obigen Silben ſind 22 Wörter zu bilden, deren letzte und erſte Buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Wahrſpruch von H. v. Moltte ergeben. Die Bedeutung der Wörter: 1. Heilmittel, 2. Inſelgruppe im Indiſchen Ozean, 3 optiſche Erſcheinung, 4, griechiſche Göttin. 5, deutſcher Chemiker, 6. Fluß im Harz, 7. Inſel bei Neapel, 8. Schachfigur, 9. Teil der Lichtleitung, 10. Mär⸗ chendichter, 11. populäre Fürſtin, 12. Käferart. 13. Verlagsrecht, 14 vorweltliches Landreptil, 15. weiblicher Vorname, 16. männlicher Vor⸗ name, 17. klöſterl. Probezeit, 18. öſterreichiſcher Dichter, 19. Stadi in Böhmen, 20. europäiſche Sprache, 21 bekannte Münchener Veranſtaltung, 22. britiſche Inſelgruppe. * Kreuzworträtſel. 212 22 Ne 2 2 20 Lal 2 2 E 2 Waagrecht: 1 männlicher Vorname, 6. Dichter religlöſer Lieder, 11. Getreideart, 14 freiherr⸗ liches Geſchlecht in Bayern, 17 erſte Buchſtaben von 1 und 27, 19. Tonverzierung, 20. Faul⸗ tier, 21. 8 22. Nahrungsmittel, 23. Schau⸗ ſpieler, 25 Bindewort, 26. chineſiſches Land⸗ maß, 27. Handelsgut, 28 Verwitterungsſchun, 30. die erſten beiden Buchſtaben von 34 waag⸗ recht, 31. Mädchenname, 34. Präſideniſchaft des indo⸗britiſchen Reiches 36 Kettenteil. 37 werb⸗ licher Vorname, 38. hinweiſendes Fürwort, 39 unbeſtimmtes Fürwort, 40 Eigenſchafts⸗ wort, 42. ruſſiſche Stadt, 44. dreimaſtiges Handelsſchiſſ, 45 Vogel, 47 Wilp. 49. Stark⸗ bier, 51. Station a. d Eiſenbahnſtrecke Arnhem bis Utrecht, 53. Webſtoff, 55. feierliche Verſiche⸗ 8 56. Stadt in Geldern, de ſchleſiſche Stadt, 60. Luſterſcheinung, 63 Empfindungswort 64. Gewürz. 65 Forellenart in den Schweizer Seen, 66. lapaniſches Wegemaß, 67. 1 5 0 be ee Dan e 70. Siille, 71, Berufs- RATSEL-ECKE reich, 77. Spaß, 79. griech. Orakelſitz, 82 keine Kolbenhirſe, 83 Sprechorgan. Senkrecht: 2. Abkürzung für exempli grakia 3. General Napoleons J., 4. vierter und zweiter Buchſtabe von 18, 5. Harzſtadt, 6. Sinnbild Deutſchlands, 7. vierter und dritter Buchſtabe von 5, 8. Fluß(ſpaniſcher und portugieſiſcher). 9. zweiter und letzter Buchſtabe von 58 ſenkrecht, 10. Stadt in Italien 12. Rheinſtadt, 13. Wintep⸗ freude d. Kinder, 14. Hochgebirgswieſe, 15. Nahr oder Wanderung, 16. Metall, 18. Wäſchegerüt, 20. männl. Vorname. 22. Vogel, 24. Perengung, 27. Kulturgewächs, 29. anerkennender Ausdruck. erwieſener Gefälligkeit. 32. Geſtein, 33 Kutſche, Vorname, 41. Verneinung. 13. kaufmänniſche Alten Teſtament, 46 Perſon aus dem Alten Teſtament, 47. Katalog, 48. 49. weibl Vorname, 50. wertvolles A 51. Weltkörper, 52 ungeheuer oder außerordent⸗ Bezeichnung für Zwang. 57 Lurch. 58 Stadt in Heſſen Naſſau. 59 bekannter Deutſch⸗Amerikaner gleiter des Apoſtels Paulus, 69 minergliſches Metallgemenge, 70 Magenfeil, 73. A0 75. Vorfahre, 77 Abverbium, 78. Ausruf, 80. chineſiſches Landmaß, 81. Ableitungsſilbe. E Was rauchen dieſe Perſonen? Ernſt Nep. Vigli. Ulm Iſitor Erich v. Reine, Gera Hans A. Peſu, Aaalen Auflöſung des Silbenrätſels: bele, 5. Haber, 6. Ilſe, 7. Capri, 8. König, 9. Steckdoſe, 10 Anderſen, 11. Liſelotte, 12. nniswürmchen, 13 Erſtdruct, 14. Dinoſaurſer, 5. Eva, 16. Rudolf, 90 0 18, Anzen⸗ gruber, 19. Trautenau, 20. Jia toberſeſt, 22. Neuſeeland—„In der eigenen Kraft ruht das Schickſal jeder Nation!“ * Auflöſung des Kreuzworträtſels: J R 4 2 AD U 8 Em Heile — = 22 du . — 1 2 I e 8 E E ienſte anderer, 72. perſönl. Für⸗ wort, 74. Wirbelſturm, 76. Stadt in Nordfrank⸗ Virginia; Havanna Ausle 34. im Entſtehen begrifſenes Haus, 35. männl. Abkürzung für Buchſeite. 45. Perſon aus dem Futtermittel, lich(Fremdwort mit angefügtem e), 54 fremde d. vorigen Jahrhunderts, 61. Sennhütte, 62. Be 1. Arznei, 2. Seſchellen, 3. Schattenbild, 4. Aus der Heimat HbSbedenttage 25. Februar. 1674 Der Generaliſſimus Albrecht Wenzel Euſebius von Wallenſtein, Herzog von Friedland, in Eger geſtorben. 1% Wilhelm II., ehemaliger König von Württemberg, in Stuttgart geboren. Sbnnenaufg. 6.57 Sonnenunterg. 17.31 Mendaufg. 7.15 Mondunterg. 18.54. 26. Jebrugr. 18% Der franzöſiſche Dichter Victor Hugo in Beſancon geboren. 1835 Der Ethnograph Richard Braunſchweig geboren. 1661 König Ferdinand von Bulgarien in Wien geboren. 187% Unterzeichnung des Präliminarfrledens zu Verſailles. Prot.: Neſtor— Kath.: Alexander. Andree in Fonntagsgedanken Die Schar der Menſchen, die in der Liebe Jeſu ihre innere Kraft und herrlichſte Freude fanden, iſt ins Unzählbare angewachſen. An ihrer Spitze gehen die Männer und Frauen, die die Menſchheit um ihres Glaubens und ihrer Liebe willen ſegnet, die gelebt und ge⸗ wirll haben aus dem Vertrauen heraus, daß an der Stelle, von der alles in der Welt e abhängt, dieſes treue Freundesherz ſchlage. Wer will auch leugnen, daß ein Menſch, der das glaubt, ganz anders in ſei⸗ nen Röten und Verantwortungen drin ſtehen kann, geduldiger, getroſter, tapferer, freier! Selbſt wenn das Kreuz nicht weicht, er weiß: Er, der ſein Leben für ſeine Freunde ließ, läßt auch mich nicht fallen, ſteht auch zu mit! Was über mich geht, kann mir Angſt bereten, kann mir zuſetzen, aber es kann mich nich“ aus ſeiner Hand reißen und kann ſei⸗ nin Liebeswillen über mir nicht durchkreuzen. Jemandes Freund ſein iſt mehr als nur non ihm Freund genannt zu werden. Jeſus ſucht und ſchätzt katſächlich die Freundſchaft derer, die er Freunde nennt. Sie mag kei⸗ nem Menſchen begehrenswert erſcheinen, weil es vielleicht die Freundſchaft eines Einfluß⸗ loſen und Geringen iſt. Der Heiland wirbt um ſic. Er braucht, da wo wir wohnen, wo wir arbeiten, wo wir verkehren, Freunde, die zu ihm ſtehen. Die ſollen wir ſein. Er ſucht und braucht dich zu deinem Heil!— Dann dommt unſer Leben auf die höchſte Höhe und erlangt den größten Wert, wenn wir uns zu Jeſus ſtellen. t die Winterwanderung Die Winterwanderung hat ihren eigenen Zauber. Schön und rein erſcheint die weiße Welt. Eine Winterwanderung muß aber ſorg⸗ fältig geplant und vorbereitet ſein. Die Weg⸗ laſigteit der Winterwelt, die ſo wohltut, weil mon nicht an ſeinen Pfad gebunden iſt, dem der Wille eines anderen die Richtigkeit gab, birgt jedoch die Gefahr des Verlaufens und dieſe kann bei der Kürze des Tageslichts be⸗ denklich werden. Endlich kommt in abſchüſſi⸗ gem Gebiet die Gefahr des Ausgleitens und Ahſturzes. Eine Wanderung im Winter ruft große Anſtrengung hervor, durch die Anſicherheit des Schrittes auf dem nachgiebigen glatten Unter⸗ grund, und dadurch daß man das Bein höher geben muß beim Herausheben aus dem Schnee. Deshalb muß der Spurentreter, der erſte Mann, nach kurzen Abſtänden abgelöſt wer⸗ ben. Die Anſtrengung ruft oft eine ußweder⸗ ſtehliche Müdigkeit hervor Keinesfalls darf iht der Einzelwanderer nachgeben. Es wäre ein ſicherer Tod. Nicht zu vergeſſen iſt die Gefahr, daß einzelne Glieder erfrieren. Wenn in den Zehen, Fingerſpitzen, Ohren, Naſe, Gefühl! igkeit eintritt, iſt höchſte Zeit ſie mit S abzureiben. Großer Wert iſt dar⸗ auf zu legen, daß die Nachtbleibe vor Eintritt der Dämmerung erteicht wird. Winterwand⸗ rungen haben beſonde en geſundhelt ichen Ein, fluß, ſie wirken abhärtend, dazu hat der Kör⸗ per im Winter, der durch die Stubenluft ge⸗ ſchädigt wird, mehr Erholung im Freien nötig, als in der guten Jahreszeit, und ſelten wird dem Wanderer die Kälte im Winter ſo läſtig wie im Sommer die Hitze. * Wetterhericht Wettervorherſage: Die europälſche Druck verteilung gleicht ſich aus, ſo 50 eine we⸗ ſent iche Aenderung des bestehenden Wetters nicht zu erwarten iſt. Das trübe Froſtwet⸗ ter wird daher andauern. f Jeuer im Internſerungslager Zahlreiche Inſaſſen auf der Flucht nieder⸗ geſchoſſen. Warſchau, 25. Februar. In dem jſowjetruſſiſchen Internie⸗ rungslager in Lachowic ze, einer Ortſchaft, die dicht an der polniſchen Geenze liegt, brach ein Brand aus. Im Lager befanden ſich etwa 100 Flüchtlinge aus Polen ſowie poli⸗ tiſche Gefangene. Infolge des Brandes entſtand unter den Gefangenen eine Panil. Ein Teil von ihnen flüchtete nach Polen, ein anderer in die be⸗ nachbarten Wälder. Z h reiche Juſeſen wur⸗ den von der Wache während der Flucht nie⸗ dergeſchoſſen. Es wird Brandſtiftung ver⸗ mutet. * Falſchgeld in Amer iia Newyotl, 25. Februar. Bundesagenten haben feſtgeſtellt, daß 100 Millionen Dollar Falſchgeld ab ein im letzten Monat in Chicago in 100⸗Dollar⸗ Noten in Verkehr gebracht worden ſind, die aus Sowjet ußland ſtam men. Die Fä ſchungen wurden von fünf Banken in Chicago unbean⸗ ſtandet angenommen. Sie werden von der amerikaniſchen Polizei als faſt vollkommen erklärk. Die amerilaniſche Po izei glaubt, daß die Füälſchunzen von dem im Ja auar verhaftelen Sowſetagen en Greg ry V. Burton ſtam men, der an der Newyorler Polyk inik als Arzt tätig war. Es wird angenommen, daß Burton mit dem eben alls im Januar in Newyork bei einer Flugze g'andung aus Canada ver⸗ ha te en angeblicen deulſ en Staetzangeh' ri⸗ gen Haus Bülow zuſam nen ebelte e. Be.de „ ſich jetzt in Chicago in Une ſuchungs⸗ haft. 100. Geburtstag Schlieffens. Der ehemalige Chef des deutſchen General⸗ ſtabs, Generalſeldmarſchall Graf Alfred von Schlieffen, iſt vor 100 Jahren am 28. Februar in Berlin geboren worden. Die Büſte Schlieffens iſt im Reichswehrminiſterium auf⸗ geſtelli. Für die Hausfrau Die gepflegte Hausfrau Gerade die äußere Erſcheinung der Frau im Hauſe, wo der Mann ſie die längſte Zeit vor Augen hat, iſt mit ausſchlaggebend für ſeine Einſtellung und ſein Empfinden ſei⸗ ner Frau gegenüber. Dabei iſt es völlig be⸗ langlos, ob es ſich um eine noch junge Ehe e oder um einen Lebensbund, der viel⸗ eicht ſchon zehn oder zwanzig Jahre oder noch länger beſteht. Jeder Mann wird ſich darüber freuen, wenn ſeine Frau auch im Hauſe, ſoweit es irgend möglich iſt, immer adretl und gepflegt ausſieht. In jungen Ehen wird die Frau zumeiſt noch mehr auf ihr Aeußeres halten als in ſpäteren Jahren, in denen leider oft eine gewiſſe Gleichgültigkeit Platz greift. Tritt das aber ein, ſo wird der Mann Vergleiche ziehen, die dann zu Ungunſten ſeiner Frau ausfallen. Dabei iſt es für eine Frau doch wirklich nicht zu ſchwer, ſelbſt während ihrer Arbeit immer noch„an⸗ gezogen“ zu wirken. Für billiges Geld laſ⸗ ſen ſich ganz einfache, gut wirkende Arbeits⸗ kleiber herſtellen. Ganz ſelbſtverſtändlich müßte es aber ſein, daß eine Frau, ſobald ſie ihre Pflichten erfüllt hat, auch in ihrem Aeußeren nicht mehr an die Arbeit erinnert, die hinter ihr liegt. Der Abend beſonders, an dem die Familie ver⸗ ſammelt iſt, bedeutet für den einzelnen Tag das gleiche wie der Sonntag für die ganze Woche; und wie man da nicht in ſeinen Werltagskeidern herumläuft, ſollte es auch die Frau in dieſen Erholungsſtunden halten. So wird ſie als die Seele des Hauſes in ihrem Heim den Ton angeben und eine Atmo⸗ ſphäre ſchaffen, in der ſich alle wohlfühlen. Koch⸗Rezeyte Käſepudding aus Weißkäſe für vier Perſonen. 40 g Butter, 4 Gelbeier, 4 Schnee, 30 g geriebene Semmel, 125 9 Blumenkohl(halb gar gedämpft), 125 g trockener, weißer Käſe, Salz, Muskatnuß. Butter, weißer Käſe, Gelbeier und Ge⸗ ſchmackszutaten werden ſehr gut verrührt, dann wird der abgekühlte Blumenkohl hinzugefügt, die geriebene Semmel und zuletzt der Schnee leicht untergerührt. Die Maſſe kommt in die vorbereitete Puddingform und wird 40—45 Minuten gekocht. Zu dieſem Pudding reicht man eine Tomatenſoße oder Salat und klare Butter. Faſtnachtstüchel In jedem Bäckerladen ſieht man wieder dieſe kugeligen, knuſperigen, zuclerigen Faſt⸗ nachtsküchel. Sie gehören zur Faſtnacht wie die Brezeln und Lebkuchen zum Weihnachts⸗ baum und wie der Haſe und die bunken Eier zum Oſterfeſt. Wo nur immer die runden, braunen Geſellen uns anlachen, da wiſſen ſie unſere Aufmerkſamkeit zu feſſeln, vielleicht dadurch, daß wir die Naſe hochziehen und eiren teſen Atemzug machen, oder dadurch, daß uns das Waſſer im Munde zuſammen⸗ läuft, vielleicht aber dadurch, daß wir herz⸗ haft, aber doch ſachte und„mit Verſtand“ hineinbeißen in dieſe ſchmackhaſten Faſtnachts⸗ nudeln. Wer nur etwas übrig hat für won⸗ nigliche, leckere Biſſen, der wird ſich den Ge⸗ nuß wenigſtens eines einzigen dieſer köſtlichen Dinger nicht entgehen läſſen. Wer ſie„erfunden“ hat, iſt heute neben⸗ ſächlich. Auch die veiſchiedenen Herſtellungs⸗ arten intereſſieren nicht, höchſtens die eine oder andere Hausfrau, von denen jede behaup⸗ tet, ihren eigenen Kniff zu haben. Das, was uns am Herzen liegt, iſt das: Daß das Faſt⸗ nachtslüchel möglichſt nicht allein auftritt, ſon⸗ dern ſozuſagen in Gruppen, aufgeſchichtet auf Tellern, übereinander und aufe nander. Mag man uns deshalb auch Genießer heißen oder Feinſchmecker, dieſe Rüge ertragen wir gerne; denn dafür iſt ja Faſtnacht und dafür gibt es Faſtnachtsküchel. „Teilen geſäubert zu werden Praktiſche Winle Erſatz für Suppengrün. Haben Sie ſich ſchon einmal ausgerechnet, was Sie ſo neben⸗ bei im Laufe des Jahres für Suppengrün ausgeben? Sie meinen, das ſei nicht ſchlimm, wer aber viel Suppen und Eintopfgerichte kocht, bei dem ergibt es im Jahre beſtimmt den Wert eines guten Kleides für die Halis⸗ frau. Man ſollte im Laufe der Monate alle nicht fauligen Gemüſeabfälle ſammeln, z. B. Blumenkohlſtrünke, holzige Kohlrabi, Erbſen⸗ ſchalen, die kleinen oberen Wurzeln der Selle⸗ rieknollen uſw. Dieſe Abfälle brauchen nur ſehr ſauber gewaſchen und von allen ſchlechten Dann krocknet man ſie in der Sonne und füllt alles zuſam⸗ men in ſaubere Säckchen, die man recht luftig aufbewahrt. kräuter nicht vergeſſen werden, Sauerampfer, Dabei dürfen auch die Wild⸗ kleine, junge Brenneſſelblätter, Schafgarbe uſw., die gut getrocknet zu allen Suppen eine ausgezeichnete ſchmackhafte Würze ergeben. Vergilbte Wüſche. Es iſt durchaus mög⸗ lich, vergilbte Wäſche wieder klar und ſchön zu bekommen. Man gibt zu dem Waſchwaſſer einen Zuſatz von ſtarker Boraxlöſung. Dieſe Löſung ſtellt man durch Uebergießen des Borax mit kochendem Waſſer unter ſtetem [Umrühren her. Der Zuſatz von Terpentinöl und Salmiakgeiſt zum Waſſer im Waſchkeſſel iſt ebenfalls ein bewährtes Mittel. Auf je zwei Eimer Waſſer nimmt man immer einen Eßlöffel Terpentin und ebenſoviel Salmiak⸗ geiſt. Das Auffriſchen von Teppichen. Angeſichts der für weiteſte Kreiſe beſtehenden Unmög⸗ lichkeit, vorhandene alte Teppiche durch neue zu erſetzen, kommt dem richtigen Auffriſchen auch älterer Teppiche erhöhte Bedeutung zu. Es gibt eine Unmenge Vorſchriften hierfür, die aber leider faſt alle nichts wert ſind, trotz chrer Volkstümlichkeit. Eſſigwaſſer, Sauer⸗ kraut, Teeblätter und Zitronenſaft werden dielfach zum Reinigen verwendet. Sie geben zwar vorübergehend dem Teppich ein ſchö'; lies Ausſehen, das aber nicht anhält, und außerdem ſchaden dieſe ſcharfen Mittel dem Gewebe. Als vollkommen unſchädlich hat ſich Benzin erwieſen. Wir tauchen einen wolle⸗ nen Lappen in reines Benzin oder Seifen⸗ ſpiritus und reiben den Teppich damit ſtrich⸗ meiſe kräftig ab. Dabei darf iedoch das Grundgewebe nicht naß werden. jeniſch, 21. Oe Auſlöſung des Nätſels„Was rauchen dien ien 4 Winne e Selene . 27 U * 2 A 9 El — Iliegen die Schwalben der Erde nah, dann iſt bald ſchlechtes Weller da. ——— Nur wenige Hausfrauen nutzen die vielen Vorteile der Perſilwäſche richtig aus. * * Nen N 2 N 0 N— SienehmenPerſil richtig und nach borſchrift. Das iſt wichtig. Nureine perſillauge., 5 die richtig bereitet iſt, gibt eine Wäſche, wie ſie ſein ſoll:duftig, friſch, blütenweiß! Nehmen Sie auf je 3 Eimer Waſſer, die Ihr Waſchkeſſel faßt, 1 Aormalpaket Perſil. Keine weiteren Zuſätze, die das Waſchen unnötig verteuern. Löſen Oie Perſil kalt auf. Kochen Sie die Wäſche einmal kurze Zeit in der Perſillauge. Opülen Oie gut, erſt heiß, dann kalt. mi perii richtig wachen heißt billig waschen! Dersii a Dersil nn Lum Einweichen der Wäsche, zum Weichmachen des Wassers: Henko. Henkels Wasch · und Bleich· Soda. das Muſter aller Ehen Ein Scherzgedicht von Leſſing(1729—1781) Ein rares Beiſpiel will ich ſingen, 5 Wobei die Welt erſtaunen wird. Daß alle Ehen Zwietracht bringen, Glaubt jeder, aber jeder irrt. Ich Jah das Muſter aller Ehen, Still, wie dle ſtillſte Sommernacht. Ol daß ſie keiner möge ſehen, Der mich zum frechen Lügner macht! Und gleichwohl war die Frau kein Engel, Und der Gemahl kein Heiliger; Es hatte jedes ſeine Mängel. Denn niemand iſt von allen leer. Doch ſollte mich ein Spötter fragen, Wle dieſe Wunder möglich ſind? Der laſſe ſich zur Antwort ſagen: a Der Mann war taub, die Frau war blind. Keen eee geines Bruders Mutter Skizze von Margarete Wöckener. Erh wuchs heran; er ging nun ſchon fünf oder ſechs Jahre zur Schule. Lange hatte er zu Walter, dem älteren Bruder, oufge⸗ ſchaut wie zu etwas Fremdem, Ueberlege⸗ nem. Zum Teil kam es daher, daß Walter nur alle drei Wochen einmal zu Beſuch kam. Die Regelmäßigkeit dieſer Beſuche war Erich früher nie aufgefallen; erſt ganz allmählich wurde er ſich ihrer bewußt, und nun ſchmie⸗ dete er drei Wochen lang Pläne, was ſie belde an dem nächſten Beſuchsſonntag unter nehmen wollten. Walter wohnte nicht mit ihnen allen in der kleinen Stadt in der Mark, wo der Vater ſeine Praxis hatte, wo Erich aufge⸗ wachſen war und ſeine jüngeren Geſchwiſter auch. Walter wohnte mit ſeiner Mutter in Berlin. Es hatte Zeiten gegeben, da Erich abends vorm Einſchlafen darüber nachge⸗ dacht hatte, wie es möglich wäre, daß Wal: ter und er zwar denſelben Nater. aber jeder eine andere Mutter hatte. Wenn Walter zu Erichs Mutter Tante ſaate, war dann Erich⸗ Vater nicht eigentlich ſein Onkel? Frotzdem ſagte er„Vater“, genau wie Erich ſelbſt. Das i begriff. er nicht ganz. In letzter Zeit verſtanden ſie beide ſich beſ⸗ ſer als je; Walter war, obwohl vier Jahre alter, nicht mehr ſo erhaben über ihn. Sie fühlten ſich gleichaltriger, ſprachen über die Schulen und Lehrer, machten zuſammen Streifzüge, ſpielten und ſchwammen. „Drei Wachen iſt eine Ewigkeit“, ſtellte Erich eines Tages mißmutig feſt. Und da fam ihm auch ſchon der Gedanke, wie es wäre, wenn er zwiſchendurch einmal zu Walter nach Berlin fahren würde. Er erſchrak ein wenig vor ſeinem eigenen Vorhaben. Ob Vater es erlaubte? Beſtreiten können mürde er die Fahrt ganz gut von ſeinem kleinen Taſchengeld. das er ſei: einiger Zeit erhielt, und womit er ſparſam umging, und hinfinden würde er ſich auch, da er mit den Eltern ſchon einige Male in Berlin geweſen war, und ein Zug der Var⸗ ortbahn halbſtündlich hinführte. Merkwür⸗ dig das empfand er jetzt plötzlich, daß ſie bei ſolcher Gelegenheit noch nie Woſter auige⸗ ſucht hatien und ſeine Mutter. Mit dieſer Muiter. das fühlte er, mußte es irgendeine Bowandtnis haben; ſein Kinderinſtinkt ſagte ihnt auch, daß es an jener Mutter liegen würde, wenn Vater ihm etwa die Erlounnis 101 Fahrt verſagte. Ob ſie gut war? Böſe? Wie mochte ſie ausſehen? Wenn Walter manchmal non ihr geſprochen hatte, ſo neben- er während des Spiels, hatte Erich, mit cheuer Neugier hingehorcht; und das Bild. das er ſich formte von der fremden Frau, die ſeines Bruders Mutter mar, ließ ihn, obwo⸗ verſchwommen, nicht mehr los. An einem Sonnabend nahm er ſich vor, zu fragen. Doch im entſcheidenden Augen⸗ blick zögerte er; was er wollte, erſchien ihm ungeheuerlich, und er wagte ſich nicht an den Vater heran. Endlich, am Sonntagmorgen, geſchah es aber doch: verwirrt und unſicher blickte er den Vater an. Der ſprach lange kein Wort. Endlich legte er Erich die Hand auf die Schulter und ſagte anz ruhig:„Ja, das wird gehen, mein Junge. Fahre nur!“ f Erich war überraſcht. Er hatte ſich auf einen kleinen Kampf gefaßt gemacht; nun ſah er zu dem Vater auf, deſſen Augen ihn muſterten und dann über ihn hinweg ins Leere ſtarrten. Er mußte ſein Geld vorzelgen, ob es reichte: dann brachte der Vater ſelbſt ihn zum Bahnhof. „Gib acht. Erich“, ſagte er zum Abſchied mit einer Stimme, die weich und traurig war,„grüße Walter und— und ſeine Mut⸗ tet auch! Tag, mein Junge!“—— Als er auf dem Vorortbahnhof ausgeſtie⸗ den und wohl eine halbe Stunde lang mit er Untergrundbahn gefahren war, zu der ihm nach Vaters Rat ein Schutzmann den Weg gewieſen, lief er endlich draußen zwi⸗ ſchen den Häuſerreihen des Wohnviertels, in dem ſich auch die Straße befand, wo Walter wohnte. Es war ſtill an dem Sonntagmorgen; kein Alltaasverkehr lärmte über Fahrdamm und Buürgerſteig. Wenn er Walter nun nicht zu Hauſe anträfe? Er könnte ausgegangen ſein, zum Sportplatz vielleicht oder zum Schwimmen. Gleichgültig blinkten ihm die vielen Fenſter zu, und die Geſichter, die hin⸗ ter den Scheiben auftauchten, ſahen ihn nicht einmal an. Da ſtand er endlich vor dem Haus und las die Namen neben den runden ſchwarzen Klingelknövfen.„Seyfarth-Lauenberg“, das war es. Lauenberg, ſo hieß er ſelbſt und ſein Vater, und Walter auch. Seyfarth, das war alſo der Name von Walters Mutter; ja, er entſann ſich. dan Walter manchmal geſagt hatte, daß ſeine Mutter anders hieße als er. Erich begriff das alles nicht, auch heute nicht: und noch abenteuerlicher erſchien ihm ſein Unterfangen, dieſe Frau zu beſuchen. Denn ja— er dachte mit Herzklopfen daran— ſie würde ja auch da ſein, und nicht nur Walter. Er lauſchte dem Geräuſch der Klingel, das aus der Wohnung ſcheallte. Nach wenigen Augenblicken ging die Tür auf; eine Dame ſtand da und blickte ihn fragend, aber freund⸗ lich an „Iſt Walter nicht zu Hauſe?“ erkundigte er ſich ungelenk und mit knabenhafter Verlegen⸗ heit. „Nein,“ klang es warm zur Antwort,„der iſt ausgegangen“. Er verſtummte erſchrocken und enttäuſcht. „Er wird aber bald zurück ſein“, fuhr die Frauenſtimme fort. Als er immer noch ſchwieg und verlegen ſeine Mütze drehte, fragte ſie:„Wer biſt du denn?“ e aus Bernau“, ſagte er und blickte auf. In den Zügen der Frau malte ſich ſprach⸗ loſe Ueberraſchung. Sie ſtarrte auf den Knaben, deſſen Blick jetzt ängſtlich an ihr klebte Dann, wie erwachend, legte ſie ihm beide Hände auf die Schultern. „O, Junge, da wird Walter ſich freuen!“ rief ſie aus und führte ihn in die Wohnung. Erich ſah ſich um in einem kleinen, freund⸗ lichen Zimmer. Sie ſetzte ſich zu ihm, und er mußte erzählen. „Das alſo iſt ſie“, dachte er und ſah ſie von der Seite an. Sie war wohl ſo alt wie ſeine eigene Mutter, nur größer war ſie und hatte hraune Augen die freundlich ſtrahſten. Je⸗ des Gefühl der Fremdheit war von Erich ge— wichen. Er mußte berichten, wie Walter und er die gemeinſamen Sonntage drüben in Bernau verbrachten. Ehe ſie recht daran dachten, ging die Klin⸗ gel Als Walter eintrat, verging ihm faſt die Sprache vor freudiger Ueberraſchung. „Menſch!“ ſprudelte er heraus. knabenbaft überſchwenglich, und rüttelte Erich an den Schultern. Sie machten Pläne für den Nachmittag: der ſüeft ſollte möhlen und entſchied ſich kit den Zoo. Mit unverhohlenem Genutz tie Erich von Käfig zu Käfig, von Zwinger zu Zwinger, während Walter erklärte. Die Mutter vergaßen ſie faſt. Einmal, als ſie ſie plötzlich wiedertrafen, ah Walter, daß ihre Augen rot waren und eucht.„Mutter“, fuhr er ſie an mit zärt⸗ ichem Vorwurf. Sie lächelte und ſchob die beiden weiter. Betreten ſah Erich Walter an. Abends, als ſie zu dreien auf dem Bahn⸗ ſteig ſtanden, und Walters Mutter, die er etzt Tante nannte, ihn herzlich gebeten hatte, etzt öfters zu kommen, nahm ſie ſeine Hände. „Komm gut heim, mein Junge“, ſagte ſie und ſetzte hinzu, als hätte ſie ſich's hundertmal vorgenommen:„Grüße deinen Vater!“ Da erſt fiel ihm ein, daß er den Gruß des Vaters zu beſtellen vergeſſen hatte, und ſchuldbewußt holte er es nach. Noch nie war ihm ihr Geſicht mit den warmen Augen und dem ſchon leicht ergrauenden Haar ſo ſchön und lieb erſchienen wie in dieſem Augenblick. Einem unbewußten Antrieb folgend, ſchlang ft ſeine Arme um ihren Hals und küßte ie.— „Sein Kind“, dachte die Frau, als ſie mit ihrem eigenen Sohn dem Bahnhofsausgang zuſchritt. In all den Jahren ſeit der Schei⸗ dung, als ſie in Stolz und Trotz ihren Mäd⸗ chennamen wieder angenommen hatte, war ihr kaum der Gedanke gekommen, daß ſie etwas entbehrte, da ihr Kind ihr zugeſprochen worden war. Heute aber, in dem Kuß des Knaben, der ſein Kind war, doch nicht das ihre, fühlte ſie, wieviel an Liebe und Glück neben ihr her und an ihr vorübergeſchritten war. „Komm gut heim, mein Junge“, wieder⸗ holten ihre Gedanken in gereiftem, leiden⸗ ſchaftsloſem Verſtehen,„komm gut heim, und.. grüße deinen Vater!“ — Haartrachten vor 150 Jahren Im letzten Jahrzehnt hat ſich die Haar⸗ tracht der Frauen ſchon wieder 10 grundlegend gewandelt, daß man eigentlich kaum noch eine Aehnlichkeit mit jenem Bubikopf herausfin⸗ det, der um 1920 herum einmal Mode war. Gerade bei den Koſtüm⸗ und Maskenbällen, bei den großen Geſellſchaften erleben wir es immer wieder, wie unglaublich ſchnell ſich die Haarmode wandeln kann. Immerhin, dieſe uche haben 1 ic Ungeheuerliches oder bſchreckendes an ſich, ſondern ſie ſind h. eſchmagvoll und werden von der Allgemein. belt widerſpruchslos hingenommen. Reizvoll iſt es nun, einen Vergleich zwiſchen der heuti⸗ n und der vor etwa ½0 Jahren ul ziehen. a heit ſeiner Gäſte. Zu den Mode tor vor der ft Revolution W auch die Friſuren und 6 odedamen und Modeherren, mit denen die Revolution damals gründlich aufräumte. Die Tracht ſollte nun einfach republikaniſch⸗patriotiſch werden. Die Rückkehr zum Altertum, zur Gewandung der Römerinnen und Griechinnen, wurde ohne Rücksicht darauf, daß die antike Tracht einſt unter ſüdlicherem Himmel entſtanden war, be⸗ liebt und trug den Franzöſinnen bald den al⸗ lerſchönſten Schnupfen ein. Aber die Herr⸗ ſcherin der Mode bewies gar bald, daß ſie nicht mit ſich ſpielen laſſe, ſie ſchlug der repu⸗ blikaniſchen Einfachheit ein Schniypchen nach dem anderen, und nach kurzer Zeit weren die Frauentrachten ſogar extravaganter denn je zur Zeit des Königtums, als ſich noch die junge und ſchöne Marie Antoinelte, die Toch⸗ ter der Kaiſerin Maria Thereſia, des ſie um⸗ gebenden Glanzes freute. Was beſonders den Kopfputz anbetraf, ſo ließ er die Friſuren aus der Zeit Antoinettes weit hinter ſich, nur daß man die Unge⸗ heur von Hauben und Perücken jetzt a la Ba⸗ ſtille, a la Republique, a la Citoyenne nannte. Das eigene Haar trat dabei ganz in den Hin⸗ tergrund, die Perrücke dominierte, und eine Modedame beſaß davon wohl zwanzig und mehr, nicht nur in den verſchiedenſten For⸗ men, ſondern natürlich auch in den verſchieden⸗ ſten Farbtönen. Ja, als die Tochter eines be⸗ kannten Mannes, Mademoſſel e Lepelletier, nur zwölf Perücken zur Ausſteuer erhielt, erregte das allgemeines Befremden. Es war einmal anders; Frau Mode ſiegte auch hier. 2— Ein König wird angemellert Wenn man heute einem alten Nörgler ſagt;„So meckern Sie doch nicht immer!“ dann iſt man ſich wohl kaum deſſen bewußt. daß vor mehr als hundert Jahren, nämlich am 13. Februar des Jahres 1831, in Berlin der König Friedrich Wilhelm III. ſich ein öffentliches„Anmeckern“ gefallen laſſen mußte. Der Vorgang iſt in einer Alt⸗Ber⸗ liner Zeitſchrift getreu wiedererzählt. Danach wurde im Berliner Opernhauſe bei einer Aufführung eine Ziege benötigt. Man nahm den jungen„Star“ von der Pfaueninſel, wo damals Friedrich Wilhelm III. eine Anzahl von Tieren hielt, die er auch ſelbſt immer gerne fütterte. Die Ziege von der Pfauen⸗ inſel war in der Tat ſehr begabt und be⸗ rechtigte nach glänzend beſtandener General⸗ probe zu den allerbeſten Hoffnungen. Der Abend der Aufführung kam ſchließlich heran. Ganz Borlin, der Hof an der Spitze, hatte ſich im Opernhauſe verſammelt, der König ſaß in ſeiner Proſzenjumsloge, und alles harrte des Auftretens der jungen Debü⸗ tantin. 4 Endlich kommt der erſehnte Augenblick. Es⸗ meralda ſtürzt hervor, die Ziege ohne das geringſte Lampenfieber ihr nach, donnernder Appfſaus empfängt ſie, da— tritt das Un⸗ glaubliche ein: Kaum erblickt die Ziege ihren König, da ſpringt ſie, ohne ſich noch irgend⸗ wie um die ihr zugedachte Rolle zu küm⸗ mern, an die Proſzeniumsloge heran, meckert den König an und erwartet von ihm das gewohnte Futter. Es koſtete viel Mühe, ſie zu ihrer Pflicht zurückzuführen und ihr be⸗ greiflich zu machen, dan es ſich für ſie dies⸗ mal nicht um leibliche Genüſſe handele. Dann ging die Vorſtellung ohne weitere Störungen vonſtatten, aber die Dehſitantin warf noch manchen ſehnſuchtsvollen Blick nach der Pro⸗ ſzeniumsloge. Seit dieſem Tage iſt die Redensart vom„Anmeckern“ unter den Ver⸗ linern populär geworden. Zarenbeſuth auf einem Gut Wie ein Danziger dem Zaren einheizte. Anfang Februar 1816 kam der ruſſiſche Kaiſer mit der Kaiſerin Katharina auf Dan⸗ ziger Gebiet an. In Stutthof, etwa da ge⸗ legen, wo zwiſchen Haff und Oſtſee die Friſche Nehrung beginnt, wollte er übernach⸗ ten. Zur Uebernachtung für das Zarenpaar kam nur das Gutshaus in Betracht, in dem der Urgroßvater des Philoſophen Arthur Schopenhauer Hausherr war. Johanna Schopenhauer, die Mutter des Phiſoſophen, erzählt in ihren Erinnerungen nach den Mit⸗ teilungen eines hundertjährigen Dieners, wie der alte Schopenhauer dem Zaren aller Reußen in ſeinem Hauſe einheizte: „Der Kaiſer und ſeine Gemahlin durch⸗ zogen das Haus, um ſich ein Staatszimmer zu wählen und ihre Wahl fiel auf ein zu mei⸗ ner Zeit noch exiſtierendes nicht großes Zim⸗ mer, in welchem aber weder Ofen noch Ka⸗ min ſich befand. Nun 01 es, bei ſtrenger Kälte zur Winterszeit dieſes Zimmer zu er⸗ wärmen. Guter Rat war hier teuer, aber der alte Herr Schopenhauer wußte ihn doch zu finden und obendrein zu großer Zufrieden⸗ Die weißen n ee Wände, der nach damaliger Art mit diſchen Fließen ausgelegte Fußbaden ſtellten der Ausführbarkeit kein Hindernis entgegen. Mehrere Fäſſer voll Branntwein wurden erbeigeſchafft, in das übrigens dicht ver⸗ chloſſene Zimmer aus 10 und et. Jauchzend vor Freude blickte der Zar in das zu ſeinen Füßen wagende Feuermeer, während alle erſinnlichen Anſtalten getroffen wurden, um die weitere Verbreſtung desſel⸗ ben zu verhindern. Sobald es ausgebrannt dedungen der Modedamen] mit 10 fe den a ollän⸗ en und angezün⸗ ihres Wirtes.“ a ee Auf letzt an, daß 5 e Offiziere in Deventer . ga and an rt und St le ö 10 et 5 0, den dt des das dent ende aum l de ſtan⸗ N genden Morge ne Migräne wieder auf und verließen, die ihnen gewor⸗ dene Aufnahme rühmend, das gaſtfreie Dach t ſe e ee Wiſſen sie. daß ſich in der Gewandkammer des Doms zu Merſeburg die eidbrüchige, abgeſchlagene Hand Rudolfs von Schwaben netem Zuſtand befindet? daß Hildburghauſen in Thüringen die Geburtsſtätte des Meyerſchen Konver⸗ ſationslexikons iſt, deſſen erſte Ausgabe hier in ſiebzehnjähriger Arbeit entſtand? daß Hörſchel bei Eiſenach dadurch ſo reich an Obſtbäumen 0 weil jedes neuder⸗ mählte Ehepaar verpflichtet iſt, 5 Obſt⸗ bäume für die Stadt zu pflanzen S f In jeder Minute zerſtört Feuer Beſitztümer im Wert von 1000 Mark, an ſedem Tag im Wert von mehr als einer Million Reichsmark, in jedem Jahr ein Volksvermögen von rund einer halben Milliarde Reichsmark. Luſtige Elle „Wer hat denn die Fenſterſchelbe bel euch Ba—„Das war Mutter, aber ater iſt ſchuld, er iſt beiſeite geſprungen.“ A „Deine Mutter kann wohl nicht einmal ein Huhn ſchlachten?“—„Nein, dazu iſt ſie viel zu weichherzig! Sie kann ja nicht einmal eine Zwiebel ſchälen, ohne daß ſie zu weinen anfängt!“ g 0 a * Fabrikant(zum Freier ſeiner Tochter): „Wie ſoll ich feſtſtellen, ob Sie meine Toch⸗ ter nur begehren, weil ſie einen reichen Vater hat?“—„Mir geht es genau wie Ihnen, werter Herr, denn wer garantiert mir dafür, daß Sie in einem Jahr noch reich ſind?“ 1 Vor dem Scheidungsrichter.„Ja, Hert Müller. zur Scheidung genügen die Grilnde nicht. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als ſich mit Ihrer Frau wieder zu vertragen! Haben Sie noch etwas zu bemerken?“ in vertrock⸗ „Ich nehme die Strafe nicht an, Herr Richter!“ a * Fräulein Lotte, die ſeit Jahren Logenſchlte⸗ ßerin in einem Kino iſt, muß zum Jahnaerzt. Dieſer ſieht ihr in den Mund und ſagt dann: „Welcher Zahn ſche erzt denn?“ e vH Angſt er. ert die Logenſchlſeß rin: „Erſter Rang, dritter Platz nan. rechts.“ 5 5 5 wos iſt paradox Wenn ein Obſtgärtner auf keinen grünen Zweig kommt. 5 i Wenn ein Leutnant einer Gene ralner⸗ aa beiwohnt. Wenn drei ſich enzwelen. Wenn ein Eiſenbahner keinen Zug vertra⸗ gen kann. 5 0 00 Wenn man von einer Kuß angeſtiert wird. („Nebelſpalter.“) Grab erſchoſſener Schillſcher Oifizlere? Holländiſche Biätler berichten über die Auf⸗ findung von Teilen eines menſchlichen Ste⸗ letts durch ſpielende Kinder auf dem„Galgen⸗ beld“ 0 Deventer, bei denen ein Uniform⸗ Inc pf, Fragme le eines Wa ſfegrocks und ein Brief laren. Da die Verm tung nahelag, daß es ſich um die irdiſchen Ueberreſte eines Sol⸗ daten handelte, stellte man Nachforſchungen an, die ein ſenfationeſles Ergebnis hatten. Es wurde, wie der„Berliner Börſen⸗Zeitung“ aus Amſterdam mitgeteilt wird, feſtgeſtellt, daß es ſich bei dem Schreiben um den Ab⸗ ſchiedsbrief eines Offiziers des in Stralſund teils aufgeriebe en, teils gefangengenomme⸗ nen Schillſchen Delachements handelte. Aus dem Schreiben geht hervor, daß es ſich bei dem Verfaſſer um den aus Weſel ſtammenden Adolf Keller handelt. Es iſt vom 16. Sep⸗ tember 1809 daliert. Holländiſche, in napoleoniſchen Dienſten ſte⸗ i Huſaren waren es, die das Freikorps Schill beſlegten. Dem gefallenen Maſor von Schill löſten ſie das Haupt ab, um es als Trophäe mit e e zu führen, wo es in dem Muſeum des Hochſchulpro e ſors Brug⸗ mans in Leyden noch fahrelang gezeigt wurde, bis die Rückgabe an die Fapulſten von Schill im Jahre 1837 dieſem unwürdigen Zuſtand ein Ende machte. 90 Elf Offiziere des Freikorps Schill wurden ferner auf Grund des Spruches eines 11175 61 zöſiſchen eee vor den Kaſematten der Feſtung Weſel erſchoſſen. Die gefang enommenen Mannſchaſten wurden unter ann Galeerenſträflinge ge tet, E eil der gefangenen Offiziere würde mit n rund des Fundes an dem„Ga nimmt man 0 Holland 9 Stadion an der Lor⸗ 5 11 traße mit Turnhalle u. eſtgurant„zur Sportler⸗ 0 0 klauſe“ und 3 Spielplätze“. Der Sport am 26. Februar 1933 Fußball: Auf unſerem Stadion Platz 1 3. Plakettrundenſpiel“ Viernheim 1.⸗Neckarau 1. 3½ Uhr Auswärts: äfertat 1.— Viernheim Privat 1/2 Uhr Afahrt der Spieler punkt 12 ¼ Uhr per Nad Drehſcheibe. Umkleidelokal„Turnhalle Wormſer⸗ ſtraße Nr. 16“ Heppenheim Igd.— Viernheim Igd. Anſtoßzeit 1/ Uhr Abfahrt punkt 12 Uhr per Rad„Drehſcheibe“. Da. 1. Schüler— Sportvereinigung 1. Schüler nachmittags/ 2 Uhr auf dem Waldſportplatz der Sportvereinigung. Auf unſerem Stadion Platz! Freundſchaftsſpiele: Viernheim 1.— Bürſtadt 1. Viernheim 2.— Bürſtadt 2. (ehem. Jugend) „B. Die beſtellten Schieds- und Linienrichter haben die Pflicht, im Verhinderungsfalle, für einen Erſatzmann zu ſorgen. Wir laden zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spielefreundlichſt ein und verweiſen ganz beſonders auf die beiden Haupttreffen des Tages unſerer 1. Fuß⸗ und Handballmannſchaft. Am gleichen Tage Abends 8,11 Uhr in unſerer Sporthalle großer närriſcher Abend mit humoriſtiſchen Einlagen erſter Klaſſe. Alles lacht ſich tot und wieder lebendig.(S. beſ. Inſeratl) Die Sportleitung Handball: 2/4 Uhr 1¼ Uhr Amicitia 09 E. V. V'heim. 9 Sportplatz im Wald mit 5 12 e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 26. Februar 1933 1 In Ilvesheim: Alemania Ilvesheim 1.— Viernheim 2. e * 1 73 59 3 Uhr a„ 8 Abfahrt per Auto um ½1 Uhr all Lokal In Viernheim 1913 Mannheim A-— Viernheim A1 (3. Verbands ⸗Spiel) Beginn 11 Uhr. In Viernheim nachm. 1.15 Uhr: Viernheim 3.— SC. Käfertal 2. Zentrums- Versammlung am Donnerstag, den 2. März, abends d Uhr, im„freischütz“ Neuner: Neichstagsahgeordneter Mnoll- Darmstadt. Alle Freunde des Zentrums, Männer und Frauen, Jungmänner und Jungfrauen, ſind im Hinblick auf die politiſche Lage verpflichtet, unbedingt zu erſcheinen. Gegner haben keinen Zutritt. Der Vorstand der Zentrumspartei. In Viernheim nachm. 3 Uhr: Amieitia Schüler— DK. Schüler Um 4 Uhr im Vereinshaus: 2 4 Närriſche Zuſammenkunft aller aktiven und paſſiven Mitglieder! Der Vorſtand. Haftung des Gaſtwirts für eingebrachte Sachen. Von Juſtizoberſekretär Wittler⸗ Osnabrück Im Volksmunde verſteht man im allge meinen unter„Baſtwirt“ den Inhaber einer Schank⸗ oder Speiſewirtſchaft, eines Hotels, Reſtaurants, Gaſthofs uſw. Wenn wir uns aber, wie die Ueberſchrift beſagt, über die Haftung des Gaſtwirts für die eingebrachten Sachen ſeiner Gäſte unterhalten wollen, ſo müſſen wir uns zunächſt darüber klar ſein, daß hier das Work„Gaſtwirt“ einen etwas enge— ren Sinn hat. Denn hier handelt es ſich nur um ſolche Gaſtwirte, die gewerbsmäßig Fremde zur Beherbergung aufnehmen; Schank— und Speiſewirte kommen alſo hier nicht in Betracht. Dagegen fallen unter den Begriff „Gaſtwirt“ in dieſem Sinne wohl Inhaber von Fremden- oder Familienpenſionen, einer— lei, ob ſie ihre Zimmer kürzere oder längere Zeit vermieten, und ob der Gaſt ſeine Mahl— zeiten im Hauſe einnimmt oder nicht. Für Vermieter einzelner möblierter Zimmer gelten die nachſtehenden Ausführungen jedoch nicht. Haſtwirte der geſchilderten Art haften ihren Gäſten für den Schaden, den die Sachen des Gaſtes im Betriebe des Gaſtwirtes erlitten haben. Vorausſetzung iſt aber, daß der Wirt den Gaſt bereits aufgenommen hatte, und daß die Sachen in den Gewerbebetrieb des Wirtes eingebracht waren. Wenn z. B. ein Gaſt ſeine Ankunft angekündigt und der Wirt zuſagend geantwortet hat, dann würde der Gaſtwirt für den Schaden haflen, der an dem Gepäck des Gaſtes bei dem vom Wirte vor— genommenen Transport vom Bahnhof zum Gaſthof entſteht. Nicht erforderlich iſt es, daß der Gaſt die Sachen dem Wirt perſön⸗ lich übergibt. Er kann ſie ebenſo gut auch def ſen Leuten wie Kellnern, Hoteldienern, Por— tiers uſw. übergeben, auch dem durch die Aufſchrift an ſeiner Mütze kenntlichen, mit einem Wagen am Bahnhof befindlichen Kut— ſcher des Gaſthofs uſw. Für die Haftung des Gaſtwirls iſt es ohne Einfluß, ob er ſelbſt den Schaden verur— ſacht hat, einer ſeiner Leute oder ſonſt jemand. Er haftet alſo auch für Diebſtähle, die in ſeinem Betriebe vorkommen, für Brände, die durch einen ſchadhaften Schornſtein entſtehen uſw. Er haftet aber nicht, wenn höhere Gewalt den Schaden herbeiführt wie Blitz, Erdbeben und andere Naturereigniſſe. Auch wenn der Schaden durch die Beſchaffenheit der Sache ſelbſt entſteht(3. B. leicht entzündliche Stoffe), oder wenn der Gaſt bezw. ſein Be⸗ gleiter den Schaden ſelbſt verurſacht, haftet der Gaſtwirt nicht. Man darf auch nicht wertvolle Sachen auf den Tiſch legen und dann das Zimmer, ohne es abzuſchließen, ver— laſſen. Ueberhaupt iſt bei Geld, Wertpapie⸗ ren und Koſtbarkeiten die Haftung des Gaſt⸗ wirts auf 1000 Rm. beſchränklt. Nur wenn er trotz Kenntnis des Wertes die Sachen übernimmt oder ſelbſt bezw. ſeine Leute den Schaden verſchulden. bleib! die unbeſchränkte 14 4 Motto:„Bischt de aah do!“ geladen ſind. Haftung bestehen. Uebrigens muß der Gaſt von einer Beſchädigung bezw. dem Verluſt ſeiner Sachen dem Gaſtwirt unverzüglich An⸗ zeige machen, ſonſt erliſcht ſein Anſpruch, es ſei denn, daß er die Sachen dem Gaftwirt perſönlich übergeben hat. Der Gaſtwirt kann ſich von der Haftung nicht dadurch befreien, daß er durch einen Anſchlag die Haftung ablehnt; wohl aber wäre das möglich, wenn zwiſchen Wirt und Gaſt eine dementſprechende Vereinbarung zu⸗ ſtande kommt. Immer aber handelt es ſich, worauf nochmals hingewieſen werden ſoll, um Sachen von ſolchen Gäſten, die zwecks Beher⸗ bergung den Gaſtbetrieb aufſuchen, und nicht von Gäſten, die nur in ein Lokal einkehren, um Erfriſchungen zu ſich zu nehmen, oder ſich an Feſtlichleiten, Verſammlungen uſw. zu be⸗ teiligen. Welt und Wiſſen 800-Jahrfeier der Abkei Altenberg. Die inmitten des bergiſchen Landes ge⸗ legene und durch ihren herrlichen gotiſchen Dom weltbekannte Ziſterzienſerabtei Alten⸗ berg kann in dieſem Jahre auf ihr 800jähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Sie iſt das alte Stammſchloß der Grafen zu Berg, deren Familienmitglieder Adolf und Eberhard es im Jahre 1133 den Mönchen zum Geſchenk machten und ſelbſt als Brüder dem Orden beitraten. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Altenberger Mönche in der Seelſorge, der Chriſtianiſierung und Germaniſierung des bergiſchen Landes und Innerdeutſch⸗ lands, ja ſelbſt bis in den weiten Oſten hin⸗ ein hervorragende Arbeit geleiſtet. Aus die⸗ ſen Gründen ſoll auch die 800-Jahrfeier wür⸗ dig gefeiert werden. Die Hauptfeſttage ſind in den Monaten Mai und Juni. Im Mittel⸗ punkt der Feierlichkeiten ſteht der 28. Mai, an welchem eine große kirchliche Feier ſtatt⸗ findet, an der zahlreiche hohe kirchliche Wür⸗ denträger teilnehmen. Bei dieſem feierlichen Gottesdienſt ſollen von den Geiſtlichen die alten wertvollen Gewänder getragen wer: den, die jetzt im Kölner Schnütgenmuſeum aufbewahrt werden. R. 5 C7 ³ꝛðw̃ꝛ. ð ͤ y Kamyf gegen die Grippe! Togal⸗Tabletten ſind ein hervorragend be⸗ vährtes Mittel gegen Grippe und Erkäl⸗ ungskrankheiten. Togal iſt ſtark harnſäure⸗ öſend und in hohem Maße bakterientötend! zm Aufangsſtadium genommen verhindert Togal den Ausbruch der Grippe. 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Denen raben.— Speſse⸗ gelberüben und Rosenkohl billigſt. Ein Pritschenwagen u. 1 Häckselmaschine abzugeben. Peler Belz, Luiſenſtraße 56. Naſierſeife a q kauen: N 1 ferner empfehle Naſierpinſel Nathaus- Drogerie Peter Moskopp Alaunſteine CNC mne SNN Dank Für die liebevolle Anteilnahme und Beileids- bekundungen unvergeßlichen Kindes sagen innigsten Dank. Viernheim, den 25. Februar 1933. Familie Nikolaus Wundlerle. 41 beim Heimgange unseres ſieben