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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige ee koſtet 25 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— 7 ö die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſte U. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes b ee bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden den 27. Februar 1933 Hilfe für den deutſchen Bauern Die Erhaltung und Pflege einer boden⸗ ſtändigen Landwirtſchaft bildet eine Hauptaufgabe des Reiches. Ihrer Lö⸗ ung dient eine verſtärkte agrarpolitiſche Arbeit, die neuerdings eingeſetzt hat. Dieſe Agrarpolitik iſt nach Lage der Dinge im wahrſten Sinne des Wortes Bauernpo⸗ litik. Denn unbeſtreitbar iſt die Tatſache: bon der Geſamtzahl aller landwirtſchaftlicher Betriebe in Höhe von 5,1 Millionen ſind iber 5 Millionen Bauernbetriebe in einer Hrößenklaſſe von unter 200 Hektar. Die wichtigſten Erzeugniſſe bäuerlicher Wirtſchaft ſind vorzugsweiſe die der Vie h⸗ zucht. Daher ſind die Bauernbetriebe be⸗ ſonders ſtark an der Preisgeſtaltung tieri⸗ ſcher Erzeugniſſe intereſſiert. Nach den Er⸗ mittlungen des deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates ſtammen in den bäuerlichen Betrieben 28 bis 45 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf von Ackererzeugniſſen und 54 bis 69 Prozent der Einnahmen aus der Viehwirt⸗ ſchaft. In den Großbetrieben hingegen flie⸗ zen 53 bis 59 Prozent der Einnahmen aus dem Ackerbau und 40 bis 45 Prozent aus dem Verkauf tieriſcher Erzeugniſſe. Dieſe Ziffern zeigen einmal, daß das Schwerge⸗ wicht der Bauernwirtſchaft auf der Vieh⸗ zucht ruht; ſie lehren ferner aber auch, daß ſchließlich alle Produktionszweige für alle Betriebsgrößen wichtig ſind. een ch geſehen, iſt jedoch die Viehwirtſchaft ihrem Produktionswert nach bedeutſamer als der Getreidebau. Im vielleicht als Normaljahr der Nachkriegszeit anzuſprechenden Wirtſchaftsjahr 1927/28 verteilten ſich die Geſamteinnahmen der Landwirtſchaft wie folgt: auf Schlachtvieh, Milch und Eier entfielen etwa 8,3 Milliarden Mark, auf Getreide 2.7 Milliarden, auf Kartoffeln, Zuckerrüben uſw. ca. 1,3 Milliar⸗ den. Die ungeheure Bedeutung der deut⸗ ſchen Viehwirtſchaft für die geſamte Volks⸗ wirtſchaft wird aber noch weſentlich unter⸗ ſtrichen, wenn man ihren Produktions⸗ wert vergleicht mit dem einiger indu⸗ ſtrieller Erzeugniſſe Deutſchlands. Beiſpiels⸗ weiſe hatte die geſamte Steinkohlenförderung im Jahre 1929 einen Wert von 2,5 Milliar⸗ den, die Braunkohlenförderung von 0,5 Mil⸗ liarden, die Produktion der Hochofenwerke don 1,0 Milliarden. Man könnte alſo ſagen: bei der deutſchen Viehwirtſchaft handelt es ich tatſächlich um den größten„Indu⸗ ſtriezweig“, über den Deutſchland ver⸗ fügt. Leidet er Not, ſo bedeutet das nicht nur eine innere Angelegenheit des Bauernſtan⸗ des, es zieht auch für die Geſamtwirtſchaft ſchwere Folgen nach ſich. Der ungeheure Preisſturz der viehwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſe alſo traf die Landwirtſchaft und insbe⸗ ſondere die Bauernbetriebe ins Lebensmark und bedrohte darüber hinaus das geſamte Gefüge der Volkswirtſchaft. Schnelles Han⸗ deln alſo tat not. Die Reichsregierung hat daher unverzüg⸗ lich geeignete Maßnahmen ergriffen. Sie hat vor kurzem der Landwirtſchaft eine Atem⸗ pauſe verſchafft, damit in Ruhe alle wei⸗ teren Rettungsmaßnahmen durchgeführt wer⸗ den können. Dieſe Atempauſe brachte eine Verordnung des Reichspräſidenten vom 14. Februar, die einen weitgehenden Voll; ſtreckungsſchutz eingeführt hat. Gleich⸗ zeitig iſt eine Reihe poſitiver Maßnahmen ergriffen worden, insbeſonder auf dem Gebiet der bäuerlichen Veredelungs⸗ wirtſchaft. So wurden die Zölle für Le⸗ bendvieh, Fleiſch und Schmalz weſentlich er⸗ höht. Im Anſchluß daran ſind auch entſpre⸗ chende Maßnahmen zugunſten der deutſchen Fettwirtſchaft und der heimiſchen Käſepro⸗ duktion eingeleitet worden. Erwähnt ſei fer⸗ ner, daß u. a. auch der Zollſchutz für Eier und eine Reihe anderer Lebensmittel eben- falls Verſtärkung erfährt. Darüber hinaus ſind auf dem Gebiet der Getreidewirtſchaft neuerdings weitere Maßnahmen insbeſondere im Sinne einer Erſchließung zuſätzlicher Ab⸗ ſatzmöglichkeiten für Getreide in Angriff ge⸗ nommen worden. ———— EÜüĩ—ͤ—ä—— Neue Negierm m 50. Jahrgang Iznahmen Kürzung zu hoher Gehälter— Die Einſtellungsprämie für die Landwirtſchaſt Handelsvertragsverhandlungen erſt nach der Wahl Berlin, 27. Februar. Das Reichskabinett tritt in den erſten Ta⸗ gen der neuen Woche wieder zuſammen, nachdem der Reichskanzler von ſeiner Wahl⸗ reiſe am Montag wieder in Berlin einge— troffen ſein wird. Eine ſehr wichtige Frage, die Wahlen aber kaum noch ſpruchreif dürfte, iſt die Reform der Arbeitsloſenverſicherung, deren Dreiteilung ſich bekanntlich als unpraktiſch erwieſen hat. Es iſt aber beabſich⸗ tigt, die Arbeiten ſo zu beſchleunigen, daß die Neuordnung ſpäteſtens Anfang April in Kraft geſetzt werden kann. Hier liegen zwei umfaſſende Gutachten vor, deren eines der frühere Arbeitsminiſter Syrup verfaßt hat, während das andere von dem Reichskommiſſar für das preußiſche Finanz⸗ miniſterium, Popiz, ſtammt.— Wahr⸗ ſcheinlich ſchon in der nächſten Woche dürfte das Kabinett Beſchlüſſe über die Herabſetzung der überhöhlen Gehälter in den vom Reich ten Betrieben bekannt geben, insbeſon⸗ dere die Gehälter, die in manchen Fällen das Vielfache eines Miniſtergehaltes ausmachen, werden eine erhebliche Minde⸗ derung erfahren. Vorausſichtlich wird ein vor Das alles fügt ſich in das Geſamtbild einer Agrarpolitik ein, die den entſchloſſenen Willen erkennen läßt, dem deutſchen Bauern den Weg in eine beſſere Zukunft freizu— machen. Aus dem Wahlkampf Hitler in Nürnberg Nürnberg. 27. Februar. Auf einer Kundgebung der NSDAP. in Nürnberg erklärte Reichskanzler Hitler u. a.: Die Gegner fragen nach einem Programm, wir müſſen darauf entworten: Es iſt nicht die Zeit, daß ihr fragt, was wir wollen, ſondern es iſt unſer Recht, zu fragen, was ihr ge— tan habt. N f Ich trete nicht vor die Nation, willens nach dem 5. März das Schickſal des Volkes wieder denen zu übergeben, die 14 Jahre lang ge⸗ ſündigt haben. Ueber die Stände, über Be⸗ ſitz und Kapital, üeber Reichtum und Armut, über Bildung und Beſchränkung und über Konfeſſionen hinweg muß wieder eine ge⸗ meinſame Plattform gefunden werden. Sie kann nur liegen in der Zurückfindung zum Begriff„Volkstum und Muttererde“. Ueber allem muß ſtehen: Deutſchland als Reich, das deutſche Volk als Gemeinſchaft. Ich fühle mich als Repräsentant des ſüd⸗ elch 1 und ich werde die Einheit des Reiches verleidigen gegen jeden Angriff. Wir werden nicht dulden, daß Deutſchland erneut in einen Krie gder Konfeſſionen zu⸗ rückfällt. Wir kämpfen dafür, daß einmal Deutſchland wieder auferſteht. Man wird Jahre brauchen, um wieder aufzubauen, was verwüſtet wurde. Es werden Jahre not⸗ wendig ſein, um die Grunderkenntniſſe ig das Volk hineinzupflanzen, das maßgebend ür das Gedeihen eines Volkes, die Exiſtenz füiner Bauern iſt. Genau ſo muß man ein⸗ treten für den Arbeiter. Man muß den an⸗ deren Ständen klarmachen, daß es ohne den Arbeiter keinen Wiederaufſtieg geben kann. Ala Drittor muß zu dieſer Gemeinſchaft der den werden ſubventionier⸗ Unterſchied gemacht werden müſſen zwiſchen Betrieben, die lediglich einen einmaligen verlorenen Zuſchuß erhalten haben, und Be⸗ trieben, die fortlaufend ſubventioniert wer— den, und unter Reichskontrolle ſtehen.— Ueber die bevorſtehenden weiteren landwirkſchaftlichen Maßnahmen hat dieſer Tage bereits der Staatsſekretär im Reichsernährungsminiſterium. von Rohr⸗ Demmin, Mitteilungen gemacht. die Um⸗ ſchuldung wird in abſehbarer Zeit abge— ſchloſſen werden. Weiter wird den Bauern, die eine zuſäh⸗ liche Arbeitskraft einſtellen, ein Barbetrag 8 der etwa enkſpricht, was die öffentliche Hand ſonſt für den Arbeitsloſen aufzuwenden hälte. Der Appell des Staatsſekretärs an die Verbraucher möglichſt deutſches Leder, deutſche Faſer, deutſche Cellu⸗ loſe und deutſche Säcke zu verwenden, wird ebenfalls in einer der nächſten Verord⸗ nungen der Reichsregierung Ausdruck fin⸗ den.— Die Frage der Handelsverkragsverhandlungen wird vorausſichtlich erſt nach den Wahlen grundſätzlich geregelt werden, was ſchon der Tatſache zu entnehmen iſt, daß mit dem zurzeit in Berlin weilenden ſüdſlawi⸗ ſchen Unterhändlern nur über ein Pro⸗ Geiſt unſere Arbeiter der Stirn ſtoßen. und deutſche Seele müſſen Kultur beherrſchen. Göring in Dortmund Dortmund, 27. Februar. Deutſcher wieder In der überfüllten Weſtfalenhalle ſprach Reichsminiſter Göring. U. a. ging er auf die politiſchen Aufgaben ſeines Reſſorts ein und ſagte: Die wichtigſten Fragen ſeien die Säu⸗ berung des preußiſchen Beamtentums und die Neuknüpfung der Fäden zwiſchen Staat und ordne, ſo ſagte Göring. Die Verantwortung trage ich allein. Ich bin Soldat und habe gelernt, daß das Fehlgreifen in der Wahl der Mittel nicht ſo ſchlimm iſt wie das Un⸗ terlaſſen aller Mittel. Das erkläre ich meinen roten Vorgängern, die Schuld, die meine Beamten verüben, iſt meine Schuld, wenn ſie ſich Göring dafür ein, daß der deutſchen Sitte die Großſtädte von dem geiſtigen Unrat des Syſtems freifegen. Wenn, fort, ſogar ſchwarze Zeitungen, die uns Anti⸗ chriſten nennen, und beſchimpfen und behaup⸗ ten, wir trieben zum Kulturkampf, ſo frage ich ſie, wo waren eure Herren, als ſie Arm Wir laſſen nicht zum zweiten Male Deutſch⸗ land in einen Religionskrieg hineinpeitſchen. Der Redner wandte ſich dann gegen den Kommunismus, dem er Kampf mit allen Mit⸗ teln anſagte. Hugenbergrede in Kaſſel Kaſſel, 27. Februar. In einer Kundgebung der Kampffront Schwarz⸗Weiß⸗Rot in der Stadthalle in Kaſſel hielt Miniſter Dr. Hugenberg am Sonntag eine Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: Auſeude ft eh, erſter Ordnung. Unſer aller Aufgabe iſt es, dafür zu ſorgen, daß die ſtand von Millionen von Baue dw kern, Kaufleuten und ſelbſtändigen Menſchen viſorium fur die Zeit nach dem Ablauf des deutſch⸗ſüdſlawiſchen Handelsvertrages am 5. März verhandelt wird. Die nächſten Kabinettsberatungen gelten ferner noch zwei wichtigen Problemen: Das iſt 1. die perſonelle Regelung des Reichskommiſſars für den Arbeilsdienſt Wie bereits berichtet, wird vorausſichtlich Reichsarbeitsminiſter Seldte ſelbſt zum Reichskommiſſar ernannt werden, und als ſeine Vertreter ſind Oberſt Hierl und der Stahlhelmlandesführer Mahnke in Ausſicht genommen. Das 2. aktuelle Problem iſt die Fortſetzung der Beratungen über die Reichsfinanzen, die in den letzten Ta⸗ gen bereits begonnen haben, aber bei dem rieſigen und verwickelten Fragenkomplex de⸗ Reichsetats natürlich längere Zeit in An⸗ ſpruch nehmen. 1. Die Reichsgarantie für Reparaturen Der Höchſtbetrag für die vom Reich zu übernehmenden Bürgſchaften für Inſtandſet⸗ zung von Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäuden landwirtſchaftlicher Betriebe, Teilung von Wohnungen iſt nach der im Reichsgeſetzblatt veröffentlichten Verordnung auf 100 Millio- nen Reichsmark feſtgeſetzt worden. Die be⸗ treffenden Arbeiten müſſen bis zum 1. Juli 1933 begonnen ſein. Reinigungsarbeit an dieſen Wahltagen eine o gründliche iſt, daß Sie dann nachher auf Jahre hinaus endlich einmal Ruhe vor wei⸗ eren Wahlkämpfen und weiteren Wahltagen haben! Die Preſſe der Linken und ihre Freunde möchten mir jetzt den Vorwurf wirtſchafts⸗ politiſcher Einſeitigkeit machen, weil die erſten von mir veranlaßten Maßnahmen auf dem Gebiete der Agrarpolitik liegen. Es iſt aber nicht möglich, der deutſchen Induſtrie eine Millionenarmee von neuen Käufern für ihre [Produkte zu geben und damit die Möglich⸗ 5 75 keit, die erwerbsloſen Arbeiter und Ange⸗ Volk. Ich bekenne mich zu dem, was ich an⸗ ſtellten wieder einzuſtellen, wenn der erſte Schub dieſer Käuferarmee nicht durch die deut⸗ ſchen Bauern und Landarbeiter geſtellt wird. Eine geſunde und zugleich unerſchütterliche Privatwirtſchaft iſt nur dann möglich, wenn die millionenſtarke Schicht des deutſchen Mit⸗ telſtandes aufblüht und in ſtändiger Ausdeh⸗ ſchießen, iſt das meine Kugel. Weiter ſetzte nung begriffen iſt. Der Wert und die Wider⸗ 73— U— 1 8— 1 N 4 ſtandsfähigkeit einer ſtarken Privatwirlſchaft a wird nicht durch die Größe der Konzerne und wieder Geltung verſchafft werde. Er werde e 0 5 5 erſt recht nicht durch eine ungeſunde Zuſam⸗ 1 t des menballung ſpekulativer Kapitalskräfte begrün⸗ ſo fuhr Göring det, ſondern durch die Zahl und den Wohl⸗ Bauern, Handwer⸗ der freien Berufe. Im weiteren Sinne dieſes . 1. Wortes iſt auch das Berufsbeamtentum zum in Arm mit den roten Brüdern gingen, wo f 5 war eure Religion und Kulturkampf damals? deutſchen Mittelſtande zu rechnen. 5 Im Verlaufe ſeiner Ausführungen erklärte Dr. Hugenberg, daß eine Nachprüfung ein⸗ treten werde, ob die penſionierten politi- ſchen Beamten weiterhin Penſion beziehen ſollen. Der Miniſter betonte, daß er ſich nicht gegen das Berufsbeamtentum wende. Kaas in Ludwigshafen Ludwigshafen, 27. Februar. In zwei überfüllten Sälen im Stadtteil Frieſenheim hielten Zentrum und Bayeriſche Volkspartei eine Wahlkundgebung ab Prä⸗ lat Kaas, bei ſeinem Erſcheinen ſtürmiſch be⸗ grüßt, wies darauf hin, wie ſchwer es ſel, in Die beiden nächſten Sonntage ſind poliliſche] Wahlverſammlungen in Preußen noch einen Reſtbeſtand von objektiver Wahrheit zu ſa⸗ gen und nicht in Konflikt zu kommen mit dem, was der autoritäre preuziſche Staat von heute verlange. Scharf wandte ſich Dr. Kaas gegen die im deutſchnationalen Preſſe⸗ dienſt aufgeworfene Frage, ob man nicht für ihm(Kaas) und Dr. Brüning ein Redever⸗ bot exlaſſen ſolle. Seit wann ie par⸗ teipolitiſche Stellen darüber, ob die Politi⸗ ter dem Volke noch die Wahrheit ſagen dür⸗ fen oder nicht? Es ſei ein Ding der Unmög⸗ lichkeit, ſich geradezu zu erſchöpfen in kri⸗ tiſchen Darlegungen über das, was nach dem Kriege geſchehen ſei und mit einer großzügi⸗ gen Geſte über die Fehlgriffe und Mängel der Führerſchaft während der Kriegszeit hin⸗ wegzugehen. Die Leute, die heute alles das vergeſſen machen wollen und nur das kri⸗ tiſieren was iſt, habe er(Kaas) im Verdacht, daß ſie denen, die früher führten und heute oder morgen wieder führen möchten, das po⸗ litiſche Alibi verſchaffen wollen, welches ihnen ſonſt nie zugebilligt werden würde. ö Prälat Dr. Kaas erinnert dann an ſeinen in Münſter erhobenen Ruf zur Sammlung. Es gebe keinen anderen Weg der deutſchen 2 Staatsführung die Garantien für einen rich⸗ tigen und ausgewogenen Kurs zu geben, als eine ehrliche und loyale Zuſammenarbeit von Au⸗ mehreren Führern. Im gegenwärtigen genblick ſei nur ein Zuſammenſchluß von der Mitte bis rechts möglich. Der Redner ſtellte dann feſt, daß weder Volkspartei zu Zentrum noch Bayeriſche e**„* 2 1 Ne den Verhandlungen über die Regierungsbil⸗ dung hinzugezogen worden ſeien. Man habe ie enen Viera re; zulegenden Geſetzes über zwar einen Vierjahresplan in der Schublade ſei aber nicht imſtande eine Antwort über einige Fragen zu geben. Außenpolitiſch geſehen beſtehe durchaus Weſten wieder Wolken, die zur Aera Brü⸗ ning begannen, ſich zu zerteilen. Vertrauen ſoll verdient, nicht gefordert werden. Das Deutſchlandlied bendete bung, die ebenſo wie ein durch die Straßen der Stadt durchgeführter Propagandamarſch der katholiſchen Vereine und der Pfalzwacht völlig ſtörungsfrei verlief. Brüning in Hannover Hannover, 27. Februar. In einer ſtark beſuchten Verſammlung des Zentrums in Hannover erklärte Reichskanzler a. D. Dr. Brüning, man könne die Außen⸗ politik ſo anlegen, daß einem nicht das Malheur paſſiere, wie das vor ein paar Ta⸗ gen in Genf geſchehen ſei, daß man für einen entſcheidenden Antrag außer der eige⸗ nen Stimme keine einzige auf der Abrüſtungs⸗ konferenz erhalte. Der Trümmerhaufen auf außenpolitiſchem Gebiet, der nicht vorhanden geweſen ſei, als er aus dem Amt geſchieden ſei, könne bei einem weiteren Verſagen in⸗ nerhalb weniger Monate über Deutſchland zuſammenbrechen. Zur innerpolitiſchen Lage führte Dr. Brüning aus, wenn auch nach den Wah⸗ len die KPD. verboten werde, ſo ſeien die Probleme rein politiſcher Art in keiner Weiſe gelöſt. Denn es ſei eine Erfahrung, daß QOp⸗ poſitionen Regierungen zuſammenſchlöſſen, während das Fehlen von Oppoſitionen ſie auseinanderklaffen ließe. Es gebe nichts Gefährlicheres für ein Volk, als die Erſchütterung des inſtinktiven Rechts⸗ bewußtſeins. Es gebe eine Grenze der Ge⸗ walt und dieſe Grenze bleibe das Recht. Es gebe keinen Weg darüber hinaus, wenn man nicht die Vorbereitung ſchaffen wolle für Evchen aus dem Armenviertel Reichsregierung die preußiſche ſummariſche die Kundge⸗ Dinge, die nicht da enden würden, wo ſie die heutige Regierung hintreiben wolle, ſon⸗ dern die nach aller hiſtoriſchen Erfahrung eines 7 1 05 bei der entgegengeſetzten Seite enden würden. Regierung Vraun antwortet Auf den Schriftſatz der Reichsregierung Berlin, 27. Februar. Nach Mitteilung aus Kreiſen der Regie⸗ rung Braun legt ſie in ihrer Erwiderung auf den Schriftſatz des Reiches dem Staatsge⸗ richtshof dar, daß Meinungsverſchiedenheiten über die Auslegung der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes keine Pflichtverletzungen ſeien. Auch die Nichtauflöſung des Landtage ſei unter keinen Umſtänden eine Pflichtver⸗ letzung gegenüber dem Reich, zumal die Regierung zur Auflöſung nicht aufgefordert habe. Die Bildung einer neuen Mehrheitsregie. rung in Preußen aus Jenkrum und Nalio⸗ nalſozialiſten im Dezember bis Jauuar ſei in ſchen Materials. Durch die Wege geleitet geweſen, aber durch die da. malige Reichsregierung verhindert worden Als Beweis für die Bemühungen der Re⸗ gierung Braun nach loyaler Mitwirkung zur Beſeitigung des Dualismus Reich—Preußer wird der bereits in der wähnte von Dr. Braun dem Reichskanzler von Schleicher im Dezember 1932 übermit⸗ telte Entwurf eines verfaſſungsmäßig vor— die Reichsreform jetzt im Wortlaut beigefügt. Der Entwurf knüpfte im weſentlichen an das Ergebnis der 5 Länderkonferenz von 1928 bis 1930 an. kein Anlaß zu Fackelzügen. Heute hängen'm 5 Adenauer bei Göring Um den Erlaß für die Hilfspolizei. Berlin, 27. Februar. Durch Vermittlung des Vizekanzlers von Papen fand eine Ausſprache zwiſchen dem Reichsminiſter Göring und dem Präſidenten des preußiſchen Staatsrates, Dr. Adenauer, ſtatt. Wie verlautet, iſt die Frage, die Aden⸗ auer angeſchnitten hat, zufriedenſtellend ge⸗ klärt worden. Der von Adenauer geplante Beſuch bei dem Reichspräſidenten hat ſich durch dieſes Ergebnis erübrigt. Wie verlautet, hat es ſich bei der Be⸗ ſchwerde Adenauers um die vom Staatsrat beabſichtigte Klage beim Staatsgerichtshof we⸗ gen des bekannten Hilfspolizeierlaſſes des kom⸗ miſſariſchen Innenminiſters Göring gehandelt „Tempo“ Verbot aufgehoben Berlin, 27. Februar. Das„Tempo“ meldet aus Leipzig: Der 5. Strafſenat des Reichsgerichts hat das vom 16. bis 23. Februar befriſtete Verbot des Tempo“ aufgehoben. Die Koſten fallen dem IRR Freiſtaat Preußen zur Laſt. der„Führer“ verwarnt Karlsruhe, 27. Februar. Wie die„Badiſche Preſſe“ von zuſtändiger Seite erfährt, iſt der nationalſozialiſtiſche „Führer“ vom badiſchen Innenminiſter auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze des deulſchen Volkes vom 4. FFebruar 1933 wegen ſeiner ſcharfen Sprache gegen den württembergiſchen Staatspräſiden⸗ ten Dr. Bolz und den bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Dr. Held verwarnt worden. Die Majorin und Eva atmeten auf, als der Konſul am Abend wie umgewandelt am Abendbrottiſch erſchien. Er war gut gelaunt, wie ſeit langem nicht mehr. Er war Eva Roman von Käthe Hübner-Wehn Copyright dy Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Eva war mittlerweile zu dem herabgeſtürzten Bilde Leinwand, die ziemlich un⸗ beſchädigt war, von den daran haftenden Glas- und Holz⸗ getreten; ſie begann die ſtückchen zu befreien: „Oh“, ſagte ſie dabei bedauernd,„ſchade um das ſchöne Bild. Ich habe mich immer an dieſem herrlichen, präg⸗ nanten Männerkopfe erfreut, ſo oft ich ihn angeſehen. Iſt er doch dir ſo ähnlich, Werner, als ob es dein Vater ge⸗ weſen wäre.“ Da ſprang Martens mit einem Satze auf ſie zu und riß ihr das Bild faſt aus der Hand. „Laß es liegen, oder nein, beſſer noch, fege es mit all den Trümmern zuſammen hinaus in den Kehricht! Ich kann dieſes Geſicht nicht mehr ſehen! Auch er war einer don denen, die Fluch und Unheil über unſer Geſchlecht gebracht haben.“ „Aber, lieber Bruder“, ſagte die Majorin faſt ſchüch⸗ tern,„ſei nicht ungerecht in deinem Groll. Was kann denn das Bild dafür, daß der, nach dem es angefertigt iſt, ein Unglücklicher war.“ Doch Martens beharrte auf ſeinem Willen: „Ich will es nicht mehr um mich ſehen. Schafft es fort!“ gebot er.„Ich werde wohl noch ſo viel Recht in meinem eigenen Hauſe haben, daß man meine Wünſche und meinen Willen reſpektiert. Bis ich wieder zurück⸗ komme, ſoll es verſchwunden ſein.“ Die Majorin wollte etwas erwidern, aber ein Blick in ſein Geſicht, in ſeine Augen, die wieder jenen ſeltſamen, unheimlichen Glanz angenommen hatten, machte ſie ver⸗ ſtummen. Grußlos verließ der Konſul das Zimmer. *. * Stunden lag.. . Ende bereitet. * Praxis zu unterſtützen. Klageſchrift er⸗ wird noch Durchſuchung der Räume und Prüfung des gegenüber voll Rückſicht und Aufmerkſamkeit. Er ſprach unumwunden und offen von der Reiſe in das Sanatorium. Er verſprach ſich außerordentlich viel davon. Wenn er ge⸗ 46 neſen ſei, dann wollte er ein neues Leben beginnen. Am meiſten freute ſich Eva darüber, daß er auch von neuen Plänen berichtete. Er wollte ein neues Werk in An⸗ griff nehmen und mit der Arbeit beginnen, wenn er aus dem Sanatorium entlaſſen ſei. Tauſendmal dachte Eva ſpäter an den klaffenden Ab⸗ grund, der zwiſchen dieſem frohen Abend und den nächſten * Eva wurde durch einen markerſchütternden Schrei ge⸗ weckt, der aus dem Zimmer ihres Mannes drang und den die Majorin ausgeſtoßen hatte. Schreckensbleich ſtürzte Eva herbei. Sie ſah ihren Mann tot am Boden vor dem Schreib⸗ tiſch liegen. Die Majorin kniete ſchluchzend vor dem Toten. Nach zwei Stunden ſchon ſtellte die Unterſuchungs⸗ kommiſſion feſt: Der Konſul war eingeſchlafen. Plötzlich wachte er auf. Es war ihm ſchwindlig geworden. Der Konſul erhob ſich, wollte das Licht andrehen; ſeiner Augen wegen ſtand auf dem Schreibtiſch, der in der Ecke des Schlafzimmers ſtand, eine Gaslampe. Konſul Martens drehte den Hahn auf, doch noch bevor er das Streichholz entzünden konnte, ſtürzte er ohnmächtig zu Boden. Das ausſtrömende Gas hatte ſeinem Leben ein jähes ueberruſchung im Pleblneththaus Anterirdiſcher Gang und zerſetzende Schriften gefunden. N 5 Berlin, 27. Februar. Im Karl-Liebknechthauſe, der Zentrale der KPD., das ſeit zwe 1 polizeilich ge · ſchloſſen iſt, wurden zahlreiche unkerirdiſche Gewölbe mit großen Mengen hochverrätiri⸗ ſchen Materials gefunden, Mane wurde ein unterirdiſcher Gang aufgedeckt, durch den bei allen Durchſuchungen von der Polizei geſuchte Perſonen verſchwanden. Man entdeckte im Wachraum, in dem eine kommuniſtiſche Wache lag unter der Pritſche eine Falltüre, durch man über eine Leiter in einen Kellerraum kam. Von dieſem Keller⸗ raum aus geht ein Labyrinth von Gängen nach allen Richtungen. Ferner ein unterirdi⸗ ſcher Gang zur Bartelſtraße, der dort in einem Hauſe endet und das unbemerkte Be⸗ treten und Verlaſſen des Karl«⸗Liebknecht⸗ Hauſes ermöglichte. Im unterirdiſchen Raume liegen viele hundert Zentner hochverräteri⸗ ein gut durchdachles Alarmſyſtem wurden bei jeder Durchſuchung alle im Hauſe befindlichen Perſonen gewarnt. Im Haupteingang fand man in der Portierloge unter dem Ladentiſch an der Kanzel einen Alarmknopf und auf dem Fußboden eine Alarmklingel. Mit Hilfe des Knopfes konnte beim Erſcheinen der Polizei unauffällig die Zugangstür zum Hauſe verſperrt werden. Die Beſetzung des Karl-Liebknecht⸗Hauſes längere Zeit andauern. Zur Schriftmaterials iſt eine Arbeit von Wochen nötig. Jener im Poſtwagen Etwa 1000 Pakete für Württemberg, Baden und Pfalz beſchädigt. Stuttgart, 27. Februar. In dem von München kommenden über Stuttgart nach Saarbrücken rollenden beſchleu⸗ nigten Perſonenzug 900 iſt im Eiſenbahnpoſt⸗ wagen Feuer ausgebrochen. Nach der An⸗ kunft auf dem Stuttgarter Bahnhof wurde der brennende Wagen ſofort abgekoppelt und auf ein freiſtehendes Gleis geſchoben. Die Berufsfeuerwehr konnte auch ein weiteres Um⸗ ſichgreifen verhindern. Der Wagen war mit Palketpoſt von Bayern, vor allem aus München für ganz Württemberg, Baden und die Pfalz beladen. Wohl über 1000 Pakete dürften faft aus⸗ nahmslos durch Feuer und Waſſer gelitten haben. Das Feuer iſt vermutlich durch Selbſt⸗ entzündung eines feuergefährlichen Gegenſtau⸗ des in einem Palet entſtanden. der Mordprozeß Schieder Das Arkeil gegen die beiden Frauen. Weiden(Oberpfalz), 27. Febr. Hier ging der dritte und letzte Akt des Wendersreuther Mordes zu Ende. Der erſte Akt war die Verurteilung des Dienſtknechtes Felix Schieder zum Tode wegen Mordes an ſeinem Bruder, ſeiner Schwägerin und deren Kind. Der zweite Akt war die Abur⸗ teilung des jugendlichen Knechtes Karl Stiegler wegen Beihilfe zum Mord zu zehn Jahren Gefängnis, und nun hatten ſich die 21 Jabre alte Braut Schieders. die Maad ſetzen. erregt: doch!“ 75 den: zend hervor. hier ſein.“ RNoſenmontagszuges errichtet. liebevoll in die Arme zu ſchließen. i 96 1 0 Die Majorin, die mit ſeltſam ſtarrem Doktor Herbert Hainer befand ſich gerade auf dem Nachhauſewege von einem Krankenbeſuch, den er in un⸗ mittelbarer Nähe der Villa Martens gemacht hatte. Der junge Hainer war auf dringenden Wunſch ſeines Vaters doch wieder von jener kleinen Provinzſtadt nach Hauſe zurückgekehrt, um den Vater in ſeiner ausgedehnten Anna Stiegler und der er worten, da ſie trotz Kenntr Mordy habens des Schieders dieſen nicht zur An⸗ eige gebracht hätten. Die beiden Frauen 115 im Verlauf der Vorunterſuchung Ge⸗ ſtändniſſe abgelegt, die die Mittäterſchaft Felix Schieders zweifelsfrei beſtätigten. Anna Stiegler wurde zu einem 15 Ge fängnis, Eliſabeih Stiegler zu zwei Jahren Gefängnis unter Anrechnung von je drei Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. In der Ae e wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß das Urteil gegen Felix Schie⸗ der und Karl Stiegler durch die Geſtändniſſe der beiden Angeklagten vollauf und in jeder Beziehung beſtätigt worden ſei. Närriſche Marktſrauen Karneval auf dem Kölner Hauptmarkt. Köln, 26. Febr. In Köln ſpielt ſich der Hauptbetrieb zu Weiberfaſtnacht in den Straßen am Heu⸗ und Altermarkt ab. Don⸗ nerstag abend waren alle Bier-, Wein⸗ und Kaffeehäuſer in jener Gegend gefüllt, ſo daß einige Betriebe ſogar wegen Ueberfüllung zeitweiſe ſchließen mußten. Der Trubel hielt die ganze Nacht an. Auf dem Heu ⸗ markt, wo der Hauptmarkt abgehalten wird, war eine Rieſentribüne zur Beſichtigung des Aus den an⸗ liegenden zahlreichen gaſtwirtſchaftlichen Betrieben erſcholl Muſik und Geſang. Plötz⸗ lich nahm auf der Tribüne eine Muſſtapetle Aufſtellung und bald herrſchte auf dem Marktplatz ein luſtiges Treiben. Die Marktfrauen, die ſa ſchon in den frü⸗ heſten Morgenſtunden ankommen, ließen ſich nicht zweimal auffordern, und wenn der Tanzboden auch nicht gerade ideal war, aber getanzt wurde doch bis der Tag allem Spuk ein Ende machte. Neues aus aller Welt 25 Kühe durch Gas vergiftet. Einen ſchwe⸗ ren Verluſt erlitt ein Landwirt aus Bruchhau⸗ ſen(Rheinland). Beim Reinigen eines Milch⸗ Tiefkühlapparates muß eine Undichtigkeit auf⸗ getreten ſein. Ein mit den Reinigungsarbei⸗ ten beſchäftigter Knecht, der ſich für kurze Zeit entfernt hakte, fand bei ſeiner Rückkehr im benachbarten Stall 25 Tiere gasvergiftet auf. Das beim Reinigen verwandte Gas mußte aus der Anlage entwichen und in den Stall eingedrungen ſein. Eine Anzahl der vergif⸗ teten Tie mußte ſofort getötet werden. Ob die andelen Tiere durchgebracht werden kön⸗ nen, iſt ſeyr fraglich. Mann über Vord Offizier der„Leipzig“ ertrunken. Kiel, 26. Februar. Der Schlachtkreuzer„Leipzig“ hat zuſammen mit dem Kreuzer„Emden“ eine Fahrt nach dem Atlantik angetreten, um dort die vorge⸗ ſchriebenen Artillerieſchießen durchführen zu können. Wie nun von der„Leipzig“ mitgeteilt wird, iſt während der Fahrt durch den Kanal der berleutnant zur See Bey bei ſtarker Dun⸗ lelheit und Windſtärke unbemerkt über Bord gefallen. Er konnte nicht mehr gerettet wer⸗ den. 7 1 — Er ſah die Villa des Konſuls hell erleuchtet. Von un⸗ beſtimmten Ahnungen und Befürchtungen erfüllt, eilte der junge Arzt zur Villa hinüber. Als er den Vorgarten be⸗ trat, klang ihm aus den geöffneten Fenſtern lautes und erregtes Durcheinanderrufen entgegen. Es dauerte ziem⸗ lich lange, bis auf ſein ſtürmiſches Läuten hin endlich der Gärtner erſchien, um ihm zu öffnen. Der gute Mann war aſchfahl im Geſicht, und aus ſeinen Augen ſprach das Ent⸗ Doktor Hainer faßte ihn am Arm und ſchüttelte ihn „Was iſt hier vorgefallen, Mann! So ſprechen Sie Der Gärtner barg erſchauernd das Geſicht in den Hän⸗ „Unſer lieber, gnädiger Herr iſt tot“, ſtieß er ſchluch⸗ „Entſetzlich!“ rief der junge Arzt.„Wo finde ich ihn?“ „Er liegt in ſeinem Zimmer, Herr Doktor. Die Frau Konſul und die Frau Majorin ſind bei ihm.“ a Herbert Hainer, der ſchon als junger Student mit ſeinen Eltern als Gaſt im Hauſe Martens aus⸗ und ein⸗ gegangen war, brauchte nicht erſt lange fragen, um ſich zu⸗ rechtzufinden. Die Tür des Zimmers ſtand halb offen. Ein wimmerndes, ſtoßweiſes Schluchzen klang ihm dar⸗ aus entgegen. Er wußte ſofort, daß Eva es war, die ſo bitterlich weinte! Sein Herz floß über vor Mitleid und Qual um ſie, und er mußte ſich mit Gewalt zurückhalten, um nicht bei ſeinem Eintritt in das Zimmer auf Eva zu⸗ zueilen und ſie wie ein weinendes, ſchutzbedürftiges Kind Geſicht und tränenloſen, faſt erloſchenen Augen neben dem toten Bru⸗ der auf dem Boden kauerte, ſein Haupt in ihrem Schoß, nickte dem jungen Arzt ſchmerzbewegt zu: N e „Sie ſchickt der Himmel her, Herbert Hainer, aber ich fürchte doch, daß Sie zu ſpät kommen. Ich habe Ihren Vater ſchon angerufen und dieſer muß jeden Augenblick (Fortſetzung folgt.) acht und Sebrünme det Monat der Faſchingszeit, 5 acht zu Ende geht. Faſt⸗ f i oder der Abend lttwoch, der vielerorts auch die 105 1 Die 1650 ölgtägige Faſtenzeit vor ern t, 8 97 5 0 0 Selbſteinkehr . Mit der Faſtnacht nimmt man zon den Dingen, die man früher e RN Lebens“ nannte. Allerlei 0 fandliche Bräuche, die an knüpfen, bedeuten Exinne⸗ lten heidniſchen, auf Donar in noch auf ſeine Gemahlin Frigg ſich beziehenden Feſtes, an dem eine Vor⸗ 155 des Frühlings, des Endes des eigent ichen Winters, ſtattfand. Faſtnacht 0 be⸗ ſonders wichtig für alle häuslichen Ge chäft⸗ der Hausfrau, z. B. für den Flachs, für das Geflügel und den häuslichen Wohlſtand. An dieſem Tage darf nicht geſponnen wer⸗ den; dann Faſtnacht gehört zu den heidni⸗ lee eſteszetten, die für das Spinnen ver⸗ boten ſind. Andererſeits ſoll z. B. im Vogt⸗ land die Hausfrau vor Sonnenaufgang ein!: ge Faden ſpinnen und ein wenig Flachs 1 N Uni die Zeit der Faſtnacht beginnen oft die Hühner wieder fleißiger ihr pflichtgemä⸗ ßes Geſchäft des Eierlegens auszuüben. Im Hinblick auf den häuslichen Wohlſtand muß die Hausfrau zu Faſtnacht recht vielerlei ko⸗ 1 oder gar neunerlei Speiſen, ſo wird ſie das ganze Jahr hindurch Ueberfluß im Hauſe haben. Vor allem müſſen Pfann⸗ kuchen, auch„Kräppel“ genannt, gegeſſen werden. 8 99 5 Die Erinnerung an die lebensfrohe heid⸗ niſche Vorfrühlingsfeier unſerer Altvordern tritt zutage in dem lebensfrohen Treiben der dae Mit Porliebe ſtehen die Scher⸗ ze der Faſtnachtszeit in Verbindung mu Masken⸗ und Mummenſchanz. Die mehlbe⸗ ſtaubten Müller machen den Leuten gerne „was weiß“, die beruſten Schornſteinfeger haſchen die ihnen begegnenden Mädchen und Frauen und ſchwingen ſich mit ihnen im Tanz. In vielen Teilen Deutſchlands wirb der Eis⸗ oder Erbsbär, ein mit Erbſenſtroh umhüllter Burſche, der die Winterszeit ver⸗ ſinnbildſicht, auf allen Vieren kriechend beim Geſchenkſammeln umhergeführt; in der Pro- vinz Sachſen z. B. begleiten den Bärenkühren Harlekine mit Kiepen und Pritſchen. ſtnacht bringt auch gewiſſe Bor echte fu dle Evastöchter, in erſter Linie für die verheirateten Frauen. In Süddeutſchland war vordem die„Weiberfaſtnach.“ bellebt, bet der die Frauen das Neagiment führten und ſtellenweſſe dee Wictsyäuſer heſuchten. In den Dörfern des elſöſſ' en Sundgau⸗ durften ſogar am Faſtnachtsmontag nur Frauen und Jungfrauen die Wirtshäuſer be⸗ ſuchen. Wehe dem Manne, der ſich hinein. wagte! Er wurde von den Evastöchtern überfallen, und ſeine Kopfbedeckung wurde ihm Wee die er nur für einige Fla⸗ ſchen Wein einlöſen konnte. Nach uralter Sitte flammen zur Faſt⸗ nacht, der Zeit der zurückkehrenden Sonne, auf den Bergen des füdweſtlichen Deutſch⸗ land die abendlichen Feuer auf. Dieſe„Fun⸗ kenfeuer“ werden am Funken⸗ oder Fan⸗ nachsſonntag, nämlich am erſten Sonntag der Faſtenzeit(Invokavit), abgebrannt und heißen deshalb auch„Faſtnachtsfeuer“. Man nennt den Sonntag auch„Fackelnſonntag“ oder ſchwäbiſch„Facklataeg“— von dem Schwingen der Fackeln. Die Feuergebräuche, fe ee Fackeln, die vom Berge 0 tollenden, ſtrohumflochtenen und in rand geſteckten Räder, hängen mit der Verehrung der Sonne zuſammen; ſie ſollen das wieder aufſtrebende Himmelsgeſtirn un⸗ terſtützen und das Winterkorn wecken. In Tirol heißt der Brauch deshalb das„Korn- wen e Schwaben das„Saatleuchten“. Fle die Großſtadt an Faſtnacht ihren Karneval hat, ſo hat das nal% eine Freuden. Schelmiſch klingt z. B. im rankenland das Verbot, Faſtnacht Waſſer zu trinken, ſonſt beißen einem im Sommer bie cken; dafür foll man Warmbier trin⸗ ten öder Glühwein. In nördlicheren Gauen Deutſchlands greift man als Erſatz zum Grog. In Oſtpreußen heißt es, Faſtnacht muß man Schlitten fahren, der Litauer ſetz: nzu— und tanzen. Dabei denkt der Haus- err an; das bewährte Grogrezept: zun. um kann man am Zucker und muß man am Waſſer ſparen! Die berge hat die Piannkuchen im Sinn und öie Jugend Schlit⸗ e ee Nee„ e. Det üble Geruch von Karl Waldemar. f R e er ute 2 dh, e e e e 5 0 f n 95 955 n von Kaffee verbrannte Und o i das wür wieder ein ene den, 1 der ſelige Ben Abika mit ſe 9 17d ſen“ hatte. Alls leon l. van t war und während der denkwürdige. ae gſeines neuen erträumten 5 20 1. 60 9 U e duch in Belgien einfiel, wo ihm die Englän⸗ der 14 0 feen Kap ee Alleß er ein Dekret in Frankreich, laut welchem ſämtliche Kolonialwaren, die zumeiſt von England eingeführt wurden, zu verbrennen ſind! Dazu gehörte in erſter Linle auch der 1 05 Ganze Schiffsladungen, die noch im 00 en lagen, gingen denn auch bald in lammen auf! Eines Sonntags unternahm Napoleon ei⸗ nen Spaziergang in die Umgebung von Fontainbleau. Plötzlich erblickte er ſchon von weitem aus dem Pfarrhaus eines kleinen Dorfes blauen Rauch aufſteigen, der ihm beim Näherkommen beißend in die Augen tach. N Ein ſcharfer Kaffeegeruch ließ ihn erken⸗ nen, daß man ſein Dekret hier nicht beachte. Ganz heimlich trat er in des Pfarrers Gar- ten, entdeckte dieſen in flagranti vor der dampfenden Röſttrommel und rief empört: „Da habe ich den Pfarrer ja in eigener Per⸗ ſon erwiſcht, wie er beſchäftigt, meinem Be⸗ fehl zu trotzen! Was macht er da—?“ „Was Euer Mafeſtät befohlen haben“, er⸗ widerte der alte Pfarrer ſeelenruhig,„ich verbrenne Kolonialwaren!“ „Ich will ihm dabei helfen“, ſagte Napo⸗ leon wütend, riß die Trommel auf und ſchüt⸗ tete die Bohnen in das offene Feuer. „Sieht er— ſo gehts viel ſchneller!“ „Aber es riecht nicht angenehm und iſt die Art der Marodeure, Sire— den Prieſtern ſchreibt die Kirche ſtets Geduld vor!“ „Geduld—?“„Jawohl— denn ſie ver⸗ breitet niemals üblen Geruch.“ Betroffen ſah ihn Napoleon an— dann ritt er beſchämt weiter. Der deutsche Unterricht in Amerila DJ. Zum erſten Mal ſeit dem Weltkrieg übertraf die Zahl der Anmeldungen von Stu⸗ dierenden an den Newyorker Colleges und Unirerſitäten zum deutſchen Sprachunterricht die irgend einer anderen Fremoſprache. Aller⸗ dings übertrifft die Geſamtzahl der Studie⸗ renden, die am franzöſiſchen Unterricht teil⸗ nehmen, immer noch die deutſche Nate er⸗ heblich. Auch aus dem Weſten der Vereinig⸗ ten Staalen liegen cb Nachrichten vor. In Denver(Colorado) konnten, dank den Be⸗ mühungen von Frl. Emma B. Ecker, Lehrerin an der Nord⸗Denver⸗Hochſchule, an dieſer wie an é zwei anderen höheren Lehranſtalt n deutſche Anterrichtsklaſſen neu eingerichtet werden. Dazu wird uns weiter von unſerem Neco⸗ hor er Mitarkeller gechrieben: „Die Ziffern des Schulrats zeigen— wie im„Brooklyn Eagle“ zu leſen iſt— eine zwanzigprotent'ge Zunahme in der Zahl der Deutſch studierenden Schüler der öffentlichen High Schools: es iſt dies eine größere pro⸗ zentuale Zunahme als in irgend einer andern mo ernen Sprache. Es haben 23 408 Schäler den Deutſchunterricht gewählt. Wir erachten dies als eine geſunde erzieheriſche Tendenz. Deutſch iſt kulturell von Bedeutung und iſt als Sprache der Forſchung in der vergleichen⸗ den Philologie, in Archäoſogie und auf allen phyſi a iſchen, chemiſchen, elcktriſchen und aſtro⸗ nomiſchen Gebieten, prakliſch noch wichtiger. Aber in Anbetracht der Tatſache, daß 68 339 Schüler Franzöſiſch, 40 756 Spaniſch und 65 13 Italieniſch ſtudieren, hat Deulſch nur in pro⸗ zentualer Zunahme die Führung.“ So erfreulich dieſe Tatſache iſt, ſo darf doch darauf hingewieſen werden, daß es an⸗ ge ichts der grozen deulſch⸗amerikaniſchen Be⸗ völkerung in der Stadt Newyork gerade kein glänzendes Zeugnis für das kulturelle Zu⸗ ſammengehörigkeit:gefühl mit dem alten Vater⸗ lande iſt, daß die Nachkommen der Eingewan⸗ derten ſich nicht in größerer Zahl an dem Deutſch⸗Unterricht bezeiligen. Deutſch müßte an alleterſter Stelle ſtehen von allen Fremd⸗ ſprachen. Aber es iſt leider Tatſache, daß erade vielfach bei den Kindern der deut⸗ cken Einwanderer eine ausgeſprochene Abnei⸗ gung gegen das Deutſche beſteht. Sie bil⸗ den ſich oft ein, Deutſch zu können, während ſie in Wah eheit das ſchrecklichſte Kauderwelſch reden. a Die Pflicht des Feuetwehrmannes In den meiſten heſſiſchen Gemeinden be⸗ teen freiwillige Feuerwehren. Neben dieſen ſid aber auch bis zu einem gewiſſen Alter männliche Perſonen verpflichtet, einer Pflicht⸗ feuerwehr anzugehören, wenn die Zahl der freiwilliſen Feuerwehrleute nicht genügl, um den Löſchſatz in der Gemeinde ſicherzuſtellen. Auch in Städten mit Berufsfeuerwehren ſin'. die Pflicht euerwehren nicht erforderlich. Wer einer Pflicht euerwehr angehören muß, hat auch die Uebungen der Wehren mitzu⸗ machen und vor allem an Löſchmaßnahmen bei Bränden teilzunehmen. Er muß nach den Beſtimmungen an mindeſtens vier Uebungen im Jahre teilnehmen. Als Entschuldigungen gelten nur Krankheit oder wichtige angelegenheiten. Wer Familien⸗ verſäumt, an Uebun⸗ gen tel zunehmen und ſich nicht genfigend ent⸗ ſchuldigt, wird mit Strafe belegt. Strafhefehle uber 8 und 50 Nm. ſind dabei keine Selten⸗ et. Ein Beſtrafter, der ſich vor kutzem geger einen dera tgen Strafbeſehl beſchwerte un vor dem Richter meinte er wolle einmal ſehen, wer 90 beſtrafen könne, erhie 5 zudiktiert, damit er ſich überlegen 8 daß dies moglich ſei. lt 14 Tage Ge⸗ l Das Notwerk der Jugend Guler Erfolg in heſſen. 5 Frankfurt a. M., 26. Febr. Von den über 18 000 Jugendlichen, die im Bereich des Landesarbeitsamtsbezirks Heſſen an den beruflichen Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen, ſinnd bis zum 24. Februar über 17 dem Notwerk der Deutſchen Jugend eingegliedert, durch das ſie über die beruf⸗ liche Fortbildung hinaus zur geiſtigen und körperlichen Ertüchtigung angehalten und geſpeiſt werden. Der Zuſtrom zum Notwerk war namentlich in der allerletzten Zeit ſehr ſtark; Mitte des Monats war der Stand noch 12 800. Man erkennt daran den unbän⸗ digen Drang der jugendlichen Erwerbslo⸗ ſen zur beruflichen Fortbildung. Wie wir erfahren, hat die Reichsanſtalt bei der Reichsregierung beantragt, die Dauer des Notwerkes aus dieſem dringenden Bedürf⸗ nis heraus bis Ende April zu verlängern. Der Bezirk Heſſen, obwohl im Reich ei⸗ ner der kleinſten, ſteht mit dem Erfolg des Notwerks mit in erſter Reihe im Reich. Zu danken iſt dieſer Erfolg mit den Gemeinden, den Berufsverbänden, Arbeitgeberverbänden und Innungen, den konfeſſionalen Verbän⸗ den, den Jugendämtern, Sport⸗ und Frau⸗ envereinen, ſowie Berufs⸗ und Handels⸗ ſchulen. Von den ſtädtiſchen Bezirken ſind beſonders daran beteiligt: Frankfurt mit et⸗ wa 3000 Teilnehmer. Darmſtadt 1600, Kaſſel 1500, Mainz 1600. Offenbach 1600, von den ländlichen Bezirken, die beſonders erfolgreich arbeiteten: Marburg annähernd 900, Limburg rund 1000, Niederlahnſtein 1200, Fulda 900. Man rechnet damit, daß bei einer Verlängerung des Notwerks bis Ende April die Zahl 20 000 erreicht werden dürfte. Gefängnis für Brolat Wegen Meineids verurkeilt. Berlin, 27. Februar. Das Schwurgericht verurteilte den ehema⸗ ligen BG-Direktor Fritz Brolat unter An⸗ wendung des Milderungsparagraphen 157 St. G. B. wegen Meineides zu einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Ehrverluſt. Den Haftbefehl gegen Brolat hielt das Se- richt wegen Fluchtverdachls aufrecht. In der Urteilsbegründung führte der Vor⸗ ſitzende aus, das Gericht ſei zu der Auher⸗ zeugung gelangt, daß Brolat in drei Punk⸗ ken ſeiner Vernehmung wiſſentlich etwas Unrichtiges ausgeſagt und damit einen Mem⸗ eid geleiſtet habe. Zweifellos ſei bei Bralat das Motiv vorherrſchend geweſen, ſerne Be⸗ porgearbeitet hoe Brolat ſei ein Mann von großer Gewandtheit, Intelligenz und Tüchtigkeit, den nicht nur allein die Zuge⸗ hörigkeit zur SPD. auf dieſen bracht habe. Wegen der ehrloſen Geſinnung habe das Schwurgericht auch auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt. Wieder politiſche Todesopfer Iwei Tole im Wuppertal. Wuppertal, 27. Febr. Elberfeld Nationalſozialiſten von einem Um ⸗ uge zurückkehrten, wurden ſie aus den Häu⸗ ern von Kommuniſten beſchoſſen. Polizei er- widerte das Jeuer. Iwei Perſonen wurden getötet, eine ſchwer und vier leicht verletzt. Iwei SA-Leute erſchoſſen. Köln, 27. Februar. Kurz vor Mitternacht wurden Eigelſtein Nationalſozialiſten von Angehöri⸗ 900 der KPD. beſchoſſen. Der SA⸗Mann ohann Winterberg erhielt einen tödlichen Bauchſchuß Fünf betefligte Kommuniſten wurden feſtgenommen. In der Straße Un⸗ terkohlenhauſen wurde ein SA⸗Mann dei einem Ueberfall durch Kommuniſten durch einen Beinſchuß ſchwer verletzt. An der Ecke Hanſaring⸗Kümpchenshof wurde der SA⸗ mann Walter Spangenberg aus dem Hlinter⸗ alt beſchoſſen. Mit einem ſchweren Bauch⸗ haus zugeführt werden, wo er kurz nach der inlieferung ſtarb. Sport vom Sonntag Fußball. Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Abtellung 1(Oſt⸗Weſt): SWV. Waldhof— Phönix Ludwigshaſen 42. 1960 München— Sp.⸗Vgg. Fürth 3:1. 1. FC. Nürnberg— FK. Pirmaſens 8:0. Abteilung 2(Nord⸗Siid): Eintracht Frankfurt— Unjon Böckingen 50. Stuttgarter Ki'ers— FSV. FFrankfürt 3:1. Wormatia Worms— Karlsruher FB. 2:0. Phönix Karlsruhe— FSV. 84:8. 1„ Voxafſpiele. Na 5 AS. Nürnberg— Wader München 3:8. Naben ee zu den Sklareks und den Stadt⸗ ankdirektoren zu bagatelliſieren. Broiot ſei ein Mann, der ſich aus kleinen Verbiin ſen heraus zu einer angeiehenen Stellung em Poren ge⸗ Als in den Miktagsſtunden in Wupperlal-⸗ auf dem chuß mußte der SA⸗Mann dem Kranken⸗ 1. 6. Arenen— Bayern München Süwalen Augsburg— Teutonja Münte Fc. Bayreuth— SSB. Ulm 121. Wülttemberg⸗Bad en: SB. Feuerbach— Fc. Mühlburg 4:3. VfB. i be— Sp.⸗Vgg. Schi Fc. Vir enſed— 1. Fer. Pforzheim 28, SC. Freiburg— Germania Brötzingen 1. Frankonia Kaelsruhe— Freiburger FC. Je Rhein⸗Saar: 8 0 eee Neunkirchen— SV. Sandhoſen Sp.-Vgg. Mundenheim— 08 Mannheim 2 Fin tracht Trier— FP. Saarbrücken 12. Speed Saarbrücen— Pf. Neclaren Main⸗Heſſen: i VfR. Bürſtadt— Rot⸗Weiß Frankfurt a. SV. Wiesbaden— 1. FC. Langen 5:1. Vis. Ne.⸗Jlenburg— Kickers Offenbach As. FV. Kaſtel— Alemannia Worms 226. Ecſiffine Frankfurt— Germania Bieber Verbandsſpiel: Südbayern: DSV. München— Jahn Regensburg 2: Geſellſchaft spiele.. BfR. Mannheim— TSV. Altrip 4:1. SV. Waldhof— Phönir Ludwigshafen 4. Das Rückspiel zwiſchen den beiden Nhein⸗ grupuenvertretern geſtaltete ſich zu einer we⸗ nig erfreulichen Angelegenheit. Was man in Waldhof zu ſehen bekam, überſtieg in punkto Unſportichkeit bei weitem die Erwartungen. Es verging auch nicht eine einzige Minute, in der man nicht ein unfaires Angehen des Gegners, ein offenes oder verſtecktes Fon regiſtrieren mußte und Schiedsrichter Schnei⸗ der(Niederrad) hatte nichts anderes zu kun als zu pfei'en. Der Sieg fiel verdient an die Waldho“⸗Elf, da ſie nach anfänglicher Unſicher⸗ heit recht gut ins Spiel kam und vor allem im Stutm mit recht brauchbaren Leiſtungen auſwar tete. N 1. FC. Kaiserslautern— Bayern München 1:4. Bayern München iſt wieder ſtark im Kom⸗ men. Dieſen Eindruck erhielten die 6000 Zu⸗ ſchauer, die ſich in Kaiſerslautern auf dem Spielplatz eingefunden hatten. Die Münche errangen gegen den erſatzgeſchwächten 1. dc. Kai erslautern einen verdienten 4: 1⸗Sieg, der durch die weit beſſere Geſamtleiſtung erzielt wurde. Die Bayern waren faſt während der ganzen Spielzeit tonangebend und führten teilweiſe ein hervorragendes Spiel vor. 1. FC. Nürnberg— FK. Pirmaſens 50. Das Hauptſpiel der Doppelveranſtaltung im Nürnberger„Zabo“ brachte dem 1. Fe. Nürnberg einen klaren und verdienten Sieg über den Saarmeiſter. Aber man ſah von beiden Mannſcha ten keine beſonderen Leiſtun⸗ gen. Der Club ſpielte in der erſten Hälfte im Feld klar überlegen und erſt als kurz nach der Pauſe ſchon das Endergebnis feſtſtan damen die Pfälzer mehr zur Geltung. Daß ſie in dieſer Zeit keine Treffer Biene ganz allein bei dem Nürnberger Hüter Kö der die unmöglichſten Schüſſe hielt. Stuhl⸗ fauth Nachfolger hatte gegen Schluß das Pech, ſich bei einer ſeiner wagemutigen Paraden eine Bruſtquetſchung zu u iehen, die ſein Aus⸗ ſcheiden zur Folge hatte. Sonſt war Nürn⸗ berg den Pirmaſenſern ſpieleriſch Har über⸗ legen. Wormalig Worms— Karlsruher JB 26 Der KV. trat mit kompletter Mannſchaft an. Bei Wormatia fehlte der bekannte Ver⸗ teidiger Voelke, für den Ludwig Müllee aus dem Sturm zurückgezogen wurde. Mit ungeheurem Elan eröffnete man auf beiden Seiten das Spiel. Wirkte das KFV⸗Zuſam⸗ menſpiel flüſſiger, ſo waren die ſteiler vorge⸗ tragenen Angriffe Wormatias unbedingt ge⸗ fährlicher. Beim KFV. gefielen am beſten Huber mit ſeinem famoſen Stellungsspiel und weitem Abſchlag, der ſehr aufmerkſame 15 Läufer Wehrle und im Sturm war Milllet der weitaus gefährlichſte Wühler und Schütze Wormatia hielt ſich in der Hintermannſchaft erſtaunlich gut und unter den Läufern gab es wieder viele Mängel. Der ſo raſch be⸗ kannt gewordene Linksaußen Aal konnte 82 gegen Huber erſt nach der Nauſe durch- etzen. Dann aber wor er der entſcheidende Faktor. Stuttgarter Kickers— FS. Frankfurt 3:1. 8000 Zuſchauer hatten ſich zu dem erſten Rückrundenſpiel auf dem Kickersplatz in De⸗ gerloch eingefunden. Auf Wee Bo⸗ den lieferten ſich beide Mannſchaften ein Spiel, das nur in wenſ zen Augenblicken 97 fes Niveau erreichte. Die Frankfurter fun ten im allgemeſnen 90 annehmbare Leiſtun⸗ f gen und. auch in den erſten 35 M. nuten den Einheimiſchen in der Geſamtleiſtung überlegen. Die Stuttgarter ließen hier ihr ſonſtiges fliſſiges Z ſammenſpel vo lommen vermiſſen. Die beſten Leute bei den Gäſten waren J. May und Knud 055 e die§ Aüſchaft voll auf der e ee ler Läufer gut gefallen. 08 * t gef —— 4 Fortſetzung 5 Nachdruck verboten. f Ja, ſo war es: Seit jener Stunde ertappte ſich Elsbeth öfter bei dem Gedanken an den blonden Hans Bach. Und 1 . 0 jeder ſeiner Vorzüge rückte in helles Licht. Wie ruhig und lachlich er ſprach! Gar nicht ſo albern verliebt, wie zum Beiſpiel ſein Freund, der Robert. Sein Geſicht trug edle, ſcharf geſchnittene Züge, nicht ſo blaſiert wie das ſeines Freundes. Er hielt ſeine Augen und ſeinen Mund im Zügel. Ueberhaupt: er war ein famoſer Menſch! Und nach jeder dieſer Feſtſtellungen gab es einen kleinen Seufzer:„Wenn er doch mal wiederkommen möchte! Aber niemand ließ ſich ſehen. Wahrſcheinlich hatte er kaum Notiz von ihr genommen oder die Arbeit hielt ihn um der Stadt zurück. So ſah er ja aus, als ob er nur ſeinen Beruf kenne und ſonſt nichts. Das mochte ſein; nieder⸗ brückend war jedoch der Gedanke, daß er ſein Herz an ein anderes Mädel verſchenkt haben könnte. Ueber ſolchem Sinnen kam Elbeth das Weinen an. Und jetzt eben hielt draußen vor dem Hauſe ein Kraftwagen. Raſch fuhr ſie mit der Hand über die törichten, feuchten Augen, zupfte die weiße Schürze zurecht— ſo, nun mußte ſie wieder tapfer ſein und den Gäſten ein fröhliches Geſicht zeigen. Es war Herr Braun, der Freund von Hans. Ich will Sie abholen, Fräulein Elsbeth, zur Ein⸗ böſung meines Verſprechens.“ Robert Braun gab ſich heiter und unbekümmert. Ueber „das Intermezzo vom Vormittag war er mit ſich ins reine gekommen. Er wollte Nita Belmont vorläufig völlig kalt⸗ ellen, ignorieren. Wenn ſie wirklich das Aeußerſte wagen und den Diebſtahl an Hans Bach der Staatsanwaltſchaft anzeigen ſollte, würde ſie ſich ſelber in die Neſſeln ſetzen. Dieſer Gedankengang blieb ihm als ſchwacher Troſt. Zur Auffriſchung ſeiner Laune lockte es ihn nach „Weidmannsruh“. Sapriſti, das kleine Mädel hätte er im Trubel der letzten Tage bald vergeſſen! a Elsbeth ſervierte ihm den beſtellten Kaffee. Ihre Freude hatte ſich ſtark gemäßigt. Und nun wagte ſie die Frage, die ihr ſo ſchwer fiel, und die ihr doch faſt das Herz abdrückte. „Wo ift Ihr Freund?“ Sie vermied es, Robert dabei emzuſehen; aber ihre erwartungsvoll glänzenden Augen verrieten ſie. »Er hat keine Zeit.“ Und ihn herabſetzend, ſagte er: „Der Streber...“ i Elsbeth ſchwieg. Der Glanz ihrer braunen Augen ver⸗ hlaßte. Im Hauſe wechſelte ſie ein Wort mit ihrem Vater. 5 Herr Braun will mich mitnehmen zu der verſprochenen Spazierfahrt.“ „Es geht an Gäſte ſind ſehr knapp heute.“ „Ich möchte lieber verzichten, Vater.“ 1 Da ſchüttelte der Alte mißbilligend mit dem ergrauten opfe. f „Warum denn? Erſt ſagſt du zu, und nun willſt dub Richt. Fahre nur mit— Herr Braun iſt ein guter Gaſt von uns!“ Elsbeth wagte weiter keinen Widerſtand. Fünf Minuten ſpäter war ſie fertig zur Fahrt. In ihrem weiß⸗roten Chinakreppkleid war ſie zum Anbeißen hübſch. *. 1* „Sieh dich vor, Hans! Fahre nicht ſo ſchnell, daß dir nichts paſſiert!“ „Gewiß, Mutter!“ Die Witwe noch verhältnismäßig jung, ſtrich ihrem Sohne flüchtig über den Scheitel. Mütterliche Beſorgnis drückte ſich in dieſer Geſte aus. Hans war ihr Stolz und Troſt für alle Enttäuſchungen des Lebens. „Es ſtehen täglich ſo viele Unfälle in den Zeitungen.“ „Ich bin zeitig wieder da, Mutter. Nur meinen Ver⸗ gafer will ich ausprobieren.“ Und mit einem kleinen, eniſchuldigenden Lächeln fügte er hinzu:„Bitte, keine Be⸗ ſucher während meiner Abweſenheit einlaſſen!“ Die kleine, zarte Frau nickte beſchämt. Ein zweites Mal würde ſie ſich von einer Rita Delmont nicht wieder düpieren laſſen. Auf der Ebene war Hans ganz zufrieden. Der Ver⸗ gaſer, das erſte Exemplar dieſer Art, funktionierte aus⸗ gezeichnet. Das Motorrad leiſtete ſpielend hundert Kilo⸗ meter auf det Geraden. Das Geſicht des jungen Erfinders fſtrahlte voll Zufriedenheit. Hohe Erwartungen knüpften ſich an den kleinen wichtigen Motorzubehörteil. Wenn man jahrelang mit einer Idee ringt, mit allen beſtehenden und auftauchenden Schwierigkeiten kämpft und ſie nach mancher Niederlage endlich doch beſiegt, dann iſt die Schöpferfreude vollkommen. „Nun in die Berge, Knallerbſe'!“ rief Bach lachend und laut, das Motorrad nach Süden in gebirgiges Gelände lenkend. Und da ſtellten ſich die erſten Mängel heraus. Der Motorſportler mußte ſchalten, vom direkten auf den mitt⸗ leren und ſehr bald ſchon auf den kleinſten Gang. Und dann blieb die Maſchine doch noch ſitzen. Etwas enttäuſcht, mußte Hans abſteigen. Es genügte, die Einſtellſchraube für den Schwimmer um einen Ge⸗ windegang anzuziehen. Und nun war die Maſchine nicht zu halten.„Knallerbſe“ flog durch das Gelände. Der Er⸗ finder ſchmunzelte. So gefiel es ihm. Wiie hatte Robert geſagt? Es vergeht kaum eine Woche, in der uns nicht eine Neukonſtruktion auf dieſem Gebiete vorgelegt wird... Obo, Bangemachen galt nicht! An den Bach⸗Vergaſer kam kein anderer heran! 1 Bremſe! Durch das langgeſtreckte Dorf konnte man nicht mit neunziger Tempo fahren. So, jetzt rechts ab. Gefälle — Steigung— und dann wieder Wald. Hier war es ſchon ſliockfinſter. Hans drehte den Scheinwerfer an. Hui, das war eine Luft!„Knallerbſe“ kannte keine Berge. Die . ſchien ſich in der Leiſtung verdoppelt zu haben. Morgen ſchicke ich alles an das Patentamt. Nun iſt es Zeli zum Handeln. Die ſauren Wochen der Arbeit und des Probierens ſind vorüber, dachte der Glückliche. Und das Glück prägte ſich auch auf ſeinen Zügen aus. 7 Da— was war das? Weshalb rannte das Mädel ſo verzweifelt die Straße entlang? Hans Bach droſſelte das Gas ab, trat auf das Brems⸗ pedal. Und nun konnte er das Geſicht der Fliehenden im grellen Scheinwerferkegel ſehen. „Elsbeth!“ Ein Schrei war es. Den Familiennamen des Mädels hatte er vergeſſen. Die Maſchine ſtoppte ab. Auch Fräulein Reimer hatte Hans erkannt. N „Was tun Sie hier? So weit von zu Haufe fort?“ Sie rang nach Atem. Ihre Wangen glühten. „Ach bitte, nehmen Sie mich mit!“ Es fiel ihr ſchwer, mit keuchendem Atem zu ſprechen. Sie mußte eine größere Strecke gelaufen ſein. „Ja, gern! Aber ſo ſagen Sie mir doch erſt, was——“ Sie unterbrach ihn mit ſchluchzender Stimme:„Sie er⸗ innern ſich— Ihr Freund hatte mich damals zu einer Autofahrt eingeladen— heute kam er— ich mußte mit— er wollte es und Vater auch— es ging ſehr ſchön— wir waren an der Thüringer Grenze— aber nun...“ Sie brach nun ab und ſchwieg. Hans wartete, bis ſich Elsbeth gefaßt hatte. „Ein kleines Stück weiter von hier iſt er in einen Wald⸗ weg eingebogen. Ich kenne die Richtung nicht und war arglos. Und dann“— ſie ſchluckte—,„dann iſt er frech geworden. Er hat den Motor abgeſtellt und wollte mich küſſen. Da bin ich ihm davongelaufen. Eine Strecke hat er mich verfolgt, doch ich war ſchneller als er...“ Hans nickte begreifend. Faſt ſo hatte er ſich den Aus⸗ gang dieſer Fahrt gedacht.„Ich muß ſie haben!“ hatte Braun damals geſagt, als ſie von„Weidmannsruh“ heim⸗ fuhren. Und:„Die Weiber verdienen es nicht beſſer...“ „Robert iſt ein Schuft!“ ſtellte Hans feſt. Er nahm die Hände der Hilfeſuchenden und ſtreichelte ſie zärtlich.„Und vor mir haben Sie keine Angſt?“ fragte er leiſe. Elsbeth ſchüttelte den Kopf, daß die braunen Locken flogen. „Nein, vor Ihnen nicht.“ „Dann ſteigen Sie bitte auf, Fräulein Elsbeth. Es wird Zeit, daß wir nach Hauſe kommen.“ Er trat auf den Kickſtarter, ſein Sozius kletterte auf den zweiten Sattel; fort ging es, in umgekehrter Richtung. Sie wollten dem„Herrenfahrer“ nicht begegnen. In Hans Bach loderte das Feuer einer großen Freude. Nun hatte ſich Elsbeth ſelber zu ihm gefunden, und Robert, der Lebemann, ging leer aus. Herrlich, zu wiſſen, daß dieſer Schürzenjäger ſo ſchmäh⸗ lich abgefallen war! Der hatte die Rechnung ohne Elsbeth gemacht; denn ſie ließ ſich nicht unter die Kategorie „Weiber“, wie ſie Braun kannte, einordnen. Eine halbe Stunde ſpäter ſtoppte die Maſchine vor dem Wirtshaus„Weidmannsruh“. Elsbeth ſprang aus dem Sattel, nötigte Hans ins Haus. „Wie ſoll ich Ihnen danken? Kommen Sie, bleiben Sie noch ein paar Minuten bei uns. Ich braue Kaffee oder Tee. Wir haben keine Gäſte mehr und ſind unter uns.“ Er tat ihr den Gefallen und ging mit hinein. Soeben noch hatte er ſich mit Robert Braun beſchäftigt. Den be⸗ neidete er jetzt nicht. Schließlich war er doch für das mit auf die Fahrt genommene Mädchen verantwortlich und mußte die Straßen nach ihr abſuchen. Finden würde er ſie aber nicht. „Nu brot' mir aber eener'nen Storch! Mit Herrn Braun fährſt du per Auto los, und mit Herrn Bach kommſt du auf dem Motorrad zurück!“ polterte der alte Reimer los. Elsbeth zögerte. Sie fand keinen Ausweg und mußte die Wahrheit ſagen. Ganz knapp faßte ſie ſich. Ihr Vater ſchüttelte nachdenklich mit dem Kopfe. Dann aber ſauſte ſeine Fauſt auf die Tiſchplatte nieder, daß der bronzene Landsknecht mit der Stammtiſchfahne nun einen Hopſer machte. „Das hätt' ich dem Kerl nicht zugetraut!“ donnerte er. „Der ſoll ſich bei mir nicht wieder ſehen laſſen, der Schand⸗ bube, der ausgekochte! Dem drehe ich das Genick um, daß er ſeine eleganten Verbeugungen nach rückwärts machen kann. Nee, ſowas lebt noch!“ Er war gar nicht wieder zu beruhigen, der alte Hau⸗ degen. Als er jetzt alles überdachte, wie dumm die Ge⸗ ſchichte hätte ausgehen können, wallte ihm vor Zorn das Blut in den Adern. „Mit dem muß man's machen, wie ich es früher mit dem Wilderergeſindel gehalten habe, wenn ich die ver⸗ maledeiten Schlingenleger im Unterholz erwiſchte: Mit meinem guten Knotenſtock immer feſt hinten druff! Bis das harte Fell windelweich war! Das hat geholfen, war viel beſſer als die langwierigen Prozeſſe, wo man eine Menge Lauferei hatte und doch allemal mildernde Um⸗ ſtände die verdiente Strafe verwäſſerten.“ „Ich glaube, der Robert wird ſich bei Ihnen nicht mehr blicken laſſen“, meinte Hans lachend. Elsbeth ſervierte Tee, brachte Rum, Zitrone und Zucker. „Nimm die Zitrone weg, Elsbeth. Die iſt gut für Kranke. Wir aber ſind geſund und trinken den Tee mit Rum.“ Dabei füllte er die Taſſe halb mit Jamaika⸗Verſchnitt und goß ſich etwas Tee zu. 100 f „Nach dem Waterkantrezept von Käptn Pottkieker“, lachte ſein Gaſt. f Reimer ſah ihn an, unter buſchigen Brauen hervor. In ſeinen ſcharfſen Jägeraugen war etwas von der Güte des mit der Natur Verwachſenen, als er ſagte: 99160 „Sie gefallen mir, Herr Bach. Sie ſind ein Kerl, der in die Welt paßt. Aber was Ihr Freund iſt, auf den brauchen Sie ſich niſcht einzubilden.“ a 8 Hans nickte beſchwichtigend. Er war ganz ernſt ge⸗ worden. „Robert Braun iſt ſchon lange nicht mehr mein Freund, 1 Herr Oberſörſter. Er iſt es eigentlich nie geweſen. Unſere Meinungen ſind ſtets wie Feuer und Waser geprallt.“ 9255 5 „Recht ſo!“ lobte der Alte, dem Jungen bertraulich au 5 die Schulter klopfend.„. Elsbeth hatte ſich herangepirſcht und ihren Matz neben Hans gefunden. Der fand es ſehr ſchön, ſich von dem lieben Mädel bemuttern zu laſſen. Als ob von ihr Wärme ausſtrahlte, Herzenswärme, die ſein Herz höher ſchlagen ließ. ö Und es ergab ſich, daß ſich die Hände zuwetlen be⸗ rührten. Dann ging es wie ein Brauſen duech die Adern. Es wurde wenig geſprochen. Nur der Wirt ließ manch⸗ mal einen Kraftausdruck vom Stapel. Er war einer ener knorrigen, urwüchſigen Originale, wie man ſie heute immer ſeltener findet. 0 a 5 Als die verräucherte Kuckucksuhr zehnmat rief, drängte Hans zum Aufbruch: N „Ich muß nun heim, ſonſt denkt Mutter gar noch an ein Unglück.“ 0 „Ich würde mich freuen, Sie bald wieder bei mir zu ſehen, Herr Bach“, ſagte der Oberförſter deim Abſchied: und mit einem Blick auf ſeine Tochter:„Ich glaube, auch Elsbeth...“ 1 Die wurde rot und geleitete den Gaſt hinaus. De Alte hatte ein Einſehen und blieb bei ſeinem Rum. g Draußen lärmte ſchon der Motor, als Hans das Mädel an ſich preßte, nicht ungeſtüm, nein, ganz ſchan. „Elsbeth?“ Sie ſchlang wortlos die Arme um ſeinen Hals und gab ihm einen Kuß auf den Mund. f Den ſpürte er noch lange unterwegs. Er war ihm mehr ins Blut gegangen, als der ſtark gewürzte Tee. b 21 18*. 8 In dieſer Nacht ſchlief Hans ſehr unruhig. Im Traum beſchäftigte er ſich mit ſeiner Erfindung. Robert atze ihm den großen Achtzylinder, den Clou der diesjährigen Ber⸗ liner Automobilausſtellung am Kaiſerdamm, zur Ver⸗ fügung geſtellt. Mit dem Bach⸗Vergaſer ausgerüſtet, bief der Wagen, als ob er Nitroglyzerin geſchluck hätte oder mit Raketen ausgeſtattet wäre. Hans fuhr von Chemnitz in einer Tour bis nach Partenkirchen, ohne zu tanken. Das Teufelsvehikei bieß ſich nicht halten. Hans nahm in der Frühlingsſtraße das Gas weg— der Motor arbeitete weiter. Nicht einmal auskuppeln ließ ſich das Ding! N Alſo weiter! Links ab, durch die Wieſen, über die Gleiſe, die Serpentinen hinauf! Wenn nur nichts ent⸗ gegenkam; an ein Ausweichen war nicht zu denken. Und Hans konnte auch nicht abſtoppen. Um Gottes willen, wie ſollte das enden?! Schließlich wird er mich nicht bis auf die Zugſpitze ziehen, tröſtete ſich der Fahrer. Da war ſchon das große, rotbraune Hotel Rießerſee. Auf den Balkons ſtanden Men⸗ ſchen, die ihm zuwinkten. Einige ſchrien. 1198 Da lachte Hans. Dort beugte ſich ein Mädchen weit über die Brüſtung. Ihr Kopf war von den Blumen mu⸗ rankt, die aus den Balkonkäſten blühten. Das feurige Rot der Pelargonien ſtand ihr gut zu Geſicht Und jetzt er⸗ kannte der Automobiliſt das Mädchen Er wandte den Kopf, winkte dem braunlockigen Geſchöpf zu. Im ſelben Augenblick fuhr der Wagen über die Planken der Anlegeſtelle in den Rießerſee. Hochauf ſpritzten die grünen Waſſer. Hans ſtieß einen Schrei aus:„Elsbeth!“ Und erwachte. Drüben am Nicolaibahnhof donnerte der Nachtſchnell⸗ zug über die Weichen. Der Mond ſchien ins Zimmer und am Fenſter—— am Fenſter—— Mit einem Sprung war Hans Bach aus dem Bett. Vom Nachttiſch nahm er den Revolver, ſtürzte mit der Waffe ans Fenſter; denn dort hatte er den Kopf eines Menſchen geſehen. Wirklich und deutlich die ſcharſen Um⸗ riſſe eines Schädels... Er riß das Fenſter auf. Unten im Hoſe ſprang jemand vom Stuck der Mauer auf die Flieſen. Ein Schatten jagne zum Zaun. Hans ſchoß blindlings hinab, zwei⸗, dreimal. Dann war wieder Stille. Das Ueberfallkommando ſuchte während der nächſten Stunde das Gelände ab. Ein Polizeihund nahm die Spur auf, verfolgte ſie bis zur Straße Dort ging ſie verloren. „Der Dieb iſt im Auto entkommen“, ſagte der leitende Beamte.„Wahrſcheinlich handelt es ſich am den lange geſuchten Faſſadenkleiterer Frenzel.“ Hans fand ſich damit ab, obgleich er nicht an die Be⸗ merkung des Kommiſſars glaubte. packte er die Zeichnungen in eine Papproſle und adteſſierte ſie per Einſchreiben an das Patentamt in Berlin. 2. 5* Am nächſten Morgen kam der füngſte Werkmeiſter Robert Brauns nicht in die Fabrik. Das ſiet weiter nicht auf. In einem Betriebe, wo Hunderte von Leuten be⸗ ſchäftigt ſind, fehlt heute dieſer, morgen ſener. Im Buro des Betriebsaſſiſtenten ſchritlte der Fern⸗ ſprecher. Der Mann meldete ſich. Sein Geſicht nahm ſofort einen reſpektwollen Ausdruck an. „Nein, Herr Braun, Werkmeiſter Menke iſt nicht ge⸗ kommen. Seine Frau hat ihn entſchuldigt Er it krank.“ Zehn Minuten ſpäter hielt der Wagen Robert Brauns vor dem Hauſe in der Limbacher Straße. Der Direktor der Braun⸗Werte, Zweigfirma Chemnitz, ſtieg perſön⸗ lich die ausgetretenen Treppenſtufſen zum dritten Stock⸗ werk hinauf, klingelte bei Menke. Eine unge Frau im Scheuerſtaat ließ ihn ein., 1 5 Der Werkmeiſter— ein Menſch mit verſchlogenem Ge“ ſichtsausdruck— lag auf dem geblümten Soſa und trug den Arm in der Binde. W. „Hallo, Menke— ſchief gegangene“ fragte Braun. In ſein Geſicht trat bei dieſen Worten ein ſtarret Zus. Noch in dieſer Nacht Der Attentäter auf Rooſevelt, Zangara, im Verhör durch Kriminalkommiſſar Guy C. Reeves. Held in Bamberg „feine Berliner Einheitsſeele.“ Bamberg, 26. Febr. Hier ſprach Miniſterpräſident Dr. Held in ener Maſſenkundgebung der Bayeriſchen Volkspartei im größten Saale Bambergs, nachdem zuvor ein Aufmarſch der Bayern⸗ wacht ſtattgefunden hatte. Er führte u. a. aus, das deutſche Volk ſei drauf und dran ſeine freie Meinungsbildung aus Meinungs- äußerung mit Gewalt zu verlieren. Eine Regierung, die keine Kritik und keine Aus⸗ einanderſetzung ertrage, ſo erklärte der Mi⸗ niſterpräſident, habe keine Exiſtenzberechti⸗ gung. Man möge ablaſſen von dem Kampfe gegen die deutſchen Länder.. Einheitsſtaat verſuche, wie ihn Frankreich und Italien habe, werde in Deutſchland fehl ⸗ ſchlagen. Das bayeriſche Volk werde. wahren wiſſen, wenn man ihm ſeine le nehme und an ihre Stelle eine Berliner Einheitsſeele ſetzen wolle. Die Drohungen Dr. Fricks hinterlaſſen keinen tiefen Ein⸗ druck bei ihm. 1—. Noch Kriegsgefangene in Rußland? Zur Heimleyr des ehemaligen Kriegsgefan⸗ genen Konrad Ritter. Mannheim, 26. Februar. Im Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Heimkehr des aus Mannheim gebürtigen ehe⸗ maligen deutſchen Kriegsgefangenen Konrad Ritter aus Rußland weiſt die Bundesleitung der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefan⸗ gener(RE K.) darauf hin, daß dieſer Fall keinerlei Anlaß zur Beunruhigung der Oeffent⸗ lichkeit gibt. Im Benehmen mit dem Auswär⸗ tigen Amt hat die RE. den Fall Ritter ſeit Jahren bearbeitet. Bereits ae 1931 hat ſich die deutſche Botſchaft in Moskau um Klärung des Staatsangehörigkeitsverhältniſ⸗ ſes Ritters bemüht. Er iſt, wie alle heute noch in Rußland⸗Sibirien befindlichen ehema⸗ ligen Kriegsgefangenen, ſeinerzeit freiwillig dort geblieben, da er eine Exiſtenz gefunden und ſich mit einer Ruſſin verheiratet hatte. Ritter trug ſich infolge der Entwicklung der ruſſiſchen Verhältniſſe ſeit langem mit Heim⸗ kehrabſichten. Da ſeine Staatsangehörigkeits⸗ verhältniſſe nicht geklärt waren(jeder Aus⸗ länder muß in Rußland einen Ausländeraus⸗ weis beſitzen, wenn er nicht als Ruſſe gelten will), ergaben ſich Schwierigkeiten, die erſt jetzt durch die Bemühungen der deutſchen Bok⸗ 1 0 in Moskau behoben werden konnten. Auch das erſt 1932 eingeleitete Verfahren zur Entlaſſung ſeiner Frau aus der Sowjet⸗ Staatsangehörigkeit konnte nur nach wieder⸗ holten Schritten der deutſchen Botſchaft zum Abſchluß gebracht werden. Wie in allen ſon⸗ gen Fällen ſpäter Heimkehrer wird die Heim⸗ f ung Nitters nunmehr auf Reichskoſten erfolgen. f Rach den Angaben der Neichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener befinden ſich jetzt noch ca. 200 bis 250 ehemalige Kriegsgefan⸗ geue in Rußland. Es muß aber immer wie⸗ der betont werden, daß ihr Aufenthalt in Rußland ein durchaus freiwilliger iſt, daß ſie im den meiſten Fällen mit ihren Angehörigen in Deutſchländ in Verbindung ſtehen und von einer zwangsweiſen Zurückhaltung keine Rede n kann. In einigen Fällen haben die Be⸗ den allerdings auch die Sowjetſtaats⸗ augehörigleit angenommen und damit natur⸗ bewußt auf jede Betreuung von deuk⸗ r Seite verzichtet. Wer einen Ans Baden Mannheim, 26. Febr.(Eiferſuchtstal) Ein Hilfsaufſeher von Neckarau, deſſen Frau als Haushälterin bei einem verwitweten Poli⸗ jeibeamten tätig iſt, gab in der Schulſtraße einen ſcharfen Schuß auf den Beamten ab, ohne dieſen oder ſonſt jemanden zu verletzen. Die Tat iſt auf Eiferſucht zurückzuführen, weil die Frau erklärt haben ſoll, daß ſie nicht mehr zu ihrem Ehemann zurückkehren wolle. Der Täter iſt vorläufig in Haft genommen worden. Heidelberg, 26. Febr.(Lon der Uni⸗ verſität.) Geheimer Hofrat und Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. Karl Hampe in Heidel⸗ berg, wurde zum korreſpondierenden Mitglied der hiſtoriſchen Klaſſe der Bayeriſchen Aka— demie der Wiſſenſchaften gewählt. Leimen, 26. Febr.(Verhaftung eines Gendarmeriebeamten). Ein 40jähr ger Gendarmeriebeamter wurde unter dem Ver⸗ dacht der Unterſchlagung verhaftet und ins Heidelberger Unterſuchungsgefängnis ver⸗ bracht. Wie man hört, ſoll der Verhaftele ungefähr 1000 Rm. Holzgelder der Gemeinde unterſchlagen haben. Ladenburg, 26. Febr.(Sängertref⸗ fen in Ladenburg.) Das Gauſängerfeſt des Baden⸗Pfalzgau⸗Sängerbundes findet am 8., 9. und 10. Juli d. J. in Ladenburg ſtatt. 50 Vereine mit mehr als 2500 Sängern haben ihre Teilnahme am Gau⸗-Gruppenſingen zuge⸗ ſagt. Die Vorbereitungen für die großzügige Veranſtaltung, mit der auch die Feier des 50jährigen Beſtehens der Sängereinheit La⸗ denburg verbunden iſt, ſind bereits im Gange. Auf dem ſtädtiſchen Sportplatz wird ein gro⸗ ßes, 2000 Perſonen umfaſſendes Feſtzelt errich⸗ tet werden. Schriesheim, 26. Febr.(VLoie Strah⸗ lenburg verkauft.) Die bisher im Be⸗ ſitz des Grafen von Oberndorff⸗Neckarhauſen geweſene Ruine Strahlenburg iſt von dem Pächter der Burgwirtſchaft, Jakob Erdmann; käuflich erworben worden. Schriesheim, 26. Febr.(Streit mit ſchweren Folgen). In einer Wirtkſchaft ſchaft kam es zu einem Streit, in deſſen Ver⸗ lauf ein in den 30er Jahren ſtehender Mann aus Heidelberg über die Treppe auf die Straße ſtürzte und ſchwer verletzt liegen blieb. Die Staatsanwaltſchaft Mannheim hat die Unterſuchung eingeleitet. Ein der Tat verdäch⸗ tiger Mann mußte wie auf freien Fuß geſetzt werden, da ihm eine Beteiligung nich! nachzuweiſen war. Heinsheim, A. Mosbach, 26. Febr.(Ro⸗ delunfall mit Todesfolge.) Das ſechsjährige Söhnchen Gerhard des Arbeiters Wilhelm Seufert kam beim Rodeln zu Fall. Der Sturz war aber nicht derart, daß Schlim⸗ meres zu befürchten war. Als nun der 12 jährige Bruder am folgenden Morgen er⸗ wachte, merkte er, daß ſein Bruder, der bei ihm im Bette lag, tot war. Die eigentliche Todesurſache iſt noch unbekannt. Karlsruhe, 26. Febr.(Bekannter Handwerksmeiſter geſtorben.) Ein allbekannter Handwerkerführer, Bäckerobermei⸗ ſter Wilhelm Kipphan, iſt im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls geſtorben. 12 Jahre war der Verſtorbene erſter Obermeiſter der Karlsruher Bäckerin⸗ nung. Bei der Einkaufsgenoſſenſchaft ſeiner Innung hat er ſich als langjähriger Vorſitzen⸗ der des Aufſichtsrats große Verdienſte er⸗ worben. Ferner gehörte der Heimgegangene lange Zeik dem Vorſtand des Badiſchen Bäk⸗ kereiinnungsverbandes an, und war Gründer und Führer der Sängervereinigung badiſcher Bäckermeiſter. Flehingen, 26. Febr.(Autoun fall.) Auf der ſchlüpfrigen Straße kam ein Perſonen⸗ auto in Rutſchen und fuhr auf eine Telegra⸗ fenſtange auf. Die Schutzſcheibe des Wagens wurde zertrümmert, ein Inſaſſe durch Glas⸗ ſplitter erheblich am Kopfe verletzt. Helmlingen bei Kehl, 26. Febr.(Not⸗ ſtands arbeiten.) An den Rheinmündun⸗ gen der Acher bei Greffern und der Rench bei Helmlngen ſinnd fleißige Hände beſchäf⸗ tigt, um die Ausbeſſerung und das Einſen⸗ ken von Steinwürſten in die Uferbauten längs der Mündungen zwiſchen Rhein und den ein⸗ mündenden Gewäſſern, an denen die ganze Fahrwaſſerlaſt liegt. Eine Bühler Firma hat die Bruchſteinlieferung von über 5500 Ton⸗ nen übernommen, von denen 4000 Ton im Rheinhafen von Greffern verladen und zur Renchmündung bei Helmlingen geführt werden, da eine Zuführung der Bruchſteine durch Laſtwagen unmöglich iſt. Der Reſt von 1500 Tonnen wird in den Uferbau der Acher⸗ mündung eingearbeitet. Die Arbeiten werden als Notſtandsarbeiten durch Arbeitsloſe, Kri⸗ ſen⸗ und Wohlfahrtsempfänger aus den Ge⸗ meinden Freiſtett, Helmlingen, Greffern und Schwarzach ausgeführt. — Die Frühfunde in Oberbaden Dem Jahresbericht der Fricktaliſch-badiſchen Heimatvereinigung iſt zu entnehmen, daß in der Nähe des Kraftwerkes Ryburg⸗Schwör⸗ ſtadt in einer ziemlich ſtarken Brandſchicht Stücke einer verzierten Platte aus Terraſigil⸗ lata mit Töpferſtempel zum Vorſchein kamen. Auf der badiſchen Seite hat die Forſchung ebenfalls einige ſchöne Ergebniſſe zu verzeich⸗ nen, ſo vor allem in der Flühſtraße in Säk⸗ lingen, wo in einer Tiefe von faſt 25 Metern eine Kulturſchicht des Neolithikums(jüngere Steinzeit) angeſchnitten wurde. von dieſer Stelle wurde faſt unmittelbar an hundert v. Chr. bis 1. Jahrh. n. Chr.) ange⸗ ſchnitten, das eine prächtige Bronzefibe und. den Unterteil eines Glasgefäßes barg, eines für dieſe Periode einzigartigen Fundgegenſtan⸗ des. Im alemanniſchen Gräberfeld von Her⸗ tern wurden die Unterſuchungen weiter fork⸗ geführt, wo etwa 40 Gräber, die aus dem 7. Jahrhundert ſtammten, feſtgeſtellt wurden. Jahrhundert freigelegt worden, deſſen Mauer- züge nun konſerviert und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, m 6di Stadtgemeinde Rheinfelden(Baden) die nöti⸗ gen Arbeitskräfte zur Verfügung geſtellt hat Aus der Heimat Gedenttage 27. Februar. 1807 Der Dichter Henry Wadsworth Lang⸗ fellow in Portland geboren. 1823 Der preußiſche General Graf Kleiſt von Neal in Berlin geſtorben. 1861 Der Anthropoſoph Rudolf Steiner in Kraljevic geſtorben. Prot. und kath.: Leander. naufg. 6.53 Sonnenunterg. 17.35 Mondmig 785 Mondunterg. 21.28 Die Lebensluren im Frühjahr Wenn die Natur wieder anfängt aus ihrem langen Winterſchlaf zu erwachen, blüht auch der Menſch wieder auf. Denn der Menſch iſt ein der Natur unterworfenee Weſen den im Winter die Kälte und Sonnen. loſigkeit die Sehnſucht auf den Frühling und Sommer verſtehen läßt. Ohne daß er es ahnt verändert ihn dann auch die veränderte Landſchaft des Frühlings und das Klima Wenn der Föhn von den Bergen kommt. lähmt er die Menſchen im Tal, die Früh⸗ jahrsſtürme der Meeresküſte erregen die Be⸗ wohner der Inſeln, und ſo machen, ſich über⸗ all ſelbſt in den Städten die Einflüſſe des Frühjahrs an dem Menſchen bemerkbar.: Da gibt es zuerſt die ſogenannte Frühjahrs müdigkeit, von der beſonders die Schulkinder Jliegerſtart zum Mount-Evereſt. Die Mitglieder der Houſton Ueberfliegung des faſt 9000 vereſt. Flugplatz Heſton bei London. in Etappen malaja, des Mount ⸗Flugzeugexpedition planen die Meter hohen Rieſen des Hi⸗ Der Start erfolgte auf dem Die beiden Maſchinen fliegen nach Indien. Darin lag ein Steinhammer mit Schnürfurche an dem Kopfende, einige wenige Keramilſtücke ſowie Kunſtgegenſtände aus Hornſtein. Nicht weit 8 35 Zunehme Ausuntzung der Oberfläche ein Grab der älteren La⸗Tene⸗ Zeit(vorrömiſche Eiſenzeit, ungefähr 5. Jahr⸗ Beim nachdem die befallen werden. Hier ſcheint der Mange. an Winterſchlaf wie er in früheſten Zeiten dem Menſchen zuſtand, und da die Tech⸗ nik dem Winter ſeine langen Nächte raubte, ihn immer verkürzte, auf den Men⸗ ſchen einzuwirken. Von der Müdigkeit, die bald überwunden wird, abgeſehen, wird der Menſch im Früh⸗ jahr hoffnungsfreudiger, das Leben erſcheint ihm leichter, kurz geſagt die Lebenskurve des Menſchen ſteigt im Frühjahr. % 40 000 Mart Schadenerſatz für Unfall auf vereiſten Treppenſtuſen. Das Reichsge⸗ richt hat nach vierjähriger Dauer einen Scha⸗ denerſatzprozeß um vereiſte Treppenſtufen end⸗ gültig entſchieden. Es ging darum, ob ein Hauswirt dafür haften muß. wenn ein Be⸗ ſucher auf vereiſten Treppen ſufen am Haus. eingang zu Fall kommt. Das Reichsgericht hat dieſe Frage bejaht und dem Verletzten einen Schadenerſatz von 40000 Mark zuge⸗ billigt. Die Glätte auf der Unglücksſtufe war dadurch entſtanden, daß der Hauswirt etwa eine Stunde vor dem Unfall die Stufen mit Waſſer hatte reinigen laſſen. Die dabei zurückgebliebene Feuchtigkeit war in der ſchar⸗ fen Kälte ſofort gefroren. Es ſei Pflicht des Hauswirts, ſo ſagt das Reichsgericht, bei ſtar⸗ ker Kälte Waſchwaſſer ſorgfältig wegzukrock⸗ nen. Der Wirt hafte nicht nur für unſachge⸗ mäße Arbeit des Hauswirks, ſondern auch dafür, daß er ſeine Ueberwachungsp licht ver letzt der Waſſerkräſte In Deutſchland hat ſich in den letzten Jah⸗ ren der Anteil der Elektrizitätserzeugung aus Waſſerkraft bemerkenswert erhöht. Während von 1929 bis 1931 die geſamte Elektrizitäts erzeugung von 30,66 auf 25,79 Milliarden Stundenkilowatt zurückging, vergrößerte ſich, nach Mitteilung der„BJ. Nachrichten“, die n. Erzeugung aus Waſſerkraft von 3,56 auf 4,34 Im Ganzen ſind bis jetzt 120 Gräber geöff: net und es harrt mindeſtens noch dieſelbe Zahl der wiſſenſchaftlichen Unterſuchung. Bei Salzbrunnen auf der Nollinger Höhe iſt ein einfaches römiſches Gebäude aus dem zweiten Milliarden Stundenkilowatt, ihr Anteil an der Geſamterzeugung von 11, auf 16,8 v. H. Bei den öffentlichen Werken erhöhte ſich von 1928 bis 1931 die inſtallierte Leiſtung von 6,30 auf 3,01 Millionen Stundenkilo⸗ watt, in der gleichen Zeit erhöhte ſich die inſtallierte Leiſtung der Waſſerkraftwerke allein von 719 000 auf 1 108 000 Kilowatt. Bei den Waſſerkraftanlagen ſtieg, wie ſich aus der amtlichen Statiſtik ergibt, in dieſer Zeit die inſtallierte Leiſtung in ſtärkerem Ausmaß als die Erzeugung. Die Benutzungsdauer ging infolgedeſſen zurück. Sie belief ſich 1931 auf 2613 Stunden gegenüber 2831 im Jahre 1928. Ein Vergleich mit den Wärmekraftwerken zeigt jedoch, daß bei dieſen die Benutzungsdauer weſentlich ſtärker zurückgegangen iſt. Während der Rückgang bei den Waſſerkraftwerken nu 7,6 v. H. betrug, ging die Benutzungsdauer bei den Steinkohlenkraftwerken in der angege⸗ benen Zeit von 1762 auf 1311 Stunden oder um 25,5 v. H. zurück, bei den Braunkohlen⸗ kraftwerken von 3266 auf 2242 Stunden oder um 31,4 v. H., bei den Oelkraftwerken von 603 auf 472 Stunden oder um 21,3 v. 8 Viernheimer Tonſilmſchau Suſanne macht Orduung. Die Todesfahrt im Weltrekord. Almas Urlaub. Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. Heute 1. Platz nur 40 Pfg. Einen luſtigen Tonfilm⸗Schlager iſt dieſe Woche auf dem Spielplan, der ſicher allen Be⸗ ſuchern große Freude bereitet.„Suſanne macht Ordnung“. Eine luſtige und ſpannende Geſchichte eines Rechtsanwalts die mit friſch- frölicher Stimmung und größten Lacherfolg durch ein glückliches Happy end zu Ende geht. In den Hauptrollen: Truus von Aalten, Franz Lederer, Szöke Szakall, Senta Söneland und Albert Paulig. Im 2. Teil zeigt man den gewaltigſten Senſations⸗Großfilm„Die Todesfahrt im Welt- rekord“ ein atemraubender Senſationsſilm mit den waghalsigſten und tollkühnſten Attraktionen. Verwegener hat man noch nichts geſehen. Ge⸗ bannt verfolgt man die abenteuerliche Senſation und iſt über dieſelben erſtaunt. In den Haupt⸗ rollen: Claire Rommer, Carl Auen, Bernhardt Goetzke und der Polizeihund Greif. Zuletzt der Luſtſpiel⸗Schlager der Woche der große Heiter⸗ keit hervorruft. Dieſes Tonfilm⸗Programm ver⸗ dient von allen Filmfreunden beſucht zu werden Iſt doch ein Beſuch ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen.— Demnächſt bringt der Central⸗ Film⸗Palaſt den neneſten und aufſeheneregenden Großtonfilm.„Die hölzerne Kreuze“. Heute 1. Platz nur 40 Pfg. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 153 Stück Verkauft: 96 Stück Milchſchweine das Stück 6—9 Mk. Läufer das Stück von 13— 17 Mk. Marktverlauf mittel,