1 0 N i 13 ſtatt. Die Arbeiterschaft ſtebt vor einer schick] grlldlicheres dazu. In fast zweiſtündiger Dauer] Auto, und Metorradklub(lublokel zum Pflag) OkRales ſalsſchweren Entſcheidung. weshalb, Auftlärung ſchlldert es den Krieg, das Leben an der Front, hült morgen Samslag, den 4. Mürz, are, unbedingt notwendig iſt. Die Verſammlung iſt J hinter den Drähten, in den Gräben, vor dem 8 ½ Uhr ſeine diesjährige General Ver 8 51 9 g * Die Zentrumsanhänger wiſſen] von dem Kampfausſchuß der Eiſernen Front ein⸗ Feuer, angeſichts des grauenhaften heute dich ſammlung im Klublokal„zum Pflug“ ab. 1 die Zeichen der Zeit zu würdigen. Das zeigte] berufen. Referent iſt Bürgermeiſter a. D.— morgen mich. Wir ſehen den Weltkrieg die-] Tagesordnung: Vorſtandswahl und Verſchie⸗ g ö ſich am beſten bei der geſtrigen Zentrums⸗Ver⸗[Schülte⸗Worms. Kein Trinkzwang. Erſcheint] mal von der franzöſiſchen Seite aus. Er hat denes. Alle Mitglieder werden beſtimmi ö a ſammlung im„Freiſchütz“. Saal und Neben- in Maſſen! 0 1 8 300 1 0 ie 5 erwartet. Der Vorſtand. räume waren überfüllt. Eine Begeiſterung gin* 6* richten. as Erleben iſt auf jeder Seite das 1 7 a i g g f 5 ung die Nee e eee e e„ 1 1 0 e gleiche. Die Umwelt iſt verſchieden. Und es Geſangverein„Süngerbund.“ Freitag abend nicht mehr erlebt hat. Die Maſſen des Volkes 5 5 1/9 S: f f ürger-Zta.— Viernh. Volksblatt) muffahreen e e n ee h 5 0 30 155 e U 155„„ Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung.— haben erkannt, was auf dem Spiele ſteht. Alle] der deutſche Großtonfilm„Douaumont“ hat Herr] welt dieſen Film beſonders daßu befähigte vas Klub der Geſlügelzüchter 1926. Freitag, den 0 werden ſie ihre Pflicht tun, weil ſie die Freiheit] Karl Jöſt für die Gefallenen ein Ehrenmal große Gegeneinander von Leben und Sterben 3. März abends 8 Uhr findet im G hau a f i 2 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pig, die Retlamezeile 60 Pfg., lieb Die Biſchöfe haben i 1 15 ö f lebendig und anſchaulich zu machen. Ohne Zwei⸗: n Uhr findet im Gaſthaus int tägli it Ausnahme der Sonn- und Feiertage— Bezugspreis monatl. r Wagen ker— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ ieben. Die Biſchöfe haben ihre Parolen ſchon konſtruiert und ſelbſt erbaut. Zum Zeichen der fel d ütterndſte Kriegsfilm, der alle früh zur Sonne eine wichtige Vorſtandsfitzung ſtatt. e 2 1117 8 ebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte r bei Wiederholung abgeſtufter N 191 Wunahmne von Anzeigen in unſerer ausgegeben, zeige auch Du katholiſches Volk,] Trauer iſt daz Ehrenmal ab heute bis Montage] fel der erſchütterndſte Kriegsfilm der alle frübe.] im pünktliches und voll ähliges Erſcheinen e e antaggblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 2 mittags? Uhr, großere Artitel einen Tag zur en dende ben A daß Du einig biſt. T Treue! cc f ren an Unparteiiſchkeit und Sachlichkeit wett in pünkttiches und bolfütlige: krſcheiren ztiuelle intereſſante„Sonntagsblatt. zhattiahr gͤft eim Zeitungströ b Geſchäftsſtelle u. von amtlichen Annoncen Expeditionen Deu aß Du einig g 105 reue um Treue! Durch am Union-Palaſt aufgeſtellt und kann daher von übertrifft und darüber hinaus; wird gebeten. Der Vorſitzende. kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger e n 55 8 d des Polizeiamtes Kampf zum Sieg! jedermann beſichtigt werden. Bei Regenwetter[it h ee 100 7 15 1 9 0 1 Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei un oliz „ Gottbegnadetes Alter. Frau iſt das Ehrenmal im Theaterſaal aufgeſtellt. ſympatiſche menſchliche Haltung bemüht, iſt wert] Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916 Ae N 8. N N glatvorſchri Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahmen 8 eg 50 8 g von Allen geſehen zu werden.„Die hölzerne 1 ſlagelzuchrerein 90 ö eamme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt oe eo beeicher f ine Gewähr nicht übernommen werden e en e ene ee ee Kreuze“ oder„Jenſeits der deutſchen Gräben“ e erben aer de. Schreit Drill erlag Joh. Martin Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt vorgeschriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nie wird morgen Samstag, den 4. März, 81 Jahre 7 ln 0 605 10 i 1 Zuchtkollege Lanz Gaſthaus„zum Rheingold M.— ö 5 5- alt. Das greiſe Geburtstagskind erfreut ſich Viernheimer Tonſilmſchau iſt in allen größeren Städten Deutſchlands mit noch beſter körperlicher und geiſtiger Friſche. 5 a f 0 Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden i 1 5 f dem größten Erfolg gezeigt worden und überall 5180 0 1 Den heutigen kritiſchen Zeitlagen wendet ſie„Die hölzernen Kreuze war Maſſenandrang. So ſichere auch heute bebeten zahlreich zu erſcheinen. Die Vorſtände Fur. noch ihre ganze Auſmerkſamkeit zu. Unſere beſten n te Freitag ſich jeder rechtzeitig einen Plaz. Parole: Alles um s Uhr. Der Vorſtand. Nummer 54 Samstag, den 4. März 1933 f . ö a ur heute Freitag im Cefipa. heute Abend zur großen Sondervorſtellung„Die Glückwünſche zu ihrem Geburtstage! Heute extra große Sonder⸗Vorſtellung * Arbeitsinvaliden. Auf die heute 1 5 Radfahrer ⸗ Verein„Vorwärts“ gegr. 1906 1 8 hölzernen Kreuze.“— Ab morgen Samstag. N 10 ö I. Platz nur 40, Sperrſitz u. Balkon 60%] kommt das beſte deutſche Großtonfilmwerk zu Sonntag, den 5.æ Mürz, nachmittags 2 Ur, abend 8 Uhr im Gaſthaus zum Engel ſtattfindende Mitgliederverſammlung in der Gauleiter, Kollege 6 abe f Uhr, findet in unſerm Lokal unſere diesjährige st 0 3 N i R 14 i An der Spitze aller Kriegsfilme marſchiert) Generalverſammlung ſtatt, mit einem aß i Am eb* U der eil* i e der oben angeführte Weltkriegsfilm„Die hölzerne Kriegsflotte„Panzerkreuzer Emden. ibi Der 1. Vorſi iti j N f 9 Ja pt ſpricht, werden alle Arbeitsinvaliden der Kreuze“ oder„Jenſeits der deutſchen Gräben.“„ Freibier. er 1. Vorſitzende. Politiſche Wochenbekrachkung. in 8 Wichtigkeit wegen an dieſer Stelle nochmals auf.] Das iſt das Ende vom Kriege. Es ſcheint merkſam gemacht. zun 2 7 8 Turnverein von 1893. Da der Mannſchafts. Nen As gls auch, als ob es das Ende der Kriegsfilme ſei. Vereins Anzeiger. * Letzter Appell vor der Wahl. Man wird ſich kein eindrucksvolleres, kein lebens⸗ Morgen Samstag abend findet im„Karpfen⸗ wahreres und darum kein wirkungsſtärkeres Werk Saale“ die letzte Wahlkundgebung vor der Wahl als dieſen Großton⸗Film denken können. Kein . kampf der 2. Riege gegen Sandhofen am Ueber der letzten Phaſe des Wahlkampfes Sänger⸗Einheit. Samstag abend 81/ Uhr Sing⸗ 11. ds. Mts. stattfindet, werden die Turner zum morgigen Sonntag ſtand das Flam⸗ Morgen ilt Reichstagswahl! 1750 Zum Abſſhluß des Wahllammles Shut 11 Wabl⸗ ſtunde. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen gebeten, die Turnſtunde am Freitag abend menzeichen des großen Pe e erwartet. Der Vorſtand. vollzählig zu beſuchen. Die Turnleitung. de s. Parteipolitiſche Fanatiker haben Jeu⸗ freiheit 1055 Der neue Reichstag ſoll Jo bald wie mügliih zuſammentreten 70 ichskagsgebäude gelegt und dadurch l f g a Millonenwerke vernichtet Per Brand ſollte Berlin, 4. März.„Ich eee 7 6 95. 1100 Ziele d l Heute geht der große Wahlkampf zu Ende. ſein, daß i . kriegs, mit dem Ziele, f. zu beſteyen, den Reichstag langere Jeit an freih Potsdam tagen zu laſſen, ſo daß Eren ärz, iſt di i iheit it alſo nicht mit nur einer Eröffnungs- ie gende kun werde, um die Wahlfreihei genheit alſo nich N n 0 15 a ee e ee 75 1 usch n n ürger zu ſichern und Aus- und Hauptſitzung erledigt wäre. —————— 12 5 0 on Fl 1. MeFREAS T! 7 been wee e fen en fache 11 i 100 e e een 1155 eee 1 zu vermin- ein Regierungswechſel nach der Wahl 2 0 Tonfilm- Theater- Uiernheimſn! j 1 ht nun mit ſchärf⸗ nicht nur! F de d ich bin auch überzeugt, daß In einer Wahlkundgebung zu Frank- 5 8 und die Reichsregierung geh n. en in der Welt mit der größten Spannung ern, und ich In einer Wahlkundg a Gan Heute Freitag Groſle Sontler-Vorstellung Ab heute Eröffnung der Lichtton-Saiſon 1933. Das gigantiſche, größte und gewaltigſte Weltton⸗Ereignis ſten Maßnahmen gegen ihre Urheber vor- 0 0 öh Gewählt wird wieder von die Reichsregierung von derſelben Ab⸗ furt a. M. ſagte Vizekanzler vo n P e 0 fan n fansöſcher Sprache Jonbell ein Jh dener Grotouflin fie de deuiche dation an keulſher 0 Sie hat dabei die große Mehrheit des deut.] morgens neun Uhr bis abends ſechs Uhr. ſicht geleitet iſt. Abſchrift Ihres Schrei u. a.: Ich als Treuhänder der Regierung 5 Central* Film- Palast 5 film n franzöſicher Sprache, ſondern ein 100% deutſcher Großtonfilm für die deutſche Nation in deutſcher 15 ſchen Volkes hinter ſich. Kein vernünftiger Zu welcher Nachtſtunde ein Ueberblick über bens habe ich unverzüglich dem Herrn der nationalen Erhebung habe die Pflicht 10 i ß 55 Menſch will in Deutſchland den Bolſchewis⸗ das Geſamtreſultat möglich ſein wird, läßt Reichskanzler und dem Herrn Keichs⸗ ſagen, daß alle, die glauben, daß der am 0. 1. Platz nur 40 Pig., Sperrsitz u. Balkon 60 Pig. 7 mus. und Pürgerkeuc der i 0 ſih im Voraus noch nicht ſagen. uns zurück.. Wir zeigen Ihnen heute das gewaltigste und neueste Ton- 5 N 0 ſondern wirft uns z filmwerk des Weltkrieges, das in der Tat alles bisher ge- 5 177 n kommiſſar für das Land Preußen über⸗ Januar dienten 9970 1 7 b 0 7 7 7 64 5 Zei berde, 5 graufum turvolkes unwürdig. Jede verantwortungs⸗ die Behörden haben ſelbſlverſtändlich ſandt. auseinanderfallen we f zeigte bei weitem in den Schatten stellt. 100% besser als „Im Westen nichts Neues“ b ſei i ſte enttäuſcht werden. bewußte Regierung muß ihn ſchon in ſei⸗ alle Maßnahmen getroffen, um eine f ſch j Man rechnet übrigens mit einer ſtarken Mee 1b wet über 8 N 8 4 1 ae dalia ha duch awelenere Hotder möglichſt rasche Ueberwillung nenen Wahlbeteiligung, da die Agitalign, Malz 1 weil er eine große N 1 5. 8— 5 Reichstabinelt hat durch zwei neue Notver. zelergebniſſe an den Keichswahlleiler u insbeſondere aber die kolſeiſchen. eic und unendlich wichtige nicht nur deut ö 5 255 5 a a c. ordnungen die nötigen Vollmächten erhalten. gewährleisten, aber man mußz bedenken, der letzten Tage, namentlich die Berli⸗ 9 10 0 Ter nen eue N 10 2 f e 9 Im ganzen Reiche herrſcht ein Ausnahmezu⸗ daß in Preußen, l* 1 5 0.* 5 a N 5 5 3 5 f i ählerſchaf 1 0. wellgeſchichtliche rößten deut- ner Brandſtiftung, die Wählerſchaft ſche, ſondern auch tand: wichtige Verfaſſungsbeſtimmungei, 1 9010 ewählt aufgerüttelt hat. Miſſion übernommen hak.. a 5 g e Preſe⸗ and Wersenmlangefkerhe oed n das Aus ahlen der Sim. 5 Der alte Reichstag Dieſe Aeußerung entſpricht Erklärungen, die n 9 ü 6 8 1 55 Brief⸗ und Telegraphengeheimnis, Unver⸗ wird, was das Ausz 5 5 g 1 6. 9 auch von nationalſozialiſtiſcher Seite bereits Jenseits der deutschen Gräben 5 3 ä 8 ö 778 0 0 letzlichkeit der Perſon und der Wohnung men erſchwerk. 1 9 Der bisherige Reichstag. der 5 5 105 früher abgegeben worden ſind. In 0 00 größten u ist in der Tat das Letzte aus- N.. 8„ ä N 0. 929 i uſw. ſind aufgehoben worden, die 5 955 ö e e. 9 1 0 11 80 9 9 war, hatte folgend„Lag der erwachenden Nation“ geschöpft, was über den Krieg zu sagen und vom Welt- e, 5— d 5 N ür Volk und Staat ſind ver⸗ durch vereinfacht, daß dieles. Zuſammenſetzung: 5 a te MSDN heutigen Samsta e ,,.. e, 6 ſchürſt. Die ede Preſſe iſt auf niger Wahlvorſchläge eingereicht wulle; 515 Nationalſozialiſten 196 Abgeordnele, Lee e ee ee e dee, e 8 ae 1 e ee 05 0 a b. eee e, ,, ,.„ 1 Wochen verboten, in Preußen und einie das bei den e ee e Sozialdemokraten 121, Kommuniſten 100, ſtaltet. Heberall finden große Kundgebungen, er französischen Seite, was für uns hochinteressant ist. f 220 4 0 i deutſchen Ländern auch die ſo⸗ J Vorjahres der Fall geweſen iſt. 70. Deukſchaationale 51, Deut⸗ ſeakkek diebe tens tan er Die Wirkung dieses größten aller Kriegsfilme ist unstreit- 8 5 5 2 8 1 9 gen anderen deu Zahlreiche f 9 5 Zentrum 70, ſch na Fackelzüge uſw. ſtatt. Reichskanzler Hi bar das Gewaltigste, was man je erleben konnte.%%% 1 1 2 8 5 g d 1 fie en Wochafter Die Wahlfreiheit geſichert i ſche Volkspartei 11, Thüringer Land- ſpricht am Abend in einer keßten 1 N. D 7 11 5 1 f linksradikale oliti e öſtverſtändlich iſt ſeitens der Behörden i arkei 20, Wirt⸗ ſammlung in Königsberg. Wie die 5 Fmtreunde, Mom alle 20 der neuen Sonder orstehung 1 05 2 V. 1 8 1 5 5 andere haben ſich der Verhaftung Ade 0 e e e 1 einen ruhigen Ver⸗ bund 1 Borer rtei 2, Ch eiſt⸗ Reichspropagandaleitung der NSDAP. mit⸗ Dieses Fmwern komm nur neufe zur gununrung. 5 1 3 i 1 17. die Flucht 985 0 ee 105 der Wahlhandlung zu ermöglichen. leder poſtedtenſ 8, beulch Gaund⸗ teilt, zündet die wende e i 5 e,, 5 ö 1 n ie morgige Wahl unter gate d das 0 ich- ſoz. b J ſiens Tag der erwachenden Nation! Morgen Samstag kommt das beste deutsche Großtonfümwerke ö—— 5 0 5 el,. 1 1 55 ö die 0. tänden ſtatt. Wie dieſe auf das wenn Störungsverſuche vorkommen veraner 1, Deutſche Bauernparkei 2. ſü ens am Krad 5 915 155 den zu Ehren nnvergängl. Heldentaten der deutschen Kriegsflotte äuß 1 5 5; i rieſige Höhenf. 3 K ae 464 Die Darſteller faſt ausſchließlich Verdunkämpfer. Unter per⸗ 1 Abſtimmungsergebnis ſich eee f gent ſollten, ſo werden ſie mit aller Energie Landvolk 1, Württ. Bauern- und Wein- 0 LI Hheuzer Emden 5 N ſönlicher Mitwirkung der Erſtürmer von Douaumont, Leutnant„ den, läßt ſich im voraus noch nicht ſagen. ü ſchen Brüdern in der Tſchechoflowakei hin⸗ . i Volk unterdrückt werden. gärtner 2. 0 d. 10 die fi und 19 ehren 1 Ern welche dieſelben Rollen 5 Eines aber iſt ſicher: das deutſche K ſpielen die ſie vor 15 Jahren im Ernſt erlebten.. eee, 5 übergrüßen werden. Im reichsdeutſchen 01 1 8 18 e ählt der Reichstag ſomit ebiet künden lodernde Bergfeuer dem d Es iſt auch dafür geſorgt, daß die Wah. Insgeſamt zählt der alte hstag Alpengebie 8 5 0 115 Beuth dere mag dar wg pen, daß e be. 0 eit d Abſtimmenden nicht bel.] 584 Abgeordnete. öſterreichiſchen Brudervolk das Erwachen der Douaumont die Hölle 1! Million Menſchen liegen hier im letzten Schlafe. Douaumont die Hölle l Brot. Deshalb muß man. wünſchen.„ trächtigt wird. Sogar der Reichspra ſi⸗ 5 ö 1. April? großen deulſchen Nation. Am Sonntagmit⸗ f Jenes Fort wo jeder Fußbreit mit Blut getränkt iſt Dousumont die Hölle! Iſt ein deutſcher Ton⸗ 1 der Regierung gelingt, die Bürgerkriegsge⸗ gehn gat dich dafür eingeſetzt. Die preu⸗ Erſte Neichstagsſizung am 1. April! tag veranſtaltet der Stahlhelm in Ber⸗ 2 0 1 344 f film von einem deutſchen Regiſſeur geſchaffen.— Sie ſehen den Friedhof wo über 500000 tapfere ſinnung auszurotten und die innerpolitiſche 1 1 105 9 75 chöfe luden fämlich 15 a ben de dre, dec 1 0 gungen daes Eh elch d ahlt Zentrum J Liste 41 5 Soldaten liegen. Sie ſtarben für uns. kür ais hat Hefen ist eln kürenmel neschalfen nas wWäbrend d Utmoſphäre zu entſpannen. gaſſchsgreiben an den Reichspräſidenten die] nene Reichstag Reichspräſidenten von Hindenburg, 0 Huftührung, zum Zeichen der Trauer am Theater aufgestellt ist. Dasselbe kann von jedermann besiohtist 1 1 dem Schreften ch egen gen dae bee e 515 än e ne Warden. Männer! Führt Eure Frauen und Kinder in dieſen Film, er zeigt wie ihr gekämpft und gelitten, 61 8 N ch einem dringende Bitte gerichtet,„die 10 jetzt ob⸗ wahrſcheinlich am 1. April— alſo Bis- einen großen. 25 000 Mitglieder des V er ruft in jedem die Erinnerung wach an ſchwere Stunden. Beſucht alle dieſen unübertrefflichen Monumental⸗ i Der neue Reichstag ſoll na 5 meme] nahmen zu treffen, die unter den jetzt. age e butstag— zum ſerſten Mal Wohnung. Etwa 25 f ee erein. 9 Beſchluß dez Reichskabinetks in die Pots waltenden Verhältniſſen notwendig erſchei⸗ 5 2. Film die tiefergreifende Tragödie 7 Akte Das Sehloll der Llehg. 2 Morgen Samstag abend ½9 Uhr, ö 8 iheit treten werde Stahlhelms und ſeiner Untergruppen ſam⸗ e e e ee 2 i bu Reihe nen dm wirt ſügten er g i amen. meln ſich im Tiergarten und marſchieren von 8 1 i itzungsſaal im Reichs⸗ f b werden, weil der Sitzung 6 2 n f Der Wochenlachſchlager„Loy Mil als blinder Passagier“ 0 SN im„Roſengarten“ wichtige 5 2 1 Ta äßi. j 1 er Sei itgeteilt wird,. ter Führung des zweiten Bun⸗ n 2 nd der jedem Staatsbürger geſetzmäßig ge Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt win 4 Uhr ab unter Fü g des i 5 tagsgebäude durch den Brand dme währleiſteten Rechte.“ Herr 55 192 ind 80 iſt ein Termin noch 0 cht ae ee le de ger or wen de e Anfang tägli e ˖ Ihr 4 Nr 1 iſt. Es iſt ein Symbol: in der Porst lirg hat daraufhin dem Vorſitzenden der[ In Kreiſen der Reichsregierung legt man] das Brandenburger Tor, über ehe 5 1 5 i 755 1. 79 0 0 e g f b 5 enen e befindet ſich die Grabſtätte Zuldcker benen Kardinal⸗Fürſt?[aber Wert darauf, daß der Reichstag Platz, unter den Linden, durch die Wilhelm⸗ Ait Nederversammlan N. 2 74 f Sonntag mittag große Familien- I Hindervor stellung„ 14 555 Preußenkönigs Friedrichs II. biſchof Bertram in Breslau folgende] ſchnell wie möglich zuſammentritt. Es ſtraße an der Wohnung des Reichspräſiden⸗ i* 2 e ö 95 0 a, 5 0 565 bebe Reschen jetzt dort zuſammentritt, 910 15 erteilt: ſcheint in den eingeweihten Kreiſen der Plan J ten vorbei. Männer und Frauen geht mit euren Kindern in dieſe Vorſtellung. f 677 9 1 o die Rückkehr zum Geiſte des 150 5 II Auf zu Dbousum ont. 5 100 Preußentum nach außen hin manife⸗ Sie pflehlt Ihnen i Der Vorſtand. wisder gegen ihren lästigen 8 l Weg von Weimar, wo 0 i 1 a ſtiert werden. Der Weg Jah⸗ Ha b Fr. 9 g Hallo! 1 ate ese ce Lee Hallo! Ab Freitag kommen wir in dem 100% Großtonfilm Hallo empfohlenen, rasch und si- 1 1 0 des 17 05 0. 8 4 iſch darauf an 75- ichzeitig luſtig mit über Maß⸗ die deutſche Nationalverſammlung.* Frantreich legt es ſyſtematiſch darauf aun kär aber gleichzeitig luſtig mi bee 8 res 1919 die heutige dunn f d nich Verhältniſſe der anderen e 9 Entscheidungen in der Abrüſtungs“] nahmen zur Sicherung des Weltfriedens 5 5 Sher wirkenden ö 5 5 iſt ra 8 eine Ratſchlä eben, denn ee fra rhinder Abrüſtung! a 0 5 chaffen hat, nach Potsdam 4 en keine Ratſchläge g 1 frage zu verhindern. durch Abrüſtung e eee„ 0 d 3 Von ller Stempelstelle U 1 e aber gelen gegen, wie e lich lt es die ureigenſte Angelegenheit jedes] frage 3 ö 2 851 8— 8 a. a rene i 9 die beiden Städtenamen Gegenſaße, Selbstrasierer 766. ä verwenden 21 2 (000 e wozu wir alle Mitglieder freundlichſt einladen. ee e Wir erwarten unbedingt vollzähliges Erſcheinen: l f 5 ö s lebt, nach 0 Volkes, ſich das Haus, in dem es la 1 08 i„ 2 Guupinten e e de d 10 1 f 19 1009 eme Veſchlug ie tag d Präſident der Verei⸗ * Grunde iſt die Reichsregier une 19 85 er Völkerbund zwar einen Be 508 1 ag der neue Pre e„„ N i e deutſche Außenpolitik hal Rierh, wenn ſie die Hetze, die gewiſſe d der das Vorgehen Japans verurteſlt; a nigten Staaten, Na der 1 4101 f 2 ö 3 10 en gieifltigen und durch mancher⸗] diſche Blätter durch ihre e 55 man läßt im da die h geen dee in ſein Amt Anem wiekſchaftiich ſehr ſchwie g 8 l 5 N zurz. 5 f er politi 85 ruhi ewähren. So ge 1 immt es in einem wirtſch, e)wie⸗ grüs 5 0 Zentralverband lor Arbeltsin validen 86 00 e 10 5 I 1 lei Umſtände erſchwerten„Kampf 0 0 65 Zechen 1 ee Reſten energiſch Kaner 1 005 10 in Oſtaſien weiter. Die 0 6100 Augenblick. Ausgehend von Detroit, mn und Witwen Deutſchlands, Orksgruppe Viernheim den„vier Jahreszeiten 4 hen. Darüber darf man ſich keinen Illuſio hältniſſe in Deutſch„ b waren 15 9 en ſeten ihren Votmarſch rig 1 0 letzt Beutel 35 pig e auf dem Muckenſturmer ¼ Pfd. 8 und 10 Pfg. gen hingeben. Man muß aber darauf vers] zurückweiſt. japaniſchen Trupp e. 5 Heute Freitag Abend 8 Uhr findet im] Hof werden zu günſtigen 0 5 f Dose 40 und 75 Pig. Zu haben bei: ſchärfer nicht gedacht werden Wanken In Waſhington wird am heutigen Sams⸗ ö — . 5 a der Hauptſtadt Henry Fords, hat in den mei⸗ 5 weiſen daß das innerpolitiſche Syſtem einer*. in der chineſiſchen Provinz Oſchehol ruhig ſten östlichen Staaten ein Run“ auf die Gaſthaus„Zum Engel“ unſere Bedingungen tüchtige] ſchöne große Bauernhandkäſe Stück 7 Pfg. Großmacht niemals entſcheidende Bedeutung I Jort. Die Operationen zu Land werden durch Banken eingeſetzt, bei dem ihr Zuſammen⸗ 4 iger Schweizerkäſe mit Rinde/ Pfd. 2 kann für die größere oder geringere das Genfer Abrüſtungs gerede ea dee anke Mitglieder ⸗Verſammlung ſaftiger Schwetzerkäſe mit Rinde L Pfd. 5 ½ů haben kaun 5 Apotheke O. Weitzel. 5 10; Anstandsiosc Turucnnahme talis nicnt zutricden! uf N 7 einheite d ile 5 8 elan Barmittel nur durch 5 Zuſammenziehung von Flotteneinheiten un bruch aus Mangel an e 0 97 5„ter. Die Verhandlungen zeichnen N 5 8 riffe aus der Luft wirkſam iſche ſtaatliche Stützungsmaßnahmen ver⸗ g„ 1 i Bereitſchaft der 1 i e g ee bor ec emen, auffallenden iter ek Gar es 95 Gineſſch Sie⸗ 0 enden ichn Maßnahmen, wie Rathaus-Drogerie falt, bei welcher auch unſer Gauleiter, Kollege Edamer(Kugelkäſe)„ Intereſſen zu eie henſtaatlichen Ver⸗ Mangel an praktiſcher Wirkſamkeit aus. gesmeldungen, aber es iſt taum anzuneh. auch wir ſie aus den Tagen der Bankenkriſe 6 Peter Moskopp. Jaxt anweſend ſein wird. Um vollzähliges Hart- und Weichkäse i ßer Auswahl f eke dg a Vedürfniſſen anzupaſ:] Statt einer klaren Beantwortung der Frage[men, daß dem wohlvorbereiteten japaniſchen] vom Sommer 1931 kennen, die aber in ei. Floradrog. E. Riehter J Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. geſucht. dart und Weichkäſe in großer Auswah N kehr den tatſächlichen d 5 feſt uſtellen, wenn nach der Abſchaffung der Luftwaffe verſucht[ Vorſtoß auf „e e Näheres bei a Rollmops, Bismark⸗ und Bratheringe ſen. Es iſt notwendig, das feſtz N die Dauer Widerſtand entgegen-] nem Lande mit faſt 60 Prozent Golddeckung Doſ Pf die vielfach wilden und von keinerlei] man, ſich über die Internationaliſierung der geſeßt 3 kann. Inzwischen nimmt Ja⸗ ic 5 Franz Brechtel 1 Liter Doſe 55 Pfg. man die vielf ferner empfehle Raſtierſeife e e 0 i eheu⸗ f Betrachtungen aus- J Zivilluftfahrt herumzuſtreiten— ein aus⸗ pan, das ſeinen formellen Austritt aus dem i e ale 185 i üften Betrachtu nn Beal i den Staaten Altern icht vollzogen hat, an[Symptom ſind für die Unfähigkeit der We f ernieder 1 5 f Sachkenntnis geprüften rpoliti⸗ loſes Beginnen, weil von ztaatee] Völkerbunde bisher nicht vollzogen 9a, Symptom ſind für die hig 2 groß Tabakbauverein 5 benen e Säure bas fel. chen esgege n ealſhand lege elbſt. en großen Luftverkehrsnetz kein ein] der Abrüſtungskonferenz ruhig weiter 175 Naſterpinſel große Blauehutſtraße 35 1 ft ö 5 N ebeiführung normaler Umlaufsver⸗ ſtändlich hat man in jedem Kulturſtaat 655 ernſtlich bereit 51 0 Man weiß wirklich nicht, ob fach n däntniſe für Ware. Arbeit und Geld a 10 f Aprikoſen loſe d. 40 Pfg⸗ verſtändli a 1 itiſch i 8 Frankreich kommen, einzuge⸗ teske fachen oder weinen ſoll: Ein St . 1 wen wellen, welten ic de 6 5. upflne g 1 kg. 15 40 15 g ein Intereſſe daran, was eh e 122 10 45 5 vertrödelt mit den Erörte⸗ berät de anderen, ſchießt ſeine Städte Rathaus- Drogerie 1 1 05 1 ſich bis morgen Abend K v noch 5 Prozent Rabatt i anderzn ee n de ſichnerpolitiſchen rungen darüber ſeine Zeit. Und das iſt ja] übersenden aanneffierk jenen Boden. de⸗ a eim Vorſitzenden Roos melden und angeben mser leren und no rozent Raba ee e„ ter oskopp vermieten. welches Quantum ſie beziehen wollen. 5 Lorſch ſt cchlioßlich der Zweck der ganzen Uebung: bringt Wẽ̃᷑ 3 erſtraße 28 Der Vorſtand. Gbwinn! A 1 0 i S a. 1 t E 1 ö * * zur Reichstagswahl! Freunde des Zentrums, Schliesst die Reihen! Wir haben uns nie darüber einer Täuſchung hingegeben, daß es mit der Herrlichkeit des „Dritten Reiches“ nicht weit her ſein werde. wir warnten ſtets davor, ſich darüber irgend- welcher Illuſionen hinzugeben. Wir haben nun ſeit einiger Zeit das„neue Syſtem“. Es iſt manches anders geworden, ob aber auch beſſer, das mag ſich jeder ſelbſt beantworten. Wer Augen hat zu ſehen, der ſehe! Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wer aber blind und taub iſt, dem iſt nicht zu helfen! Einigkeit!— Wir haben ſtets vor dem Bürgerkrieg gewarnt, dem ſchrecklichſten aller Kriege, der eine notwendige Folge der Haß⸗ u. Gewaltpropaganda iſt. Was erleben wir nun? Wem können die jetzigen Zuſtände gefallen? Da ſoll ein wirtſchaftlicher Aufſchwung möglich ſein? Nein! Da kann„die Wohlfahrt nicht ge⸗ deihen“! Aus unſerer chriſtlichen Einſtellung heraus wollen wir mit Haß, Rache, Gewalttaten nichts zu tun haben! Wir treten ein für Verſöh⸗ nung und Einigkeit! Wir achten auch im politiſchen Gegner den Menſchen und bieten ihm die deutſche Bruderhand! Recht!— Wir wußten auch, daß es im „märchenhaft ſchönen“ Dritten Reich zweierlei Bürger mit zweierlei Recht gäbe. Und was erleben wir nun? Ganz unverblümt wird das Volk in zwei Teile zerriſſen, in den„nationa⸗ n. minderen Rechts. Fundament des Staates iſt.“ nungsfreiheit mehr gäbe, daß auch die Kritik unterbunden würde. erlebt? Wenn das ſo weitergeht, dann kommt der Tag, wo wir nur noch vom Wetter reden dürfen. Im übrigen heißt es dann Mundhalten, Strammſtehen. Steuerzahlen! Wer eine Knechtes⸗ ſeele hat, mag damit zufrieden ſein! Wir aber halten hoch das Banner der Freiheit, um die unſere Vorfahren jahrzehntelang rangen! Darum treten wir alſo morgen ein Für Einigkeit, Recht und Freiheit! Wir ſind ſtolz darauf, Zentrums leute zu ſein! Voll Begeiſterung für unſere hohe Sache ſchließen ſich unſere Reihen enger und feſter zu- ſammen, wie es die prächtige Ver⸗ trauens leuteſitzung und die herrliche Zentrums verſammlung bewieſen! Aüch der letzte Zentrums anhänger wird mor— gen zur Wahlurne gehen! Unerſchüttert ſteht das Zentrum da wie ein Eichenſtamm, der ſich in Sturm und len“ Teil, mit allerhand Vorrechten ausgeſtattet, Wetter bewähren muß! Lokales Die Wahlkzeit für die morgige Reichs- tagswahl beginnt vormittags um 9 Uhr und endigt abends um 6 Uhr. Evangeliſche Gemeinde. In der 2. Paſſionsandacht, Mittwoch den 8 März ds. Is. Abends 8 Uhr ſpricht Schweſter Grete Quack aus Darmſtadt. Die Gemeindemitglieder, ins⸗ beſondern die Frauen und Mädchen der Gemeinde, werden herzlichſt eingeladen. * Novemberverbrecher und Mar⸗ xiſten, ſind die Schlagworte mit denen die Nationalſozialiſten die ſozialiſtiſche Arbeiterbe⸗ wegung beſchimpfen. Sie verkennen, daß nach der Flucht des früheren Kaiſers und Ludendorffs die Sozialdemokraten es waren, die das hinter- laſſene Trümmerfeld der früheren Machthaber übernommen haben, um dann mit Hilfe des Zentrums und der Demokraten die ſchweren Jahren der Nachkriegszeit einigermaßen zu über⸗ winden. Zum Dank dafür werden die Männer des demokratiſchen Deutſchlands als November verbrecher beſchimpft. Doch die organiſierte Ar- beiterſchaft wird auch dieſe Kriſe überſtehen. Mit Hilfe aller in der Eiſernen Front zuſammen ge⸗ ſchloſſenen Organiſationen und Verbänden wird ſich die werktätige Bevölkerung wiederum die ihr zuſtehende Poſttionen erkämpfen. Die erſte Etappe in dieſem Kampf iſt die Abgabe des Stimmzettels mit dem Kreuz in Nummer 2. (Heute Samstagabend ſpricht im Karpfenſaal in einer Kundgebung der Eiſernen Front, Bürger⸗ meiſter a. d. Schulte-⸗Worms. Männer und Frauen erſcheint zahlreich zu dieſer letzten Ver⸗ ſammlung.) 1 o((((( Viernheimer Tonſilmſchau Die gigantiſche Tonfilmſchau dieſe Woche im Die Zahl der Wahlbe⸗ rechtigten in Viernheim. Bei der morgigen Reichstagswahl ſind in unſerer Gemeinde 7572 Perſonen wahlberechtigt. Dieſe verteilen ſich in den einzelnen Bezirken wie folgt: Wahlbezirk 1: 1115 3.5 1146 987 1156 5 1074 9 1011 „ 1083 Bei der letzten Wahl waren hier 7512 Perſonen wahlberechtigt.— Welche Straßen die einzelnen Bezirke umfaßen, und in welchen Wahllokalen die Anwohner dieſer Straßen zu wählen, iſt aus der diesbezüglichen Bekannt- machung in vorliegender Nummer zu erſehen. gu „Kreuzer Emden“„Wiener herzen“ im Central⸗Film⸗Palaſt zu ſehen, das niemals Darbietungen ſtets an erſter Stelle und ſind mit anderen gar nicht zu vergleichen. freund weiß, daß ſchon über 10 Jahre die beſten Filmwerke hier gezeigt wurden, da iſt jedes Kommentar überflüſſig. größte deutſche Marine-⸗Großtonfilmwerk, das die Weltgeſchichte kennt. ö dieſem Schiff, das noch„Der fliegende Holländer“ genannt wird, hat man Taten gehört, die kein zweites Kriegsſchiff der Welt Vor einigen Tagen hat man in allen deutſchen Zeitungen leſen können, daß das Namensſchild und in den„antinationalen“ Teil mit weniger Recht. Wir Zentrumsleute und Katholiken gal⸗ ten nur während des Krieges, als wir Gut u. Blut fürs Vaterland opferten, als national. Heute gelten wir wieder wie ſchon vor dem Krieg als antinational, als Bürger 2. Klaſſe Wir aber laſſen uns nicht irre machen an unſerer Vaterlandsliebe und halten feſt daran, daß„Gerechtigkeit das Freiheit!— Wir haben ſtets darauf hin⸗ gewieſen, daß es im Dritten Reich keine Mei⸗ leiſeſte Was haben wir Stemmer⸗ und Ringermannſchaft in Sandhofen Auto. Publikum kann mitfahren zu 30 Pfg. Kirchliche An lirchliche Anzeigen Ev. Gemeinde V Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 6. März 1933. Mittwoch, den 2. März 1933 Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 9. März 1933 Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Abends 8½ Uhr: Uebungsſt. des Kirchenchors. Rednerin Schweſter Greta Ouack⸗Darmſtadt. g Amicitia 09 E. V. V'heim. C ˙ Sportplatz im Wald mit eee eee 2 J Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 5. März 33 nachmittags 3 Uhr Um den Verbandspokal. Spielvergg. Mundenheim gegen Amieitia Viernheim. Vorher 1,15 Uhr: Viernheim 3.— Kleinhauſen 1. Eintrittspreiſe wie immer im Porverkauf 25% an der Platzkaſſe 30 Nichtmitgliederpreis wie immer 60 0 im Vorverkauf 50.7 Auswärts: Heddesheim 1.— Viernheim 2. Beginn 3 Uhr Heddesheim 2.— Viernheim 4. Beg. 1,15„ Ilvesheim 1. Jugend— Viernheim 1. Jugend Abf. ¼10 Uhr per Auto, Beginn 12 Uhr. Phönix Mhm. Bl⸗Igd.— Viernheim B1⸗Igd. Beginn 9 Uhr. In Käfertal 10,30 Uhr Käfertal Privat— Viernheim A. H. Abfahrt ¼10 Uhr per Rad ab Lokal. Samstag Abend 8 Uhr Eiche Sandhofen— Amieitia V'heim „Zur Reichspoſt“ Abfahrt 7 Uhr ab Lokal per Sonntag Abend 8 Uhr im Saale des en der ernheim Sonntag, den 5. März 1933 6 S. v. Oſtern ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. die Mitglieder des 3. Ordens. Abends 8 Uhr Faſtenpredigt. Marienkirche: 5 1/9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: /7 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Nef geb. Herbert. 8 Uhr Requiem für die in Weinheim Marg. Hönig geb. Schalk. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Johann Bugert 8., beſt. vom kath. Arbeiterverein. 8 Uhr beſt. Amt für Adam Weidner, Ehefrau Barbara geb. Brechtel und Sohn Krieger Jakob. Mittwoch: ¼87 Uhr beſt. Amt für Joſephine Bergmann geb. Kirchner. 1/48 Uhr beſt. Amt für Adam Bergmann u. Ehefrau Joſephine geb Kirchner. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Val. Kempf 9., beſt. von Schulkameraden. 1/88 Uhr beſt. E.⸗A. für Rentmeiſter Mich. Jöſt und in Mainz Schwiegertochter Gertrud Maria Jbſt. Freitag: 7 Uhr geſt. J.-G. für Nikolaus Neuhäuſer 2. und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Neuhäuſer. 7/8 Uhr beſt. Amt für Maria Noll gebor. Lindemann, Großeltern und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Kaſpar Niebler, Ehefrau Marg. geb. Gutverle, Sohn Joh. und f Krieger Jakob Niebler. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung für „Goldenen Karpfen“ A. S. V. Heidelberg— Amieitia 09 Große Freundſchaftskämpfe im Ringen. Niedere Eintrittspreiſe. Der Vorſtand. Au die Zentrumswähler! Aus christlicher Pflicht, Aus nationalem Gefühl, Aus sozialer Verantworilichkeit, Aus Liebe zu Volk und Vaterland, Aus Nehtung vor Recht und gesetz, Aus Drang zur Freiheit wählen wir Zeuun Lite Der Vorſtand der Zentrumspartei. Central⸗Film⸗Palaſt. „Das ewige Rom“ Wieder iſt dieſe Woche ein Tonfilmprogramm überbieten iſt. Stehen doch jede Woche die Jeder Film⸗ der ruhmreichen„Emden“ in allen Ehren, und zum Gedenken aller Krie Marine, Reichspräſidenten zurückgegeben. zeigt man das Großtonfilmwerk„Wiener Herzen“. Aus dem goldenen Wien an der ſchönen blauen Donau. Als Einlage: Das ewige Rom in Bild und Ton. Programm, Ein Beſuch des Central-Film⸗Palaſtes iſt ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Ein Beſuch überzeugt. CCC gsopfer der deutſchen von der auſtraliſchen Regierung dem Im 2. Teil Allem in allem ein Bomben⸗Tonfilm⸗ das kein Filmfreund verſäumen darf. Ab heute kommt das „Kreuzer Emden“. Von vollbracht hat. Auto- und Motorradklub(Klublokal zum Pflug) hält heute Samstag, den 4. März, abds. 8½½ Uhr ſeine diesjährige General ⸗Ver⸗ ſammlung im Klublokal„zum Pflug“ ab. Tagesordnung: Vorſtandswahl und Verſchie⸗ denes. Alle Mitglieder werden beſtimmt Schwiegerſohn Nik. Kempf 4. und Angeh. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Mittwoch und Freitag ½58 Uhr Faſten⸗ andacht.— Am nächſten Sonntag beginnt die öſterliche Zeit. Der Beichtſtuhl beginnt von jetzt an Samstag um 4 Uhr.— Die Collekte, die an den Kirchentüren von Meßdienern ent- gegengenommen wird, iſt für den hl. Vater be⸗ ſtimmt.— Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Oſter⸗Kommunion für alle chriſtenlehrpflichtigen Jungfrauen ebenſo gemeinſchaftliche hl. Kommu⸗ nion für die Klaſſen von Frl. Bönker, Hußler, Rektor Gillig, Lehrer Kumpa und Lipp E. Viernheimer Großtonſchau Der aufſehenerregende Kriegstonfilm, das koloſſalſte Weltereignis 406 „Douaumont 2. Großfilm„Das Schloß der Liebe“, 3. Luſt⸗ ſpiel„Der blinde Paſſagier“ Im Union⸗Filmpalaſt. Da vor nicht allzulanger Zeit in dieſer Zeitung berichtet wurde, Stummfilme werden ſchon 4 Jahre nicht mehr gemacht, haben wir uns deshalb entſchloſſen der Neuzeit entſprechend eine moderne Lichttonapparatur einzubauen, um den Viernheimer Kinofreunde auch Tonfilme zu bieten. Aber diesmal tat Herrn Jöſt kein Fehl⸗ griff, denn morgen werden alle von dieſer fabel⸗ haften Wiedergabe ſprechen. Als Auftakt der Lichtton⸗Saiſon bringt man das größte Welter⸗ eignis„Douaumont“. Kein franzöſiſcher Ton⸗ film in franzöſiſcher Sprache, ſondern ein deut⸗ ſcher Großtonfilm in 100% deutſcher Sprache, daher für jeden Filmfreund verſtändlich. iſt eine Höchſtleiſtung im wahren Sinne des Wortes, ein Tatſachenwerk wie es noch nie ge⸗ zeigt werden konnte. ſchließlich Verdunkämpfer, unter ihnen die Er⸗ ſtürmer des Forts perſönlich Leutnant d. R. Radtke und Hauptmann Haupt, welche dieſelben Rollen ſpielen, die ſie vor 15 Jahren im Ernſt erlebten. Douaumont, jenes Fort, wo 1 Million tapfere Soldaten den letzten Schlaf tun, jenes Fort, wo jeder Fußbreit mit Blut getränkt iſt. Dieſer deutſche Tonfilm iſt kein Spielfilm, ſon⸗ dern eine naturgetreue Wiedergabe des Völker⸗ ringens. ſchreibt:„So war es“. Jeder, ob Mann, ob Frau, ob Kind muß dieſen Film ſehen. ab vor dieſem Tatſachenwerk. von deutſchem Heldentum und deutſcher Tatkraft. Die tapfenen Helden von Douaumont ſtarben für uns und für die deutſche Heimat. Darum muß jeder Deutſche dieſen deutſchen Welt⸗Ton⸗ film beſuchen. Frauen und Kinder müſſen dieſen Film ſehen. Es Die Darſteller ſind aus- Ein 100% Schwerkriegsbeſchädigter Hut Das Erlebnis Ganz Viernheim, Männer, erwartet. Der Vorſtand. Ueberall die größten Erfolgel Ueberall Maſſen⸗ andrang. Der ſtärkſte Kriegsfilm der ganzen Welt. Heinzelen, Joh. Sommer und Joh. Helbig. 7/8 Uhr beſt. Amt für Jakob Niebler 3, Töchter Kath. und Anna Marg. geehl. Bläß, Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Aus Heſſen und Naſſau Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Provinz Oberheſſen. je Provinzialdireltion Oberheſſen hat fol⸗ 10 0 Aibeſten für das Jahr 1933 in Aus⸗ ſicht genommen: Eleinpflaſterung auf der Landſtraße Gießen⸗Alsfeld zwiſchen den Orten Schellnhauſen und Romrod; Kleinpflaſterung auf der Landſtraße Lauterbach⸗Stockheim zwi⸗ ſchen den Orten Lißberg und Ortenberg; Teer⸗ belon⸗Herſtellung auf der Landſtraße zwiſchen Cedern und Hirzenhain; Kleinpflaſterung und Teer⸗Aſphalt⸗Herſtellung auf der Landſtraße i zwiſchen den Orten der chenbach und Büches; Kleinpflaſterung auf er Landſtraße Gießen⸗Wetzlar zwiſchen den Or- ten Gießen und Heuchelheim. Die Arbeiten er⸗ fordern einen Geſamtaufwand von 468 500 f Mark. Davon hat die Provinz Oberheſſen 92 700 Mark aufzubringen. Größere Bitrate aus dem Gereke⸗Programm für den Land⸗ ſtraßenbau in Oberheſſen ſind nicht. warten, weil die Verteilung der für Heſſen beſtimmten Geldmittel entſcheidend beeinflußt wird von der Zahl der Erwerbsloſen in den Bezirken, in denen, Arbeiten vorgeſehen ſind.“ Volilstrauertag und Landeskirche. Das Evangneliſche Landeskirchenamt in Darmſtadt weiſt die Pfarrämter erhſet ace hin, daß in den vorbereitenden e zur Feier des Sonntags Reminiſcere ee März— die Kirche nicht offiziell verkrrten iſt. Nach wie vor ſteht dieſe auf dem e punkt, daß der Totenſonntag der geeignelſte Tag zum Gefallenengedächtnis ist. Solange lein ſtaatlicher Schutz für den eee beſteht, iſt es den Geiſtlichen nur 1 en Orten geſtattet, ſich an Feiern zu beteiligen, in denen die Sicherheit gegeben iſt, daß der N Mapguſtal n Trauertag nicht durch unpaſſende Veranſtaltun gen geſtört wird. 7 1 eat 7 ite 7 4 Konfirmation in Heſſen am Oſtermontag. Früher wurden die Fonfirmationsſeiern ſaſt ö überall in Heſſen am Pfingſtmontag abgehal⸗ ten. Mit der Vorverlegung auf Oſtern wurde von der Kirchenbehörde die Erlaubnis 0 die Konfirmationsfeiern am Oſtermontag ab zuhalten, unter der Vorausſetzung, daß 1 0 5 Tag von ſtörenden Veranſtaltungen, nament⸗ lich Tanzbeluſtigungen in den eee bliebe. Polizeiliche Beſtimmungen garantierben dieſen Schutz für den Oſtermontag an den 5 ten, an denen früher der ane ge: ſchützt war. Da neuerdings nicht mehr 1 lizeilichen Inſtanzen die betreffenden Beſtim⸗ mungen durchführen und durch das Zuſam⸗ menfallen von Konfirmation und e gen bereits mehrfach ſchweres Aergernis en f ſtanden iſt, iſt kirchlicherſeits jetzt angeordne worden, daß am Oſtermontag nur an den Orten konfirmiert werden darf, an denen ga⸗ rantiert werden kann, daß keinerlei Störungen durch Tanzbeluſtigungen oder dergleichen vor⸗ kommen. Die Anordnung gilt bereits für dieſes Jahr. Landrat Dr. Menzel beurlaubt. 15 furt a. M., 4. März. Wie die F bie iſt Landrat Dr. Menzel 15 Weilburg, der der SPD. angehört, und Schwiegerſohn Severings iſt, ee de den. Mit ſeiner Stellvertretung wurde der Kreisdeputierte Fink beauftragt. Zuſammentritt des Finanzausſchuſſes. Darmſtadt, 4. März. Der Finanzausſchuß bei Feſſiſcen Landtags iſt für Mittwoch, den 8. März(nicht wie urſprünglich vorge⸗ ſehen für Dienstag) einberufen worden. Die Tagesordnung ſieht die Fortſetzung der Be⸗ ratung des Staatsvoranſchlags und der dazu vorliegenden Anträge und Eingaben vor. Vollsbank⸗Prozeß abermals vertagt. e adt, 4. März. Von dem Verteidi⸗ g b engage früheren Direktors Becker wurde ein ärztliches Gutachten zu Beginn der heutigen Verhandlung vorgelegt, aus den hervorgeht, daß Becker für längere Zeit 92 2 handlungsunfähig ſei. Das Gericht fei e auf folgenden Beſchluß: Dem e de. ker wird aufgegeben, ſich auf Anruf 10 Obergutachter zur Verfügung zu ſtellen. ie Verhandlung wird aus dieſem Grunde auf Mittwoch, den 8. März vertagt. Frankfurt a. M., 4. März.(22000 Ma ee Eine 1 Strafkammer verurteilte den Kaſſenbuchhal⸗ ter Heinrich Lutje zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagle halte in ſeiner Eigenſchaft als Kaſſenbeamter in der Homburger Stadlverwaltung im Laufe der letzten Jahre 22 000 Mark unterschlagen, über deren Verbleib er keinerlei Auskunf geben konnte. Die Buchungen waren ſo raf⸗ ſiniert vorgenommen worden, daß erſt l komplizierte Reviſion den e ee % Frantſurt a. M., 4. März.(Fabri 5 brand). In den frühen Morgenſtunden 10. ſtand in der Zinkweißfabrik Gutlohn u. Co. Friesſtraße 17 im Oſthafengebiet ein Fah durch das eine Schmelzhalle eingeäſchert 1 0 e. Die Feuerwehr konnte alsbald den 5550 15 liſteren. Der Schaden wird auf 50000 9 15 geſchätzt. Die Urſache des Brandes ſteht 15 nicht feſt, möglicherweiſe hat das Gebälk durch enflug Feuer gefangen. 5 1 Wiesbaden, 4. März. 1 n 0). In Naſtätten brach in der Racht zum Don⸗ ius, durch das die Scheune und Stauung mit 19 1 8 0 Futtervorräten eingeäſchert wurden. Noch ehe die Feuerwehr zur Stelle war, hatte ſich die SA den Löſcharbeiten ge⸗ widmet und das Vieh in Sicherheit gebracht. Es gelang ſchließlich das bereits über 300 Jahre alte Gaſthaus, das in bedrohlicher Rähe des Brandherdes lag, zu retten. Die Enlſte⸗ hungsurſache des Feuers konnte noch nicht geklärt werden. 1 5 5 Mainz, 4. März.(H a usſuchu ng bei Mainzer Kommuniſten). In Ausfüh⸗ rung der Verordnung der Heſſiſchen Regierung gegen die Kommuniſten fanden in Mainz bei führenden politiſchen Perſönlichkeiten und bei Funktionären der KPD. Hausſuchungen ſtatt. Es handelt ſich in erſter Linie darum, feſtzu⸗ ſtellen, ob bei der Mainzer KPD Vorberei⸗ tungen für hochverräteriſche Handlungen ge⸗ troffen würden, um eventuell Gegenmaßnah⸗ men zu ergreifen. Die Polizeimaßnahmen wur⸗ den durchgeführt, um mit allen Mitteln die Sicherheit der Stadt zu gewährleiſten und jede Hetze und Gewaltaktion im Keime zu ersticken. Hirſchhorn, 4. März.(In der Scheu ne totgeſtürzt). Im nahen Neckarhauſen wur⸗ de der 24jährige Eugen Berner in der Scheune tot aufgefunden. Wie die Anterſuchung ergab, hatte der junge Mann in der Scheune Heu holen wollen und war dabei durch das Gebälk in die Tenne geſtürzt. Ein Schädelbruch hatte wohl den ſofortigen Tod herbeigeführt. Tagung der Gaſtwirte Groß⸗Gerau, 4. März. Aus allen Teilen Heſſens hatten ſich etwa 200 Vertreter zur Teilnahme an der Vaßulg des Rhein⸗Main⸗Gaſtwirte Verbandes 1 1 funden. Vertreter der Regierung, d 2 0 amtes der Handelskammer und dis be 085 vereins waren erſchienen. Der e Rheiniſchen Gaſtwi teverbandes, Bie ſprach aber die Aufgaben des 1 e beim Wiederaufbau des Gaſtwirkegewer 10 In einer mit großer Mehrheit, angenom⸗ menen Entſchließung erklärt ſich der Rhein⸗ Main⸗Gaſtwirteverband bereit, der nalionalen Regierung beim Wiederaufbau von Volk und Vaterland zu helfen. In einem Telegramm an den Reichskanzler wurde gerechte Behandlung des Gewerbes verlangt, das bisher ein Ue⸗ bermaß von Sonderlaſten gegenüber den an⸗ deren Berufszweigen zu tragen hatte. Schießerei im Odenwald Ein Toter, mehrere Verletzte. Höchſt(Odenwald), 4. März. Auf dem Marktplatz in Höchſt(Odenwald) hörten vor dem Gaſthaus Engel etwa 250 bis 300. Nationalſozialiſten, darunter SA und SS⸗Leute, die Lautſprecherübertragung der Rede des Reichskanzlers an, als aus der an⸗ grenzenden Schulſtraße Kommuniſten und An⸗ gehörige der Eiſernen Front herankamen. 5 Es entſtand ein ſchwerer Zuſammenſtoß. bei dem auch Schüſſe fielen. Ein SS⸗Maun iſt ſeinen Schußverletzungen inzwiſchen erlegen. Ein Angehöriger der Eiſernen Frout erlfet ſchwere Kopfverletzungen. Zwei weitere An hörige der Eiſernen Front haben Armſe t davongetragen. Ferner gab es auf beiden Seiten Hiebverletzte. Mehrere Feſtnahmen ſind erfolgt. Der Augriſf gegen die KPD. Zahlreiche„militäriſche Führer“ verhaftet. Recklinghauſen, 4. März. Di Reiche eingeleitete Aktion gegen die Kp. und ihre Organisationen iſt e all weiter durchgeführt worden und hat 917 neues belaſtendes Material in die Hände er Polizei gebracht. Zahlreich waren die Haus⸗ ſuchungen und Verhaftungen. Rheinland ſind rund 1200 Perſonen 19 0 Weßſaen rund 850 Perſonen feſtge nommen worden. Etwa ein Drittel er Festgenommenen ſind zmilitäriſche 1 7 4 Hie Sichtung des umfangreichen, beſch a9 nahmten Materials wird noch längere 92 in Anſpruch nehmen. In Hamburg wur 10 120 Kommuniſtenführer vorläufig feſtgeſetzt. 1 5 Die Hausſuchungen haben ſehr viele Zer⸗ ſezungsſchriften in die Hände der ange bracht. In Buchholz bei Hamburg⸗ 0 i. helmsburg wurde ein Verzeichnis gefun en. in welchem Gebäude und e 0 Buchholz ſowie in der Umgebung angege en waren, die in Brand geſteckt werden ſollten. In Kottbus wurden nach dem ehen Lokal⸗Anzeiger“ bei Hausſuchungen 11 100 Flugſchriften und Broſchüren e e. riſchen Inhalts zahlreiche Waffen beſ dag, nahmt. Daneben fand man Hakenkreuze uind SA⸗Uniformen, mit denen die Spitzel ausge⸗ rüſtet werden ſollten. ößzte Ueberraſchung bedeutete aber pie Ent 2 9000 ausgebauter Katakomben, die den Kommuniſten als Schlupfwinkel und Verſteck für die Waffen dienken. 8 Berlin⸗Oberſchöneweide Wilden laut Polizeibericht in der Wohnung eines d ungen ei neben 00 material vier Blechkiſten mit etwa 20 Sprengkapſeln gefunden, die aus einem Spren ſtosſdievſtahl herrühren dürften und u hochverräteriſchen Zwecken dienen ſollten. In Buchholz fand man ein Maſchinenge⸗ nerstag im Hotel„Zur alten Poſt“ Feuer wehr und Munition. Aus der Heimat Gedenktage 4. März. 1829 Der Ingenieur Karl Heinrich v. Sie⸗ mens in Menzendorf geboren. 1849 Verkündung der öſterreichiſchen faſſung. lermann in Fürth in Bayern ren. 5 9 8 00 1924 Die Türkei ſchafft das Kalifat ab, der Kalif Abdul Medſchid wird verbannt. 1931 Der Biologe Erich Wasman S. J. zu. Valkenburg in Holland geſtorben. Sonnenaufg. 6,41 Sonnenunterg. 17,43 Mondunterg. 2,26 aufg Prot.: Adrianus. Kath.: Kaſimir. 5. März. f 1512 Der Kartograph Gerhard Mercator in Rupelmonde geboren. 1869 Kardinal⸗Erzbiſchof von ſing, Dr. Michael v. l Heidenfeld(Unterfranken) geboren. Sonnenaufg. 6,39 Sonnenunterg. 10075 Mondunterg. 3,29 Mondaufg. 9,47 Prot. und kath.: Friedrich. gonntagsgedanten — 2 ino das Evangelium des Sonntages berichtet 1 Rofug zwoimgl per Teufel [uns davon, wie Jeſus zweimal vom Teuſe verſucht wurde. Der Herr geht aber auf ſei⸗ ne Abſichten nicht ein. Aber bei wie viele hat der Verführer ſchon Glück gehabt, mit der Unzufriedenheit über ihre Armut und Not von Gott entfremdet und dem Heere ſeiner Geſellen zugeführt hat. Freilich, Stel⸗ ne hat er ihnen auch nicht in Brot verwan⸗ delt. Und ihre Lage iſt noch immer die glei⸗ ſchli Was geh S ih che, wenn nicht ſchlimmer. Was geht das ihn an. Was er will, hat er erreicht; er hat ſie Gott abſpenſtig gemacht und ihnen ae men, was ſie wenigſtens Armut und Not mit Geduld ertragen helfen konnte. 0 Nicht mit ſeiner Wundermacht hat Chri⸗ ſtus die Angriffe des Satans abgeſchlagen. Er beruft ſich alle drei Male nur beſchelden und beſtimmt auf Gottes Wort ohne ſich mit dem Verführer auf eine Diskuſſton einzu⸗ laſſen. Er hatte eine ſolche nicht zu fürchten. Wir aber haben das traurige Ergebnis der erſten Diskuſſion eines Menſchen mit. dem Teufel vor Augen. Eva hat ſich von ier em überliſten laſſen. Und was hat man nicht ſchon alles unter dem, e 1 1 zu rechtfertigen gewagt? Alle Gel dee hat man mit dem Hinweiſe auf gewiſſe per⸗ ſtände wegdisputieren wollen. Heutzutage mehr denn je zuvor. Dagegen gibt es 5 Eines: Treue gegen Gottes Wahrheit und Willen. * a f i iſeverkehr. Für kommen. g 5 K K Stimmabgabe im Reiſev 0* 155 hh gewiſſe Abneigung dagegen beſtehen, wöhnlichen Abſtimmungszeit nicht an ihrem! Reiſende, die am Wahltag innerhalb der ge⸗ i 1 5 i Jahlrecht Wohnſitz oder Aufenthaltsort ihr Wah eck 00 können, beſteht die Möglichkeit, ihre Stimme in beſonderen Abſtimmungsräumen auf verſchiedenen Bahnhöfen abzugeben. Vorausſetzung für die Stimmabgabe iſt, daß die Reiſenden im Beſitz eines Stimmſcheines ſind. Soweit die Bahnhöfe auf preußiſchem Gebiet liegen, kann am 5. ſtver ſtändlich 10 zur preußiſchen Landtagswahl abgeſtimmt werden. 1 8 5 Die Wahl zum Reichstage und in Preu⸗ ßen auch zum Landtage findet a in der Zeit von 9 Uhr morgens bis e (6 Uhr nachmittags) ſtatt. Allen Wählern wird dringend empfohlen einen A 5 w 1 8 zum Wahllokal mitzunehmen. Als Ae gelten u. a. Familienbuch, Steuerzektel etc. * Wetterbericht Wettervorherſage: Recht mildes Wetter, ſtel⸗ lenweiſe Niederſchläge bei Winden aus weſt⸗ licher Richtung. Die Wohl zum Reichstag Die Stimmabgabe der Reichsdeutſchen im Aus⸗ land.— Wahllokal auf den Kreuzern„Leip⸗ zig“ und„Emden“. a Das Reichsminiſterium des Innern hat. die Maßnahmen zur Vorbereitung 0 190 tagswahl abgeſchloſſen. In den Grenzor n iſt mit einem ſtarken Zugang von e ſchen mit dem Wohnſitz im Auslande zu re 0 nen. Beſonders ſtark wird der Zuzug er den öſtlichen Randſtaaten, aus de 15 Schweiz, Luxemburg und den e n ſein. Auf den Bahnhöfen der e eee auch in den einzelnen Grenzorten ſind beſond ere Abſtimmungsräume für Reichsdeutſche als 8 Auslande eingerichtet worden, in denen n ganzen Tag über abgeſtimmt werden kann. In Leipzig ſind für die Beſucher ber 8965 ziger Meſſe neun Abſtimmungsräume einget 2 tel worden. Auch auf allen großen ae deutſchen Uebergangsbahnhöfen kann abge— immt werden.. idle Bordwahl wird auf zahlreichen Damp⸗ fern der Ueberſeelinien durchgeführt. Wi 0 den auf Uebungsreiſen im Atlantik W 0105 lichen Kreuzern„Leipzig“ und e a g der Zivilbeſatzung Gelegenheit zur 100 abgabe gegeben. Die beiden Kreuzer fahren Ver⸗ g 1879 Der Romanſchriftſteller Bernhard 5 2 Mondaufg. 9,03 München⸗Frei⸗ Faulhaber, in; Guten am Sonntag zur Ruhe in den Haf 1 Las Palmas ein, wo an Bord der 85 ig“ abgeſtimmt wird. Auch den Reichs eulſchen in Las Palmas iſt damit Gelegenheit zur Wahlbeteiligung gegeben. Die reichsdeutſche Kolonie von Kairo wird ſich auf den auf einer Weltreiſe befindlichen Dampfer„Colum⸗ bus“ des Norddeutſchen Lloyd begeben und dort ihre Stimme abgeben. Die deutſche Ko⸗ lonie in Barcelona wird Gelegenheit, haben, an Bord des Hapagdampfers„Halle abzu⸗ ſtimmen. Die Seemannswahlen in den deuk⸗ ſchen Hafenſtädten haben bereits am 23. Fe⸗ bruar begonnen. Die Seeleute haben bis 10. März täglich während zwei Stunden Gele⸗ genheit zur Stimmabgabe. Im Reichsgebiet ſind insgeſamt mehr als 100000 Wahllokale eingerichtet worden. Einige von ihnen werden immer mit beſonderer Auf⸗ merkſamkeit beobachtet. Es ſind die Wahl⸗ lokale, in denen der Reichspräſident, der Reichs⸗ kanzler und die Reichsminiſter, ferner die Staatspräſidenten der Länder und die Län⸗ derminiſter ihre Stimmzettel abgeben. Das erſte Wahlergebnis kommt, wie die„Wandek⸗ halle“ berichtet, meiſt von dem höchſten Waht⸗ lokal Deutſchlands, Es befindet ſich in einer he von etwa 2900, Metern auf der Zug⸗ wo in dem hochgelegenen Berghotel zahlreiche Touriſten weilen. Hier iſt Wahlgeſchäft ſtets am früheſten beendek, ſo daß ſein Ergebnis in der Regel als erſtes bekannt gegeben wird. Das zweithöchſte Wahl⸗ lokal liegt auf der Schneekoppe im Rieſen⸗ gebirge und zwar in der Höhe von„nur 1609 Metern. N 4 55 Das tiefſte Wahllokal der Welt befindet ſich in dem engliſchen Bergwerksgebiet in Wales, wo in Tiefen von 100 und mehr Metern Anthrazit gefördert wird, zum Teil ſogar unter dem Meeresboden und wo man für die Bergleute bei den Wahlen ein Nok⸗ wahllokal einrichtet. immer Für die Hausfrau gtreilung der Nahrungsmittel Das Wort„Streckung“ hat noch von den Kriegsjahren her einen ſehr unangenehmen Beillang. Man verſteht darunter ohne wei⸗ teres etwas Minderwertiges. Anders aber wird die Sache, wenn man damit die Kunſt meint, ohne Beeinträchtigung des Nährwer⸗ f 8 10 1 tes und Wohlgeſchmackes eines Nahrungsmit tels den Sättigungswert desſelben zu ſtei⸗ gern und damit alſo die Haushaltungskoſten zu verbilligen.. a Ein unter den gegenwärtigen Wirtſchafts⸗ 8 noten ganz beſonders angezeigtes Streckungs⸗ ſönliche oder auch ſoziale Vorteile bzw. Not⸗ mittel iſt die Kartoffel. Man kann ſie allen Eintopfgerichten bezügen wie Löffel⸗ erbſen, weißen Bohnen, Linſen, Nudeln, Gräup⸗ März ſelbſtver⸗ keit, aus Reſten etwas herzuſtellen. chen, Reis uſw. Gewiß gibt es Gegenden, in denen dies ſeit jeher bereits geſchieht, in 95 deren Landesteilen aber iſt dieſer Brauch voll⸗ unbekannt. Bei manchen Menſchen aber ſie iſt zu überwinden. Jeder, der 1 haupt Kartoffeln ißt, kann ſie auch in 17 ſer Zufatzform genießen. Freilich ſollte man die Kartoffeln, nachdem ſie geſchält und in Stücke nitten ſind, für ſich allein kochen, und ſie erſt dann dem fertig gekochten„ zufügen. Dadurch vermeidet man das zu weiche ö ieckende Einerlei. Zweifellos aber iſt r vert und Sättigungswerk aller auf Weiſe bereiteten Speiſen viel größer, als im allgemeinen angenommen wird. Eines unſerer ſeit altersher beliebtesten Streckmittel in der Küche iſt die Semmel mag man ſie in Waſſer oder Milch aue oder in der Form der geriebenen Seien verwenden Semmelklöße, Fleiſchllöße, Beek⸗ ſteak, falſcher Haſe, Leberklöße, und 8 105 anderes mehr läßt ſich je nach Geſchmack 9 65 Notwendigkeit mehr oder weniger damit ſtrek⸗ ken.% Hierher gehört freilich auch die Geſchicklich⸗ t, i Bei⸗ ſpielsweiſe kann man e 10 toffelklöße in Scheiben ſchneiden und am na ſten Tage gebraten mit einer Suppe zu Tiſch geben. Der Erfindungsgabe ſind hier keine Schranken gezogen. Koch⸗Rezepte Gebratene Leber. Da man Kalbsleber ihres Preiſes wegen nicht ſo oft auf den Tiſch ingen kann, muß die Rindsleber einſpringen. Sie itt freilich härter und nicht ſo ſchmackhaft, aber man kann ſie doch ſo zubereiten, e auch einem verwöhnten Gaumen mundet. 3 990 läßt ſich gleichmäßige, nicht zu dicke e ſchneiden und paniert ſie gut. Erſt kaucht m. ſie in geſchlagenes Eſweiß, wendet ſie in N 5 Mischung von Mehl und geriebener 10 mel und bäckt ſie in ſiedender Butter auf bei den Seiten ſchön gelbbraun. So bereitet 17 die Leber immer. Wir wollen ſie aber W anders auftragen. Dazu braten wir eine 5 zahl Speckſcheiben mit an und legen ſie 8 ſchen die fertig gebratene Leber. 85 0 a 00 Speckgabe kommt die Trockenheit der 0 8 ſeber weniger zur Heltung. Oder man 5 5 der bratenden Leber einige Löffel feingeha 56 Schalotten, Pilze und Peterſilie 7 1 eine Taſſe Fleiſchbrühe zu und läßt 8 e 55e bis zehn Minuten leſſe aufkochen. So iſt Rindsleber kaum wiederzuerkennen.“ beg, Jug, Der Vrandſtiſter Lübbe Das amtliche Ergebnis der Ermittlungen. f a Berlin, 4. März. Der Leiter der politiſchen Polizei in Ber⸗ Un teilt als Ergebnis der Ermittlungen über den verhafteten van der Lübbe u. a. mit: Als einer der Brandſtifter des Deutſchen Reichstags wurde noch am Abend der Brandſtiftung am Takort der holländiſche Staatsangehörige Marinus van der Lübbe verhaftet. 8 Ban der Lübbe iſt 24 Jahre alt, und ſtammt aus Leyden in Holland. Er führt ei⸗ nen ordnungsgemäßen holländiſchen Paß bei ſich. Daß van der Lübbe in Verbindung mit der KPD. ſteht, iſt ſchon nach den bisherigen polizeilichen Ermittlungen außer Frage. van der Lübbe iſt im übrigen der Polizei als kommuniſtiſcher Agitator bekannt. van der Lütbbe iſt nach den Feſtſtellungen der Poli⸗ zei in der letzten Zeit in Deutſchland wieder⸗ holt in Verſammlungen und Diskuſſions⸗ abenden als kommuniſtiſcher Agitator aufge⸗ treten. van der Lübbe iſt hinſichtlich ſeiner ei⸗ genen Beteiligung in weitem Umfange geſtändig. Die polizeilichen Ermittlungen über van der Lübbe ſind abgeſchloſſen. Die weitere Unterſuchung wird nunmehr von dem Ober⸗ reichsanwalt in Verbindung mit dem Unter⸗ ſuchungsrichter des Reichsgerichts geführt. Für die Mitteilung über den Täter und ſeinen Umgang iſt eine Belohnung in Höhe von 20000 Mark ausgeſetzt. Seine fünf Kinder und ſich getötet Breslau, 4. März. In ſeiner Breslauer Wohnung fand man den 31 Jahre alten Ma- ſchinenarbeiter Paul Günther ſowie ſeine fünf Ainder im Alter von vier bis elf Jah ren gasvergiftet kot auf. Günther lebte in zerrütteten Jamilienverhältniſſen. Die Frau und zwei weitere Kinder waren vom Wohl. fahrtsamk anderweitig untergebracht. Die Frau halte bei der Polizei gegen den Ehe. mann Strafankrag wegen ſchwerer Körper. verletzung geſtellt. „ Erploſion im Weinkeller Ein Küfermeiſter ſchwer verletzt. 5 Saarburg, 4. März. Ein folgenſchweres und in ſeiner Entſtehung ereignete ſch im Weinkeller eines Wein⸗ gutsbeſitzers. Der Küfermeiſter Pütz war in dem Weinkeller beſchäftigt. Auf einem in dem Keller angebrachten Holzgeſtell, auf dem Küfermaterial lag, ſuchte der Meiſter irgend⸗ einen Gegenſtand und zündete dabei ein Streichholz an. Im gleichen Augenblick entſtand eine Ex⸗ ploſion und es bildete ſich eine Stichflamme, die den Küfermeiſter erfaßte, der im Nu in hellen Flammen ſtand und als lebende Fackel umherlief. Arbeiter entfernten dem Anglück⸗ rufene Arzt brachte den Meiſter ins Kranken⸗ haus; ſein Zuſtand iſt ernſt. Inzwiſchen war in dem Keller ein Bran entſtanden, der aber zunächſt nicht gelöſcht werden konnte, da das aus dem Keller ſtrö⸗ mende Schwefelgas ein Betreten des Kellers unmöglich machte. Erſt nachdem ſich die Feuer⸗ wehrleute mit Gasmasken ausgerüſtet hatten, konnte der Brand bekämpft werden. * Pollzeiverſtärkung in der Pfalz Zwei Handertſchaften Landespolizei vorüber⸗ geheno zugeteilt. Speyer, 4. März. Die Regierung der Pfalz teilt mit: Das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern hat eine vorübergehende Verſtärkung der Polizei⸗ kräfte der Pfalz veranlaßt. Zwei Hundert⸗ ſchaften Landespolizei aus dem Beſtand der Polizeivorſchule Eichſtätt werden für lurze Zeit in oie Pfalz entſandt. Je eine Hundertſchaft wird in Speyer und Kaſſerslautern unterge⸗ bracht. Durch dieſe Polizeiverſtärlung ſoll der pfälziſchen Bepöllerung der Wille der Staats⸗ regierung zum Ausdruck gebracht werden, die Wahlfreiheit zu ſichern und die Staatsauto⸗ rität unter allen Amſtänden zu wahren. d. Speyer, 4. März.(Streiknachwehen). In einer Streikverſammlung der Ende vorigen Jahres dei Böbeindammarbeiten höchſt merkwürdiges Exploſijonsunglüch lichen die brennenden Kleider. Der herbeige⸗ I beſchäftig tigten Maurer hatte der kus Brecht, den ſozialdemokratiſchen Brech, beide aus Speyer, als Stechen eln ſchar angegriffen, indem ſie unter ede e fällen darlegte, der SpPD⸗Stadtrat ſei den Arbeitern in den Rücken gefallen und habe gegen die Streikenden einen Dolchſtoß geführt. Stadtrat Brech ſtrengte Klagen gegen den Maurer Brecht und die Arbeiterzeitung an, die nunmehr vor dem Amtsgericht Speyer ausgetragen wurden. Der Maurer Brecht, gegen den der Vorwurf der üblen Nachrede erhoben war, wurde freigeſprochen, da er in Wahrung berechtigter Inkereſſen gehandelt ha⸗ be. Der Redakteur Burkhardt von der Arbei⸗ terzeitung wurde dagegen wegen öffentlicher Beleidigung und übler Nachrede zu 100 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe 20 Tage Gefängnis, verurteilt. Kaiſerslautern, 4. März.(Zuchthaus für Einbrecherträo). In der Nacht auf 22. Januar dieſes Jahres wurde bei dem Kaufmann Rink in der Rieſenſtraße eingebro⸗ chen und 17 Flaſchen Spirituoſen im Werte von 57 Mark entwendet. Als Täter wurden der bereits 25mal vorbeſtrafte Erdarbeiter Anton Seitz, der Maurer Friedrich Lorch und der Tagner Martin Rößling, alle von hier, ermittelt, die ſich jetzt vor dem Einzelrichter zu verantworten hatten. Wie die Verhand⸗ lung ergab, wurde der Einbruch im Anſchluß an eine ausgedehnte Bierreiſe verübt und der gelungene Streich in der Wohnung des Sei tüchtig gefeiert, ſo daß dem Beſtohlenen nut noch eine angebrochene Flaſche zurückge⸗ bracht werden konnte. Das Gericht verurteilte ankragsgemäß Seitz und Rößling zu je zwei Jahren Zuchthaus und Lorch zu einem Jahr Zuchthaus. Buntes Allerlei Die größten Denlmäler der Welt. Eines der größten Denkmäler in Deutſchland iſt; der 10,5 Meter hohe Herkules im Park der Wil⸗ helmshöhe, der aus geſchlagenem Kupfer be⸗ ſteht. Ebenſo groß iſt die Germania des Nieder⸗ walddenkmals; ſie beſteht aus reiner Bronze und der Rieſenſockel auf dem ſie ſteht iſt in Speyer 25 Meter hoch. Sie wurde 1883 eingeweiht. bezeichnet. Die kommuniſtiſche Arbeiterzeitung f in Mannheim hatte den Fall irie fen Jund den Stadtrat Brech in zwei Arti emals in Deutſchla* ſie mißt bis zur we 1 26,7 5 da ſie auf einem 30,7 Meter hohen Sockel ſteht, ragt ſie über alle Bäume hinweg. Be⸗ kannt iſt auch die vom Erzgießer Prof. o. Miller in München im A gegoſſene Bavariaſtatue vor der Ruhmeshalle, die mit ihren 20,5 Metern die„größte Frau Deutſch⸗ lands“ iſt. In ihrem 9 77 haben vier Men⸗ ſchen Platz. Amerika beſitzt die größte Statue der Erde, die Freiheitsſtatue zu Newyork, deren Figur die ungewöhnliche Größe von 46 Metern beſitzt und dazu noch auf einem 34 Meter hohen Sockel ſteht. Sie wurde 1886 von den Franzoſen in Frankreich gegoſ⸗ ſen und dem amerikaniſchen Volke geſchenkt. 50 Jahre elertriſche Beleuchtung auf Ozean⸗ dampfern. Die elektriſche Beleuchtung auf Ozeandampfern wird jetzt gerade 50 Jahre alt. 1883 wurden die erſten größeren Schiffe mil Dynamos ausgerüſtet und die elektriſche Glühbirne verdrängte allmählich die Oellampe, die durch Generationen an Bord auf hoher See geherrſcht hatte. Von den großen deut— ſchen Paſſagierdampfern wurde als einer der erſten die„Fulda“ des Norddeutſchen Lloyd mit Elektrizitätsanlage verſehen. In hellen Scharen zog Bremerhavens Bevölkerung am 14. März 1883 zum Kaiſerhafen hinaus, um den Dampfer zu bewundern, der im Glanze vieler hundert Lichter erſtrahlte, ein Bild, das auch heute noch immer wieder von faſzi⸗ nierender Wirkung iſt.„Zur Sicherheit“ halte die„Fulda“ aber damals noch„Kaiſeröl⸗ lampen“ an Bord. Die heutigen modernen Ozeanrieſen haben regelrechte kleine Eleltri⸗ zitätswerke an Bord, die bequem zur Ver⸗ ſorgung einer kleinen Stadt ausreichen wür⸗ den. Der Lloyddampfer„Bremen“ beſitzt bei⸗ ſpielsweiſe vier Dynamomaſchinen mit je 520 KW., außerdem zwei Notdynamos von 80 KW. RD. Bei nervöſen Schmerzen, gopfſchmerzen, gichtiſchen und rheumatiſchen Schmerzen ha⸗ ben ſich Togal-Tabletten hervorragend be⸗ währt. Die Wirkung tritt unmittelbar ein, keine ſchädlichen Nebenwirkungen. Ein Ver⸗ ſuch überzeugt! In allen Apotheken M. 1.29. 12.6 Litn., 0,46 Cnin., id. acet. salio. Das ist die Überzeugung von Kaufleuten in der ganzen Welt Jetzt kanuſt Du durchführen, mas Du ſo lange aufgeſchoben haſt: Sicherſtellung eines Kapitals für Deine Frau, wenn Du nicht mehr da biſt, für Deinen eigenen Lebensabend und für die Kinder zur Ausſtattung und Berufsausbildung: durch Abſchluß einer erung! Laßt jetzt den Versicherungsfachmann kommen, er sagt Euch, wie auch Eure Zukunft besser wird! Erdmann Ullrich Ro m a n V On Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) f„Machen Sie mit, Meiſter— dann kommt das Werk wieder hoch!“ redete Erdmann Ullrich auf Werkmeiſter Laudin ein, den er in ſeiner Wohnung aufgeſucht hatte. Der Alte zog die hageren Schultern hoch; ſeine dunklen Augen ſtarrten lange auf einen Punkt. Endlich ſagte er: „Einmal war das Ullrichſche Automobilwerk eines der e gelegen.“ „Drei Jahre ſind eine lange Zeit, Herr Erdmann, eine böſe waren diele auch— ſie haben alles aufgefreſſen. Sie ſagen ſelbſt: Be⸗ triebskapital iſt nicht vorhanden, alles bare Geld iſt futſch, die Wagen, die im Werke ſtehen, ſind unmodern geworden, mit ihnen können wir nichts anfangen. Unſere Maſchinen ſind überholt, kommen eigentlich nur zum Verſchroten in angeſehenſten, aber nun hat's drei Sein Blick wandte ſich Erdmann zu. Betracht.“ es doch gehen?“ „Ob es Ihrer Frau Mutter ſo recht ſein würde? kann mir's nicht denken.“ „Sie läßt mir freie Hand.“ „So?“ Laudins ſchmaler Kopf mit dem graumelierten vollen Haar ſenkte ſich. Erdmann trat zur Stubentür, öffnete ſie und rief in den Korridor hinein:„Fräulein Käthe— Oskar!“ Die Gerufenen kamen aus dem gegenüberliegenden Zimmer. 5 „Was ſollen wir?“ fragte Oskar. „Mir helfen.“ „Das wollen wir gern.“ „Na denn mal zu!“ Sie traten alle drei in die Stube. Laudin hob den 1 von Schwere fiel von ihm ab. „Um was geht's denn?“ aufſehend. zumachen.“ „So, das beſtimmt ihr!“ hatteſt!“ lingsgeſtalt hin. dem Studium?“ ſtudierſt dann.“ Ich Laudin und erhob ſich. ſchimmerten feucht. Erdmann lameraden. Kopf, ſah in die lachenden Augen der drei, und alles fragte Käthe, zu Erdmann „Daß Ihr Vater mir helfen ſoll, den Betrieb flott⸗ l„Na, das iſt doch ſelbſtverſtändlich!“ riefen die Ge⸗ ſchwiſter wie aus einem Munde. „Weil's Ehrenſache iſt, Vater“, jagte Oskar ernſt. „Erdmann hat doch ſchließlich Anſpruch darauf, daß du ihm hilfſt, das Werk zu halten, Laudin nickte. Sein Blick hob ſich zu Erdmann, ging langſam, wie abwägend, über ſeine hohe, ſchlanke Jüng⸗ „Und Sie wollen mitarbeiten?“ „Wie in gewöhnlicher Arbeiter“, ergänzte Erdmann. Aus ſeinen braunen Augen ſtrahlte Mut und Tatendrang. Laudins Blick ruhte auf ihm. „Eben kann ich nicht daran denken, Meiſter. Wenn wir 0 den Betrieb flottgemacht haben, e i „Wir machen es noch mit ihnen, Meiſter, wollen auch i 55 e ee fürs erſte gar nicht daran denken, neue Wagen zu bauen. Wäre ja auch Unſinn, wer kauft denn heute Automobile? Kein Menſch hat Geld. Wir ſtellen unſeren Betrieb auf Reparaturen und Umbauen ein. Was, Meiſter, ſo könnte ich ja immer noch ſtudieren— bin ja erſt neunzehn.“ Aa, gewiß doch“, ſagte Oskar,„machſt erſt mal ein, zwei Jahre praktiſch durch. In zwei Jahren habe ich Mitt⸗ weida hinter mir, dann bin ich ſo weit, daß ich ans Prak⸗ tiſche gehen kann, danach trete ich an deine Stelle, und du „So machen wir's.“ Erdmann nickte ihm zu. „Na alſo— dann kann's losgehen“, ſagte Meiſter Er reichte Erdmann die Hand mit feſtem Druck. Käthe legte den Arm um den Vater; ihre großen, dunklen Augen „Ach, ich bin ſo froh!“ ſagte ſie. 5 Erdmann ſah ſie mit einem verheißungsvollen Lächeln an. Eine helle Röte ſtieg in ihre Wangen. verbergen, wandte ſie ihr Geſicht ab. 5 „Ich werde uns ſchnell einen Grog brauen“, ſagte ſie, und dann war ſie hinaus. Der Vater folgte ihr 5 wandte ſich an den. ehemaligen Schul⸗ zählte er. für das du ſtets Intereſſe „Dann wird's niſcht aus nehmens!“ Um dieſe zu man darauf ſein.“ * nehmen, aber das 0 Erdmann lachte. rauchſt du bloß zu uns zu kommen. Schraders ſi allabendlich bei uns.“ e „Na du, das wage ich doch nicht, deine Schweſter Grete maß mich neulich mit verflucht hochmütiger Miene.“ „Das kam dir wohl bloß ſo vor.“ „J wo, es war ſchon ſo.“ Käthe hatte in der Wohnſtube den Tiſch gedee i . 00 Tiſch gedeckt. Ein i aus Schinken, Wurſt und Brot hatte le aufgetragen und unter ihres Vaters Auſſicht ei ſteifen Grog dazu gebraut. ee runden Tiſch Platz. Laudin forderte Erdmann zum Zu⸗ langen auf. Er tat es mit gutem Appetit. ihm lange nicht geſchmeckt wie heute. ſein Grogglas, ſtieß es gegen das Erdmanns. 1 „Trinken wir es auf das a„Biſt lange nicht bei uns geweſen, Oskar, mußt dich wieder mal zeigen. Wie lange bleibſt du noch in Berlin?“ „Eine Woche.“ „Na, dann komm doch mal.“ Er verſprach es. „Neulich traf ich deine Kuſine Lilly bei Telſchow“, er⸗ * Ach nee!“ rief Erdmann War's Zu 1 5 990 all oder—— „Zufall natürlich. 8 einer anderen jungen Dame zuſammen. J ü ſi g Ich begrüßte ſie, hoffte aufgefordert zu werden, an ihrem Tiſche Platz zu geſchah nicht, und ich zog bekümmert ab.“ Sie war mit deiner Schweſter und „Wenn du Sehnſucht nach Lilly haſt, Sie nahmen alle um den So hatte es Meiſter Landin hob Gedeih unſeres Unter⸗ Oskar und Käthe kamen mit dem ihren nach. Die Glä klangen aneinander. Kätes 10 e ee ſich. Käthes Blick ſchien zu ſagen: Du w c l alles Glück wünſche. zu ſag u weißt, daß ich dir Meiſter Laudin erzählte vom Werk, das der Vater Erdmanns begründet hatte. er Vater 6„Das war einer, ounte. Im Arbeiterhemd und mit bloßer Bruſt hat er an der glühenden Eſſe mitgearbeitet, durch e lichen Fleiß die Arbeiter mitreißend. Auf einen Wink von ihm ſprangen alle. Da war Gefolgſchaft bi U 5 en Schul- Wie ang dad do mu es in einem richtige Wie aus einem Guß waren unſere Kerle und Erdmanns Blick trafen den man ſich als Vorbild nehmen ganze der, daß es eigentlich daheim am ſchönſten ſei. — Von Egid Filek. Eigentlich hatte der Frühling nicht die amt⸗ liche Erlaubnis, in das Büro des Hofrats Sehmann zu kommen; aber er kam doch. Man merkte ſein Erſcheinen an verſchiedenen An⸗ zeichen. Zunächſt daran, daß die ſtaubblinden Fenſter von Amts 1 05 der öſterlichen Reini⸗ gung unterzogen wurden. Weiter an den Ge⸗ ſprächen der Herren Beamten. Die jüngeren redeten jetzt faſt nur von Urlaub und Som⸗ merfriſchen. Und die rangälteſten Herren klag⸗ ten über Rheumatismus. 1 0 der alte Bürodiener Horak ſpürte den Frühling. Nicht in ſeinen Knochen, die 18 widerſtandsfähig gegen Temperaturſchwankun⸗ gen waren; auch spar es ihm gleichgültig, ob das liebe Himmelslicht durch verſtaubte Fen⸗ ſterſcheiben einfiel oder durch gewaſchene, weil er in ſeinem Amtsvorzimmer 10 0 das ahr hindurch bei künſtlichem Licht arbeiten mußte.. Eine dunkle Jugenderinnerung ſagte dem alten Horak, daß es draußen in der weiten Welt ſo etwas gäbe wie Lerchenſchlag, Blumen⸗ duft, grüne, ſchattige Wälder und blaue Berge mit ſehnſüchtiger Ausſicht in die Unendlichkeit des Raumes. Aber in einer de jährigen Bürotätigkeit verblaſſen auch die leb⸗ hafteſten Jugenderinnerungen. Allerdings merkte Franz Horak in jedem Frühjahr, wenn die alten Herren Rheumatismus und die jun⸗ gen Urlaubsſchmerzen bekamen, ein eigen⸗ artiges Kribbeln in der Herzgegend, und er dachte regelmäßig daran, auch einmal irgend⸗ wohin aufs Land zu fahren; dann ging er ein paarmal in den Prater, ſetzte ſich an einen hüb⸗ ſchen Beobachtungsplatz, lauſchte dem Rauſchen in den Baumwipfeln und der Muſik im Pavillon, fand aber zum Schluß immer wie⸗ Und wenn er das viele Geld zuſammenrech⸗ nete, das er auf dieſe Art erſparte, empfand er eine ſo tiefe Befriedigung, daß er ſich ſchmun⸗ zelnd eine leichte Zigarre anzündete und mit behaglichem Lächeln in dem bläulichen Rauch die herrlichſten Landſchaften mit Hochgebirgs⸗ ſeen, Gletſchern und dem tiefblauen Meer zu erblicken wähnte und dabei doch ſchön ſtill auf ſeiner Praterbank ſaß. So verzehrte ſich ſein Leben gleich einem Stück feuchten Holzes, das im Feuer verglimmt und zu Aſche zerfällt, ſtatt, rote Flammen ſchlagend und funkenſprühend, in Licht und Wärme zu verlodern. Bei der Zuſammenſtellung von Reiſerouten war der Horak einfach unſchätzbar. Er wußte ſümtliche Haupt⸗ und Nebenlinien der Eiſen⸗ bahnen auswendig, konnte die Sehenswürdig⸗ keiten von Venedig und Nürnberg in der Reihenfolge des Baedekers an den 1 0 0 0 herzählen und hatte alle Schnellzugsanſchlüſſe im Kopfe. Darum unternahm auch der Hof⸗ rat alle Urlaubsreiſen nach dem Syſtem Horak und war in höchſtem Grade zufrieden, ebenſo 1 00 dieſer mit dem dafür empfangenen Trink⸗ geld. f Heute mußte dasſelbe beſonders reichlich ausgefallen ſein. Denn als der Alte wieder aus dem Büro des Gewaltigen trat, ſtrahlte ſein verrunzeltes Geſicht und die Gläſer der Hornbrille glitzerten ſo fröhlich wie noch nie. Aber Horak hielt außer einigen Silberlingen diesmal noch etwas anderes in der Hand: eine dicke, dunkelbraune Zigarre, von einem breiten, rotgoldenen Leibgürtel umſchloſſen. Ein paar Stücke dieſer Sorte hatten auf dem Tiſch des Hofrats gelegen, und weil die Augen des alten Horak beſtändig daran hafteten, hatte der Hofrat in einer Anwandlung guter Laune geſagt: 1 90 Horak, da haben Sie eine von dieſen Canaillos oder Deſperados oder wie das Keug heißt... Sie wiſſen ja auch ein gutes Kraut zu würdigen. he, he.“ a Es war ein denkwürdiger Abend im ereig⸗ nisloſen Leben des Alten, als er nun in ſeinem kleinen Zimmer ſaß, die Reſte einer dürftigen Mahlzeit vor ſich, und mit bedächtiger Lang⸗ ſamkeit die koſtbare Zigarre zwiſchen den Fin⸗ gern drehte. Wo brannte man denn das Ding eigentlich an? Es war auf beiden Seiten ſo verdammt ſpitz. richtig, da iſt das paſſende Ende. Horak zog ſein Federmeſſer heraus, öffnete es, betrachtete die Zigarre noch einmal und legte ſie wieder hin.. Warten wir noch ein wenig“, murmelte er. Kuf dem Tiſche lag ein Brief. Der war v . Sohn und enthielt eine frohe N i 1 9 1 hatte ſeine juridiſche Staatsp 5 nden. 5 Der Alte lächelte vor ſich 1 5 Er ſah bei naß aus in dieſem genblick. b e e, fe einen leiſen, ſingenden e Uche 1 ner, 0 uralten Moͤbel, die ſi ing zan die Wände drückten. ſeine Eltern das Geld gehabt hätten, ihn ſtudieren zu laſſen, dann wäre wohl etwas anderes aus ihm geworden Der Hans— ja, der wird wohl einmal beſſer wohnen. Wird vielleicht auch in einem wuch⸗ tigen ſamtenen Lehnſtuhl ſitzen, wie der Hof⸗ rat Lehmann, und mit gnädigem Handwink die vielen Leute empfangen und verabſchieden, die da auf dem teppichbelegten Korridor in ihren ſchäbigen ſchwarzen Röcken vor Demut erſtarben. Der Hans hat die Staatsprüfung gemacht! Das wäre eine prächtige Gelegenheit, die Zigarre zu rauchen. Der Alte nimmt das Feder⸗ meſſer, will mit einem ſcharfen Schnitt die Spitze abtrennen, zögert, ſchüttelt mit dem Kopfe und legt Meſſer und Zigarre wieder hin. Nein! Noch nicht! Bis der Hans eine An⸗ ſtellung hat. Vielleicht wird ſie durch das Ab⸗ liegen beſſer. Und Horak nimmt eine leere Zigarrenſchachtel, polſtert ſie mit Watte aus, legt das feine Ding ſo ſorgfältig und liebevoll Nnein wie eine königliche Mumie in ihren Sarkophag, und zündet ſich nach vollbrachtem Werke ganz ſeelenvergnügt ſeine altgewohnte Zigarre an. In jener Nacht ſchlief er ſo ruhig wie nie zuvor.. Ruhig lag die koſtbare Zigarre in ihrem kleinen Sarkophag und erwartete ihr Schickſal. Sie hatte lange zu warten. Von Zeit zu Zeit nahm ſie der Alte heraus, freute ſich wie ein Kind an dem Flimmern des rotgoldenen Leib⸗ ürtels und befühlte mit den Fingern das feine Deckblatt. Dann legte er ſie wieder ſorg⸗ ſam auf das weiche Lager von Watte und ſchloß den Deckel. Da kam einmal der Hans mit einer ganz un⸗ erwartet frohen Nachricht nach Hauſe. Er hatte eine Anſtellung gefunden. Der Alte ſaß auf dem ſchmalen Sofa und hielt die Hand des Sohnes zwiſchen den küh⸗ — dann mußte er die feine Zigarre ſelbſt len, trockenen Greiſenfingern. Er ſprach kein Wort, ließ ſich nur erzählen— von den Aus⸗ ſichten, die der Hans bei der Finanz hatte, denn dort war er untergekommen. „Mußt dich halt nach der Decke ſtrecken!“ meinte er nachdenklich. Es war kein wortreicher Abſchied, als Hans wieder fort mußte. Der Alte drückte die Hand des Sohnes vielleicht etwas länger und feſter als ſonſt— das war alles. Ein banges Gefühl, dem er keine Worte verleihen mochte, ſchnürte ſeinen Hals zuſammen. Er ſtand auf, ging zum Schrank und holte die feine Zigarre her⸗ vor. Unſchlüſſig ſchaukelte er ſie zwiſchen den Fingern. Irgend etwas in ſeinem Innern rief unabläſſig: Heute], heute! Er ſtreifte ſorgfältig die rotgoldene Binde ab. Aber als er das Meſſer anſetzte, fiel ihm ein: Warum hatte er die Zigarre nicht dem Hans geſchenkt? Der hatte doch noch viel mehr das Recht, ſich etwas Gutes zu leiſten! Na, für diesmal war es zu ſpät. Aber wenn der Junge das nächſte Mal zu ihm kommt— vielleicht ſchon als wohlbeſtallter Steuerbeamter rauchen. Er wird ſie ihm von Herzen gönnen. Schließlich— wenn man es genau nimmt— iſt ja eigentlich der Unterſchied zwiſchen den Sorten nicht einmal ſo groß. Im Büro hatte einmal einer der jüngeren Herren von einem Scherz erzählt, den ſich der Hausherr eines vor⸗ nehmen Hauſes mit ſeinen Gäſten erlaubte. Er wickelte gewöhnliche Zigarren in Stanniol ein — und die Gäſte rauchten drauflos, in der Meinung, echte Importen im Munde zu haben. Horak lachte. Er griff in die Taſche und holte eine ausgeſuchte Zigarre heraus, ein ſchönes, gut geformtes Ding mit glatter, glänzender Haut, wie er es ſich nur an hohen Feiertagen gönnte. Schmunzelnd ſchob er das rote „Strumpfband“ darüber, ſchnitt die Spitze ab und brannte an; ſelig lächelnd blickte er den kräuſelnden Wolken nach und träumte von der Zukunft ſeines Sohnes. Wann wird der Tag kommen, da ſich dieſe Träume erfüllen— der beſte, der ſchönſte Tag ſeines Lebens. Und es kam der Tag, da waren die Vorhänge des kleinen Zimmers geſchloſſen; es duftete ſüß⸗ lich nach Weihrauch und Blumen, und in der Mitte des Raumes ſtand ein Sarg. Da lag der Alte, und über ſein wachsgelbes Geſicht zuckte der Schimmer der beiden mageren, weißen Kerzen hin, die rechts und links von ihm in ihren hohen ſchwarzen Leuchtern ſteckten. Auf dem Schreibtiſch lag die koſtbare Zigarre. Sein letzter Wunſch war, ſie zu rauchen. Mit den zitternden Fingern hatte er ſie be⸗ taſtet und unverſtändliche Worte dazu ge⸗ debe 1 Ja, W en Seute, die können es 1215 noch zu was betngen ja, wenn damals murmelt, bis die Pflegerin ſie aus ſeinen Hän⸗ den nahm und an ihre Stelle ein Kruzifix legte. Dann wurde er ſtill. Ein junges Geſicht beugte ſich über den Toten und eine Träne fiel langſam und ſchwer auf die mageren Finger. Der Junge konnte weinen. Noch wußte er nichts vom Tode Zum letzten Male ſah er ſich um in dem ärm⸗ lichen Raum, der das Leben dieſes Einſamen umſchloſſen hatte. Er trat zum Schreibtiſch und nahm das an ihn adreſſierte Paket. Es gab wohl nicht viel zu ordnen in der kleinen Hin⸗ terlaſſenſchaft. Aber hier konnte er doch nicht bleiben. Der Weihrauchduft, der Geruch des beſcheidenen Straußes von halb verwelkten Blumen, der zu Füßen des Sarges lag, die billige Schleife mit der goldenen Auſfſchriſt: „Dem unvergeßlichen Kollegen!“, das alles war ihm unerträglich. Er drängte hinaus, in das Leben, das draußen unter den Fenſtern in breitem Strom des Weltſtadtverkehrs auf und nieder floß und ein leiſes Brauſen bis in das ſtille Zimmer hinaufſandte. Da fiel der Blick des jungen Mannes auf die dicke Zigarre. Er zuckte die Achſeln. Son⸗ derbar, daß der Vater ſolchen Luxus getrieben, während er ihn doch immer zur Sparſamkeit ermahnt hatte— ſonderbar! Und im innerſten Herzenswinkel regte ſich eine leiſe Bitterkeit, kroch aus ihrer Höhle heraus wie ein böſes Tier, wenn er auch den Gedanken immer wieder zurückſcheuchte. Mechaniſch nahm er die Zigarre, wühlte mit den Fingern in der Weſtentaſche, ſuchte ver⸗ gebens ſein Federmeſſer. Da trennte er mit einem ſcharfen Druck der Fingernägel die Spitze ab und warf ſie in eine Ecke. Wie? Die Zünd⸗ hölzchen auch vergeſſen? Zu dumm. Er näherte ſich den flackernden Kerzen, ſtand für einen Moment ſtill, warf einen ſcheuen Blick rings⸗ um... und zündete die Zigarre an. War ein Lächeln über das tote Antlitz geglitten? Un⸗ ſinn! Ein Lichtreflex— nichts weiter. Und mit raſchen, leiſen Schritten verließ er den Raum. Draußen im Vorzimmer blieb er ſtehen, ſeufzte leicht und ſchüttelte mit dem Kopfe. Dann aber ſchritt er hoch aufgerichtet über die enge, dunkle Treppe hinab, hinaus in den Lärm der Straße, in ſein Leben, das er vor ſich liegen ſah im klaren, hellen Sonnenſchein der Jugend und Tatkraft. Die hellblauen Wölkchen ſtiegen in die Luft empor und in tiefen Zügen ſog er den Duft der köſtlichen Zigarre ein. Langſam wurde es zu Aſche, das fremde, ſeltſame Kraut, das in fernen Zonen, unter glühender Aequatorſonne gewachſen war und wunderbares Aroma aus⸗ hauchte— verglomm und verging gleich dem Leben des alten Mannes, der es ſeit vielen Jahren aufgeſpart für den Höhepunkt ſeines armſeligen Daſeins. Der echte Tizian. L..., ein berühmter Sachverſtändiger für Gemälde in Paris, wollte einem gewiſſen Marquis de R... abſolut einen„Tizian“ ver⸗ kaufen. „Ich will das Gemälde nicht“, ſagte der Mar⸗ quis,„es iſt doch nur eine Kopie.“ „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, es iſt echt. Sehen Sie doch nach der Unterſchrift.“ „Man fälſcht wohl ſchon mal eine Unter⸗ ſchrift.“ „Dieſe iſt nicht gefälſcht.“ Nachdem ſie lange hin und her geſtritten, ſagte der Marquis endlich: „Nun wohl, ich kaufe das Gemälde, aber unter der Bedingung, daß Sie mir dasſelbe einpacken und auf Ihre Koſten nach meinem Schloſſe in Bordeaux ſenden.“ „Sehr gern!“ Der Marquis ſchrieb indeſſen ſeinem Rent⸗ meiſter in Bordeaux folgendes: „Sobald Sie eine Kiſte, an mich adreſſiert, empfangen, ſenden Sie dieſelbe ſofort, ohne eine Minute zu verlieren, nach hier zurück.“ Darauf ging er in ein Geſchäft und kaufte einen paſſenden Rahmen für das Bild. Vierzehn Tage ſpäter ließ er Herrn L zu ſich bitten und ſagte zu ihm: „Mein Herr, ich muß mich bei Ihnen be⸗ klagen. Heute erhielt ich einen Brief aus Bor⸗ deaux, daß das Bild dort nicht angekommen ſei. Was bedeutet das? Haben Sie dasſelbe noch nicht abgeſchickt?“ Es gab zu der Zeit noch keine Eiſenbahn von Paris nach Bordeaux. Herr L ſchwor natürlich, das Bild abgeſandt zu haben und ſchimpfte über die Nachläſſigkeit der Spediteure und das langſame Fahren der Poſt. „Bleiben Sie noch immer dabei, daß es ein. echter Tizian iſt?“ „Natürlich.“ „Nun, dann will ich Ihnen das Gegenteil beweiſen, denn der echte hängt bei mir im großen Saal. Geſtern habe ich das Bild zufällig geſehen und auch gekauft. Kommen Sie mit!“ Orig.⸗Aufn. Kurt Müller. Und der Marquis zeigte dem unglücklichen ſein eigenes Bild, das von Bordeaux zurückgekommen, neu aufgeputzt und in einem prächtigen Rahmen war. „Sehen Sie hier, das Original.“ a „Dieſes...“, rief der Verkäufer.„Dieſes Bild“, wiederholte er, nachdem er dasſelbe mit einem 0 einer genauen Prü⸗ fung unterworfen,„das iſt eine Kopie und dazu noch eine ſchlechte.“ Maria Niessen. I. Die b reader 1 Hemmungen, für die man allein verantwortlich it Eine offenbar ſehr nervöſe Dame äußerte in einer Kon⸗ ditorei laut ihren Unwillen über den Bedienungszuſchlag. „Eine Unverſchämtheit, auf ein winziges Stück Kuchen noch fünf bis zehn Pfennig zuzuſchlagen!“ Achſelzuckend hatte die Bedienung das unwillig zugeſchobene Geldſtück eingeſteckt. Der Zorn der Dame war aber nicht ge⸗ mildert, und haſtig und verärgert verzehrte ſie den Reſt von ihrem Teller. Dabei tropfte ein wenig Sahne auf ihren ſchönen Fehmantel; ſie mußte nun mit dem Taſchentuch den häßlichen Fleck entfernen, was nicht gelang. Verdrießlich verließ ſie die Konditorei. Als Beobachterin des kleinen Vorfalls dachte ich, daß ich beſtimmt anders gehandelt haben würde. Ich vermutete wohl auch richtig, daß ſich die erregte Dame nun ſelbſt um den Genuß des Kucheneſſens betrogen hatte. Aber man erlebt es ja oft, daß unbeherrſchte Menſchen wegen Geringfügigkeiten in Meinungsverſchiedenheiten mit ihrer Umwelt geraten. Sie meſſen die Wirkung ihrer Be⸗ merkungen nicht ab, vergeſſen, daß ſich an einem Geſchehnis nichts ändern läßt und ſie ſchließlich die unleidlichen Folgen ihres Zornes tragen müſſen. Den Fettfleck an dem Fehmantel zum Beiſpiel hätte man mit einem Tropfen warmes Waſſer ſchnell beſeitigen können; doch für die unhöflichen Worte der nervöſen Dame konnte unmöglich die Bedienung dieſen kleinen Dienſt ihr erweiſen. So wenig wie der Aufgeregte und Unhöfliche kaum auf ein Entgegenkommen ſeiner Umwelt hoffen darf, ſo viel ſicherer iſt es wohl, daß man durch beſonnenes Verhalten in un⸗ angenehmen Fällen leichter auf eine kleine Hilfeleiſtung rechnen kann. Einmal erlebte ich folgendes: Ein kleiner Knabe war auf der Straße mit ſeinem„Fliegen— den Holländer“ gegen eine Dame gefahren und hatte deren helles Seidenkleid beſchmutzt. In ruhigen Worten tadelte ſie ſeine Ungeſchicklichkeit. Sie wies außerdem auf den Blumenſtrauß in ihrer Hand und ſagte, daß ſie vorgehabt habe, zum Geburtstag zu gehen— doch in dem beſchmutzten Kleide? Der kleine Uebeltäter ſtammelte eine Entſchuldigung und ſetzte nach kurzem Beſinnen hinzu, daß ſeine Mama zu Hauſe ſei und den böſen Fleck aus dem Kleide entfernen würde. „Dort in dem Eckladen wohnen wir! Wollen Sie mit⸗ kommen?“ Die Dame lächelte, zögerte nur eine Sekunde, dann ging ſie mit dem Kinde. Es beſtand wohl kein Zweifel darüber, daß die Beteiligten mit Einſicht über das kleine Mißgeſchick hinweggekommen ſind. Beſonders als ein nervöſer Menſch ſollte man ſich ſagen, daß peinliche Zwiſchenfälle verſchlimmert werden, wenn man unnötiges Aufſehen davon macht. R. Kaulitz: Niedeck. Politische Pflichten der Hausfrau. Von Hildegard G. Fritſch. Kochtopf und Politik haben nichts miteinander gemeinſam! Dieſes Dogma hört man allzuhäufig mit einer wegwerfenden Handbewegung, ſobald davon die Rede iſt, daß die Frau auch ein Intereſſe an der Politik nehmen müſſe. Durch entgegen⸗ geſetzte Behauptung entſteht nur allzu leicht Verwirrung und deshalb iſt objektive Klärung notwendig. Eine gute Hausfrau und Mutter hat in ihrem Wirkungs⸗ kreis genug zu tun. Sie kann ſich aktiv⸗-politiſch nicht betätigen, will ſie ihre natürlichen Pflichten nicht vernachläſſigen. Das ſchließt aber keineswegs aus, daß jede Hausfrau wiſſen muß, was zum Beiſpiel die einzelnen politiſchen Richtungen für Ziele verfolgen, welche Aufgaben ſie hinſichtlich der Intereſſen der Frau wirklich und ernſthaft wahrnehmen und was ſie darin bereits poſitiv erreicht haben. Das Wichtigſte aber iſt die Bil⸗ dung einer eigenen politiſchen Meinung, um bei einem Wahl⸗ gang aus ſich heraus zu wiſſen, welche Partei zu unter⸗ ſtützen iſt und welche ſich die volklichen Belange am meiſten angelegen ſein läßt. Beeinfluſſung ſeitens des Mannes und ſeiner politiſchen Intereſſen iſt nicht der tiefere Sinn und Zweck des Wahlrechtes und der politiſchen Orientierung der Frau! Die Frau iſt in jedem Volk und Staat Hüterin der ur⸗ angeſtammten Eigenart, der Familie und der ſeeliſchen Belange. Das drückte man früher dadurch aus, daß man die Frau als Hüterin des Herdfeuers bezeichnete, und dieſes Herdfeuer war heilig, war die heilige Flamnie der Harmonie, des Friedens, der reinen Liebe, des Göttlichen— kurz: Die Grundbelange und heiligſten Güter eines Volkes, das vorwärts kommen will. Dieſe Aufgabe beſteht auch heute noch für die echtdeutſche Frau und Mutter, und daraus geht auch ihre Pflicht hervor, ſich um Staatsbelange zu kümmern, ſoweit ſie als Wählerin eine volk⸗ liche Verantwortung tragen muß und ſolange es Parteien und ein Parlament gibt. In vieler Hinſicht bemühen ſich führende Männer, die Frau auszuſchalten. Was das heißt und welche Ziele dabei verfolgt werden, dürfte nun klar ſein. Vor ſolchen Beſtrebungen muß die Frau haltmachen. Ihr Feingefühl muß ihr ſagen, daß ein Aktumulator nicht arbeiten kann, wenn er nur über einen poſi⸗ tiven Pol verfügt und der negative nicht mitarbeitet. Es tritt keine Wirkung ein, es kann keine Tat geboren werden. So auch hinſichtlich der Führung eines Staates. Es wäre jedoch nun zwecklos, wenn die Hausfrau und Mutter dadurch das ihre tun will, daß ſie aktiv in einer Partei arbeitet, Reden hält oder ſonſtwie wirten zu müſſen glaubt. Es iſt unzweckmäßig, ſich einem Verein anzuſchließen, der nur die Beſtrebung hat, die Wiedereinführung eiſerner Kochtöpfe zu propagieren, oder einem ſolchen, der den Bubenkopf und gar die Zigarette für die Frau durchſetzen will. Schließlich 1 nicht jede Frau Abgeordnete werden, aber doch altiv wirken. Eine große Anzahl größerer Vereinigungen hat das Be⸗ ſtreben, die deutſche Frau politiſch zu unterrichten. Hier be⸗ kommt ſie eher Klarheit und Einſicht in das Weſen der Politik, als nur durch die Zeitung oder nur durch den lieben Mann. Im übrigen genügt es vollkommen, wenn ſie als guter Politiker und Diplomat den kleinen„Staat“ Familie lenkt und leitet und für die Geſundheit dieſer Urzelle eines jeden Staatsgebildes bemüht iſt. Und von dieſem Standpunkt aus muß ſie auch die richtige Einſtellung zur großen Staats⸗ und Parteipolitik finden. Wer veranlaßt die Senkung der Gehälter und Löhne und damit die Senkung des Hausghaltsgeldes? Wer macht die Preiſe ſteigen und ſinken? Wer ſchützt die rein fraulichen und n Wer ſchafft Schutz dem Kinde, dem olksnachwuchs, und wer ſchützt die Mutter am beſten vor Ausnutzung und Uebervorteilung? Wer propagiert angehliche perfönliche Vorteile für die Frau, die in Wirklichkeit geeignet find, ihr Heiligſtes zu beſudeln und ſie in ihrer Ehre zu ſchänden!? a Bbeſe Frage muß jede Hausfrau— von ihrem Stand⸗ punit und ihren Belangen aus geſehen— klären, um ſich dann Jugend und glich der eigenen stuff von den Eltern ver⸗ langen kann. Nicht langatmige Diskuſſtonen ſind angebracht, nicht der Kampf gegen die andersdenkende Nachbarin, ſondern nur die eigene, zweckmäßige, nutzbringende, zielbewußte und dem Volksganzen dienende Tat— ſelbſt, wenn ſie nur darin beſteht, aus eigener Ueberzeugung heraus die richtige Partei zu 2 0 8 oder die Kinder in volksdeutſchem Sinne zu er⸗ ziehen! i Das Glück des Berufs. Heutigentags iſt ſelbſt die Frau von 42 Jahren beſſer daran als früher ein junges Mädchen von 24 Jahren. Es gab eine Zeit, da betrachtete man das unverheiratete junge Mädchen von 24 Jahren als alte Jungfer. Die Heiratsausſichten einer Vierundzwanzigjährigen waren recht minimal. Auf einem Tanzvergnügen wurde ſie mit ſcheelen Augen angeſehen. Wie konnte ſie es wagen, in dem Alter noch zu Tanzfeſtlichkeiten zu gehen! Gott ſei Dank haben wir mit dieſen verälteten An⸗ ſichten heutzutage gründlich aufgeräumt. Die ſogenannte alte Jungfer iſt verſchwunden. Jetzt, bei der Ueberzahl der Frauen, haben wir uns an den Gedanken gewöhnt, daß nicht alle Frauen heiraten können, und haben uns danach eingeſtellt, und das meiſt mit großem Geſchick. Im Beruf kommt es nur auf die Leiſtung und nicht auf den Geburtsſchein an. Das wirkt auf jede Frau wohltuend und erhält jung. Wie deprimierend wirkt es auf die Frau, wenn ihr das taktloſe Benehmen einer anderen zeigt: du ge⸗ hörſt ja nicht mehr dazu, du gehörſt zum alten Eiſen. Es iſt heutigentags ſogar recht fraglich, ob den Männern eine Frau, die ſich ſchon im Leben bewährt hat, nicht lieber iſt als ein ganz junges Mädchen. Auf alle Fälle hat der Beruf der Frau von heute unendlich viel gegeben. Natürlich muß es der richtige Beruf ſein— er muß intereſſieren und feſſeln; faſt immer ſchafft der Beruf Freude und Zufriedenheit. Frauen, die im Beruf Erfolg haben, brauchen nicht mehr den Erſtbeſten zu nehmen, der kommt; ſie braucht nicht mehr Angſt zu haben, nur um Gottes willen unter die Haube zu kommen. Dafür müſſen die jetzigen Frauen wirklich dankbar ſein. Oft ſehen die Frauen ein, daß der Daſeinskampf für die unverheiratete Frau weit weniger ſchwierig iſt als für die verheiratete. Natürlich muß auf mancherlei Freuden verzichtet werden, dafür fallen aber viel Sorge und Kummer weg. Man ſoll nicht vergleichen. Das Leben der Unverheirateten iſt ſo ganz anders als das der Ehefrau; keineswegs aber wird das Leben der nicht ver⸗ heirateten Frau weniger ſchön ſein. Wenn die ledige Frau über Mittel verfügt, ſich eine Woh⸗ nung zu halten, iſt das natürlich etwas Wunderſchönes; dann kann ſie ſich ihr Leben ſehr angenehm geſtalten. Nur nicht abhängig ſein von den lieben Verwandten! Das war früher ein furchtbares Daſein für die Unverheiratete, auf die Gnade oder Ungnade der lieben Nächſten angewieſen zu ſein. Nein, nicht den Mut verlieren! Immer am Platze ſein und ſich bemühen, den Beruf zur vollſten Befriedigung auszuüben. Das erhält friſch und jung. Isabella. G0 ſehen 2 die Kleinſten. Von Kurt Miethke. Eine Kinderaufführung. Von Kindern ſelbſt geſpielt. Auf der Probe erteilt Tante Agathe Anweiſungen: „Und nun, Elſi, rufſt du: O oh, der Bär will mich fveſſen!“ Darauf Klein⸗Elſi: „Doppel⸗O, der Bär will mich freſſen!“ 0 Die Familie unterhielt ſich über die neueſten Prophe— zeiungen, betreffend Weltuntergang. Die kleine Lili, fünf Jahre alt, meinte: 5 ee geht die Welt nicht unter, ehe ich geheiratet habe! * Der dreijährige Erich weint. „Ich habe ein Wehweh!“ N 1 nicht, ein Stück Schokolade wird es wohl beſſer machen. „Nein“, wimmert Erich,„aber vielleicht zwei.“ 2. Ich beobachtete im Park ein paar Kinder, die in der Nähe meiner Bank ſpielten. „Wir ſpielen Familie“, ſchlug der größte Junge vor.„Ich bin der Vater, du, Elli, biſt die Mutter und Hans und Lotte ſind unſere Kinder.“ Dann ſetzten ſie ſich ſtockſteif hin. Der„Vater“ gähnte und ſagte: „Ich glaube, es iſt Zeit, die Kinder zu verdreſchen...“ Was iſt kine Zwiebelkur? Von Gertrud Reinſch. Ein kurzer Wegweiſer zur Vermeidung von Störungen in der Blutzirkulation. Es iſt erſtaunlich, daß es noch ſo viele Menſchen gibt, die nicht den großen Heilwert, der der Zwiebel innewohnt, kennen. Es bedarf nicht einmal einer beſonderen Kur für den geſunden Menſchen, ſondern es genügt vollkommen, wenn er die Zwiebel in ſeinen Speiſezettel aufnimmt, etwa an Stelle von ſchädlichen Gewürzen, an Stelle von Wurſt als Brotbelag oder des Genuſſes in Form von Obſt. So ſchmeckt eine ge⸗ ſchälte Zwiebel zu einem trockenen oder beſtrichenen Brot ganz ausgezeichnet. Auch als Zutat zu Bohnenſalat, Sellerieſalat, Gemüſeſalat, Rapünzchenſglat uſw. 15 Zwiebel ganz vorzüg⸗ lich. Sie wirkt für den Geſunden als ein ganz vorzügliches Vorbeugungsmittel gegen Huſten, Nierenerkrankung, Darm⸗ katarrh, Ruhr, Darmfäule, Typhus, Cholera, Herzkrankheiten, Lebererkrankungen, Blutzirkulationsſtörungen, Verdauungs⸗ ſchwierigkeiten, Stoffwechſel, Frühjahrskrankheiten. Der Erkrankte aber wird gut tun, ſich einer intenſiven Zwiebelkur zu unterziehen. Eine ſolche Kur beſteht in erſter Linie darin, daß die Zwiebel mehr als bisher als Zutat zu den Nahrungsmitteln genommen wird, auf dem Abendbrottiſch erſcheint, und in zweiter Linie wird der Saft der Zwiebel zu Sirup eingedickt. Das der oh durch Auskochen der Zwiebeln ehen ite mit wenig Waſſer ohne jedwede andere Zutat, Durch⸗ eihen nach geraumer Zeit und Eindicken des Saftes zu einer ſirüpartigen Maſſe. Es empfiehlt ſich, eine Menge herzu ſtellen, die jeweils etwa acht Tage reicht, und dieſe gut verſchloſſen aufzubewahren. Davon nimmt man morgens auf nüchternen Magen einen Teelöffel, abermals mittags und abends. Mittags vor dem Eſſen, abends nach dem Eſſen. Es iſt auch ein Irrtum, daß rohe Zwiebeln nicht bekommen oder zu ſtarken Blähungen Anlaß geben. Blähungen bekommt nur, wer die Zwiebeln nicht ordentlich 5 oder verſetzte Blähungen ſowieſo hat, jedoch iſt das, ſelbſt wenn es ſchmerz⸗ haft Aalen kein Zeichen dafür, daß Zwiebeleſſen oder Zwiebelturen nicht zuträglich ſind! Der Darm reinigt ſich viel⸗ zu Sitſcheiden. Das iſt Pflicht für eine jede Frau, der eine beſſere Zukunft am Herzen liegt, die ihr Volk, iht Vaterland liebt und ſich des Ernſtes bewußt iſt, den die heranwachſende Alsbald wird der Zwiebeleſſer feſtſtellen, daß ſich weniger Gaſe bilden, daß infolge beſſeren Blutumlaufs die Ver⸗ dauung ſich beſſert und daraus folgt wieder, daß die Fäulnis⸗ ſtofſe ſich im Darm nicht bilden können, weil die verarbeiteten Schlacken ſofort abgeführt werden. Allmählich reinigt ſich ſo der ganze Körper; die Würmer, die nun keine Aufräumungs⸗ arbeit im Darm mehr zu leiſten und die Fäulnisſtoffe zu zerſetzen haben, verſchwinden ebenfalls und das Ausſehen wird bedeutend beſſer ſein. Beſonders im Frühjahr iſt dieſe Reini⸗ gungskur ſehr gut. Es iſt ratſam, die Zwiebel zum Genuß zu zerkleinern, und zwar möglichſt mit einer Porzellan ⸗Reibe, nicht aber mit Metall. Auch Meſſer, die nicht roſtfrei ſind, geben der Zwiebel einen leicht bitteren Geſchmack. Uebrigens ſei Fett⸗ ſüchtigen geraten, von chemiſchen Mitteln bei der Bekämpfung abzuſehen und den Zwiebelgenuß einzuführen. Um hier eine Wirkung zu erzielen, bleibt das Salz fort; dafür wird täglich eine rohe Zwiebel genoſſen, und zwar zu etwas Brot. Die Zellen nehmen ihre normale Funktion wieder auf und infolge⸗ deſſen ihre normale Form wieder an, während Schlanke nicht 1 müſſen, abzumagern, wenn ſie eine ſolche Kur machen. Wenn der Geruch nach Zwiebeln jemandem, der ſich einer ſolchen Kur unterzieht, unangenehm iſt(Verkäuferinnen, Chefs beim Diktieren uſw.), nehme man nach dem Genuß oder dem Einnehmen des Zwiebelſirups, der auch käuflich zu haben iſt, ein paar Wacholderbeeren und zerkaue ſie gut, wodurch ſich ſchnell ein angenehm aromatiſcher Mundgeruch und ⸗geſchmach einfindet. Eine Zwiebelkur für Kranke ſollte wenigſtens ſechs bis zwölf Wochen dauern, Geſunde ſollen vorbeugend wöchentlich zwei⸗ bis dreimal wenigſtens ein Brot mit Zwiebelbelag zum Frühſtück oder Abendbrot eſſen. Schon wieder ein Fleck? Einige probate Rezepte, wie man Flecke mühelos entfernt. Es iſt oft ſo einfach, einen Fleck zu entfernen und durch ein geeignetes Mittel das Kleidungsſtück zu retten, anſtatt zu ſchimpfen und es wegzuwerfen. Im folgenden darum einige Mittel, die am häufigſten vorkommende Flecke beſeitigen. Viel⸗ leicht ſchneidet ſich die Hausfrau dieſes aus und hebt es im Kochbuch auf. Fettflecke verſchwinden leicht durch Ein⸗ wirkung von Sodg. Etwas warmes Waſſer und Seife wirken in vielen Fällen ſchon Wunder, oder das Bügeleiſen mit da⸗ zwiſchen gelegtem Löſchpapier. Es dürfen jedoch nur die Stoffe naß gereinigt werden, deren abſolute Farb⸗ echtheit bekannt iſt. In Zweifelsfällen nehme man zuvor einen Flicklappen und behandle ihn oder reiße einen Faden aus dem Stoff und probiere die Methode. Fettflecke verſchwinden auch durch Anwendung von Gallſeife. Empfindliche und farbige Stoffe können oft beſſer durch Zitroneneſſenz(Strümpfe) oder Aether ſtatt Benzin gereinigt werden. Empfindliche weiße Stoffe können mittels Benzin, gemiſcht mit Kartoffelmehl, ge⸗ ſäubert werden. Wird Soda verwendet. ſo rechne man einen kleinen Löffel voll auf ein halbes Glas Waſſer, für ſehr dünne Stoffe einen Teelöffel voll auf ein Liter Waſſer. Fettflecke bei Seidenſtoffen ſollten ſofort mit ſauberem Waſſer abgeſchabt und Talkum aufgeſtreut werden. Darüber lege man Seiden⸗ papier, ebenfalls unter den Stoff, und bügle recht heiß und vorſichtig darüber. 5 Wachsflecke verſchwinden durch Einreiben mit Alkohol oder durch Ueberplätten unter Verwendung eines Löſchblattes. Tintenflecke verſchwinden aus Leinwand durch Klee⸗ ſalz in heißem Waſſer und in einem Zinngefäß aufgelöſt. Roſtflecke laſſen ſich dadurch beſeitigen, daß man ſie ebenſo behandelt wie Tintenflecke oder durch Einwirkung von Petroleum. Oelfarbenflecke, Teer oder Harzflecke beſeitige man mittels Terpentin. Obſtflecke laſſen ſich auf mannigſache Art beſeitigen. Ein⸗ mal helfen Schwefeldämpfe oder mehrmalige Waſchungen mit Chlor in gelöſtem Zuſtande, dann Zitronenſäurebehandlung unter guter Spülung mit klarem Waſſer. Bei Heidelbeerflecken iſt keine Angſt nötig, ſie nie wieder beſeitigen zu können; ſie verſchwinden, ſobald die Heidelbeerzeit vorüber iſt! Wollkleider von Staub oder Schmutz zu reinigen oder auf neu zu bringen, iſt ebenfalls möglich. Sie müſſen mit einer harten Bürſte, die in folgende Löſung getaucht wurde, aus⸗ gebürſtet werden. Auf langſamem Feuer unter ſtetem Um⸗ rühren wird in einem halben Liter Waſſer 45prozentiger Alkohol mit 100 Gramm Honig und 125 Gramm ſchwarzer Seife auf⸗ gelöſt. Der Stoff wird ſtraff über ein Holzbrett geſpannt und ausgebürſtet, wobei Faltenbildungen vermieden werden müſſen. Dasſelbe geſchieht mit der linken Seite, und nun folgt eine Spülung— nicht reiben!— in mehrmals zu wechſelndem kalten Waſſer. Nun wird der Stoff ausgewrungen und in der Stoff⸗ richtung heiß geplättet. Fettflecke verſchwinden aus dieſem Stoff auch dadurch, daß 200 Gramm Terpentin, 40 Gramm 45 prozentiger Alkohol und 50 Gramm Aether(feuergefährlich!) gemiſcht und damit die Flecke ausgerieben werden. Seidene Bänder(Hutbänder), die fleckig geworden oder durchgeſchwitzt ſind, werden wieder anſehnlich durch Ausreiben mit einem in Benzin getauchtes Flanelläppchen. Es folgt ſofortiges Plätten auf der linken Seite mit einem nur mäßig warmen Eiſen. Stark verſchmutzte Seidenbünder werden in eine Löſung von einem Viertelliter 45prozentigen Alkohol, 25 Gramm Honig und 40 Gramm weißer Seife getaucht und dann langſam auf beiden Seiten mit einem Schwamm und einer weichen Bürſte behandelt. Beide wurden vorher in obige Miſchung getaucht. Hierauf werden beide geſäubert und das Band mit reinem Waſſer ebenſo behandelt; dann trocknen und noch etwas feucht überplätten. Dies mögen die gebräuchlichſten Fälle ſein, um deren Be⸗ hebung eine Hausfrau unbedingt wiſſen muß. G. R. 2 2 1 2 k, Hack oder Wurſtbraten. Gleiche Teile Rindfleiſch und Kalbfleiſch werden ſo ſein wie möglich gehackt und mit einer feingehackten, in Fett abgedämpften Zwiebel, Salz, Pfeffer, Muskat, einigen Eiern und ein paar Handvoll Weckmehl ver⸗ arbeitet, zu einem länglichen Braten geformt. Man brät das Fleiſch unter häufigem Begießen zu ſchöner Farbe. Dabei rechnet man auf 2 Pfund Fleiſch 2 Ei 5 nötige Weckmehl. Pfund Fleiſch 2 Eier und das zum Binden f. Kalbshirn in ſaurer Soße. In heißem Abſchöpffett röſtet man einen Eßlöffel voll Mehl Felt löſcht mit einem Teil Waſſer oder Fleiſchbrühe und drei Teilen Eſſig ab, fügt Lorbeer, Nelken, zerſchnittene Zwiebeln und etwas Kochzucker hinzu, läßt die Soße gut aufkochen, gibt das rohe, gehäutete und ge⸗ wäſſerte Hirn hinein und läßt es 15 bis 20 Minuten kochen. k. Küſellöße aus Topfen oder Quart. Ein Eßlöffel voll Butter wird e gerührt, 2 bis 3 weiße Küſe(ber un⸗ efähr 125 Gramm ſchwer), 2 bis 3 Eier, etwas Zucker und eine andvoll Roſinen darunter ee aſles eine halbe Stunde und nun wird eine gründliche Aufräumungsar von der mehr, die Fäulnisgaſe entweichen 1 15 1 eruch!), Zwiebel beſorgt. 5 ang gerührt und ſo viel Mehl hinzugefügt, daß es einen feſten Teig gibt, von dem man mit einem 0 el Klöße ins kochende Salzwaſſer abſticht. Man kocht ab und e Opt. ſeung. Nachdruck verboten. Dicht neben Elsbeth meinte einer:„Dem wär's zu gönnen. Er hält ſich tapfer und fährt ein großes Rennen.“ Nun ſuhr Hans Bach mit einer Regelmäßigkeit, die Auſſehen erregte. Er hielt ſeine Zeit und ſein Tempo mit einer präziſen Gleichmäßigkeit durch. Die Leute ſtanden mit der Uhr in der Hand da und konnten ſagen:„Jetzt kommt er!“ Und da war er. Robert Braun hatte in der achten Runde Ventilſchaden und verlor dadurch eine volle Runde an Bach. Der führte überlegen, und nach menſchlichem Ermeſſen war ihm der Sieg nicht mehr zu entreißen. Er nahm die Kurven bei aller Vorſicht mit einer Geſchicklichkeit, die immer wieder Bewunderung bei den Tauſenden von Zuſchauern aus⸗ löſte. Und ſelbſt in den ſtärkſten Kehren büßte er kaum nennenswert an Tempo ein. Der letzte Sperber⸗Fahrer hatte in der zwölften Runde wegen Reifenſchaden aufgeben müſſen. Nur Braun ſuchte die Ehre dieſer Marke zu retten. Er fuhr mit einer ver⸗ biſſenen Wut gegen ſich, gegen ſein Mißgeſchick und gegen Hans Bach. Während der erſten Runden hatte er alle Aufmerkſamkeit nur beim Sport. Jetzt dagegen kam ihm Floricas aufreizendes Wort nicht mehr aus dem Sinn: „Ganze Arbeit leiſten!“ Und auch an Rita dachte er:„Du mußt Bach vernichten!“ Einmal trug ihn ſein tolles Fahren ſo weit an die Außenſeite einer Kurve, daß er beinahe in das hier be⸗ ſonders zahlreiche Publikum geraſt wäre. Seine Maſchine tam ins Schleudern— er hatte Glück und konnte das Rad wieder in ſeine Gewalt bekommen. Aber der Haß gegen den überlegenen Freund blieb. Das Rennen ſtand unter keinem guten Stern. Die Fahrer ſchieden maſſenhaft durch Stürze aus. Aerzte und Sanitätsperſonal waren mit Arbeit überhäuft. Immerhin gab es Glück im Unglück: Einige der Geſtürzten kamen mit dem Schrecken davon, andere zogen ſich nur leichtere Verletzungen und Hautabſchürfungen zu. Bisher waren nur zwei der Verunglückten mit komplizierten Brüchen in das nächſte Bezirkskrankenhaus eingeliefert worden. Bei Beginn der letzten Runde waren von den achtund⸗ dreißig geſtarteten ſchweren Maſchinen nur noch ſiebzehn im Rennen. Eine große Anzahl hatte infolge von Defekten ausſcheiden müſſen. An der Spitze dieſer ſiebzehn lag mit drei Runden Vorſprung Nummer drei! Noch eine Runde! Wenn nur jetzt nichts paſſierte, jetzt, kurz vor dem Ziel! Hans kannte manchen Fahrer, der mit dem Sieg in der Taſche wenige Meter vor dem Zielband noch aufzugeben gezwungen worden war oder gar ſtürzte. Seine Abgeſpanntheit gewaltſam überwindend, ſpornte er ſich zum Durchhalten an. Am Ziel war Elsbeth, ſein Mädel! Das bedeutete die ſchönſte Belohnung für die zer⸗ mürbende Anſtrengung dieſes Rennens. Und nun war es Hans, als ob er an dieſer Nerven⸗ probe nur um Elsbeths willen teilgenommen habe, weil ſie als köſtlicher Preis winkte. Als Robert ſah, daß er weder einen zweiten noch einen dritten Platz belegen konnte, ſetzte er alles auf eine Karte. Ganz kaltblütig ſtellte er bei ſich feſt: Wenn ich nicht unter den Siegern ſein kann, ſoll Hans das Glück auch nicht haben! Dabei mäßigte er das Tempo ſo weit, bis ihn die ſtaubverkruſtete Nummer drei erreicht hatte. Jetzt gab Nummer fünf Vollgas. Sie ſauſten gemein⸗ ſam in die 8⸗ Kurve. Dabei geriet Braun zu dicht an Bach heran. Kein Menſch im Publikum konnte feſtſtellen, daß dies berechneter Wille war. N Robe st ſtieß mit dem Fuße nach dem verhaßten Kon⸗ kurrenten. Hans ſpürte einen Ruck im Motorrad— hörte hinter ſich das Publikum aufſchreien. Es gelang ihm mit Mühe, feine ſtark ſchtingernde Maſchine auf der Bahn zu halten— ganz dicht ſtreifte er an einem Schupo vorbei; dann hatte er ſich und ſein Motorrad wieder in der Ge⸗ walt, zog mit überlegenem Tempo unbehelligt davon. Drei Minuten ſpäter ging er durchs Ziel, umtoſt und begrüßt von tauſendſtimmigem Jubel. Er aber ſah nur Elsbeth, die ihm einen ganzen Arm voll Roſen reichte. Rote, betäubend duftende Roſen. Auch auf den Wangen des Mädchens glühte ein Rot, das das Glück dahin gezaubert hatte. i Später erſt erfuhren ſie: Robert Braun hatte bei der herbeigeführten Kolliſion in der S-Kurve die Gewalt über ſein Motorrad verloren und war in die Zuſchauermenge hineingefahren. Fünf Menſchen erlitten Rippen⸗ und Bein⸗ brüche; der verbrecheriſche Fahrer blieb unverletzt. Und er wurde nicht beſtraft, denn niemand hatte bei der Schnelligkeit des Vorganges die wahre Abſicht Brauns durchſchauen können. g 27. 7. E Die Ingenieurkommiſſion hatte fleißig gearbeitet und den Wert der Vergaſerkonſtruktion ſehr bald erkannt. Man hielt es daher für angebracht, Generaldirektor Braun zu alarmieren. 5 Zu dieſem Zweck flog ein Ingenieur eigens mit dem Flugzeug nach Junsbruck und hielt dem Geheimrat einen Vortrag über die epochemachende Neuheit. Er ſchloß mit den Worten: a 5. „Der Ausſchuß glaubte eine Verzögerung nicht ver⸗ antworten zu können, denn es wäre zu bedauern, wenn ſich der Erfinder inzwiſchen mit anderen Intereſſenten in Verbindung ſetzen würde..“. Braun ſaß nachdenklich da, über die Papiere gebeugt, und fuhr dann auf: ö 1 55 „Ja, zum Donnerwetter, das iſt doch dieſelbe Sache, wie ſie Robert in Angriff genommen hat!“ Und zu dem Kurier gewandt, fragte er:„Hat mein Neſſe die Er⸗ gänzung für ſein Modell eingereicht? Es fehlte damals noch die Hauptſache..“ N „Nein, Herr Geheimrat! Uns iſt davon nichts bekannt. Ich müßte darüber etwas wiſſen, denn ich ſelbſt habe den Entwur; Ihres Herrn Neffen begutachtet.“ a Braun ſah ihn durchdringend an. Auf ſeiner Stirn bildeten nch Falten, die us Gutes ankündeten. r „Und iſt Ihnen dabei nichts aufgefallen?“ Der andere verbeugte ſich. „Allerdings, Herr Geheimrat!“ „Nun— und.. 2“ „Die Duplizität der Zeichnungen. ſtimmen bis auf den Zehntelmillimeter.“ Braun ſog ununterbrochen an ſeiner Zigarre. Seine Erregung war offenſichtlich. „Es iſt gut! Ich danke Ihnen! Die Entſcheidung werde ich umgehend herbeiführen... Sie haben doch die Adreſſe des Erfinders?— Ja? Dann beordern Sie ihn bitte ſoſort telegraphiſch hierher!“ Sein Stimme bekam einen ſpröden Klang bei den Worten:„Desgleichen Herrn Robert Braun.“ Der Geheimrat ging dann noch längere Zeit mit kleinen nervöſen Schritten auf der Terraſſe ſeiner Innsbrucker Villa auf und ab. Nicht einen einzigen Blick hatte er heute für die finſter dräuende Nordkette, für den milchig⸗grauen Inn. Plötzlich machte ſich ſein Unmut in Worten Luft. „Die verfluchte Duplizität! Ich laſſe mir nicht weis⸗ machen, daß zwei Menſchen ein und dieſelbe Idee bis ins kleinſte haben können! In dieſem Falle kann es gar nicht Sogar die Maße anders ſein: Einer von beiden hat geſtohlen!“ Ganz wild machte ihn dieſer Gedanke. Den Erfinder kannte er nicht, kaum dem Namen nach. Aber Robert kannte er... Und Braun konnte ein Unbehagen nicht loswerden. „Nun, bis morgen muß ich mich wohl gedulden!“ be⸗ ſänftigte er ſich. f Und den Blick jetzt nach den Wolken über den be⸗ waldeten Hängen der Nordkette erhebend, klangen ſeine Worte wie ein Schwur: „Ich werde mir Klarheit verſchaffen— und Gnade Gott dem Dieb!“ *. Im Arbeitszimmer Hans Bachs hing der große Lorbeer⸗ kranz, den er vom Drachenberger Rennen heimgebracht hatte. Und auf ſeinem Schreibtiſch prunkte der ſchwere Silberpokal, das koſtbarſte Stück unter den Ehrenpreiſen, das dem Sieger winkte. Bach blätterte während der Mittagspauſe in den mit der Frühpoſt gekommenen techniſchen Zeitſchriften. Mit zufriedenem Lacheln las er die begeiſterten Sportberichte über ſeine große Fahrkunſt. Selbſtverſtändlich hatten die Iſarwerke das Reſultat vom Drachenberger Dreieck⸗ Rennen gehörig ausgewertet. Ihre Reklame war groß⸗ zügig, aber echt und wahrheitsgemäß. Mitten in die Mittagsſtille dieſes heißen Tages hinein platzte das Telegramm aus Innsbruck! Hans las es mehr⸗ mals; dann ſprang er auf und lief, die Depeſche wie eine Fahne ſchwenkend, hinüber zu ſeiner Mutter. „Hurra! Geheimrat Braun bittet mich dringend um meinen Beſuch in ſeiner Innbrucker Villa! Nun geht es vorwärts!“ Dabei faßte er die ſchmächtige Frau um die Hüften und wirbelte ſie in einem tollen Tanztempo durch das Stübchen. Die Witwe Bach war außer Atem, als ſie ſich auf dem Sofa wiederfand. Hans ſtand ſchon wieder drüben vor ſeinem Schreibtiſch. Sein Blick richtete ſich auf das Bild eines braunen Mädchenkopfes. Sinnend und ſehnſüchtig ruhte er darauf. Es war wie de Stille vor dem Sturm. Gleich mußte das Glück wie ein Orkan aus dem Beſchauer hervorbrechen. „Ich muß zu ihr!“ Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Hofe knatterte der Motor ſeines Motorrades los. Dann war es wieder ſtill. 15 1. * Wie ein Wirbelwind kam Hans Bach in die beſchauliche Stille von„Weidmannsruh“. Das Horn ſeiner Maſchine ſchrie Alarm. „Um Gottes willen— was iſt denn los?“ wurde von ſeiner Haſt angeſteckt. „Du ſollſt morgen mit mir nach Innsbruck fahren, Mädi!“ Ihre Augen wurden weit und tief. Glanz überflutete ſtie. Dann folgte die Reaktion auf die jäh aufgeloderte Freude. „Vater läßt mich nicht fort!“ „Wo iſt er?“ Bach war ſchon auf dem Wege in die Küche. Dort fand er den Oberförſter mit ſeiner Mittagspfeiſe am Fenſter vor. „Hallo, junger Mann! Die halbe Stadt in Flammen?“ Nun entwickelte Hans ſeinen Plan in knappen und doch ausführlichen Worten. Und beſchließend, ſagte er: „Ich möchte Elsbeth gern teilnehmen laſſen an meinem Erfolg. Sie hat von der Welt noch nicht viel geſehen; es würde eine große Freude für ſie werden.. Bitte, Herr Reimer, geben Sie ihr die Erlaubnis!“ i Der Wirt von„Weidmannsruh“ war davon nicht ſonderlich erbaut; das konnte man ihm anſehen. Er vergaß, an ſeiner Pfeife zu ſaugen und mußte ſie daher zweimal wieder anbrennen.. „Muß es ſo Kopf über Hals ſein? Und mit dem Motorrad?“ N Das hatte der junge Draufgänger erwartet. „Der Geheimrat hat mich telegraphiſch beſtellt; da kann ich ihn nicht warten laſſen— verſteht ſich! Und mit dem Motorrad möchte ich fahren, um einmal auf einer langen Strecke die Benzinerſparnis praktiſch feſtzuſtellen.“ Das Geſicht des Oberförſters glättete ſich. Die ganze Art dieſes jungen Stürmers gefiel ihm. So mußte wohl die Jugend von heute ſein, wenn ſie vorwärtskommen und Erfolge erzielen wollte. Reimer nahm die Pfeife aus dem Munde. 5 „Paſſen Sie mal auf, Herr Bach: meinetwegen nehmen Sie das Mädel mit; ich habe nichts dagegen. Aber das eine ſage ich Ihnen: wenn Sie mir Elsbeth nicht wohl. behalten wieder abliefern, kommen Sie in Teufels Küche! Elsbeth Drunten im Da jubelten die jungen Leute auf. „Vater!“ Elsbeth ſchmiegte ſich an ihn. Der alte Reimer aber ſchob ſeine Tochter verſchämt zurück. Er konnte ſolche offenkundige Zärtlichkeiten nicht leiden. Hans ſtreckte ihm die Rechte hin. „Ich werde Elsbeth behüten wie mein Auge“, ver⸗ ſicherte er. Und ſeine Beteuerung wurde ihm geglaußt. Reimer wußte, daß ſein Mädel unter Bachs Obhut weder an Leib noch an Seele Schaden nehmen würde. Nicht ein⸗ mal ihre große Liebe ſchätzte er als Geſahrmoment, denn er wußte, daß ſie beide vernünftig genug waren, ſich zu bewahren. Hans ſchwang ſich ſchon wieder auf ſein Motorrad. „Alſo morgen früh um drei Uhr geht's los! Ich hole dich ab, Mädi! Nimm einen Stock vom Vater mit! Viel⸗ leicht machen wir eine Bergpartie— wir werden heuer ohnedies nicht mehr dazu kommen, uns Ferien zu nehmen.“ Am Nachmittag fiel ein Gewitterregen. Die Gäſte blieben aus Elsbeth benutzte die Zeit, ihren Ruckſack mit dem Erforderlichen zu packen. „Nimm ſo wenig wie möglich mit; dafür muß aber alles zweckmäßig ſein!“ riet ihr der Vater. Um Elsbeths Mund ſpielte das Lächeln der Vorfreude. Florica Popeſcu ſprengte einen Riß in die Trübſelig⸗ teit Robert Brauns. Wie ein Wirbelwind ſtürmte ſie in ſein Haus hinein. „Ich begrüße dich! Du— denke dir— eine Nachricht— nein— rate, was mein Vater ſoeben telegraphiert hat!?“ Sie ſah ſein müdes Geſicht und erſchrak. „Hallo, Rovert, was iſt mit dir los?“ Er geleitete ſie in den Wintergarten, wo alle Fenſter offen ſtanden. Draußen rauſchte der Regen nieder, ohne Kühle zu ſpenden. Feuchte Schwüle entſtrömte der Erde. „Es iſt nichts von Bedeutung, Draga!“ wehrte Robert mit einer Handbewegung ah. Sie ließ ſich in einen Korbſeſſel fallen, ſah erwartungs⸗ voll zu dem Apathiſchen auf. „Alſo, denke dir: mein Vater teilt mir ſoeben tele⸗ graphiſch aus London mit, daß er ſich dort mit einer ge⸗ wiſſen Mia Warnecke vermählt hat!— Haft du dafür Worte übrig?“ Braun zeigte keinerlei Verwunderung. „Warum nicht!? Dein Vater iſt noch verhältnismäßig jung und dürfte eine Frau glücklich machen“, ſagte er ziemlich gleichgültig. Florica lachte laut auf. „Du biſt gut, Amic!“ Und mehr für ſich hinzufügend, ſagte ſie:„Natürlich, dir kann das gleichgültig ſein!“ Er zog ſich einen Seſſel heran, bemerkte dann nieder⸗ geichlagen.„Wenn einem ſelber das Waſſer bis an den Mund reicht, hat man kein Intereſſe für die Ereigniſſe im Leben der anderen...“ Die Rumänin, heute außerordentlich temperamentvoll und erregt, neigte ſich vor. „Nun ſprich, Robert! Du machſt ein Geſicht, als ob dir das Waſſer an der Kehle ſitzt!“ Er nickte. „Ich bewundere deinen Scharfblick, Dragutza!“ Florica verfiel vor Erregung in ihre Mutterſprache. Und weil dieſe Robert nicht verſtand, überſetzte ſie:„Nun gut, jetzt gilt's! Sprich die Wahrheit!“ Ihr Freund berichtete: von der Depeſche aus Inns⸗ bruck, die ihn vor den Onkel zitierte, von dem drohenden Zuſammenbruch des ganzen Lügengebäudes, das er ex⸗ richtet hatte. Florica lauſchte geſpannt. Dann war für eine halbe Minute atemloſe Stille. Draußen rieſelte der Regen. Die Wolken hingen förmlich zwiſchen den Bäumen des Parks. Es war troſtlos. „Und du glaubſt, daß dich dein Oheim nur wegen der Vergaſergeſchichte—“ Er ließ ſie nicht ausreden. „Gewiß] Um ganz ſicher zu gehen, habe ich bei Hans Bach angerufen. Auch er hat ein Telegramm erhalten und fährt morgen früh nach Tirol. Ganz klar: die Herren in Berlin oder der Geheimrat ſelber hat herausgefunden, daß da nicht alles ſtimmt. Wie ich ihn kenne, geht er der Sache auf den Grund.“ „Gib mir eine Zigarette, bitte!“ Als der blaue Rauch in einem dünnen Faden zur Decke * hochſtieg und ſich mit dem Duft der Blumen vermiſchte, lachte Florica unvermittelt auf. 4 705 „Es gäbe noch eine Löſung: Den Erfinder unſchädlich zu machen, daß er die Reiſe nie antreten könnte. Aber das iſt eine Hintertreppe. Du hätteſt früher handeln ſollen. Was hat deine Teilnahme am Rennen genutzt? Deinen eigenen Kopf haſt du riskiert. Und der Erfolg? Bach iſt am Ziel! Nun iſt es zu ſpät, und die ganze Aktion hat keinen Zweck mehr. Die Würfel rollen bereits i Robert ſtarrte trübſelig auf das Aquarium, in dem die Zierfiſche zwiſchen Waſſerpflanzen ihr Daſein friſteten. Florica beobachtete ihn. Vielleicht regte ſich Mitleid mit dem Geſcheiterten in ihrer Bruſt— vielleicht auch ger⸗ höhnte ſie ihn im ſtillen als Schwächling. „Mir bleibt nun bloß noch die Kugel übrig“, ſagte er leiſe, ohne eine tiefere Bewegung. Seine Worte waren ein Taſten. Die Frau lächelte mokant, während ſie die Aſche ihrer Zigarette in einen Blumenkübel abſtrich. 3 „Daß die Herren der Schöpfung immer gleich mit dem Tode liebäugeln!“ Und weil Robert ſchwieg, fuhr ſie ſort, plötzlich mit viel Wärme in der Stimme:„Nun muß uch die Initiative ergreifen. Komm, Amie, brich alle Brücken hinter dir ab, liehe mit mir nach Bukareſt!“. Ihre Blicke trafen ſich. Es war wie ein gegenſeitiges, ſpätes Erkennen. (For iſe tung folgt) Tautippe war von robuſter Gemütsart, was ihr gegen den Strich ging, das mußte mit Zauten und Keifen von Herzen ge⸗ redet werden; und es ging ihr viel gegen den Strich. Vor allem freilich ihr Mann! Der nämlich war durch nichts, aber auch durch nichts aus ſeiner Ruhe zu bringen; und das war's, was ſie am meiſten ärgerte. In dem kleinen Hauſe, das ſie mit Sokrates ſeit nunmehr bald dreißig Jahren bewohnte, ſtanden alte halbfertige Statuen und Steinklötze, teilweiſe noch mit Tüchern bedeckt, aus denen eine Hand, ein Fuß, ein halb⸗ fertiger Kopf ragte. Arbeiten von Sokrates, die er nie voll⸗ endet hatte, die er nie vollenden würde. Und ſie, Kantippe, hatte doch geglaubt, das Weib eines Bildhauers zu werden, eines Künſtlers, wie Sokrates“ Vater Sophronikus dies ſchon geweſen war. Man zeigte von ihrem Mann ja auch ein Werk, Das ſogar würdig befunden worden war, den Eingang der Akropolis zu ſchmücken: eine Gruppe bekleideter Grazien. Zu einer der drei Geſtalten hatte ſie ſelbſt in jungen Jahren Modell geſtanden. Dies wußten die Athener und zeigten lachend hinter ihr drein, wenn ſie, von ihren Markteinkäufen zurückkehrend, gelegentlich an dem Bildwerk vorüberkam. Ein⸗ mal rief ihr ein Witzbold dabei ganz laut nach:„Seht, da geht Kantippe, das Weib des Sokrates; aus der Grazie iſt eine Furie geworden!“ Oh, ſie wußte recht gut, warum das Volk ſpottete— doch nur deshalb, weil ſie ihrem ſteingewordenen Urbild ſo wenig mehr glich. In der Tat, ſie war einmal ſchön geweſen— und daß ſie es nicht mehr war, wer trug denn Schuld daran? Sokrates und immer wieder Sokrates, über den ſie ſich den lieben langen Tag heiſer reden mußte. Was anders als der Aerger über ihn hatte ihr die böſe Falte zwiſchen die Brauen gegraben, hatte ihren einſt reizenden Mund hart und verbiſſen gemacht? Warum auch mußte Sokrates den Meißel ſortlegen, um ihn nie wieder zu berühren? Warum mußte er ſich dieſem frucht⸗ loſen Tun hingeben, das er nun ſchon ſeit Jahren trieb? In die Werkſtätten der Künſtler und Handwerker ging er— aber nicht etwa, um dadurch ſelbſt zum Schaffen angeregt zu werden oder von deren Fertigkeit etwas zu erlernen— nein doch, um zu reden und wieder zu reden, müßige Geſpräche zu pflegen, die zu nichts führten. Warum auch zum Beiſpiel mußte er halbe Tage in den Gymnaſien lungern, auf öffentlichen Ver⸗ ſammlungsplätzen und in Athens Straßen, ſtatt wie jeder ordentliche Bürger einer erſprießlichen Tätigkeit zu leben. Rein, wahrlich, da wäre ſie, Xantippe, doch lieber an den Wurſtmacher Niketas, der ſie auch einmal freien wollte, ver— heiratet geweſen als an Sokrates, dieſen Müßiggänger.— Es war richtig, Niketas ſprach dem ſchwarzen Traubenblut nicht wenig zu, aber wenn er etwas vertrank, ſo verdiente er auch viel. Sokrates hingegen, ſo mäßig er lebte, zehrte von dem Geringen, das ſein Vater ihm hinterlaſſen hatte. Und weil er ein Faulpelz war, mußte ſie darben! Sie hätte ſich auch gern einen breiten Purpurſtreifen an den weißen Chiten genäht, wie zum Beiſpiel Alkmene, die Frau des Wurſtmachers, es zun konnte; aber Sokrates brachte ja nicht eine Drachme heim. „Freilich, wer auch hätte für ſeine müßige Weisheit Geld aus⸗ geben ſollen! An ſeine Ferſen hefteten ſie ſich, ſo wie Sperlinge und Dohlen hinter dem Sämann herfliegen, begierig von ſeinen goldenen Wiſſenskörnern eins zu erhaſchen; doch nicht einen lupfernen Obolus heimſte Sokrates dafür ein. Und ſie, wie erging es ihr über alledem? In ganz Athen war ſie als zänkiſches Weib verſchrien, eine böſe Sieben nannte man ſie, Komödien, Anekdoten, beißende Scherzworte verfertigten die zeitgenöſſiſchen Schriftſteller auf ſie, ja, ſo ſchlimm war es ſchon, daß man ſchließlich jedes Weib, das da gleich ihr Grund hatte, über den Gatten zu klagen, kurzweg Kantippe nannte. All dieſen Schimpf tat man ihr an, und wer war ſchuld daran? Sokrates! Von Jahr zu Jahr wurde ſie giftiger, das wußte ſie ſelbſt recht gut. Allein, um keinen Preis hätte ſie von ihrer einmal gefaßten Sinnesart abgelaſſen. Mochten alle ſie darum ſchmähen, toben und ſchelten— ſie mußte, das brachte ihr wenigſtens Erleichterung.—— Zu alledem ſtellte Sokrates ihr mitunter noch andere Weiber entgegen. Ruhig zwar, wie es ſeine Art war, aber gerade darum um ſo aufreizender. Allen voran dieſe liederliche Hetäre Aſpaſia. Ihr Geiſt ſei ſchön, ſagte er. Von ihrem Leib erwähnte er dabei nichts, obgleich Xantippe nur zu gut wußte, daß jene als die ſchönſte Frau Athens galt. Möglich, daß Sokrates dies gar nicht weiter bemerkt hatte. Zuzutrauen war es ihm, dem Tölpel, bei ſeiner ewigen Grübelei, ſeinem Schürfen nach Weisheit, dieſem ſeinem gottverbiſſenen Schatz⸗ gräbertum eines Narren! Aber daß Aſpaſia, das ſchöne Laſter, wie ſie ſie insgeheim nannte, auch einen ſchönen Geiſt beſitzen ſollte, wurmte Kantippe mächtig. War doch Geiſt etwas, worauf ſie nicht Anſpruch machen konnte; ſie war eine haus⸗ backene Natur, die ſich weit glücklicher an der Seite Niketas', des Wurſtmachers, gefühlt hätte. Dazu kam, daß ſie ſeit einiger Zeit auch ihr Aeußeres zu vernachläſſigen begann. Oft rannte ſie, wie ſie war, nachdem ſie ſich während eines Zanks in ſinn⸗ loſer Wut das Haar ſelbſt zerrauft hatte, ungekämmt auf den Markt und glich auf dieſe Weiſe immer weniger dem Urbild der Grazien vor der Akropolis. Da geſchah eines Tages etwas, das ganz Athen in Be⸗ wegung ſetzte. Lange zuvor ſchon war Sokrates durch Ariſto⸗ phanes als ein Verfechter ſpitzfindiger, unſittlicher Schein⸗ weisheit, kurz, als Sophiſt bezeichnet worden. Er indeſſen war lunbeirrt von ſolchem Anwurf bisher ſeinen Weg weiter⸗ gegangen. Da traten ihm drei Männer, Hiketos, ein junger tragiſcher Dichter, Lykon, ein öffentlicher Redner, und Anytos, ein Gerber, entgegen und erhoben gerichtliche Anklage wider ihn. Sokrates erwähnte ſeiner Gattin gegenüber zwar nichts von dem Prozeß, allein ſie hörte durch klatſchſüchtige Nach⸗ barinnen davon und es war Waſſer auf ihre Mühle. Sie erhob ein lautes Gezeter, das darin gipfelte, daß, wenn er die Bildwerke in ſeinem Hauſe vollendet, ſich aber ſonſt um nichts weiter gekümmert haben würde, nie gegen ihn Klage erhoben worden wäre. Von all dem, was man ihm zur Laſt legte, ſo zum Beiſpiel, daß ex, an die wahren Götter nicht glaubend, neue einführen wolle, unter anderem einen eigenen Dämon, die Stimme des Gewiſſens, und ſomit die Jugend verderbe— von all dem freilich verſtand ſie kein Tüklelchen, auch nicht, daß der wahre Grund der Anklage ſein Widerſtand war, den er der ausgearteten Demokratie Athens entgegenſetzte; wohl aber begriff ſie, daß es hier um Freiheit und Leben ging. Und ſeltſam, ſie, die bisher nicht ſelten in ihrem Zorn Sokrates totgewünſcht hatte, ſich ausmalend, wie wohl ihr ſein würde, wenn ſie des ewigen Aergers los ſei, ſie fühlte plötzlich etwas wie Angſt ihr Herz zuſammenſchnüren und ſie beſtürmte Sokrates, ſich mit Hilfe ſeiner Redekunſt herauszuxeden, den Richtern zum Guten zu ſprechen, von ſeiner in Athen ſo be⸗ rühmt geſvordenen Klugheit doch einmal vernünftigen Gebrauch zu machen. Sie mußte die Enttäuſchung erleben, daß er, wie immer auch hier, nicht nach ihrem Willen tat. Nichts von alledem, was ihm zur Laſt gelegt wurde, gab er zu. Ja, eine Ehrenſtelle in Prytancon forderte er als Lehrer und Wohltäter des. Volkes, der er ſei, nicht aber Verbannung und Tod, wie es ihm freigeſtellt wax. Bittere, allzu bittere Wahrheiten ſagte er den Richtern, ſo daß ſie, die vordem wenigſtens teilweiſe für ihn geſtimmt hatten, nun alle gegen ihn ſtimmten. Er war und blieb der unerſchütterliche Wahrheitsfreund— in Fan⸗ tippes Augen aber trotzdem nichts weiter als ein unverbeſſer⸗ licher Narr. Aus beſtimmtem Grunde ſchob man die Urteilsvollſtreckung dreißig Tage auf, und währenddeſſen hoffte Xantippe, die heimlich den Penaten ihres Hauſes opferte, auf ſeine Be⸗ gnadigung. Sie ging in dieſer Zeit nicht wie ſonſt zu den Nachbarinnen, um über Sokrates zu ſchelten und zu klagen, ſondern ſchloß ſich ein und blieb unſichtbar. Erſt an dem Tage, an dem ihr die Kunde zugebracht wurde, Sokrates habe als Todesart den Schierlingsbecher gewählt und heute noch werde er ihn leeren, brach ſie wie eine Löwin aus ihrem Hauſe hervor und rannte nach dem Verſammlungsorte der Richter. Wie eine Raſende gebärdete ſie ſich, und die Worte, die ſie jenen, ſich ſelbſt überſprudelnd, zurief, mag ihnen eine be⸗ redte Vorſtellung von dem vermittelt haben, was Sokrates mit ſtoiſchem Gleichmut ertrug.. Nachdem man die Ungebärdige hinausgeſchafft hatte, rannte ſie, mit fliegenden Haaren, zu dem Kerker, in dem Sokrates, der Todgeweihte, gefangen ſaß. Ihre Schweſter, mit der ſie doch ſonſt immer weidlich über ihren Mann herzog, begegnete ihr und rief ſie an; ſie aber ſtürmte achtlos an ihr vorbei. Mit lauter Stimme, wehklagend und ohne Beſinnen heiſchte ſie an der Tür des Kerkers Einlaß zu Sokrates. Da öffnete ſich dieſe und zwei ſeiner Schüler traten, mit auf den Mund gelegtem Finger, zu ihr heraus, ſie zur Ruhe weiſend. „Störe nicht ſeine letzten Minuten“, ſagten ſie tadelnd, zogen leiſe die Tür wieder hinter ſich zu und ließen ſie allein.— Da ſtand ſie nun, die in wenigen Augenblicken zur Witwe werden ſollte, ſtand da und ſtarrte mit irrſinnigen Augen nach der verſchloſſenen Tür. Aber nicht etwa Zorn gegen die, die ihr den Eintritt verwehrt hatten, befiel ſie. Ein ganz anderes Gefühl war es, das ihr Herz beſchlich, eines, das ihr die Arme ſchlaff herniederzwang, ein machtloſes Gefühl: die Scham. Da ſtand ſie draußen, ausgewieſen, ſie, die Frau des Solrates— von ſeinen Schülern nicht für würdig befunden, an ſein Sterbelager zu treten. Und hatten jene nicht recht? Hätte ſie ſeine letzten Minuten denn nicht wirklich geſtört? Ach, ſie beſaß ja nicht die Beherrſchung, die jetzt nötig war; hatte ſie ſich doch nie in dieſer ſchweren Kunſt geübt. Ein trockenes Schluchzen ſtieg ihr im Halſe empor. Sie barg den ſchon wieder einmal ungekämmten Kopf im Chiton und weinte. Und plötzlich wußte ſie, daß ſie den ſonderbaren Menſchen Sokrates, der da drinnen als Stoiker ſeinen Tod ertrug, daß ſie, die Hausbackene, die Zänkiſche, die Un⸗ beherrſchte ihn eigentlich immer geliebt hatte. Ju. Wilf. Der Narrenhäusler. Von 540 Gutmann. „Was iſt das für ein merkwürdiger Kauz da drüben?“ fragte Franz Junkermann ſeinen Zechkumpan. „Meinſt du den Vagabunden mit dem Schnauzbartgeſicht?“ ſtellte der andere die Gegenfrage. Dann zuckte er verächtlich die Achſeln.„Iſt in der Irrenanſtalt geweſen, nach ſechs Jahren entlaſſen worden und treibt ſich jetzt wie ein angeſchoſſener Mai⸗ käfer in der Weltgeſchichte herum.“ Die beiden jungen Leute hatten ſich hier im Wirtshauſe ge⸗ troffen. Der eine, Franz Junkermann, war auf der Durchreiſe, der andere, ein Burſche vom gleichen Schlage, liebte es, jeden Fremden über die Chronik des Ortes zu unterrichten. Als ſie eben ihr Spiel ſortſetzen wollten, hörten ſie. wie der Vagabund ſich erhob und geradeswegs auf ſie zukam. Im erſten Augenblick erſchraken ſie; aber als ſie ihn näher betrachteten, ſahen ſie, daß er eigentlich ein ganz gutmütiges und menſchliches Ausſehen hatte. „Ja, ja, in der Irrenanſtalt geweſen“, ſagte der Vagabund, ſich polternd zu ihnen ſetzend,„das hat Ihnen der Wirt erzählt, das erzählt Ihnen jeder, den Sie befragen, das ſickert durch, wo man hinkommt, wo man geht und ſteht, und die Leute weichen ängſtlich vor einem aus. Sie wiſſen ja nicht, was in dem Menſchen vorgeht, ob er nicht im nächſten Augenblick in ſeinen früheren Zuſtand zurückfällt, Tiſche, Stühle, Bänke umwirft und ſich mit hervorſpringenden Wahnſinnsaugen auf den erſt⸗ beſten ſtürzt. Haha, Narrenhäusler bleibt Narrenhäusler, wie einer, der im Zuchthauſe geweſen iſt. Stehen ſich beide nicht fern, Narrenhäusler und Zuchthäusler. Der eine treibt ſein Gewerbe aus Schlechtigkeit, der andere, weil er eben nicht anders kann. Aber hängen bleibt immer etwas— ob der Zucht⸗ häusler längſt ein reuiger Menſch geworden iſt oder der Narren⸗ häusler ſeinen geſunden Verſtand wiedergefunden hat. Hängen bleibt immer etwas, dafür ſorgen ſchon die lieben Mitmenſchen mit ihrem ‚geſunden' Verſtand.“ Die beiden Kumpane rückten unwillkürlich etwas näher zu⸗ ſammen, als der Vagabund ſein Bierglas, das er mit herüber⸗ gebracht hatte, in einem Zuge leerte und ſich anſchickte, in ſeiner Rede fortzufahren. Sie lauerten auf jede Bewegung. Schließ⸗ lich hatten ſie noch Fäuſte, um zuzupacken, wenn der da drüben plötzlich etwas unternehmen ſollte. Indeſſen fuhr der Narrenhäusler fort:„Sehen Sie“, ſagte er,„es iſt ein eigen Ding um den menſchlichen Verſtand. Iſt einer ein komiſcher Kauz, ſo heißt es: Ach, der verrückte Kerl! Iſt einer übermütig bis zur Bewußtloſigkeit, ſo nennt man das wahnſinniges Gebaren. Die Menſchen ſchmeißen mit dieſen Wörtern herum, als wäre das Honigſeim, und bedenken dabei nicht, was ſie in ihrem wahren Sinne bedeuten. Und doch— ich ſetze meinen Kopf dafür ein— ſind wir alle mehr oder weniger einmal damit behaftet. Jeder ſchwermütige Menſch, jeder Menſch, der das Leben von der Kehrſeite betrachtet, ſeder Denker, ja, in erſter Linie das Genie— ſie ſtehen alle an der Grenze des Narrenhauſes; es kommt nur darauf an, wie ſie das Leben anpackt. Nur ein Körnchen Gift in ihre Lebensſchale, daun iſt die Grenze überſchritten.“ Hier machte der Vagabund wieder eine Pauſe und beſtellte ſich ein neues Glas Bier. Er trank es hinunter, wiſchte ſich den Schaum von den Lippen und fuhr dann langſam und zögernd fort:„Sehen Sie, ich bin auch einmal ſo ein Genie geweſen. Bitte, lachen Sie nicht! Ich habe meine Geige geliebt, ich habe ſie meiſterhaft beherrſcht, habe Triumphe damit gefeiert— bis eine Frau dazwiſchen kam, die ich mehr lieben wollte als meine Geige. Ich habe dieſe Frau geheiratet. Es entſtand ein heim⸗ licher Kampf zwiſchen ihr und meiner Geige. Sie hatte kein Verſtändnis dafür; ſie konnte nichts, als mein Geld durch⸗ bringen. Aber das, womit ich es verdiente, meine Kunſt, die haßte ſie. Das brachte mich zur Verzweiflung, brachte mich dem 1155 75 nahe. Es kam ſo weit, daß ich eines Tages meine ge⸗ liebte Geige zerſchlug, und als ich es getan hatte, wollte ich in wahnſinnigem Haß auf meine Frau 71, en. Sie entwich meinen Fäuſten, ließ mich mit Gewalt 0 ffen. Ich tobte, brüllte, brachte die Straße in Aufruhr.— Dann endete ich im Narrenhauſe. Sechs 855 re blieb ich da drin. Wer erſt einmal da hineinkommt, der kommt nicht wieder hinaus. Und wenn er Walter 1 bleibt er doch zeit ſeines Lebens ein Narren⸗ äusler.— Meine Frau war geſtorben, als ich aus dem Narren⸗ N 5 1 l af en Konzertſälen ö er ſamer, verlaſſener ö Tag neue Geige, ein 1 1 primitives Ding, und wa und her wanderte ich, und wer mich kannte, der ihr den närriſchen Kerl; hat es ſo gut gehabt Leben an.“ Und überall hin verfolgte mich Narrenhauſes— Sehen Sie, ich habe einen n gehab er mag jetzt zwanzig Jahre alt ſein. Auf ihn habe ih gehofft. Ein bißchen Liebe, ein bißchen Verſtändnis für mein 5 8 Leben hätte mich wieder zu einem Wipe Menſchen machen können. Aber ſie haben es geduldet, daß ich ein. bundenleben begann. Mein Junge wurde vor mir verborgen; ich habe ihn niemals wiedergeſehen. Nicht einmal ſein Bild habe ich geſehen. Ich kann mir keine Vorſtellung von meinem Seine machen. Wahrſcheinlich haben ſie mich tot vor ihm gemacht. a f „Der Vagabund hatte nicht gemerkt, wie der eine ſeiner Zu⸗ hörer aufgeſprungen war, wie er am ganzen Leite zitterte. Er ſah auf einmal in zwei verſtörte, fragende Augen. Hüönte, wie er ſagte:„Du, du kaunſt nur...“ Da ſprang auch er auf und ließ den anderen nicht zu Ende reden. Er wonte die Neme ausſtrecken, er wollte etwas Liebes zu ſeinem Jungen ſagen, aber dann lachte er fürchterlich vor ſich hin.„Nein, nein“, 10 er auf,„du wirſt ja auch Angſt vor mir bekommen! Du Wlrſt dich auch vor mir fürchten!“ Er packte ſeinen Hut und ſagte hinaus, ehe die jungen Leute noch etwas ſagen konnten. „„Meine Mutter hat mir erzählt, er wäre ein Genie, ein ver⸗ rücktes Genie geweſen“, flüſterte Franz Junkermamm vor ſich hin.„Meine Mutter hat mir erzählt, er ſei geſtorden“ Dabei ſtarrte er wie geiſtesabweſend nach der Tür. Er hörte den da draußen noch vor ſich hinkichern:„Narrenhäusler bleibt Narran⸗ Ben he Wer einmal hineinkommt, der kommt nieht mehr raus! 0 Jeder Menſch ſoll bekanntlich einen Vogel haben. Aach wenn er nicht gerade ein zwitſcherndes Hänschen oder Märchen im Bauer ſein eigen nennt, s Jakob Trödelmann, Kolonialwaren und Delikateſſen en gros und en detail, beſaß ſolchen Vogel— ſeinen Wahrheitsſimintel. Es genügte ihm nicht, wenn etwas ſchlechthin wahr war— es ſollte buch ſtäblich wahr ſein. ö „Hat Frau Oberhaupt den Korb mit den Krebſen abgeholt?“ fragte er den Kommis.„Ja!“ Das war für e glatte Lüge, denn die Dame hatte den Korb ſelbſtverſkälndlich nicht geholt, ſondern von ihrem Mädchen holen la fen. Als ſeine Frau einer Freundin erzählte, ſie habe ſich bei Gut& Teuer ein neues Koſtüm gekauft, ſchlug ihres Eheherrn Wahrheitsliebe Purzelbaum vor Entſetzen. Wußte er doch un⸗ heimlich genau, daß er es höchſtfelbſt bezahlt und ſomit auch erſtanden hatte. Dieſer Vogel Trödelmanns machte ſeiner Umgebung ein⸗ ſchließlich der eigenen lieben Familie das Leben oft zur Hölle. Aber das Schickſal findet oft wunderliche Mittel, menſch liche Verdrehtheiten zu heilen. 5 Ein Gerücht ging in der Stadt herum:„Trödelmann macht bald Pleite!“ Gerüchte ſind entweder halbwahr oder über⸗ trieben. So auch hier. Allerdings befand ſich Jakob Työdel⸗ mann in einiger Verlegenheit: in nächſter Zeit war ein del über einen großen Betrag fällig. Entweder mußte er ein Mrud⸗ ſtück verſchleudern oder— nun ja doch, oder ſeine Tochter Mint kam von ihrer Reiſe als Braut des reichen Bankiersſohns Red⸗ lich zurück und der zukß ige Schwiegervater half ihm ns der Klemme. Und daß dieſer Fall eintreten würde, ſtand für Trödel⸗ mann ſo gut wie feſt. Anni kam. Er holte ſie voll fiebernder Ungeduld ſelbſt im Auto von der Bahn ab. Anni ſchwieg. „Hat dich denn der junge Redlich nicht gefragt, ob du ſeine Frau werden willſt?“ „Nunnein!“ ſtammelte Fräulein Trödelmann in peinhicher Verlegenheit. Sie wurde rot dabei und ſah noch hübſcher aus als gewöhnlich. Der Vater hatte kein Auge dafür: das Haus mußte alſo verkauft werden! Es war verkauft worden. die Konkurrenz! Am ſelben Tage ging ein Schreiben von Redlich ein. Darin ſtand ausdrücklich, daß er mit Anni ſchon einig ſei. 5 Herr Trödelmann ſchäumte vor Wut:„Warum haſt du mir nicht die Wahrheit geſagt?“ N „Doch, Papa— er hat mich ja nur gefragt, ob ich ihn lier hätte und er wolle dir ſchreiben“ e Man brachte Jakob Trödelmann wegen Tobſucht für zwei Tage in einer Heilanſtalt unter. Als er geheilt war, war er es auch von ſeiner übergroßen Wahrheitsliebe. Wie man Bürgermeister wird. Von Rudolf Huch. 5 5 Lächerlich billig! Natürlich au „Wurde“, muß ich wohl ſagen. Sechzig Jahre mag es her ſein, da bewarben ſich zwei junge Aſſeſſoren— nennen win ſie von Ir und Schulze— um den Bürgermeiſterpoſten Weh Kleinſtadt. Sie hatten den fünf Stadtverordneten ihren Bee zu machen. Es war ein regenreicher Spätherbſt, und der Len⸗ flußreichſte war ein Mühlenbeſitzer, der weit außerhalß der Stadt wohnte. Herr von Ix ließ ſich die Sache etwas koßfen: er mietete ein Fuhrwerk und machte ſeinen Beſuch in Nach Waſferſe Schulze wollte oder konnte das nicht, Er 10 ene af 8 erſtiefel an und ging zu Fuß hinaus. Der Ein nahm den Beſuch au. Schulze entwickelte in wohldurch eo Rede ſeine Gedanken über die Aufgaben der Stadtverwaltu hatte aber das unangenehme Gefühl, daß der Einflußreiche offenbar mehr für 15 derben und einigermaßen verunreim Stiefel, als für ſeine Pläne intereſſierte. Indeſſen hörte di Gewichtige nach der Art echter Riederſachſen den in e Schweigen an, worauf er ihn alſo beſchied:„Her 1* r waren auch ſchon hier und haben mir gan 15 70 de geſſagt: Wer ich wähle Sie. Herr von hatten Laaſchn 3 1 02 das paßt nicht für uns!“. 1 ulze wurde gewählt, und es wäre 115 wen ee e h„ ie n e i a ber an 1 e Bu rene auch en er zu ſchweigen. S dufte 8 bl. uhzeug de ür und des Sängers Lied hat Als Kezzin Anderſon war im Begriff, unter dem ſternenklaren Winierhimmel den zugefrorenen White Horſe Creek zu kreuzen, als ein ſchwacher Schrei an ſein Ohr drang. Er wandte ſich um, aber ſeine Augen waren von dem Schuce einen Augen⸗ blick geblendet, Endlich ſah er eine Geſtalt, die auf ihn zueilte. Seine Augen wurden für einen Augenblick groß vor Erſtaunen. Dann ſonkten ſich die Lider über enge, ſcharfſe Pupillen. Hinter der chran lief ein mageres, halb verhungert ausſehendes Weſen. Selbſt auf dieſe Entfernung ſah Kerry Anderſon zwei Punfte, die wie rotes Feuer leuchteten: die Augen eines Wolſes.„Verdammt!“ ſagte Kerry und wandte ſeine Schnee— ſchuhe mit einem Sprung um. Während er, ſo ſchnell er konnte, eine eigene Fährte zurückeilte, riß er ſchon die Flinte von der Schulter. „ein der Dämmerung der kalten Winternacht konnte er das Gesicht der Frau erkennen. Jnſtinktiv ſtreckte ſie ihm ihre Hände entgegen. Ein dünner Schrei flatterte ihm entgegen; ſie ſtolpenit, ſank als kleiner ſchluchzender Haufen in den Schuee. Der Wolf näherte ſich ihr mit langen Sprüngen. Kerry Anderſon war an die Geſahren, die ſich hinter dem unſchuldigen Aeußeren der nordiſchen Waldlandſchaft bargen, gewöhnt. Ale Das Raubtier zum letzten Sprung anſetzen wollte, ſank Kerzy Anderſon blitzſchnell auf ſein linkes Knie, und der Schuß donner durch die nächtliche Stille, kaum daß der Gewehrkolben ſeine Schultern berührt hatte. In dem Augenblick in dem Anderſon abzog, war in ſeinem Unterbewußtſein wie ein flehendes Gebet der Wunſch, daß er gut gezielt hätte. Er hatte keine Zeit zu zögern— keine Zeit zu denken, daß er ebenſogut wie das Raubtier die Frau treffen konnte. Sofort, nachdem er geſeuert hatte, eilte er wieder auf ſeinen Schneeſchuhen vor— wärte und lud dabei das Gewehr. Die Frau lag im Schnee, ihr Gesicht darin vergraben. Neben ihr lag ein grauer Wolf. Aus ſeinem Maul floß der Geifer faſt auf das Kleid der Frau. Aber bie Beſtie war tot. Kerry Anderſons Kugel war ihm glatt durch den Schädel gegangen— ein guter Schuß bei dem ſchkehten Büchſenlicht. Als er jetzt neben der Frau ſtand, bewegte ſie ſich. „It er tot?“ fragte ſie, und Kerry wunderte ſich, daß ihre Stimme ſo ruhig war. „Ich glaube, ich habe niemals vorher ſoviel Augſt gehabt“, geſtand ſie mit etwas gewaltſamer Heiterkeit.„Das war ein guter Schuß.“ 8 „Ja!“ ſagte Anderſon ruhig.„Schießen lernt man hier ohen.“ Er nickte zum Wald hinüber. Irgendwie ſchien ſein Nicken Viſionen heraufzubeſchwören von einſamen Sehneeſchuh⸗ ſpuren durch die Winterlandſchaft Alaskas, von rieſigen menſchenleeren Waldgebieten, von tödlicher Stille, in der die Männer hart und ſchweigſam wurden. Das Mädchen klopfte den Schnee vom Pelz.„Sie haben mich gerettet!“ ſagte ſie mit einer Einfachheit, die ein flüchtiges Lächeln in ſeinen ſtrengen Zügen erweckte.„Ich bin Ihnen dafür dankbar. Sie glauben das doch?“ „Ig!“ ſagte er ruhig. Etwas von der unbezwinglichen Ge— ſühlſoſigleit des Nordens ſchien in ſein Blut gedrungen zu ſein, ſo, daß es eingefroren war. Aber doch lag auf ſeinem Geſicht ein ſonderbar unzufriedener und ruheloſer Ausdruck. Vor allem die Augen ſpiegelten ihn wider. In ihrem durchdring⸗ lichen Blick reflektierte ein unbefriedigter Rachedurſt. Eine Weile ſtudierte das Mädchen ſchweigend dies ſtrenge Geſicht im Licht der Sterne. Dann hob ſie ihren Arm, wies hinunter ins Tal. Schwache Lichter glänzten dort auf. „Ich war auf dem Wege nach Jelks Daneing Houſe“, ſagte ſie,„als dieſes Bieſt hinter mir herkam. Ich wußte nicht, wohn ich flüchten ſollte. Ich— ich— ſchloß meine Augen und lief einſach weg.“ Ihre Stimme war monoton, als ob ſie ſehr erſchöpft ſei.„Ich bin eins von Miſter Jelks Tanzmädels“, ſagle ſie ſaſt fküſternd. a „Es uiſt manchmal ſehr ſchwer für ein Mädchen, das allein auf der Welt iſt.“ Er nickte bedüchtig.„Beſonders wenn ſie ſchön iſt wie Sie!“ ſagte er mit komiſchem Ernſt. Ein ſchwaches Lächeln ſpielte um ihre Lippen. Sie ſtreckte ihre Hand aus, ein weiches, lächerlich kleines Ding. Kerry Anderſons rieſige Tatze legte ſich ſanft darum. Sein grimmiges Geſicht wurde heller. „Ich bin Kerry Anderſon!“ ſagte er ebenſo einfach wie ſie und ſah in ihr ihm zugeſpandtes hübſches Geſicht.„Ich bin fremd hier in der Gegend, ſeit langem auf einer Fährte.“ Er ſchien zu ſeufzen.„Ich ſtreife durch das Land. Ich bin auf der Jagd...“ Er 1 6 0 eine Pauſe, das Lächeln verließ ſein Geſicht.„Auf der Jagd nach einem Manne!“ ſchloß er. „Auf der Jagd nach einem Manne?“ fragte ſie. „Ja! Eine Art 15 Idee. Ich kann kaum hoffen, ihn noch zu lreſſen. Er ſollte ſeine Spur in fünf Jahren verwiſcht haben— nicht wahr? Welll, vielleicht iſt es gut. Ein Schurke wie er...“ Er brach ab; aber ſie ſah das plötzliche Feuer, das aus feinen Augen züngelte.„Ich weiß nicht, warum ich Ihnen das erzählte!“ ſetzte er hinzu, als ob er ſich entſchuldigen wollte. „Es kommt wohl daher, daß 1 ſeit fünf Jahren an nichts anderes denke.“ Er war ſich halb bewußt, daß ihre Blicke in ſeſnem Geſicht umherwanderten. 5 „Ich heiße Carnag 1 f ſagte ſie.„Vor einem Jahre war ich noch Tanzſchülerin in Neuvork. Dann bekam ich mein irftes Engagement in Milwaukee, und vor vier Wochen kam ch hierher. Ich wollte, ich wäre nicht gekonnmen.“ In ihrer Stimme lag tiefes Bedauern.„Dort in dem Blockhaus neben der großen Fichte habe ich mich eingemietet.“ Kerrh Anderſon blickte in der Richtung ihrer ausgeſtreckten Hand.„Sehen Sie die kleine 140 dicht dahinter? Sie gehört einem Trapper namens Hal Gordon. Aber er iſt ſchon ſeit Wa Zeit fort, wahrſcheinlich nach den Goldminen am Yukon. Die Hütte iſt jetzi leer. Ich glaube, wenn Sie hierbleiben, dann könnten Sie ſie b ei e zu rühren, beobachtete er, wie das Mädchen im Tal verſchwand. Dann ſpandte er ſich der verlaſſenen Hütte zu. er an dem Blockhaufe vorbeikam, ſah er durch das Fenſter einen alten weißhaarigen Mann. Das war wohl Carnas Wirt. Zum erſten Male ſeit langer Zeit dachte er nicht an Rache. Er dachte an das junge Mädchen, das in Jelks Tanzhauſe be⸗ ſchäftigt war. In ſeinen dunklen Augen lag ein beſonderer Ausdruck.„Ich denke, daß ſie ebenſo nett wie hübſch iſt!“ ſagte er. Aber dieſe Worte drückten längſt nicht all das aus, was er empfand.——— „Kerkeh war am nächſten Mittag gerade dabei, ſeinen Mittags- ſpeck zu braten, als er durch die Tür der Hütte fah, wie ein Mann das Blockhaus verließ und ſich Kerrys Hütte näherte. „Ich bin Sam Patſch!“ ſagte er, als er in die Hütte kam. „Vielleicht hat Ihnen Carna von mir erzählt. Sie hat mir geſagt, wie Sie heute nacht den Wolf abgeſchoſſen haben, und ich dachte, ich wollte Ihnen danken. Die Beſtien ſind ſchlimm in dieſem Winter. Wir haben erſt vorige Woche eine Treibjagd durch die Wälder gemacht; aber ſie ſind ſehwerer zu vertreiben als Ratten. Es wäre gut, Miſter Anderſon, wenn Sie nachts die Tür ſchließen. Sie ſind halb verhungert nach dem harten Winter.“ Kerry nickte. Aber ehe er etwas antworten konnte, fuhr der alte Mann fort:„Ich bin ſehr in Sorge um Carna, daß ſie jemals einen Fuß in Jelks Haus geſetzt hat.“ „Was für ein Haus iſt das?“ fragte Kerry ſcharf. Sam Patſch zuckte die Achſeln.„Sie würden es kaum ein anſtändiges Haus nennen, Miſter Anderſon!“ Kerry erinnerte ſich an das junge Geſicht der Tänzerin. „Warum machen Sie nicht Schluß mit dem Betrieb?“ Sam Patſch wandte ſich um und blickte in die Schneeland— ſchaft.„Gerade das iſt es, was wir tun wollen!“ antwortete er langſam.„Eine ganze Menge von uns ſind feſt entſchloſſen, Schluß zu machen.“ „Dieſen Jelk loszuwerden, meinen Sie?“ „Jawohl! Früher war es eine friedliche Siedlung. Aber ſeitdem dieſer Mann ſich hier niedergelaſſen hat, iſt es ſo ſchlimm wie damals in den erſten Goldgräberjahren. Ein Dutzend Pelzhändler und Trapper ſind auf unſerer Seite— Leute, die mit der Flinte umzugehen verſtehen, wenn es für einen guten Zweck iſt. Jelk muß verſchwinden. Aber ich fürchte, das wird manchen Tropfen Blut koſten.“ Kerry blickte nach dem Blockhauſe hinüber.„Well!, ich will jetzt zurückgehen!“ ſagte Patſch, und ſtreckte ſeine Hand aus.„Wenn ich irgendwas für Sie tun kann, kommen Sie zu mir herüber. Sie ſind ja fremd hier!“ „Vielen Dank!“ erwiderte Kerry. Die Dunkelheit kam, dann ſtieg der Mond auf. Die Zeit ver⸗ ſtrich, ohne daß Kerry es merkte. Plötzlich hörte er in der Stille einen Schrei, empört und zugleich zitternd vor Furcht. Im nächſten Augenblick war Kerry an der Tür. Er kannte dieſe Stimme, und er würde ſie immer wieder erkennen. Weiter unten im Tale rang ein Mann mit einer Frau. Kerry ſprang vorwärts, lautlos wie ein Tier. Carna rief verzweifelt:„Nein, Miſter Jelk, laſſen Sie mich los, Sie tun mir weh!“ Einen Augenblick ſpäter packte eine eiſerne Hand Jelk am Kragen, riß ihn zurück. Eine andere geballte Hand mit weißen Knöcheln ſchlug gegen das bärtige Kinn. Als der Mann in den Schnee ſiel, fing Kerry einen Blick ſeiner Augen auf. Es waren grüne Augen, ſmaragdgrüne Augen. Ihr Anblick verdoppelte Kerrys Wut.„Du?“ rief er plötzlich.„Du?“ Kerrys Blicke waren die eines Totſchlägers. Von ſeinen Lippen brachen Worte wie ein Waſſerſtrom: „Nach all den Jahren habe ich dich doch gefunden, Lever! Der Bart kann deine Augen nicht verbergen.“ Jelk ſtand jetzt wieder. Der erſtaunte Ausdruck war aus ſeinem Geſicht verſchwunden. Jetzt drückte es nur Furcht aus, atemloſe, beſinnungsloſe Furcht.„Es war nicht meine Schuld allein, damals“, ſtammelte er zitternd,„auch andere, auch Dir hatte...“ „Schweig!“ brüllte Kerry.„Dix war damals ſchon ein halb— toter Krüppel; der war unſchuldig. Du, du Bieſt haſt meinen armen Bob auf dem Gewiſſen. Du haſt ihn ermordet, aus Haß, aus Neid, aus gemeinſter Habgier, du Lump! Jetzt ſollſt du es bezahlen!“ Seine Hand ſuhr nach der Hüfte und blieb dort. Einen Augenblick flammte in ſeinem Geſicht Eniſetzen auf. Sein Gürtel mitſamt dem Revolver lag auf dem Tiſch in der Hütte! In ſeinem Eifer, Carna zu helfen, hatte er die Waffe zum erſten Male ſeit fünf Jahren vergeſſen. Und nun war er waffenlos, ohne Möglichkeit, ſich gegen den Mann zu ver⸗ teidigen, der ſechs Schritte von ihm breitbeinig im Schnee ſtand, Furcht und Schlauheit und Haß in ſeinen grünen Augen. Lever wußte nichts. Aber er ſah Kerrys Hand nach der Hüfte fahren, und im ſelben Augenblick glänzte eine Piſtole in Levers Hand. Ihr Lauf ſpie eine Flamme aus, ſchnell und rot und bösartig. 2 5 Carna ſchrie entſetzt auf, als der Körper ihres neuen Freundes hilflos zuſammenſank. Eine neue Nacht war ge⸗ kommen, als Kerry ſeine Augen wieder öffnete. Er lag wieder in der Hütte Hal Gordons. Auf dem Tiſche flackerte eine Sleaxinkerze, und daneben ſtand Carna. In ihrem Geſicht war ein Ausdruck der Zärtlichkeit. Kerry ſtützte ſich auf die Ell⸗ bogen. Um ſeinen Kopf ſchlang ſich ein blutgedrängter Ver⸗ band. „Carna!“ ſagte er und war erſtaunt, wie tonlos ſeine Stimme war.„Carna!“ Sie wandte ſich ſchnell um. Eine Schüſſel mit warmem Waſſer ſtand auf dem Tiſche neben der Kerze, und Carna ſchnitt von einem Bettuche, das ſie mit⸗ ebracht hatte, einen Streiſen ab.„Was iſt paſſiert?“ fragte Kerry mit ſchwacher, krächzender Stimme. Er konnte ſich nicht erinnern, verdammt— er konnte ſich an abſolut nichts er⸗ innern. Sie ſchien das zu merken, kam etwas näher und beugte ſich über ihn: 1 „Ich war auf dem 1 1 von Jelks ene„ſagte ſie rühig,„und dieß tenſch folgte mir..“ Sie ſchauderte. 89 wußte nicht. daß Männer ſo ſein können...“ Kerry zuckte zuſammen.„Armes kleines Mädchen!“ flüſterte er.„Ach, jetzt erinnere ich mich. Gab es nicht irgendeinen Streit?“ „Sie ſind beinah getötet worden!“ erzählte ſie mit einem kindlichen Ernſt, der ihn entzückte.„Einen Zentimeter nach rechts und...“ „... adieu, Kerry Anderſon— nicht wahr?“ Er lächelte etwas gezwungen,„Well!, das wäre ſehr ſchade geweſen, denn ich bin gerade dabei, das Leben doch ſchön zu finden.“ Seine Meinung war nicht mißzuverſtehen. Ihre Blicke trafen ſich, dann ſenkte Carna ſchnell die Augen.„Es war für mich die einzige Möglichkeit, meinen Lebensunterhalt zu finden“, erzählte ſie;„aber jetzt will ich niemals dort wieder tanzen. Niemals! Ich haſſe ſchon den Gedanken daran.“ Allmählich erinnerte ſich Kerry an alles. Das Schickſal hatte ihm einen gemeinen Streich geſpielt, dachte er. Aber wenn Lever den erſten Akt für ſich gehabt hatte, ſo war das Spiel doch noch nicht aus. Aber je mehr er daran dachte, um ſo zweifelhafter erſchien ihm der Ausgang. Angenommen, Jelk allas entkam ihm wieder. Angenommen, er war bereits ge⸗ flüchtet Bei dieſem Gedanken richtete ſich Kerry auf. Fieberhaft rollte er ſich aus dem primitiven Bett, ſtand einen Augenblick ſpäter ſchwankend in der Hütte. Trotz Carnas Proteſt. Der Gürtel mit der Revolvertaſche lag noch auf dem Tiſche. Er er⸗ griff ihn, verſuchte ihn umzuſchnallen. Irgend etwas im Hirn des großen Mannes ſchien zu zerſpringen, ſein rioſiger Körper bebte im Schüttelfroſt: „Er wird wieder weggehen, er hat Angſt vor mir— er weiß, was ich mit ihm tun werde, wenn ich ihn ſinde— ich werde ihn niemals wiederſehen!“ Seine Stimme brach. „Aber: Du ſollſt nicht töten!l, was auch immer er Ihnen getan haben mag!“ ſagte Carna mit kindlichem Ernſt. „Natürlich, er iſt ſchon fort, er wird nicht auf mich warten. Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht habe ich hier ge⸗ legen— nicht wahr?“ Er lachte bitter. Plötzlich ſühr er zu⸗ ſammen.„Was iſt das?“ 5 „Ich habe nichts gehört!“ ſagte ſie. „Es klang wie ein paar Gewehrſchüſſe.“ Sie lauſchten beide einen Augenblick. Daun wandte ſich Carna dem Verwundeten zu:„Jelk dachte, er hätte Sie ge⸗ tötet! Ich konnte ſehen, daß er Angſt hatte, noch hinterher. Er ſah Sie einen Augenblick an, wie Sie da im Schnee lagen, dann wandte er ſich, ohne an mich zu denken, ab. Er ging zehn, fünfzehn Schritte, dann lief er. Ich dachte zuerſt auch, Sie wären tot, Ihr ganzes Geſicht war voll Blut.“ Sie ſchauderte.„Dann lief ich zum Blockhauſe und holte Sam Patſch. Er half mir, Sie hierher zu bringen und Ihren Kopf zu verbinden. Sam Patſch haßt Jelk. Sein Junge, Jerrtrgx Sie machte eine Pauſe und ſetzte dann ſchnell fort:„Sam Patſch lief zur Siedlung. Sie wiſſen vielleicht, daß wir hier einen Hilfsſcheriff haben. Acht⸗Fuß⸗Johnſon nennen ſie ihn; er iſt noch größer als Sie, Kerry! Johnſon traf Jelk, als er gerade ſeine Sachen packte und nahm ihn feſt. Sie ſind jetzt ſehr ſtreng hier mit ſolchen Sachen und haben Jelk in einem ver⸗ laſſenen Blockhauſe eingeſperrt. Sam Patſch kam vor einer Weile zurück und erzählte mir, die Freunde von Jelk häßten ſeine Freilaſſung gefordert. Aber Acht⸗Fuß⸗Johnſon erklärte, ſie ſollten zum Teufel gehen.“ ö Keiner von den beiden hörte, wie ſich die Tür leiſe öſjnete. Das Kerzenlicht flackerte über das Geſicht eines alten Trappers, der mit einer Schulterbewegung ſeinen ſchweren Ruckſäck in die Ecke warf. „Hallo!“ rief Kerry.„Wer ſind Sie?“ Hal Gordon kam näher, nachdem er die Tür mit einem Fußtritt zugeworfen hatte.„Scheint, Sie haben es ſich in meiner alten Hütte recht bequem gemacht!“ ſagte er brummig. „Es hat wohl niemand erwartet, daß ich jemals zurückkäme. Na, ſchon gut, ich wäre es ja auch nicht, wenn ich oden am Yukon mehr Glück gehabt hätte.“ Er nahm ſeine altmodiſche Flinte von der Schulter und unterſuchte ſorgfältig ihr Schloß „Wenigſtens kann ich jetzt meine Rechnung mit dem Jelk glatt machen“, grunzte er.„Er hat mir einmal fünfzig Dollar zm Poker abgenommen. Er hatte eine Karte zuviel im Spiel. Fünfzig Dollar! Ich vergeſſe ſowas nicht.“ „Etwas in den Geſichtern ſeiner Zuhörer machte ihn ſtutzig. „Wiſſen Sie denn nicht“, ſchnappte er wütend,„unten war eine ſchöne Schießerei vor Jelks Kneipe. Sie haben Jelk be⸗ freit; Sam Patſch hat eine Kugel durchs Bein, und drei don Jelts Freunden wurden abgeſchoſſen. Aber Jelk' iſt entkommen. Jetzt hat er ſich in den Wäldern verſteckt, und Johnſons Leute ſind hinter ihm her. Die erſte Menſchenjagd hier in der Gegend ſeit vielen Jahren. Eine feine Sache!“ Er nickte den beiden zu und verließ die Hütte wieder, ſeine Flinte in den knochigen Händen. b „Jelk iſt in den Wäldern“, ſagte Kerry mit zuſammen⸗ gebiſſenen Zähnen.„Ich muß mich nach ihm umſehen, kleine Carna! Ich komme wieder, Carna, und dann..“ Carnas Geſicht war ihm zugewandt, und Kerry nahm ſie plötzlich in ſeine Arme und küßte ſie ſchnell auf den Mund. Im nächſten Augenblick hatte er die Hütte verlaſſen. Er war jetzt nichts als ein Mann, der ſeinen Bruder rächen will. Seine dunklen Augen glühten, als er durch die kalte Winter nacht zum Waldrand eilte Am Fuße einer Fichte ſich ein alter Mann und lutſchte an einem gebrochenen Finger.„Sie können wieder zurückgehen“, erzählte er Kerry mit einem öttiſchen Kichern,„die Säuberung iſt beendet, und mein Finger ſt kaputt. 800 iſt tot, und auf eine angenehme Weiſe. Der Ne wollte, ich hätte vorher meine fünfzig Dollar zurück. bekommen.“ e „Tot?“ wiederholte Kerry mit dumpfer Stimme. Hal Gordon grinſte.„Ja, tot! Die Wölſe waren t als wir. Nette, flinke Tiere, wenn ſie hungrig ſind In der Schönheit der Winternacht Alaskas ſtanden Kern und die kleine Tänzerin vor der Hütte und blickten einander zu.„Carna“, ſagte er zärtlich,„ich liebe dich!“ 7 7 1 4 e N ee x— 5 Manchmal, wenn man in einem Buche lieſt oder ſich ein Bilderbuch betrachtet— huſch, da kommt e plötzlich ein Sonnen⸗ ſtrahl dahergehuſcht und tanzt und flimmert auf dem Buche pen daß man gar nicht weitergucken kann. Oder wenn man n den Spiegel ſiehr— huſch, da iſt der Sonnenſtrahl wieder da, guckt auch in den Spiegel hinein und blendet einen dabei ſo, daß man ganz fix weggucken muß. Iſt es euch nicht auch ſchon einmal ſo ergangen? Na, wenn euch das in Zukunft wieder einmal paſſiert, dann denkt nur immer gleich: das iſt das„Neckſtrählchen“. Das Neckſtrählchen! Ja, ſo hieß er., der kleine, übermütige Sonnenſtrahl, der gar nichts lieber tat, als Menſchen und Tiere, was ihm nun gerade in den Weg kam. zu necken Abends, wenn ihn Mutter Sonne mit den anderen Sonnenſtrahlen hineinrief zum Schlafen, da fing er dann an von ſeinen Streichen zu erzählen, und das gab allemal ein ſolches Gelächter, daß alle Himmelsbewohner es gleich wußten: Neckſtrählchen erzählt wieder mal von ſeinen Heldentaten. Eines Abends waren wieder einmal alle Sonnenſtrahlen in der großen Wollkenſchlaſſtube beiſammen.„So. nun ſchlaft ſchön“, ſagte Mutter Sonne,„damit ihr morgen zur Arbeit wieder friſch ſeid.“ Erſt war es denn auch ein Weilchen mäuschenſtill. Nichts rührte ſich.„Hihihi“, hörte man es da plötzlich kichern. Es war das Neckſtrählchen. Nun war es natürlich nichts mehr mit dem Schlafen.„Neckſtrählchen. was haſt du? Warum lachſt du? Ach, liebes Neckſtrählchen. erzähle doch etwas Schönes!“ riefen nun ſofort alle Sonnenſtrahlen aher pen„Hahaha“, lachte Neckſtrählchen nun ganz aut. „Nein, es war doch zu komiſch, was ſie alle für Fratzen schnitten.“—„Wer ſchnitt denn Fratzen? Ach, Neckſtrählchen. nun mach doch— erzähle doch! Wer?“—„Die Leute alle, die im Garten ſaßen und photographiert werden ſollten“, ſagte Neckſtrählchen.„Sie ſaßen ſo fein ſtill und guckten alle in den Photographenkaſten. Auf einmal— gerade als es losgehen ſollte hüpfte ich ihnen ins Geſicht— ätſch— da hättet ihr mal jehen ſollen, was ſie auf einmal alle für Geſichter ſchnitten. Hahaha, das wird ein ſchönes Bild geben, das da aus dem Kaflen herauskommt; es iſt zum Totlachen!“ Und alle Sonnen⸗ ſtrahlen lachten mit.„Weiter, Neckſtrählchen. weiter“, ſagten ſih dann,„was haſt du noch mehr angeſtellt?“—„Wartet mal, ch will mich mal beſinnen. Ach ja, die Kinder am See! Ich ſchien auf einen See herab. Am Ufer hockten ein paar Kinder die freuten ſich über die kleinen Waſſerwellen, die über die großen Steine am Ufer wegrollten und manchmal ſo niedlich ſpritzten. Wenn wir doch ein Boot hätten und auf den See hinausfahren könnten, ganz ganz weit— in ſo einem großen, feinen Segelboot“, ſagte der Junge. Hm', machte ſeine kleine Schweſter, ganz, ganz weit; ja!“— Aber wir haben kein Geld, uns eins zu kaufen“, ſagte der Junge wieder. Oach'“, meinte die Kleine, da bitten wir ganz fix mal den lieben Gott, der ſchickt uns ſchon welches.“ Und ſie falteten gleich die Hände ückten zum Himmel hinauf und beteten Da tauchte ich ganz heimlich mein goldenes Strahlenkleid in das Waſſer; das funkelte und glitzerte, 9 als ob lauter Goldſtücke im Waſſer lägen. Oach', ſchrie da auch gleich die Kleine, da guck mal. Maxe! Da— dach!— der liebe Gott hat aber fix gemacht. Nu fang ſie mal, fix!“ Da lachte der Junge laut und ſchlug die Hände zuſammen und rief:„Biſt du aber dumm! Das iſt ja die Sonne, die ins Waſſer ſcheint! Dachteſt du, das wären Goldſtücke, die der liebe Gott ins Waſſer geworfen hat? Ha! Nein, biſt du dumm!“ Als er dann aber ſah, daß ſeine kleine Schweſter ganz erſchrocken und enttäuſcht und traurig war, da tröſtete er ſie und ſagte: Na, laß nur. Wenn ich groß bin, dann mache ich mir ſelber ſo ein Boot und dann nehme ich dich mit!“—„Das war eine niedliche Geſchichte“ ſagten die Sonnenſtrahlen.„Aber es war gut, daß der Bruder ſein Schweſterchen tröſtete und ihr doch noch ein Segelſchiff ver⸗ ſprach.“—„Ja“, ſagte Reckſtrählchen.„Aber nun muß ich euch noch erzählen, wie ich den alten Großvater aus dem Schlafe weckte Hihihti!“—„Pfui!“, riefen die Zonnenſtrahlen.„Wie bös von dir!“ Aber daun wollten ſie doch die Geſchichte hören. Und Neckſtrählchen erzählte:„Ich ſah ein Fenſter, an dem die Vorhänge zugezogen waren. Ich wollte aber gern ſehen, was inter den Vorhängen in der Stube war, und ſuchte mir ein itzchen, durch das ich hindurchgucken konnte. Ich kitzelte ihn ein wenig an Naſe und Augen; gleich ſing er an zu blinzeln, wachte auf, und— hatſchi! hatſchi! ging's dann los Es war zu komiſch. Hatſchil. hatſchil, nieſte er, immerzu, und jedesmal machte er einen Diener dabei— ſeht ſo!“ Und Neckſtrählchen 1 07 55 den alten Großvater nach, und alle lachten darüber Da ging auf einmal die Wolkentür auf und Mutter Sonne krat 15 Huſch— wie fix da alle Sonnenſtrahlen unter ihre Wolkendecke krochen.„unnütze Geſellſchaft!“ ſchalt An Meint ihr. ich hätte euch nicht gehört? Nennt ihr das Dann aber ging ſie zum Neckſtrählchen hin, von dem ada ein winziges goldenes Spſtzchen aus der Decke berausguckte.„Ja, verkriech dich nur! Da haſt du recht“ ſogte ſie 25 biſt ein ganzer Taugenichts— weißt du das? Iſt es erlaübt, alte Leute aus dem Schlaf zu wecken und ſie nachher auch noch auszulachen? Wenn du es zu arg treibſt mit dem Frau Nee 35 3 0 5*— 8 1 J 1 Necken, dann werde ich dich zur Strafe mal ein paar Tage gar nicht auf die Erde hinunterlaſſen Haſt du es gehört?“ Das Neckſtrählchen hatte es wohl gehört! Aber es ſchwieg mucks⸗ mäuschenſtill, denn es ſchämte ſich. Onkel Heinrich. In der Schule lernen wir ſchon, daß die Erde eine Kugel iſt, ſich um die Sonne dreht, und wir wiſſen, daß dieſe Tatſachen alle genau begründet und Zweifel ausgeſchloſſen ſind. Im grauen Altertum hatte man zwar auch ſeine Anſichten über Form und Art des Weltalls, aber es ſehlten die Argumente, die Lehren zu beweiſen. Man vertraute eben der Meinung der damaligen Gelehrten, und da die Sonne täglich ihren Lauf von morgens bis abends wiederholte, machte man ſich weiter keine Sorgen über das Wie und Woher. So iſt es intereſſant, zu wiſſen, wie ſich die Alten unſere Welt vorſtellten. Aus Ueberlieſerungen wiſſen wir heute, daß die alten Aegypter ſich vom Himmel eine ſehr ſonderbare Vor⸗ ſtellung machten. Berge ſtützen den Himmel und die Sterne hängen von dieſem Himmel an Stangen herunter. Vielleicht hat die Bauart der Pyramiden Gründe, die auf den Glauben der Himmelsſtützen aufgebaut ſind Die Römer und Griechen waren in ihrem Denken ſchon etwas fortgeſchritten. Nach ihrer Meinung war die Erde eine im Waſſer ſchwimmende Scheibe von, für damalige Begriffe, unvorſtellbarer Größe. 8 — * 0 — — * Erſt mit der Zeit, die uns Optik und Technik brachte, wurde das Weltbild in ſeiner heute bekannten Form erkannt. Koper⸗ nikus in Thorn war es, der uns kehrte und bewies, daß die Erde eine Kugel iſt. Es hat ſehr lange gedauert, bis wir zu dieſer Erkenntnis gekommen ſind, um ſo eigenartiger erſcheinen uns daher heute die alten Anſichten, die wohl zu damaliger Zeit genau ſo ernſthaft vertreten worden ſind. Pagrey. Das Wunder der Benhanmiſcheibe. Ihr werder es wohl kaum glauben wollen, daß eine ein⸗ fache Schwarz⸗Weiß⸗Zeichnung unter gewiſſen Bedingungen auch bunt erſcheinen kann, und doch iſt es ſo. eder von euch kann dieſe intereſſante Tatſache ſelbſt prüſen und eine ganze Reihe recht netter Verſuche damit anſtellen, ohne daß viel Mühe oder gar Geldkoſten damit verknüpft wären. Ihr nehmt ſtartes, weißes Zeichenpapler und zeichnet euch darauf mit ſchwarzer Tuſche die Figuren, wie ſie hier ab⸗ gebildet find. Der Durchmeſſer ſoll ungefähr 8 bis 10 Zenti⸗ meter betragen. Mit der Schere ſchneidet ihr jetzt die Figuren aus und er⸗ altet Kreisſcheiben. Durch den Mittelpunkt einer ſolchen Scheibe ſteckt ihr eine ſtarke Nadel, ſo daß ſich die Scheibe, 90 ihr mit dem Zeigefinger leicht daran ſchlagt, zu drehen eginnt. 0 etzt laßt ihr vor der Schreibtiſchlampe oder einer anderen künftlichen Lichtquelle die Scheibe rotſeren, indem ihr ſie mit dem Finger in Drehung verſetzt. Habt ihr die Scheibe 1 ge⸗ nommen, werdet ihr Wel da ihr ſie ſicher etwas zu ſchnell dreht, eine 111 ue Scheibe mit dunklen Kreiſen erkennen. Doch ſobald die Scheibe anfängt. ſich ein wenig langſamer zu umeiſt helle Farben, wie Gelb, Hellgrün. Orange. Nach außen An Blau, Rot und Violenn. Auch ſind es keine blaſſen Farben, ſondern im Gegenteil ſehr kräftige 15 btöne. Merkwürdig daran iſt, daß ganz andere en entſießen ſobald ihr die Scheibe nach der anderen Seite, alſo nach Ane Verwendet ihr die Scheibe 2, auf die ihr eine Anzahl ſchwarzer Sektoren gezeichnei habt, erſcheinen dieſe tiefblau. während die weißen Zwiſchenfelder mäßig gelb leuchten. Falls ihr eine gewiſſe Zeit weiter dreht, fangen die Farben an ſich zu Grün zu verſchmelzen Bei wenerem Drehen erſcheinen wieder Blau und Gelb, zu dem ſich noch Ron geſellt. Alle drei Farben ſchwimmen durcheinander und geben ein äußerſt reiz⸗ volles Farbenbild Die richtige Geſchwindigkeit der Umdrehung. bei der die Farben am beſten eniſtehen mußt ihr durch Verſuche ermitteln Ueberhaupt iſt hier eurem Erſinderſinn keine Grenze geſetzt; denn ihr braucht euch durchaus nicht nur an die hier angegebenen Scheiben zu halten ſondern ihr könnt eu ſebbſt andere zeichnen. Faſt alle Muſter auch wahlloſe Flauren, Linien und Kleckſe geben bunte Farben. Auch wird nicht ſedes von euch dieſelben Farben ſehen. da ja auch die menſchlichen Augen ſehr verſchieden voneinander find. Der eine wird grün für rot halten, der andere blau für violett— und umgekehrt Die Urſache für die Entſtehung der bunten Farben ſind gewiſſe Müdigkeitserſcheinungen im Auge. Soviel ſei den Peu⸗ gierigen unter euch geſagt. Wie die Farben entſtehen, wiſſen auch die Gelehrten noch nicht genau Deshalb fſoll darüber auch hier nichts weiter erzählt werden, denn das iſt ee 0. ſchwer zu verſtehen. Suchrätſel. en E ee 35 Suche ſechs auf dem Bild ſichtbare Dinge heraus, füge ihre dritten Buchſtaben zuſammen und bilde ſo den Nanten einer Pflanze! eue eech din aon unc ee eech bun 8 Waſſer kocht in einer Papiertüte. Damit wir uns bei der Ausführung des Experimentes nicht die Finger verbrennen, fertigen wir uns zunächſt eine Drah!⸗ ſchlinge mit Handgriff. In die Schlinge ſtecken wir die Tſite, 0 i (cc. 5 füllen ſie mit Waſſer und halten ſie über ein Licht oder eine Spiritusflamme. Nach kurzer Zeit wird das Waſſer kochen, ohne daß das Papier verbrennt, Nätſelvers. Meine— Ratte haßt die See, Meine— Straße ſtaubt— 9 je!—, Meine— Spitze reicht ins Meer Und mein— Sturm gehört zur Wehr. Meinen Mann neum man auch— Wirt, Ohne— Karte leicht man irrt Die— Partie gern ſeder macht, Kommt nicht— Regen über Nacht. Auch mein— Gut 1 ſever leiden, 0 15 79— 0 el 4 nd wohl eine— Plage ha 1 a Schädlich meinem Diagluſenthalt. 5 8a ei drehen, werdet ihr Überraſcht ſein, welch eine Fülle von bunte Jasbernge euch entgegenleuchtet. In der Mitte finden ſech „ aud“„slept“ seg dung unn * 2 18 Nille Kiebels erſte Liebe. Von Ulrich Kamen. Wenn Herr Ottokar Kiebel im ſofort bezahlten, gut ſitzenden Anzug, mit tadelloſer Wäſche, mit einem ſeſchen Hüterl auf dem Kopfe und gelben Schuhen mit Gamaſchen, von dab Uhr vormittags ab durch die Straßen der inneren Stadt in Wien, über den Opernring und Kärntnerring ſpazierte, da guckten ihm allerdings die jungen Mäderln nicht mehr nach. Die Zeiten waren für den vorgeſchrittenen Fünfziger vorbei. Aber wenn der Herr Kiebel in den Blumenladen trat, in den 15 fich duftenden Blumenladen unweit des Naſchmarktes, und ſi dort, je nach der Jahreszeit, ein Knopflochblümchen kaufte, da bekam die Verkäuferin, die dort ſchon dreißig Jahre Blumen verkaufte, ein rotes Geſichterl. Und wenn der Herr Ottokar Kiebel in der ihm ſeit ſeiner Gymnaſiaſtenzeit bekannten Tabak⸗ fabrik am Opernring ſich ſeine Virginier holte, goldbraun, nicht ſo dunkel wie vor zehn oder fünfzehn Jahren, da lächelte ihn die Witwe des k. und k. Oberſten, die jetzt Zigarren und Zigaretten verkaufte, gar holdſelig an. Und es war an einem wunderbaren Frühlingstage, wie man ſie nur in Wien erleben kann, als am gleichen Tage, faſt zur gleichen Stunde, nur mit ſechs oder ſieben Minuten Unterſchied, zuerſt die Blumenverkäuferin am Naſchmarxkt und dann die Witwe in dem Tabakladen den Herrn Ottokar Kiebel fragten, warum er denn eigentlich nicht heirate. Wo er doch ſo eine ſchöne Penſion beziehe und ſo gut ausſähe, ein Häuſerl habe in Grinzing und ſo einſam und allein umherwandere in der ſchönen Wienerſtadt. Der Herr Ottokar Kiebel lachte beide Male verbindlichſt und bildete ſich gar nichts auf die Reden ein. Mit der Rederei übers Heiraten iſt das ſo eine eigene Sache in Wien. Wenn auf der Straße, gleichgültig welcher, zehn Paare ſpazierengehen, dann reden neun Paare vom Heiraten. Und das zehnte Paar unterhält ſich über das Eſſen. Das war ſchon immer ſo. Aber als er abends dann in ſeinem Häuſerl in Grinzing ſaß, mutterſeelenallein, und zu ihm ins Zimmer der Duft der Veilchen drang, die üppig im Gärtchen wuücherten, und von der Ferne her, wo luſtige Menſchen beiſammen ſaßen, Muſik er⸗ tönte, da kroch in dem alten Junggeſellen eine ganz eigen⸗ artige Sehnſucht nach Familienleben hoch, die er bis jetzt gar nicht verſpürt hatte. Bis jetzt hatte der Herr Ottokar Kiebel ja auch gar keine Zeit gehabt, ans Heiraten zu denken. Bitte! Zehn, elf Stunden täglich im Dienſt! Dann die Akten mit nach Hauſe genommen. Der Jahresurlaub bei Verwandten im Waldviertel, wo man ihm drei Töchter aufdringlich aufdrängen wollte. Nicht alle drei zugleich! Aber immer eine nach der anderen. Und Herr Ottokar Kiebel ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, was er während ſeiner Dienſtzeit niemals durfte, nahm die Zeitung her, und hatte bald eine Anzeige entdeckt. „Dame, in den beſten Geſellſchaftskreiſen verkehrend, empfiehlt ſich zur Vermittlung von Ehen. Feinſte Referenzen ſtehen zur Verfügung.“ Und an dieſe Dame ſchrieb Herr Ottokar Kiebel einen kurzen, in amtlichem Stil gehaltenen Brief, ſauber mit ſeiner exakten Amtsſchrift, ohne Schnörkel, ohne ſchief ſitzende Punkte. So wie ein Menſch, der Beamter war, eben ſchreiben muß. Als Ottokar Kiebel den Brief in den Briefkaſten geworfen hatte, ging er noch in ein Weinlokal. Natürlich war das eine Kellnerin, die den Herrn Kiebel, an dieſem Tage alſo ſchon zum dritten Male, fragte, ob er, ſo ein feſcher Kerl, nicht heiraten wolle. Wo doch im Prater die Bäume blühten. Und was das fade Frauenzimmer eben daherplauderte. Drei Tage ſpäter— Ottokar Kiebel war eben aufgeſtanden und ſaß in ſeinem gelbgeblümten, ſeidengefütterten Schlafrock an ſeinem Frühſtück, das ihm die Wirtſchafterin raſch hingeſtellt hatte— erklang die Glocke an der Gartentür. Kiebel legte das halbe Kipferl weg und ſchaute zum Fenſter hinaus. Eine Dame ſtand draußen, ſchlank, nicht mehr jung, aber doch voll, wie Ottokar Kiebel, mit dem letzten Reſt des Kipferls im Mund, konſtatierte. Schnell zog Kiebel ſeinen Schlafrock aus und ſchlüpfte in ſeine Morgenjacke, die aus Samt und wie eine Huſarenattila mit ſeidenen Schnüren verziert war. Wie ein Huſarenrittmeiſter ſah der Herr Ottokar Kiebel aus, als er durch den Vorgarten ſchritt und das Türl öffnete. „Mein Name iſt Eva von Riebenkranz!“ ſagte die Dame vor dem Türl. Und lachte, wobei Otto Kiebel ſchöne, weiße Zähne ſah, die auf keinen Fall falſch ſein konnten.„Ich komme auf Ihren Brief!“ b „Aha!“ ſagte Kiebel und verneigte ſich, wobei er, ſich ärgernd, bemerkte, daß ſein rechter Pantoffel über der Sohle zerriſſen war, was nicht gut ausſah.„Treten Sie näher, gnädige Frau, wenn ich bitten darf!“ 0 Und die Dame trat näher, ging hinter Otto Kiebel her und betrat ſein Haus. Mit einem wütenden Blick empfing ſie die Wirtſchafterin Suſi Kümmel, die juſtament auf dem Korridor ſcheuerte, was zu ihren, höchſt unwillig verrichteten Obliegen⸗ heiten gehörte. 5 „Alſo Sie wollen heiraten, um gleich auf den Kernpunkt meines Beſuches zu kommen!“ ſagte Frau Eva von Rieben⸗ kranz und warf einen mitleidigen Blick auf ein Loch in einer Gardine.„Ich habe einige gute Partien, die für Sie, Herr Kiebel, geeignet wären!“. „Aber Frau Baronin!“ ſagte Kiebel und bemerkte mit Entſetzen, daß das Tuch, das ſeinen Tiſch bedeckte, verſchiedene Kaffeeflecke aufwies.„Das hat ja gar keine Eile. Ruhen Sie ſich aus von Ihrer Fährt nach Grinzing. Wenn Sie vielleicht einen Kaffee haben wollen? Oder ſoll Ihnen die Suſi Würſtel holen und ein Vierterl Wein?“ 1 Eva von Riebenkranz lächelte.„Was für Anſprüche ſtellen Sie, Herr Kiebel, an die Frau, die Sie heiraten wollen?“ fragte ſie.„Ich kenne einige junge, das heißt für Ihr Alter paſſende junge Damen, teils mit etwas Vermögen, mit Ge⸗ ſchüft.“ Frau Eva zog aus ihrer Handtaſche einige Bilder. Ihre Augen blickten prüfend auf den Mann, der vor ihr ſaß. Peinlich verlegen ſtarrten die Augen Kiebels auf einen Tapetenfetzen an der Wand. Zwei Spinnengewebe, die er ſonſt nie geſehen hatte, hingen in den Ecken. Und vor ihm ſaß die ſchöne Frau, von der ein Duft ausging gleich den Veilchen in ſeinem Gärtchen... b „Wiſſen Sie was, gnädige Frau?“ rief mutig Kiebel und ſtand auf, wobei ihm ein Knopf von ſeiner Morgenjacke abfiel. „Wir fahren zuſammen im Auto in den Prater. Dort können wir beſſer zuſammen reden als hier!“ 700 a Und ſie führen zuſammen an einem Frühlingstage in den Prater. Aber als Ottokar Kiebel in einem feinen Kaffeehauſe klopfenden Herzens die Hand der ſchönen Frau ergreifen und ihr einen Heiratsantrag machen wollte, da ſtand die Frau Eva von Riebenkranz auf und rief:„Kommen Sie ſchnell, Herr Kiebel. Dort ſitzt eine meiner Kundinnen! Sechzigtauſend Schilling Vermögen, wenig Anhang. Das trifft ſich gerade fein. Muß ſowieſo noch zu einem alten Grafen und einem penſionierten Straßenbahnkondukteur! Der Zektel mit meinen inge liegt auf Ihrem Tiſche!“ Und weg eilte die ſchöne Frau, die wie die Veilchen duftete. Ottokar Kiebel warf einen raſchen Blick auf den Tiſch, an dem die bezeichnete Dame ſaß. Die aber hatte ſich abgewendet, ſie ſchien nichts wiſſen zu wollen von ihm. Und daraufhin ließ Ottokar Kiebel das Heiraten ſein. So kommt's, wenn man die Zeit derſüäumt. — 4 „Wat pfeifſte denn immer ſo vor Lümmel?“ „Nu, ick hab' meinen Hund verloren.“ „Denkſt du etwa, ich habe ihn?“ „Det kann ick nicht ſagen; aber jedesmal, wenn ick pfeife, bewegen ſich die Würſte in Ihrem Schaufenſter.“ Neue Stenographie. „1zig Geliebte! Du kannſt noch 2feln an meiner 3, da doch mein Herz nur 4 Dich ſchlägt.— Unſer Regiment liegt in ökirchen und 6trablatt wird Dir ſagen, daß ich tapfer focht und kein 7ſchläfer war. Ich nehme nun Urlaub; gib 8, ehe Du es ahnſt, bin ich bei Dir; ſage aber nicht 9, wenn ich um Deine Hand an⸗ halte, denn mir wäſſern alle 10e nach Dir. Ich ſchreibe Dir in I1ertigkeit, denn es ſchlägt 12 und die Poſt geht ab. Dein Dich liebender Fritz, 13. Ge⸗ freiter bei der 14. Compagnie des 15. In⸗ fanterie-Regiments; am 16. April 1718. meinem Laden, du Der mondſüchtige Akrobat. Er:„Ich möchte mal etwas, was ich nicht alle Tage habe! Sie:„Schade! Sonſt hätte ich dir zu Ochſenzunge geraten!“ Ar E. —— Auslegung. „Was iſt eigentlich konſequent', Mutti?“ „Ganz einfach, mein Junge! Konſequent iſt: Heute ſo und morgen ſo und nicht: Heute ſo und morgen ſo!“ Der Auſſatz. Aufſatzthema: Was iſt Faulheit? Unterſekundaner Müller gibt ein leeres Heft ab. Am Ende der zehnten' Seite ſteht: . 0 6 7% — R N N Das Hütchen. Von Jo Hanns Rösler. Es gibt Menſchen, die nie einen Hut tragen können. Jeder Hut wird in dem Augenblick, in dem ſie ihn über ihren Kopf ziehen, zum Hütchen. Arno trägt ein Hütchen. Seit zehn Jahren dasſelbe. Schwarz und ſteif. Jedes Jahr läßt Arno es auf Hochglanz putzen, ſchadhafte Stellen ver⸗ kleben, ein neues Stirnband einnähen. Seit zehn Jahren wiederholt Arno die Prozedur. Das letztemal flocht er ein Drahtgeſtell unter den Filz. Von wegen Baufälligkeit. „Du mußt dir einmal einen neuen Hut kaufen“, bat die langjährige Braut eines Tages. „Einen Hut kaufen?“ verliert für Arno die Weltgeſchichte ihren Sinn.„Einen Hut kaufen? Warum nicht gleich eine neue Taſchenuhr? Oder Manſchettenknöpfe? Ein Hut, leichtfertiges Mädchen, reicht bei richtiger Pflege fünfundzwanzig Jahre.“ Das Mädchen ließ nicht locker und ſo beſchloß Arno nach ſchlafloſen Nächten und reiflicher Ueberlegung, ſeine Verlobung zu löſen. „Geſtatten!“ lüftet Arno „Schönes Wetter heute!“ „anke!“ ging das Mädchen weiter.„Stürzen Sie ſich nicht in Unkoſten. Bei dem Hut!“ „Wer den Hut nicht ehrt, iſt des Mannes nicht wert!“ marſchierte Arno in ein Kino. Arno löſt eine Sperrſitztarte. Legt das Hütchen neben ſich „Würden Sie bitte Ihren Hut an ſich nehmen?“ ſetzt ſich einer neben Arno. Arno nimmt das Hütchen an ſich. In der Pauſe wird der Herr neben Arno leutſelig. „Wenn ich mich auf Ihren Hut geſetzt hätte, wäre er futſch geweſen.“ „Das gäb's! Da hätten Sie mir einfach einen neuen ge— kauft“, iſt Arno wütend. „Sie ſind reichlich jung, guter Mann! Kaufen Sie ſich doch für Ihr Hütchen einen Sperrſitz, wenn Sie die Garderobe ſchinden wollen.“ Der Saal verdunkelte ſich. Arno wälzt Pläne. „Geſtatten Sie!“ unterbricht er die Andacht ſeines Nachbars. „Sie meinen alſo, wenn ich für meinen Hut eine Sperrſitz⸗ karte löſe und es ſetzt ſich dann einer auf den Hut, muß er ihn erſetzen?“ „Das kommt darauf an.“ 5 5 „Wieſo? Auf meinen bezahlten Platz hat ſich doch niemand zu ſetzen. Er muß für jeden Schaden aufkommen.“ „Meinetwegen!“ iſt der Film für den Nachbar wichtiger. Arno läßt nicht locker. „Wenn Sie im Zug einen Platz mit Ihrem Hut belegen, darf ſich doch auch niemand auf den Hut ſetzen. Oder im Kaffeehauſe. Oder in der Kirche. Oder bei der Table d'hote.“ Arno ſtürmt zur Kaſſe. eines Abends ſein Hütchen. „Noch einen Sperrſitz.“ „Bitte!“ „Ich kann doch dieſen Platz für eine verſpätete Dame mit meinem Hut belegen?“ iſt Arno vorſichtig. „Gewiß, mein Herr! Die Karte gilt aber nur für die nächſte Vorſtellung.“ „Das genügt!“ marſchiert Arno in den Saal zurück. Arno ſetzt ſich auf den zweiten Platz vom Mittelgang aus. Auf den erſten Stuhl baut er kunſtgerecht ſein Hütchen. Ein dicker Herr kommt. Fühlt das Hütchen. Wirft es zu Boden. „Erlauben Sie mal“, empört ſich Arno,„mein guter Hut!“ „Legen Sie ihn gefälligſt nicht auf fremde Plätze!“ ſchimpft der Dicke. „Das iſt kein fremder Platz. Ich habe zwei Karten. Der Platz iſt belegt.“ „Ach ſo!“ erhebt ſich der Dicke und gibt dem Hut heimlich einen Fußtritt. Der Hut kullert drei Reihen weiter. 5 Arno kriecht durch Bänke. Fünf Minuten Pauſe. Eine junge Dame nähert ſich durch den Mittelgang. „Schönes Mädchen!“ ſchielt Arno.„Vielleicht habe ich Glück!“ Arno hat Glück. Die junge Dame ſetzt ſich neben ihn. Und lächelt. Arno lächelt begeiſtert zurück. Erſchrickt. Wird blaß. Mein Hut“, beſinnt er ſich,„mein guter Hut! Ich kann doch nicht von dem ſchönen Mädchen—“ Arno bumbert das Herz. „Pardon!“ ſagt er dann leiſe und zerrt ſein Eigentum unter der Dame hervor. Der Hut iſt hin. Unwiderruflich hin. Am nächſten Morgen kauft ſich Arno einen neuen Hut. „Was ein Hütchen werden will, biegt ſich beizeiten!“ ſtülpt er ihn über den Kopf. Geht am Abend damit ins Kino. Läßt ihn gewohnheitsgemäß auf den Nebenſitz gleiten. Ein armer Blinder ſetzt ſich darauf. Sagt„Pardon!“ zeigt auf ſein Schild:„Gänzlich weiter vor. Arno bleibt die Spucke weg. Seit heute trägt Arno ein Mützchen. erblindet!“, und ſetzt ſich eine Reihe „Angeklagter, ſind Sie verheiratet?“ „Nein, Herr Gerichtshof!“ „Na, da kann Ihre Frau aber wirklich von Glüc fagen!“ Ws muß man vom Atbeltzzengnis f wiſſen? Leider entſtehen wegen eines Arbeitszeug⸗ niſſes allzuoft Streitigkeiten zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer, ſei es, weil der Arbeitgeber die Aushändigung des Zeugniſſes verweigert, oder ſei es, daß der Arbeitnehmer mit dem Inhalt desſelben nicht zufrieden iſt. Die Arbeitsgerichte werden ſo unnötig über⸗ laſtet, und letzten Endes hat doch dieſe oder jene Partei die Koſten des Streitverfahrens zu tragen. Um derartige Prozeſſe vermeiden zu helfen, ſollen im folgenden einmal die geſetz⸗ lichen Vorſchriften über das Dienſtzeugnis näher erörtert werden. Wer hat überhaupt Anſpruch auf ein Zeug⸗ nis? Jeder gewerbliche Arbeitnehmer, ein⸗ ſchließlich der Lehrlinge, und jeder Handlungs⸗ gehilfe und lehrling kann, von ſeiner Kündi⸗ gung an, ein ſchriftliches, handſchriftlich unter⸗ zeichnetes Zeugnis verlangen, und zwar ohne Rückſicht auf die Dauer des Dienſtverhältniſſes; der im nichtgewerblichen Dienſtverhältnis Stehende aber nur bei dauerndem Dienſtver⸗ hältnis. Der Anſpruch auf Ausſtellung eines Zeugniſſes verjährt in dreißig Jahren, kann aber in der Regel nicht ſolange geltend gemacht werden. Iſt zum Beiſpiel ſo lange Zeit ver⸗ gangen, daß dem Dienſtherrn Erinnerung und Nachforſchung nicht mehr zugemutet werden kann, ſo iſt ein Anſpruch auf das Zeugnis nicht mehr gegeben. Zur Ausſtellung des 527 niſſes iſt der Arbeit⸗ geber oder ſein geſetzlicher Vertreter verpflichtet. Wenn auch der Prokuriſt zur Ausſtellung des Zeugniſſes befugt iſt, ſo erſetzt dieſes Zeugnis jedoch nicht dasjenige des Prinzipals.— Jeder Arbeitnehmer(ausgenommen die Lehr⸗ linge) kann über die Art und die Dauer der Beſchäftigung ein Zeugnis verlangen. Er kann aber auch Ausdehnung auf Führung und Lei⸗ ſtung fordern; nachträglich aber nur, wenn entweder dieſe Ausdehnung unmittelbar im Anſchluß an die Ausſtellung des Zeugniſſes oder nach Einſichtnahme in deſſen Inhalt be⸗ gehrt wird oder wenn beſondere Gründe vor⸗ liegen, die das nachträgliche Begehren berech⸗ tigt erſcheinen laſſen. Das Zeugnis ſelbſt muß wahr ſein; es iſt aber ohne vermeidbare Schärfe ſo zu formulieren, wie ſich ein einerſeits wahr⸗ heitsliebender und anderſeits wohlwollender Menſch über ſeine Mitmenſchen zu äußern pflegt. Der Grund des Austritts aus der Be⸗ ſchäftigung iſt nur bei der für die Arbeits⸗ loſenunterſtützung nötigen Arbeitsbeſcheinigung anzugeben oder wenn der Arbeitnehmer ein auf Leiſtung und Führung ausgedehntes Zeug⸗ nis verlangt und die Umſtände des Falles ſür die Beurteilung der Führung ſowie Leiſtung maßgebende Bedeutung haben. Verſtößt zum Beiſpiel der Arbeitnehmer in grob ſchuldhafter Weiſe gegen ſeine Verpflich⸗ tungen und den Dienſtvertrag, ſo kann er ſich nicht darüber beſchweren, wenn ihm durch die Aufnahme des Entlaſſungsgrundes in ſein Zeugnis ſein Fortkommen erſchwert iſt. Ehr⸗ lichkeit iſt zu beſcheinigen, wenn Unehrlichkeit nicht nachgewieſen werden kann; der Verdacht einer ſtrafbaren Handlung des Arbeitnehmers darf im Zeugnis nicht erwähnt werden. Lehrlinge müſſen ohne Verlangen ein Zeug⸗ nis über die Art und Dauer der Beſchäftigung, erworbene Kenntniſſe und Fähigkeiten erhalten. Wenn eine Innung beſteht, ſo tritt ja der Lehrbrief an die Stelle des Zeugniſſes.— Uebergebene frühere Zeugniſſe und das aus⸗ zuſtellende Zeugnis dürfen in keinem Falle zu⸗ rückbehalten werden. Verweigert der Arbeit⸗ geber die Ausſtellung oder iſt der Inhalt des Zeugniſſes nicht den Tatſachen entſprechend, ſo macht ſich der Arbeitgeber ſchadenerſatz⸗ pflichtig. Das Verſchweigen feſtgeſtellter Unter⸗ ſchlagungen macht zum Beiſpiel den früheren Chef dem ſpäteren gegenüber erſatzpflichtig. Verweigert der Arbeitgeber alſo die Ausſtel⸗ lung eines Zeugniſſes, ſo kann der Arbeit⸗ nehmer im Klagewege dasſelbe erzwingen. Operationsloſe Behandlung der Blinddarm⸗ entzündung. Vor einiger Zeit erſchien in einer größeren Zeitſchrift, im„Hausarzt“, ein Aufſatz, der ſich mit der Frage der operationsloſen Behandlung der Blinddarm⸗ oder richtiger der 7 ſatzentzündung befaßte. Die Frage iſt pra liſch von ſo großer Bedeutung, daß ich mir nicht ver⸗ ſagen kann, mich wieder einmal dazu zu äußern. Grundſätzlich iſt folgendes zu dem Thema zu ſagen: Jede Erkrankung, die auch nur halbwegs den Verdacht auf eine Entzündung des Wurmfort⸗ ſatzes aufkommen läßt, gehört unverzüglich in ein gutgeleitetes und die Möglichkeit zum ſo⸗ fortigen Operieren bietendes Krankenhaus! ede Erkrankung, die mit Wahrſcheinlichkeit und erſt recht natürlich jede, die mit Sicherheit als eine Wurmfortſatzentzündung ſich heraus⸗ ſtellt, gehört unter das Meſſer des Chirurgen, wenn nicht ganz beſondere Ausnahme⸗ erſcheinungen, wie zum Beiſpiel hohes Alter oder ſchwerſte Tuberkuloſe des Patienten, ein Zögern rechtfertigen. An dieſen Grundſätzen darf unter keinen Um⸗ ſtänden gerüttelt werden, wenn man nicht das Leben des Kranken aufs Spiel ſetzen will! Wer auch nur halbwegs über einige ärztliche Erfahrung verfügt, der weiß, wie vielgeſtaltig das Geſicht einer ene iſt, und er kennt Fälle, bei denen trotz verhältnis⸗ mäßig geringer Beſchwerden bei der Operation, die trotzdem vorgenommen wurde, ein un⸗ mittelbar vor dem Berſten ſtehender Eiterſack mit papierdünnen Wandungen am Wurmſort⸗ zum ählun man aus Waffe verzichten wo es als Arzt verantworten, dem e zur operationsloſen Behandlung der darmentzündung zu geben und dadurch er Todesgefahr auszuſetzen. Ge⸗ wiß, es iſt nicht zu beſtreiten, daß Operation eine 1 05 des akuten Anfalles ber, wie ſchon geſaſth es iſt Mig cacdteg 1 0 für einen g i xperimentes— denn anders kann man den Verſuch nicht bezeichnen— zu bürgen, und zweitens iſt auch in Laienkreiſen die unangenehme Tatſache bekannt, daß ein einmal erkrankt geweſener Wurmfortſatz ganz beſonders gern wiedererkrankt, und derartige Rückfälle ſind oft noch gefährlicher als die erſte Krankheit. Man hört wohl hier und da, daß urmſortſatz doch irgendeinen Sinn im Körperhaushalt haben müſſe, und daß es für den Körper nicht gut ſei, wenn er dieſes Organs Dieſe Behauptung, die auf unhaltbare Vorſtellung der örperbau zurückgeht, iſt an der Erfahrung an Millionen Operierten ſo gründlich widerlegt, daß man ſich wundern Ping ihn geradezu erfolgen kann. Ausgang der phlloſo bischen e iloſo e, Zwwedanß Latz vorſand. Auch vorſichtigſte, mit allen! er weißen ieſes gkeit im * Rundfunk im Jahr 3000. 8 2 8 229 kliniſchen Mitteln vorgenommene Unterſu eiſpiel die en V e, öfter wiede lutkörperchen, genaueſte ontrolle von Puls und Temperatur känn nicht vor folgenſchweren Irrtümern in der B teilung der Schwere des Krankheitsbildes ſchützen. a Zum W ſchneidet kein Arzt einem Kranken den Leib auf. Wenn aber, wie ganz beſonders bei einer akuten Blinddarment dung, der Tod in ſo drohender Nähe ſteht, dann e geradezu ein Verbrechen, wenn eſſerfur 0 e einzig w e. atienten Rat⸗ auch 2 fernen ſoll oder nicht. J g Methode: irtſame einesfalls kann man ücklichen 7 5 N 3 muß, mit welcher Zähigkeit ſie in den Köpfen mancher Laien ihr Leben noch friſtel. Der Wurmfortſatz iſt in der Tat für den Körper⸗ 4 von ſo eden Bedeutung, daß es bei ſeiner Entzündung gar nicht in rage kann, ob man ihn ent⸗ faſſe noch einmal uſammen: Von ganz verſchwindend ſeltenen lusnahmen abgeſehen, gibt es für die Behand⸗ lung der Wurmfortſatzentzündung nur eine einzige, 1 55 und wirtſchaftlich rationelle ie ſofortige Operation! . Nie erigeborenen Kender lernen schwerer pprechen als die ſpäter geborenen Vor einiger Zeit unterzog ſich der amerikani⸗ ſche Arzt Doktor Harlow Gale der überaus mühevollen Arbeit, das Sprechenlernen der kleinen Kinder zu beobachten, wobei er zu dem intereſſanten Ergebnis gelangte, daß f die ſpäter geborenen Kinder in einer Familie ihren Wortſchatz faſt immer viel ſchneller und leichter aneignen als die erſtgeborenen. Den Beweis hierfür lieferte die Feſtſtellung, daß die Erſt⸗ geborenen, die der Forſcher beobachtete, bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr im Durch⸗ ſchnitt immer nur 400 Worte gelernt hatten, während die ſpäter Geborenen im gleichen Zeit⸗ raum bereits 700 Worte gebrauchten. Im dritten Lebensjahr wurden durchſchnittlich an einem Tage 5000 bis 6000 Worte geplaudert; doch ſelbſt unter Geſchwiſtern zeigt ſich, daß die Kinder mindeſtens ein Viertel ihres Wort⸗ ſchatzes ſich unabhängig von den anderen Kin⸗ dern angeeignet hatten. kommen 0 0 110 Orig. von Heinz Wilsmann. „Hallo, hallo— Radio Mond. Angeſchloſſen Großſender Erde ſowie alle übrigen Sender im Weltenraum. Sie hören jetzt die neueſten Sportnachrichten aus dem Reich der Sterne...“ Oer Be laſtungs 0 und der En tlaſtungszeuge. hören— nur macht das Freude! — nur ſind die meiſten zu nervd 17. Vakuum, 19. Man kann (Konzertgevanken.)„„ Man kann, ſtatt immer das Kino, auch mal ein gutes Konzert beſuchen— nur tun das die meiſten nicht! f 0 Man kann rechtzeitig vor Beginn des Kon⸗ zerts da ſein— nur ſcheinen das die wenigſten zu wiſſen!. m Man kann auch ohne große Toilette Muſik en meiſten keine 5 f Man kann bis zum Schluß 2100 ſitzenbleiben dazu * Man kann die Pauſen zur Unterhaltung be⸗ nutzen— nur ſind die den meiſten nicht lang genug! * Man kann ein Programm halten, auch ohne damit zu ſpielen— nur vergeſſen das die meiſten! ö *. Man kann Muſik hören, auch ohne zu reden — nur langweilt das die meiſten! * Man kann ſich zu Hauſe ausſchlafen— nur benutzen viele das Konzert dazu! *. Man kann mit Huſten daheimbleiben— nur meinen die meiſten, daß juſt ihr Huſten nicht ſtört! d. Man kann ſchweigen, während die Muſik redet, und reden, während die Muſik ſchweigt — nur machen es viele umgekehrt; vielmehr reden ſie mit und ohne Muſik! Näls el ele Musica. Kreuzworträtſel. 2 0 0 7 Waagrecht: 1. Schiffskellner, 6. Gewäſſer. 7. Tonſtufe, 8. ſchlechte Fremdſprache, 12. Fluß in Kurland, 13. Sind zur Wolga, 15. ſchlimm, tadt in Luxemburg, 20. euro⸗ päiſche Münze, 22. Pflanze, 24. Singvogel. 25. Shakeſpeareheld, 26. ſittliches Empfinden, 28. Grauwerk, 29. eigenartig, 32. Wagenteil, 34. Verhältniswort, 36. Wagnerſigur, 38. Funk⸗ teilnehmer, 41. Fiſch, 42. Augenteil, 43. Nerven⸗ krankheit. Senkrecht: 1. Zahl, 2. Getränk, 3. Ge- bäude, 4. Titel, 5. Verbrecher, 8. Männername, 9. Alpenweltſchilderer, 10. Raubvogel, 11. Ge⸗ ſichtsteil, 14. Fürwort, 16. Ort in Aegypten 17. Frauenname, 18. Männername, 19. Män⸗ nername, 21. Schiffsteil, 23. Ort in Ober⸗ bayern, 25. Stadt in Frankreich, 27. Eruptions⸗ bildung, 30. unvermiſcht, 31. Wild, 33. Anrede. 35. Zarenname, 37. Lied, 39. engliſches Bier. 10. Stadt in Schleſien.(ch= ein Buchſtabe.) 8. „Den Kopf verloren.“ Ein junger Mann, mit Namen Wort, Ging eines Tags von Haufe fort, Hinein ins Wort, doch ohne Kopf, Betrübten Sinn's, der arme Tropf. Städterätſel. Augsburg— Bayreuth— Eisleben— Greiz — Lörrach— Neuwied— Ratibor— Ulm— Unna. Die Städtenamen ſind ſo zu verſtellen und aneinanderzureihen, daß die Anfangsbuchſtaben den Namen einer Stadt in Pommern ergeben. Auflöſung des„Kreuzworträtſels“: Waagrecht: 1. Steward, 6. See, 7. ais, 8. Küchenlatein, 12. Aa, 13. Oka, 15. arg, 17. Leere, 19. Eſch, 20. Lira, 22. Rade, 24. Zaun⸗ könig, 25. Lear, 26. Scham, 28. Feh, 29. apart, 32. Rad, 34. an, 36. Ute, 38. Schwarzhörer, 41. Aal, 42. Lied, 43. Neuroſe, Senkrecht: 1. Sechs, 2. Tee, 3. Wolken⸗ kratzer, 4. Rat, 5. Dieb, 8. Karl, 9. Nos, 10. Aar, 11. Naſe, 14. ich, 16. 90 17. Laura, 18. Ernſt, 19. Edgar, 21. Raa, 23. Aich, 25. Lens, 27. Maar, 30. 11 00 31. Reh, 33. Du, 35. Iwan, 37. Arie, 39. Ale, 40. Ols. l * Löſung des Rätſels„Den Kopf verloren“: Ewald— Wald. *. Auflöſung des„Städterätſels“: Lörrach— Augsburg— Ulm— Eisleben— Neuwied— Bayreuth— Unna— Ratibor— Greiz. 5 f a Lauenburg.“ * 5 in Betrieb g Rückkoppelung hervorgerufen werden. Hand— lungen dieſer Art werden nach dem Geſetz 10 Fernmeldeanlagen mit Gefängnis be— itraft. In kurzen Worten: Dor Reichspräſident hat an den Kardinal, Fürſtbiſchof Bertram ein Schreiben gerichtet, in dem er verſichert, daß er alles tun werde, un die Wahlfreiheit zu ſichern und Aus⸗ ſchreſtungen zu verhindern. Die Trümmerſtätte im Reichstag wurde am Freitag dem Publikum zur Beſichtigung freigegeben. 5 Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteil wirt, hat ſich die Reichsregierung gegen eine Kürzung der Tariflöhne ausgeſprochen. Die Bankenkriſe in Amerika nimmt grö⸗ ßere Ausmaße an. Man erwägt eine ſtaat⸗ liche Garantie für die Depoſitengelder der Bänken. N Ein Erdbeben in Japan hat Tauſende von Todesopfern gefordert. Ganze Ortſchaften wurden zerſtört. Thälmanns Verhaftung i Berlin, 4. März. Es beſtätigt ſich, daß der Vorſitzende dei KD., Ernſt Thälmann, am Freiiag nach, miſtlag in ſeinem Anlerſchlupf in Charlolten. bung überraſchend verhaftet wurde. Thäl⸗ mamm hakte in der Lützowerſtraße in Char loltenburg ein kleines Zimmer, hielt ſich abe tagsüber nicht dort, ſondern in einem Lau- bengrundſtück auf und ſuchte immer erſt in dem ſpäten Abendſtunden das Zimmer auf. In dem Zimmer fanden die Beamten des Polizeireviers, als ſie eindrangen, eine Un⸗ kommuniſtiſcher Schriften. Zwei waren ſtark geheizt. Offenbar haben hälmann und ſein Sekretär im letzten Au⸗ enblick noch verſchiedenes Belaſtungsmate⸗ vernichtet. Ende der Ap. Berlin, 4. März. Der Vorſtand der Sozialiſtiſchen Arbeiter⸗ pace hat in ſeiner Mehrheit beſchloſſen ſeinen Anhängern die Liquidierung der Par⸗ tei und den Uebertritt zur Sozialdemokra— kiſchen Partei zu empfehlen. Gefüngnis für Rundſunkſtörungen Berlin, 4. März. Amtlich wird mitgeteilt: Die Verſuche, in der letzten Zeit Kundgebungen der Reichs regierung im Rundfunk zu ſtören, haben An; laß zur erhöhten Wachſamkeit gegeben. Ins besondere wird auf das ſchärfſte eingegriffen werden, wenn abſichtlich zum Zwecke der Störung des Rundfunks elektriſche Anlagen geſetzt oder Störungen durch Verſchleppung in Genf Nadolnys ſcharfer Prokeſt. 5 Genf, 4. März. im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonfe⸗ enz follte über die Frage entſchieden wer⸗ den, in welchem Verhältnis die Effektivbe⸗ ſtande herabgeſetzt werden ſollen. Der Ver⸗ treter der Vereinigten Staaten erinnerte da⸗ ran, daß der Hoover⸗Plan eine 30 prozentige Herabſetzung vorgeſehen hatte, was aller⸗ dings ſeiner Ueberzeugung nach noch genü⸗ f gen werde. Paul⸗Boncour erklärte, es ſei him unmöglich, jetzt ſchon eine Antwort auf dit Frage zu geben. Der franzöſiſche Antrag, dieſe Frage zu verkagen, wurde mit 20 Stimmen gegen die immen deulſchlands, Oeſterreichs und Un⸗ garms angenommen. Laxauf wandte ſich der deutſche Vertreter, hafter Nadolny, ſehr ſcharf gegen die 0 ute Verſchleppung der Abrüſtung und lle ſeſt, daß die Konferenz ſich nach einjäh⸗ Dauer nicht zu Maßnahmen habe enk⸗ en können, die die Weltabrüſtung auch um einen einzigen Soldaten, eine ein⸗ zige Kanone, einen einzigen Tank, ein ein⸗ ziges Schlachtſchiff und ein einziges Militär⸗ flugzeug herabſetzen würden. Nadolny er⸗ innerte an den Appell des Präſidenten Hoo⸗ ver im Juni bergangenen Jahres und er⸗ klärte, daß die Verſchleppung der Arbeiten dieſer Konferenz ihn mit ſchwerſter Sorge erfülle. f 0 Wenn ich in letzter Stunde gezwungen war, öfters in den prozedurmäßigen Ablauf der Konferenz einzugreifen, ſo habe ich es nicht getan, um eine raſche Joriſetzung der Arbeilen zu erſchweren, ſondern ich wollte lediglich der Konferenz die ſchweren Sorgen mitteilen, die die deuiſche Delegation erfül- len, wenn ſie ſieht, daß die Konferenz ihre Aufgabe, die Rüftungen der Welt herabzu⸗ ſetzen, nicht zu erfüllen ſcheint. 3000 Tote in Japan Tokio, 4. März. der Sturmflut in Japan auf 1535. Vermißzt werden 948 Perſonen, verwundet wurden 338. Man befürchtet jedoch, daß die Jahl der Todesopfer 3000 erreichen wird. 0 Einſtweilige Verfügung gegen N83. „Rheinfronk.“ Frankenthal, 4. März. Auf Antrag des Chefredakteurs Dr. Fink von der„Neuen Pfälziſchen Landeszeitung“, Ludwigshafen, erließ die erſte Zivilkammer des Landge— richts Frankenthal eine einſtweilige Verfü— gung gegen den nationalſozialiſtiſchen Abg. Bürckel als Herausgeber der NSZ.„Rhein— front“, gegen den Preſſeleiter und Verlags- leiter der NSZ.„Rheinfront“, Max Steig⸗ ner und gegen den Hauptſchriftleiter der NSZ.„Rheinfront“, Raſche. In der einſt— weiligen Verfügung wird es den genannten Perſonen verboten, von Chefredakteur Dr. Finkch zu behaupten, er habe in Germers— heim in einer Rede geſagt:„Ich habe ſchon einen Kaiſer-Rock und einen Bolſchewiki Rock getragen und jetzt trage ich einen bayeriſchen Rock gegen Preußen, mit denen ich ſowieſo noch von Straßburg her abzurech— nen habe. Ferner zu behaupten, Dr. Fink ſei ein Bolſchewiki-Rock⸗Träger, ein Bolſche⸗ kl⸗Fink, ein Bolſchewiki⸗Rock⸗Träger⸗Fink. Hürkel, Steigner und Raſche wurden die Ko— ſten des Verfahrens überbürdet. Die Vorfälle in Kaiſerslautern Das bisherige Ergebnis der polizeilichen Erhebungen. Speyer, 4. März. Die Regierung der Pfalz keilt folgendes mit: Die bedauerlichen Vorfälle in Kaiſerslautern am 20. Februar ds. Is. haben die Oeffentlichkeit in außerge— wöhnlichem Maße beſchäftigt. Mit Rückſicht darauf wird im Einverſtändnis mit dem Staatsminiſterium des Innern das bisherige Ergebnis der polizeilichen Erhebungen be— kanntgegeben: 5 Auf Grund der Ausſagen unbeteiligler Zeugen muß als feſtſtehend angeſehen wer den, daß ſich die Juſammenſtöße auf dem Skiftsplatz nicht aus einem von Jugtkeilneh⸗ mern auf die Zuſchauer unſernommenen An- griff, ſondern aus einem Angriff aus den Kreiſen der Juſchauer entwickelt haben. Im einzelnen iſt feſtgeſtellt, daß ein Nichtzugteil⸗ nehmer drei Schüſſe auf die Jugteilnehmer abgegeben hal, was er ſelbſt, wenn auch un⸗ ker Berufung auf Nolwehr, zugibt. Er be⸗ findet ſich zurzeit in Ueterſuchungshaft. Wei⸗ ker iſt feſtgeſtellt, daß bei der ſofork nach Be⸗ endigung des Zuges durchgeführten Unter⸗ ſuchung der Jugteilnehmer keinerlei Waffen gefunden wurden. Nach den neueſten Meldungen beläuft ſich die Jahl der Todesopfer des Erdbebens und Sportvorſchan Wegen der Reichstagswahlen hal das ſport, liche Programm des Wochenendes eine nich! unweſentliche Einſchränkung erfahren, lediglich im Fußball, Handball, Hockey und Rugby ver, zeichnet man den üblichen, umfangreichen Spiel. plan. Bedeutende Veranſtaltungen, wie der Fußballänderkampf Deutſchland— Frank h das Kunſtturnen Berlin Hamburg Leipſig die internationalen Schwimmkämpfe in Ham: burg u. a. m. wurden ſchon vor Wochen ab⸗ geſagt und auf spätere Termine verſchoben., Das Hauptintereſſe im Fußball konzentriert ſich wieder auf die Meiſterſchafts kämpfe, die jetzt in allen Landesverbänden des Deutſchen Fußballbundes in ein entſcheiden⸗ des Stadium treten. In Süddeutſchland herrſcht wieder Hochbetrieb, ſtehen doch alle 16 Endſpielteilnehmer im Kampf. Folgender Spielplan wird abgewickelt: Abteilung 12 Phönix Ludwigshafen— 1. FC. Nürnberg, SVg. Fürth— 1860 München, Bayern Mün⸗ chen— FK. Pirmaſens und 1. FC. Kaiſers⸗ lautern 10 SV. Waldhof Abteilung 2: Union Böckingen— Phönix Karlsruhe, Karls— ruher FV.— Stuttgarter Kickers, FSV. 05 Mainz Eintracht Frankfurt und Frankfurt— Wormatia Worms. „Das wichtigſte Treffen in der Abteilung 1 ſteigt zweifellos in Fürth, wo 1860 München vor einer ſehr ſchweren Aufgabe ſteht und wohl kaum das Ergebnis des Vorſpiels(311 für 1860) wiederholen kann. Im Falle eines Münchener Sieges wäre Fürth vollſtändig aus dem Rennen geworfen. Bayern München wird wenig Mühe haben, gegen den Saarmeiſter einem Erfolg zu kommen, während in Ludwigshafen und Kaiſerslautern die Gäſte en Erfolgen kommen ſollten. In Abteilung 2 iſt wieder das Abſchneiden der beiden Frankfurter Vereine von derem Intereſſe. Außerhalb Süddeutſchlands ſind die End kämpfe jetzt auch überall im Gang. In Ber— lin und Norddeutſchland beginnt man am Sonntag, in Südof chland fällt ſchon bald die Entſcheidung, während der Weſten auch ſchon einige Vorhutgefechte bringt. Auch Mit— Gaumeiſter bald alle beiſammen haben.— Im Handball werden die Endſpiele in beiden Lagern forkge— ſetzt. Bei den Sportlern beginnt in der Ab— teilung Weſt des SFuL V. bereits die Rück— runde, und zwar ſtehen ſich die gleichen Mann— ſchaften gegenüber wie am vergangenen Sonn— tag: SV. Waldhof und VfR. Schwanheim ſtadt.— In der Leichtathletik iſt man mit den Vorbereitungen zu den Walo laufmeiſterſchaften beſchäftigt. In Frankreich wird bereits am Sonntag in Paris die fran zöſiſche Croßmeiſterſchaft entſchieden.— Der Schwimmſport bringt im Süden einen Länderkampf der Tr nerſchwimmer in Stüttgart(Württemberg Baden— Mittelrhein), während in Nürnberg Bayern 07 und Stern Leipzig ſich einen Klub— kampf liefern.— In der Schwerathletik ſind die Nürnberger Ausſcheidungs-Ringkämpfe in Schwergewicht zwiſchen Hornfiſcher(Nürn—⸗ berg), Gehring(Ludwigshafen), Müller(Köln) Lägeler(Stuttgart), Rupp(Sandhofen) und Siebert(Darmſtadt) zu erwähnen. Der Sie⸗ ger darf die deutſchen Farben bei den dem— nächſt in Helſingfors ſtattfindenden Europa⸗ meiſterſchaften vertreten.— Im Winterſport liegen die großen mitteleuropäiſchen Exeig— niſſe hinter uns. Im Reich gibt es am Sonn⸗ tag den Schwarzwald⸗Staffellauf bei Schön⸗ wald und den Schleſiſchen 50-Kilometer-Dauer⸗ auf bei Schreiberhau. Im Eishockey wird das Treffen SC. Rieſſerſee— Amerika auf dem Rieſſerſee ein würdiger Abſchluß der Gar— miſch Partenürchener Skiwoche ſein. FSB. beſon VfR. Kaiſerslautern SV. 98 Darm „ Nadlio für Alle c Wöchentliche Teilzahlung nur 3,34 Mk. Unverbindliche Vorführung durch M. Hanf, Nundfunk⸗Programme Stuttgart und Freiburg⸗Breisgau. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ nummern: 6.15 Zeit, Wetter, anſchließend Gymnaſtik I; 6.45 Gymnaſtik II; 7.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 7.20 Konzert; 10 Nach⸗ richten; 10.10 Konzert; 11.55 Wetter; 12 Konzert, 13.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.30 Konzert; 14 Funkwerbungskonzert; 17 Konzert; 18.15 Wetter, Landwirtſchaftsmel⸗ dungen; 19.15 Zeit; 22.20 Zeit, Wetter, Nachrichten. Sonntag, 5. März: 9.50 Magnificat antima mea; 10.10 Flötenſtücke; 10.40 Evangeliſche Morgenfeier; 11.30 Bachkantate; 12 Mittags⸗ lonzert; 13 Händel⸗Haydn⸗Mozart⸗Stunde;: 14 Stunde des Landwirts; 14.30 Schallplatten⸗ konzert; 15.30 Jugendſtunde; 16.30 Orgel⸗ konzert; 17.30 Faſtenkonzert; 18 Sport; 18.20 Beim Scheibenſchlagen im Markgräflerland, Hörbericht; 19 Orcheſterkonzert mit Bekannt- gabe der Wahlergebniſſe; 22 Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport; anſchließend Konzert und Bekanntgabe der Wahlergebniſſe bis zur Feſt⸗ ſtellung des vorläufigen Endreſultates. Montag, 6. März: 14.30 Spaniſch; 15 Eng⸗ liſch; 16.30 Mariechen, Novelle; 18.25 Aus dem Wirtſchaftsleben unſerer Heimat: Muſik⸗ geräte und Spielwaren; 18.50 Engliſch; 19.30 Auf dem Dreifaltigleitsberg, Hörbericht; 20.10 Orcheſterkonzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter: 22.20 Schach; 22.45 Nachtmuſik. Dienstag, 7. März: 10.40 Schulfunk; 14.30 Engliſch; 16 Blumenſtunde; 16.30 Frauen⸗ ſtunde; 18.25 Weltanſchauung und Dichtung, Vortrag; 18.50 Marie Antoinette, Vortrag; 19.30 Balalaika-Konzert; 20 Ein Berliner Salon im Jahre 1830, Hörfolge; 20 Operet⸗ tenkonzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter; 22.30 Nachtmuſik. Mittwoch, 3. März: 16 Kinderſtunde; 18.05 Zeit, Wetter, Landwirtſchalftsmeldungen; 18.15 Unſer Heimatſchutz; 18.40 Zeugnis und ſon⸗ ſtige Arbeitspapiere, Vortrag; 19.15 Löns⸗ Lieder; 19.40 Kleine Stücke für Violine; 20.10 Unbekanntes Europa: Irland; 21.10 Konzert; 22.45 Nachtmuſik. Donnerstag, 9. März: 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 15.30 Jugendſtunde; 18.50 Zu viel Menſchen?, Vortrag; 18.40 Vortrag; 19.15 Vortrag; 19.35 Mandolinenkonzert; 20 Alte Tänze und Märſche; 20.30 Kunersdorf, Hör⸗ ſpiel; 21.30 Symphonie in C-Dur; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter.. Freitag, 10. März: 14.30 Engliſch; Die Gutenberg-Bibel und ihre Geſchichte, Vor⸗ trag; 18.50 Aerztevortrag; 19.20 Meine Sonntagswanderung, Wandervorſchlag; 19.30 März, das dritte Kalenderblatt; 20. 10 Badiſche und Württembergiſche Muſik aus dem 18. Jahrhundert; 21.20 Quellen, die die Wirt⸗ ſchaft ſpeiſen: Baumwolle; 22.10 Zeit, Nach richten, Wetter, Sport; 22.45 Nachtmuſik. Zamstag, 11. März: 12.20 Die ſchöne Mül⸗ lerin, von Franz Schubert; 22.45 Schallplat⸗ tenkonzert; 14 Lieder und Duette; 14.30 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.45 Stunde des Chor⸗ geſangs; 15.30 Jugendſtunde; 16.30 Konzert; 18 Schallplatten; 18.25 Aufgaben der Lan⸗ desplanung, Vortrag; 18.50 Der deutſch⸗aus⸗ ländiſche Schüleraustauſch; 19.40 Soldatenlie⸗ der, 20.30 Operettenkonzert; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 22.20 Hörbericht vom Hal⸗ len⸗Turn⸗ und Sportfeſt der Turnerſchaft Groß⸗Stuttgart; 22.45 Nachtmuſik. 13.25 Niren, Borue Stile Jische Heil dumm ffH-GHIun uni Hristhg. Grohartiq. wie leicht und schnell Ata säubert. 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Am ſchwerſten heimgeſucht wurde die Küſtenſtadi Kamaiſchi in der Präfektur Iwate. Dort wurden über 1000 Häuſer nach dem Erd⸗ beben von einer Flutwelle hinweggeſpült. Später brach ein Brand aus, der über 2000 Gebäude, darunter eine Bank und zwei Theater zerſtörte. Auch in der Um⸗ gebung der Siadt Mijsako wurden Hun⸗ derte von Häuſern durch die Flutwelle zerſtört. Von dort werden 17 Tole, 15 Verwundete und 30 Vermißte gemeldet. Ueber 240 Häuſer mußten geräumt wer den. In Tokio und Wokohama wurden viele Häuſer durch das Erdbeben ſchwer er— ſchüttert. Die Bevölkerung wurde von gro⸗ ßer Panik ergriffen und floh auf die offe— nen Plätze. In Tokio und anderen Groß— ſtädten hat ſich jedoch kein größerer Scha⸗ den ereignet. In Yokohama verſagte ledig⸗ lich auf kurze Zeit die elektriſche Stromi— leitung. Sturmflut Aus das Erdbeben folgte eine Sturm— flut. In Kamaiſhi an der Oſtküſte von Nord⸗Hondo, ungefähr 320 Kilometer nörd— lich von Tokio, wurden 1500 Häuſer von den Waſſermaſſen weggeſpült. Die Sturm⸗ flut hat nach den bisherigen amtlichen Mir⸗ teilungen etwa 480 Todesopfer gefordert. Ferner wer⸗ den 1800 Verletzte und 330 Bermißke ge— meldet. Zwei Fiſcherdörfer ſollen durch die Sturm⸗— flut vollkommen vom Erdboden fortge⸗ fpült worden ſeien. Das japaniſche In⸗ nenminiſterium entſandte ſofort einen Staatsſekretär« mit einem größeren Beam tenſtab an die Unglücksorte, um Fürſorge⸗ maßnahmen für die Bevölkerung zu treffen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind ins— geſamt etwa 3000 Häuſer als beſchädigt er⸗ mittelt worden. 1200 Schiffe wurden aufs Meer hinausgetrieben. Am ſtärkſten ſind die Bezirke IJwate, Jyagi und Aomori betroffen. Das ſtärkſte Erdbeben ſeit 20 Jahren! Das neue Erdbeben in Japan wird von der engliſchen Erdbebenwarte als das ſtärkſte ſeit den letzten 20 Jahren bezeich— net. In der Erdbebenwarte von Stonyhurſt wurde die Regiſtriernadel außer Vetrieb ge— ſetzt. Man nimmt an, daß die Energien des Erdbebens ſich am ſtärkſten irgendwo im Stillen Ozean ausgewirkt haben. Sachver⸗ ſtändige erklären, daß das Erdbeben auf der ganzen Erde verſpürt wurde. Die amtliche Verluſtliſte Den letzten amtlichen japaniſchen Nach⸗ richten zufolge, ſind dem ſchweren Erdbeben in Japan 25 Menſchen zum Opfer gefallen, 1220 Perſonen ſind verletzt. Es werden 305 Menſchen vermißt. Man befürchtet, daß ſich die Verluſtzahl noch weiter ſteigern wird. Annähernd 5000 Häuſer ſind zuſammenge⸗ ſtürzt und etwa 2000 Häuſer ſtehen infolge der großen Flutwelle unter Waſſer. 1200 Fiſcherboote und ſonſtige Fahrzeuge ſind ſortgeſchwemmt worden. Etwa 40 Minu⸗ ten nach dem Erdbeben ſetzte an der gan⸗ zen Küſte von Tolio bis Saitya an der Rordküſte von Honſchin eine große Flut⸗ welle ein, die viele Dörfer an der Küſte 765 vollſtändig zerſtörte. Die Verkehrsverbindungen haben außerordenk⸗ lich ſtark gelitten, ſo daß viele Einzelheiten noch nicht bekannt werden konnten. Das Erd⸗ beben iſt auch auf Manila verſpürt worden, wo ſelbſt ſtark gebaute Betonhäuſer ſtark er⸗ ſchütterk wurden. Das Erdbeben in Deutſchland aufgezeichnel Berlin, 4. März. Die große Erdbebenkataſtrophe in Japan wurde auch von den Erdbebenwarten in Deutſchland aufgezeichnet. So verzeichneten die Inſtrumente der Reichsanſtalt für Erdbeben⸗ ſorſchung in Jena die Aufzeichnung. Die Ener⸗ gie des Bebens war ſo groß, daß in Jena die Inſtrumente mit ziemlicher Gewalt gegen neue Hochſchulgeſetz richtet, zum Ausbruch gekommen. ſchen lichen Studenten zu mehrere Lemberg mußte die Deutſche Tagesſchau Der Auslandskredit der Reichsbank. Wie die Reichsbank mitteilt, iſt der un⸗ ter Führung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich von dieſer, der Bank von England, Bank von Frankreich und der Bun⸗ desreſervebank in Newyork, der Reichsbank gewährte und am 4. März fällige Kredit unter Herabſetzung des Zinsſatzes von 5 auf 4 v. H. nach Rückzahlung von 16 Millionen Dollar bisher auf drei Monate verlängert worden, ſo daß der Kredit ſich jetzt auf 70 Millionen Dollar beläuft. Reichsregierung gegen Kürzung der Tariflöhne. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hält die Reichsregierung die Kürzung der Tariflöhne, wie ſie letzthin mehrfach vor⸗ genommen oder verlangt worden iſt, wirt⸗ ſchaftlich für unfruchtbar. Das Kabinett wird ſich am Dienstag mit dieſer Frage be⸗ ſchäftigen. Sozialdemokratie ſcheidet aus gierung aus. Amtlich wird mitgeteilt:„Die Reichs⸗ regierung hat den Hamburgiſchen Senat er⸗ ſucht, ein Verbot des Hamburger„Echo“ auf 14 Tage zu erlaſſen. Die ſozialdemokratiſchen Mitglieder des Senats haben geglaubt, dieſem Erſuchen nicht Folge leiſten zu können und ſind, um dem Hamburgiſchen Senat Schwierigkeiten zu erſparen, aus dem Senat ausgetreten. Die im Senat verbleibenden Senatsmitglieder füh⸗ ren die Senatsgeſchäfte einſtweilen weiter.“ — Das„Hamburger Echo“ iſt dann auf die Dauer von 14 Tagen verboten worden. Hamburger Re⸗ Auslands⸗Nundſchau führt werden. An dies liefert das Reich un⸗ entgeltlich die genannten Lebensmittel. De einzelne Unterſtützte würde alſo lediglich die entſtehenden Unkoſten 63. B. Backlohn und Mahllohn) zu tragen haben, wobei zu hoffen iſt, daß durch Entgegenkommen der Länder, Gemeinden und der f pflege ſich für die Bedürftigen weitere Ver⸗ günſtigungen erzielen laſſen. Reue Ergebniſſe burg der Vogelwarte Helgoland im vorigen Jahre durchgeführte Beringung von fungen Fiſchreihern i Ederſee hatte das Ergebnis, ringte Fiſchreiher jetzt aus Weſtfalen, dem Skudentenſtreik in Polen. An ſämtlichen polniſchen Hochſchulen iſt die ſeit längerer Zeit vorbereitete Streik⸗ bewegung der nationaldemokratiſchen Studenkenſchaft, die ſich vor allem gegen das In Warſchau kam es zwi⸗ und regierungsfreund— Zuſammenſtößen, wobei verletzt wurden. In Polizei gegen demon⸗ ſtrierende Hochſchüler mit dem Gummiknüp⸗ pel vorgehen. In Krakau wurden 27 Hoch⸗ ſchüler verhaftet. Der überwiegende Teil der polniſchen Profeſſorenſchaft ſteht offen in ſtreikenden Hochſchüler ſchen Nordſeeküſte, Weſt⸗ und Südfrankreich, den. Sympathie auf Seiten der ſtreikenden Stu⸗ denten. 55 „Heiraten iſt gut, Nichtheiraten iſt beſſer“, ſagt ein alter Spruch. Und das mag auch recht ſein, denn die Ehemänner ſind doch ge⸗ plagte Leute. Und durch was ſie alles ge⸗ plagt werden. So hat in Budapeſt ein rei⸗ cher Kaufmann auf Eheſcheidung geklagt, weil ſeine Frau— zu ſchön ſei, ein Fall der wohl ſelten vorkommt. Dieſer von Vielen beneidete Ehemann gab vor Gericht an, er könne ſich mit ſeiner Frau nicht auf der Straße ſehen laſſen, ohne daß zahlreiche Männer ſie mit ihren Augen förmlich verſchlingen würden. Als die Frau den Gerichtsſaal betrat, war der Effekk zunächſt der, daß auch die Herren Rich⸗ ter die ſchöne Frau„mit den Augen förmlich verſchlangen“. Und dann wurde die Klage des beneidenswerten Ehemannes koſtenpflich⸗ tig abgewieſen. Ein anderer Ehemann war geplagt, wee ſeine Frau regelmäßig ihrem Manne die Ta⸗ ſchen unterſuchte, in der Annahme dort, Lie⸗ besbriefe zu finden. Aber ſie hatte kein Glück, ſie fand nur Geld, das dann aus der Taſche ihres Mannes in die eigene Taſche wanderte, ſo daß ſie alſo einen Erfolg hakte, wenn auch nicht in der von ihr gewünſchten Form. Trotz der fehlenden Liebesbriefe machte ſie ihrem Mann verſchiedene Szenen, ſprach aber nie von den Geldfunden. Das wurde dem Ehemann auf die Dauer zu teuer. Die Frau ihrerſeits beklagte ſich vor Gericht, daß ihr Mann knau⸗ ſerig wäre; wenn er ihr genügend Geld für Garderobe geben würde, würde ſie ſeine Ta⸗ ſchen auch nicht mehr durchſuchen, auch nicht nach Briefen. Trotz dieſer Zuſage beſtand der Mann auf Scheidung. Aber das Gericht konnte ſich dazu nicht verſtehen und lehnle die Eheſcheidung ab mit der weiſen Begrün⸗ dung, daß die Taſchen des Mannes auch der Frau gehören, wenn der Mann ſich weigert, ſeiner Frau die ſtandesgemäße Garderobe zu gewähren. Der mit ſeiner Klage Abgewieſene nahm das Urteil an mit der Bemerkung gegen ſeine Frau, daß die Taſchen ihr gehören wür⸗ derbuch des Lebens Geplagte Ehemänner— Zauberkünstler auf dem Wochenmarkt Ein vorwitziger Elefant— Teſtament in einem Wort vermachen, aber das Teſtament ſollte nicht Die Hilfsmaßnahmen Bulter und ee die Nolſtands⸗ 95 gebiele. 5 Berlin, 4. März. Amtlich wird mitgeteilt: In Ausfüh⸗ rung der Beſchlüſſe des Reichskabinetts über Einleitung von Hilfsmaßnahmen auf dem Lebensmittelgebiet zu Gunſten von Not⸗ ſtandsbezirken, ſind die beteiligten Reichs⸗ reſſorts dahin übereingekommen, daß rund 40 000 Ztr. Butter und 700 000 Itr. Roggen unentgeltlich vom Reichsernährungsminiſte⸗ rium der notleidenden Bevölkerung dieſer Notſtandsbezirke alsbald geliefert werden. Arbeitsloſe und ſonſtige Hilfsbedürftige ſind es, denen die neue Aktion zugute kom ⸗ men wird. Daneben ſollen auch die Bauern in den beſonders nolleidenden Wald-Ge. birgsgemeinden, in denen Brotgetreide nicht angebaut wird, Mehl Die Hilfsmaßnahmen würden in Verbin⸗ dung mit Ländern und Gemeinden durchge⸗ Der reiwilligen Wohlfahrts- der Vogelzugforſchung Die von der Zweigberingungsſtelle Mar⸗ Fiſchreiherkolonſe am daß damals be⸗ Der Aus Weſterwald, Rheinland, Belgien, der deut⸗ Spanien und Portugal zurückgemeldel wur⸗ Einen intereſſanten Aufſchluß über den Rauchſchwalben gaben Maſſenberin⸗ gungen dieſer Vogelart. Nachdem man hier beringte Schwalben bereits in Südfrankreich, Spanien, Kamerun und am Kongo feſtſtellen konnte, wurde jetzt eine bei Marburg beringte Schwalbe bei Pantanelle di Prato in Ita⸗ ien gefunden. Durch Wiederfand von be⸗ ringten Schwalben iſt weiterhin oft die Orts⸗ treue von aus dem Süden zurückkehrenden Tieren kontrolliert worden. Ferner konnte in Mol(Oberitalien) ein anfangs Oktober v. J. bei Weilburg beringter Kuckuck erbeutet werden, der erſte Auslandsfund eines Kuckucks aus Heſſen-⸗Naſſau. Zug der zerſchlug er eins vor den Augen der Frau und nahm ein Zweimarkſtück aus dem Ei: ebenſo ging es mit einem zweiten und drikten Ei. Die Bäuerin weigerte ſich nun, ihren Vorrat zu verkaufen. Als der Käufer weg⸗ gegangen war, zerſchlug ſie ihre ſämtlichen Eier — fand aber in ihnen keine Zweimarkſtücke mehr.“ Dafür war ſie nun aber die Eier los, und man kann nicht behaupten, daß das Geſchäft für ſie ſehr einträglich geweſen wäre. Gehäſſige Menſchen ſollen teils leiſe, teils laut gelacht haben. Es iſt halt immer wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. So wurde auch über einen Berliner Elefanten gelacht, das heißt der Elefant ſtammt nicht aus Berlin, ſondern tritt nur dort auf. Als er am Rande der Manege ſeine Kunſtſtückchen zeigte, fühlte er ſich plötzlich veranlaßt, einem in der Nähe ſitzenden Zu⸗ ſchauer mit dem Rüſſel ein Paket zu entfüh⸗ ren und in ſeinen Schlund verſchwinden zu laſſen. Nachdem ſich beim Publikum der erſte Schreck gelegt hatte, wurde er durch ein lautes Lachen abgelöſt. Man nahm an, daß in dem Paket eßbare Dinge enthalten waren, die nicht für den Dickhäuter beſtimmt waren. Aber weit gefehlt, in dem Paket befanden ſich etliche Herrenkragen und Krawatten. Hof⸗ ſen wir, daß ſie dem hungrigen Elefanten gut geſchmeckt haben und daß ſich aus den Kra⸗ watten in ſeinem Bauch kein Bandwurm enk⸗ wickeln wird. Wenn der Elefant glaubte, dem Beſucher ein Schnippchen zu ſchlagen, dann hatte er ſich geirrt. Mehr Glück hatte ein Sonder⸗ ling, der ſich in den Kopf geſetzt hatte, ſein Teſtament in einem Wort abzufaſſen. Der Mann wollte ſeinen Nachlaß ſeinem Neffen mehr als ein Wort enthalten. Eine Reihe von Rechtsgelehrten, die zu Rate gezogen wa⸗ alte Herr war über dieſe juriſtiſche Entſchei⸗ dung ſehr ungehalten und wollte den Herren ren, hielt dieſe Löſung für unmöglich. Der Wie verl 5 125 g Reichskagsabgeordnele 6 a tag nachmittag in einem Haus in der Lütt. zowſtraße in Berlin verhaftet worden. Die Meldung von der Flucht Thälmanns nach Dänemark iſt alſo nicht richtig. Der Chefredakteur des„Vorwärts“, Reichstagsabgeordneter Stampfer iſ nicht verhaftet worden, dagegen iſt bas Mitglied der„Vorwärts“⸗Redaktion, Viktor Schiff, nach ſeiner Vernehmung in Schutz- haft genommen worden. Auch über den ſo⸗ zialdemokratiſchen Berliner Stadtrat Ahrens iſt die Schutzhaft verhängt worden. Neue Todesopfer Bei politiſchen Zuſammenſtößen gab es er⸗ 10 neut Tote und Verwundete. Am Billhorner aus Roggen erhallen. Röhrendamm in Hamburg kam es zu ei⸗ nem Feuerüberfall auf einen Fackelzug der NSDAP., in deſſen Verlauf ein Toter und eine Anzahl Verletzter, etwa 10, zu beklagen waren. In Bremen wurde ein Reichs⸗ bannermann tödlich verletzt. In Bemburg (Anhalt) entwickelte ſich eine Schießerei zwi ſchen heimkehrenden RNationalſozialiſten und Gäſten eines übel beleumundeten Lokals. Ein Arbeiter wurde getötet. In Höch ſt im Odenwald kam es auf dem Marktplatz, wo Nationalſozialiſten die Reichskanzlerrede hörten, zu blutigen Zuſammenſtößen mit Kommuniſten und Angehörigen der Eiſernen Front. Auf beiden Seiten fielen Schüſſe. Ein SA⸗Mann erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Ein Kanzler⸗Interviem Unterredung Hitlers mit einem engliſchen Preſſevertreter. London, 4. März. Reichskanzler Hitler bezeichnete in einer Unterredung mit dem Berliner Vertreter des „Daily Erpreß“ die Gerüchte, nach denen das Feuer im Reichstag abſichtlich als Vorwand für rüdſichtsloſe Maßnahmen gegen die Kom muniſten und Sozialdemokraten angelegt wor den ſei als eine unerhörte Lüge und bösartige Schmähung, die ebenſo niederträchtig wie lächerlich ſei. Man müßte dieſe Gerüchte einfach dadurch erledigen, daß der verhaf⸗ tete Kommuniſt an den nächſten Baum gehängt würde, dann würden die gemei⸗ nen Beſchuldigungen, daß er ein Agent der Nationalſozialiſten ſei, für immer er⸗ ledigt ſein. Europa, ſo erklärte Hitler weiter, müſſe ihm dankbar für ſein praktiſches Vorgehen gegen den Bolſchewismus ſein, anſtatt ihn des fal ſchen Spiels zu verdächtigen. Wenn Deutſch land kommuniſtiſch würde, dann würde es nicht ten Europa dieſer aſiatiſchen Peſt zur Beute fallen würds. Auf eine Frage des Berichterſtatters über die im Auslande umlaufenden Gerüchte von einer von den Nationalſozialiſten ge⸗ planten„Bart olomäusnacht“ erklärte Hit⸗ ſer, daß er eine ſolche Bartholomüusnacht nicht nötig habe. Auf die Frage, ob die„Aufhebung der per⸗ ſönlichen Freiheit“ für ſtändig vorgeſehen ſei, erklärte Hitler: Nein, wenn die kommuniſtiſche Gefahr beſeitigt ſei, dann werde die normale Ordnung der Dinge wieder zurückkehren. Die deutſchen Geſetze ſeien zu liberal, um Lichlig und ſchnell mit der bolſchewiſtiſchen Unterwell darauf bedacht, daß der normale Juſtand ſo bald wie möglich wiederhergeſtellt werde. Zuerſt müſſe jedoch der Kommunismus gänz⸗ lich beſeitigt werden. Bekanntmachung. Betr.: Reichstagswahl am 5. Mürz 1933. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die erfolgten Wohnungsveränderungen nur bis zum 3. Februar 1933 in der Wahlkartei berücksichtigt ſind. Diejenigen Wahlberechtigten, die nach dieſem Zeitpunkte ihre Wohnung ge⸗ wechſelt haben, müſſen daher noch in dem früheren Wahlbezirk wählen. — Bekanntmachung. Betr: Die Reichstagswahl am 5. März 1933. Die Reichstagswahl findet am Sonntag, den 5. Mürz 1933 von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr ſtatt. Die Abgrenzung der Wahlbezirke und die Lage der Wahllokale iſt aus nachſtehender Auf⸗ ſtellung erſichtlich. Wir machen darauf aufmerk⸗ ſam, daß ſie alle zugelaſſenen Kreiswahlvor⸗ ſchläge, die Partei und die Namen der erſten vier Bewerber jedes Vorſchlags enthalten. Der Stimmberechtigte hat bei der Stimmabgabe durch ein Kreuz oder Unterſtreichen oder in ſonſt er- kennbarer Weiſe den Kreiswahlvorſchlag zu be— zeichnen, dem er ſeine Stimme geben will. Stimmzettel, die dieſer Beſtimmung nicht ent⸗ ſprechen, ſind ungültig. Viernheim, den 1. März 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Wahlbezirke. 1. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Gärtner Stellvertreter: 0 Schloßhauer. Wahllokal: Sitzungsſaal des Rathauſes. „Friedrichſtraße Friedrich Ebert⸗Straße 3. Luiſenſtraße von Lorſcher⸗ bis Blauehutſtr. 4. Ludwigſtraße von Lorſcher⸗ bis Waſſerſtraße 5. Rathausſtr. links und rechts vom Rathaus Waldſtraße. bis Waſſerſtraße 2. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Ecker Stellvertreter: 5 Müller. Wahllokal: Schillerſchule rechts. Alexanderſtraße 2. Alicenſtraße 3. Bertholdus Pfenninghſtraße Bürſtädterſtraße 5. Kirſchenſtraße 5. Kühnerſtraße Lamberth. 7. Ludwigſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. 8. Luiſenſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. 9. Niebelungenſtraße 10. Verlängerte Alexanderſtraße 3. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Mandel Stellvertreter:„ A. Brechtel. Wahllokal: Goetheſchule links. 1. Am Frohnberg 5 2. Bahnhofſtraße 3. Hügelſtraße Lorſcherſtraße Ringſtraße 5. Schulſtraße Weinheimerſtraße Zeppengaſſe Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Zöller Stellvertreter: 0 Bläß. Wahllokal: Goetheſchule Mitte. 1. Bismarckſtraße von Weinheimer⸗ bis Rathausſtr. Eulerſtraße 3. Heddesheimerſtraße . Holzſtraße Kiesſtraße 6. Mannheimerſtraße 7. Neubauſtraße Rathausſtraße links vom Rathaus bis Ende 9. Steinſtraße 5. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Schloſſer Stellvertreter: 5 Bender. Wahllokal: Schillerſchule rechts Annaſtraße Bismarckſtraße . Goetheſtraße . Kreuzſtraße Lampertheimerſtraße Molitorſtraße Römergartenſtraße Schillerſtraße Seegartenſtraße „Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Hofmann Stellvertreter:„ J. Mandel. Wahllokal: Schillerſchule rechts. . Jahnſtraße . Jägerſtraße 3. Moltkeſtraße Neuhäuſerſtraße Rathausſtraße rechts vom Rathaus bis Ende 6. Spitalſtraße von Rathaus- bis Kreuzſtr. D d— 0 00 — 2 . Sandſtraße (Betr.: Schnakenbekämpfung. 8. Wilhelmſtraße 9. Am Königsacker 10. Am Tivoli ö 11. Bürgermeiſter Lamberth⸗Straße 12. Moltkeſtraße(Tivoli) 13. Rathausſtraße(Tivoli) 7. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Belz Stellvertreter: Wahllokal: Goetheſchule rechts. Außerhalbliegende Gebäude f Blauehutſtraße 3. Eliſabethenſtraße Hansſtraße Hofmannſtraße Pandurengaſſe Repsgaſſe Waſſerſtraße Weihgartenſtraße „Wieſenſtraße. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß Anfang nächſter Woche mit der Schnakenbe⸗ kämpfung in den einzelnen Kellern begonnen wird. Wir erwarten, daß die Hausbeſitzer den Beauftragten der Gemeinde keine Schwierigkeiten bereiten werden, damit wir auf Grund der Ver— ordnung vom 11. 4. 1911 keine andere Maß- nahmen ergreifen müſſen. Viernheim, den 1. März 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Es kann noch bezahlt werden: ohne Pfandkoſten am Montag: 3. Ziel Gemeindeſteuer ohne Mahnkoſten im Laufe der nächſten Woche: 5. Ziel Gemeindeſteuer, ſowie 1932er Hand⸗ werkskammerbeitrag 4. Ziel. Winkenbach. und 4. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am ärztlichen Sonntagsdienſt. „ Weidner. Feld 0 eamgagmppaammmpmgggggagaaga e A Immer daran denken! Jedem sagen: Wähle Zentrum! Dein Zeichen gehört in das — 4 facgagganngnmmam — kommenden Sonntag Herr Dr. Kienle den düngunps- u. dungmännepverein (Mar. Jünglingssodalität) N Dienstag, den 7. März, abends 9 Uhr im Löwen Verſammlung des Jungmännerbundes NWA f mit Vortrag. Thema:„Tut ench Amon“, ein ägyptiſches Königsgrab. Lichtbildervortrag v. Herrn Lehrer Müller. Um recht zahlreichen Beſuch bittet Der Präfekt: Weidner. —— Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 4. März abends 8 ½ Uhr bei Zuchtkollege Lanz Gaſthaus„zum Rheingold“ Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten zahlreich zu erſcheinen. Die Vorſtände um 8 Uhr. Der Vorſtand. Radfahrer ⸗ Verein„Vorwärts“ gegr. 1906. Sonntag, den 5. März, nachmittags ½2 Uhr, Uhr, findet in unſerm Lokal unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt, mit einem Faß Freibier. Der 1. Vorſitzende. lange dauern, bis auch der Reſt des ziviliſter⸗ liefert ſeit alter Zeit in anerkannt erſtklaſſiger Qualität Adolf Vatter, Mannheim 8 6/10 Jungbauern. Verein Heute Samstag abend Modtederver sammaab wozu wir alle Mitglieder freundlichſt einladen. zu verfahren. Er ſelbſt ſei jedoch nur zu ſehr Wir erwarten unbedingt vollzähliges Erſcheinen. 5 ½1 Uhr, im„Roſengarten“ wichtige Der Vorſtand. 2 IE füllten eee letzt am billigsten? das gute Edelwelsrad 2 und die Fdelweig- Na maschine, gratis und tranko von S Edelweiß-Decker, Deutsch-Wartenberg 2 numme needed Aim ilistutttte neee Srolle Auswahl in dummballe L Von besonderer Güte sind die der Verlag ds. Blattes. 1 Auchlschtwoia zu verkaufen oder gegen ane zu tauſchen. Pandurengaſſe 1 Ein faſt neuer weißer Anderwagea zu 25.— Mk. zu ver⸗ 8 Wen wählt der Bürger? Die Partei, die mit Bismarck das Reich gründete: Die Partei, deren Kanzler Streſemann bereits im Jahre 1923 den Kommuniſten einen ſchweren Schlag verſetzte dadurch, daß er die kommuniſtiſch-marxiſtiſche Regierung in Sachſen zum Teufel jagte und den damaligen großen g Vorftoß Moskaus zurückſchlug! Die Partei, deren Führer Streſe mann das Rheinland befreite und damit ein Jahrtauſende altes Raubziel der Fran- zoſen zunichte machte! Die Partei, die als einzige von den nationalen Parteien Hin- denb urg die Treue hielt! Die Partei, die immer ſchwarz⸗weiß⸗rot war und kein Kompromiß an das Rot der anderen machte! Die Bismarckpartei das it die Deutſche Volkspartei, Liſte 7 22 ĩðâ2b Die Hindenburgpartei kaufen. Von wem, ſagt kmpfente lauten alle Sorten Gemüſe billigſt, mit Weingärung Pfd. 8 Pfg. Eingemachte Bohnen Pfd. 18 Pfg. Roterüben 10 Pfd. 50 Pfg. Zwiebel 10 Pfd. 70 Pfg ſo⸗ wie Futtergelberüben. omni. Hagelsir. Hommunikanten- Aazüge solange der Vorrat reicht für 10 Mk. 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Er hatle ſeinen geſamten Nachlaß, Geld, Werkpapiere etc. in einen Koffer gepackt und in Gegen⸗ wart der Rechtsgelehrken übergab er ſeinem Neffen den Koffer mit dem Worte„Dein“. Die Rechtsanwälte mußten zugeben, daß dieſe f 12 N ee vor 0 9 50 Zeugen ge⸗ 14. 5— g 8 ehen als unbedingt zuläſſig anzuſehen ſet... 60 ö dan 1 war jetzt 1 anch Grete von Sah em es ihm gelungen war, die Aufgabe zu gie veriasserin unse. löſen, was die Rechtsanwälte aich Ferie 5 die Veriasserin 5 bracht hatten. f 5 0 M die Hemmvorrichkung angeſchlagen wurden, ſo daß die geſamte Bodenſchwingung in Jena größer als 1,5 Millimeter geweſen ſein muß. Die Inſteumente kamen erſt nach über vier Stunden zur Ruhe. Daraus iſt bewieſen, daß die Bebenmellen die Erde mehrmals umkreiſt haben. Seit Beſtehen der Anſtalt iſt hier noch nie ein ſo ſtarkes Beben aufgezeichnet worden. fur ble le 8 gh Schlachter g Pfeffer gar. weiß rein / Pfund 38 Pfg Majoran, Salpeter Wurſtkordel empfiehlt: Rathaus⸗Drogerie ber haun adam Valentin Froschauer Bismarckstraße 48 1 f 8 worden la. hohlgeschlif- 400 f 7 5 U. e 5 B„ ö 3 ae 1 ſſ ö 2 bringt 3 100 f 0 e Gewinn!