Kathol. Arbeiter ⸗ Verein. Donnerstag nachmittags von 2—6 Uhr Sprechſtunde des Herrn Arbeiter⸗Sekretärs Even. Abends 8 Uhr Schulungsabend, wo⸗ zu alle Vorſtände und Vertrauensleute des Ver⸗ eins und Werkjugend eingeladen iſt. 10 Der Präſes. Wohnung 1 Zimmer und Küche zu vermieten. Alexanderstraſe 54. Friſchmelkende Ziegen zu verkaufen. Andreas Mayer Lorſch(Heſſen) Mittelſtraße 2. Guterhaltener Kinder⸗ wagen Nernemerüreülvereh e. G. m. b. B. 5 Am gonntag, den 26, März 1933, nach⸗ mittags 3 Uhr findet im Gaſthaus zum„Deutſchen Kaiſer“ unſere ordentliche deneradwer sammlung ſtatt, wozu unſere Mitglieder frol. eingeladen ſind Tagesordnung: „ Geſchäftsbericht „ Rechenſchaftsbericht 3. Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung des Vor- ſtandes und Aufſichtsrates Verwendung des Reingewinns 5. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Auf⸗ ſichtsratsmitglieder. Es ſcheiden aus vom Vorſtand Kontrolleur Hanf, vom Auſſichtsrat die Herren Lahres, Schalk und Brechtel 5. Verſchiedenes. Unſere Bilanz liegt für die Genoſſen acht Tage zur Einſichtnahme auf unſerem Büro offen. Anträge zur Generalverſammlung können bis ſpäteſtens 22. März 1933 auf unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle abgegeben werden. zar wörlelnalt: A fl. Jangentaer , Nd. 8 Pfg. 05 ſchöne ſchwere Ware 10 Stück 85, 95 und 1.05 5% Rabatt! In gutem 1 0 und be⸗ vorzugter Wohnlage ſind 750 1 ee billig zu verkaufen. 1 oller auch Bismarckstrae 48. = iernheimer Anzeiger bet. Speise e See 22 W Viernheimer Zeitung ist. Speisefetit Pfd. 42„ Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 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Volksblatt) Alanus EIIlaz Labensnilel Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile toſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— knnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e e bei bert deer werden nach Möglichkeit berückſichti t.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen wer Zum Osterputz: Schlager auf Schlager 3 Stück gelbe Kernſeife 180 gr.(Friſchgewicht) 24 Pfg. 5 Handſtücke gelbe Kernſeife 30 „ 1 4 7 13 5 1 1 0 5 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 1 7. ͤ Viernheim, den 15. März 1933. Für den Vorstand: Für den fulslchtsrat: Riehl. chmuck. Iwungs⸗Verſteigerung Morgen Freitag, den 17. 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Man muß allerdings berückſichtigen, daß der Fe⸗ bruar zwei Werktage weniger hatte als der Januar. Prozentual ergäbe ſich nach dem Werktagsdurchſchnitt gerechnet ſogar eine Zu⸗ nahme der Ausfuhr. Von dem Rückgang der Einfuhr um 21 Millionen Mark ent⸗ fallen 13 Millionen auf Rohſtoffe, davon wieder 11 Millionen auf die Baumwollein⸗ fuhr. Für 8 Millionen Lebensmittel wurden weniger eingeführt, was man nur begrüßen kann, zumal wenn man lieſt, daß allein die Einfuhr von Obſt und Süd⸗ früchten um 5 Millionen abgenommen hat. Die erſten Wirkungen der Reichsmaß⸗ nahme auf dieſem Gebiet zeigen ſich ſchon bei Mais und Eiern, wovon wir für zu⸗ ſammen 2 Millionen Mark weniger aus dem Ausland bezogen. Dagegen hat die Einfuhr von Margarine und Schmalz um je 1 Mil⸗ lion zugenommen, wobei es ſich wohl um Eindeckungen-i Hinblick. auf die in Vorbe⸗ reitung befindlichen Maßnahmen zum Schutze der deutſchen Fettwirtſchaft handelte. Von dem um 17 Millionen Mark geringeren Wert der Ausfuhr entfallen 15 Millionen allein auf den Abſatz von Fertigwaren. Dieſe Feſtſtellung iſt nicht erfreulich. Eine genaue Beobachtung aller Einzelhei⸗ ten des Außenhandels iſt gerade in der jetzigen Zeit, da eine grundlegende Umſtel⸗ lung unſerer Wirtſchaftspolitik erfolgt oder noch erfolgen ſoll, durchaus notwendig. Nicht ungehört können da die Stimmen bleiben, die von der Hochburg des deutſchen Außen⸗ handels, von Hamburg her dieſer Tage laut wurden. Bei dem traditionellen„Lie⸗ besmahl“ des Oſtaſiatiſchen Vereins wurden in dieſer Hinſicht recht bedeutſame Reden ge⸗ halten. Der Vorſitzende betonte, daß neben dem Schutz der einheimiſchen Landwirtſchaft die Pflege der indu⸗ ſtriellen Ausfuhr eine Lebensnotwendigkeit für Deutſchland ſei. Die Landwirtſchaft müſſe geſtützt, die Ausfuhr aber geför⸗ dert werden. Die ernſte Mahnung aller maßgebenden Stellen ſei nicht zu vergeſſen, daß unſere deutſchen überſeeiſchen Niederlaſ⸗ ſungen und Unternehmungen die wertvoll⸗ ſten Stützpunkte Deutſchlands ſeien. Ham⸗ burgs neuer Bürgermeiſter, der Nationalſo⸗ zialiſt Krogmann, erklärte, daß die wirt⸗ ſchaftlichen Gedanken des Nationalſozialis⸗ mus bisher eine Schwäche gehabt hätten, nämlich das Nichtverſtehen der Wichtigkeit unſeres Außenhandels. Hitler habe jetzt aber die Wichtigkeit eines großen Außenhandels und einer ſtarken Schiffahrt voll erkannt In der Reihe der landwirtſchaftlichen Maßnahmen des Reiches wird jetzt eine neue Kartoffelflockenaktion im Geſamt⸗ umfang von 50000 Tonnen e Der Kauf von Kartoffeln durch das Reich und ihr verbilligter Abſatz in Flockenform zu Schweinemaſtzwecken erfolgt im engen Zu⸗ ſammenhang mit der Pflege des Getreſde⸗ marktes. Der Mehrerlös für Kartoffeln wird bei den Landwirten zu verſtärkter Verfütte⸗ rung von betriebseigenem Futter⸗Getreide führen. Im übrigen iſt der Bauer jetzt daran ſeinen Wirtſchaftsplan für das neue Jahr aufzustellen, und da iſt es nicht unintereſſant einmal die Zahlen der zu erwartenden An⸗ baufläche für die wichtigſten Handelsgewächſe unſerer Gegend zu betrachten. Im Zucker ⸗ rübenbau dürfte nach Anſicht von Fach⸗ kreiſen der Mehranbau etwa 35 bis 40 Pro⸗ zent betragen. Im Tabakbau beabſichtigt die Reichsregierung für die Ernte 1933 eine Erweiterung der zuläſſigen Anbaufläche um etwa 7 Prozent zu geſtatten. ——— Phaſe Freitag, den 17. März 1933 50. Jahrgang Dr. Luther zurückgetreten Dr. Schacht wieder zum Reichsbankpräſidenten gewählt Berlin, 17. März. Der Generalrat der Reichsbank krat am Donnerstag nachmittag zu einer fünfſtündi⸗ gen Sitzung zuſammen, in der Reichsbank präſident Dr. Luther nach einer ausgedehn⸗ ten Ausſprache über die Finanzpolitik der Reichsbank ſeinen Rücktritt erklärte. An⸗ ſchließend wählte der Generalrat der Reichs; bank den früheren Reichsbankpräſidenten Dr. Hjalmar Schacht zum Nachfolger Dr. Luthers. Ehe ſich Dr. Luther zu der entſcheidenden Sitzung des Generalrats der Reichsbank be⸗ gab, hatte er eine etwa einſtündige Unter⸗ redung mit Reichspräſident von Hindenburg, über die jedoch keine amtliche Mitteilung her⸗ ausgegeben wurde. In politiſchen Kreiſen wird bemerkt, daß der ſchon ſeit Tagen er⸗ wartete Rücktritt Dr. Luthers in friedlichem Einvernehmen mit der Reichsregierung er⸗ folgte. Dem neuen Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ollen auf dem Gebiet des Bank⸗ und Kreditweſens ſehr weitgehende Vollmachten erteilt worden ſein. 0 * Ein neuer Geiſt. Berlin, 17. März. Der„Angriff“ ſchreibt zu dem Wechſel im Reichsbankpräſidium u. a.: „Damit wird der Weg frei für eine Wirt⸗ ſchaftspolitik, deren Ziel die Eingliederung der zehn Millionen Arbeitsloſen in den Wirt⸗ ſchaftsprozeß iſt. Der Abgang des Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Luther iſt eine von ungeheurer wirtſchaftlicher Tragweite, denn mit der Beſetzung dieſes für die Wirt⸗ ſchaft ſo ausſchlaggebenden Poſtens mit einer Perſon aus den Reihen der nationalen Er⸗ hebung wird gleichzeitig ein neuer“ Wind durch die deutſche Wirtſchaft gehen. 15 ** e Genf am Letzter Appell Macdonalds— Genf, 17. März. Der engliſche Miniſterpräſident Macdonald hielt im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonfe⸗ renz vor einem bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzten Saal die angekündigte große Rede, die anderthalb Stunden dauerte. Im Saal ſah man Daladier, Paul⸗Boncour, Simon Gibſon, Nadolny und Beck. Macdonald führte u. a. aus: Die Konfe⸗ renz iſt jetzt in die letzte ent ſcheidende eingetreten. Die Abrüſtung von über 60 Staaten ſoll durchgeführt werden. Die engliſche Regierung hat den Mut, der Konferenz helfen zu wollen, und ihr offen zu ſagen, was zu tun iſt. Die Männer guten Willens müſſen ſich jetzt ſchlüſſig werden, und die Verantwortung übernehmen. Ein lang⸗ jähriger Freund, den er auf das höchſte ſchätze, der ein treuer Diener des internatio⸗ nalen Friedens ſei, und dem er volles Ver⸗ trauen ſchenke, habe ihm geſagt: „Entweder wird Deulſchland Gerechlig⸗ keit und Freiheit gewährt, oder Europa bricht zuſammen.“ Deutſchland würde aber als nur fordernde Macht in eine falſche Lage geraten. Alle Staaten müßten zur Sicherung des Friedens beitragen. Die entwaffneten Mächte ver⸗ langten heute Gerechtigkeit und Freiheit, die bewaffneten Mächte müßten in der Herab— Tatſache Wenn auch der großzugige Ausbau des Arbeilsbeſchaffungsprogramms den äußeren Anlaß zum Rücktritt gegeben haben dürfte, ſo wird doch im gleichen Augenblick damit das geſamte Kreditweſen(d. h. die Banken) hier⸗ von betroffen. So wie der politiſche Libe⸗ ralismus in Deutſchland vor wenigen Tagen beſeitigt worden iſt, ſo iſt nunmehr auch der erſte entſcheidende Schritt zur Ausroklung des wirtſchaftlichen Liberalismus getan worden.“ Dr. Hjalmar Schacht. Wie Luther, ſo genießt auch ſein Nach⸗ 5 er Dr. Hjalmar Schacht im Aus⸗ ſand elfi beſonderes Maß von Vertrauen. Denn beide haben zuſammen die Feſtmark ge⸗ ſchaffen. Wie ſein Vorgänger, ſo wird auch er eine Garantie für die deutſche Wäh⸗ rung bieten, wenn auch ſeine Auffaſſungen über das Kräditweſen der Banken Scheideweg Für Deutschlands Gleichberechtigung ſetzung ihrer Ruſtungen ihren Beitrag zum Werk des Friedens erblicken. Der Beitrag der entwaffneten Staaten müſſe in der Wie⸗ derherſtellung des gegenſeitigen Vertrauens, guten Willens, gegenſeitigen Verſtändniſſes, er Sicherheit und des internationalen Frie⸗ dens beſtehen. Dieſer Beitrag von beider Seiten müſſe in einen„Pool“ zuſammenge tan werden. Macdonald baute seine weitere Rede ſodann auf der Erklärung der fün Großmächte vom 11. Dezember auf. In dieſer Erklärung ſei die Gleichberechli⸗ gung Deutſchlands anerkannt worden. Sie abe zur Rückkehr Deulſchlands in die Abrü. tungskonſerenz geführt. Die Gleichberech, tigung könne aber nur in Ekappen durchge⸗ führt werden. Die engliſche Regierung habe einen neuer Vorſchlag ausgearbeitet, der zwar nie manden befriedigen werde, wer jedoch die In tereſſen von 60 Nationen befriedigen wollte ſei ein Narr. Botſchafter Nadolny, wolle wiſſen, was er bekommen werde und war er zu geben habe, und Dala dier wiede: wolle wiſſen, welche Opfer Frankreick bringen ſolle. Das ganze Problem ſei aber heute, den Chara kter der Sicher hei zu ändern. Die Konferenz müſſe der Tat ſachenlage rückſichtslos und mutig ins Auge ſchauen, ſonſt trete Wirrwarr und Zuſam menbruch ein. Der engliſche Plau ſehe ein! und entwaffneten Staaten vor. ſtark von denen Dr. Luthers abweichen. Seit ſeinem Rücktritt vom Präſidium der Reichs⸗ bank im Jahre 1930 gilt Dr. Schacht als der finanzwirtſchaftliche Berater Hit⸗ lers, der ihn insbeſondere im November zu⸗ gezogen hatte, als er nach dem Rücktritt des Reichskanzlers von Papen die Richtlinien eines Wirtſchaftsprogramms ausarbeitete, das aller⸗ dings der Oeffentlichkeit nicht unterbreitet wurde. Dr. Hans Luther. Mit Dr. Hans Luther iſt eine Per⸗ ſönlichkeit von der Leitung der Reichsbank zurückgetreten, deren Namen immer im Zu⸗ ſammenhang mit der Aufrechterhaltung der deutſchen Währung genannt werden wird. Denn er war es, der im Jahre 1923 in eng⸗ ſter Zuſammenarbeit mit ſeinem Vorgänger und Nachfolger Dr. Schacht die Wäh⸗ rungsſtabiliſierung nach der Inflation durchführte und der ſich, als er am 11. März 1930 zum Reichsbankpräſidenten gewählt wor⸗ den war, gewiſſermaßen als Garant der Reichs⸗ mark im Ausland ein großes Maß von Ver⸗ trauen erwörben hat. Voß ſeinem Poſten als Reichsbankpräſident iſt er nicht freiwillig zu⸗ rückgetreten. Es bedurfte vielmehr eines ſehr ſtarken Drucks der Reichsregierung, um ihn hierzu zu bewegen. So unbeſtritten ſeine Ver⸗ dienſte um die Wiederherſtellung der Feſtmark im November 1923 ſind, ſo umſtritten iſt die Rolle, die er im Jahre 1931 während der gro⸗ ßen Bankenkriſe geſpielt hat. Denn auf dieſe iſt es zurückzuführen, daß er des Ver⸗ trauens, deſſen er ſich bis dahin auch allgemein in Deutſchland erfreute, teilweiſe vertu ging. Möglich iſt es, daß ein frühzeitigeres Eingrei⸗ fen die Kataſtrophe nicht ſo unmittelbar hätte werden laſſen. Vorwürfe werden auch gegen ihn hinſichtlich der von ihm betriebenen Dis⸗ kont⸗ und Kreditpolitik erhoben, die nach Auffaſſung verſchiedener Wirtſchaftskreiſe zu ſtarr geweſen und der deutſchen Wirtſchaft zu ſtarke Feſſeln auferlegt haben ſoll. ULebergangszerl fſur die bewaffneten Er ergreife für niemanden Partei, ſondern liege in der Mitte. Die Konferenz ſei eine Ab rüſtungs⸗ konferenz, nicht eine Au früſtungskonfe⸗ renz. Die Konferenz müſſe ſich endgültig ent⸗ ſchließen, die Ziffern für die Herabſetzung der Rüſtungen feſtzuſtellen. Sechs Jahre lang habe man ſich geſcheut, an dieſe entſcheidende Frage heranzugehen. Wenn die Konferenz zuſammenbreche, wenn der engliſche Plan abgelehnt wer de, ſo werde die geſamle Entwicklung mit großer Beſchleunigung Kalaſtrophen zueilen. Es ſei eine Feigheit, nichts übernehmen zu wollen. Opfer müßten gebracht werden. Verneinung heiße Entſcheidung gegen die Abrüftung, heiße die Verantwortung für eine dunkle Ju⸗ kunft übernehmen. Ein Zuſammenbruch der Konferenz würde Leidenſchaften ent ⸗ fachen, die Krieg bedeuten könnten. Hal die Welt noch nicht genug an Agonſe und Kriegsgefahr? der Damm des Friedens muß errichtet werden. Macdonald ſchloß ſeine Rede mit einem Ap⸗ pell an die Konferenz, den Forderungen der Stunde Rechnung zu tragen Nadolnn antwortet Im Anſchluß an die Rede Mac Donalds gab zolſchafter Nadolny im Namen der Reichs⸗ regierung eine Erklärung ab, in der er u. a. folgendes ausführte: Die deutſche Regierung begrüßt aufs würmſte den Entſchluß, der Abrüſtungskon⸗ terenz jetzt einen vraktiſchen Plan vorzulegen. eee. —— ber eee Dies iſt der einzige Weg, um die Kon⸗ ferenz aus dem Netz der Ausſchüſſe und Anterausſchüſſe zu befreien, in das ſie ſich hoffnungslos verſtrickt hat. Die Konferenz tritt damit in eine neue, hoffentlich letzte Phaſe, ein. Es erübrigt ſich, auf die entſcheidende Be⸗ deutung praktiſcher Ergebniſſe der Konferenz, gerade für Deutſchland, hinzuweiſen. Auf der Grundlage der Fünfmächte⸗Erklärung vom 11. Dezember wünſcht Deutſchland auf das drin⸗ gendſte die Annahme eines Abrüſtungsabkom⸗ mens und eines gleichen Sicherheitsregimes für alle Staaten. Dieſes Regime kann nach deutſcher Auffaſſung vor allem durch eine ent⸗ ſcheidende Abrüſtung und durch eine gerechte Angleichung der Rüſtungen erzielt werden. Die deutſche Regierung ſtellt mit Befriedigung feſt, daß der engliſche Abkommensentwurf eine wahrhafte und weſentliche Abrüſtung anſtrebt. Die deutſche Regierung behalte ſich im übri⸗ gen eine eingehende Prüfung des engliſchen Vorſchlages vor. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Dala⸗ dier gab ſeiner großen Befriedigung über den engliſchen Plan Ausdruck, der die enk⸗ ſcheidenden Abrüſtungsgrundſätze der franzö— ſiſchen Regierung nicht umfaſſe. Der amerilaniſche Botſchafter Gibſon ſprach dem engliſchen Miniſterpräſident ſei⸗ nen Dank für ſeinen Plan aus und betonte die entgegenkommende Haltung der Vereinig⸗ ten Staaten. Der Vertreter Italiens be⸗ grüßte gleichfalls mit warmen Worten den engliſchen Plan. Die Verhandlungen wurden darauf bis zum nächſten Donnerstag vertagt, Macdonalds Vorſchlag Genf, 17. März. Der von Macdonald der Konferenz über— reichte Entwurf eines allgemeinen Abrü— ſtungsabkommens umfaßt folgende fünf Hauptgeſichtspunkte: 1. Es wird ein Abrüſtungabkom⸗ men für die Dauer von fünf Jahren ab— geſchloſſen; 2. das Abkommen enthält im we— ſentlichen auf der Grundlage des Hoover— planes eine Herabſetzung und Be⸗ grenzung der Rüſtungen mit ziffernmä— ziger Feſtſetzung der Heere und Flotten der einzelnen Länder einſchließlich Deutſchland: 3. Schaffung einer internationalen Kon— trolle der Rüſtungenz; ein ſtändiger Abrüſtungsausſchuß, der die weitere Herab— ſetzung der Rüſtungen prüfen und Lö⸗ ſungen für die bisher ungelöſten Schwierig⸗ keiten vorſchlagen ſoll; 5. Auf dem Gebiet der Sicherheit eine politiſche Zuſammenar⸗ beit der Regierungen und Einberufung einer Konferenz der Mächte im Falle des Bruches oder des drohenden Bruches des Kellogg⸗ Paktes. Der Entwurf ſiehtl für Deutſchland eine Geſamtarmee von 200 000 Mann, für Frank- reich 400 000, Polen 200 000, Italien 250 000, Sowjetrußland 500 000, Belgien 75 000, Tſchechoflowakei 100 000 Mann vor. Jür die Artillerie wird eine Höchſtgrenze des Kalibers von 105 Millimeter feſtgeſetzt, für Tanks 16 Tonnen. Auf dem Floktengebiet wird die Aufhebung der Klauſel der Ent⸗ waffnungsbeſtimmungen des Verſailler Ver⸗ krages feſtgeſtellt. jedoch eine Aufrechterbal⸗ tung der bisherigen deut Flotte bis En⸗ de 1936, dem Juſammenkritt der neuen Flot⸗ kenkonferenz, gefordert. Das Luftbombar⸗ dement wird vollſtändig verboten. Die Zahl der Militärflugzeuge wird für jedes einzelne Land ausdrücklich angegeben. Für die Groß⸗ mächle Frankreich, Italien, Sowjetrußland, England und Japan mit 500, für die übrigen Länder, ſomit für Deutſchland, ſoll der bis⸗ herige Juſtand aufrecht erhalten bleiben. Der Bau neuer Luftſchiffe iſt verbo⸗ ten. Der geſamte chemiſche und bakte⸗ riologiſche Krieg wird auf der Grund⸗ lage der bisherigen Konferenzbeſchlüſſe ver⸗ boten. Das neue Abrüſtungsabkommen er⸗ ſetzt die bisherigen Entwaffnungsbeſtimmun⸗ gen der Friedensverträge für Deutſchland, Oeſterreich, Bulgarien und Ungarn. Der Mittelſtand bei Prof. Werner Die Wünſche von Handwerk und Einzelhandel. Darmſtadt, 16. März. Als erſte berufsſtändiſche Vertretung wurde vom heſſiſchen Staatspräſidenten Prof. Dr. Werner die Vertreter von Handwerk, Gewerbe und Einzelhandel empfangen. An dem Emp⸗ fang nahmen teil: der Gaukampfbundführer des gewerblichen Mittelſtandes in der N.. D. A. P., Abg. Renz(Alzey), als Vertreter der handwerklichen Induſtrie innerhalb des Kampfbundes, Zimmermeiſter Neumann (Schotten), als Vertreter des Einzelhandels innerhalb des Kampfbundes, der Vorſit⸗ zende des Kolonialwarenhändlerverbandes Stabel(Mainz), ferner als Vertreter der be— rufsſtändiſchen Organiſation des Handwerks, der Handwerkskammervorſitzende Kunkel (Worms), der Vorſitzende des Heſſiſchen Hand⸗ werks⸗ und Gewerbeverbandes Dieter(Eber⸗ ſtadt) und der Direktor der Heſſiſchen Hand⸗ werkskammer Schüttler(Darmſtadt). Staatspräſident Profeſſor Dr. Werner brachte eingangs zum Ausdruck, daß er ſich freue, die mittelſtändiſchen Vertreter begrüßen und verſichern zu können, daß er aus ſeiner jahrzehntelangen politiſchen Tätigkeit wüßte, wie notwendig die Pflege und Erhaltung der Schichten von Handel, Handwerk und Ge⸗ werbe ſeien. Der Vorſitzende der Heſſiſchen Handwerks⸗ kammer, Oberbürgermeiſter Kunkel, über⸗ reichte die ſchriftlich niedergelegten Wünſche des Handwerks und bat um wohlwollende Prüfung und Berückſichtigung, was der Staats⸗ präſident zuſagte. Abg. Renz betonte, daß dieſe Ausführun⸗ gen naturgemäß auch für den Handel, das Gewerbe und die handwerkliche Klein⸗ induſtrie zuträfen und er erwarte, daß nun der in der neuen Regierung im Staat und im Reich einzuhaltende Geiſt auch in den berufsſtändiſchen Vertretungen walten würde, um ein im gemeinſamen Intereſſe lie⸗ gendes aufbauendes Arbeiten zu ermöglichen. Er forderte deshalb Erweiterung der Heſ— ſiſchen Handwerkskammer durch Hinzunahme von folgenden vier Vertretern des Kampfbun⸗ des des gewerblichen Mittelſtandes der N.. D. A. P. und bat den Staatspräſidenten um Schaffung der dazu nötigen aeſetzlichen Vor⸗ Erdmann Ullrichs WEG ZIM ZIEI. RO man von Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Eine Laſt fiel ihr vom Herzen. Er liebte ſie noch, war krank nach ihr! „Und dennoch, Grete, ich konnte mich en zu kommen. Es muß aus ſein zwiſchen uns, Grete.“ Alſo doch! Sie ſank faſt in ſich zuſammen. Und er ſprach weiter, klagte ſich an. Er ſei ſchuld das Schuldgefühl quäle ihn Tag und Nacht. Aber er ſähe keine Möglich— keit, ihr und ſein Schickſal zu wenden. Er ſähe ſich am Ende ſeiner Kraft und fühle, daß er ſie, die er über alles daran, wenn ſie unglücklich würde; liebe, nicht an ſich ketten dürfe. Grete ſah ihn mit ſorgenvollem Blick an. „Goswin, womit quälſt du dich? Mir ſcheint, deine verkaufen. Nerven ſpielen dir einen Streich.“ Er quälte ſich ein Lächeln ab. „Meine Nerven— ja, da haſt du recht—, die ſind in üblem Zuſtand. Ich fühle es jetzt: ſie ſind kaputt. Das icht entſchließen, ausſehungen, die der Staatspräſident auch zu⸗ ſagte. Die genannten Handwerker ſind: Metz⸗ germeiſter Fritz Müller(Mainz), Elektro⸗ Obermeiſter G. Rühling(Friedberg), Bäcker⸗ Obermeiſter S. W. Becker(Gau⸗ Heppenheim) und Zimmermeiſter Wilhelm Neumann(Schot⸗ ten), Anſchließend bat der Vertreter des Ein⸗ zelhandels, Stadel(Mainz), um wirkſame Schutzmaßnahmen für den mittelſtändiſchen Einzelhandel und regte die Schaffung von heſ⸗ ſiſchen Einzelhandelskammern an. Staatspräſident Werner verſicherte auch hier oollſtes Verſtändnis. Darmſtadt, 17. März.(Neue Fälle von Pferdekrankheit.) In Geinsheim iſt er⸗ neut die anſteckende Blutarmut bei 6 Pferden 5 worden, die hierher gebracht wer⸗ en. Darmſtadt, 17. März.(Vertreter für Geſandter Nuß.) Wie gemeldet, iſt der heſſiſche Geſandte in Berlin, Nuß, beurlaubt worden. Mit der Erledigung der Geſchäfte der heſſiſchen Vertretung in Berlin wurde Miniſterialrat Dr. Edward beauftragt. Nieder⸗Ramſtadt, 17. März.(Auf dem Friedhof vom Tode ereilt.) Nach⸗ mittags wurde der Einwohner Wilhelm Buß von hier zu Grabe getragen. Er hatte dieſer Tage an einer Beerdigung teilgenommen, wäh⸗ rend der er während der Kranzniederlegung der einzelnen Vereine von einem Herzſchlag betroffen verſtarb. Deutſche Tagesſchau Ausgabe neuer Briefmarken. Die Deutſche Reichspoſt hat die notwendigen techniſchen Vorarbeiten eingeleitet, um in näch⸗ ſter Zeit die Pfennigwerte der Freimarken all⸗ gemein mit dem neuen reliefartigen Bildnis des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg herauszugeben. Die diesjährigen, wie immer im Herbſt erſcheinenden Wohlfahrtsmarken werden Bilder aus den Werken Richard Wag⸗ ners tragen. Ferner plant die Deutſche Reichs⸗ poſt, ſpäter auch Sondermarken mit den Bild⸗ niſſen großer deutſcher Perſönlichkeiten in be⸗ ſchränkter Anzahl herzuſtellen und ſie neben den Marken der Hindenburg⸗Ausgabe in den Ver⸗ kehr zu ſetzen. Göbbels übernimmt den Nundfunk. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda Dr. Göbbels, vorbehaltlich der end⸗ gültigen Regelung, die perſonellen, politiſchen, kulturellen und programmäßigen Aufgaben des Rundfunks übergeben. Der politiſche Rund⸗ funkkommiſſar, der bisher ſeine Weifungen vom Reichsinnenminiſter entgegennahm, erhält dieſe nunmehr vom Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda. f General von Schönaich in Schutzhaft. Der frühere Generalmajor Freiherr Paul Schönaich, der ſich bekanntlich pazifiſtiſch be⸗ tätigte, iſt auf ſeinem Beſitztum in Rheinfeld in Schutzhaft genommen worden. Die Ver⸗ hängung der Schutzhaft erfolate auf Veran⸗ Die zurzeit hende Unſi it über die Gewerbeſteuerpflicht der Konſum⸗Vereine in Sachſen ſoll vom 1. April dadurch beſeitigt werden, daß die unbedingte Gewerbeſteuer⸗ pflicht der Konſumvereine vorgeſchrieben wird, gleichviel ob ſich ihr Geſchäftsbetrieb nur auf den Kreis der Mitglieder bezieht oder nichl. Die geſetzliche Grundlage hierfür gibt die im Reichsfinanzminiſterium ausgearbeitete Auf⸗ hebung der Realſteuerſperre. Auslands⸗Nundſchau Antiſemitiſche Unruhen in Galizien. Wie aus Warſchau gemeldet wird, iſt es in einigen Orten des weſtgaliziſchen Kreiſes Saybuſch zu antiſemitiſchen Unruhen gekom⸗ men. Die Bevölkerung rottete ſich zuſammen und zerſtörte verſchiedene jüdiſche Geſchäfte. In dem Städtchen Milowek, in dem gleichfalls 10 Geſchäfte zerſtört und geplündert wurden, lam es zu einem Zuſammenſtoß mit der Po⸗ lizei, die von der Schußwaffe Gebrauch machte. Eine Perſon wurde dabei getötet, vier Perſonen wurden verletzt. Bisher ſind 83 Perſonen von der Polizei verhaftet worden, darunter die mutmaßlichen Anſtifter, Mit⸗ glieder des Lagers der größeren Polen. Neue Umſturzbewegung in Spanien? Wie aus Barcelona gemeldet wird, wird dort eine neue Umſturzbewegung mit dem Endziel einer Diktatur in ganz Spanien vor⸗ bereitet. In Katalonien würden bereits Waf⸗ fen an die Anarchiſten verteilt. Die Umſturz bewegung ſetze ſich aus den verſchiedenartigſten Elementen zuſammen. Amerita zur Aufhebung der Handelsſchranken bereit. Aus hohen Kreiſen des amerikaniſchen Staatsdepartements verlautet, daß die Rooſe⸗ velt⸗Regierung in kurzer Zeit die europäiſchen Mächte davon in Kenntnis ſetzen werde, daß ſie nicht nur beabſichtige bei einer internatio⸗ nalen Zuſammenarbeit für die Aufhebung der Handelsſchranken die Führung zu übernehmen, ſondern daß ſie auch bereit und gewillt ſei im vollen Maße dementſprechend zu handeln. taatsſekretär Hull werde demnächſt den euro⸗ päiſchen Nationen die Anſicht der Rooſevelt⸗ Regierung über die Mittel zur Behebung der Weltwirtſchaftskriſe mitteilen. Letzte Nachrichten Flaggenwechſel der Marine Die neue Reichskriegsflagge über den deutſchen Kriegsſchiffen. „Kiel, 17. März. Auf den Schiffen der Reichsmarine wurde am Donnerstag mit großer Flaggenparade die neue Reichslriegsflagge gehißt. In An⸗ ſprachen gaben die Kommandanten der Schiffe den Flaggenerlaß des Herrn Reichspräſiden⸗ den bekannt und wieſen dabei auf die Bedeu⸗ tung des Porganges für die junge deutſche Reichs marine hin. Erregung ſprach er. die Sache nicht klappen?“ wortung entheben.“ kommt daher: das Leben, das ich führe, iſt nicht das bieten.“ richtige für mich; es reibt mich auf.“ Grete erhob ſich, ſchob ihren Arm unter den ſeinen und ſchmiegte ihre Wange daran. „Aber jetzt ſteht doch eine glänzende Zukunft vor dir, vor uns, Goswin.“ „Du denkſt an das Werk?“ Sie nickte. „Ach, weißt du, an das glaube ich nicht mehr. Ich werde dazu gut ſein, die Vorarbeiten zu machen, die ganze und nachher kommt dein Bruder und macht die Sache weiter, und ich kann ab⸗ Choſe in Schuß zu bringen, treten.“ Grete ſah zu ihm auf, ſchüttelte den Kopf. „Da irrſt du dich! Als mein Mann hätteſt du genau ſoviel Anſpruch auf das Werk wie Erdmann.“ Er legte ſeine Hände um ihr Geſicht, hob es ein wenig und ſah ihr in die Augen. Sie ſahen ſich an. „Wie du es anſiehſt, Grete, ſo iſt es doch nicht.“ Er ließ ſeine Hände fallen. „Komm, ſetzen wir uns aufs Sofa; ich will dir klar⸗ machen, wie die Sache in Wirklichkeit ausſehen würde, wenn ich mich auf ſie einließe.“ Ganz ruhig und ſachlich, ohne die geringſte Spur von Sprach von der großen Verant⸗ wortung, die er übernahm mit der Umſtellung des Werks, von der Anfeindung Erdmanns, die er vorausſehe, wenn ſeine Arbeit nicht den erhofften Erfolg hätte. „Dein Wagentyp iſt doch hervorragend! Warum ſollte „Das iſt er, und dennoch könnte die Sache ſchiefgehen.“ „Warum? Das kann ich mir nicht gut denken.“ „Das kannſt du natürlich nicht, Grete; aber es iſt ſo. Das Gelingen hängt von mancherlei ab, nicht nur von dem, was ich zu bieten habe. In den letzten Tagen habe ich mir die Sache viel durch den Kopf gehen laſſen; ich bin umſchloſſen. zu dem Entſchluß gekommen, daß ich beſſer dabei fahre, meinen neuen Wagentyp einer Fabrik zur Ausnutzung zu Das brächte mir Geld und eine feſte An⸗ ſtellung auf Jahre hinaus und würde mich jeder Verant⸗ Grete ſchüttelte den Kopf. Sie begriff nicht. „Das wäre ja das, was Mama und Onkel Alex dir „Doch nicht. Es wäre auf einer Seite eine reine Ge⸗ ſchäftsſache, auf der anderen nicht. Es beſteht da ſoviel, ſprichſt.“ das einengt, das die Hände bindet. Nee, Grete, ich mag nicht. Ich habe ein gutes Kaufangebot von einer ruſſiſchen Firma erhalten, könnte auch bei derſelben Firma als Oberingenieur eintreten, mit hohem Gehalt, Grete.“ „Und das willſt du annehmen? Denke doch die Ent⸗ täuſchung, die du der Mutter bereiteſt!“ Er atmete tief auf, legte den Kopf in die aufgeſtützten Hände. Sekundenlang ſaß er ſo da, dann hob er den Kopf. „Was ſoll ich machen, Grete? Ich ſehe kein Glück im nötig iſt.“ Zuſammenarbeiten mit deinem Bruder.“ „Der kommt doch noch gar nicht in Frage, Goswin.“ „Für den Anfang nicht; aber wie lange dauert es, dann iſt er fertig mit ſeinem Studium, und ich muß ihn nicht nur neben mir dulden, ich muß hinter ihm zurücktreten. „Grete!“ Er lachte. Reibereien ohne Ende gäbe es. Die würden auch die Har⸗ monie in unſerem Zuſammenleben trüben; darauf möchte ich es nicht ankommen laſſen, Lieber verzichte ich auf mein Glück, ſo ſchmerzlich es für mich wäre.“ Er ſtöhnte wieder ſchwer auf, und ſah ſtarr vor ſich ins Leere. Ihre Hand glitt ſtreichelnd auf ſeinem Arm auf und nieder. Endlich wandte er ſein Geſicht ihr zu. „Gott, Grete, iſt das ſchwer! Ich würde dich bitten, mitzukommen in meine Heimat; aber ich weiß ja, daß deine Mutter dein Fortgehen nie zulaſſen würde.“ „Dazu brauche ich glücklicherweiſe nicht Mamas Er⸗ laubnis. Im November werde ich einundzwanzig, alſo volljährig; von dem Tage an bin ich dann von der Vor⸗ mundſchaft meiner Mutter entbunden.“ Seine Augen leuchteten auf. „Und du würdeſt mit mir kommen?“ Er hatte ihre Hand ergriffen, hielt ſie mit heißem Druck „Ich ginge mit dir, Goswin, wohin du wollteſt.“ Er riß ſie in ſeine Arme, bedeckte ihr Geſicht mit Küſſen. Als er ſie wieder frei ließ, ſeinen Blick in ihren verſenkte, war doch ein Ausdruck von Zweifel und Be⸗ ſorgnis in ihm. „Woran denkſt du, Goswin?“ „Daß man dich hindern wird, mit mir zu gehen.“ „Das glaube ich nicht, wenn du offen mit Mama „Das wäre beſtimmt das Allerverkehrteſte. Sie käme mit Vorſtellungen, Bitten, Beſchwörungen, Tränen; na, ich weiß, wie Frauen es zu machen pflegen, wenn es gilt, ihren Willen durchzuſetzen. Nee, Grete, darauf wollen wir es nicht ankommen laſſen. Willſt du wirklich mit dir gehen, ſo mußt du ſo viel Mut aufbringen, es zu tun, ohne daß ein Menſch etwas davon ahnt. Dann muß der Tag deiner Volljährigkeit abgewartet werden; inzwiſchen muß ich alles in die Wege leiten, das zu unſerer geſicherten Zukunft „Willſt du auch Mama nicht um Geld fragen?“ „Schäfchen, was brauchen wir ihr Geld! Was wir beide brauchen, verdiene ich. Sollſt mal ſehen, daß du nichts entbehren wirſt bei mir.“ FFortſetzung folgt.) lehungen delsbeziehungen zu Frankreich der fronzöziſche Handelsminiſter über die Auswirkungen des Juſatzabkommens. 5 Paris, 17. März. Der franzöſiſche Handelsminiſter Serr vertrages, die von verſchiedenen Seiten be⸗ die Zuſatzabkommen zu dem deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Handelsvertrag, indem er darauf hin⸗ weiſt, daß eine Kündigung dieſes Handels⸗ bertrages, der von verſchiedenen Seiten be⸗ fürwortet worden war, verheerende Folgen gehabt hätte ſowohl in Deutſchland wie in Frankreich. g Sie hälle den Ruin gewiſſer franzöſiſcher Ausſuhrinduſtrien bedeutet. Der Handelsminiſter erklärte weiter, daß der Beſchluß der Reichsregierung, vom 1. März gewiſſe Zollſätze zu erhöhen, durch den Zu⸗ ſatzvertrag vom 28. Dezember gerechtfer⸗ tigt ſei. Um dieſe Zollerhöhung auszuglei⸗ chen, habe der Miniſter vorgeſchlagen, von der Reichsregierung gewiſſe zollpoliti⸗ tiſche Zugeſtändniſſe zu erlangen, um eine Steigerung der franzöſiſchen Ausfuhr nach Deutſchland zu ermöglichen, ſtatt die franzöſiſchen Zollſätze entſprechend ſa zu erhöhen. der aularkiſchen Beſtrebungen der delspolitik beſieht noch die Mö einer weiteren Ausfuhr ei⸗ nes 0 Texkilerzeugniſſes, das bis⸗ her in tendem Maße nach Deutſch⸗ land ausgeführt worden ſei. Wenn dieſe Verſtändigung nicht zuſtande⸗ komme, könne man ſich immer noch entſchlie⸗ ßen, auch die franzöſiſchen Zölle zu erhöhen. Eine Liſte der Erzeugniſſe, die für eine Zoll⸗ erhöhung in Betracht kommen, ſei bereits aus⸗ gearbeitet. Polen unter Druil Die Jurückziehung der Truppen von der Weſternplakte. Genf, 17. März. Am Donnerstag vormittag wurde auf Grund eines Antrages des engliſchen Außen- miniſters Simon der Völkerbundsrat einbe⸗ rufen, um zu der Weigerung der polniſchen Regierung, die Truppen von der Weſtern⸗ platte zurückzuziehen, Stellung zu nehmen. Der Einberufungsantrag iſt auf den Völker⸗ bundskommiſſar Roſting zurückzuführen, der der polniſchen Abordnung mitgeteilt hatte, daß er die Einberufung des Völkerbundsrats zu einer außerordentlichen Sitzung beantra⸗ gen werde, falls er bis Donnerstag vormit⸗ tag 11 Uhr nicht die offizielle Mitteilung über die Zurückziehung der polniſchen Truppen er⸗ halten habe. N Als dieſe Mitteilung zu dieſem Zeilpunkt nicht vorlag, berief der Generalſekretär des Völkerbundes den Rat zu einer Nachtſitzung ein. Unmittelbar nach der Einberufung des Bölkerbundsrates machte dann der polniſche Außſenminiſter Back dem britiſchen Auſßzen⸗ miniſter und dem Völkerbundskommiſſar Roſting die Mitteilung, daß die polniſchen Truppen nunmehr endgültig am Donnerstag abend 10 Uhr zurückgezogen würden. Dar⸗ aufhin wurde der Juſammenkritt des Völker- bundes davon abhängig gemacht, ob katſäch⸗ lich die polniſchen Truppen zu dieſem Jeit⸗ punkt die Weſternplatte verlaſſen haben. Politiſches Allerlei München. Die geſamte politiſche Polizei Bayerns iſt dem Münchener Polizeipräſidenten unterſtellt worden. London. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch ſtattete dem Präſidenten des Staats⸗ rats, Baldwin, einen Beſuch ab, bei dem die Lage in Deutſchland beſprochen wurde. Wafhington. Der amerikaniſche Senat hal die große Sparvorlage Rooſevelts angenom⸗ men. Totſchlagsprozeß Hintze Proſeſſor von Schillings über Gertrud Bin⸗ dernagel.— Unheilvoller Einfluß Hintzes auf die Sängerin. Berlin, 17. März. Am Donnerstag wurde der Totſchlagspro⸗ zeß gegen den ehemaligen Bankier Hintze wieder fortgeführt. Der Prozeß war einen Tag ausgeſetzt worden, weil der Verteidiger des Angeklagten nach einem Zuſammenſtoß mit dem Vorſitenden ſein Mandat niederge⸗ legt hatte. Zu Beginn der Sitzung gab der Vorſitzende zunächſt bekannt, daß Rechtsan⸗ walt Bahn die Verteidigung wieder über⸗ nommen habe. Sodann wurde unter großer Spannung Generalmuſikdirektor Profeſſor Max von Schillings als Zeuge ge hört. Profeſſor von Schillings erklärte, er habe ſtets viel von der Entwicklung Ger trud Bindernagels gehalten und ſei über⸗ zeugt geweſen, daß ſie ihren Weg machen würde. Frau Bindernagel habe ſich ihm auch in großen Zügen in priva⸗ ten Angelegenheiten anvertraut. Als der Angeklagte in ihr Leben krat, ſei ſie aus ihrer ruhigen Bahn gau worden. der Jeuge habe den Einfluß Hinkes vom erſten Augenblick an für f Am das Ermächtigungsgeſetz Gleichſchaltung des ganzen öffentlichen Lebens— Neuer Kurs der Finanzpolitik? Berlin, 17. März. Die Reichsregierung iſt in dieſen Tagen vor allem mit der Konſolidierung der durch die Wahlen vom 5. und 12. März ge⸗ ſchaffenen innerpolitiſchen neuen Verhält⸗ niſſe beſchäftigt. Die einzelnen Reſſorts be⸗ faſſen ſich vorerſt mit der Fertigſtellung der Pläne für die Reichstagseröffnung. Es han⸗ delt ſich dabei nicht allein um die äußere Formgebung, ſondern auch um den beſon⸗ deren Tharakter, den man dieſem Tage wieder geben will. Auch das neugeſchaffene Propagan⸗ daminiſterium hat bereits ankündigen laſſen, daß große Pläne für den Tag der Reichstagseröffnung vor allem für den Staatsakt in Potsdam beſchloſſen worden ſind, daß über den ganzen 21. März hinweg der Rundfunk in den Dienſt der Reichsregie⸗ rung geſtellt werden wird. In anderen Reſſorts werden daneben je⸗ ne Geſetzesvorlagen bearbeitet, die im Zu⸗ mmenhang dann in einem großen Er⸗ mächtigungsgeſetz wiederkehren, das dem Reichstag zur ſofortigen Beſchlußfaſſung vorgelegt werden wird. Dadurch, daß ſich die Reichsregierung auf allen Gebieten des öffentlichen Le⸗ bens zur Aufgabe macht, eine Gleich ſchaltung unverzüglich herbeizuführen, iſt man auch ohne gennktnis der wirk⸗ lichen Abſichlen des Reichskabinelts doch in der Lage, neben der allgemein⸗poli⸗ tiſchen auch die ſtaatspolitiſche Bedeu⸗ kung des vorbereiteten Ermächtigungs⸗ geſetzes zu erkennen. Aus dieſem Grunde ſind auch nahezu alle Reſſorts mit der Bearbeitung der Vorſchläge befaßt worden, die ſpäter dem Kabinett zur endgültigen Beſchlußfaſ⸗ fung vorgelegt werden. Es wird wenige Be⸗ ſtimmungen des Ermächtigungsgeſetzes ge⸗ ben die nicht vollinhaltlich oder doch in ein⸗ unheilvoll gehalten. Der Zeuge ſchilderte dann einige Fälle, bei denen ihm das Auftreten Hintzes beſonders unangenehm erſchienen ſei. Es ſei nie⸗ mals auch nur ein ungünſtiges Wort in Künſtlerkreiſen, die er kenne, über Frau Bindernagel gefallen. Im Gegenteil, man habe ſie als eine einfache und ſittlich hochſtehende Frau geſchätzt. Auf eine Frage des Verteidigers nach einer geſchäft⸗ lichen Verbindung mit Hintze, erklärte der Zeuge, daß er durch Hintze 10000 Mark verloren habe. Sein Urteil über ihn ſei aber dadurch nicht beeinflußt. Staatsanwalt: Der Angeklagte hat erklärt, daß er ſeine Frau zu der großen Künſtlerin gemacht habe. Wäre ſie ohne Hintze zu dem gelangt, was ſie geworden iſt? Auf dieſe Frage erwiderte der Zeuge: Ich bin feſt davon überzeugt, daß ſie eine glücklichere, ruhigere, aber minde- ſtens ſo hochſlehende Karriere gemacht haben würde. Generaldireltor v. Gontard verhaftet Unter dem Verdacht der Deviſenſchiebung. Berlin, 17. März. Der durch ſeine Jeugenrolle im Buller ſahnprozeß bekannt gewordene frühere Ge⸗ neraldireklor der Berlin-Karlsruher Indu- ſtriewerke, Paul von Gonkard, iſt, nachdem er vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte ver nommen worden war, wegen Vergehens ge- zen die Deviſenordnung verhaftet worden. Fleichzeitig wurde auch gegen ſeine Sekre⸗ ärin Hafkbefehl erlaſſen, da dieſe der Bei⸗ hilfe beſchuldigt wird. Zu der Verhaftung wird ergänzend mit⸗ geteilt, daß die Zollfahndungsſtelle Berlin- Brandenburg Ermittlungen eingeleitet hatte, die ſich dahin erſtrecken, daß Generaldirek— tor von Gontard der Steuerbehörde gegen— über den Beſitz von Auslandsgutha⸗ hen, die eine Million Mark bei wei⸗ tem überſteigen ſollen, verſchwiegen hat. Dieſe Guthaben ſollen ſich bei ausländiſchen Banken befinden. Die Zollfahndungsſtelle befaßte ſich deswegen mit der Perſon, weil ſie davon in Kenntnis geſetzt worden war, daß er die Liechtenſtein'ſche Staatsangehörig⸗ keit erworben hat. Generaldirektor von Gontard beſtreitet die ihm zur Laſt gelegten Straftaten und gibt an, daß ſeine Frau, eine Deutſch⸗Amerikane⸗ rin, von ihren Eltern ein großes Vermögen geerbt habe, das aber weder ſeiner, noch der Verwaltung ſeiner Frau unterſtehe. Streichholzfabrik niedergebrannt Jehn Tote, zwei Vermißzle. Hull(Quebeck), 17. März. Die hieſige Fabrik der kanadiſchen Streich. Jeuers. brunſt vollſtändig zerſtörk. Hierbei verbrann⸗ holzgeſellſchaft wurde durch eine ten zehn junge Arbeiterinnen, während wei tere 21 Mädchen ſchwere Brandwunden er⸗ litten. Iwei Arbeitkerinnen werden noch ver, mißt. zelnen Teilen mit der Verfaſſung wie⸗ der in Berührung kommen, ſo daß ſchon jetzt der verfaſſungsändernde Charakten ö des neuen Geſetzes klar erſichtlich wird. 0 Es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß be- reits Aufgaben in dem Geſetz mit umriſſen werden, die vordringlich auf wiriſchaftlichem und finanzpolilſſ aber auch auf ſozialpolitiſchem Gebiete liegen. Denn die Verhandlungen mit der Reichsbank laſſen darauf ſchließen, daß unter allen Umſtänden Maßnahmen in Betracht kommen könnten, die gerade auf finanzpoliliſchem Gebiet neue Wege und einen neuen gturs anzeigen können. Dieſe Beſprechungen haben denn auch heu— te ſchon eine neue und beſondere Bedeutung erhalten, als ſie das Ausſcheiden Dr. Luthers als Reichsbankpräſident und um die Neube⸗ ſetzung dieſes Poſtens mit dem vormaligen Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht herbeige⸗ führt haben. Dabei muß jedoch in dieſem Zuſammenhang darauf hingewieſen werden, daß auch unter dem neuen Präſidenten nicht mit irgendwelchen währungspoliti⸗ 0 Experimenten gerechnet werden rf. Potsdamer Staatsakt ohne 50zialdemolraten? Berlin, 17. März. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion wird bei ihrem erſten Zuſammentreten am Montag nachmittag auch über die Frage der Beteiligung der Fraktion am Staatsakt in der Potsdamer Garniſonkirche Beſchluß faſſen. Es iſt anzunehmen, daß die Fraktion an den Potsdamer Feierlichkeiten nicht teil. nimmt. Dagegen wird ſie zur eigentlichen Reichstagseröffnung in der groll-Oper er⸗ ſcheinen. Aus Heſſen und Naſſan Das Mitteilungsblatt des Reichsbanners ver⸗ boten. Kaſſel, 17. März. Der Regierungspräſi— bent hat durch Verfügung das Mitteilungs⸗ »latt für die Gaue Heſſen-Darmſtadt, Heſſen⸗ Naſſau und Heſſen⸗Kaſſel des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold bis einſchließlich 15. Mai 1933 verboten. Veränderungen und Beurlaubungen in der heſſiſchen Polizei. Darmſtadt, 17. März. Der Kommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen hat den Standar⸗ tenführer Dr. Jvers in Eberſtadt Md. als Regierungsrat mit der Leitung des Polizei⸗ amts Darmſtadt beauftragt. Zu ſeinem Stell⸗ vertreter wurde Regierungsrat Köhler in Darmſtadt, der bereits früher dienſtlich am Polizeiamt Darmſtadt tätig war, beauftragt. Der ſeitherige Leiter des Polizeiamts Dacm⸗ ſtadt, Polizeidirektor Dittmar, wurde mit Dienſtleiſtung im Innenminiſterſum beauftragt. Meiter wurden beurlaubt: Gendarmeriekom⸗ miſſar Reubold in Groß⸗Gerau, Gendarmerie hauptwachtmeiſter Kern in Groß-Gerau, Po lizeimeiſter Friedrich Stetter, Polizeimeis 1 Keutzer, die Polizeihauptwachtmeiſter Wandelt, Wilhelm Dalonier, S 8 Oberwachtmeiſter Hirſchfeld, Humburg, alle in Offenbach, Polizeimeiſter Stallmann in Mainz und Gendarmeriemeiſter Klein in Oſthoſen. Berufungen ius heſſiſche Kultusminiſtetiam. Der Miniſter für Kultus und Bildungs⸗ weſen hat den Studienrat Dr. Blank i zen als Mitarbeiter für das! weſen, Lehrer Großmann in Ni Volksſchulen berufen. Als Hilf im Kultusminiſterium eingeſtellt verwalter Siebert in Aue Leitung des geſamten Sch ſen iſt Lehrer Ringshauſen in ſtellt und gleichzeitig zum Oberſchulrat nannt worden. ö Der DHV. beim heſſiſchen Staatsprüſidenten. Darmſtadt, 17. März. Staats: D Werner empfing die Vertreter des Main⸗Weſer im Deutſchnationalen gehilfen⸗ Verband. Gauvorſteher 9 Frankfurt beglückwünſchte den Staatspräf ten zur Uebernahme ſeines Amte er 5 H. V. ſei jederzeit bereit, die heſſiſche Regie⸗ rung bei der Löſung aller ſozial⸗ und wirt ſchaftspolitiſchen Fragen zu unterſtützen. Der Staatspräſident dankte außerordentlich für die Glückwünſche. Er erklärte, d ſei heute aus dem ſozialen, wirtſchaf poliliſchen Lehen nicht mehr wegzud Vertreter des DHV. bat u. a., ſich f ö nahmen zur baldmöglichſten Milderung großen Arbeitsloſigkeit z Insbeſondere gelte die Sorge des Do Unterbringung der ſtellenloſen An 1 Der Staatspräsident erklärte, daß hoffen bereits in den nächſten Tagen umfangreſche Arbeitsbeſchaffungspläne verwirklicht! werden könnten. Die Genehmigung durch Berlin ſei bereits erfolgt. Neue Beurlaubungen in Heſſen. Darmſtadt, 16. März. Der Staalskommiſſän für das Polizeiweſen in Heſſen, Regierungs⸗ rat Dr. Beſt hat folgende Beurlaubungen an⸗ geordnet: Kriminalrat Günther, Major Dr. Hamberger, Polizeioberleutnant Krauth, Poli⸗ zeihauptmann Bayer, ſämtlich in Darmſtadt, Oberinſpeltor Wahliſch(Bensheim), Gendar⸗ meriekommiſſar Trautmann(Friedberg), Gen⸗ darmeriewachtmeiſter Bambey(Eſchzell), Hen⸗ darmeriehauptwachtmeiſter Steinmann(Bin⸗ gen) und Gendarmeriehauptwachtmeiſter Mahr (Londorf). Der Miniſter des Innern, Dr. Müller, hat mit ſofortiger Wirkung ohne Ein⸗ haltung der Kündigungsfriſt den Preſſecheß des ſeitherigen Innenminiſters, Dr. C. Mie⸗ rendorff aus ſeinem Dienſtvertrag enilaſſen. Weitere Beurlaubungen im heſſiſchen Kultus⸗ miniſterium. Im Bereich des heſſiſchen Kultusminiſte⸗ riums ſind außer dem Miniſterialrat Kam⸗ mer und Oberſchulrat Friedrich weiterhin fol⸗ gende Referenten beurlaubt worden: Miniſte⸗ rialrat Hoffmann, der Parteiführer des Zen⸗ trums im Landtag, die Miniſterialräte Diehk und Jung und Oberſchulrat Haſſinger, der be⸗ kannte Referent für Volksbildung und Jugend⸗ pflege. Es verbleiben noch fünf Referenten im Kultusminiſterium, von denen drei Juriſten ſind. Wie uns der neue Leiter des heſſiſchen Schulweſens, Oberſchulrat Reichstagsabgeord⸗ neter Ringshauſen auf Anfrage mitteilt, ſind die Beurlaubungen erſolgt um eine beträcht⸗ liche Vereinfachung im Kultusminiſterium her⸗ beizuführen. Es iſt geplant, außer dem Hoch⸗ ſchulreferat mit je einem Referenten für die Volksſchulen und die höheren Schulen auszu⸗ kommen und im übrigen nach Bedarf Hilfs- referenten zu beſchäftigen. Intendant Hartung zurückgetreten. Darmſtadt, 16. März. Generalintendank Guſtav Hartung hat in einem Schreiben an den Staatspräſidenten ſeinen Rücktritt erklört. Die künſtleriſche Leitung liegt zunächſt bei Intendanzrat Baumeiſter. Die Stelle des Ge⸗ neralintendanten wird ausgeſchrieben. Enb⸗ ſcheidungen ſind bisher noch nicht getroffen worden. ö Kundgebung des Heſſiſchen Beamtenbundes. Der Vorſtand des Heſſiſchen Beamtenbun⸗ de, der anerkannten Vertretung von 10 000 Staatsbeamten, Polizeibeamten und Lehrern, erläßt am Tage nach der Regierungsbildung zugleich auch im Namen von 6500 berufs⸗ ſtändiſch organiſierten heſſiſchen Gemeindebeam⸗ ten folgende Kundgebung: Der Bund begrüßt die neue Reichsregierung, die Dauer, Feſtigkeit und Gewähr für vater⸗ ländiſchen Aufbau verſpricht. Er begrüßt eben⸗ ſo die neue heſſiſche Staatsregierung, deren Führer ſich ſchon am erſten Tage mit Nach⸗ druck als unbedingter Anhänger eines ge⸗ ſunden Berufsbeamtentums bekannt hat. Ge⸗ ſchloſſen und rückhaltslos ſtellt ſich die Beam⸗ tenſchaft der Regierung zur Verfügung und erklärt ſich bereit zu vertrauensvoller Mitar⸗ beit an dem Werk der deutſchen Erneuerung. Entſchließung des Landeslehrervereins. Darmſtadt, 17. März. Der geſchäfksfüh⸗ rende Ausſchuß des Heſſ. Landeslehrervereins faßte in ſeiner Sitzung einſtimmig folgende Entſchließung: Der Heſſ. Landeslehrerverein ſchließt ſich der Erklärung des Heſſ. Beamten⸗ bundes in ſeiner Stellungnahme zu der neuen heſſiſchen Regierung an. Er wird auch in Zu⸗ kunft an dem Werk der Jugenderziehung und der allgemeinen Volksbildung im Geiſte des deutſchen Volkstums zum Wohle des Volkes und des Vaterlandes mitarbeiten. Frankfurt a. M., 17. März.(Ver⸗ mißtes jugendliches Liebespaar.) Seit einigen Tagen wird die 17jährige Ilſe Henning aus Frankfurt a. M. vermißt. Sie hat ſich von zuhauſe entfernt und iſt mit dem 21ljährigen Oberprimaner Walter Metzger nach Mainz gefahren. Von Mainz haben die beiden gemeinſchaftliche Abſchiedsbriefe an die Eltern geſchrieben, in denen ſie mitteilen, daß ſie ge⸗ meinſam aus dem Leben ſcheiden wollen.— Um die Inſchutzhaftnahme des jungen Mäd⸗ chens wird gebeten. Vermutlich hält ſich das junge Paar in einer Stadt am Rhein auf, Märkte und Vörſen Vom 16. März. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinsiehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 82 Kälber 30 bis 40 44 Schafe 18 bis 26, 58 Schweine nicht no⸗ tiert; 1046 Ferkel und, Läufer, Ferkel bis vier Wochen 13 bis 17, über vier Wochen 19 bis 22; Läufer 23 bis 26.— Marktver⸗ : Kälber ruhig, Ferkel und Läufer ruhig, heine nicht notiert. Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Rm., per 100 Kilo, wag⸗ gonfrei Mannheim: Weizen inl. 21,75 bis 22; Roggen inl. 17,50; Hafer inl. 15 bis 15,50; Sommergerſte inl. 19,25 bis 20,253 Futtergerſte inl. 17,75 bis 18; La-Plata⸗ Mais gelber mit Sack 21; ſüdd. Weizenmehl, Spe⸗ zial Null mit Austauſchweizen, 34,25 bis 3,50 ſüudd. Weizenauszugsmehl 34,25 bis 4.503 füdd. Weizenbrotmehl 23,25 bis 23,50; Rag⸗ genmehl 23 bis 25; Weizenkleie 8 bis 8,25: . Achtung! ein Mädchen vom Himmel gefallen! I/ Gee 608855 freilich Jahr⸗ r ſoge⸗ derſelben hein⸗ erin⸗ 1 ich il Be in ihren 1334 wurde der Müh Li * is zum Einblick Es ſoll nicht 5 Mit de genannte nns au in einer L ren Leu der Nähe von Aufmerk⸗ t war die fsmühle, die ihren luten des Vater auf betrachtet rtelang, b ich der Not 4. Foriſetzung Nachdruck verboten.„Iſt Ihnen das läſtig, Herr Baron?“ Sie zeigte ſchenskind. Es muß in dir doch warm werden beim Anblick Der Baron hob die Schalen boch:„Vielleicht!“ Er lachend ihre Zähne, und da ſie dicht neben dem Baron dieſer Frau!“. ſchriit ſeinen Gäſten voran und machte vor einer ſchweren,[ging, konnte ſie es bewerkſtelligen, daß ſie ſeinen Aermel„Du redeſt wie ein alter Genießer und ſollteſt dich eichenen Tur im rechten hinteren Schloßflügel halt.„Das(leicht ſtreifte. ſchämen, Bruno!“ f„ 5 i ift das ſogesasnte„Muſeum“, erklärte er, auf die geheim⸗ Er wurde verlegen durch ihre Frage und ſchwieg.„Ganz und gar nicht“, lachte der andere.„Nur wer uisvolle Tur deutend. Sie wiederholte unbeirrt:„Wenn es Ihnen un⸗ die Schönheit liebt, iſt ein ganzer Mann und bleibt lange Eine dumpfe, kühle Luft ſchlug den Eintretenden ent⸗ angenehm iſt, daß ich Sie anſchaue, ſo werde ich es ganz jung. Und nun einmal offen, Siawart! Sie gefällt dir gegen. Der Majorots herr knipfte das elektriſche Licht an,[gewiß nicht wieder tun.“ doch auch recht gut?“ i dus ſich über das weite Gemach ergoß, deſſen Fenſterläden„Das— das— habe ich nicht geſagt“, entgegnete von„Ich kann nur ſagen, es iſt jammerſchade, daß die herüuntergelaſſen waren und in dem ſich die berühmte Henckelsberg, warf einen raſchen Blick in das Geſicht der Komteſſe kein Mann iſt.“ 8 ö Dohentauner Raritätenſammlung befand. neben ihm Gehenden und wandte ſeine Augen ſofort„Warum?“ 79 900 „Hier riecht es ja dumpfig wie in einem Wachsfiguren⸗ wieder von ihr ab. i„Dann würde ich ſie vielleicht ob ihres guten Ge⸗ kabinett“, ſagte die Komteſſe und zog ihr feines Näschen„Na, ſehen Sie, ich glaube, wir werden uns ſchon noch ſchmacks und ihrer Beſchlagenheit auf den verſchiedenſten zuſammen. ganz gut vertragen“, lachte ſie. Gebieten manchmal nach Hohentann einladen.“ „Das iſt leider nicht zu vermeiden“, erklärte der Majo⸗ Jetzt konnte er ſich eines hellen Auflachens doch nicht„Wenn ſie ein Mann wäre, dann könnte ſie nicht ſo ſein, ratsherr.„Luft und Licht würden den koſtbaren Gobelins, erwehren.„Sie ſind von einer geradezu— verzeihen wie ſie iſt. Das iſt ja das ganze Geheimnis, daß nur eine die Sie an den Wänden ſehen, nicht zuträglich ſein.“ Sie— entwaffnenden Naivität.“ Frau ſo ſein kann, wie es die Komteſſe iſt. Verſtehſt Urſula von Neußen blickte ſich ſtaunend um. Farben⸗„Ich danke Ihnen für dieſe Feſtſtellung, Herr Baron, du das?“ prächtige, exotiſche Wandbehänge waren an den Wänden und deute ſie durchaus als Schmeichelei.“„Nein!“ Der Herr auf Hohentann ſah den Sanitätsrat drapiert. Ein die ganze Längsſeite des Raumes ein⸗„Ich kann Sie natürlich nicht zwingen, ſie anders aus⸗ groß an.„Du biſt beängſtigend⸗ſcharfſinnig, Bruno. Da nehmender Glasſchrant war gefüllt mit köſtlichen, wert- zulegen“, erwiderte er prompt. kann ich nicht mit.“ f vollen Porzellanfiguren, Nippesſachen, koſtbaren Servicen„Vielleicht lernen Sie doch noch einmal verſtehen, daß Sie lachten beide gutmütig. x und Gebrauchsgegenſtänden aller Art. es gute— gemütvolle Frauen gibt, Herr Baron!“„Jetzt muß ich in den Ställen ein wenig nach dem Rech⸗ Urſulas von Neußen Augen blickten hin mit leuchten⸗„Kaum!“ ten ſehen“, ſagte von Henckelsberg und ſchickte ſich an, das dem Verſtändnis. Man konnte ihr die ehrliche Bewunde—„Es braucht nicht jede zu ſein, wie— die eine!“ Herrenhaus zu verlaſſen. tung, die ſie dieſen Schätzen gegenüber empfand, deutlich Er fuhr herum:„Wie meinen Sie das?“„Mache das! Ich habe oben in der Bibliothek ein anmerken.„Ich glaube doch, daß Sie mich richtig verſtanden mediziniſches Werk aus dem fünfzehnten Jahrhundert ge⸗ „Oh, bitte, bitte, Herr Baron! Oeffnen Sie den haben, Herr Baron.“ funden. Das intereſſiert mich. Was die Doktoren Eiſen⸗ Schrank!“ Ihre Wangen glühten vor Kunſtbegeiſterung. Seine Stirn hatte ſich umwölkt. In ſeine Augen war bärte dazumal den Leuten für Pferdekuren verſchrieben „Sie dürfen es ſich als beſonderen Vorzug anrechnen, ein wehmütiger Schimmer getreten.„Wieſo?“ Aus ſeiner haben, iſt das Tollſte, was man ſich denken kann. Viel⸗ daß ich Ihnen dies alles vorſühre“, antwortete der Baron[ Stimme klang Verwunderung.„Sie wiſſen—?“ leicht kann man da ſogar noch etwas lernen. Ich will in wenig von oben herab und ſchloß den Glasſchrank auf„Ja“, entgegnete ſie, ihm ins Wort fallend,„ich weiß, ein bißchen in dem alten Schmöker herumſtöbern.“ „Es iſt ja jammerſchade, daß all dieſe Koſtbarkeiten] was die Veranlaſſung zu Ihrem Frauenhaß geweſen iſt. Damit trennten ſie ſich. zier in der Finſternis geizig jedem Auge entzogen werden. Der Herr Sanitätsrat“— ſie deutete mit dem Kopfe nach. 10 Ach, en en eee e en, Beverſchmidi, e Wortplänketei 1925 beiden Gegen zwölf Uhr klang aus dem Speiſezimmer Teller⸗ ich aus dem ſiebzehnten Jahrhundert, nicht wahr?“ rief[ amüſiert gefolgt war—„hat es mir erzählt. Das Bild 11 1 1 e 1 J ie lebhaft aus und entnahm dem Schrank eine reizende[ unten im Herrenzimmer—“ appern und 895 Geräuſch e klirrender Meſſer an n n o 8. a 5 1 2 5 5 5 d Gabeln. Ignaz war damit beſchäftigt, den Tiſch zu paniſche Tänzergruppe.„Ich bitte Sie, rühren Sie nicht weiter an die alte 9 0 e „Um Gottes willen nicht ſallen laſſen, Gnädigſte!“ rief] Wunde!“ Pe 1 ines engere ichen n don Henckelsberg tief erſchrocken aus und hielt die flache„Aber Sie ſollten endlich einmal vergeſſen, verehrter. e n bie e ü 7 05 Hand vorſorglich unter das Figürchen. Herr Baron— Sie ſollten fühlen, daß wir Frauen im„ 1 0 18 ane ee 1 1 N 0 „Keine Angſt, Herr Baron!“ Sie ſtellte das kleine] Grunde genommen beſſer ſind, als die Männer für ge⸗ i A 1 5 en e Runſtwerk in den Schrank zurück.„Habe ich recht gehabt?“ wöhnlich meinen.“ einem annette 0 fertigen, zerflog, war er mit „Allerdings!“ antwortete der Baron verblüfft.„Wo—„Ach!“ Der Majoratsherr verſuchte, mit einer Hand⸗ 0 ane een Aufmachung zufrieden.„ zige Sie e neee ee 318— 1. 85 e Ein glockenhelles Lachen ließ den Diener herumfahren. her wiſſen Sie— ein derartiges Kunſtverſtändnis bewegung dieſes Thema zu verlaſſen; aber ſie ließ ihm Aftarrte u T 5 it 5 lnlich ſauberes „Hätten Sie von einer jungen Dame meines Schlages teine Ruhe. Wand ſtarrte e, ee and en 9. gicht erwartet“, ergänzte ſie lachend ſehr ſchnell. Sie ent⸗„Setzen Sie einmal mich, Herr Baron— ſo kurze Zeit Mädchen mit einem kleinen. weißen Häubchen auf dem nahm jetzt dem Schrank eine kleine Glasperle, die ſie dem[Sie mich auch erſt kennen—, an die Stelle Ihrer— blonden Haar und einer entzückenden, winzigen Schürze, a 85 an der ſich tändelnd die ſchlanken Finger zu ſchaffen dern es in den Namen Rhe aufgerollt trom ver ine f uf ch noch der 9 zahren 1880 ei dplatz direl g einf — ſon in den 90er fsmühle abge⸗ einen 1 talt) i n beſtand der Mündung de Mühle noch in n einer Skizze von der 9. Jahrgang de us if Die * 7 l ſchers ar 1 liegenden Brücke in Um das Jahr epoche einige 3 Jahrh., vererbt. ſer den F rei a Von Mühle war nich chtl ten i Stan f eiſt. Dem Müh⸗ der ehemal. Badea eute noch, inde dicht 1 ieſe Sch mühle gehört hat. Den ält 111 74 ſi o ſig. elegen, Winkelbach Jahrhunde nde des 19. d i in 0 U ſe ie alte hölzerne Sch ten iſt noch di f dem Rh erung in den letzten Mühlen weichen. üllerfiſchers einer Zeit Zeit hin t der hren he t von legt). hein zen, ſin 15 5 Gern Nähe des Rhe der Peter Hama ſe Mühle inne Mühle 5 eimi ſie i 1 1 ſcher'ſche ine g e Antriebskra unwei 8 in n der Fe die J der J 8 ei Der Stromregul chkeit aufw Mühle mußte g weichen. Standort in en des im auf hundert Schon in die ri 0 der im Rhe i i der 1 * 1 ie junge Generation nur von i Rheinmüllerei, freilich in an⸗ en Zeit geſtatten ei in t die Mühle erſ dieſelbe nach Wef eim eſe romregulierun eine ver in E Mühle anſäſ lehnl lenbetrieb aus dem 16. Jah iſ men in i Ausführungen ſollen e Rheinmüller eneration kann e alte Mühle ie in (Um das Jahr dem Rh üller t der heutigen 2 ie Für Recht, da 5 5 l der Anlegeſtelle der i t 6 „während d i d bis 1899 war die Jahre 1892 war d Mühlere u 2 U ie ainz. 5 10 0 2 n, wei den Rhe e N latz luch d 8 9 2 i heinmüller ie Fam N 0 9 4 * * 1 ertelang haben. nannten Rheinmühle gelebt und die Mü 0 Name Rheinmühle 54 1 im Rheine und ihr llerei der alt ienchronik der Rheinm in Gernsh dem Daſe t 9 heim vo 9 Man hatte der Gernshe Jahrhundert). genden e alt S In amiliennamen hei lie auf der Di um dann von einer eiſernen 1 0 inmü he ami 5 11 1 wurde von den Flut erhielten. Bis zum unmittelbar am o te mi der mühlen erinnern geſchenkt werden. ſt die ondern d Jahrhundert, nach fami sohn hat ſich die — * 2 9 en, tem i Händen, (etwa der J inden wir d ſchwunden. i * K R * e 8 1 zu werden. terben der keit, ie i Fiſcher 5 zung geſetzt mühle gegebe sheim bei mes d i ie 8 Noch lig oi 99 mußten d S rzählen von D d ren q löſt zahren Mühle hat heute noch ihren inter anderem 9 Standplatz oberhalb Hun Mühlrad Standort hatte. lenbetrieb nach Winkelbaches Feſtung Gerns nerung. 8 Weg ſamke lu hatte Gin Rh 1600 f und des Elends große ehemaligen Burg ſt mit i ausgeübt. Heute eine werd Verden, d dem 16 5 11 1 dem 16. t f lu die Das letzte Ster * ie * T gniſſe ig dtück In⸗ r G Be⸗ ie auf⸗ Hamann'ſchen 5 f Hei⸗ Mit die Rheinmüllersfamilie ausge⸗ 8 2 ten, birgt D Vor⸗ würde n en und en ſein. i ers, wie 0 tand nämlich der 1 Wenn ehe⸗ edhof erhalten wäre, der * of ereſſan Januar 1933 ze au jedhofes GEe⸗ W̃ d durch i 5 Frie oder S de 5 e e 0 1 3 S 5 iſt etwa um 1750 geſchloſſen und erade die aten, T dh nilie. ten, die heimatkundlich int di gt war, ſo E 3 September 3 eingeweiht wurde, findet man noch einige einge⸗ rt be D k 0 f e 1)(gemeint i t mehr vor⸗ gewiß manches Ereignis des alten Gerns⸗ S ſar 0 unden. F Weſten. Frie in ungen aus . 0 rs tw geſchichte ſehr 4 e fes vor. 7 ſte Heimatfreundes. enaiſſance, eiwa um gen Baufälligkeit wurde dieſelbe abgeriſſen un die jetzige Kirche erſetzt. verkörpert amen, jen und E e * R 2 f nice 4 edho S 9 eichnun kmäler erhalt 1 In der Pfarrkirche, herrlichen imatgeſchichte ſeltenes toriſche N 1 5 denk er Frinne ˖ 0 as heute verg 5 1 0 d bden gewollt ein 2 es aufge edho 5 Fri 9 e 5 mancher links hinter der Kapelle der Dampfheizung wur⸗ f un einen außer 4 1 tte 8 inter der Kirche angelegt. che wurde derſelbe einge⸗ e verwandt und zu Bau⸗ (Hi Heima hof Fri Ira 1 „ alte& der 9 ck Eine Grabgruppt 02 85 5 be 0 it 5 N ie alten 0 e war, dem kirchlichen ager alten di In der damaligen Zeit b kſamkeit de der Rheinmülle che iſt auf dem von Oſten nach 5 rie 9 E teine keinen Kun Nirch ge B ex 27 — er dem Familiennamen noc 8 Auch unſer jetziger 0 — — — La Zeit, gen 95 U nf er eingemeiſelt. iſcher) iſt mit 1892 angegeben. Fi zt worden. die um 1750 im Bau begonnen und am 2. 17 itte hat un 5 Straß für fmer ſtätte 3 . Bei der Anla of war dh il al 1 5 ſetztzeit hinübergerettet. der alte ens che e 1 ei 1 11 tigen K hen für die che Ki Ihre 0 tiſch 5 n er us de ch dieſe ſon tenh 2 0 ſt au dürfte 0 rie zerwandte der Rheinmüllerfiſe i i K igen Pfarrkirche) an Ruhe el Fr Te D * dieſe e en Ged 0 1 8 J d zeruf noc eider iſt 1 1 N 2 ) ben doch 5e bil ert hätte. Sol — jetz us vergangenen j leg e V Le f 1 ie Nl bamal um liſabeth f Gedenkſteine de plätze verkauft tammen au malte goti ried E Datun sich 2 Wenn au ö brauch de die 1 ind reic dies d ften. dem Gedenkſtein 5 ich. u ſein. 1+* en 0. hnung bejahr 0 dieſem ſtorb Di — Plan ei iſt id Grabreſte des alten F i J 2) Der alte Beim Neubau der je igerin der 5 E 1 1 * in um die alte go och manche in dü erregt beſtimmt die 0 60 Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ heim überlie malerte ell Es Beze ebnet und den ſe 2——— 4 g Baron in der hohlen Hand hinzeigte.„Was iſt das?“ fragte ſie, das kleine Ding in ihrer Handfläche betrachtend. „Eine Bologneſer Träne“, erklärte er ihr.„Ich habe ſie ſelber aus Bologna mitgebracht und beſitze noch ein halbes Dutzend dieſer ſeltſamen Gebilde.— Bricht man das oberſte Stück der Spitze ab, ſo zerſtiebt die Glasperle in Atome und nichts bleibt mehr von ihr übrig. Die Ita— liener verknüpfen manche Sage mit dieſen Glastränen.“ „Und hier!!“ fuhr die Komteſſe immer eifriger werdend fort.„Dieſes Meißner Porzellan ſoll hier in dieſem ſtockigen Muſeum unbeachtet bleiben?! Nein, nein, das gibt es nicht! Das Gedeck muß in Gebrauch genommen werden.— Sie verſündigen ſich ja direkt an der Kunſt, Derr Baron!“ Sigwart von Henckelsberg zeigte ein beleidigtes Geſicht. „Daß mir das wertvolle Geſchirr zerſchlagen wird! Nein, meine Gnädigſte. Ich glaube wohl, davon verſtehe ich ein wenig mehr als Sie, gnädigſte Komteſſe.“ „Wenn eine künſtleriſche Hausfrau auf Hohentann waltete, dürften Sie derlei Koſtbarkeiten nicht ſo geizig verbergen“, ſagte ſie und ſah ihn voll an. Der Majoratsherr ſchloß mit einer raſchen, energiſchen Bewegung den Glasſchrank zu, wandte ſich einem ſchwarz⸗ gerahmten Oelbilde zu und fragte die Komteſſe:„Diesmal wird Ihr künſtleriſcher Sinn Sie im Stich laſſen. Was ift das für ein Gemälde?“ Eine leiſe Ironie und heim⸗ liche Schadenfreude ſprachen aus dem Tonfall ſeiner Stimme. Sie trat näher an das Bild heran.„Ein Wouwer⸗ man!“ „Großartig!“ ſagte von Henckelsberg mit ehrlicher Be⸗ vunderung. b „Sie ſcheinen meine Kenntniſſe doch unterſchätzt zu haben. Diesmal war übrigens die Antwort nicht allzu ſchwer. Dieſe holländiſche Landſchaft des ſiebzehnten Jahr⸗ hunderts mit der Reiterei— die Technik—, und dann das Ausſchlaggebende, an dem man jeden Wouwerman er⸗ ennt: der Schimmel inmitten der Pferde.“ „Sehr gut!“ Der Sanitätsrat deutete ein Hände⸗ klatſchen an. „Geradezu verblüffend!“ pflichtete der Majoratsherr bei.„Ich muß Ihnen mein Kompliment machen.“ „Hängen Sie doch die wertvollen Schätze unten in den Schloßzimmern auf! Ich finde es direkt egoiſtiſch, all die dieſer— dieſer Dame... Glauben Sie wirklich, daß ich— beiſpielsweiſe auch ſo treulos, ſo falſch ſein könnte!?“ In dem Majoratsherrn regte ſich der Kavalier von Anno dazumal. „Es läßt ſich gewiß ganz vorzüglich mit Ihnen plaudern. Sie ſind eine Kunſtverſtändige vorzugsweiſe, aber in betreff der Liebe' möchte ich doch nicht die Probe machen. Ein gebranntes Kind ſcheut das Feuer— wiſſen Sie!?“ 5 „Aber wenn ſie kommt— plötzlich— über Nacht— wie ein Sturmwind!?“ „Wer?“ „Die Liebe!“ Er ſchlug ſich mit der flachen Hand auf die Bruſt. „Hohentann iſt eine uneinnehmbare Feſtung. Ich bin ge⸗ feit“, ſagte er, nicht ohne pathetiſchen Ausdruck. „Gegen Flugzeuge iſt die Feſtung doch noch nicht ge⸗ nügend gepanzert“, ſagte ſie und ſchritt in ihrem wiegend koketten Gang zwiſchen den beiden Herren in die Diele. „Aber jetzt muß ich hinauf in mein Gemach. Ich hoffe, Suſanne iſt mittlerweile eingetroffen. Heute nachmittag darf ich wohl wieder hier unten erſcheinen, Herr Baron?“ „Heute nachmittag?“ fragte er verdutzt.„Wo wollen Sie denn ſpeiſen?“ „Oben— in meinem Zimmer!“ „Wie? Was?“ fragte Sigwart von Henckelsberg und machte ein Geſicht, als habe ihm jemand die Butter vom Brote geſtohlen.„Wie kommen Sie dazu, Gnädigſte?“ In der Frage klang ein wenig Beleidigung. „Sie haben doch geſtern ſelbſt angeordnet, daß mir oben ſerviert werden ſollte; auch heute morgen— und übrigens wollte ich Ihnen nicht den Appetit verderben. Eine Frau bei Tiſch, Herr Baron— da würde Ihnen ja jeder Biſſen im Munde ſtecken bleiben.“ „Reden Sie bitte keinen Unſinn“, ſagte er heiſer. „Selbſtverſtändlich ſpeiſen Sie mit uns hier unten!“ „Wirklich?“ fragte ſie ſchelmiſch.„Ich nehme es gern an. Alſo bis nachher!“ Sie imitierte einen kleinen Knix und entſchwand leichtfüßig nach oben, wo Suſanne, die Zofe, ſchon auf ihre Herrin wartete. * +** Als der Majoratsherr mit dem Sanitätsrat die Diele verlaſſen hatte, hakte Beyerſchmidt ſeinen Gaſtgeber unter. Herrlichkeiten hier hinter Schloß und Riegel zu ver⸗ ſperren“, ſagte Urſula von Neußen. g „Ich führe ein verhältnismäßig zurückgezogenes Da⸗ ſein, Gnädigſte“, entgegnete der Majoratsherr, indem er ſeine beiden Gäſte mit ſanfter Gewalt aus dem„Muſeum“ ſchob und den Schlüſſel herumdrehte.„Die wenigen Freunde, die ich zuweilen empfange, haben Zutritt in meine Gemäldegalerie. Sonſt kommt lein ſchönheits⸗ durſtiges Auge nach Hohentann.“ „Kein weibliches Weſen!?“ Sie ſah mit großen, Sein Geſicht nahm einen verſchmitzten Ausdruck an. „Ich gratuliere, Sigwart“, ſagte er mit ſtrahlender Miene. „Wozu denn, ich habe doch heute keinen Geburts⸗ tag.“ „Nein! Aber eine Eroberung haſt du gemacht, mein Beſter!“ „Wieſo?“ N „Na, die Komteſſe ſcheint dir gewogen zu ſein!“ Henckelsberg zog verächtlich die Mundwinkel herunter. machten. Das junge Mädchen blickte dem erſtaunten Ignaz frei⸗ mütig in die Augen. Dann deutete es lachend einen kleinen Knix an und erklärte: 5 „Ich bin Suſanne, die Zofe der Komteſſe von Neußen. Ich ſoll hier ein wenig nach dem Rechten ſehen und Ihnen helfen. Sie ſind doch der Herr Ignaz, der Kammer⸗ diener?“ „Allerdings“, ſtotterte Ignaz betroffen.„Aber wieſo?; Was wollen Sie denn hier?“ „Ich werde Ihnen beim Tiſchdecken hekſen.“ Die Stirn des Kammerdieners zog ſich in runzlige Falten. Sein Geſicht nahm einen gekränkten Ausdruck an. Mit einer hoheitsvollen Handbewegung wies er nach dem Tiſche. „Es iſt bereits alles erledigt!“ „Aber ich ſehe“, erwiderte Suſanne, näherkommend, „daß nur für zwei Perſonen gedeckt iſt. Hazen Sie denn die Komteſſe ganz und gar vergeſſen?“ fragte ſie und markierte einen ſtrengen Ton. „Der Dame wird auf ihrem Zimmer ſerviert.“ „Sie irren, Ignaz!“ „Für Sie, mein Fräulein, bin ich„Herr Ignaz, ver⸗ ſtehen Sie!?“ Suſanne unterdrückte ein Lachen.„Abßo ſchön, Herr Ignaz, ich bitte um ein drittes Gedeck für meine Heroin.“ Ignaz überging dieſe Worte mit eiſigem Schiseigen. Er entkorkte umſtändlich eine Flaſche Rotſpon, die er dabei zwiſchen den Knien gepreßt hielt, und ſtette die Fhaſche dann behutſam auf den Tiſch. „Selbſt iſt die Frau!“ rief die Kammerzofe frshlich, eilte zu dem Büſett, entnahm ihm Telber, Meſſer und Gabeln und legte behende, als ſei ſie ſeit undewitirhen Zeiten hier zu Hauſe, das neue Gedeck neben die Serviette auf den Tiſch des Speiſezimmers. „Alſo! Das iſt doch!!“ Ignaz ſchnappte vor Empörung wie ein abgeſtochener Fiſch nach Luft. Nun konnte ſich Suſanne nicht länger halten. Der Ge⸗ ſichtsausdruck des Dieners war ſo beluſtigend, daß ſie laut herauspruſtete. Ignaz ahmte dies, aufs höchſte in ſeiner Würde be⸗ leidigt, nach: „Meck, meck, meck!“ ſchrie er hochrot vor Wut.„Was unterſtehen Sie ſich, in mein Reſſort einzugreifen, junges Fräulein, wie?— Glauben Sie, der Herr Baron wi ſirh ſeinen Appetit verderben laſſen und mit einem weiblichen Weſen zuſammen dinieren?“ Suſanne konnte vor Lachen kaum ſprechen.„Nah, wie ſind Sie komiſch, Herr Ignaz! Regen Sie ſich doch nicht ſo auf! Die gnädige Komteſſe iſt doch Gaſt auf Hoßen⸗ tann; da müßten Sie als gut geſchulter Kammerdiener doch wiſſen, daß man ſeinen Gaſt nicht am Katze ntiſchchen eſſen läßt.“ i „Ich weiß gar nichts“, brummte Ignaz versteckt.„Im I unde meht * D 9 Bo Jazza D ha! Se 1 1 Ei der Oſſa oder geb 2 — J rn, e * 1 8 — en iſt. blei*) e ee 205 V Urk 9 2 Et 3 cht ange 2 50 iner urg! n uns n wand ein Fe D 9 ſe * ie Johann Georg Vi G — fn zu itdem auch an B 1 die er 0 e e er me 1 ten an den andern. äl berfd em wi f ———— N 1— — 2 1 I. 4 4 hat ab d „und auch d ich dae manchmal erſchwand In 1 — iiach und nach 94 ommt meiter oiſa o 5 ſe man nicht der Wege zwei zugleich 3¹¹ Es und verfiel — 514 — — — aß; n kann! ir wie jener 1 d ach. lie J As gehe t von Erh, 2 1 — 8 Blüh J 9 ef 8 I 5 * —* Seeg — ßen, Munde 2 82 9 . gehei 8 ie Fami vor 8 ſtraße. 5 in 5 hre hre 1 den. ter 5 — Jugen⸗ gen ĩ ch 263 ſtiftete und ohne männliche Tochter Konrads von Tannenbere Herrn von Jo . . * Toc Kir de unweit r Berg 5 zurg, das — N r. Die Fa⸗ ie tzun remden Ge Jahre 13 denn ſchon im S * 1 er f etſe waren i Im z lehnba im Beſ l, und 1346 da der fehdereichen n ſeitdem als Zu Joßgrun igewieſen wor d öhne einer e Wẽ᷑ tze die Beſi i f thalt an d in 6 des Dorfes it in i ie Tannnenberg, der d ine eigene ſſa im tet, und auf die ch e hre Güter galte ſſen in Be e neue Burg eter von Ma nt Schutze rrn von Joſſa in tritte e ſi i den In N cheren Aufen in 5 Um inde chtigen cht lange i ahre 1 ira ſſen inen ſi ſſes. mã 0 8 ieſe ofe P 1 J her. * 4 N 5 U chloß * s ganze i Zugehör durch Kau See 48 99 5 . 9 8 2 9 8 2 * e . — 1e d fan Die Kaiſerpfalz in Tribur. 5 Gro zen Karls d 2 5 Nat'onal zum König erwähl en 1031 und 103 im Jahre 1045 e Jahre 1024 den Jahr trich III im Erd II. 6 2 9, fin⸗ er 1 de! eute s ihn auch he finſt einrich ieſem e könig konzilien am: 11 it d ö en Trüm⸗ Sverf 0 Sohn zu ſei . or 1 genbr einmal Palaſte, g * 9 als dem d 1 Se! nach er 14 * 1 J aſt, die Reich ich en als ch 2 jugendliche Kö * 5 Sc utun ohn Und 1 1 elben „ auf 5 in II. 1086 S de wollte One Br ige m hr 1 emfe aiſerpa * unkel, da cht man heute nach d ſuc 1 N E 98 er arge B50 N n d gskinde di pät gen. re tatt gebannte und tänden ausſöhnte. rich i Ee . 1 6 0 8 * f . t, auch von d U m In 1 ſein He Illei m J Ute! icken echen ribur; * 7 5 denz, ins völlige D 0 riburer& ben 5 dort einfand d 2 91 1 ee * 1 * chstag Wo er deic pr — . ert geh t von Bremen den A 2 mſe bu N 2 8 J il Auf der großen Re 3 wurde eren Kön 1 5 . 1 9 0 er öni * L 9 1 * 85 * — — eL d nen waren, geſchah Ok E er Nur noch einmal, im Jahre ert rt I * em f tände en E 3 7 1 ir zuſammer ergeblich ger J „der gleichfall ur. ien Reich ikt auch de fei ha von 9 5 1 1 ribt zen 5 5 1 2 11 Jahre 10 Nachfolger erwählt. belag — herer 0 2 Der Ry Ohre ahre — U — 0 1 — 5 0 1 Aber er wurd 1 1 — er ein grof ch V. einrie ſich mit 5 2 ber 1076 * — 1 . 1 wangen i f ten zu gen 10 Kanoſſa führte S aſſenen jenes n auch d ich * trat. a l ſidenz völlig. det hi 8 hien. griffen und biſchof Ada 10 rſch gleichen zer de — Von da ab verli dem man dem lung mit Bert lung nach noch bedeckt. ſowie He berief in liche Reſi 16. 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Roos, Mainz, Darmſtadt, Oppenheim und Raunh ö chleppt worden von einem fur S S en: Mainz, Hier hielt er ßen war „von hier aus konnte er das Tribur. 9 — 4 — * ch mach te dem r Kaiſerkrone. Dieſer gt in reieich⸗ n in 8, 95 treit ver⸗ Söhne wiederum chfolger Ludwig en„Dicken“ nannte, ibur aufſicht von hre Eben Lud Ste hre Burg, die; ichenhain. 2 D 8 J ie erren ieſer — — — Bettelmann“ beſchloſſen, während t nach Tribur befand h genug dah z und Modau. Der tſchen Fürſten zur t des bequemen Ka Die Ober 2 lagen die großen hren großen Jagd⸗ den Jahren 829, ener Zeit Krieg mit Auch d ters hier auf, nachdem er 0 gern und öfters ier ſpren er ein i i denen der ig. ſeine Den Na i iei f „ſo in Er hielt da drei Rei 1875), au llte, den nun enberg nannten. n, h higke zu dieſem Schritt. Karl ſelbſt war in j chen Sohne Ludw le d e hielt ſich 5 3 fül fur gebiet er Forehahi erſterer umfaßte d che hn führten die ie in, Ger und Rhein. gierungsunfä 0 bur Er führte f inem Kai äſten zu Frankfurt und chsforſt Dre über i t 7 in, Ma ten waren d Körper i chstage chspal hatten. i i zweima Re dem Wald f 1 — — — in * e frũ D zende Kirchen nten, und bei der glän 9 „ um ſeine Tag von Tribur brach on Kärnthen die m Jahre 895 eine beiwoh fe ieſer in 5 2 8 Zwei ulf einen Reichs⸗ ig wohnte der letzte das K t wurden zwei Reichstage 3 den Vorſitz führte. hielt Arn 7 ind, in Tribur. 19 Beſonders häuf „Ludw inger 3 22 ſt noch oft in Tribur g g mit heimatbundlichen Arbeitsgemeinſcha Unter den fränkiſchen Kaiſern Unweit Tribur, bei dem aus⸗ 3 wieder. gierungszei Kampen, jetzt Kammerhof, wurde Kon⸗ — Unberechtigter Nachdruck verboten. f „ Lorſch Dr. E. Berlet Schriftleitung Vi chsverſammlung der deut ſpäter von Mün Wege von Frank gerad zu ſehen. chen Arnulf v ndert inem in e Re ngers brachte ſie for Abſetzung war bereits „machten ſie d gende Burg Dre t gekommen war. als er„aus e 0 ſcheinlich waren ſie d ch b aber doch Konrads von erbauten ſie chloß Darberg, und chen Rhe iden He chs inen ter verhe Söhne die b oB va fragenden Augen 17 1 5 1 15 ihren Blicken„Alle Frauen kotettieren.“ Winden wien ee nee een„Aber mit Unterſchied! Bei der Komteſſe liegt etwas Dieſe lauten dahin, daß jedes weibliche Weſen ven d „Nein!“ antwortete er kurz, brüskiert. cchtes in ihren Blicken. Sie ſieht dich mit Augen an— Herrn Baron eee i. ee 985 „Herr Baron, Sie machen ein Geſicht, daß man ſich mit Augen!!“ 15„Achl“ lachte die Zofe, schüttelte ſich, ats habe ſie kanchten könnte.“. a Er ließ einen kleinen Schnalzlaut hören und wiegte ſoeben etwas Grauenhaftes vernommen.„Da in der Herr Er verzog ein wenig die Lippen. Das ſollte ein Lachen den Kopf hin und her. Baron von Henckelsberg ja der reine Blandaet— dun lan andeuten, aber es wurde ein verunglückter, bitterer Zug„Mit was ſoll ſie mich deun ſonſt anſehen?“ fragte der gekehrten Verhälmis! Verſtehen Sie das, Herr Jonaz a 80%%% Warum ſehen Sie mich an, wenn ich Jynen nicht„Aber mit wa r Augen muß einem ja da nämlich auch nicht!“! gefalle?“ fragte er unwirſch. i Herz im Leibe lachen. Du biſt doch kein Eisvlock, Men⸗ 7 0 0 1 1 8 übrigen halte ich mich an die Inſtruktionen meines Herrn. i i i einer ch J. aber garnicht, die drei Ottonen und Worms, Frankfurt, manchmal. i am beſten beherr ingspfal ſo fangen gen ſeiner Glan hreri J ber ke in t ſe der Deut zwi i Andere Re Re Abdankung. D rol * zb ie g mi en der Frankenkönige mit ten. Zu den Re ie gehörte d er große Re oder die Reichsvogte Hagen, die ſi inri ch münf ſeinem aufrü wig i lung, der 26 Biſchö der Biſchof Hatto von Mu ters nach de Da ſie a traße hatten G ö S Jahrh. Wahr im, ſten 1 imen te Re 82 Beſitzung geb ie — ch auf dem er kam noch vollendet ritter! ſein zwang eine Tribur Seine ch dem Abgang der Karolinger nahm der Glan Triburs etwas ab. Konrad J. i in i Auch Ludwig der Fromme weilte der königlichen Pfalz zu Tr Die Liebl ngelhei 832, 838 und 839. t ihm ange Oerausgegeben in Verbindun 3 d wei Hnten heim. aal D lie bl ſt lag mi wiſchen Bergſtraße, Neckar verſamm Na Jahre 1337 kam ein Te mi Darber Jugenheim im Erben ſtarb. gehör dieſes Sch Zeit unter e gend zu ſtehen War aber an e bei dem Er 5 desſelben S ie mei um Reg tage ab(871 und glichen werden Jahre ſpäter, im Jahre 897 wald) und der Odenwald tag zu Tribur ab. und ſchwächſte Karol Während ſeiner Re hierher einberufen. bauten mitten Trümmer 1 den man we berief nach Tribur gegangenen Orte hob ſi Heinrich II weſen, He er ſi i nicht wurde. for 3 3 * Sonntag vor- Um pünktliches „ Jugd. 1 Uhr. Spielen laden wir Der Vorſtand. Beginn 3 Uhr. unſere Sportfreunde und Anhänger frdl. ein. Tv. Seckenheim 2. 2 Uhr. — — 2.—. ugd.—„ vorgenannten Matratze 13.50 mit Fuhbreit Die Spielleitung. mit Zugiecer- % 19.50 Der Vorſtand. Nur Fußball: Sonntag, den 19. März, nachmittags 3 Uhr Freundſchafts⸗ M!. * * weiß lackjert, mit Zugfeder- la Apoth. u. Orog.. 30... 55, 1.10 weiß lackjerl, Matrahe, 33 mm Rohr 33 mm Rohr 90/190 90/190 8 Geſangverein„Sängerbund.“ 9 Liederbücher nicht vergeſſen! Pünkt⸗ liches und reſtloſes Erſcheinen erwartet Meirstze 2 l: VfR. Fehlheim 1.— Tv. Viernheim 1. BETTEN SETTVVAREN * 2 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit; glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden mit Zugteder- 16.50 ze und vollem Fuhbreit 33 mm Rohr 90/170 v. Viernheim 7 ſpie Heute Freitag Abend Spielausſchuß, anſchl. Spielerverſammlung und Bekanntgabe der Ab- fahrtszeit der Fußballer nach Fehlheim. Reſt⸗ loſes Erſcheinen erwartet. Pickel Röte: Penaten · Creme Handball in Viernheim: TV. Viernheim 1. gegen TV. Seckenheim 1. mittag 10 Uhr Singſtunde. Erſcheinen wird gebeten. Zu den ſtunde. 2 Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8¼ Uhr Sing⸗ Turnverein von 1893. Mx. Bohnen mit Speck Kartoffel Eierſternchen Familien Tapioka(m. Ei u. Rahm) Kätchen f⸗ 1 der 5 Deutſchlandlied, für 80/10... b. 10. weiß lackiert, Matra Ich März, 2 Staat chulen In einem kraftvol⸗ cheinung. Reich und am 13. März auch im Heſſenlande . 1 Liebhold H 1, 2 H 1, 4 H 1, 18 H 1, 14 Breite Strage u. Markte cke andere Soße verbeſſern kann. edankens un Gelände Feier iſt ſo zu wählen, daß weite Kreiſe der Bevölkerung daran teilnehmen können. Federn, Daunen, Deckbetten, Kissen, lnletts, i Drelle, Schlafdecken, Bettwäsche, Aussteuer ati: örenden, Glau t unſere Au ſt ‚ ieg des deutſchen G n Kampf haben zer ſtolzes, Größtes Spezialhaus für Betten u. Ausstener- Artikel Das Füllen der Betten geschieht auf Wunsch im Belseln des Käufers, Der Miniſter Es i wiſchen dem Ver⸗ das Sonntag: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Samstag 0 2 0 Daunen decken— 5 2 Patent- Röste weit lackiert, mit Zugfeder- Moderne Reinigungs- Maschine Kinderbetten Steppdecken amstag, 18. Metallbetten Holzbetten Schoner Matratzen empfiehlt für die nächſte Woche folgende Suppen Knorr Suppenwürfel 1 Würfel ⸗ 2 Teller 10 Pfennig 1 Würfel Knorr Bratenſoße koſtet nur noch 10 Pf. und ergibt 4 Liter gute Soße, mit der man jede Das Alle dieſe Suppen laſſen ſich ohne Zutaten mühelos zubereiten mit S 5 ſen und wird der Krieger „Teutonia“ die ſa ˖ vor des 8. zu Am ſeiner Erhaltung aus unſerer fällt der Unterricht an ſämtlichen imm bringen und zu haben nun ſelbſt nach eine Vortrag 17. März. tag, den 23. März 1933, Uhr im großen Freiſchütz⸗Saal zur ng ſtellen. Die Zellſtofffabrik Mannheim⸗ f hat ſich in liebenswürdiger Weiſe er- „wieder zwei Sani und der ſer groß⸗ ſowie Die Zuhörer großer Spannung und Aufmerkſam⸗ 10 Jayre lang ie ſen eſchmetternden Sieg die Führung im ihn nieder end und Charakter verderbenden Irr Die Feier muß ein Bekenntnis Deutſchland werden. Volte eindringlichſt zum Bewußtſein zu Der Raum oder tag(17. April) Hierbei wird eine von d. Der Gegen Verfügung zur e Abwehrapparate praktiſch vor⸗ er Eintritt zu dieſem Lichtbilder⸗ Vortrag iſt frei. Gelegenheit. Es werden gruppenweiſe Feiern abge— halten, bei denen durch die Leiter auf die „Teutonia“ en Vortrag über en auch als Ver- als 0 und glauviges Geſchlecht zu formen. aumſtark mit dem Fabrikfeuerwehr ührers der Sanitätsmannſchaft. Darmſtadt, Kultus und Bildungsweſen teilt mit: ehrer und Schüler können, ſoweit ſie dazu Am 18. März ſchulfrei in Heſſen Jugend ein ſelbſtbewußtes. wir Nationalſozialiſten gegen den internatid ſinn gekämpft, haben ihm die Macht im hiſtoriſche Bedeutung des 13. März hingewie— gangenen und dem Zukünftigen wird dabei hervorgehoben und der aufbauende, ſtaatspoli⸗— tiſche, ſittliche Wert des nationalen und ſozio liſtiſchen Gedankens in den Vordergrund ge Horſt⸗Weſſel⸗Lied, Schülervorträge uſw. die nen der Belebung, und die Fahnen des Zwei⸗ berechtigt ſind, das braune Ehrenkleid an ten und Dritten Reiches treten in Er nalen, Volk und Vaterland L in die Hand genommen. Zellſtofffabrik Waldhof, gabe, den err Oberſtleutnant a. D. B ordne daher an: mehr ben, Tug entriſſen und ſerem es aus. ſen wir ſtellt. legen. Saale eigenartige Bil- Heim hielt im Auftrag des Viernheimer Einwohner Krieger und Soldatenvereins Die Wichtigkeit der Abwehr⸗ Sangriffes oder den menſch⸗ en ſind erwie „der dieſer entſetzlichen Seuche Verſäume daher niemand die in Herren ihrer Fabrikfeuerwehr itätskolonne Ziele „An Auge ßiſchen. Gasſchutz Am letzten Mittwoch rollten über die Lein- wand im großen Freiſchü der. kleinen Lerche haben, die da in den reinen Morgen ſer ver⸗ + Betty Sauter einſtudierte Tanz⸗ führungen des beliebten Redners Patachon ger„Die luſtigen Wir zeigen Ihnen alſo auch 8 te man mehr bewundern, die Gefahren Die linden Lüfte ſind erwacht, aber um dem frohen Ge⸗ D T. err Lehrer ſo T.⸗Filmpalaſt; H * Vollschor. Die Operette„Das Mä⸗ del am Neckarſtrand“, die ſchon längere Zeit Uns iſt ja ohnehin ſſere Zeit, die es wenig Freude beſchieden, ſchließen wir uns g mit neuer Kraft, gute Filme finden Mondunterg. 7,49 im U.⸗ shalb jede Woche einmal in's U 2 D Vortrag über Luft⸗ und ſoweit das neuer Hoffnung er⸗ artigen Revue⸗ Operette freundlichſt eingeladen. a zur Aufführung vorgeſehen iſt, wird beſt am 1. u. 2. April und Oſtermon über die Bretter gehen. der Tänzerin ſchaft iſt jetzt ſchon zum Beſuch d einem Kreis geladener Gäſte ein obiges Thema. Erſchienen war treter der Direktion der H Indianer geführt hat, ingling ihren Todfeind am kommenden Donners abends 8½ Verfügu Waldho ihre heimatliche Scholle mit uner⸗ boten Sonnenunterg. 18,07 gruppe mitwirken. Die und Tücken eines Ga lichen Erfindergeist zu Leibe rückt? maßnahm und Soldatenverein Kommandant der 5 ſtellen, die dieſ keit den Au führen. folgten in Im Beiprogramm ſehen Auferſtehung der Natur önen wird, ſo auch glau⸗ 17. März. Ueberſchwang der mmende be er ein ganz großes Programm, 1811 Der Dichter Karl Gutzkow in Berlin ge⸗ im beliebten Union⸗Filmpalaſt Gedennage Wilhelms III. Aufruf rundum, Auch in den Stuben und Häu⸗ ſern, in den Kammern, in dem Herzen muß es 4 rfeſt kr ko te m eine zu erringen gilt. egen das Vordringen der weißen tur verteidigten.— wie e Und w e ben wir an e Techniker Gottlieb Daimler Schondorf geboren. 1861 Viktor Emanuel II. wird König des ge O Auch wir wollen uns neue ßen kündet alles von neuem Leben und n, wir wollen den Allta Sie müſſen es ſich immer und immer erden. 2 20. S. in 2 Denn wir brauchen wieder Licht um uns, wir brauchen den Frühling nach einem ſo mein Volk“. Errichtung der preu Prot. und kath.: Gertrud Laßt den Frühling herein! Ueber Nacht beinahe iſt es Frühling gewor— Vom blauen Himmel wird uns ein Tag ſchöner als der andere geſchenkt. Mit Sonnen⸗ ſchein überflutet der Frühling die Erde. Mit Landwehr. neuem Glauben und einten Italien. 1930 Der Vortragskünſtler Marcel Salzer in Lichterfelde geſtorben. boren. 1813 Friedrich geworden ſchweift! 0 Breite Straße den. Nun aber ſoll er nicht nur da draußen Drau Herzen und laßt den Frühling herein! Tragt den lichten Tag auch dorthin, wo gar zu gern alſo nicht noch ſelbſt aus von der guten Laune der Zeit, dem ſtrahlenden Geſicht der Tage und heimſen wir davon ein, ſoviel wir kön⸗ Frühling werden. Oeffnet die Fenſter und die Schatten und Sorgen weilen, habet teil an Dinge ein jubelndes Lied ſingt. Es iſt Früh⸗ fühl im heiteren Tag ganz Ausdruck zu geben, der Aecker aufſteigt und dem Schöpfer aller von Not erfüllten Winter, wie es die dem Dichter können wir ſagen: gangene war, notwendig. dem Erwachen der Natur. ſich entfalten. Sonnenaufg. 6,11 müßten wir den tel 1834 Der Mondaufg. 0,49 ling einma ſe m nen. W̃᷑ 6 wir die beliebten Filmkomiker Pat und den. in ihrem brillanten Lachſchla die in dem weißen Eindr Vagabunden“. erblickten und wieder merken: Schöne und Sie in erſter Linie nur die weiße Raſſe gegen die de hörtem Mut g Ku dieſe Woche wied wie Sie es nur Dessins fin an form, ammgarn Sins 1 5 58. 48.—, 36.— JV sSport-Anzüge an ſo i „ei 32.—, 38., nn, und ſo was ße Be⸗ Wer dieſen preisge⸗ film„Berge in Flammen“ geſehen Dieſes d zu allen Bekannten ſagen: Seht euch Es gilt 39.5, 48.4, 36.— ieſem Film den Freund der Jugend 2 Aufführung, ine gro die Jugendzeit Nerren-Anzüge aus reinwollenem K ſchen Tonfilmkunſt Damit Alles f „ wo Buffalo Bill auch der Freund der moderne flotte Des 2. und 4,-teilig, mod. Ubergangs-N in Slipon und Rag! auf K'seide gefüttert. dann Schrieße, Bliete prange, 8 Saiſon im ſcheene Schrieße Film⸗Palaſt. 2. Teilen, wovon der 1. beliebten Union⸗Filmpalaſt „Buffalo Bill“ ſo heißt welchen heroiſchen Kampf ufilm an. Wer nicht kommt, ſondern auch einmal veran⸗ in im 2 Dr. G. J. Dietrich, Heidelberg. Erſte Viernheimer Tonfilnſchau Das preisgekrönte deutſche Großtonfilmwerk 2 ie Augen der Jugend und ſchlagen re Herzen höher und auch die„Alten“ von USaA, Buffalo Bill, geſchaf⸗ zwei berühmten Häuptlinge der und„Schwarzfüße“ Sturmvogel Dieſer erſtklaſſige Tonfilm wurde n Aufzeichnungen des berühmten hen, finden, Im Central⸗ Dieſe Woche kommt das wunderbare Meiſter⸗ filmwerk des Luis Trenker zur auf das ſchon ganz Viernheim wartet. Hier ſoll für wenig Geld Vielen was zu ſe Ueberall läuft das Filmwerk mit dem rfeder perſönlich mitwirken. icht nur in d m Film ſcaulicht „Buffalo Bill“ in Viernheim. „Buffalo Bill“, wie leuchten bei Nennung dieſes Namens d ih fr zu Man hat gewiß noch nichts ſchöneres ſiges geboten werden und e ahl wird erwartet. 8 krönten Ton hat, w 2 2 Wann die eerſchte Veilche ſchprieße ir Un die Bäam voll J Die vergeßt mer leicht in Schrieſe. hlingspracht un Blietewunner! Ach wie ſcheeln) is Wann der Neie Weiln) ſo Klor is, Un do faßt mich en Verlange, An die Bergſchroß nix wie nunner, Hier im Blieteparadieſe, Berhſchtroßzauwer. drie * Wann gut Wetter nor des Johr is! All die Sorje all die mieſe 2 0 „Berge in Flammen Das Meiſterwerk der deut große Tonfilm Teil dieſe Woche gezeigt wird. Die U.⸗T.⸗Tonſilmſchau. ohes Lächeln umſpielt ihren Mund, und weh⸗ ch perſönliche ationalhelden fen, wobei die „Cheyennes“ und Adle n i größten Erfolg und wird auch in Viernheim zum Tagesgeſpräch werden. wunderbares muß man ſich doch anſehen, ſind trotz höherer Unkoſten keine Preiserhöhung vor⸗ eine Spitzenleiſtung deutſcher Kunſt zu bewun⸗ geſehen. Tonfilmwerk ſehen, heißt eine Höchſtleiſtung, al dern. mutsvoll eilen die Gedanken in zurück . dieſes Meiſterwerk anſehen ka Jugendträume war. dieſen herrlichen To der verſäumt was. Ton geſehen. Erſtklaſſi ſucher na N nie Da dieſelbe auf dem Schofferplaß ihren Standort hatte, ſo dürfte die Mühle etwa auf den Wieſen links der Allee zu ſuchen ſein. Nach der Hamannſchen Zeichnung Wohnhaus und Mahlwerk je ein Gebäude für ſich⸗ le hat dazu beigetragen, dem Städtchen, mit ſei⸗ men und Mauern, ein ſchönes idylliſches Ausſehen Dr. Ledroit, ein bekannter Gernsheimer Hei⸗ d, der letzte Direktor des Seminars und der erſte Leiter der Aufbauſchule zu Bensheim, hat nach den Dahl“ chen Aufzeichnungen und dem Hamann'ſchen Stadtplan eine ſehr ſchöne Federzeichnung von der Feſte Gernsheim im 1675 angefertigt. Man erſieht dort die Mühle, die wiſchen Stadtgraben und Rheinufer liegt. Der Größe itſprechend dürfte jedoch dieſelbe etwas ſtiefmütterlich abgekommen ſein. Ueber die Errichtung der Mühle wird in keiner Chronik berichtet. Es kann jedoch mit Be⸗ ſtimmtheit angenommen werden, daß die Rheinmühle die erſte Mühle des Städtchens geweſen und mit der An⸗ lage des Dorfes Gernsheim, als ſich das Bedürfnis einer Mühle einſtellte, erbaut worden iſt. Zum erſten Male wird 1071 eine Mühle in Gernsheim urkundlich erwähnt und zwar bei einer Beſitzbeſtätigung von Kaiſer Heinrich IX. an das Kloſter Lorſch. Aus einer Beſchreibung. „Gernsheim unter dem Kloſter Lorſch“ von Studienrat Schnauber, ſchreibt der Verfaſſer:„Im Jahre 1071 beſtätigte Kaiſer Heinrich IX. dem Kloſter Lorſch die den Beſitz und die Freiheit über 3 Huben Landes und eine Mühle nebſt einem Weingarten bei Gernsheim“ uw Man war der Anſicht, daß bei der vorgenannten Mühle die Heckenmühle gemeint ſei, die in der damaligen Zeit ſchon beſtanden haben ſoll. Nach nachfolgender Ausführung darf angenommen werden, daß nicht die Seckenmühle, ſondern die Rheinmühle in Frage kommt. Im Jahre 1232 wurde das Kloſter Lorſch mit allen Be⸗ ſitzungen und Erbbeſtände von Kaiſer Friedrich II. an den Erzbiſchof Siegfried III. von Eppenſtein geſchenkt. Gernsheim, das zu den Lorſcher Beſitzungen gehörte, kam damals an Kur⸗Mainz. Unter den damaligen Erbbe⸗ ſtänden, die von Kur Mainz übernommen wurden, ge⸗ hörte auch die Rheinmühle zu Gernsheim. In einem ſpäteren kurmainziſchen Erbbeſtandsbrief heißt es unter anderem wörtlich:„nachdem unſere zu Gernsheim ge⸗ legene Mühle, ſogenannte Nheinmühle uſw.“. Nach vor⸗ gehendem darf man annehmen, daß ſchon bei der Beſitz⸗ beſtätigung Kaiſer Heinrichs IX. die Nheinmühle in Frage kommt und ſomit nachweislich ſeit dem Jahre 1000 be⸗ ſtand. In der Zeichnung Peter Hamanns aus dem Jahre 1600 iſt die Heckenmühle nicht erſichtlich. ö Jahrhundertelang findet die Rheinmühle in der Chronik keine Erwähnung. Erſtmalig taucht der Name Rhein⸗ mühle in einem Erbbeſtandsbrief aus dem Jahre 1697 auf Durch den Erzbiſchof Lothar Franz von Schön⸗ born wurde dem Andreas Fiſcher und deſſen Erben die ſogenannte Rheinmühle in Erbpacht gegeben. Hier werden die Rheinmüllerfiſchers zum erſten Mal mit der Mühle genannt. Ob in dieſem Jahre die Fiſchers als neue Erbbeſtänder auf die Rheinmühle zogen, oder als Erb⸗ nachfolger die Mühle antraten, iſt aus der Urkunde nicht erſichtlich. Jedenfalls iſt die Annahme berechtigt, daß die Mühle erſtmals als Erbbeſtand in die Familie Fiſcher überging, da ſeitens des kurmainziſchen Erzſtiftes ein neuer Erbbeſtandsbrief ausgeſtellt wurde, der bei Ueber⸗ gang, der ja in der Erbleihe gewahrt iſt, nicht in Frage gekommen wäre. Die Familie Fiſcher übernahm die Mühle in einer Zeit, die wirklich nicht roſig zu nennen war. Die Verhälkniſſe in Deutſchland Ende des 16. Jahr⸗ hunderts waren die ärmſten, die die Geſchichte verzeichnet. Die dauernden Kriege, deren Einwirkungen damals noch Jahrhunderte zu verſpüren waren, hatten das Volk ver⸗ armt, zumal ſich dieſelben noch im eigenen Lande ab⸗ ſpielten. Die Folgen des 30jährigen Krieges waren 8 ſtetigen Einquartierungen und Requirierüngen hatten den Bewohnern den letzten Reſt ihrer Habe genommen. Gerns heim war ein Eldorado für Truppen aller Nationen. Spaniſche, kaiſerliche, bayeriſche Truppen und ſelbſt die Schweden machten dem Städtchen Beſuche. Nachdem dſi⸗ letzteren, die am 13. Dezember 1631 Gernsheim eing. nommen hatten, abgeꝛogen waren, war keine Frucht mehr vorhanden, um die Ausſaat vorzunehmen. Das Kirchen⸗ buch von 1630— 1638 ſchreibt, daß in dieſen Jahren faſt nichts geerntet worden iſt. Um 1645 bot Gernsheim den Truppen Ludwigs XIV. unter Turenne Winterauar⸗ tiere. Die Peſt 3), die im Jahre 1666/67 in Deutſchland wütete, forderte auch im Städtchen ihre Opfer. Etwa 400% der Bevölkerung fiel ihr zum Opfer. Der Kelch des Leidens mußte noch bis zur Neige geleert werden. Im Februar 1689 brannte Melac Gernsheim bis auf einige Häuſer nieder. Nach dieſer Schreckenszeit war die Bevölkerung um etwa 600% geſunken. Die Ueberlebenden waren vollſtändig verarmt. Der Chroniſt berichtet, daß viele Aecker überhaupt nicht mehr angebaut werden konn⸗ ten. Es iſt begreiflich, daß ſich die Erwartungen des neuen Rheinmüllers, die er in den Mühlenbetrieb ſetzte, nicht erfüllen konnten. Schon in den erſten Jahren konnte er den Pachtbetrag, der kt. Erbbeſtandsbrief jährlich 40 Malter Korn, Gernsheimer Amtsmaß, betrug, nicht er⸗ wirtſchaften. Die Schulden häuften ſich von Jahr zu Jahr, ſodaß ſie dem Müller bald über dem Kopfe wuch⸗ ſen, wie ſich der Volksmund ausdrückt. Bis zum Jahre 1717, alſo während eines 20 jährigen Betriebes, kam der Müller lt. Urkunde des kurmainziſchen Erzſtiftes mit 599 Malter Korn, das iſt etwa der Betrag für 15 Pacht⸗ jahre, in Verzug. 1717 wurde deshalb die Erbleihe urkundlich heißt, durch Urteil und Recht der kurf. Kam⸗ mer. Es darf angenommen werden, daß die Kündigung des Erbbeſtandes ſchon vor 1717 erfolgte und der Erbbe⸗ ſtänder(Andreas Fiſcher) gegen dieſelbe Beſchwerde ein⸗ legte. Dieſelbe ſcheint erſt nach längerer Zeit von der Kammer durch Urteil zu Gunſten des Erzſtiftes entſchie⸗ den worden ſein. Die Weiterbeleihung des jetzt freien Erbbeſtandes erfolgte jedoch erſt im Jahre 1719. Ob der Mühlenbetrieb in dieſen zwei Jahren ruhte, oder durch den alten oder neuen Pächter vorgenommen wurde, iſt nicht erſichtlich. Wiederum trat ein Fiſcher als Erbbe⸗ ſtänder auf und zwar nennt der Erbleihebrief einen Wen⸗ delin Fiſcher und deſſen Ehefrau Marianne geb. Mauſin. Ob es ein Sohn des Andreas Fiſcher geweſen iſt, gibt die Urkunde nicht an. Wenn letzteres nicht der Fall war, ſo iſt doch eine nahe Verwandtſchaft anzunehmen. Die Ur⸗ kunde beſagt nur, daß die bei Gernsheim gelegene ſoge⸗ nannte Rheinmühle aufs neue mit ihrer Zugehörung, her⸗ gebrachten Rechts und Gerechtigkeit an Wendelin Fiſcher und Ehefrau erblich verliehen wurde. Anſchließend gibt dann die Urkunde die Pflichten des Müllers gegenüber der Mühle und der Kundſchaft und die Pachtvergütung bekannt. Die Pachtſumme iſt gegenüber der erſten Ver⸗ pachtung an den Andreas Fiſcher, gewaltig reduziert wor⸗ den und zwar um die Hälfte. Um einen eventuellen Pacht⸗ verluſt, wie bei der vorigen Verpachtung zu entgehen, hal man eine ſogenannte Pachtantrittsſumme feſtgeſetzt. Das Erzſtift hat ſich ſogar ausgehalten, daß, wenn die Erb⸗ beſtänder ein oder zwei Jahre mit der Pachtvergütung in Rückſtand kommt, die Erbleihe an den Verleiher zurück 3) Die Peſtſäule, errichtet 1676, erinnert an die Zeit der ſogenannten Peſtprozeſſionen, die alljährlich Sonntags nach Fronleichnamstag abgehalten wird, iſt ein Gelübde aus der Peſtzeit. Heute noch findet man in manchen Fa⸗ milien Heiligenfiguren(hl. Rochus, der Peſtheilige), die aus diefer Zeit ſtammen. Von der Fiſchersfamilie be⸗ findet ſich noch eine ſchöne, große Rochusfigur in Pri⸗ vatbeſitz. 8 5 4) Der St. Martinstag iſt heute noch der Tag, an den um das Jahr 1590 noch im ganzen Lande zu verſpüten, obwohl ſchon 40 Jahre ſeit Friedensſchluß verfloſſen waren. Auch unſere Gegend, wie das Städtchen Gerns⸗ beim ſelbſt, hatte unter dieſen Kriegen ſehr zu leiden. Die die Pachtſchulden fällig werden. rüher wurden an dieſem Tage die Zinſen bezahlt.(Marturigefälle ſeitens des Erzſtiftes zurückgenommen und zwar, wie es fällt, ohne daß die vorgezahlte Summe an den Pächter zurückoekgütet wird und die an der Mühle vorgenomme⸗ nen Verbeſſerungen erſetzt werden. Die Pachtantrittsſum⸗ me betrug Tauſend rheiniſche Gulden, die in bar bezahlt werden mußten. Nach der Bezahlung erhielt die Verlei⸗ heigungsurkunde erſt Rechtsgültigkeit. Die jährliche Pacht⸗ ſumme betrug 20 Malter Korn, Gernsheimer Amts⸗ maß. Die Urkunde weiſt nochmals darauf hin, daß die Pachtvergütung von 40 auf 20 Malter moderiert, d. h. herabgeſetzt worden iſt. Vorſchrift war, daß das Pacht⸗ korn wohl geſäubert und in friſchem Zuſtande(das dürfte heißen aus diesjähriger Ernte) ſein mußte. Als Zah⸗ lungstermin iſt der Martinstag 4),(11. Nov.), des Erz⸗ ſtiftes Patronentag und als Ablieferungsſtelle die Gerns⸗ heimer Zollſchreiberei genannt. Die Lieferung hat erſt⸗ malig im Jahre 1719 zu erfolgen. Die Urkunde be⸗ ſagt, daß der Müller verpflichtet ſei, die Mühlwohnung und das Mahlwerk in gutem Zuſtande zu erhalten. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſe Inſtandhaltung der Müller ſeinen Leibeserben gegenüber ſchuldig und ver⸗ bunden iſt. Sollte die Mühle oder das Haus durch einen Brand oder ſonſtiges Unglück zerſtört werden, ſo mußten die Gebäulichkeiten ſeitens des Müllers ohne Zutun des Erzſtiftes jedesmal neu hergeſtellt werden. Es darf an⸗ genommen werden, daß ſolche Brandfälle öfters vorge⸗ kommen ſind. Wenn auch eine Hilſe des Erzſtiftes abge⸗ lehnt wurde, ſo wurden dem Müller doch noch weitge⸗ hendſte Unterſtützungen, die urkundlich gewahrt waren, genehmigt. Unter anderem durfte er das zur Mühle notwendige Bauholz nach altem Herkommen, aus dem Gernsheimer Bürgerwalde beziehen. Sogar zur Her⸗ beiſchaffung des nötigen Baumaterials, wie Steine, Kalk, Sand, Latten uſw. konnte er die Untertanen des Erz⸗ ſtiftes zu Wattenheim, Rodau, Stockſtadt, Wolfskehlen uſw. in hergebrachten Frondienſten in Anſpruch neh⸗ men. Es iſt ferner urkundlich feſtgelegt, daß die Mühle ohne Wiſſen des Erzſtiftes nicht beſchwert,(d h. beliehen) noch verpfändet und veräußert werden konnte. Auch be⸗ züglich des Verhaltens gegenüber der Kundſchaft ſind dem Müller gewiſſe Vorſchriften gemacht worden. Das Erz; ſtift beſagt, daß der Pächter die Pflicht habe, des Stiftes Untertanen, vornehmlichſt aber die Bürgerſchaft zu Gerns⸗ heim, vor anderen ausländiſchen Kunden mit dem Mahl⸗ werk zu bedienen, niemand zu übernehmen noch anderen Vorteiles zu gebrauchen, wodurch den Mahlgäſten zu kla⸗ gen und anderswo zu mahlen Urſach geben würde.(Un ter ausländiſchen Kunden ſind die zu verſtehen, die nicht Untertanen des Erzſtiftes ſind). Aus vorgenanntem iſt feſtgeſtellt, daß die Untertanen des Erzſtiftes keinem Mahl⸗ zwang unterlagen und ihre Frucht nach Belieben zum mahlen geben konnten. Als letztes iſt der Müller ver⸗ pflichtet, auf des Gernsheimer Zollſchreibers Begehren, die Spelzenfrucht ohne Belohnung oder Moller zu geben, wozu die benötigten Hilfskräfte(Handfröner genannt) ſei⸗ tens des Erzſtiftes geſtellt wurden.(Unter Molter ver⸗ ſteht man eine Abgabe in Frucht). 5. An Hand dieſes Pacht⸗ oder Erbbeſtandsbriefes iſt ein Einblick in einen alten Mülleteibetrieb gegeben. Dieſer Brief befindet ſich noch heute in Privatbeſitz einer hie⸗ ſigen Bürgersfamilie mit noch anderen alten Erinnerun⸗ gen der Familie Fiſcher. Unterſchrieben iſt die Urkunde eigenhändig von dem damaligen Erzbiſchof und Kur⸗ fürſten Lotharius Franz von Schönborn 5) und mit ei⸗ nem großen Siegel des Erzſtiftes verſehen. Im Laufe der Zeit iſt die Rheinmühle Eigentum der Fiſcherfamilie geworden, die ſeit 1719 als Pächter auf der Mühle blieb. (Vielleicht 1803 bei dem Uebergang des Amtes Gerns⸗ heim an Heſſen⸗Darmſtadt). Am das Jahr 1834 ſind die Mühlen an dem Winkelbach verſchwunden. Die Ball regulierung und Verlegung erforderte die Beſeitigung. Damals mußte auch die Heckenmühle ihren Betrieb ſchlie⸗ ßen. Die Rheinmühle verlegte ihren Standort, da ihr ein neues Staurecht nicht genehmigt wurde, nach dem Rheinufer. a. ö 5) Erzbiſchof und Kurfürſt Lotharius Franz von Schön⸗ born erbaute 1700 das Stadthaus und 1692 die dom⸗ kapitulariſche, mainziſche Faktorei(jetzt Haus Dofflein). Was man vor hundert Jahren von der Bergſtraße ſchrieb. Jugenheim und der heilige Berg. Aus: A. L. Grimm, Vorzeit und Gegenwart (Schluß). Die Dorfkirche ſteht an, oder ſchon auf dem Fuße des heiligen Berges, und ſoll der Sage nach ehemals zum Kloſter gehört haben. Der ſie umgebende Friedhof grenzt an das Landgut. Hier liegt der im März 1816 verſtorbene Großherzoglich⸗Heſſiſche Oberhoſprediger von Stark, ein in mancher Rückſicht merkwürdiger Mann von ausgezeichnetem Rednertalente. Er iſt zwar in Darm⸗ ſtadt geſtorben, ward aber nach ſeinem ausdrücklichen Ver⸗ langen hierher begraben. Im Juni 1818 folgte ihm auch ſeine Gattin. Beider Gebeine ruhen in einer Gruft vom Kirchgange rechts. Ein gemeinſchaftlicher Stein be⸗ zeichnet die Stätte. Indem wir nach der Ebene hinaus gerichtet ſtehen, haben wir rechts über dem Mühltale eine anſehnliche Höhe. Auf ihrem Gipfel ſtand das Schloß Tannenberg, einſt im Beſitze einer Seitenlinie des Herrn von Bicken⸗ bach. Jetzt bezeichnen nur wenige Trümmer noch ſeine Stelle. Frühe ſchon war der Beſitz dieſer Burg durch Heirat und Schenkung mannigfaltig zerſplittert und gemeinſchaft⸗ liches Eigentum mehrerer Familien geworden. Eine Jo geteilte Beſitzung nannte man in jener Zeit eine Ganerb⸗ ſchaft und die Teilhaber Ganerben oder Gemeinerben. Anfänglich herrſchten unter vielen Ganerben des Schloſ⸗ ſes Tannenberg oder Danberg friedliche Geſinnungen und ihr Vertrag oder Burgfriede von 1382 verrät rechtliche Geſinnungen. Gar bald aber änderten ſich dieſe, oder nicht an der Bergſtraße, Darmſtadt 1822. alle Ganerben hatten mit eingeſtimmt. Der Kaufmann zog nicht mehr unangefochten an dieſer Feſte vorbei: der Reiſende wurde überfallen, beraubt, mißhandelt und mancher getötet. 8 Da traten im Jahre 1309 der Kurfürſt von Mainz, der Kurfürſt von der Pfalz, der Herzog von Naſſau und 12 Städte Mainz, Worms, Speyer, Frankfurt, Friedberg, Gelnhauſen und Wetzlar in Bopppard ratſchlagend zu⸗ ſammen. Denn dieſen war als Nachbarn vor allem an der Sicherheit der bedeuteten Bergſtraße gelegen. Se faßten den Entſchluß, das Raubneſt zu zerſtören, damit die Freibeuter keinen Hinterhalt mehr darin haben könn⸗ ten. Bald führten ſie dies Vorhaben auch aus. Sie er⸗ oberten die Burg, nahmen mehrere der dort hauſenden Ganerben gefangen und verwandelten die Feſte in einen Trümmerhaufen, unter welchem man noch einen ähnlich zerſtörten Turm findet, wie den geſprengten am Heidel⸗ berger Schloſſe. Selbſt die Kapelle ward nicht ver⸗ ſchont. Aus ihren Mitteln wurde die Erbauung einer Kapelle in Fürſtenau beſtritten und dieſe mit den Einkünf⸗ ten der zerſtörten begabt. 5 Links von dem heiligen Berge liegen jenſeits des Balk⸗ hauſer Tales, auf dem nach Norden ablaufenden Gebirgs⸗ zuge des Malchen die Trümmer der Bergfeſte Darberg, früher auch Dagesberg genannt. Die Familie Jazza oder oder Joſſa, die ſie erbaute, war keine, dem Oberrhein⸗ gau eigentümliche. Zwei Abkömmlinge derſelben, Ger⸗ hard und Giſo von Joſſa kamen im Anfange des vier⸗