ab morgen piensteg trum: 0 fiesle von Kleider- und Mantel zur Hälfte se e 4 amen slollen in Wolle unũ Seide ele. dezuſtten Preises 5. 4 N 4 N 5 5 Aeske uun Meil-und Baunwollwafen mit hächstem Freis-Aaeblad! Ne* 1 98 r 2 1 r Kinder- Strümpſe Ander Srumdie Anie-Sümpe llenen-Socken 1. e ee. Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung(Viernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) 1 70 N 3 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. e Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., . eute 1 u u Bu alo Gill u at u ata on nur 40 Pfg. im 1 5 e 1 hee 5 wöchentl. das achtſeitige inte 3 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 55 4 5 1 gsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wan R mittags 8 Uhr, grö i i— A i i 0 1 10 9 9 Union⸗Film⸗Palaſt! ü kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Bauplan f 2 9 hr, größere Artikel einen Tag vorher nnahme von Anzeigen in unſerer 15 a f 7 5 Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Den—— Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands ä a Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 8 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 7 f 8 0 u f. Obſt⸗, Gemüſe⸗ u. Spargel⸗—— Viehlebertran Norddeutſche Saatkartofſſel ae e ee Anzeiger, Viernheim.— n Nr. 21577 Amt 8 Plazvorſchriſten bel Anzeigen werben nach Moglichkeit perückichtigt. Gar die Aufnahme 5 8 N. u. Berlag: Joh. e Rathaus ſtr. an vorgeschriebenen Tagen kaum ſedüch eine Gewä abe werben bauverein Viernheim. Selbstrasierer he Sheen deu eee en morgen Heng s w. e ene d müſtet. Laden Heute abend 8 Uhr 0 Verwenden 92 und müſte Liter 70 Pfg. 1 ab werden am Staats⸗ ait oder ohne Wohn Mitgliederverſammlung in beſter Lage in im Gaſthaus zum Ochſen. Pünktliches und voll⸗ N Heddesheim ab 1. April] zähliges Erſcheinen iſt unbedingt notwendig, 5 1 g zu vermieten. wegen Verteilung der Statuten und letzte Er⸗ CHN aöl. r Idenwälder Plane, Franz Schneider, läuterung der Organiſation. 9 Vortreffl. Hausmittel alles norddeutſche Saat zum billigſten Tages I. 0 Tagts⸗ 4 Heddesheim Der Vorſtand. 0. gegen gc e preis ausgegeben.. der neue Reichstag 5 2 Vorſtadtſtraße 31 Iſchias, Grippe, Kopf⸗ 0 Der D eut 0 ch e R ei ch S ta g. der am Rathaus⸗Drogerie— bahnhof 8 1* ( 0 0 Ateiſezen, Edt Nummer 68 Dienstag, den 21. März 1933 50. ae Taler fasten e ua, me. e. Pikierte i 10 5b ee 815 Proſp. Heinrich Faltermann. März gewählt wurde, hält am heutigen Galatſetzlinge* Austandslost Lluruchnahme a e ge ee Telſen 8.. de Whrend der e 5 Der Reichspräfident gedenkt anläßlich der Neithstagseröſfnung det 5 9 0 ü örmlichkeit vor ſi 1 ſchöne Pflanzen N„ is nicht Tutricden! Abt. Poſtfach 43. a l 1 0 85 1 eu einem feierlichen für Deutschland Gefallenen des Weltkriegs Schnittſalat N 0 1 after, empfehle JET ²˙ 5 Staatsakt ausgeſtaltet Fetatt' 0 1 Berlin, 21. Mö Schwarzwurzeln ate Meine anze 1 J 0 U 6 äute, Gottesdienſte, Feſtakt in der Pots⸗ erlin, 21. März. hof dis in die Stadt hinein ſind umkränzte 8 a f 5 b damer Garnſſonkirche mit Aulprache ore rd ee aer, Ma ige ſelnd enmmen oes Hemm gange geſet im e ge en ane, e eben imillehziegen ee eee,,, ̃⅛t.. immer un che empfiehlt Alaunſteine 1 0 Tlolpe des Viernheimer Anzeiger“ 8 iederl Sarge Friedrichs des öffentlicht aus Anlaß der Eröffnung e die ſchwarzer eiß⸗rote Flagge und das Han Keichstag notwendig ſind. Die zwiſchen oder auch: zu verkaufen N 1 des„ ernheimer Anzeiger 0 Kranzniederlegung am e ce[des Reichstags das nachſtehende Gene kreuzbanner im friſchen Märzwind wehen. ichskanzl d den Vertret i a. Nathaus- Drogerie erhält die Zeitung bis zum Großen durch den Reichspräfidenten, Vorbei⸗ t: eee en den ease eee ae 1 Zimmer und Kü Gärtnerei 4 f 5 9 f 1 f. denkwort: e e e een Fat genſchn r un che ampertheim Aber sie müssen im Ende dieſes Monats 1 maͤrſch der Potsdamer Garniſon, der Wehr⸗ 8 4 geſpannt ſind, zeigen dieſen Flaggenſchmuck Wi Ferie fer. der a A Fiſcher⸗Geabel Sedanſtraße 22 eter Moskopp„Viernh. Anzeiger“ verbände und der Kriegervereine bilden den Am Tage der feierlichen eg 95 aue 0 0 e eee ei 1 a g f j ch mitten über dem Weg. Zu erfragen im Verla i JFC ²¼ äußeren Rahmen dieſer Feier, deren Bedeu⸗ Deutſchen Reichstages, der, wie keiner A 8 5 anberaumt. 9 zu lesen sein 5 i durch die Runfun übertragung noch ſeiner Vorgänger, ſeit dem Ende des n in deinen Fotsdams dt de an ie Sozialdemok t m 3 Uhr umnlerſtrichen wird. Außerdem iſt für gan?] graßen eee ſich zum nationalen und Monkag nachmitfag von Stunde zu Die Sozialdemottacden rang zuſammen die 2 2 5 0 5 g 3 1 197 f Stunde lebhaft eworden. Im Rah- ihrer erſten Fraktionsſitzung zuſammen. Die Luis Trenker in Gerge in Flammen!.... ge ede a e e e fü 5 1 ö. N 1. i i- zeit inſofern nicht ganz vollzahlig, 85 9 Dazu las Pelchnauge Deigrogramm. 5 7 2. Aae ö uc cen A e des e 1e 1 Peobevorbeim fesche Mitglieder der Fraktion in den verſchieden⸗ nationalſozialiſtiſchen Formationen, des 5 8 a 6 teuren Toten und in herzlicher Kamerad. der Reichswehrabteilungen zu Fuß und ſten Teilen des Reiches in Schutzhaft 7 en Dienstag Feiertags ür die Gemei 1 ö g 8 5 S e el 9 9 240 0 ſchafft all e aus dem zu Pferde ſtakt. Mit klingendem Spie! genommen ſind. Wie verlautet, hat die Lokale Hachrichten g 5 1 7 9 i 1 9 5 eien ee le n e Deutſche ſind wir n gan eee Volk ld n werden großen Kriege. Die Opfer an Leben„horten die Ahteiſungen dor einem Fraktion bereits bei den zuſtändigen Stellen * und Staatsbehörden angeordnet. Es bleiben Rathausſtraße, Nikolaus Effler Kolonialwaren, 0 ö ganzen deutſchen Vo a mitbegangen we ö 8 alſo morgen ienstag die Bürvräume der Be- Lampertheimerſtraße, Ludwig Winkenbach Zigar⸗ Deutſch iſt unſere Ackerſcholle! 5 i f f 3 iſt b N ad ic aeg Ehren aue ende dee ſhrer Abgeordneten für ie dite dorſtehende Vom Sonntag. en e rengeſchäft, Lorſchertraße, Georg Lang, e duc ie n e, e g aß 1 5 e ee 10 gebracht worden. Aus dem Nieder- vorbei. Das militäriſche Schauſpiel hatie Nene na ze e dc 1 N„Die Gemeinderatsſitzung ver⸗ und Filiale Waſſerſtraße, Kaiſerhof und Goldener Deutſch unſer ganzes Weſen und die Treue, d 75 1 rſtaaklichen bruch ringt ſich Deutſchland wieder zu eine große Menſchenmenge angelockt. deutſchnationale Reiche cane: Regen und Sonnenſchein stritten ſich geſtern] legt. Die für morgen Dienstag angeſetzte Engel, ſowie bei den Mitgliedern zu 45 Pfg. Soweit man deutſches Feld bebaut. 1 96 b 5 5 190 W 1. nakionaler ftraft empor, im Geiſte derer. darunter zahlreiche e am Fest 65 u 1 0 Sea ihne 15 aß in Pots⸗ il 10 S und mußten ſich doch in dieſe] Sitzung des Gemeinderats wurde wegen der Sorge ſich jeder rechtzeitig für einen guten Plaß.] Mag man uns manchmal auch verachten, außen hin zu betonen. Mit Vorbedacht hat die 115 Volk und Vaterland kämpften nrcher Dahl in pelsdem Haden 95. 0 e gern bar 15 Reichstagseröffnung und der damit verbundenen Näheres ſiehe heutiges Inſerat. Mag man uns nicht immer recht verſteh'n. 5 man daher den eden er 100 und fielen. 10 1 haben. Der neue Sitzungsſaal b 5 m Feierlichkeit i ä hei 8 wi 1 5 Potsdam verlegt. ort hat der große Ein ſtarkes Deutſches Reich ſoll ihr Vormittag wehte, war der Auſenthalt im Freien Feierlichkeiten auf Mittwoch, den 22. März, Nach Recht und Wahrheit wollen ſtets wir trachten, 5 9 9 f ſche ch ſoll ih 12 5 5 Ai f 1 d f 1 zn An der geſchmückten Ehrentribüne neben der Die Ar beitstagungen des Rei ch g. nicht angenehm. Am Spätnachmittag war in ene e e Dann werden wir in aller Welt befteh n. 5 0 e e de Pfüchterfüuung e ee e ee Kirche ſind je zwei große ſchwarz⸗weiß⸗ rote[tags finden bekanntlich in der Berliner 3; N* Fackelzug. Wie uns mitgeteilt wird Deutſche Brüder und ihr lieben S 5 1 N f f 5 gez. von Hindenburg. und Hakenkreuzflaggen angebracht worden.][ Kroll⸗Opar, dem Theatergebäude gegen⸗ unſerer Nähe ein Gewitter das uns heftigen f 5 ee eee v lieben Schweſtern, urd ſelbſtloſe Hingabe im Dienſte des Pas. f zr ee ad adge: iber a Zuchende ſtel Regenguß brachte. Hoffentlich bewahrt ſi 0 9999 veranſtaltet die N. S. D. A. P. Ortsgruppe Viern⸗ 1 eu ex an 500 f. Laßt uns zuerſt echte Deutſche ſein. f terlandes höchſte Lebensziele geweſen ſind. Generalfeldmarſchall. Reichspräſident. 19 een een g e an e en ne Situn Raagt ſeh bet für 50 Sprichwort„Früher Donner— ſpäter Hunger“. heim am Dienstag Abend einen Fackelzug an⸗ Vertreibt den Haß: die Zwietracht doch von geſtern; Daß der Reichstag in dieſem Potsdam zu⸗ 4 nuit Kraftdagen 1555 Reichs poſt 5 651. für den Reich 7 1928 3 fn Der Winter hat nun abgewirtſchaftet. Wir können läßlich der feierlichen Erbffnung des Reiche tages. Rhein Saar. Daß wir uns können miteinander freu'n. dannnmentritt, daß Neichspräſident von Hin. g 6 f g 170 i i i ö. en 8 f 5 Reichspräſident von Hindenburg tesdienſten im Potsdamer Dom, St. Nikolai 1 8 5 3. ihm getroſt das Zeugnis ausſtellen, daß er ſehr Zu dieſem ſind alle deutſchdenkenden Vereine Wir wollen uns zuſammen finden, f denburg am Tage der Reichstagseröffnung Die Wand hinter den Plätzen des Prã f 5 nei f ö j 5; a. 1. 6 jedri oßen hul⸗ wird bekanntlich am heutigen Dienstag an bzw. in der katholiſchen Stadtpfarrkirche fah⸗ ſidiums und der Regierung zeigk in der gelinde mit uns verfahren iſt. Ja, nicht einmal 110 e Viernheims eingeladen. Die g 00 1 ſpielten geſtern in einem] Alle Stände: ſoweit wir Deutſche find. 1 digt ee e dase fein daß dem Staatsakt in der Potsdamer Garniſon! ren. Mitte eine goes Hakenkreuz, futs und einen ordentlichen Schneefall hatten wir in dieſem uſit wird von dem Spielmannszug der Teu⸗ Freun ſchaftskampf gegen„Olympia“ Lorſch und Die große Not miteinander meiſtern, 5 ö kirche teilnehmen. Nach ſeiner Anſprache Die erſten Frattionsfitzungen rechts daneben ſind von der Decke bis init 5. i das neue Deutſchland von dem Geiſte durch⸗ 5 i. ans b Winter zu verzeichnen. Mit dem heutigen Tage tonen und der Vereinigten Feuerwehrkapelle be-] gewannen 3:1. Der Kampf war keineswegs Ein neuer Frühling ſich dann uns künd't.. drungen iſt, 11 Preußen groß und ſtark wird Reichskanzler Hitler das Wort er⸗ e e zum Fußboden lange ſchwarz⸗ weiß- role lauft auch kalendermäßig ſeine Macht ab; ab ſtritten. Aufſtellung des Fackelzuges am Kaiſer⸗ hochſtehend, zumal auch Lorſch kein allzuſtarker] Wir wollen unſere Pflicht erfüllen 0 machte, dieſes Preußen, das ſpäter Grund⸗ greifen zur Regierungserklärung. 1 50 f e 21. März. Fahnen angebracht. dieſe Juſammen⸗ morgen Dienstag iſt der Frühling in ſeinem 99 Beginn 9 Uhr. Weg des Zuges: 1 ee hat verſchiedene Spieler] Auf dem Platz, wo uns der Schöpfer hingefiel. pfeiler des Deutſchen Reiches geworden iſt.* 5 95 gie ane di duese, ine benen, die leuchtenden kran Fu. i ˖ orſcherſtr i unteren i ie fi 4 zenft fi„5* ei Kroll begann am Meet 105„machen einen ſehr würdigen Ein⸗ Recht. In der Natur macht ſich langſam ein W. 10 N 1 ae Bismarckstraße, on 5 0 e ausprobiert, die ſich] Uns ſelbſtlos zu dem Dienſt für das Ganze ſtellen, 5 f 55 1001 Die Vorbereitungen in Potsdam Reihe von Fraktionsſitzungen im e dent 9 neues Grünen und Sprießen bemerkbar. Wir einheimerſtraße, Waſſerſtraße, Rathausſtraße.] zun den ken gut bewährten. Das Schmerz:] Dann haben wir wohl unſern Teil erfüllt 1 Es war in den letzten Jahren üblich ge Reichs tagsgebäude. die Natio- erleben wieder die jauchzende Wiedergeburt der Am Rathaus Standkonzert; anſchließend großer enslind iſt und bleibt immer noch der Sturm, Aue de ee e. 19 worden, daß bei Reichstagseröffnungen Potsdam rüſtet ſich. nalſoziakiſten hielten ihre erſte Sitzung Die Verteilung der Abgeor dneten⸗ Natur, wozu auch bereits die eingetrofſenen Sing ⸗ Zapfenſtreich. der auch geſtern wieder kein einiges Bild bot.— Dem Bedrängten pelfer w 1 55 11 a 15 über 816 Koalit ie 1994 1 7905 Potsdam, 21. März. um 8 Uhr abends ab und zwar in Anwe⸗ plätze iſt natürlich gans auvere als im vögel ihre herrliche Melodien in die Frühlings⸗“ 0 e oder Bubenhände? 415 1 pfe 77 1 5 Dann wird lh manches deutsche Aug 9 0 bild 15 1 5 e d 990 Drum 1 Die alte Reſidenz- und Garniſonſtadt Pols- 559 des 0 125 0 1 1 0 g 45 lt der Nh an ler 5 welt hineinſchmettern.— Veranſtal tungen hatten Ju der letzten Nacht wurden in der Bierbrauerei eil fortgeſetzt. Wir bringen nachſtehend die] und ſich wi 0 7 Dran der arlamentariſchen Maſchinerie d traf am Montag ihre letzter äußeren. orf e e ee ee 5 liegt in der erſten! ih.. wir geſtern hier nicht zu verzeichnen. Lediglich Kühner auf dem Bierkeller mehr als 40 Fenſter ſultate und den jetzigen Stund der Tabelle. Die nd ſich wieder recht des Lebens freun. 9 1 dam traf am Montag ihre lezten erz Fraktionsvorſtand des Zentrums eine lers liegt in der erſten Reihe auf der rech 5 17 5 g; N orakelt wurde. 5 rei für d Staats zu; 105 5 1 0: Sei Ne i ſi ini Dr. auf dem Waldſportplatz hatten ſich einige Hundert eingeworfen. Ob es ſich hier um einen Rache⸗„Grünen“ haben am Sonntag gegen Trier in Unſere Lage wollen wir klar erkennen, 7 Dann ging im Parlament ſelber der be. Vorbereitungen für den Staatsakt, zur[ Peratungen, denen ſich nachmittags um„ ten Seite. Neben ihm ſitzen Miniſter Or 5 53; 5. g 1 U er Reichstagseröffnung. Die Garniſon⸗ J Si der entrumsfrakti rick, Göring, ſowie Ritter von Epp. Ne⸗ Sportfreunde eingefunden, um dem Spiel gegen akt handelt oder ob Bubenhände dieſes ſchänd⸗ Trier anzutreten. Uns würdig zeigen dieſer ernſten Zeit. i 195 0 Kuhhandel um die Miniſterſeſſel der! Uhr die erſte Sitzung der Zentrumsfraktion F g.. pp 1 Von der J 1 19 1 kirche, der Mittelpunkt des weihevollen] anſchloß ben den Nationalſozialiſten ſitzen die Abge⸗ die altbekannte„Olympia“ Lorſch beizuwohnen. liche Werk vollbrachten, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Reſultate: on der Ichſucht uns alle trennen, 9 4 los. Im Volke hat man für dieſes politiſche] Aktes, erhielt ſchlichtes Tannengrün als ordneten der Kampffront Schwarz Weiß⸗Rot, J Soll 0 1 1 g Daß wir wieder werden, ein Volk in Einigleil.— Kuliſſenſpiel nie Verſtändnis gehabt. Und Schmuck, ebenſo der Tribünenaufbau neben den Beratungen des Jenkrums kommt dann folgt die Zentrumsfraktion. Auf der Lorſch konnte leinen großen Gegner 102 50 eee e 1 e Mundenhem Sportfr. Saarbrücken dis b 1 16 man iſt 10 den weiteſten Kreiſen froh dar, 9e Ehrongäſte ae Babn⸗ beſondere poliliſche Bedeulung zu. da die linken Seite 1 65 die Sosialdemokraten l Aber auch die Grünen, die allerdings durch Er⸗ ahrnehmungen gemacht haben, die zur Ermitt-] Eintracht Trier— VfR. Mannheim 0:6— über, daß uns dieſes Hin und Her jetzt erſpart e 1 e i 3 f i( 1 ſatz und ausgewechſelte Spieler geſchwächt waren, lung der Täter führen könnte, wollen ſie dieſe] F. V. Saarbrücken— Bor. Neunkirchen 2:4 N 0 bleibt. Der Reichstag hat eine abſolute 55 1 10 5 a boten kein überzeugendes Mannſchaftsbild. Der der Kriminalpolizei mitteilen. Die Angaben l 3 1 Mehrheit für das Reichskabinett Hitler. Auch 222 22 94 In einer Klauſel des Vertrages wird ge. Sieg von 3:1 war bereits in der erſten Halb⸗ werden vertraulich behandelt. Tabellenſtand am 20. März: Aus Anlaß des Zuſammentritts des Reich- Störungsverſuche der Linksradikalen wird es 1 0 III un 150 an ſagt, daß eine Reolſion der Friedensverlräge zeit ſichergeſtellt. Am nächſten Sonntag gehts* Spargelbauverein. Die Mitglieder[ Vereine Sp. gew. unent. verl. T. Punkte. Feierlichkeiten dieſes Mal nicht geben, weil die Komi nur durch die Maſchinerie des Völkerbundes zum Verbandspokalſpiel nach Trier. Hoffentlich] des Obſt⸗ Gemüfe, und Spargelbauvereins werd ö bleiben die Dienſträume der Bürermeiſterei an; iſten ſich an den parlamentariſchen Arbei Italien, Deutschland, England und Frankreich ſollen zulammenarbeiten vorgenommen werden kann. Dieſe Beſtim⸗ reicht es dort zu einem Sieg. 1 auf das heutige Inſerat ganz beſonders e 8 en, 5 26.6 13:3 morgigen Dienstag geſchloſſen. 5 ten nicht mehr beteiligen dürfen. Die 1 5 f 5 mung iſt mit Rückſicht auf Frankreich einge. f ſam gemacht. S 5 22.10 1313 Die Sprechſtunde des Standesamts bleitt regierung wird, wie bereits bekannt, dem Rom, 21. März. Gewalt eine af Friedensperiode Zu ſetzt worden. Der Polizeibericht der letzten Woche Sportfr. Saarbr. 7 19:11 12:4. b 85 1 neuen Reichstag ein Ermächtigungs⸗ 10 0 e 1 7 ichern. Die Unterzeichnung des Vertrages würde 2 18:11 104 wie en een i geſetz vorlegen, das ihr die, Vollmacht gibt, Anläßlich des Beſuches des engliſchen Pre ie Unterzeichnung des Vertrage meldet keine Anzeigen gegen Recht und Geſet. Bellel ˖ 60 Viernheim * Flaggenſchmuck. Alle öffentlichen 5 r ze U Neckarau Gebaude haben aus Anlaß der Reichstagseröff⸗ Eintracht Trier 7 1413 816 Die für morgen Dienstag ugeſetzte Ver 1 wichtige Maßnahmen auf allgemein politi⸗ mierminiſters Macdonald und ſeines Der Abkommensentwurf trägt den Titel: nach Anſicht Muſſolinis die politiſche Atmo⸗ : 7 angeſetzte Ven- R 8 ö 9 i Die zweite Aufführun i. a nung und zur Feier der nationalen Erhebung b führung„Die Bette“] os Mannheim 5 7 7 f 0 eie j f 14 ne„ ſphäre Europas klä den Erfolg der 5 i ˖ 8 in K ters Sir John Simon bet]„Ein politiſcher Pakt der Entente und Zu ſphäre Europas klären und de 8 21:17 79 ſteigerung von Allmendgrundſtücken findet am e ed e Raon wurde, wie amtlich mitgeteilt] ſammenarbeit zwiſchen den vier Weſtmäch⸗ Weltwirtſchaftskonferenz ſicherſtellen. prinzeſſin“ Schauspiel in 4 Akten mit Ge⸗ morgen Dienstag die neue Reichsflagge Schwarz, ſang von W. A. Pannek, Muſik von Max Vogel Sandhofen 16.28 7:11] Mittwoch vormittag 11 Uhr ſtatt. 0 formarbeit beſchleunigt durchzuführen, denn wird, in den Unterredungen der genannten[ ten“. Der Vertrag enthält 8 bis 9 Artikel. Freundliche Aufnahme in Berlin Weiß⸗Rot und die Hakenkreuzfahne zu hiſſen.] findet am Sonntag, den 2 6. März 1933 Mundenheim 14:24 6:10 Viernheim, den 20. März 1933. g ſie wird nicht durch langwierige Parlaments Staatsmänner ein vom italieniſchen Regie- Die vier weſtlichen Mächte ſind England. Berlin, 21. März. 4.15 319 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. ei e 1 0 rungschef vorbereiteter Plan der e Frankreich, Deutſchland und Italien. i 14.21 3:11 Lamberth. 0 5 2 85 gung über die politiſchen Hauptfragen gere] Der Wortlaut legt die geſamte politiſche „Die Gemeinde- und Staatl. abends 8 Uhr im Engel e a a 1717 i 1 enarbeit der vier ſtehenden! pfl inſchließ⸗. 5 gelſaale ſtatt. Num⸗ 8 da die 81 Kommuniſten nicht zugegen ſein der auf eine Juſamm ſtehenden Vertragsverpflichtungen einſchließ liegen in Berlin noch nicht vor. Gebäude morgen geſchloſſen. Aus An- merierter Stuhlſitz 50 Pfg. an der Abendkaſſe. dun, Bereing: Anzeiger. 1 werden, ermäßigt ſic dieſe Zahl auf 566. großen Weſtmächte ſielk, aun a 158 lich des Locarno⸗Vertrages erneut an. Au⸗ 0 läßt ſich jedoch ſchon jetzt ſagen, daß laß der feierlichen Reichstagseröffnung und zur] Im Ververkauf bei: Auguſt Specht, Uhrenge⸗ Turner⸗Handball itt 15 7 Uh 0 9075 Ein Ermächtigungsgeſetz, das die Regierbeng der Weit im Geiſe dene 650 ßerdem wird ein fünfjähriger Rüſtung und[ der Vorſchlag des italiniſchen Miniſterprä⸗ Feier der nationalen Erhebung wurde für mor⸗ ſchäft, Rathausſtraße, Hans Froschauer Friſeur,“ Turnverein 1893— To. Seckenhein 115 mittag von 5.—7 Uhr auf Platz 2 Jauſtban“ in den Stand ſetzt, auch die Verfaſſung abzu⸗ der Erklärung zur Nichkanwen politiſcher Waffenſtillſtand vorgeſchlagen. 5 ining ſämtlicher 5 1 f ſidenten in Berliner poliliſchen Kreiſen training ſämtlicher Mannſchaften. 0 indern, bedarf einer Zweidrittelmehrheit. rend Aalen den wird, 0 0 Am Sonntag, den 26. März 1833, abends 8 Uhr gelangt im„Engelsaale“— ö Eine ſolche iſt nur möglich, ee 0 10 505 ſich l Programm ten Erfolg. Es weiß, daß die Früchte dieſer nach dem, was bisher bekannt geworden zur Aufführun rumsfraktion für ein ſolches f ngri i Arbeit nicht. b eifen kön⸗ iſt, handelt es ſich um einen Verſu g Es ist anzunehmen, daß die Zentrumsfrak⸗ zur baldigen Inangriffnahme und Erledi eit nicht von heute auf morgen reifen kön ſt, h ſich ſuch — 2— f J j g 5 wei i Muſſolinis, im G der mehr 0 Schauspiel 5 10 Aue 5 5 ö gung vorgenommen. Man braucht nur an nen. Aber es weiß auch, daß der neue Geiſt, uſſolinis, im egenſatz zu e Die Bettel r 1 bell Musik 1 9 ane 5. 100 5 0. 5 dem e Meice dg die Arbeitsbeſchaffung zu erinnern um zu] der überall eingezogen iſt, Gewähr bietet für theoretiſchen Behandlung des ganzen po⸗ Kass 50 55 e e 2 An, der Aber led wird. Dann klei 05 Vorlagen auf zeigen, um weich wichtige und bedeutungs⸗ ernſtes und verantwortungsbewußtes Arhe' litiſchen Fragenkomplexes durch Macdo⸗ 8 f 8. im Vorverkauf 45 Pfg. rledigung einiger kleineren Lor ag volle Aufgaben es ſich dabei handelt. den im Dienſte des Volksganzen und des nald, den Wurzeln des Uebels in Europa * r f f Theaterorchester Geier- Schmitt. üngere Zeit vertagt werden. Das Reſcheka, Vaterlandes. Und damit iſt gleichzeitig eine u Leibe zu gehen und einen Pakt vorzu⸗ Es ladet hiermit die verehrliche Einwohnerschaft recht freundlichst ein und bittet um zahlreichen Besuch. Die Leitung ö znett wird dann an die anti cht, Die Das deutſche Volk wünſcht den Arbeiten Garantie gegeben für das 02 0 9 45 die⸗ ſchlagen, der die wahren Unruhequellen bur uerellen 1 wuatlörbästis engl. nennen 11 zehen. An Stoff fehlt es wahrlich des Reichstaas und der Reichsrealeruna au- ſer Arbeit l ae e Einzelheiten zu den. zwiſchen Macdo⸗ a 1. 0 nald und Muſſolini erörterten Vor⸗ Der neue Reichstag hat 647 Abgeordnete. prüft, Zukunft Europas feſt und erkennt alle be- ſchlägen des italieniſchen Miniſterpräſidenten == ne D n n K n In kurzen Worten: Anläßlich der feierlichen Eröffnung deg Reichstages hat der Reichspräſident in einem Aufruf der Gefallenen gedacht. Die Reichstagsfraktionen trums und der Sitzungen ab. Der Vorſchlag Sozialdemokraten Muſſolinis litiſchen Kreiſen freundlich worden. Es handle ſich um einen der die wahren Unruhequellen beſeitigen ſoll. Nach einer Mitteilung des kommiſſariſchen Polizeipräſidenten in München wurde ein auf. geplanter Handgranatenanſchlag Reichskanzler aufgedeckt. Der Münchener Polizeipräſident kommuniſtiſche, Reichsbanner⸗ und ſonſtige marxiſtiſche Funktionäre eröffnet werde. Das 8 Ermächtigungsgeſetz Der Worklaut des„Geſetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich“. Berlin, 21. März. Auf Grund der Beſchlüſſe des Reichskabi⸗ netts iſt dem Reichstag folgender Entwurf eines Geſetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich Montag nachmittag zuge— gangen: . Artikel 1 Reichsgeſetze können außer in den in der Reichsverfaſſung vorgeſehenen Verfahren auch durch die Reichsregierung beſchloſſen werden. Dies gilt auch für die in den Arti— keln 85 Abſatz 2 und 87 der Reichsverfaſſung bezeichneten Geſetze. Artikel 2 Die von der Reichsregierung beſchloſſenen Reichsgeſetze können von der Reichsverfaz- ſung abweichen, ſoweit ſie nicht die Einrich- kung des Reichskages und des Keichsrates als ſolche zum Gegenſtand haben. Die Rechte des Reichspräſidenken bleiben unberührt. Artikel 3 Die von der Reichsregierung beſchloſſenen Reichsgeſetze werden vom Reichskanzler aus⸗ gefertigt und im Reichsgeſetzblatt verkündet. ie treten, ſoweit ſie nichts anderes beſtim— men, mit dem auf die Verkündunng folgen— den Tage in Kraft. Die Artikel 68 bis 77 der Reichsverfaſſung finden auf die von der Reichsregierung beſchloſſenen Geſeßze keine Anwendung. Artikel 4 Verträge des Reiches mit fremden Staaten, die ſich auf Gegenſtände der Reichsgeſetzgebung beziehen, bedürfen für die Dauer der Geltung dieſes Geſetzes nicht der Zuſtimmung der an der Geſetzgebung be— teiligten Körperſchaften. Die Reichsregierung erlät die zur Durchführung dieſer Verträge erforderlichen Vorſchriften der National⸗ ſozialiſten, der Deutſchnationalen, des Zen⸗ hielten zur Bildung eines Viermächte⸗Paktes iſt in Berliner po⸗ aufgenommen Verſuch, in Europa teilt mit, daß bei München am Mittwoch ein 5000 Menſchen faſſendes Konzentrationslager für ſerne Front, banner, den Hundertſchaften der Gewerkſchaften und den Arbeiter⸗ ſportorganiſationen in dieſer Woche ſelbſt auflöſen. Beratungen über die Auflöſung haben bde— reits in der vergangenen Woche in Magde— burg begonnen. zahlreichen Gebieten des Reiches die löſung der Eiſernen Front durch die Behör- den angeordnet iſt Selbſtauflöſung als zweckmäßig anzuſehen Artikel 5 Dieſes Geſetz kritt mit dem Tage ſeiner Verkündun April 1937 außer Kraft. Es kriit ferner erung durch eine andere abgelöſt wird. Dieſer Geſetzentwurf wird von den Regte⸗ rungsparteien als Initiativantrag mit der Unterſchrift der Fraktionsführer der Regierungsparteien im Reichstag eingebracht werden. 1 Artikel 85, Abſ. 2, der Reichsverfaſſung ſieht Bewilligung der Ausgaben des Reiches ür ein Jahr vor, Artikel 87 bezieht ſich auf mächtigungsgeſetz würde die Reichsregierung alſo ſowohl zur Bewilligung von Ausgaben als auch zur Aufnahme von Krediten der Zuſtimmung von Reichstag und Reichsrat nicht bedürfen. Die Artikel 68 bis 77, die auf die von der Reichsregierung beſchloſſenen Geſetze keine Anwendung finden ſollen, regeln den Gang der Geſetzgebung.„Die Reichsgeſetze werden vom Reichstag beſchloſſen“, heißt es in Art. 68.„Die Einbringung von Geſetzesvorlagen der Reichsregierung be— darf der Zuſtimmung des Reichsrats“, ſo beginnt Art. 69. Artikel 73 ſieht den Volksentſcheid vor; alſo auch ein ſol⸗ cher iſt nach dem Ermächtigungsgeſetz nicht möglich. Das Einſpruchsrecht des Reichsrats, das in Art. 74 feſtgelegt iſt, würde aufgehoben. Sehr wichtig iſt, daß auch Arkikel 76 außer Kraft geſetzt werden ſoll. Das bedeu⸗ let nichts anderes, als daß die Reichsregie⸗ rung auch zur Aenderung der Verfaſſung er⸗ mächligt werden ſoll. Art 76 lautet nämlich in ſeinen enkſcheidenden Sätzen: „Die Verfaſſung kann im Wege der Ge⸗ ſetzgebung geändert werden. Jedoch kom⸗ men Beſchlüſſe des Reichstages auf Abän⸗ derung der Verfaſſung nur zuſtande, wenn zwei Drittel der geſetzlichen Mitgliederzahl anweſend ſind und wenigſtens zwei Drit— tel der Anweſenden zuſtimmen. Mit der Aufhebung dieſes Artikels werden der Reichsregierung alſo weiteſtgehende Vollmachten in die Hand gegeben. Der neue Kurs Vor einer Selbſtauflöſung der Eiſernen Front. Berlin, 21. März. wird ſich die Ei⸗ die aus dem Reichs⸗ Wie gemeldet wird, beſteht, noch Die Dabei wurde darauf hingewieſen, daß in Auf⸗ und daß deshalb die ſei. Beſonderen Werk auf die Selbſtauflöſung legten die Gowerkſchaftskreiſe. die der Auf⸗ in Kraft. Es kritt mit dem 1. 100 0 Kraft, wenn die gegenwärkige Reichs ⸗ eg die Aufnahme von Krediten. Nach dem Er⸗ zeit keine Aufgaben mehr vorlägen. Strafgericht ohne jüdiſche Richter bunden ſein werden. jüdiſche Richter beſchäftigt werden, ebenſo wie auch als Anterſuchungsrichter künftig e nichtjüdiſche Kichter tätig ſein ollen. Keine Landtagsneuwahlen Mänchen. 21. März. In einer Preſſekonferenz teilte der kom⸗ miſſariſche Staatsſekretär Eſſer mit, daß in der kurzen Tagung des Reichstags eine Reihe von Entſcheidungen fallen werden, die für die Neuordnung in den Ländern ſehr wichtig ſeien. Das kreffe insbeſondere auf das Ermäch⸗ kigungsgeſetz zu, das die Reichsregierung verlange, und das aller Vorausſicht nach eine Möglichkeit ſchaffe die Landtage der deutſchen Länder, ſoweit ſie nicht am 5. März ge⸗ wählt haben, ohne Neuwahl den jetzigen Stand der Dinge anzupaſſen. Deutsche Tagesſchau Der würtkembergiſche Bauern- und Wein⸗ gärtnerbund gibt ſeinen Parkeicharakter auf. Der Vonſtand des württembergiſchen Bauern⸗ und Weingärtnerbun⸗ des beſchloß, die Satzungen des württem⸗ bergiſchen Bauern- und Weingärtnerbundes, denen des Reichslandbundes anzupaſſen und den Zuſammenſchluß aller an der Erhaltung und Förderung der deutſchen Landwirtſchaft intereſſierten Perſonen ohne Rückſicht auf politiſche Parteiſtellung auf nationaler und chriſtlicher Grundlage als Ziel feſtzulegen. Der Reichstagsabgeordnete Haag hat ſich der deutſchnationalen Reichstagsfraktion ange⸗ ſchloſſen. Im übrigen werden die Landtags⸗ abgeordneten des Bauernbundes mit den Deutſchnationalen zuſammen eine gemein— ſchaftliche Fraktion bilden. Generalſekretär Carl Hermann geſtorben. Generalſekretär Carl Hermann(Ber⸗ lin), zweites geſchäftsführendes Präſidialmit⸗ glied des Reichsverbandes des Deutſchen Hand⸗ werkes und des Deutſchen Handwerks- und Gewerbekammer-Tages, iſt nach kurzem ſchwe⸗ ren Leiden geſtorben. Tarifftreit im Ruhrbergbau beigelegt. Der Tarifſtreit im Ruhrberg bau iſt, wie der Zechenverband mitteilt, beige⸗ legt worden. Die bisherigen Arbeitsbedin⸗ gungen bleiben beſtehen. Die umſtrittene Ur⸗ laubsregelung bleibt die gleiche wie in dem Erdmann Ullrichs WEGZUIM ZIEL. R O m a n v On Grete Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Er legte ſeinen Pelz ab.„Wer iſt denn hier?“ „Bloß Paſturoff und die Kitty Bartels. Wir haben uns elend gemopſt.“ „O je! Und was ſoll nun geſchehen, daß du auf deine Rechnung kommſt?“ „Das iſt mir im Augenblick noch nicht ganz klar; aber es wird mir ſchon etwas einfallen!“ gab ſie lachend zurück, Sie führte ihre Gäſte in ihr luxuriös eingerichtetes Wohn⸗ zimmer. Paſturoff kam ihnen entgegen. Die Begrüßung zwiſchen ihm und Schrader war ſehr herzlich, während er Brödjukoff nur eine knappe Verbeugung machte. „Kinder, ſeid gemütlich!“ rief Sonja, und ſah ihre Freundin Kitty, die ſich in einem Seſſel ausſtreckte, auf⸗ munternd an. „Ach, was ſoll man noch hier!“ ſagte Kitty.„Ich bin müde und verſchwinde.“ Sonja war verärgert. Sie ließ es ſich aber nicht merken, huſchte ſchnell in die Küche zu ihrer alten Bedienten, einer Kalmückin, die ihr einmal aus Rußland gefolgt war und ihr in treuer Ergebung anhing. „Wanka, wir haben Gäſte! Sorge für ſie. Richte alles im Speiſezimmer. Schalte alle Flammen der Krone ein, und decke alsdann den Tiſch. Alles, was wir an Deli⸗ kateſſen im Hauſe haben, muß herauf. Kaviar nicht ver⸗ geſſen, Wanka, und Sekt, Epernay, Wanka.“ Die Alte nickte. Im Parterre ſtieß Sonja auf Paſtu⸗ roff. „Wo willſt du hin?“ fragte ſie. „Nach Hauſe.“ „Was ſoll das heißen?“ Ihr Geſicht verfinſterte ſich. „Daß ich nicht mit einem Rotgardiſten zuſammen an einem Tiſch ſitzen will.“ „Du biſt verrückt, André.“ Er zog die Schultern hoch, faßte nach ſeinem Pelz, der am Garderobeſtänder hing. Sonja wehrte ihm. jetzt abgelaufenen Krtaubsfahr. Die Lohnver⸗ die Tür zu ihrem Salon. „Nein, nein, geh nur.“ Sie kam ſchnell zurück. fragen ſollteſt.“ A 7 zuſchwenken.“ du das?“ zündete. erſten tiefen Zug. „Das gibt es nicht! Du bleibſt! Das biſt du mir ſchuldig. Verdirb mir nicht den Abend ganz, ſonſt iſt es aus, das ſage ich dir. Ich verzeihe es dir nie!“ Sie öffnete „Laß uns da mal einen Augenblick hineingehen, undd erlaube, daß ich mich erſt bei meinen anderen Gäſten ent⸗ ſicht. ſchuldige. Aber daß du mir nicht davonläufſt.“ „Ich bin eben bemüht, gutzu⸗ machen, was ihr beide, du und das blöde Kalb, die Kitty, vorhin angeſtellt habt“, ſagte ſie,„und das iſt gar nicht ſo einfach. Du haſt Brödjukoff mit einer nicht mißzuverſtehen⸗ den Diſtanzierung begrüßt, das muß ihn kränken. Und Kitty behauptet, müde zu ſein. Wer ihr das glauben ſoll! Man weiß ſehr gut, daß ſie ein Nachtvogel iſt. Sie wollte ebenſo wie du vor Brödjukoff davonlaufen. Tuſt du mir das an— na, dann iſt es aus mit uns beiden. Dumm wäre es außerdem von dir, denn ich dachte gerade heute daran, daß du Brödjukoff wegen den ſechstauſend Mark „Ich ſoll dieſen Rotgardiſten um Geld bitten?“ ch was! Du weißt ja, wie er dazu gekommen iſt. Er iſt Monarchiſt geweſen wie du. Er hat mit dir zuſammen in der Wrangelarmee gedient. In der Gefangenſchaft, in die er gekommen iſt, hat man ihn gezwungen, über⸗ Paſturoffs Mundwinkel zogen ſich verächtlich herab. „Ein feiner Kerl, der ſich dazu zwingen läßt!“ „Ach, was tut man nicht, um ſein Leben zu retten? Laſſen wir die dumme Geſchichte jetzt ruhen. Zum Richter über andere wollen wir beide uns lieber nicht auf⸗ ſchwingen. Ich will nur ſchnell deine Sache mit dir be⸗ ſprechen. Du brauchſt nötig ſechstauſend Mark, um nach Paris zu gehen; ich kann ſie dir leider nicht geben. Schra⸗ der mag ich nicht darum angehen. Aderlaß muß erſt wieder einige Zeit vergehen. Begreifſt Paſturoff nickte, während er ſich eine Zigarette an⸗ „Na alſo, dann iſt keine Hoffnung“, ſagte er nach dem faſſung ſeien, daß für die Eiſerne Front zur Wie verlautet, ſtehen bei den preußiſchen Gerichten umfangreiche Umbeſetzungen bevor, die mit Verſetzung zahlreicher Richter ver⸗ Es ſollen alle jüdiſchen Strafrichter an Zi⸗ vilkammern verſetzk werden, ebenſo will man aus der Skaalsanwaltſchaft alle jüdiſchen Beamten entfernen. Die Maßnahme iſt auf einen Schritt des Nationalſozialiſtiſchen Juri⸗ ſten-Bundes zurückzuführen, der ſeit einigen Wochen bereits in dieſer Richtung kälig war. Auch an den Schnellgerichten und an den Jugendgerichten ſollen vom 1. April ab nicht⸗ ordnung viel ber 1933 in hrung in M St. Vith verboten. Die von der Deutſchen Muſikbühne in den jetzt zu Belgien gehörigen Städten Mal⸗ medy und St. Vith geplanten Aufführun⸗ gen deutſcher Opern mußten ausfallen, weil die belgiſche Sicherheitsbehörde die Genehmi⸗ gung verſagte. Begründet wurde das Verbot mit„beſonderen Umſtänden“. In deutſchen Kreiſen beſteht Grund zur Annahme, daß da⸗ mit die Umwälzung in Deutſchland gemeint ſein ſoll, was als recht befremdlich und un⸗ verſtändlich empfunden wird, da man dieſe rein kulturelle Veranſtaltung doch nicht mit politiſchen. Vorgängen in Deutſchland in Ver⸗ bindung bringen kann. Dazu kommt, daß in der Stadt Eupen eine Vorſtellung derſel— ben Bühne ungehindert ſtattfinden konnte. Hirtenberger Waffen auf dem Rückweg nach Italien. Die bekannten Hirtenberger Waffen ſollen in dieſen Tagen nach Ikalien zurücd⸗ geführt werden. Im Innsbrucker Güterbahn⸗ hof trafen zwei Waggons Gewehre mit dem Beſtimmungsort Verona ein. Bei der Kon⸗ trolle wurde feſtgeſtellt, daß der erſte Güter⸗ wagen irgendwo auf der Strecke erbrochen war. Meldungen, daß Gewehre geſtohlen wor— den ſeien, werden aber als unrichtig be⸗ zeichnet. Der Reichsrundfunkkommiſſar teilt mit: Anläßlich der feierlichen Eröffnung des Reichstages am Dienstag, den 21. März, werden die einzelnen Rundfunkgeſellſchaften das Tagesprogramm von 6.30 Uhr bis 8.15 Uhr mit örtlichen Platzkonzerten eröffnen Im Anſchluß daran übertragen alle deutſchen Sender gemeinſam auf Veranlaſſung des Herrn Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda folgendes Programm: Vom Mitteldeutſchen Rundfunk Leipzig. 14.30—15.20 Uhr. Stadt⸗ und Gewand⸗ hausorcheſter zu Leipzig. Leitung: Profeſſor Dr. Ludwig Neubeck. Richard Wagner: 1. Ouvertüre zu„Rienzi“. 2. Feierlicher Zug zum Münſter. 3. Einzug der Gäſte auf der Wartburg. 4. Siegfrieds Rheinfahrt. 5. Kai⸗ ſermarſch. 3. Akt„Siegfried“ e⸗moll„Heil Dir Sonne“. Von der Funkſtunde Berlin. 15.30—17.00 Uhr.„Das Reich iſt unſer“. Funkdichtung von Gerhart Menzel. 17.00 17.55 Uhr. Hörbericht über die Er ⸗ öffnungsſitzung des Reichstags in der Kroll Oper. Sprecher: C. M. Köhn. Vom Norddeutſchen Rundfunk Hamburg. 18.00 19.00 Uhr. Konzert des Philhar⸗ moniſchen Orcheſters Hamburg. Dirigent: Generalmuſikdirektor Dr. Muck. 1. Ouver⸗ türe zu„Freiſchütz“ Weber. von Karl Maria von 2. H⸗Moll⸗Sinfonie(Unvollendete) Seite.“ ſeinen. Ueber den letzten Paſturoff ſah über ſie hinweg. Sonja wurde ungeduldig. 0 „So gib doch wenigſtens Antwort. Ich kann doch nich' mit dir bis morgen früh hier ſitzen. Meine Gäſte warten.“ Paſturoffs Blick richtete ſich langſam auf ihr Ge⸗ „Na ja, mache, was du willſt. Eine Schmach iſt es ja allerdings, ſich an einen ſolchen Menſchen zu wenden. Aber wenn einem nichts anderes übrigbleibt?“ Der Tiſch im Speiſezimmer war feſtlich gedeckt. „Meine Damen und Herren, wenn ich bitten darf!“ rief Sonja, im Türrahmen ſtehend. Sie ging auf Bröd⸗ jukoff zu, ſchob ihren Arm unter den ſeinen.„Saſcha, führe Kitty zu Tiſch. André, komm an meine grüne Beim Anblick des feſtlich geſchmückten Tiſches kam man in frohe Stimmung. Nur Paſturoff blieb ſtill. Sonjas ſcharfen Augen entging es nicht, daß er ſich von Bröd⸗ jukoffs Gegenwart bedrückt fühlte. Sie ſchalt ihn im ſtillen einen Eſel. Nach dem Eſſen nahm ſie Brödjukoff beiſeite. Und während die anderen ins Nebenzimmer gingen, um ſich dort zu einem Spielchen zuſammenzuſetzen, ſprach ſie leiſe auf ihn ein. Brödjukoff hörte mit geſenktem Kopf zu. Als ſie zu Ende war, hob er den Blick zu ihr empor, ſah ſie lange und überlegend an. 8 a „Er kann das Geld haben, wenn er bereit iſt, mir einen Dienſt zu leiſten“, ſagte er langſam. „Was für einen?“ Ihre dunklen Augen forſchten in den „Keinen halsbrecheriſchen.“ f „Ja, was denn, ſo rede doch! In unſere Tſcheka⸗Ge⸗ ſchäfte läßt der ſich nicht ein; in ſolche ihn hineinzuziehen⸗ mußt du gar nicht erſt verſuchen.“ 5 „J wo, ich denke nicht daran; ſage ihm das. Bringe ihn dazu, daß er ſich auf dem Heimwege mir anſchließt, dann will ich ihm ſagen, um was es ſich handelt. Ganz ein⸗ fache Sache. Nicht mehr als eine bloße Gefälligkeit.“ „Gut, ich will mit ihm ſprechen. Ich will es gleich tun. Komm zu den anderen.“ Eine Stunde ſpäter verließ Paſturoff in Begleitung Brödjukoffs Sonjas Haus. ö Sonja ſagte:„Wenn du willſt, verſuche ich mein Glück ö* bei Brödjukoff; er hat jetzt Geld.“. N 1 *. * 1 1: (Fortſetzung folgt.) Wald auf Fahrt Neue Maſten für den Ersatzbau„Niobe“ Wald auf Fahrt? Steht nicht der Wald feſt wie die Bäume“! Was iſt das für ein beſonderer Wald, der da auf Fahrt geht? Run, ſchließlich muß einmal jeder Wald auf die Fahrt an den Platz, den der Menſch für ſeine Beſtimmung ausgeſucht hat, aber es ſt doch ein beſonderer Wald und es iſt eine beſondere Fahrt, die dieſer Wald geht. Man hat lange nach ihm geſucht, nun hat man ihn gefunden: bei Boitzenburg, dort un⸗ ten in der Ackermark, an der brandenbur⸗ giſch⸗mecklenburgiſchen Grenze hat die Suche endlich das Ziel gefunden. Jetzt hat die Axt ſchon die hohen kerzengerade gewachſenen Kiefern gefällt, ein Stamm nach dem andern ſank hin, bis der ganze Schlag am Boden lag, Hunderte von Bäumen. Und aus dieſen Hunderten Ausgeſuchter hat man wiederum die elf beſten auserwählt: Sie ſollen die Maſte des Schulſchiffes der deutſchen Reichs⸗ marine ſein, des Segelſchiffes, das bei Blohm u. Voß auf den Helligen liegt und ſtatt der unglücklichen„Niobe“ für den Offi⸗ ziersnachwuchs der Kriegsmarine die Vor⸗ ſchule der hohen Navigierkunſt ſein ſoll. Die Fachleute der Werft haben lange ge⸗ ſucht und gewählt, bis ſie auf dieſe elf ucker⸗ märkiſchen Kiefern kamen, haben die hölzer⸗ nen Kandidaten in manchen Gegenden Deutſchlands auf die Anforderungen hin, die Wind und Wetter, Technik und Schiffahrts⸗ kunſt an ſie ſtellen werden, geprüft, die Boitzenburger Bäume haben das Examen beſtanden. Dann kamen die Holzfäller und legten dieſe Bäume und auch die anderen des Waldes um. Nicht nur die elf Stämme für den Erſatzbau der„Niobe“ gehen auf die Fahrt, auch die anderen, die ihnen an Größe und Güte nicht viel nachſtehen, wandern in die Welt hinaus, nicht ſo weit wie jene elf, ſie werden einen feſten Stand haben, werden zum Teil als Rammpfähle zum Schutze der Molen, zum Teil als Nadeln und Tragbalken beim Häuſerbau verwandt. Nun ſind ſie alle ſchon in einem Lychener Sägewerk, wo das kreiſchende Eiſen ihnen Form und Schnitt gibt, ſo wie es der Menſch zu ſeinen Zwecken braucht. Unmittelbar braucht man von den elf Auserwählten neun für den Schiffsneubau— der ja nicht wie. der den Namen„Niobe“ führen ſoll— zwe ſind zum Erſatz gleich mit ausgeſucht. den. In dem Sägewerk ſind ſie auf verſchie⸗ dene Längen und Dicken zugeſchnitten wor⸗ den: ein Teil 18 Meter lang, 0,50 Meter Durchmeſſer, ein anderer 16 Meter lang, 0.52 Meter dick, ein letzter 17 Meter lang und 0,48 Meter im Durchmeſſer. Jeder Stamm enthält nach der Bearbeitung noch drei bis dreieinhalb Feſtmeter Raum und wiegt noch rund zwanzig Zentner. Nicht allein die Ge⸗ ſtalt, Länge, Dicke und gerader Wuchs ent⸗ ſchied die Wahl, das Holz mußte auch von einer beſonderen Güte ſein: Der Kern durch langſamen Wuchs in der Jugend feſt und eiſenhart, der Mantel lockerer. 190 Jahre des Wuchſes haben die Bäume gebraucht, um nac, Form und Inhalt den Anforderungen der Schiffsbauer genügen zu können. Nun wandern ſie ihren unſteten Zielen entgegen. Niere im Dienſte der Me Das Studium der Geſchichte der 8 tiere der Erde bildet eine ergiebige Quelle Haus⸗ für die Geſchichte der menſchlichen Zivili⸗ ſation Die Mehrzahl der domeſtig Tiere iſt in den weitaus meiſten 6 der Erde die gleiche: Pferd, Rind, Ziege, Hund, Katze, Hühner u. a. m. nach den klimatiſcher Verhältniſſen tritt an Stelle des Pferdes als Reittier in ſüd⸗ licheren Gegenden wohl der Eſel oder das Maultier, in Wüſtengegenden das Kamel, im Norden der Elen und das Ren, ja, in den großen Städten Indiens kann man einen Elefanten als„Taxi“ mieten. Im öſtlichen und ſüdlichen Aſien erſetzt der halb⸗ zahme Waſſerbüffel die S. unſeres Rin⸗ des als Zugtier, wie in gamerika bis vor Beginn der Herrſchaft der Maſchine der Biſon oder eine Kreuzung zwiſchen dem wil⸗ den Biſon und dem zahmen Hausrind. So laſſen ſich viele Vergleiche ziehen. Es gibt aber noch andere Tiere, deren Kraft und Gewandheit ſich der Menſch dienſtbar macht. Die gewaltigen Kräfte des Elefanten werden zum Transportieren gro⸗ ßer Laſten genutzt, wie dieſer Koloß der Tierwelt Überhaupt mancherlei Geſchicklich⸗ keit bei den verſchiedenſten Verrichtungen zeigt. In vergangener Zeit bei uns wie heute noch an manchen Orten in China rich⸗ tete man Fiſchottern— jung gefangen— zum Fiſchen ab. Die Tiere ſind leicht an Pflanzennahrung und Milch zu gewöhnen, ſo daß ſie Fiſche und Fleiſch gar nicht mehr annehmen. Zur Abrichtung benutzt man zu⸗ nächſt einen Lehrfiſch aus Leder, der ſpäter durch einen toten und ſchließlich durch einen lebenden Fiſch erſetzt wird. Der Fiſchotter, ein eleganter Schwimmer und Taucher, mit Schwimmhäuten zwiſchen den Zehen aus⸗ gerüſtet, dazu kleinen verſchließbaren Ohren und einem langen, zugeſpitzten Schwanz iſt heute ſehr ſelten. Gleich dem Biber wurde er als Faſtenſpeiſe und ſeines prächtigen Felles wegen ſehr geſchätzt und demzufolge in Europa faſt ausgerottet. Als freier Wildling füate er der Fiſcherei auch häufig dernſte ̃ 600 Brieftauben, die vor Radio und Funkentele⸗ tenübermittlung, bef aufnahmen“ zu erzielen. (Hauptfront, über der in Lettern die Worte„Dem deutſche! dieſem Denkmal ſo großen Schadenzu, daß auf ſeine Vernich⸗ tung vielerorts Prämien ausgeſetzt wur⸗ den. a Die Javanen ſcheuen die Mühe des auf die Bäumekletterns und laſſen deshalb Af⸗ fen an langer Kette die Kokosnüſſe von den ſchlanken Palmen herunterholen. Allerlei ſeltſame Haustiere hält man in Indien: ge⸗ gen die große Plage der Giftſchlangen den flinken Mungo, eine Marderart und ein ſicherer Schlangentöter. Beſtimmte Schlan⸗ gen ſelbſt aber duldet man im Haus als Vertilger der zahlreichen Ratten und Mäuſe. Die Taube wurde ſchon von Noah zum Wetterdienſt benutzt. In Anpaſſung an mo⸗ Forderungen rüſtet man heute graphie wichtige Aufgaben in der Nachrich⸗ ſonders im Kriegsfalle, erfüllten, mit allerleichteſten Miniaturphoto⸗ apparaten aus, die dem Tiere vor die Bruſt geſchnallt werden. Es ſoll gelungen ſein, auf dieſe Weiſe gute, brauchbare 0 BM. 84 3229 Hochzeit mit Binde Was ein Altoanziger Hochzeiter wif Haben ſich heute zwei junge Herzen E mengefunden, die den Bund fürs Leben ßen wollen, ſo iſt das eine Kleinigleit. Beoarf es doch nur eines Ganges zum Skandesamt und eventuell eines weileren Ganges in die Kirche. Dagegen war vor 250 Jahren ſolch Uebergang von dem Ledigenſtand in die ehe⸗ liche Gemeinſchaft nicht ganz ſo einfach zu be⸗ werlſtelligen, ſondern es war vielmehr ein Tanz um eine ſtattliche Anzahl von Paragraphen, die erfüllt werden wollten. Wehe dem Sün⸗ der, der im Ueberſchwang der Gefühle ſich einer Verletzung der von einem der Stadt Danzig in ber Hochzeitsordnung vom Jahre 1661 erlaſſenen Beſtimmungen zu ſchulden kommen ließ. Empfindliche Geld⸗, ja ſogar Haftſtrafen waren ſeiner ſicher. Zunächſt war jede Hochzeit an Sonn- und Feſttagen ver⸗ boten. Aber auch werktags war nur die Stun⸗ de von 10 bis 11 Uhr für die kirchliche und die Zeit von 12 bis 1 Uhr für die häusliche. rurſachte die der Hochzeit. Da galt en, ob man zur Tafel die Muſici des wollte. Dieſe rer Wichtigkeit, ng war aus⸗ muſik und ſpäter Tanz di Rals oder die der Zunft bikten Entſcheibung von beſonde denn die muſikaliſche Unterhaltu 5 5 ſchlaggebend für den geſamten Feſtverlauf. War man in der Lage, die Raktsmuſiker zu bitten, ſo durfte das Mahl aus 5 bis 6 Gängen beſtehen. Die nur bei Zunftmuſik Tafelnden waren nicht nur i! der Zahl der Gänge beſchränkt, ſondern ſie durften auch nur eine Sorte Wein genießen, während bei Ratsmuſik Speiſend immerhin 0 Wahl zwiſchen zwei ſorte ähen ten. Schwerer ungariſcher Wein war für beide Hochzeitsarten verbote man unter Zunftsmuſik Beſtimmungen, ſo wurde je zwei : 1 ain zelne einzeine Die Wer einmal in Berlin war hat auch das in unmittelbarer Nähe des Brandenbur⸗ ger Tores am Rande des 2 rtens ge⸗ legene Reichstagsgebäude beſichtigt. Steht man auf der großen Freitreppe an der goldenen Volke“ weithin leuchten, mit dem Blick auf das Bis⸗ marckdenkmal und die Siegesſäule mit der Siegesgöttin Viktoria, ſo ſieht man im Hin⸗ tergrunde in gleicher Linie aus grauen Marmor das Denkmal des großen Denkers und Schweigers Moltke. Und wieder hinter zt die Krolloper, in der die Vertretung des deutſchen Volkes jetz! ihre Beratungen abhalten wird.„Beſonders in den Sommermonaten, wenn die Umge⸗ bung des Moltkedenkmals in vollem Grün prangt, wird die Front der Krolloper zum großen Teil verdeckt, und ſo kommt es, daß viele Beſucher der Reichshauptſtadt dieſes Haus nicht kennen. Auch ein großer Teil der jungen Berliner Generation kennt heute ſchon Kroll nicht mehr. f 5 die Krolloper hat eine eigene Ge⸗ ſchichte. Im Jahre 1843 berief König Fried⸗ rich VI. den Unternehmer Jaſef Kroll, der in Breslau einen Wintergarten geſchaffen hatte, der ſich großer Be iebtheit erfreute, nach Verlin und beauftragte ihn mit der Er⸗ richtung einer ähnlichen Vergnügungsſtätte, in der die verſchiedenen Stände verkehren unb einander näherkommen ſollten. großen Den Grunbſtock zu dieſem Unternehmen legte der König ſelbſt, indem er Kroll. ein großes Grundſtück ſchenkte. Bereits im folgenden Jahre wurde das Kroll⸗Unternehmen eröſſe net. Das Kroll⸗Theater entſtand erſt im Jahre 1850, brannte aber ſchon wenige Mo nate ſpäter ab. Engel, der das Unternehmen in Berlin leitete ſorgte für einen ſchnellen Wiederauf⸗ bau und ſchon ein Jahr ſpäter wurde das Krolltheater wieder in Betrieb genommen. Nach dem Tode Krolls übernahm Engel, ein Verwandter Krolls, die Leitung ſelbſtändig, und er hat es verſtanden, das Krolk⸗Etab⸗ —— Roß mit funf Reichstalern olloper Ein Seück altes Berlin— Vom Ouernhaus zum Parlament Reichslalern geahndet, wohin⸗ gegen die ratsmuſilaliſchen Sünder zehn Reichs⸗ laler pro Vergehen zu entrichten hatten. Wie für die Hauptgerichte war auch für die Güte und Auswahl des Nachtiſches die muſita⸗ liſche Ausgeſtaltung des Feſtes beſtimmend. Bei ratsmuſitaliſchem Spiel war neben Mar⸗ zipan die Darreichung von achterlei Arten Konfekt und Obſt geſtattet. Die Hochzeits⸗ gäſte, die ſich bei Junfktsmuſik vergnügten, mußten ſchon auf Marzipan verzichten. Außer⸗ dem war die Auswahl unter Obſt und Konfekt auf nur ſechs Arten beſchränkt. Der Genuß kaudierter Konfekte war wiederum beiden Hoch⸗ zeitsklaſſen verboten. Die Ueberkretung der ratsherrlichen Anordnungen wurde mit zehn beſtraft. Gehörten Braut und Bräutigam gewichtigen Familien mik einem großen Verwandten⸗, Bekaunten⸗ und Freun⸗ deskreis an, dann mußte man ſchon der „Katsmuſiker bedienen, denn Raksmuſik erlaubte einen Gäſtekreis von 50 Perſonen, während die Tafelrunde bei Zunftmuſik nicht die Zahl von 35 Gäſten überſchreiten 7 Bei welcher Muſik man auch den denkwür eigen Tag beging: Punkt 12 Uhr ne wurde Feierſtunde geboten Muſici, die mit dem Gle ſtrumente einzupacken und d b zum Aufbruch zu geben hatten. die heimliche Uebertretung ſeiner e zu ſichern, entſandte ein„weiſer Ral Stadt Danzig“ zu jeder Hock paſſer. Daß ſie nicht ein zudrückten, dafür ſorgten nicht ſtrafen und die Androhung der hung, ſondern der Eifer wurde vad ſpornt, daß dieſen ratsherrlichen B für jedes nachgewieſe Delilt der„fünf Part“ der daraufſtehenden Geldſtrafe zuge⸗ ſprochen wurde. * Es war alſo für Hochzeitseltern, Braut un Bräutigam nicht gan ach, ſich ungefährde durch ein ſol Netz behördlicher Vorſch ten zu ſchlängelg. Verſchiedene⸗ Auch ein Geſundheitsbaromeler. Dic ſer Tage iſt in Cetania ein verdienſtvoller Bürger der Stadt im Patriarchenalter von 88 Jahren ſanft ins Jenſeits hinüberge— ſchlummert. Von ſeinem letzten Lebenstage erzählt man ſich folgende amüſante Anekdote: Als ſich plötzlich ein bedenklicher Kräfteverfall bei ihm zeigte, zogen die Angehörigen ſoſort einen Arzt zu Rate, der nach eingehender Unterſuchung erklärte, der zähe Organismus des Patienten ſchließe eine nahe Kataſtrophe völlig aus. Der Kranke jedoch, weit entfernt ſich über dieſe günſtige Diagnoſe zu f proteſtierte lebhaft.„Herr Doktor, wie kön⸗ nen Sie ſo etwas ſagen! Ja, früher, da ha ich jährlich rund meine 700 bis 800 Wein hinter die Binde gegoſſen, meine Angehörigen ſämtlich! ſind. Aber im letzten Jahre he noch auf 200 Liter gebracht. ich, daß es mit mir aus iſt.“ ge den ſpäter hatte ſich ſeine Prophezein wahrheitet. liſſement zu einer der groß en und beliebte⸗ ſten Gaſtſtätte des damaligen Berlin zu ma⸗ chen. Durch eine Illumination von angeblick 40 000 bunten Lämpchen— für d Zeiten eine unerhörte Zahl— die jeder; liner mindeſtens einmal geſehen mußte, wurde Kroll wie es kurz wurde, bekannt und ſtand bald im N punkt des geſellſchaftlichen Lebens: hier ver kehrte das bürgerliche Berlin. Be⸗ rühmt war auch die Krollpromenade und in Krollſchen Sommerthegter gaſtierten die ſten Kräfte, in den Sälen fanden die be rühmteſten Bälle ſtatt, erinnert ſei nur an die Nrollſchen Alpenbälle und die Opern— hälle. a. Trotz der immer ſtärker werdenden Kon kurrenz hielt ſich Kroll auf der gleichen Höhe. Nach dem Tode Engels übernahm ſein Sohn die Leitung des Unternehmens, abe! bald wurde es zu einer Aktiengeſellſchaft und Ak ging ſchließlich in den Beſitz des St a ate s über. Jetzt wurde dort repräſentiert und bald zog eine Vornehmheit in dieſes Haus. die dem bisher ſo populären Unternehmen ſcha⸗ dete, ſo daß der Betrieb immer mehr zurück ging und ſchließlich geſchloſſen werden mußte Mit dieſer Schließung war das Krollſche internehmen erledigt. Die verſchiedenen Verſuche in der Nachkriegszeit— dazu ge⸗ hörte auch der Umbau der Oper— konnten die Popularität nicht wieder herbeiführen. das Theater mußte bald wieder ſchließen, weil es nicht möglich war, in Verlin bei der Wirtſchaftskriſe drei Opernhäuſer nebenein⸗ ander zu erhalten. Wohl ſind die Säle noch in Betrieb und auch in den Sommermonaten finden in den ſchönen alten Gärten mit ihrem prächtigen Baumbeſtand täglich Kon zerte ſtatt, die wieder gern beſucht werden, aber das was Kroll war, wird es nicht wie⸗ der werden... So ſchwindeſt du hin, mein altes Berlin Daß in dieſem Hauſe einmal das Parla⸗ ment des deutſchen Volkes tagen würde, hatte ſich wohl keiner der Unternehmer träumen laſſen. ————— leiſtet bleibt, iſt ja bekannt. —————— ä——— —— Die Wiſſenſchaft als Jauberſ Experimente mit dem Leben. Die modernen Forſchungsgebiete beein⸗ fluſſen ſich manchmal in der ſeliſamnſten Weiſe. Der junge Naturwiſſenſchaßtler Drieſch entwickelte ſeine aufſehenerregende Philoſophie vom Neovitalismus, als ihm jene ſenſationellen Verſuche gelunge waren, durch die er Tiere mit 2 K hielt, und einzelne Körperteile an beliebig Stellen des Organismus ſich entwickeln eß. Gleiche bahnbrechende Erfolge auf diem Neuland der Biologie erzielte der Halleſſer Gelehrte Profeſſor Roux.„ N Die Oeffentlichkeit hat in der Zwiſchengeit wenig von den Fortſchritten in dieſem Zau⸗ berreich der modernen Wiſſenſchaft erfagren, Wer aber das Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut Ur Biologie in Berlin⸗Dahl /m beſucht, wird ich davon überzeugen können, daß die ſeine gel tigen Anfänge zu überraſchenden Ausblicke für die Erforſchung der Lebenszuf 2 hänge führten. Man ſieht in dieſem ſtitut Molche mit Beinen am Bauch, mehreren Schwänzen, von denen einer der Mitte des Rückgrates empor it Das iſt nicht etwa Zufall, es wurde mäßig vom Forſcher vorausbe zam. Lebensbildungen geſtalten ſich ſo, wie 1 Er ſchaltet ſouverüän übe! her erhält er dieſe u imliche Die grundlegende Voraus r„dieſe Experimente iſt, daß verſe des Organismus auch zu ihrer En gegenſeitig brauchen. Daß die Orga! fertigen Körper zuſam! ienarbeiten damit ein normaler ensvorgang ge Völlig en dagegen, w ſichtspunkte ergeben f danach fragt, wie we orh des einen tgans für die Entwicklur anderen er arderlich iſt. i In dieſe Fragen Klarheit zu bringen zu dienen die Experimente in Bo. günſtige Verſuchsobjekte zen ſi bien erwieſen. 0 manchmal ein Organ ü ſtehen kann, wenn das„als dem es ſich entwickelt, nich,* bindung gelangt zu dem Keimmaterial eines anderen Organs. Das Keimmaterial des Zentral- nervenſyſtems z. B. braucht zu ſeiner Ent⸗ wicklung notwendig d mmenſte dem, aus welchem ſpäter die Rucke latur entſteht. Sonſt ibt d 32 venſyſtem aus und der, det ſtatt deſſen eine Hautſch Wenn dieſes Keimmaterial 2 muskulatur uſw. gewiſſermaßen der niſator des Zentralner yſtems iſt, müßte man eigentlich das Zentralne ſtem überall dort entſtehen laſſen wo man die Keime Berührung ſeine Entſt iſt auch tatſächlich gelu Me 1 das Nervenſyſtem an ganz beliebigen Ste len entſtehen laſſen, ſe nachdem wohin man das organiſierende Keimmaterial eln⸗ pflanzte. Auf die gleiche Weiſe kann man natürlich Organe auch doppelt entſtehen laſ⸗ ſen, wenn man mit dem Keimmateriat ertt⸗ ſprechend operiert. Das Verhältnis von Keimmaterial der Rückenmuskulatur zu dem des Zentralnervenſyſtems iſt nur ein Bei⸗ ſpiel für das Verhältnis, in dem auch eine Reihe anderer Organe ſtehen. Es ergeben ſich für uns daraus überraſchende Ausblicke, Lebensvorgänge verſtehen und beein⸗ iſſen zu können. 1 dezu unwahrſcheinlich, ja unmöglich s zu ſein, daß die Beeinfluſſung det anbildung nicht mit und durch nde Keime, ſondern auch durch bote gelang. Durch Wärme, Kälte oder 1 wurden Molcheier getötet, auf⸗ geteilt und an jene e des Embryos ein: gepflanzt, aus der r die Haut entſteht. das Tier w itſtehen dann an der Häute ze gehirnartige Bite 1. Manche Keimteile üben dieſe orgg⸗ he Wirkun; in totem Zuſta nid B. die Pau aut und die Doe len. Man kann daraus ſchließen, 3 der tote Keim i de iſt, eine Wir⸗ ung auszuüben, die bedeutend ſtärker ist als die des lebenden Keims. Ungeklärt iſt aber noch die Urſache dieſer rätſelhaften Er⸗ ſcheinung. Das aber gerade iſt das Reiz ö diefer Forſchungen, daß ſie ſo viele neue Fragen eröffnen, und ſie unvermutet u ganz neuen Zufammenhängen führen. eRk⸗ 1 8¹ 75 I Neues aus aller Welt Großfeuer in Oberwinter. Im Hauſe des Metzgermeiſters Nowak in Oberwinter brach ein Großfeuer aus, das das ganze mehrſtöckige Haus bis auf die Grundmauern einäſcherke. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß die Bewohner nur mit Mühe das nackte Leben retten konnten. Sämtliches Mobiliar iſt ver⸗ brannt. Auch das nebenanliegende Poſtge⸗ bäude wurde in Mitleidenſchaft gezogen. Die Einrichkungsgegenſtände der Poſt konnten früb⸗ zeitig in Sicherheit gebracht werden. 1 Eiferſuchtsdrama.— Zwei Todesopfer. In einem Schokoladengeſchäft in Weimar gerie⸗ ten der Inhaber des Geſchäftes und der Be⸗ ſitzer einer Speiſewirtſchalt in Streit. Beide zogen im Verlaufe der Fase een Revolver und erſchoſſen ſich gegenſeitig. Be der Schieheref ſoll die Frau des Geſchäftsink bers verletzt worden ſein Mädchen vom Himmel gefallen! Nömän von Karl-Heinz Voigt Copyright by Martin Feuchtwanger, Kalle(Saale) 7. Fortſetzung Nachdruck verboten. „Es iſt tatſächlich ſo“, beharrte der Baron.„Mein Neffe iſt vielleicht noch ſeindlicher gegen das weibliche Ge⸗ ſchlecht, als ich— es einſt war.“ Die drei letzten Worte fügte er nach kurzer Pauſe ein wenig ſchüchtern hinzu. Urſula von Neußen wollte ihm aus dieſer Verlegen⸗ heit heraushelfen, ließ daher keine große Pauſe der Ueber⸗ legung eintreten, ſondern ſagte raſch: „Nun, dann iſt es wohl das beſte, ich räume das Feld.“ „Wie meinen Sie das?“ fragte Henckelsberg beſtürzt. „Ich werde abreiſen!“ „Das dürfen Sie unter keinen Umſtänden“, rief er ſehr ſchnell, und in ſeine Augen trat ſekundenlang ein ganz trauriger Schein. „Aber ich will doch nicht der Stein des Anſtoßes bei Ihrem Herrn Neffen ſein. Zu denken, daß Sie ſich beide womöglich um meinetwillen entzweien— nein!“ ſtieß ſie hervor, und ihre Worte klangen ernſt und erregt. „Vorläufig, Gnädigſte, bin ich hier der Majoratsherr, und meine Anordnungen haben Gültigkeit.“ Schon ſpielte ein verſöhntes Lächeln um ihren kleinen, kirſchroten Mund.„Nun, dann will ich ganz beruhigt ſein und nichts mehr hierüber ſagen.“ Nach dem Abendeſſen zog ſich die Komteſſe ſehr bald zurück. „Ich will aus der Schußlinie ſein, wenn Sie dem Herrn Aſſeſſor die entſetzliche Geſchichte mitteilen, daß hier unter dem Dache des Hohentanner Schloſſes zwei weibliche Weſen hauſen“, ſagte Urſula von Neußen zu dem Baron, reichte ihm und dann dem Sanitätsrat die Hand und be— gab ſich auf ihr Zimmer. Da auch Beyerſchmidt ruhebedürftig war, blieb Sig— wart von Henckelsberg allein an ſeinem Schreibtiſch ſitzen und erwartete, ein Buch leſend, die Ankunft des Neffen. So ſehr ihn die Jagdbeſchreibungen in dem neuen Buche, das ihm der Buchhändler aus der Stadt geſchickt hatte, intereſſierten, ſo ſchweiften ſeine Gedanken doch immer wieder ab. Sie eilten dem Erwarteten entgegen. Henckelsberg wußte, es würde einen ſchlimmen Strauß mit dem jungen Baron geben, wenn er von der Anweſen— heit eines weiblichen Gaſtes auf Hohentann erfuhr. Axel war nun einmal dem ſchwächeren Geſchlecht ſo abgeneigt, wie— ja, wie er, Sigwart von Henckelsberg, es ſelbſt noch vor wenigen Tagen geweſen war. Aber mußte man denn dieſe Frau nicht liebgewinnen? Konnte man mit einem ſolch trefflichen Kameraden nicht wirklich zufrieden ſein— ſelbſt, wenn er zufällig in Frauenkleidern ſteckte? Ah, da war es: Kamerad! Das war ein ausgezeichnetes Wort. Ja, ein Kamerad war ſie ihm geworden. Seltſam, wie man ſich in ſo kurzer Zeit au einen Menſchen gewöhnen konnte! Der Majoratsherr fuhr in ſeinem Schreibtiſchſeſſel ſerum, blickte zu dem Fenſter hinaus, vor dem Dunkelheit herrſchte, und verharrte lauſchend auf die Töne, die vom Hofe her kamen. Treff, der Jagdhund, ſchlug an. Sein lautes Kläfſen tönte wütend durch die ſtille Nacht. Henckelsberg wandte ſich wieder um.„Blinder Alarm!“ Das Knirſchen des Wagens im Kies des Hofes, auf das er gewartet hatte, blieb aus. Er warf einen raſchen Blick nach der Uhr. Es ging auf Mitternacht. Wieder verſiel er in Sinnen. Axel würde vernünftig ſein! Schließlich war er ja auch kein Eunuche, ſondern ein ſchneidiger Aſſeſſor. Dann aber fiel es dem Baron ein, daß ſämtliche Vertreter der Henckelsbergſchen Linie Starr— köpfe geweſen waren, und Leute, die auf ihrer einmal ge— faßten Anſicht beharrten. „Na,“ fragte er,„was hat es bei euch gegeben, ſeitdem wir uns das letztemal ſahen?“ „Nicht viel Neues, Onkel. Dienſt, Arbeit, Studium, Klub, ein paar Parforcejagden, auch einige Bälle.“ Er verzog das Geſicht. „Na— und ein paar Liebſchaften?!“ fragte der Baron lauernd. 5 Axel von Henckelsberg machte eine heftig abwehrende Handbewegung. „Du kennſt mich doch, Onkel. Du weißt, daß mir die Frauen ein Greuel ſind— genau wie dir!“ Der Baron ſah ſeinen Neffen unſicher an.„Du darfſt das nicht ganz ſo ſchroff auffaſſen. Ich dachte, du hätteſt in dieſer Beziehung deine Anſichten geändert.“ Ein mitleidiges Lächeln umſpielte die Lippen des Aſſeſſors. Er ſchüttelte den Kopf, ſog heftig an ſeiner Zigarette und ſtieß in dünnen Wölkchen den grauen Rauch von ſeinen Lippen.„Alles Uebel kommt vom Weibe!“ Es klang knapp und ſcharf. Der Majoratsherr wagte einen Vorſtoß:„Du wirſt zu⸗ geben müſſen, daß deine Vorurteile gegen die Frauen doch etwas ungerecht ſind, wenn du die Komteſſe von Neußen kennenlernen wirſt.“ Der andere hob den Kopf hoch. Sein energiſches Kinn ſtieß in die Luft.„Onkel“, ſagte er überlaut und heftig, „was ſoll das heißen?“ Der Schloßherr biß ſich vor Verlegenheit auf die Lippen. Es dauerte eine geraume Weile, ehe er ſtoßweiſe hervorwürgte: „Daß die Komteſſe Urſula von Neußen eine entzückende junge Dame iſt, die auch dir, lieber Axel, gefallen wird.“ Der junge Mann ſchüttelte erſtaunt den Kopf.„Ich kann nicht begreifen, Onkel, daß du, der du der größte Weiberfeind biſt, den ich kenne, derart von einer Dame ſprichſt.“ „Wenn du ſie ſehen wirſt—“ den Majoratsherrn,„ſo lange ich auf Hohentann weile, die Dame nicht etwa mit mir zuſammenzuführen, oder ſie nicht etwa gar hierher einzuladen.“ „Nein“, entgegnete der andere und ſtrich die Aſche ſeiner Zigarre im Becher ab,„nein, das iſt gar nicht mehr nötig.“ „Wie?“ „Sie iſt nämlich ſchon hier auf Hohentann.“ ſeſſel auf. Er ſuchte empört und völlig aus der Faſſung gebracht nach Worten. „Ich verſtehe das nicht. Du als eingefleiſchter Jung- geſelle, du zeigſt da auf einmal ganz ungewohnte Allüren eines Paſcha, eines— Verzeih' mir, Oukel, ich weiß ja gar nicht, was ich da rede, ich bin vollkommen aus dem Geleiſe geworfen.“ Er ließ ſich wieder in den breiten, bequemen Stuhl fallen und wiſchte ſich den Angſtſchweiß vom Geſicht. „Laß dir doch bitte einmal in Ruhe erklären, lieber Axel, wie ſich das alles zugetragen hat“, bat Sigwart von Henckelsberg mit Verzeihung heiſchendem Lächeln und er- zählte ſeinem Neffen die ſeltſame Notlandung des Flug— zeuges im Hohentanner Park. Als der Baron geendet hatte, atmete Axel befreit auf. „Na, Gott ſei Dank, dann wird ſie ja wohl nicht ewig hierbleiben!“ „Das weiß man noch nicht, lieber Axel“, erwiderte der Baron vorſichtig.„Der verſtauchte Fuß muß ja erſt völlig heil ſein. Außerdem wollte ihr Vetter ſie auf dem Rück⸗ fluge abholen.“ Dem Majoratsherrn war ein Stein vom Herzen ge— Jetzt fuhr wirklich ein Wagen vor dem Herrenhauſe vor. Treff ſpektakelte ganz ungebührlich, und aus ſeinem Jaulen war die Freude zu merken, daß er ſeinen Herrn, den Majoratserben von Hohentann, erſchnüffelt hatte. Sigwart von Henckelsberg ſprang auf. Noch ehe er die Tür erreicht hatte, öffnete ſie ſich. Ein hochgewachſener junger Mann mit ſcharf geſchnittenem, hübſchem Geſicht trat über die Schwelle. Der Sportanzug ließ die edle Ge— ſtalt des jungen Mannes in ganz beſonders günſtigem Licht erſcheinen. Axel von Henckelsberg blieb mit zuſammengeſchlagenen Hacken vor ſeinem Onkel ſtehen. „Melde mich gehorſamſt zum Urlaub!“ rief er fröhlich. Schon hatte der Schloßherr ſeinen Neffen umarmt. Er klopfte ihm freudig erregt auf die Schultern.„Willkommen auf Hohentann, Axel!“ „Ich hoffe doch, daß mein Telegramm dich nicht gar zu ſehr aus deiner Behaglichkeit geriſſen hat, lieber Onkel“, ſagte Axel von Henckelsberg und übergab Mütze und Handſchuhe dem inzwiſchen wie eine Schattengeſtalt herein— gehuſchten Ignaz. f „Na, Ignaz“, wandte er ſich freundlich an den Kammerdiener,„wie geht's immer?“ „Danke gehorſamſt, Herr Baron“, entgegnete Ignaz mit ſtarrem Geſicht und verließ wohlerzogen das Herren- zimmer. 5 „Ich freue mich wirklich, daß du gekommen biſt“, ſagte Henckelsberg, und jetzt fiel ihm ſein ſchlechtes Gewiſſen ein, weshalb er es vermied, ſeinem Neffen ins Auge zu ſehen. „Du wirſt mich ſobald nicht wieder loswerden, Onkel. Ich habe drei Wochen Urlaub genommen. Ich gedenke, während der ganzen Zeit hierzubleiben.“ „Ausgezeichnet! Ausgezeichnet! Nun ſetz' dich mal! Jetzt wollen wir erſt noch ein wenig plaudern. Oder ziehſt du vor, ſchon in den Kahn zu ſteigen?“ f„J bewahre, Onkel! Da hinein kommt ein junger Menſch noch immer früh genug.“ Er nahm eine Zigarette aus der Schachtel, die ihm der Majoratsherr hinreichte, und zündete ſie an. Sigwart von Henckelsberg ſchnitt einer Zigarre die Spitze ab, ſteckte ſie gleichfalls in Brand und ſah ſeinen Neffen dann prüfend an. de 3 fallen, daß ſein Neffe nun wußte, wen die Mauern des Schloſſes beherbergten. „Na, ſchön!“ rief der junge Mann, nachdem er ſeine gute Laune wiedergefunden hatte.„Ich werde mich wenig um die Dame kümmern. Im übrigen dürfte ich mich ja nicht viel hier auf dem Schloſſe aufhalten. Ich habe näm⸗ lich die Abſicht, viel durch die Lichtentanner Jagdgründe zu ſtreiſen.“ Plötzlich wurde er noch lebhafter.„Uebrigens, Onkel, den Sechsenderbock haſt du doch ſelbſtverſtändlich für mich aufgehoben?“ Der Baron erſchrak bis ins tiefſte Innere. „Ja“, ſagte er ſtockend,„ja, ich habe ihn nicht ab— geſchoſſen.“ 5 „Ah, du biſt reizend, Onkel! Den Burſchen werde ich mir mal angucken. Ich habe eine neue Fernrohrbüchſe; vor der iſt nichts, was kreucht und fleucht, ſicher.— Der Bock ſteht doch abends immer auf dem Kleefeld an der Jagdgrenze nach Ulbershain zu, nicht wahr?“ „Ja, er hat dort geſtanden“, entgegnete der andere zag— haft,„aber—“ „Aber?“ Alſo nämlich— paſſ' mal auf, Axel: Die Komteſſe von Neußen iſt eine leidenſchaftliche Jägerin, weidgerecht und verwegen wie der ausgepichteſte Oberförſter.“ „Das intereſſiert mich nicht“, warf Axel gleichgültig hin. „Ja und da— da hat alſo die momteſſe— die Komteſſe hat heute abend auf dem Anſtand den Sechsender ge— ſchoſſen.“ Der Majoratsherr ſenkte ſchuldbewußt das graumelierte Haupt. Der junge Baron von Henckelsberg warf ſeine Ziga— rette wütend in den Aſchenbecher. „Das iſt Meuterei, Onkel!“ Er ſaßte ſich an die Stirn. „Der herrliche Bock— von Frauenhand erlegt!“ „Ja, und von was für entzückenden Frauenhänden!“ „Ach bitte, lieber Onkel, verſchone mich mit den Lobes⸗ hymnen auf dieſe Dame.“ Jetzt hob der Majoratsherr den Blick voll zu ſeinem neffen auf.„Ich war dabei, Axel; es war ein Blattſchuß, den ihr nicht ſobald einer nachmachen wird.“ „Ich bitte dich, lieber Onkel“, unterbrach der Aſſeſſor „Onkel!“ Der Aſſeſſor ſprang erregt aus dem Klub⸗ „Sie iſt eine entzückende, reizende Perſon“, erwiderte der andere. „Alles Uebel kommt vom Weibe! Haſt du denn ganz vergeſſen, was dir einſt ein Weiv angetan, lieber Onkel?“ „Aber man darf doch nicht wegen einer alle ver⸗ urteilen.“ „Du wirſt mir immer rätſelhafter, Onkel! Wie haſt du dich verändert. Wie deine Augen leuchten, wenn du von ihr ſprichſt! Das iſt die Liebe!“ f Sigwart von Henckelsberg wehrte mit komiſcher Ge⸗ bärde ab. Jetzt trat der Aſſeſſo heran. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“ fragte er ge⸗ heimnisvoll. Der andere nickte voller Neugier. „Komm her, ich flüſtere dir's ins Ohr: Du biſt verliebt, Onkel!“ „Aber geh, mach' keine G'ſchichten!“ Wie ſo oft, wenn er verlegen wurde, verfiel Sigwart von Henckelsberg auch jetzt wieder in ſeinen öſterreichiſchen Dialekt.„Schau! her, ich hab' ſie halt als Kameraden liebgewonnen, das iſt alles. Sie iſt auch wirklich ein patentes Mädel— ein Malifizlerl, der mit einem durch dick und dünn geht. So was hab' ich ſelber nicht für möglich gehalten. Und ſchau' her, Axel, ſie wird ja noch zeitig genug Hohentann wieder verlaſſen.“ Die gutmütigen Augen des Majoratsherrn blickten bei dieſen Worten ganz traurig. Der Aſſeſſor gewahrte den wehmütigen Schein in des Onkels Blick. Er war viel zu gutherzig, als daß er jetzt noch weiter widerſprochen hätte. „Es wird ſich ja nicht vermeiden laſſen, mit der Kom⸗ teſſe zuſammen zu kommen, da ſie nun ſchon einmal im Schloſſe wohnt“, ſagte er ſchließlich.„Aber, nicht wahr, Onkel, du zürnſt nicht, wenn ich mich meiſt nur zu den Mahlzeiten einfinde und in der übrigen Zeit durch unſere Fluren galoppiere.“ „Genieße deinen Urlaub, wie es dir gefällt, Axel“, ent— gegnete aufatmend der Baron.„Und nun— gute Nacht!“ Damit trennten ſich Onkel und Neffe. In dieſer Nacht erſchien Ignaz die weiße Dame zum zweiten Male. r ganz dicht an den Schloßherrn 27 8 2 Axel von Henckelsberg ſaß allein am Frühſtückstiſche, der im Garten unter einer weit ausladenden alten Eiche gedeckt war. Der Majoratsherr hatte den Kaffee bereits eingenom— men und war drüben in den Verwaltungsräumen mit dem Inſpektor wegen einer Unterredung. Sanitätsrat Beyerſchmidt-lag noch in den Federn. Wie die meiſten Städter, ſchlief er gewöhnlich bis weit in den Morgen hinein. Die hellen, grauen Augen des jungen Aſſeſſors ſchweif— ten über den Park, über die Felder, auf denen das Korn ſchon in Puppen ſtand, bis an den Horizont. Alles, was ſein Blick umfaſſen konnte, war Henckelsbergſcher Beſitz, deſſen Erbe er, der Letzte dieſes Stammes, war. Einen Teil ſeiner Kindheit hatte er hier, auf dem vertrauten Hohentanner Boden, verbracht. Jetzt kam er nur noch ein⸗, zweimal im Jahre hierher, um die Arbeitszeit in dieſer paradieſiſchen Einſamkeit inmitten ſeiner Pferde und ſeiner Hunde zu unterbrechen. Wie aus der Erde geſtampft, ſtand plötzlich Ignaz mit griesgrämigem Geſicht am Frühſtückstiſche und ſervierte lautlos die weichgekochten Eier für den jungen Herrn. „Ignaz, Sie machen ein Geſicht wie ein Leichenbitter“, rief Axel fröhlich, mit einem Blick in das zerfurchte Ge⸗ ſicht des Dieners.„Was iſt Ihnen denn über die kammer— dienerliche Leber gelaufen?“ Das Antlitz des Gefragten zog ſich noch mehr zu⸗ ſammen. „Herr Baron, es geht mir nicht ſonderlich gut!“ Der Aſſeſſor wurde aufmerkſamer. Er wollte ſoeben ein Ei aufſchneiden, hielt inne und forſchte in den Mienen des vertrauten Dieners.„Haben Sie geſundheitlich zu klagen, Ignaz? Sie ſehen müde aus.“ „Da der gnädige Herr nun einmal fragen, kann ich es ja wohl ſagen“, erwiderte er mit unterwürfiger Vor⸗ ſichtigkeit. „Immer heraus damit! Schütten Sie Ihr Herz aus!“ „Es iſt nämlich— ſeitdem die Dame hier im Schloſſe iſt— geht es mir ſchlecht, Herr Baron“, ſagte Ignaz, und die Worte kamen vergrämt und unwirſch aus dem Munde hervor. „Wer? Die Komteſſe?“ „So iſt es, gnädiger Herr! Die gnädige Komteſſe und die Zofe bringen Unglück in das Schloß.“ Er ſah ſich vorſichtig um, als fürchte er unliebſame Lauſcher, duckte ſich ein wenig und flüſterte geheimnisvoll; „Die weiße Frau geht wieder um. In zwei auf einander folgenden Nächten habe ich ſie geſehen. Sie winkte mir drohend zu. Es wird ein böſes Unglück geben, Herr Baron! Dem Geiſt iſt die Komteſſe wahrſcheinlich ein Dorn im Auge!“ „Was Sie nicht ſagen, Ignaz“, entgegnete der Aſſeſſor, und aus ſeinen Worten ſprach höchſte Spannung.„Ich will mit meinem Onkel ſprechen— die Komteſſe muß das Feld räumen.“ „Ich habe mir nur erlaubt, meine Erlebniſſe zu berich⸗ ten, Herr Baron“, ſagte der Diener reſpektvoll, und da er bemerkte, daß der junge Herr nun in Nachſinnen verfiel, ihn keines Blickes mehr würdigte und ſich ſchließlich wieder dem Frühſtückstiſche zuwandte, trottete er davon, im Herzen froh, ſeinem Aerger Luft gemacht zu haben. Axel blieb nicht lange allein. Der herrliche, ſonnen⸗ durchflutete Morgen hatte nun auch den Sanitätsrat ins * Der Aſſeſſor lief aufgeregt im Zimmer auf und ab Schließlich blieb er vor ſeinem Onkel ſtehen.„Was muß das für ein Hexenweſen ſein, das dich eingefleiſchlen f 1 Junggeſellen jo bekehrt hat!?“ 1 Freie gelockt. Die Angelrute geſchultert und die Köder⸗ büchſe in der Hand, kam Beyerſchmidt die Terraſſe her⸗ unter. Nach herzlicher Begrüßung leiſtete er dem Hohen⸗ tanner Majoratserben am Frühſtückst „ Schubert. 3. Wierter Satz(Finale) der C⸗ Moll Sünfonſe, Beethoven. Von der Junkſtunde Berlin. 19.10 19.30 Uhr. Tagesbericht des Draht⸗ loſen Dienſtes. 19.30—19.45 Uhr. An⸗ ſprache des Reichskommiſſars und kommiſſariſchen Miniſterpräſidenten des Landes Bayern, General Franz v. Epp. 20.00— 20.55 Uhr. Hörbericht über den Fak⸗ kelzug in Berlin der SA., SS., Stahl⸗ helm, chutzpolizei, Studentenſchaft und der nationalen Verbände. Vom Bayeriſchen Rundfunk München. 21.00—22.00 Uhr. Konzert des Rund funkorcheſters. 1. Ouvertüre zu„Oberon“. 2. Hallen-Arie aus„Tannhäuſer“. 3. Eroica⸗ Scherzo Beethoven. 4. Arie des Kühieboen aus„Undine“. Lortzing. 5. Aus der Ballett⸗ Suite, Gluck. 6. Arie des Max aus„Frei. ſchütz“, Weber. 7. Allegro B⸗Duc. Schubert. 8. Archibald Douglas, Ballade, Löwe. 9. Egmont“⸗Ouvertüre, Beethoven. Von der Funkſtunde Berlin. 22.05 Uhr. Tagesnachrichten des Drahtlo⸗ ſen Dienſtes. Anſchließend Uebertragung der Feſtvorſtellung aus der Staats, oper„Unter den Linden“:„Meiſterſinger“ Dritter Akt. Feiſtverlüngerung för Zuſchuſſe des Neiches Letzte Nachrichten Keine Ausſteuerungen in der Kriſen⸗ fürſorge. Berlin, 21. März. Der Reichsarbeitsmini⸗ ſter hat in Erweiterung der bisherigen Be⸗ ſtimmungen durch Erlaß vom 15. März 1933 angeordnet, daß auch nach dem 31. März 1933 Ausſteuerungen aus der Kriſenunter⸗ ſtützung nicht erfolgen. Dies gilt bis auf weiteres. Zangara hingerichtet i Neuyork, 21. März. Der Rooſevelk- Allen. täter Jangara iſt im Gefüngnis von Rafford (Korida) auf dem elelkriſchen Stuhl hinge · richtet worden. Die Hinrichtung erfolgte in Gegenwart von 12 Zeugen ohne jeden Zwi⸗ ſchenfall. Jangara wurde auf dem Gefäng⸗ nisfriedhof begraben, da niemand ſeinen Leichnam verlangte. Drei Perſonen durch Gas vergiftet Berlin, 21. März. Bei der 64jährigen Wtw. Marie Czepat in Berlin-Neukölln, deren Ehe⸗ mann am Montag beigeſetzt werden ſollte, übernachteten der 56jährige Maurer Richard Roſſon aus Finkenwalde bei Stettin, und die 38jährige Ehefrau Johanna Begau aus Her⸗ renhauſen bei Hannover, die beide an der Beiſetzung teilnehmen wollten. Infolge der Aufregung ſcheint der Gashahn am Abend nicht völlig geſchloſſen worden zu ſein, ſo daß während der Nacht ungehindert Gas ausſtrö⸗ men konnte. Als morgens die Feuerwehr ge— rufen wurde, war bei allen dreien bereits der Tod eingetreten. die Brandſtiſtung in Großbeeren Vorunterſuchung gegen Ehepaar Schlombach. Berlin, 21. März. Der Unterſuchungsrichter beim Landgericht 2 hat auf Antrag der Staatsanwltſchft die Vorunterſuchung gegen den Maurer Karl Blombach und deſſen Ehefrau Helene wegen vorſätzlicher Brandſtiftung eröffnet. Gleich⸗ zeitig iſt Haftbefehl erlaſſen, da bei der Höhe der zu erwartenden Strafe Fluchtverdacht be⸗ gründet iſt. Den Eheleuten Schlombach wird zur Laſt gelegt, in der Nacht zum 23. Februar 1933 gemeinſchaftlich mit anderen Perſonen vorſätzlich das Gemeindehaus in Großbeeren in Brand geſteckt zu haben. Schüſſe aus dem Hinterhalt Drei Perſonen ſchwer verletzt. Berlin, 21. März. Im Oſten Berlins wurden in den frü⸗ hen Morgenſtunden zwei SA⸗Männer und ein Parteiloſer beim Vorübergehen aus einem Hausflur beſchoſſen. Alle drei wurden ſchwer verletzt. Eine Durchſuchung des Hau⸗ ſes durch das Ueberfallkommando nach den Tätern blieb ohne Erfolg. Anglück oder Verbrechen? Königsberg(Oſtpr.), 21. März. In der Nacht wurde ein Autoſchloſſer aus Angerburg auf der Landſtraße verbrannt aufgefunden. der Tank des Motorrades war nicht explodiert. Seltſam iſt, daß die Karbidlampe unter der Leiche gefunden wurde. Es wird unterſucht, ob der Auto ſchloſſer, der SA-Mann war, vielleicht einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. 5 Das Königsberger Otto Braun⸗Haus, er Sitz der SPD., Konſumvereine, ſozialdemo⸗ kratiſchen Zeitungen uſw. ſowie das Königs- berger Gewerkſchaftshaus und das Lenin⸗ Haus ſind beſchlagnahmt und geſchloſſen wor⸗ den. Rathausſpeicher als Waffenlager Nürnberg, 21. 1 Nach einer Mitteilung des erſten Bürger- meſſerz Siebel ſtieß man bei einer Haus⸗ durchſuchung des e im 4 6% auf ein größeres Waffenlager. Man fan 112 Selbſtladepiſtolen, 20 Trommelrevolver — für die Inſtanoſetzung von Wohngebäuden. Der heſſiſche Miniſter des Innern gibt be⸗ züglich 1 Lasch e des Reiches für die In⸗ ſtandſetzung von Wohngebäuden, für die Tei⸗ lung von Wohnungen und den Umbau ge⸗ werblicher Räume zu Wohnungen nach den Beſtimmungen vom 17. September 1932 belannt, daß nach dieſen Beſtimmungen die Inſtandſetzungsarbeiten ſowie auch die Um⸗ bauarbeiten vor dem 1. April 1933 begonnen und ſpäteſtens am 1. Juli 1933 vollendet ſein mußten. Nach zugegangenen Mitteilungen kön⸗ nen in einer großen Anzahl von Fällen der Zeitpunkl für den Beginn nicht mehr einge⸗ halten werden. Es werde daher beſtimmt, daß die Arbeiten vor dem 1. Juli 1933 begonnen und ſpäteſtens am 1. September 1933 voll⸗ endet ſein müſſen. Kommiffariſche Ernennungen. Darmſtadt, 21. März. Folgende kommiſſart⸗ ſche Ernennungen fanden ſtatt: Lehrer Ludwig Markert in Offenbach a. M. für die Rektor⸗ geſchäfte der beiden Schulgruppen an der Frie⸗ densſtraße zu Offenbach a. M.; Beruſsſchul⸗ lehrer Oſt in Gießen für die Rektorgeſchäfte der Berufsſchule Gießen; der Lehrer Philipp Hamm in Ober⸗Ingelheim für die Rektorge ſchäfte der dortigen Volksſchule; Rektor Dr. Haag in Ober-⸗Ingelheim für die Geſchäfte des Kreisſchulamts Oppenheim; Rektor Karl Born in Offenbach a. M. für die Geſchäfte des Kreisſchulamts Groß-Gerau; Lehrer Theodor Repp in Offenbach a. M. als Hilfs- arbeiter in das Miniſterium für Kultus- und Bildungsweſen in Darmſtadt. Wieder normale Uniformen und Dienſtgruß bei der Polizei. Darmſtadt, 21. März. Der Staatskommiſ⸗ ſar für das Polizeiweſen in Heſſen hat ange⸗ ordnet, daß von den Polizei⸗ und Gendar⸗ meriebeamten die Hakenkreuzbinde und die ſchwarzweißrote Armbinde im Dienſt nicht mehr zu tragen ſind. Bei der Teilnahme an Auf⸗ und Umzügen iſt das Tragen dieſer Armbin⸗ den geſtattet. Dienſtlich iſt wieder der nor⸗ male Gruß zu erweiſen. Die Lanohilfe für den Bezirk Heſſen. Frankfurt a. M., 21. März. Zur Durch- führung der Landhilfe ſind jetzt den Landes⸗ arbeits⸗ und Arbeitsämtern Richtlinien zuge⸗ gangen. Da der Erfolg der Landhilfe davon abhängt, daß die vorgeſehene Hilfe den Be⸗ trieben raſch zugeteilt wird, ſind die Arbeits⸗ ämter beauftragt, für eine möglichſt raſche Abwicklung des Verfahrens zu ſorgen. Die Landhilfe ſoll, wie den Richtlinien zu entneh⸗ men iſt, ſolchen Betrieben zugute kommen, die ſich überwiegend auf die Mitarbeit der Familienangehörigen ſtützen. Nach amtlicher Anſicht iſt damit zu rechnen, daß für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau einige tauſend Helfer zur Einſtellung kommen. * Frankfurt a. M., 21. März.(Neue I n⸗ tendanten für die Frankfurter Bühnen). Der Vorſitzende des Kampfbun⸗ des für deulſche Kulkur, der kommiſſariſche Oberbürgermeiſter Dr. Krebs machte in einer Verſammlung des Kampfbundes Mitteilung en über grundlegende Aenderungen im Kultur⸗ leben der Stadt Frankfurt a. M. Unter an⸗ derem würden die Intendanten Turnau (Opernhaus) und Kronacher(Schauspielhaus) von ihrem Poſten entfernt. Auch die Spiel⸗ pläne der beiden Bühnen würden künftig an⸗ ders ausſehen. Das gleiche gelte vom Hoch'⸗ ſchen Konſervatorium. Seim Kafferkochen iſt die hauptſache eine gute Kaffee würzel Darum nehme man immer Aus den Nachbarländern Zwiſchenfälle in Pirmaſens Schaufenſterſcheiben an jüdiſchen Geſchäſten ein⸗ geworfen.— Brandlegung beim Ehape.— 40 000 Nm. Schaden. Pirmaſens, 21. März. In der Nacht auf Montag haben ſich hier bedauerliche Zwiſchenfälle ereignet. Bei einer Reihe von iſchen Geſchäften wurden die Schaufenſterſcheiben zertrümmert, ferner in einer Filiale des Konſumvereins und im Ehape, wo die große Zahl von Schaufenſterſcheiben Im Eya ven bie Tuter auch Feuer ange⸗ 70 e großer Teil der Warenbeſtände zum Opfer gefallen iſt; andere Warenvortäte haben durch die Hitze und durch die Waſſerein⸗ wirkung ſtark geſitten. Der Geſamtſchaden im Ehape wird auf tund 40 000 Nm. geſchätzt. 70 Angeſtellte ſind für mindeſtens 14 Tage, bis zur Beendigung der Aufräumungs⸗ und Wie⸗ dereinrichtungsarbeiten, brotlos geworden. Das Ehape iſt polizeilich abgeſperrt worden. Wie man vernimmt, ſollen die Täter im La⸗ ger der Nationalſozialiſten zu ſuchen ſein. Die Partei ſowohl als auch der Beauftragte des Staatskommiſſars, Dr. Caſpary, haben Erklä⸗ rungen abgegeben, in denen es heißt, daß, wenn die Täter tatſüchlich Nationalſozialiſten ſein ſollten, die Partei und der Beauftragte des Staatskommiſſars weit von dieſen unver⸗ antwortlichen Handlungen abrücken und daß ſie mit aller Schärfe gegen dieſe die nationale Revolution ſchüdigenden Elemente vorgehen und ihre ſtrengſte Beſtrafung durchſetzen wer⸗ den. Die Polizei habe Anweiſung erhalten, der⸗ artige Zwiſchenfälle für alle Zukunft unbedingt zu verhindern und gegen alle Ruheſtörer und Saboteure, ganz gleich welcher Parteirichtung, mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln vorzugehen. * Bluttat eines Geiſteskranken. Gernsbach im Murgtal, 21. März. In Bermersbach überſiel der 73jährige Steaßen⸗ wart Roth in geiſtiger Amnachtung ſeine im Bett liegende Frau und brachte ihr mit einem Beil ſehr ſchwere Kopfverletzungen bei. Der Geiſtesgeſtörte nahm ſodann das Beil und brachte ſich gleichfalls ſchwere Verletzungen bei, indem er ſich die Pulsader mit der Axt drei⸗ mal durchſchnitt. Nachbarn bemerkten den Vor⸗ fall und verſchafften ſich mit Gewalt Einlaß in die Wohnung, wo ſie das Ehepaar mit ihren ſchweren Verletzungen vorfanden. Die beiden Schwerverletzten wurden ſofort in das Kran⸗ kenhaus gebracht. 5 Waffenſchmuggel an der Saarlandgrenze. Hornbach, 21. März. Die Grenze ſteht ſeit einiger Zeit unter beſonders ſcharfer Bewa⸗ chung, da verläſſige Meldungen über Waffen⸗ ſchmuggel vorliegen. Die einſame Gegend des Hornbacher Gebiets mit ſeinen Waldungen und Schleichwegen begünſtigt das Treiben licht- ſcheuer Elemente. Beſonders die Nacht wird zur Ausführung großer Schmuggelzüge der⸗ wendet. Dieſer Tage waren wiederum Mel⸗ dungen eingelaufen über den Verſuch ein Waffenſchmuggels. Hierzu wurde auch die Gen— darmerie Zweibrücken zu Hilfe gerufen. es gelang angeſichts des ſchwierigen Geländes aber nicht, den Transport zu ermitteln, da⸗ gegen konnten zwei verdächtige Perſonen feſt⸗ genommen und in das Unterſuchungsgefängnis nach Zweibrücken eingeliefert werden. Der Grenzſchutz hat umfangreiche Ueberwachungen angeordnet. Märkte und Vörſen Vom 20. März: (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1280 Rinder, davon 358 Ochſen, 103 Bullen, 408 Kühe, 343 Färſen, ferner 566 Kälber, 78 Schafe, 4387 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Nm.: Ochſen 29 bis 32, 25 bis 28,22 bis 24; Bullen 26 bis 29, 22 bis 25; Kühe 23 bis 26, 20 bis 22, 16 bis 19, 12 bis 15; Kälber—, 37 bis 41, 32 bis 36, 26 bis 31; Schafe nicht notiert; Färſen 29 bis 32, 25 bis 28, 22 bis 24; Schweine—, 38 bis 40, 37 bis 40, 36 bis 40, 34 bis 38.— Martt⸗ verlauf: Rinder ruhig, ausverkauft; Kälber und Schafe mittelmäßig, geräumt; Schweine ruhig, geringer Ueberſtand. Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Rm. per 100 Kilo, waggon⸗ frei Mannheim: Weizen inl. 21,80 bis 225 Roggen inl. 17,25 bis 17,50; Hafer inl. 15 bis 15,50; Sommergerſte inl. 19,25 bis 20,25; Futtergerſte inl. 17,50 bis 18; La⸗Plata⸗Mais gelber, mit Sack, 21; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null mit Austauſchweizen 31,5 bis 315,0; ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Be⸗ dingungen 34,25 bis 34,50; ſüdd. Weizenbrot⸗ mehl, gleiche Bedingungen, 23,25 bis 23,50; nord- und füdd. Roggenmehl 23 bis 25; Wei⸗ zenkleie, feine, 7,75 bis 8; Biertreber 12,25 bis 12,50; Erdnußkuchen 11,75 bis 12. Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 167 Ochſen, 143 Bullen, 274 Kühe, 331 Färſen, 692 Kälber, 45 Schafe, 2405 Schweine, 5 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 29 bis 32, 23 bis 26, 24 bis 26,—,—,— Bullen 23 bis 27, 22 bis 24, 19 bis 22,— Kühe 22 bis 25, 19 bis 22, 15 bis 18, 11 bis 15; Färſen 29 bis 33, 25 bis 28, 22 bis 24; Kälber—, 42 bis 44, 37 bis 4¹, 34 bis 36, 27 bis 30; Schafe—, 19 bis 26 Schweine—, 39 bis 40, 39 bis 40, 38 bis 40, 36 bis 38, 33 bis 36,— Ziegen 10 bis 18.— Marktverlauf: bei Großvieh gute Ware geſucht, geringe Ware vernachläſ⸗ ſigt, einer Ueberſtand; bei Kälbern mittel⸗ mäßig, geräumt; bei Schweinen ruhig, Ueber⸗ ſtand. Heute keine Börſen. Am heutigen Dienstag, den 21. März, ſind alle Börſen im Hinblich und etwa 10 000 Schuß Piſtolenmunition. jetzt zum zweiten Mal eingeſchlagen wurden. Landtagsabgeordneter Rückert in Haft. Heidelberg, 21. März. Hier wurde der ſo⸗ zialdemokraliſche Landtagsabgeordnete Rückert verhaftet. In Heidelberg und Umgebung fan⸗ den etwa 50 Durchſuchungen ſtatt, wobei fünf Walzenrevolver, drei Flobertgewehre, zwei Gummiknüppel und eine größere Menge kom⸗ muniſtiſchen Propagandamaterials beſchlag⸗ nahmt wurden. Kommiſſare in Pforzheim und Aeberlingen. Karlsruhe, 21. März. Amtsgerichtsrat Göh⸗ ler in Pforzheim wurde kommiſſariſch der Pforzheimer Stadtverwaltung beigeordnel. In Ueberlingen wurde der Bürgermeiſter beur⸗ laubt. Mit der Führung der Geſchäfte wurde Rechtsanwalt Schmidt beauftragt. * Hirſchhorn, 21. März.(Waldbrand). Im ſtaatlichen Walddiſtrikt„Feuerberg“ brach ein größerer Waldbrand aus. Das Feuer dehnte ſich mit raſender Geſchwindigkeit aus. Etwa 20 Hektar, hauptſächlich Fichten⸗ und Kiefernkulturen, ſind als vernichtet zu betrach⸗ ten. Erſt nach mehrſtündiger Löſcharbeit, an der ſich die Feuerwehren von Eberbach, Ro⸗ thenberg und Kortelshütte ſowie die Hirſch⸗ horner Bevölkerung beteiligte, konnte der Brand eingedämmt werden. Aus der Heimat Gedenktage 21. März. 1685 Johann Sebaſtian Bach in Eiſenach ge⸗ boren. 1763 Der Dichter Jean Paul(Friedrich Rich⸗ ter) in Wunſiedel geboren. 1871 Eröffnung des erſten Deutſchen Reichs⸗ tages in Berlin. Prot. und kath.: Benediktus. Sonnenaufg. 6.02 Mondaufg. 4.36 Schlußlicht für Kraftfahrer ab 1. April Vom Reichsverkehrsminiſter wurden im ver⸗ gangenen Jahr eine Reihe von Vorſchriften über verſchiedene Aenderungen in der Regelung des Krafkverkehrs erlaſſen. Als erſte dieſer Vorſchriften tritt nun ab 1. April die über die Regelung des Schlußlichtes in Kraft, wäh⸗ rend die Durchführung der anderen Beſtim⸗ mungen vorläufig noch aufgehoben wird, bezw. zu einem ſpäteren Zeitpunkt in Kraft treten. Vom 1. April ab müſſen die Schlußlichter an Kraftfahrzeugen, die rückwärtigen Laternen und die mechaniſchen Stoppzeichen bei Dun⸗ kelheit oder ſtarkem Nebel einheitlich rotes Licht zeigen. Ausnahmen werden unter keinen Um⸗ ſtänden geduldet. Am 1. Juli tritt ferner die verſchärfte Beſtimmung über Kenntlich⸗ machung von Kraft- und Kleinkrafträdern in Wirkung. Danach müſſen alle Krafträder mit und ohne Seitenwagen ſowie die Kleinkraft⸗ räder außer dem vorderen in Fahrtrichtung ſtehenden Nummernſchild ein hinteres Kenn⸗ zeichen haben, das bei eintretender„Dunkel⸗ heik oder ſtarkem Nebel zu beleuchten iſt. Auch Sonnenunterg. 18.14 Mondunterg. 12.24 die leichten zweirädrigen mit Tretkurbeln ver⸗ ſehenen Kleinkrafträder, die ſogenannten Fahr⸗ räder mit Hilfsmotor, deren Motor einen Hubraum von nicht mehr als 75 Kubikzenti⸗ meter aufweiſt, deren Eigengewicht 38 Kilo nicht überſchreitet und die auf der Ebene keine höhere Geſchwindigkeit als 30 Stundenkilo⸗ meter erzielen, müſſen von dieſem Zeitpunkt ab ein hinteres Nummernſchild führen. Werden derartige Kleinkrafträder nur im inländiſchen Verkehr benutzt, ſo genügt es, wenn an Stelle des hinteren Kennzeichens bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel das vordere Kennzeichen beleuch⸗ tet wird. —* * Lebende Haſen im Schaufenſter.(Oſter⸗ haſen). In den letzten Jahren wurde die Wahrnehmung gemacht, daß einzelne Lebens⸗ mittelgeſchäfte um die Oſterzeit lebende Ha⸗ ſen zuſammen mit Lebensmittel in Schau⸗ fenſter ausſtellen. Durch die Ausdünſtung die⸗ ſer Tiere und ihrer Ausſcheidungen werden die in der näheren Umgebung aufbewahrten Le⸗ bensmittel geſchmacklich derart ungünſtig be⸗ einflußt, daß ihr Genuß ſchon aus dieſem Grunde die menſchliche Geſundheit zu ſchädigen geeignet iſt. Nach Paragraph 3 des Lebens⸗ mittelgeſetzes iſt eine derartige Aufbewahrung von Lebensmitteln verboten und unter Strafe geſtellt. „ Warum Schau enſterbeſchädigungen? Der Einzelhandel weiſt darauf hin, daß Schaufen⸗ ſterſcheiben regelmäßig verſichert ſind und bei Beſchädigungen derſelben ſtets die Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft die Schäden erſetzen muß, al⸗ ſo der Unternehmer ſelbſt keinen Schaden hat. Von den Schwalben. Nach alten Erfah⸗ rungen kehren die Schwalben um Maria Ver⸗ kündigungstag(25. März) in ihre nördliche Heimat zurück. Schwalben gelten als glück⸗ bringende Vögel, ſie waren einſt der Göttin Hulda geweiht— und noch jetzt betrachten ſie die Landleute als Glücksboten, wenn ſie in ihren Ställen und am Haus ſich niederlaſſen, um ihre Neſter zu bauen. * Wetterbericht Wettervorherſage: Kühl und unbeſtändig, auf den Nationalfeiertag geſchloſſen. mehrfach Regenſchauer.