Der Nationalfeiertag Reicher Flaggenschmuek— Ein imposanter Fackelzug Gewaltige Anteil r 10 ö b nahme der Uiernheimer Bebölkerung. 1 a a 8 f f Zur Feier der nationalen Revolution wurde] in Bewegung. Die Spitze hatte das hieſige 12 5 s 1 1 8. J der Tag der Reichstagseröffnung vom ganzen Polizeikorps inne, worauf das Trommler⸗ undi 0 J 0 5 deutſchen Volke als Nationalfeiertag feſtlich be.] Pfeiferkorps der„Teutonia“ und dahinter die e Nene f Wiernheimer Tag eblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) gangen. Für die Staats- und Kommunalbe⸗ ſtattliche Vereinigte Feuerwehrkapelle marſchierte. e wach ice e hörden war Feiertagsruhe angeordnet. Die] Hieran anſchließend ſahen wir die Poſtheamten, e e 0 5. 5 1 5 5 Sebaldus- Verlag G. m. b. H., Nurnb 1. 75 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 22 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile toſtet 25 Pſg., die Retlamezeile 60 Pfg., Schulen waren geſchloſſen. Feſtlicher Fahnen⸗ die Gemeindebeamten, die Lehrerſchaft, die Mit⸗ eee eee% 55 1,40 Mt fre ine Haub gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achiſeltige W. bei Wiederholung abgeftufter Rabatt.— unnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ ſchmuck prangte in unſeren Ortsſtraßen. Wir glieder des Krieger⸗ u. Soldatenvereins Teutonia,„„ 1 aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen ae ſowie einen Wand⸗ 8 mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſte ſahen die leuchtenden Farben der neuen deutſchen den Militär- und Krieger⸗Verein„Haſſia“, die Schnittmuster unter Angabe der Modell- 5 1 1 g kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 53 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Heutſchlands u. des Auslands Reichsflagge Schwarz ⸗Weiß⸗Rot, das ſiegreiche freiw. Sanitätskolonne, die Samariter⸗Kolonne,, dummer und Größe gegen 50 Pig. in Brief- 5 3 Erſtes, älteſtes 1 erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim N Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Banner, die rote Hakenkreuzfahne mit dem die Hitlerjugend ſowie die uniformierten SA. morken durch den Schnittmusterdlenst- Heim 5 N dean recher 117 ramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſiſchecktonto Nr. 21577 Amt 9280 Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme ſchwarzen Hakenkreuz im weißen Feld, ſowie die und SS.⸗Männer. Am Rathaus hatte ſich und Kleid“, Nürnberg 2, Sehſießfoch 247. 2 13 urt a.. echehlalen Druck u. Verlag: Ma g 2 t* ine Ge t übernom den weiß- roten Farben unſeres Heſſenlandes luſtig] eine unüberſehbare Menſchenmenge eingefunden, 5 N 5 a 95 T 8 1 4 e im Winde flattern. Auch Viernheim feierte kräf-] um den feierlichen Feſtakt mitzuerleben. Um 5 a tig das Einigſein des deutſchen Volkes. Der 9 Uhr traf der ſtattliche Fackelzug vor dem Rat⸗ i 8 f—— Rundfunk war den ganzen Tag über von der J haus ein. Hier war eine beſondere Lichtanlage 5 8 f Nummer 70 Donnerstag, den 23. März 1933 50. Jahrgang Reichsregierung beſchlagnahmt zur Uebertragung geſchaffen worden, ſodaß der weite Platz taghell i 5 ö—— aller Regierungsfeierlichkeiten, insbeſondere des] beleuchtet war. Ein Feſtmarſch der Feuerwehr- g 5p 7, feierlichen Staatsaktes auf dem geheiligten Pots⸗ kapelle eröffnete die Feier. Hierauf hielt Herr 9 5 5 i a. 9 9 damer Boden und der Eröffnungsſitzung des] Karl Brügel vom Rathausfenſter herab eine i 1 f ö 3 7 neuen deutſchen Reichstages. Am frühen Mor- vom heiligen Gefühl ertebender Vaterlandsliebe„ a 5 Wir und die Welt gen ſchon ertönten aus vielen Häuſern die Klänge getragene markante Anſprache, die in den Herzen i i a a Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Tag i des Rundfunks und den ganzen Tag über wurde der Zuhörer hellſte Begeiſterung für die hehren 8 oon Potsdam, der eine neue Epoche mit rieſigem Intereſſe den Feierlichkeiten, insbe⸗ Ziele des nationalen Deutſchlands auslöſte. Ein deutſcher Geſchichte einleitete, draußen in ſondere den Feſtanſprachen unſeres Herrn Reichs- kräftiges„Sieg Heil“ auf Reichspräfidenten, f f ö b Der 17 100 1 60 0 1 05 Be. Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstags 728 heute Donnerstag Plenarſitzung präſidenten Generalfeldmarſchalls v. Hinden⸗ Reichskanzler ſowie Vaterland beſchloß die 25. N 5 ſamte Aus an spreſſe i Anger t mit Les 0 1 burg und des Volkskanzlers Ad olf zündende Anſprache, in der die Bedeutung s g J f 5 richten und eule Neichst e Die neuen Notverordnungen unterzeichnet Hitler gelauſcht. Am Fenſter des Rat⸗ des 21. März gebührend gewürdigt wurde. 75 i N a a mer da de e de lese 21. Berlin, 23. März. Ich erkläre hiermit, daß die gelungene heirmtuckiſcher Angriffe gegen die hauſes war ein Großlautſprecher erſtellt und viele[Ein Ehrenſalut, von dem Polizeikorps abge⸗ b 5 g b 5 März richtig erkannt hat, einerlei ob die Der Geſchäftsordnungsaus⸗ nationale Revolukion für uns die neue Regierung der nationalen Erhebung unter⸗ Hunderte hörten, dankbar für dieſe Einrichtung,] geben, gab der Feier ein militäriſches Gepräge. Die i g i i Kommentare dazu freundlich und zuſtim⸗][ſchuß des Reichstages hielt am Mitt⸗ Rechtsgrundlage für das kommende zeichnet. hier die Feierlichkeiten mit. Am Vormittag Pechfackeln wurden zu einem Freudenfeuer zu⸗ g f N i mend oder gehäſſig und ablehnend lauten.] woch im Reichstagsgebände ſeine erſte Sit⸗ Recht abgibt, und 10 wir entſcheiden, Ueber die Auswirkung der Amneſtie wurde von einem Hilfspoliziſt, SS.⸗Mann, ſammengelegt, während die Feuerwehrkapelle den f Jes fehlt an Urteilen beiderlei Art nicht, aher[ zung ab. Da turnusmäßig in dieſezn Aus⸗ was künftig in Deutſchland als Recht zu wird— nach Auffaſſung zuſtändiger durch die Ortsſchelle bekannt gemacht, das lt.] großen Zapfenstreich ſpielte. Unter den Klängen 5 man kann doch ſagen, daß die rührige Be- ſchuß die Sozialdemokraten den Vorſitzenden gelten hal. Kreiſe— erſt dann ſich etwas Endgülti⸗ polizeilicher Anordnung die Geſchäfte von 11— des Deutſchlandliedes, das von allen Anweſen⸗ 5 5 g trachtungsweiſe überwiegt und daß der Um⸗ſtellen, wurde Abgeordneter Dr. Högner Abg. Dr. Bell(tr.) erklärte, mit der ges ſagen laſſen, wenn die Erfahrungen 15 Uhr geſchloſſen gehalten werden müſſen, was] den barhäuptig, kräftig mitgeſungen wurde. 1 i b cchwung in Deutschland draußen im allge-](Soz.) zum Vorſitzenden beſtellt. Maßgabe, daß eine Verfaſſungsverletzung der Länder über die Anwendung der auch von allen Geſchäften und Fabriken einge⸗J wurde die feierliche Kundgebung geſchloſſen. 1 f 5 N i a fee ee ee 1 00 der ſozialdemokratiſche Antrag auf nicht vorliege, könne man dem Antrag ruhig Amneſtie vorliegen werden. halten wurde.— Am nachmittag hatte ſich der Hierauf erſchallte nochmals das K jed d. 5 ü bar, aufe e id Blätter des Haftenklaſſung der inhaftierten ſozialde⸗ zuſtimmen. Auf Antrag des Abgeordneten[Der Charakter der Amneſtie iſt in den Be⸗ 8 N g 50% as Kampflied der lich deutſchfeindlichen Kreiſe un een mokratiſchen Abgeordneten wurde mit Frank II wurde zunächſt die Feſtſtellung be- ſtimmungen ſelbſt eindeutig dahingehend Flaggenſchmuck noch vermehrt. Viernheim feierte[ Nationalſozialiſten, das Horſt Weſſel⸗Lied, wo⸗ a Auslandes machen natürlich eine Ausnahme. N i ſchloſſen, daß der Antrag keine Verfaſſungs. feſt gen ſelbſt eindeutig dahingehen. ürdig d knn a d a W a 15055 5 5 15 gegen 6 Slimmen der Sozialdemo⸗ ſchloſſen, daß der Antrag keine Verfaſſung feſtgelegt, daß lediglich politiſche Straſ⸗ würdig den nationalen Feiertag, der am ſonnigen] rauf Sa und Ss unter den Klüngen der Alle wichtigeren. Preſſeſtimmen auch krafen bei Stimmenkhaltung des Jen. änderung bezwecke. taten amneſtiert werden ſollen und rein kri⸗ Tage des Frühlingsanfangs ein gutes Omen für] Muſikkapelle zum Kaiſerhof abrückten. Die n en 10 0 Auszügen dier een trums und der Bayeriſchen Volksparlei Der Antrag zur Aenderung der Ge minelle Delikte ausgeſchaltet bleiben. n e bi e de Nie e e c e ee wach g e een de 1 wir einen Bericht ü ie feierli ichs b 1 f j. 1 1 glich, 0 g N. N 5 1 j 5 5 en e 15 0 1 1 15 ee Bald war vor dem Rathaus wieder Stille ein. 4 Wir müſſen uns ſchon mit einigen Stichpro⸗ Die Vertreter des Zentrums und der Baye⸗ Stimmen der Sozialdemokraken ange der N icht brandſtift * n deutſche Volk, ob J getreten. Viernheim hat den Tag der Feier i 9 f ben begnügen. Und auch dabei können wir riſchen Volkspartei wünſchten zunächſt die e. er Neithstagsbrandſtiſter 0 be ge i 905 der nationalen Erhebung in würdigſter und 5 a 8. ur die Stimmen jener Länder berückſichtt“] Einholung einer Auskunft ane 10 1155 Zum Verichterſtatter en Ae re⸗ Beziehungen zu ausländiſchen Kommuniſten allerbeſten Eindruck gema at. or dem feierlichſter Weiſe begangen.—. 5 85 5 deren Auffaſſung für uns beſonders inwieweit gegen die genannten Abgeordneten[nungsfragen in der Vollſitzung wurde Abge⸗ a f Rathaus hatten ſich wieder ſehr viele Hörer K 450 wichtig it een f Strafverfahren eingeleitet worden ſeien.— ordneter Stöhr(NSDAP.) beſtimmt. feſtgeſtellt.. eingefunden, die dem Verlauf der Sitzung auf⸗ a 214% laekenkleid für Madchen von 8—12 janten. Der etwas elockiee Rock ist aus kestrelttem Wollstoft; die gerade Beginnen wir mit Oeſter reich. Faſt Der Ausfchuß beriet dann die von den Re⸗ Um das Ermächtigungsgeſetz Berlin, 23. März. merkſam folgten. Laubſtreu⸗ 0 8 4 e ee e 93 10 N 1277 99 1 ſämtliche Wiener Blätter widmen dem 5 gierungsparteien beantragte Auf der Tagesordnung der zweiten Ple. 1125 111 der mu des Reichstags⸗ e 1 15 i itartikel doch wird 45 3. 1 400 f brandes befaßte Unterſuchungsrichter des i 220. Kinder mantel aus Wollstoft mit vorn eingesetztem, geradem Teil und aufgearbeitetem Gürtel, der sich vorn in 1 age 9 ee 1 micht Beit nderung 125 5 narſitzung des Reichstags, die 908 en ge Neichsgerichten hat mit Nd 2 0 die in Zur beſonderen Feſtfrende hatten ſich die Verſteigerung der Mitte etwas verbreitert. Kragen und Manschetten aus demselben Stoff. Der Mantel schließt mit drei Knöpfen. Stell- den Anteil wiedergeben den die öſterrei⸗ Die Abſchaffung der Einrichtung des Alters- Donnerstag nachmittag ſtattfindet, ſteht e der Oeffentlichkeit verbreiteten falſchen Nach⸗ Nationalſozialiſten mit den nationalen Verbänden 5 7 verbrauch für 810 jahre 2 m bei 130 em Breite. 9 4 chiſche Bevölkerung an dem Feſt genommen präſidenten für die Eröffnung der erſten kanntlich. das E Fin a cht i gungsgeſe 3 richten dem Reichsminiſterium für Volksauf⸗ einem Donnerstag, den 25. März 1933, 22 rurnanzut aus duntelblauem Trier Die glüssnände und der Ortel sind schmal tot paspeliert. Der Schluß hat, wenn ihr auch die öſterreichiſche Rund⸗ Reichstagsſitzung wurde ein ſtimmig vom In politiſchen Kreiſen rechnet man da⸗ klärung und Propaganda folgende Mittei— 5 wird die Laubſtreu auf Wegen und Schneiſen liegt an der linken Schulter. Die Beinkleider haben Gummizug. Stoffverbrauch für 1012 jahre 2½ m bei 80 em Breite. 1 funkgeſellſchaft die ſich weigerte, mehr aus Ausſchuß beſtätigt. Eine längere Ausſprache mik, daß das Ermächtigungsgeſetz bereits lung zur Veröffentlichung übergeben: Fackelzug i f i 5 1 ö 0 5 Berli Aber ls den dritten Akt entſpann ſich über die Beſtimmung, wonach in dieſer Donnerstagsſitzung verabſchie⸗ eee 5 5 losweiſe verſteigert. 222. Turnantut aus dunkelblauem Köper. Die runde Ausschnittblende, die mit einem Knopf schließt, die Armelauſ- Berlin zu übertragen, als en ri 10 2 die Teilnahme an den Verhandlungen des del wird Eine Verſchleppung der„Die bisherigen Ermittlungen haben er- zuſammengefunden. Die Aufſtellung erfolgte am Zuſammenkunft Vorm. 9 Uhr, 1 1 8 und der Gürtel sind bell paspeliert. Das Beinkleid hat Gummizug. Stoftverbraueh für 10—12 Jahre 2 ½ m bei 80 om 1 0 165 ehe e 1 54 e e e Parlaments den Abgeordneten zur Pflicht Schlußabſtimmung wäre nur daun zu geben, daß; der als Brandſtifter des Reichs- 1 0 1 ee 1 1 ſich der 9 Lorſcher Weg, Waldeingang% i. 5 ee e Nachrichten ſtellen] gemacht und für unentſchuldigtes Fernblei⸗ erwarten, wenn die Sozialdemokraten kagsgebäudes verhaftete holländiſche Kommu- ante Zug, er außerorden i 9 anz⸗ u. wir ungs⸗ 1 atrosen klei ür Mädchen ven 10—12 jahren, avs weigem Leinen, wit Faltenrock und untergestepptem Leu. 3 . g 14 5„; 3 11. iſt van der Lubbe in der Jeit unmittelbar f f rage 1 ö f 1 5 jer„ind ben der Ausſchluß bis zu 60 Sitzungstagen gegen die ſoforkige Vornahme der drit 0.. 5 voll aufgezogen war, durch verſchiedene Ortsſtraßen Heſſ. Forſtamt Viernheim. Kragen und Manschetten aus blauem Leinen mit weizem Besatz; schwarzer Binder. Stoftverbrauch 3 m bel 80 em Breite. 1 n 1 0 0 95 E duch die Beile 995 angedroht werde der neue Paragraph len Leſung Einſpruch erheben würden. vor dem Brande nicht nur mit deulſchen 5 5 ö lrch 0 e i e 3 1 f 5 Kommuniſten in Verbindung geſlanden hat, 3 des 5. März] wurde gegen die ſozialdemokratiſchen Stim— Dann müßte ein Zeitraum von 24 Stun f ö en 5 belege de ehen daß 85 ſich men angenommen. den zwiſchengeſchalket werden. An dieſe fan 00 1 70 1010 ze ee 2 nicht um 52,8 v. H. der Stimmen handelt, Ein weiterer Vorſchlag der Regierungs⸗ Möglichkeit aber glaubt man angeſichk⸗ ſten. darunker ſolchen die wegen des Atten Bekanntmachung. J lur Mnderpttege ennene: b be 7055 u ˖ i tates in der fia f g g ſondern daß ſich hier wirklich 11 e l. m 1 5 Gba die Mitglieder, 5 1 975 1 0 0 e nicht.. 19 15 0 99 Tale bene e ee : f ü f ia die Gründung eines neuen Reiches voll⸗ ſtimmung anfügen, daß die Mitglieder, die enn das Ermächtigungsgeſetz angenommier 25 0 je in Fran Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. HIkslaus EITle r. Lebensmitel 5„ Gummibetteinlagen, Landw. Geld⸗. Waren⸗. gieht daß guides das Ausfallstor in eine[nach der neuen Beſtimmung ausge⸗ iſt, wird ſich der Reichstag auf längere Sicht e de enen nen ich e Ball 85 Am Donnerstag, den 23. Mürz 1933. ä 4 Kinderpuder— Kinderseife genoſſenſchaft G. m b. H. neue Zeit aufgeſprengt wird. Es ſcheint, ſchloſſen werden können, als an wer vertagen und die Reichsregierung wild füt, daß nicht kommuniſtiſche Kreise mit dem 10 u den im Si 1 75 5 5 allerdings, daß man hierzulande aus den letz. en d gelten. Der Vorſitzende, Abgeordneter von der Baſis dieſes Geſetzes aus ihre Arbeit 2 in Beziehungen ſtehen, ha⸗ vorm. hr, werden im Sitzungsſaale des ö Zum ste 1 8 5 Badethermometer(Cauernverein) i 9. 755 e. n„ 97 g 1 Reichstagsbrand in Beziehung: Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ pu 23 5 i 3 een drei Jahren reichsdeutſcher Innenpolitik Dr. Högne r(Soz.), wies zu Beginn der fortſetzen. Vor allem ſtehen eine Reihe ben die Ermilklungen nicht den geringſten li ſteigert: Schlager auf Schlager 20 Kinder- Nahrungsmittel wie: Heute wird am Staatsbahnhof nichts gelernt hat, aber die Entwicklung[ Ausſprache auf verfaſſungsrechtliche Beden⸗ wichtiger wirtſchaftlicher Maßnahmen Anhalt ergeben. ger. Vogt, Reichsgerichts. een 9* I NMestie, Kufeke, Opel-Kallc⸗ N uimmt den gleichen Weg. ten hin. Abgeordneter Dr. Frank ul] dicht bevor. Im Augenblick iſt noch nicht ral.“ Sandgaben Nr. 86 ſofort anzutreten 3 Stück gelbe Kernſeife f W zwieback— Edelweißmilch Sehr intereſſant iſt das Pariſer Preſſe⸗(Rs Del.) 8 i nehmen für uns zu erkennen, ob ſie durch Notperor d Dieſe Feſtſtellung iſt ſehr bemerkenswert, Dreiruthen Nr. 84 ſofort anzutreten 180 gr.(Friſchgewicht) 24 Pfg. r Traubenzucker f 1. 11 3 echo. Die Blätter der franzöſiſchen Haupt- das gleiche Recht in Anspruch, das die So.] nung oder ſchon auf Grund der Ernmäcche] denn es ind— beſonders im Ausland— alle Rothfeld 2. Gew. Nr. 64 ſofort anzutreten 5 Handſtücke gelbe Kernſeife 30 5 ö ſtadt bringen durchweg große Berichte und zialdemokraten im November 1918 für ſich in f 0 denn es ſind— beſonders 1 1 8 a e enn 1 0 tigung getroffen werden. öglichen unwahren und hantaſtiſchen Krottenwieſe(A) Nr. 103 ſofort anzutreten 1 Putztuch, 1 Schrubber i Rathaus- Peter Moskopp ausgeladen. Der Vorſtand. Stimmungsbilder aus Potsdam und Berlin. nſpruch genommen haben. Damals haben möglich 0 phantaf * 8 1 g f f nannten poſitiven Juriſten erklä i Meldungen verbreitet worden. Obige Erklä⸗ N. 655 N icht. J die ſogenannten poſitiven Juriſten erklärt, Die Amneſtie Meldung 6 18 N. Dreiruthen Nr. 23 ſofort anzutreten 1 Waſchbürſte, zuſ. 50 Drogerie anale die er W 1 9 e e daß die ſogenannte gelungene Revolution der Reichspräſident bat die Not⸗ rung des Unterſuchungsrichters— eines Dreiruthen Nr 106„ 5 1 großes Fenſterleder 70 ich der Beg 9 ö Schloth Nr. 136 6 5 1 Doſe Bodenwachs 5 a 100 11 15 e 155 oder gelb 28 belung⸗ Deutſchlands. Dabei tritt 50 ſch⸗ .„„ oſe Bodenbeize 1 ſtellung in den Vordergrund, daß Deutſch⸗ Acker Vaudenfeld, Lachegewann Flur VII, Nr. 68, b. weiß, rot oder gelb 30 g Donnerstag, den 23. 3. Zum Osterputz empfehlen WIT! g 1 land von neuer innerer Kraft beſeelt, geſchloſ⸗[des Ereigniſſes. In eindrucksvollen Ueber⸗. 2394 qm und dazu noch 5% Rabatt in der„Vorſtadt“ Ahr eee Sat een Seer een hinter ſeinem Führer ſteht und daher ſchriften wird beſonders der feierlichen Zu⸗ ſiſtungslonferenz Wird vertagt f Unterhaltungs e, a 80 e de den e lc weden büge dae de, Nei nales Baan f s 5 1 5 a 0 5 1* faktor geworden iſt, eichzeitig werden üge durch d Reid 1900 0. f f 5 Die 2 letzten auf 4 Jahre bel ſopersgen erte 5 Mikolaus Effler 1 Abend 5 kussboden öl 5 5 i 1 405 die Beziehungen 101 Vorkriegsdeutſchland[gewidmet. Die redaktſonalen e Der deutsche Standpunkt— um Muſſolinis Viermüchtepalt 10 5 gernstein- und Spirituslarklarhen in verſch. Tönen J. 10, und zum monarchiſchen Gedanken mit unver⸗ der Blätter nehmen 8 eng 6 10 Genf, 23. März. Die deutsche Abordnung wird ſich jedoch eee, nogenwachs, weiss ung geln Jubalt 3 ge. f ee 1 0 1 Walk von 5 id fie h die Hehe r Präſident Henderſon empfing am der Vertagung nicht widerſetzen, verlangt 6 0 1 in“ N 711 5 von 1* geg 8 H 5* 9 KK 27 1 19 1 Betr.: Steuerſprechtag des Finanzamts Heppen⸗ i Der Vorſtand. Boulenwachs, weiss und del beſſere Qual. 500 gr. 5 Pots bang 17 8 Heniſchtand 1900 1 le- tige 115 künftige Lage in Deutſchland klar[Mittwoch den deulſchen Abordnungsführer, 50 5 daß e ee Arbeiten heim. Fulavex Hodenwachs Inhalt 500 gr. Doſe bendig ſei, den Geiſt der Reſtaurakion be.] zu werden. Vielfach wird der Gedanke aus,] Botſchafter Nadolny zu einer längeren tt daß die diplomaliſchen Ver⸗ Der nächſte Sprechtag des Finanzamts„ Schriltl. Heimarbeit Fulaver Bodenheize- 500 gr. Doſe beute. Bisher aber ſei kein Anzeichen dafür] geſprochen, daß der Reichstag ſein eigened] unterredung, in der die bevorſtehende er handlungen in Verfolg der Beſprechungen in wird am Dienstag, den 4. April 1933, verlag Mals, Munchen 13 Beize, lose, gelh und rot a 1 Kg. 90 vorhanden. Die Anweſenheit zahlreicher Ab⸗ Begräbnis e zen e een 905 tagung der Abrüſtungskonferenz erörtert[Rom in der Richtung pofiliver Ergebniſſe auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen cane ferner sämtliche streichiertige Oeltarhen, Bold. und e, Hauptausschuß ſoll die Geſamt. der Abrüffungekonfgtenz uiegen ug eren Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen] neee Heute werden am Staats Uluminium-Bronze in beſter Qual bi 1 Hemden habe auch Bedenken gegeben inen ae ene e 1 1e deulſdt verhandlungen der Konferenz bis zum 2 5. baldigen poſikſven Abſchluß der Konferen⸗ wollen müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag e bahnhof, Hikierte FZ 1 999 d en bewe ce 1 0 ie e de legt anf 1 5 April vertagen. Als amtliche Begrün⸗ ermöglichen Men, f„ e 5 ber imm⸗ 5 er 1 K einſehen, 5 1 110 5 5 a ger Porliner Stelle wird hier⸗ den 31. Mürz 1933, vormittags 11 Uhr bei 22 Galatſetzlin K Uiernheim ö ten dan 1 Gedanke 105 90 großen Fehler darin beſtanden dung dafür wird angegeben, daß in der ge Von zuſtändiger 0 e e Ne uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau an-]. Acherſegen, Edel⸗ f 0 ii N wach ſei und es fertig bringe, das Materiale] habe, dem Volk nur Parteigezänk geboten zu genwärtigen Lage eine Vertagung wün⸗ zu ate e ae geben, in welcher Sache die Beſprechung mit N Kant Indufrie 1 ſchöne Pflanzen 3 lLamperin.-Sir.! eines feſten politiſchen Gebäudes für wor- haben anſtatt wenigſtens die Anſätze eines[ ſchenswert ſei da für die diplomatiſchen Ver⸗ 1 0 Wbrüſtangskonferenz liegen, daß nach der dem Finanzamt gewünſcht wird. 8 a b 9 N Schnittſalat gen zu ſammeln.„Petit Pariſien“ ſchreibt, offiziellen Zeremontells zu ſchaffen,. ſo handlungen über die Pläne der italieniſchen Generalausſpra che 100 Ausſprache in den Später Anmeldende können auf Erledigung 2 Odenwälder Blaue Schwarzwurzeln a 3 ag von Potsdam habe Dreifaches go⸗ 99 0 ruh iche h Heer. Regierung Zeit gelaſſen werden müßte. Auf(Ausſchüſſen beginnt. Damit würde eme , l 5 f 25 tſche Saat billigſten T. M N a 8 der Republik, Reife den Neige lichkeiten 5 Potsdam 1 ein Ausdruck für de utſcher Seite wird zu dem Verta- wirkliche Gefahr für den poſitiven Ausgang tag nicht rechnen. alles norddeutſche Saat zum billigſten Tages- ö b 5 1 5 1 12 7; 7 ne gungsplan der Standpunkt vertreten, daß die der Abrüſtungskonferenz entſtehen. Eine Viernheim, den 22. Mürz 1933 c 3 Wetze ball Hilers, die Franzeten bitten] Ii Bededug denen bebeuleſen la die] Reichsreglerung an ich grundſäteng derne dena eſden an Slum der Voß müßte Gärtnerei. g i 5. dreifachen Anlaß, darüber nachzudenken. Sieges. Darü ö 0 e un an eine dofortige Erörterung zum mindeſten im Snne der Bode i I Ablehnung der Demokratie durch eine Mehr- geweſen wäre il ortige b 81 ten ö deſſ. Bürgermeisterei! f Heinrich Faltermann J 6 5 J ru II 1 0 en ſchnell und billig viſche Preſe berichte, 9 5 95 vollem heit 55 deutſchen Wähler und das Aufgehen des neuen engliſchen Abrüſtungsplanes ein⸗ eines nd Ausgangs der Kon⸗ Lambert Moltkeſtraße 15. Telefon 76. Glſihet“ cabe 8 9 N LBiernh. Anzeiger. Verſtändnis für die geſchichtliche Bedeutung] des faſchiſtiſchen Gedankens. zutreten. ferenz benutzt werden. 1 5 f F e elle achts⸗ 2 n a Reichs ichtsrats— räumt hofſent⸗ entziehen können. Die Stellungnahme der 0 neue Grundlage für eine neue Rechts⸗ verordnungen über den Erlaß einer Am⸗ 115 11 allen 1 ſchten Redoreien 50 1 1 0 2 2 1* 7* ho 2 177* 7 9* 9 0„* 1 K K V Blätter ſelbſt behandelt aber auch die Ge⸗ ordnung abgebe. neſtie und die Maßnahmen zur Abmeh bingtignen auf Lebensmittel In kurzen Worten: Der Reichspräſident hat die Notverordnun⸗ gen über eine Amneſtie und über verſchärfte Strafmaßnahmen wegen heimtückiſcher An⸗ griffe auf die nationale Regierung unter⸗ zeichnet. Im Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichs⸗ tages wurde der ſozialdemokratiſche Antrag auf Haftentlaſſung der inhaftierten ſozialdemo⸗ kratiſchen Abgeordneten abgelehnt. Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Wienbeck iſt zum Reichskommiſſar für Handel und Gewerbe ernannt worden. Der preußiſche Landtag hielt am Miktwoch⸗ nachmittag ſeine Eröffnungsſitzung ab. Das alte Präſidium wurde wiedergewählt. Die geſamte Preſſe des Auslands beſpricht in ausführlichen Artikeln den Umſchwung in Deutſchland. Der Präſident der Genfer Abrüſtungskon⸗ ferenz empfing den deutſchen Vertreter Na⸗ dolny zu einer längeren Unterredung, in der die bevorſtehende Vertagung der Abrüſtungs⸗ konferenz auf Ende April erörtert wurde. Die japaniſche Regierung wird am 25. März den Austritt Japans aus dem Völkerbund ds Euttünſchungen Berlin, 23. März. Der engliſche Premierminiſter Macdo-⸗ nald iſt bekanntlich von Rom nach Paris gereiſt, um dort mit dem franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Daladier und dem Außenminiſter Paul-Boncour über den Vorſchlag Muſſolin is-Viermächtebünd⸗ nis Deutſchland, Italien, England, Frank⸗ reich zu beraten und die Franzoſen für die⸗ ſen Plan zu gewinnen. Inzwiſchen iſt Mac⸗ donald wieder in London eingetroffen. Es kann aber kein Iweifel darüber be⸗ ſtehen, daß es Macdonald nicht gelungen iſt, ſeine franzöſiſchen Kollegen für eine auch nur grundſätzliche Zuſtimmung zu dem Plan eines Viermächkepaktes zu ge⸗ winnen. Daladier u. Paul-Boncour wollen in den Vor— ſchlägen Maedonalds nur„Informationen“ ehen, und halten im übrigen mit dem Ge⸗ danken einer Zuſammenarbeit„im Rahmen und im Geiſt des Völkerbundes“ feſt. Das iſt die Linie der von Herriot im September verkündeten franzöſiſchen Völkerbundspolitik, der Muſſolini in ſeiner großen Turiner Rede vom 23. Oktober mit der ihm eigenen real⸗ politiſchen Zielklarheit die Verantwortlichkeit der vier europäiſchen Großmächte und die ſich daraus ergebende Notwendigkeit ihrer ſtändigen Fühlungnahme über alle großen Fragen entgegengeſtellt hatte. Daß Frankreich ſich gegen dieſe auch von England anerkannte Notwendigkeit harknäckig ſperrt, iſt bereits die zweite Enttäuſchung, die Macdonald von ſeiner kurzen Konkinental-Reiſe nach Hauſe mit⸗ bringt. Eine erſte lag in dem alsbald feſtzuſtellenden Mißerfolg ſeines Auftretens in der Abrü— ſtungskonferenz; ſein Plan, der die Konferenz retten ſollte, iſt, wie ſo mancher vorher, entſprechend einer ſchon eingewurzel— ten Konferenzunſitte„unter Blumen begra⸗ ben“ worden. die völlige Verfahrenheit der Konferenzſituation und die Verlegenheit, in der ſich die engliſchen Miniſter befinden, kann ſich aus nichts deutlicher ergeben ars aus der Tatſache, daß der engliſche Außen— miniſter das Herankommen der Oſterpauſe nicht einmal abgewartet, ſondern den Konfe— renzpräſidenten Henderſon von Paris aus telefoniſch veranlaßt hat, ſchon jetzt die Un⸗ terbrechung der Konferenz und damit die mehrwöchigen Verſchiebungen der weiteren Ausſprache über den Macdonald-Plan in die Wege zu leiten. Der 21. März Nachklänge zur Feier des nationalen Jeſt— f kages. Berlin, 23. März. Wie die im Laufe des Mitt⸗ woch in der Reichshauptſtadt eingetroffenen Meldungen erkennen laſſen, ſind die Feiern zu Ehren des 21. März überall im Reiche unter ungeheurer Beteiligung rei— bungslos verlaufen. Die Begeiſterung war groß, die Stimmung begeiſtert. In Berlin ſelbſt bildete den Abſchluß der Feſtlichkeiten ein Fackelzug der nationalen Verbände, der eine Beteiligung aufwies, die alle Erwar⸗ tungen übertraf. SA. und SS., nationalſo⸗ zialiſtiſcher Studentenbund, Mitglieder des Kyffhäuſerbundes, Stahlhelm und Jungſtahl⸗ helm vereinigten ſich zu einem gewaltigen Zuge. An vielen Ecken und in einzelnen Straßen war das Gedränge lebensgefährlich. Die Polizei, die mit einer ſo großen Beteili⸗ gung nicht gerechnet hatte, mußte in aller Eile die geſamte Hilfspolizei, die ihr zur Ver⸗ fügung ſteht, einſetzen, um nur halbwegs den Fahrzeugverkehr aufrecht zu erhalten. Die Blätter bezeichnen den Jackelzug als 15 1775 Kundgebung, die Berlin ſe er⸗ ebt habe. 0 In der Staatsoper fand auf Anord⸗ nung der Reichsregierung eine Aufführung der eee eee von Nürn⸗ berg“ ſtatt. n der Ehrenloge ſah man den Reichskanzler Adolf Hitler, den Reichsminiſter Hugenberg, die Reichsminiſter Frick, Göring, Elz von Rübenach.— Wie aus Stuttgart gemeldet wird, teilte bei sinem rieſigen Fackelzug der Staatskommiſſar für die Stadtverwaltung von Stuttgart mit, er habe verfügt, daß der vom Schloßplatz zum Wilhelmspalaſt führende Straßenzug, der bisher die Bezeichnung Planie führte, Adolf Hitlerſtraße heißen ſoll. Die deulſchen Auslandsvertretungen Der Staatsakt in Potsdam wurde auch von den deutſchen Vertretungen im Ausland, den Botſchaften, Geſandtſchaften, Konſulaten, ſo in Oeſterreich, Ungarn, Schweden, Tiche⸗ choſlowakei, Schweiz, Holland, Bulgarien, Rumänien uſw. gefeiert. Die Gebäude der deutſchen Verirekungen zeigten zum erſten Mal nach dem Kriege wieder die ruhmreiche Flagge ſchwarz⸗weiß⸗ rot und daneben erſtmalig in aller Oeffenk⸗ lichkeit die Hakenkreuzfahne. Würdige Jei⸗ ern mit Anſprachen der amtlichen deutſchen Vertreter in Anweſenheit der Mitglieder der deutſchen Kolonie beſchloſſen den denkwürdi⸗ gen Tag. In Bukareſt wurde dem deutſchen Ge⸗ ſandten von den Deutſchen Rumäniens eine Denkſchrift zur Weiterleitung an Reichskanz⸗ ler Hitler überreicht, in der dieſer gebeten wird, Maßnahmen zu treffen, damit ſeine Perſon in den rumäniſchen Blättern mit der gebührenden Ehre behandelt werde. Vor der deutſchen Geſandtſchaft in Stockholm ver⸗ ſammelten ſich kommuniſtiſche Demonſtran⸗ ten, die eine an die deutſche Regierung ge— richtete Proteſtentſchließung überreichen woll⸗ ten, die am Montag beim Vortrag der aus Deutſchland geflüchteten Kommuniſtin Marie Reeſe gefaßt wurde. In der ſchwediſchen Rechtspreſſe erregt es Aufſehen und Ent⸗ rüſtung, daß die ſchwediſche Regierung der deutſchen Kommuniſtin erlaubt, in Schweden aufzutreten. Preußiſcher Landtag Kurze Eröffnungsſitzung.— Wiederwahl des bisherigen Präſidiums. Berlin, 23. März. Der preußiſche Landtag, der am 5. März, zuſammen mit dem Reichstag neuge— wählt wurde, hielt am Mittwochnachmittag ſeine Eröffnungsſitzung ab. Der Altersprä— ſident Litzmann(Nat.) eröffnete die Sit⸗ zung durch eine Anſprache. Zum Präſidenten wurde ſodann durch Zu⸗ ruf gegen die Stimmen der Sozialdemokra⸗ ten und der Sktaatspartei der Abgeordnete Kerrl(Nat.) wiedergewählt. Ebenfalls durch Zuruf mit denſelben Stimmen wurden zun erſten Vizepräſidenten Abg. Haake(Nat.), zum zweiten Vizepräſidenten Abg. Baumhoff (Zenkr.) und zum dritten Vizepräſidenlen Ab⸗ geordneter von Kries(Dn.) wiedergewählt. Nach den Präſidentenwahlen nahm der preußiſche Landtag eine neue Geſchäftsord⸗ nung an und billigte die Einſetzung der Ausſchüſſe. Auf Vorſchlag des Abgeordneten Kube(Nat.) nahm der Landtag folgenden Antrag der Nationalſozialiſten an: Der Landtag nimmt von der durch die Verord⸗ nung des Reichspräſidenten vom 6. Februar 1933 ausgeſprochenen Abſetzung der ſoge⸗ nannten preußiſchen Hoheitsregierung Kennt nis und billigt ſie. Der Landtag erklärt ſich, indem er ſich die demnächſtige Wahl eines Miniſterpräſidenten vorbehält, mit der vor⸗ läufigen Wahrnehmung der Geſchäfte durch die vom Reichspräſidenten eingeſetzten Reichskommiſſare einverſtanden.— Der Landtag ermächtigte den Präſidenten, Zeit und Tagesordnung der nächſten Sitzung feſt⸗ zuſetzen und ging mit Heilrufen auf den Führer Adolf Hitler auseinander. Göring wird Miniſterpräſident Wie verlautet, iſt damit zu rechnen, daß die nationalſozialiſtiſche Fraktion des preu⸗ ßiſchen Landtages einen Antrag einbringen wird, wonach die Wahl des preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten durch den Landtag am 2. Mai erfolgen ſoll. Ueber die Perſonenfrage dürfte der Antrag ſelbſt nichts enthalten, doch wird verſichert, daß mit der Wahl des gegenwärligen Reichs kommiſſars für das preußiſche Innenmini ſterium Reichsminiſter Göring zu rechnen ſei. Miniſterpräſident Göring würde dann von ſich aus die weitere Zuſammenſetzung des Kabinetts zu beſtimmen haben. Jüdische Konten geſperrt Maßnahmen in der Pfalz. Landau, 23. März. Wie Bezirkskommiſſar Kleemann mitteilt, ſind die Bank⸗ und Poſtſcheckkonten der nach dem 1. Auguſt 1914 zugezogenen jüdiſchen Einwohner mit ſofortiger Wir⸗ kung fürſorglich geſperrt worden. Der Bezirkskommiſſar für Landau teilt weiter mit: Von jüdiſcher Seite wird eine Sabotage . der nationalen Regierung und der deutſchen e anſcheinend dadurch verſucht, daß e ken ihre ſämtlichen Guthaben und Depoſiten zurückzuziehen verſuchen. Heute wurden bei einem einzigen Landauer Inſtitut allein etwa 100 000 Mark von jüdiſcher Seite angefordert. Die Konten wurden Wa geſperrt. Die Urheber dieſer Transaktionen bedenken an⸗ ſcheineno nicht, daß auch zahlreiche jüdiſche Geſchäftsleute hohe Kredite von den deut⸗ ſchen Kreditinſtituten bekommen haben. Dieſe werden ſich kaum aufrechterhalten laſſen, wenn nicht auch der jüdiſche Volksteil ſeine Ein⸗ lagen bei den Kreditinſtituten beläßt. Auf Anordnung des Staatskommiſſars Dr. Caſpary wurden die Bankkonten ſämtlicher in Pirmaſens le⸗ benden Oſtjuden vorläufig geſperrt. Dieſe Sperrung ſoll ſolange anhalten, bis die Oſtjuden, die bekanntlich aus der Pfalz aus⸗ gewieſen werden ſollen, ihren Verpflichtungen deutſchen Geſchäftsleuten gegenüber nachge⸗ kommen ſind. i Kommuniſtiſche Zentrale ausgehoben i Aachen, 23. März. Eine kommuniſtiſche Zenkrale wurde in der Nacht von Beamten der politi⸗ ſchen Polizei und Mitgliedern der nationalen Verbände ausgehoben. Die angetroffenen Perſonen wurden feſtgenommen. Auf⸗ grund des vorgefundenen Materials erfolgten ſpäter mehrere Feſtnahmen. Die Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich bei dem durchſuchten Haus um eine Hochburg kommuniſtiſcher Umtriebe handelt. Von hier aus würden auch Verbindungen nach den außerdeutſchen Ländern unterhalten. Die gei⸗ ſtige Leitung dieſes Anternehmens hatte eine Frau in Händen, deren Mann ein hoher Be⸗ amter in der ſtädtiſchen Verwaltung war. Die gapaner in Peling Japans Auskritt aus dem Völkerbund am 25. März. Tokio, 23. März. In den Kreiſen des japaniſchen Außenminiſteriums wird erklärt, daß ſich infolge verſchiedener techniſcher Fra⸗ gen der förmliche Austritt Japans aus dem Völkerbund nicht am 24., ſondern am 25. März vollziehen wird. Die politiſchen Kreiſe geben der Hoffnung Ausdruck, daß bis zum 25. März die japa⸗ niſche Armee Peking und Tientſin beſetzt haben werde. Bekanntlich iſt japaniſche Kavallerie bereits u Beginn der Woche vor Peking erſchienen. n Tſchingwangtau, dem 230 Kilome⸗ ter öſtlich von Peking gelegenen Vertragsha⸗ fen, ſind vier weitere japaniſche Kreuzer ein⸗ getroffen. Zuſammen liegen jetzt elf japa⸗ niſche Kriegsſchiffe vor Anker. Die japa⸗ niſche Garniſon in Tientſin iſt verſtärkt worden. Die japaniſche Niederlaſſung iſt mit Schützengräben befeſtigt worden. Ein neuer Anſchlag auf Tſchanghſueliang a Schanghai, 23. März. Ein chineſiſcher Student wurde verhaftet, als er verſuchte, in die Wohnung des Mar⸗ ſchalls Tſchanghſueliang einzudringen, um ihn zu ermorden. Das iſt der zweite An⸗ ſchlag, der im Laufe von 24 Stunden paſſtert. Bei dem Verhafteten wurden zwei geladene Revolver und ein Holch gefunden. Er hat bereits ein Geſtänd 3 gegeben. Zwiſchenfall an der Grenze Speyer, 23. März. Bei dem Dorfe Hilſt Bezirk Pirmaſens) ſollen zwei berittene ranzöſiſche Offiziere die Grenze überſchritten haben. Sie erkundigten ſich, ob in Pirmaſens große Aufgebote nationalſozialiſtiſcher Jor⸗ maklonen zuſammengezogen ſeien. Darauf ogen ſie ſich wieder auf franzöſiſchen Bo⸗ en zurück. Gerettet! Die drei vermißten deutſchen Touriſten geborgen. Pontreſina„23. März. Die drei vermißten Touriſten, der Sporklehrer Birkenſtock, Irl. Wörne aus Freiburg ſowie Frl. Irmgard Berthold aus Karlsruhe, wurden von der Rettungskolonne in erſchöpflem Zuſtande nach Morteratſch gebracht. Der deulſche Flie⸗ ger Udet, der ernemt zur Suche n den Vermißten in das Berninag-Gebiet aufgeſtie⸗ gen war, mußte in Oberveltin eine Nollan⸗ 1 0 vornehmen. Er befindet ſich z. It. in ondrio. Tödlicher Anfall Straßenbahn führt während des Fackelzuges . in Studentengruppe. Darmſtadt, 23. März. Während des Fackelzuges am National⸗ tag fuhr in Darmſtadt ein Straßenbahnwagen in eine Gruppe Studenten, die ſich an dem Fackelzug beteiligte. Einer der Teilnehmer, der Sohn des ſo ſchwer verletzt, daß er bald im Kranken⸗ haus ſeinen Verletzungen erlag. 9 Die Polizei hat eine Unterſuchung über die Schuldfrage eingeleitet. ö inleger der Sparkaſſen und der Bau⸗ Beauftragten des, iniſterialrates Glückert, wurde Reichskanzler Adolf Sitler beſucht in Begleitung des Reichsminiſters Dr. Goebbels die Gräber der gefallenen National ſozialiſten. Ehrenbürger Hitler Der Reichskanzler Ehrenbürger von Bremen. Berlin, 23. März. Der Reichspräſident empfing am Mitt⸗ woch den Präſidenten des Senats der Freien Hanſeſtadt Bremen, Bürgermeiſter Di. Markert, in Begleitung des mit der breme ſchen Vertretung beim Reich Dr. Rudolf Firle. Danach machten beide Herren dem Reiche. kanzler ihren Beſuch. Bei dieſer Gelegenheit teilie der Präſident des Senats dem Reichs. kanzler mit, daß der Senat der Freien Han. ſeſtadt Bremen beſchloſſen habe, ihm das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Der Reichs. kanzler gab ſeiner aufrichtigen Freude über dieſe Ehrung Ausdruck und ſagte zu, einer Einladung des Seugts zur Ueberreichung der Ehrenbürgerurkunde in Bremen Jolge zu leiſten. Deutſche Tagesſchau Wienbeck Reichskommiſſar für Handwerk und Gewerbe. Wie aus Berlin gemeldet deutſchnationale Beauftragten wird, del und Gewerbe ernannt worden. Er über immt dabei das Amt eines Miniſterialdire. tors im preußiſchen Miniſterium für Wirt ſchaft und Arbeit. Der Reichskanzler kommt nach Mannheim. Die Kommiſſare der Stadt Mannhein 1 haben den Reichskanzler Hitler eingeladen, zur Einweihung des Karl⸗Benz⸗Denk— mals am erſten Oſterfeiertag nach Mann. heim zu kommen. Wie verlautet, hat Reichs kanzler Hitler nunmehr ſeinen weihungsfeierlichkeiten zugeſagt. Entziehung der Weihegewalt für Abl Schachleiter. Von gut unterrichteter wird dem„Bayeriſchen Kurier“ mitge teil daß der Heilige Stuhl dem Abt Schachleiter, der ſich bekanntlich für den Na⸗ tionalſozialismus eingeſetzt hat, ſei zwei Mel 3 vergeblich aufgefordert worden in ein Kloſtel Am 6. März ſei ihm darauf überzuſiedeln. ein letzter befriſteter Befehl zugeſtellt wol⸗ den, den der Abt wiederum abgelehnt habe die Entziehung de Darauf ſei nunmehr Weihegewalt erfolgt. Auslands⸗Nundſchau Züricher Polizei verbietet Hakenkreuzfahnen. i Die Polizeidirekton des Kantons Z ü rich hat das Aufziehen und Heraushängen von deutſchen Flaggen und Abzeichen, die das Hakenkreuz tragen, verboten, ebenſo das Mitführen derartiger Flaggen. Polen erläßt umfangreiche Einfuhrverbole. Im de e Staatsanzeiger iſt eine um fangreiche Liſte neuer Einfuhrverbote niſchen Zolltarifs ah Das 9 0 085 bot betrifft u. a. zahlreiche Erzeugniſſe del Metall⸗ und chemiſchen Induſtrie, Sämereien, Seidengarne uſw. Durch dieſe Maßnahme wird auch die deutſche Einfuhr nach Pole betroffen. e 8. iſt der Reichstagsabgeordnete Wienbeck zum Reichskommiſſar für Hau Beſuch Mannheim und die Teilnahme an den Ei— kirchlicher Seite 9 Alban Schachleiter in München jeden Al der Weihegewalt verboten habe. Abt Alban! 10 jenen, die etwa 150 Poſitionen des pol. Verſchiedenes Die Geheimniſſe des Vitamins C gelöſt. Die Bitamin⸗Forſchung hat an der Univer⸗ ſität Göttingen durch die erfolgreichen Arbei⸗ en einer Reihe von Gelehrten— darunter Profeſſor Windaus— ſchon ſeit längerer Zeit wertvolle Förderung erfahren. Man hat insbeſondere die Stoffe feſtgeſtellt, die der Nahrung zugeführt werden müſſen, um Er⸗ krankungen aus Mangel an Vitaminen— ſo⸗ genannken Vitaminoſen— zu heilen. Nach Isolierung dieſer Stoffe war es daher die Aufgabe der chemiſchen Wiſſenſchaft, den chemi⸗ ſchen Aufbau der Vitamine feſtzuſtellen. Auf dieſem Forſchungsgebiet hat nun Privatdozent Dr. Fritz Micheel einen weſenklichen Schrikt vorwärts getan, indem es ihm gelungen iſt, die chemiſche Steuktur des gegen die Skorbut⸗ Erkrankung wirlſamen Vitamins aufzuklären, ſo' daß man mil der Syntheſe desſelben be⸗ ginnen kann. Tatſache verdient des⸗ wegen beſondere Anerkennung, weil es gerade einem deutſchen Gelehrken, der bekanntlich un⸗ ter weit ungünſtigeren Bedingungen arbeiten muß, als das an dieſen Fragen ſehr ſtark inter⸗ eſſierte wiſſenſchaftliche Ausland, trotz ſolcher Hemmungen gelungen iſt, auf dieſem wichtigen Forſchungsgebiet nunmehr weitere Klarheit zu ſchaffen. Eine wiſſenſchaftliche Botanik beſteht erſt ſeit der Mitte des 17. Jahrhun⸗ derts. Bis dahin begnügte man ſich, nur Heil- oder ſonſtigen nützlichen Zwecken die⸗ nende Pflanzen in den Kreis ſeiner Betrachtun⸗ gen zu ziehen.— Botaniſche Gärten beſtanden ſchon im 14. Jahrhundert in Italien. In Deutſchland wurde der erſte botaniſche Garten 1593 in Heidelberg angelegt. Eine Orangerie beſtand ſeit 1552 in Stuttgart. Die Bäume hierzu ſtammten aus Mailand.— Die erſten Herbarien wurden in der Mitte des 16. Jahr⸗ hunderts in Italien geſchaffen. Eine der frü⸗ heſten Sammlungen dieſer Art, die in Deulſch⸗ land exiſtierte, iſt die des Kaſſeler Muſeums, die von Ratzeburger um 1559 angelegt wurde. Die erſten Pflanzenzellen wurden von Robert Hobke(1667) geſehen. Die genaue Unter⸗ ſuchung über den Zellenbau ſtammt aber von Malpighi(1671) her.— Als Begründer der Pflanzenanatomie wird gleichfall Malpighi an⸗ geſehen. Seine Forſchungsergebniſſe hal er in dem Werle„Anatomia plantarum“ 4675 nie⸗ dergelegt.— Das Zuſchneiden gewiſſer Zier— ſträucher und Bäume zu mannigfachen For⸗ men wie Kugeln, Pyramiden, Tiergeſta n ten und dergleichen wird einem reichen römiſ hen Rit⸗ ter namens Marlius, einem Freunde bes Kai⸗ ſers Auguſtus zugeſchrieben. Kulturgeſchichtliches über Butter Von Landesölonomierat Dr. K. Teichert. Die Butter hat ſich im Laufe der Jahrkau⸗ ſende zu einem Genußmittel erſten Ranges herausgebildet. Die alten Kulturvölker haben zwar Käſe bereitet, aber die Herſtellung von Butter war ihnen fremd. Weder die Babylo⸗ nier noch die Aegypter oder die Phönizier kannten die Butter als Nahrungs⸗ und nußmittel. Man verwertete neben den pflauz⸗ lichen Fetten auch kieriſches Fett zur Berei⸗ tung der Speiſen, aber es waren nur die Wia lese Nettſtücke. die man von den geſchlachteten Tie⸗ U rd ag r Erdmann Ullrich Er lachte kurz auf. „Ja ſicher, ich weiß jetzt, was dich quäl 1 Und ihre Hand wie mit Eiſenklammern preſſend raunte er ihr zu:„Unſinn iſt es, Grete, hörſt du? Du und ich— Err ren gewonnen hatte. Die Geschichte hat uns auch keinen Namen überliefert, wer zuerſt aus der Milch das Butterfett gewonnen hat. Die erſten Anhaltspunkte gibt uns nur die Bib, in der es im Kapitel 30, Vers 33 der Sprüche Salomos heißt:„Wenn man Milch ſtößt, ſo machet man Butter draus“. Hier finden wir ſomit die erſten, wenn auch wahrſcheinlich ſehr einfachen Anfänge der Butterbereitung. But⸗ ter durch Stoßen der Milch zu bereiten, iſt ſomit uralt. Das geht auch ſchon aus dem Umſtand hervor, daß bei der Benennung der Butterfäſſer alle ſchwediſchen. däniſchen. an⸗ Aus Jehols geiſachnſchen und niederländiſchen Ausdrücke auf„Quirl“ oder„Stoß“ lauten. Das älteſte Kulturvolk, welches die aus der Milch gewonnene Butter und damit die Butterbereilungstechnik kennt, iſt das Volt der indiſchen Arier. Wohl nennen verſchie⸗ dene griechiſche und römiſche Schriftſteller die Butter und geben auch, ſo namentlich Hippo⸗ krates und Plinius, eine etwas verſchwommene Beſchreibung ihrer Bereitung, aber nur als Genußmittel auswärtiger barbariſcher Völler. Die heutige Kulturwelt verdankt die Kennt⸗ nis der Bukter und der Butterbereitung den großer Zeit die Sommerreſidenz der chineſiſchen Kaiſer— Leib und Ir eud am Hole Die einſtige Sommerreſidenz der chineſt ſchen Kaiſer, Jehol, das von dieſen Herr⸗ ſchern über ein Land uralter Kultur mit fein⸗ ſtem Kunſtverſtändnis und unter Entfaltung unerhörter Pracht zu einem Märchenreich von Schönheit ausgeſtaltet worden war, liegt jetzt im Gebiet der Kämpfe zwiſchen Japa⸗ nern und Chineſen. Viel von der einſtigen Herrlichkeit Jehols iſt im Laufe der Jahr⸗ hunderte dahingeſchwunden, in Verfall ge⸗ raten in den inneren Wirren, die China nicht mehr zur Ruhe kommen ließen, aber immer noch iſt es die Stätte der Wunderwelt, und es wäre ein unerſetzlicher Verluſt, wenn Jehol das gleiche Schickſal beſchieden ſein ſollte wie einſt dem Kaiſerpalaſt in Peking, der bei der Einnahme der Stadt durch Franzoſen und Engländer im Jahre 1860 in Flammen auf⸗ ging, wobei unſchätzbare kulturelle Werte vernichtet wurden. Rauſchende Feſte höfiſchen Glanzes, glück⸗ liche Zeiten der Herrſcher aber auch viel In⸗ trigen, Leid und Grauſamkeit haben die Mauern von Jehol geſehen. Einer Liebes⸗ ſchichte des Kaiſers Chienlung, des Enkels von Hangſi, der Jehol begründete, verdankte Hoſchen, ein ſehr einflußreicher Empor⸗ kömmling, ſeine Laufbahn. Vor ſeinem Re⸗ gierungsantritt hatte der Kaiſer Machia, die ſchönſte von den Frauen ſeines Vaters, ge⸗ liebt. Aus Verſehen hatte ſie ihn einmal mit einem Fächer blutig geſchlagen. Die Kaiſerin erfuhr es und ließ Machia erdroſſeln. Als Chienlung Kaiſer war, ſtrauchelte einmal einer ſeiner Sänftenträger. Er er⸗ wartete ſein Todesurteil. Aber als er vol Kaiſer fortging, war der Sänftenträger be⸗ reits der Hofmarſchall Hoſchen, weil er Ma⸗ chia ſo ähnlich ſah. Hoſchen war ungewöhn⸗ lich prunkliebend. Seine Mißwirtſchaft, die ſich auf das unerſchöpfliche Vertrauen des Kaf⸗ ſers ſtützte, hat der chineſiſchen Monarchie den erſten Stoß gegeben. Chiaching. der Nachfolger Chienlungs, der den mächtigen Miniſter nicht leiden konnte, ſchickte ihm den Befehl zum Selbſtmord. 5 Einen tragiſchen Abſchluß fand das Leben Kaiſer Chiachings. Er liebte die Frau eines einfachen Handwerkers, die aber ihrem Maa⸗ ne treu blieb. Der Kaiſer ſchaute ihr zu ber ihren Handarbeiten und ſpielte mit ihr Schach auf der„Inſel der Seligen“ in Je⸗ hol. Sie wurde von eiferſüchtigen Hofſchran⸗ zen ertränkt, und ihr Mann be zung Selbſt⸗ mord. Der Kaiſer konnte hren Verluſt nichi yerſchmerzen und verfiel in Schmermut Kur⸗ r ze Zeit darauf wurde er im Ralaſt vom Blit erſchlagen. Auch die Liebe des Kaiſers Chienlung zu einer mohammedaniſchen Prinzeſſin ̃ſiang⸗ fei verlief unglücklich. Sie blieb anerwiderr, und die Kaiſerinmutter bereitete ihr ein ge⸗ waltſames Ende. Der Batte der Prinzeſſm war von chineſiſchen Truppen getötet wor⸗ den; der Kaiſer, der von ihrer Schönheit gehört hatte, ließ ſie nach Jehol kommen Aus Treue zu ihrem Gatten widerſtand ſie aber allen kaiſerlichen Gänſtbezeugungen. Er ließ ihr einen Palast bauen, ſie(ber erklarte, ſie wolle in ihre Heimat zurück. Der Kaiſer ließ ein ganzes mohammedoniſches Dorf er⸗ richten mit ener Moſches und enen.„Jörm. von dem man die Heimat“ ſieht“ Trotzdem beſtand ſie darauf, ſie müſſe den Ted ähres Gatten am Kaiſer rächen. Allmählich ver⸗ nachlöſſigte er ſeine Stactsgeichafte, af: nicht, verfiel vol' mmen und dachte nur nach an Hſiangfei. Schſießlick griff die Kaiſerinmut⸗ ter ein und ließ Hſiangfei erdroſſein. Sie ſagte zum Kaiſer:„Hätte ich ſie nicht beſei⸗ tigen laſſen, ſo wäre ein Unglück geſchehen. Wie hätte ich dann deinen Ahnen vor die ugen treten können. Pflege nun deinen Leib und deine Seele die ſie zerſtört hat.“ Die Vorſchriften am chineſiſchen Hof waren ſo ſtreng, daß der Kaiſer keine Widerrede äußerte. Auch als Schauſpieler trat Chienlung auf. einmal am Geburtstag ſeiner Mutter ließ er die beſten Schauſpieler aus Peking kommen. Plötzlich mitten im Spiel trat der Kaiſer in der Rolle des alten Laitzu auf, der die chine⸗ ſiſche Grundtugend, die Kindesliebe zu den Eltern verherrlicht. Laitzu war 80 Jahre alt, aber ſeine Eltern lebten noch, und er benahm ſich zu ihnen wie ein Kind.— Der Kaiſer kroch auf allen Vieren auf die Bühne und be⸗ gann vor der Kaiſerinmutter mit einer Kin⸗ dertrommel zu ſpielen. Er ſpang umher und ſchnitt Grimaſſen. Die Kaiſerinmutter war entzückt und der Kaiſer dankte für die hohe Ehre. Eine unendliche Fülle von Erinnerungen an Chinas große Zeit knüpft ſich an dieſes ir⸗ diſche Paradies ſeiner Herrſcher, das einſt mit ſeinem Glanz ſogar Peking überſtrahlte und von dem einſt Hangſi ſchwärmte:„Je⸗ hol, wo ſich der Goldene Berg erhebt, wo die Wolken über den Talgründen hängen, wo die kleinen Seen zwiſchen den Felſen blinken und üppiges Grün ſproßt, wo die Luft ſo klar iſt und der Sommer ſo kühl.“ 0 8 1 l nordgermaniſchen Voltern. Im reiche der ſkythiſchen Völker, in der euraf Steppentultur, iſt die Buttergewinnung erfn⸗ den worden. Das Völkergemiſch der euraſiſchen Steppenzone iſt im Verlauf eines Jahrtau⸗ ſends, zwiſchen 500 v. Chr. und 500 n. Ehr in ſtändiger Bewegung geweſen: Durch neſe Völlerbewegung ſind die Skythenſtämme gach Mitteleuropa und Weſteuropa geworfen wor⸗ den. Sie brachten die Technik der Milchver⸗ wertung, die Buttergewinnung, in ihre tieue Heimat. Daß die alten Deulſchen nicht nur, wie Cäſar anführt, Käſe, ſondern auch Bulter kannten, beweiſen die eigenen Bezeichnungen für beides. Bis zum 12. Jahrhundert kommt Bukter in Deulſchland allerdings nur ſelten vor. Im 12. Jahrhundert wird die Butter urkunßlich als Abgabe, im 14. Jahrhundert aks: Fan⸗ delsartilel aufgeführt. Doch ſcheint ihre Her⸗ ſtellung ſich meiſt auf den Sommer heſchränkt zu haben. Bei der Butterbereitung entwickelte ſich ſchon früh ein Glaube an das Wirken ge⸗ heimer Kräfte, der ſich hier und da noch bis in die neueſte Zeit erhalten hat. Sehr oel hielt man beim Buttern z. B. auf Kalender ⸗ zeichen. Um das Jahr 1600 erſchien in Hol⸗ land das erſte Rollbutterfaß. Im Jahre 682 wurde in Frankreich die ſog. Serene bekannt, ein Schlagbutterſaß mit liegender Tonne. Dieſe Serene wurde dann durch eine neue Erfin⸗ dung von Jentiſon im Jahre 1790 verdrängt: ein Schlagbutterfaß, aus dem das heutige holſteiniſche Schlagbutterfaß mit ſtehender Welle hervorging. ö Eine völlige Umwälzung erlangte die Ful⸗ terbereitung durch die Erfindung der Mil ch⸗ ſchleuder. Auf der vom 13. bis 21. Juni 1874 in Bremen ſtattgefundenen landwhirk⸗ ſchaftlichen Weltausſtellung zeigte Wilhelm Le⸗ feld ſeine erſte Milchſchleuder. Sie wurde den Ausſtellungsbeſuchern durch rote Zeltel bekannt gemacht mit der Ueberſchrift: „Keine Milchleller, keine Milchſatten mehr! Eine Stunde vom Melken bis zur ferkigen Butter!“ Von dieſen, 60 Jahre zurückliegenden Ta⸗ gen bis zur heutigen Markenbutter war noch ein weiter Weg zu gehen. Die deutſche chemi⸗ ſche und bakteriologische Miſſenſchaft hat dieſen Weg durch mühen ie Forſchung gangbar ge⸗ macht. Schwerer Ve k hrsun al. In Kaulsdorf wurden drei Männer, vie einen unbeleuchkeken Handwagen ſchoben, auf dem ſich ein Paddel⸗ boot befand, von einem Laſtkraftwagen über⸗ fahren. Dabei wurden zwei Perſonen ſo ſchwer verletzi, daß ſie auf dem Transport zum Krankenhaus verſtarben. Der dritte wurde mit Arm⸗ und Beinbrüchen ins Krankenhaus eingeliefert. i Am Feeitag Urteil im Sintze⸗Prozeß. In dem Prozeß gegen den Bankier Hintze in Berlin, der ſeine Frau, die Sängerin Ger⸗ trud Bindernagel, erſchoſſen hat, wurden wei⸗ tere Zeugen vernommen, die nichts weſenkliches belunden kon g:: Der Danziger Oberbürger⸗ meiſter Lewerenz, den Hintze als Zeugen au⸗ gegeben halte, keilte dem Gericht brieflich mit, daß Profeſſor von Schillings mit ſeinem ab⸗ fälligen Urtei! über Hintze durchaus recht habe. Auch er hal einen denkbar ungünſtigen Ein⸗ druck von Hintz gehabt. Es iſt anzunehmen, daß das Schwurgericht am Freitag das Ur⸗ teil gegen Hintze verkünden wird. 3 Ein Herr kam ihr zu Hilfe, machte ihr in franzöſiſcher[ Mann könne ſein Bruder ſein. Nikolai ſprach zu ihr in Sprache klar, was der Soldat wollte. fließendem Franzöſiſch, ſie hörte mit geſenktem Kopfe zu, Mit zitternden Händen nahm ſie aus ihrer Handtaſche ohne ein Wort zu erwidern. Sie erfuhr, daß ſeine e den Paß und reichte ihn dem Soldaten. Eine Hoffnung Sofia ſich auf ihr Kommen freue, daß ſie bei ſeinem Fort- kam ihr plötzlich: Sollte dieſer Herr, der ſich ihr ſo freund- gehen die Abſicht ausgeſprochen habe, die Schwägerin bei lich genähert hatte, am Ende Goswins Bruder ſein? Sie ihrer Ankunft auf dem Alexandrowfki⸗Bahngof in Moskau 3 4. 7 N 229 5 2 2*„19 ſah zu ihm hin. Enttäuſcht wandte ſie den Blick von ihm zu erwarten. ab. Nein, er war es beſtimmt nicht— hatte nicht eine Spur von Aehnlichkeit mit ihm. l itte di t.“ Coupeétür geſchloſſen, er hielt noch immer ihren Paß in Es war ſpät am Abend, als ſie in Moskau eintraſen Der Soldat hatte die Aus dem Gewirr von Meuſchen, die die Bahnſteige füllten. löſte ſich die große, hagere Geſtalt einer Frau, die alle den Händen. Während er hineinſah, verdüſterte ſich ſein anderen zu überragen ſchien. Grete ſah. ſie und wußte pfumpes Geſicht; ſein Blick hob ſich ab und zu, um Grete wie durch Eingebung, daß dieſe Frau die Nikolais war, 0 5 1 5.* 115 5 i Joswin ſie ihr 5 8 ſchildert hatte. du und ich— weiter iſt nichts da; wir gehen fort und zu muſtern, und ihr lief ein eiſiger Schauer über den obgleich Goswin ſie ihr ganz anders geſch 0 4 1 2 + 2 7 22 75 2 5 141 o 3* 5 8 f d 3 2 alles iſt gut. Im Anſchluß an dieſe Schierker Reiſe gehen] Rücken, ſobald dieſe böſe ſchielenden Blicke über ſie hin⸗ Und dann fühlte ſie ſich von ihr umfaßt. Rechts und links wir. Hier könnte ich nicht zu einem Glück mit dir kommen, gingen. ſiehſt du es jetzt ein? Wir müſſen fort— begreifſt du es nun? Ich konnte dir den wahren Grund nicht nennen, nahe ſank ſie auf ihren Platz. nun haſt du ihn ſelbſt erkannt.“ a Sie ſenkte den Kopf und ging f Zimmer. nach Schierke zu fahren. . 275 Nach langer, ermüdender Bahnfahrt erreichte Grete die polniſch⸗ruſſiſche Grenzſtation Stolby. Vor dieſer hatte Goswins Freund ſie verlaſſen. Der Zug hielt lange. Bolſchewiſtiſche Grenzſoldaten Körper, um in ihre Seele einzudringen. Einer Ohnmacht Als kröchen ſie durch ihre Kleider über ihren auf jeder Wange brannte ein Kuß. s Sofia ſprach auf ſie ein, mit fliegendem Atem und leuchtenden Augen. Sie ſprach ruſſiſch. Aber als ſie ge⸗ 3661 16 C 2411 ien: ſie f icht rde Zrete kein W rſtand, beugte ſie ſi 1 Plötzlich wurde die Coupétür aufgeriſſen; ſie ſah nicht 1 e, 80 1 0 111 chweren Herzens in ihr auf, hörte, daß jemand mit dem Soldaten ein paar Worte zu ihrem Ohr, um ihr zuzuftuüſtern!„Jen h e 8 3 77 511* 5„ i 3 1 8 8 1 1 8 3 9 . auf ruſſiſch wechſelte: es konnte nur der ſein, der eben das deine ae e e e Aibepe e 597 0 Am darauffolgenden Tage packte Grete ihre Koffer, um Coups betreten hatte. Der Klang ſeiner Stimme ließ ſie im Hauſe, wo wir unter uns ſind, werden . gezogenem Hut vor ihr, und vor ihr verneigte: beſtiegen ihn, um von den Reiſenden die Päſſe zu fordern. ſind“, ſagte ſie leiſe. etes Blick ging indeſſen, angſtpoll ſuchend, über den 0 q„ Vabnſteig Ibre Hand neſtelte an dem kleinen roten Bänd⸗ zu Gretes Ohr neigend flüſterte er:„ chen, das Goswin in ein Knopfloch ihres Mantels ge- deutſch ſprechen.“ es ſeinem Bruder als Erkennungs⸗ leg) Aste. 0 9 010 1 0 19 55 den vielen Männern, die ſich Wer konnte es ihr verbieten, in ihrer Mutterſprache zu z. reden? Ruſſiſch verſtand ſie nicht und Franzöſiſch nur ſehr täuſchung darüber, weil ſie fühlte, daß Sofia ein gutes mangelhaft. Goswin hatte ihr geſagt, daß ſie mie ſeinen Weib war. Aus ihrem ſtarkeknochigen Geſicht ſahen große Geſchwiſtern deutſch ſprechen könne, va dieſe das Deutſche graue Augen mit warmem Blick auf ſie nieder. Brödjukoffs Wohnung lag vom Alexandrowfli-Bahn⸗ dem Zuge näherten, war nicht einer, der Goswin glich Und 1 9 ihr geſagt:„Du würdeſt Colja auf den erſten Blick als meinen Bruder erkenn f uns fabelhaft ähnlich.“ Unter dieſen war er dann b nicht. Ihr bangte plötzlich davor, die Fahrt nach Rußland i In dem Gefühl unerträglicher Ver⸗ allein fortzuſetzen. en, denn wir ſehen i ö P alles Blut ſtrömte ihr zu gehabt hätte. Sie nickte ihm a ö een ſich an die offenſtehende ihn hin. Dabei dachte ſie: Wie konnte Goswin nur be- erſchöpſt, um auch nur den kleinſten Weg zu Fuß macher Cone Ein Soldat trat vor ſie hin und verlangte haupten, ſein Bruder ſähe ihm ähnlich? Sie wäre nie auf zu können. 4* ihren Paß. Sie begriff nicht, was er von ihr wollte. Grete ſchwieg und ſah mit düſterem Trotz vor ſich hin. wie ihre Mutterſprache beherrſchten. i f Der Zug ſetzte ſich langſam in Bewegung. Nitolai hof weit entſerni. 5 N ließ ſich neben ihr nieder, fragte, ob ſie eine gute Fahrt] Wagen nahm, auf dem man auch gleich Gretes Gepäck mit⸗ die Vermutung gekommen, dieſer kleine, ſchäbig gekleidete doch aufſehen, und dann ſtand der Betreffende mit ab- ſprechen.“ ſagte, indem er ſich ſehr tief Grete ſaßte nach ihrer Hand und drückte ſie. Sie fühlte über. dankbar für Sofia, und ihr war, als ſtröme von der harten 5 a 11 Rr„ H jeſer Frau Wärme in ihren eigenen müden Körper „Ich bin Nikolai Petrowitſch Brödzukoff.“ Sie ſtreckte Dand dieſer F. a 9 ihm die Hand hin, die er reſpektvoll küßte. N 5 a 9„ Während Nikolai an der Gepäckabfertigungsſtelle zu „Ich bin glücklich, daß Sie doch endlich gekommen tun hatte, ſtanden ſich die beiden Frauen gegenüber. Mit einem Gefühl des Staunens betrachtete Grete die Schwäge⸗ hatte. nur zu. Ihr Blick ging über nehmen konnte. Grete nickte zuf Nitolai ſah ſich nach dem Soldaten um, und ſich danach rin, von der Goswin ihr erzählt hatte, daß ſie eine hoch Hier dürfen Sie nicht gebildete und ſehr elegante Frau ſei. In einem Mantel aus groben Stoff, einen Wollſchal um den Kopf gehüllt. ſtand ſie vor ihr. Grete wußte, daß Goswin ſie belogen Aber ſie empfand keinen Zorn und keine Ent⸗ Nikolai war dafür, daß man einen timmend. Sie war viel zue (Foriſetzung folgt.) 5 9. Portſetzung. Nachdruck verboten. Axel blieb bis zum Mittageſſen unſichtbar. Als er aber bann den Majoratsherrn mit der Komteſſe und dem Oanitätsrat gemütlich in der Diele ſitzen ſah, verfinſterten ſich ſogleich ſeine Mienen. Steif wie ein Lineal und ohne ſich, außer mit den allernötigſten Worten, an der Unter⸗ boltung zu beteiligen, ſaß der Aſſeſſor da. Zuweilen ſandte die Komteſſe einen kurzen, gutmütig⸗ boshaften Blick zu dem jungen Baron hinüber, und ſo blieb es auch bei Tiſch. Axel aß wortlos ſein Steak, löffelte am Ende des Menüs gleichgültig das Eis, das der Koch nach einem Rezept der Komteſſe und unter Suſannes Aßſiſtenz bereitet hatte und das das Entzücken des älteren Barons und des Sanitäts rates auslöſte. Sigwart von Henckelsberg erkannte, daß die Einſilbig⸗ teit feines Neffen ſchon faſt an Unhöflichkeit grenzte. Einesteils war ihm die Gleichgültigkeit Axels gegenüber ver Komteſſe ganz lieb— erwuchs ihm doch durch ſeinen Reſſen wenigſtens keinerlei Nebenbuhlerſchaft. Und jetzt plötzlich erkannte der Majoratsherr klar und deutlich, daß zn den geheimſten Fächern ſeines Herzens die kleine Be⸗ jürchtung gehauſt hatte, ſein ſchöner Gaſt könne auf die Seite des Jüngeren, Feurigeren überſchwenken. Feurig!— Ach, du lieber Himmel! Der Baron war im ſtillen beluſtigt. Einen feurigen Liebhaber würde Axel nie und nimmer abgeben. Er war Sportsmann durch und durch: Reiter, Jäger, ein brillanter Fechter— wie ſich ver Maforatsherr einmal ſelbſt hatte überzeugen können— und ein pflichtgetreuer Richter. Aber Schürzenjäger?! Nein! Sigwart von Henckelsberg konnte ganz unbeſorgt jein: Er war der alleinige Favorit der Komteſſe. Auch den Sanitätsrat behandelte ſie mit einer gewiſſen über- jegenen Freundlichkeit. Er allein, er, Sigwart von Henckelsberg, war ihr Günſtling. Zuweilen ſtellte Urſula von Neußen ein paar belang⸗ loſe Fragen an Axel, die er mit mürriſchem Geſicht und zuckenden Lippen beantwortete. Sie aber war immer heiter und ſah gefliſſentlich über die Unfreundlichkeit des jungen Mannes hinweg. Alm Abend ſaß man gemütlich beiſammen. Axel, ſteif und ſtarr wie eine Marionette, warf nur zuweilen ein paar nichtsſagende Bemerkungen in die Unterhaltung. Den Majoratsherrn begann die Wortkargheit ſeines Neſſen allmählich zu ärgern. Die Komteſſe mußte ſich doch durch das Benehmen des jungen Menſchen beleidigt jühten; aber ſie blieb immer gleichmäßig liebenswürdig und ſcharmant. Sigwart von Henckelsberg mußte immer und immer wieder bewundernd den Blick zu der anmutigen Frau ſchweifen laſſen. Dort blieb er lange an ihrem friſchen, ſchönen Geſicht, deſſen Reize nur mit äußerſter Sparſam— keit durch einige Toilettenmittel unterſtrichen wurden, haften. Urſula von Neußen trug ein hellgelbes Abendkleid. An ber linken Schulter hatte ſie eine zu der Farbe des Kleides vaſſende Chryſantheme befeſtigt. Dieſe Blume, ſo ſeltſam es war, zog den Blick des Majoratsherrn immer aufs neue auf die fnoſpenhaften Brüſte der Komteſſe, die ſich jeiſe hoben und ſenkten. Der Baron ließ würzigen alten Rheinwein kredenzen, ben er für ganz beſondere Gelegenheiten ſchon viele Jahre lang im Keller aufbewahrte und nun ans Tageslicht geholt hatte. Seitdem er die Kugel ins Bein erhalten und die Schmerzen wie eine böſe Gicht bei jedem Wetter— umſchlag in der Wade rumorten, trank er nur noch ſehr selten den köſtlichen Rebenſaft und dann auch nur ganz vorſichtig und wenig. Heute aber achtete er dieſes Vorſatzes nicht. Ganz feurig leuchteten ſeine grauen Augen. Hell klang ſeine Stimme, ſo daß Axel ſeinen Onkel kaum wiedererkannte, als Sig— mart von Henckelsberg jetzt ſein Glas hob und fröhlich sagte: „Nun wollen wir anſtoßen auf das Wohl meines lieben Gaſtes, auf das Wohl des Gaſtes aus den Wolken!“ Beim glockenreinen Gläſerklang ſahen ſich der Hohen⸗ tanner Majoratsherr und die Komteſſe Urſula von Neußen tief in die Augen. Da half alles nichts, da mußte, um nicht gar zu un⸗ höflich zu erſcheinen, auch Axel mit anſtoßen. Und er biß ich tapfer auf die Lippen und konnte es doch nicht ver⸗ meiden, als er ſein Glas leerte, ein Geſicht zu ziehen, als habe er Eſſig und nicht den köſtlichen Wein aus dem Keller ſeines Ontels getrunken. „Ich habe eine herrliche Idee!“ rief plötzlich Sigwart von Henckelsberg begeiſtert.„Wir wollen muſizieren!“ „Ja, wieſo denn?“ fragte Axel betreten ſeinen Onkel. „Spielſt du vielleicht Mundharmonika oder Harfe?“ „Ich? Nein, dazu bin ich viel zu unmuſikaliſch. Aber unſere gnädigſte Komteſſe“— er verneigte ſich galant gegen ſie—„wird doch ſicherlich ein Kind der Muſen ſein?!“ Nun wird er auch noch poetiſch, dachte Axel im ſtillen geluſtigt, und es machte ihm Mühe, äußerlich ernſt zu Hleiben. „In der Tat“, entgegnete die Komteſſe, ohne ſich viel zu zieren,„ich liebe die Muſik und übe ſie auch ein wenig alls. Eine Künſtlerin bin ich allerdings nicht.“ „Sie wollen uns wirklich die Freude bereiten?“ Der ältere Henckelsberg ſchritt zu dem Flügel, den er aufſchloß und öffnete.„Ein wenig verſtimmt wird das Inſtrument ſteilich ein. Es iſt lange, lange nicht darauf geſpielt worden...“ f Als er das ſagte, war es, als ſchweiften ſeine Blicke in die Vergangenheit, und Urſula von Neußen wußte, daß die Frau, deren Bild dort drüben, wenige Zimmer von hier entfernt, durch einen ſchweren Vorhang verdeckt, an ber Wand hing, vor langen Zeiten an dieſem Inſtrument eſeſſen und dem Beſitzer dieſes Schloſſes ihre Sirenen⸗ ſänge ins Ohr geflüſtert hatte. rſula von Neußen erhob ſich. Liebenswür g lächelnd ritt ſie an den Flügel, ſetzte ſich und begann zu prälu⸗ Eine melodiöſe Phantaſie, gemiſcht aus Freude Leid, unter ihren Fingers hervor. 5 0 N Zuweilen ſchloß ſie die Augen. Das ſah aus, als gäbe ſie ſich ganz der Muſik hin, die ſie ſelbſt entfeſſelte, und plötzlich ſetzte ſie ſtark und wohltönend mit ihrer Stimme ein: ö „Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer Vom Meere ſtrahlt: Ich denke dein. wenn ſich des Mondes Flimmer In Quellen mali. Ich ſehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub ſich hebt: In tiefer Nacht wenn auf dem ſchmalen Stege Der Wand rer bebt. Ich höre dich wenn dort mit dumpfem Rauſchen Die Quelle ſteiat, 1 Im ſtillen Haine geh' ich oft zu lauſchen. Wenn alles ſchweigt. Ich bin bei dir, du ſeiſt auch noch ſo ferne, Du biſt mir nah. Die Sonne ſinkt bald leuchten mir die Sterne. Oh. wärſt du da!“ Die Goetheſchen Verſe gewannen Leben durch den Hauch dieſer ſüßen Stimme und durch die Vieblichkeit des Vortrags. Noch lange, nachdem das Lied verklungen war, glitten ihre Finger in träumeriſchem Nachſpiel gleich emſigen Schmetterlingen über die Taſten. Endlich brach ſie auf⸗ atmend ab und erhob ſich. Sigwart von Henckelsberg trat auf ſie zu. Er zog ihre Hand an ſeine Lippen. „Ich danke Ihnen, Gnädigſte“, ſagte er beinahe ge— rührt, und es hatte den Anſchein, als könnte er ſich nur ſchwer dazu entſchließen, die ſchmale Hand ſeines Gaſtes wieder freizugeben. Sanitätsrat Beyerſchmidt klatſchte demonſtrativ und laut in die Hände, und auch Axel deutete pflichtgemäß ſeinen Beifall an. Als ſich jetzt die Komteſſe zu einem zweiten Muſikſtück an dem Flügel niederließ, raunte der Sanitätsrat ſeinem Freunde ins Ohr: „Nun ſollſt du auch deine Gemütlichkeit bald wieder⸗ haben, Sigwart. Dein Wunſch, die Komteſſe recht bald wieder geſund zu machen, war mir Befehl. Die Bein⸗ verletzung iſt völlig geheilt. Die Komteſſe kann abreiſen.“ „Biſt du von Sinnen?! Sie ſieht ja noch ganz an⸗ gegriffen aus. Es iſt ausgeſchloſſen, daß du ſie ſchon ent⸗ läßt.“ „Nanu“, fragte der Sanitätsrat lächelnd,„ſo ſpricht ein Weiberfeind?“ „Was heißt hier Weiberfeind? Ich bin doch menſchen⸗ freundlich genug, um die Komteſſe nicht vor ihrer völligen Geneſung fortzulaſſen, und außerdem will ihr Vetter ſie mit dem Flugzeug abholen.“ „Wenn ſie nicht vorzieht, mit der Eiſenbahn ab⸗ zudampfen...“ Da wurden die Augen des Hohentanner Majorats⸗ herrn ganz traurig, und Sanitätsrat Beyerſchmidt las aus ihnen das, was er wiſſen wollte und worüber er ſich nunmehr Klarheit verſchafft hatte. Jetzt perlten Mozartſche Klänge unter den Händen der Spielenden hervor. Und dieſe Abendſtunden wurden für den Baron ein inneres Erlebnis.— Als Urſuta und der Sanitätsrat zur Ruhe gegangen waren, ſagte Sigwart von Henckelsberg zu ſeinem Neffen: „Nun ſei einmal ehrlich, Axel: Iſt dieſe Urſula nicht verehrungswürdig? Iſt ſie nicht auch ſchön und lieblich wie...“ 0 Axel verzog das Geſicht und fiel ſeinem Onkel in die Rede: „Wie eine deiner Orchideen, bunt und falſch, ſo daß man ausſätzig wird, wenn man ſie berührt.“ Der andere überhörte abſichtlich dieſe Worte. „Weißt du, Axel“, fuhr er in ſeinem Schwärmen fort, „ich habe die ganz ſeltſame Beobachtung gemacht, daß im Schloſſe, ſeitdem die Komteſſe hier iſt, alles viel ſauberer, viel freundlicher dreinſchaut. Jetzt erſt erkenne ich, wie Ignaz gewirtſchaftet hat. Es war früher alles ſo ſchmutzig und grau. Jetzt blitzt alles. Die Zofe der Komteſſe iſt wie ein Engel der Reinlichkeit. Und immer ſtehen friſche Blumen in den Vaſen— die Zimmer haben ganz neue Geſichter bekommen. Ich geſtehe, die Komteſſe wird mir ſehr fehlen, wenn ſie nicht mehr hier iſt. Ich habe mich direkt ſchon an ſie gewöhnt.“ „Am Ende machſt du ihr gar noch einen Heirats⸗ antrag“, ſagte Axel mit ſpöttiſch herabgezogenen Mund⸗ winkeln. „Das— nun— gerade— nicht“, erwiderte der Baron ſtockend. „Dann wäre ich auch das letztemal in Hohentann ge⸗ weſen! Doch nun— gute Nacht, Onkel!“ a Der Majoratsherr hätte gern noch mehr mit ſeinem Neffen beſprochen, aber da dieſer es plötzlich ſehr eilig zu haben ſchien, ins Bett zu kommen, wollte er ihn nicht zurückhalten. Später ſtieß der Baron in der Diele beinah mit Ignaz zuſammen. Der Diener ſtotterte eine Entſchuldigung, und da der Baron an den teils verlegenen, teils bittenden Blicken ſeines Dieners ſah, daß Ignaz etwas auf dem Herzen hatte, fragte er ihn auf den Kopf zu: „Was machen Sie denn für ein Geſicht, Mann? Sie ſchauen drein, als ſei Ihnen ein Toter begegnet.“ „Da haben Herr Baron ganz recht!“ „Was?“ Henckelsberg blickte dem Diener mitten ins Geſicht. „Die weiße Frau geht im Schloſſe um, Herr Baron! Sie iſt mir zweimal erſchienen.“ ö „Sie ſind verrückt, Ignaz! Oder haben Sie zu tief ins Glas geſchaut?“ „Geſtatten Herr Baron, daß ich daran erinnere, daß die weiße Dame ſchon einmal ein Unglück prophezeite, das auch eintraf.“ Henckelsbergs Mienen verdüſterten ſich. Sekundenlang tauchten Bilder der Vergangenheit auf. Dann aber 0 dieſe Schattenweſen mit einer Handbewegung Hon“ Köhn von Karl eins Voigt len! 81-Leld. Achtung! ein Mädchen vom Himmel gefa Copyright by Martin Feuchtwanger, Tlalle Saale! „Unſinn, Ignaz! Die weiße Frau wird eine der beiden Damen geweſen ſein, die die Mauern dieſes Schloſſes bergen, und dieſe Damen, Ignaz, ſind beſtimmt aus Fleiſch und Blut.“ Sein Lachen hallte wider in dem großen, hohen Raum und klang geſpenſtiſch und unirdiſch. „Wiſſen Sie, Ignaz, was Sie ſind? Sie ſind kein Kammerdiener, ſondern ein Jammerdiener!“ i Damit wandte der Baron dem Diener den Rücken und ſuchte ſein Schlafzimmer auf. Ignaz aber ſchüttelte tief gekränkt das Haupt.„Man leiht meinen Angelegenheiten kein Ohr mehr“, murmelte er zwiſchen den Zähnen.„Der gnädige Herr liegt ſchon vollkommen in den Banden dieſer Hexe, und hat für nichts mehr Sinn, als für dieſe Zauberin. Es wird ein ſchlechtes Ende nehmen mit dem Herrn!“„ Ignaz vermied es gefliſſentlich, der Zofe der Komteſſe zu begegnen. Drängte ſie ſich aber dennoch an ihn heran, um ihm, dem alten Faktotum, das ſeit zwanzig Jahren nun hier auf Hohentann Dienſte verrichtete und den Herrn Aſſeſſor als Knaben ſchon auf den Knien geſchaukelt hatte, Verhaltungsmaßregeln oder gar Befehle zu erteilen, ſpuckte er heimlich dreimal aus, wie vor einem böſen Geiſt, und kehrte ihr hoheitsvoll den Rücken. Ja, mehr⸗ mals hatte Ignaz ſogar bemerkt, daß dieſe„ausverſchämte Perſon“ ihm freche, herausfordernde Blicke zugeworfen. Da hatte ſich dieſer Junggeſelle aufs tiefſte entrüſtet, und alle Verführungsmanöver dieſer Schlange waren an ſeine Korrektheit wirkungslos abgeprallt, 5 * 5* Am nächſten Tage, bei Tiſch, kam die Komteſſe mit einer Ueberraſchung, die den älteren Baron tief beglückte. „Ich erhielt heute morgen ein Telegramm von meinem Vetter, daß er den Rückflug aufgegeben habe und mich ſomit nicht abholen kann. Ich bin daher gezwungen, allein nach Hauſe zurückzukehren.“ „Da lege ich entſchieden ein Veto ein“, fuhr der Maſo⸗ ratsherr auf.„Das Schickſal will es, daß Sie länger hier⸗ bleiben ſollen. Ich lade Sie feierlichſt ein, meine Gnädige, noch in meinem Schloſſe zu bleiben, ſolange es Ihnen gefällt. Unnötig, zu verſichern, daß mir Ihre, noch recht lange Anweſenheit auf Hohentann eine große Freude wäre.“ Die Komteſſe ſchielte vorſichtig nach Axel:„Der Herr Aſſeſſor dürfte gegenteiliger Meinung ſein!“ „Gnädigſte Komteſſe wollen bitte auf mich keine Rück⸗ ſicht nehmen“, entgegnete der Aſſeſſor kühl. „Gut alſo, ich bleibe!“ Urſula von Neußen ſchlug in die dargebotene Hand des Majoratsherrn ein. „Welch ein Glück!“ ſagte er überſchwenglich und küßte ihre Hand. „Aber da fällt mir eben ein“, rief die Komteſſe plötzkich ſehr lebhaft,„wenn ich noch länger hierbleibe, brauche ich unbedingt noch mehr Sachen, Wäſche, Kleidungsſtücke und tauſend Kleinigkeiten und Gegenſtände, die nun einmal zu den Lebensnotwendigkeiten einer modernen Frau gehören und von denen Sie, Herr Baron, nicht die geringſte Ahnung haben.“ „Dann werden wir eben einfach in die Stadt fahren und alles Nötige einkaufen. Morgen früh um ſieben Uhr geht ein Zug. Der Johann ſoll uns mit dem Wagen nach Wieſenthal fahren, das iſt die nächſte Bahnſtation. Von da aus ſind wir in zwei Stunden in der Stadt.“ Sigwart von Henckelsberg war ſo begeiſtert von ſeiner Idee, daß er den vorwurfsvollen Blick und das empörte Kopfſchütteln ſeines Neffen gar nicht wahrnahm. ö „Einverſtanden!“ rief die Komteſſe und eilte davon, Suſanne die nötigen Anweiſungen für die morgige Stadt⸗ fahrt zu geben. ö 1 Als am nächſten Morgen der Schloßherr von Hohen⸗ tann neben der Komteſſe auf ſeinem Wagen zum offenen Hoftor hinausfuhr, ſagte einer der Hofarbeiter zu Ignaz, der gerade in der Nähe ſtand: „Der gnädige Herr fährt mit einer Dame in die Stadt!?“ Er ſperrte Mund und Augen auf und ſtarrte dem davonrollenden Gefährt nach.„Alsdann— wenn halt jetzt unſere Schweine anfangen zu ferkeln, ſo ſoll mich das ganz und gar nicht mehr verwundern!“ 1235 * Wie zwei gute, alte Kameraden, die ſich ſchon jahre⸗ lang kennen, ſaßen die Komteſſe von Neußen und der Freiherr Sigwart von Henckelsberg in dem Zuge, der ſie nach der Stadt führte. Endlich war das Ziel ihrer Reiſe erreicht. ö „Wir wollen erſt ein ordentliches Frühſtück ein⸗ nehmen“, ſchlug Urſula vor, und es dauerte nicht lange, bis die beiden in einem kleinen, feudalen Lökal ſaßen, wo ſie von gut geſchulten Kellnern bedient wurden. Der Baron ſtudierte lange die Karte, beſtellte dann für ſeinen Gaſt und ſich zwei auserleſene Gedecke, wählte ſorgfältig den Wein aus und ſtaunte ſelber darüber, wie ſchnell er ſich in die Rolle des Kavaliers, der der Dame 0 Herzens Artigkeiten ſagt, wieder hineingefunden hatte. 1 Bald nach dem Eſſen brachen ſie auf. Sie ſchlenderten die Straßen, die um dieſe Vormittagsſtunde ſehr belebt waren, entlang. Die Komteſſe ſtudierte eifrigſt die Schau⸗ fenſter, trat in dieſen oder jenen Laden, um etwas Nötiges zu kaufen und, je nachdem es ſich um einen diskreten Artikel handelte oder nicht, mußte der Baron vor dem Geſchäft warten oder durſte ſie begleiten. Eines aber durfte er ſtets, nämlich ihr die Pakete tragen, was er auch gern tat, trotzdem ſich die Päckchen ſchon zu einem gan? ſtattlichen Berg aufgetürmt hatten. f „Ich habe einen guten Einfall, Herr Baron. Ich werde meine Freundin, die in dieſer Stadt wohnt, beſuchen“, rief Urſula von Neußen, plötzlich ſtehenbleibend, und die Freude über dieſe gute Idee zeigte ſich in ihren Augen Der Baron machte ein betrübtes Gesicht. „Da werde ich lange Ihre Gegenwart entbehren . Ich werde mich ſehr langweilen, ö gleichviel welcher Art das Letzte Nachrichten KRomfahrt des„Graf Jeppelin“. Hamburg, 23. März. Die Hamburg⸗Ame⸗ rika⸗Einie teilt mit, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf Wunſch italien ſcher Kreiſe an 29. und 30. Mai eine Fahrt nach Rom mit kurzem Aufenthalt dort ausführen wird. Es iſt das erſte Mal, daß dus Luftſchiff in Italien landet. Geheimnisvoller Leichenfund. Berlin, 23. März. Spaziergänger fanden im Grunewald in einer einſamen Fichten⸗ ſchonung einen etwa 22jährigen, ſeiner Klei⸗ dung nach dem Arbeiterſtande angehörigen Mann, auf dem Rücken liegend, lot auf. Der Tote weiſt mehrere Schußverletzungen auf. Er trägt das kleine Hoheitsabzeichen der NSDAP. Ausweispapiere wurden nicht gefunden. Bei einem Fluchtverſuch erſchoſſen. Gladbach⸗Rheydt, 23. März. In der Nähe des Pumpwerkes Dahl wurde am Mittwoch eine Kommuniſtin bei einem Fluchtverſuch erſchoſſen. Die Frau ſollte gemeinſam mit ihrem Mann von einem Kriminalbeamten in Schutzhaft gebracht werden, weil ſie kom⸗ muniſtiſche Hetzſchriften verteilt hatte. Unter⸗ wegs verſuchte die Frau zu entfliehen, und beachtete die mehrmaligen Haltrufe des Be⸗ anten nicht, der deshalb von der Schußwaffe Hebrauch machte. Dabei wurde die Frau ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurze Zeit ſpäter ſtarb. N 57 1 18 8120 Der Hungerſtreik in der Kohlengrube Furchtbare Szenen vor dem Grubenkor. Kattowitz 23. März Der Hungerſtreil der Belegſchaft der Klimontowgrube in Sosnowitz dauert an. 400 Bergleute befinden ſich noch immer unter Tage und ſins von der Ober⸗ welt abgeſchnitten, da ſie die Förderſchale feſtgelegt und vie Teletonleſtung zerſtört ha⸗ ben. Seit dieſer Zeit ſind die Bergleute ohne Lebensmittel. Vor dem Grubentor ſpielen ſich Tag für Tag furchtbare Szenen ab. Die Tore ſind von früh bis ſpät von den Frauen und Kin⸗ dern der ſtreikenden Bergleute belagert, die laut weinend um Hilfe für ihre Männer und Väter bitten. Auf einer Anzahl von Gruben um Sosno— witz wurde ein 24 ſtündiger Proteſtſtreik durchgeführt, der die Forderungen der Berg⸗ leute auf Klimontowgrube unterſtützen ſollte. Ermächtigungsgeſetz und Parteien Nationalſozialiſtiſche Warnungen. Berlin, 23. März. Die Nationalſozialiſtiſche Partei-Korre⸗ ſpondenz ſchreibt zur Einbringung des Er⸗ mächtigungsgeſetzes im Reichstag unter der Ueberſchrift„Ermächtigungsgeſetz und Par⸗ teien“ u. a.: Unter dem Eindruck des gewal⸗ tigen nationalen Erlebuns, deſſen ungeheure pfychologiſche Auswirkungen im Volke ſelbſt noch gar nicht abzuſchätzen ſind und das den Volksfeiertag der Eröffnung des neuen Reichstages zu einem Wendepunkt deutſcher Geſchichte werden ließ, wird in der Oeffent⸗ lichkeit von der Annahme des von den na⸗ tionalen Parteien geforderten Ermächti⸗ gungsgeſetzes durch eine Zweidrittelmehrheit des Reichstages kaum mehr gezweifelt. 8 Die Aa en des Reichstages entſchei⸗ del diesmal nicht über das Schickſal der Re. gierung, ſondern über das Wohl und Wehe der Parteien ſelbſt, deren Zukunft in ihre eigene Hand gegeben iſt. Die Parteien mö⸗ gen ſich keiner eee darüber hingeben, 2 die Nichtannahme des Ermächkigungs⸗ geſetzes eine Kampfanſage bedeuten würde, die von der Regierung aufgenommen wird. Man darf daher erwarken, daß nicht nur das Julereſſe des Volkes, ſondern auch das Ge: bot der Klugheit und Selbſterhaltung von denjenigen Parteien verſtanden wird, die es angeht. Der Ad B. an den Reichskanzler Berlin, 23. März. Der Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes gibt eine Erklärung be⸗ kannt, die dem Reichskanzler übermittelt worden iſt und in der es u. a. heißt: Die Gewerkſchaften ſind der Ausdruck einer unabweisbaren ſozialen Notwendig⸗ keit, ein unerläßlicher Beſtandteil der ſozia⸗ len Ordnung ſelbſt. Die ſozialen Aufgaben der Gewerkſchaften müſſen erfüllt werden, Staatsregime iſt. Die Gewerkſchaften ſind von dem Willen ge⸗ leitet, die ihnen obliegende Vertretung der Arbeiterintereſſen in freier Vereinbarung mit den Unternehmern wahrzunehmen. — Furchtbare Venzinerploſion Autozufammenſtoß— Ein Toter, 15 Schwer zerletzte Haltern(Weſtfalen), 23. März. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich in der Nacht im Mittelpunkt der Stadt, das einen Toten, 15 Schwer⸗ und 14 Leichtverletzte als Opfer forderte. Zwe: Lastwagen mit Anhängern, die aus Düſſeldorf und Versmold kamen, ſtießen zuſammen, wo⸗ bei dem Düſſeldorfer Wagen, der mit Oelfäſ⸗ ſern und Fetten beladen war, der Seitentank aufgeriſſen wurde. Das herauslaufende Ben⸗ zin entzündete ſich, die Fahrer und Beifah⸗ rer ſprangen aus ihren Wagen und koppelten die Anhängerwagen ab. Die alarmierte Poli⸗ zei, Feuerwehr und aus einer nahen Wirtſchaft herbeigeeilte SA.⸗ und SS.⸗Leute bemühten ſich, die gefährliche Ladung des Düſſeldorfer Wagens, insbeſondere die Lackfäſſer, in Sicher⸗ heit zu bringen. Plötzlich gab es einen furchtbaren Knall und eine rieſige Stichflamme ſchlug gen Himmel. Der unter dem Führerſitz des Düſſeldorſer Wagens eingebaute Benzin⸗ behälter war explodiert, und das bren⸗ nende Venzin ergoß ſich über die Men⸗ ſchenmenge. Mrennenden Fackeln aleich FCC ˙ AA c Die Gewerkſchaften haben der freiwilligen Vereinbarung mit den Unternehmern ſtets den Vorzug vor Zwangstarifen gegeben und ſind durchaus bereit auf dieſem Wege im Sinne einer Selbſtverwaltung der Wirtſchafi auch über das Gebiet der Lohn⸗ und Ar⸗ beitsbedingungen hinaus dauernd mit den Unternehmerorganiſationen zuſammenzuwir⸗ ken. Eine ſtaatliche Aufſicht über ſol⸗ che Gemeinſchaftsarbeit könnte ihr unter Um⸗ ſtänden durchaus förderlich ſein. Die Aufgabe der Gewerkſchaften kann nur ſein, die berechtigten Wünſche der Arbeiter⸗ ſchaft der Regierung und Geſetzgebung zuzu⸗ leiten, ſowie der Regierung und dem Parla⸗ ment mit ihren Kenntniſſen und Erfahrun⸗ gen auf dieſem Gebiete dienlich zu ſein. Eine wahre Gewerkſchaft kann ſich nur auf freiwilligen Zuſammenſchluß der Mitglieder gründen, ſie muß von den Unternehmern ebenſo wie von politiſchen Parteien unab— hängig ſein. 5. zum Ermächtigungsgeſetz Berlin, 23. März. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat beſchloſſen, daß für die Fraktion in der Donnerstagſitzung des Reichstages im Rah⸗ men der politiſchen Ausſprache d er Abg. Wels eine Erklärung abgeben wird. Ob die Fraktion darüber hinaus noch einen weite⸗ ren Redner in die Debatte ſchicken wird, hängt von dem Verlauf der Ausſprache und den Erklärungen des Reichskanzlers ab. Ge— gen die ſofortige Vornahme der dritten Le— ſung des Ermächtigungsgeſetzes wird von den Sozialdemokraten vorausſichtlich kein Einſpruch eineslegt werden. Wie von ſozialdemokratiſcher Seite weiter erklärt wird, ſind die Mitteilungen, daß der Reichstagsabgeordnete Sollmann ins Ausland geflüchtet ſei, unrichtig. Sollmann der vor etwa 10 Tagen verletzt worden ſei, befinde ſich in Krankenhausbehandlung auf deutſchem Boden. Regierungserklärung im Rundfunk Uebertragung aus der Krolloper. ü Berlin, 23. März. Die Regierungserklärung des Reichskanz⸗ lers in der heutigen Sitzung des Reichskages, die um 14 Uhr beginnt, wird auf alle deur⸗ ſchen Sender überkragen. Fegen Mißſtände in Gemeinden Ankikorrupfionsverordnung in Preußen. Berlin, 23. März. Das Gemeindeverfaſſungsrecht der Vor⸗ kriegszeit enthielt eine Reihe von Vorſchrif⸗ ten, die eine von unſachlichen Einflüſſen möglichſt freie Willensbildung in den ge⸗ meindlichen Körperſchaften ſicherſtellen ſoll⸗ ten. Dieſe Vorſchriften hatten im weſentlichen den Ausſchluß gewiſſer Perſonen von der lieſen etwa 30 Menſchen umher, furchtbare Schmerzensſchreie gellten durch die Nacht. Die Brennenden riſſen ſich die Kleider vom Leibe oder wälzten ſich am Erdboden, um ſo die Flammen zu erſticken. Die Verletzten wur⸗ den ſofort in das Krankenhaus gebracht. Wäh⸗ rend 14 Perſonen nach Anlegung von Not⸗ verbänden wieder entlaſſen werden konnten, mußten 16 Schwerverletzte im Krankenhaus verbleiben. Vier der Schwerverleßten haben ſo ſchwere Wunden davongetragen, daß ſie kaum mit dem Leben davonkommen dürften. Einer von ihnen, der Polizeiwachtmeiſter Lemke, iſt bereits geſtorben. Die drei anderen ringen mit dem Tode. Die übrigen Verletzten haben teilweiſe furchtbare Brandwunden am ganzen Körper davonge⸗ tragen. Ob bei den anderen Schwerverletzten ſich noch Lebensgefahr herausſtellen dürfte, kann zur Stunde noch nicht geſagt werden. Von der Stichflamme war die Hakenkreuzfahne am Rathausgiebel in Brand geſetzt und der Rathausgiebel ſchwer geſengt worden, doch blieb das Gebäude ſonſt verſchont. e e Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Die auf heute angeſetzte Verſteigerung der Allmendgrundſtücke finder nicht heute, ſondern am Samstag, den 25. März 1933, vormittags 10 Uhr, ſtatt. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viern— heim; hier Sprungzeiten. Nachſtehend geben wir die Sprungzeiten für den gemeinheitl. Faſelſtall für das Sommer- halbjahr 1933 bekannt: Werktags: vormittags 6 ¼ Uhr bis 10 Uhr nachmittags 12 Uhr bis 1 Uhr nur für Großvieh. Sonntags: vormittags: 7—8 Uhr Betr.: Inſtandſetzung von Wohngebäuden; hier: Reichszuſchüſſe. Wir geben hiermit bekannt, daß der Mindeſt⸗ ſatz bei Inſtandſetzungen von Wohngebäuden von 5 250.— Mk. auf 100.— Mk. vom Miniſterium Mitgliedſchaft in den gemeindlichen Körper⸗ ſchaften wegen ihrer Amtsſtellung oder des⸗ wegen zum Ziel, weil ſie als Verwandte oder Verſchwägerte nicht die hinreichende Ge⸗ währ für eine völlig unparteiiſche Mitwir⸗ kung boten. Dieſe Vorſchriften ſind durch Verordnungen anfangs des Jahres 1919 be— ſeitigt worden. 6 g Durch Beſchluß des preußiſchen Skaatsmi⸗ niſterium vom 22. März ſind die früheren Vorſchriften im weſenklichen wiederhergeſtellt 3. T. verſchärft worden. des Innern im Februar ds. Is. herabgeſetzt wurde. Viernheim, den 23. März 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: A. Winken bacch. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Deutſche Jugendkraft Viernheim. Heute abd. findet in der Sporthalle eine öffentliche Fecht⸗ ſtunde(int. Vereinsturnier um die Jung- Plakette) ſtatt. Hierzu ſind alle Mitglieder und Freunde der Fechtkunſt herzl. eingeladen. Ph. Jung, 1. Fechtwart. Weil, Präſes. Männergeſangverein 1846. Heute Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde für alle Stimmen. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Freitag abend Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ ¼9 Uhr Singſtunde. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 23. März abends 8 ½ Uhr findet im Lokal zum gold. Stern eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Da die Tagesordnung reichhaltig und belehrend iſt, iſt reſtloſes Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Geſangverein Flora. Samstag, den 25. 3. 1933 abend 8¼ Uhr Generalverſammlung im Lokal zum Storchen. Hierzu laden wir alle Mitglieder freundl ein. NB. Wir bitten die Mitglieder dringend um Zahlung der rück- ſtändigen Beiträge, und können dieſelben noch bis zur Generalverſammlung bei dem Kaſſier beglichen werden. Der Vorſtand. Turnverein von 1893. Vorſchau für Sonntag, den 26. März 1933 Rückſpiel in Mannheim. VfR. Mannheim Priv.— T. V. Viernheim 1. Freitag abend wird in der Spielerverſammlung die Abfahrt bekannt gegeben. Wir machen darauf aufmerkſam, daß diejenigen, die ge⸗ willt ſind, das Deutſche Turnfeſt in Stutt⸗ gart zu beſuchen und eine verbilligte Feſtkarte zum Preis von 5.— RM. erhalten wollen, müſſen den Betrag bis ſpäteſtens 26, ds. Mts. bei Schriftwart Herſchel abliefern. Gleich⸗ zeitig empfehlen wir unſeren Mitgliedern regen Beſuch zu dem am kommenden Sonntag von der Operetten⸗ und Theatergeſellſchaft Viern⸗ heim in Aufführung kommenden Schauſpiels „Die Bettelprinzeſſin“. Turnerinnen Abt. Die Turnſtunde findet um⸗ ſtändehalber morgen Freitag abend 8 Uhr ſtatt. Alle Turnerinnen und Damen welche ſich an dem Reigen für das Tellſchauſpiel beteiligen, wollen Erſcheinen. Die Leitung ö 22 2 0 gewinnen on Mohlgeschindcit dorch Zusatz einiger Iropfen MAGGI Witze N 1 Aus der Heimat Gedenktage 23. März. 1918 Litauen erklärt ſich als ſelbſtändigen Staat. 1924 Der Kolonialpolitiker Joachim Graf von Pfeil in Friedersdorf geſtorben. Prot.: Eberhard— Kath.: Otto Sonnenaufg. 5.58 Sonnenunterg. 18.18 Mondaufg. 5.10 Mondunterg. 15.15. * Waldbrände Um dieſe Jahreszeit ſind immer Gras- und Waldbrände zu verzeichnen. Deshalb ſeien Be⸗ ucher des Waldes, beſonders die Raucher und Touriſten, immer wieder nachdrücklichſt auf die Beſtimmungen des Forſtſtrafgeſetzes hingewie⸗ ſen. Es iſt nach dieſem verboten, mit unver⸗ wahrtem Licht und Feuer, alſo brennenden Zigarren, Zigaretten, Pfeifen ohne Deckel den Wald zu betreten, im Walde brennende wie auch glimmende Gegenſtände wegzuwerfen, oder unvorſichtig zu handhaben, und im Walde oder gefährlicher Nähe desſelben Feuer anzu⸗ zünden. Insbeſondere iſt vor dem Abkochen der Touriſten im Walde zu warnen. Ebenſo iſt das Abbrennen von Waldflächen oder Grundſtücken, welche an Waldungen grenzen, ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde ver⸗ boten. Wer einen Waldbrand wahrnimmt, ſoll, wenn die ſofortige Unterdrückung des Bran⸗ des nicht gelingt, ſo ſchnell wie möglich den Ortsvorſteher oder die Ortspolizeibehörde der nächſten Gemeinde benachrichtigen. Hierbei ſei auch erwähnt, daß jeder auf Aufforderung der Forſt⸗ oder Ortspolizeibeamten zur Hilfelei⸗ ſtung bei Löſcharbeiten verpflichtet iſt, ſofern er der Hilfeleiſtung ohne erhebliche eigene Nach⸗ teile Folge zu leiſten vermag. * Das Potsdamer Glockenſpiel als Pau⸗ ſenzeichen des Deutſchlandſenders. Von Mitt⸗ woch, den 22. März ab, gibt der Deukſchland⸗ ſender ein neues Pauſenzeichen, nämlich die erſten Klänge des Glockenſpiels der Pots⸗ damer Garniſonkirche, um den Hörer an die denkwürdigen, vom Deutſchen Rundfunk aus Potsdam übertragenen Feierlichkeiten des 21. März 1933 zu erinnern. *** Bolkszählung 1933. Die immer wieder aufgehobene Volkszählung ſoll im lau⸗ fenden Jahre beſtimmt durchgeführt werden. In allen Regierungsbereichen, die mit der Volkszählung befaßt ſind, wird ſchon an der Vorbereitung der Zählung gearbeitet. Das Amt des Zählers ſoll Ehrenamt werden. um die Lehrerſchaft im weiteſten Umfange her- anziehen zu können, dürfen die Schulen auf zwei Tage ſchließen. ** Wenn das Kind am Tage ſchläft. Wenn das Kind am Tage ſchlafen gelegt wird, ſollte man es nie mit den Kleidern ins Bett legen. Dieſe kleine Bequemlichkeit der Mutter rächt ſich oft ſehr an dem Kinde. Es erwacht er⸗ mattet, denn die Bruſt und Unterleibsorgane waren während des Schlafens gepreßt, das Atemholen wurde behindert und die Verdau⸗ ung erſchwert. Außerdem erkälten ſich ſolche Kinder viel leichter. Es iſt abſolut keine Be⸗ langloſigkeit dem Leſer dies einmal vor Au⸗ gen zu ſtellen, denn ſehr viel wird in dieſer Hinſicht oft unbewußt geſündigt. * Fernſchreibernetz. Die Deutſche Reichs⸗ poſt ſtellt Großbetrieben für ihren Verkehr mit den Außenſtellen Fernſchreibernetze mietweiſe zur Verfügung. Wie im Fernſprechbetrieb kön⸗ nen hier auf telegrafiſchem Wege alle ange⸗ ſchloſſenen Betriebsſtellen Nachrichten unmittel⸗ bar miteinander austauſchen. Die eingehenden Nachrichten erſcheinen in Druckſchrift auf einem Papierſtreifen und zwar automatiſch auch in Abweſenheit des Empfängers. Fernſchreiber⸗ netze vereinigen die Vorteile des Telegrafen— betriebes mit denen des Fernſprechbetriebes. * Wetterbericht Wettervorherſage: Meiſt heiter und trok⸗ ken, am Tage mild, nachts noch bocht kühl. Das bed ſurte Fandaudpidnatat in allen Apoſheken erhältlich zum Preise von RMI. 0.93, 1 1.88. Nur sd mit dem Namens- l i— auf feder Packung. 1