Lokales * Berordnung über das Schlachten von Tieren. Auf die heutige Bekannt ſei hingewieſen. 0 machung „Evang. Gemeinde. Heute Mittwoch Abend 8 Uhr 5. Paſſionsandacht. * Lebhaftes Düngergeſchä Di 1 Die Abrufe an Düngemttteln von den We Groß- firmen für die Frühjahrsdüngung ſind, wie von zuſtändiger Stelle berichtet wird, nach wie vor recht ee Allgemein iſt in den Abrufen ein erheblicher Vorſprung gegenüber der glei Vorjahrszeit feſtzuſtellen. 0 Fuhrleiſtungen. Die Provinzial⸗ direktion der Provinz Starkenburg vergibt Fuhr⸗ leiſtungen, worauf Intereſſenten auf die heutige Bekanntmachung hingewieſen werden. 5 8*Die Almoſenſärge werden in dieſem Jahr 5 angefertigt von Herrn Schreinermeiſter Heinrich Jöſt 1. für 26.— Mark. Kinderſärge von 90—120 em. koſten 8.— Mark und bis 90 em. 5.—. Mark. Die letzteren liefert Herr Schreinermeiſter Georg Hofmann 12. Die Preiſe des letzten Jahres waren 32.— und 8.50 Mk. * Vergebung der Leichenfu Bei der ſtattgehabten e ee gebung der Leichenfuhren erhielt den Zuſchlag Herr Peter Werle 1. für 2.49 Mk. pro Fuhre. Im letzten Jahre wurden 2.90 Mk. bezahlt. Die gemeinheitlichen der Gemeinde werden 1 fle 5 ſchäftsjahr von folgenden Fuhrleuten ausgeführt: 1. Fuhrmann Herr Nik. Grab 1. 67 Pfg. pro Stunde, 2. Fuhrmann Herr Peter Werle 1. 0 Pſg. pro Stunde, 3. Fuhrmann Herr Gg. Valt. Werle 1. 80 Pfg. pro Stunde. Im letzten Jahre würden 64, 79 und 89 Pfg. pro Stunde bezahlt. 1 *Gaumannſchaftskampf im Kunſt⸗ turnen. Am Sonntag ging beim TV. 1846 Mannheim ein weiterer Mannſchaftskampf im Geräteturnen vor ſich, wie dieſer augenblicklich im Mannheimer Turngau unter Teilnahme von 12 Mannſchaften in 4 Gruppen durchgeführt werden. Dieſer Wettkampf war das erſte Zu⸗ ſammentreffen in der Gruppe!, wobei ſich aber nur TV. 1946 Mannheim 2. Riege u. Turner bund Viernheim begegneten, nachdem Badenia Feudenheim in letzter Minute abgeſagt hatte. Der Turnverein 1846 behielt in dieſem erſten Kampf, für welchen je eine Kürübung am Reck Barren und Pferd ſowie eine Mannſchafts-Frei⸗ übung unter Teilnahme von 7 Turnern in jeder Riege gewertet wurde, den 1. Platz mit 337½ Punkten vor dem hieſigen Turnverein mit 321 ½ Punkten. Leider konnte unſere Mannſchaft den am erſten Gerät erzielten Vorſprung nicht bei⸗ behalten und durch einige Verſager am Reck den Sieg den Mannheimern überlaſſen. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen We Turnverein von 1893. Tell⸗Schauſpiel: H 0.. piel: Heute abend ½8 Uhr Probe des 4. Aufzuges. Voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet. Die Leitung. abteilnng.) Heute Mittwoch Abend 8 ½ Uhr im„Schützenhof“ Lichtbildervortag des Kam. Heim über die Entwickluung der Tankangriffs⸗ waffe und ihre Bedeutung im Weltkrieg. Wir laden hierzu ſämtliche Mitglieder einſchließlich Schützenabteilung ein, Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Diejenigen Mit⸗ glieder, welche Bruteier in den Apparat ein- legen wollen werden erſucht, dies bis 5. April beim 1. Vorſitzenden, Steinſtraße 22, zu melden. Verordnung über das Schlachten von Tieren. Vom 17. März 1933. Auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 13. März 1933(Reg.⸗Bl. S. 27) wird folgendes verordnet: 8 1. 1 Rindvieh, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde ſind beim Schlachten vor Beginn der Blutent⸗ ziehung zu betäuben. Auf Notſchlachtungen(8 1 Abſ. 3 des Reichs- geſetzes über die Schlachtvieh- und Fleiſchbeſchau Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ vom 3. Juni 1900, RGBl. S. 547) findet 1900 1 1195 e wenn ſich die Betäu⸗ ung unter den obwaltenden Umſtänd ausführen läßt. e § 2. 8 Die zur Ausführung und Durchführung des § 1 erforderlichen Vorſchriften erläßt der Miniſter des Innern. Er kann dieſe Verordnung noch auf andere als die in§ 1 Abſ. 1 genannten Tiere erſtrecken. 5 83 f Zuwiderhandlungen gegen§ 1 und gegen die auf Grund des§ 2 erlaſſenen Vorſchriften werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe beſtraft Dieſe Verordnung tritt ſofort in Kraft. Darmſtadt, den 17. März 1933. Das Heſſiſche Geſamtminiſterium: Dr. Müller Dr. Werner Durchführungsbeſtimmungen zur Verordnung über das Schlachten von Tieren von 17. März 1933. Vom 20. März 1933. Die unterm 17. März 1933 erlaſſene Ver- ordnung des Heſſiſchen Geſamtminiſteriums über das Schlachten von Tieren tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Das Betäuben iſt durchzuführen: 1. bei Pferden, Großvieh und Schweinen ver⸗ mittels Kugelſchuß⸗ oder Bolzenſchußapparats oder auf elektriſchem Wege. Eine Betäu⸗ bung durch Kopfſchlag oder Genickſtich iſt vom 2 bei Kleinvieh(Kälber, Schafe, Ziegen) ka neben den genannten 1 1405 55 e in 1 kommen unter der rausſetzung, daß derſelbe fachmä 8. 6 wird. e f as Verbot betäubungsloſen Schlacht: wird auch auf Geflügel jeglicher l Dieſe Vorſchrift bezieht ſich auf alle ge⸗ werblichen und auf alle Hausſchlachtungen; Aus nahmen können nicht geſtattet werden. 9 5 Darmſtadt, den 20. März 1933. Der Miniſter des Innern Dr. Müller. Vorſtehende Verordnung über das Schlachten von Tieren nebſt den hierzu erlaſſenen Durch führungsbeſtimmungen bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis und empfehlen in Frage kommenden Gewerbetreibenden und Selbſt⸗ verſorgern für genaue Einhaltung der Vorſchriften bei Meidung von Strafanzeigen beſorgt zu ſein. Viernheim, den 29. März 1933. Beſſiſches Polizeiamt. Oechler. Alte Zeitungen Zum Einschlagen U. Zum Taperieren zu haben in der Druckerei dieſes Blattes. 1. April 1933 ab verboten; Die Auslandspreſſe überzeugt ſich! Auf Anordnung des Mi⸗ niſters Göring wurden die Inhaftierten Torgler (Mitte), Oſſietzky(links) und Renn(rechts) den Vertretern der Aus⸗ landspreſſe vorgeſtellt. für den Hausputz: Rein amerikanisches Terpentinöl Pfund 48 Pfg. Jernentinersat: Pfund 32 Pfg. Funbodenöl- Leinölfirnis Botlenwachs- Bodenlack Bodenbheize Doſe 70 u. 40 Pfg. Bodlenfarbe Brief 27, 18 u. 10 Pfg. Stahlspäne- Putzwolle Putzschwämme in großer Auswahl Fensterleder Stück ab 40 Pfg. Arättige Hufnehmer Stuck ab 20 Pfg. Bürsten, Besen, Schrubber Heligelne Nernseife Stuck ab 6 Pfg. Rainwelde Kerns eile 250 gr. St 18, (Marke Schreiber 72% Fettgehalt) nötigen Unterhaltungsmaterials für die Provin⸗ zialſtraßen folgend aufgeführten Bezirken ſoll im öffentli e ichen Wettbewerb vergeben werden. 1 vom 3. bis 8. April 1933 auf dem Amtszimmer der Bezirksbeamten an den Werktagen von 4—6 Uhr nachmittags zur Einſicht offen und werden dort zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben. O. B. J. Steinbrecher, Bensheim. O. B. J. Weber, Darmſtadt, Neckarſtraße! Zimmer 30. ſtadt, Neckarſtraße 3, und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Samstag, den 8. April 1933, vormittags 11 Uhr, bei den obengenannten Bezirksbeamten einzureichen. Vergebung von Fuhrleistungen. Die Anfuhr des im Rechnungsjahr 1933 der Provinz Starkenburg in nach— Jung-N. N. V. Heute Abend 8 ½ Uhr im Gaſth.„Zur Vor- ſtadt“ Um reſtloſes und pünktliches bittet Rommunikanten⸗- Anz U 5 solange der Vorrat reicht für 10 Mk. An- u, Verkauf Havallerhaus Verſammlung Erſcheinen Der Führer. Angebotsvordrucke und Bedingungen liegen Für den Bezirk Bensheim bei Herrn Kumpf. Uw. Mannheim J I, 20. . Loderfacken in grober Auswahl Mlavier- Unterricht auf theoretiſcher Grund- Billige Föfslörleder von 45% an Bismarckstr. 11. Bezirk Darm ſtadt 11! bei Herrn Schriftl. Heimarbeit Verlag Utans, münchen 13 lage Liſſi Schlatter langjährige Lehrerin a. d. Hochſchule f. Muſik. 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Nummer 76 Donnerstag, den 30. Inde der Wohnungs⸗ zwangswirtſchaft Aber der Mielerſchutz bleibt. Am 1. April wird die bisherige Woh⸗ tungszwangswirtſchaft ihr Ende inden. Die deutſche Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft wurde in der Nachkriegszeit grund⸗ egend durch drei Geſetze beſtimmt: das Wohnungsmangelgeſetz, ſowie das Reichsmietengeſetz und das Mie⸗ ſerſchutzgeſetz. Das Wohnungsmangel— geſetz tritt nunmehr am 1. April außer Kraft, und damit iſt die Zwangswirtſchaft bei frei⸗ werdenden Wohnungen wieder beſeitigt. Ihre Beſchlagnahme iſt in Zukunft ebenſo⸗ wenig möglich, wie die Zwangseinweiſung von Mietern; von Zwangsmietverträgen, auch beim Wohnungskauſch kann die etwa. fehlende Genehmigung des Vermieters nicht mehr durch das Wohnungsamt erſetzt wer⸗ den. Schließlich iſt eine Beſtrafung nach dem 1. April für frühere Zuwiderhandlung gegen das Wohnungsmangelgeſetz ausgeſchloſſen. 0 Verpflichtung auf Geldleiſtung bei zu einem früheren Zeit⸗ punkt angeordneter Umwandlung von Ge⸗ ſchäftsraum zu Wohnraum beſtehen. Mit dem Ende der Zwangswirtſchaft wer⸗ den jedoch die Beſtimmungen, wie ſie durch das Reichsmieten⸗ und Mieter ſchutzgeſetz feſtgelegt worden ſind, nicht beſeitigt. Die echtsbeziehungen zwiſchen Mieter und Vermieter werden kaum beein⸗ flußt. Nur in einem einzigen, noch beſonders zu beſprechenden Fall tritt eine Aenderung ein. Bas iſt weſentlich, weil, wie ſich ſelbſt aus Aeußerungen von Mieterorganiſationen ergibt, über dieſe Rechtslage vielfach Unklar⸗ heit beſteht. 1 So iſt z. B. die Annahme falſch, die bis⸗ her beſchlagnahmefähigen Wohnungen ſtän⸗ den nicht mehr unter dem Mieterſchutz. Woh⸗ nungen, die zurzeit auf Grund eines Zwangsmietsvertrages bewohnt werden, fönnen, ſofern dieſer Vertrag noch vor dem 1. April 1933 rechtskräftig geworden iſt, nur nach den Beſtimmungen des geltenden Miet rechtes durch formgerechte Kündigung, gege⸗ benenfalls durch Mietaufhebungsklage frei⸗ gemacht werden. Vermietete Räume bleiben im Rahmen der Grenzen der beiden Schutz⸗ geſetze geſchützt. i Das Gleiche gilt für die freiwerdenden Wohnungen. Hier iſt vielfach durch flüchtige Kenntnis der Notverordnung vom 1. De⸗ zember 1931 eine falſche Meinung entſtanden. Nach ihr ſollten die Vorſchriften nicht für Verträge gelten, die über freiwerdende, nicht mehr beſchlagnahmefähige Wohnungen abge⸗ ſchloſſen wurden. Daneben wird aber be⸗ ſtimmt, daß freiwerdende Wohnungen, die am 31. März ds. Is. noch der Inanſpruch⸗ nahme unterliegen, aus dem Mieterſchutz nicht herausgenommen ſind, wobei es gleichgültig iſt, ob die Gemeinden die Woh⸗ nungszwangswirtſchaft praktiſch ausgeübt haben, oder nicht. Allerdings trifft das nur für ſolche Räume zu, deren. Mietpreis eine gewiſſe Höhe nicht überſchreitet. Wie bereits erwähnt, greift aber auch der Wegfall des Wohnungsmangelgeſetzes in el⸗ nem beſtimmten Fall in den Mieterſchutz ein. Bisher konnte bei Räumungsurteilen die Räumung von der Geſtellung eines Er⸗ ſatzraumes abhängig gemacht werden. Aber es ſollen nunmehr, wenn dieſe Beſtimmung fällt, neue Maßnahmen getroffen werden, um Härten für die Mieter zu vermeiden. Die geſamten Probleme der Wohnungs⸗ wirtſchaft ſind natürlich auch mit dieſer Neu⸗ regelung nicht geordnet, Man braucht nur an die Hauszinsſteuer zu erinnern, um den Beweis für dieſe Feſtſtellung zu ſe⸗ hen. Falſch wäre es auch, wenn man anneh⸗ men wollte, daß durch die Bautätigkeit der letzten Jahre und auch manche Erſcheinungen auf dem Wohnungsmarkt der ohnungs⸗ mangel 1 10 behoben ſei. Gewiß der Bedarf an Großwohnungen iſt weitgehend edeckt, das Angebot überſteigt—. namentli in den Großſtädten— ſehr ſtark die Nach⸗ Der Bedarf an Kleinwohnun⸗ ſt dagegen nach wie vor vorhanden imer Anzeiber (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſamtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Wee bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewz r nicht übernommen März 1933 Gegen die Gren Eine Nede des RNeichslan und Protestaktionen— Hindenburg⸗ Berlin, 30. März Reichskanzler Hitler traf am Mittwoch vormittag im Flugzeug aus München kommend wieder in Berlin ein und begab ſich ſofort in die Reichskanzlei. Um 12.00 Uhr mittags begann eine Miniſter⸗ beſprechung. Der Reichskanzler erklärte, daß die Vorgänge in Braun ſchweig vollkommen geklärt ſeien und daß der Zwiſchenfall im beiderſeitigen Einvernehmen beigelegt worden ſei. Weiter ſprach der Reichskanzler über die Abwehrmaßnahmen gegen die jüdiſche Greuelpropaganda im Auslande. Er betonte, daß die Abwehr organiſiert wer⸗ den mußte, weil ſie aus dem Volke ſelbſt heraus kam und ohne Organiſierung leicht unerwünſchte Formen angenommen hätte. Gegenüber dieſer Gefahr wies der Kanzler darauf hin, daß die Abwehr durch die Orga— niſation feſt in der Hand maßgebender In⸗ ſtanzen, alſo vor allem der Führung der NSDAP., ſei. Es werde verhindert werden, daß es zu Beläſtigungen perſönlicher Art und zu Gewalttätigkeiten komme. Das Judentum müſſe aber anerkennen, daß ein jüdiſcher Krieg ech Deulſch⸗ land das Judentum in Deutſchland ſelbſt mik voller Schärfe kreffe. der Kanzler wies darauf hin, daß auch heuke wieder eine Reihe von Nachrichten aus dem Auslande vorliegen, die den Jorkgang der Hetze gegen Deutſchland beweiſen. So wird aus London gemeldet, daß dort immer noch in großer Anzahl Kraftwa⸗ gen mit Plakaten umherfahren, die zum Boykott gegen Deukſchland auffordern. Es unterliege keinem Zweifel, daß dieſe Be— wegung gegen Deutſchland organiſier! ſei. Aehnliche Meldungen kommen auch wie⸗ der aus Neuyork. Auch dort geht die Boykottbewegung gegen Deutſchland weiter, vor allem in der Form, daß in Maſſenver⸗ ſammlungen und durch Radio ſogar gegen amerikaniſche Stoatsbürger deutſcher Ab⸗ ſtammung gehetzt wird. Die deutſche Gegenaltion Aus einer Reihe von Städten wird berich- tet, daß auf Einſchreiten der SA jüdiſche Ge⸗ ſchäfte zur Schließung ihrer Betriebe veran⸗ laßt wurden. Viele Ladeninhaber hätten be⸗ reits von ſich aus ihre Pforten geſchloſſen. Da in einigen Städten auch die Schau⸗ ſenſter jüdiſcher Geſchäfte eingeſchlagen worden ſind, wird von verſchiedenen Seiten darauf hingewieſen, daß bei ſol⸗ chen Handlungen die wirklich Geſchädig⸗ ten, nicht die betreffenden jüdiſchen Fir ⸗ men, ſondern die deutſchen Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften ſind un daß dadurch letzten Endes deutſches Volksvermögen mufwillia vernichtet wird. Ueberall, wo ſolche Ausſchreitungen vor⸗ kommen, hat übrigens ſofort die SA, zu⸗ ſammen mit der Polizei die nötigen Maß⸗ nahmen getroffen, um Plünderungen zu ver⸗ hüten. f Kundgebung des Zeitungsverlegervereins Der Verein Deutſcher Zeitungs⸗ verleger hat ſich in einer Präſidialſitzung mit den Gefahren der im Ausland betriebe⸗ nen Greuelpropaganda gegen Deutſchland eingehend beſchäftigt. und wird bei der zu erwartenden Wirt⸗ entwicklung eher zu⸗ als abnehmen. Bei vielen Erörterungen über die Woh⸗ nungsfrage wird die Tat, ache außer Acht ge⸗ laſſen, daß die Bevölkerungspyra⸗ mide in Deutſchland ſich egenüber der Friedenszeit weſentlich verändert hat. Wir Er iſt in Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung der Auffaſſung, daß den Auswirkungen dieſer Hetze, die erneut eine moraliſche Einkreiſung unſere⸗ Lan- des herbeizuführen droht, mit allen uns zur Verfügung ſtehenden Mitteln ent- gegengetreien werden muß. Er hofft daher, daß die von der NSDAP. ange- kündigte Abwehraktion den Treibern der Hetze im Auslande die Jolgen vor Au⸗ gen führen wird, die für diejenigen ein ⸗ kreten, zu deren angeblicher Verteidi⸗ gung dieſe Greuelpropaganda enffeſſelt worden iſt. Mit der Reichsregierung iſt der Verein Deutſcher Zeitungsverleger davon überzeugt, daß die Entſchloſſenheit des deutſchen Volkes, eine neue Verfemung nicht wieder hinzuneh⸗ men, bereits ausreichen wird, um dieſen Fiete i Verſuch einer moraliſchen Iſolierung und einer ſchweren politiſchen und wirtſchaftlichen Schädigung unſeres Vater⸗ landes im Keime zu erſticken.— Die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie hat an den Präſidenten der deutſch⸗amerikaniſchen Handelskammer in 4 Neuyork telegraphiert, um weiteſte Kreiſe in Amerika von der Unwahrhaftigkeit der gegen Deutſchland gerichteten Propaganda zu über⸗ zeugen, ſei die Hamburg⸗Amerika⸗Linie bereit, einige prominente amerikaniſche Bürger zu einer Informationsreiſe nach Deutſchland einzuladen. Wie aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, beſagt eine Verfügung des kommiſſariſchen Bürgermeiſters, daß im Hin⸗ blick auf die lügenhafte Greuelpropaganda des Weltjudentums alle im Dienſt der Stadt Frankfurt ſtehenden Juden zum nächſtliegen⸗ den Termin gekündigt werden. A ſchützt das Görlitzer Gerichtsgebäude Am Mittwoch ſammelte ſich auf die nicht aufhörenden ausländiſchen Greuelmärchen über angebliche Judenverfolgungen und Po⸗ grome in Deutſchland eine erregte tauſend⸗ köpfige Menſchenmenge vor dem des Land⸗ und Amtsgerichts Görlitz an Hund forderte in erregten Rufen und Sprech⸗ chören die Entfernung der jüdiſchen Richter und Rechtsanwälte. Um ernſtere Ausſchrei⸗ tungen zu verhüten, beſetzten SA und SS das Gebäude und ſperrten die Eingänge. Reichsminister Göbbels dankt der Preſſe Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Göbbels hat der Preſſe ſeinen Dank ausſprechen laſſen für die Unterſtützung, die die letzlen Ak ⸗ tionen der Regierung, ſowohl die Ver- anſtaltungen in Potsdam wie auch die Aktion gegen die Greuelmeldungen im Auslande, bei der Preſſe gefunden hat. Er hat bei weiterem derartigen loyalen Ver⸗ halten der Preſſe ſeinen Willen bekundet, die Freiheit der Preſſe weiter zu fördern. Ernennungen zu Ehrenbürgern Eine große Reihe von de utſchen Ge⸗ meinden hat den Reichspräſidenten, den Reichskanzler und andere Mitglieder der Reichsregierung durch Verleihung des Eh⸗ renbürgerrechts ausgezeichnet. Neu⸗ erdings iſt auch der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung Berlin der Antrag zugegangen, Reichspräſident von Hinden burg und Reichskanzler Hitler zu Ehrenbür⸗ Kern in ernennen In verſchiedenen Städ⸗ aben weit mehr Erwachſene, als in der orkriegszeit und daher ein Mehr von 20 Prozent an Haushaltungen. Das mag in den fetzigen anormalen Zeiten nicht ſehr ſtark, Er inung treten(bemerkbar macht es ſich troßdem). Sobald wir wieder eine einiger⸗ maßen geſunde Wirtſchaftsentwicklung be⸗ Gebäude Jude Bernhard Deitſch, 50. Jahrgang elpropaganda zlers über die deutſche Abwehr— Proteſtlundgebungen und Hitler⸗Ehrungen ten ſind auch Straßenbenennungen nach den Namen des Reichspräſidenten, des Reichs kanzlers oder des Reichsminiſters Göring und des Reichsminiſters Hugenberg erfolgt, Als erſte öſterreichiſche Stadt hat die Stadt Imſt im Oberinntal Reichskanzler Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannt. Vor der Abſtimmung ſind ſechs Mitglieder des Gemeinderats, darunter Sozialdemokra⸗ ten und Chriſtlichſoziale, aus ihren Parteien ausgetreten und haben ſich der NSDuP. angeſchloſſen. Das Auslands⸗Etho Jüdiſcher Führer in England gegen die deutſch-feindliche Propaganda. London, 30. März. Der Präſident des jüdiſchen Deportierten⸗ verbandes, Laſki, gab mit Bezug auf die deutſchfeindliche Propaganda eine zur Mäßi⸗ gung mahnende Erklärung ab. Er äußerte hierbei, daß man in Deutſch⸗ land nach der erſten leidenſchafklichen Bewegung der Revolution wahrſcheinlich ſich wieder auf die Wahrſtellung der Ju- den in Deutſchland beſinnen werde. Die deulſchen Juden ſeien auf ihre Heimat ſtolz, die in ihrem Gefühl tief verwurzelt ſei. Zu einer ernſteren Aus ſchreitung von engliſchen Juden gegen einen deutſchen Reichsangehörigen kam es in einer der Spei⸗ ſeanſtalten in der Nähe des Piccadilly⸗Zirkus. Der Deutſche war in ein Geſpräch mit einem Tiſchnachbarn verwickelt worden und wurde, nachdem man ſeine Nationalität erkannt hatte, von einer Horde Juden unter körper⸗ licher Mißhandlung zum Lokal hinausge⸗ worfen. Neunorler Preſſe ſchlägt ruhigere Töne an Neuyork, 30. März. Die geſamte Neuyorker Preſſe ſchlägt wie auf Kommando ruhigere Töne an mit Ausnahme allerdings des„Daily Mirror“. In dieſem Blatt erläßt der radikal eingeſtellte Präſident des Kongreſſes, der amerikaniſche einen groß aufge⸗ machten Aufruf, der die alte Kriegstaktik verfolgt, einen Keil zwiſchen die deutſche Re⸗ gierung und das Volk zu treiben. Die„Neuyorker Times“, die während des Hetzfeldzuges wiederum ihren alten Ruf wahrmachle, das gefährlichſte Jüh⸗ rerblatk der amerikaniſchen Preſſe zu ſein, kritt in einem Leitarfikel den Rück⸗ rf von der Greuelpropaganda an und erklärt heuchleriſch, daß die amerikaniſche Preſſe bezüglich der Meldungen über die deuiſchen Forgänge nichts unkerdrückt oder verzerrt habe. Das Blatt verlangt u. a.„die Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Preſſefreiheit.“ Das Blatt aber vergißt dabei zu erwähnen, daß ſämtliche Räubergeſchichten über Deutſchland in tendenziöſer Weiſe auf ſeinen Hauptſeiten mit entſtellenden Rieſenüberſchriften gedruckt wurden, dagegen authentiſche deutſche Er⸗ klärungen meiſtens nur auf Nebenſeiten des Blattes in Kleindruck und häufig mehr aus⸗ zugsweiſe wiedergegeben wurden. rommen, wiro boitefe Tatſache art hervortre⸗ ten. Deshalb wird man gut daran tun, vechtzeitig allen dieſen Problemen der Woh⸗ nungswirtſchaft die gebührende Aufmerkſam⸗ keit zuzuwenden. ————-V—. Voütiche Gleichſchaltuns . ²˙ 0X Berlin, 30. März. Der Reichsminiſter des Innern legte in der Miniſterbeſprechung am Mitt⸗ woch den Geſetzentwurf über die Gleich⸗ ſchaltung der Länder mit Reich vor. Dieſer Geſetzentwurf ſieht eine Vereinfachung der Landesgeſetzgebung über⸗ haupt vor und beſtimmt im beſonderen, daß die Volksvertretungen der Länder mit Aus⸗ nahme des preußiſchen Landtags aufgelöſt und neugebildet werden. Dieſe Neubildung erfolgt nach dem Ver⸗ hältnis des Ergebniſſes der letzten Reichskagswahl, und zwar werden die Stimmen zugrunde gelegt, die ſich am 5. März innerhalb jedes einzelnen Landes ergeben haben. Für die neuzubildenden Landtage wird eine Mandatshöchſtziffer vorgeſehen. Ferner ſollen Beſtimmungen getroffen werden, durch die dieſelbe Gleichſchaltung in den Gemeindeverwal⸗ kungskörperſchaflen erfolgt. Auch hier wird das Ergebnis des 5. März als Schlüſſel zugrunde gelegt, und ebenſo werden je nach Größe der Gemeinden auch Höchſtzahlen für die Mandate beſtimmt. In unterrichteten Kreiſen rechnet man mit der Möglichkeit, daß dieſes Geſetz noch bis Ende der Woche auch dem Reichsrat zur Kenntnis gebracht wird, ſo daß es am 1. April in Kraft treten kann. Im Laufe des Monats April wird dann die politiſche Gleichſchaltung in den Volksvertretungen der Länder und Gemeinden praktiſch durchge— führt werden *. Kundgebung des Hande Hannover, 30. arz. Der Vorſtand des Deutſchen Hand— werks⸗ und Gewerbekammerta⸗ ges begrüßt es in einer an den Reichskanz⸗ ler Hitler gerichteten Entſchließung mit Ge— nugtuung, daß durch die der Reichsregierung vom Reichstag gegebene Ermächtigung die Vorausſetzungen für eine planmäßige Politik der nächſten vier Jahre geſchaffen wurden. Die beruflichen Spitzenvertretungen des Handwerks ſtellen ſich der nationalen Regie— rung reſtlos zur Verfügung. Sie erwarten in wirtſchaftlicher und organiſatoriſcher Hin⸗ ſicht die Anerkennung der Selbſtverwaltung und Selbſtverantwortung der Handwerker— ſchaft. Neichsminiſter Göbbels über Filmreform Auf einer Veranſtaltung der Dachorgani⸗ ſation der Filmſchaffenden Deutſchlands ſprach der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda Dr. Göbbels, über die zeitgemäßen Aufgaben des deutſchen Films. Dr. Göbbels führte u. a. aus: Die nationale Revolution werde ſich nicht auf die Politik begrenzen, ſondern auf die Gebiete der Wirtſchaft, der Kultur und des Films erſtrecken. Der Staat habe die Aufgabe, re— gulierend in die Filmproduktion einzugrei— fen. Die nationale Bewegung plane, das gan- ze neue Filmſchaffen auf eine neue Ba⸗ ſis zu ſtellen. Die deutſche J mkriſe habe ihre Wurzeln im inmakeriellen, doch zeig⸗ ten ſich jetzt auch die Auswirkungen im Materiellen. Die nationale Regierung werde verhindern, daß ſtaaksfeindliche Ideen, durch Filmkunſt getarnt, nach Deulſchland hereinkommen. Doch erfülle eine Regierung, die ſich mit der Zenſur allein begnüge, nur den ſchlechteren Teil ihrer Aufgabe. Wenn die Regierung aus der Produktion ei— nes Jahres einen Film herausgreife, ihren Wünſchen, Zielen und Aufgaben voll gerecht werde, ſo erfahre das ganze Filmſchaffen einen Anſtoß, wie er auf materkellem Weg nie zu erreichen wäre. Auch die nationale Regierung werde die Kunſt freilaſſen, wenn ſie ſich an beſtimmte politiſche, ſittliche und weltanſchauliche Normen gebunden fühle. Die Regierung der nationalen Revolution werde den Berufsorganiſationen erhöhte Rechte verleihen. 42„ 9 N prengſtofforganiſation der K 30 Funktionäre verhaftet.— Große Waffen⸗ funde. Recklinghauſen, 30. März. Die Kriminalpolizei hat eine umfangreiche Sprengſtofforganiſation der KPD. unter dem Namen„Apparat“ feſtgeſtellt. Stützpunkte wa⸗ ren u. a. Bottrop, Mülheim, Oberhauſen. Die Mitglieder der Sprengſtofforganiſation haben in Kurſen genaue Anweiſungen für die Sprengung von Brücken, Gebäuden und Stra⸗ zen erhalten. Als Angehörige des„Apparat“ bezw. als Beteiligte bei der Sprengſtoffbeſchaffung ſind bisher in Bottrop 25 und in Oberhauſen 5 Kommuniſten feſtgenommen worden, die ge⸗ ständig ſind. Der Landeskriminalpolizeiſtelle Necklinghauſen und Oberhauſen iſt es gelungen, erhebliche Mengen Sprengſtofff und Waſ el zu beſchlagnahmen, ebenſo im ſüdlichen Teil des Induſtriegebietes. Im Bahndamm Boktrov⸗Recklinahauſen wur⸗ dee m N Räumungsfriſten verabſchiedet, der zu Gun⸗ f de eine Milchkanne mit 40 Handgranaten gefun⸗ den ſowie große Mengen Detonit⸗ und Am⸗ mon⸗Salpeter, ſechs Eierhandgranaten, ein großer Sack mit 66 mit Sprengſtoff gefüllten Staufferfettbüchſen, 12 Rohrſtücke für Eier⸗ handgranaten, eine Zündkaſſette mit einer Pfunddoſe Detonit, eine 10 Zentimeter Gra⸗ nate mit Zündern, drei Handgranaten. Neue Verhaftungen in Lötzen Lötzen, 30. März. Im Zuſammenhang mit der Unterſuchung über den Sprengſtoffanſchlag gegen die Lötze⸗ ner Vereinsbank ſind weitere Hausſuchungen bei Kommuniſten vorgenommen worden. Es wurden erhebliche Mengen von Sprengſtoff gefunden. Insgeſamt nahm die Polizei neun Verhaftungen von Linksradikalen vor. Kommuniſt in Notwehr erſchoſſen Hamburg⸗Altona, 30. März. In der Grafenſtraße wurden nach Mittei⸗ lung der Polizei, Nationalſozialiſten von Kom⸗ muniſten tätlich angegriffen. DEin National⸗ ſozialiſt machte in der Notwehr von der Schuß⸗ waffe Gebrauch und verletzte einen Kommuni⸗ ſten tödlich. Tod eines 5A⸗Führers gellürt Köslin, 30. März. Im Juli vorigen Jahres wurden der Stan⸗ dartenführer Kreth aus Neuſtettin und ſein Adjutant, der Lehrer Dr. Roß aus Berlin, im Kösliner Gollenwald von Kommuniſten mit Steinen beworfen, ſo daß ſie mit dem Rade verunglückten und beide den Tod fanden. Nun⸗ mehr iſt es gelungen, die kommuniſtiſchen Mör⸗ der zu faſſen. Mehrere kommuniſtiſche Füh⸗ rer wurden verhaftet, Stegmann wieder freigelaſſen Nürnberg, 30. März. Der„Fränkiſche Kurier“ meldet: Der we— gen angeblicher Anzettelung einer Beſeitigung des Reichstagsabgeordneten Streicher feſtgenom— mene frühere Reichstagsabgeordnete Steg— mann wurde vom Gericht wieder auf freien Fuß geſetzt, weil auf Grund der gepflogenen kriminalpolizeilichen Erhebungen die der An— zeige zu Grunde gelegten Anhaltspunkte nicht ausreichten, den Verdacht aufrecht zu erhal— ten. Aus der Kabinettsſitzung Jeſtſtellung des Keichshaushalfls.— Die Aufhebung des Wohnungsmangelgeſetzes. 5 Berlin, 30. März. Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in ſei— ner Mittwoch⸗Sitzung u. a. mit einem Ge⸗ ſetzentwurf des Reichsminiſteriums des In— nern über die Gleichſchaltung der Län⸗ der und Gemeinden mit dem Reich. Die Be⸗ ratungen hierüber werden am Freitag forkt— geſetzt werden. Ferner genehmigte das Reichskabi'nett die nachträgliche Feſtſtellung des Reichs⸗ haushalts für 1932 auf Grund des Er⸗ mächtigungsgeſetzes, ſowie den Poranſchlag des Reichsfinanzminiſters für das erſte Viertel des Haushaltsſahres 1933. Die per⸗ ſönlichen Ausgaben bleiben hierbei die gleichen wie bisher, die fachlichen Ausgaben haben eine Kürzung erfahren. Genehmigt wurden weiterhin die Garantie— ermächtigungen für den Außenhandel, die Getreidebewegung und die Seefahrt ſowie die Aufhebung des Wohnungsmangelgeſetzes, das mit dem 1. April ds. Is. außer Kraft tritt. Gleichzeitig wurde ein Geſetzentwurf über ſten der Mieler Härlen beſeikigt, die durch die Aufhebung des Wohnungsmangelgeſetzes entſtehen könnten. Noch nicht abgeſchloſſen wurden die Bera⸗ des Zulagen und Vergutungen für die neben⸗ amtliche Tätigkeit von Beamten. Der vom Reichswirtſchaftsminiſter vorgelegte Geſetzentwurf betreffend Auflöſung und Neu⸗ bildung des vorläufigen Reichswirtſchaftsra⸗ tes würde ebenfalls verabſchiedet. D und Reichsregierung Die Vorſitzenden beim Keichsinnenminiſter. Kommt Hitler zum Deutſchen Turnfeſt? Berlin, 30. März. Amtlich wird mitgeteilt: Reichsminiſter Dr. Frick empfing die beiden erſten Vorſitzen⸗ den der Deutſchen Turnerſchaft, Miniſter a. D. Dominicus und Direktor Dr. Neu⸗ endörfer. Die Herren überreichten dem Reichsminiſter des Innern die amtliche Entſchließung der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, worin der Vorſtand alle Vereine auf⸗ gefordert hat der nationalen Regierung und ihren Führern ſich zur freudigen Mitarbeit zur Verfügung zu ſtellen. Miniſter Frick be⸗ grüßte dieſe Erklärung und betonte die Bedeutung der Deutſchen Turnerſchaft für den Neuaufbau des Reiches. Stahlhelmzwiſchenfall beigelegt Kommiſſariſcher Landesführer in Braun- ſchweig. Berlin, 30. März. Für den 1. April iſt eine Sitzung des Bundesvorſtandes des Stahlhelms angeſetzt, in der hauptſächlich die Vorgänge in Braun⸗ ſchweig beſprochen werden ſollen. In dieſer Sitzung ſoll auch die Entſcheidung für den Führerwechſel in Braunſchweig fallen. Wie wir erfahren, wird der Führer des nover, General von Henning auf Schönhoff, kommiſſariſch den Landesverband von Braunſchweig übernehmen und bis zur end⸗ gültigen Klärung einen Stellvertreter be⸗ ſtellen. Nachdem die Beſprechungen der Bundes- führung des Stahlhelms mit dem braun⸗ ſchweigiſchen Innenminiſter Klaggss da⸗ hin abgeſchloſſen waren, daß das Stahl⸗ helmverbot in Braunſchweig ab 1. April wie⸗ der aufgehoben wird, wurden die im Kran⸗ kenkaſſengebäude verhafteten 1350 Perſonen bis auf rund 100 wieder freigelaſſen. Der Führer des Landesverbandes Braunſchweig 5 Stahlhelms, Studienrat Schrader in Wolffenbüttel, wird nach dem„Völkiſchen Keine Nüntehr Eine Anfrage in Doorn. Berlin, 29. März. Zu der Nachricht, daß die Stadtverwaltung von Bad Homburg eine Adreſſe nach Landesverbandes des Skahlhelms von Han⸗ (Doorn ger! t hat, worin der ehemalige Kaiſer gebeten wird, für den Fall einer Ver⸗ legung ſeines Wohnſitzes nach Deutſchland im Homburger Schloß Wohnung zu nehmen, hat ein Nachrichtenbüro Fühlung genommen mit der Generalverwaltung des ehemaligen Königshauſes. Dem Nachrichtenbüro wurde erklärt, daß zwar über die Frage einer Rückkehr des Kai⸗ ſers in der lehlen Zeit ſehr viel geſprochen worden ſei, daß der Kaiſer aber nicht die Abſichk geäußerk habe, nach Deutſchland zu⸗ rückzukehren. „In unterrichteten Kreiſen wird hinzuge⸗ fügt, daß die Rückkehr das Kaiſers abhängig ſein würde von der Zuſtimmung der Reichsregierung, und daß in offiziel⸗ len Kreiſen vermutlich dieſe Frage deshalb jetzt nicht aufgeworfen werde, weil, wie ſchon Reichskanzler Hitler in ſeiner Regierungser⸗ klärung vor dem Reichstag ſagte, alle irgend⸗ wie mit der Frage der Monarchie zuſam⸗ menhängenden Dinge vorläufig nicht zur De⸗ batte ſtänden. Oeſterreich, ein deutſcher Staal Eine Rede des öſterreichiſchen Vizekanzlers. Wien, 30. März. Der öſterreichiſche Vizekanzler Winkler hielt eine Rund funkrede über die au⸗ ßenpolitiſche Orientierung Oeſterreichs, in der er u. a. ausführte: Ich habe ſtets den Stand⸗ punkt vertreten, daß Oeſterreich ein deut⸗ ſcher Staat iſt und als ſolcher nur eine deutſch⸗bewußte Politik machen kann und darf. Stets habe ich weiter den Standpunkt vertreten, daß außen- oder handelspolitiſche Kooperationen von Bedeutung ohne Einbe⸗ ziehung Deutſchlands eine Unmöglichkeit ſind Wir werden dieſen Weg fortſetzen, und un ſer Streben muß heute vor allem dahinge⸗ hen, die Mißverſtändniſſe, die insbeſondere in der reichsdeulſchen Oeffentlichkeit durch die Verhandlungen über das Lauſanner Prolo⸗ koll und die Annahme desſelben entſtanden ſind, aufzuklären und zu beſeitigen, damit ſic unſere Beziehungen zu Deutſchland ohne Zum 450. Verdacht des Hochverrats ergibt. Hannover, 30. März. Die techniſchen Fortſchritte bei der Reichs⸗ bahn ſteigern ſich nahezu ins Phantaſtiſche, aber wir ſind es gewohnt, daß wir uns eines Tages doch auch durch Phantaſie überraſchen laſſen und dann alles als ſehr natürlich emp⸗ finden. Wir erlebten den Krukenberg⸗Pro⸗ peller⸗Wagen, den Schienen⸗Zepp, die Dieſel⸗ Elektriſchen⸗-Schnelltriebwagen der Reichs- bahn, den der Volksmund„Fliegender Ham⸗ burger“ taufte. Wir ſtaunten und ſprachen darüber und gewöhnten uns daran. Ja wir warteten. Auf was denn? Dieſes Warten hat jetzt der Erfinder Kru⸗ kenberg in aller Stille wieder gekürzt. Er mar in den Ausbeſſerungswerkſtätten der Reichsbahn in Leinhauſen bei Hannover ohne Wiſſen der Oeffentlichkeit emſig damit beſchäftigt, einen ganz neuen Schnellwa⸗ gentyp zu konſtruieren und zu bauen. Be⸗ deutende Erfindungen ſind ihm nutzbar ge⸗ macht worden. Der neue Typ kehrt nicht mehr zum Propellerantrieb zurück, ſondern ſtellt wieder den direkten Antrieb Maſchine Räder her. Aeußerlich bleibt er dem Dieſelwagen der Reichsbahn ſehr ähnlich, die Veränderung liegt hauptſächlich in den maſchinellen Anla⸗ gen, und er behält auch die bewährten Ben⸗ tungen über einen Geſetzentwurf betreffend zol⸗Exploſionsmotoren des Propellerwagens als Antriebskraft bei. Krukenbergs Umwand⸗ Beobachter“ in Haft behalten, da er über die Vorgänge unterrichtet war, ſo daß ſich der 230 Kilometer Neue Erfindung Krulenbergs— Der„Fliegende Hamburger“ übertroffen Rückſicht darauf, daß die polikiſchen Verhält⸗ niſſe in Deutſchland und Oeſterreich nich Nene ſind, aufrichtig und herzlich deſtalten. Geſchwindigkeit lung konnte Erſtaunen erwecken, war er doch der eifrigſte Verfechter der Idee des Luftſchraubenantriebs für Eiſenbahnfahr⸗ zeuge und jetzt gibt er dieſe Idee völlig auf. Aber dieſe Wandlung iſt eben durch Konſtruktionserfahrungen in der Ein⸗ richtung der maſchinellen Anlagen bedingt worden. Der neue Wagen ſoll Geſchwindigkeilen von 230 und noch mehr Kilomeler er⸗ möglichen, darum ſind auch verſchiedene Umgeſtaltungen am Aeußeren wahrzunehmen: Das Geſamt⸗ chaſſis iſt erheblich länger als beim erſten Propellerwagen und außerdem mit Drehge⸗ ſtellen ausgerüſtet, die das Durchfahren von Kurven auch bei höherem Tempo beſſer und gefahrloſer geſtatten, als die ſtarren Achſen der Chaſſis des erſten Propellerwagens. Die Probefahrt des neuen Krukenberg⸗Typs galt nur einem Verſuch und nicht der Aufſtellung eines Rekords, denn jetzt müſſen die neuen Erfindungen praktiſch aus⸗ berobiert werden, damit eines Tages die Wagen in den fahrplanmäßigen Schnellver⸗ kehr eingereiht werden können. Gelingen alle Verſuche, dann wird der„Fliegende Ham⸗ burger“ vielleicht bald wieder in den Lager⸗ ſchuppen zurückkehren müſſen, denn 150 oder 180 Kilometer genügen nicht mehr, 23 0 bis 300 entſprechen mehr dem Tempo unſerer Zeit. Der„Schienenzeppelin“ auf neuer Probefahrt. Der von Krukenberg⸗ Hannover erbaute Schie⸗ nenzeppelin iſt von Han⸗ nover kommend wieder in Berlin eingetroffen. Der Antrieb geſchah bis⸗ her mittels Propeller. Jetzt iſt er auf Radan⸗ trieb mit Rohölmotor umgebaut worden. Naſſael Santi Geburistag des großen Meiſters. affael Santi, deſſen Name neben dem 1155 Autegen Michelangelo Buonarotti aufleuchtet im Glanze der Unſterblichkeit, überwältigt durch die Schönheit und Lieb⸗ lichkeit feines Schaffens. Am 28. März 1483, einem Karfreitag, erblickte Raffael Santi das Licht der Welt in dem kleinen Orte Urbino am Nordoſtrande der Apenni⸗ nen Schon ſein Vater Giovanni Santi war ein geachteter Maler. Der eigentliche Lehr⸗ meiſter des großen Künſtlers iſt Pietro Vangucel, genannt il Perugino, geweſen, der das Haupt der ſogenannten umbriſchen Schule war. 5 Nach den Urteilen der Zeitgenoſſen ge⸗ wann Raffael im Gegenſatz zu dem düſte⸗ ren Michelangelo die Herzen ſeiner Mit⸗ menſchen durch eine natürliche und ſonnige Heiterkeit. Der ungeheure Fleiß Raffagels ließ ihn bald ſeine Lehrmeiſter übertreffen, und unter ſeiner Hand entſtanden Madon⸗ nenbilder von ſo zarter Schönheit, wie man ſie bis dahin nicht kannte. Dem genialen Künſtler ward durch die Gunſt des Schick⸗ ſals ein Wirkungskreis gegeben. wie ihn nur ſelten ein Künſtler in der ganzen Welt finden kann, nämlich die Berufung nach Rom in die Dienſte des Papſtes Julius II. Giorgio Vaſari, der im 16. Jahrhundert das Leben berühmter italieniſcher Künſtler be⸗ ſchrieb, ſagt über dieſe Berufung Raffaels: „Bramante aus Urbino, der im Dienſte Ju⸗ lius II. ſtand, ſchrieb an Raffael, da er weitläufig mit ihm verwandt war und aus demſelben Orte ſtammte, er habe mit dem Papſte, der einige Gemächer hatte neu her⸗ ſtellen laſſen, ausgemacht, daß er Raffael) in dieſen ſein Können erweiſen möge. Der Vorſchlag gefiel Raffael, ſo daß er ſeine Florentiner Arbeiten ſtehenließ und nach Rom überſiedelte.“ Bramante arbeitete an der Rieſenſchöpfung des Papſtes, dem Neu⸗ bau der Peterskirche. Michelangelo war ſeit dem Frühjahr 1508 mit ſeinem monu⸗ mentalen Deckengemälde in der Sixtiniſchen Kapelle beſchäftigt, und nun kam. Raffael hinzu, um mit beiden zuſammen ein glanz⸗ volles Dreigeſtirn am Hofe des Papſtes zu bilden, deſſen hervorragendes Kunſtver⸗ ſtändnis den großen Künſtlern eine unge⸗ hemmte Wirkſamkeit ermöglichte. Herrlich ſind die Gemälde, die der erſt fünfundzwanzigjährige Künſtler in den Ge⸗ mächern des vatikaniſchen Palaſtes, die man als„Stanzen“ bezeichnet, geſchaffen hat. Schon hatten berühmte Maler mit der künſtleriſchen Ausſchmückung der Räume begonnen, und die Decke der„Stanza della Segnatura“ war bereits durch Giovanan⸗ tonio Bazzi ausgemalt, als Raffael ſein Werk begann. Kaum hatte der jugendliche Meiſter einen Teil ſeiner Arbeit vollendet, da ließ der Papſt in überſchäumender Be⸗ eiſterung alle übrigen Malereien herunter⸗ chlagen, um das Ganze dem Jüngling zu überlaſſen, der alle in den Schatten geſtellt hatte. Was Raffael allein in der„Stanze della Segnatura“ geſchaffen hat, würde ge⸗ nügt haben, ſeinen Namen unſterblich zu Gedankengut, das die m 160 1 10 üllt, findet hier ſeinen A, ruck: Die Ge⸗ fach keit, die Poeſie, die Religion und die Philoſophie. Wir bewundern die edle Ver⸗ ſinnbildung der Parnaß ebenſo wie die Schule von Athen oder den Triumph der Religion. Wie könnten Worte die Geſamt⸗ leiſtung ſchildern, ſene liebliche Harmonſe ds Ganzen mit allen Einzelheiten. Da chte man mit dieſen Gemälden ganz al⸗ N lein ſein, denn ſie ſind Gebete der Schön⸗ heit, aus denen die begnadete Künſtlerſeele ſelbſt Göttliches 0 uns ſpricht. Dieſelbe Größe der Geſtaltung begegnet uns in der „Stanza d'Eliodoro“, in der das Freskoge⸗ mälde„Die Befreiung Petri aus dem Ge⸗ fängnis“ den nachhaltigſten Eindruck hin⸗ zerläßt. Aus dem überreichen Schaſſen Raffael: müſſen wir ſeiner Madonnenbilder noch be⸗ ſonders gedenken. Deutſchland genießt den Ruhm, in der Sixtiniſchen Madonng Raf⸗ faels, die ſich in der Dresdener Gemäldega⸗ lerie befindet, das berühmteſte Gemälde der ganzen Welt zu beſitzen, Ganz im Gegenſatz zu dieſer auf einer Wolke ſchwebenden Ma⸗ donna in aufrechter Haltung iſt das ovale Vild der Madonna della Sediag, die man als die nächſtherrliche Madonnenſchöpfung Raf⸗ faels betrachten darf, wunderbar in der ſchmiegſamen Zuſammendrängung der Fi⸗ gur, und als dritte aus der Vielzahl, die von der freien Natur umrahmte„Madonna im Grünen“. Man möchte ſo gern noch von den Gemälden Raffaels in den Loggien des Vatikans oder den herrlichen Wandteppichen daſelbſt ſprechen, aber ſo farbenreich man auch die Worte wählen würde, ſie können höchſtens Sehnſucht nach dem Anblick der Bilder erwecken, aber niemals ihre Betrach⸗ tung erſetzen. 1 Als Raffael am 6. April 1520 erſt 37 Jahre alt einem Fieber zum Opfer fiel ver⸗ goß der Papſt, ſein hoher Gönner, bittere Fränen. die ſterblichen Reſte des großen Künſtlers ruhen nach ſeinem eigenen Wunſche im Pantheon in Rom, aber ſein Werk iſt unſterblich, und heute, zu ſeinem 450. Geburtstag ſtehen wir mit gleicher Be⸗ wunderung vor ſeinen Gemälden, wie einſt die Zeitgenoſſen Raffaels am Tage ihrer Vollendung. J. B. Erde und Weltall Aſtronomiſche Zahlen. Die Errungenſchaften von Wiſſenſchaft des Radio überbrücken auf unſerer Erde Raum und Zeit. er ſcheinende Welt iſt klein geworden. Es gibt keine Entfernungen mehr. Unverrückbar groß, unfaßbar für unſere Vorſtellungskraft bleiben nur die Entfernungen, wenn wir von unſerem Planeten hindeg 10. Welt⸗ raum ſchauen nach anderen Himmelskör⸗ pern. f 0 Um dieſe Weiten auszumeſſen, können wir nicht unſere gewöhnlichen Maße an⸗ wenden, wir müſſen vielmehr einen ganz anderen Maßſtab benutzen. Man nimmt da⸗ für jene Wegſtrecke zur Hilfe. die das Licht. machen Man wird beim Betrachten von der Schönheit und geiſtigen Fülle des Dar⸗ neſtellton herauſcht. Aſle⸗ Küſtur⸗ und Erdmann IIllrichs WEZ Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Sanſe RO m aan v o n Erdmann fühlte, wie ihm alles Blut in den Kopf ſtieg. Mutter ihn, den Fremden,. beten? Warum ihn in ihre Angelegenheit eingeweiht? Er l tann es geſchehen iſt. Da hatte Warum hatte die wollte avwehren und ſagen: Ich Meine Mutter wird mir ſagen, was Brödjukoff es ſchon geſagt. Grete war Monaten! Herrgott!, und man hatte nichts unternommen, ihren Aufenthalt zu ermitteln? Man hatte es ihm ver⸗ heimlicht. Und er hatte ſo viel an ſie ge Zeit von Unruhe um ſie gequält ballten ſich zu Fäuſten; er hätte ſie ſprach, ins Geſicht ſchlagen mögen. manns Mutter ausgeſtanden, daß ſie ſich lich an ihn wandte, daß er Ermittlungen angeſtellt habe, die auch eine Spur ergeben hätten. Bei Nennung des Namens Paſturoff geſpannt auf. Sein wacher Inſtinkt wit Zuſammenhang. Brödjukoff mit eingebohrt. Seine Hände krampften Fäuſten. ich ni ei Mos⸗ 1 be nur bedauert, daß ich nicht gleich nach Mos en um dort Ermittlungen anzuſtellen. Sie kau fahren konnte 9 daß ich in der Wrangel⸗Armee Bolſchewiten gekämpft habe? Käme ich J ü mich morgen verhaftet e 8 Wem wäre damit gedient? Leben in Gefahr, Herrgott, kurzen Prozeß mit mir. brächte nicht nur mein habe ich ſo oft ohne Beſinnen eingeſetzt, jetzt tun; aber das Leben anderer ge „Erſcheinen in der Heimat.“ 1 worden. Brödjukoff, der weiter⸗ Irgendwie war dieſer Menſch ſchuld daran, daß Grete weggegangen 0 Während Erdmanns Blu: in unbändigem Zorn 15 ſprach Brödjukoff ruhig weiter. Von der Qual, die Erd⸗ Er war ſchon faſt überzeugt davon, daß dieſem Menſchen in getgenet i ee i i tte ſich förmlich in Brödjukoſſs& ö e Leit e ſich unwillkürlich zu das die größte Geſchwindigkeit aufweiſt, in einer Sekunde zurücklegt: Es ſind dreihun⸗ dorttanſend Kilometor In dieſor Hoit würde zufügte: a ſinnen kam über ihn. War v 0 jetzt, daß das zu weit ging. darum ge⸗ Brödjukoff nickte. erwarten weg! Schon ſeit hehlen.“ N a „Ich bin nicht bange“, „Das dachte ich mir. dacht, war all die Seine Hände beſchaffung Schwierigkeiten keine gemacht werden.“ „Ich bin ſicher, daß überwinde.“ in ihrer Not end⸗ ich * horchte Erdmann 5 terte einen trüben An einem der Tage, trauens mußte er zugeben, „Was halten Sie von Meiſter?“ b „Der iſt ausgezeichnet.“ Ein unausgeſprochenes mann fühlte es. Fühlte, hielt; Wenn er nicht fragt, was brennen. Als Erdmann eine gedient, gegen die heute nach Ruß und machten ſehr Ich das ich würde es auch fährvete ich durch Käthe Laudin in den Weg. Inſel im Weltenraume darſtellt. Unſer 9. jektil müßte ſiebeneinhalb Milliarden Jahre 1 und Technik namentlich des Flugzeugs und Die einſt ſo unendlich er⸗ Seine Stimme wurde unſicher, leiſer, Das meiner alten Mutter, 0 1 e Von Erdmanns Bruſt löſte ſich der Druck. Ein Be⸗ 5 4 en? Die Antipathie, heute dieſem Manne ein Verbrechen zuzutrauen? 8 4 e 1 05 für ihn empfand, hatte ihn dazu gebracht. Er fühlte Bitte. „Ich bin entſchloſſen, nach Moskau zu fahren“, ſagte er. Das habe ich erwartet.“ n 9000 190 Pee zögernd nahm. Jugerede 000 0 nicht zu dieſem Unternehmen“, und ſeine Lippen verzoger ſich zu einem Lächeln, das ſeine großen weißen blößte,„es iſt nicht ganz ungefährlich. Ihrer Frau 95 redete ich die Gefahr aus, aber Ihnen darf ich ſie nicht ver⸗ erwiderte Erdmann. Mut gehört ſchon dazu.“ Es ſchmeichelte Erdmann, f „Was meinen Sie? Wird man mir „Keinesfalls! Wenn Ihnen von während derer er auf ſeinen Paß wartete, beſichtigte Erdmann die Fabrik. Trotz ſeines Miß⸗ Werk hergeſtellt worden, erſtklaſſig waren. 9 Rundgang ſtieß er auf Laudin 0 1 0 Brödjukofſſchen Wagentyp, daß Laudin mit etwas zurück⸗ aber er mochte nicht fragen. Und Laudin dachte: Stunde ſpäter das Werk verließ, und durch das breite Portal auf die Straße trat, lief ihm es 2,5 mal um die Erde herumtaufen, ein guter Fußgänger, der ohne Aufenthalt wanderte, brauchte, um einmal die Erde zu umqueren, neun Mogate. gan der Sonne erreicht uns das Licht nach 8/ Minuten. Nur ein Schritt im Weltall, trotzdem aber ſo weit, daß, falls ſemand einen Arm hätte. mit dem er die Sonne berühren und ſich an ihr verbrennen könnte, es hundertvierzig Jahre dauern möchte, ehe er den Schmerz verſpürte i In den Wintermonaten leuchtet in den Abendſtunden ein funkelnder Stern am Himmel, der hellſte aller Geſtirne. Das iſt der Sirius. Faſt neun Jahre lang muß das Licht eilen, weit über achtzig Billionen Kilometer durchlaufen, um von dort zu uns zu gelangen. Ein modernes Geſchoß, das in jeder Sekunde tauſend Meter durchfliegt, träfe, falls überhaupt die Möglichkeit dazu beſtände, nach etwa zweieinhalb Millionen Jahren die Oberfläche des Sirius Es geht weſter in die Unendlichkeit! Dort glänzt der helle Stern Wega, am nb dlichen Sternen⸗ himmel. der faſt immer bei uns zu ſehen iſt. Gegen vierzig Lichtjahre ſteht er von uns entſernt, oder annähernd vierzig Jahre be⸗ nöligte das Licht, um die Entfernung Wega — Erde zu durchmeſſen. Das Geſchoß müßte bis zu dieſem Ziele über zehn Millionen ahre fliegen. g i 5 In 110 ſchönen Winterſternbild Orion ſchimmert imm matten Glanze ein Gasnebel, den das freie Auge noch erkennen kann. Seine Entfernung ſchätzt man auf fünſhun⸗ dert Lichtjahre. Eine Vorſtellung läßt ſich von dieſer phantaſtiſchen Strecke nicht machen und noch viel weniger von der, die uns von einem anderen Nebel im Sternen⸗ bilde der Andromeda trennt, der unſerem Weltſyſtem in ſeinem Aufbau recht ähnlich iſt. Seine Entfernung beträgt eiwa eine Million Lichtjahre! Erſt nach einer Million Jahre kann alſo der von dort zu uns eilende flinke Lichtbote die Erde treffen. Alles Nachdenken hierüber verliert ſich ins Nichts Das iſt alſo ein Sternſyſtem wie das unſrige, das ſelbſt wieder einen Längs⸗ durchmeſſer von vielleicht fünſundgwa tauſend Lichtjahren hat, und ſozuſag die weiten öden Räume durchſauſen, um von einem Ende dieſes Sternſyſtems zum anderen zu gelangen. Die Wiſſenſchaft iſt aber zu ihren Ausmeſſungen noch weiter gegangen. Sie behauptet nämlich. daß die Längsachſe der ganzen großen Welt ſich auf etwa 220 Millionen Lichtjahre beläuft 00 ſich zu veranſchaulichen, iſt dem menſchliche Geiſt nicht gegeben, wir können nur 8 908 Nn e ſucht als notwendig ö So ret ündeten den durſtigen Ze⸗ chern:„Für einen Penny ſaunſt un dich ſakt i Kraft, das di Wettünte ſo er einem Aliohoſver⸗ waren die Zu⸗ umentsbe, at ung ds etz Verkaufspieiſe für geiſtige höhte, daß es in Wahrheil bot gleichlam, Allerding; ſtände vor dem Inkrafttreten der aunte „Gin Act“ ſo troſtlos 1 16 05 Nea f zingreiſen zum Steuern ber Trunk⸗ fc less ölen dig eiches. Die Schilder der und für zwei Pence tot trinlen.“ Mit Rücl⸗ ſicht auf die Ausſichten, die dieſe Ankündigung eröffnete, hatten die Gaſtwirte in den Kel⸗ lern ihrer Kneipen Strohſäce auhgebreitet, auf denen die Kunden ihren Nauſch ausſchlafen konnten, um, nüchtern geworden, weiter zu trinten. Aber die Vechältniſſe nach denn Inzraftire⸗ ten des Geſetzes ſollten noch betrüchllich ſchlim⸗ mer werden! Allohol wurde ganz öffentlich ausgeſchenlt, ohne daß die ſeſtgeſetzten Ab⸗ gaben und Steuern bezahlt wurden. Daneben blühte der Alkoholſchmuggel; die. Angeber, die übe all herumſchnüfſelten, um ſich bis auf Au⸗ zeigen ausgeſezten Prämien zu ſichern, wur den eingeſchüchtert, und auf der anderen Sete waren die Behörden zu ängßſſich oder zu kor⸗ rumpiert, um dem Geſetz nac düclich zu ſei⸗ nem Rech! zu verhelfen. Trotzdem waren in zwei Jahren 12 000 Pers en wegen ine verletzung beſtraft worden. Niemals war Eng⸗ land ſo betrunten wie in den Jahren, als die„Gin Act“ in Kraft war. Angeſichis der uneträglich gewordenen Zuſtände mußle man ſich denn auch im Jahre 1742 dazu entſchſie⸗ ßen, das Geſetz wieder aufzuheben. Gleichzeſtig wurden die Gebühren für die Schankfonzeſſio⸗ nen herabgeſetzt, und auch die Auſfſicht über die Gaſtwirtſchaften in milder Form gehand⸗ habt. Von da an nahm auch die Trunkſucht in England wieder ab, uad ſie, ha! erfreuſicher⸗ weiſe ſeither ihre rückläufige Bewegung beibe⸗ halten. Neues aus aller Welt Grauenhafter Selbſtmord. Der Wegmacher Peter Kainberger in Simbach(Nieder⸗ bayern) verübte ouf g n. Welse Selbſtmord. Er ſteckte ſich Dynamitpa⸗ trone in den Mund und brachte ſie zur Ex⸗ ploſion, wodurch ihm der Kopf in Stuck ge⸗ riſſen wurde. Vorher hatte er Neſen Schutt, den er wegen Untreue feiner Frou umter⸗ nahm, der Gendarmerie angezeigt. Ueber 130 Schaſe getölel. In Sautorn (Oberbayern) fiel ein Hund in eine Schaf⸗ herde ein und trieb die aufgeſcheuchten Tlere in eine Ecke des Pferches, wobei ſie ſich zu einem förmlichen Haufen zuſammendrängten. Viele Tiere wurden erdrückt, zahlreiche an⸗ dere von dem Hunde zerfleiſcht. Im ganzen Zahlen mechaniſch in Gedanken wiederholen. So groß iſt die Welt aber auch ſo groß der menſchliche Geiſt, der das All rechneriſch er⸗ obern konnte. —— Ein Vorläufer der Prohibition Mißerfolg der„Gin Act“ in England vor 200 Jahren. England hatte vor rund 200 Jahren einen Verſuch zur Unterdrüdung der Trunkſucht ge⸗ macht, der als ein Vorläufer der amerikan ſchen Prohibition angeſehen werden darf. Am 11. März 1738 traf nach ſahrelanaar Par⸗ als er hin⸗ war noch hübſch weſen war. 5 die noch in Moskau lebt.“„Wohin, Frä es nicht ein großes Unrecht,„Zum Vater. wurden 89 alte und 42 junge Schafe, zuſam⸗ men alſo 131 Stück, getötet.. Schwerer Motorradunfall. zwiſchen Mach und Seeburg fuhr ein Motorrad auf einen Baum. Dabei wurde der Lenker und ein Mitfahrer gegen den Baum und dann in die Erms geſchleudert. Sie waren auf der Stelle tot. Ein weiterer Mitfahrer, Bruder der einen Getöteten, wurde ſchwer verleßz Ballonlandung mit Schwierigkeiten. Bei Völkersweiler(Overfranken) landete ein mit vier Perſonen beſetzter Freiballon, der in der Nähe von Dresden zu einer wiſ⸗ ſenſchoftlichen Nerſuchsfohrt aulgeſtiegen Mar er geworden, als ſie es ſchon früher ge⸗ ulein Käthe?“ Sie hatten ſich die Hände gereicht. Ich will ihm einen Brief bringen, de rüh für ihn angekommen iſt, als er ſchon fort war. 10 Sie doch hier, ich bin gleich wieder zurück. Ich muß doch hören, wie es Ihnen geht.“ Er ſtreckte Erdmann die i ſehr gern mochte entlang. Käthe Zähne ent⸗ Mutter daß er ihm dieſen zutraute. bezüglich der Paß⸗ machen?“ ſich behelfen. Ihrer Frau Mutter]„Ich habe ei dieſe Schwierigkeiten bei ihr * „Gern“, ſagie e ich ohne Aufenthalt nach Hauſe. 1 5 1 Geſellſchaft zumute, auch nicht nach Käthe, die er einmal „Ich freue mich, daß ich und ſah mit ihren großen, „Erzählen Sie doch, wie es kommt, dem Studium heraus hierher gekommen 0 1 Ihre Aufforderung brachte ihn in Verlegenhell. Er wußte nicht recht,. 9955 Lügen war ihm ver a 05 0 nicht 9 Mit der halben Lüge mußie er Erdmann, dachte aber: Viel lieber ging Es war ihm nicht nach Wartend ging er eine Strecke die Straße kam ſeyr ſchnell zurück. 901 1 Sie getrofſen habe“, jogte ſie. ſchwarzen Augen zu ihm auf daß Sie ſo mitten aus ſind.“ wie er ſich um die Sache herumreden Die Wahrheit konnie er ne Reiſe vor. Ich muß in einer wichtigen Angelegenheit nach Moskau.“ Sie hielt ihren Schritt an, Augen zu ihm auf. und ſah mit erſchreckten 1„Nach Moskau um Gottes willen!, tun Sie das doch nicht!“ daß die Wagen. die in dem lich.“ „J wo!“ „Aber“ ſtand dahinter. Erd⸗ ſoll ich mir den Mund ver⸗ meines Lebens Er ſah ſie üverraſcht an. Sie nicht!“ abzulenken, ſagte er: wird auch nichts 19900 10 5 „Gott gebe es, daß nichts 5 Erdmann erkundigte ſich nach ihren Zutunftsplänen. „Aus dem Muſikſtudium beſcheiden. Ein paar Klavierſtunden geben, und meinem Vater den Haushalt führen, „Na, na, Fräulein Käthe, Er quälte ſich ein Lächeln ab.. „Erſcheint Ihnen das ſo gefährlich? „Es ſcheint mir nicht nur ſo, es iſt beſtimmt geführ⸗ Und um ſie zu beruhigen und vom Tyema „Noch iſt es nicht ſo weit, vielleich daraus wird!“ i wird nichts. Ich muß mich das wird nun der Inhalt das glauben Sie doch selon 55 Foriſetzung folgt.) ſein.“ ſogengunten 5 h eengl ein Madchen ven Pinne gelen! Copyricht by Martin Feuchtwange 15. Fortſetzung. Nachdruck verboien. Vernichtet ſank der Maforatsherr in ſich zuſammen. Dicke Schweißperlen ſtanden auf ſeiner Stirn. Wie ſollte er dieſe Blamage überſtehen? Das Geräuſch klirrender Sporen auf der Diele ließ ihn auffahren. Schon ſtand Axel, der ſeinen Ritt beendet hatte, mitten im Zimmer. Et ſah ſeines Onkels verfallenes Geſicht und trat be⸗ ſorgt näher. „Iſt dir nicht wohl, Oukel?“ „Hundsmiſerabel!“ war die Antwort.„Ich fühle mich wie durchgeprügelt.“ „Was iſt denn geſchehen?“ „Einen Korb habe ich bekommen.“ Er beſchrieb mit ben Armen einen großen Bogen.„Solch einen rieſenhaften Korb.“ „Na, das iſt doch noch lein Beinbruch, lieber Onkel!“ „Weißt du, was damit zuſammenhängt?“ fuhr der undere auf„Meine Ehre ſteht auf dem Spiel Ich habe beinen Kameraden das Wort gegeben, daß die Komteſſe Majoratsherrin auf Hohentann wird Einladungen habe ich bereits verſchickt— zur Verlobungsfeier Am Sonn⸗ abend werden wir das Haus voller Gäſte haben, und ich ſitze ohne Braut da.“ Er wurde lebhafter, ſein Jammern ging in einen ironi⸗ ſchen Ton über, als er ſeinen Neffen jetzt ſtarr fixierte und fragte:„Weißt du, wen ſie liebt?“ „Wen denn?“ „Dich!“ „Mich?!“ Axel trat betroffen einen Schritt zurück und betrachtete mitleidig, zweifelnd, ſeinen aufgeregten Onkel „Natürlich dich“, wiederholte der andere. Plötzlich ließ er einen Pfiff hören— das machte er immer, wenn er einen veſonders genialen Einfall hatte„Ich hab's“ ſagte er freudig erregt,„du wirſt die Komteſſe heiraten. Dann wird ſie ſpäter Majoratsherrin auf Hohentann, und ich have gleichzeitig mein Wort eingelöſt, mithin mich glänzend aus der Affäre gezogen.“ „Onkel— was muüteſt du mir zu! Veliebſt du mit mir zu ſcherzen?“ „Aber ſie liebt dich ja, mein Junge! Du haſt leichtes Spiel, und bedenke doch, welch herrliche Frau ſie iſt. Ich werde dich um ſie beneiden“ „Du kennſt doch meine Abneigung den Frauen gegen— über. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß ich die Komteſſe heirate!“ Der Aeltere wurde nervös.„Axel, bedenke, was auf bem Spiel ſteht: meine Ehre— die Ehre der Henckels— bergs! Wenn ich mein Wort nicht einlöſe, bin ich ein lächerlicher Patron.“ Die Worte klangen flehend und hilflos. 8 „Bedaure!“ Axel hob die Schultern hoch.„Ich habe nicht die Abſicht, mich um eine deiner Launen willen zu opfern. Du warft ſchnell genug dabei, dein Wort hinzu— geben, alſo mußt du es nun auch ſelbſt einlöſen.“ Da trat Sigwart von Henckelsberg ganz dicht an ſeinen Neffen heran.„Was ſind das für Worte gegen deinen weißhaarigen Onkel!?“ Seine Miene war ſtreng und ge— ſammelt „Es tut mir leid, Onkel— ich kann nicht!“ „Axel“, ſagte der andere leiſe, aber eindringlich,„hier ſtehe ich, der Hohentanner Majoratsherr. Du biſt der Erbe unſeres Stammgutes Bedenke die Konſequenzen, wenn du dich meinen Wünſchen, die alles andere als an⸗ maßend ſind, widerſetzt. Ein letzies Mal: Du wirſt die Komteſſe heiraten!“ „Man handelt und ſchachert doch nicht um eine Frau.“ „Das darfſt du ſo nicht auffaſſen Es geh hier um das Glück dreier Menſchen. denn ſie liebt dich lich mit ihr werden kind zuletzt um meines, denn meine Ehre ſteht auf dem Spiel Glaube mir nur, Axel, es wird mit ſchwer genug nur eine negative Rolle bei der ganzen Angelegenheit zu ſpielen.“ Der funge Aſſeſſor blickte tühig an. „Uebernimmſt du die Verantwortung, wenn— ich beinen Wunſch erfülle?“ „Ja— daß du mit dieſer wunderbaren Frau glücklich wirſt, dafür ſtehe ich ein.“ Axel ſenkte ſchweigend das Haupt. Ein Kampf ſchien in ſein. Innern vorzugehen. Dann richiete er ſich auf, ſein Blick grub ſich in den des Majoratsherrn ein. „Ich füge mich dem Wunſch des Hohentanner Majo⸗ atsherrn.“ 0 Ein helles Leuchten ging über Sigwarts Geſicht. Er ſchüttelte ſeinem Neffen warm die Hand. „Ich danke dir, lieber Junge! Das werde ich dir nie bergeſſen. Und nun, mach dich bereit— du mußt dich ihr ertlären. Ich höre, ſie iſt im Nebenzimmer. Da, nimm—!“ Er reichte Axel die Orchideen, die er kurz zuvor mit heißen Gefühlen für die Komteſſe abgeſchnitten hatte.„Es fieht beſſer aus, wenn du etwas Blumiges in der Hand haſt.“ Axel nahm die phantaſtiſchen Gewächſe, die ſchon die Köpfchen hängen ließen. Er ſtraffte ſeine ſehnige Geſtalt, und der Majoratsherr merkte, wie ſein Neffe allen Mut zuſammennahm, als er nun die Tür zum Nebenzimmer öffnete. Einen geſpannten Blick ſandte Sigwart ſeinem Neffen nach. Sein Herz klopfte bang. Von Axels Antrag und wie r aufgenommen wurde, hing jetzt all ſein Glück und ſeine Ehre ab. Konnte man ſich denn nicht abermals getäuſcht haben in der Komteſſe? Konnte ſie nicht vielleicht auch Axel nun noch zuletzt einen Korb geben? 5 Als ſich die Tür hinter dem Majoratserben geſchloſſen hatte, ging Sigwart mit großen Schritten in ſeinem immer auf und ab. Nur mühſam konnte er ſeine Er⸗ regung unterdrücken. a Schließlich hielt er bei ſeiner Zimmerwanderung inne, blieb ſteben und lauſchte nach dem Nebenzimmer. Kein ſeinen Oheim feſt und Zunächſt um das der Komteſſe. Dann um deines, denn du wirſt glück⸗ Laut drang von dort her an ſein Ohr. War das ein gutes Zeichen? Er nahm ſeinen Spaziergang wieder auf, zog alle fünf Minuten die Uhr. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Behutſam klinkte er die Tür auf Ein völlig unerwarte⸗ tes Bild bot ſich ſeinen Augen dar: Axel und die Komteſfe ſtanden eng aneinander geſchmiegt da. Sie kühlten ſich offenbar völlig unbeobachtet, denn jetzt drückte der Neffe lange ſeine Lippen auf die der Komteſſe. Diskrei und leiſe ſchloß Sigwart von Henckelsberg wieder die Tür Er ſchickte einen dankharen Blick zum Himmel empor. Dann preßte er ſeine eigenen Hände, als wollte er ſich ſelber gratulieren Einen kleinen Stich aber gab es dennoch in ſeinem Herzen: nun hatte er die Kom⸗ teſſe endgültig verloren. Aber er mußte zufrieden ſein mit dieſem Ausgange.„Gottlob!“ ſeufzte er erleichtert. Draußen ſtieß er auf Ignaz. Er ſtellte ſich ihm in den Weg. „Hören Sie, Ignaz“, raunte er mit ſeltener Vertrau⸗ lichkeit ſeinem Kammerdiener zu,„am Sonnabend wird ein Feſt ſtattfinden. Entlocken Sie Ihrem ſchlauen Kopfe ſchon jetzt alle Ueberraſchungen, die wir unſeren Gäſten bieten könnten.“ a Als er wenig ſpäter die Treppen hinaufgeſtiegen war, ſah er plötzlich, wie die Kammerzofe der Komteſſe aus dem Zimmer ſeines Neffen huſchte und, ihn nicht be⸗ merkend, in dem Zimmer, das die Komteſſe bewohnte, ver⸗ ſchwand. Was ging denn hier vor? Was hatte denn die Zofe um alles in der Welt in Axels Zimmer zu ſchaffen? Auf den Zehenſpitzen ſchlich ſich der Majoratsherr bis zu ſeines Neffen Tür 6 Mit jähem Ruck riß er ſie auf. Das Zimmer war leer. Sigwart von Hencketsberg trat ein. Das Bild, das iich ihm bot, ließ ſein Blut erſtarren: das zweite Bett, das hier noch ſtand und in Axels An⸗ weſenheit immer unberührt blieb, war aufgedeckt. So⸗ wohl in Axels, als auch in dieſem zweiten Bett lagen die Kiſſen durcheinandergewühlt. Das Unverſtändlichſte aber war, daß neben dem einen Bett die zierlichen Lackſchuhe der Komteſſe ſtanden. Und dort lag ja auch ein roſa⸗ ſeidener Pyjama. Sigwart glaubte verrückt zu werden. Es drehte ſich alles um ihn. Was war denn hier oben geſchehen?! Er machte, einem plötzlichen Entſchluß folgend, kehrt, ſtürmte die Treppen hinunter und trat an die Tür, hinter der er noch immer das junge Paar vermutete. Energiſch und rückſichtslos klopfte er an. Drohend und feindlich klang das Klopfen. „Herein!“ riefen zwei helle Stimmen. Sigwart u trat ein. Seine Miene war ſtarr wie Stein. „Erlaube einmal einen Augenblick, Axel“, ſagte er zu feinem Neffen und winkte ihn zu ſich heran. Axel trat näher. „Ich beobachtete ſoeben, daß ſich die Zofe der Komteſſe in deinem Zimmer zu ſchaffen machte“, ſagte er leiſe. „Außerdem machte ich eine merkwürdige Entdeckung in deinem Zimmer Diskrete Damenwäſche lag da herum, und das zweite Bett...“ „War aufgedeckt“ „Ja aber— wieſo?“ f „Weil die Komteſſe die ganze Zeit über, ſo lange ich hier auf Hohentann weile, mit in meinem Zimmer ge⸗ ſchlafen hat.“ Ein vergnügtes Lachen breitete ſich über Axels Geſicht. „Ja— ſeid ihr denn alle wahnſinnig?“ „Nein— nur verheirate..“ „Wie? Was? Ich verſtehe dich nicht!“ Jetzi trat die Komteſſe heran. „Es klingt gewiß recht unglaubhaft: Wir beide, Axel und ich, wir ſind nämlich ſchon volle zwei Monate ver⸗ heiratet!“ Der ältere Baron mußte ſich auf die Lehne des Stuhles ſetzen. Ein Schwindel drohte ihn umzuwerfen. In der nächſten Minute hatte er ſich ſchon wieder ge⸗ faßt. Ein befreiendes, geradezu unbändiges Lachen durch⸗ ſrhüttelte ihn: „Ihr ſeid ein paar Spaßvögel! beide! Ein prachtvoller Witz!“ Plötzlich aber wurde er wieder ernſt. „Aber wenn das nur ein Spaß war— was hat da die Veränderung deines Zimmers zu bedeuten, Axel?“ „Mein Ehrenwort, Onkel, es iſt wahr, was meine liebe, kleine Frau ſagte“ Er legte zärtlich den Arm um die Schulter der Komteſſe.„Wir ſind in der Tat ſchon eine ſtattliche Anzahl von Wochen verheiratet.“ Urſula von Neußen trat jetzt dicht an Sigwart heran, nahm ſeinen Kopf behutſam zwiſchen ihre ſchmalen Hände, zog ihn herab und hauchte einen Kuß auf ſeine Stirn. „Nun darf ich doch Onkel' ſagen und„du“, nicht wahr?“ Als Sigwart von Henckelsberg vor Staunen keine Antwort gab, küßte ſie ihn keck auf den Mund, und nun erwachte er. f Seine Stirn umwölkte ſich:„Alſo war das alles— ein Spiel?“ fragte er, und es klang bitter und anklagend. Er ließ ſich erſchöpft auf einen Stuhl fallen und blickte die beiden mit müden Augen an. 5 „Nicht böſe ſein, Onkel“, bat Axel und legte die Han auf des Aelteren Schulter.„Ich will dir in kurzen Um⸗ riſſen alles beichten. Ich lernte meine liebe Urſula ſchätzen und lieben. Da ich aber mit deinem Weiberhaſſe, lieber Verheiratet— ihr Onkel, rechnen mußte, war mir ſofort klar, daß du, als Majoratsherr, wie es das Henckelsbergſche Hausgeſetz vorſchreibt, niemals deine Einwilligung zu meiner Ver⸗ bindung geben würdeſt. Da verfielen wir auf die Idee, dir, lieber Onkel, dieſe kleine Komödie vorzuſpielen und dich einfach zu überr„apeln. Und es bot ſich gleichzeitig eine Gelegenheit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Wir wollten d nämlich ein für allemal von deinem Vorurteil den Frauen gegenüber heilen.“ a „Und deine Freunde?“ fragte der Majoratsherr kopf⸗ ſchüttelnd „Auch ſie waren zu dieſem Theater gedungen worden“ erklärte die Komteſſe. ö 5 Des Majoratsherrn Kopf ſank auf die Bruſt.„Ihr habt mir ſehr weh getan“, murmelte er leiſe. „Wir haben dich geheilt von einem törichten Frauen⸗ haß, Onkel“, erwiderte Axel. Da hob Sigwart von Henckelsberg langſam den Kopf, Sein Blick fiel auf das junge Paar. In den Augen der beiden Menſchen ſah er ein glückliches Leuchten. Da ſtand er auf und ſtreckte den beiden die Hände hin: „Ich ſehe, daß ihr glücklich ſeid— da bin ich es auch! Eigentlich müßte ich euch recht böſe ſein, aber... Ich bin euch in der Tat Dank ſchuldig. Ich ſehe jetzt, nachdem ich dich, liebe Urſula, kennengelernt habe, die heutigen Frauen doch mit anderen Augen an. Es gibt noch Frauen, vor denen man Hochachtung haben muß. Du, Axel, biſt ein Glückspilz, daß du eine ſolche Frau dein eigen nennen darfſt.“ Eine Rührung ſtieg in ihm auf und trieb ihm das Waſſer in die Augenwinkel.„Komm her, Axel!“ Er hauchte einen Kuß auf ſeine Stirn.„Ich freu' mich für dich— ich freu mich aufrichtig.“ „Was für einen lieben, lieben Onkel ich bekommen habe“, ſagte Urſula mit glücksleuchtenden Augen und ſchot ihren Arm unter den des Majoratsherrn. „Kinder“, rief jetzt Sigwart lebhaft,„was ſagen wir denn nun meinen Gäſten, die ich für Sonnabend ein geladen habe?“ Da wurde Urſula von Neußens Miene ganz geheimnis⸗ voll„Du haſt doch nur Herren eingeladen, nicht wahr?“ „Gewiß! Damenbekanntſchaften habe ich ja nicht.“ „Oh doch— eine!“ entgegnete Urſula, neckiſch lächelnd „Die Gräfin Schweinitz.“ „Ah, die ſcharmante junge Witwe!“ „Weißt du, wer das iſt, lieber Onkel? Urſulas Augen leuchteten vor Freude über das neue Geheimnis, deſſen Schleier ſie nun ſogleich lüften würde. „Ja“, antwortete Sigwart,„ſie iſt die Witwe des Grafen Schweinitz.“ „Allerdings— aber noch mehr. Bitte, ſetz' dich, lieber Onkel, denn der Schreck— ich hoffe, daß es ein freudiger Schreck ſein wird— könnte dir allzuſehr in die Glieder fahren. Alſo: die Gräfin Schweinitz iſt— meine Schweſter.“ „Kinder, ſeid ihr denn alle miteinander verrückt ge⸗ worden?“ „Dir gefiel doch die Gräfin vom erſten Moment an ſe ausgezeichnet. Im übrigen ſtellteſt du eine große Aehnlich⸗ keit mit mir feſt. Sie iſt Sportdame, genau wie ich, iſt um eine Anzahl Jahre älter als ich, alſo...“ „Alſo paßt ſie doch ausgezeichnet zu dir, lieber Onkel“ fiel Axel ein. 5 Ein großes Verſtehen ging über Sigwarts Geſicht und verwandelte ſich in eine heimliche Freude. „Ich werde meine Schweſter und einige meiner Freun⸗ dinnen für Sonnabend einladen“, ergänzte Urſula raſch, „dann können wir ein rechtes Feſt feiern, denn übrigens“ — ſie machte ein vielſagendes Geſicht—,„übrigens haſt auch du meiner Schweſter ſehr, ſehr gut gefallen, Onkel Sigwart.“ Axel, der nahe dem Fenſter ſtand und zufällig einen Blick hinausgeworfen hatte, erblickte ſeine Kameraden und den Sanitätsrat auf der Terraſſe. Er öffnete raſch das Fenſter: „Hallo!“ rief er frohgelaunt.„Kommt mal alle raſch herein Mein Onkel hat plötzlich eine Nichte bekommen.“ Schon traten die Herren ins Zimmer. ö „Sie haben Ihre Rollen großartig geſpielt, meine Herren. Diesmal will ich Gnade vor Recht ergehen laſſen, denn eigentlich hätte ich ja allen Grund, recht böſe auf Sie alle zu ſein“, ſagte der ältere Henckelsberg. Nun trat der Sanitätsrat vor„Ich allein, mein lieber Freund, waſche meine Hände in Unſchuld, denn ich habe nichts von der ganzen Komödie geahnt, bis mir dein Neffe ſchließlich die Augen öffnete.“ Er drückte dem Majoratsherrn freudig bewegt die Hände.„Ich freue mich von Herzen, alter, lieber Freund, daß du nun gründlich von deinem Weiberhaß kuriert biſt Nun wird es ja hoffentlich auch nicht mehr lange dauern und hier auf Hohentann wird neben dir eine Majorats⸗ herrin die Zügel in die Hand nehmen.“ f „Ich hoffe“, antwortete Sigwart. müſſen Sie alle noch meine Gäſte ſein.“ Glücklich leuchteten die hellen, grauen Augen des Mafo⸗ ratsherrn. Man ſagte freudig zu. „Habe ich mein Wort, daß die Komteſſe Majorats⸗ herrin auf Hohentann werden wird, nicht tadellos ein⸗ gehalten? Freilich, es wird vielleicht noch einige Zeit dauern; aber wenn ich einmal nicht mehr ſein werde, wird ſie hier an Axels Seite reſidieren als würdige Repräſen⸗ tantin der Henckelsbergs. Und nun ſoll Ignaz etwas zum Anſtoßen bringen.“ Im ſelben Moment erſchien Ignaz mit einem Tablett, auf dem gefüllte Champagnergläſer ſtanden. „Nanu, woher wußten Sie denn„ Ignaz?“ Ignaz beugte den Rücken.„Ein Kammerdiener muß die Wünſche ſeines Herrn erraten können, Herr Baron!“ „Ignaz, Sie ſind eine Perle! Ihre Suſanne wird helle Freude an Ihnen haben.“ „Danke gehorſamſt, Herr Baron!“. Sigwart von Henckelsberg hob ſeinen Champagnerkelch hoch. Das flutende Sonnenlicht brach ſich blinkend in dem geſchliffenen Glaſe. i „Jetzt, meine Herrſchaften, wollen wir trinken— au⸗ das glückliche junge Paar!“ i a „Bis Sonnabend — Ende.— Jondergericht in Heſſen Beroronung des Heſſiſchen Geſamtminiſteriums vom 28. März 1933. Darmſtadt, 30. März. zur Durchführung der Verordnung der Reichs 1 über die Bildung von Sondergerich⸗ den vom 21. März 1933(RG Bl. 1. S. 136) wird folgendes verordnet: b Paragraph 1. Das für den Bezirk des Oberlandesgerichts Darmſtadt zuſtändige Son⸗ dergericht wird bei dem Landgericht Darm⸗ ſtadt gebildet. Anklagebehörde iſt die Staats⸗ anwaltſchaft bei dem Landgericht in Darm⸗ ſtadt. Die Vertreter der Anklagebehörde werden beſonders beſtimmt. Paragraph 2. Die Verordnung über den bedingten Strafaufſchub vom 27. März 1933 (Reg. Bl. S. 14) findet auf das Sonderge⸗ richt keine Anwendung Durch Beſchluß des Präſidiums des Land⸗ gerichts Darmſtadt ſind folgende Richter als Mitglieder berufen worden: als Vorſitzender Landgerichtsdirektor Weis(Vertreter Landge⸗ richtsdireklor Schmidt), als Beiſitzer Landge⸗ richtsrat Dr. Mickel(Vertreter Landgerichts⸗ kat Stimmel) und Amtsgerichtsrat Heckler (Vertreter Amtsgerichtsrat Lutz). 1 Das Sondergericht iſt zuſtändig für die in der Verordnung des Reichspräſtdenten zum Schutze von Volk und Staat und der Verord⸗ nung zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung be⸗ zeichneten Verbrechen und Vergehen, ſoweit nicht die Zuständigkeit des Reichsgerichts oder des Oberlandesgerichtes begründet iſt. Gegen die Entſcheidung des Sondergerichts iſt kein Rechtsmittel zuläſſig. Dem Angeſchuldigten wird, wenn er noch keinen Verteidiger gewählt hal, bei der Anordnung der Hauptverhand⸗ lung von Amtswegen ein Verteidiger beſtellt. Die Sondergerichte ſind Gerichte des Landes. Die Gnadenbefugnis ſteht daher der Regierung des Landes zu; dem Sondergericht für Heſ⸗ ſen iſt die Befugnis zur Gewährung von be⸗ digtem Strafaufſchub nicht zugeſtanden wor⸗ den. Staatsregierung und Beamtenbund Die Frage der Einheitsorganiſationen und der Beamten⸗Wirtſchaftsverbände. Darmſtadt, 30. März. Staatspräſident Dr. Werner empfing die Führer des heſſiſchen Beamtenbundes. Der Vorſitzende Rektor Dr. Claß ſprach im Na⸗ men des Bundes dem Herrn Staatspräſiden⸗ ten herzliche Glückwünſche zu ſeiner Wahl aus. Er brauche wohl nicht zu betonen, daß die Beamten immer ihre Pflicht erfüllen wür⸗ den und dem Staat und der Regierung zur Mitarbeit jederzeit zur Verfügung ſtünden. Dr. Claß warf dann die Frage auf, wie ſich die Regierung in Zukunft zur Frage der Beamtenorganiſakion ſtellen werde. Der heſſ. Beamtenbund zähle mehr als 10 000 orga⸗ niſierte Beamte. Am praktiſchſten ſei es wohl, wenn in Zukunft nur noch eine Spitzen ⸗ organiſation aller heſſiſchen Beamten be⸗ ſtünde. Die Aufgabe dieſer Einheitsorganiſa⸗ tion wäre die Erziehung der Beamten zum meuen Staat. 1 Abſchließend wurde der Staatspräſident ge⸗ beten, ſich in Zukunft die Erfahrungen und den guten Willen der Beamtenorganiſation zunutze zu machen. 1 In ſeiner Erwiderung dankte Staatspräſi⸗ dent Dr. Werner für die Darlegungen, insbe⸗ ſondere über die Beamten⸗Einheitsorganiſa⸗ tion.— Staatsminiſter Dr. Müller erklärte, er könne durch die troſtloſe Finanzlage des Staates gezwungen ſein, manchmal auch ohne Verhandlungen mit den Beamtenorganiſatio⸗ nen einſchneidende Maßnahmen zu kreffen. Staatspräſident Dr. Werner ſtellte feſt: die Grundlage aller zukünftigen Arbeit mit ber Beamtenſchaft ſei, das Berufsbeamten⸗ tum unter alten Umſtänden zu erhalten und zu ſchützen. Dr. Werner regte an, daß die Bealſtenſchaft den Beamtenhandel und die Beaimtenwirlſchaftevoreine er! ſich aus auf⸗ löſt. Dag wie eine ſozi e Tat erſten Rau⸗ ges und werde von der Bevölkerung, insbe⸗ ſondere dem Mittelſtand, freudig begrüßt. Der Führer des heſſiſchen Beamkenbundes Dr. Claß gab ſofort im Namen ſeiner Kolle⸗ gen unter allgemeinem Beifall die Erklärung ab, die Beamtenſchaft ſei bereit, auf dieſe Einrichtungen zu verzichten, ſelbſt wenn das finanzielle Opfer koſten ſollte. 0 Im Namen der heſſiſchen Penſionäre bat Polizeidirektor a. D. Biſchof, bei der Pen⸗ ſtonsfeſtſetzung beſonders für Witwen und Waiſen Härten auszumerzen, ſoweit das die Staatsfinanzen erlauben. Sparnotverordnung in Heſſen Keine Gehälter über 1000 Mark monatlich. Darmſtadt, 30. März. Das Heſſiſche Geſamtminiſterium hat auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 folgende Verordnung erlaſſen: Paragraph 1. Die Dienſtbezuge der Be⸗ amten und Angeſtellten des Landes, die Ruhe⸗ gehälter und die Hinterbliebenenbezüge 91 nur bis zum Betrage von 1000 Mark im Mo⸗ nat ausbezahlt werden. Nane 2. Die Vorſchriſften des Pa⸗ tagraphen 1 gelten auch für die Zablune der entſprechenden Bezüge durch die Gemein. den, Gemeindeverbände und die ſonſtigen Kör⸗ perſchaften und Anſtalten von Stiftungen des öffentlichen Lebens. 4% Paragraph 3. Dieſe Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. April 1933 in Kraft. Die Anträge des Staatsanwalts Freiheitsſtrafen für die Angeklagten im Volks⸗ bankprozeß. Darmſtadt, 30. März. Im Volksbanlprozeß plädierte der Staats⸗ anwalt und ſtellte ſeine Anträge wie folgt: Gegen den Hauptangeklagten, den ehemali⸗ gen Direktor der Volksbank Ludwig Becker insgeſamt ein Jahr und acht Monate Gefäng⸗ nis und 145 Mark Geldſtraſe, gegen den ehe⸗ maligen Direktor Ludwig Habicht drei Monate Gefängnis und 70 Mark Geldſtrafe, gegen den Aufſichtsratsvorſitzenden Nohl neun Mo⸗ nate Gefängnis und 1300 Mark Geldſtrafe. Gegen die Aufſichtsratsmitglieder Emmerich und Werner wurden je drei Monate Gefäng⸗ nis und Geldſtrafen von 525 und 660 Mark beantragt, gegen das Auſſichtsratsmitglied Paeſch fünf Monate Gefängnis und 800 M. Geldſtrafe und gegen die übrigen vier Auf⸗ ſichtsratsmitglieder Kalbfuß, Mayer, Schnei⸗ der und Klump Geldſtrafen von 1350 M., 850, 960 und 1150 Mark. Aus Heſſen und Naſſau Einrichtung eines Kommiſſariats für Arbeiter⸗ fragen. Darmſtadt, 30. März. Auf vielfache An⸗ regungen aus Kreiſen der heſſiſchen Arbeiter⸗ ſchaft plant die heſſiſche Regierung die Er⸗ richtung eines Kommiſſariats für Arbeiterfra⸗ gen. Dieſes Kommiſſariat wird alle Fragen bearbeiten, die die Intereſſen der Arbeiter⸗ ſchaft zu tiefſt berühren. Der Kommiſſar wird ehrenamtlich wirken und dürfte in den näch⸗ ſten Tagen ernannt werden. Waffenbeſitz von politiſchen Ueberläufern. Darmſtadt, 30. März. Der Staatskommiſ⸗ ſar für das Polizeiweſen Dr. Beſt erläßt fol⸗ gende Verordnung: Angeſichts der Tatſache, daß ſeit dem Siege der nationalen Erhebung zahlreiche marxiſtiſche Elemente aus durchſich⸗ tigen Gründen verſuchen, ſich in die zum neuen Staat ſtehenden Verbände einzuſchleichen, ordne ich auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 an: Wer nach dem 6. März 1933 in die NSDAP. und ihre Unterorganiſationen oder in den Stahlhelm⸗ Bund der Frontſoldaten eingetreten iſt, darf eine Schußwaffe nur auf Grund eines ihm erttilten Waffenſcheins beſitzen und führen und unterliegt im übrigen den Beſtimmunge dmei⸗ ner Verordnung über die Ablieferung von Schußwaffen vom 13., 14. und 16. März 1933. Zuwiderhandlungen werden gemäß Pa⸗ ragraph 4 der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten zum Schutze von Volk und Staat be⸗ ſtraft. Dr. Werner Ehrenförderer des VDA. Darmſtadt, 30. März. Staatspräſident Dr. Werner empfing den Vorſtand des Vereins für das Deutſchtum im Ausland. Der Vorſit⸗ zende Staatsrat Block begrüßte und beglück⸗ wünſchte Profeſſor Werner und teilte ihm mit, daß der VDA. den Herrn Staatspräſidenten zum Ehrenförderer ernannt habe. D * Darmſtadt, 30. März.(Wegen Arkun⸗ denbeſeitigung beſtraft.) Die Straf⸗ kammer verhandelte gegen einen Polizeimei⸗ ſter aus Offenbach, der Strafakten gegen einen Bekannten beſeitigt und vernichtet hatte. Er wurde wegen Begünſtigung und Urkunden⸗ beſeitigung unter Zubilligung mildernder Am⸗ ſtände zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Darmſtadt, 30. März.(Aus dem Schnellzug geſtürzt.) Der in den 30er Jahren ſtehende Steuerſekretär Johe aus Beerfelden ſtürzte aus dem Schnellzug zwi⸗ ſchen den Stationen Nieder⸗Ramſtadt und Darmſtadt. Er trug einen ſchweren Schädel⸗ bruch davon und war beim Eintreffen der Sanitäter bereits tot. Die Unterſuchung des Vorfalles iſt eingeleitet. 1 15 Darmſtadt, 30. März.(Schußwaffen in Kindeshand.) Die ſechsjährige Toch⸗ ter des Hilfspoliziſten Dehmer in Pfungſtadt ſpielte mit dem Dienſtrevolper ihres Vaters. Plötzlich entlud ſich die Waffe und die Kugel traf den ſiebenjährigen Sohn des Dehmer, der ſchwer verletzt zuſammenbrach. Das Kind wurde in hoffnungsloſem Zuſtand ins Kran⸗ kenhaus gebracht.. Offenbach, 30. März.(Oberbürger⸗ meiſter Granzin beurlaubt.) Auf An⸗ ordnung des heſſiſchen Innenminiſteriums wur⸗ den bei der Offenbacher Stadtverwaltung bis zur endgültigen Entſcheidung beurlaubt bezw. ihres Amtes enthoben: Oberbürgermeiſter Granzin, Verwaltungsdirektor Reinicke, die Beigeordneten Bürgermeiſter Rech und Dr. Aull ſowie der Vorſitzende des Aelteſtenrats, a Direktor des Offenbacher Arbeits⸗ amts, Tſchech. Zum kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſter wurde ernannt Regierungsrat Schön⸗ hals von der Landeskriminalpolizei Darm⸗ tadt 1 Finanzamt Offenbach), zum unbe⸗ deten Beigeordneten wurde Guſtav Lang (Offenbach) ernannt. 7 (Zu ſeinem Geburtstage am 1. April.) Bismarck, ſegne die Söhne, die deutſchem Blute entſproſſen, daß ſie dein Hochgeiſt hinauf lenke zu Willen und Tat! Lehre ſie rüſtig zu ſchreiten mit ſtolz erhobenem Haupte bis zum geheiligten Ziel: Freiheit durch Einheit und Macht! Fülle, du volkhafter Fürſt, mit Spannkraft die Müden und Flauen, zügle den zürnenden Streit, der uns— wie oft ſchon!— zerteilt! Mahne die Mütter und führe die Väter, auf daß ſie ein Vorbild geben dem jungen Geſchlechl, wie ſie's dein Leben gelehrt! Schleud're aus Walhalls Gefilden den zündenden Blitz in die Herzen, daß ſie entflammen zugleich— gleicher Gedankenglut voll! Sende den Träumern im Traume das Erzbild deiner Erſcheinung, der du als Deutſcher gewirkt, mannhaft und treu bis ins Mark!— Werner Lenz, Lokales * Gottesdienſt⸗Ordnung. Nächſten Samstag ¾7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Georg Michael Adler 1. und Sohn Krieger Lehrer Adam Adler. 5 * Die Innzeller kommen. Sie kommen am Samstag u. Sonntag in den Karpfen⸗ Saal wo ſie bei der Revue Operette„Das Mädel vom Neckarſtrand“ mitwirken. Um allem vor- zubeugen möchten wir erwähnen, daß es ſich um eine Original⸗Schuhplattler⸗Truppe des Gebirgs- trachten-Erhaltungsvereins„Die Innzeller“ handelt. Die Parole heißt:„Alles am Sams- tag und Sonntag in den Karpfen ⸗Saal zur ſchwarz⸗braunen Lore, dem Mädel vom Neckar— ſtrand“. Aus der Heimat Gedenktage 30. März. 1282 Vertilgung der Franzoſen auf Sizilien. Gedenktag der Sizilianiſchen Veſper. 1746 Der ſpaniſche Maler und Radierer Franzisco de Goya y Lucientes in Funte de Todos geboren. a 1876 Der Volkswirtſchaftler Bernhard Harms in Detern geboren. 1925 Der Anthropoſoph Dornach geſtorben. Sonnenaufg. 5,41 Sonnenunterg. 18,29 Mondaufg. 6,36 Mondunterg.— Prot.: Guido. Kath.: Quirinus. * Rudolf Steiner in Frühling über der Scholle Nun ſchreitet der Frühling über die brau⸗ nen Schollen. Sein Atem vereinigt ſich mit dem der Erde. In ſein ſonniges Auge fällt der aus Traum und Schlaf zurückkehrende Blick der Natur. And hoch in den Lüften jubiliert die Lerche und ihr Sang iſt wie ein Weihe⸗ lied an den Himmel und an die Erde.. Nun ſchreitet auch der Landmann über die Schollen. Des Pfluges Eiſen zieht langſam Furchen in den Boden. Wein die Sonne ihren Strahl zu den aufgeworfenen Schollen ſendet, dann ſchimmern ſie und verheißen gu⸗ 5 Wachstum, ſie ſehen wie neu aus und der ganze Acker ſieht wie neu aus. Samenkör⸗ ner fallen in die Furchen. Die Saat hebt an, ein heiliges Amt iſt dem Landmann in ſeine Hand gegeben. Er ſoll den Tiſch des Volkes beſtellen. Er ſoll dem Boden den Samen anvertrauen, aus dem einmal, zur Zeit der Ernte, das Brot für ein ganzes Volk wird und damit auch zugleich das Schickſal einer Nation. a Heilige Scholle— zu Anfang ſei ſie heilig geprieſen und zum Schluß. Durch ſie ſind wir alle, ob in Stadt oder auf dem Land, der Heimaterde verhaftet, hier ruhen noch immer die letzten aber auch die ſtärkſten Wurzeln unſerer Kraft und unſeres Lebens. Möge der Frühling nicht nur Licht und Lieder über dieſe Scholle ſchütten, er möge ſie auch begnaden und ſegnen, auf daß ſie wieder von ihrem ewigen Reichtum aus ſpende. * Einſchränkung der Geſuche an den Kanz⸗ ler erbeten. Die dem Reichskanzler aus dem Reich und dem Auslande(äglich zugehenden Eingaben und Geſuche ha⸗ ben einen derart us eheuren Umfang angenommen, daß es dem Kanzler bei der auf ihm ruhenden Arbeitslaſt unmöglich iſt, alle dieſe Schreiben zu leſen, oder ſich ihren Inhalt auch nur vortragen zu laſſen. Es wird 5 75 nochmals dringend 8 ohlen, alle Ein⸗ d„für die nicht die Reichskanzlei unmit⸗ aber zuſtenfß iſt, den zur Bearbeitung zu⸗ kändigen Stellen zuzuleiten. . N 8 * Ausgabe einer Benz⸗Poſtkarte. Anläßlich der Einweihung des Denkmals für Carl Benz, dem Pionier des Kraftwagenbaues, zu Oſtern in Mannheim gibt der Benz⸗Denkmal⸗ Ausſchuß in Verbindung mit der Reichspoſt eine Feſtpoſtkarte heraus. Dieſe zeigt das Denkmal nach einem Entwurf des Erbauers, Profeſſor Dr. Laeuger, in buntem Tiefdruck, einen eingedruckten Hinweis auf die Bedeu⸗ tung des Ehrenmals und eine eingeprägte Marke. Neben den deutſchen Automobilver⸗ bänden als Veranſtalter der Ehrung und neben dem Kraftwagenbau und Kraftwagenhandel und der damit verbundenen Kreiſe wird dieſe Feſtpoſtkarte beſonders auch den Briefmarken⸗ und Ganzſachenſammlern wertvoll ſein, da ſie einmal in beſchränkter Auflage erſcheint(Stück 20 Pfennig). Sie wird im Bereich des Poſt⸗ amts Berlin SW e 68 hergeſtellt. * Wetterbericht Wettervorherſage: Keine 0 Veranderungen des Frühlingswetters. Sport und Spiel. Liga um den Pokal in Saarbrücken gegen Sportfreunde Burbach. Erſatz⸗Liga in Viernheim gegen Viktoria Wallſtadt! Die Grünen kämpfen weiter um den Pokal. Dieſes Mal gaſtieren ſie in Saarbrücken⸗Burbach bei den Sportfreunden, die voriges Jahr im letzten Spiel mit 6:0 abgefertigt wurden. Die Saarländer haben am Sonntag gegen den VfR. Mannheim mit 4:2 verloren. Dieſes Reſultat gibt zu denken und es wird daher den Grünen nicht leicht ſein, die Punkte mitzunehmen. In Viernheim kann man die Erſatzliga im Kampf gegen die Sportvergg. Viktoria Wallſtadt ſehen. Bei dem Spiel gegen FV. 09 Weinheim hat ſich bewieſen, daß die 2. Mannſchaft einen ganz vorzüglichen Gegner abgibt. Aber auch die Sportvergg. Viktoria Wallſtadt iſt ganz be⸗ deutend in der Spielſtärke geſtiegen, ſodaß das Spiel gegen das des FV. 09 Weinheim durch⸗ aus nicht zurückſtehen wird. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Männergeſangverein 1846. Heute Donnerstag Abend 8 Uhr Singſtunde für alle Stimmen. Der Vorſitzende. Klub der Geflügelzüchter 1926. Diejenigen Mit⸗ glieder, welche Bruteier in den Apparat ein⸗ legen wollen werden erſucht, dies bis 5. April beim 1. Vorſitzenden, Steinſtraße 22, zu melden. Turnverein von 1893. Handball. Sonntag, den 2. April 1933 auf Platz 1 intereſſante Freundſchaftsſpiele: TV. Viernheim 1. gegen TV. Birkenau 1. Beginn 2 30 Uhr. Viern⸗ heim 2.— Birkenau 2. Beginn 1,15 Uhr. Biernheim Sch. 1.— Birkenau Sch. 1. Beginn 3,30 Uhr. Zu dieſen Freundſchafts⸗ ſpielen laden wir unſere Freunde und Sport⸗ anhänger höflichſt ein. N. B. Freitag abend Spielerverſammlung und Turnſtunde für den Mannſchaftskampf am Sonntag. Heute nachm. ab 5 Uhr Fußballtraining. Die Spielleitung. Amicitia 09 E. V. V'heim. U N Sportplatz im Wald mit * e Reſt.„Zur Waldſchenke“ 77 Sonntag, den 2. April nachmittags 3 Uhr Um den Verbandspokal gegen Sportfreunde Saarbrücken in Saarbrücken. Abfahrt ab 8 Uhr per Omnibns ab Schillerkaffee. Untere Mannſchaften: In Viernheim, Samstag nachm. halb 6 Uhr: A. H. Mannſchaft— Olympia Lamperth. A. H. In Viernheim, Sonntag nachmittag 3 Uhr: Ers.-Liga— Vikt. Wallstadt 1. Vorher um 1,15 Uhr: Amicitia 3 M.— Viktoria Wallſtadt 2. M. Sonntag nachmittag 2 Uhr: A. H. Mannſchaft— Union Heidelberg A. H. Abfahrt per Rad um 12 Uhr ab Lokal. Jugend auswärts: In Mannheim 9 Uhr: B- Jugend— Phönix Mannheim B⸗1 J. Abfahrt wird Samstag bekannt gegeben. In Käfertal, Sonntag vormittag 11 Uhr: A1 Jugend— S. C. Käfertal A- Jugend Abfahrt 10 Uhr per Rad ab Lokal Stern. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Gefunden wurde ein Herrenfahrrad Viernheim, den 30. März 1933. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler.