Sensation! r—— Nuf allen Pläßen halbe Preiſe Sensation Mun! Hany iel— Iss betnli 1 zun Nerzghnntt. im Union Einladung! Am Mittwoch, den 5. April, abds. 8 Uhr findet im„Löwen“ ein aufklärender Lichtbilder Vortrag „ über: Radium, das größte Naturwunder des 20. Jahrhunderts ſtatt. Völlig neue Wege der Heilung für verzweifelte Kranke. Zur Erlangung dauernder Geſundheit und zur erfolgreichen Bekämpfung aller Krank⸗ heiten, wie Rheumatismus, Gicht, Steinleiden, Arterienverkalkung, Zuckerkrankheit, Fettſucht, Aſthma, Herz, Magen- und Darmkrankheiten, Stuhlverſtopfung, Krampfadern, offene Beine, Hämorrhoiden, Nervenkrankheiten. Blutarmut. Referentin: Frau Dir. Elſe Noever durch ihre feſſelnde und intereſſante Vorträge in Deutſchland und im Ausland bekannt. Eintritt frei Jugendliche haben keinen Zutritt! Nicht mit ähnlichen hier gehaltenen Vorträgen zu verwechſeln. Kath. Jünglings⸗ u. Jung⸗ Verein Viernheim Dienstag, den 4. April 1933, abends 8½ Uhr e aupt- Versammlung in der Sporthalle mit Vortrag des nochzürb. Herrn Fater Florihert aus Mannheim über das Thema: Franziskus und die wirtschaftl. Jerhälinisse seiner Zeit. Erſcheinen aller Mitglieder und Ehrenmitglieder iſt Pflicht. Seid daher alle zur Stelle. Well, Präſes. f ee Weizen Bezugscheine für verbilligten Weizen werden bei mir entge⸗ gegengenommen. Sofortige, reelle Bedienung. Ah. Vana Hofmann 2. Futtermittelhandlung. facgachgonagggaagammammmamagana 2 Zimmer und Küche mit Zubehör, g von ruhigen Leuten zu mieten geſucht. Ange⸗ bote wollen im Verlag dieſer Zeitung abgegeben werden. LA erpachlen. 1 große Bruchtheilung 1 Allmenacker 1 Alter Garten ſofort anzutreten. ich. Faltermann 2. W 50. Hansſtr. 17 1 Zimmer mit Küche und Zubehör billig zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag dieſer Zeitung. Kinder⸗ wagen faſt neu, zu verkaufen. 0 Kiesſtr. 14. Gut erhalt. 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In unſerer Gemarkung haben faſt alle Bäume bereits Knoſpen angeſetzt, während die Kirſchenbäume bereits in vollem Blütenſchmuck erſtrahlen. Bald wird die Natur wieder in ihr ſchönſtes Kleid, in das Blüten- kleid gehüllt ſein. Auch auf dem Boden beginnt es ſich zu regen. Friſches, junges Grün zeigt ſich. Die Gärten, die in den langen Winter⸗ monaten öd und kahl gelegen haben, ſind bereits beſtellt und bieten ſo wieder ein ſchmuckes Bild hauswirtſchaftlichen Fleißes. Dem Boden wird wieder ſeine im Winter geſammelte Kraft abge⸗ rungen, um Produkte zu ſchaffen, Menſch und Vieh zu ernähren.— Der geſtrige Sonntag war wieder ein ſehr ſchöner Frühlingstag. Die liebe Sonne ſchenkte uns ihre ſchön wärmenden Strahlen. Es iſt Frühlingszeit. Es war jedem die Möglichkeit gegeben, ſeinen ſonntäglichen Spaziergang in die herrliche wiedererwachende Natur zu unternehmen. Ueber die ſtattge⸗ habten Veranſtaltungen iſt zu berichten, daß der Volkschor mit ſeiner Aufführung der Operette „Das Mädel vom Neckarſtrand“ einen gewalti⸗ gen Erfolg hatte. Sowohl die Samstags⸗Vor⸗ ſtellung, die hauptſächlich für die Mitglieder ge⸗ geben wurde, als auch die Sonntags⸗Vorſtellung im geräumigen Karpfenſaale, waren ſehr ſtark beſucht. Die Beſucher erlebten aber auch einen Abend, der ſie hoch befriedigte. Die bekannte Spielerſchar des Volkschors hat hier wieder einmal eine Glanzleiſtung vollbracht.— Im Freiſchützſaale ging geſtern Abend bei gutem Be⸗ ſuch ein Gerätewettkampf zwiſchen Turnverein 46 Mannheim 2. Riege und Turnverein 1893 1. Riege, vom Stapel, der außerordentlich intereſſant war und jedes Turnerherz erfreute. Das Reſultat war folgendes: Mannheim 322 ½ Punkte und Viernheim 318 Punkte. Der 3. Gegner, Badenia Feudenheim, war nicht ange⸗ treten.— Auf dem Gebiet des Raſenſportes iſt in erſter Linie der Sieg der„Grünen“ in Saarbrücken hervorzuheben. Es war ein glück⸗ licher, jedoch verdienter Sieg, der allerdings bei einer beſſeren Leiſtung des Sturmes in tech⸗ niſcher Hinſicht höher hätte ausfallen müſſen. Die Fahrt nach Saarbrücken wurde im Omnibus unternommen und war von ſchönem Wetter be⸗ günſtigt. Infolge einer Umleitung mußte der Weg über Neunkirchen genommen werden und ſo war Gelegenheit geboten, ſich von den ſchrecklichen Auswirkungen der dortigen Exploſton zu über⸗ zeugen. Wir ſahen ein wüſtes Trümmerfeld. Der Platz, wo der Gaskeſſel ſtand, iſt ein Chaos von Eiſenſtäben. Hunderte von Metern im Um⸗ kreis ſind Wohnhäuſer zum Teil total zerſtört. Einige Häuſer, die unmittelbar am Gaskeſſel ge · legen waren, ſind vom Erdboden weggemäht. Die leichteren Schäden ſahen wir bereits aus ⸗ gebeſſert. Sonſt bietet jedoch die Schreckens ſtätte ö ein wüſtes Bild der Zerſtörung.„So par es im Krieg“ äußerten einige und zauberten uns damit unbewußt das Schreckliche und Verderb ⸗ liche des Krieges vor Augen. Nach eingehender Beſichtigung wurde die Weiterfahrt nach Saar- brücken angetreten. Links und rechts grüßten uns zahlreiche Kohlenbergwerke mit ihren über ⸗ ragenden Förderſchächten. In Saarbrücken ſelbſt wurde auf einen Cigarrenladen Sturm gemacht, um ſich mit billigen Cigarren, Cigaretten, Tabak uſw. einzudecken. Die Rauchwaren ſind alle um die Hälfte billiger wie bei uns. Sonſt iſt je⸗ doch alles teuerer. In der Wechſelſtube wurde Mark in Franc eingetauſcht, damit die Bezahlung reibungsloſer geht. Nach dem Mittageſſen zu 4½, 5 und 6 Frane, 1 Franc— 16 Pfg., wurde auf den Sportplatz gefahren, wo wir auch einen glücklichen Sieg unſerer Mannſchaft feiern konnten. Nach einem gemütlichen Stündchen im Vereinslokal fuhren wir der Heimat zu. Die Fahrt verlief wieder ohne Störung. Nur an der deutſchen Zollgrenze in Homburg, die fran⸗ zöſiſche durften wir ungehindert durchfahren, die wir am Morgen nach kurzer Kontrolle paſſiert hatten, gab es Aufenthalt und Beſchlagnahme der zuviel mitgeführten Zigaretten ſowie Durchſuchung jedes Einzelnen. Doch auch dieſes wurde mit Humor aufgenommen und nach kurzen Verhand- lungen mit den Zollbeamten, es waren ganz nette Leute, hatten wir faſt alle beſchlagnahmten Zigarren und Zigaretten wieder in unſerem Be. ſitz. Mehr als 25 Stück pro Perſon dürfenf nicht mitgenommen werden. Unter Geſang von frohen Liedern wurde weiter gerattert. Bald nach 12 Uhr waren wir wieder daheim im frohen Be⸗ wußtſein, einen ſchönen Tag verlebt zu haben. Ein Sieg und zwei Punkte hatten wir ebenfalls, jedoch ein Wermuthtropfen viel in den Becher der Freude, der pekuniäre Erfolg war gleich null. — In Viernheim auf dem Waldſportplaz ſpielten die Reſerven gegen den Kreisligaverein Wallſtadt und konnten ebenfalls ſiegreich ſein und zwar 418. Ca. 300 Sportintereſſenten wohnten dem Spiele bei. Harry Piel! Heute Montag im Union⸗Palaſt. „Das Gefängnis auf dem Meeresgrunde“ Jeder Platz halber Preis. Heute findet ein ganz großer Volksabend ſtatt mit einem Bombenprogramm. Harry Piel der frühere Abenteurer in ſeinem beſten Schla⸗ ger„Das Gefängnis auf dem Meeresgrunde.“ 2. Film ein Wildweſtſchlager mit Jack Perry „Herzkönig“, eine atemraubende Geſchichte ſo recht für das Abenteuerherz. Dazu noch ein fabelhaftes Beiprogramm. Um allen einen Kino⸗ beſuch möglich zu machen, haben wir heute halbe Preiſe. Es muß aber bei ſolch einer Darbie⸗ tung ein volles Haus geben, alle Erwerbslose können dieſen billigen Abend beſuchen. Darum heute alles zu Harry Piel. Demnächſt: Die herrlichſte und ſchönſte Tonfilm⸗ Operette Liane Haid, Guſtav Fröhlich„Ich will nicht wiſſen wer du biſt.“ März wurden beim regiſtriert. Viernheim. Wolu Empfänger. zahl aber net. krieg ſie aber net. pfänd' aber net find'n aber net. barungseid. Vereine VfR. Mhm. 9 Bor. Neunkirchen 9 F.⸗V. Saarbr. 9 Viernheim 9 Sportfr. Saarbr. 9 Neckarau 9 Eintracht Trier 10 08 Mannheim 9 Mundenheim 9 Sandhofen 8 05 Saarbrücken 10 0 de c=* N N „ Sch Fußball: Turnverein Sch 1 1 1 2 0 2 1 1 0 1 1 2 57 2. 1 8 *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet zwei Anzeigen wegen Tierquälerei.-(Eine trächtige Kuh wurde nach Mannheim geführt und brach unterwegs zuſammen.) * Standesamtliches. Im Monat hieſigen Standesamt 13 Geburten, 6 Eheſchließungen und 10 Sterbefälle „Stand der Erwerbslofigkeit in Am 1. April hatten wir hier 1357(1397) Unterſtützungsempfänger. verteilen ſich wie folgt: 66(84) männliche und 15(11) weibliche Alu-⸗Empfanger, 256(255) männliche und 47(42) weibliche Kru⸗Empfänger und 951(979) männliche und 22(26) weibl. Die Zahlen in Klammern bedeuten das Ergebnis vom 1. März ds. Ihs. Stoßſeufzer der Zeit. In einer Saarländiſchen Zeitung findet ſich die folgende Umdichtung des alten Volksliedes „Jetzt gang i zum Brünnele“: „Jetzt gang i zum Steueramt, Dieſe Da komm i um Stundung ein, Dann kommt auch der Gerichtsvollzieh'r Er ſucht bei mir vieltauſigen Schatz, Verkauf i mein Hütchen, mein Stiefel u. Kleid, dann ſchwör' i dem Gerichtsvollzieh' en Offen⸗ Um den Verbaudspokal Rhein Saar. Die Reſultate: Sportfr. Saarbrücken— Amicitia Viernheim 1:2 Mundenheim— Baruſſia Neunkirchen Tabellenſtand am 2. April: Sp. gew. unent, verl. T. 3:1 Punkte 30:8 15:8 23:13 13:5 19:14 12:6 18:17 10:8 21:17 10:8 23:17 99 19:29 9:11 14:24 8:10 1722 111 4:15 5:11 2:18 * 1 n e% E 1 — — Reſultate des Turnvereins 1803. Handball: Turnverein 1.— Birkenau 1. 4:7 „ e e Sch. 5:0 N„ n D. J. K. Sch. 1:1 Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit ⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Klub der Geflügelzüchter 1926. Diejenigen Mit⸗ glieder, welche Bruteier in den Apparat ein⸗ legen wollen werden erſucht, dies bis 5. April beim 1. Vorſitzenden, Steinſtraße 22, zu melden. Turnverein v. 1893. Tellſchauſpiel. Heute Montag abend 8 Uhr Geſangsprobe und Ge⸗ ſang der Rütliszene im Karpfen. Um genaue Beachtung dieſer Bekanntmachung wird gebeten. Die Leitung. Gemeindekaſſe. Die 1932er Gemeindeſteuer, 5. u. 6. Ziel einſchl. Schluß⸗Zahlung, ſowie der 32er Raten⸗ betrag für Fußſteigherſtellung kann nur noch dieſe Woche ohne Mahngebühr bezahlt werden. Winkenbach. Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung einer Gemeindebierſteuer in der Gemeinde Viernheim im Rj. 33. Auf Grund des§ 2 Abſ. 1 der Berord⸗ nung des Geſamtminiſteriums zur Sicherung der Haushalte von Gemeinden pp. vom 25. Sept. 1931(Reg. Bl. S. 175) ordnen wir hiermit an, daß die Gemeinde Viernheim in der ſeit⸗ herigen Weiſe und mit den ſeitherigen Säßzen im Rj. 1933 weitererhoben wird. Heppenheim, den 27. März 1933 Heſſiſches Kreisamt Heppenheim. gez.: Nans. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, Betreffend: Erhebung der Getränkeſteuer in den Ge⸗ meinden Birkenau, Heppenheim, Viernheim. Auf Grund des§ 2 Abſ. 1. der heſſiſchen Verordnung zur Sicherung der Haushalte von Gemeinden pp. vom 25. Sept. 1931(Reg.-Bl. S. 175) ordnen wir mit Genehmigung der Lan- desregierung an, daß in dem Gemarkungsbezir! der Gemeinden Birkenau, Heppenheim u. Viern⸗ heim die Gemeindegetränkeſteuer in der ſeitherigen Weiſe und mit den ſeitherigen Sätzen im Rech⸗ nungsjahr 1933 weiter erhoben wird. Heppenheim, den 30. März 1933 gez.: Nans. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 3. April 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Ad. Winkenbach Ro os Iuſerieren hat erfolg 4 Zwecke eingeſetzt worden reform und über ſtaatsrechtlichen Struktur Ländern zu machen.. nsbeſondere in ihren Ausſchüſſen— fleißig Arbeit geleiſtet. bares Geſamtergebnis herauskam, ſo lag da⸗ mus den ganzen Bexatungen Schwung nahm. Dieſe Zeiten ſind nun vor⸗ wirtſchaftsrat in Fortfall kommt. Sie unbeimer Anzeiger (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſ 1,40 eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Mt fre ine Haus gebracht.— Gratisbeila aktuelle intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährli kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Feanberbe, M.— Scheſlieltun Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt u. Verlag! Joh. Martin, e Rathaus ſtr. Nummer 80 Vereinfachung und Sparſamkeit Die gründliche Reform des geſamter Verwaltungsapparats von Reich Ländern und Gemeinden im Sinne einer weſentlichen Vereinfachung iſ eine alte Forderung. Sie wurde in den letz⸗ ten Jahren immer dringlicher, weil die Wirt⸗ ſchaftskriſe zu einer weſentlichen Einſparung zwang und auch heute noch zwingt. Das Gleichſchaltungsgeſetz, freulichen Anfang zur Erfüllung dieſer For⸗ derung. Die Länderparlamente und die Gemeindevertretungen werden durch das Geſetz weſentlich verk leinert, ſo daß ſchon dadurch erhebliche Summen ein— geſpart werden können. Selbſtverſtändlich handelt es ſich dabei aber nur um Anfänge — es wird eine dankbare Aufgabe für die neuen Landtage wie für die neuen Gemein⸗ deparlamente ſein, nach weiteren Sparmög⸗ lichkeiten Umſchau zu halten. Es fehlt daran beſtimmt nicht, denn unſer Behördenapparaf iſt zweifellos überſetzt. Vielleicht kann auch das Reich noch einen Schritt weitergehen: das Gleichſchaltungsgeſetz hat ſchon letzt eine weitgehende Reichsreform gebracht— wie wäre es, wenn man nun auch ganze Arbei machte, das heißt die für ſich allein nicht le⸗ bensfähigen Länder einfach völlig beſeitigte? Es iſt auf die Dauer mit unſerer wirtſchaft⸗ e lichen Notlage nicht vereinbar, daß immer noch kleinſte Länder als ſelbſtändige Staaten mit Regierungen und Parlamenten beſtehen, Länder deren Einwohnerzahl noch nicht ein. mal der einer Großſtadt oder gar einer mitt; leren Stadt entſpricht. Eine Neugliederung des Reiche? itt in den letzten Jahren ja wiederholt ver⸗ ſucht worden. Eine Zeitlang tagte die ſo⸗ genannte„Länder⸗Konferenz“, die von einer der früheren Reichsregierungen zu dem war, Vorſchläge und Verwaltungs⸗ Neugeſtaltung der von Reich und Die Konferenz hat— über eine Verfaſſungs⸗ eine Wenn trotzdem kein brauch daran, daß der einzelſtaatliche Partikularis⸗ jeglichen bei. Die Reichsregierung iſt vom Reichstag emächtigt worden, ſelbſtändig zu handeln Das Gleichſchaltungsgeſetz hat dafür geſorgt daß der Reichsregierung Schwierigkeiten aus den Länderregierungen oder den Länderpar⸗ lamenten heraus nicht mehr gemacht werden können. Es iſt alſo jetzt ein energiſches Zu⸗ 1 packen ſeitens der Reichsregierung möglich Wir zweifeln nicht daran, daß die Reichsre⸗ glerug von dieſer Möglichkeit auch den rich⸗ ligen Gebrauch machen wird. Die Verordnung über die Bildung des neuen Reichswirtſchaftsrats rück f bereits den Gedanken der Vereinfachung und der Sparſamkeit in den Vordergrund, obwohl auch der neue Reichswirtſchaftsrat— genau wie ſein Vorgänger—. nur ein vorläufiger ſein wird. Die Mitgliederzahl des neuen Reichswirtſchaftsrats iſt aber bedeutend klei⸗ ner, ſchon ſetzt bedeutend herabgeſetzt wor⸗ den: ſie beträgt 60 gegenüber bisher 326 Nebenbei bemerkt wird ſich die Herabſetzung der Mitgliederzahl nicht nur in einer weſent⸗ lichen Erſparnis auswirken, ſondern ſie wird auch die Arbeitsfähigkeit des Gre⸗ miums erhöhen. Die Mitglieder des Reichs⸗ wirtſchaftsrats werden im übrigen künftig nicht mehr von den einzelnen Wirtſchaftsor⸗ ganiſationen ausgewählt, ſondern von der Reichsregierung ernannt. Die Folge davon iſt, daß jetzt auch die Dreiteilung im 0 ſtand darin, daß es eine Arbeitgebergruppe, eine Arbeitnehmergruppe und eine Gruppe der freien Berufe gab, zu der ſich auch die Vertreter der Wiſſenſchaft und der Konſumen⸗ ten zählten. Jetzt hat es die Reichsregierung im der Hand, in den neuen Reichswirtſchafts⸗ dae] Reichsbank über den ſoeben in Kraft getreten iſt, bedeutet einen er Reichsbankausweis der Reichsregierung— Gegen die Flucht Berlin, 4. April. Am Montag wurde der Ausweis der Stand des Inſti⸗ tuts zum 31. März, alſo am Schluß des erſten Kalendervierteljſahres veröffentlicht. Aus dem Ausweis ergibt ſich, daß die Inanſpruch⸗ nahme der Reichsbank ſehr ſtark geweſen iſt, was umſomehr ins Gewicht fällt, als die Rückflüſſe zur Reichsbank im Laufe des Mo—⸗ nats März verhältnismäßig gering waren Insgeſamt betrug die Kapitalinan⸗ ſpruchnahme 471.4 Millionen und zwar ſtieg der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 310 auf 2763 Millionen, der Beſtand an Lombardforderungen um 127 auf 210 Millio⸗ nen und an Reichsſchatzwechſeln um 34 auf 52,5 Millionen. An Scheidemünzen wurden 112 Millionen Notenumlauf ſtieg um 323 auf 3520 Millio⸗ nen. Eine Steigerung der ſonſtigen Aktiven um 70 Millionen erklärt ſich durch die Inan⸗ ſpruchnahme des Reiches zum Vierteljahres⸗ wechſel. reitſtellungen von Deviſen für Zinszahlungen notwendig waren und die Deviſeneingänge infolge Schrumpfung der Ausfuhr zurückge⸗ hen, nahm der Deviſenbeſtand um 25 Millio⸗ nen ab. 05 Dem ſteht gegenüber eine§kärkung des Goldbeſtandes um 11.3 Millionen in⸗ folge Eingangs von Ruſſengold. Die Dek⸗ kungsbeſtände haben ſich demnach um 13,7 auf 835,6 Millionen Mark vermin- dert und das Deckungsverhältnis der Noten um 26,6 vom Hundert auf 23,7 v. 9. Nach Abzug der bekannten kurz⸗ friſtigen Deviſenverpflichtungen flellke ſich die Deckung auf 10 v. 5. gegen 114 in der Vorwoche. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf hat ſich gegenüber Ende des vorigen Monats um rund 200 Millionen erhöht. Er beträgt 5516 Millionen gegen 6253 Millionen zur gleichen Zeit des Vorfahres. Die ſtarke Inanſpruchnahme der Reichs bank iſt ein erfreuliches Zeichen für eine Belebung der Geſamtwirkſchaft. Im übrigen wird man ſich zu fragen haben, ob die konfunkturelle Belebung oder aber die Arbeitsbeſchaffungspro⸗ bleme die eigentlichen Gründe ſein können. In beiden Fällen iſt, rein wirtſchaftlich ge⸗ ſehen, feſtzuſtellen, daß es ſich ſtets um eine im Intereſſe der Wirtſchaft liegende Kredit— verſtärkung handelt. rat diejenigen Vertreter zu entſenden, von denen ſie annimmt, daß ſie ſich am beſten zur praktiſchen Mitarbeit an den Aufgaben des deutſchen Wirtſchaftsparlaments eignen: ſie kann auch Vertreter, die ſich ihren Aufgaben nicht gewachſen zeigen oder deren weitere Mitwirkung der Reichsregierung aus einem anderen Grunde nicht mehr erwünſcht er⸗ ſcheint, jederzeit abberufen. Das Gleichſchaltungsgeſetz und die Maß⸗ nahmen über die Bildung des neuen Reichs⸗ wirtſchaftsrats haben ſomit einen erfreulichen Anfang mit der Durchführung der dringend notwendigen Vereinfachung des Behörden- apparats gemacht, zum Zwecke der Einſpa⸗ rung. Auch auf andern Gebieten— wir er⸗ innern nur an die Reduzierung der zu hohen Bezüge der Inhaber von Spitzenſtellen in Staat und Gemeinden— iſt ein erſter Schritt getan. Hoffentlich folgen bald weitere, denn es iſt das Gebot der Stunde, den Geſamtauf⸗ wand für die öffentliche Verwaltung weſent⸗ lich herabzumindern. Viernheimer Zeitung und Feiertage.— Bezugspreis monatl. en: wöchentl. das achtſeitige illustrierte ch einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Dienstag, den 4. April 1933 Belebung der Wirtſchaft in den Verkehr gebracht. Der ö Da zum Apriltermin erhebliche Be⸗ (Vieruheimer Bürger⸗Ztg.— Vierng. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berüch ichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt borgeſchetebenen Tagen kaun 1— ae eee gang ſpiegelt Belebung der Wirtſchaft wider— Maßnahmen ins Ausland weſens, ſowie ihrer Landes- und Pro- vinzialorganiſationen, Verbandskaſſen und Warenanſtalten erhoben werden. Der Genannte hat die Ermächtigung erhal⸗ ten, von den bezeichneten Stellen, ihren Or⸗ ganen und Angeſtellten jede Auskunft über die Geſchäftsführung, ſowie die Vorlegung der einſchlägigen Bücher und Schriftſtücke zu verlangen. Die Reichs- und Landesbehörden ſind erſucht worden, ihm auf Erſuchen Un⸗ terſtüzung und Auskunft zu gewähren. Maßnahmen gegen Flucht ins Ausland Weite Kreiſe des deutſchen Volkes ſind darüber empört, daß gewiſſe in den letzten 14 Jahren an maßgebender Stelle ſtehende Männer jetzt die Grenze überſchrit⸗ 1 1 len haben und von dem in Deutſchland verſorgung. Es gilt auch, die deulſche verdienten Gelde im Ausland ein gutes Viehwirkſchaft in ihrem Fuktermittelbe · eben führen. Wie von gut unterrichteter darf auf eigene Füße zu ſtellen. Dieſer Seite verlautet, ſind Erwägungen im Gange, Aufgabe ſoll die Einbeziehung der Oel- daß beſonders in dem Fall, wo es ſich bei ſaaten und Oelkuchen in das Maismono⸗ den ins Ausland Geflüchteten - 5 195 Dient 5 33 um Beamte oder im Staatsdienſt Das Maismonopol wird auf eine allmähliche hende Männer 8 f 58 on e 8, 2 1 2 7 2 Verringer ng des Oelkuchenverbrauches, 9 5 handelt, Maßnahmen ergriffen werden kön⸗ weit die Ware unmittelbar aus dem Aus nen, die die ins Ausland Geflüchteten ihrer lande kommt, hinarbeiten. Dementſprechend R echt e 0 15 v er blu ſti 9 gegangen erklö⸗ f 7 i171 5 Narri. 8 1 1 geg 1 werden die der Landwirtſchaft zur Verfü⸗ rent. gung ſtehenden ausländiſchen Kraftfutter⸗. 92 5. mittel za unge af knapper werden. Es iſt in erſter Linie daran gedachk, daß 5. 5 5 5 ins Ausland geflüchkete Beamte, Sabo⸗ Pflicht eines jeden Landwirkes iſt es da⸗ teure uſw., die durch die Flucht ins Aus⸗ her ſchon jetzt, bei der Frühhahrebeſtel. land ſich freiwillig als nicht zur deutſchen lung die Beiriebeführung au dieſe Ene Volksgemeinſchaft gehörend bekannt ha⸗ wicklung einzuſtellen. Es kommt. alſe ben und die Intereſſen ihrer Mandanten darauf an, die Erzeugung wirtſchaftge⸗ ſchwer geſchädigt haben, unter dieſe Be⸗ gener eiweißreicher Futtermittel zu ſtei⸗ stimmungen falſen und keines der bisher gern. innegehabten Rechte in Zukunft behallen Hierbei die Silofutterberei⸗ oder wiedererlangen können. tung in weſentlich ſtärkerem Maße als bis⸗ Im Reichsgeſetzblatt wird die neue her herangezogen werden müſſen. Es wer⸗ Verordnung über die Einführung des all⸗ den in dem Appell dann für die verſchiede⸗] gemeinen Sichtvermer kzwanges nen Bodenarten Empfehlungen gegeben, für alle Ausreiſen aus dem deutſchen welche Futtermittelpflanzen zweckmäßig an⸗ Reichsgebiet veröffentlicht werden. Zu glei⸗ zubauen ſind. cher Zeit iſt mit dem Erlaß preußiſcher j ff Durchführungsbeſtimmungen zu rechnen. Reitz tamear r Seen ant w ge 80 Der allgemeine Sichtvermerkszwang ift Reichsernährungs⸗ und Reichswirtſchafts⸗ bereits in der Nacht 12 Uhr in Kraft miniſter Hugenberg hat im Einverneh⸗ getreten, ſo daß Ausreiſen aus Deutſch⸗ men mit dem Reichsfinanzminiſter and nur noch bei Vorhandenſein des den Miniſterialrat Bayerhoffer mit der Ausreiſeſichlvermerks möglich ſind. Prüfung der Vorwürfe beauftragt, die Der Sichtvermerk wird gebührenfrei erteilt gegen die Geſchäftsführung und gegen von den Sichtvermerksbehörden, die Ausgeſtaltung der genoſſenſchaftlichen Im übrigen bleibt abzuwarten wie die Ertei⸗ Verbände, des ſandwirtſchaftlichen, ge⸗ lung des Sichtvermerks im einzelnen geregelt werblichen und gonſumgenoſſenſchafts⸗ werden wird. Boheſgelſch den Boyott mehr Abflauen der Deutſchenhetze— Rundſunkrede Berlin— Waſhington ſiſchen Landern veſonders gart verſoch. ken wurden, faſt e verſtummt ſind. Dies iſt beſonders auf die Berichte zurückzu⸗ führen, die die Vertreter der ausländiſchen Zeitungen über den deutſchen Boykottag am Samstag gegeben hatten. In dieſen Berich⸗ ten kam allenthalben zum Ausdruck, daß es infolge der ausgezeichneten Diſziplin der Boykottpoſten nirgends zu Ausſchreitungen gekommen iſt und daß die Greuel, die über Deutſchland verbreitet worden waren, in je⸗ der Hinſicht frei erfunden ſind. Ift ſomit ganz allgemein ein ſichtbarer Umſchwung in den Hochburgen der interna⸗ tionalen Greuelhetze zu verzeichnen, ſo trug eine Rundfunkrede, die der Generalſuperin⸗ tendent Dr. D. Dibelius⸗Berlin über den deutſchen Kurzwellenſender nach Amerika gehalten hat, weiter dazu bei, die internatio⸗ — Aypell der Reichsregierung an die Landwiriſchaſt Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Dr. Hugenberg, richtet im Anſchluß an die neue Ordnung der Fett⸗ wirtſchaft einen Appell an die Landwirtſchaft, in der es heißt: Die grundlegende Neuord⸗ nung der Fettwirtſchaft durch die Reichsregierung eröffnet der deutſchen Land⸗ wirtſchaft nicht nur beſſere Ausſichten für den Abſatz der bäuerlichen Edelprodukte, ſondern ſie ſtellt auch gleichzeitig die agrariſche Pro— duktion vor große Aufgaben. Ziel des umfaſſenden Geſetzwerkes iſt nicht nur die allmähliche Erringung der Unabhängigkeit Deutſchlands in der Fett- ſte⸗ wird Berlin, 4. April. Der Vorſitzende des Zentralkomitees zur Abwehr der jüdiſchen Greuel⸗ und Boykott⸗ hetze, Julius Streicher, hat, wie bereits berichtet, bei einem vaterländiſchen Abend der Nationalſozialiſten ausgeführt, er habe das Gefühl, daß der am Samstag abend unter⸗ brochene Boykott am Mittwoch nicht mehr weitergeführt werden müſſe. Abgeord⸗ neter Streicher hatte damit begründet, daß die internationale Boykottpro⸗ paganda gegen Deutſchland ſtark nachge⸗ laſſen habe. 0 In der Tat häufen ſich denn auch die Be⸗ richte aus dem Ausland, aus denen her ⸗ vorgeht, daß die Propaganda, die ins⸗ beſondere in London und Neu ork gegen Deulſchland entfacht wurde und die Boy⸗ kottaufforderungen. die in den angelſä nale Atmoſphäre zu beruhigen. Unterſtrichen wurden die Ausführungen Dr. Dibelius noch durch die Einführungsworte, die der Senior⸗ chef der biſchöflichen Methodiſtenkirche, die in Amerika ungeheuer ſtark verbreitet iſt, D. Dr. Nuelſen, vorausſchickte. In dieſem Sinn iſt auch ein Telegramm zu verſtehen, das der Bundesausſchuß der chriſtlichen Kirchen Amerikas an den Bundesausſchuß der deutſchen Evange⸗ liſchen Kirche gerichtetet hal. In dieſem kommt zum Ausdruck, daß die chriſtlichen Kreiſe Amerikas volles Verſtändnis für die Anzeichen der neuen Einheit und der neugeborenen Hoffnung im deulſchen Volt haben und den innigſten Anteil an den Beſtrebungen Deutſchlands nehmen, gleichberechtigt in der Welt zu ſein. Man kann daher heute ſchon faſt mit Be⸗ ſtimmtheit ſagen, daß der am Samstag abend unterbrochene Boykott der NSDAP. am Mittwoch nicht wieder aufgenommen wird, da die internationale deutſchfeindliche Hetze bis zu dieſem Zeitpunkt vollſtändig ab⸗ geflaut ſein wird, eine Beobachtung, die wohl nur auf die energiſche innerdeutſche Gegenwehr zurückzuführen ſein dürfte. Hull telefoniert mit Berlin Waſhingkon, 4. April. Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull hatte eine telefoniſche Unterredung mit der amerikaniſchen Botſchaft in Berlin. Er er⸗ hielt beruhigende Verſicherungen über die Ordnung, in der der Boykott gegen die Ju⸗ den durchgeführt worden iſt. Ferner wurde ihm mitgeteilt, daß der Boykott am Mittwoch nicht wieder aufgenommen werde, falls die antideutſchen Agitation im Auslande ſich ge⸗ legt habe. Es wird erwarlet, daß die amerikaniſche Regierung eine Politik der Nichteinmi⸗ ſchung befolgen wird und auf dem Standpunkt ſteht, daß die deutſche Regie⸗ rung, wenn man ſie in Ruhe läßt, den gegen die Juden gerichteten Handlungen ein Ende machen wird. Amerikas Juden ſchweigen Berlin, 4. April. Die Berliner Abendblätter bringen fol— gende Reutermeldung aus Neuyork: Entſprechend den Wünſchen des amerika- niſchen Staatsdepartements und der führen ⸗ den Kongreßmitglieder haben die amerika niſchen Juden ſich zum Stillſchweigen gegen- über der Lage der Juden in Deutſchland enk; ſchloſſen. Der neue württembergiſche Landtag Nur noch 54 Abgeordnet.— Nationalſoziali⸗ ſtiſch⸗deutſchnationale Mehrheit. Stuttgark, 4. April. Nachdem in dem vorläufigen Geſetz zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich die Verteilungszahl auf 25 000 nicht 22 000 feſt⸗ geſetzt worden iſt, ergibt ſich eine veränderte Zuſammenſetzung des neuen Württembergi— ſchen Landtages. Die Errechnung auf Grund des Reichstagswahlergebniſſes ergibt folgendes Bild: Nationalſozialiſten 26(23), Sozialdemo. kraten 9(14), Zentrum 10(17), Kampffront Schwarz- weiß-rot 3(3), Chriſtlicher Volks- dienſt 2(3), Deutſch⸗demokraliſche Partei 1 (4), Bauern- und Weingärknerbund 3(9), zu⸗ ſammen 54 Sitze. Der bisherige Landtag umfaßte 80 Abge⸗ ordnete. Häuberungsaktion geht weiter Hausſuchung beim Schleswigſchen Bauernverein Schleswig, 4. April. Nach einer Mitteilung der Regierungspreſſe⸗ ſtelle wurde das geſamte Schriftmaterial des Schleswig⸗Holſteiniſchen Bauernvereins in Rendsburg und Bad Segeberg polizeilich ſichergeſtellt und die Geſchäftsräume geſchlof⸗ ſen, weil der dringende Verdacht beſteht, daß öffentliche Gelder, die dem Verein zur Zeit der marxiſtiſchen Regierung überwieſen wor⸗ den ſind, nicht den Zweckbeſtimmungen zuge⸗ führt wurden, für die ſie gegeben worden ſind. Das ſehr umfangreiche Aktenmaterial wird überprüft. Im Zuſammenhang hiermit ſtand eine Hausſuchung bei dem früheren Vorſtands⸗ mitglied des Vereins Rickers in Kükels(Kreis Segeberg) ſtatt. Einſteins Bankkonto geſperrt 30 000 Rm. beſchlagnahmt. Berlin, 4. April. Im Zuſammenhang mit der deutſch⸗feind⸗ lichen Hetze des jüdiſchen Profeſſors Einſtein in Amerika iſt durch die politiſche Polizei bei einer Berliner Bank das Bankkonto des Pro⸗ feſſors Einſtein geſpertt worden. Gleichzeitig wurden 25000 Rm. in Effekten und 5000 Rm. in bar beſchlagnahmt. Die Unterſuchung des RNeichstagsbrandes Drei bulgariſche Staatsangehörige verhaftet. Wie aus einer Mitteilung des Unterſu⸗ chungsrichters des Reichsgerichtes hervorgeht, wurden in einer Sache wegen Hochverrates drei bulgariſche Staatsangehörige feſtgenom⸗ men. Sie haben ſich ſeit längerer Zeit in Deutſchland unangemeldet aufgehalten und ſich in lintsradikalem Sinne politiſch beſtätigt. Sie ſtanden auch mit dem Reichstagsbrandſtifter in Verbindung. nun Anſchlag auf 5 A⸗Lolal Hamburg, 4. April. Auf ein Verkehrslotkal der NSDAP. in Hamburg⸗Barmbeck wurde ein Bomben⸗ attentat verübt, das nach den polizeilichen Er⸗ mittlungen von kommuniſtiſcher Seite voebe⸗ teitet war; 11 Kommuniſten wurden bereits verhaftet. In den Wirtſchaftsraum wurde eine Bombe geſchleuvert, die auch explodierte und den Naum mit ſeinem Inventar völlig demolierte. Perſonen wurden merkwürdigerweiſe nicht ver⸗ letzt. Zwei weitere Sprengkörper wurden ge⸗ funden. Eine der Bomben konnte abtrans⸗ portiert werden. Die dritte mußte wegen ihrer hohen erploſiven Empfindlichkeit an Ort und Stelle geſprengt werden. Der Zuſammenhang zwiſchen dem Anſchlag auf das Bismarckdenkmal und den auf das Verkehrslokal der SA. iſt erwieſen. Weitere Verhaftungen ſind zu erwarten. Reltor der T. 9. verhaftet Braunſchweig, 4. April. Der Rektor der T. H. in Braunſchweig, Profeſſor Dr. Graßner, wurde verhaftet, ebenſo ſein Sohn und der dem Stahlhelm angehörende Student Nußheim, weil ſie im Verdacht ſtehen, in vorbereitender Weiſe an verräteriſchen Anternehmungen mitgewirkt zu haben. Profeſſor Graßner hatte bereits vor einigen Tagen von Bonn aus in einem Schreiben an den Innenminiſters Klagges mitgeteilt, daß er ſein Amt als Rektor niederlege. Als Profeſſor G. von dem Haftbefehl erfuhr, hat er ſich ſofort nach Braunſchweig begeben, um ſich der Polizei zu ſtellen. Ferner wurde in Bonn der Direktor der Univerſitätszahnklinit und in Bielefeld der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Karl Schreck unter dem Verdacht des Hochverrats verhaftet. In Frankfurt a. M. iſt der Rektor der Univerſität, Profeſſor Dr. Ger⸗ loff, von ſeinem Amt zurückgetreten. Es ſchwebt gegen ihn eine ganze Reihe von Vor⸗ würfen„die innerhalb der Studentenſchaft zu beträchtlicher Erregung geführt hat. Die Po⸗ lizei nahm den Rektor daher in Schutzhaft Am den Muſſolini⸗Plan Die franzöſiſchen Vaſallen drohen. London, 4. April. Der rumäniſche Außenminiſter Titules⸗ cu ſetzt von Paris aus mit neuen Indis⸗ kretionen ſeine Sabotage⸗Tätigkeit gegen den Viermächtepakt fort. Eine Pariſer Mel⸗ dung des„Daily Telegraph“, die deutlich ihren Urſprung erkennen läßt, beſagt, der von London nach Paris und Rom geſandte Entwurf des Viermächtevertrages unter⸗ ſcheide ſich erheblich von der„unmöglichen Auffaſſung“ Muſſolinis. Die britiſche Re⸗ gierung ſcheine anzuregen, es ſolle den vier Mächten freiſtehen, jedes Problem, darunter auch das der Reviſion der Friedensverträge, zu erörtern. Wenn ſie dann ein Einverneh⸗ men über die betreffende Frage erzielt hät⸗ ten, würden ſie andere intereſſierte Mächte an der Beratung beteiligen und um ihre Zu⸗ ſtimmung erſuchen. Falls die Zuſtimmung verweigert werde, ſolle die ganze Frage fal⸗ len gelaſſen werden. In den Kreiſen der Kleinen Enkente er⸗ fahre man, daß dieſe Vorſchläge für Graz, Belgrad und Bukareſt nicht annehmbar ſeien, weil die bloße Tatſache eines Einvernehmens der vier Großmächte dazu führen könnte, daß Deulſchland ſich Mord berechtigt fühle. durch gewallſame Mittel zu erlangen, was ihm durch friedliche Mittel nicht erceichbar wäre. Daran ſchließt ſich eine unmißverſtänd⸗ liche Drohung des Trabantenblockes. Frank- reich, ſo heißt es in der Meldung, dürfte krot der versöhnlichen Neigungen von drei oder vier Miniſtern kaum das Riſiko eines völli⸗ gen Bruches mit der Kleinen Entenke und Polen übernehmen. Polniſche„Heldentat“ Polniſche Soldaten überfallen deutſches Mütterheim. Danzig, 4. April. In Schrau wurde von betrunkenen Mi⸗ litärperſonen auf das Mütterheim des Katholiſchen Deutſchen Frauen ⸗ bundes ein Ueberfall verübt. Unter Führung eines Sergeanten verſuchte eine Gruppe von ſechs Mann die Tür aufzu. brechen, um in das Haus einzudringen. Sie bearbeiteten mit Seitengewehren die Tür, die den Angriffen jedoch glücklicherweiſe ſtand⸗ hielt. Einige in der Nähe weilende junge Leute verſtändigten die Frich le die ihrerſeits die Militärbehörde benachrichtigte. Als eine Militärpatrouille am Tatort erſchien, waren die Täter bereits geflüchtel. Inzwiſchen halte ch eine 5 Menſchenmenge angeſammelt, ie von der Polizei zerſtreut wurden. .* Deutſchfeindliche Kundgebung Kattowitz, 4. April. Eine Gruppe polniſcher Studenten durch⸗ zog die Straßen der Stadt und raubte alle deutſchen e aus den Kiosken und verbrannte ſie. Laternenmaſt verſehene darſtellen ſollte, auf geknüpft. ö ſchritt die 1 ein und entfernte die Kette Der deulſche Geueralkonſul in Kattowin leichzeitig wurde an einem eine mit einem Hakenkreuz ette, die den Reichskanzler Hitlei Aporn teßlich Graf Adelmann, hat wegen der anlideutſcher Ausſchreitungen einen Proleſtſchritt in Woiwoden unternommen. Da der General konſul den Wofwoden nicht angekroffen hal hat er ſeinen Prokeſibeſuch beim Bizewoiwo d Politiſches Allerlei Berlin. Eine von einer engliſchen Agen tur verbreitete Meldung, wonach der Reichs außenminiſter von Neurath ſeinen Rücktrit angeboten habe, wird von zuſtändiger Stell! als gänzlich aus der Luft gegriffen und un wahr bezeichnet. Berlin. Die Deutſchnationale Reichstags fraktion iſt für Freitag, den 7. April einberu. fen worden. Auf der Tagesordnug ſteht di. Neuwahl des Fraktionsvorſitzenden anſtell. des ausgeſchiedenen Dr. Oberfohren. Deutſche Tagesſchau Zur Volkszählung am 16. Juni. Nach einer Meſldung aus Berlin wird das grundlegende Geſetz für die am 16. Junz ſtattfindende Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung wahrſcheinlich be⸗ reits im Laufe der nächſten 14 Tage von der Reichsregierung erlaſſen werden. Die Zäh⸗ lung erſtreckt ſich auf das ganze Reich mit Ausnahme des Saargebiets. Kommt die Arbeitsdienſtpflicht? Am heutigen Dienstag wird eine Chef⸗ beſprechüng des Reichskabinetts ſtattfinden. Dieſe wird ſich mit der Neure⸗ gelung der Frage der Jugendertüchtigung und des Arbeitsdienſtes beſchäftigen. Be⸗ kanntlich wird hierfür eine neue Abteilung im Reichsarbeitsminiſterium eingerichtet, die als Staatsſekretär der Oberſt a. D. Hier l übernimmt. Im Kabinett dürfte die Organi⸗ ſation dieſer Abteilung Hierl erörtert werden, ſowie die dazu gehörigen Fragen, wie die Frage der Haushaltsmittel, der Abgrenzung des Arbeitsdienſtes uſw. Wahrſcheinlich wird bei dieſer Gelegenheit auch die Frage behan⸗ delt werden, inwiefern die Möglichkeit für die Einführung einer Arbeitsdienſt⸗ pflicht beſteht. Die Klärung dieſer Frage wird jedoch zweifellos noch eine gewiſſe Zeit erfordern. Arbeilsloſenhilfe.— Ledigenſteuer. Der Reichsfinanzminiſter und der Reichsarbeitsminiſter haben eine Verordnung zur Durchführung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe im Rechnungsjahre 1933 erlaſſen. Die Verordnung beſtimmt, daß die Vorſchriften für die Abgabe zur Ar⸗ beitsloſenhilfe auch für das Rechnungsjahr 1933 gelten ſollen. Die Ledigenſteuer ſoll nach der neuen Verordnung wie bisher auch im Rechnungsjahre 1933 erhoben wer⸗ den. Auslands⸗Rundſchau Einſtellung des Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Rußland und Mandſchukuo. Da die Sowjetregierung ſich wei⸗ gert die der chineſiſchen Oſtbahn gehörenden Eiſenbahnwagen, die ſich auf ruſſiſchem Ge⸗ biet befinden, zurückzuführen, iſt der Eiſen⸗ bahnverkehr zwiſchen beiden Ländern auf Veranlaſſung der mandſchuriſchen Regierung unterbrochen worden. Vor dem Abbruch der ruſſiſch⸗britiſchen Be⸗ ziehungen? Eine Londoner Nachricht, wonach die britiſche Regierung entſchloſſen ſei gegebenen⸗ falls wirtſchaftliche und politiſche Zwangs⸗ maßnahmen wegen der Feſtnahme der vier Engländer in Rußland gegen Rußland durchzuführen, hat in Moskauer politiſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Es wird er⸗ klärt, daß in dieſem Fall ein Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Ruß land und England unvermeidlich ſei. Di Sowjetregierung werde dann ihre diploma, tiſche Vertretung aus London zurückziehen. Tagesſchau. Schweres Prandunglück Ein Toter, zwei Schwerverleßle. Bad Wilsnack, 4. April. Aus bisher noch unbekannter Urſache brach in der Stellmacherei Behrend in Leg de bei Bad Wilsnack ein Brand aus, der an den Holzvorräten reiche Nahrung fand. Die Werkſtatt und die daneben liegende Scheune brannten vollſtändig nieder, Die beiden Ge⸗ ſellen des Meiſters, die in leinem Raum üben der Werkſtatt ſchliefen, wurden von den Flammen vollſtändig eingeſchloſſen. Der eine konnte ſich ſchließlich mit bren. nenden Kleidern über eine Leiter reiten, dil man an das Schlafſtubenfenſter geſtellt hat te. der andere, der über die brennende 9 herablief, um das Freie zu erreichen, erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er auf dem Transport ins Arch aus ſtarb. nee. SCHWEIZERPILLEN BEIVERSTOPFUNG I Nleinpace RC der zentralen genoſſenſchaftlichen aufgebot zu 1 ben 155 zu 925 In lurzen Worten: Der Reichsbankausweis für Ende März jegelt deutlich eine Belebung der deutſchen irkſchaft wider. f Reichsminiſter Hugenberg hat den Mini⸗ terialrat Bayerhoffer mit der Prüfung der orwürfe beauftragt, die gegen die Ge⸗ ſchäftsführung und die Auegabengge e erbände erhoben werden. Die Reichsregierung plant Maßnahmen egen frühere Beamte, die ins Ausland ge⸗ 14 ſind. Die Boykottbewegung hat im Auslande ſtarken Eindruck gemacht. Die Greuelhetze iſt ſtark abgeflaut, ſodaß eine Wiederaufnahme des Boykotts nicht wahrſcheinlich iſt. Die Gewerlſchaftsreſorm Noch keine endgültige Regelung. Berlin, 4. April. Zu der Verabſchiedung des Geſetze⸗ über Vetriebsvertretungen und wirtſchaftliche Ver⸗ einigungen gab der Preſſereferent des Reichswirtſchaftsminiſteriums, Dr. Pohl im Berliner Sender einige Erläuterungen Er betonte, daß dieſes Geſetz die Brechung des Gewerkſthaftsmonopols bedeute. Die Re gierung werde durch Rundſchreiben an die Verwaltungsbehörden feſtſtellen, daß all, Verbände als tariffähige Vereinigungen an zuſehen ſeien, die den Bedingungen des Reichsarbeitsgerichts entſprächen.. 5 Man müſſe ſich aber darüber klar ſein. daf mit dieſen Maßnahmen eine endgüllige Lö. ſung noch nicht erreicht ſei. Bis dahin be. dürfe es noch einiger Zeit. Mit dem jetzt Ge. ſchehenen ſolle lediglich das bisherige un. recht beſeitigt, aber nicht der Grundplan für den zukünftigen Aufbau der Gewerkſchafts. ordnung gegeben werden. Neue Vertretung der Beamtenſchaft Wie der Preußiſche Preſſedienſt der NS DAP. ausführt, ſoll künfteg an die Stelle der demokratiſch⸗parlamentariſchen Beamtenver⸗ bände die Beamtenabteilung der NSA. treten. An ihrer Spitze ſtehe der dur ch den Führer ernannte Leiter. Mitglie⸗ der können nur eingeſchriebene Na- tionalſozialiſten werden. Die übrigen Beamten können als Sympathiſierende der Bewegung Anhänger werden. Verſailler Vertrag in den Schulen Statt Weimarer Verfaſſung. Berlin, 4. April. In einigen Ländern, zuletzt in Bayern, iſ angeordnet worden, daß die bisher übliche Verteilung eines Abdruckes der Reichsverfaſ⸗ ſung an die ausſcheidenden Schüler am Ende des Schuljahres diesmal zu unterbleiben hat. Wie verlautet, iſt in den nächſten Wochen eine reichs rechtliche Regelung dieſer Frage zu erwarten, die allerdings wegen der vorgeſchrittenen Zeit auf das jetzt zu Ende gehende Schuljahr keine Anwendung mehr findet. Die in Vorbereitung befindliche Veroro⸗ nung wird beſtimmen, daß in Zukunft ſtal 5 ö der Verfaſſung in allen deulſchen Schulen am Schluß der Schulzeit eine aufklärende Bro- ſchüre über die Bedeukung des Verſailler Verkrages für das deutſche Volk zur Verkei. lung gelangt. Im die Halbjahr vor dem Schulabgang ſollen dieſe Fragen auch im Unterricht behandelt werd Freigabe des Neichstagsſaal: Die Vorarbeiten des Prozeſſes.— Oeffenl⸗ liche Gerichtsverhandlung. Berlin, 4. April. Der Unkerſuchungsrichter des Brandſtiftungsverbrechens im Reichs tagsge⸗ bäude führt, hat jetzt den ſo grauenhaft ver⸗ wüſteten Plenarſitzungsſaal zwecks Durchfüh. rung der Vorarbeſten für die Räumung und den Wiederaufbau freigegeben. An der Durchführung der Vorunter⸗ ſuch ung wird fieberhaft gearbeitet. Wann dieſe abgeſchloſſen werden kann, läßt ſich noch nicht überſehen, weil noch immer ſe der Tag Neues über das Verbrechen bringt. Zurzeit liegen insgeſamt fünf rich⸗ terliche Haftbefehle wegen der Reichstagsbrandſtiftung vor, und zwar gegen van der Lubbe, gegen die drei bul⸗ gariſchen Kommuniſten und gegen den bisherigen kommuniſtiſchen Reichstags abgeordneten Torgler. Der Gang der Vorunterſuchung wird zeitlich auch dadurch beeinflußt, daß eine Reihe von Sachver⸗ ſtändigengutachten zu beſchaffen iſt. Mit Sicherheit kann jedoch geſagt werden. daß das Verfahren gegen van der Lubbe und Genoſſen in abſehbarer Jeit dur eführ! werden wird. Es iſt bisher nicht beſtimmt, ob dieſer Hochverratsprozef; vom Reichsge. richt in Leipzig oder in Berlin verhandell werden wird. Jeſt 85 t nur, daß dieſe Ver- in aller enklichkeit vor ſich ge „ damit vor aller Vel die Schuld rage, d. h. die kon nuniſtiſche Anſtiftung 1 7 Verbrechens klargeſtellt wer en kann. Dabe wird man auch mit einem großen Jeuge n. umal bereite r von den wage örden mehr als 100 Zeugen verhört worden ſind. Reichsge richts, der die Borunkerſuchung wegen des Shgle und Nelidionsunterricht erchwerung der Befreiung von Schülern von der Teilwahme am Religiousunterricht. Karlsruhe, 4. April. Der Kommiſſar für das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat eine Bekannt⸗ machung im Amtsblatt erlaſſen, die eine we⸗ ſentliche Erſchwerung in der Befreiung von Schülern von der Teilnahme am Religionsun⸗ terricht bedeutet. Künftig kann die Erklärung, daß ein Schüler am Religionsunterricht nicht teilnehmen ſoll(Abmeldung), nur beim Schul⸗ eintritt oder Schulwechſel und zu Beginn eimes jeden Schuhhahres jeweils innerhalb einer Friſt von acht Tagen abgegeben werden. Während des Schuljahres kann ein Austritt aus dem Neligtonsunterricht nur aus wichtigen Grün⸗ den mit Genehmigung der Schulaufſichtsbe⸗ hörde erfolgen. i Die Befreiung von der Teilnahme am Re⸗ ligionsunterricht hat zu geſchehen bei Schülern unter 14 Jahren, a) wenn beide Eltern des Kindes leben, nur auf übereinſtimmende Erklärung beider Eltern⸗ keile, b) wenn nur ein Elternteil lebt, auf deſſen Antrag, () wenn eine Entſcheidung des Vormund⸗ ſchaftsgerichts nach Paragraph 2 Abſatz 3 und Paragraph 3 Abſ. 2 des Reichsgeſetzbuches über die religiöſe Kindererziehung vom 15. Juli 1921 vorgelegt wird. Hat der Schüler das 12. Lebensjahr vollendet, ſo iſt dieſer überdies um ſeine Zuſtimmung zu befragen. Bei Schülern über 14 Jahren erfolgt die Be⸗ freiung auf Antrag des Schülers. Die Erklärung beider Gattungen von Schü⸗ lern muß ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll, an Höheren Lehranſtalten bei der Anſtalts⸗ direktion, an Volksſchulen bei dem Volks⸗ ſchulrektorat oder bei der Ortsſchulbehörde ab⸗ gegeben werden, die zu prüfen haben, ob die Erklärung von dem dazu Berechtigten aus⸗ geht. Ergibt ſich kein Anlaß zur Beanſtan⸗ dung, ſo iſt die Befreiung des Schülers oom Religionsunterricht unter ſchriftlicher Verſtän⸗ digung des Religionslehrers und unter gleich⸗ zeitiger Ueberſendung einer Abſchrift der Er⸗ Härung des Erziehungsberechtigten an die zu⸗ ſtändige örtliche Kirchenbehörde anzuordnen. Die neuen Anordnungen, die mit Beginn des Schuljahres 1933⸗34 in Kraft treten, laſſen die Beſtimmungen über den Austritt aus der Kirche unberührt. 5 der Abzeichenverkauf Nur noch gegen Mace der Parteizugehörig⸗ eit. Karlsruhe, 4. April. 1 Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Derzeit werden in zahlreichen Geſchäften Uniformen, Aniformſtücke und Abzeichen von Parteien und Verbänden, die hinter der Re⸗ gierung der nationalen Erhebung ſtehen, an jedermann abgegeben. Hieraus ergeben ſich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicher⸗ heil und Ordnung gewiſſe Gefahren, da bis⸗ her keinerlei Kontrolle möglich war, ob es jich bei den Käufern irklich um Mitalieder dieſer Parteien oder 0 bände oder etwa um Angehörige gegneriſcher Gruppen(Provota⸗ teure) handelte. Auf Grund der Verordnung des Reſchspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. 2. 1933 wird in Ergän⸗ zung der Verordnung des Reichspräſidenten zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung vom 21. 3. 1933(Reichsgeſetzblatt Seite 135) hiermit beſtimmk: Uniformen, Uniformſtücke, Abzeichen usw. der Parteien oder Verbände, die hinter der Regierung der nationalen Erhebung ſtehen (NSDaAcß., Sa. und SS., Deutſchnationale Volkspartei, Stahlhelm u. ähnl.) dürfen künf⸗ tig nur noch gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte oder eines die Mit⸗ gliedskarte erſetzenden Ausweiſes abgegeben werden. Den Geſchäftsinhabern wird eine ge⸗ wiſſenhafte Nachprüfung zur beſonderen Pflicht gemacht. Die Geſchäftsinhaber haben ſich un⸗ verzüglich von den zuſtändigen Kreisleitungen der NSDAP., der Deutſchnationalen Volks⸗ partei und des Stahlhelms eine ſchrift⸗ liche Beſtätigung zu verſchaffen, daß ge⸗ gen den Verkauf der obengenannten Abzeichen in ihren Geſchäftsräumen keine Beden⸗ ken beſtehen. Die Geſchäfte ſind in geeigneter Weiſe zu überwachen. Gegen Mißbräuche iſt— äußerſtenfalls durch Schließung des Ge⸗ ſchäftes— einzuſchreiten. Aus Baden Die jüdiſchen Schüler. Karlsruhe, 4. April. Für die ſtädtiſchen Höheren Schulen wurde beſtimmt, daß die Zahl der jüdiſchen Schüler in den einzelnen Klaſſen nur ſo groß ſein darf, als der pro⸗ zentuale Anteil an der Geſamtbevölkerung aus⸗ macht. * Mannheim, 4. April.(Die Liebe und der Offenbarungseid.) Der 5e2jährige verheiratete Händler Aßmann aus Bilſtein ſtand wegen fahrläſſigen Falſcheides unter An⸗ klage. Beim Offenbarungseid hatte er eine ganze Schlafzimmereinrichtung anzugeben„ver geſſen“. Das Gericht verurteilte ihn zu fünf Monaten Gefängnis. Heidelberg, 4. April.(Univerſität ge⸗ gen Greuelpropaganda.) Profeſſor Andreas, Rektor der Univerſität Heidelberg, hat ſämtliche Dozenten aufgefordert, vorhan⸗ dene Beziehungen zu wiſſenſchaftlichen und di⸗ plomatiſchen Kreiſen des Auslandes zur Ab⸗ wehr der Greuelpropaganda zu verwerten. Weinheim, 4. April.(Erleichterungen für die Arbeitsloſen.) Auch hier wurde vom Leiter des Arbeitsamtes die Beſtimmung getroffen, daß die Arbeitsloſen wöchentlich neben der Auszahlung nur noch einmal zur Kontrolle zu erſcheinen haben. Die gleiche Maßnahme gilt auch für die Wohlfahrtser⸗ werbsloſen. 5 Karlsruhe, 4. A April.(Der Leibdra⸗ goner tag.) Die Angehörigen des ehemali— gen Badiſchen Leibdragoner-Regiments Nr. 20 (Offiziere und Mannſchaften) begehen am 10., 11. und 12. Juni 1933 in Karlsruhe ihren 2. Regimentstag, verbunden mit der 130jährigen Gründungsfeier ihres ehemaligen Regiments Erdmann Ullrichs WEG ZUM ZIEL. R o m a n V oO n Copyrigut by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Todmüde von der langen Fahrt ſchlief er bis zum Morgen durch. Es war neun Uhr, als er ſich erhob. Eine halbe Stunde ſpäter war er fix und fertig zum Ausgehen bereit. Eben im Begriff, das Zimmer zu verlaſſen, wurde ihm der Beſuch des Hoteldirektors gemeldet. Verdrießlich ö den dieſer Beſuch ver⸗ urſachte, legte er ſeinen Ulſter ab und trat in ſein Zimmer über den unnützen Aufenthalt, zurück. „Ich laſſe bitten“, ſagte er kurz. Der Zimmerkellner öffnete die Tür, durch die ein kleiner, rundlicher Herr trat, Aus einem runden roten Geſicht blickten kleine graue In ſchnellem, ſcharfprüfendem Blick gingen ſie Augen. über Erdmann hin. „Kitow“, ſtellte er ſich vor und machte gegen Erdmann, der ſeinen Namen nannte, eine tiefe Verbeugung. „Hoffentlich ſtöre ich nicht?“ ſagte Kitow,„ich wollte mich davon überzeugen, ob Sie gut u nichts in unſerem Hauſe entbehren.“ Erdmann dankte für ſeine Liebenswürdigkeit und ver⸗ ſicherte, daß er nichts entbehre; dann bat er ihn, Platz zu nehmen. „Sie ſind Deutſcher?“ begann Kitow,„ich erſah es aus Ihrer Eintragung ins Fremdenbuch. Es intereſſiert mich, e ö Fals e l daß Sie aus Berlin kommen; ich kenne nämlich Berlin ins Vorhaus trat und ihn fragte:„Sie wünſchen? ſehr gut, habe dort lange gelebt. Zurzeit habe ich dort Si! ſpreche 5 0 viele Freunde, Landsleute von mir. Berlin wird ja eben„Der bin ich. Wollen Sie bitte nähertreten. Er öffnete die Tür zu einem Zimmer und bat Erd⸗ Es war ein mit allem Komfort aus⸗ Bevor Erdmann ſich in den großen Lederſeſſel niederließ, den Smirnow ihn mit einer einladenden Handbewegung als Sitz anbot, nannte er ſeinen Namen. Smirnow wiederholte ihn. „Sie ſind Deutſcher?“ fragte er, Erdmann ſcharf an⸗ ſehend.„Was führt Sie zu mir?“ Erdmann brachte ſein Anliegen vor. von ruſſiſchen Emigranten überſchwemmt. AUnvermittelt fragte er dann:„Sie kennen Moskau?“ „Rein, ich bin zum erſten Male hier.“ Kitows Augenbrauen zogen ſich hoch. Ach, zum erſten Male. Gewiß haben Sie Beziehungen zu Moskauer Familien?“ 1 0„Direkte, nein. Ich bin an einige Familien empfohlen.“ „Aha, ſo— ſo. Von ruſſiſchen Freunden gewiß, wie denn anders!“ i e 111111 Grete vo n utergebracht ſind, Iſt's nicht ſo?“ länger ſtören. den Fremden, meine ich. Schwierigkeiten ſtoßen, bitte, 27 entgegenſtreckte. hatte das Gefühl, berührt. ſchlichen gedrückt dahin. ſtantin Smirnow. ſie verſtand ihn nicht, ſah i mann, einzutreten. geſtattetes Arbeitszimmer. Erdmann nickte. Kitow erhob ſich. Er wollte nun nicht „Die Verhältniſſe hier ſind nicht ſo ganz einfach, für Sollten Sie auf irgendwelche wenden Sie ſich an mich, ich ſtehe ſtets gern zu Ihrer Verfügung.“ Erdmann nahm flüchtig Kitows Hand, die ſich ihm Sie war fett und feucht, und Erdmann als hätte er ein glitſchiges Reptil Die Straße, in der der Herr wohnte, dem Erdmann ſeinen Beſuch machen wollte, lag am anderen Ende der Stadt. Verſtändigerweiſe hatte er ſich geſtern abend beim Hotelportier nach dem Wege dorthin erkundigt. Nun durchſchritt er die faſt menſchenleeren Straßen Moskaus. Unter den wenigen Menſchen, die ihm begegneten, war kaum ein gutgekleideter; faſt alle gingen in Lumpen und Das Straßenbild bedrückte ihn. „Herrn Smirnow zu ſprechen.“ Aus dieſem 1 findet am 10. Juni in der Städtiſchen Feſthalle eine Begrüßung att, bei der General von S Be die 0 rede halten wird und der ein Fahneneinmarſch vorausgehen ſoll. Am Sonntag, den 11. Juni vormittags 11 Uhr findet ein Feſt⸗ zug durch die Kaiſerſtraße nach dem Leibdra⸗ gonerdenkmal ſtatt mit anſchließender Gefal⸗ lenenehrung und Kranzniederlegung. Karlsruhe, 4. April.(Feſtnahme.) In Schutzhaft genommen wurde Profeſſor Graf 0 vom Staatstechnikum in Karlsruhe. Er hat in einem öffentlichen Lokal anläßlich einer Rundfunkübertragung beleidigende Aeußerun⸗ gen gegen den Reichskommiſſar und Mitglie⸗ der der kommiſſariſchen Regierung getan. Par⸗ teipolitiſch gehört Graf dem Zentrum an. Aus Heſſen und Naſſau Lehrer müſſen am Dienſtort wohnen. Darmſtadt, 4. April. Der Heſſiſche Miniſter für Kultus und Nldungsweſeh ak 710 98 net: Eine beträchtliche Anzahl Lehrperſonen wohnt nicht an ihrem Wirkungsort. Dadurch wird die erforderliche Verbundenheit von Leh⸗ rern und Eltern gelockert und ſehr oft voll⸗ ſtändig gelöſt und ſomit die Vorbedingung einer erfolgreichen Erziehung zerſtört. Ich ordne daher an, daß ſämtliche Lehrperſonen an ihrem Wirkungsort zu wohnen haben. In entgegenſtehenden Fällen muß der Umzug bis zum 1. Juli vollzogen ſein. Zu dem genannten Tage ſehe ich einem entſprechenden Bericht ent⸗ gegen. Jahreshauptverſammlung der Gemeinde poli⸗ zeibeamten. a Darmſtadt, 4. April. Die Landesgruppe „Vollbeſchäftigter Gemeindebeamten“ hielt in der Krone ihre Hauptverſammlung ab. Der vorläufig mit der Wahrnehmung der Ge⸗ ſchäfte beauftragte Oberſchutzmann Kramer⸗ Pfungſtadt leitete die Verſammlung und be⸗ grütße den kommiſſariſchen Vorſitzenden des Bundes der Polizeibeamten Heſſens Polizei⸗ oberleutnant Schönig. Sönig gab dann infor⸗ matoriſche Einblicke in die zu reorganiſieren⸗ den Belange der Polizeibeamten Heſſens und forderte zu treuer Mitarbeit am nationalen Aufbau auf. Im weiteren Verlauf der Ta⸗ gung wurden dann geſchäftliche Angelegen— heiten erledigt. * Darmſtadt, 4. April.(Das Arteilge⸗ gen den Biebesheimer Räuber rechtskräftig.) Das Schwurgericht halte den Former Karl Herrmann wegen Totſchlags⸗ verſuchs, verſuchten ſchweren Raubs und Dieb⸗ ſtahls zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt. H. war nachts in die Gaſtwirtſchaft in Biebesheim eingedrungen und hatte den im Bett ſchlafenden Wirt durch Beilhiebe ſchwer verletzt, Geld geſtohlen und dann eine abenteuerliche Flucht unternommen, bei der er verſchiedene Einbrüche, darunter auch bei ſeinem Bruder in Mannheim, unter⸗ nahm und ſchließlich verhaftet wurde. Sowohl der Verurteilte, als auch die Staatsanwalt⸗ ſchaft hatten gegen das Urteil Reviſion ver⸗ folat. die jetzt vom Reichsgericht verworfen Hürde. Damit geworden. Heppenheim, 4. April.(Waffenfund Durch das Lende doc unde in Heppenheim Hausſuchungen ſtatt, bei denen Teile eines Maſchinengewehres, Schuß: und ſonſtige Waffen gefunden worden ſind. Es war auch bekannt, daß Waffen auf dem Friedhof verſteckt ſein ſollten, So begab ſich denn eine Abteilung der Kriminalpolizei auf den Friedhof und fand in einem Grabe unker einer Marmorplatte in Lumpen verpackt, Handgranaten, Munition, Karabiner, Dolche, Gummiknüppel uſw. Im Verlauf der Un⸗ terſuchung wurden 82 Perſonen, darunter zweß Frauen, Angehörige des Reichsbanners u der Eiſernen Front in Haft genommen und nach Worms verbracht. Die Unterſuchung E noch nicht abgeſchloſſen. Nach dem Polizeibe⸗ richt des Polizeiamts Worms handelt es ſich bei den Verhafteten von Heppenheim a. N. Wieſe meiſt um Funktionäre und Mitgkie⸗ der der kommuniſtiſchen Partei. Bei den Wat fen⸗ und Munitionsfunden befand ſich eine große Anzahl Eierhandgranaten und Spre- ſtoff. Märkte und Börſen Vom 3. April. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmaclt. Auftrieb: 1512 Rinder, davon 244 Ochſer, 124 Bullen, 419 Kühe, 375 Färſen, ferner 687 Kälber, 73 Schafe, 6208 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Nm.: Ochſen 28 bis 31, 25 bis 27, 22 hes 24; Bullen 26 bis 29, 22 bis 25; Kühe bis 26, 19 bis 22, 15 bis 18, 12 bis 14 Färſen 29 bis 32, 25 bis 28, 22 bis 27 Kälber—, 39 bis 43, 35 bis 38, 28 bis 34. Schafe nicht notiert; Schweine—, 34 bis 38, 34 bis 38, 33 bis 37, 32 bis 36. Frankfurter Produktenbörſe. „Amtlich notierten: Weizen inl. 21; Roggen 17,15 bis 17,25; Sommergerſte 18; Hafer 14,50 bis 14,75; Weizenmehl, Spezia! Null, ſüdd. 30 bis 31; Roggenmehl 23,50 bis 24,50 Weizenkleie 7,60; Roggenkleie 8,40; Sofjaſchrot 10 bis 10,60; Palmkuchen 9,25; Erdnuß kuchen 14,70 bis 11,80; Heu ſüdd. 4,30 bis 4,50 Weizen⸗ und Roggenſtroh 2,20; Treber getr. 12,25 Rm. per 100 Kilo. Tendenz: ruhig.— 1 Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Rm. per 100 Kilo, wag⸗ gonfrei Mannheim: Inlandsweizen 21,60 bes 21,70; Inlandsroggen 17,25; Inlandshafer 15,25 bis 15,50; inl. Sommergerſte 19 bes 19,75; inl. Futtergerſte 17,50; gelbes La⸗Pla⸗ tamais m. S. 21,25; ſüdd. Weizenmehl, Spez. Null mit Austauſchweizen 30,75 bis 31; ſüdo. Weizenauszugsmehl 33,75 bis 34; ſüdd. Wei⸗ zenbrotmehl 22,75 bis 23; nordd. und ſüdd. Roggenmehl 22,50 bis 24,50; feine Weizen⸗ kleie 7,50 bis 7,60; Biertreber 12,25 bots 12,50; Erdnußkuchen 11,25. Mannheimer Großviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 152 Ochſen 25 bes 32; 122 Bullen 20 bis 28; 238 Kühe 11 bis 25; 330 Färſen 23 bis 33; 697 Kälber 1 bis 47; 7 Schafe 20 bis 27; 2245 Schweine 33 bis 41; 5 Ziegen 10 bis 18; 10 Lämmer 15 bsi 25.— Marktverlauf: Großvieh ruheg, 0 0% Kälber mittel, geräumt; Schwei ruhig. it das Urteil rechts kran Kopfe ſtieg. ſagte er: Smirnows graue Augen, von hängenden Lidfalte halbverdeckt, ruhten auf Erdmanns Geſicht. „Sie wünſchen die Adreſſe Ihres Freundes Baro Paſturoff zu erfahren?“ ſagte er langſam. Er nig ſich hin. Plötzlich wurde ſein Blick durchdringender. Erd⸗ mann fühlte, wie ihm unter dieſem Blick alles Blut zu „Wie kommt es, daß Sie ſie nicht wiſſen?“ fuhr Smirnow ſort,„da Sie doch mit Baron Paſturoff be⸗ freundet ſind. Korreſpondieren Sie nicht mit ihm?“ „Nein“, ſagte Erdmann kurz. Daß er Brödjukoffs Rat befolgt, ſich als Freund Paſtu⸗ roffs bezeichnet hatte, empfand er als ärgerlich und be⸗ ſchämend. Dumm iſt es außerdem, ſagte er ſich. Vielleicht kennt Smirnow Paſturoff ſo gut, daß ihm auch ſeine Freunde nicht unbekannt ſind? Er dachte ſchon daran. Smirnow zu ſagen: Entſchuldigen Sie, ich habe mick fälſchlicherweiſe als Paſturoffſs Freund bezeichnet, da Er ſah ſich nach einem Wagen um, um den letzten Reſtſſprach Smirnow weiter; mit völlig veränderter Miene des Weges ſchnell zurückzulegen. Aber weder ein Auto noch eine Droſchke war zu ſehen. So mußte er ſich ent— ſchließen, die ganze Strecke zu Fuß zu machen. Endlich hatte er die Straße erreicht, das Haus gefunden, das er ſuchte. Er nahm ſein Notizbuch vor und las noch einmal gegenwärtig den Namen, den Brödjukoff ihm aufgeſchrieben: „Leider bin ich im Augenblick nicht in der aAlücklichen Lage, Ihnen gefällig ſein zu können. Ich ſah Paſturoff lange nicht; wenn ich richtig unterrichtet bin, ſo iſt er ü in Paris; ich will mich noch heute danach Kon⸗ erkundigen. Nein, bitte, Herr Ullrich, es macht mir gar keine Mühe“, widerſprach er, als Erdmann es ablehnen 4 1 Er ſtieg die Treppe zum erſten Stockwerk hinauf. Auf wollte. ſein Klingeln öffnete ein ſchlampiges Frauenzimmer. Er fragte in franzöſiſcher Sprache nach Konſtantin Smirnow: ihm die Hände auf die Schultern, drückte ihn ſauft in hn aus mir!“ Zeit dort?“ eee Er erhob ſich und Erdmann mit ihm. Smirnow legte blöden Augen ratlos ſeinen Seſſel nieder. an. Schon wollte Erdmann gehen, als ein älterer Herr“„Bitte, bleiben Sie, trinken Sie ein Glas Wein mit Er ließ Erdmann keine Zeit zur Ablehnung, klingelte dem Mädchen und gab Auftrag, zwei Flaſchen Rotwein und zwei Gläſer zu bringen. „Daß wir es nicht vergeſſen“, wandte ſich Smirnow au Erdmann,„ich habe noch nicht Ihre Adreſſe. Haben Sie die Freundlichkeit, ſie mir aufzuſchreiben, damit ich weiß, wohin ich Ihnen Nachricht zu geben habe.“ „Ich wohne im Savoy ⸗Hotel, Herr Smirnow.“ „So, im Savoy⸗Hotel? Wohnen Sie ſchon längere (Fortſetzung folgt.) Liebe in Ketten Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle Saale) 3. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Ich muß ſowieſo zum Pfarrer, um mit ihm wegen ves Begräbniſſes zu reden“, ſagte Edelmann.„Da werde ich mich gleich einmal erkundigen, ob die Frau ihm irgend etwas über Sie mitgeteilt hat. Weiß er nichts, dann muß ich beim Vorſtand nachfragen, bei dem ſich Frau Wohllebe doch hat anmelden müſſen. Er ſelber hat es ja nicht erlebt, denn er iſt noch nicht lange hier; aber es wird ſich doch feſt⸗ ſtellen laſſen, woher die Frau gekommen iſt, wer ihre Eltern waren. Sie muß Papiere vorgelegt haben.— Uebrigens“, ſetzte er nach einigem Beſinnen hinzu,„es ſteht ja auch noch gar nicht feſt, ob die Sterbende nicht geiſtig verwirrt war, als ſie das zu Ihnen ſagte, Fräulein Käthe. Sie kann ſich das nur eingebildet haben. Auf die Worte Ster⸗ bender darf man tein großes Gewicht legen. Und ver⸗ laſſen Sie ſich darauf, Fräulein Käthe! Wenn Sie noch irgendwo Verwandte auf der Erde haben, dann werde ich ſie finden! Ich verſpreche Ihnen, mir alle Mühe zu geben.“ Er reichte ihr die Hand, um ſich gleich auf den Weg zu machen. Käthe dankte ihm auch; aber ſie wußte nachher nicht, was ſie zu ihm geſprochen hatte, denn mitten wäh⸗ zend ſeiner Rede war ihr ein Gedanke gekommen, den ſie nicht wieder bannen konnte. Förſter Edelmann hatte ihr doch das Telegramm nach London geſchickt. Er mußte alſo ihre Adreſſe gewußt haben. Hatte er denn da nicht geſchrieben: Frau Käthe Klauſen, wie ſie doch nun eigentlich hieß? Oder hatte ſie ſich in dem Briefe mit ihrem Mädchennamen unterſchrieben? Hatte ſie vieſen als Adreſſe angegeben? Sie mußte ſich Gewißheit verſchaffen, ob Edelmanns von ihrer Heirat wußten oder nicht. Sie konnten nichts wiſſen; denn ſonſt hätten ſie nach ihrem Gatten gefragt. a „Ob ich noch einmal nach dem Hauſe der Tante gehen darf?“ fragte Käthe eines Tages die junge Frau.„Ich— ich möchte mir verſchiedenes holen.“ „Warum ſollten Sie das nicht tun, Käthe?“ erwiderte Frau Edelmann.„Und wenn Sie ſich fürchten, will ich gern mit Ihnen gehen.“ „O nein, ich fürchte mich gar nicht! Ich will ja auch nur in mein Stübchen hinauf.“ „Wie Sie denken, Käthe!“ Da lief dieſe haſtig hinaus und das kurze Stück nach dem Hauſe hinüber, das noch genau ſo daſtand wie einſt. Je näher ſie ihm kam, deſto mehr war ihr, als müßte ſich nun die Tür auftun und in dieſer die lange, hagere Frau erſcheinen mit dem finſteren Geſicht und den groben Zügen, mit den blaßgrauen Augen, die nie einen freundlichen Blick gehabt hatten. a Zitternd blieb Käthe am Eingang des Gartens ſtehen, mit verhaltenem Atem und klopfendem Herzen. „Doch die Tür ging nicht auf; die Frau erſchien nicht. Da wagte ſich Käthe weiter. Und plötzlich lächelte ſie; denn ſie beſann ſich darauf, daß ſie ja den Schlüſſel zu dieſer Tür in der Taſche hatte. Die Tante hätte gar nicht herauskommen können. Und ſie war ja tot. Doch das Grauen wollte nicht von Käthe weichen; denn ſde wollte ja nicht, wie ſie geſagt hatte, hinauf in ihr Dach⸗ ſtitbchen, ſie mußte vielmehr in die Stube, wo die Tote noch lag, mußte dort nach dem Briefe ſuchen, den ſie aus London geſchrieben hatte. Sie mußte wiſſen, was für einen Namen ſie daruntergeſchrieben hatte. Auf einmal, als der Förſter zu ihr geſprochen hatte, war ſie ſich klar darüber, daß niemand hier erfahren durfte, was drüben in England geſchehen war. Sie wußte keinen Grund dafür. Sie gehorchte nur einem Drange, der in ihr war; und ſo fand ſie den Mut, die Tür aufzuſchließen und in die Stube zu treten. Es war faſt dunkel darin; denn alle Vorhänge an den Jenſtern waren dicht zugezogen. Einen ſcheuen Blick warf Käthe hinüber nach der Toten. Doch ſie ſah nur undeutlich die Umriſſe der ſtarren Geſtalt. Das Geſicht war mit einem Tuche verdeckt. Käthe atmete etwas auf. Sie wäre geflohen, hätte ſie ſich vorſtellen müſſen, die grauen Augen der Tante könnten ie bei ihrem Tun beobachten. Aber wo ſollte ſie ſuchen? Sie beſann ſich, daß Tante immer alle Papiere in den Tiſchkaſten dort geſchoben hatte, und ſo lief ſie hin und zog ihn auf. Faſt hätte ſie aufgeſchrien vor Freude. Gleich obenauf lag der Brief mit der engliſchen Marke und dem roten Zettel darauf, der ihn als Eilbrief kennzeichnete. Schon hielt ſie ihn in der Hand, hatte den Bogen aus dem Umſchlag herausgezogen und ſah nach der Unterſchrift. „Deine Nichte Käthe.“ Und dann als Nachſchrift: „Meine Adreſſe iſt: Käthe Fernau, zurzeit.“ Weiter las ſie gar nichts. Sie ſchob den Bogen wieder in den Umſchlag, legte den Brief in den Tiſchkaſten zurück und lief aus der Stube hinaus. Eine große Freude war in ihr; aber wieder wußte ſie nicht, warum eigentlich. Wäre es denn ſo ſchrecklich geweſen, wenn die Leute hier erfahren hätten, daß ſie verheiratet war? Es war doch nichts, worüber ſie ſich zu ſchämen gehabt hätte. Nein, das nicht; aber Käthe empfand alles, was ſie er⸗ lebt hatte, als etwas, was ſie aus ihrer Erinnerung tilgen mußte. g Sie lief nun doch noch die Treppe hinauf, raffte in ihrem Stübchen allerlei zuſammen, ohne groß nachzuſehen, was es war. Sie mußte ja etwas mitbringen. Der Förſter kam zurück und erzählte Käthe: „Der Pfarrer weiß nichts von Ihnen. Ihre Tante iſt, wie Sie ja wiſſen, nie in die Kirche gegangen, hat auch ſonſt den Pfarrer nicht aufgeſucht, und beim Vorſtand habe ich nur feſtſtellen konnen, daß Sie mit Ihrer Tante vor nunmehr zwölf Jahren hierhergekommen ſind. Ob dieſe damals Papiere vorgelegt hat, war nicht zu ermitteln. Keinesfalls hat man eine falſche Beurkundung angenom⸗ men. Sie wird demnach wirklich Ihre Tante und wohl in Ihrer Sterbeſtunde nur etwas irre geweſen ſein. Im übrigen freut es mich, Ihnen mitteilen zu können, daß man mir die Würde Ihres Vormundes übertragen hat. Ich hätte Ihnen ja auch ohnedies gern und nach beſten Kräften geholfen, ſo aber habe ich ein Recht dazu und will gleich nachher veranlaſſen, daß die Tote nach dem Leichen⸗ hauſe gebracht wird. Dann werde ich nachforſchen, ob ſich in ihrem Nachlaß Papiere finden, werde auch feſtſtellen, ob Geld da iſt. Und ja, Fräulein Käthe, noch eins! Der Vor⸗ ſtand wies mir nach, daß das Häuschen Ihrer Tante ge⸗ hört. Wollen Sie es behalten oder mich mit dem Verkauf betrauen? Ich denke, Sie werden Geld gebrauchen können.“ „Ja, ja, verkaufen Sie das Haus, Herr Förſter!“ er⸗ widerte Käthe ohne jedes Zögern. Sie konnte ſich nicht denken, daß ſie etwa dort drüben leben ſollte. Nicht eine ruhige Minute hätte ſie dort gefunden, am wenigſten nachts. Edelmann nickte ihr zu und ging dann mit dem Wirt, den er als Zeugen mitnehmen wollte, nach dem Häuschen unter den alten Kaſtanien. Käthe aber ſaß regungslos auf der Küchenbank. a Was ſollte ſie nun anfangen? Wohin ſollte ſie gehen? Sie fand auf beide Fragen keine Antwort, ſo ſehr ſie auch darüber nachgrübelte, und ſie war froh, als ſie der jungen Frau beim Kochen helfen konnte. Sie warteten, bis der Förſter zurückkam, der ſehr ernſt ausſah; aber er ſprach nichts, und erſt nach Tiſch bat er Käthe, mit ihm in den Garten zu kommen. „Sie wird dir nachher alles erzählen, Liebſte“, ſagte er zu ſeiner Frau, ehe er hinausging, und dieſe nickte ihm freundlich zu. Dann ſaßen die beiden unter einem Nußbaum auf einer Bank, und der Förſter hob an: „Meine Annahme, daß Ihre Tante in der Todesſtunde irre geweſen ſein könnte, ſcheint doch nicht zuzutrefſen, Fräulein Käthe; denn ich habe nirgends irgendwelche Aus⸗ weispapiere gefunden. Das einzige Schriftliche war der Brief, den Sie aus London geſchrieben haben, und den ich Ihnen mitgebracht habe. Ich habe ihn ſelbſtverſtändlich nicht geleſen, auch damals nicht, als er ankam. Ihre Tante hatte mir Ihre Adreſſe aufgeſchrieben, als ſie mich bitten ließ, an Sie zu telegraphieren. Ja, alſo ſonſt fand ich nichts; aber ich ſtellte mit dem Wirt feſt, daß vor kurzem in dem Ofen der Stube viel Papier verbrannt worden ſein muß. Er war ganz voll ſchwarzer Aſche, und ich ſuchte vergebens nach einem Stückchen Papier, das noch nicht ganz verbrannt war. Alles zerfiel; doch, wie geſagt, das war mir ein Beweis, daß Ihre Tante, ſolange ſie noch dazu imſtande geweſen iſt, alles verbrannt hat, was etwas über ihre Perſon und über Sie, Käthe, hätte verraten können. Sie muß alſo doch etwas auf dem Gewiſſen gehabt haben, und dieſen Eindruck hatte ich ja auch, als ſie mich rufen ließ und mich bat, an Sie zu depeſchieren. Mir kam die Frau damals faſt unheimlich vor.“ „Nichts!“ murmelte Käthe, die den Brief in der einen Hand hielt.„Wie ſoll ich nun etwas erfahren?“ Der Förſter ſah ihr blaſſes Geſicht, ihre verſtörten Augen. Er fühlte tiefes Mitleid mit ihr, und leiſe ſagte er: „Wenn Sie auch anſcheinend keine Verwandten mehr haben, Käthe, ſo haben Sie doch treue Freunde— uns! Wir werden Ihnen von Herzen gern helfen, und wenn Sie hierbleiben wollen, ſo finden Sie bei uns eine neue Heimat.“ „Nein, nein!“ ſtieß Käthe hervor.„Ich kann nicht hier⸗ bleiben— ich will fort!“ „Das verſtehe ich ganz gut; denn Sie haben hier gewiß nicht viele frohe Tage verlebt, und außerdem iſt doch auch hier keine Gelegenheit für Sie, ſich einen Beruf zu ſuchen Sie müſſen in eine Stadt— vielleicht nach Hamburg oder nach Lübeck—, wo Sie ſich leicht eine Exiſtenz gründen können, wenn Sie etwas Geld haben. Ich werde natürlich das Häuschen ſo gut wie möglich verkaufen.“ Käthe Fernau erwiderte nichts, empfand nicht einmal, daß ſie dem freundlichen Manne hätte danken müſſen; aber der nahm es ihr nicht übel. Er ſah ja, wie verſtört ſie war, und um ſie abzulenken, fragte er: „Sie waren in England, Käthe. Haben Sie ſich viel⸗ leicht dort um eine Stellung bemüht?“ Da zuckte ſie zuſammen und ſchaute ihn mit einem Blick an, den er jetzt nicht verſtand, an den er aber ſpäter er⸗ innert werden ſollte. Was war denn nur in ſeiner Frage geweſen, daß ſie ihn ſo anſchaute? „Nein— ich— ich war eingeladen worden“, ſtammelte Käthe. Sie fürchtete, daß er nun weiterfragen würde; aber da er ſah, wie unangenehm ſie berührt worden war, ſo lenkte er ab. 0 „Haben Sie ſonſt ſchon Pläne für Ihre Zukunft? Können Sie etwas, womit Sie ſich Ihr Brot verdienen würden?“ „Ich? Ach, wo ſoll ich denn etwas gelernt haben?“ ſtieß ſie hervor, und nun ſtürzten Tränen aus ihren Augen Die quälende Spannung in ihr verſchaffte ſich Luft, und ſie weinte ſo bitterlich, daß Edelmann nicht anders konnte: er mußte ihr über das blonde Haar ſtreichen und über ihre zitternden Hände, und dabei ſprach er ihr Troſt zu, wie ſein gutes Herz ihn fand. Doch Käthe konnte ſich nicht beruhigen, und ſo mußte er ſich endlich entſchließen, ſie allein zu laſſen. Leiſe ſtand er auf und ging zu ſeiner Frau, um ihr alles zu erzählen, und ſie ſagte ihm, daß er recht gehandelt hätte „Sie muß allein mit ſich fertig werden!“ meinte ſie. „Mit der Zeit wird ſie vergeſſen, was hinter ihr liegt, und ſchließlich wird ſich doch ein Mann finden, der ſie an ſein Herz nimmt. Dann wird alles gut werden.“ So kam der Tag, an dem Frau Wohllebe begraben wurde. Der Pfarrer ſprach am offenen Grabe davon, daß die Verſtorbene zwar eine menſchenſcheue, harte Frau ge⸗ weſen ſei, daß ſie aber doch nicht ganz ohne Liebe geweſen ſein konnte, da ſie ſich eines verwaiſten Kindes angenommen und es großgezogen babe. Er rühmte das und ahnte nicht, wie weh er damit Käthe tat. 0 0 Endlich war alles vorüber. Käthe hatte zwar weinen müſſen; aber nicht aus Trauer um die Tote, ſondern über ſich ſelbſt, über ihr junges Leben, das ohne Glück geweſen war, ſeit ſie derten konnte, und wohl ohne Glück bleiben würde. Sie dachte an Berndt Klauſen. Wäre er jetzt gekommen und hätte ſie an ſein Herz ge⸗ zogen, ſie wäre froh geweſen; war er doch der einzige, zu dem ſie nun flüchten konnte. Aber auch Berndt Klauſen war tot. Die Millionen⸗ ſtadt an der Themſe hatte ihn verſchlungen, und Käthe hatte keine Ahnung, wo ſie nach ihm ſorſchen ſollte. Die Förſtersleute ließen ſie wieder allein; aber am zweiten Tage nach dem Begräbnis kam Edelmann zu ihr und brachte ihr den Erlös aus dem Häuschen: zweitauſend Mark. „Damit können Sie ſchon etwas anfangen“, ſagte er herzlich.„Und wenn Sie je in Not kommen ſollten, ſo wiſſen Sie ja hoffentlich nun, wo Sie Hilfe finden können. Fräulein Käthe. Sie werden uns jederzeit herzlich will⸗ kommen ſein.“ Käthe nahm das Geld und bedankte ſich. Sie weinte bitterlich, als ſie von den guten Leuten ſchied, und war doch froh, daß ſie fort konnte. Hinnerk Hinrichſen fuhr ſie. Sie kam in den Badeort, hielt es aber auch dort nicht aus, und ehe ſie noch recht wußte, was ſie tat, hatte ſie eine Fahrkarte nach feuer Stadt gelöſt, in der der Unbekannte ſich ihrer angenommen und ſie bis zum Zuge gebracht hatte. Die ganze Zeit über hatte ſie ſeine leuchtenden Augen nicht vergeſſen können. Aber ſie geſtand ſich ſelbſt nicht ein, daß ſie innig darauf hoffte, den Fremden wiederzufinden, daß ſie nur ſeinetwegen nach dieſer Stadt kam. Sie wußte gar nicht, ob er ſtändig dort lebte. Vielleicht war er längſt weitergefahren, irgendwohin, und ſie würde ihm nie wieder im Leben begegnen. Ein heimlicher Schmerz krampfte bei dieſem Gedanken Käthes Herz zuſammen; aber ſie verbannte ihn vald wieder und hoffte weiter. Sie kam an ihr Ziel und fühlte ſich verlaſſen unter den vielen, vielen fremden Menſchen, die alle ein Heim hatten, alle ein Ziel, alle eine Be⸗ ſchäftigung. Sie wußte nicht, wohin ſie gehen ſollte. Sie fürchtete ſich, jemand zu fragen, und ſie war herzlich froh, als eine Frau neben ſie trat und ſie anſprach. „Sie ſind fremd hier?“ fragte ſie.„Wenn ich Ihnen helfen kann?“ „Ach ja, ich möchte mir ein Zimmer ſuchen“, ſtammelte Käthe, und ſchaute auf die Unbekannte, die ganz ehnl ich und anſtändig ausſah, etwa wie die Frau eines kleinen Handwerkers. „Wenn's weiter nichts iſt!“ ſagte ſie jetzt.„Ich kenne die Stadt genau und will Ihnen ſchnell eine Unterkunft beſorgen. Kommen Sie nur mit! Oder ja! Den Koffer ſchleppen wir natürlich jetzt nicht mit. Den laſſen Sie einſtweilen hier in der Gepäckaufbewahrungsſtelke. Sie wiſſen nicht Beſcheid? Dann will ich es beſorgen.“ Sie gingen beide an den Schalter, und die Frau gab den Koffer dort auf; ſie behielt auch den Schein, nach dem Käthe gar nicht fragte, und dann ſtiegen ſie auf eine Elel⸗ triſche und fuhren in die Stadt und faſt wieder hinaus. In einer Vorſtadtſtraße wies die Frau auf mehrere Pappſchilder an den Türen. „Schlafſtelle frei!“ ſtand darauf, und auf einem:„Nur für Mädchen!“ Da gingen ſie hinein, ſtiegen vier Treppen hoch und wurden von einer Frau in einen Raum geführt, der nichts enthielt als ein ſchmales Bett, einen aus einer Kiſte ge⸗ zimmerten Waſchtiſch und einen Stuhl. An der einen Wand war noch ein Brett angebracht mit einer Zuggardine davor. Vier Mark mit Kaſſee ſollte es koſten, und die Be⸗ gleiterin Käthes redete dieſer zu, einſtweilen hierzub beben. Wenn es ihr nicht gefiele, könnte ſie ſich ja immer noch etwas anderes ſuchen, wenn ſie erſt Arbeit gefunden hätte. Käthe bezahlte die vier Mark von dem Geld, das ſie beim Kauf der Fahrkarte zurückerhalten hatte. Daum ſogte ihre Führerin: „Nun will ich ſchnell den Koffer hierher beſorgen, daß Sie alles beiſammen haben, Fräulein. Sie fündeſe ſich doch nicht zurecht, und es gibt ja auch zu viel ſchlchte Meu⸗ ſchen in einer ſolchen großen Stadt. Schließlich würde man Ihnen den Koffer ſtehlen.“ Sie war hinaus, ehe Käthe etwas ſagen konnte. Dieſe trat an das eine Fenſter des Raumes und ſchaute hinaus. Sie fühlte ſich ganz enttäuſcht, als ſie nichts gewahete wie Dächer, Dächer und wieder Dächer. Und tief unten war ein winziger Hof, in dem es wie in einen Schacht hinabgiung. „Nein, hier kann ich nicht bleiben!“ ſtöhnte das aue Mädchen auf.„Hier ſterbe ich— hier fürchte ieh* Sie nahm ſich vor, die unbekannte Helferin ſogloich nach ihrer Rückkehr zu bitten, ſie lieber anderswotzin zu bringen. Einſtweilen ſetzte ſie ſich auf den wackligen Stutzl und ſtarrte vor ſich hin. 9 Sie fürchtete ſich vor dem Leben, in das see sch hide geſehnt hatte. Vortſetzung folgt. Salichse Kontenſperte für Gewerlſchaſten München, 4. April. Wie der Völkiſche Beobachter aus Nürn⸗ berg meldet, wurden von den Gewerkſchaften im Laufe der letzten Wochen größere Geldbe⸗ träge abgehoben. Da bei Prüfung der Kaſ⸗ ſenbücher der Gewerkſchaften aber verſchie⸗ dentlich die ordnungsgemäße Verwendung der abgehobenen Gelder nicht nachgewieſen werden konnte, hat der kommiſſariſche Be⸗ auftragte für die Gewerkſchaften im Gau Mittelfranken mit ſofortiger Wirkung ſämt⸗ liche Bank⸗ und Poſtſcheckkonten der Gewerk⸗ ſchaften geſperrt. Auf dem Kirchgang niedergeſchlagen und an⸗ gezündet. Schlierſee, 4. April. Die 64jährige Köchin Marie Ebner wurde auf dem Wege zur Kirche gegen 5.30 Uhr von hinten angefallen und mit einem harten Gegenſtand auf den Kopf geſchlagen. Der Täter ſchleifte ſie dann ins Gebüſch, wo er auf ſie losſchlug, ihre Kleider mit Spiritus begoß und ſie anzün⸗ dete. Infolge des gerade einſetzenden ſtarken Schneeſturmes dürften die Flammen erſtickt worden ſein. Die Schwerverletzte konnte ſich mit größter Mühe nach Hauſe ſchleppen. Der Tod in der Lawine Zwei vermißte Skifahrer kot aufgefunden. Innsbruck, 4. April. Die Suche nach den beiden in den Ziller⸗ taler Alpen vermißten Münchener Skifah⸗ rern, dem 25 jährigen Studenten Hermann Stalf, einem Münchener Großkaufmanns⸗ ſohn, und ſeinem Begleiter, dem Studenten Mair, führte jetzt zum Erfolg. Eine aus Bergführern und Gendarmerie beſtehende Expedition fand unterhalb des 3130 Meter hohen Schönbiehler Horns die Leichen der beiden Münchener. Die beiden hatten an⸗ ſcheinend ein Schneebrett abgetreten und waren von den Schneemaſſen in die Tiefe geriſſen worden. Der eine war vollſtändig begraben und wohl ſofort erſtickt. Sein Be⸗ gleiter iſt aber auf tragiſche und eigenartige Weiſe ums Leben gekommen. Er war nur mit den Füßen im Lawinen⸗ ſchnee begraben, während der Oberkörper und die Arme frei waren. Er war aber mit dem Seil mit ſeinem Kameraden verbunden, und dieſes Seil ſchnitt ihm den Körper ſo ſtark ein, daß ihm das Blut aus dem Munde drang und dadurch ſein Tod herbeigeführt wurde. Der Anglückliche halte die Hand- ſchuhe ausgezogen und anſcheinend verſucht. ſein Taſchenmeſſer herauszuholen, um das Seil zu durchſchneiden. Dazu war er aber nicht mehr fähig. Flugzeugunglück im Hochgebirge Zwei Schwerverletzle. Stockholm, 4. April. Ein eigenartiges und folgenſchweres Flug⸗ zeugunglück ereignete ſich iſn Hochgebirge in Jämtland(Nordſchweden)j. Für einen verunglückten Skiläufer hatte man ein Krankentransportflugzeug on⸗ gefordert. Da keine größere Maſchine zur Verfügung ſtand, wurden zwei kleinere Flugzeuge entſandt. Bei der Landung wur⸗ de die zweite Maſchine von einer Böe aus der Richtung geworfen und fuhr auf die erſte bereits gelandete Maſchine auf. Hierbei wurden der Flugzeugführer, Hauptmann Kindberg, und der Chefarzt Bo- delberg ſchwer verletzl. Der Jührer der zwei⸗ len Maſchine mußte nun auf Skiern viele Kilometer laufen, um kelefoniſch zwei weitere Flugzeuge zum eiligen Abkransport der Ver unglückten heranzuholen. Unter großen Schwierigkeiten wurden ſchließlich der Ski- läufer und die beiden anderen Verwundeken ins Krankenhaus übergeführt. Das größte Arbeitslager Einweihung des Bismarck⸗Lagers bei Bingen. Bingen, 4. April. Am Sonntag wurde das größte Arbeits⸗ lager Deutſchlands, das Bismarck⸗Lager in Bingen⸗Nahekal, eingeweiht. Nach einem Feld⸗ gottesdienſt im Hof des Lagers traten die Mannſchaften des Arbeitsdienſtes am Rhein⸗ ufer zur Paradeaufſtellung an. Oberſt Exner, der Führer des Reichsbundes für Arbeitsdienſt, Landesverband Weſtmark, hielt eine Anſprache. Er feierte den eiſernen Kanzler und ermahnte die Jungmannſchaften zur Einigkeit. Wie die jungen Leute des Arbeitsdienſtes freiwillig dem großen Kanzler ein Ehrenmal ſchafften, ſo baue das junge Deutſchland das neue Deutſchland mit einem zweiten Bismarck, Adolf Hitler, als Führer auf. Dann überreichte der Redner dem Leiter des Arbeitsdienſtes, Schu⸗ ard, eine Fahne. i Dr. Schlenker, Vorſitzender des Vereins zur Errichtung des Bismarck⸗Nationaldenkmals ging dann auf die Geſchichte des Vereins ein. 300 Geiſt des großen Kanzlers lebe im neuen Deulſchland jetzt mächtig wieder auf und er⸗ halte durch das Monument auf der Bismarck⸗ höhe ſeinen Ausdruck. Abordnungen der SA. ae Stahlhelms überreichten Fahnen⸗ 8 Mittags wurde von den Gäſten die Bau⸗ r beſichtigt. Nachmittags fand ein Umzug milicher Mannſchaften im Verein mit allen Ausbau der deutſchen Kriegsflotte Insgeſamt vier Panzerſchiſſe und vier Reſervezerſtörer Berlin, 4. April. 5 Die Indienſtſtellung des deutſchen Panzer⸗ chiffes„Deutſchland“ und der Stapel⸗ auf des Panzerkreuzers„Admiral Admiral Scheer. Der neue Panzerkreuzer„B', der jetzt in Wilhelmshaven vom Stapel gelaufen iſt, wurde nach dem Führer der deutſchen Flotte in der Skagerrak⸗Schlacht benannt. Seine Tochter vollzog den feierlichen Taufakt. tationalen Verbänden aus Bingen, Binger— brück, Rheinheſſen und vom Mittelrhein ſtatt. Der Umzug fand ſeinen Abſchluß mit einer Bismarckfeier in der Feſthalle, wobei Bürger⸗ 0 Dr. Sieglitz die Begrüßungsanſprache hielt. Kaufmannsgehilfentagung in Mainz Die Gehilfen in Staat und Wirtſchaſt. Mainz, 4. April. Der Gau Main⸗Weſer des D. H. V. beging ſeinen 17. Kaufmannsgehilfentag in Mainz. Rund 1000 Mitglieder aus Heſſen, Heſſen⸗ Naſſau und dem Nahegebiet hatten ſich ein⸗ gefunden. In ſeiner Eröffnungsanſprache auf em Begrüßungsabend, hob Gauvorſteher Auerbach(Frankfurt) u. a. hervor: Zum erſten Male ſeit Beſtehen des D. H. V. iſt eine Geſinnungsgleichheit dieſer Bewegung mit den Trägern der Staatsgewalt vorhanden. An den Reichspräſidenten und den Reichs- kanzler wurden Begrüßungstelegramme ge— ſandt. Die Wahlen ergaben die Wiederwahl des Gauvorſtandes, darunter der Herren Auer⸗ bach(Frankfurt) als Gauvorſteher und Herold Darmſtadt) als Stellvertreter. Der nächſte Gautag ſoll erſt in zwei Jahren ſtattfinden. In der offiziellen Tagung machte Gauvor— ſteher Auerbach grundſätzliche Ausführungen zum Thema„Die Kaufmannsgehilfen in Staa! und Wirtſchaft“. Für die Kaufmannsgehilfen iſt nicht die Werkverbundenheit, ſondern die Berufsverbundenheit das Weſentliche Die Schwierigkeiten beginnen mit der Frage, was ein Berufsſtand überhaupt iſt. Eine echte Gewerkſchaft ſieht ihre Stärke nur in der Mitgliedſchaft, die ſie ohne Zwang halten kann. Die geiſtige Gewinnung der vom na⸗ tionalen Staat noch abſeits ſtehenden Arbeiter geſchieht durch die Durchführung der ſozialen Revolution. Nur der Ausgleich zwiſchen Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern kann dieſt Durchführung gewährleiſten. Die berufsſtän— diſche Neugeſtaltung darf nicht vertikal er⸗ folgen und damit zum Branchenſtaat führen, ſondern horizontal nach echten Berufsſtän⸗ den vorgenommen werden. Die vorhandener Gliederungen ſind für den Neuaufbau zu be— nutzen. Alle dieſe Organiſationen müſſen den marxiſtiſchen Geiſt ausſchalten. Jeder Kaffee verlangt einen Fuſatz, aber der rich⸗ tige muß es ſein; nämlich die gute Kaffeewürze Mühlen Franck Scheer“ laſſen die Frage entſtehen, wie ſich nun der weitere Ausbau der deutſchen Kriegsmarine vollziehen wird. Hierzu wird an unkerrichteter Stelle erklärt, daß die Grundlage für die weiteren Bauten der deut⸗ ſchen Kriegsmarine in dem Schiffbau⸗Erſatz⸗ plan zu finden ſei, der aufgeſtellt worden ſei, aufgrund eines Erſuchens, das der Reichstag durch Beſchluß vom 18. Juni 1929 ausſprach. Der daraufhin von der Regierung aufge— ſtellte Plan habe auch die Genehmigung des Reichstages gefunden. In ihm erſcheinen zunächſt vier Panzer- ſchiffe, nämlich Erſatz„ reußen“, Erſatz„Loth⸗ ringen“, Erſatz„Braunſchweig“ und Erſatz „Elſaß“. Erſatz„Preußen“ iſt die jetzt in Dienſt geſtellte„Deutſchland“, Erſatz„Loth⸗ ringen“ der vom Stapel gelaufene Pan- zerkreuzer„B“, der nun den Namen„Ad- miral Scheer“ erhalten hat. Der Panzerkreu⸗ zer Erſatz„Braunſchweig“ wurde am 1. Ok- ſober 1932 in Auftrag gegeben, während Er⸗ ſatz„Elſaß“ nach dem Bauplan im März 1934 in Auftrag gegeben werden ſoll. Außer dem ſieht der bisherige Bauplan der Kriegs- marine noch die Schaffung von vier Reſerve⸗ zerſtörern vor, die Zerſtörer ſollen in den Jahren 1934 bis 1935 fertiggeſtellt werden. Der Ausbau der deutſchen Reichsmarine kann natürlich nicht verglichen werden mit der Vergrößerung der Kriegsflotten Frank⸗ reichs und der anderen Ententeſtagten. Denn das Verſailler Diktat ſchreibt Deutſchland genau vor, wieviel Kriegsſchiffe es haben darf und wie groß ſie ſein dürfen. An die ge⸗ waltigen Seerüſtungen der Ententemächte reicht die deutſche Kriegsmarine nicht im ent⸗ fernteſten heran. Sport und Spiel. Die„Grünen“ ſiegen in Saarbrücken 21 gegen die Sportfreunde. Es war eine herrliche Fahrt nach dem Saar— gebiet, wobei man Gelegenheit hatte, in Neun- kirchen das Exploſionsunglück mit all ſeinen Wirkungen zu ſchauen: vom Erdboden wegge⸗ fegte Häuſer, Reſte davon ruinenähnlich, abge- brochene Bäume, um hundert von Meter fort- geſchleuderte Eiſenträger und Bleche; es war ein Bild von Schauer, ähnlich wie vor 12 Jahren in Oppau. Zum deutſchen Saarſtrom ging die Fahrt, der Stadt der Schlote und Bergwerke. Hier gibs gutes und billiges Eſſen, Trinken u. Rauchen, ſonſt in den Geſchäften alles teuerer. Der Platz des Gegners liegt am Saarſtrand, feſter Boden, ein ſcharfer Wind bläſt quer übers Feld, Viernheim gegen den Wind. Nach 15 Min. 1:0 durch Kiß Jakob. Saarbrücken holt nach 25 Minuten auf 1:1 bis zur Pauſe auf. Jetzt klappt's beſſer, es wird vorn geſchoſſen(nicht ſcharf', hinten oft der Ball zu lang gehalten, Zuſpiel oft ungenau, Mittelläufer überlaſtet durch zu viel Breitenſpiel. Saarbrücken kickt hoch, ſpringt rennt, Viernheim paßt flach. Es will und will nicht klappen; endlich: 5 Minuten vor Schluß, eine Durchlage, Schmidt M. ſchießt aus 20 M. über den Tormann ein. Der Kampf iſt für die Grünen 2:1 gewonnen, er war nicht ganz überzeugend. Die erſten 15 Minuten klappts gut, dann iſt's aus, weil präziſes Zuſpiel fehlt, das Freiſtellen zu lange dauert, die Läufer nicht genug mit langen Bällen zum Sturm ſpielen, und die Verteidigung durch harten Schlag im Strafraum nicht den Ball im Gedränge ſchnell genug heraus bringt. Wochenplan der Sportver⸗ einigung Amicitia 09 E. V. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag und Donnerstag nachm. 7/5 Uhr: Training der Liga und 2. Mannſchaft. Mittwoch nachm. 5 Uhr: Training der 3., 4. und AH.⸗Mannſchaft. Mittwoch abend 8 Uhr: Spielausſchuß im Ver⸗ einshaus. Mittwoch und Freitag abend 8 Uhr: Training der Kraftſportler. Freitag nachm. 3 Uhr: Training der Jugend und Schüler. Vereins⸗Anzeiger. Turnverein von 1893. Wir machen ſämtliche Hand- und Fußballer darauf aufmerkſam, daß alle Sports(Trikot, Hoſe und Stulpen) bis ſpäteſtens Freitag abend bei dem 2. Schrift- wart Jakob Hanf, Kreuzſtraße oder in der Spielervenſammlung am Freitag abgeliefert werden müſſen. Wenn dieſe Anordnung nicht befolgt wird, müſſen wir jedem nicht abge⸗ gebenem Sport dem betreffenden Sportler be⸗ rechnen. Die Spielleitung. Tellſchauſpiel: Mittwoch abend 3/8 Uhr Probe des 2. Aufzuges 2. Auftritt(Rütli⸗ ſzene) und des 5. Aufzuges. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Die Leitung. f Lokales * Umzug der Storchenfamilie? Seit einigen Tagen iſt zu beobachten, daß die hieſige Storchenfamilie ihre Wohnung zu verlegen beabſichtigt. Auf dem hohen Fabrikſchornſtein der Mühle zum Heſſiſchen Haus vollzieht die Storchenfamilie Umzugs vorbereitungen. Teile des Wohnungsbaues in der Repsgaſſe ſollen ſchon abmontiert und ins neue Heim verbracht worden ſein. Dieſer Vorgang ſoll ſchon ſeit Tagen an⸗ halten. * Wiederſehensfeier ehem. 144er am 2. Juli d. J. in Mainz. Die ehem. Angehörigen des Inf. Regts. 144 veranſtalten am 2. Juli in Mainz eine Wiederſehens⸗Feier für die Kameraden im Bezirk der Landesgruppen Freiſtaat Heſſen, Heſſen-Naſſau, Rheinland, Saargebiet und der Ortsgruppe Frankſurt a. M' Der Bund ehemaliger 144er errichtete im Mai v. Is. in Mühlheim⸗Ruhr ſeinen 3165 Ge⸗ fallenen ein Ehrenmal. Das Inf. Reg. 144 war bekanntlich der erſte deutſche Truppenteil, der 1914 mit franzöſiſchen Truppen ins Gefecht kam, und der letzte Truppenteil, der 1918 die Maas überſchritt. Auskunft erteilt Kamerad Heinz Pfeiffer, Nidda, Schillerſtraße 14. Güte und Sentimentalität Es ſind zwei Begriffe, zwei Einſtellungen, die gänzlich voneinander verſchieden ſind und die doch immer wieder miteinander verwechſelt werden. Güte iſt das ſtarke, edle Gefühl rein⸗ ſter, uneigennütziger Menſchenliebe, Senti⸗ mentalität ſeine Verwäſſerung, der beſonders leicht Frauen unterliegen. Viele von ihnen zeigen bei jeder ſich bietenden Gelegenheit tief⸗ ſtes Mitgefühl, ſind ſofort zu Tränen ge⸗ rührt über alle Not und alles Elend, das ſie umgibt, aber auch bei jedem kleinſten Anlaß, der eine ſolche Gemütsbewegung durchaus nicht rechtfertigt. So verzetteln ſie ihr Gefühl, verſchandeln es nur allzu oft da, wo es gar nicht angebracht iſt. Meiſt hat es dann auch bei ihnen mit den Tränen und dem Lamentieren ſein Bewenden. Wirklich helfend einzuſpringen, und vor allem ſelbſt Opfer zu bringen, ſind ſie nicht fähig, haben gar keine Zeit dazu vor lauter„Mit⸗ gefühl“, das ſie längſt ſchon wieder für irgend einen anderen Anlaß ergriffen hat und völlig in Anſpruch nimmt. Dabei verlangen ſie auch noch, daß ihre ſogenannte Güte in hohen Tönen anerkannt wird und ſind tief gekränkt, wenn es nicht geſchieht, und ſie verurteilen auch jeden anderen, der nicht das gleiche Maß von Gefühlsüberſchwang aufbringt wie ſie, als hart⸗ herzig. Dieſe Rückſichtnahme auf ſich ſelbſt, das Hinausſtellen der eigenen Perſon iſt kenn⸗ zeichnend, daß ein ſolches Verhalten mit Güte nichts zu tun hat, denn ſie verlangt weitaus mehr, die Hingabe des ganzen Menſchen, iſt Opferbereitſchaft und Enlſagung. Steuerterminkalender für Monat April 1933. Am 5. Abführung der Lohnſteuer für die vom 16.— 31. März ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat März einbehaltenen Lohn⸗ ſteuerbeträge und Abgabe zur Arbeits- loſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Per⸗ ſonen. Keine Schonfriſt. Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Veraus⸗ zahlung für das 1. Kalendervierteljahr 1933 ſowie der Monatszahler für Monat März. Schonfriſt bis 17. April. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. April, ſofern der Steuerabzug den Be— trag von 200 RM. überſteigt. 1. Rate heſſ. Staatsſteuer nach dem end⸗ gültigen Steuerbeſcheid für Rechnungs- jahr 1932 ſowie Leiſtung der Abſchluß⸗ zahlung. Schonfriſt bis 5. Mai. der Abeba Aus günstigen Einkäufen empfehle ich: Anders tlelel Größe 18.22 1.75 Gröbe 23·26 2.75 AMinder-Halbschune schwarz br. u. Lack, weiß gedopp. Gr. 27-35 2.90 Solide Damensnangen 7g „ ab E. mit bequsmem Absatz ab. Turnschuhe mit Chrom- und Vollgummi- schwarz, braun und Lack sohle zu Volkspreisen. Jenuhmarzt Mannheim H 1. 14 Harkteche Ink. Arnold Bernauer. 2255 — — Generalberſannlung der Frei. Feuerwehr im„Fürſten Alexander“ Die am verfloſſenen Sonntag ſtattgefundene Generalverſammlung der hieſigen Wehr hatte einen überaus harmoniſchen Verlauf zu verzeichnen. Die Verſammlung war von ca. 120 akt. Mit⸗ glieder beſucht. Nach einem ſchneidigen Eröff⸗ nungsmarſch der Kapelle eröffnete Herr Komman⸗ dant Kempf die Verſammlung und begrüßte die erſchienenen Kameraden. Beſonders begrüßte er die Gemeindevertretung, die durch den komm. Bürgermeiſtervertreter, Herrn A. Winken⸗ bach ſowie durch Herrn Beigeordneten Roos vertreten war. Ferner wurden begrüßt Ehren- komandant Nikl. Müller ſowie ſonſtige an⸗ weſende Gründer und Ehrenmitglieder.— Der im verfloſſenen Jahre verſtorbenen Mitglieder- frauen wurde durch Erheben von den Sitzen ehrend gedacht.— Es folgte nun der Jahres- bericht danach zählt die Wehr z. Zt. 38 Ehren- mitglieder, 61 aktive, 77 paſſive, 35 Muſik, 16 Spielleute, 3 Sanitäter, zuſammen 225 Mann. Ausgetreten ſind 5 Mitglieder. Eingetreten ſind 19 Mitglieder. Brände die im Keime erſtickt wurden 3 Stück.— Uebungen haben ſtattge⸗ funden 11 Stück, ebenſo 3 Vortragsabende, 5 Vorſtandsſitzungen und 3 Mitgliederverſamm⸗ lungen. Auswärts war die Wehr vertreten: in Karlsruhe, Wimpfen und Biblis. Hierauf wurde der Uebungsplan für 1933 bekannt ge⸗ geben der ſich auf das ganze Jahr verteilt. Nur mit dem Unterſchied, daß die aktive Wehr ge⸗ Brände löſchen. trennt von der Pflichtmannſchaft übt. Laut Umſtellung in 1932. In 1933 werden zur Dekorierung für 25,jähr. Dienſtzeit 4 Kamer⸗ aden vorgeſchlagen und ſind dies die Kameraden Heinrich Buſalt, Konrad Wun der, Math. Mandel und Komandant Kempf.— Es wurde von der Verſammlung beſchloſſen, daß ſich die Wehr beim Kreisfeuerwehrtag in Ham⸗ melbach am 2. Juli beteiligt, ebenſo beim Lan⸗ desfeuerwehrtag in Schotten, 21.— 24. Juli, in Zell bei Bensheim und in Bad Wimpfen i. Tal. Anſchließend folgte noch eine kleine Belehrung durch den Kommandanten und hörten wir dabei, daß in Deutſchland immer noch 1400 Menſchen jährlich durch Feuer ihr Leben laſſen müſſen. Der jährliche Brandſchaden beträgt noch 400 Millionen Mark. Die meiſten Brände entſtehen nur durch Unachtſamkeit und Leichtſinn und zwar aus Unwiſſenheit. Denn wer die großen, heim⸗ tückſſchen Gefahren des Feuers kennt, der gibt ſchon im eigenen Intereſſe darauf acht. Nach dem übereinſtimmenden Urteil der erſten Feuer- wehrmänner könnte durch größere Sorgfalt im Umgang mit Feuer und Licht mindeſtens die Hälfte der Brände verhütet werden. Einen Vrand verhüten iſt aber vorteilhafter als 10 Durch eine gründliche öftere Belehrung von Jung und Alt über die Ver⸗ hütung und Bekämpfung der Brände könnten in Deutſchland jährlich recht wohl 700 koſtbare Menſchenleben und 200 Millionen Mk. gerettet werden.— Es folgte nun der Kaſſenbericht des Herrn Rechner A. Weidner und fiel derſelbe zu aller Zufriedenheit aus. funggierten die Kameraden Gr. Gärtner und Als Reviſioren Ludw. Winkenbach. Erſterer ſprach zur Verſammlung, daß er die Bücher und Belege in Ordnung gefunden hat und konnte der Kom⸗ mandant dem Rechner und Vorſtand Entlaſtung erteilen.— Es muß noch erwähnt werden, daß durch Sterbegeld 2 Kameraden mit je einem ſchönen Betrage bedacht wurden.— Da dieſes Jahr keine Wahl vorzunehmen war wurde nach einigen ſchönen Muſikvorträgen der Kapelle raſch zu Punkt„Verſchiedenes“ übergegangen. Hier gab es eine rege Beteiligung und lebhafte Aus ſprache. Zunächſt ſprach Herr komm. Bürger⸗ meiſterverter A. Winken bach ſowie Herr Beigeordneter Roos ihren herzlichſten Dank aus für die Einladung, auch berührten ſie die Anträge und Wünſche der Wehr und hoffen, ſie in nächſter Zeit dieſelben erfüllen zu können. An der weiteren Ausſprache beteiligten ſich noch die Kameraden Emil Schneider, Alter, Gärtner, Zöller, Winkenbach, Klee, Hofmann Ferd. und M. Hanf. Es wurde hauptſächlich beſprochen die Pauſchale im Gemeindevoranſchlag, Rückver⸗ gütung der Brandverſicherungs⸗Kammer, An⸗ ſchaffung von Uniformen, da die alten ſeit 1887 zum Teil verbraucht ſind. Anſchaffung einer Motorſpritze und Abſchaffung der dann überflüſſi⸗ gen Geräte und Spritzen. Loskauf der Pflicht mannſchaft, hier baldiger Antrag an die Gemeinde. Feuermelder und anderes mehr. Herr A. Winkenbach gab noch intereſſante Erlebniſſe über Brände und deren Bekämpfung von der Türkei bekannt und lauſchte alles geſpannt ſeinen Aus- führungen.— Kommandant Kempf dankte am N 10 ebenſo der Kapelle zahlreichen Be⸗ 8 f leuten für ihre chönen Unterhaltungsſtücke und ſchloß ſo gegen 7 Uhr die ſo harmoniſch verlaufene Verſammlung. Schluß nochmals allen für d n Bekanntmachung. Betreffend: Winterhilfsmaßnahmen der Reichsre⸗ gierung zur Verbilligung von Lebensmitteln und Brennſtoff für die hilfsbedürftige Be⸗ völkerung. Die Reichsbezugsſcheine der Abgabe vom Monat März 1933 ſind am Mittwoch, den 5. April 1933, nachmittags wie folgt auf un⸗ ſerem Büro Zimmer 6 abzuliefern: Nachmittags von 2—3 Uhr für die Metzger, 5„ 3—4„ für die Bäcker und Lebensmittelhändler und Sonſtige, Nachmittags von 4— 5 Uhr für die Kohlenhändler. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Abſchnitte bei der Ablieferung vorſchrifts⸗ mäßig entwertet und aufgeklebt ſein müſſen. Abſchnitte, die nicht vorſchriftsmäßig ent⸗ wertet und aufgeklebt find, können nicht abge⸗ nommen werden. Viernheim, den 3. April 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Ad. Winkenbach Roos Zu Ostern empfehle ich den guten WU Moll für Damen und Herren ab Ru. 5.90 6.90 7.90 6.75 9.75 Hommunionschune kur ädenen Lacksnangen 3128 5.50 27¼30 4.90 Wel einenspangen, 2.90„ 2.60 Hnabenstiefel 335 5.90 2730 5.50 Wer gut kauft, xauft billig Fal Homann Schuhwaren Nathausstr. 20 Beachten Sie meine Schaufenster Am Lager ſind vorrätig: Holländer Erſtlinge(ſehr früh) reifezeit Anfang Juli— Zwickauer Frühe— Böhms allerfr. Gelbe— Odenwälder Blaue— Ackerſegen— Edeltraut und gelbe Induſtrie. Alles garantiert norddeutſche Saat. Heinrich FJaltermann Moltkeſtraße 15 Telefon. 76. Ale Gämereien für Feld und Garten in beſter Qualität, ſowie Spezialdünger für Frucht u. Kartoffel kaufen Sie zu äußerſten Preiſen bei Joh. Vall. Hofmann 2. Rathausſtraße 28. Kath. Jünglings⸗ u. Jung⸗ Verein Viernheim Dienstag, den 4. April 1933, abends 8½ Uhr. HHaunt-Versammiung in der Sporthalle mit Vortrag des hochwürg. Herrn Pater Florihert aus Mannheim über das Thema: Franziskus und die wirtschaftl. Verhältnisse seiner Zeit. Erſcheinen aller Mitglieder und Ehrenmitglieder iſt Pflicht. Seid daher alle zur Stelle. Weil. Präſes. Bezugsſcheine für verbilligten Weizen werden bei mir entgegen- genommen. Nikolaus Effler, Lebensmittel— Lampertheimerſtraße 1. e N Frische fisehe Ab Mittwoch früh 10 I uyr ſind zu haben fſt. n Isl. u. Nordſee⸗Kabliau, Merlan, la Kabliau⸗Filet 2 M. 1a Lachs, Bratſchellfiſch, ulalle auch beſſere Sorten Marinaden. Auch können beſondere Wünſche für die Karwoche erfüllt wer⸗ den. Beſtellung hierfür wäre dieſe Woche bei uns aufzugeben. Fr. Aug. Häuser, Bürstädterstralle 8. A eaeütnnd, Verband en Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. April ſämtliche Rechnungen an den Rech⸗ ner abzugeben zwecks Auszahtung. a f Der Vorſtand. um sterpul empfehle: Leinöltirnis Liter 45 Pfg. Möbelnolitur Flasche v. 40 Pfg. an Dompfaff Dose 60 u. 1. (bestes Möbel- u. Bodenwachs) Bodenwachs und Bodenbeize lose zum Nachidllen sowie in Dosen Von 28 Pig. an Haustige- Sola 2. 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