5 8 1 1525 1. — 0 7 1 9 5 5 1 5 5 0 1 1 8 18 1 4 9 20 8 5 1 2 8 9 8 1 1 . 4. 4 5 DEIIBAL- EIL EEE e no- FILM-PATIAST. Nl 5 empfiehlt 8 a 8 brd 1 17 f 5 Achtung! Dieſe Woche zwei 100% Tonfilm Schlager. Gärtnerei krüllaung un; i 5 5 f i N 4 N 5 ung unserer Grofltonfilm-Salsen. Die herrliehste, Brächtigste und erfolg- 1 8 Der in ganz Deutschland hesthehaante Nominer„vom unehner Platzl“ 5 refchste 100% Suitzenton-OUnerette, 100% Musik. 100% Gesang, 100% Sf 1 1 g i 5 Zwei Kanonen des Humors Fischer Scaball f 0„ Humor! 0 1 N i N ſind in dieſem bayeriſchen 6 f 5 1 b 8 4„ 5 N Volksfilm aufgeboten. f 7. 1 Zimmer 1 15 1. Der grogschnausge Freuße 5 f 77(Giernhelmer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) e Viern eimer eitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) f Fe u. Küche. g N 5. mit Zubehör, zu b 0 erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg 2. 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M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 2 an beſtimmt ee Tagen kann jedoch eine Gee t übernommen werden e„ cher 5 5 7 das größte Mundwerk mitbringt.— Ein Bom⸗ und e zu 5 1—— ee ben⸗Lacherfolg mit ſtür⸗ Manfeng 078 miſcher Heiterkeit. Be⸗ oder zu vertauſchen. 8 0 Nummer 84 0 Samstag, den 8. April 1933 geiſterung ohne Ende. Kühnerſtraße 9 Der Schötzenhönig 5 1. 1 eee, 1 224 82 I— us Webſtuhl der Zeit Statthalter ur die Im zweiten Teil: nach der Lorſcherſtraße 1 Politiſche Wochenbetrachtung.* Austav Fronten Und Aipert Dassermann billig zu vermieten. 9 Krug, Uhrmacher 5 N 8 Von Argus. in dem gewaltigſten f- Großton ⸗Fülmwerk der Sonderklaſſe 15 a h een ene Die Gleichſchaltung zwiſchen Reich und Ländern— Statthalter vom Reichskanzler 0 ö Tempo 5 25 Voruntersuchung 4 Mlavier- 5 8 ee Sanda 2( Annahme 10 0 ernannt— Der Reichskanzler Statthalter für Preußen 5. 5. März erſt neugewählten preußiſchen— N„ in bleibt da- J Zur Durchführung der entſprechenden Vor⸗ PPPCPCCPCGTTTGTTTTTTTTTTbTTTTTTc U 1 ht f 5 4 be neus g. 5 für alle vier Miniſterien insgeſamt bleibt da. n l den det Das iſt der bedeutendſte mikreißendſte Tonfflm der Salſon. Mierrie 13 een d Berlin, 8. Apr. von unberührt. Wie in pollſchen Kreiſen] achtern ae eiu fenner denſammenſel⸗ f Weitere Darſteller: auf theoretiſcher Grund⸗ 0 naheren Anweiſungen hierüber ergangen. Das Reichskabinett hielt am Freitag nach⸗ weiter verlautet, wird auch ein Geſetz über aürig geänderk bie ürztlichen Mitglieder des Gretl Theimer, Hans Brauſewetter, Joe Stockel Marcco, lage 159581 Bis zum 15. April den Lände mittag eine w icht ig 0 Si tzun 9 ab n. Titel, Orden und Ehrenzeichen R c e l 31 0 1 05 ufd ihre Sede Charlotte Ander, Oskar Sima, Jakob Tiedtke u. Julius Falkenſtein Liſſi Schlatter 15 5 N40 parlamente gebildet ſein; überall ohne Neu⸗ 19 0 Helen da ae e e erwogen. Die Weimarer Verfaſſung hatte treter haben zu penn Jwen ee mee jel- langjährige Lehrerin a. 0 N i b N 1 9 wahlen, einfach durch Uebernahme der Wahl⸗ e e bekanntlich Titel? und Ordensverleihungen[niedergelegt. Aus den Schiedsämtern 3. Der Lustspiel-Schlager der Woche. d. Hochschule f. Mu.“. 5 reſultale vom 5. März. Außerdem ind die beſonderer Bedeutung aber iſt das ausdrücklich abgeſchafft— eine Regelung, die] und aus dem Reichsſchiedsamte für Aerzte e gehen, 12 Uhr, 55 2. 1 i Abr 116 Bedeutend ermäßigtes Landtage erheblich verkleinert worden, eine zweite Gleichſchaltungsgeſetz, in der Praxis zu mancherlei Schwierigkeiten zu ſehen, Ende 12 Uhr.— Des großen Andranges Die größte und beſte Tonfilmkanone, übertrifft ſämtliche gezeigten Operetten. und Krankenkaſſen werden die jüdiſchen Mit⸗ Fröhli„ iehli 5 ie ni e ü⸗ 5 die La- ſtärker als bisher mi eführt eren Aufhebung ſchon ſeit lieder zurückgezoger . f 5 Uhr.* ran x Guſtav Fröhli N 5 f Der Liebling der 19 Maßnahme, die nicht nur deshalb zu begrü das die Länder noch ſtärker als bisher mit geführt hat und deren Ai g ſch glieder zurückgezogen. wegen bittet man die Werktags ⸗Vorſtellungen zu beſuchen. Honorar. Szöke Sala„ bee Bombe he Morte 7 0 ßen iſt, weil ſie beträchtliche Einſparungen[dem Reich verknüpfen ſoll. Schon das erſte längerer Zeit von verſchiedenen Seiten ge— Sonntag 10 Pfg. Aufſchlag der allzu teuren Filme wegen. Näheres e 5 * Sn 0 8; 5 i fi Tae 12 1 0 2795 ee affe 47 i. N Von den gleichen Maßnahmen werden ſeſ A e 1 1 0 n ö Adele Sandro e. Uuoeebertrifft ſich ſelbſt 10 bringt, ſondern weil ſie auch vielerlei Leer-[ Gleichſchaltungsgeſetz hat Vorſorge getrolſen, fordert worden iſt. lei g g 1 A ier enſſen eee e de Mannheimerſtraße 44. Liane Haid a Fabelhaft, flaſſig Heillant 5 lauf beſeitigt. Die Gemeindevertretungen[daß in Reich und Ländern nach einheitlichem Das Geſetz über Orden und Titel ö 1 5 die g ia ere e 16 8 . 5 5 e Unbedingt die größte und beſte Tonfilm⸗Sehenswürdigkeit der letzten Zeit 8 werden nach den gleichen Grundſätzen neuge-[Kurs geſteuert wird und daß der Reichspo⸗ Zu dem geplanten Geſetz über die Wieder⸗ chat. 11 d di Er derniſſe der 135 Sonntag mittag Bronle jugend u. Minder-Vorstellung 1* 5 Ei 5 S 10 1 5 5 1 bildet werden. Dazu kommt, daß auch in den litik aus den Ländern heraus keine Oppoſi⸗ en heun 1 Eitel, Irben Und hende ſihe une en ie e rn 11055 dee Zünder 10 Pfg. 1. Der Schütentönig. 2. Blond als Solegenbenskaul! in neuer Schlager! Alles wird ſingen! Ein neuer Film! i maßgebenden wirtschaftlichen Körperſchaften[tion mehr gemacht werden kann. Dieſe Linie i e 555 Pele e 5 19 95 igen Zeit nicht deen w e e 3. Die zwei Unzertrennlichen. 4. Die Oberland⸗ Kompl, 72 teil. Silber⸗ Ich will nicht wiſſen, wer du biſt! Ich habe Angſt vor mir! Wenn mich dein und Organisationen die Gleichſchaltung durch.] wird jetzt weiter verfolgt. ſamte Verleihung von Titeln, Orden und 1 5 I Maſuren. 5. Die Ufa⸗Woche. Alle Kinger gehen ins Central. beſteck 100 gr. Silber⸗ Mund nur einmal küßt, komm ich nicht los von dir! Ich weiß genau es müßte IvVefübrt oder geplant iſt. So hat, um nur 1 a 5 N Ehrenzeichen in die Hand des Staatsober⸗ Die Krankenkaſſen und ihre Vereint aufl,allerſchwerſte Ju⸗ herrlich ſein— ein kleiner Ausflug in das Glück— doch weiß ich auch es kann einiges zu erwähnen, der Reichsverband der Es iſt beabſichtigt, in den einzelnen Kän⸗ 901 das heißt alſo des Reichspräſidenten gungen und Verbände werden in gleicher Achtung! Demnächſt! i welierware, Rokoko⸗ gefährlich ſein, man findet oft nicht mehr zurück— Ich will nicht wiſſen, wer 19 deutſchen Induſtrie eine neue Verwaltung er⸗ dern des Reiches Skalthalter einzuſetzen, 5 Weiſe gereinigt. Ihre Geſchäftstätigkeit wird g a 1 g. ö 3 g f. 9 0 j n ſoll, zu deſſen Beratung ein be⸗ 4 8 3 5 muſter, Klingen maſſ. du biſt! Ich habe Angſt vor mir! Ich weiß beſtimmt, wenn d ch küßt batten, desgleichen die Spitzenorganiſation die ihrerſeits die Vorſigenden der Lan⸗ gelegt werden oll 0. ſcharf überprüft. Der. Film, der alle Herzen eniflammt ö roſtfr. fabrikneu für 1 55 daß ich den Kopf 5 e 9 0 des Einzelhandels, ferner en ſch bie gro⸗ desregierungen— alſo die Miniſterprä⸗ Pee Sedensamt geschaffen werden Die vorhandenen Korruptionserſcheinun⸗ 5 40 e e, ben Bauernorggniſationen zuſammenſchlie⸗ identen— ernennen ollen. Auf Bor. dürfte. e vorg 5 a 5 0 1 0 80 950 ere Angebote an den Ver⸗ Es iſt unmöglich 79 chlag der Länderparlamenke werden Die neuen Orden und Ehrenzeichen ſol⸗ gen werden mit unnachſichtlicher Strenge „von dieſem Kunſtwerk nicht luſtig und fröhlich aus dem 2 0 gen, zunächſt haben ſie einen Reichsführerrat 1 e 2 i 9 05 e der 2 1515 ann weiter die Mitglieder der Landes len die Möglichkeit ſchaffen, großen na⸗ ausgeroktet. lag ds. Blattes erbeten. 5 Theater zu gehen. Ueberall ausverkaufte Häuſer! Ueberall Maſſenandrang! unter der Schirmherrſchaft des Reichskanzlers 2ter 100 Proz. Tonfilm— Eine Tonluſtſpielkanone allererſten Ranges— 731 Adolf Hitler geſchaffen.— Man ſieht, die regierungen ernannt werden. In Preu- tionalen Verdienſten, ſowohl auf militä⸗ Die vielfach unwirtſchaftlichen Eigenbetriebe e 8 10 5 2 eſteller; ich— Nedli I nati oluti b jelbewußt ird der Reichskanzler gleichzeitig riſchem, politiſchem, wirtſchaftlichem und der Krankenkaſſen und ihrer Vereinigungen 1 5 f 5 8 Maleheeee i Wer gibt, der hat Ehrlich A echt alles fac dee t N 7 4 4 a dente Tattkaft ares e Sta hulter 125 5 ganz beſonders auf kulturellem und wiſ⸗ 1110 Verbände, insbeſondere die Behand⸗ in gebrauchtes Plano 0 FF 3. Tonfilm⸗Schlager JVWegs. Nach dieſer Neuregelung hat alſo die ſenſchaftlichem Gebiet die verdiente An⸗ lungsanſtalten der Ortskrankenkaſſen(Ambu⸗ (ſehr gut erhalten) für 5 Deschatts-Er hung uud-Emplanung 1 ö 1 0.; f erkennung zukommen zu laſſen. latorien) und zahlreiche unrentable Inſtitute 2 1 5 Reichsregierung maßgebenden Einfluß auf. Mu. 350.— Festtage in Arles. 0 Der Abwehrboykott vom letzten 15 Teile der hieſigen Einwohnerſchaft, beſonders der werten Nachbarſchaft mit, daß ieh ab morgen Samstag, im Hauſe Ries- S 2 5 0 N 1155. Zentralkommiſſion 2 0 g f 1 1 deshalb in dieſer Woche nicht. noch einmal] nennt. Dieſer beruft die übrigen Miniſter. Verleihung des Adels der NSDAP. gibt folgende Anordnung be⸗ Auftrag zu verkaufen. 5 b Voranzeige; Der erſte Großtonfilm mit Gitta Alpar Raufgenommen zu werden. Sie kann aber, Auf dieſe Weiſe wird eine noch ſtärkere zu ehren, wobei offenbar auch an die gleich⸗ kannt:„Es iſt den Mitgliedern der NS, Heinrich Voos, g aitte entdeckt ihr erz! Gitta Alpar— Guſtav Fröhlich: 05 ſobald es nötig iſt, wieder einſetzen— der[Gleichſchaltung der Länder mit dem zeitige Belehnung der Geadelten mit länd-] SͤA und Se. Männern oder ſonſtigen An, 5 Klavierlehrer 5 i i 8 f. organiſatoriſche Apparat dafür bleibt be- Reich erzielt. Die Statthalter werden über J ſichem Grundbeſitz gedacht wird. gehörigen der NSDAP. unterſa gt, in die Weinheim(Bergſtraße) 1 ü ö 12 5 5 N 15 f ſtehen. Selbſtverſtändlich wird in den Staa⸗ die von ihnen vorzunehmende Ernennung inneren Verhältniſſe der Wirtſchaftsunter⸗ 4 Grabengaſſe 9. 5 5 5 s ten, deren Politik notoriſch deutſchfeindlich des Miniſterpräſidenten, bzw. Führers der nehmungen, Induſtriewerke, Banken uſw. — a a rientiert iſt, fröhlich weitergehetzt. Polen] Landesregierungen hinaus auch weiterhin ei den Krankenlaſſen ſelbſtändig einzugreifen, gegen Gewerk— ſledtznna Verband 5 1 N chlägt dabei wohl den Rekord. Dieſes Hät⸗ 990 9 9 Reformen bei den K maß 8 0„ 78671 Hort ſchaften vorzugehen, Abſetzungen vorzu— ſchelkind Frankreichs feiert zurzeit wahce als Ausſcheiden jüdiſcher und marxiſtiſcher Aerzte. ſchaf vorzugehe ſetzunge 3 „eee Viernheim, 8. April 1933. Geſamtneuwahlen vorzunehmen. 1 55 1„ 5 7„ 75 1 Sams ö ir Von den der Reichskanzler beruft für jedes dent auch das Recht erhalten ſoll, ganz über⸗ 5 2 3 10 ſowie ein neues Piano Trotz dieſer großen und teueren Aufführung gewöhnliche Preiſe! Der Andr— 30 amstag hat ſeine Wirkung getan. B rungen: der Reichskanzle 15 f f fenſte 5 0 U i ö Guan woin gepalttg, derung e e ö er Andrang 1 Greuelmärchen iſt es im Ausland ſtille ge-] Land einen Statthalter, der dann ſei⸗ ragend große Verdienſte um Volk und Na Keine eigenmüchtigen Eingriffe 28 Friſeur⸗Geſchäft 2. eröffne. Um geneigten Zuſpruch bittet 5 17156 A 0 5 5 8 ler 1 991 nehmen und dergleichen. Zu irgendwelchen N f 1 05 6 Orgien der Deutſchfeindlichkeit. Stellenweiſe ee ee e e 5 Berlin, 8. April. Eingriffen muß die ausdrückliche Genehmi⸗ Wi Kl Viernheim. 0 0 Har ooch ö kam es dabei ſogar zu perſönlichen Mißhand⸗ N. 5 Auf Veranlaſſung des Kommiſſars der e der 1 1 1 5 0 0 i 7 S„liege 1e 1 51* 2 Joſef N er Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 5 5 1 905 l 1 57 2 erſchaft übernimmt, würde das ae 155 e re NSDAP. vorliegen, die nur im Einverneh⸗ 8 15 A ril ſämtliche Rechnu d R ch* andte in Warſchau beim polniſchen Außen⸗ Statthalterſchaf f Über 9225„eußiſche Mi 5 Verband der Aer zte Deutſchlands mitteilt, men mit der politiſchen Zentralkommiſſion 800%%%%%%%%%%%%ο%e⁰,ũ,˖jõ,.ms 0 95 6 1 ungen an den Rech- Sabindq Hoock 6 miniſterium energiſch proteſtieren mußte. gleichfalls bedeuten, daß der preußiſche Minh das Reichsarbeitsminiſterum Maßnahmen gez. Rudolf Heß, Vor⸗ ner abzugeben zwecks Auszahtung. ö Imm N ird. Es vor, um die jüdiſchen Vertrauensärzte und ſitzender der politiſchen Zentralkommiſſion. geb. V ejdner 8 ler Welt gehen das Ausland die innerpolitie'] nicht mehr dem Landtag gewählt wird. Es] Gutachter bei den Verſicherungsträgern und 1 1 Zuſammenlegun 98 118 Unterſuchungen für den freiwilligen Arheits⸗ 1 165 Handelskamn; i ˖ darüber haben allein wir zu beſtimmen. ilteren mit dem preußiſchen Mini. dienſt werden nicht mehr von jüdiſchen Aerz⸗ ten der Induſtrie- und Handelskammern mit (Trauben) 5 i bringt das Zeitungs⸗ 1 5 a ahi der Sandesal schuß der pre Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß der 5 e N Inſerat. In der Außenpolitik gibt es zurzeit ein eif des Reichsernährungsminiſteriums mit empfiehlt der Landesausſchuß der preußiſchen a. J pomtte f lichti kaſſenärzllichen Täligkeit werden dahin gung des Kommiſſars des Reiches für das eingetroffen iſt und dieſe Woche bis Freitag, den e 1 8 a 0„ e fangs wiene a ale ſterium beabsichtigt. 1 abgeändert, daß jüdiſche Aerzle nicht preußiſche Miniſterium für Wirtſchaft und i ſerem 9 5 ö ſagen darf, Himme genwärtige Aufſtellung der Re⸗ 7. April von unſerem Rechner Adler„Zur 0 0 0 kaſſenärztlichen Tätigkeit zugelaſſen wer⸗ Mitgliedskammern innerhalb kürzeſter Friſt i Gio hnipson 1 ö dees ttalieniſchen Miniſterpräſidenten etwas 9 a cf beſtehende Perſonalunion 5 dend Geſamt neuwahlen norzunehr gegeben, daß am Samstag, den 8. April abends 1 4 0 f 7 15 e lee empfehle eh den guten g anderes zu machen, als Muſſolini be⸗ a ½9 Uhr im Gaſthaus„Zur Traube eine mit meinen Qualiätswaren in Filmen, Platten 8 7 775 1 i..———— 5 N 75 1 3. 5 0 e f 8 e 5. 7 8 e. e 8. N 5 1. Meine 1 5 u 8 8 6-[1⅛Q Staatsmann eigentlich? Sein Vorſchlag war 5 f 0. 10 15 8 e eee ee 8 en ee“! e F h. de ede genen ee d A r a 1 8 1 1 75990 g e e e b NMaauſſolini ich, i en Feieden ö f ide! ädten gegen 5 1 8 H, 5 9 85 acedonald wird eine Aus ds ⸗ bedingte Pflicht jedes Mitgliedes zu erſcheinen. 4 Aufnahmen— 50 Pfg. 2 ſtolini ſagke ich wein ich den Fezbe ch un in beiden Haden! Angeb f b g 1 5 beſeitt f f je ve echte Fi es Präſidenten Rooſevelt nach 8 Auiahmen 0 fg 182 far Damen und Nerren ab entgegenſtehenden Hemmungen beſeitigen es ihm darum zu tun, die verletzten Rechte e N Einladung de Präſid done ee NB. Herr Franzke vom Zollamt wird über„Agfa, r Rua 5.90 6.90 1.90 6.18 9 75 1 will, dann muß ich zunächft einmal die vier der kleineren Staaten zu wahren. Er fand Die deutſch-italieniſche Uebereinſtimmung Waſhington zu Verhandlungen über die all⸗ f 1 a N 1 5 5 9 5 1 i f.. Er 0 zſiſche Mini t zu dem beleuchtet, daß zwei prominente Mitglieder engliſchen Kriegsſchulden an Amerika. Eng⸗ höchſtempfindliche Film 1.35. 2 4 i 133 Frankreich unter einen Hut bringen. Gr Der franzöſiſche Miniſterrat hat 3 der Reichsregierung, Vizekanzler von Papen gli 505 11 N ner. 107 Fiat le e 7 5 9 8 Hommunlonsehune lur Mddehen g dbblug daßer den Abſchluß eines Palleß zwie] Muſſoliniproſek, Abänderungsanträge be⸗ der Reichsregierung, Zizelanzie Papen land hat, wie man ſich erinnert, im Gegen rei a 31 N g 6 übri en. Es wird offiziös verſichert, daß dieſe 7 rheblichen Nachlaß ſeiner Geſamtver⸗ 1 eichs, das nicht das europäiſche Gleichge. lichen Inhalt kaum mehr etwas übrig bliebe.] werden. Es I 0 e einen erheblichen Nachlaß ſeiner Geſa Ihre Platten und Filme und liefere Ihnen e 8 Wein Tsinensgangen, 2.90„ 2.60 wicht, ſondern die franzöſiſche Vorherrſchaft gelder een auch die Engländer auf die[Fahrt nicht wegen des Muſſolinipakts er- pflichtung. Einſtweilen ſcheint Amerika zu Heute Freitag abend M— g 8 a l M f f ö d f legenheit benützen, um ſich mit J die Nachricht Macdonalds Oſterreiſe in i i grüße. Aber„hintenherum“ intrigierte die J ren laſſen, daß dieſes piel den ganzen Plan] männer; die Gelegenheit K die Nachricht von Macdonalds Oſterreiſe außerordentliche Entwickeln von Rollfilmen jede Größe 10 Pig. 1 Wer ut Kauft Kauft IL franzöſi 11 je hefti den f ö önne, und daß jeden⸗] Muſſolini auch über dieſe Frage zu unterhal⸗[ Paris hatte. Dort wurde ſofort erklärt, daß in n 0 8 Platten jede Größe 8 Pig. Am Lager ſind vorrätig: 9* 9 franzöſiſche Diplomatie heftig gegen 1 Scheitern bringen könne, 5 Paris h Bilder: die Zuſammenſetzung der Länderregie⸗ Gerüchtweiſe verlautet, daß der Reichspräſi⸗ werden aufgelöſt. weit unter Preis im Sonntag mittag große Jugend- und Kinder vorstellung 10 Pfg. 1 worden. Die deutſche Abwehraktion brauchte] nerſeits den Miniſterpräſid enten er tion durch die Die politiſche straße 21, mein Hochachtungsvoll 1 5 5. f;. i gung Wirtſchaftsbeauftragten der lungen Deutſcher, ſo daß der deutſche Ge⸗ Für Preußen, wo der Reichskanzler ſelbſt die ärztlichen Spitzenverbände bereitet, wie der 100 f 10 handeln dürfen. Immer wieder muß man fragen: Was in al- ſterpräſident von Reichskanzler ernannt, M 5 11 9 8 1 80 5 e ie Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt r f ſchen Verhältniſſe Deutſchlands an? Wer in iſt ferner eine Verſicherungsanſtalten auszuſchalten. Die 175 u 8 75 e Tabakbauverein IL Wer pholograpnlept. hat mehr vom Leben! Wohlſtand gegen ihre VDetmahlung an N Deutſchland Ager und wie regiert wird, g des Reichswirlſchafts⸗ e 1 mit: Um ein reibungsloſes Zuſammenarbei⸗ 2 0 95 ſterium für Wirtſchaft und Arbeit und ten vorgenommen werden. der nationalen Regierung zu gewährleiſten, 5 N. e 8 1 11 15 ini ie Vorſchriften für die Julaſſung zur Induſtrie⸗ und Handelskammern auf Anre⸗ Kalkſtickſtoff für Tabakbau unſeres Vereins 1 I*— iriges Ränkeſpiel um den Muſſolini⸗ dem preußziſchen Landwirkſchaftsmini⸗ Di ſchrift r 91 1 5 hand ern auf 1 5 Die für die ge. mehr oder nur in Ausnahmefällen zur Arbeit, Reichsminiſter Dr. Hugenberg. den Traube“ ausgegeben wird. Weiter wird bekannt Zu Ostern 1 in Bewegung geſaßt, um ale den Vorschlag gierune saufgaßen im Kabinett der nationa⸗ 0 igke 11 1 5 6 abſichtigte. Was wollte der italieniſche kͤ äͤKD:'ͤA„ 2— ʃ111lj̃X12Ä29ꝗ⁊2»2 e. 28ers: Fur den Vorſtand: Markt 6 Aufnahmen—.60 Pfg. 2 8 0 ö EC!!!% Europas ſichern, wenn ich alle dieſem Ziele[ Muſſoliniplan zu agitieren. Angeblich war nes Geſchlecht gefunden hat, reiſe machen: Er fährt am 15. April auf 8 f rtin. 5 1 0 f ach 9 g ürlich ei 28 i in auch durch die Tatſache 1065 eee ee verſchiedene Punkte Aufklärung ſchaffen. mit 8 Aufnahmen, 26 Sch., der beſte und 195 Großmächte Italien, Deutſchland, England, bei den Franzoſen natürlich ein offenes Ohr. wird nach außen hin auch durch die atſache gemeine Weltlage und über die Frage der 15 a 5 f N ſchen dieſen vier Mächten vor. Damit aber chloſſen, deren Annahme den ganzen Plan ſo und Reichsminister Göring, demnächſt zu ele ſatz zu Frankreich, ſeine Rate vom Dezember * 0 5 1 5 C f 6 7. he eee 7* 8 Laekspangen 31-38 5.50 27¼30 4.90 ttieß er ſofort auf den ane Frank⸗ Perner würde, daß von ſeinem urſprüng⸗(nem Staatsbeſuch nach Rom keiſen] porigen Jahres bezahlt, aber es rechnet auf .. 2 70 89 inge folgt. rſtändlich wird dieſe Tatſache f egenk ſterdings noch nicht euer. 8 8 b 0 in Europa will. Zwar erklärte Frankreich franzöſiſchen Machenſchaften hereingefallen folgt Selbſtverſtän 11 g datſache] einem Entgegenkommen allerdings noch nach. 1 8.30 Uhr im Karpfen Meine Preise bis auf weiteres: 2 888 f Hnahenstiefel 3185 5.90 20 5.50 oetffiziell, daß es das Proſekt Muſſolinis be. fein Deutſchland hat dazu bereits erkla⸗] aber nicht hindern, daß die deutſchen Staats, beeit zu ſein. Intereſſant war das Echo das 6½859 8 Pfg., 912 12 Pfg Plan. Ob nun Frankreich ſeine Trabanten⸗ alls Deutſchland ihn in der jetzigen Form ten. Herr von Papen wird außerdem dem auch ein franzöſiſcher Vertreter nach Waſhing⸗ n 6 1 N 5.: 5„ Papſt ſeine Aufwartung machen, und man ton reiſen werde. Man wacht alſo in Parfs erſammlun ˖. Holländer Erſtlinge(ſehr früh) reifezeit Anfang N ttaaten Polen, Tſchechei, Südſlawlen, und J nicht annehmen könne. Auch der große fa 7 81. on reiſen e, wacht al 5 Hunde bor ee e e e cen debe— Wender Slang. Ake en 1 g e Abenmſler He gedanken den uo boeh laß ou wiclige velſchen Bergen ten. de begeben england len mit Per N a be— Odenwälder Blaue— Ackerſegen—. 1 1 1 rundgedanken Jedenfalls wird die Romreiſe 50 0 i 8 aktiven und paſſiven Tel. 198 Rathaus- Drogerie Tel. 198 5 9 Tit nit eee ee Mitglieder höfl. ein. ul f iati riffen il 5 ſtalteniſche Regierungs- men wird. 0 0 roßen Gönner jenſeits des Ozeans ſpricht. Edeltraut und gelbe Induſtrie. Schuhwaren f Halhausstr. 20 hat, 1 0 olle bh feht feht bleiben müßten Deine eg Ash nur bei] der deutſchen Miniſter bedeutungsvoll ſein 0 ef hat alſo für ſeine gute ine nette„Freundſchaft“! Der Vorſtand. peter Mosk Opp Alles garantiert norddeutſche Saat. 0 ch 19 1 be e 3 a 1 Zustimmung und für die deutſche Innen- und Außenpolitik.— rit 5 Beachten Sle meine Schaufenster 5 8 I ch. Bel chland rückbaltloſe b Morgen abd. Singſtunde Hein ch Faltermann 5 Lokales „Kath. Arbeiterverein. Wir machen die Vorſtände und Mitglieder auf das heutige Inſerat auch an dieſer Stelle aufmerkſam. * Achtung, Geſchüftsleute! Wir weiſen auch hier die hieſigen Geſchäftsleute auf die Anzeige der Kath. Jugend— Freiwilliger Arbeitsdienſt— hin. „Berichtigung. In der Erklärung des kommiſſariſchen Bürgermeiſters, Herrn Adam Winkenbach, in unſerer geſtrigen Ausgabe, hat ſich ein Druckfehler eingeſchlichen. Am Schluß der Erklärung muß der Endſatz lauten:„Es werden alle Maßnahmen in nächſter Zeit zur Durchführung kommen, die von der Bevölkerung von unſerer Bewegung erwartet werden können.“ Das Wort„und“ hatte nicht in den Satz gehört. * Betriebsratswahl der Korſett⸗ fabrik Levinger& Feibel. Die Firma beſchäftigt ca. 240 Perſonen, die der national⸗ ſozialiſtiſchen, als der einzigen Liſte, ihre Zu⸗ ſtimmung gaben. In der Arbeiterſchaft herrſcht zuverſichtliche Stimmung, dies kam in der geſtern abend im Kaiſerhof ſtattgefundenen Belegſchafts⸗ verſammlung, die unter der Leitung von Pg. Reck durchgeführt wurde, zum Ausdruck. Der Be⸗ triebsobmann Quarz referierte über Fragen im Be- trieb, während Pg. Gerichtsreferendar Klee über die politiſche Lage ſprach. Die Verſammlung, welche ſehr gut beſucht war, fand mit dem Horſt⸗ Weſellied und vorwärts für Adolf Hitler und der nationalen Regierung ihren Abſchluß. Heil Hitler! Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am kommenden Sonntag Herr Dr. Rudershauſen den ärztlichen Sonntagsdienſt. * Tabakbauverein 4. Auf die heute abend ½9 Uhr“ im Gaſthaus„Burg Windeck“ ſtattfindende Mitglieder-Verſammlung ſeien alle Mitglieder nochmals hingewieſen, worin wichtige Fragen wie Zuteilung, Düngerfrage ſowie be⸗ lehrender Vortrag zur Sprache ſtehen. * Tabakbauern! Wie wir erfahren, werden in den nächſten Tagen neue Beſtimmungen bezüglich der Tabakkontingentieruug herausge- gegeben, die dann ſofort durch die Bürgermeiſterei veröffentlicht werden. Es ſteht alſo zu erwarten, daß die Zuteilung der Tabakanbaufläche neu ge⸗ regelt wird, weshalb den Tabakbauern empfoh⸗ len wird, mit der Einreichung der Beſchwerde gegen die Verteilung noch abzuwarten, bis die neuen Beſtimmuugen bekannt gegeben ſind. * Spargelbau⸗Verein. Der neu ge⸗ gründete Verein mit dem Ziele, einwandfreie Qualitäten zu liefern und jede Hausfrau zu be⸗ friedigen, ſteht nun da als beſter Lieferant am Platze für die bald beginnende Spargel ⸗Saiſon. Es ſind Verkaufsſtellen(ſiehe Inſerat) errichtet, welche allen Käufern einen bequemen, nahen Zugang ermöglichen u. wäre es ſehr zu begrüßen, daß die Beſtrebungen des Vereins von der Ein⸗ wohnerſchaft reſtlos unterſtützt werden, zum Wohle aller. * D. E. G. Blütentour nach der herrlichen Bergſtraße mit der O. E. G. Fahrpreisvergünſt⸗ igung. Während der Baumblüte werden an allen Werktagen ab 12 Uhr Sonntagsrückfahr⸗ karten nach Weinheim— Schriesheim— Heidel⸗ berg verausgabt. * Der Krieger⸗ und Soldaten⸗ verein„Teutonia“ mit Schützenabteilung Viernheim, ſchreibt uns: Unſere Schießſtand⸗ anlage iſt fertiggeſtellt und entſpricht den vor⸗ geſchriebenen geſetzlichen Beſtimmungen. Der Verein hat weiter die Pflicht, jeden Schießbe⸗ trieb durch Ausſtecken von roten Flaggen und Warnungstafeln kenntlich zu machen. Auch dieſe. Beſtimmungen werden erfüllt, denn unſere am⸗ tierenden Schießleiter ſind erfahrene, vorſichtige Schützen. Wenn alſo etwas vorkommt, kann es nur die Schuld des Betroffenen ſein. Jeder Erwachſene wird wohl wiſſen, was er beim An⸗ blick der roten Flaggen und Warnungstafeln zu tun hat— einfach einen Umweg zu machen. Leider müſſen wir feſtſtellen, daß in letzter Zeit ſich auch Kinder an die Anlage heranmachen und auf die Schutzwälle klettern. Wie leicht iſt hier das größte Unglück paſſiert. Wir wollen den Kindern den Aufenthalt in dem ſchönen Viern⸗ heimer Wald nicht vorenthalten. Aber der Wald iſt ſo groß, daß der kleine Platz um den Schieß ⸗ ſtand von den Kindern gemieden werden kann. Wir bitten deshalb die verehrten Eltern, ihren Kindern das Betreten der Anlage ſtrengſtens zu verbieten. Der Verein lehnt jede Haftpflicht ab und iſt durch Erfüllung der geſetzlichen Vorſichts⸗ maßregeln von jeder Haftpflicht befreit. Wir bitten, dieſe wohlgemeinten Worte im Intereſſe von Alt und Jung zu beachten. 8118er Treffen in Viernheim. Morgen Sonntag findet eine Beſprechung ſtatt, führung des Films verboten wird. zwecks eines Treffens der 118er Reſerve.(Näh. Inſerat.) Guten Geſchmach auch in den Zeitungsanzeigen beweiſen. Der Staats⸗ kommiſſar für das Polizeiweſen Dr. Beſt läßt aus gegebenem Anlaß darauf hinweiſen, daß Zeitungsanzeigen, beſonders auch Filmanzeigen ſich unbedingt in den Grenzen des guten Ge- ſchmacks zu halten haben, andernfalls ſich die Zeitungen Schwierigkeiten ausſetze nund die Vor⸗ Dieſe Vor⸗ ſchrift iſt ſtrengſtens zu beachten. * Heſſiſche Perſonalien. Entzogen wurde die Leitung der Volksſchule dem Rektor Dr. Eduard Berlet zu Lorſch und Rektor Ernſt Regnitz zu Bürſtadt. * Amtsenthebung. Aus Bürſtadt wird gemeldet, daß Bürgermeiſter Siegler (Zentrum) wie auch Beigeordneter Ofenloch (S. P. D.) ihres Amtes enthoben wurden. *Gaſtwirtsgewerbe. Gaſtwirt Doering, Darmſtadt wurde zum Staatskommiſſar für den Deutſchen Gaſtwirteverband ernannt. * Umbildung des Viernheimer Volkschors. In einer geſtern abend ſtatt⸗ gefundenen Mitgliederverſammlung iſt der„Volks- chor“ Viernheim nach 26jähriger Zugehörigkeit aus dem ſchon in manchen Gebietsteilen verbo- tenen Deutſchen Arbeiterſängerbund ausgetreten. Gleichzeitig haben die ſeitherigen Vorſtandsmit⸗ glieder freiwillig ihre Aemter niedergelegt. Um den Verein jedoch zu erhalten und ihm auch fernerhin als gemiſchten Chor die Exiſtenz- baſis nicht zu nehmen, hat ſich jedoch ſofort ein Vorſtand gebildet, der ſich wie folgt zuſammen— ſetzt: 1. Vorſitzender Georg Knapp, 2. Vorſitzen⸗ der Jakob Kempf, Kaſſier Georg Umhauer, Schriftführer Chriſtian Haas, Beiſitzer: Valtin Alter jr., Fritz Gallei, Michel Pfenning und Hans Träger. Der Name„Volkschor“ wird umgeändert in„Schubertbund Viernheim.“ Unter dieſem neuen Namen will der Verein alle diejenigen vereinigen, die die künſtleriſche Tätigkeit des Volkschors fortzuſetzen gewillt ſind. Aus finanziellen Gründen wird der Uebertritt in eine neue Organiſation nicht erfolgen. Als neutraler, unpolitiſcher Verein ſoll der frühere „Volkschor“ als der einzige gemiſchte Chor am Orte dem Viernheimer Kunſtleben erhalten blei⸗ ben.— Die aktiven und paſſiven Mitglieder des früheren„Volkschors“ werden erſucht, auch dem„Schubertbund“ und ſeinem neuen Vorſtand die Treue zu wahren. Alle aktiven Mitglieder, auch die früheren, ſowie ſtimmbegabte Paſſiven, Frauen und Männer, Mädchen und Jünglinge, werden gebeten, heute Samstag abend, pünktlich um 9 Uhr zu der erſten Singſtunde zu erſcheinen. 9 Aufklärung Betrifft die Tonfilm⸗Aufführung geſtern Abend im Union⸗Film⸗Palaſt. Um meinen werten Beſuchern und um falſche Gerüchte zu vermeiden, gebe ich hiermit bekannt, daß geſtern Abend infolge einer kleinen Störung in der Tonleitung die Vorſtellung nicht zu Ende geführt werden konnte. An dieſer Störung bin ich völlig ſchuldless, denn ſolch ein Defekt kann in den größten Theatern vorkommen. Meinen vielen Beſuchern von geſtern Abend gab ich eine Freikarte, womit ſie heute den einzigartigen Spitzentonfilm„Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt“ beſuchen können. Der Schaden wurde heute wieder behoben und ſteht der Auf⸗ führung nichts mehr im Wege. gezeichnet Karl Jöſt. Vereins⸗Anzeiger. Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8¼ Uhr Sing- ſtunde. Punkt 8 Uhr kurze Beſprechung des aktiven Vorſtandes. Reſtloſes Erſcheinen er— wartet Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia(Schützen⸗ abteilung.) Morgen Sonntag ab 3 Uhr Schieß- betrieb. Uebungen A, Bau. C können ſchon begonnen werden. Schießbücher ſind mitzu⸗ bringen. Kommenden Montag läuft in Cen- tral-Theater der Film„Schützenkönig“. Wir empfehlen allen unſeren Schützen, ſowie alten Kameraden des Vereins, ſich dieſen wirklich ſchönen Film anzuſehen. Vorzugspreis 40 Beginn 8 Uhr. Der Vorſtand. Turuverein von 1893. Tellſchauſpiel. Morgen Sonntag vormittag, punkt ½10 Uhr Probe der Rütliſzene auf der Naturbühne, anſchließend findet um 3/11 Uhr im Freiſchützſaal eine Geſangprobe und wichtige Verſammlung ſtatt, an der alle an dem Schauſpiel beteiligten Perſonen- auch Turnerinnen und die 3 älteſten Jahrgänge unſerer Schüler- u. Schülerinnen- abteilung teilnehmen müſſen. Turnverein von 1893. Sonntag, den 9. April 1933 Privatſpiele in Weinheim T.⸗V. 1862 Weinheim 1.— T.⸗V. Viernheim 1. Wein⸗ heim 2.— Viernheim 2. Weinheim 1. Igd. — Viernheim 1. Jugend. Abfahrt gemein⸗ ſam um 1 Uhr ab Lokal. Die Spielleitung. Norddeutſche Saatkartoffel Am Lager ſind vorrätig: Holländer Erſtlinge(ſehr früh) reifezeit Anfang Juli— Zwickauer Frühe— Böhnms allerfr. Gelbe— Odenwälder Blaue— Ackerſegen— Edeltraut und gelbe Induſtrie. Alles garantiert norddeutſche Saat. Heinrich Faltermann Menn hel m am parodeplatz Mannheim Ludwigshafen fleidelberg ond Umgebung FFC für bas SpETIALGEScHAFT 3 RKLEIDUNEe Gottesdienst Oranung Palmſonntag. Apoſtelkirche: N 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht. Abends 8 Uhr Faſteupredigt. Marienkirche: ½9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Peter Burkert!. 8 Uhr beſt. Amt für Barbara Sax geb.! Weinlein beſtellt von den Schulkameradinnen. Dienstag: ¾7 Uhr Singmeſſe an Stelle einez beſt. Amtes für Franz Bergmann, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. /8 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Eliſe Hofmann geb. Helfrich und 5 Marg. Hofmann geb. Eppel, Söhne Philipp Franz und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines N 5 beſt. Amtes für Kath. Bergmann geb. Eberle Eltern, Schwiegereltern und Angehörgen. 8 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Gg. Kühlwein 2., Ehefrau Juliane geb. Hofmann, Kinder Friedrich, Katharina, Anna geehl. Blank, Schwiegerſohn Philipp Thomas, deſſen Mutter und Angehörigen. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den 7 Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag iſt um 7 Uhr in der alten 19 Kirche hl. Meſſe. Am Mittwoch 5—7 Uhr Gelegenheit zu hl. Beicht. g Gründonnerstag. 17 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. 7 Uhr Austeilung der hl. Kommunion. 8 Uhr Hochamt; Ausſetzung des Aller— heiligſten am Nebenaltar. 6 Uhr Nachmittags Andacht. Karfreitag. 8 Uhr Gottesdienſt, darauf Predigt. 6 Uhr abends Andacht. Am Gründonnerstag und Karfreitag ſind 1 1 die üblichen Vetſtunden, deren Beſuch den Gläu- Die Kollekte bigen herzlichſt empfohlen wird. an beiden Tagen iſt für das hl. Land und das hl. Grab. Karſamstag. 6 Uhr Beginn der hl. Weihen. /8 Uhr Hochamt; darauf Weihe des Oſter- waſſers. Am Oſtermorgen /6 Uhr Auferſtehungs⸗ Feier, Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe. Der Beichtſtuhl am 1. Oſter-Feiertag morgens fällt aus. Am Oſterfeiertag gemeinſch. hl. Kommunion der Schüler der Herrn Lehrer Baldauf, Höllfritſch, Fräulein Kärcher und Krümmel; Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 9. April 1933 Palmſonntag und Laudes⸗Buß⸗ u. Bettag. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Diaspora. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Die Schüler vom 3. bis 8. Schuljahr beteiligen ſich am Gottesdienſt. Mittwoch, den 12. April 1933 Abends 8ſ½% Uhr: Uebungsſt, des Kirchenchor Freitag, den 14. April 1938. Karfreitag. Vormittags 9 Uhr: Gottesdienſt unter Mit⸗ wirkung des Kirchenchors. Vormittags 10 Uhr: Feier des heiligen Abend- mahls mit vorausgehender Beichte. Kollekte für die, Schweſterſtation. 5„DaiK.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ 9 0 o klauſe“ und 3 Spielplätze“. Samstag, den 8. April 1933, Platz 1 „Fauſtballſpiele“ nachmittags 5 Uhr Viernheim 1. und 2. Mannſchaft gegen Mannheim Waldhof 1. und 2. Maanſchaft! Alle werten Fauſtballintereſſenten ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Sonntag, den 9. April 1933, 3 Uhr (Handball, Platz 1) „Edelweiß“-Mannſchaft— D. J. K. 1. Anſchließend um 4 Uhr: Großes Fuß ball⸗ Freundſchaftstreffen! Viernheim 1.— Mhm.⸗ Waldhof 1. Alle unſere werten Freunde u. Gönner laden wir zum Beſuche dieſes ſo wichtigen Spieles recht freunglichſt ein. Die Sportleitung der D. J. K. Viernheim. In kurzen Worlen: Das zweite bneicgegaungegeſſh verfügt die Einſetzung von Statthaltern für die Län⸗ der durch die Reichsregierung. Wie verlautet, erwägt die Reichsregierung ein Geſetz über die Wiedereinführung von Titeln und Orden. Auf der Generalverſammlung der Reichs⸗ bank betonte Reichsbankpräſident Dr. Schacht daß die Reichsbank das eine Ziel im Aug⸗ habe, die Wertbeſtändigkeit der Reichsmark gleichmüßig zu erhalten. Die politiſche Zentralkommiſſion der NS. DAP. hat den Mitgliedern der RSO. und ſonſtigen Angehörigen der NSA. unter⸗ jagt, in die inneren Verhältniſſe von Wirt⸗ a ehm ſelbſtändig einzugrei⸗ fen. In Plauen wurde ein Mann verhaftet, weil er in dem Verdacht ſteht, den Reichs⸗ ſagsbrandſtifter van der Lubbe einige Zeit in ſeiner Wohnung beherbergt zu haben. Der engliſche Premierminiſter Macdonald tritt ſeine Amerikareiſe am 15. April an. In der Nacht zum Freitag, punkt 12 Uhr begann in Amerika der Ausſchank vierpro⸗ zentigen Biers. Das neue Gleichſchaltungsgeſetz Länder und Reich.— Reichskanzler Skalt⸗ halfer in Preußen.— Länderverfaſſungen mi! Staatspräſidenlen außer Kraft. Berlin, 8. April. Die Miniſterbeſprechung am Freitag dau⸗ erte bis in die ſpäten Abendſtunden. In der Miniſterbeſprechung wurde ein Geſetz zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich beſchloſſen. In dieſem Geſetz wird beſtimmt, daß der Reichspräſident auf Vorſchlag des Reichs- kanzlers in allen deulſchen Ländern, außer in Preußen, Statthalter ernennt. Der Reichs ⸗ Keen die Aufgabe zur Innehaltung er vom Reichskanzler aufgeſtellten Richtli⸗ nien der Polilik zu ſorgen. Dem Reichsſtatt⸗ halter ſtehen folgende Befugniſſe der Landes- gewalt zu: (. Ernennungen und Enklaſſun⸗ gen der Vorſitzenden der Landesregierung und auf deſſen Vorſchlag der übrigen Mit⸗ lieder der Landesregierung. 2. Auflö⸗ NN der Landesregierung und Anordnung zur Neuwahl, vorbehaltlich der Beſtimmun⸗ gen des Paragraphen s des Gleichſchallungs⸗ geſetzes vom 31. März 1933. 3. Aus fer li- gung und Verkündung der Landes- geſehe, einſchließlich derjenigen Geſetze, die von der Landesregierung gemäß dem Para- graphen 1 des Gleichſchalkungsgeſetzes vom 31. März 1933 beſchloſſen werden. 4. Auf c der Landesregierung Ernennung und Enklaſſung der unmittelbaren Staats- beamlen und Kichler, ſoweit ſie von der ober ſten Landesbehörde bisher ſchon erfolgte. 5. Begnadigungsrechl. Der Reichsſtatthalter kann in den Sitzun— gen der Landesregierung den Vorſitz über⸗ nehmen. Er darf nicht gleichzeitig Mitglied der Landesregierung ſein. Sein Amtsſitz iſt der Sitz der Landesregierung. Der Reichs⸗ ſtatthalter wird auf die Dauer einer Land⸗ tagsperiode ernannt. Er kann auf Vorſchlag des Reichskanzlers vom Reichspräſidenten je⸗ derzeit abberufen werden. Mißtrauensbe⸗ chiüſſe des Landtages gegen den Vorſitzen⸗ en und Mitglieder der Landesregierung ind unzuläſſig. In Preußen übt der Reichskanzler die Rechte des Reichsſtatthalters aus. Entgegenſtehende Beſtimmungen der Reichs⸗ und Landesverfaſſungen treten außer Kraft. Someit in endesnonfaſſung das umt eines Stgatspräſidenten vorſieht, tritt auch dieſe Beſtimmung außer Kraft. Mitglieder der Reichsregierung können gleichzeitig Mit⸗ I der preußiſchen Landesregierung ſein m Zuſammenhang damit wird der Reichs⸗ präſident die Notverordnungen ßen aufheben. Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, iſt über Preu⸗ ein anderer wichtiger Punkt der Kabinetts⸗ beratung der Geſetzentwurf, durch den allge⸗ mein in Deutſchland die Wahl der Schöffen, Geſchworenen und Handelsrichter auf eine neue der nationalen Staatsumwälzung ent⸗ ſprechende Grundlage geſtellt werde. 1. Mai geſetzlicher Feiertag Der Miniſterrat beſchloß ferner, 19 der 1. Mai als geſetzlicher Feiertag gelten ſoll. Er ſoll der Feierkag der nationalen Arbeit ſein. Die Ausführungsbeſtimmungen dieſes Ge⸗ ſetzes ſind dem Miniſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels überlaſſen worden. Für den 1. Mai 9010 dieſelben Vorſchriften wie für die in die Woche fallen. den kirchlichen Feiertage. Deshalb darf an dieſem Tage ebenſowenig ein Lohnabzug er⸗ folgen wie an anderen Feiertagen. Kein Grund zur Beunruhigung Wirlſchaftliche Maßnahmen in Ausſicht. Berlin, 8. April. Der Anariff“, das Berliner Organ der NSdAz. beſchäftigt ſich mit der Frage der wirtſchaftlichen ee e Gegenüber der von gewiſſen Kreiſen im Ausland gezeigten Beunruhigung führt das Blatt aus: Die nationale Regierung hat ſich von vornherein auf den vierjährigen Wirtſchafts⸗ plan eingeſtellt Sie muß zunächſt einmal die unerläßlichen politiſchen Vorausſetzungen für einen Wiederaufbau des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens ſchaffen. Für eine Unruhe über die wirtſchaftliche Eniwicklung in Deutſchland iſt nicht der min⸗ deſte Grund vorhanden. Die nationale Regie⸗ rung raſtet nicht; ſie krifft nur die erforder⸗ lichen Maßnahmen auch auf d e Gebiet mit der nötigen ruhigen und ſorgfäl⸗ kigen Vorbereitung. Die Ungeduldigen wer⸗ den ſehen, daß in allernächſter Jeſt Durch⸗ reifendes auch auf dem Gebiete der wirk⸗ chaftlichen Reorganiſatjon zur Skärkung der deutſchen Wirtſchaft geſchiehl. Der Nundfunk am 1. Mai und 20. April Tag der deutſchen Arbeit.— Hitlers Geburkstag. Berlin, 8. April. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht eine Unterredung des Sendeleiters der Deut⸗ ſchen Welle, Hadamowſki, mit einem Mitarbeiter des Blattes. Es heißt darin, daß der 1. Mai, der Tag der deutſchen Arbeit, im Rundfunk in großzügiger Weiſe behandelt werde, damit die ganze deutſche Arbeiter— ſchaft aufmerkſam werde und das ehrliche Ringen der NSDAP. um die ſozialen Pro⸗ bleme im neuen Deutſchland erkenne. Am Vormittag des Tages der nationalen Arbeit fänden Staffelreportagen aus dem ganzen Reich ſtatt. Bergarbeiter von der Ruhr, Hamburger Hafenarbeiter, Weinbauern aus Franken, Landarbeiter aus Weſt- und Oſt⸗ preußen werden an den Mikrophonen ihr a zum erwachten Arbeitertum ab— egen. Die Kundgebung der Reichsregierung im Luſtgarten, wo Hindenburg eine Botſchafk über die deutſche Arbeit verlieſt, wird eben⸗ falls in ihrem akuſtiſchem Teil dem ganzen Volk durch Rundfunk vermittelt. Der Kom- poniſt der„Morgenrot“-FJilm⸗Muſik ſchreibt für dieſen Tag eine Sinfonie der Arbeit. Den Höhepunkk des Tages, die Heerſchau deulſcher Arbeiter auf dem Tempelhofer Feld, wird der Rundfunk mit allen kechniſchen Mit⸗ keln dem deutſchen Volk übermitteln. Der Führer wird ſprechen. Berliner Hit⸗ lerjugend wird bei den Klängen des Horſt Weſſel⸗Liedes zur Erinnerung an die Ueber⸗ windung des Klaſſenhaſſes durch Adolf Hitler eine Eiche pflanzen. Der Führer verkündet den erſten Jahres⸗ plan der nationalen Aufbauarbeit. Die Rundfunkübertragungen werden durch Laut- ſprecher auf auen großen piatzen der Slädte zu hören ſein. Vom Geburtstag des Führers, den 20. April, wird der Rundfunk ebenſo, wie von allen wichtigen Kundgebungen und Gedenktagen der nationalen Erhebung Kenntnis nehmen. Auf beſonderen Wunſch des Führers wird der 20. April in ganz ſchlichter Weiſe begangen. Es iſt ſein Wunſch, an dieſem Tag beſon⸗ ders derer zu gedenken, die ihr blühendes Le⸗ ben für ſeine große Freiheitsbewegung in die Schanze ſchlugen. Daher bringt ein Hörſpiel Horſt Weſſels Schickſal nach dem Buch von Dr. H. H. Ewers. Dr. Goebbels ſpricht ein„Bekennt⸗ nis zu Hitler“. 5 21. Hitlerſpende des Neichslandbunde⸗ Berlin, 8. April. Der Bundes vorſtand des Reichs⸗ landbundes hat folgenden Aufruf erlaſ⸗ ſen:„Hitlerſpende des Reichslandbundes! Hilfswerk deutſcher Bauern! Kameraden der braunen Scholle! Reichskanzler Adolf Hitler hat das erwachende deutſche Volk zur Auf⸗ bauarbeit aufgerufen. Geld hat kein Land⸗ mann! Aber eine Stube und Koſt für ein, drei oder vier Wochen für einen deutſchen Blutsbruder aus dumpfen rauchigen Stadt⸗ mauern, der im Kampfe für das neue Deutſchland immer ſein Leben einſetzte. Dies ſoll unſere Spende werden, die es dem Bauernkanzler Adolf Hitler ermöglicht, vielen eine Erholung und ein ſeeliſches Neu⸗ erſtarken in freier Natur zu geben. Gleichzei⸗ lig iſt es ein Dank des Landes an die Mit- kämpfer in den großen Städten, die im Rin- gen um die Wiedergewinnung der zerſtörken Volksseele die ſchwerſte Arbeit hallen. Landkameraden! Jeder ſtelle ſich zur Ver⸗ fügung und melde an die Ortsgruppe im Landkreisbund ſeine Hilfsbereitſchaft, damit die Landwirtſchaft unſerem Führer ein Hilfs⸗ werk an die Hand gibt, welches mit Geld nicht aufzuwiegen iſt. die„Alron“⸗Kataſtrophe Anerkennung für die deutſchen Retter. Waſhingtkon, 8. April. Präſident Rooſevelt empfing die drei Ueberlebenden des Luftſchiffes„Akron“ und hörte ihren Bericht an. Als ihn der erſte Offizier Wiley über die Rettungsaktion des deutſchen Tankdampfers„Phöbus“ unter⸗ richtet und vor allem darüber, daß der deulſche Kapitän Dalldorf ſein Schiff meiſterhaft manövriert und die Geretleten wie Brüder behandelt habe, wandte ſich Rooſevelt zu ſeinem Vertter, den Marineunterſtaatsſekretär Rooſevelt und ſagte, daß er beabſichtige Kapitän Dalldorf und der geſamten Beſatzung der „Phöbus“ eine anerkennende Aufmerk- Die deutſche Mark bleibt feſt! Generalverſammlung der Neichsbank— Dr. Schacht über die Lage die Reichsbank wacht über die Währung Berlin, 8. April. Die Reichsbank hielt am Freitag ihre Generalverſammlung ab. Vor Ein⸗ tritt in die Tagesordnung machte Reichsbankprüftdent Dr. Schacht bemerkenswerte Ausführungen über die all— gemeine Wirtſchaftslage und die wirtſchafts⸗ politiſchen Erforderniſſe der Gegenwart. Er ſagte u. a.: Die Folgen der ſchweren Kriſe von 1931 habe die deutſche Wirtſchaft bei weitem noch nicht überwunden. Erfreulich ſei, daß die Landwirtſchaft etwas ſtärker am Wechſelgeſchäft beteiligt geweſen ſei. Alles in allem ſei die Lage immer noch ſehr ſchwie⸗ rig, doch habe die deutſche Wirtſchaft eine ſtärkere Widerſtandskraft gezeigt. Die Lage der Sparkaſſen habe ſich bedeu⸗ tend gebeſſert, die Einzahlungen ſeien bis in die ſüngſte Jeit größer als die Auszahlungen. Durch die Umwandlung der Preußenkaſſe in ein Reichsinſtitut ſei die Gewähr für ein⸗ heitliche Behandlung der Genoſſenſchaf⸗ ten geboten. Der nationalpolitiſche Um⸗ ſchwung habe das deutſche Volk von der Il⸗ luſion geheilt, daß man allein mit auslän⸗ diſcher Hilfe zu einer wirtſchaftlichen Beſſe⸗ rung kommen könne. Klare Erkenntnis der Tatſachen ſei die Vorausſetzung für jede Ge— ſundung. Aus dieſem Grunde werde jetzt auch die wahre Golddeckung in den Reichsbank⸗ ausweiſen gezeigt. Andererſeits müſſe jetzt angeſichts der weit hinter den Er ⸗ warlungen zurückbleibenden Ueberſchüſſe des deutſchen e dem Aus- lande den Ernſt der deulſchen Deviſen⸗ lage vorgeführt werden, da die Enkwick⸗ lung des Außenhandels ihre zwangsläu⸗ ſigen Folgen haben müſſe. Seine kommerziellen Schuldverpflichtungen werde Deutſchland in jedem Falle halten müſ⸗ ſen, um nicht das Vertrauen des Auslandes zu ſeinem Leiſtungswillen zu verlieren. Für die Reichsbank ergebe ſich die Notwendigkeit einer Anreicherung ihrer Gold⸗ und Deviſen⸗ reſerven, damit die freie Bewegungsmöglich⸗ keit im internationalen Zahlungsverkehr ge⸗ winne, wenn die Reichsmarkwährung einmal nicht mehr, wie es jetzt ſei, ihrer internatio⸗ len Funktion entkleidet ſei. Vorläufig könne aber die Deviſenzwanaswirtſchaft keinesfalls gufgehoben werden, da alles darauf an⸗ komme, die Währung ſtabil zu halten. Mit beſonderem Nachdruck bekonle Dr. Schacht, daß die Reichsbank das eine Ziel im Auge habe die Werkbeſtändig⸗ keit der Reichsmark gleichmäßig zu er⸗ hallen. Der deutlſche Sparer könne 2 auf die unerſchülterliche Wacht der Reichsbank über die deulſche Währung unbedingt verlaſſen. Der Auslandskredit von 70 Millionen Dollar ſei zur Rückzahlung gebracht wor⸗ den, da er mit derartigen Bindungen verſe⸗ hen geweſen ſei, daß er zu nichts anderem habe verwandt werden können als zur Be⸗ reitſtellung ſederzeitiger a d Der Kredit habe insgeſamt der Reichsbank 77 Millionen Mark Zinslaſten gebracht. Zu der Frage der ö N 5 Arbeiksbeſchaffungspläne äußerte ſich Dr. Schacht dahingehend, daß die Reichsbank jeden Kreditnehmer, der 1000 Reichsmark verlange, ernſter nehme als die Leute, die gleich bei 100 Millionen Reichs⸗ mark anfingen. Die Ankurbelung der Wirt⸗ ſchaft könne nicht durch Notſtandsarbeiten wie Gröbenziehen, Schotteraufſchütten uſw, herbeigeführt werden. Vielmehr ſeien die Förderung der landwirtſchaftlichen Produk⸗ tion, durch die Deviſen erſpart würden, ünd die Erteilung induſtrieller Aufträge notwen⸗ dig, um die Wirtſchaft anzukurbeln. Neben einer geſunden Agrarpolitik zur Pflege des Finnenmanktes empfahl Or. Schacht Aufträge der öffenzlichen Be⸗ kriebe, die ſich gerade für das Klein⸗ gewerbe günſtig quswirkſen. Weiter ſetzte 5 Dr. Schacht für eine vorſich⸗ tige und ſparſame Finanzpolftik und für eine pflegliche Behandlung des N zeldmarkles ein, um zu niedrigeren Zins Banken zugute kümen. ö 1 Rn da ſie zunachst nur einem kleinen Kreiſe bon ühen zul komen: Diskontſenkungen allein genügten 100 licht, . ent nhne ſamteit zurommen zu laſſen. Er werde dem Kapitän außerdem einen perſönlichen Brief ſchreiben. Der Marine⸗ ausſchuß des Repräſentantenhau⸗ eb(Oberhaus des Parlaments) hat die eberlebenden des Luftſchiffes„Akron“ ein⸗ gehend verhört. Die öffentliche Unterſuchung der Kataſtrophe begann am Freitag. a —5 Kapitän Dalldorj. Der Führer des deutſchen Tankſchiſfes„Phö⸗ bus“, deſſen Beſatzung unter Lebensgefahr vier Angehörige der, Heſaſung der„Acron“ rettete. 1730 Der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft zurückgetreten. N Stuttgart, 8. April. Der 1. Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Dominfcus, hat ſein Amt niedergelegt, um, wie er er⸗ klärte, der Deutſchen Turnerſchafk den Weg zu neuen grundſätzlichen Entſcheidungen zu er⸗ leichtern. Der 2. Vorſitzende Dr. Neuendorff hat die Leitung der Deutſchen Turnerſchaft übernommen. Dominicus wurde auf dem 20. Deutſchen Turntag in Berlin im Jahre 1929 zum 1. Vorſitzenden der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, dem größten Verband für Leſbesübun⸗ gen mil 1,6 Millionen Mitgliedern, betufen. Die Brandſtiſtung im Wallotbau Eine neue Verhaftung.— War Lubbe in Plauen? Plauen i. V., 8. April. Ein Anwohner der Adolf Hitlerſtraße in Plauen im Vogtland, der ſich in letzter Zeit verborgen gehalten hatte, wurde durch Be⸗ amte der Polizei feſtgenommen. Der verhaftete ſteht in dringendem Ver- dacht, den Holländer van der Lubbe kurz vor der Reichstagsbrandſtiftung einige Jeif in ſeiner Wohnung beherbergk zu haben. Nähere Einzelheiten wurden von der Po⸗ lizei im Intereſſe der weiteren Unterſuchung vorläufig nicht bekannt gegeben. * 30 Kommuniſten verhaftet Grünberg(Schleſien), 8. April. Auf Grund des bei dem Förſter in Kon⸗ topp entſtandenen Schadenfeuers, das man auf kommuniſtiſche Brandſtiftung zurückführt, wurde bei Grünberg eine große Polizeirazzia vorgenommen. Feſtgenommen wurden über 70 Kommuniſten, von denen 20 nach ihrer Vernehmung wieder entlaſſen wurden. Bei Einzelverhören verrieten die Feſtgenomme⸗ nen ſämtliche Waffenverſtecke. In Erdhöh⸗ len, in Uhren, in den Wänden vermauert uſw. fanden ſich überall Waffen⸗ und Muni⸗ tionslager. * Beſtechung eines Kriminalrates? Frankfurt a. M., 8. Aprit. Kriminglrat Mührdel, der frühere Leiter der Politiſchen Abteilung des hleſigen Poli⸗ zeipräſidiums, der nach dem Wechſel im Po⸗ lizeipräſidium beurlaubt worden war. iſt feſt⸗ genommen worden. Man wirft ihm vor, daß er vom Zentralverein deutſcher Bürger jüdiſchen Glaubens Gelder angenommen gat. Politiſches Allerlei Berlin. Reichspräsident v. Hindenburg empfing am Freitag den neuernannten Kaiſer⸗ lich⸗Japaniſchen Botſchafter Matſuzo Nagai zur Entzegennahme ſeines Beglaubigungsſchrei⸗ bens. ö Berlin. Der, Reichsrat iſt zu ſeiner näch⸗ ſten Vollſitzung auf Montag nachmittag ein⸗ berufen worden. Stuttgart. Das württembergiſche Innen⸗ miniſterfum hal das Verbot des„Simpli⸗ Züſſimus“ aufgehoben nachdem der Ver⸗ lag eine grundlegende Umbeſetzung in der Redaktion vorgenommen hat 0 Waäfhington. Der 8 a Senat nahim eins Vorlage an, die die geſetzliche Feſt⸗ legung der 30⸗Stundenwoche vorſieht. Von der Boſtimmung ſicd lediglich gewiſſe Be⸗ triebe, mie Zeitungen, RNahrungsmitkelſabri⸗ en aw. ausgenommen 165 i Roman von Hans Mitteweider 7. Fortſetzung. Und dieſer Gedanke verbannte ſchließlich alle Sorgen aus ihrem Herzen. Lächelnd ſchaute ſie ſich um, lächelnd lief ſie durch die beiden Zimmer, die iht nun gehören ſollten. Ein Bade- und ein Ankleideraum grenzten daran. und was Käthe da ſah, das war ihr alles wie ein un⸗ erwartetes Geſchent. Sie kam ſich vor wie eine Märchen⸗ prinzeſſin, die von einer böſen Fee verwunſchen und nun von einem fremden ſchönen Prinzen erlöſt worden war. Einige Zeit ſpäter eilte Käthe die Treppe hinunter zur Tante, die ſchon zur Ausfahrt fertig war. Sie mußte ſich muſtern laſſen und Frau Adelheid war ſehr zufrieden mit dem Ausſehen der Nichte. Sie ſchritten hinaus und durch den Garten, der noch immer in hellem Sonnenſchein lag. Das Gittertor ſprang auf, und draußen hielt ein wundervoller Horchwagen, auf deſſen Führerſitz der Chauffeur in dunkelblauer Uniform und ebenſolcher Mütze ſaß. Wie wunderbar war es, in dieſem eleganten Gefährt durch die Straßen der Stadt zu gleiten, ſtill und geräuſch⸗ los, in den weichen Polſtern zu ſitzen und auf die Menſchen zu ſchauen, die durch die Straßen haſteten oder ſchlenderten. Da hielt der Wagen vor einem vornehm ausſehenden Geſchäftshauſe. Der armen Käthe ſchwirrte es im Kopfe, als ſie all dieſe Herrlichkeiten ſah, die ſie nie gekannt hatte, und die Doch, wie Tante ſagte, unbedingt nötig für ſie waren. Sie wunderte ſich, daß Tante nie nach den Preiſen fragte, daß ſie ſich immer nur das Beſte vorlegen ließ. Erſt als ſie das Haus verließen, wagte ſie die Frage: „Tante Adelheid, machſt du dir nicht zuviel Koſten meinetwegen?“ „Närrchen, glaubſt du, daß ich das zu bezahlen habe? Du haſt doch ſelbſt ein recht nettes Vermögen. Es war ja einſt größer als es jetzt iſt, doch wir haben immerhin noch genug für dich retten können, daß du faſt reicher biſt als ich. Du kannſt dir alles das gut leiſten, du haſt ja bisher nichts ausgegeben. Kind, wenn ich einſt abgerufen werde, ſo wird dir ja auch das zufallen, was ich hinterlaſſe.— Nein, nein, ſorge dich nicht! Vergiß, daß du arm warſt und bedenke, daß auch dein Name dir Verpflichtungen auf⸗ erlegt.“ Da ſchwieg Käthe und mußte daran denken, wie ſehr ſie ſich gefreut hatte, als Berndt Klauſen ihr in dieſer Stadt allerlei gekauft, was ſie bis dahin entbehrt hatte Die Fahrt ging weiter. Eines der erſten Moden⸗ geſchäfte wurde aufgeſucht. Käthe merkte wohl, wie die Direktrice etwas verächtlich auf das Koſtüm ſchaute, das ahr ſelber doch als der Inbegriff aller Eleganz erſchienen war. Sie fühlte ſich beſchämt und war Tante Adelheid Dankbar, als ſie ſagte: „Meine Nichte, Fräulein von Bernsbruck, kommt aus einem Lande, wo man es nicht ſo bequem hat wie hier, wenn man ſich ausſtatten will. Sie hat bis jetzt in Buitenzorg gelebt, wo ihr Vater große Pflanzungen beſaß. Nun aber ſoll ſie Deutſchland kennenlernen, und ich ver⸗ traue Ihnen, liebes Fräulein, daß Sie aus dieſer jungen Wilden eine tadelloſe Dame machen werden!“ Käthe ſtaunte heimlich, wie Tante dieſe Unwahrheit ſo ruhig ausſprach, aber ſie merkte ſofort, wie ſich das Be⸗ nehmen der Direktrice änderte, wie ſie die Vorführdamen durcheinander trieb, wie geſchmeidig ſie wurden. Sie war ſehr müde und erſchöpft, als endlich die Aus⸗ wahl getroffen war. Sie hätte aber nicht ſagen können, wieviel Kleider ſie nun beſaß. Und als ſie im Lift hinunterfuhren, da dachte ſie nichts weiter als: Wenn ich doch jetzt ein Stück hinaus könnte aus der Stadt, nichts ſehen als Bäume und Büſche! Als hätte Tante Adelheid dieſen Gedanken erraten, befahl ſie dem Chauffeur, ein wenig ins Freie zu fahren, nach Wildenhagen hinaus. Käthe ließ ſich aufatmend in die Polſter zurückſinken und ſchloß die Augen. Sie wollte dieſe Häuſer und dieſe Menſchen nicht mehr ſehen, wollte die Augen erſt wieder öffnen, wenn ſie merkte, daß friſches Grün ſie um⸗ rauſchte. Frau Bottrup beobachtete verſtohlen ihre Nichte und lächelte dabei. Sie ſah immer von neuem, wie ſchön dieſes unſchuldige Kind war, und ſie freute ſich ſchon im voraus auf all die neugierig⸗erſtaunten und bewundernden Plicke, wenn ſie die erſte Geſellſchaft geben würde. Die Herren würden die junge Schöne nur ſo umſchwärmen, und... Ja, die erfahrene Frau wußte, daß ſie ſich nicht lange ihrer wiedergefundenen Nichte würde erfreuen können. Sie würde bald einem Manne folgen. Aber welchem? Und insgeheim ging Frau Adelheid alle Männer durch, die in Frage kamen. Es war mancher unter ihnen, der ihr willkommen geweſen wäre und ihr auch für Käthe gut genug erſchien. Aber endlich dachte ſie doch nur noch an einen, an ihren Liebling, den jungen Felix von Turnau, der ſelber nicht wußte, wie viele Herrſchaften er eigentlich beſaß, wie groß ſein Vermögen und ſeine Einkünfte waren. Wenn er Käthe ſah.. Frau Adelheid baute Zukunftsſchlöſſer und ſtörte Käthe nicht. Und als ſie endlich im Freien waren, da ſagte ſie aus ihrem Gedankengange heraus: „Ich werde in der Stadt doch keine Geſellſchaft mehr geben, Kind, ſondern mit dir aufs Land gehen und dort⸗ hin einige Gäſte einladen. Du kennſt ja auch meinen Landſitz noch nicht und wirſt ſtaunen, wie ſchön es in Nonnenwerth iſt! Sobald du alles erhalten haſt, was wir heute be⸗ ſtellten, werden wir dorthin überſiedeln. Sag' mal, Kind! Tennis, Golf und Hockey haſt du wohl nicht erlernt?“ Käthe ſchüttelte den Kopf. Sie hatte die Fremden 8 9908 ſpielen ſehen, Golf und Hockey kannte ſie überhaupt nicht. Die Tante war ſofort Feuer und Flamme. Nachdruck verboten. Liebe in Ketten L Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) „Ich werde dir einen Lehrer kommen laſſen, der dir zu beſtellen. Ich werde das aber gleich nachher noch tele⸗ phoniſch beſorgen. Ja, und, Kindchen, was ich vorhin der Direktrice erzählte, das werde ich nun wohl noch oft wiederholen müſſen— ich meine, daß du unmittelbar von Java kommſt. Niemand braucht zu wiſſen, wo du bisher haſt leben müſſen. Man würde ſich wundern und fragen, und das darf nie bei einer jungen Dame der Fall ſein. Du ſelbſt wirſt mich nicht bloßſtellen, nicht wahr?“ Käthe nickte ſtumm. Wieder machte die Vergangenheit ihre Rechte geltend. Und dieſe Vergangenheit würde immer vor ihr auftauchen, mochte ihr ferneres Leben ſich geſtalten, wie es wollte. Ob vielleicht auch jener junge Herr, der ihr ſo freund⸗ lich geholfen und deſſen leuchtende Augen ſie nie vergeſſen hatte, zu den Bekannten Tante Adelheids gehörte? Wenn ſie ihn wiederſah, nachdem er ſie in jenem Café als Kellnerin getroffen hatte? Nein, Käthe konnte nicht froh werden. Und ſie atmete auf, als es wieder heimging, als ſie endlich in ihrem Zimmer war. Doch die Zeit wirkte auch hier Wunder. Als die Ge⸗ ſchäfte das Eingekaufte ablieferten, gab es Arbeit genug, alles anzuproben und unterzubringen. Käthe freute ſich nun doch, daß ſie ſo wunderſchöne Sachen beſaß und daß ſie alles von ihrem eigenen Geld bezahlen konnte. Sie war reich! Noch wußte ſie nicht, was das be⸗ deutete. Die zweitauſend Mark der„Tante“ hatten ſie ſchon ein Vermögen gedünkt. Wie viele Tauſende mochten ihr nun gehören? Käthe lebte ſich überraſchend ſchnell in dem Hauſe der Tante ein. Es war ihr, als brauchte ſie ſich nur zu er⸗ innern, wie ſie das und jenes getan hatte. Es zeigte ſich, daß ihre Erziehung doch recht ſorgfältig geweſen war. Immer freundlicher ſah Tante Adelheid auf ihre Nichte, die ſich ſo ſchnell zur großen Dame entwickelte. Wenn hin und wieder Beſucherinnen eintrafen, wurde Käthe erſt heruntergebeten, nachdem Frau Bottrup die Geſchichte von Java erzählt hatte. Dementſprechend war dann auch der Empfang. Damit Käthe aber die Fragen nach ihrer fernen Heimat auch beantworten könnte, hatte Frau Adelheid ihr eine Menge Werke über Java und namentlich über Buitenzorg kommen laſſen und ſie ge⸗ beten, eifrig darin zu ſtudieren. Sie ſelbſt hatte ihr dabei geholfen und ſie dann auch geprüft. Und jetzt konnte ſchon ſogar ein Kenner des Landes kommen, ohne daß Käthe fürchten mußte, ſich eine Blöße zu geben. Immer aber lag ihr ſchwer auf der Seele, daß ſie doch lügen mußte. Und immer wieder fürchtete ſie, daß durch einen Zufall alles an den Tag kommen könnte. Sie atmete auf, als Tante Adelheid ihr verkündete, daß am nächſten Tage die Ueberſiedlung nach Nonnenwerth ſtattfinden ſollte. Als ſie dann vor dem alten, ſchloß⸗ ähnlichen Herrenhauſe vorfuhren, von deſſen Rampe aus die ganze Gegend zu überſehen war, da war Käthe wieder zum erſten Male von Herzen froh. Sie wußte, daß ſie hier glücklich ſein mußte. Während der nächſten Tage durchſtreifte ſie zu Fuß den Park und die ganze Gegend, teils allein, teils von einem Diener gefolgt, bis dann Tante Adelheid es an der Zeit hielt, den Unterricht in Tennis, Hockey und Reiten be⸗ ginnen zu laſſen. Und die Tante war entſetzt, als ſie erfuhr, daß Käthe nicht einmal tanzen konnte! „Da mußt du viel lernen, bis wir die Einladungen hinausſchicken können!“ ſagte ſie.„Sei nur recht fleißig, daß es nicht zu lange dauert!“ Käthe gab ſich wirklich alle Mühe, und wieder zeigte ſich ihre natürliche Anſtelligkeit. Es dauerte keine vier Wochen, da war ſie ſchon feſt im Sattel, kannte die alten und die modernen Tänze und ſpielte recht gut Tennis und Hockey. Tante Adelheid überzeugte ſich immer wieder davon. Und eines Abends, als ſie mit ihrer Nichte beiſammenſaß, ſagte ſie: „Morgen früh werde ich die erſten Einladungen ab— ſenden, und ich halte es für meine Pflicht, dich vorher ſchon über die Leute zu unterrichten, die du demnächſt wirſt begrüßen müſſen. i In erſter Linie wird das der Baron Felix von Turnau ſein, einer der erſten Kavaliere unſerer Geſellſchaft, ein Gentleman im Sinne des Wortes und unermeßlich reich. Ich bin gewiß, daß er dir bald gefallen wird. Dann möchte ich Iſolde von Kletten einladen, die Tochter eines Generals und ebenfalls reiche Erbin. Sie ſpielt eine führende Rolle in der Geſellſchaft, iſt anerkannte Meiſterin in allen Sportarten und unbeſtrittene Königin der Salons. Von ihr kannſt du alſo immerhin noch viel lernen, obwohl ſie ein wenig zu frei und zu ſelbſtbewußt iſt. Sie iſt mit Turnau ſchon ſeit Jahren bekannt. Die Familien ſind eng befreundet. Du begreifſt alſo, daß ich beide zuſammen einladen muß...“ 15 Käthe begriff das, aber ſie hatte keinerlei Intereſſe daran und verſtand noch nicht, wie Tante allen dieſen Be⸗ ziehungen ſo hohe Wichtigkeit beimeſſen konnte. Sie mußte ſich zwingen, ſich aufmerkſam zu ſtellen. Sie ſah dieſen Beſuchern faſt gleichgültig entgegen. Und als Tante Adelheid endlich ſchwieg, ſtieß ſie haſtig hervor: „Tante, ich muß dir noch etwas anvertrauen. Ich weiß nicht, ob Herr von Bodenſtein dir davon geſprochen hat...“ „Er hat mir nichts ſagen können, denn als er das tun wollte, habe ich ihn gebeten, es zu unterlaſſen“, wurde ſie unterbrochen.„Kind, ich habe mich deinetwegen ſehr ge⸗ ſorgt und oft gefürchtet, du könnteſt— ohne deine Schuld natürlich— nicht mehr würdig ſein, daß ich dich in mein beides beibringt. Wir haben vergeſſen, die Koſtüme dafür Haus aufnehme. Aber nachdem ich dir einmal in die Augen geblickt habe, und nachdem ich dich jetzt ſo lange um mich habe, weiß ich, daß ich mich deiner nie werde zu ſchämen brauchen. Du biſt eine echte und tadelloſe Bernsbruck, Käthe.“ „Ich danke dir, Tante, du biſt, wie immer, ſehr gut. Aber etwas muß ich dir doch ſagen, und ich wollte, Herr von Bodenſtein hätte es dir erzählt. Es fällt mir ſo ſchwer...“ „Ach, ach! Welche große Miſſetat wirſt du denn zu berichten haben!“ rief Tante Adelheid lachend.„Was iſt es denn?“ „Tante, ich war doch Kellnerin!“ ſtieß Käthe außer ſich hervor. 8 Doch ſie wartete vergebens, daß die Tante einen Schreckensruf ausſtoßen würde. Frau Bottrup lächelte nur und entgegnete: „Kind, das wußten wir doch! Wir hatten dich in jenem Café entdeckt, ehe du es ahnteſt. Und wäreſt du damals nicht ſo ſchnell fortgegangen von dort, ſo hätten wir dich holen laſſen. Oh, du Dummerchen, was iſt denn dabei, daß du verſucht haſt, dir dein Brot ſelber zu verdienen?“ Käthe atmete tief auf. Das hatte ſie nicht geahnt. Sie lächelte jetzt ſelbſt, als ſie daran dachte, wie ſehr ſie vor dieſem Bekenntnis gezittert hatte. Ob ſie nun der Tante auch gleich jenes andere beichtete, das ſie noch mehr bedrückte? Nein, nein, das konnte ſie nicht! Davon durfte niemand etwas erfahren! Sie war froh, daß dies hinter ihr lag, und unbeſorgt ſah ſie dem Eintreffen der Gäſte entgegen. Am Wochenende ſtellten ſich die erſten ein— Menſchen, die mit Tante ſehr vertraut ſchienen, ſie äußerſt freundlich behandelten, denen ſie aber innerlich nicht näherkam, auch den jungen Damen nicht, mit denen ſie ſpielte, ritt und ruderte. Aber am Sonntag, als ſie eben aus dem Gottesdienſte kamen, fuhr eine ſehr ſchöne Limouſine vor. Eine Dame entſtieg dem Auto. 8 „Fräulein Iſolde!“ rief Tante Adelheid.„Da iſt wohl auch Baron Felix nicht weit? Richtig— da iſt er ſchon!“ Käthe ſah, wie Tante eine ſchlanke junge Dame um⸗ armte und ſich dann einem jungen Herrn zuwandte, der eben den Wagen verließ. Sie taumelte zurück und war froh, daß ſie mit den rückwärts greifenden Händen Halt an einem Baume fand. Sie ſpürte, daß ſie ſonſt niedergeſunken wäre, denn dort — dort ſtand der Mann, den ſie kannte, der ſie zum Zuge gebracht und deſſen leuchtende Augen ſie nicht vergeſſen hatte. Es war derſelbe, der ins Café gekommen war! Und mit ihm die Dame dort— wie hieß ſie doch gleich? Ehe Käthe noch den Namen fand, wandte Tante Adel⸗ heid ſich ſchon nach ihr um. „Kind, komm doch!“ rief ſie.„Wir haben noch ein paar ſehr liebe Gäſte erhalten— das hier iſt Fräulein Iſolde von Kletten, und das Baron Felix von Turnau...“ Käthe wußte nicht, wie ſie nähergekommen war. Sie ſah vor ſich ein hochmütiges Geſicht mit grauen Augen, die ſcharf prüfend auf ſie ſchauten, und ein anderes— ach, ſie hatte es ja nie vergeſſen können. Und jetzt ſah ſie wieder das Leuchten in den Augen, aber vermengt mit dem Aus⸗ druck höchſter Verwunderung. „Meine Nichte Käthe von Bernsbruck, die eben erſt aus Büsten org gekommen iſt“, hörte ſie Tante ſagen. Sie ſah die ſcharf prüfenden Augen Iſoldes noch ein⸗ mal auf ſich gerichtet, ſie mußte den Händedruck der Dame erwidern. Und dann fühlte ſie auf ihrer Hand einen leichten Kuß. Das war, als Felix von Turnau ſich vor ihr verneigte. Käthes Herz zitterte ängſtlich. Hatten die beiden ſie erkannt, mie ſie ſie erkannt hatte? Doch plötzlich ſchüttelte ſie alle Furcht ab. Sie hatte der Tante beichten wollen, daß ſie Kellnerin geweſen war. Dieſe hatte es ſchon gewußt und nichts dabei gefunden. Da durfte auch Käthe ſelbſt ruhig ſein. Und wenn ſie gefragt wurde.. Sie lächelte, als ſie das dachte. Dieſe beiden Meuſchen waren viel zu wohlerzogen, als daß ſie neugierige Fragen an ſie hätten richten können. Das war niemals zu be⸗ fürchten. Aber trotzdem fühlte ſich Käthe in der Nähe der jungen Dame nicht wohl. Etwas Feindliches ſtrömte von ihr aus. Und bald erfuhr ſie etwas, was vielleicht dieſe Feindſchaft erklärte. Tante Adelheid ſagte ihr, ehe ſie ſich zu Tiſch begaben: „Iſolde von Kletten hat ſich einſt viel Mühe gegeben, den Baron zu erobern. Man ſprach in der Geſellſchaft ſchon allgemein von der bevorſtehenden Verlobung. Aber man hatte ſich doch getäuſcht, es wurde nichts daraus, und bis heute weiß niemand genau, ob die beiden wirklich einander nahegeſtanden hatten und was ſie dann aus⸗ einandergebracht haben kann. Sie verkehren noch immer ſehr freundſchaftlich miteinander, aber eben nur als gute Kameraden, und niemand denkt mehr daran, daß aus beiden ein Paar werden könnte.“ Käthe hörte das und ihr war, als müßte ſie ſehr froh darüber ſein. Sie hätte nicht ertragen können, hätte ſie ſehen müſſen, wie Felix Turnau mit dieſem Mädchen ver⸗ traut verkehrte. Sie fragte ſich nicht, warum das ſo war— ſie errötete bei dem Gedanken. Und als Tante Adelheid nun ſo neben⸗ bei hinwarf, daß Felix Turnau ein ſehr hübſcher Mann ſei, da mußte ſie ſich abwenden, um das Erglühen ihrer Wangen zu verbergen. Dabei war Frau Bottrup klug genug, nicht etwa zu ſagen:„Das wäre ein Mann für dich!“ Sie kannte nun Käthe ſchon und wußte, daß ein ſolches Wort genügt hätte, um ſie für immer von Felix zuenckz uſchrecken. ö Fortsetzung ſolgt. Skizze aus Deutſch-Oſtafrika. Wenn ich von der Gefährlichkeit und Schäd⸗ lichkeit dieſer gefleckten, ſaſt fleiſcherhundgroßen Tiere, von hyänenartigem Habitus, hörte, hatte ich immer ein ungläubiges Lächeln über die, wie es mir ſchien, übertriebenen Erzählungen von Leuten, die von dieſer afrikaniſchen Land⸗ plage beläſtigt ſein wollten, und die behaup⸗ teten, weder Menſch noch Tier, ausgenommen nur die großen Dickhäuter, würden von den Wildhunden verſchont. Ich ſollte bald eines Beſſeren belehrt werden, als ich ihre Bekannt⸗ ſchaft machte. An einem heißen Tage, in der Trockenheit, war ich an einem Vormittag auf Kudufährten geſtoßen. Im beinahe vegetationsloſen Steppen⸗ boden, im trockenen Sande, ſtanden deren fünf. und nagelfriſch, wie mein Fährtenſucher be⸗ hauptete. Da ich ſolch Wild noch nicht ge⸗ ſchoſſen hatte— eine Zeitlang war der Abſchuß von Kudus ganz verboten—, hauptſächlich aber, weil ich Fleiſch gebrauchte, beſchloß ich, trotz der faſt unerträglichen Hitze und des ſich bei mir ſchon meldenden Durſtes, die Fährten auf⸗ zunehmen. Wir waren unſerer drei, meinen ſchwarzen Boy hatte ich auch bei mir. Damit der Fährtenſucher es bequemer haben ſollte, nahm ich ſein Gewehr über den Sattel meines Pferdes, warf meinen Karabiner über die Schulter; ſo hatten die beiden Schwarzen nur ihre Speere und Meſſer in der Glut zu tragen. Nach einem halbſtündigen Ritt ſah ich, an rechter Pferdehalsſeite vorbei, durch mein Glas die Kudus in der Ferne äſen. Ich ſprang vom Gaul; den Schwarzen gebot ich, unter einer Akazie zu bleiben und auf mich zu warten. Mein Pferd ließ ich bei ihnen und pirſchte allein weiter, Termitenhaufen und Dornbüſche als Deckung benutzend. Kudus können ſcharf äugen, gut winden und ſind leicht flüchtig, denn ſie werden ihres Fleiſches, ihrer Decke und nicht zuletzt ihres Gehörns wegen von Weißen und Schwarzen gern gejagt. Das Gelände ſtieg leicht an. Das Wild wollte ſicher über die hohe Bodenwelle, um am Abend an der Waſſerſtelle zu ſein, die hinter ihr liegt. Auf halber Anhöhe war das Rudel geblieben. Das kam mir ſehr zuſtatten. Ich brauchte nicht im Sonnenbrand, der die Erde flimmernd machte, zu Fuß hinter den Stücken Wild herzulaufen. In Schweiß gebadet, war ich auf Schußnähe heran, als das Wild auf⸗ warf, ſich wandte, um auf eigener Fährte, wie gehetzt, zurückzujagen, gerade auf meinen Stand zu.„Was iſt da los? Haben die Kudus am ſaß im Sonnenbrand, durſtig auf einem von lagert von und vielleicht auch mich zu zerreißen, in den jenſeitigen Abhang ein Raubtier eräugt?“ Das kam mir dann zu Hilfe; ich brauchte nicht mehr die letzten hundert Meter zu pirſchen. In raſender Flucht kam das Wild heran. Längſt war ich in die Knie gegangen, hatte meinen Karabiner am Kopfe und erwartete das Rudel. Wie von Furien verfolgt, jagten die erſten Kudus vorbei— zwei ſtarke Kudus kamen als letzte. Den vorletzten— er hatte anſcheinend das bravſte Gehörn— wollte ich nehmen.— „Jetzt!“ Sekundenlang ging meine Büchſe mit, dann ließ ich den Schuß fliegen, als Kimme und Korn das Tier gut gefaßt hatte. Das Stück zeichnete, machte trotzdem noch zwanzig bis dreißig Fluchten, um ſich dann zu über⸗ ſchlagen und wenige Meter von einem manns⸗ hohen Termitenhügel, deren mehrere, gleich hohen, kegelförmigen Backöfen, in der Gegend ſtanden, verendet liegenzubleiben. Ich freute mich, ſowohl über den gelungenen Schuß, als auch über das ſchwere, mächtige Gehörn meiner Beute. Noch ſtand ich vor dem Kudu und maß die Länge der einzelnen Hörner.—„Hallo! Was iſt das hinter mir?“ Von dort, woher das Rudel Kudus gekommen, hechelte und keuchte eine Anzahl Tiere heran. Ich drehte mich raſch um. In demſelben Augenblick ſah ich aber ſchon, was es war. Ja, nun war es mir auf einmal klar, weshalb die Angſt der Kudus eine ſo große geweſen, daß ſie wie wahnſinnig flüch⸗ teten— Wildhunde waren auf ihrer Fährte. Wie oft hatte ich ſchon als Jäger in Deulſch and Gelegenheit gehabt, die Angſt des Wildes vor einem jagenden Köder zu beobachten, hat doch ſelbſt der geweihte Hirſch, das hauende Schwein Furcht vor nur einem Hunde. Hier kam ein janzes Rudel, mindeſtens dreißig bis fünſund⸗ dreißig Stück, herangejagt. Eingedenk der War⸗ nung älterer Pflanzer und Jäger und da ich ſah, daß die Wildhunde ſtarke Tiere waren, kletterte ich auf den Termitenhügel. Jes konnte die Bande kommen. Mindeſtens zwanz! 15 Patronen beſaß ich noch: ſchließlich würden auf mein Schießen meine Schwarzen aufmerkſam werden und kommen. Mein Fährtenſucher hatte auch noch fünfzehn Schuß. 5 Die Wildhunde waren heran. Meine Geſt alt 0 dem Termitenbau machte ſie einen Augen⸗ lick ftutzig. Dreißig Schritte vor dem Kudu Von Curt Bloedorn. ſtoppten ſie. Im nächſten Augenblick hatte das erſte Vieh, wohl der Leithund, meine Kugel. Er knickte zuſammen und kroch winſelnd bei⸗ ſeite. Erſchreckt durch das Brechen des Schuſſes, zog ſich das Rudel Hyänenhunde zurück; aber nur ein paar Gänge— dann ſtanden ſie wieder. „Solche Dreiſtigkeit!“ Dicht gedrängt, verhofften die Hunde und äugten nach mir, da ich ihnen ihre erhoffte Beute ſtreitig gemacht hatte. Ich ſchoß zum zweiten Male; diesmal mit mehr Glück. Ein Tier kippte um, einem anderen hatte das Geſchoß den Panſen aufgeriſſen. Er klagte laut, taumelte und kroch mit ſchleppendem Ge⸗ ſcheide weiter zurück. Wieder machte das Rudel kehrt, wenige Schritte nur, machte dann halt und rückte aufs neue vor. Eine ſolche Dickfällig⸗ keit und Dreiſtigkeit hatte ich ihnen doch nicht zugetraut. Das kann ja noch gut werden. Ich der Glut des Tages heißgeſengten Thron, be⸗ iger. einem Rudel geifernder, blut⸗ dürſtiger Wildhunde, denen die Gier, den Kudu Lichtern(Augen) ſtand!— Eine verteufelte Situation! Na wartet, vorläufig habe ich noch Patronen und meine Büchſe langt ein Ende hin! Schade um die guten Kugeln! Solche Banditen müßten mit dem elendeſten Strang aufgehängt werden! Haha! Da kommen ſie ſchon wieder näher. Mein Schuß ging diesmal vorbei, dafür faßte der nächſte beſſer: ein Hund blieb liegen, ein anderer hinkte davon. Weichen wollte die Bande aber nicht; ſie brachte höch⸗ ſtens nach jedem Schuß eine kleine Strecke zwiſchen ſich und dem feuerſpuckenden und tod⸗ 1 Weſen auf dem ſpitzen Termiten— au. Unſchlüſſig, wie es zu ſchafſen iſt, an die be⸗ queme Beute heranzukommen, die Lecker (Zungen) aus dem Halſe, mit den großen ovalen Luſern(Ohren) ſpielend, ſtanden ſie dann und äugten mit giftigen Blicken zu mir hinauf. Der Wildgeruch des von mir geſtreckten Kudus mußte ihnen zu ſehr in die Naſen duften und eine zu große Anziehungskraft aus⸗ üben. Pong!— wieder ein Schuß; meine Büchſe hatte ihre harte Sprache geredet, und einer der bunten, mit ſchwarzen und weißen Flecken auf ockergelben Grundton gezeichneten Hunde hauchte ſeine Sünderſeele aus. 70 e —— At Ae ae te eee eee Da krachte es auch hinter dem zweiten Ter⸗ mitenhügel, ſeitlich hinter mir. Ohne daß ich eiwas bemerkt hatte, war mein Fährtenſucher angelangt. Aus dem Brechen meiner vielen Schüſſe, hatte er den richtigen Schluß gezogen: ſein Herr ſei in Gefahr. Jetzt griff er mit ein. Die Wildhunde ſtutzten. Als ſie auch noch den dritten Menſchen eräugten— mein ſchwarzer Boy mit dem Pferde wurde ſichtbar—, machten die Belagerer kehrt. Dem abtrollenden Rudel jagten wir noch zwei Kugeln nach, von denen leider nur eine ihr Ziel erreichte. Bald war das Rudel hinter einer Bodenwelle im Dorn⸗ gebüſch verſchwunden. Heute glaube ich beſtimmt, daß ein Rudel Wildhunde einzelne, wehrloſe Menſchen an⸗ greift und zerreißt. Ich wenigſtens war froh, Gewehr und genügend Patronen bei mir ge⸗ habt zu haben, um die Tiere in Schach zu halten, und war dem Termitenhügel dankbar, der in meiner Nähe geſtanden und mir einen ſicheren Hochſitz geboten hatte. Der erlegte Kudu, ein ſtarkes Tier, wurde, mit vieler Mühe zerlegt, zum Lager gebracht; auch zwei Felle und zwei Schädel von erlegten Wildhunden nahm ich mit. Ein koloſſal ſtarkes, blendend weißes Gebiß hat ſo ein Hund. Jedesmal, wenn ich ein Kudugehörn ſehe, muß ich an meine Belagerung von Wildhunden auf dem Termitenhügel in heißer afrikaniſcher Steppe denken. Die Lalbine. Von William Berger. Als ſich der Regierungsrat Doktor Melchers eines Tages in ſeiner Villa zu ſeiner Frau an den Kaffeetiſch ſetzte, ſchob ſie ihm einen Brief über das Tafeltuch zu und ſagte: 5 Schan, unſer Fritzchen hat ſich gewogen ge⸗ fühlt, einmal an ſeine Eltern einen Brief zu ſchreiben. Oeffne, bitte, das Schreiben und lies vor!“ Der Regierungsrat putzte erſt recht umſtänd⸗ lich die Gläſer ſeiner großen runden Brille: dann begann er langſam die ungelenke Knaben— ſchrift ſeiner Frau vorzuleſen. Kindergeſchreibſel war es, weiter nichts. Zum Schluß ſchrieb der Junge: „Wenn ich in acht Tagen wieder zu Euch komme, dann bringe ich auch das Häschen mit, das mir Onkel Franz geſchenkt hat.“ In acht Tagen wöchigen Pauſe, wieder die Schule. Fritzchen hatte die Ferien bei einem Bruder ſeines Vaters, in einem kleinen Städtchen, verbracht. In demſelben Augenblick, als der Regierungs⸗ rat den letzten Satz vorlas, trat das Zimmer⸗ mädchen in das Wohnzimmer. Es brachte den Morgenkaffee. Den letzten Satz aufzufangen, hatte es gerade noch Gelegenheit. Während des Mittagseſſens ſagte Anna, das Zimmermädchen, zu der Köchin: „In acht Tagen kommt der Bengel, der Fritz, wieder. Er ſchrieb es heute. Er wird ein Schaf mitbringen, das er von ſeinem Onkel, dem alten Bauer in der Provinz, geſchenkt be⸗ kommen hat. Was ſollen wir mit dem Vieh⸗ zeug?!“ Die Köchin aber meinte des Abends beim Einholen zu einer befreundeten Kollegin: „Jetzt kommt bald der Sohn des Regierungs- rats zurück. Denke dir, er darf ſogar ein Schaf und eine Ziege mitbringen. Das iſt doch ein ſtarkes Stück!?“ Die Kollegin der Köchin wurde die Neuig⸗ keit bei dem Krämer mit den Worten los: „Der Sohn des Regierungsrats Melchers kommt nun bald wieder nach Hauſe. Er bringt verſchiedene Zuchttiere. Schafe, Ziegen und Schweine mit!“ Das war eine wichtige Sache für den Krämer. Er beeilte ſich, ſeinem Freunde, dem Bäcker, davon Mitteilung zu machen. „Das Neueſte, Auguſt!“ ſagte er.„Der Regie⸗ rungsrat da oben am Parkweg beabſichtigt, eine Großzüchterei anzufangen. Er hat ſich durch ſeinen Sohn bereits einige Waggons Kühe, Ochſen, Schweine und, was weiß ich, für Vieh⸗ zeug beſorgen laſſen. Der Garten hinter der Villa ſoll mit Scheunen und Ställen bebaut werden. So ein Regierungsrat darf doch alles. Eine Viehzucht mitten im Villenviertel. Es iſt eine Schande!“ Der Bäcker aber rundete die Neuigkeit ab. Er erzählte: „Die Regierung will ſich oben, hinter dem Parkweg, ein großes Gelände ſichern. Eine Viehzucht⸗ und Pflanzengeſellſchaft ſind bereits gegründet worden. Man will mit aller Ge⸗ walt jetzt den hohen Fleiſch- und Gemüſepreiſen zu Leibe gehen.“ begann, nach einer vier⸗ Dieſe wichtige Nachricht verbreitete ſich nun ſchneller in der Stadt, als eine Anſage durch das Radio. Allenthalben wurde ſie verſchönt und ausgeſchmückt. Schließlich wurde den Bürgern druckſchwarz, unter Lokales, die ſenſa⸗ tionelle Neuigkeit aufgetiſcht. Da ſtand: „Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, beabſichtigt die Stadt, mit dem Einverſtänd⸗ nis der Regierung, im nächſten Jahre nörd⸗ lich des oberen Parkweges eine große land⸗ wirtſchaftliche Ausſtellung zu veranſtalten. Die Ausſtellung ſoll mit allem beſchickt werden, was zu einem landwirtſchaftlichen Betriebe gehört. Auch eine Lotterie wird dem Unternehmen angegliedert. Wir werden in Bälde weiteres darüber berichten.“ Als der Regierungsrat Doktor Melchers ſeinen Sohn am dritten Tage nach dieſer Zeitungs⸗ meldung von der Bahn abholte, hatte Fritzchen hein kleines weißes, ausge ſtopftes Häschen unter dem Arme. Oſter- Vorbereitungen. Ein Glockenzelt iſt bei Wochenend-Wanderungen oft ſehr zweckmäßig zu verwenden. In der Zeichnung(Abb. 1) iſt ein ſolches von 4,25 Metern Durchmeſſer gezeigt. Um ein ſolches Zelt anzufertigen, nehme man ungebleichte Zeltleinwand. Aus dieſem Stoff mache man 22 Teile, die wie Abb. 3 geformt ſind und jeder 3,25 Meter lang, unten 70 Zentimeter breit, oben gleichmäßig koniſch in eine Spitze auslaufend. Die Maße ſind ſo gewählt, daß die einzelnen Stücke auf der Maſchine mit doppelten Stichen überlappt zuſammengenäht werden können. Der letzte Saum wird nur bis zu 1,25 Meter von der Spitze zu⸗ genäht, wodurch der Reſt als Oeffnung bleibt. Auf die Enden dieſes Saumes werden beſondere Lappen aufgenäht, damit dieſe Stellen nicht aufreißen. Schlage die Kanten der Oeffnung und die unteren Kanten der glockenförmigen Decke zurück, dieſe werden dann mit 77 Millimeter breitem Band eingefaßt, das an den Saumſtellen für die Befeſtigung der Ankerſeile Oeſen hat. Ungefähr an der Spitze des Glockenzeltes bringe jetzt drei Löcher in Dreieckform an, deren Kanten geſäumt werden müſſen. Dieſe Löcher dienen als Ventilation. Die Zeltwand wird aus demſelben Stoff(66 Zentimeter hoch) hergeſtellt. Hierbei werden die oberen Kanten mit Band, die unteren mit Kanevas eingefaßt. Außerdem wird noch unten ein 15 Zentimeter, breiter, grober Kanevasſtreifen aufgenäht, und der Raum zwiſchen dem Boden und der Seitenwandung, der noch offen iſt, wenn das Zelt aufgerichtet, wird durch eine Kanevasborte ausgefüllt. Die obere Kante der Zeltwandung wird dann mit der glocken⸗ förmigen Zeltleinwand an der durch punktierte Linie bezeich⸗ neten Stelle feſt vernäht. Für die Zeltſpitze läßt man ſich am beſten von einem Schmied einen Reifen aus Sechs-Millimeter⸗ Rundeiſen(Abb. 4), 15,3 Zentimeter im Durchmeſſer, an⸗ fertigen. Der Kanevas an der Spitze wird um dieſen Ring herumgenäht und bildet eine Haube, die im Innern mit ſteifem Kanevas ausgekleidet wird. Der Zeltpol, 7,5 Zentimeter im Durchmeſſer, wird aus zwei Teilen angefertigt, die durch eine Muffe verbunden werden und deren Spitze in die Haube der glockenförmigen Leinwand paßt. Beim Aufrichten des Zeltes werden zuerſt die Zeltwände feſtgemacht, und zwar mittels ſtarker Seilſchlingen, die an den unteren Enden durch in die Erde getriebene Pflöcke(Abb. 5) gehalten werden. Die Ankerſeile führen von den Oeſen in dem Glockenzelt bis zu den Pflöcken in der Erde(Abb. 1), Zum Ausſpannen oder Einſtellen der Länge der Ankerſeile benutzt man Seilrollen(Abb. 6). W. B. eines :Buniginzz Die luſtige Schulſtunde. Len deten wies Das war die luſtigſte Schulſtunde, die ſie ſeit langem gehabt hatten, die kleinen Jungen. Der Lehrer fragte:„Na, was wollt ihr denn werden, wenn ihr einmal groß ſeid?“ Die ganze Klaſſe hob den Finger. „Du, Gerhard?“, fragte der Lehrer. „Ich werde Damenfriſeur— das iſt mein Papa auch!“ „Der will Bubiköpfchen ſchneiden!“ rief einer. Die ganze Klaſſe lachte. „Still! Heinz Krauſe, ſag' du lieber, was du werden willſt?!“ „Ich... 2“ Heinz Krauſe beſann ſich.„Och, das habe ich mir noch gar nicht überlegt!“ 5 „Siehſt du wohl— aber andere auslachen, die es ſchon wiſſen, das kannſt du.“ „Jetzt weiß ich's ſchon. Ich werde Chauffeur.“ „Ich auch— ich auch!“ rief es aus allen Ecken, gerade, als ob die ganze Klaſſe Chauffeur werden wollte. „Ruhe!“ rief der Lehrer.„Ihr ſollt einzeln antworten.— Jetzt du, Erwin!“ schiff. druckſte ein bißchen herum.„Ich werd'— Luft⸗ ff Die 1 0 ſchrie einfach vor Lachen. „Ruhe!“ Aus Erwins großen blauen Augen tropften Tränen. „Ich w— wollte doch ſagen Lufſchiff— führer“, ſchluchzte er. Jetzt erhob ſich ein großer Spektakel.„Das wollte ich ia auch! Gerade das!“ ſchrien ſie, als ob die ganze Klaſſe wieder Luftſchifführer werden wollte. „Pöh!“ warf Harry Schmidt verächtlich hin,„ich werde Flugzeugpilot— das iſt gefährlicher!“ Wieder ſchienen alle Flugzeugpilot werden zu wollen. Der Lehrer mußte nochmals Ruhe gebieten.„Es gibt doch noch ſo viele andere Berufe“, meinte er.„Du, Hans Krüger, was möchteſt du denn werden?“ Hans Krüger wurde rot; er ſchluckte ein paarmal, bevor er antwortete; dann ſtieß er plötzlich hervor:„Konditor!“ „Damit er ſeinen Laden allein aufeſſen kann!“ ſchrie der vorlaute Heinz Krauſe. Alle lachten, auch der Lehrer lächelte, wurde aber ſchnell wjeder ernſt und ſagte: „Das iſt nett, Hans; dann kaufen wir ſpäter unſere Wind⸗ beutel mit Schlagſahne immer bei dir!“ „Ich eſſe aber lieber Apfelkuchen“. meinte Willi Voß. „Die habe ich auch“, ſagte Hans Krüger. „Und ich eſſe am liebſten Mohrenköpfe!“ rief ein anderer. „Nö, ich Stolle mit viel Roſinen!“ Die ganze Klaſſe rief dem zukünftigen Konditor ihre Lieb⸗ lingsſpeiſen zu. 54d wollen wir mal hören, was Werner Meyer werden möchte.“ Werner Meyer drehte ſein Taſchentuch zu einem Strick; dann ließ er es wieder los, putzte ſich die Naſe ſo, daß er faſt blau im Geſicht wurde, und ſagte:„Zigarettenladen!“ „Damit er den ganzen Tag ſchmöken kann, ohne Keile zu kriegen“, rief Heinz Krauſe, und die Klaſſe lachte natürlich. Der Lehrer drohte Heinz mit dem Finger:„Noch ein Wort und du fliegſt vor die Tür!“ „Ich bin ja ſtill, bloß mein Mund nicht!“ ſagte Heinz. Der Lehrer wandte ſich nun einem ernſt blickenden Jungen zu.„Und du. Rudi? Was möchteſt du werden?“ „Ich gehe zu meinem Onkel Franz nach Amerika auf die Farm und werde Farmer“, ſagte Rudi. „Dann bringſt du mir aber'nen Affen mit!“ ſchrie Heinz. „Nicht nötig, biſt ſelber einer“, rief Harry Schmidt. Die Klaſſe wurde immer übermütiger. Sie riefen jetzt alle durch⸗ einander: die Großkaufleute, die Schiffskapitäne, die Schoko⸗ ladenfabrikanten flogen nur ſo herum. „Wenn ihr fetzt nicht ſtill ſeid, müßt ihr fünfzigmal auf⸗ ſchreiben: ich darf nicht ungefragt ſprechen“, verſuchte nun der Lehrer die Ruhe wiederherzuſtellen. Das half. Denn wer hätte gern eine ſo ſchreckliche Strafarbeit gemacht?! „Nun, Fred, du haſt uns ja noch gar nicht erzählt, was du werden möchteſt?“ wandte ſich der Lehrer an einen rundlichen Jungen, der gemütlich daſaß. Fred Müller ſtand auf. „Abonnent im Zoo“, meinte er ruhig,„mit immer freiem Eintritt.“ Wieder ſchrie die Klaſſe durcheinander. Ja, das wollten ſie alle ſein! „Nein“, ſagte der Lehrer,„das iſt kein Beruf, ſondern ein Vergnügen, für das eure Eltern bezahlen müſſen.“ Ein kleiner Junge hatte die ganze Zeit ſtill dageſeſſen. Es war ein artiger, kleiner Kerl, aber ein ſchwacher Schüler. „Peterchen, jetzt mußt du uns aber auch noch ſagen, was du werden willſt?!“ ſagte der Lehrer freundlich. Peterchen ſtand auf, ſah den Lehrer treuherzig an und ſagte mit ſeinem feinen Stimmchen:„Ich werde Waſchfrau bei meiner Mutter. Meine Mutter iſt ganz klein, und wir haben keinen Vater mehr. Ich möchte nicht, daß ihr immer der Rücken weh tut, wenn ſie ſo lange am Waſchfaß ſteht.“ Da wurde die ganze Klaſſe ſtill. Einige wurden rot und alle Jungens machten große Augen. Auozählvers. Eins, zwei, drei und vier und fünf, Heiſal, ohne Schuh und Strümpf Tanzen wir im Sonnenſchein Nun den ſchönſten Ringelreih'n; Immer rund im Kreis herum, Heiſal, luſtig, dideldum! Dreh'n uns hin und dreh'n uns her, Ach, und das gefällt uns ſehr! Immer ſchneller muß es gehn, Bis wir uns wie Kreiſel dreh'n, Ohne Raſt und ohne Ruh, Eins, zwei, drei, vier— aus biſt du: n Johanna Weiskirch. Per holt ſich das Geldstück? Im folgenden ſoll ein kleines Kunſtſtück beſchrieben werden, mit dem ihr euch bei euren Freunden und Bekannten als kleiner Hexenmeiſter produzieren könnt. Aufgepaßt! Wir nehmen einen kleinen flachen Teller und füllen ihn mit Waſſer. Dazu holen wir uns noch ein gewöhnliches Trinkglas und ein kleines Kerzenſtümpſchen. Jetzt bitten wir irgend jemand um eine Geldmünze und legen ſie an die Seite des mit Waſſer gefüllten Tellers. Wer kann die Münze mit den Fingern vom Teller nehmen, ohne ſich dabei die Finger naß zu machen? Das iſt die große Frage, die wir jetzt an unſere Freunde richten. Er⸗ 15 rungsgemäß verſucht es nun jeder einmal, und jeder macht ich dabei die Finger naß. Nachdem ſich alle vergeblich bemüht Nabe verſprechen wir, die Münze vom Teller zu holen, ohne Finger 5 machen. Wir ziehen jetzt das Trinkglas und die erze aus der Taſche, denn beides haben wir bis jetzt verborgen on eit und brennen den Kerzenſtumpf an. Dann ſtellen wir n ſeitlich neben die Münze in das Waſſer. Jetzt ſtülpen wir ſchnell das leere Trinkglas über die brennende dene er nicht mit über die Münze. Was geſchieht da plötzlich? Alles Waſſer ſteigt aus dem Teller in das Glas und die Münze liegt ſehr ald im Trocknen, ſo daß wir ſie, ohne uns die Finger naß zu machen, vom Teller nehmen toute, ö 8 00. Pell“ aß wir uns dabei die „Heute wird es wohl nichts werden mit den Scheinen!“ ſagte Mutter Sonne eines Morgens zu den Sonnenſtrahlen. „Heute werdet ihr wohl nicht auf die Erde hinunterkönnen, denn ihr ſeht es ja, wie die Regenwolken ſich wieder vor⸗ ſchieben und uns nicht durchlaſſen.“ Das war den Sonnen⸗ ſtrahlen aber gar nicht recht. Zu Hauſe bleiben, hinter den dicken Wolken, die einem auch noch alle Ausſicht auf die Erde verſperrten— das war ihnen aber ſehr langweilig. „Ich habe es aber doch dem Linchen verſprochen, heute zu ſcheinen. Ich muß doch ſeine Mutter wieder geſund machen“, jammerte einer von den Strahlen.„Der Doktor hat es doch geſtern geſagt: Linchen', ſagte er, nun bitte die liebe Sonne. daß ſie morgen ſcheint, und dann führe dein Mütterlein in den Garten hinaus, dann wird es bald wieder geſund werden.“ 0 905 dummen, alten Regenwolken, könnte ich ſie bloß weg⸗ ſchieben.“ Das konnte der kleine Sonnenſtrahl nun freilich nicht. Aber ſeine Brüder, die die Sache mit angehört hatten, halfen ihm gern dabei. Schieben konnten ſie die Wolken zwax nicht, aber ſie ſtachen und brannten ſo lange auf die Wolken, bis es denen ganz heiß wurde und ſie brummend ein Stück weiterrückten. Kaum aber war ein kleiner Spalt entſtanden— huſch!— da ſchlüpfte unſer kleiner Sonnenſtrahl hindurch. „Kommt! Kommt— flink!“ rief er ſeinen Brüdern zu. Da kamen noch viele Sonnenſtrahlen zwiſchen den Wolken durch, glitten zur Erde hinunter, zu dem kleinen Garten vor dem Hauſe, in dem das Linchen wohnte. Das Linchen, das ſtand mit recht betrübtem Geſicht an der Haustür und guckte ganz vorwurfsvoll zum Himmel hinauf. Als es aber die Sonnen⸗ ſtrahlen lommen ſah, da verklärte ſich ſein Geſicht. Es lief ſpornſtreichs zur Mutter in die Stube. „Oh!— Mutti, guck mal!“ rief es.„Nun kommt die Sonne doch noch. Der ganze Garten iſt voll Sonne! Ja, wirklich! Nun komm mal!“ Und nun nahm ſie ihr Mütterchen, das noch recht ſchmal und blaß ausſah und auch nur ganz langſam gehen konnte, hei der Hand und 11 es behutſam in den Garten hinaus. Da draußen, mitten in der Sonne, gerade unter einem herrlich blühenden ee ſtand ein ſchöner grüner Seſſel, ganz mit weichen Kiſſen ausgelegt, den hatte das Linchen ſchon vor⸗ her für ſein krankes ütterchen zurechtgemacht. In dieſem Seſſel ſaß es nun, das Mütterlein— recht bequem und behag⸗ lich. Der Apfelbaum ließ zum Gruß ein paar ſeiner ſchönen roſa Blüten in ihren Schoß fallen; im Garten blühten die Blumen, ſangen die Vögelein. Nun kam auch noch ein präch⸗ tiger gelber Zitronenfalter und ſetzte ſich auf ihre Hand. Das kranke Mütterlein ſaß ganz ſtill und glücklich da, ließ ſich von der warmen Sonne beſcheinen und ſah nur immer in alle die Blumen und Sonnenherrlichkeiten hinaus, denn ſie hatte das ja alles gar lange nicht mehr geſehen. „Ach, mein liebes Linchen— wie ſchön iſt das!“ ſagte ſie. „Wie gut mir doch die warme Sonne tut! Ich glaube, nun werde ich bald wieder geſund.“ „Ja!“ nickte Linchen, und küßte ſie auf die Backe.„Ach, Mutti, deine Backen ſind ſchon ein ganz kleines bißchen röter geworden; aber ganz, ganz wirklich, Mutti!“ rief ſie dann voll Staunen. „Das glaube ich ſchon“, ſagte die Mutter.„Wenn die Sonne nur' alle Tage käme und ich immer im Garten ſitzen könnte, dann würden meine Backen wohl auch wieder ganz rot werden.“ „Wir wollen die Sonne recht ſchön bitten darum“, meinte Linchen. Und dann nach einem Weilchen:„Weißt du, Mutti, ich habe ſie doch ſehr, ſehr lieb, die Sonne!“ Onkel Heinrich. Zum Kopfzerbrechen. Die ſchwarzen Felder aus Abb. 1 und 2 ſollen ausgeſchnitten und zu je einem Quadrat zuſammen⸗ gelegt werden. Dies iſt nicht ſo leicht, wie es wohl ſcheinen mag, wenn man die Löſung nicht kennt. dune Die Verhaftung. Von Jo Hanns Rösler. Richard Amadeus Reimann ſtand auf dem Bahnſteig eines feinen Bahnhofs der Nebenſtrecke, die von Erfurt nach Quer⸗ furt führt. Er betrachtete intereſſiert einige Zeitſchriften und achtete nicht auf die anderen Reiſenden, die gleich ihm auf den Zug warteten. Plötzlich fühlte er eine Hand auf ſeiner Schulter. Der Schaffner ſtand vor ihm. „Wie heißen Sie?“ „Warum?“ 720 „Ich möchte Ihren Namen wiſſen!“ 4 5 Richard Amadeus Reimann ſchüttelte empört den Kopf. „Ich denke nicht daran“, ſagte er.„Ich ſehe keinen Grund, Ihnen meinen Namen zu nennen. Wie käme ich dazu?“ Der Schaffner blieb beharrlich. a a „Sie wollen mir alſo Ihren Namen nicht nennen?“ „Nein!“ „Dann—“ 5 5 In dieſem Augenblick trat der Dienſthabende zu den beiden. „Was gibt es?“ fragte er ſtreng den Schaffner. „Der Herr will mir ſeinen Namen nicht nennen“ Der Dienſthabende drehte ſich erſtaunt zu dem Reiſenden. „Das wäre noch ſchöner!— Wie heißen Sie?“ „Das geht Sie nichts an!“ „Bitte, keine Beamtenbeleidigung! dächtig. Kommen Sie mit!“ „Wohin?“ „Zum Stationsvorſtand.“ Ihre Weigerung iſt ver— Richard Amadeus Reimann wurde zum Stationsvorſtand geführt. Der Dienſthabende meldete: „Dieſer Herr weigert ſich, ſeinen Namen zu nennen.“ „Warum?“ a Der Reiſende erwiderte zornig: „Weil ich keinen Grund dazu ſehe!“ f „Wenn man ohne Grund ſeinen Namen verweigert, hat man Grund, ihn zu verbergen. Alſo heraus mit der Sprache, junger Mann! Geſtehen Sie! hab! 5 0 flohlen? Unterſchlagen? Aus dem Gefängnis entflohen?“ „Nichts habe ich begangen! Aber ich habe ein Recht, zu wiſſen—“ 5 Der Stationsvorſtand erhob ſich zu ſeiner vollen Größe. „Sie haben gar kein Recht. Dieſen Ton kennt man ſchon. Bei uns haben Sie damit kein Glück. Wir werden es Ihnen ſchon zeigen.“ „Ich werde mich über Sie beſchweren!“, tobte Richard Ama⸗ deus Reimann. „Das ſagen alle, wenn Sie verhaftet werden. Los! Kommen Sie mit zur Wache!“ 5 Die Bahnhofswache lag nur wenige Schritte entfernt. Beim Eintritt des Stationsvorſtandes erhob ſich der Kommiſſar. „Wen bringen Sie uns denn da?“ fragte er. „Wir haben hier einen Mann aufgegriffen“, meldete der Vorſtand,„der ſich weigert, ſeinen Namen zu nennen. Viel⸗ leicht belommen Sie etwas aus ihm heraus.“ Der Kommiſſar muſterte den Fremden lange und nach⸗ drücklich. Sein wütender Blick, ſeine nervöſe Unruhe fiel ihm auf. Er trat langſam zu ihm. Was haben Sie begangen? Ge⸗ ö „Beruhigen Sie ſich! Ich kann mir ſchon denken, wo er fehlt. kranke, aus einem Irrenhaus— nicht wahr. Sie ſind dort entſprungen? Oder haben Sie Ihre Frau ermordet?“ „Nichts habe ich getan!“ brüllte Richard Amadeus Reimann, krebsrot im Geſicht.„Nicht meine Frau umgebracht, nichts ge⸗ ſtohlen, nichts unterſchlagen, nicht aus dem Gefängnis und auch, nicht aus dem Irrenhaus entſprungen!“ „Warum wollen Sie dann Ihren Namen nicht nennen?, „Weil man mir nicht ſagte, warum ich ihn nennen ſoll.“ „Wiſſen Sie es denn nicht?“ „Nein!“ „Dann ſollen Sie es gleich erfahren“, erwiderte der Kom⸗ miffar und wandte ſich an den Stationsvorſtand.„Was hat er denn getan? Eine Fenſterſcheibe eingeſchlagen? Die Not⸗ leine aus Uebermut gezogen? Ohne Fahrkarte angetroffen worden?“ Der Stationsvorſteher ſagte kühl: „So weit bin ich noch nicht gekommen. Der Dienſthabende hat ihn zu mir geführt und gemeldet, daß der Mann ſich weigert, ſeinen Namen zu nennen. Ich kann doch erſt gegen ihn einſchreiten, wenn ich ſeinen Namen weiß.“ Der Kommiſſar wandte ſich an den Dienſthabenden: „Warum wollten Sie ſeinen Namen wiſſen?“ „Weil er ihn dem Schaffner nicht geben wollte.“ Der Schaffner wurde geholt. 4 18% hat ſich geweigert, ſeinen Namen zu nennen? NN* „Warum haben Sie ihn nach ſeinem Namen gefragt?“ Der Schaffner lächelte unſchuldig.. 3 5 „Eigentlich iſt die Sache belanglos. Eine Reiſende iſt auf mich zugetreten und hat mich gebeten, den Herrn dort zu fragen, ob er nicht zufällig ein gewiſſer Herr Fritſche aus Frei⸗ berg iſt, der vor zehn Jahren bei einer Hochzeit der Frau Meier aus Meißen neben einer Frau Beier aus Borna geſeſſen habe und ihr die Geſchichte von der Frau Leirer aus Leipzig er— Die Nachtigall Frühlingshumoreske von Hermann Ler. 5 22 z 3 71 80 ö Sie kommen ſicher aus einem Sanatorium für Nerven⸗— 0 1 ö Heinrich Profitlich, der Beſitzer der Erholungsſtätte und Sommerfriſche„Im kühlen Grunde“, zermarterte ſich angeſichts des mit Sonnenſchein und lauen Lüften ins Land ziehenden Lenzes das Hirn nach einer Idee, wie er durch irgendeine Be⸗ ſonderheit durch eine Senſalion an den ſchönen Mai⸗ und Junitagen den Strom der Ausflügler nach ſeiner Gaſtſtätte lenken könnte. Und Profitlich fand eine Idee. Wollen Sie die Königin unſerer Sängerinnen hören? Wollen Sie die Sängerin der Nacht belauſchen?— Dann kommen Sie abends zu dem„Kühlen Grund“! Hier niſtet ein Nachtigallenpärchen und ſingt ſeine Liebeslieder auch für Sie. So ſtand zu leſen auf einem, in gelben Farben gemalten Plakat, das über dem Wirtshausſchild hing. So konnte man es tagelang in Zeitungsanzeigen Heinrich Profitlichs leſen. Es zeigte ſich, daß Profitlichs Idee gut war. Die Speku⸗ lation auf die lyriſche Seite des Herzens erwies ſich als richtig; denn die Gäſte kamen in Maſſen, nicht nur an den Sonn⸗ und e die Gartenanlagen des„Kühlen Grundes“ überfüllt Die ſchwülen, ſonſt aber ſchönen Maitage taten ein übriges dazu, daß die Beſucher nicht nur eine Sehnſucht nach dem Sang der Nachtigall verſpürten, ſondern auch meiſt einen mordsmäßigen Duürſt empfanden und demgemäß Profitlichs Bieren, Weinen und Waſſer 1 rachen. n kamen die vielen glücklich und unglücklich Liebenden aus der Umgebung. Wer eine Braut, einen Schatz hatte, brachte eiertagen, auch an den Werktagabenden waren ſie mit und lauſchte zu zweien liebenden Herzens dem Liebes⸗ lied der Nachtigall. 2 Wer aber in des Lenzes froher Zeit an unglücklicher oder ausſichtsloſer Liebe litt, der fand erſt recht Troſt im Sang der Nachtigall. Sie weckte in vielen den Dichter. Profitlich hätte einen Band Liebes- und Frühlingslieder herausgeben können, wäre ihm daran gelegen geweſen, ſo viele Gedichte fand er jeden Morgen auf die Bierunterſetzer aus Pappe geſchrieben von Poeten, denen das Papier aus⸗ gegangen war. Nur der ſpitze Zipfel, in den der Garten ausmündete, blieb dem Zutritt der Gäſte verboten, und war durch eine Kette, an der noch ein Kellner Wache ſtand, abgeſperrt. Hatte doch hinter dem ſüß duftenden Jasminſtrauch in einem der Flieder⸗ büſche, die weiß und rot und roſa blühten und ein zierliches Gartenhaus ſein Neſt... Das Geſchäft war in beſtem Gange, als Ende Mai eines umſtanden, das vielbelauſchte Nachtigallenpaar Abends eine Kataſtrophe eintrat, die jäh den Nachtigallenſchlag Lange, bevor die Dämmerung hereinbrach, und die Nach⸗ tigall ihr Lied begann, war der Garten des„Kühlen Grundes“ dachten die Gäſte noch lange nicht an die Heimkehr. überfüllt. Der Aprilſcherz. „Ich danke Ihnen, Herr Redakteur!— Ihrer Notiz, daß man in meiner Kiesgrube Gold ge— funden hätte, ver⸗ danke ich fünfzehn Fuhren von fein⸗ geſiebten Sand!“ Der Anfänger. „Sie geben aber Ihrem Jungen kein gutes Bei— ſpiel, wenn Sie ihn mit zum Betteln nehmen!“ „Das iſt doch gar nicht mein Sohn— das iſt mein Lehrling!“ 4 „Fräulein, kennen Sie Charleſton?“ 2 „Nee, ick bin hier ooch fremd!“ 1 2 8 „ — — N Aus einem & Ke Kolportage⸗ e Noman. „ .̃., als Emil eintrat, ſtand ſeine Geliebte vor dem ge— öffneten Arzneiſchrank. 1 11 „Was nimmſt du dir da?“ fragte Emil. Arme. Vom Regen unter die Traufe. verſtummen ließ. Es ging auf Mitternacht zu. Wegen der Schwüle der Nacht Man ſchwelgte in ſüßeſter, ſeligſter Wonneſtimmung, man ließ die Gefühle des Herzens ausſtrömen in Liebe und un⸗ endlicher, namenloſer Sehnſucht; man war glücklich und une glücklich zugleich, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübr. denn die Nachtigall hatte nie herrlicher geſungen als an dieſem Abend „Tü-—tü-—tü—tit!“ klang es in weichſten Mollterzen aus dem Fliedergebüſch in die dunkle Nacht. Die Liebenden rückten enger als je zuvor zuſammen; die unglücklich Verliebten ſeufzten tief auf.— Doch— man wagte nicht ſeinen Ohren zu trauen— es erſcholl plötzlich aus demſelben Fliedergebüſch, von wo eben der Nachtigall Lied erklungen war, der Schlager:„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingeſtellt!“ ihnen dieſe Ueberraſchung in die Glieder. Unglaublich! gebannt, ſo fuhr Da erlaubte ſich ein Kerl, durch Grammophonſpiel die Nachtigall in ihrem Nacht⸗ geſang zu ſtören. Als der an der Kette als Wächter aufgeſtellte Kellner nach Die Zuhörer ſaßen wie den Jasminſträuchern eilte und im Fliedergebüſch verſchwand und man von dort einen heftigen Wortwechſel vernahm, war mit einem Male alle lyriſche Stimmung verflogen, und die Gäſte taten dasſelbe wie der Kellner und ſtürzten ins Jasmin⸗ geſträuch. Dort fanden ſie den Kellner in einem Handgemenge mit einem anderen Manne. Dieſer behielt die Oberhand und wandte ſich jetzt an die erſtaunten Gäſte:„Meine Damen und Herren! Sie ſind einem ausgemachten Schabernack zum Opfer gefallen. Ich, ein Tier⸗ ſtimmenimitator, habe die Nachtigall gemimt. Herr Profitlich. der anſcheinend noch nicht genug Profit gemacht hat, lehnte „Das Leben!“ hauchte ſie noch— und ſank entſeelt in ſeine heute eine von mir angeſichts des guten Geſchäfts geſtellte Er⸗ höhung meines Lohnes ab. Daraufhin habe ich mich ent⸗ ſchloſſen, Sie über die Nachtigall dieſes Gartens aufzuklären.“ Ehe Profitlich, der inzwiſchen auch herbeigeeilt war, es verhindern konnte, hatte der Tierſtimmenimitator ſein Koffer— grammophon gepackt und kletterte über den Drahtzaun und verſchwand in der Dunkelheit. Sonderbar, welch plötzlichen Gefühlsumſchwunges der Menſch fähig iſt. Die zartbeſaiteten Poeten, die eben noch bei dem Nachtigallenſang die feingefühlteſten Lyrismen prägten, wurden jetzt zu Grobianen, die nicht nur Profitlich einen ab⸗ gefeimten Gauner nannten, ſondern ſich dazu noch weigerten. ihre Zeche zu zahlen. 5 Geknickt ob der Entzauberung ſeiner Nachtigall, ließ eẽ Heinrich Profitlich geſchehen. Ein paar kleine Altagsſchönheiten. Von Guſtav Schüren. Wir vielbeſchäftigten, gequälten Menſchen des Alltags ſollten uns geſagt ſein laſſen, daß der Tag eine Fülle des Schönen in ſich birgt, und wenn jeder nur eine von ihnen ſähe und von Herzen für ein kleines, großes Wunder der Welt dank⸗ bar wäre, ſein Leben viel fröhlicher ſein könnte. Iſt es nicht ſchön: Wenn am Abend ein großer Stern am dunklen Himmel mit rätſelhaftem Flimmern ſteht? Wenn in einem feſtlich gefüllten Konzertſaal vor der Auf⸗ führung einer Sinfonie das Orcheſter ſtimmt und alle Inſtru⸗ mente, die berufen ſind, in den herrlichſten Harmonien zu ſchwärmen, in eifrigem Tönewirrwarr durcheinanderklingen? Wenn an Sonntagen draußen vor der Stadt junge zarte Mädchen vorübergehen in duftigen Kleidern, die mehr von der ſüßen Leiblichkeit ahnen laſſen, als zeigen? Wenn im winterlich kahlen Walde, mitten in der feier⸗ lichen Stille der Natur,. ein Rudel zarter Rehe erſchreckt durchs Dickicht bricht? 5 Wenn ſich auf hoher See, im gewaltigen Spiel unendlicher Wogen, zwei große Schiffe begegnen und ſich mit Flaggen und Dampf grüßen?. Wenn man nach langer Trennung das ſüße, ſcheue Küßlein eines kleinen zwölfjährigen Töchterchens empfängt? Wenn in dunklen Buchenkronen der nächtliche Sturm ver— worren brauſt? Wenn im Frühlingshain leichte, ſchlanke Amſelfüßchen durch das harte Laub des letzten Herbſtes tippeln? Wenn du ein hilfloſes Vöglein aufgeleſen haſt und ſein winziges Herzlein ſo verängſtigt in deiner Hand klopft? Noch tauſenderlei kleine Schönheiten gibt es. Mache nur Augen, Ohren und Herz auf, weit auf, o Menſch, ſieh und höre und fühle, ſei erſtaunt und dankbar. Die Raten der Abzahlung. Vielfach herrſcht die Meinung, daß bei un⸗ verſchuldeter Vermögensverſchlechterung(Ar⸗ beitsloſigkeit, Krankheit, Todesfall) die Raten geſtundet oder angemeſſen herabgeſetzt werden Irrtum. Im Gegenteil ſagt das Abzahlungsgeſetz ausdrücklich, daß die geſamte Reſtſchuld fällig wird, wenn der müſſen. Das iſt ein Käufer mit zwei aufeinanderfolgenden Raten im Rückſtand iſt und dieſer Rückſtand den zehnten Teil des Kaufpreiſes ausmacht. Ebenſo oft iſt die irrige Auffaſſung vertreten, daß in ſolchem Falle die vorher gezahlten Raten ver⸗ jallen ſeien. Jede Abmachung in dieſem Sinne würde gegen die geſetzliche Vorſchrift verſtoßen, daß bei einem Rücktritt vom Vertrag die gegen⸗ ſeitigen Leiſtungen Zug um Zug zurückzugeben ſind, d. h. der Käufer muß die Waren heraus⸗ geben, der Verkäufer die geleiſteten Raten. Aus Billigteitsgründen darf der Verkäufer aller⸗ dings für die Ueberlaſſung zum Gebrauch und die Abnutzung eine Vergütung beanſpruchen. Die Höhe der Vergütung entſcheidet der Einzelfall. In der Praxis wird die Höhe der Vergütung ſehr oft die. geleiſteten Raten überſteigen. Daher auch die irrige Annahme, daß bei einem Rücktritt die Raten verfallen ſeien. Die unberechtigte Pfändung. Sind bei einer Zwangsvollſtreckung gegen den Ehemann der Ehefrau gehörige Sachen gepfändet worden, hat ſie die Möglichkeit, gegen die Pfändung vorzugehen. Da in den meiſten Fällen die Verſteigerung ſchon kurz nach der vollzogenen Pfändung angeſetzt wird, iſt das wichtigſte und praltiſch gebräuchlichſte Mittel das der Widerſpruchsklage Interventions⸗ klage). Sie wird bei dem für die Zwangs⸗ vollſtreckung zuſtändigen Gericht eingeleitet. Dieſem Antrag fügt man am beſten Beweis⸗ ſtücke bei, aus denen der tatſächliche Eigen⸗ tümer erſichtlich iſt. Können dieſe Beweisſtücke nicht rechtzeitig herbeigeſchafft werden, genügt eine eidesſtattliche Verſicherung. Der Eidesausſchluß. Vor Gericht unbeeidigt wird vernommen, wer das 16. Lebensſahr noch nicht erreicht hat oder nach Anſicht des Gerichts wegen eines Verſtandesmangels die Bedeutung des Eides nicht klar erkennen kann, ferner, wem in einem früheren Strafverfahren die Befähigung zur Eidesleiſtung abgeſprochen iſt. Der Eid darf ebenfalls nicht Perſonen abgenommen werden, die bei der in Unterſuchung ſtehenden Tat der Begünſtigung, Hehlerei oder Mittäterſchaft verdächtig ſind. Vertrauensſtellung gegen Kaution. Gewiß iſt es manchem Arbeitgeber nicht zu verdenken, daß er ſich den Dienſteifer oder die Ehrlichkeit eines neuen Arbeitnehmers durch eine Geldeinlage ſichern möchte. Für die⸗ jenigen, die ſich auf eine Zeitungsanzeige melden, 1. Kaution angeboten wird, ſei hier ein kleiner Wink gegeben. Ein Arbeitgeber, der es ehrlich meint, wird ſtets damit einverſtanden ſein, daß die Kaution in Geſtalt eines Sparkaſſenbuches geſtellt wird, von dem ein Betrag nur durch gegenſeitige Unterſchrift abgehoben werden kann. Dieſe Art von Sicherheitsleiſtung bringt zudem noch den Vorlkeil des Zinszuwachſes. Haftung des Tierhalters. Tierhalter iſt derjenige, der ein Haustier in ſeinem Wirtſchaſtsbetrieb oder Hausſtand ver⸗ wendet. Unter Haustier iſt ein Tier zu ver⸗ ſtehen, das üblicherweiſe in der Behauſung eines Menſchen gehalten wird. Dreſſierte wilde Tiere ſind demnach keine Haustiere. Es iſt nicht erforderlich, daß der Tierhalter Eigen⸗ tümer des Tieres iſt. Die Haftung für Schäden, die das Tier anrichtet, geht auch auf den Pächter, Leiher oder an den mit der Auſſicht Betrauten über. Eine Ausnahme beſteht für denjenigen, der ein Reitpferd mietet oder ein anderes Tier trainiert. Wird durch ein Haus⸗ tier ein Menſch getötet, verletzt oder eine Sache beſchädigt, haftet der Tierhalter für den entſtandenen Schaden. Es ſei denn, er kann nachweiſen, daß ſeine erforderliche Aufſichts⸗ pflicht nicht vernachläſſigt oder der Schaden auch bei Anwendung dieſer Sorgfalt entſtanden ſein würde. Abſetzung für Abnutzung von Maſchinen. In der Steuererklärung darf bei Maſchinen und maſchinellen Anlagen neben dem techni⸗ ſchen Verſchleiß auch die wirtſchaftliche Ab⸗ nutzung in der Bemeſſung der Abſetzungen berückſichtigt werden. Der auf Grund dieſer Abſchreibungen ſich ergebende Wert für die Maſchinen oder die maſchinellen Anlagen muß, von Ausnahmen abgeſehen, dem Teilwert entſprechen. „Das verträgt er en Bekannte Arzneien und harmloſe Speiſen rufen bei mauchen Meuſchen Krankheiten hervor.— Gifte, die von manchen auffallend vertragen werden. Manche Menſchen ſind bekanntlich gegen ge⸗ wiſſe Nahrungsmittel und Medikamente mehr oder weniger empfindlich, während bei der großen Mehrzahl der Menſchen dies nicht der Fall iſt. Dasſelbe Mittel, das ſonſt gut nützt, kann Menſchen, die hiergegen die ſogenannte Idioſynkraſie haben, nicht nur ſchaden, ſondern ſogar ſie unter Umſtänden töten. Das Chinin zum Beiſpiel, eines unſerer wertpollſten Mittel egen die Malaria, verurſacht bei manchen ſchwere Aſthmaanfälle. Dasſelbe 9 für das Aſpirin. Schutzim 1 mit Heilſerum ſind in manchen Fällen die Urſache un⸗ angenehmer Krankheiten. Das Jodoform iſt ſchon oft ſchuld an een een geweſen, wenn die Betreffenden eine Idioſynkraſie Summe der bisher in der eine Vertrauensſtellung gegen da⸗ diesbez gegen haben. Man kann rein objektiv und, ohne den Angaben des Patienten glauben zu müſſen, ſeſtſtellen, ob eine Idioſynkraſie wirklich vorliegt, oder ob er ſie nur— vorlügt. Spritzt man nämlich von der betreffenden Subſtanz eine winzige Menge unter die Haut, ſo ent⸗ ſtehen dieſelben Folgen, wie wenn die Sub⸗ ſtanz gegeſſen worden wäre. Manche Menſchen erfahren überhaupt erſt durch dieſen Verſuch, daß ſie eine gewiſſe Idioſynkraſie haben, von der ſie früher nichts ahnten. Die Anlage zur Idioſynkraſte iſt in 3 bis 5 Prozent der Fälle dererbt und zeigt ſich nicht ſelten erſt im ſpäteren Lebensalter. Ein Patient Proſeſſor Fröhlichs vertrug Fiſche bis zu ſeinem drei⸗ undzwanzigſten Lebensjahr ſehr gut, dann aber nicht mehr. Wie groß die Macht der Idioſyn⸗ kraſie iſt, beweiſt der Umſtand, daß ſelbſt harm⸗ loſe Nahrungsmittel, wie Krebſe, ja, ſogar Fleiſchbrühe, Fleiſch, Eier, Bier, Butter, Speiſe⸗ eis, Käſe und Erdbeeren bei manchen Leuten Hautausſchläge, Durchfall, Rachenentzündung, ja, ſogar Fieber und Körperſchwäche verur⸗ ſachen können. Der Genuß von Bohnen führt in manchen Fällen manchmal ſogar zu Herz⸗ krämpfen. Nicht nur Menſchen, ſondern auch Tiere leiden manchmal unter Idioſynkraſie, was wohl der beſte Beweis dafür iſt, daß es ſich nicht vielleicht um Einbildung handelt. Hunde und Wölfe bekommen nicht ſelten Durch⸗ ſchaden jungen Leuten weniger als alten, Morphium und Opium dagegen Kindern mehr als Erwachſenen. Die Widerſtandsfähigkeit gegen Gifte iſt auch bei Tieren ſehr verſchieden. Der Igel z. B. verträgt nicht nur Schlangen⸗ gift, ſondern auch Kanthariden und ſelbſt Blau⸗ fäure ausgezeichnet. Ein ſo kleines d Tier wie das Kaninchen verträgt viel mehr Morphium als der viel größere und ſtärkere Menſch! Ziegen vertragen auffallend viel Morphium. Tollkirſchen, die das furchtbare Gift Atropin enthalten, ſchaden manchen Vögeln nicht im geringſten, und manche Schnecken dürfen ſich ſogar den Genuß von— Strychnin leiſten, ohne krank zu werden. Eine Heilung der Idioſynkraſie iſt nur manchmal' möglich, indem man den Körper durch Eingeben ganz geringer Doſen der ſchädigenden Subſtanz gewiſſermaßen abhärret. Man muß auch hierbei äußerſt vorſichtig ſein. Jemand, der die Nähe von Pfetden nicht ver⸗ trug, verlangte nach dem oben geſchilderten, ihm bekannten Verfahren Einſpritzungen von Pferdeblutſerum, um von dieſer Idioſynkraſte 57 zu werden. Man riet ihm ab, er beſtand arauf und iſt tatſächlich infolgedeſſen ge⸗ ſtorben. Gut ſind die Reſultate hinſichtlich der Heilung des Heufiebers. Einer nicht geringen Anzahl von Idioſynkraſiefällen ſteht jedoch die Wiffenſchaft noch heute machtlos gegenüber. fall infolge des Genuſſes von Pferdelleiſch, während dieſes von den Tieren aus der Katzen⸗ familie, auch von Löwen und Tigern, des⸗ gleichen aber von Menſchen ſehr gut vertragen wird. Auch durch die Einatmung von Stoffen, die von der betreffenden Perſon nicht vertragen werden, können derartige Krankheiten, wie oben geſchildert, entſtehen. So z. B. bekamen Gärtner manchmal Hautentzündungen, wenn ſie mit gewiſſen Primelſorten zu tun hatten, die bei andern Menſchen keine Krankheiten hervorriefſen. Eine Frau bekam durch die Haare eines Meerſchweinchens, das ſie ſehr liebte, Hautentzündungen im Geſicht und auf den Vorderarmen, merkwürdigerweiſe aber nicht an anderen Stellen des Körpers, wie z. B. den Oberarmen. Von den Haaren anderer Tiere, wie von Pferden, Hunden, Katzen, ent⸗ ſtand dieſe Hautentzündung nicht. Manche Leute bekommen Atemnot durch die Nähe von Hunden oder Katzen. Der Grund hierfür iſt, daß ſie Hautſchuppen oder Haare dieſer Tiere ein⸗ atmen, wie mit Sicherheit feſtgeſtellt wurde. Andere wieder werden aſthmatiſch, wenn ſie neben einem ſchwitzenden Pferd ſtehen. All⸗ gemein bekannt iſt das Heufleber. Sein Grund iſt die Einatmung des Blütenſtaubs gewiſſer Gräſer durch Perſonen, die eine diesbezügliche Idioſynkraſie haben. Auch gegen gewiſſe Farben beſteht manchmal Idioſynkraſie. Das Urſol, das man oft zum Schwarzfärben von Pelzen verwendet, verurſacht bei manchen Pelzarbeitern Aſthma, bei andern wieder nicht. Bekannt iſt die Idioſynkraſie mancher Menſchen gegen Blut und Leichen, die durchaus nicht ein Zeichen von Nervoſität ſein muß, da es viele nervöſe Aerzte uſw. gibt, die der Anblick nicht ſtört. vertragen. Ein aſiatiſcher K tums, Mithridates, war bekannt dafür, ihm eine Menge Gifte nicht im . das Alter des Menſchen ſpielt 9 ich eine große Rolle. und Geruch von Blut und Leichen durchaus 5 Andererſeits gibt es Menſchen, die ſchwere Gifte, wie z. B. das Arſenfk, auffallend aut önig des Alker⸗ daß! eringſten Orig.⸗Zeichnung von Kurt Flemig. erksgrüehe. Eile nicht, neue Freunde zu gewinnen, noch diejenigen zu verlaſſen, die du beſitzt. Eine gute Tat, die man hinter ſich hat, iſt ein Sparpfennig, den man früher oder ſpäter zurück⸗ findet. f * Nicht das Unglück ſelbſt macht uns beſſer oder ſchlechter— nein, die Art und Weiſe, wie wir es tragen. 1 0 iſt ein Freund, d aufgehört hat, Freund zu Nein. 5 N. c. 1 Schlimmer als ein Feind i unſeren Durſt nach Glück zu ſtillen, wogegen ein großer Schmerz genügt, um über unſer ganzes folgende Leben einen Schleier von Trauer zu werfen. ö 5 21. Es gibt keinen Reichen, der nicht etwas empfangen, keinen Armen, der nicht etwas geben kann. *. Langweile iſt der Hunger der Reichen, Hunger die Langweile der Armen. * Wie viele Reiche würden den Hunger des Armen gern kaufen. Talsg. alte Magiſches Gitter. Wenn die Buchſtaben: A C— C— E— E— T— T— T T— T— U, in die Felder des Gitters richtig eingeſetzt werden, ſo be⸗ zeichnen ſowohl die ſenkrechten als auch die 21. Gebirgsſtadt 23. römiſches Muſeum, hauer und Maler. * Herzgiſte waagrechten Reihen: 1. ein Fahrzeug, 2. Hüft, weh, 3. eine Vergnügungsſtätte. 1 1 Silbenrätſel. a.— a— ba— ben— blas— brieſt— bung— burg— but— ceſ— ci— da— da — de— dei— den— di— do— dom— e— ei— eis— ef— er— ern— ſi— ganz— ge — ha— hau— i— ka— kä— la le— le— le— ley— lü— ma— mel— mie — nach— nar— ne— ne— nel— ni— o— phe— ra— ran— re— rer— ri — rohr— rot— ſa— ſab— ſän— ſchal— ſehn— ſe— ſie— ſucht— ta— te— te — te— ter— thus— tis— um— vin— zie. Aus den obigen Silben ſind 24 Wörter zu bilden, deren erſte und vierte Buchſtaben, von oben nach unten geleſen, ein Zitat aus Goethes „Taſſo“ ergeben, lech“ gilt als ein Buchſtabe.) Im 14. Wort gilt der zweite Buchſtabe, anſtatt der vierte. 1. Franzöſiſcher Schriftſteller, 2. Roman von Fontane, 3. ſeeliſche Empfindung, 4. holländ. Stadt, 5. Stadt am Thüringer Wald, 6. Gottes⸗ läſterung, 7. Stadt in Preußen, 8. Beoſteck, Etui, 9. eine Partei der Adventiſten, 10. Inſel im Atlantiſchen Ozean, 11. Studium, 12. Han⸗ delstreibender, 13. Luxus, 14. Stadt in der Provinz Hannover, 15. Ertrag des Säens, der Arbeit, 16. Frucht von Roſenarten, 17. Vogel, 18. Gattin eines germaniſchen Fürſten, 19. Stromwender, 20. antike Stadt in Bithynien, in den Alpen, 22. Baum., 24. römiſcher Bild⸗ Auflöfung des„Magiſchen Gitters“: Kutſche— Ischias— Theater. 8. Auflöſung des„Silben⸗Rätſels“: 1. Diderot, 2. Eſſi Brieſt, 3. Sehnſucht, J. Leyden, 5. Eiſenach, 6. Blasphemie, 7. Eis⸗ leben, 8. Neceſſaire, 9. Sabbatarier, 10. Madeira, 11. übung, 12. Hauſierer, 13. Eleganz, 14. Lüne⸗ burg, 15. Ernte, 16. Hagebutte, 17. Rohr⸗ dommel, 18. Thusnelda, 19. Umſchalter, 20. Ni⸗ käa, 21. Säntis, 22. 24. Leonardo da Vinci. Des Lebens Mühe lehrt Lebens Güter ſchätzen. Akazie, 23. Lateran, t uus allein des (Goethes„Taſſo“.) Telegrammwechſel. 1„ 1 Alle Freuden der Erde ſind nicht imſtande, [ſinnu 9 ſen und Reifen aus letzter Tiefe und Ver⸗ antwortlichleit. Nur dork iſt Notwende! wo ſie Nes it die Art den Bäumen an die Wurzel ere Buße ſieht! en Spitzel und Provolateure Notwende Zum Bußtag! Zu allen Zeiten waren die größten Pro⸗ phezen diejenigen, die aus heißer Liebe ihr Most zur Buße gerufen haben. Das iſt wohl unnopulär. Aber es iſt der größere Dienſt. An Landesbußtag muß die Kirche unſerem Holte dieſen Dienſt kun! Mitten hinein in den Siegesjubel und das Feiern der vergan⸗ enen Wochen ſtellt ſie den vollen Ernſt des [Kufs zur Beſinnung. nd zwar nicht als Privatſache, ſondern ale Volks ſache. Von den Kirchenfeinden iſt ſtüher das Wort aufgebracht worden: Re⸗ Boon iſt Privatſache. Faſt iſt es zu willig bn den Ehriſten ſelbſt aufgenommen wor⸗ den. Schien es nicht ſo, als ob die Kirche unt dazu da ſei, der privaten religiöſen Er⸗ bauung des Einzelnen zu dienen? Und heute num Bußkag! Iſt Buße nicht auch eine Privat⸗ angelegenheit des Einzelnen? Möge den Buß⸗ tag begehen, wer ihn glaubt, nötig zu ha⸗ bey! immer mehr! Was wir in dieſen Zeiten erſehnen und mit heißem Herzen erhoffen, ist ia nichts für uns, ſondern etwas für unſer 9 0 5 es Volk: die Wende der ende kommt nicht von außen her. Alle Wende muß Früchte einer neuen Ge⸗ bringen, ein ſtetes, inneres Wach⸗ No t! Wehe aber, wo ſolche Früchte nicht reifen, nicht gewollt und geſucht werden! gelegt.„Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und in's Feuer geworfen“. Das gilt nicht nur dem Einzel⸗ nen, es gilt auch den Völkern! Am Bußtag wollen wir zuſammen vor Pott treten und ſprechen: erbarme dich unſer! Wir wenden die Not nicht! Dazu iſt zu viel menſchlich Sündiges bei uns. Gott allein kann e wenden. Er wird ſie wenden, wenn er un⸗ — nus beſſen und Naſſau Sonderkommandos gegen Spitzel und Provokateure. Darmſtadt, 8. April. Die Preſſeſtelle der ſſiſchen Staatsregierung teilt mit: Der ſaatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſ⸗ en erläßt folgende Mitteilung: Um der am April gemeinſam mit der SA.⸗Antergruppe Heſſen⸗Darmſtadt und der 33. SS.⸗Standarte peröffentlichten Warnung von Spitzeln und Popokateuren in unſern eigenen Reihen den erforderlichen Nachdruck zu verleihen, hat der Sbcatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſ⸗ ey die Bildung von Sonderkommandos ge⸗ angeordnet. Dieſe Kommandos beſtehen ausſchließlich aus Ses und SA.⸗Männern und aus Polizei⸗ boamten, die der NSDAP. angehören. Sie haben den Auftrag, gegen jede Geſetzesver⸗ letzung durch Angehörige der nationalen Ver⸗ bende rückſichtslos einzuſchreiten. Wer entgegen ausdrücklichen Befehl des Führers die ge nicht achtet, wird ohne Rückſicht auf en Rana in der Beweaung als Spitzel und ieee eee Erdmann Ullrichs e Der andere ſah ihn nachdenklich an, nickte ein paarmal, und ſagte dann: „Ja, ja, viel gehört nicht dazu, un Verhörs dieſen Beſuch erwähnt?“ „Ich bin noch nicht verhört worden, drei Wochen hier ſchmachte.“ „Sie können verlangen, verhört zu werden— tun Sie 28 doch, damit Sie erfahren, was man Ihnen zum Vor— wurf macht. Sie ſprechen nicht ruſſiſch?“ Erdmann verneinte. zönnte.“ Erdmann dankte ihm und nannte ihm ſeinen Namen, Er hieß Hartwig und war auch er nannte den ſeinen. ehemals Advokat in Moskau geweſen. bin ich froh darüber.“ Ein ſchwaches Lächeln glitt um ſeinen bartloſen, ver— härmten Mund. „Soweit man noch froh ſein kaun.“ Er griff in ſeine Rocktaſche, holte ein Käſtchen mit Zigaretten hervor. „Das hat mir ein guter Menſch zukommen laſſen“, ſagte er, und öffnete es mit zitternder Hand.„Rauchen Sie, Herr Ullrich? Bitte nehmen Sie.“ Er reichte ihm das Käſtchen hin, und nachdem Erd— mann ſich bedient hatte, zählte er zwölf Zigaretten ab, nahm ſie in die Hand und reichte ſie den übrigen Geſange— nen, die, in ein wahres Frendengeheul ausbrechend, auf ihn zuſtürzten. Liebhold 11,2 H 1,4 H 1,13 1% Srötztes Sperielheus für Beſten 0 des Kommiſſars für Arbeitsfragen ſein, alle Fragen zu klären bezw. der Staatsregierung vorzutragen, die eng mit den Lebensintereſſen der Arbeiterſchaft verknüpft ſind, wie die Fragen der Gewerkſchaften, ihre Entpolitiſie⸗ rung, der Tarife, der Sozialverſicherungen, der Arbeitszeiten, des Arbeiterſchußes, der Be⸗ triebsräte uſw. Der tiefere Sinn dieſer neuen Einrichtung aber wird ſein, aus dem ſoge⸗ nannten Proletarier wieder den deutſchen Ar⸗ beiter zu formen und dem Arbeiter tand die ſeinem Wert entſprechende ſtändiſche Vertre⸗ tung im neuen Reiche zu ſchaffen. Sturm auf das Bieberer Rathaus Offenbach, 8. April. In Bieber kam es zu ſchweren Ausſchreitungen, die ſich gegen den Bürgermeiſter Marſch, der der SPD. ange⸗ hört, richteten. Die Volksmenge ſtürmte das Bieberer Rathaus und zertrümmerte die Fen⸗ ſterſcheiben und das Mobiliar der Amtsräume des Bürgermeiſters. Die SA. vermochte die erregte Menſchenmenge nicht zurückzuhalten, ſo daß das Offenbacher Ueberfallkommando alar⸗ miert werden mußte. Da ſich zwiſchenzeitlich auch vor der Privatwohnung des Bürgermei⸗ ſters ſtarke Anſammlungen gebildet hatten, mußte ein weiteres Ueberfallkommando heran⸗ geholt werden. Bürgermeiſter Marſch wurde zu ſeiner perſönlichen Sicherheit in Schutzhaft genommen. Seine Privatwohnung mußte durch die Polizei geſichert werden, da die Menge auch die Wohnung zu ſtürmen drohte. ———— und Aussteue rere 1 ———— — MANNHE TIN hier feſtgeſetzt zu werden. Vielleicht war Ihr Beſuch bei dem Moskauer Herrn für Sie kompromittierend. Hat man während Ihres obgleich ich ſeit .„Ich befinde mich ſeit einem halben Jahr im Gewahr— jam der Tſcheka— heute hat man einen Zellenwechſel mit mir vorgenommen, worüber ich erſt ſehr böſe war, jetzt Provofateur, der die Staatsautoritat zugun⸗ ſten der Staatsfeinde untergräbt, feſtgenom⸗ men und der Beſtrafung zugeführt. Das Ein⸗ greiſen der Sonderkommandos iſt bei den Polizeiämtern Darmſtadt, Offenbach, Mainz, Worms und Gießen anzufordern. Amtsniederlegung bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Darmſtadt. Darmſtadt, 8. April. Wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer Darmſtadt mitteilt, hat der langjährige Vorſitzende Dr. ing. h. c. E. Schenck ſein Amt als Vorſitzender der Kammer niedergelegt. Sein Mandat als Mit⸗ glied der Kammer wird Dr. Schenck bei⸗ behalten. Infolge des Ausſcheidens mehrerer Mitglieder aus der Kammer ſind Neubeſet— zungen im Plenum und im Vorſtand not— wendig geworden, die in Kürze vollzogen wer— den. Entiaſſung marxiſtiſcher Bürgermeiſter in Heſſen. Darmſtadi, 8. April. Die heſſiſche Staats- regierung hat wieder eine Anzahl marxiſti⸗ ſcher Bürgermeiſter und Beigeordneter ihrer Aemter enthoben und durch Kommiſſare er— ſetzt. So zum Beiſpiel in Bechtoldsheim, Frie— jenheim, Hahnheim, Schwabsburg, Uelvers— heim, Dienheim uſio. * * Wiesbaden, 8. April.(meuer Kreis⸗ leiter der NS DAP. in Wiesbaden). In der Führung der Kreisleitung der N. S. D. A. P. Wiesbaden iſt ein Wechſel eingetreten. Der Kreisleiter Altſtadt hat wegen Arbeits- überlaſtung ſein Amt niedergelegt. Mit der EPE „Ich kann ihre Gier verſtehen“, ſ tiefen Zug machend. * a dürfen Sie ſprechen.“ „Mir iſt Hartwig an. Tode verurteilt waren. übertönen ſollte. ſagte Hartwig, ſeine Hände „Nun iſt es vorüber, die lung war Vel gichtiſchen Schmerzen, Nerven⸗ und Kopfſchmerzen ſowie bei Schlafloſigkeit haben ſich Togal⸗Tabletten hervorragend bewährt. Togal iſt ſtark harnſäurelöſend, bakterientö⸗ tend! Ein Verſuch überzeugt! In all. Apoth. M. 1.29. 12.6 Lith., 0.46 Chin., 74,3 Aeld. acet. salic Führung des Kreiſes wurde der Vorſitzende der Stadtverordnetenfraktion Piekarſki beauf⸗ tragt. Offenbach, 8. April.(Tödlicher Zu⸗ ſammenſtoß.) Ein Motorradfahrer, der abends aus der Rödernſtraße in die Frank⸗ furterſtraße fahren wollte, ſtieß dort mit einem in Richtung Landesgrenze fahrenden Auto zu⸗ ſammen und wurde mit dem Kopf durch die Autoſcheibe geſchleudert. Mit geſpaltetem Schädel und getrennten Gehirnteilen brachte ihn das Auto nach dem Stadtkrankenhaus, wo er alsbald ſeinen Verletzungen erlag. Kommiſſar für Arheitsfragen Darmſtadt, 3. April. Die Preſſeſtelle der Staatsregierung teilt mit: Staatskom⸗ miſſar für Arbeitsfragen iſt ernannt, die Ver— fügung hat folgenden Wortlaut: Artikel 1. Es wird ein Staatskommiſſar für Arbeitsfragen in Heſſen eingeſetzt. Artikel 2. Der Kommiſſar iſt dem Miniſter des Innern unmittelbar unterſtellt; die Tä⸗ tigkeit iſt ehrenamtlich. 0 Artilel 3. Zum Kommiſſar für Arbeits- fragen wird mit ſoſortiger Wirkung der Reichs— tagsabgeordnete Fritz Kern ernannt. Darmſtadt, den 5. April 1933. galelk Gebennels kälte in neuen und gebrauchten Mö be in! Ztür. Spiegelſchränke, neu 180 em. breit, ½ für Wäſche,/ für Kleider, Mk. 88—; Schränke, Eiche 130 em. breit, Mk. 50.—; Schränke, Nußb. pol. 130 em. breit, Mk. 55.—; Schränke, neu, 2tür. Mk. 35.—, lür. Mk. 20.—;: Speiſezimmer, neu, Eiche, mittl. Tür Nußb., 180 em. br., mit Faßetglas, Mk. 185.—: Matratzen, neu, i. Roß⸗ haar, Mk. 55.—; Kapok Mk. 45.—; Wolle Mk. 25.—; Neue Küchenſtühle Mk. 2 50; Tiſche mit Linol.-Belag Mk. 10.—; neue Küchenſchränke Mk. 35.— u. ſonſtige Gelegenheitskäufe aller Art. Gebrauchte Möhel snotthillig! Lager- b. Derstefgerungshalie Günter, fennheim, Ju 5. 18 Der gez. Dr. Werner. Dr. Müller. Kommiſſariats wird von der Bürgerſchaft ſehr begrüßt, beſonders, da der Reichstagsabgeordnete Fritz Kern das 8 * Die Errichtung dieſes 0 ſchon allein dadurch geholfen, daß Sie hier ſind“, geſtand Erdmann.„Ich bedaure es hier ſind, und doch macht es mich glücklich.“ Er lächelte Tags darauf wurde Hartwig Es war am Spätnachmittag. wieder der Motor. In angſtvoller Beklommenheit ſah! Vertrauen weiteſter Kreiſe der heſſiſchen Hand— arbeiterſchaft genießt. Es wird die Aufgabe eee „Gieriges Pack!“ ſchalt ker lachend. Erdmann dem Freunde nach, als er den Raum verließ. agte Erdmann, einen Würde er wiederkommen? Dias geſtern Erlebte flößte ihm die Furcht ein, daß „Das Verlangen nach irgend etwas Rauchbarem hatte Hartwig dasſelbe Schickſal erwarten könnte, dem geſtern mich auch ſchon hölliſch gepeinigt.“ d rmſten zu f „Na, da kam ich ja als Helfer in der Not. Ich hoffe, ſetzen überfiel ihn bei ö Herr Ullrich, Ihnen auch ſonſt noch helfen zu können; viel Ende nie wiederſehen. In quälender Erwartung ging er ſich natürlich nicht von meiner Hilfe ver- in der Zelle auf und nieder. die Aermſten zum Opfer gefallen waren. Lähmendes Ent⸗ der Vorſtellung, er könne ihn am Draußen blieb es ſtill, nur der Motor brummte. Hartwig blieb lange weg. Die Zellengenoſſen tauſchten untereinander Vermutungen aus, ſehr, daß Sie auch ſie ſchienen beunruhigt über Hartwigs langes Aus- bleiben. Endlich, nach Stunden, erſchien er. ö„Sie haben ſich geſorgt um mich“, ſagte er zu Erd⸗ Schon wollte eine leiſe Hoffnung auf Gerechtigkeit in mann,„das hätten Sie nicht tun ſollen. Sehen Sie, da ihm aufkeimen, als eines Tages zwei von ſeinen 9575 85 gefangenen, ein junger Menſch und ein hinfälliger Greis, ganz verſtört ausſehen. vom Wärter abgeruſen wurden. Im Korridor hörte man laute Stimmen; die Zellentür wurde aufgeriſſen, und jemand brüllte herein, daß niemand an das Fenſter treten dürfe, „Nun ja, da iſt dieſe Situation für Sie doppelt ſchwer. ſonſt würde er abgeſchoſſen. Einige taten es doch, ihre Ich will mal darüber nachdenken, wie ich Ihnen helfen Erregung war ſo groß, daß ſie ſie nicht meiſtern konnten. Auch Hartwig wollte zum Fenſter. Erdmann hielt ihn zurück. Sein Geſicht war lotenbleich, ſeine Glieder zitterten. „Was wird geſchehen?“ fragte er mit bebender Stimme. Hartwig faßte ſeine Hand mit feſtem Druck. Das Jammern und Schreien von Menſchenſtimmen klang zu ihnen. „Ruhig, ruhig“, redete Hartwig ihm zu. Er lauſchte dabei nach dem Hofe hin, wo das laute Surren eines Autos vernehmbar war. Er wußte, was das auf ſich hatte. Wurden am Abend Hinrichtungen vorgenommen, ſo ſtellte man den Motor des Autos an, deſſen Geknatter die Schreie der Unglücklichen und die Schüſſe des Henkers Als das Gekuatter endlich verſtummte, gus denen Erdmanns löſend: Aermſten haben ausgelitten. Wer weiß, an wen nun die Reihe kommt.“ Erdmann ließ ſich auf die Holzbank nieder, ſtarrte mit einem Blick vor ſich hin, der voll erſchütternder Verzweif⸗ Mit- bin ich wieder unbeſchadet zurückgekehrt, während Sie Nehmen Sie eine Zigarette, das Es hieß, daß ſie zum Rauchen wird Sie beruhigen.“ Er hielt ein brennendes Zündholz bereit. Erdmann bemerkte, daß Hartwigs Hand ſtark zitterte. „Das Verhör hat Sie ſehr erregt?“ „Nu natürlich. Aber man ſollte ſich nicht mehr erregen, ſollte alles, was kommt, ruhig und gefaßt hinnehmen.“ Er entnahm einem Pappſchächtelchen einige Zigaretten, die er den Zellengenoſſen reichte. Dann wandte er ſich wieder Erdmann zu, und ſagte im Flüſterton: „Ich habe unter den Tſchekiſten einen wohlwollenden Menſchen entdeckt. Ja, machen Sie nur erſtaunte Augen. Es iſt ein junger Kommiſſar, der zuweilen Vernehmungen führt— anſtändiger Kerl— wirklich. Von ihm kommen die Zigaretten. So oft er mich ſieht, ſteckt er mir ein Schächtelchen zu. Iſt das nicht rührend?“ Erdmann nickte. 100 „Nun kommt etwas Intereſſantes für Sie“, ſagt⸗ Hartwig;„aber bitte, ſetzen wir uns doch.“ Sie ließen ſich auf die ſchmale Holzbank nieder.„Ich hatte Gelegen⸗ heit, mit dem Kommiſſar über Sie zu ſprechen. Bei Nennung Ihres Namens ſah er mich überraſcht an, daraus ſchloß ich, daß er ihn nicht zum erſten Male in ſeinem Leben hörte. Nun hätte ich gern aus ihm herausgebracht, wo er ihn gehört hatte, aber das gelang mir leider nicht. Schließlich bat ich ihn, ſich für Sie zu intereſſieren, und er verſprach mir, dafür zu ſorgen, daß Sie morgen ver⸗ hört werden. Nun, iſt das nicht ſchon etwas wert?“ (Fortſetzung folat.) zum Verhör abgerufen. Im Hofe ratterte ſchon Aus der Heimat Wedenllage S. April. 1818 Chriſtian IX., König von Dänemark, in Gottorp geboren. 1832 Der Generalfeldmarſchall Graf a Walderſee in Potsdam geboren. 1835 Der Staatsmann Wilhelm von Hum⸗ bold in Tegel bei Berlin geſtorben. 1848 Der italieniſche Komponiſt Gaetano Do⸗ nizetti in Bergamo geſtorben. Prot.: Liborius— Kath.: Albert. Sonnenaufg. 5.20 Sonnenunterg. 18.46 Mondunterg. 4.26 Mondaufg. 16.16 9. April 1859 Der öſterreichiſche Generaloberſt Joſef Freiherr von Roth⸗Limanowa in Wien geboren. 1865 General Erich Ludendorff in Kronſzew⸗ nia(Poſen) geboren. 1886 Der Dichter Viktor von Scheffel in Karlsruhe geſtorben. Prot.: Bogislaus— Kath.: Maria Kleopha Sonnenaufg. 5.17 Sonnenunterg. 18. Mondunterg. 4.38 Mondaufg. 17.42. von Palmſonntag Am Palmſonntag, ſind es Paſſionslieder, die uns auf den Lippen liegen. Wir denken daran, wie ſchnell auf den Palmſonntag mit ſeinem Jubel der Karfreitag mit ſeinem Sterben folgte, wie aus dem„Hoſianna“ das „Kreuzige“ und aus den Palmen die Dor⸗ nenkrone wurde. Aber unſere Gedanken ge⸗ hen doch auch weiter. Da wird aus der Dor⸗ nenkrone die Krone des Ueberwinders, und das„Kreuzige“ des Karfreitags wandelt ſich in den Siegesruf des öſterlichen„Hallelu— ja!“„So biſt du dennoch ein König?“ fragt Pilatus den Mann der Schmach und der Schmerzen.„Du ſagſt es,“ lautet die große ſchlichte Antwort,„ich bin ein König!“ Und wir unterſchreiben es:„dennoch ein König!“ Trotz der Armut, trotz der Knechtsgeſtalt, trotz der Dornenkrone— dennoch ein König! Aber auch mein König? Darf ich es wagen, das auf mich zu beziehen:„Siehe, dein Kö⸗ nig kommt zu dir!“ Palmſonntag. Für viele war es einſt der Tag der Konfirmation. Denkſt du noch da⸗ ran, wie du damals hingetreten biſt an den Altar und haſt dich unter die Fahne Jeſu geſtellt und haſt ihm Treue gelobt? Haſt du deinen Gott und Herrn noch? Jetzt kommt der Heiland wieder zu uns in der ſtillen Wo— che, wie ſchon ſo oft, uns das Herz abzuge⸗ winnen mit dieſer Liebe ohngleichen, wie ſie aus ſeinem Leiden und Sterben uns entge— genleuchtet. So feiere die Karwoche als die ſtille Woche. Tritt mit geſammelter Seele unter das Kreuz. In der katholiſchen Kirche werden an Palmſonntag die Weidenzweige geweiht. n Gegen die Verlitſchung unſerer Ge⸗ ſchichte. Das Reichsminiſterium für Volksauf⸗ Hlärung und Propaganda teilt u. a. mit: Die nationale Erneuerung unſeres Volkes iſt ein ſo großer geſchichtlicher Vorgang, daß er der ganzen Nation heilig ſein ſollte. Nur wenigen Berufenen iſt, wie immer, die Umformung diefer Bewegung in künſtleriſche Werte vor⸗ behalten. Eine geſchmackloſe Verarbeitung ihrer Symbole und gar ihre geſchäftliche Aus⸗ nutzung fügt dem deutſchen Anſehen Schaden zu. Im Intereſſe einer geſunden völliſchen Wiedergeburt darf unter keinen Umſtänden die nationale Revolution mit patriotiſchem Kitſch überwuchert werden. Die Regierung ſieht es als ihre Pflicht an, gegen jedes kul⸗ turſchädliche Wirken, wozu auch die Verkit⸗ ſchung unſerer Geſchichte und unſerer natio⸗ nalen Symbole gehört, mit den entſprechen⸗ den Mitteln vorzugehen. * Oſiergrußktelegramme. In dieſem Jah⸗ re werden wiederum Oſtergrußtelegramme mit feſtſtehenden Textfaſſungen zu ermäßig⸗ ter Gebühr nach den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada ſowie nach Mexi⸗ ko über die Kabel- und Funkwege zugelaſſen. Die Telegramme können in der Zeit vom 8. bis 17. April einſchließlich aufgeliefert wer⸗ den. Den gewünſchten Text kann der Abſen⸗ der unter einer größeren Zahl von Faſſun⸗ gen auswählen, er kann ferner beſtimmen, in welcher Sprache(deutſch, franzöſiſch, engliſch, nach Mexiko außerdem ſpaniſch) das Tele⸗ gram ausgefertigt werden ſoll. Oſtergruß⸗ telegramme nach Amerika mit anderen als den feſtſtehenden Faſſungen genießen keine Gebührenermäßigung. F Vorſichtsmaßnahmen bei der Neuan⸗ yflanzung von Bäumen. Es wird immer wieder die Beobachtung gemacht, daß unter ſtromführenden Leitungen Anpflanzungen von Bäumen vorgenommen werden, wovon dringend abzuraten iſt. Nicht nur allein bei den hochſpannungführenden Freileitungen, e auch bei den niederſpannungführen⸗ en ſogenannten Ortsnetzleitungen ſoll dies ſtets beachtet werden. Das Hineinwachſen der Aeſte in die Leitungen bildet eine ſtändige Störungsgefahr. Hinzu kommt, daß, wenn es ſich um Obſtbäume handelt, beim Abernten des Obſtes unbedingt die Leitungen abge⸗ ſchaltet werden müſſen. Es muß dann die Abſchaltung der Leitungen veranlaßt werden, ſonſt beſteht die Gefahr, mit der Leitung in Berührung zu kommen und ernſtliche Scha⸗ den davonzutragen. Um allen Unannehmlich⸗ keiten aus dem Meae zu geben, dürfte es ſict in bieſen Fällen empfehlen, die Baume fach⸗ männiſch N der beſtrebt ſein, lieber auf eine kleine Ein⸗ nahme zu verzichten, als ſein Leben oder das Leben anderer aufs Spiel zu ſetzen. Die Neuregelung der Viehmärkte Die Verordnung ab 7. April in Kraft. Karlsruhe, 8. April. Die neue Verordnung des Reichskommiſſars und Innenminiſters über den Verkehr mit Vieh und Fleiſch iſt ver⸗ öffentlicht worden. Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchmärkte werden in Baden künftighin grundſätzlich am Diens⸗ tag abgehalten. Fällt dieſer Tag auf einen geſetzlichen Feiertag, ſo finden die Märkte am übernächſten Werktag ſtatt. Die bisher am Mittwoch abgehaltenen Klein⸗ viehmärkte werden auf Donnerstag verlegt; fällt dieſer Tag auf einen geſetzlichen Feier⸗ tag, ſo finden die Kleinviehmärkte am dar⸗ auffolgenden Werktag ſtatt. Die Marktzeiten dürfen für Großvieh und Schweine drei Stunden, für Kälber und an⸗ deres Kleinvieh zwei Stunden nicht überſchrei⸗ ten. Fleiſchmärkte dürfen nicht länger als höchſtens drei Stunden dauern. Dieſe Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung(alſo am 7. April) in Kraft. Aus Vaden Badiſcher Landtag am 19. April. Karisruhe, 8. April. Wie wir hören, wird der Badiſche Landtag vorausſichtlich am Mitt⸗ woch, den 19. April zu einer kurzen Tagung zuſammentreten. ausſchneiden zu laſſen. Es ollte je⸗ biſe Biernheiner Tunflaſaen „Der Schützenkönig“—„Vorunterſuchung“ Weiß Ferdl, Max Adalbert u. Guſtav Fröhlich Die unüberbietbare Tonfilm⸗Sehenswürdigkeit im Ceutral⸗Film⸗Palaſt. Eine ganz beſondere und ausgezeichnete Tonfilm ⸗ Sehenswürdigkeit hat diesmal der Central⸗Film⸗Palaſt. Sind die Darbietungen aber auch immer ganz erſtklaſſig, ſo iſt dieſem zwei Schlager Tonfilm Programm„Der Schützen⸗ könig“ mit dem Weiß Ferdl und Vorunterſu⸗ chung mit dem Guſtav Fröhlich ein beſonderes Augenmerk zu geben. Der Schlager des Tages iſt: Der Schützenkönig. Ein urgelungenes Volks⸗ ſtück. Ein Bomben⸗Tonfilm⸗Schlager wie es kein zweiter mehr gibt. Lachſtröme durchdrauſen das Haus, wenn der Schützenkönig ſeinen Einzug hält! Dieſen Schützenkönig verläßt man mit zwei naſſen Augen. Man hat wirklich Tränen gelacht. Man kräht vor Vergnügen. Wenn man ſich noch keinen Tonfilm angeſehen hat, ſo ſollte man ſich doch dieſen anſehen. Im 2. Teil zeigt man den Ufa⸗Großfilm„Vorunter⸗ ſuchung“ mit Guſtav Fröhlich. Dieſem Tonfilm ging ein Theaterſtück gleichen Namens voraus, das der eindruckvollſte Erfolg der letzten Berli⸗ ner Theaterſaiſon war, das in des Wortes wahrſter Bedeutung Aufſehen erregte, über das die Zeitungen ganze Seiten ſchrieben, und über das das Publikum wochenlang diskutierten. Die Grenzen der Bühne ſind geſprengt. Hier iſt Wirklichkeit. Das größte und ſchönſte Vergnü⸗ gen im Central-Film⸗Palaſt wünſcht allen Film- freunden: Weiß Ferdl, Max Adalbert, Guſtav Art. 17 Gr. 38— 47 Marsch-, Reit. U. Molorraustele hervorr. Qualität, durchaus 2-sohlig. Echt Rahmenerbeit. Wasserabdichtungsrahmen Gediegener eleganter Stiefel Art. 100 Gr. 3847 Motorrad- und 19*⁰⁰ hochschäftiger Sport-Stiefel Pylma Braun Boxrind. Schafthinterteil aus einem — Konkurrenzlos in Qualitat 14 une, bal! fill& bie 11. 9 Mannheim ffellesr. 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Sie we den erſtaunt ſein ber dieſes einzigſchöne Filmwer Millionen und abermillionen haben fich ſchoſ erfreut an dieſem Prachtwerk. Filmfreunde, ei alle herbei, ihr werdet Großes ſehen und hören ihr werdet einen Genuß haben, wie ſelten zu dieſer wunderſchönen Tonfilm⸗Vorführung n teilt: kündigungen als„entzückende voller Witz und Charm“ ſigniert, eine Eige ſchaft, die ihm ungeſchmälert zugebilligt we den kann. Als Garanten hat man zwei un Haid und Guſtav Fröhlich, in den Mittelpur der Handlung geſtellt. Die einzige Charakle type wird von Szöke Szakall mit der ganzen Schlagkraft ſeines humorigen Genius verkör per und ihm zuliebe ſchon ſollte man zu erfahren ſuchen:„Wer du biſt“! Volksblatt Mannheim 4. Guſtav Fröhlich, der als Chauffeur Gre ſehr gut ausſieht und ſehr gut ſpielt. Haid, die die ſchöne kaprizibſe Frau gibten entzückend ſingt. So iſt alles getan, daß die Beſucher amüſieren. Neue Mannheimer Zeitupg * 12 ane lat Vor allem iſt es wieder ein Publiku! film, dieſe Robert⸗Stofz⸗Opereite„Ich u nicht wiſſen, wer Du biſt“. Sehr großzie z iſt diesmal wieder Liane Haid. Fröhlich ein idealer Operettenliebhaber: zum Verlie! Mannheimer Tageblatt Mannheim. Die Parole für Viernheim für die näch 3 Tage lautet: Alles geht in den Union⸗Filmpalaſt! Waldſportplatz. Groß⸗Revanche⸗Fußballkampf gege fk. Neckarau. Der VfL. Reckarau bedeutet für Viernhen morgen wohl nicht weniger! Dreimal hintere. lieren. iſt dem VfL. zu viel und ſo muß man Achtung vor dem Bfe. haben, daß er auf dem Wals. ſportplatz antritt. Beginn iſt nachm. 3,30 U. — Das weitere Programm lautet! 14. 4. (Karfreitag) in Lorſch; 16. 4.(Oſterſonntag, Zürich hier; 23. 4. gegen Rotweiß in Frankfurt 29. und 30. in Neunkirchen; 1. Mai in Vie rn, heim gegen Waldhof; 7. Mai hier gegen Nen Iſenburg; 14. Mai hier gegen Rotweiß Fran furt.— Die Kraftſportler haben Großkämeſ! hofen; Sandhofen; Oggersheim; Groß-Zimmern Stemm- und Ringklub Ludwigshafen. Morge! weilen die Schwerathleten bei der SpVgg. Mannheim zum Rückkampf. Abfahrt iſt 3 Un mit Auto ab Lokal. Waldhof wird die ſtürkie „Sparta Nürnberg“, der nach Waldhof komm. auf das morgen Nachmittag 4 Uhr ſtattfindern Fußballtreffen geſpannt ſein, und alle D. J. 9. Heute Samstag nachmittag 5 Uhr erbfine unſere Fauſtballer ihre Spielſaiſon, ebenfalls geg Alle Inte, reſſenten dieſer Sportart können ſich heute abeg auf dem D. J. K. ⸗ Stadion einfinden, um ii über das Können unſerer Fauſtballer die 1 letzter Zeit tüchtig im Training lagen zu übe, Achtung! Union⸗Filmpalaß „Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt. Es iſt eine Tonfilm⸗Operet! Union Palaſt wird die nächſten 3 Tage über Erwartu Man ſorge ſich rech Die Tonfilm⸗Operette„Ju vor. Hört alle, wie die Mannheimer Pre wäre das Stück nicht ſchon in den Au! Filmoperet. beſtrittene Lieblinge des Kinopublikums: Lian! Knabenſohlen Kinderabſätze ſchon immer eine beſondere Zugnummer. nander mußte der Bf. wohl oder übel kapit, 1 Dreimal gegen Viernheim zu verlieren VfR. Bürſtadt hier; 17. 4.(Ostermontag) ucchtung! nicht ärgern wollen, kaufen jederzeit ihren Spargel abgeſchloſſen gegen Vf. 86, Mannheim; Sad. nur in den Verkaufsſtellen des Spargelbauvereins ele Verordung über Preisverzeichniſſe für Schuhausbeſſerungen und Ausſchnitileder. Vom 25. Februar 1933. Auf Grund der 88 1, 3, 4 und 7 der Verordnung über die Befugniſſe des Reichs- tommiſſars für Preisüberwachung vom 8. Dezember 1931(Reichsgeſetzblatt 1, S. 747) wird hiermit verordnet: 8 Wer gegen Entgelt Schuhausbeſſerungen vornimmt, hat deutlich ſichtbar in ſeinem Geſchäft oder Betriebsraum und außen an demſelben ein Preisverzeichnis nach folgendem Muſter anzubringen: Preisverzeichnis für Schuhausbeſſerungen genagelt ll geklebt Hell Aus führung A genäht oder Ausführung 8 genäht oder geklebt Hl genagelt el Aus⸗ führung O Hell Aus- führung D Hell. von— bis Herrenſohlen Damenſohlen Pnabenſohlen 5 Kinderſohlen 29/34 Kinderſohlen 25/28 Kinderſohlen 19/24 Perrenabſätze Damenabſätze Knabenabſätze Soweit innerhalb einer Ausführungsart geführt werden, iſt in das Preisverzeichnis nur dieſer Preis aufzunehmen. von— bis von— bis] von—bis 1 1 Schuhausbeſſerungen nur 8 2. Bei Schuhausbeſſerungen nach Ausführung A iſt eichenlohgegerbtes Kernleder zu ver— wenden, d. h. Leder, das nur in der Grube ohne Nachbehandlung und vorwiegend mit Eichenloſe gegerbt iſt. Soweit eichenlohgegerbtes Kernleder beſonders zu vermerken. 8 8 Bei Schuhausbeſſerungen nach Ausführung 8 unter 31 2 2 9. mit Ausnahme der Leder unter 3¼ Millimeter verwandt werden. 8 4. von— bis 2 Millimeter verwandt wird, von—bis zu einem Preis aus— iſt dies können alle anderen gegerbten Kernleder Bei Schuhausbeſſerungen nach Ausführung C können Leder aus Hals-, Kopf- ode r Bauchteilen ſowie andere als eichenlohgegerbte Leder unter 3 ¼ Millimeter verwandt werden. 8 Bei der Ausführung) O. können künſtliche Leder und alle Stoffe, die nicht aus Leder veſtehen verwandt werden; dabei iſt anzugeben, daß es ſich um künſtliche Leder oder um Stoffe aus nicht gegerbtem Leder handelt. 8 8 6. Wer Leder oder künſtliche Leder oder Stoffe, die nicht aus Leder beſtehen, in Teilſtücken zur Verarbeitung bei Schuhausbeſſerungen verkauft, hat deutlich ſichtbar in ſeinem Laden, Ge⸗ ſchäfts⸗ oder Betriebsraum und, ſoweit Schaufenſter und Schaukäſten vorhanden ſind, auch in dieſen ein Preisverzeichnis nach folgendem Muſter anzubringen: Preisverzeichnis für Ausſchnittleder: Eichenloh⸗ gegerbtes Kernleder Leder aus Hals-, Kopf⸗ oder Bauchteilen ſowie Leder unter 3½ mm Anderes gegerbtes Kernleder Andere Stoffe als Leder 2 Herrenſohlen Damenſohlen von bis Kinderſohlen Herren⸗ und Knabenabſätze Damenabſätze A von bis von—bis von— bis Soweit bei öffentlichen Ankündigungen von Schuhausbeſſerungen oder für den Ankauf 8 8 von Leder und Erſatzſtoffen für Leder in Teilſtücken Preiſe bekanntgegeben werden, müſſen dieſe öffentlichen Ankündigungen das Preisverzeichnis entſprechend dem Muſter und den Beſtimmungen der§§ 1 oder 6 enthalten. D. Dieſe Verordnung tritt am 1. April 1933 in Kraft; mit Ablauf des 31. März 1933 tritt die Verordnung vom 18. Januar 1932(Reichsgeſetzblatt 1 S. Berlin, den 25. Februar 1933. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung. Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte beauftragt: Dr. Heintze, Miniſterialdirektor. 30) außer Kraft. Vorſtehende zweite Verordnung über Preisverzeichniſſe für Schuhausbeſſerungen und Aus⸗ Viernheim, den 7. April 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. J. V Kraus. ſcchnittleder vom 25. Februar 1933 bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis und empfehlen allen in Betracht kommenden Gewerbetreibenden ſich hiernach zu bemeſſen und für die alsbaldige 11 Anbringung der neuen Preisverzeichniſſe beſorgt zu ſein. Achtung! Spargel Hausfrauen, welche ſich nach dem Kochen Viernheim bei Karl Zöller, Bismarckſtraße A9. 15 Metzger, Lampertheimerſtr. Ad. Gutperle, Schuhmacher, Repsgaſſe Karl Wunderle, Alexanderſtraße. Landw. Geld⸗ u. Waren⸗ genoſſenſchaft G. m. b. H. Am Lager eingetroffen: Saatkartoffel Norddeutſche anerkannte Abſaaten als frühe Zwickauer, frühe Gelbe, frühe Roſen. nächſten Tagen ein. Spätforten treffen in den Der Vorſtand. nemo 10 Prima Weine zu Ostern und Weißen Sonntag sind im Hause Mathias Pfenning l., Steinstraße 7, zu haben und zwar: Dienheimer 193er Plälzer oZ ter„ 18.0 Dlenheimer 19326„ Pfälzer Rotwein 1930„ Die Preise verstehen sich ohne Glas. Für Qualität bürgt die Kundschaft. Friedr. Reuter Weinbau und Weinhandel. ſccaagaaagaaggangaaggagngaagaagaaagagaang 85 4 fachaggganggaaggmgammene 0 b. L. 950 5 — . — 102 60 bin. Durch faagaaaanaagagaamamaamma 4,.teiliger und Vogelhecke zu verkaufen oder zu vertauſchen. Kühnerſtraße 9 1 Wagen Kuhrüben und Kartoffeln zu verkaufen. Bismarchkſtr. 32. Prima hat zu verkaufen Adam Schwah Ww. Reiſen im Odenwald. Nichrüben zum Tagespreis zu verkaufen bei F Heinz. Heddesheim Adolf Hitlerſtraße 9 gegenüb. d. proteſt. Kirche Jiehlebhertran hält Schweine geſund und mäſtet. Liter 70 Pfg. Rathaus-⸗Drogerie ble moskopg Meg neigen Urode kriolge! Aber sie müssen im „Viernh. Anzeiger“ zu lesen sein!—: E ͤ KK Neue und getragen 2 Amzlüge und Mantel Schuhe, Hosen, Koffer, Kittel, Lederjacken, Gehrockanzüge (auch leihweise)! Konfirm. Anzüge . 9 Mark. 5 An- u. Verkauf Havalierhaus Luna L D — a Jaa bn pv, : ng n nd ai 0 Mupzioch aun used g un noßunppazsgen an 2 aue eee ee Buvbaezevac mag rn ucbvu boſung s uoba0z05 Auel daun nz uapeles „usa“ un: ahnung oed 18 Dringende Heimarbeit vergibt A. Born, Talſtr. 17. Und mich selbst nennt man: Z obttzelderf-Hafe z Leipzig Mduskafct been ſdergisches Kraftfutterwert G. m. b. H. 67 ,. Wer eln bischen Auge hot, der sieht, goß ich för die Brotp·fonne zo sche e *. r 5 4 7 * Moskator-Kökenföftgt, dieses gehaltvolle Eintopf. Gericht, bin 0 ich so Prachtvoll schnell gediehen. Jetzt ist's April. Ab Oktober lootef mein Motto:„leben heißt legen“ en -Glans in jeller flv. (u ist der Wächter der Reinlich- keif— in der Speisekammer, im Badezimmer, in der Toilette, im qanzen Heim! Gerade weil ein qesundes Heim viel Reini- qungqsdrbeit erfordert, brauchen Sie eine flinke, billige Kraft, ein Mädchen für alles:! Shheheageghgaggganncgteatedagtaggddgadgneggdggcgactgdgateggaccgatdtugatdgtun S Aunnmnnmmmummunnnannuganmnmmnnnunnnnnnmnamütgnummatnns t entscheidet öber die Bequemlichkeit des Damenschobes. Ad a- DOqmenschohe sind mit einem Spezial- Absdtz ausgeröstef, der keine Ermüdung des foßes gofkommen läßt . erlest ſchöne Auswahl für Damen und Kinder, besonders lor ErsHommunkanten! Frau jakob Hook, Witwe Schuhgeſchäft— Viernheim— Lampertheimerſtr.! ddcadbdddcadddddddadadddadddddddddd Ted —