:!!! 3 eee. genung! Twel 100/ Gros lonnimwerke Heule Montag lelzler Tao! 1. Falz 40 d fbdler Lagheptolg. Man kränt vor Varpnügan A.. 170 rümle suchung N barsieler: Weg fert dell felmer, gib, Aids desuen Lokales Vom Sonntag. Ein neues Sprießen, Grünen und Blühen hat begonnen. Ein neuer Frühling iſt wieder zu uns gekommen. Die Natur hat ihr herrlichſtes Kleid, den farbenprächtigen Blütenſchmuck ange⸗ zogen und erfreut uns Menſchenkinder mit ihren duftenden Blüten. Wir leben hier mit in dem wärmſten Gebiet unſeres Vaterlandes und haben ſo als erſte die Freude den Frühling in ſeiner ganzen Pracht zu erleben. Das benachbarte Weinheim mit ſeinem herrlichen Teil der Berg⸗ ſtraße war geſtern das Ziel Tauſender, die in der Zeit der Baumblüte es nicht verſäumen, in dem Blütenmeer ihr Auge und Herz erfreuen und ſich in der geſunden Frühlingsluft zu er⸗ holen von den Sorgen und Nöten des grauen Alltags. Auch hier war unſer herrlicher Wald mit ſeinem frohen Vogelgezwitſcher das Ziel vieler, die herumſpazierten und ihre Freude hatten an all dem neuen Leben, das uns die Natur jedes Jahr wieder bringt.— Auf dem Waldſportplatz hatten ſich viele Sportfreunde eingefunden, um dem Freundſchaftſpiel gegen VfL. Neckarau bei⸗ zuwohnen. Nun iſt Viernheim der 4. Sieg gegen den alten Bezirksligiſten Neckarau gelungen. Den Sportfreunden wurde ein necht ſchönes, an ſpan— nenden Momenten reiches Spiel geboten, das jeden befriedigte.— Sonſt war hier nicht viel los. Beſonders erwähnenswerte Veranſtaltungen waren nicht. In den Gaſtſtätten herrſchte der der übliche Sonntagsbetrieb. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 5 wegen Holzdieb⸗ ſtahl, 2 wegen Radfahren ohne Licht und 1 wegen Vergehen gegen die Meldeordnung. * Siebzigjährige. Frau Katharina Heibel, geb. Knapp, begeht morgen Diens- tag ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren! 1 Aufgelöſt. Es wird uns mitgeteilt, daß ſich der Volkschor ſamt Schubertbund auf⸗ gelöſt hat. * Zum RNeſerve⸗Infanterie⸗Regt. 118 rückten am 5. Auguſt 1914 die große Zahl von 187 Mann junge Landwehr und alte Reſerve nach Erbach im Odenwald ab. Viernheim ſtellte wohl prozeutual die größte Mannſchaft zum Re⸗ giment. Das Regiment kämpfte an allen Fronten des weitausgedehnten Kriegsſchauplatzes. Alljähr⸗ lich kommen die Kameraden bei einer Tagung zuſammen. Um dieſe einmal nach Viernheim zu bringen, luden die Kameraden Heckmann und Wieland zu einer Beſprechung am geſtrigen Sonn- tag im Saftladen ein. Zwanzig Kameraden hatten ſich eingefunden. Nach kurzer Ausſprache einigte man ſich dahin, eine Ortskruppe zu gründen unter ſtarker Betonung, daß kein Verein hieraus entſtehen ſoll, da zur vaterländiſchen Betätigung in den beſtehenden Krieger- u. Soldatenvereinen Gelegenheit genug gegeben iſt. Es ſoll verſucht werden, im Laufe 1933 ein Treffen der Reſerve 118 nach Viernheim zu bringen. Kamerad Klee wurde beauftragt, im Laufe der Woche mit den Ortsgruppen des ehemaligen Landwehrbezirks Erbach in Verbindung zu treten. Die nächſte Zuſammenkunft findet am kommenden Samstag bei Kamerad Lamberth im Rebſtock ſtatt. Mache ſich jeder Kriegsteilnehmer des Regiments für dieſen Abend frei. Die Vorarbeiten müſſen ſchnell erledigt ſein. * Nacheakt. Aus Muckenſt ur m wird gemeldet, daß die daſelbſt gepflanzte„Hitler⸗ eiche“ von Schandbuben umgebrochen wurde. Nach dem Täter wird gefahndet. Eiſte Bienhein:t Sonſlaſte „Der Schützenkönig“—„Vorunterſuchung“ Weiß Ferdl, Max Adalbert u. Guſtav Fröhlich Die unüberbietbare Tonfilm⸗ Sehenswürdigkeit im Central⸗Film⸗Palaſt. Achtung! Heute 1. Platz nur 40 Pfg. Eine ganz beſondere und ausgezeichnete Tonfilm ⸗ Sehenswürdigkeit hat diesmal der Central⸗Film⸗Palaſt. Sind die Darbietungen aber auch immer ganz erſtklaſſig, ſo iſt dieſem zwei Schlager Tonfilm⸗Programm„Der Schützen- könig“ mit dem Weiß Ferdl und Votunterſu⸗ chung mit dem Guſtav Fröhlich ein beſonderes Augenmerk zu geben. Der Schlager des Tages iſt: Der Schützenkönig. Ein urgelungenes Volks⸗ ſtück. Ein Bomben⸗Tonfilm⸗Schlager wie es kein zweiter mehr gibt. Lachſtröme durchbrauſen das Haus, wenn der Schützenkönig ſeinen Einzug hält! Dieſen Schützenkönig verläßt man mit zwei naſſen Augen. Man hat wirklich Tränen gelacht. Man kräht vor Vergnügen. Wenn man ſich noch keinen Tonfilm angeſehen hat, ſo ſollte man ſich doch dieſen anſehen. Im 2. Teil zeigt man den Ufa⸗Großfilm„Vorunter⸗ ſuchung“ mit Guſtav Fröhlich. Dieſem Tonfilm ging ein Theaterſtück gleichen Namens voraus, das der eindruckvollſte Erfolg der letzten Berli⸗ ner Theaterſaiſon war, das in des Wortes wahrſter Bedeutung Aufſehen erregte, über das die Zeitungen ganze Seiten ſchrieben, und über das das Publikum wochenlang diskutierten. Die Grenzen der Bühne ſind geſprengt. Hier iſt Wirklichkeit. Das größte und ſchönſte Vergnü⸗ gen im Central⸗Film⸗Palaſt wünſcht allen Film⸗ freunden: Weiß Ferdl, Max Adalbert, Guſtav Fröhlich, Gretl. Theimer, Albert Baſſermann, Eharlotte Ander, Hans Brauſewetter, Oskar Sima, Jul. Falkenſtein und Marcco. Achtung! Heute 1. Platz nur 40 Pfg. Sport und Spiel. In dem geſtrigen Freundſchaftsſpiel gegen den alten Bezirksligiſten VfL. Neckarau iſt den „Grünen“ nunmehr der 4. Sieg gelungen. In der erſten Halbzeit führte Neckarau 0:2. Doch in der zweiten Hälfte entſchied ſich der Sieg. Viernheim gelang es 3 Gegentore zu erzielen und hiermit Neckarau die 4. Niederlage zu be⸗ reiten. Das Spiel der„Grünen“ war wieder gefällig, nur in der Mitte hapert es. Hoffent⸗ lich gelingt es, auch hier bald Abhilfe zu ſchaffen. — Das Sportprogramm über Oſtern iſt folgen- des: Karfreitag gegen Lorſch in Lorſch. Oſter⸗ ſonntag gegen Bürſtadt auf dem Waldſportplatz und am Oſtermontag wird eine beſondere Deli⸗ kateſſe geboten, indem auf dem Waldſportplatz 1. Schweizer Fußballklaſſe, Zürich, zu ſehen iſt. Im Vorſpiel ſpielen Fortuna Heddesheim 1. gegen die Pokalmannſchaft. ſo betitelt ſich der Film, welcher die hieſigen Filmfreunde noch einmal heute in Atem halten wird. Es iſt eine Tonfilm Operette, die jeden in Bann ſchlagen wird. Palaſt wird die nächſten 3 Tage über Erwarten großen Zuſpruch haben. Man ſorge ſich recht, zeitig für Plätze. Die Tonfilm⸗Operette„Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt... ſtellt alles bisher Dargeweſene in den Schatten. Sie wer⸗ den erſtaunt ſein ber dieſes einzigſchöne Filmwerk. Millionen und abermillionen haben ſich ſchon erfreut an dieſem Prachtwerk. Filmfreunde, eilt alle herbei, ihr werdet Großes ſehen und hören, ihr werdet einen Genuß haben, wie ſelten zu. vor. Hört alle, wie die Mannheimer Preſſe zu dieſer wunderſchönen Tonfilm⸗Vorführung ur⸗ teilt: wäre das Stück nicht ſchon in den An⸗ kündigungen als„entzückende Filmoperette voller Witz und Charm“ ſigniert, eine Eigen. ſchaft, die ihm ungeſchmälert zugebilligt wer⸗ den kann. Als Garanten hat man zwei un⸗ beſtrittene Lieblinge des Kinopublikums: Liane Haid und Guſtav Fröhlich, in den Mittelpunkt type wird von Szöke Szakall mit der ganzen Schlagkraft ſeines humorigen Genius verkörpert, und ihm zuliebe ſchon ſollte man zu erfahren ſuchen:„Wer du biſt“! Volksblatt Mannheim. Guſtav Fröhlich, der als Chauffeur-Graf ſehr gut ausſieht und ſehr gut ſpielt. Lia Haid, die die ſchöne kapriziöſe Frau gibt und entzückend ſingt. So iſt alles getan, daß ſic die Beſucher amüſieren. Neue Mannheimer Zeitung. * Vor allem iſt es wieder ein Publikums- film, dieſe Robert⸗Stolz⸗Operette„Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt“. Sehr großzügig iſt diesmal wieder Liane Haid. Fröhlich itt Mannheimer Tageblatt Mannheim. Die Parole für Viernheim lautet: Alles geht in den Union⸗Filmpalaſt! Leal IE Mülane nber Ach will nicht wissen, Mer Uu hist. ¹ Slechert euch, Flatze! ene NE erke gn Oſtern im verloben wir uns und beſtellen die Verlobungs⸗Druckſachen und Anzeigen „Viernheimer Anzeiger“ WNeec cee ννν,: ce 0 9 9 SSceccccsceéecé Otogewerbhe⸗Verein Viernheim Morgen Dienstag, den 11. April, abds. 9 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Löwen“ die ordentliche General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht; 2. Kaſſenbericht und Entlaſtung des Vorſtandes; Neuwahlen; 4. Verſchiedenes. Alle Mitglieder ſind dazu herzlichſt eingeladen Geräumiges Neben⸗ zimmer für Vereine und Geſell⸗ ſchaften empfiehlt Ml. Träger Gaftladen z. gr. Laub Wohlſtand bringt das Zeitungs 5 Inſerat. 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Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. cht fre ine Haus gebracht.— Gratisbeila aktuelle intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjähr (Viernheimer Bürger⸗Ztg.—. Liernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige een koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— lnnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes vorſchriſten bel Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme A dane e Tagen kann jedoch eine 3 115 t übernommen werden Dienstag, den Was loſtet die öffentliche Verwaltung? leber die Perſonalkoſten der öf⸗ fentlichen Verwaltung beſteht viel⸗ fach erhebliche Unklarheit. Sie werden im allgemeinen viel zu hoch angeſetzt. Auch das Verhältnis zwiſchen Perſonal⸗ Und ſonſtigen Unkoſten in der öffentlichen Verwaltung wird allzuoft unrichtig eingeſchätzt. Deshalb ſind amtliche Ziffern, wie ſie neuer⸗ dings ein Einzelheft des Statiſtiſchen Reichs⸗ amts über die Perſonalkoſten der deutſchen Verwaltung bringt, außerordentlich auf⸗ klärend. 5 Am 31. März 1930 hatten wir— ohne die Wehrmacht— 1 206 968 Perſonen im Dienſte des Reichs, der Länder, der Ge⸗ meinden, Gemeindeverbände und der Hanſa⸗ ſtädte. Davon waren 770 000 oder 63,8 v. H. Beamte. Von ihnen entfielen auf das Reich 95 585, die Länder 332 212, die Ge⸗ meinden 273 998. Der Reſt verteilt ſich auf Angeſtellte reſp. Arbeiter. Nicht. enthalten in dieſen Zahlen ſind die Angehörigen der Wehrmacht mit 144 107, ferner die Ange⸗ hörigen der öffentlichen Betriebe, der Reichspoſt und der Reichsbahn. Im Jahre 1930 beſchäftigte die Reichs⸗ bahn 681871 Perſonen, darunter 449. v. H. Beamte; die Reichspoſt beſchäftigte 931151 Perſonen, darunter 72,8. U. H. Be⸗ amte. Rechnet man die geſamten Perſonal⸗ zahlen zuſammen, ſo ergibt ſich, daß am 31. März 1930 insgeſamt 2271 697 Perſonen im Dienſte der öffentlichen Verwaltung und der öffentlichen Betriebe tätig waren. Vergleicht man die Zahl der Beamten mit der Geſamtziffer des Perſonals, ſo ergibt ſich, daß die Länder mit 79,1 v. H. die Höchſtziffer an Beamten haben. Die große Zahl Hoheitsbeamte macht ſich hier bemerkbar; während bei den Gemeinden mit nur 40,5 v. H. Beamten die ſoziale und wirtſchaftliche Tätigkeit zu einem Ueberwie⸗ gen der nicht beamteten Perſonen geführt hat. f In welchem Umfange hat ſich nun. Ein⸗ ſtellungs- und Beförderungsſperre, Verſet⸗ zung in den Ruüheſtand und Herabſetzung der Altersgrenze in den letzten Jahren aus⸗ gewirkt? Der Perſonalbeſtand iſt um ins⸗ geſamt 180 000 Köpfe ſeit 1930 herunterge⸗ gangen. Davon entfallen auf die Beamten⸗ ſchaft 45 000. Beim Reich beträgt die Ver⸗ minderung 22 000, bei den Gemeinden 25 000, bei den Ländern 10 000 Köpfe, Der ſtärkſte Rückgang zeigt ſich bei öffentlichen Betrieben und ähnlichen Körperſchaften und man geht nicht fehl in der Annahme, daß hierbel auch die Wirtſchaftskriſe mitgewirkt hat. Bedeutſam ſind die rein finanziellen Er⸗ ſparniſſe. 1929/0 beliefen ſich die Perſonal⸗ koſten auf 6,7 Milliarden, das waren 32 v. H. der Geſamtausgaben. Somit ſind faſt 40 Prozent der Ausgaben für nichtperſönliche verwendet worden. Denn ein Teil der Per⸗ ſonalkoſten findet durch eigene Einnahmen ſeine Deckung. Die Kürzungen haben dazu geführt, daß die Perſonalkoſten 193233 auf 4,8 Milliarden heruntergegangen ſind. Sie betragen im Reich 1929/30 1191, 1932 bis 1933 990 Millionen. Die Parallelziffern bei den Ländern ergaben 2382 reſp. 1920 bei den Gemeinden 2015 reſp. 1520 Millionen. 400 Millionen, die bei der Kriegsverſorgung eingeſpart wurden, ſind in, dieſen Ziffern nicht berückſichtigt. Desgleichen nicht die Einkommenskürzung der im öffentlichen Dienſt befindlichen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter durch Ledigenſteuer, Abgabe zur Arbeitsloſenverſicherung, Erhöhung der Arbeitsloſenhilfe. Ohne die erhöhten Abzüge in Rechnung zu ſtellen, iſt das Einkommen der Beamten und Angeſtellten in der öffent⸗ lichen Verwaltung in den letzten 3 Jahren um 1923 v. H. verringert worden. Schließlich ſei noch angefügt, daß in der öffentlichen Verwaltung, öffentlichen, Be⸗ trieben und öffentlich⸗ rechtlichen Körper⸗ ſchaften 716 Verſorgungsberechtigte ſind. Auf etwa 100 aktive Beamte entfallen etwa 20 Perſonen, die Penſion beziehen. N ö 50. Jahrgang Deutſche Miniſter in Rom Vizekanzler von Papen und Rei Freundſchaftlicher Emm Rom, 11. April. Der deutſche Vizekanzler von Papen und Reichsminiſter Göring ſind in Rom eingetroffen. Herr v. Papen kam im Zug, Herr Göring im Flugzeug. Herr von Papen wurde am Bahnhof von Vertretern der Deutſchen Botſchaft, ſowie von einem ho⸗ hen Beamten des italieniſchen Außenmini⸗ ſters empfangen. Obwohl die Reiſe von Pa⸗ pens privater Art iſt, war er ſchon an der italieniſchen Grenze von dem Präfekten der Provinz Bozen und in Verona durch den dortigen Bürgermeiſter begrüßt worden. Die Ankunft in Rom war ebenfalls nicht unbemerkt geblieben und eine zahl⸗ reiche Menſchenmenge begrüßte den Vizekanzler, als er den Bahnhof verließ, mit herzlichem Beifall. Von Papen beſucht die Ausſtellung der fa⸗ ſchiſtiſchen Revolution. Er wurde von dem Vizeſekretär der faſchiſtiſchen Partei, Mar⸗ picati, geführt. Auch hier wurde er beim Verlaſſen der Ausſtellung von einer großen Menſchenmenge äußerſt herzlich begrüßt. Reichsminiſter Göring traf am Mon- tag nachmiklag im eigenen Flugzeug, das von neun ilalieniſchen Ilugzeugen eingeholt wurde, auf dem Militärflug⸗ platz bei Rom ein. Er wurde vom ila⸗ lieniſchen Luftfahrtminiſter Balbo herz ⸗ lich begrüßt. In der Begleitung Gö⸗ rings befanden ſich Staaksſekretär Milch, Haupkmann a. D. Körner und Hauptmann d. D. Bolle vom Keichs⸗ kommiſſariak für die Luftfahrt. Ferner nahmen der italieniſche Luftfahrkallache in Berlin, Oberſt Senzadenari, und der Präſident der itclieniſchen Handels- kammer, Menzelti, an der Reiſe keil. Zwiſchen Reichsminiſter Göring und 927 loten Luftfahrtminiſter Balbo ſind Beſprechungen über die Ausgeſtaltung der deutſch⸗italieniſchen Luftverkehrsbezbe⸗ hungen vorgeſehen. Das Flugzeug des Mi⸗ niſters Göring hatte in München eine Zwiſchenlandung vorgenommen. Zu der Ankunft des Reichsminiſters Gö'⸗ ring wird noch gemeldet: Der Flug von eee munchen nach Rom nahm knapp drei Stunden in Anſpruch. Göring, der wäh⸗ rend des ganzen Flugs ſelbſt am Steuer der dreimotorigen Junkersmaſchine ſaß, landete bei ſtarkem Bodenwind nach einem elegan— ten Gleitflug und Landungsmanöver, das den Beifall des italieniſchen Luftfahrtmint⸗ ſters Balbo fand. Zur Begrüßung auf dem Flugplatz waren außer Balbo und ſei⸗ nen Stabsoffizieren noch erſchienen: Prin⸗ zeſſin Mafalda, die Gemahlin des Prinzen von Heſſen, Botſchafter von Haſſel in Be⸗ gleitung von Mitgliedern der beiden Bot⸗ ſchaften, Mitglieder der deutſchen Kolonie und eine größere Anzahl in⸗ und auslänbi⸗ ſcher Preſſevertreter. Nach der ſehr herz⸗ lichen Begrüßung ſchritt Reichsminiſter Gö⸗ ring in Begleitung Balbos die Ehrenkom— agnie ab und begab ſich hierauf mit dem Nuo des Prinzen von Heſſen, deſſen Gaſt er während ſeines römiſchen Aufent⸗ haltes iſt, in deſſen Villa. Papen über einen Aufenthalt In einem kurzen Geſpräch mit einem Preſſevertreter ſagte Vizekanzler von Pa⸗ pen, daß er ſeine Reiſe nach Rom in ganz privater Form durchführen wollte. Wenn er dennoch auf ſeiner Fahrt durch Italien von hohen Beamten in aufmerk— ſamſter Weiſe empfangen und in Rom ver⸗ ſchiedentlich herzlich begrüßt worden ſei, ſo habe er ſich beſonders auch deshalb darüber gefreut, weil er das als Zeichen der freundſchaft⸗ lichen Verhältniſſes zwiſchen dem ikalie⸗ niſchen und deutſchen Volke bekrachke. Die Ausſtellung, der faſchiſtiſchen Revolu⸗ tion, in der er über eine Stunde verweill bezeichnete von Papen als ſehr eindtucse⸗ und feſſelnd, als ein„plaſtiſches Bild. f ſchweren und zähen Kampfes, den Muſſo ini mit ſeinen Leuten gegen den Bolſchewismus zu beſtehen hatte. Vizekanzler von Papen hatte am Montag vormittag mit dem Kar⸗ dinalſtaatsſekretär Pacelli eine ſtündige Unterredung. etwa ein⸗ Wültte deutſchſeindliche Ausſchreitungen— Deutſcher Proteſt Die beabſichtigten Folgen der ſeit mehre⸗ ren Tagen beſonders von der Regierungs⸗ preſſe und vom Weſtmarkenverein betriebe⸗ nen Hetze waren deutſchfeindhiche Kundgebungen, die auch in Lodz ſtattfanden und große Ausmaße annahmen. Zunächſt zogen die Demonſtranten vor das deutſche Konſulat und beſchädigten mit Steinwürfen das deutſche Hoheitszeichen. Ferner überfielen die Demonſtranten die Redaktionen der„Deutſchen freien Preſſe und des„Lodzer Volksblattes“ ſowie das deutſche Gymnaſium. Da. die Polizei gar nicht oder nur in ungenügender Zahl vor⸗ handen war, wurden die Einrichtungen in den Redaktionen und im Gymnaſium voll⸗ ſtändig zerſtört ſowie ſämtliche ben zerſchlagen. Die deutſchen Schriften und Bücher wurden auf einen Haufen geworfen und angezündet. Aus allen Jeltungsſtänden wurden gewalkſam ſämtliche deulſche Blätter und Schriften entfernt und öf⸗ ſenklich vernichket. Sogar einzelnen Per- ſonen wurden in Caſes und Reſtauranks die deutſchen Bläkler aus den Händen geriſſen und vernichtet. Tonſterſchei⸗ Wie aus Oppeln gemeldet wird, hat der Verband der Polen in Deutſch-Oberſchleſien an den Generalſekretär des Völkerbundes ein Telegramm gerichtet, in dem in Anbe⸗ tracht der„Polen-Verfolgungen! im Reich unverzüglich um die Einberufung einer au⸗ ßerordentlichen Tagung des Völkerbunds— rates gebeten wird. Es hal allen Anſchein, daß die polniſche Regierung die Boykottaktion gegen Deutſchland nunmehr in die eigene. Hand genommen hat. Dies beweisen, die im⸗ mer deutlicher werdenden und haßer⸗ füllten Vopfouanfaafe der Regierungs- reſſe, des Weſtmarkenvereins und an⸗ derer Organiſakionen, die ſämklich unker dem Einfluß und der Jührung der Re- gierungskreiſe ſtehen. In Myslowitz veranſtaltete der Weſt⸗ markenverein eine von langer Hand vorbe⸗ reitete große deutſchfeindliche Kundgebung. Zu der Veranſtaltung waren alle erreichba⸗ ren polniſchen Organiſationen aus der ge⸗ ſamten Wojewodſchaft Schleſien zuſammen: gezogen worden. Die Redner ergingen ſich in wüſten Beſchimpfungen gegen das Deutſchtum und wußten auch von Greu e l⸗ chsminiſter Göring in der italieniſchen Hauptſtadt jang der deutſchen Staatsmänner Oſterferien der Reichsregierung Berlin, 11. April. Reichskanzler Hitler hat im Laufe des Montag Berlin verlaſſen, um einige Tage im Süden zu verbringen. Er wird am Dienstag nach Oſtern nach Berlin zurück⸗ kehren. Auch Reichsminiſter Dr. Göbbels verläßt am Mittwoch Berlin, um ſich über Oſtern einige Tage Erholung zu gönnen. Auch Reichsaußenminiſter von Neurath begibt ſich am Mittwoch in Urlaub. Neue Geſetze Das Geſetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 7. April 1933 iſt im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht worden. Das Geſetz enthält neben den ſchon be kannten die Beſtimmung, daß Orden und Auszeichnungen für die Erretiung von Menſchen aus Lebensgefahr(Rek⸗ tungsmedaillen) nur vom Reichspräſi⸗ denten verliehen werden können. Die Reichsregierung hat ferner ein Ge⸗ ſetz über die Zulaſſung zur Rechtsan⸗ waltſchaft erlaſſen, wonach die Zulaſ⸗ ſung von Rechtsanwälten, die im Sinne des Geſetzes über das Berufsbeamtentum vom 7. April nichtariſcher Abſtammung ſind, bis zum 30. September 1933 zurückgenommen werden kann. Auch hierfür gelten jedoch die Ausnahmen, nämlich Zulaſſung vor dem 15 Auguſt 1914 oder Teilnahme am Weltkriege. weiter kann die Julaſſung bei Per- ſonen nichkariſcher Abſtammung verſagt werden, auch wenn die in der Rechls· anwaltsordnung hierfür vorgeſehenen Gründe nicht vorliegen. Perſonen, die ſich im kommuniſtiſchen Sinne bekätigt haben, werden ausgeſchloſſen. Bis zur endgültigen Entſcheidung über die Zulaſſung kann ein Vertretungsverbot er⸗ laſſen werden. Die Zurücknahme der Zu⸗ laſſung für Rechtsanwaltſchaft gilt als wich⸗ tiger Grund zur Kündigung der von dem Rechtsanwalt abgeſchloſſenen Dienſtverträge. taten gegen polniſche Staatsangehörige in Deutſchland zu berichten. Polen würde, falls man es in einen Krieg hineinziehen wollte, ſofort zu den Waffen greifen und nicht eher ruhen bis alle Gebieke, in denen Polen wohnken, dem polniſchen Staat einverleibt wären. Die polniſche Bevölkerung müßte alle deuiſchen Waren, Jeitungen und Fir- men boykottieren. Zum Schluß wurden die polniſchen Behör⸗ den dringend gebeten, beim Völkerbund Be⸗ ſchwerde einzureichen wegen der„brutalen Behandlung der Polen in Deutſchland. Aehnliche Proteſtverſammlungen fanden auch in anderen Ortſchaften Oſtoberſchle⸗ ſiens ſtatt. Deutschland erhebt Proteſt Berlin, 11. April. Auf Grund der deutſchfeindlichen Aus⸗ chreitungen in Lodz hat der deutſche Ge⸗ lente in Warſchau ſofort den Auftrag er⸗ halten, bei der polniſchen Regierun energiſch ge⸗ gen die Uebergrifſe und die Verletzun von deutſchen Hoheitszeichen Einſpru w erheben, die Beſſegſung der Schul. F 1 1 1 1 1 . T—— 4——————— digen und austeichende Sicherung für den Schutz der ee zu for⸗ ern. Der deutſche Konſul in Lodz hat bereits zei dem Lodzer Wojwoden proteſtiert, wo⸗ rauf dieſer dem Konſul ſein Bedauern über die Vorfälle vor dem Konſulat ausdrückte. Herriot reiſt nach Amerika Als Verkreter Frankreichs bei den Wirk- ſchaftsverhandlungen in Waſhington. Paris, 11. April. Der ehemalige Miniſterpräſident Her⸗ riot hat die ihm von der franzöſiſchen Re⸗ Nice angetragene Vertretung Frank— reichs bei den Waſhingtoner Verhandlungen angenommen. Einem Verkreter des„Temps“ erklärte Herriot, es bereite ihm eine beſondere Freu- de, ſich nach den Vereinigten Skaaten zu be⸗ Nee Er ſtelle ſich die Aufgabe, die Bande er Freundſchaft zu enkwickeln, die Frank- reich mit der 979085 amerikaniſchen Repu- blik verbinden. In politiſchen Kreiſen iſt man allgemein der Auffaſſung, daß Herriot von der fran— öſiſchen Regierung keine beſonderen Anwei⸗ 0 7 5 erhalten werde, ſondern man ihm weitgehende Handlungsfreiheit laſſen wolle. Man werde ihm wahrſcheinlich den Titel ei⸗ nes Staatsſekretärs geben, es ihm aber voll⸗ kommen freiſtellen, in welcher Weiſe die Verhandlungen in Waſhington geführt wer— den ſollen. * Engliſches Moratoriumsgeſuch London, 11. April. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wird Macdonald bei ſeinen Beſprechun— gen mit Präſident Rooſevelt in Waſhington ein Moratorium für die im Juni fäl⸗ ligen engliſchen Kriegsſchulden ver— langen. Neuer Konflift in Oſtafſen Differenzen ech und der Charbin, 11. April. Das offizielle japaniſche Blatt„Charbin Times“ hat die Verhaftung des ge— ſchäftsführenden Direktors der Oſtchine⸗ ſiſchen Eiſenbahn gefordert. Er wird dafür verantwortlich gemacht, daß ſich 102 Lokomotiven, etwa 4000 Güterwagen und 900 Perſonenwagen der oſtchineſiſchen Bahn in Rußland befänden. Die mandſchuriſchen Behörden haben von dem ſowjetruſſiſchen Generalkonſul die ſofor⸗ tige Jurückgabe dieſes rollenden Makerials gefordert. In politiſchen Kreiſen Charbins wird die Meinung verkreken, daß dieſe Dif. ferenzen entweder zu einem offenen Konflikt führen oder aber eine ſtarke Einſchränkung des ſowjekruſſiſchen Einfluſſes auf die oſt⸗ chineſiſche Eiſenbahn zeitigen könnken. Auslands⸗Nundſchau Prozeß gegen die Vickers-Ingenieure. Amtlich wird in Moskau bekanntgege— ben, daß das Oberſte Gericht den Prozeß ge— 100 die engliſchen Ingenieure und ruſſiſchen Angeſtellten der Firma Vickers auf den 12. April feſtgeſetzt habe. Den Angeklagten iſt word Abſchrift der Anklageſchrift zugeſtellt worden. Rieſige Waffenfunde in Wien. Bei Waffenſuchungen in Wien und Niederöſterreich wurden zehn Ma⸗ ſchinengewehre, 78 Gewehre, 109 Bajonette, 114 Totſchläger, gegen 100 Stahlhelme, 8 Feldtelephonanlagen und mehrere tauſend Schuß Munition gefunden. Eine der Haupt⸗— 0 war ein Arbeitterſportplatz in ien. Ueber das neue Deutſchland Eine inkereſſante Auslandsſtimme. London, 11. April. Der Berliner Berichterſtatter der„Times“ beginnt eine Artikelſerie über die Erhe⸗ bung in Deutſchland, in der der Verſailler Vertrag als eine der Haupturſachen für den Umſchwung in Deutſchland erwähnt wird. Die Republik ſei nicht durch eine neue„Verpreußung“ fort⸗ efegt worden, es ſei vielmehr ein neues eutſchland entſtanden, das einen Einſchlag vom alten Preußentum habe. Der natio⸗ nalſozialiſtiſche Erfolg habe etwas vom Gei⸗ ſte der Kreuzfahrer an ſich. Die Art, wie die Ergreifung der Macht durchgeführt wurde, ſei ein Meiſterſtück von polltiſchen und militäriſchen Generalſtabsvorbereitun⸗ gen geweſen. Am erſtaunlichſten ſei die Ahnungsloſig⸗ keit der Oppoſilionsparkeien geweſen, die wie hypnokiſierte Kaninchen zuſahen, wie eine 18 nach der anderen den Gegnern in die Hände fiel und noch immer nicht lauben wollten, was ſie mit eigenen Augen ahen. Jur Frage der Ausſchreſfungen über ⸗ gehend, die angeblich 11 ſeſn ſollen, meint das Blaff. gemiſie jüdiſche Oraaniſa⸗ 1 1 Greuelberichten ſich ſe onen hätten durch die g den ſich gest von 9 chadel. Deutſche Tagesſchau Jlaggenverordnung des Keichspräſidenten. Die Verordnung des e denten über die vorläufige 1 ee er Fla 10 hrung bei der Reichspoſt, den Reichsbehörden zur See und bei der Schiffahrt wird nunmehr im Reichsgeſetz⸗ blatt veröffentlicht. Bis zur endgültigen Re⸗ in der Reichsfarben wird danach be⸗ timmt: Die Reichspoſtflagge iſt ſchwarz⸗ weiß⸗rot mit einem goldgelben Poſthorn in der Mitte des weißen Querſtreifens, die Dienſtflagge der nicht in dem Erlaß vom 12. März 1933 genannten Reichsbehörden zur See iſt ſchwarz⸗weiß⸗rot mit dem Reichsad⸗ ler im weißen Streifen. Die Dienſtfahrzeuge des Reiches auf Binnengewäſſern führen die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge und ſetzen, ſoweit dafür eine Möglichkeit beſteht, außerdem die Hakenkreuzflagge. Morgenfeier an Hitlers Geburtstag. Der Kampfbund für deutſche Kultur veranſtaltet am 20. April anläß⸗ lich des Geburtstages des Reichskanzlers Adolf Hitler eine große Morgenfeier in der Berliner Staatsoper! die Veran- ſtaltung, die um 11.30 Uhr beginnt, wird durch das Kampfbundorcheſter, verſtärkt durch nationalſozialiſtiſche Mitglieder ſämt— licher großen Berliner Orcheſter unter Lei⸗ tung von Profeſſor Guſtav Havemann durchgeführt. Zum Vortrag gelangen u. a. Werke von Bach und Beethoven. Reichsminiſter Dr. Göbbels über die Juden⸗ frage. a Im Londoner„Obſerver“ wird eine Unterredung des„Spectator“ mit Reichs⸗ miniſter Dr. Göbbels über die Juden⸗ frage veröffentlicht. Dr. Göbbels weiſt zu— nächſt darauf hin, daß es die deutſchen Ju⸗ den im Gegenſatz zu den engliſchen nicht verſtanden hätten, ſich dem deutſchen Volke anzugleichen. Das ſei darauf zurückzuführen, daß Deutſchland eine Art Durchgangsſtation für die vom Oſten gekommenen Juden ge⸗ worden ſei und zwar hauptſächlich dann zur Politik der Sozialdemokratie. Dr. Göbbels weiſt ferner auf das Vordringen von Juden im öffentlichen Leben hin und entwickelt die Abneigung des deutſchen Volkes gegen die Juden. Das deutſche Volk ſei bereit, die Juden in Frieden zu laſſen, wenn Juda auch Deutſchland in Frieden laſſe. Politiſches Allerlei Berlin. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Reichsarbeitsminiſter die nationalſozia⸗ liſtiſche Betriebszellenorganiſation und die Stahlhelmſelbſthilfe den im Arbeitsge⸗ richtsgeſetz bezeichneten Vereinigungen für die Prozeßvertretungen(d. h. den Ge⸗ werkſchaften) gleichgeſtellt. Berlin. Nachfolger des Reichstagsabge— ordneten Litzmann, der wegen ſeiner Zugehörigkeit zum preußiſchen Landtag das Reichstagsmandat niedergelegt hat, iſt Hilfs— betriebsaſſiſtent Karl Schröder-Schlochau. Hamburg. Der zurückgetretene Verbands— vorſitzende des Deutſchnationalen Hand— lungsgehilfen-Verbandes, Bechly, iſt der NSDAP. beigetreten. Die Parteileitung er⸗ klärt, daß dem Beitritt nichts im Wege ſtehe. Die alte Handeisflagge wieder in Ehren. Der Dampfer„Newyork“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie hat als erſtes deutſches Schiff wieder die alte Handelsflagge Schware⸗Weiß⸗ Rot ohne Göſch gehißt. und 10 000 weiteren 125 Tagen Gefängnis. der Nitzau⸗Prozez das Urteil: Gefängnis und Geldſtrafen. Stuttgart, 11. April. Nach mehrtägigen Verhandlungen wurde m ge das Urteil gefällt. Die Brüder Otto und Paul Ritzau hatten ohne irgendwelche eigenen Geldmittel unter den angenommenen Namen Rau und Brenken eine Schwindelgründung, die„Deutſche Au⸗ toverſicherungs AG.“ ins Leben ee und durch betrügeriſche Verſiche⸗ rungsgeſchäfte zahlreiche Firmen ſchwer geſchädigt. 5 Es wurden verurkeilt Dr. O. Ritzau wegen zweier in Tateinheit mit erſchwerter Privat- urkundenfälſchung verübten 7 deg Bekrugs, Urkundenfälſchung in Ta einheit mil Herbeiführung falſcher Beurkundung, wegen handels rechtlicher Untreue, unlauteren Wett⸗ bewerbs und betrügeriſchen Bankrotts zu fünf Jahren Gefängnis, 590 Jahren Ehr⸗ verluſt und 14000 Mark Geldſtrafe, an de⸗ ren Stelle eventuell weitere 175 Tage Ge⸗ fängnis krelen. Von der Unkerſuchungshafi werden ein Jahr ſechs Monate, angerechnet. Paul Kitzau wurde verurteilt wegen Be. kruges in Tateinheit mit Urkundenfälſchung, handelsrechtlicher untreue, unlauteren Welt. bewerbs und Urkundenfälſchung 1 drei Jahren Gefängnis, drei Jahren Ehrverluſt ark Geldſtrafe, evenkuell zu Mißzglückter Naketenſtart Eine„lenkbare“ Rakete? Cuxhaven, 11. April. Auf dem Dihnerwatt fand der ange⸗ kündigte Start der ſogenannten lenkba⸗ ren Rakete des Konſtrukteurs Zucker ſtatt. Es hatten ſich dazu neben einigen Be⸗ hördenvertretern auch zahlreiche Preſſever⸗ treter und Kameraleute eingefunden. Die Menſchenmenge zühlte nach Tauſenden, ſo⸗ daß die Polizei Abſperrungen auf dem Wali vornehmen mußte. Die Rakete ſollte nach Neuwerk fliegen, dort mittels Fallſchirm einen Poſtſack landen und dann an den Startplatz zurückkehren.. Die korpedoförmige Rakete erhob ſich zu. nächſt unter mächtigem Jeuerſchweif und lautem Ziſchen in ſteiler Kurve, überſchlug ſich dann aber zweimal und ſank in einei Entfernung von ekwa 30 bis 35 Metern zur Erde. In ziemlich beſchädigtem Juſtande mußzte die Rakete abgeſchleppt werden. 8 Das Wratk der„Acron“ Von einem Schleppdampfer aufgefunden Waſhington, 11. April. Der amerikaniſche Schleppdampfer„Sa⸗ gamore“ meldet, daß er in der Nähe des Barnegat⸗Feuerſchiffes ein unter Waſſer liegendes Wrack aufgefunden habe, bei dem es ſich anſcheinend um die Ueberreſte den Marineluftſchiffes„Acron“ handele. Das Wrack ſoll gehoben und zur Anterſu. chung an Land geſchleppt werden. Von an- deren Schiffen ſind inzwiſchen weilere Ge. genſtände des verunglücklen Luftſchiffes darunter das Logbuch geborgen worden. Der amerikaniſche Kreuzer„Portand“ haf in der Nähe der Unfallſtelle die Leichen des Kommandanten der„Acron“, Me. Cord und des Kapitänleutnants Berry auſge⸗ fiſcht. Der Torpedobootszerſtörer„Tucker“ hat die Leichen übernommen, um ſie nach Atlantie City zu überführen. Todesurteil. Augsburg, 11. April. Das Schwurgerich Augsburg verurteilte den Landwirt Georg Streber von Rettenbach wegen Mordes, be gangen an ſeinem Bruder Johann, zum To de und ſeine Ehefrau wegen Beihilfe zu ſechs Jahren Zuchthaus. Der Staatsanwal hatte auch gegen die Frau die Todesſtraf, gefordert. Der Verurteilte hatte im Ma 1932 ſeinen Bruder in einem Karkoffelacken wegen familiärer Streitigkeiten erſchoſſen. Flugzeugabſturz Zwei Juſchauer getötet. Berlin, 11. April. Beim nationalſozialiſtiſchen Jugendflieger⸗ treffen in Staaken ereignete ſich ein ſchweres Unglück, Bei der fünften Pro⸗ grammnummer, die eine Stafeite zwiſcher Reiter, Läufer, Motorradfahrer und Flug⸗ zeugen brachte, ſtreifte das vom Flugzeug; führer Hermann Hackbuſch geſteuerte Alba tros⸗Flugzeug die Hochſpannungsleitungen, die über der verlängerte Heerſtraße führer und ſtürzte in die Zaungäſte ab. Die mei ſten Zuſchauer konnten ſich durch Beiſeite⸗ ſpringen in Sicherheit bringen. Ein Mann kam jedoch nicht mehr rechtzei⸗ tig von dem Sturzplaz weg und de durch das niederſtürzende Flugzeug getötet. Eine Frau wurde ſchwer verletzt; ſie ſtarb im Krankenhaus. Wie durch ein Wunder blieb der Flugzeugführer faſt unverletzt. Er zo ſich nur eine Schramme an der Oberlip 1 70 und ſchlug ſich einige Jähne des Oberkſefeis ein. Das Flugzeug würde vollkommen zer⸗ trümmert. Da der Karfreitag ein geſetzlicher Feiertag iſt und wir unſere Feitung am Rarſamstag pünktlich hinausbringen wollen, bitten wir die verehrlichen Inſerenten, ihre Inſerate für die Oſter⸗ Kummer möglichſt ſchon heute Dienstag und morgen Mitt⸗ woch oder ſpäteſtens bis Donnerstag Nachmittag aufzugeben. In kurzen Worten: Reichskanzler Hitler hat am Montag Ber⸗ ſin 10 en kurzen Oſterurlaub verlaſſen. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über ie Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft erlaſ⸗ en, das ſich an das Berufsbeamtentumgeſetz inlehnt. Vizekanzler von Papen und Reichsmini⸗ ſter Göring ſind in Rom eingetroffen und ehr herzlich empfangen worden. In Lodz und in Polniſch⸗Oberſchleſien ha⸗ den ſich ſchwere deutſchfeindliche Ausſchrei⸗ tungen ereignet, gegen die der deutſche Ge⸗ ſandte in Warſchau namens der Reichsre⸗ gierung proteſtierte. Zwiſchen Rußland und der Mandſchurei droht ein ernſter Konflikt wegen der ſibi⸗ riſchen Eiſenbahn auszubrechen. Oſterpauſe in Verlin Noch keine Ernennung der Skatthalter. Berlin, 11. April. Reichskanzler Hitler, der am Montag Ber lin zu einem kurzen Erholungsaufenthal— verlaſſen hat, wird im Laufe des Oſterdiens, tag wieder in Berlin eintreffen. Reichsmi⸗ niſter Göbbels verläßt Berlin am Mitt⸗ woch. Er dürfte ſich ebenfalls, wie der Kanzler nach Süddeutſchland begeben. Wie verlautet, 0 mit der Ernennung dei Stakthalter vor Oſtern kaum noch zu rech nen. Im übrigen ſteht auch noch nicht ge⸗ nau feſt, welche kleineren Länder einen ge. meinſamen Skakthalter erhalten ſollen. Papens Aufgabenkreis Die Neuregelung des Aufgabenkreiſes des Vizekanzlers wird ebenfalls erſt nack Oſtern erfolgen. In politiſchen Kreiſer ſpricht man davon, daß die Aufgaben der Fortführung der Reichsreform beim Vizekanzler zuſammengefaß! werden ſollen. Es wird angenommen, daß er zu dieſem Zweck einen eigenen Beamten⸗ ſtab erhalten wird. Ferner iſt 10 0 davon die Rede, den Vize. kanzler für die Vertretung Deutſchlands auf internatlonalen Konferenzen in Zukunft in ſtärkerem Maße zu verwenden. Märkte und Vörſen Vom 10. April. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarlt. Auftrieb: 1456 Rinder, davon 439 Ochſen, 112 Bullen, 445 Kühe, 393 Färſen, ferner 1340 Kälber, 118 Schafe, 5031 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 29 bis 32, 26 bis 28, 23 bis 25; Bullen 26 bis 30, 22 bis 25; Kühe 24 bis 27, 20 bis 28, 16 bis 19, 13 bis 15; Färſen 30 bis 33, 26 bis 29, 23 bis 25; Kälber—, 42 bis 46, 37 bis 41, 30 bis 36; Schafe nicht notiert; Schweine—, 37 bis 41, 37 bis 41, 36 bis 40, Fraukfurter Produktenbötſe. Amtlich notierte: Weizen 21; Roggen 17 bis 17,25; Sommergerſte 18; Hafer ink. 14,50 bis 14,85; Weizenmehl, Spezial Null, 29,50 bis 31; Roggenmehl 23,25 bis 24,50; Weizen⸗ kleie 7,40; Erdnußkuchen 11,70 bis 11,80, Rog⸗ genkleie 8,25; Sojaſchrot 10 bis 10,60; Palm⸗ kuchen 9,25; ſüdd. Heu 4,30 bis 4,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh 2,20; Biertreber 12,25; Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten per 100, Kilo, waggonfrei Mannheim, in Rm.: Weizen inl. 21,30 bis 21,50; Roggen inl. 17; Hafer inl. 15 bis 15,25; Sommergerſte inl. 18,75 bis 19,50; Futtergerſte 17 bis 17,25 Mais gelb m. S. La Plata 20,75; Weizenmehl, Spezial Null, mit Austauſchweizen 30,75 bis 31; Weizenaus⸗ zugsmehl ſüdd. mit Austauſchweizen 33,75 bis 34; Weizenbrotmehl ſüdd. mit Austauſchweizen 22,75 bis 23; Roggenmehl 21,75 bis 23,75; feine Wetzenkleie 7,25 vis 7,50; Biertreber inl. 12 is 12,25; Erdnußkuchen 11,20 bis 11,35. der Wald brennt! Der Frühling, der Freund und Erwecker des Waldes, der die Säfte von neuem durch Stamm und Aeſte kreiſen läßt, der die Zweige mit friſchem Grün ſchmückt, ruft aber auch all die Feinde des Waldes zu neuem Le⸗ ben, die vielen ſchädigenden Inſekten und Milben, bringt vor allem auch die zahlreichen und ausgedehnten Waldbrände. In kei⸗ ner Jahreszeit wütet das Feuer ſo oft und ſo verheerend in den Forſten und Heiden wie gerade im Frühling. Ein Waldbrand kann im Frühling um ſo eher entſtehen und ſich um ſo beſſer ausdeh⸗ nen, weil um dieſe Zeit der Bodenbewuchs an Gras und anderen grünen Kräutern noch nicht vorhanden iſt, der im Sommer und Herbſt ein Weitergreifen der Flammen in den dürren Gräſern und dem trockenen Laub verhindert. Dann ſchützt auch die dicke Laub⸗ decke noch nicht vor der Ausdörrung des Waldbodens durch die Sonnenſtrahlen; der vollgrüne Wald iſt der Feuchtigkeitsſpeicher der Natur, durch die noch kahlen Aeſte in den erſten Lenzmonaten aber kann die ſengende Sonne faſt ungehindert einſtrahlen und den Waldboden austrocknen. Durch Selbſtentzündung entſteht nachge⸗ wieſenermaßen ſo gut wie kein Waldbrand, äußere Einwirkungen erſt bringen Buſch und Heide zum Brennen. Einer der größten Waldbrandſtifter iſt die Eiſenbahn. Der Feuerlegung durch Funkenflug arbeitet die Reichsbahnverwaltung durch Aufwerfen von Gräben und Legung von Sandſtreifen an den Seiten der Schienenſtränge entgegen. Nur dem Laien braucht geſagt zu werden, daß ein Waldbrand ſich hauptſächlich am Boden, nicht in den Baumkronen weiterfrißt. Die rauchenden Ausflügler machen der waldbrandſtiftenden Eiſenbahn erfolgreich Konkurrenz. Der Frühling lockt ſie am mei⸗ ſten ins Freie und unter ihnen gerade die nicht zünftigen, die Gelegenheitswanderer, die unter gar keinen Umſtänden auf ihre Zigarre oder Zigarette verzichten können und die aus den Rauchverboten nur eine Aufforde— rung zur Ueberſchreitung leſen. Sehr viele Waldbrände entſtehen auch durch die Unachtſamkeit der Bauern ſelbſt. Das unſelige Flämmen der Wieſen und Gräben, wirtſchaftlich längſt als ſchädlich er⸗ wieſen, da es nicht allein die toten Gräſer des Herbſtes, ſondern auch die beſten Früh— triebe des Frühlings und vor allem vollkom— men die edleren Gräſer zerſtört, dieſes i ſchon manchen Wald in Brand geſetzt. Solche und andere Brandurſachen, wie die böswillige Brandlegung zum Beiſpiel., ver⸗ dichten ſich im Frühling zu größter Häufig— keit und finden dann die beſten Norausſet⸗ zungen. Ungeheure Werte gehen Jahr um Jahr dem einzelnen Waldbeſitzer und der ge— ſamten Volkswirtſchaft durch Waldbrände ver⸗ loren. Dieſe Millionen- und Aber-⸗Millionen⸗ Schäden abzuſchätzen, iſt unmöglich. Mit den Bäumen und Sträuchern fallen auch Wild und Vögel den Flammen zum Opfer. Die Würfe der Rehe und Haſen, Gelege und Brut der Vögel können ſich nicht vor dem Feuer retten, und auch die Alten kommen darin in großen Scharen um. Der geſamten Natur wird dazu ein unerſetzliches Mittel ſeines Haushaltes, das Reſervoir und der Regulator der Luftfeuchtigkeit, vernichtet, deſſen reſtloſe Zerſtörung das Land in eine Einöde verwan⸗ deln würde(wie uns die Beiſpiele Griechen⸗ land und Karſt deutlich genug lehren) Welche ſeeliſchen Werte für das empfindende Gemüt des Menſchen, in der Schönheit der Land⸗ ſchaft verloren gehen, wird am beſten klar, wenn wir uns ſtatt des grünenden Waldes, der uns erfreut und erquickt, eine Sommlung toter, ſchwarzer, übelriechender Pfähle vor⸗ ſtellen, ein Greuel allen, die es ſehen, aber auch eine ernſte Mahnung an alle, jede Mög⸗ lichkeit, jede Urſache eines Waldbrandes ab⸗ zuſtellen, immer zu bedenken, daß gerade in der Frühlingszeik der Wald am meiſten brandempfindlich iſt. Die erſte Polarſchau Grönländer als Sehenswürdigkeit. Die erſten Grönländer ſind vor rund 200 Jahren in Kopenhagen eingetroffen. Als der grönländiſche Miſſionar Hans Egede nach Grönland kam, ärgerte er ſich nicht wenig darüber, daß die Eingeborenen nicht glauben wollten, daß Dänemark ein Land ſei, ſon⸗ dern glaubten, die Dänen lebten nur auf ihren Schiffen. Hans Egede freute ſich, als der Grönländer Poek den Wunſch ausſprach, ihm nach Kopenhaken zu folgen. Als das Schiff in den Hafen von Helſingör einlief, hatte ſich eine große Menſchenmenge verſammelt, um Poek und ſeinen Landsmann Kiperok anzu⸗ ſtaunen. Da der König gerade Geburtstag hatte, wurden die beiden Eingeborenen ſofort ins Schloß beſtellt,„um“, wie eine alte Chro⸗ ink berichtet,„die Majeſtäten mit ihren Kunſt⸗ ſtücken zu beluſtigen. Auf dem Teich des Schloßparks ruderken die Grönländer in ihren Kajaks und zeigten ihre Kunſtfertigkeit im Bogenſchießen, wodurch ſie den allerhöchſten Herrſchaften großes Plaiſir bereiteten“. Einige Tage ſpäter wurde in Kopenhagen eine Art Polarſchau veranſtaltet. Die Grön⸗ länder zogen in ihrem diesmal mit Blumen und Bändern geſchmückten Kajak durch die ganze Stadt. Auf der Fahrt über den Kanal wurden ſie von einem Boot, auf dem ſich eine Muſikkapelle befand, begleitet. Sechs große Boote gaben dem Kajak außerdem noch das Geleit. Auf den Booten waxen grönländiſche Waffen, Eisbärfelle, Renntierhäute und Hör⸗ ner ausgeſtellt. Vor dem Königlichen Pa— lais wurde eine Ehrenſalve abgefeuerk. Dieſer Aufzug erregte großes Aufſehen nicht nur in Dänemark, ſondern in ganz Europa. Mit Ehrengaben reich beladen, fuhren die Grön— länder nach Haus. Der arme Kiperok konnte die Strapazen nicht ertragen und ſtarb einige Tage nach der Ankunft in Bergen. Sein Ka⸗ merad Poek dagegen war von den Erleb⸗ niſſen im fremden Lande ſo überwältigt, daß er ſeine Beobachtungen in einem langen Ge— dicht feſthielt. — Vuntes Allerlei Einſeitig. Ludwig Uhland war ſehr wort— karg und pflegte ſich ſowohl in der Unterhal— tung als auch brieflich äußerſter Kürze zu be— dienen. Eines Abends beendete er in einer Vertrauen zu mir.“ Ihrem Bruder helfen, frei zu kommen. Haben Sie nur Geſellſchaft kurzerhand ein Geſpraäch mit den 8 Worten:„Jedes Ding hat eben zwei Sei⸗ ten.“ Dieſe Worte riefen ſeine Frau auf den Plan, die lachend ſagte:„Ein Ding hat aber doch nicht zwei Seiten.“„Und das wäre?“ fragte Uhland, worauf ſeine Frau erwiderte: 71 Briefe, die hahen alleweil nur eine Seite! Keine Gefahr. Der holländiſche Maler Jakob Jordaens wußte einen guten Tropfen hoch zu ſchätzen. Dabei war er von einem außer— ordentlichen Arbeitseifer. Wenn ſeine Schü⸗ ler morgens das Atelier betraten, fanden ſie ihren Meiſter ſchon vor der Staffelei, und des Abends war er immer noch fleißig, wenn die anderen längſt nicht an die Arbeit dachten. Der Prinz von Oranien, der den Maler außerordentlich ſchätzte, pflegte ihm daher in Hinſicht auf dieſen Eifer zu vrophe⸗ zeien, er werde beſtimmt über kurz oder lang ſeinen Leidenſchaften zum Opfer fallen, entweder dem Arbeitseifer oder der Trunk⸗ ſucht. Bekanntlich gehe der Krug ſo lan— zum Waſſer, bis er bricht. Woraus Jordgen antwortete, eben deswegen beſtände keine Gefahr, denn ſein Krug gehe ſchon ſeit Jahren nur noch zum——— Wein! Der Vogel, der ſein Neſt näht. Unter den Vögeln, die ſich durch den kunſtvollen Bau ihrer Neſter auszeichnen, ſteht der Schneider— vogel an erſter Stelle, ein kleiner, zu den ech⸗ ten Sängern gehöriger Singvogel Oſtindiens. Er betätigt ſich als äußerſt geſchickter Schnei⸗ der, denn er kann eine Naht zuverläſſiger nähen, als es Menſchenhand vermöchte. Wenn die Zeit des Neſtbaues gekommen iſt, verbindet er, um ſeine Jungen gegen die Baumſchlangen zu ſchützen, die Ränder eines größeren Blattes durch eine Naht, durch die er Stiche zieht, ſo daß eine Art Taſche ent⸗ ſteht. Wenn das Blatt nicht groß genug iſt, näht er auf gleiche Weiſe noch ein zweites Blatt daran. Iſt die Taſche fertig genäht, ſo füttert er das Innere mit Wolle, Federn oder anderem weichen Material aus, in das das Weibchen die Eier legt. Der Schneider— vogel ſäumt die Blätter an den Rändern ſauber zuſammen, ſo daß, wenn man die Taſche anſieht, man ſicher ſchwer denken kann, daß ſie von einem Vogel mit dem Schnabel zuſammengenäht iſt. Als Faden benutzt er Baumwolle, Wolle, Seide der Konkons oder anderes Fadenmaterial. Wie er die Arbeit zuſtande bringt, iſt nicht völlig klargeſtellt, allem Anſchein nach aber ge⸗ ſchieht die Näharbeit, indem die Vögel die Blattenden mit den Krallen der Füße feſthal⸗ ten, während ſie mit dem Schnabel die Stiche ausführen. Original Schuhplattler Urhahns Minnelieder. Wer den bayeriſchen Schuhplattler geſehen hat und nun glaubt, ihn zu kennen, der irrt ſich. Den richtigen, unverfälſchten Schuhplatt⸗ ler kann man weder im Varietee, noch in bayeriſchen Städten und kleinen Ortſchaften, ſoweit ſie dem Verkehr erſchloſſen und von der Kultur„beleckt“ ſind, miterleben. Ihn kann man nur dort ſehen, wo das Automobil noch nicht hingekommen iſt, wo bayeriſche Bauernſöhne und ⸗töchter wirklich noch ganz unter ſich leben. Der allerbeſte Schuhplattler iſt aber ſelbſt dort noch nicht zu Hauſe, ſon⸗ dern wird in der Natur von den„kleinen Hähnen“. den Spiel⸗ oder Birkhähnen. de⸗ tanzt. Ihr drolliges, ja närriſches Gebaren in der Zeit der Liebe, der Balzzeit, gab den Menſchen erſt das Vorbild für den Schuh⸗ plattler, mit dem die Liebestänze der ſonder⸗ baren Vögel mehr oder minder erfolgreich nachgeahmt werden. Die Birkhähne ſind und bleiben die Originalſchuhplattler. Jetzt im April haben ſie ihre Hauptſpielzeit, ſowohl im Gebirge wie in der Heide des Flachlandes. In aller Frühe, wenn der eerſte Schimmer des anbrechenden Tages die Nacht zu verſcheuchen ſucht, beginnen ſie unter Zi⸗ ſchen, Fauchen und Kullern ihren Tanz, der mitunter zu einem Zweikampf um die Birk⸗ hahn⸗Weibchen ausartet. Das Duell bleibt allerdings harmlos; denn dem Birkhahn feh⸗ len die ſcharfen Waffen.— Wenn bald der eine, bald der andere ſich unter mekodiſch klingenden„Rulu-luluhu⸗luluhu“ wie raſend mit geſpreizten Schwingen und gefäche tem Stoß(Schwanz) um die eigene Achſe deeht, wenn ſie hier und dort unter Ziſchen und Fauchen vor- und zurücktrippeln und meter⸗ hoch emporſpringend dem Gegner„über“ zu werden ſuchen, indem ſie ihn von oben herab, „auf den Kopf“ kommen— dann iſt das der naturechte Schuhplattler, der mit einer Lei⸗ denſchaftlichkeit getanzt wird, deren der Menſch gar nicht fähig iſt. Faſt zur gleichen Zeit, zu der der„feine Hahn“ unſinnig verliebt wird, bekommt es auch ſein großer Vater, der Auerhahn wer Urhahn, mit der Leidenſchaft zu tun. Er balzt, im Gegenſatz zum Spielhahn, nicht in Geſellſchaft. Sein Liebeslied klingt in der Hauptſache von den höchſten Kiefern⸗ und Fichtenwipfeln herab. Nur ſelten übt er die Bodenbalz, die beim Birkhahn die Regel iſt. Eine ſonderbare Melodie klingt zur Bolgzzeit des„großen Hahnes“ durch den im Morgen⸗ dämmern ſchlummernden Hochwald.„Klipp⸗ klipp⸗klipp“ tönt es leiſe, für menſchliche Oh⸗ ren auch in großer Nähe kaum vernehmbar. Zwiſchen Klippen und Trillen ſchiebt ſich ein lauter Ton, der Hauptklang, dann folgt das Schleifen oder Wetzen. Beim Hauptſchlag iſt der Auerhahn ſo gut wie blind und taub. Er hört und ſieht nichts. In dieſem Augenblick ſpringt ihn der Jäger an und holt ihn gus ſeiner Liebesſeligkeit heraus. Der weidge⸗ rechte Nimrod ſendet aber den Tod nicht gleich zu Beginn der Balzzeit, ſondern er wartet, bis die Balz ihren Höhepunkt er⸗ reicht hat, olſo für ihre Fortpflanzung ge⸗ ſorgt iſt. Auch beim Birkhahn macht er es ſo; denn er weiß, daß unſere Tetraonen ge⸗ hegt werden müſſen, wenn ſie nicht in kur⸗ zer Zeit zur Seltenheit werden ſollen. Anders iſt es bei den Faſanenhähnen, Jie gegenwärtig ebenfalls in der Balz ſtehert. Sie ſind meiſt in großer Ueberzahl vorhau⸗ den und verſtehen, Schnabel und Sporn wehrhaft zu gebrauchen. Ihre Kämpfe und die fortgeſetzten Beläſtigungen der Hennen ſtören jedoch das Fortpflanzungsgeſchäft ſo ſehr, daß man gleich mit dem Einſetzen Jer Balz daran gehen muß, den Beſatz mit der Flinte ſo zu regeln, daß auf fünf bis ſechs Hennen ein Hahn kommt. Unterſtützt hieſiges Handwerk „Nun, nichts leichter als das! Ihr Bruder ſollte steh 5 durch ſeine angeblichen Beziehungen zu den Monarchiſten Grete von WEG 2E. RO man von Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Smirnoff zog die Schultern hoch.„Der Bengel iſt hart— näckig; um aus dem etwas herauszubringen, wird man ihm wohl erſt Feuer unterlegen müſſen.“ „Davon kann ich nur ernſtlich abraten, Genoſſe Smir— noff. Wiſſen Sie, daß ſeine Angehörigen ſich an die Deutſche Geſandtſchaft gewandt haben?“ Smirnoff ſchob die Schultern hoch. „Das wird ihnen nicht viel helfen. Vorläufig ſitzt der Jüngling erſt mal feſt. Zum Reden werd' ich ihn ſchon bringen, dafür kennen Sie mich doch?“ „Genoſſe Smirnoff, ich bin feſt davon überzeugt, er hat nichts zu geſtehen.“ „Nanu, wo nehmen Sie dieſe Ueberzeugung her?“ „Die muß einem doch kommen, wenn man die Sache mit klarem Blick überſieht. Ullrich ſteht im Verdacht, zu dem Monarchiſten Paſturoff und anderen der Sowjet⸗ regierung feindlich geſinnten Perſönlichkeiten Beziehun— gen zu haben. Wäre dies der Fall, ſo hätte er Paſturoff gewiß nicht bei Ihnen geſucht. Denken Sie mal darüber nach, Genoſſe Smirnoff, allmählich wird Ihnen ein Licht aufgehen, und Sie werden wiſſen, wo unſere wahren Feinde zu ſuchen ſind.“ a Nach kurzem Gruß verließ er, von Smirnoffs verdutz⸗ tem Blick gefolgt, das Zimmer.. 1* 8*. 1 Mit aufgetiſſenen Augen ſtarrte Grete Waßka Iljew an; jeder Tropfen Blut war aus ihrem Geſicht gewichen. Was ſagte er da, hörte ſie recht? Erdmann war in Moskau, war im Kerker der Tſcheka? „Mein Gott, mein Gott, Waßka Waſſiljewitſch, ſagen Sie, daß es nicht wahr iſt!“ Mit hilflos flehender Ge⸗ bärde hob ſie die Hände zu ihm. Er umfaßte ſie und um⸗ ſchloß ſie feſt mit den ſeinen. a „Es iſt leider wahr, aber ſeien Sie nur ruhig, ich will Sein Blick, von heißem Mitleid und Liebe erfüllt, ſenkte ſich in den ihren. Ihre Augen ſchloſſen ſich, ihre Hände in den ſeinen zuckten. Er gab ſie frei. „Ich verlange viel“, ſagte er mit Bitterkeit;„es iſt ſchwer, Vertrauen zu mir zu haben, zu ſo einem, der der Tſcheka dient.“ „Waßka Waſſiljewitſch, o Gott, ſagen Sie das nicht. Ich ſchätze Sie ſo hoch!“ Sie hob den Blick zu ihm empor, ihre Hände taſteten nach den ſeinen. Er ergriff ſie, drückte ſeine Lippen darauf. Dann führte er ſie zum Sofa, auf das ſie ſich kraftlos niederließ; er zog einen Stuhl für ſich heran. „Iſt Colja im Hauſe?“ fragte er mit gedämpfter Stimme. Sie ſchüttelte den Kopf.„Brödjukoff darf von dem, was wir miteinander ſprechen, nichts erfahren, kein Wort.“ Er hob warnend den Finger. „Kein Wort“, wiederholte Grete.„Und Sofia?“ „Sofia kann alles wiſſen, ſie iſt verläßlich und ſchweig⸗ ſam wie das Grab. Nun muß ich aber einige Fragen an Sie richten. Sie wiſſen, daß es nicht aus Neugier ge— ſchieht.“ „Ich weiß es, Waßka Waſſiljewitſch, bitte fragen Sie.“ „Kannte Ihr Bruder Baron Paſturoff?“ „Nein, gewiß nicht.“ „Ihr Bruder hat bei dem zweiten Verhör, das er heute zu überſtehen hatte, ausgeſagt, daß er nach Moskau gekommen ſei, um Sie zu ſprechen.“ „Anders kann es nicht ſein“, ſagte Grete. „Man hat ein Verzeichnis von Namen einiger Mon⸗ archiſten bei ihm gefunden. Er gibt an, daß ihm Goswin Brödjukoff dieſe angegeben hat. Er ſoll ihm den Rat ge⸗ geben haben, dieſe Herren aufzuſuchen, um Anſchluß in Moskau zu haben. Dieſe Herren ſind als erbitterte Feinde der Sowjetregierung bekannt. Brödjukoff weiß das. Er empfahl Ihrem Bruder, nach ſeiner Ankunft in Moskau Konſtantin Smirnoff aufzuſuchen, um ihn nach der ge⸗ nauen Adreſſe Paſturoffs zu fragen. Genoſſe Smirnoff iſt Kommiſſar der Tſcheka, auch das iſt Brödjukoff be⸗ kannt.“ „Oh, jetzt durchſchaue ich ſeinen Plan!“ rief Grete ent⸗ ſetzt aus. kompromittieren; was darauf erfolgen mußte, wußte Brödjukoff.— Stehen Sie noch in Briefwechſel mi: Brödjukoff?“ „Er ſchreibt noch dann und wann.— Wenn Sie ſeine Briefe leſen wollen, ich will ſie Ihnen gern aushändigen“, ſagte Grete. „Ich will ſie nicht leſen, aber dem Unterſuchungsrichter, der die Sache Ihres Bruders führt, würde ich ſie gern zur Einſicht geben.“ Sie ging zu ihrer Kommode, nahm ein Päckchen Briefe heraus und reichte es Iljew. Mit abgewandtem Geſicht fragte er:„Sie erwarten noch, daß er herkommen wird?“ „Ich glaube nicht mehr daran, daß er kommen wird“, ſagte ſie mit zitternder Stimme;„er hat nichts von dem gehalten, was er mir verſprochen hat; grenzenloſes Leid hat er über mich gebracht— nun auch das noch mit Erb: mann.“ Iljew erhob ſich, ſein Geſicht war totenblaß, ſeine Augen glühten von verhaltener Erregung. Am darauffolgenden Tage kam er nicht wie ſonſt zum Unterricht, auch den zweiten und dritten nicht. Sofia meinte:„Weißt du, ich bin in Sorge um Waßka.“ Grete ſah ſie überraſcht an. „Wieſo? Glaubſt du denn, er könnte krank geworden ſein?“ „Das nicht, ich denke an anderes. Waßka Iljew ift eigentlich ſtets in Gefahr; er iſt unter Menſchen, die ihn nicht wohlgeſinnt ſind.“ „In ſeinem Dienſt?“ fragte Grete. Sofia nickte. Sie nahm ihr Teeglas und ſetzte ſich da⸗ mit zu Grete. N „Zu dieſem Dienſt in der Tſcheka iſt er einmal ge⸗ zwungen worden.“ „Wie denn das, Sofia?“ „Nun ſo, wie viele dazu gezwungen werden, ſie kommen durch irgendein Unglück in die Gewalt der Tſchekiſten, und um ihr Leben zu retten, tun ſie dann das, was von ihnen verlangt wird. Ach, Grete, was tut man nicht, um ſein Leben zu erhalten! Ich kannte Iljew, ehe er noch zur Tſcheta tam. Er war Ingenieur und arbeitete in einer Automobil⸗Karoſſeriefabrik.(Fortſetzung folgt) Roman von Hans Mitteweider 9. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Sie traten ins Haus. Käthe hatte keinen Blick für ihre Umgebung. Minuten ſpäter ſtand ſie in einem Raume allein einem Herrn gegenüber. „Mainwald!“ ſagte er. Käthe hatte den Namen noch nie gehört, und wußte nicht, daß ſie dem berühmteſten Arzte des Landes gegen— überſtand, von deſſen Kuren man ſich Wunderdinge er⸗ zählte. Sie ſchaute nur in ſein Geſicht und ſuchte in einen Augen zu leſen— ein Urteil über all ihr Glück, uber ſein Leben! Auch der Arzt muſterte ſie prüfend. Er war noch gar nicht alt, vielleicht Mitte der Vierziger, und ſah ſelber aus nie ein vornehmer Herr, der er ja auch war— ein Fürſt nuf dem Gebiete ſeiner Wiſſenſchaft. „Fräulein von Bernsbruck“, ſagte er halblaut,„ich vanke Ihnen zunächſt, daß Sie unſerer Bitte ſo raſch ent⸗ prochen haben. Das Leben Herrn von Turnaus iſt ernſt⸗ lich bedroht. Meine Kunſt würde zu Ende ſein; und wenn ich trotzdem nicht alle Hoffnung aufgebe, dann geſchiebt 78, weil ich viel von Ihrer Nähe erhoffe. Der Verunglückte zuft immer wieder Ihren Namen. Er ſehnt ſich an⸗ ſcheinend nach Ihnen— er liebt Sie. Und nun bin ich gezwungen, Sie zu fragen, ob Sie Käthe hatte nur eins gehört! „Er liebt Sie!“ Weiter gab es für ſie nichts, gar nichts. Und leiſe, aum hörbar, ſagte ſie:„Ich liebe ihn!“ Da erhellte ſich das Geſicht des Profeſſors. „Welch ein Glück, das ich nicht zu hoffen wagte!“ mur⸗ melte er.„Ich fürchtete ſchon...“ a „Führen Sie mich zu ihm, Herr Profeſſor“, bat Käthe, ihn unterbrechend, und hob bittend die gefalteten Hände „Gleich, gnädiges Fräulein“. erwiderte Mainwald. „Ich muß mich nur erſt überzeugen, wie es um ihn ſteht. Aber ehe ich gehe, möchte ich Ihnen noch zweierlei ſagen: erſtens, daß Ihr Herzensgeheimnis bei mir wohlverwahrt ſt, und zweitens, daß ich kaum einen Mann kenne, den ich für ſo geeignet halte, ſeine Frau glücklich zu machen!“ Er verbeugte ſich tief und ging. Käthe aber ſtand da, beide Hände auf das Herz gepreßt, das ſo voller Glück war und ſo voller Sorge! Sie wagte nicht zu atmen, doch in ihren Augen war der Widerſchein veſſen, was ſie empfand. Liebe in Ketten hier. Und nun, gnädiges Fräulein, darf ich Sie wohl bitten, daran zu denken, daß das Leben des Kranken einzig und allein von Ihnen abhängt. Wenn Sie ſich noch einmal prüfen wollen...“ wußte genug. vorübergehen. und in den Kiſſen ein blaſſes, ach, ſo blaſſes Geſicht, das „Wir haben eine erfahrene Schweſter aus meiner Klinik Da ſchüttelte Käthe den Kopf und ſchaute ihn an, und er Schweigend öffnete er eine Tür und ließ ſie an ſich Käthe ſah in einen verdunkelten Raum, ſah ein Bett Haupt von weißen Binden dicht umhüllt. Leiſe, leiſe trat ſie näher, Schritt für Schritt, immer noch beide Hände auf das unruhig klopfende Herz gepreßt. Und dann Sie ſah die Augen, die ſie ſo liebte, ſah ſie leuchten wie damals, als Felix ſie, das arme, fremde Mädchen ſo ritter⸗ lich betreut hatte— und ſie hörte ſeine Stimme, leiſe und matt, aber ſo freudevoll, ſo rührend in ihrem Zittern: „Käthe! Liebe, liebe Käthe!“ Lautlos entfernten ſich Arzt und Pflegerin. bemerkte es nicht. Voll unendlicher Liebe ſchaute ſie auf den Mann nieder und küßte ihn zärtlich, leiſe, ganz leiſe auf den Mund. Mühſam umſchlang er ihre Schultern und hielt ſie an ſich gepreßt; aber ſie löſte ſich aus ſeinen Armen und ſtreichelte ihm lind die Wangen. Während ſie vor dem Lager niederkniete, und indem ſie dann ſeine Hände mit den ihren umſchloß, raunte ſie ihm zu: „Felix, ich hab' dich lieb!“ „Käthe!“ jauchzte er. Da legte ſie ihm ihre Hand auf den Mund. „Still, ganz ſtill! Werde erſt geſund, Liebſter, ganz ge— ſund! Willſt du?“ „Ob ich will. Käthe?!“ „Dann iſt alles, alles gut, und nun ſchlafe, Felix, träume von mir..“ Sie ſtand auf, ſtrich ihm noch einmal über die Wangen, ſchaute ihn noch einmal zärtlich an— und ging leiſe hinaus, rückwärts, ſo daß ſie den Blick ſeiner Augen bis zuletzt auf ſich gerichtet fühlte. Der Arzt, der ſie draußen erwartete, richtete keine Frage an ſie. Er hatte es nicht nötig; er las ja auf ihren Zügen alles, was er zu wiſſen brauchte. Käthe Sie ſchrak zuſammen, als eine Stimme an ihr Ohr lang— eine Frauenſtimme. Und ſie wich erſchrocken ein wenig zurück, als ſie eine Geſtalt in Pflegerinnentracht 990 zich ſah. Wer war das nur? Und da hörte ſie auch ſchon die Worte: „Kennen Sie mich wirtlich nicht wieder, Fräulein von Bernsbruck? Ich bin Iſolde Kletten. Da ich mich im teriege als Pflegerin habe ausbilden laſſen, ſo habe ich mich ſofort der Baronin zur Verfügung geſtellt, als ich von dem ſchweren Unfall hörte. Sie brauchen ſich nicht zu ängſtigen, ich habe ſchwerere Fälle gehabt...“ Käthe ſtand regungslos. Dieſes Mädchen ſollte Felix pflegen, ſollte ſtändig um ihn ſein? Hatte Tante nicht geſagt, daß ſie Felix geliebt gatte? Wollte Iſolde von Kletten ihn nun zurück⸗ gewinnen? Doch nein, nein! Er hatte ja ſie gerufen! Der Arzt hatte geſagt, daß Felix ſie liebte! Und Käthe richtete ſich auf. Sie erwiderte nichts, ſie neigte nur leicht das Haupt und wußte nicht, daß ſie dadurch Iſolde Kletten um den erhofften Triumph brachte. Doch noch hatte dieſe andere Pfeile in ihrem Köcher. Sie hob wieder an: „Uebrigens. Fräulein von Bernsbruck, wir hatten während meines Beſuchs in Nonnenwerth, der mir durch die Güte Ihrer Frau Tante ermöglicht wurde, keine Ge⸗ legenheit, einander näherzukommen. Ich habe ſchon da— mals eine Frage an Sie richten wollen. Sie kamen mir ſehr bekannt vor. Haben wir uns nicht ſchon früher ein⸗ mal irgendwo getroffen. Mir iſt, als wäre es in einem Café geweſen...“ Dieſes Geſicht kannte ſie doch? Er erfaßte Käthes rechte Hand und drückte ſie feſt. „Danke!“ ſagte er leiſe. * 10* Käthe ging die nächſten Tage wie im Traum umher; wie in einem Traum ſaß ſie am Bett des Geliebten und hörte ſeine leiſen Worte, und wie im Traum erlebte ſie das große. unglaublich große Glück, das ihr nun doch be⸗ ſchieden ward. Wenn die Vergangenheit drohend vor ihr auftauchen wollte, dann lächelte Käthe nur. „Er wird es nie erfahren“, ſagte ſie ſich dann.„Wenn er nur wieder ganz geſund wird! Habe ich dieſe Gewiß⸗ heit, dann kann ich aus ſeinem Leben verſchwinden und untertauchen in dem Strom der Menſchheit; er wird ver⸗ geſſen lernen, wie ich es lernen muß.“ In ſchlafloſen Nächten, während ſie bitter mit ſich ge⸗ rungen hatte, war ſie zu dieſem Entſchluß gekommen. Sobald ſie die Gewißheit erlangt hatte, daß Felix der völligen Geneſung entgegenging und ſein Leben nicht mehr gefährdet war, wollte ſie verſchwinden, wollte alles auf⸗ geben, was ſie kaum erſt errungen hatte, und wieder das arme Mädchen werden von einſt. Für ſie ſtand feſt, daß ſie ihn nicht heiraten durfte, da ſie noch die Frau eines anderen Mannes war. Sie kannte ein Verbrechen war. vor den Altar folgen können. Nie! Freilich, all das ſchmerzte ſehr. Sie wußte kaum, wi ſie es würde tragen können; aber ſie dachte daran, daß di die Strafen für Doppelehe nicht; aber ſie wußte, daß dieſe Und nie hätte ſie dem geliebten Manne mit einer Lüge Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) doch mit derartig ſchweren Verletzungen, daß ſein Ableben nur noch eine Frage weniger Stunden ſein dürfte...“ Regungslos ſaß Käthe da und ſtarrte wie entgeiſtert auf dieſe Zeilen Sie wußte nicht, ob das wirklich dort gedruckt ſtand oder nicht; aber in ihr hämmerte eine Stimme immer wieder drei Silben eines Namens: „Berndt Klau—ſen! Berndt Klau—ſen! Klau—ſen!“ War denn das möglich? Er lebte— oder hatte noch bis vor kurzem gelebt. Er war damals in London nicht verunglückt— erſt jetzt. Aber warum war er Lann nicht zu ihr zurückgekehrt? Warum hatte er ſie allein gelaſſen in der fremden Stadt? Wozu hatte er ſie überhaupt dorthin geführt und ſie geheiratet? Oder war es ein anderer, der nur den gleichen Namen und den gleichen Beruf hatte? Sollte es ſo etwas geben können? Und ſchon meldete ſich in Käthe eine innere Stimme, die ihr zuraunte: „Er iſt es! Ganz beſtimmt iſt er es! Und er iſt ſchon tot, wenn du das lieſt. Nun biſt du frei! Nun darfſt du nach dem großen Glück greifen, das ſich dir bietet. Sei kein Tor! Quäle dich nicht länger mit unnützen Sorgen! Du biſt wirtlich frei— frei für ihn, für Felix!“ Wie gelähmt ſaß Käthe lange, lange, willenlos dem Sturm der Gevanken preisgegeben, der in ihr tobte. Sie hätte ſo gern die Nachricht glauben mögen und konnte es doch noch nicht. Ohne daß ſie wußte, was ſie tat, riß ſie die Notiz aus der Zeitung und ſchob ſie in den Ausſchnitt ihres Kleides. Nun würde ſie wohl doch Bodenſtein bitten müſſen, Er⸗ kundigungen einzuziehen. Oder war das überhaupt nicht mehr nötig? „Sie leſen die ‚Wiener Neue Preſſe', Fräulein von Bernsbruck?“ erklang da dicht hinter ihr eine Stimme. Erblaſſend wandte ſie ſich um und ſah nun Iſolde von Kletten vor ſich ſtehen, ſah die hämiſch⸗blickenden Augen, die lauernd bald auf ihr, bald auf der Zeitung ruhten, und unwillkürlich zog ſie dieſe an ſich und knüllte ſie zuſammen, um ſie dann gleich wieder glattzuſtreichen. „Sie kam mir eben in die Hand“, murmelte ſie, ohne ihre Verwirrung verbergen zu können. „Könnte ich das Blatt vielleicht einen Augenblick haben?“ fragte die andere. Käthe erſchrak. Iſolde durfte doch nicht wiſſen, welche Notiz hier her⸗ ausgeriſſen worden war. J Es war Käthe, als müßte die Feindin dann das furcht⸗ bare Geheimnis ſofort erraten, und ſie erwiderte, ſchon etwas gefaßter als vorher: „Ich werde Ihnen die Zeitung nachher ſchicken, Fräu⸗ lein von Kletten.“ „Danke! Ich will Ihnen nicht vorgreifen.“ Käthe verließ die Halle und begab ſich in ihr Zimmer. Vollkommen erſchöpft ſank ſie in einen Stuhl und wollte ihre Gedanken ordnen und konnte und konnte es nicht, und wieder hämmerte in ihr die Stimme: „Berndt Klauſen! Berndt Klauſen!“ Es war ſchrecklich. g Währenddeſſen ſtand Iſolde ſchon am Telephon ihres Zimmers und rief einen Zeitungshändler in der Stadt an, ihr ſofort die heutige Nummer der„Wiener Neuen Preſſe“ zu ſenden. Und als Käthe ihr die Zeitung ſchickte, warf ſie ſie achtlos beiſeite. Dagegen ſuchte ſie ſofort, als ſie vom Händler das Blatt erhielt, die betreffende Seite, die ſie ſich wohlgemerkt hatte, und überlas jede Zeile mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit. Käthe ahnte nicht, daß Iſolde ſie ſchon eine ganze Zeit beobachtet und genau geſehen hatte, wie ſie erſchrak und dann eine Notiz herausriß. 0 Aber welche war es geweſen? N Sie fand es nicht heraus. Sie las zwar von Berndt Berndt Erinnerung an dieſes große, ſelige Glück ihr helfen würde.] Klauſens Unfall; aber ſie ahnte nicht, was er für Käthe Letzte Nachrichten ca außer Verfolgun Karlsruhe, 11. April. 0 eee Stdatsminiſterium teilt mit: Die Strafkam⸗ mer des Landgerichts Offenbur Grund der letzten Au leerer 170 9e an der Beſeitigung e Befeiſigten außer Verfolgung geſetzl. Damit können ſie nach langen Jahren wieder unbehelligt deul⸗ ſchen Boden betreten. Die Schüſſe auf Erzberger. Das Attentat auf den Reichstagsabgeord⸗ neten und Reichsfinanzminiſter Erzberger wurde am 26. Auguſt 1921 in der Nähe des Kniebis bei dem Schwarzwaldkurort Griesbach durch Schulz und Tilleſſen, zwei Angehörige der Organiſation Conſul Ehrhardt) ausgeführt. Erzberger weilte in den Auguſttagen in dem bei Bad Peterstal gelegenen Schwarzwaldkurort Griesbach und wohnte in dem von katholiſchen Schweſtern geleiteten Marienbad. Am 26. Auguſt, etwa 10.00 Uhr vormittags, hatte er mit dem Zentrumsabgeordneten Diez aus Radolfzell einen Spaziergang unter⸗ nommen. Auf der nach dem Kniebis führen⸗ den Landſtraße, etwa eine halbe Stunde von Griesbach entfernt, traten den beiden Parlamentariern Schulz und Tilleſſen ent⸗ gegen. Diez wurde durch zwei Revolver⸗ ſchüſſe ſchwer verwundet, während Erzber⸗ ger über die Straßenböſchung in den Wald hineinfloh, verfolgt wurde, und ſchließlich durch mehrere Revolverſchüſſe tödlich getrof⸗ fen liegen blieb. Insgeſamt hatten die bei⸗ den Attentäter 12 Revolverſchüſſe abgege⸗ den Schulz und Tilleſſen in einer un ga ri⸗ bald nach der Tat in einem Kraftwagen zur Flucht, löſten in der Bahnſtation Appenwei⸗ er Fahrkarten und konnten ungehindert ins Ausland entfliehen, da die Bahnhofs⸗ verwaltung Appenweier von dem Attentat nicht ſofort benachrichtigt worden war. Für die Ermittlung der Täter wurde eine Be⸗ lohnung von 100000 Mark ausge⸗ ſett. Einige Jahre nach dem Attentat wür⸗ ben. Schulz und Tilleſſen wandten ſich als⸗ ſchen Stadt geſehen, eine Feſtnahme konnte aber nicht erfolgen. An der Stelle, an der Erzberger Tod erlitten hat, wurde bald nach dem Attentat ein Holzkreuz und vor einigen Jahren eine kleine Kapelle errichtet, wozu die Zentrumspartei Mittel geſpendet hatte. Ladenburgs Benz⸗Ehrungen Enthüllung einer Gedenktafel am Benz⸗Hauſe. Ladenburg, 11. April. In eiſer Preſſebeſprechung gab Bürgermei⸗ ſter Hagen Aufſchluß über die Ehrungen, die dem Pionier des modernen Kraftfahrweſens, Dr. Carl Benz, von ſeiten der Stadt zuge⸗ dacht ſind, in der er ſeinen Ruheſitz hatte und in der auch heute noch die Witwe Benz wohnt. 1 Karfreitag wird man in feierlicher Weiſe am Benziſchen Hauſe eine Gedenk⸗ tafel enthüllen, die von der deutſchen Auto⸗ mobilinduſtrje unter Führung des Allgemeinen Deulſchen Schnauferl⸗Clubs geſtiftet worden iſt. Nach einer muſikaliſchen Einleitung der Feier werden Generaldireltor Kiſſel⸗Stuttgart und Konſul W. Sachs⸗Schweinfurt Anſprachen halten und die Gedenktafel in die Obhut der Stadt Ladenburg übergeben. Der Feier wer⸗ den die Vertreter des Reichsverbandes der Deutſchen Automobilinduſtrie, des ADAC., des A.v. D. und des Allg. Deutſchen Schnauferl⸗ Clubs beiwohnen. den Dieſe Feierlichkeiten werden auf Schallplat⸗ 10 aufgenommen und im Rundfunk am Karſamstag um 16.30 Uhr wiedergegeben. Am Grabe von Dr. Benz auf dem Laden⸗ burger Friedhof werden dann Dr. Niebel⸗ Stuttgart, Präſident Fulle(ADAC.), Bau⸗ 51 Nallinger(Reichsverband der Deutſchen Automobilinduſtrie) ſowie Fiſcher(Allg. Dt. Schnauferl⸗Club) Kränze niederlegen. moniunduſrte uno ber Fachpreſſe. Die Ver⸗ liner wollen mit b e eben Meer- cedes⸗Benz⸗Dieſelwagen nach Mannheim fah⸗ ren und in einer Relordfahrt ſchneller als der gewöhnliche D. Zug am Ziel eintreffen. Man ſetzt in Ladenburg alles daran, die Gäſte wür⸗ Ahe Ad 1195 hat auch zu dieſem 4 U er Adolf⸗Hitler⸗S ine e Eine Führung durch Ladenburg, bei d e Führung 1 er Profeſſor Wollenberger 0 4 die Er⸗ läuterungen gab, beſchloß die Beſprechung. 105 Gleichſchaltung des Landtags arlsruhe, 11. April. Unſere Meldun sruhe, pril. ſere 9 g vom 1. April d. J. wird nun amtlich beſtätigt. Danach ſetzt ſich der Landtag wie folgt zu⸗ ſammen: NSDAP. 30, Zentrum 17, SPD. 8, Kampffront 2, zuſammen 57 Abgeordnete. Mannheim, 11. April. Zu Oſtern wird Mannheim, die Stadi am Neckar und am Rhein, wieder einmal ganz große Tage erleben. Wieder einmal wird ſich ein Abglanz jener Tage zeigen, wie ſie in der Zeit vor dem Kriege in Mannheim ſehr oft zu finden waren. Karl Benz, dem Pionier des Kraftwagenbaues, wird die Automobil-Induſtrie ein Denkmal errichten, das am erſten Oſterfeiertag feierlich enthüllt werden ſoll. Ueber die Feſttage findet auch eine Autoausſtellung in den Rhein-Neckar⸗ Hallen ſtatt, die ein beſonderes Intereſſe verdient, da dort nicht nur neue Wagen ge— zeigt werden, ſondern auch Veter anen, die erſten Automobile, die in Deutſchland ge⸗ baut worden ſind. Auch das Ausland wird ſich an dieſer Ausſtellung beteiligen. Das Programm der Veranſtaltungen iſt außeror— dentlich umfangreich. Zu beachten iſt, daß der Rundfunk ſich in den Dienſt der Sache geſtellt hat und ein Teil der Reden über— tragen wird. Bereits am Mittwoch, den 12. April wird die Auto⸗Ausſtellung durch Herrn Se⸗ nator Willy Vogel eröffnet. Die Ausſtel⸗ lung ſteht unter de! Leitung des alterfah— renen Automobiliſten, Herrn Koſch(Vize⸗ präſident vom„Allgemeinen Schnauferl⸗ Klub Berlin). Beſichtigungszeiten für die Ausſtellung: ab Eröffnung Mittwoch, den 12. April bis einſchließlich Freitag, den 21 April täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr mit Ausnah— me von Karfreitag und Oſterſonntag, an welchen beiden Tagen die Ausſtellung erſt ab 12,00 beſucht werden kann. Als„Groß— Beſichtigungstage“ ſind Donnerstag und Freitag der 13. bzw. 14. April vorgeſehen. An dieſen Tagen ſind Sammelbeſichtigungen durch Univerſitäten, Hochſchulen, höhere Lehranſtalten, Schulen, Vereine, Arbeiter und Angeſtellte induſtrieller Vetriebe, zu den Eintrittspreiſen von 0,25 und 0,10 Mark (dieſer für Schüler und Schülerinnen) mög⸗ lich, Die Ausſtellung bietet eine hochin⸗ tereſſante, umfaſſende Schau von derkEntwick— lung des Automobils von ſeinen Uranfän⸗ gen bis zur heutigen Geſtalt. Freitag, 14. April: 11.00 Uhr feierliche Enthüllung der Carl WBenz⸗Gedich nete am Hauſe des Erfinders in Ladenburg am Neckar. Dieſe Feier wird vom Rundfunk aufgenommen und am Samstag, den 15. April, nachmittags 16.30 bis 17.00 Uhr übertragen(Schallplattenbericht.) „Samstag, 15. April: im Rundfunk über den Sender Mühlacker von 19.90 bis 20.00 Uhr(während der Stunde der Na— tion) Funkreportage Am das Separatiſtendenlmal Streit zwiſchen Honnef und Aegidienberg. Bonn, 11. April. Um die Platzfrage des Ehrenmals zur Erinnerung an die Separatiſtenſchlacht im Siebengebirge, das am 23. Juli durch den Reichskanzler eingeweiht werden ſoll, war zwiſchen Honnef und Aegidienberg ein Streit 0 da die Separatiſten⸗ ſchlacht auf Aegidienberger Boden ausgetra⸗ en wurde und mehrere Einwohner von Aegidienberg dabei ihr Leben laſſen muß⸗ ten. Eine gemeinſame Sitzung des Bürger⸗ meiſters Behr aus Honnef mit dem Kreis⸗ nachrichtenleiter Jakobs und Vertretern Aegidienbergs brachte folgende Einigung zu— ſtande: Honnef baut ein kleines Denkmal, und von Köſtlin:„Vom Dampfwagen zur Motorkutſche“(Ueberblick über die Entwicklung des Kraftfahrzeuges im allgemeinen.) 20.00 Uhr im„Friedrichs⸗ park“ Mannheim, Begrüßung der Teilneh⸗ Aegidienberg wird das vorgeſehene große Ehrenmal ausführen. Dem Pionier des Kraftwagenbaues Die Enthüllung des Venz⸗denkmals in Mannheim Die Hauptfeier am Oſterſonntag 1250 0 ed Denkmals beginnt um Vertreter e halten als feen 1 5 hsregierung der Reichsver— Narslitnüſten Freiherr von Eltz⸗Rübenach; als Vertreter der beteiligten Automobil-Klubs Adolf Friedrich Herzog zi Meck 1(Pra den des An zog zu Mecklenburg(Prä⸗ ö des Automobilclubs von Deutſchland) Geheimrat Dr. Allmers(Präſident d f Reichsverbandes der Deutſchen Automobil-In⸗ dustrie), Ewald Kroth(Sportpräſident des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Clubs) und zum Schluß Senator Willy Vogel(Präſident vom Allgemeinen Schnauferl⸗Club, Berlin). e Boge! wird das Denkmal in e Stadt Mannheim geben, die das Denkmal ihrerſeits durch den erſten Bür— bene Dr. Palli in treue Verwahrung 1 ernehmen wind Anſchließend bis 14 Uhr veranſtalten die Badiſche Polizeikapelle ein Platzkonzert. Vor der Feier, bereits um 11 Uhr, be⸗ ginnt in den Rhein-Neckarhallen ein Aut o— mobil⸗Korſo, an dem 70 hiſtoriſche und 30 neue Wagen laufen werden. Am Sonntag um 16.30 bis 17. Uhr wird eine Funkreportage gegeben:„Hier ſpricht Menſch und Maſchine“ von Köſtlin.(Geſpräche mit Rennfahrern, Unterhaltungen mit„Sport⸗ Prominenten“, man hört die Motoren). Die Bedeutung des Tages wird noch unter⸗ ſtrichen durch die Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte. So werden an dieſen Tagen in Mannheims Mauern neben zahlreichen Grö— ßen des Sport— wir nennen hier nur Rudolf Caracciola, Hans v. Stuck, Brauda(der Sie- ger der erſten Fernfahrt Deutſchlands von Aachen nach Berlin) u. a.— eine Reihe pro⸗ minente Förderer des Motorſports melden. Wir können hier die Namen: Herzog Friedrich Franz zu Mecklenburg(der den Mecklenburgi⸗ ſchen Automobil⸗Club perſönlich hierher führt), Dr. Eckener, Dr. ing. Maybach, u. a. nennen. An der Automobil⸗Welt⸗Sternfahrt nimmt z. B. der bedeutendſte engliſche Auto— mobil⸗Club, der„Veteran Car Club“ teil, deſſen Mitglieder ihre Fahrzeuge„per Achſe“ nach Mannheim bringen werden. Die Teilneh— mer an dieſer Fahrt werden in Köln von der Leitung des Denkmalsausſchuſſes begrüßt und dann nach hier geleitet werden. Die Vorbereitungsarbeiten werden von dem Mannheimer Ortsausſchuß und während der letzten Tage zuſammen mit einem von Berlin nach hier verlegten Büro des Reichsausſchuſ— ſes durchgeführt. Für eine reibungsloſe Ab⸗ wicklung des„Feſtprogromms“ iſt in allen Punkten(auch hinſichtlich des zu erwartenden ſehr ſtarken Kraftwagenverkehrs in Mann⸗ heim) ausreichende Vorkehrung getroffen wor— „Aus der Heimat Gedenktage 11. April. 1741 Der Schriftſteller Johann Heinri Merck in Darmſtadt 2 7 1 5 1806 Der Dichter Anaſtaſius Grün(Anton Alexander Graf v. Auſperg) in Laibach geboren. 1921 Kaiſerin Auguſte Viktoria in Doorn in Holland geſtorben. Sonnenaufg. 5,13 Sonnenunterg. 18,51 Mondunterg. 5,04 Mondaufg. 20,47 Prot.: Hermann. Kath.: Leo der Große * Klima und Zähne Zu den Schäden und Erkrankungen, die zu den weniger erfreulichen Erfolgen der Ziviliſa⸗ tion gehören, wird auch die Verſchlechterung des Gebiſſes gerechnet, vor allem die ſchon ber jugendlichen Perſonen auftretende Zahn⸗ fäule. Profeſſor Proell, Greifswald, verſuchte das erſte Auftreten der Zahnfäule beim Men⸗ ſchen feſtzuſtellen. Er mußte recht weit zurück⸗ gehen, um den Zeitpunkt zu finden, von dem an das Gebiß eine dauernde Degeneration auf⸗ Weiſt. Erſt der Neandertaler und frühere Funde zeigen von Zahnfäule freie Gebiſſe, während jüngere foſſile Funde in aufſteigender 11 eine Verſchlechterung der Zähne ver— raten. „Aber die Beobachtungen an dieſen foſſilen Funden ergaben, daß nicht nur die Ziviliſation einen Einfluß auf das Auftreten der Zahn⸗ fäule haben könne, ſondern daß auch das Klima dabei eine Rolle ſpielen müſſe. Pro⸗ feſſor Proell unterſuchte deshalb die heute noch in den Tropen lebenden primitiven Völ⸗ ker. Er fand bis zum 40. Jahr kaum Zahn⸗ krankheiten, erſt von da an treten ebenſo häu⸗ fig Zahnkrankheiten auf wie beim Europäer und führen dann raſch zu Lockerung und Ver⸗ fall, ein Zeichen für die ſchnell nachlaſſenden Abwehrkräfte des Körpers im früheſten Jahr— zehnt. Kommen dieſe primitiven Völker nach Europa, ſo verlieren ſie 10 bis 15 Jahre früher die Widerſtandsfähigkeit ihres Gebiſſes. Demgegenüber konnte er an deutſchen Kin— dern in Südweſtafrika feſtſtellen, die aus zivi⸗ liſtertem Milieu ſtammten, daß das Sonnen⸗ klima einen günſtigen Einfluß auf die Zähne hat. Er fand bei nur 25 bis 50 Prozent der Kinder Zahnfäule, während Greifswalder Kin— der in 90 Prozent der Fälle von dieſer Krank— heit befallen waren. a 6 1. Haus N 3* 5 Aeberiaßt elektriſche Anlagen keinem Pfuſcher. Bei dem Reparieren oder Inſtal⸗ lieren elektriſcher Anlagen ſollte man nur den Fachmann zu Rat ziehen. Hier iſt Sparen am falſchen Platz, wenn man ſolche Anlagen ſelbſt oder von guten Bekannten machen laſ⸗ ſen will. Das Reichsgericht hat in einer viel⸗ beachteten Entſcheidung erſt kürzlich entſchieden, daß auch der Auftraggeber ſich u. U. ſtrafbar macht, wenn elektriſche Anlagen von ihm einem Pfuſcher in Auftrag gegeben werden. Wenn nämlich durch eine derartige Anlage eine Perſon verunglückt, oder Brandſchaden entſteht, dann wird nicht nur der Pfuſcher, der die Anlage erſtellt hat, beſtraft, ſondern auch der Auftraggeber. In dem beſagten Reichsgerichtsurteil lautete die Strafe auf eine längere Gefängniszeit. Außer der Beſtrafung können die zu Schaden gekommenen Perſoneſt erhebliche zivilrechtliche Anſprüche ſtellen, die u. U. zu einer hohen lebenslänglichen Renten— zahlung führen können. n * Wellervorherſage: In abiehbarer Zeit ſcheint eine Umgeſtal⸗ 5 8 r 1110* 2 2 tung des Wetters zu erfolgen, da Kaltluft von Island her ſich in Bewegung ſetzt. Für die nächſten beiden Tage iſt jedoch noch keine weſentliche Aenderung der wechſelnd wolkigen, vorwiegend trockenen Witterung zu erwarken. den. So bleibt nur noch zu wünſchen übrig, daß der Wettergott während dieſer Mannhei⸗ mer Feſttage ſich gnädig geſinnt zeigt. Käthe ſah die lauernd auf ſie gerichteten Augen der anderen, ſah ein hämiſches Leuchten darin und wußte, daß ihr hier eine tückiſche Feindin gegenüberſtand, daß Iſolde von skletten, die ja damals in jenes Café gekommen war, ſie wiedererkannt, aber bis jetzt geſchwiegen hatte. Und ſie wußte auch, daß Iſolde noch immer Felix liebte und die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte, ihn Nicht ein einziges Mal kam ihr der Gedanke an den Tod bedeutete. Sie kam zu keiner Klarheit, behielt indes trotz Am Karſamstag treffen ſich in Laden⸗ Nur manchmal dachte ſie noch, ob ſie nicht Bodenſtein dem die Zeitungsſeite zurück. bura elwa 150 Vertreker 75 Deutsc e 1 195 zu Hilſe rufen ſollte. Sie konnte ſich jedoch nie entſchließen, Käthe brauchte lange, lange, um ſich von ihrem Schreck 3.. es zu kun. 1 zu erholen, und jeden Tag ſuchte ſie fortan in der Zeitung 510 So verſtrichen die Tage.. 1 nach der Nachricht, die ſie ſo ſehr erſehnte: nach der Todes⸗ f Felix war außer Lebensgefahr und verſicherte ihr anzeige Berndt Klauſens. immer von neuem, daß er als ganz geſunder Mann auf⸗ Sie kam ſich grauſam und herzlos vor, weil ſie auf ſein doch noch zu gewinnen. ſtehen würde. Auch der Arzt verſicherte, daß keine Folgen Ende wartete, und doch konnte ſie nicht anders. Sah ſie Mochte ſie! Sie fürchtete dieſes Mädchen nicht. Und des Unfalls zu befürchten ſein würden. doch alle Tage von neuem, wie innig Felix ſie liebte, und daß ſie Kellnerin geweſen war, das konnte ihr niemand. 0*. immer ſchwächer und ſchwächer wurde ihr Vorſatz, ihn zu als Schmach anrechnen. verlaſſen. Rur das andere! Niemals, niemals durfte Iſolde Wenn ſie in ſeine Augen ſah, wenn ſie ſeine Stimme Kletten etwas davon erfahren! hörte, dann verſank alles andere in ihr; dann wußte ſie Käthe beherrſchte ſich ſo weit, daß ſie lächeln konnte. nur das eine: daß er ſie liebte und ſie ihn, und daß ſich Eiwas von oben herab erwiderte ſie leichthin: beide nach dem großen, großen Glück ſehnten, das dieſe „Sie werden ſich irren, Fräulein von Kletten. Und ich Liebe ihnen beſcheren ſollte. wundere mich, daß Sie dieſe Frage an mich richten, ob⸗ Feliz Turnau war ſchon außer Bett; er durfte ſtunden⸗ wohl meine Tante ſeloſt Ihnen geſagt hat, daß ich erſt weiſe umhergehen. Und endlich erlaubte ihm Proſeſſot kürzlich aus Java gekommen bin.“ Mainwaeld, in den Park hinauszugehen— natürlich an Noch einmal funkelten die Augen ihres Gegenübers, der Seite Käthes, auf ihren Arm geſtützt. das indes keinen neuen Giftpfeil abſenden konnte, feind⸗ Und als ſie dann auf einer von der Sonne beſchienenen ſelig auf. Da trat der Arzt ein, der, ohne Iſolde zu be⸗ Bank nebeneinander ſaßen, die Hände ineinander ge⸗ achten, ſagte: 1 55 1 ſchlungen wie immer, wenn ſie beieinander waren, ein⸗ Wenn Sie mir jetzt gütigſt folgen wollen, gnädiges ander in die Augen ſchauend, da ſagte er: g Fräulein?“ 5 g„Käthe, du ſiehſt nun, daß ich den Unfall überſtanden Soſort eilte Käthe zu ihm. Auch Iſolde Kletten wollte habe, ohne ein Krüppel geworden zu ſein. Das danke ich ihm folgen, doch er winkte faſt barſch ab: nüchſt Gott nur dir und deiner Liebe. Du haſt mich un⸗ „Ihre Gegenwart iſt jetzt nicht vonnöten, Fräulein von beſchreiblich glücklich gemacht. Aber noch kann ich nicht Kletten!“ ſagte er. faſſen, daß du mein ſein willſt— nicht eher, als bis du goloͤbraune Farbe. AUeberzeugen Sie ſich ſelbſt. Probieren Sie Iſolde wurde blaß vor Zorn; aber ſie durfte ja nicht vor dem Altar mit mir ſtehſt und ich dort das Ja von 2* ö* ö wagen, ſich gegen dieſe Zurückweiſung aufzulehnen. Käthe deinen Lippen höre.— Käthe, wann, wann wird das Munten Franck, Ns 1 Raffeewärde 0 4 10 f jedoch atmete auf, als Mainwald ihr unterwegs ſagte: ſein?“ Foriſetzung folgt. 0 N N eine Herrn Baurat Dr. Nallinger-Mann⸗ eim. mer an der unt ür, delnger Die gute Raffeewürze Mühlen Franck dient zur verbesserung und Verbilligung von jedem Bohnenkaffee, Malzkaffee und gewöhnlichem, loſem Getreidekaffee. Mühlen Francek Eines Tages ſaß Käthe in der großen Halle des Schloſſes, das ſie nun genau kannte. Auf dem Tiſche vor ihr lagen die neueſten Tageszeitungen. Käthe ergriff halb unbewußt eine davon, überlas dies und jenes— ihre Ge⸗ danken waren weit ab. Plötzlich aber war ihr, als würden ihre Blicke durch eine geheimnisvolle magiſche Gewalt nach einer beſtimmten Stelle gelenkt. Sie ſah eine fette Ueberſchrift und las: „Erfinderſchickſal! Seit längerer Zeit hatte, wie auch wir meldeten, ein junger Techniker mit Namen Berndt Klauſen durch eine große Erfindung von ſich reden gemacht, die ihm geglückt war. Es handelt ſich um ein neues Sprengſtoffverfahren, über das jedoch nichts weiter bekannt geworden iſt. Jedenfalls hat Klauſen ſeine Erfindung noch ganz ausbauen wollen, ehe er ſie der Oeffentlichkeit vorführte, und dabei hat ihn ein tragi⸗ ſches Geſchick ereilt. Eine gewaltige Exploſion ſprengte faſt das ganze Haus in die Luft, in dem ſich ſein Labo⸗ ratorium befand. Es gelang zwar, den unglücklichen Er⸗ finder noch lebend aus den Trümmern hervorzuholen, hiſt außergewöhnlich ergiebig. Man braucht daher mit Mühlen Franck weniger Raffee als ſonſt und erzielt doch einen vollen, kräftigen, herzhaften Geſchmack und eine herrliche